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Fach Zusatz Art Semester Titel Dozent Feld Seite

Ö-Recht Grundkurs 2. Hausarbeit WS 99 Abgas im Abseits / Motorad Papier Auto-Technik -1-

Öffentliches Recht

Grundkurs

Hausarbeit

W o l f , R.

Matrikel Nummer: 231 26 831 20 72

Erstes juristisches Semester

Betreuer : Herr Möller

Frisinga, Samstag, 11. Dez. 1999


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A Die Verfassungsbeschwerde des T


Die Verfassungsbeschwerde des T hat Aussicht auf
Erfolg, wenn sie zulässig und begründet ist.
I Zulässigkeit
Das Bundesverfassungsgericht ist nach Art. 93 I 4a GG,
§§ 13 Nr. 8a, 90 ff BVerfGG für das
Verfassungsbeschwerdeverfahren zuständig. Zulässig ist
die Verfassungsbeschwerde, wenn die dort näher
bezeichneten Voraussetzungen erfüllt sind.
1.) Beteiligtenfähigkeit / Prozeßfähigkeit
T müßte beteiligtenfähig und prozeßfähig sein. Gemäß
Art. 93 I 4a1 ist ,,jedermann" berechtigt, eine Verletzung
von Grundrechten oder grundrechtsgleichen Rechten im
Wege der Verfassungsbeschwerde zu rügen. Jedermann
bedeutet hier jeder Träger von Grundrechten oder
grundrechtsgleichen Rechten2. Insbesondere sind
natürliche Personen Träger der Grundrechte3. Demnach
ist T als natürliche Person beteiligtenfähig. Da der
Sachverhalt keinen Anlaß zu Zweifeln gibt, ist T als
Erwachsener auch prozeßfähig.
2.) Beschwerdegegenstand
Ein tauglicher Beschwerdegegenstand ist jeder Akt der
öffentlichen Gewalt4, also Gerichtsurteile ebenso wie
Verwaltungsakte. Hier wendet sich T gegen die StVZO.
Diese Verordnung versagt ihm den weiteren Betrieb seiner
Motoräder älteren Baujahres ohne Nachrüstung. Weiter
wendet sich T gegen die daraus entstehende Minderung
im Marktwert bzw. den Wertverlust durch Erlöschen der
Zulassung. Damit wendet er sich gegen Akte der
öffentlichen Gewalt und daher gegen taugliche
Beschwerdegegenstände.
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3.) Beschwerdebefugnis
Gemäß § 90 I BVerfGG muß der Beschwerdeführer
darlegen, daß er durch das Handeln der öffentlichen
Gewalt zumindest möglicherweise in seinen Grundrechten
selbst, unmittelbar und gegenwärtig verletzt ist5, d.h. nach
der Möglichkeitstheorie6 darf eine Grundrechtsverletzung
nicht von vornherein ausgeschlossen sein.
T ist Eigentümer von zehn Motorrädern.
Dies könnte einen Eingriff in das Eigentum des Art. 14 I
darstellen. Weiter kann T die Motorräder nicht nutzen und
sich damit frei bewegen. Dies könnte eine mittelbare
Beeinträchtigung seines Grundrechts auf
Entfaltungsfreiheit nach Art 2 I sein..
Eine Verletzung der Grundrechte aus Art. 14 I und Art. 2 I
erscheint jedoch zumindest möglich.
T macht die Verletzung eigener Grundrechte geltend, da
ihm persönlich die Zulassung, d.h. das Fahren untersagt
wurde. Er ist selbst betroffen.
Weiter müßte T unmittelbar betroffen sein, d.h. es dürfte
keines weiteren Vollzugsaktes bedürfen. Durch
Verwaltungsakt wurden ihm weitere Bewegungen
untersagt, dies wurde allerdings noch nicht
verwaltungsgerichtlich in letzter Instanz bestätigt.
Mögliche Sanktionen oder Vollstreckungsmaßnahmen
abzuwarten ist zumutbar9. Daher ist T noch nicht
unmittelbar betroffen.
Die mögliche Beeinträchtigung müßte auch gegenwärtig
sein. Die Nicht-Zulassung besteht seit 01.01.2000, daher
ist T bereits betroffen.
T ist somit teilweise befugt, Verfassungsbeschwerde zu
erheben.
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4.) Erschöpfung des Rechtsweges / Form und Frist


Der Rechtsweg ist laut Sachverhalt zwar gemäß § 90 Abs.
2 BVerfGG nicht erschöpft, aber T kann sich hilfsweise auf
die Grundsätzlichkeit der verfassungsrechtlicher Frage
und einen unabwendbaren Nachteil berufen. Die
Verfassungsbeschwerde ist auch schriftlich und
fristgerecht erhoben.
5.) Ergebnis
Die Verfassungsbeschwerde des T ist zulässig.

II Begründetheit
Die Verfassungsbeschwerde ist begründet, wenn die
Verordnung rechtswidrig sind und den T daher tatsächlich
in seinem Grundrecht aus Art. 14 I verletzen.
a.) Verletzung von Artikel 14 I GG

*************
Die Verwaltungsakte und die Urteile, die dem T das
Forschen auf dem Gebiet des Klonens verbieten, könnten
ihn in seinem Grundrecht der Wissenschaftsfreiheit aus
Art. 5 III verletzen.
1.) Eingriff in den Schutzbereich
a) Schutzbereich eröffnet?
Zunächst müßte der sachliche Schutzbereich des Art 5
III eröffnet sein. Wissenschaft im Sinne dieses Artikels ist
der Oberbegriff für Forschung und Lehre10; Forschung
wiederum umfaßt den nach Inhalt und Form ernsthaften
und planmäßiger Versuch zur Ermittlung der Wahrheit11. T
arbeitet an Verfahren zur genetisch identischen
Replikation von Schimpansen, er versucht mithin neue
Erkenntnisse auf dem Gebiet der Gentechnik zu ermitteln.
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Zweifel an Ernsthaftigkeit, Planmäßigkeit und Methode


seiner Forschungen sind dem Sachverhalt nicht zu
entnehmen. Damit sind seine Arbeiten als Forschung im
Sinne des Art 5 III anzusehen.
Weiter müßte der persönliche Schutzbereich des Art. 5
III eröffnet sein. Dieser umfaßt jeden, der in
eigenverantwortlicher Weise wissenschaftlich tätig ist12,
insbesondere Hochschullehrer13. Als Professor an einer
medizinischen Fakultät unterfällt T also diesem
Schutzbereich.
Damit ist der Schutzbereich des Art. 5 III eröffnet.
b) Eingriff in den Schutzbereich?
Ein Eingriff in den Schutzbereich liegt vor, wenn das von
Art 5 III geschützte Verhalten - die Forschung an
Schimpansen - durch einen Akt der öffentlichen Gewalt
beeinträchtigt oder unmöglich gemacht wird. Der Bescheid
verbietet dem T diese Forschungen, er wurde in letzter
Instanz verwaltungsgerichtlich bestätigt. Damit sind seine
Forschungen rechtlich unmöglich geworden. Der Bescheid
und die ihn bestätigenden Urteile greifen daher in den
Schutzbereich des Art 5 III ein.
2.) Verfassungsrechtliche Rechtfertigung des
Eingriffs
Der Eingriff verletzt den T in seinem Grundrecht aus Art. 5
III, wenn er nicht von Verfassungs wegen gerechtfertigt ist.
Für Verwaltungsakte ist dabei eine formell und materiell
verfassungsmäßige Ermächtigungsgrundlage zu fordern.
a) Beschränkbarkeit des Grundrechts
Zu klären ist zunächst, unter welchen Voraussetzungen
ein Eingriff in den Schutzbereich des Art. 5 III
gerechtfertigt ist. Dem Wortlaut nach ist Art 5 III nicht
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beschränkbar. In der Vergangenheit wurde mitunter


vertreten, die Wissenschaftsfreiheit sei nur ein Unterfall
der Kommunikationsfreiheit des Art 5 I, so daß die
Beschränkungsmöglichkeit des Art 5 II auch auf die
Freiheit der Wissenschaft des Abs. 3 anzuwenden wäre14.
Dem ist jedoch zunächst entgegenzuhalten, daß die
systematische Stellung im Grundgesetz dieser
Interpretation widerspricht: Die Beschränkungsmöglichkeit
stünde vor dem zu beschränkenden Grundrecht. Inhaltlich
spricht weiter dagegen, daß es beim Schutz der
Wissenschaft gerade auch auf den Bereich des Forschens
ankommt, der einer möglichen Veröffentlichung
vorgelagert ist und sie überhaupt erst ermöglicht15. Wollte
man den Schutz der Wissenschaft auf die Äußerung von
Erkenntnissen reduzieren, so wäre deren Gewinnung von
Verfassungs wegen nicht mehr geschützt. Im Extremfall
könnte daher verhindert werden, daß überhaupt
Erkenntnisse gewonnen werden, so daß der Schutz der
Wissenschaft völlig leerliefe: ,,Der gemeinsame
Oberbegriff Wissenschaft bringt den engen Bezug von
Forschung und Lehre zum Ausdruck"16; die Forschung
kann nicht weggedacht werden, ohne daß die Lehre
ihren ,,Charakter [...] der wissenschaftlich fundierten
Übermittlung der durch die Forschung gewonnenen
Erkenntnisse"17 verlöre. Die Forschung ist daher
elementarer Bestandteil der Wissenschaft. Demnach kann
die Wissenschaftsfreiheit nicht als Unterfall der
Meinungsäußerungsfreiheit aus Art 5 I angesehen
werden, vielmehr ist Art 5 III ihr gegenüber lex specialis18.
Die Beschränkungsmöglichkeit des Art 5 II ist daher nicht
auf den dritten Absatz anzuwenden19.
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Weiter wurde erwogen, den allgemeinen


