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Das Fundament - wer ist bibeltreu?

Entnommen aus Zeitschrift „AKTUELL 1/02,


Bibel Center, Freie Theologische Fachschule, 58339 Breckerfeld;

mit freundlicher Genehmigung vom Autor, Studienleiter Klaus Eberwein

Ein, wenn nicht sogar das wichtigste Zeugnis eines bibeltreuen Christen ist es, an dem
Fundament des christlichen Glaubens festzuhalten. Das von Gott selbst gegebene und gelegte
Fundament gibt den unersetzlichen Halt und die notwendige Gewissheit des Glaubens.

Wer am Fundament zweifelt, verliert Gewissheit und Halt. Die Auffassung des uneingeschränkten
Glaubens an das christliche Fundament ist heute stark umkämpft. Man traut diesem alten
Fundament, der Heiligen Schrift, nicht mehr. Es werden Abstriche gemacht und Zweifel gesät,
und das auf einem hochtheologischen Niveau. Die Bibel ist wohl noch das Grundbuch des
christlichen Glaubens, aber wird es als festes Fundament bezeichnet? Schnell fallen dann
Begriffe wie Liberalismus oder Fundamentalismus.

Nun ist im heutigen Sprachgebrauch das Wort „Fundamentalismus” zu Recht negativ besetzt.
Seit Ende der 70er Jahre des vergangenen Jahrhunderts wird der Begriff in besonderer Weise
mit der islamischen Welt und deren Fanatismus und Radikalismus in Verbindung gebracht.
Starke Verbreitung fand er durch die religiös motivierten (wichtig zu beachten), politischen
Bestrebungen, wieder einen „islamischen Gottesstaat” nach den Geboten und Vorschriften des
Korans und vor allem der Scharia zu errichten, wie er dann schließlich durch das
fundamentalistisch-politische System unter Ayatollah Khomeini im Iran 1979 aufgerichtet wurde.

Dass man das Wort „Fundamentalismus” oder „fundamentalistisch” heute sehr oft zu hören
bekommt, hängt aber auch von dem Trend unserer Zeit ab. Sehr schnell wird dieser Begriff – wie
es zum Teil auch bei anderen Begriffen geschieht – verwendet, um neue oder bestehende
Institutionen oder Gruppierungen in eine Schublade zu stecken und zu bewerten. Dabei
geschieht das nicht immer frei von den Hintergedanken, den einen oder anderen damit
„anzuschwärzen” und in ein falsches Licht zu stellen.

Interessant ist allerdings, dass sich der Name „Fundamentalismus” von einer Zeitschriftenreihe
„The Fundamentals” (= Grundlage christlicher Lehre) im Jahre 1910-1915 ableitet, die von
nordamerikanisch-protestantischen Kreisen in Amerika verbreitet wurde. Sie wandte sich gegen
die moderne Naturwissenschaft (vor allem die Lehre von Charles Darwin) und gegen die liberale
Theologie (historisch-kritische Auffassung der Bibel, die in Europa ihren Ursprung hat). Weiter
setzte sie sich für die Irrtumslosigkeit und Zuverlässigkeit der ganzen Heiligen Schrift ein.

Größere Verbreitung fand der Begriff in Deutschland allerdings erst nach 1945 mit demselben
Anliegen, an dem Fundament und an der festen Grundlage des christlichen Glaubens
festzuhalten. In den 60er Jahren kam es so weit, dass der Begriff eine enorme Ausweitung
bekam, um politische und religiöse Extrempositionen zu bezeichnen. Aus diesem Grund geht es
nicht um die Frage, Fundamentalist oder Liberalist zu sein, sondern um die Frage des richtigen
Fundamentes.

Fundament ist dem Wortsinn nach die Grundlage oder der Unterbau, auf dem zum Beispiel ein
ganzes Haus beziehungsweise alle Teile des Hauses ruhen. Alles im Leben wird auf irgendeinem
Grund oder einem Fundament gebaut. Es fragt sich nur, wie dieses Fundament aussieht. Denn
wie das Fundament aussieht oder beschaffen ist, so sieht auch das Haus aus, das darauf erbaut
wurde. Das Haus oder das Ergebnis des menschlichen Handelns ist nur so gut oder so schlecht
wie sein jeweiliges Fundament.

Die Gemeinde Gottes ist gegründet auf:


1) Die Person Jesu Christi: „Denn einen anderen Grund kann niemand legen außer dem, der
gelegt ist, welcher ist Jesus Christus” (1. Kor. 3, 11).

2) Das Wort Gottes: „ ... aufgebaut auf der Grundlage der Apostel und Propheten, wobei Jesus
Christus selber der Eckstein ist” (Eph. 2, 20).