Gesetzesvorbehalt des Art 2 II 2 auf die
Wissenschaftsfreiheit zu übertragen. Das widerspricht
jedoch dem Verhältnis der beiden Grundrechte: Art 5 III
geht als lex specialis dem Art 2 I vor; die
Beschränkungsmöglichkeiten des allgemeineren
Grundrechts können nicht auf das speziellere übertragen
werden20. Auch würde dies der Systematik des
Grundgesetzes nicht gerecht, die gerade abgestufte
Beschränkungsmöglichkeiten der verschiedenen
Grundrechte vorsieht21.
Also ist Art. 5 III dem Wortlaut nach schrankenlos gewährt.
Dennoch kann aufgrund des Grundsatzes der Einheit der
Verfassung kein Grundrecht unbeschränkt gelten: Wenn
ein von der Wissenschaftsfreiheit geschütztes Verhalten
Grundrechte anderer beeinträchtigt, so ist eine Abwägung
vorzunehmen. Eingriffe können also zum Schutz
kollidierender Verfassungsgüter gerechtfertigt werden.
Demnach sind Art 5 III nur, aber immerhin
verfassungsimmanente Schranken gesetzt.22
b) Schranke aufgrund kollidierenden Verfassungsguts
vorhanden?
Die Forschungen des T müßten daher eine
konkurrierende Grundrechtsposition betreffen, deren
Schutz den Eingriff in das GR des T aus Art. 5 III durch
das Verbot der Forschung auf dem Gebiet des Klonens zu
rechtfertigen vermag.
1.) Die Zygote als Träger von verfassungsmäßigen
Rechten
Demnach ist zunächst zu klären, wer als Träger einer
solchen Verfassungsposition in Frage kommt. Der
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technische Ablauf des Klonens besteht darin, aus einer


Zygote (einer befruchteten Eizelle) den Zellkern, der den
Großteil der Erbinformation enthält, zu entfernen und dafür
die Informationen einer anderen Zelle einzufügen. Als
Schutzobjekt kommt daher die Zygote in Frage. Zu klären
ist nun, ob die Zygote als Träger von verfassungsmäßigen
Rechten geeignet ist.
Das BVerfG hat bislang nicht eindeutig entschieden, wann
der Schutz des menschlichen Lebens beginnt; als
spätesten Zeitpunkt hat es die Einnistung der Zygote in
die Gebährmutterschleimhaut festgestellt23, ohne jedoch
einen früheren Beginn abzulehnen. Allerdings stellt sich
das menschliche Leben von der Befruchtung bis zum Tod
als kontinuierlicher Entwicklungsprozeß ohne eindeutig
erkennbare Zäsur dar, jeder Einschnitt erscheint daher
willkürlich24. Zudem ist in Fragen der Auslegung des
Schutzbereichs ,,diejenige Auslegung zu wählen, die die
juristische Wirkungskraft des Grundrechts am besten
entfaltet"25. Demnach ist vom frühestmöglichen Beginn
des Schutzes des menschlichen Lebens auszugehen. Der
Schutz beginnt damit bereits mit der Verschmelzung von
Ei- und Samenzelle26. Die Zygote ist Träger von
Verfassungsrechten.
2.) Schutz vor dem Klonen aufgrund der
Menschenwürde?
Fraglich ist nun, welches verfassungsmäßig geschützte
Recht einer menschlichen Zygote durch die Experimente
des T potentiell gefährdet wird. Als gefährdete
Verfassungsposition kommt zunächst die Würde des
Menschen aus Art. 1 I in Betracht. Das BVerfG
konkretisiert sie als den sozialen Wert- und
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Achtungsanspruch, der dem Menschen aufgrund seines


Menschseins zukommt27. Diese Definition setzt jedoch
einen geborenen Menschen in seinem sozialen Umfeld
voraus. Mit diesem hat die Zygote nichts gemeinsam
außer der Tatsache, daß sie lebt und menschliches Erbgut
in sich trägt. Was im einzelnen den sozialen Wert- und
Achtungsanspruch einer solchen Zygote ausmacht, ist
daher dieser Definition nicht positiv zu entnehmen.
Daher wird versucht, die Würde einer Zygote negativ zu
bestimmen, indem ihre Verletzung für bestimmte Eingriffe
festgestellt wird28. Demnach sollen alle gentechnischen
Eingriffe in Keimbahnzellen der Menschenwürde
widersprechen, da sie ein unabsehbares Risiko der
Vereinheitlichung des menschlichen Genpools in sich
bergen. Vervielfältigungen beraubten den Menschen
seiner eigenartigen Personwerdung29, sie führten zu einer
Machbarkeit des Menschen"30. Der Mensch solle jedoch er
selbst sein und keine Kopie eines anderen31. Zudem setze
jede _eeinflussung der Menschwerdung notwendig
menschenwürdewidrige Selektion voraus32.
Dem ist entgegenzuhalten, daß eine Auswahl nicht
notwendig eine Aussage über objektiv
unterschiedliche ,,Wertigkeit" von Menschen trifft, sie kann
vielmehr auf rein subjektiven Kriterien beruhen. Der Staat
ist jedoch nicht gehalten, die subjektive Wertschätzung
der Bürger füreinander zu reglementieren. Weiter
übersieht diese Position, daß auch auf natürliche Weise
Menschen mit identischem Erbgut geboren werden:
eineiige Zwillinge. Sie dürften danach keine Chance
haben, zu ihrer eigenen Persönlichkeit zu finden, da sie
genetisch nur ,,Kopie" ihres Zwillings sind. Für das
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Aussehen mag dies eher zutreffen, gerade im Bereich der


Charakterentwicklung spielen aber maßgeblich auch
Umwelteinflüsse eine Rolle, wie Untersuchungen an
getrennt aufgewachsenen Zwillingen belegen. Der
Mensch ist kein Gefangener seiner Gene. Sie stellen zwar
die Grundlage seiner Möglichkeiten dar, was jedoch
daraus wird, ist maßgeblich durch prägende
Umwelteinflüsse bestimmt. Die Summe dieser Elemente
bestimmt die Identitätsfindung: Niemand wird eineiigen
Zwillingen ihre jeweils eigene Identität absprechen.
Demnach greift es zu kurz, für die Bestimmung der
Menschenwürde maßgeblich auf das Erbgut abzustellen.
Aus diesen Gründen erscheint die Menschenwürde als zu
abstrakt, um ihre Verletzung durch Klonen allgemein
feststellen zu können. Die Menschenwürde allein wird
diesen Erwartungen nicht gerecht33. Dies gilt umso mehr,
als dem Schutz des Art 1 I keine Grenzen gesetzt sind:
Ein Eingriff stellt zugleich eine Verletzung dar, so daß
keine Güterabwägung mehr möglich ist34. Demnach ist
eine restriktive Auslegung gerade in Fällen sinnvoll, in
denen eine Beeinträchtigung der Menschenwürde nicht
außer Frage steht. Vielmehr sind die einzelnen
Grundrechte geeignet, den Schutz des Art 1 I zu
präzisieren und zu gewährleisten35, zumal sie in seinem
Lichte auszulegen sind36.
3.) Schutz vor dem Klonen aufgrund des Rechts auf
Leben und körperliche Unversehrtheit
Insbesondere könnte der Schutz des Lebens und der
körperlichen Unversehrtheit geeignet sein, menschliche
Zygoten vor klonenden Eingriffen zu schützen.
Zum einen wäre die Verletzung des GR auf Leben
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denkbar. Der Zygote wird beim Klonen der überwiegende


Teil des Erbguts entnommen, der verbleibender Teil der
Zelle ist allein nicht lebensfähig. Wenn die Implantation
des neuen Erbguts scheitert, was nie völlig
auszuschließen sein wird, so geht die Zygote zugrunde.
Dies würde ihr Recht auf Leben verletzen.
Doch auch eine ,,gelungene" Klonierung könnte als
Verletzung der körperlichen Integrität zu sehen sein.
Selbst eine ärztliche Heilbehandlung an einem Menschen,
die eine Verbesserung des Gesundheitszustandes
beabsichtigt, ist nur dann nicht als Verletzung des
Grundrechts auf körperliche Unversehrtheit anzusehen ist,
wenn sie mit Einwilligung des Behandelten geschieht37.
Dann muß aber auch bei einem Eingriff in die Erbmasse
einer Zygote, die dadurch nicht einmal verbessert,
sondern nur verändert wird, eine solche
Integritätsverletzung angenommen werden.
Demnach gefährdet das Klonen das Recht der Zygote auf
Leben und körperliche Unversehrtheit. Damit liegt in
diesem Recht ein kollidierendes Grundrecht, daß als
Grundlage einer Schranke der Wissenschaftsfreiheit
geeignet ist.
4.) Schranke des Art 5 III auf der Grundlage des Schutzes
der Zygote vorhanden
Weiter ist zur Rechtfertigung eines Eingriffs eine
gesetzliche Grundlage erforderlich38, d.h. ein Gesetz, daß
zum Schutz des Lebens und der körperlichen
Unversehrtheit der Zygote einen Eingriff in die Freiheit der
Forschung vorsieht. Dafür kommt § 2 SächsKlonG in
Betracht. Es bestimmt, daß Forschungen zu untersagen
sind, die das Klonen von Menschen ermöglichen. Es will
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verhindern, daß es durch Forschungen auf dem Gebiet


der genidentischen Replikation von höheren Säugetieren
möglich wird, auch das Erbmaterial menschlicher Zygoten
auszutauschen. Dies dient dem Schutz menschlicher
Zygoten. Dazu ordnet es die zu rechtfertigende
Rechtsfolge ,,Forschungsverbot" an. Damit ist § 2
SächsKlonG Schranke des Grundrechts der
Forschungsfreiheit.
c) Verfassungsmäßigkeit der Schranke (Schranken-
Schranken)
§ 2 SächsKlonG müßte seinerseits verfassungsmäßig
sein, um den Eingriff in das Grundrecht des T zu
rechtfertigen.
1.) formelle Verfassungsmäßigkeit
Zunächst müßte § 2 SächsKlonG formell
verfassungsgemäß zustande gekommen sein. Dies setzt
die Gesetzgebungskompetenz des Landes Sachsen für
die Regelung der Forschung auf dem Gebiet des Klonens
voraus. Grundsätzlich haben die Länder die Kompetenz
zur Gesetzgebung, wenn sie nicht für ein Sachgebiet dem
Bund zugewiesen ist (Art 70 I). Hier ist dies durch Art. 74
Nr. 13 erfolgt, der dem Bund die konkurrierende
Gesetzgebung für die Förderung der Forschung gibt, dies
umfaßt u.a. auch die Regelung die Forschung
kontrollierender Maßnahmen39. Im Falle konkurrierender
Gesetzgebung sind die Länder an der Gesetzgebung
gehindert, solange und soweit der Bund von seiner
Kompetenz Gebrauch macht (Art 72 I). Insoweit hat die
Bundesgesetzgebung Sperrwirkung für die Gesetzgebung
in den Ländern40, wenn sie eine Materie abschließend
regelt41. In diesem Fall sind landesrechtliche Regelungen
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auch dann ausgeschlossen, wenn sie die


bundesrechtliche Regelung ergänzen42. Demnach ist das
Land Sachsen hier nur berechtigt, die Forschung zum
Klonen zu regeln, solange und soweit der Bund auf
diesem Gebiet gesetzgeberisch noch nicht erschöpfend
tätig geworden ist.
Denkbar wäre jedoch, daß der Bund durch § 6 des
Embryonenschutzgesetzes (ESchG) vom 13. Dezember
1990 das Sachgebiet ,,Klonen von Menschen" endgültig
geregelt hat. Dort ist das Klonen von Menschen (§ 6 I)
sowie der Versuch dazu (§ 6 III) unter Strafe gestellt.
Damit macht der Bundesgesetzgeber deutlich, welcher
Umgang mit Embryonen seiner Ansicht nach strafwürdig
ist. Das sächsische Gesetz geht hier weiter und will auch
noch reine Vorbereitungsmaßnahmen verbieten, nämlich
Forschungen, die Klonen nur ermöglichen. Solche
Vorbereitungshandlungen sind nach der
bundesgesetzlichen Regelung jedoch straffrei. Es gibt
keine Anhaltspunkte, daß der Bund insoweit eine Lücke
lassen wollte, die landesrechtlicher Ausfüllung zugänglich
wäre: Sollte nach seiner Meinung bereits die
vorbereitende Forschung verboten sein, so hätte es
nahegelegen, dies in § 6 ESchG festzulegen. Auch erhebt
das ESchG bereits ausweislich seiner Bezeichnung den
Anspruch, umfassend für den Schutz menschlicher
Embryonen zu sorgen. Demnach ist das Klonen durch § 6
ESchG abschließend geregelt, § 6 EschG entfaltet
Sperrwirkung gegenüber landesrechtlichen Regelungen.
Sachsen hatte keine Kompetenz, ein Landesgesetz zu
erlassen, daß Forschungen verbietet, die das Klonen von
Menschen ermöglichen.
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Das SächsKlonG ist formell verfassungswidrig.


Aufgrund des Bearbeiterhinweises wird das Gutachten im
folgenden hilfsgutachterlich fortgesetzt, d.h. für den Fall,
daß das SächsKlonG formell verfassungsgemäß wäre.
2.) materielle Verfassungsmäßigkeit
§ 2 SächsKlonG, das das Grundrecht des T aus Art 5 III
einschränkt, müßte weiter materiell verfassungsgemäß
sein, d.h. den allgemeinen grundrechtlichen
Anforderungen und dem Verhältnismäßigkeitsgrundsatz
genügen.
a) Bestimmtheitsgebot, Art 20 III
§ 2 SächsKlonG müßte zunächst dem
Bestimmtsheitsgebot genügen. Demnach ist das
grundrechtseinschränkende Gesetz so genau ,,zu fassen,
wie dies nach der Eigenart der zu ordnenden
Lebenssachverhalte und mit Rücksicht auf den
Normzweck möglich ist43". Dabei darf ein
Ermessensspielraum verbleiben, wenn sonst der
Schutzzweck des Verbots beeinträchtigt würde44. Das
SächsKlonG bestimmt, daß Forschungen, die das Klonen
von Menschen ermöglichen, zu untersagen sind. Damit
verbleibt den Verwaltungsbehörden nur noch der
Ermessensspielraum, ob die jeweiligen Forschungen das
Klonen von Menschen ermöglichen. Der Gesetzgeber
kann jedoch nicht alle Lebewesen aufzählen, an denen
Klonexperimente wegen leichter Übertragbarkeit auf den
Menschen zu verbieten sind. Außerdem würde eine
Aufzählung Umgehungsversuchen Tür und Tor öffnen, so
daß der Schutzzweck gefährdet wäre. Eine genauere
Bezeichnung auf der Seite der tatbestandlichen
Voraussetzungen ist daher kaum möglich. Demnach ist
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ein gewisser Spielraum unumgänglich. Schließlich


unterliegt die Ausübung dieses Ermessens - wie auch der
Sachverhalt zeigt - verwaltungsgerichtlicher Kontrolle.
Deswegen ist die Tatbestandsseite der Verbotsvorschrift
trotz des Ermessensspielraums der Verwaltungsbehörde
ausreichend bestimmt.
Weiter ist die Rechtsfolge im SächsKlonG exakt und ohne
Spielraum bestimmt (,,sind zu untersagen"). Damit genügt
das SächsKlonG insgesamt dem Bestimmtheitsgrundsatz.
b) Verbot des Einzelfallgesetzes, Art 19 I
Weiter dürfte § 2 SächsKlonG nicht gegen das Verbot des
Einzelfallgesetzes aus Art. 19 I verstoßen. Erforderlich ist
dabei, daß das Gesetz so abstrakt gefaßt ist, daß nicht
abzusehen ist, auf wieviele und welche Fälle es
Anwendung finden wird45. Das SächsKlonG betrifft zwar
im Sachverhalt nur einen Fall. Es ist aber abstrakt-generell
formuliert und könnte daher ebensogut auf weitere Fälle
Anwendung finden. Daher liegt kein Verstoß gegen das
Verbot des Einzelfallgesetzes vor.
c) Grundsatz der Verhältnismäßigkeit
Das SächsKlonG müßte einen legitimen Zweck verfolgen
und dazu geeignet, erforderlich und angemessen sein.
1.) legitimer Zweck
Da Art 5 III dem Wortlaut nach vorbehaltlos gewährt ist
und daher nur zum Schutz eines anderen
Verfassungsgutes eingeschränkt werden darf, muß der
legitime Zweck dem Schutz eines solchen
Verfassungsgutes dienen. Wie oben bereits festgestellt,
dient § 2 SächsKlonG dem Schutz des Lebens und der
körperlichen Unversehrtheit der menschlichen Zygote und
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damit dem Schutz einer Grundrechtsposition. Damit