Beides gehört untrennbar zusammen. Manche meinen, sie könnten das Wort Gottes und die
Person Jesus Christus voneinander trennen. Wer das tut, zerreißt sein Fundament und nimmt
den Stahl aus dem Beton. Jesus Christus ist das Wort Gottes (Joh. 1, 14; Offb. 19, 13). Dieses
Fundament ist mehr als sicher und vertrauenswürdig. Es ist:

Das feste Fundament

„Der Fels: vollkommen ist sein Tun; denn alle seine Wege sind recht. Ein Gott der Treue und
ohne Trug, gerecht und gerade ist er!” (5. Mose 32, 4). Keine andere Grundlage hat mehr
Standhaftigkeit und Feste bewiesen als das Wort Gottes. Durch alle Jahrhunderte und
Jahrtausende versuchten die verschiedensten Strömungen immer wieder, diesen Felsen zu
sprengen – aber es gelang ihnen nicht. Das Fundament hielt jedem Test und jeder Prüfung
stand. Ob am Anfang durch die Gnosis oder am Ende durch den Rationalismus: gefallen ist nicht
die Bibel, sondern sind viele Gemeinden, Missionswerke und so manche theologische Lehrstätte.
Paulus schärft in den beiden Timotheusbriefen seinem Schüler und Sohn im Glauben die
Wichtigkeit des biblischen Fundamentes ein. Es ist oft kaum nachvollziehbar und schwer zu
verstehen, wie große Männer des Glaubens oder Theologen von der Schifttreue abirrten. Aber
wie schnell stehen wir selbst in Gefahr, von der Wahrheit abzukommen! Paulus ermahnt deshalb
auch gerade uns, eng am Wort Gottes und in der Lehre zu bleiben. Auch wenn viele Angriffe auf
das Wort durch Irrlehren und Verführung einwirken, bezeugt Paulus: „Aber der feste Grund
Gottes bleibt bestehen ... ” (2. Tim. 2, 19).

Das tragfähige Fundament

Vor dem Bauvorhaben wird die Tragfähigkeit des Fundamentes geprüft. Jedes Stockwerk muss
auf das Fundament abgestimmt sein.
Kein anderes Fundament hat auch nur annähernd die Tragfähigkeit, die Jesus Christus hat. Auf
Ihm lastet alles. Auf Ihm türmte sich der Schuldenberg. Auf Ihn drückte das Verderben der Sünde
und die Sündenlast der ganzen Welt. Die gescheiterten Ehen und kaputten Familien, die
Probleme und Zwistigkeiten der Gemeinden. Nichts und niemand auf der Welt hat mehr Geduld
und Belastbarkeit gezeigt und ausgehalten als Jesus Christus. „Alle Dinge trägt und erhält ER mit
der Kraft seines Wortes” (Hebr. 1, 3).

Das fehlerfreie Fundament

Kein Fundament, welches von Menschen geschaffen ist, wird ohne Fehler sein. Es wird immer
Risse und Schäden aufweisen, die einen Mangel darstellen. Ganz anders dagegen ist das Werk
Gottes und das, was Gott geschaffen hat. Das göttliche Fundament ist vollkommen. Auch wenn
Jesus Christus Mensch war, so war Er doch vollkommen und ohne Fehler (1. Petr. 2, 22; Joh. 8,
46). Seinem Wesen nach vollkommener Gott und Seiner Form nach vollkommener Mensch. So
ist auch die Bibel vollkommen und ohne Fehler. Ihrem Wesen nach ist sie vollkommenes
Gotteswort, ihrer Form nach vollkommenes Menschenwort – eingeschränkt in der Form der
Schrift und Grammatik, aber vollkommen in ihrer Aussage.
Jesus Christus ist das fleischgewordene Wort Gottes ohne Fehl. Die Bibel ist schriftgewordenes
Wort Gottes und ebenso ohne Fehl. Hätte die Bibel einen Fehler, wäre er aus dem Munde Gottes
gekommen (Ps. 33, 4; Ps. 12, 6). „Forscht im Buch des Herrn nach und lest! Es fehlt nicht eins
von diesen, keins vermisst das andere. Denn der Mund des Herrn, er hat es befohlen; und sein
Geist, er hat sie zusammengebracht” (Jes. 34, 16).

Das ewige Fundament

Nichts Mangelhaftes oder Fehlerhaftes wird für ewig Bestand haben. Darum sind wir, die wir
voller Fehler, aber an den Herrn Jesus Christus gläubig geworden sind, durch seine
Vollkommenheit und sein Blut vollkommen gemacht, wiedergeboren durch das ewige und
bleibende Gotteswort: „... aber des Herrn Wort bleibt in Ewigkeit” (1. Petr. 1, 23 - 25). Jesus
Christus, der Sohn Gottes, und die Bibel, das Wort Gottes, sind das Fundament des christlichen
Glaubens. Beides ist unerschütterlich und irrtumslos, tragfähig und ewig.

Stehen Sie auf diesem Fundament?

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