verfolgt das Gesetz einen legitimen Zweck.
2.) Geeignetheit
Weiter müßte § 2 SächsKlonG geeignet sein, das Klonen
von Menschen zu verhindern. Dort wird jede Forschung
verboten, die das Klonen von Menschen nur ermöglicht.
Danach darf nicht einmal an Tieren geforscht werden darf,
sofern die Ergebnisse auf den Menschen übertragen
werden können. Dadurch wird das Klonen von Menschen
bereits im Vorfeld verhindert. Damit ist § 2 SächsKlonG
auch zum Schutz der menschlichen Zygote geeignet.
3.) Erforderlichkeit
Fraglich ist jedoch, ob § 2 SächsKlonG auch erforderlich
ist, um einen wirksamen Schutz für menschliche Zygoten
zu gewährleisten. Erforderlich ist ein Mittel, wenn es
keines gibt, daß den gewünschten Erfolg ebenso sicher,
aber mit weniger Einschränkungen für den belasteten
Grundrechtsträger verfolgt. Hier wäre an die Regelung des
§ 6 ESchG zu denken: Dort wird das Klonen von
Menschen und der Versuch dazu unter Strafe gestellt.
Forschungen, die dies nur ermöglichen, bleiben hingegen
erlaubt. Dieser Eingriff belastet den Wissenschaftler
weniger, da er an allen Lebewesen forschen darf, solange
er nicht mit menschlichen Embryonen experimentiert.
Damit können alle wesentlichen Erkenntnisse auf dem
Gebiet der Reproduktionsmedizin gewonnen werden,
ohne Leben und körperliche Unversehrtheit menschlicher
Zygoten zu gefährden. Für den Wissenschaftler stellt der
Schritt von der Forschung am Tier zur Forschung am
Menschen eine ethische Grenze dar: Wer an tierischen
Keimzellen forscht, ist darum noch lange nicht bereit, auch
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mit menschlichen zu experimentieren. Die Wissenschaftler


hingegen, die derart ,,abgebrüht" sind, ihre legalen
Erkenntnisse illegal auf Menschen zu übertragen, würden
sich auch von einem generellen Forschungsverbot nicht
abhalten lassen, wie es § 2 SächsKlonG vorsieht. Daher
ist das Mittel des § 6 ESchG auch ebenso sicher. Das
Forschungsverbot des § 2 SächsKlonG ist daher nicht
erforderlich. Es verstößt gegen den Grundsatz der
Verhältnismäßigkeit.
3.) Ergebnis für die Wissenschaftsfreiheit
§ 2 SächsKlonG ist formell und materiell
verfassungswidrig. Er ist daher keine wirksame
Ermächtigungsgrundlage bzw. Rechtsgrundlage für die
den T belastenden Verwaltungsakte und Urteile. T ist
durch sie in seinem Grundrecht aus Art. 5 III verletzt.
b.) Verletzung von Art. 12 I GG (Berufsfreiheit)
Die Verwaltungsakte und die Urteile, die dem T das
Forschen auf dem Gebiet des Klonens verbieten, könnten
ihn in seinem Grundrecht der Berufsfreiheit aus Art. 12 I
verletzen.
1) Eingriff in den Schutzbereich
a) Schutzbereich eröffnet?
Dann müßte zunächst der persönliche Schutzbereich des
Art 12 I betroffen sein. Er umfaßt alle Deutschen46. Damit
kann sich T auf dieses GR berufen.
Weiter müßte der sachliche Schutzbereich betroffen sein.
Art. 12 I statuiert ein einheitliches Grundrecht der
Berufsfreiheit, da sich Berufswahl und Berufsausübung
nicht voneinander trennen lassen47: Die Freiheit der
Berufsausübung beruht auf der freien Wahl des Berufes,
letzere wird durch erstere immer wieder aufs neue
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bestätigt. Geschützt ist demnach jede auf Dauer


angelegte Tätigkeit, die der Schaffung und Unterhaltung
einer Lebensgrundlage dient48und nicht schlechthin
sozialschädlich ist49, eine Tätigkeit, die zugleich
Lebensaufgabe und Lebensgrundlage ist50. T ist Professor
für Medizin, er wird u.a. für seine Forschung bezahlt. Sie
dient ihm dazu, seinen Lebensunterhalt zu sichern. Daher
übt er sie beruflich aus. Seine Forschungen gehören somit
zum sachlichen Schutzbereich des Art. 12 I.
Der Schutzbereich des Grundrechts der Berufsfreiheit ist
betroffen.
b) Eingriff in den Schutzbereich?
Ein Eingriff in den Schutzbereich liegt vor, wenn ein von
der Berufsfreiheit geschütztes Verhalten durch einen Akt
der öffentlichen Gewalt beeinträchtigt oder unmöglich
gemacht wird. Dabei ist zu verlangen, daß die staatliche
Maßnahme sich nicht nur als ,,Nebeneffekt" auch in die
Berufsausübung hinein auswirkt, sondern objektiv oder
subjektiv berufsregelnde Tendenz hat51.
Der Verwaltungsakt untersagt dem T weitere Forschungen
zum Klonen höherer Säugetiere. Damit wird dem T zwar
nicht allgemein verboten, seinen Beruf als Mediziner und
Forscher auszuüben. Insbesondere umfaßt der Schutz
des Art. 12 I aber Mittel und Inhalt der beruflichen
Betätigung52. Gerade sein spezielles Fachgebiet wird dem
T genommen: Er ist Spezialist für Klonen, sein
gesammeltes Fachwissen wird durch das
Forschungsverbot für ihn wertlos, investierte Zeit, Mittel
und Arbeitskraft sind verloren. Daher macht der Bescheid
die konkrete berufliche Tätigkeit des T unmöglich. Genau
dies war auch der Sinn des Verwaltungaktes: Die
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Berufsausübung des T sollte dahingehend geregelt


werden, daß er sich mit Klonforschung nicht weiter
beschäftigt. Damit hat er berufsregelnde Tendenz.
Der Verwaltungsakt greift in den Schutzbereich des Art. 12
I ein.
2.) Verfassungsrechtliche Rechtfertigung des
Eingriffs
Der in dem Verwaltungsakt und den Urteilen liegende
Eingriff könnte jedoch verfassungsrechtlich gerechtfertigt
sein.
a) Beschränkbarkeit des Grundrechts der Berufsfreiheit
Dann müßte Art 12 I beschränkbar sein. Bereits nach dem
Wortlaut des Art. 12 I ist dies durch Gesetz oder aufgrund
eines Gesetzes möglich.
b) Schranke vorhanden?
Weiter müßte ein Gesetz vorliegen, daß den Eingriff in Art.
12 I vorsieht. § 2 SächsKlonG verbietet Forschungen, die
das Klonen von Menschen ermöglichen. Damit wird die
Ausübung des Forscherberufs dahingehend geregelt, daß
ein Forscher in Sachsen sich mit dieser Materie nicht
mehr befassen darf. § 2 SächsKlonG ist daher Schranke
der Berufsfreiheit.
c) Verfassungmäßigkeit der Schranke (Schranken-
Schranken)
Hinsichtlich der formellen und materiellen
Verfassungsmäßigkeit des § 2 SächsKlonG wird auf die
Darstellung oben verwiesen. Demnach ist das Gesetz
sowohl formell als auch materiell verfassungswidrig.
3.) Ergebnis für die Berufsfreiheit
Daher kann § 2 SächsKlonG nicht als
Ermächtigungsgrundlage bzw. Rechtsgrundlage des
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Verwaltungsakts und der Urteile dienen, die in das


Grundrecht des T aus Art. 12 I eingreifen. T ist daher
tatsächlich in seinem Grundrecht aus Art 12 I verletzt.
c) Ergebnis Verfassungsbeschwerde des A
Der Verwaltungsakt und die Urteilen verletzen den T in
seinen Grundrechten aus Art 5 III und 12 I. Die
Verfassungsbeschwerde des T ist daher begründet. Da
sie auch zulässig ist, hat sie Aussicht auf Erfolg.
B Die Verfassungsbeschwerde der Universität X
Die Verfassungsbeschwerde der X hat Aussicht auf Erfolg,
wenn sie zulässig und begründet ist.
I Zulässigkeit
Die Verfassungsbeschwerde ist zulässig, wenn die
Voraussetzungen des Art. 81 IV53, §§ 27 I, 28, 29 III
SächsVerfGHG erfüllt sind.
1.) Beteiligtenfähigkeit, Prozeßfähigkeit.
Die X müßte befugt sein, vor dem SächsVerfGH
Verfassungsbeschwerde zu erheben. Nach Art. 81 IV, §
27 I SächsVerfGHG ist jede ,,Person" berechtigt,
Verfassungsbeschwerde zu erheben.
Fraglich könnte nun sein, ob X als juristische Person des
öffentlichen Rechts als ,,Person" im Sinne dieser Normen
anzusehen ist. Aus Sicht des Verfassungs- und
Gesetzgebers hätte es nahegelegen, den Oberbegiff
Person näher zu bezeichnen, wenn juristische Personen
des öffentlichen Rechts nicht gemeint wären. Die
grammatische Auslegung führt demnach zu dem
Ergebnis, daß auch juristische Personen des öffentlichen
Rechts beteiligtenfähig sind. Weiter nennen die Normen
u.a. Art. 107 als Grundrecht, dessen Verletzung im Wege
der Verfassungsbeschwerde gerügt werden kann. Träger
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dieses Grundrechts sind jedoch die Hochschulen. Wollte


man ihnen nun die Beteiligtenfähigkeit im
Verfassungsbeschwerdeverfahren absprechen, so liefe
Art. 107 als rügefähiges Grundrecht leer, seine Nennung
in Art. 81 IV, § 27 I SächsVerfGHG verlöre jeden Sinn.
Daher ist X beteiligtenfähig.
Weiter müßte die X prozeßfähig sein. Hier wird davon
ausgegangen, daß die X Prozeßhandlungen durch einen
wirksam bestellten Vertreter vornimmt. Damit ist sie auch
prozeßfähig.
2.) tauglicher Beschwerdegegenstand
Weiter müßte sich die Verfassungsbeschwerde der X
gegen einen tauglichen Beschwerdegegenstand wenden.
Ein solcher ist jeder Akt der öffentlichen Gewalt (Art. 81
IV), insbesondere ein Gesetz (§ 29 III SächsVerfGHG).
Die X erhebt Verfassungsbeschwerde gegen das
SächsKlonG. Damit wendet sie sich gegen einen
tauglichen Beschwerdegegenstand.
3.) Beschwerdebefugnis
a) Möglichkeit der Grundrechtsverletzung
Die Zulässigkeit der Verfassungsbeschwerde setzt weiter
voraus, daß X die Möglichkeit einer
Grundrechtsverletzung durch das angegriffene Gesetz
plausibel darlegt, d.h. eine Grundrechtsverletzung darf
nicht gänzlich unmöglich erscheinen.
Die X rügt einen Eingriff in die Forschungsfreiheit. Nach
Art. 107 I ist die Hochschule ,,frei in Forschung und
Lehre". § 2 SächsKlonG verfügt aber, daß alle
Forschungen zu verbieten sind, die das Klonen von
Menschen ermöglichen. Dann ist die Hochschule aber
nicht mehr frei in der Gestaltung ihrer Forschung.
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Demnach erscheint eine Verletzung von Art. 107 I nicht


gänzlich ausgeschlossen.
Weiter müßte die Hochschule selbst, unmittelbar und
gegenwärtig betroffen sein.
b) selbst betroffen ?
Die Selbstbetroffenheit setzt voraus, daß die X in eigenen
Grundrechten betroffen ist. Die Hochschule ist Trägerin
des Grundrechts der Forschungsfreiheit aus Art 107 I, sie
rügt die Verletzung ihrer Forschungsfreiheit. Damit ist sie
selbst betroffen.
c) gegenwärtig betroffen ?
Die Hochschule müßte auch gegenwärtig betroffen sein.
Dies ist bei Gesetzen spätestens der Fall, sobald sie in
Kraft getreten sind54. Das SächsKlonG ist am 25. April
1997 verkündet worden und am folgenden Tag in Kraft
getreten (§ 5). Es ist auch noch nicht außer Kraft getreten.
Die X hat am 19. Mai Verfassungsbeschwerde erhoben.
Daher ist sie gegenwärtig betroffen.
d) unmittelbar betroffen ?
Die X müßte schließlich unmittelbar betroffen sein. Die
unmittelbare Betroffenheit kann dann fehlen, wenn es zum
Eingriff in ein Grundrecht des Beschwerdeführers
tatsächlich55 oder nach der Verwaltungspraxis noch eines
Vollzugsaktes bedarf56. Dies könnte aus § 2 SächsKlonG
abzuleiten sein. Dort heißt es, daß Forschungen, die das
Klonen von Menschen ermöglichen zu verbieten sind.
Demnach bedarf es noch eines Verwaltungsaktes - hier
durch die allgemeinen Polizeibehörden, § 4 SächsKlonG -
um das Verbot auszusprechen. Danach wäre die X nicht
unmittelbar betroffen.
Die unmittelbare Betroffenheit ist aber ausnahmsweise
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dann nicht erforderlich, wenn es dem Beschwerdeführer


nicht zuzumuten wäre, erst einen Verwaltungsakt
abzuwarten, weil schon das Gesetz ihn zu
Entscheidungen zwingt oder zu irreversiblen Dispositionen
veranlaßt57. Auf einem so komplizierten Gebiet der
Grundlagenforschung wie dem Klonen ziehen sich
Forschungen über Jahre hin. Daher müssen auch über
längere Zeit Mittel für Personal und Geräte bereitgestellt
werden. Durch das SächsKlonG muß die X aber jederzeit
befürchten, daß ihren Mitarbeitern weitere Klonforschung
untersagt wird. Wenn nun eines Tages das Projekt durch
einen Verwaltungsakt gestoppt würde, würden alle bereits
getätigten Investitionen auf einen Schlag wertlos. Diesem
Risiko kann sich eine Universität gerade in Zeiten knapper
öffentlicher Kassen nicht aussetzen. Daher kann sie ihre
Forschung schon allein durch die Möglichkeit eines
Verbotes nicht mehr frei planen. Sie ist vielmehr
gezwungen, ihre Mittel ,,sicherheitshalber" in andere
Projekte zu investieren, die nicht unter Verbotsvorbehalt
stehen. Sie ist daher unmittelbar durch § 2 SächsKlonG
betroffen.
e) Ergebnis zur Beschwerdebefugnis
Damit ist es zumindest nicht von vornherein
ausgeschlossen, daß X durch § 2 SächsKlonG selbst,
unmittelbar und gegenwärtig in ihrem Grundrecht aus Art
107 I verletzt ist. X ist befugt, Verfassungsbeschwerde zu
erheben.
4.) Form und Frist
Die Verfassungsbeschwerde müßte - weil gegen ein
Gesetz gerichtet - binnen eines Jahres nach Inkrafttreten
eingelegt und begründet sein. Das SächsKlonG ist am 25.
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April 1997 verkündet worden und am folgenden Tag in


Kraft getreten (§ 5 SächsKlonG). Die X hat am 19. Mai
Verfassungsbeschwerde erhoben. Damit ist die
Verfassungsbeschwerde fristgerecht eingelegt. Hier wird
davon ausgegangen, daß sie auch schriftlich eingelegt
und begründet ist (§ 10 SächsVerfGG iVm § 23 I
BVerfGG).
5.) Ergebnis
Die Verfassungsbeschwerde der X ist zulässig.
II Begründetheit
Die Verfassungsbeschwerde der X ist begründet, wenn
das SächsKlonG einen Eingriff in den Schutzbereich des
Art. 107 I darstellt, der nicht von Verfassungs wegen
gerechtfertigt ist.
1.) Eingriff in den Schutzbereich des Art 107 (Freiheit
der Hochschule)
Das SächsKlonG könnte in den Schutzbereich des Art.
107 I eingreifen. Ein Eingriff in den Schutzbereich liegt vor,
wenn das Gesetz ein durch Art. 107 I geschütztes
Verhalten beeinträchtigt.
a) Schutzbereich betroffen?
Dazu müßte zunächst der personale Schutzbereich des
Art. 107 I betroffen sein. Art. 107 I spricht der Hochschule
das Recht auf freie Forschung und Lehre zu. Die
Universität X ist eine Hochschule und fällt daher unter
dem Schutzbereich des Grundrechts aus Art. 107 I.
Weiter müßte der sachliche Schutzbereich betroffen sein.
Die Freiheit der Forschung aus Art. 5 III GG umfaßt für die
Hochschule insbesondere das Recht, die Forschung und
Lehre frei zu planen58. Art. 107 I enthält nur eine
Konkretisierung von Art. 21 für die Hochschule59, dieser
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wiederum stimmt wörtlich mit Art 5 III GG überein.


Demnach ist der Schutzbereich der Grundrechts aus Art. 5
III GG und aus 107 I ebenfalls als deckungsgleich
anzusehen. Hinzukommt, daß der sächsische
Verfassungsgeber durch die gleichlautende Formulierung
gerade eine gleiche Auslegung der Grundrechte der
Sächsichen Verfassung und des Grundgesetzes erreichen
wollte60. Daher enthält Art. 107 I materiell dasselbe
Grundrecht der Hochschule, Forschung und Lehre frei zu
planen, das ihr das Grundgesetz in Art. 5 III gewährt. Die
Hochschule beabsichtigt, weiter auf dem Gebiet des
Klonen von Schimpansen forschen zu lassen. Dies ist ein
Teil der Forschungsplanung der X. Damit ist auch der
sachliche Schutzbereich der Forschungsfreiheit der
Hochschule betroffen.
b) Eingriff in den Schutzbereich
Weiter müßte § 2 SächsKlonG in diesen Schutzbereich
eingreifen. Ein Eingriff liegt vor, wenn ein geschütztes
Verhalten durch das Gesetz beeinträchtigt oder unmöglich
gemacht wird. Aufgrund § 2 SächsKlonG kann den
Mitarbeitern der X jederzeit verboten werden, weiter auf
dem Gebiet der genidentischen Fortpflanzung von
Schimpansen zu forschen, wie auch das Verbot gegen T
zeigt. In ein Forschungsprojekt werden jedoch mit
Fortschritt der Arbeiten beträchtliche Mittel investiert, die
durch ein solches Verbot verloren wären. Daher kann es
die X angesichts der allerorten angespannten Finanzlage
der Universitäten faktisch nicht mehr wagen, weiter auf
diesem Gebiet forschen zu lassen und damit zu riskieren,
große Summen auszugeben, ohne zu Resultaten zu
kommen. Dies wiederum beeinträchtigt die Freiheit der X,
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ihre Forschungsfelder selbst festzulegen. § 2 SächsKlonG


stellt daher einen Eingriff in die Forschungsfreiheit der X
aus Art. 107 I dar.
2.) Verfassungsrechtliche Rechtfertigung
Die X ist in ihrem Grundrecht aus Art. 107 I verletzt, wenn
der oben festgestellte Eingriff nicht verfassungsrechtlich
gerechtfertigt ist. Zu prüfen ist daher, ob das SächsKlonG
seinerseits verfassungsgemäß ist.
a) formale Verfassungsmäßigkeit
§ 2 SächsKlonG müßte formell verfassungsgemäß
zustande gekommen sein. Wie oben gezeigt, hatte der
sächsische Gesetzgeber keine Gesetzgebungskompetenz
für die Regelung der Forschung auf dem gebiet des
Klonens. Daher ist das SächsKlonG formell
verfassungswidrig. Die Prüfung wird hier jedoch
hilfsgutachterlich fortgesetzt.
b) Eingriff aufgrund kollidierenden Verfassungsguts?
Weiter müßte das Gesetz sich im Rahmen der
Beschränkbarkeit des Grundrechts der Forschungsfreiheit
halten. Für die Forschungsfreiheit aus Art. 5 III GG
kommen Schranken aufgrund kollidierender
Grundrechtspositionen in Betracht, im Fall der
Klonforschung zum Schutz des Lebens und der
körperlichen Unversehrtheit menschlicher Zygoten, s.o.
Die Forschungsfreiheit der Hochschule ist zwar in der
sächsische Verfassung im Gegensatz zum Grundgesetz in
einem eigenen Artikel normiert erwähnt. Wie oben bereits
gezeigt, ist diese aber materiell identisch mit der
Forschungsfreiheit, die der Hochschule auch nach dem
Grundgesetz (in Art 5 III) gewährt wird. Demnach sind
auch dieselben Grundsätze zur Beschränkbarkeit
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anzuwenden. Daher ist die Forschungsfreiheit der


Hochschule zum Schutze des Lebens und der
körperlichen Unversehrtheit menschlicher Zygoten durch
Gesetz einschränkbar.
Weiter müßte das SächsKlonG auch zu diesem Zweck in
das Grundrecht der X eingreifen. Die sächsische
Staatsregierung war durch die Nachrichten von der
gelungenen Klonierung eines Schafes beunruhigt, weil
diese Forschung nach Auffassung einiger Wissenschaftler
auch das Klonen von Menschen ermöglichen könnte. Dem
soll durch das SächsKlonG bereits im Vorfeld - bei
Forschungen, die das Klonen von Menschen nur
ermöglichen - ein Riegel vorgeschoben werden. Demnach
dient das SächsKlonG dazu, das Klonen von Menschen
zu verhindern, und dadurch dem Schutz des Lebens und
der körperlichen Unversehrtheit menschlicher Zygoten.
Das SächsKlonG dient dem Schutz eines kollidierenden
Grundrechts.
c) Verhältnismäßigkeit des Eingriffs
Weiter müßte der Eingriff in das Grundrecht der X
verhältnismäßig, d.h. geeignet, erforderlich und
angemessen sein, um dem Schutz menschlicher Zygoten
zu dienen. Das Verbot von Forschungen, die das Klonen
von Menschen nur ermöglich, ist zwar geeignet, aber nicht
erforderlich, um menschliche Zygoten zu schützen, s.o.
Das SächsKlonG verstößt daher gegen den Grundsatz der
Verhältnismäßigkeit und ist folglich verfassungswidrig.
Demnach ist das SächsKlonG nicht verfassungsgemäß.
Es verletzt die X in ihrem Grundrecht auf
Forschungsfreiheit aus Art 107 I.
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III Ergebnis
Die Verfassungsbeschwerde der X ist zulässig und
begründet. Sie hat daher Aussicht auf Erfolg.
C Sachverhaltsvariante
Der SächsVerfGH könnte berechtigt sein, die
Verfassungsbeschwerde des T dem BVerfG im Rahmen
einer Divergenzvorlage nach Art. 100 III GG, § 85
BVerfGG zur Entscheidung vorzulegen.
1.) Vorlageberechtigung
Zunächst müßte der SächsVerfGH vorlageberechtigtes
Gericht sein. Dies sind jedenfalls die Verfassungsgerichte
der Bundesländer61. Der SächsVerfGH ist das
Verfassungsgericht des Landes Sachsen und daher
vorlageberechtigt.
2.) Entscheidungserheblichkeit
Die Verlage ist weiter nur zulässig, wenn sie der Klärung
dient, welcher von mehreren Auslegungen des GG der
Vorzug zu geben ist, und dies für die Entscheidung des
Gerichtes erheblich ist62. Der SächsVerfGH ist damit
befaßt, ob der gegen den T ergangene Verwaltungsakt
und die ihn bestätigenden Urteile den T in seinem
Grundrecht der Forschungsfreiheit aus Art. 21 SächsVerf
sowie der Berufsfreiheit aus Art. 28 I SächsVerf verletzen.
Die Urteile sind unter Anwendung der VwGO des Bundes
ergangen. Fraglich ist nun, unter welchen
Voraussetzungen Urteile eines Landesgerichts durch
Landesverfassungsgerichte auf die Verletzung von
Landesgrundrechten überprüft werden können, ob also die
Verfassungsbeschwerde des T zulässig ist. Dazu werden
aufgrund divergierender Interpretation des Art 31 GG
unterschiedliche Ansichten vertreten.
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Der HessStGH63 lehnt seine Prüfungskompetenz


grundsätzlich ab, wenn Entscheidungen unter Anwendung
von Bundesrecht ergangen sind. Er begründet dies mit
dem Vorrang des Bundesrechts auch vor
Landesverfassungsrecht, der dem Art 31 GG zu
entnehmen sei. Die Entscheidung des OVG ist unter
Anwendung - wenn auch unter Verletzung - der VwGO
des Bundes ergangen. Nach dieser Rechtsauffassung
wäre sie also nicht durch den SächsVerfGH am Maßstab
der SächsVerf zu messen.
Der BayVerfGH64 vertritt die Auffassung, eine auf
Bundesrecht beruhende Gerichtsentscheidung dürfe vom
BayVerfGH nur auf Willkürfreiheit überprüft werden. Eine
willkürliche Entscheidung beruhe nämlich in Wirklichkeit
gar nicht auf Recht, also auch nicht auf Bundesrecht.
Folglich komme der Vorrang des Bundesrechts aus Art. 31
in solchen Willkürfällen nicht zum Tragen. Gleiches gelte
bei der Verletzung von Verfahrensgrundrechten der
Landesverfassung, sofern diese auch nach dem
Grundgesetz garantiert sind. Beides führe dazu, daß die
Entscheidung als Ganzes der Überprüfung durch den
BayVerfGH am Maßstab der gesamten Landesverfassung
zugänglich werde. Vorliegend ist die VwGO des Bundes
verletzt worden. Inwieweit dies auf Willkür beruht, ist dem
Sachverhalt nicht zu entnehmen. Jedenfalls aber verletzt
er das Verfahrensgrundrecht des rechtlichen Gehörs aus
Art. 78 II SächsVerf (siehe Sachverhalt). Dieses ist
wortgleich in Art. 103 I GG gewährt. Daher wäre nach
dieser Ansicht die Entscheidung des OVG als Ganze der
Prüfungskompetenz des SächsVerfGH unterworfen.
Schließlich ist der Berliner VerfGH65 der Ansicht, daß
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Entscheidungen eines Gerichtes eines Bundeslandes


Hoheitsakte dieses Landes sind, auch wenn sie unter
Anwendung von Verfahrensrecht des Bundes ergehen.
Daher seien sie auch dann der Prüfung des
Landesverfassungsgerichtes am Maßstab der
Landesverfassung unterworfen, wenn sie Bundesrecht
anwenden, jedenfalls soweit die betroffenen
Landesgrundrechte auch im Grundgesetz verbürgt sind,
Art 142 und 31 GG. Dabei sei der Prüfungsmaßstab auch
nicht auf Willkürfreiheit und die Einhaltung von
Verfahrensgrundrechten beschränkt, sondern erstrecke
sich auf alle Landesgrundrechte, die ihre Entsprechung in
einem Grundrecht des GG finden. Das Grundrecht auf
rechtliches Gehör des Art. 78 II SächsVerf, das die
Entscheidung des OVG nach Meinung des SächsVerfGH
verletzt, ist auch im Grundgesetz (Art. 103 I) mit
denselben Worten garantiert. Nach der Rechtsauffassung
des BerlVerfGH wäre also der SächsVerfGH berechtigt,
über die Verfassungsbeschwerde des T zu entscheiden.
Wenn das Urteil des OVG nicht vom SächsVerfGH geprüft
werden kann, ist die Verfassungsbeschwerde des T
mangels Zuständigkeit als unzulässig zu verwerfen. Diese
Differenz in der Auslegung von Art. 31 entscheidet also
darüber, ob die Verfassungsbeschwerde des T zulässig
ist. Sie ist daher entscheidungserheblich.
3.) Abweichung von Entscheidungen des BVerfG oder
von Landesverfassungsgerichten beabsichtigt?
Weiter müßte der SächsVerfGH von einer Entscheidung
eines anderen Landesverfassungsgerichts oder des
BVerfG in dieser Rechtsfrage abweichen wollen. Hier wird
davon ausgegangen, daß der SächsVerfGH die obigen
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Ansichten des Bayerischen, Hessischen und des Berliner


VerfGH darstellen und ihre Entscheidungserheblichkeit
darlegen wird. Bereits der Berliner VerfGH hätte aufgrund
seiner Abweichung von den Entscheidungen aus Hessen
und Bayern dem BVerfG vorlegen müssen66. Dann ist aber
spätestens der SächsVerfGH gezwungen, von mindestens
einer dieser Entscheidungen abzuweichen: Wie er die
Rechtslage auch einschätzt, stets stellt er sich zu einer
der zitierten Meinungen in Widerspruch. Damit ist davon
auszugehen, daß er auch von der Meinung eines
Verfassungsgerichtshofes eines Landes abweichen will.
4.) Form und Begründung
Weiter müßte das vorlegende Landesverfassungsgericht
im Vorlagebeschluß seine Rechtsauffassung darlegen67.
Hier wird davon ausgegangen, daß der SächsVerfGH
diese Formvorschrift erfüllen wird.
5.) Ergebnis
Der SächsVerfGH ist berechtigt, dem BVerfG aus Anlaß
der Verfassungsbeschwerde des T folgende Frage zur
Entscheidung vorzulegen: Sind
Landesverfassungsgerichte angesichts des Vorrangs des
Bundesrechts aus Art. 31 GG berechtigt, im Rahmen einer
Landesverfassungsbeschwerde über die Verletzung von
Landesgrundrechten durch landesgerichtliche Urteile zu
entscheiden, die unter Anwendung von Verfahrensrecht
des Bundes ergangen sind und inhaltsgleiche
Verfahrensgrundrechte des Landes und des Bundes
verletzen?
Sachverhalt
Übung im Öffentlichen Recht für Anfänger
1. Hausarbeit
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T ist Professor an der Medizinischen Fakultät der


Universität X in Sachsen. Seine Fachgebiete sind
Reproduktionsmedizin und Humangenetik. Seit einigen
Jahren forscht er hauptsächlich auf dem Gebiet der
ungeschlechtlichen Fortpflanzung von höheren
Säugetieren. Zu diesem Zwecke unternimmt er
Experimente an Schimpansen, die deren genetisch
identische Erzeugung zum Ziel haben.
Anfang 1997 erregte ein erfolgreicher Versuch des
Klonens eines Schafes in Großbritannien großes
Aufsehen. Von verschiedenen Seiten wurde darauf
aufmerksam gemacht, daß auch das ungeschlechtliche
,,Produzieren" von genetisch identischen Menschen in
greifbare Nähe gerückt sei. In den Medien verleihen Laien
und Fachleute ihrer diesbezüglichen Besorgnis Ausdruck.
Auch in Sachsen war man auf die Problematik
aufmerksam geworden. Der Gesetzgeber entschloß sich
zum Handeln und verabschiedete folgendes Gesetz über
das Klonen:
§ 1 Das Klonen von Menschen ist untersagt.
§ 2 Forschungen, die das Klonen von Menschen
ermöglichen, sind zu untersagen.
§ 3 Klonen im Sinne dieses Gesetzes ist jedes Verhalten,
daß den Tatbestand des § 6 Embryonenschutzgesetz
(vom 13.12.1990, BGBl. I S. 2746) erfüllt.
§ 4 Zuständige Stellen zur Ausführung dieses Gesetzes
sind die allgemeinen Polizeibehörden.
§ 5 Dieses Gesetz tritt am Tage nach seiner Verkündung
in Kraft.
Das Gesetz wurde am 25. April 1997 im Sächsischen
Gesetz- und Verordnungsblatt verkündet. Am 29. April
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1997 erhielt T einen Bescheid der zuständigen Behörde,


worin ihm unter Berufung auf § 2 SächsKlonG die
Weiterführung seiner Forschung untersagt wird. Die
Forschungen des T ermöglichten nämlich das Klonen von
Menschen, da er - was stimmt - Zellen lebender
Schimpansen geklont habe. Menschen seien im
biologischen Sinn auch Säugetiere und stünden den
Schimpansen zoologisch am nächsten. Die Ergebnisse
des T ließen sich ohne größere Schwierigkeiten auf
Menschen übertragen. Für solche Forschung bestehe
zudem keine Notwendigkeit.
T ist zunächst sprachlos und beschreitet dann erfolglos
gegen den Bescheid den Verwaltungsrechtsweg, wobei
auch die letzte Instanz bestätigt, daß es sich bei den
Forschungen des T um solche im Sinne des § 2
SächsKlonG handele. Daraufhin erhebt T schriftlich und
fristgerecht am 29. August 1997 Verfassungsbeschwerde
zum Bundesverfassungsgericht. Er argumentiert, daß er
nie einen Menschen geklont habe und dies auch in
Zukunft nicht getan hätte. Diese Forschung könne ihm
nicht einfach verboten werden. Er rügt ferner, daß er
durch das Verbot gezwungen sei, sich entweder in
Sachsen ein neues Forschungsgebiet zu suchen oder in
ein anderes Bundesland zu wechseln, wo derartige
Gesetze nicht gälten.
Auch die Universität X in beunruhigt. Sie erhebt am 19.
Mai 1997 Verfassungsbeschwerde gegen das
SächsKlonG vor dem Sächsischen
Verfassungsgerichtshof. Sie begründet dies damit, daß
das Gesetz einen unzulässigen Eingriff in ihre
Forschungsfreiheit darstelle. Es gehe nicht an, der
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Wissenschaft gesetzliche Grenzen zu ziehen. Durch


solche Gesetze werde der Ruf der sächsischen
Universitäten gefährdet.
Frage 1:
Habe die Verfassungsbeschwerden Aussicht auf Erfolg?
Frage 2 (Sachverhaltsvariante!):
Unterstellt, T hätte vor dem Sächsischen
Verfassungsgerichtshof Verfassungsbeschwerde
eingelegt:
Der Sächsische Verfassungsgerichtshof stellt fest, daß
das von T angegriffene letztinstanzliche Urteil des OVG
durch eine Verletzung der für Verwaltungsgefahren
vorgesehenen Prozeßordnung (VwGO) zustandekam und
daher das Grundrecht des T aus Art 78 II SächsVerf
verletzt. Der Hessische Staatsgerichtshof verfolgt seit
jeher in ständiger Rechtsprechung die Ansicht, daß
Bundesrecht nicht an Landesverfassungen überprüft
werden darf. Diese Ansicht beruht auf einer
unterschiedlichen Auslegung von Art. 31 GG. Unter
welchen Voraussetzungen kann der SächsVerfGH diesen
Streit vom BVerfG klären lassen?
Bearbeitervermerk:
Nehmen Sie zu allen aufgeworfenen Rechtsfragen -
gegebenenfalls hilfsgutachterlich - Stellung.
Anmerkung:
Art 78 II SächsVerf
Vor Gericht hat jede Person Anspruch auf rechtliches
Gehör.
Literaturverzeichnis
Fach Zusatz Art Semester Titel Dozent Feld Seite
Ö-Recht Grundkurs 2. Hausarbeit WS 99 Abgas im Abseits / Motorad Papier Auto-Technik - 35 -

Alternativkommentare
Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland
2. Auflage 1989
Benda, Ernst
Genetik und Recht - eine Zwischenbilanz
NJW 1985, 1730 ff
Benda, Ernst / Klein, Eckart
Lehrbuch des Verfassungsprozeßrechts
1. Auflage 1991
Berkemann, Jörg
Ein Landesverfassungsgericht als Revisionsgericht
NVwZ 1993, 409 ff
Bleckmann, Albert
Staatsrecht II - Die Grundrechte
4. Auflage 1997
Dreier, Horst
Grundgesetz Kommentar
1. Auflage 1996 - zit.: Dreier
Enders, Christoph
Die Menschenwürde und ihr Schutz vor
gentechnologischer Gefährdung
EuGRZ 1986 S. 241 ff
Ipsen, Jörn
Staatsrecht I
8. Auflage 1996
Isensee, Josef / Kirchhof, Paul
Handbuch des Staatsrechts
1. Auflage 1990 - zit.: HbStR
Jarass, Hans D. / Pieroth, Bodo
Grundgesetz Kommentar
3. Auflage 1995 - zit.: J/P
Fach Zusatz Art Semester Titel Dozent Feld Seite
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Kunzmann, Berndt / Haas, Michael / Baumann-Hasske,


Harald
Die Verfassung des Freistaats Sachsen
2. Auflage 1997
Maunz, Theodor / Dürig, Günter
Grundgesetz - Kommentar
31. Lieferung 1994 - zit.: M/D - Bearbeiter
Pestalozza, Christian
Verfassungsprozeßrecht
3. Auflage
Pieroth, Bodo / Schlink, Bernhard
Staatsrecht II / Grundrechte
10. Auflage 1994 - zit.: P/S
Schmidt-Bleibtreu, Bruno / Klein, Franz
Kommentar zum Grundgesetz
8. Auflage 1995
Stern, Klaus
Das Staatsrecht der Bundesrepublik Deutschland
1. Auflage 1988
Stober, Rolf
Quellen zur Entstehungsgeschichte der Sächsischen
Verfassung
1. Auflage 1993
von Mangoldt, Hermann / Klein, Friedrich
Das Bonner Grundgesetz
Band 8: 3. Auflage 1996 - zit.: BoK
von Münch, Ingo / Kunig, Philip
Grundgesetz Kommentar
Art. 70 - 146: 3. Auflage 1996
zit.: Mü
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1 Im Rahmen des Abschnitts T sind Artikel ohne


Gesetzesangabe solche des Grundgesetzes.
2 Benda / Klein Rn 361; Pestalozza § 12 Rn 18
3 Benda / Klein Rn 363; J/P vor Art. 1 Rn 16; Pestalozza §
12 Rn 18
4 P/S Rn 1206; Pestalozza § 12 Rn 23
5 Benda / Klein Rn 481
6 Pestalozza § 12 Rn 27; P/S Rn 1210
7 J/P Art 11 Rn 4; M/D - Scholz Art. 12 Rn 191; Mü Art 11
Rn 20 ,,Residenzpflichten"
8 BVerfGE 12, 319, 323
9 BVerfGE 81, 70, 82f; P/S Rn 1226
10 BVerfGE 35, 79, 113; J/P Art 5 Rn 76; Mü Art. 5 Rn
100
11 BVerfGE 35, 79, 113; J/P Art 5 Rn 76
12 BVerfGE 35, 79, 112
13 J/P Art 5 Rn 79; Schmidt-Bleibtreu / Klein Art 5 Rn 16
14 vgl. M/D - Scholz Art. 5 III Rn 11 und dort die
Nachweise in Fn 4
15 Mü Art 5 Rn 100
16 BVerfGE 35, 79, 112
17 BVerfG aaO
18 BVerfGE 30, 173, 191
19 BVerfGE 30, 173, 191; 47, 327, 369; Mü Art 5 Rn 95
(für die Kunstfreiheit)
20 BVerfGE 30, 173, 192
21 M/D - Scholz Art 5 Rn 56
22 BVerfGE 30, 173, 193; P/S Rn 690; Schmidt-Bleibtreu /
Klein Art 5 Rn 17
23 BVerfGE 88, 203, 251
24 Lorenz HbStR VI 9 ff; Stern III / 1 S. 1061
Fach Zusatz Art Semester Titel Dozent Feld Seite
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25 BVerfGE 39, 1, 38
26 im Ergebnis ebenso Benda / Klein Rn 367; M/D-Dürig
Art 1 Rn 24
27 BVerfGE 87, 209, 228
28 P/S Rn 386
29 Häberle HbStR I 857
30 Riedel S. 476
31 Benda S. 1733
32 Häberle HbStR I 857
33 Enders S. 252
34 P/S Rn 397
35 Enders S. 249; J/P Art 1 Rn 3; Spiekerkötter S. 38f
36 Häberle HbStR I 823; J/P Art 1 Rn 2
37 J/P Art 2 Rn 48a
38 J/P vor Art 1 Rn 40
39 J/P Art. 74 Rn 33
40 JP Art 72 Rn 1
41 BVerfGE 7, 342, 347; JP Art 72 Rn 2; Schmidt -
Bleibtreu / Klein Art. 72 Rn 3
42 Mü Art 72 Rn 11
43 BVerfGE 49, 168, 181
44 BVerfGE 18, 353, 364
45 BVerfGE 10, 234, 242
46 J/P Art. 12 Rn 9; Schmidt - Bleibtreu / Klein Art 12 Rn
25
47 BVerfGE 7, 377, 400ff
48 J/P Art 12 Rn 4; M/D - Scholz Art 12 Rn 18
49 BVerfGE 22, 286, 289
50 BVerfGE 7, 377, 397
51 P/S Rn 889
52 J/P Art 12 Rn 7
Fach Zusatz Art Semester Titel Dozent Feld Seite
Ö-Recht Grundkurs 2. Hausarbeit WS 99 Abgas im Abseits / Motorad Papier Auto-Technik - 39 -

53 Im Rahmen des Abschnitts B sind Artikel ohne Angabe


des Gesetzes solche der Sächsischen Verfassung.
54 P/S Rn 1224
55 BVerfGE 70, 35, 50f
56 P/S Rn 1226
57 BVerfGE 75, 246, 263; 77, 84, 100
58 Bleckmann § 26 Rn 130; J/P Art. 5 Rn 85; Oppermann
HbStR § 145 Rn. 54
59 Kunzmann/Haas/Baumann-Haske Art. 107 Rn 2
60 Bericht des Verfassungs- und Rechtsausschusses zum
Entwurf der Sächsischen Verfassung, Drucks. 1 / 1800
vom 18. Mai 1992, in: Stober: Quellen
61 J/P Art 100 Rn 22
62 Pestalozza § 15 Rn 12
63 HessStGH in NVwZ 1994, S. 64
64 BayVerfGH in NVwZ 1994, S. 64
65 BerlVerfGH, NJW 1993, 513, 514; BerlVerfGH, NJW
1993, 515, 517 ,,Honecker"
66 Berkemann S. 416
67 J/P Art 100 Rn 22; Pestalozza § 15 Rn 11

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