Grusswort

Kürzlich überbrachte mir die Witwe eines schon vor Jahren verstorbenen Mannes einen ver-
schlossenen Umschlag mit Geld. Er war ihr beim Aufräumen in die Hände gekommen. Jener Mann
hatte eine beträchtliche Summe israelischen Geldes in Münzen und Scheinen fein säuberlich in
diesem Umschlag aufbewahrt. Vielleicht, so hatte er wahrscheinlich gedacht, kann ich es bei einer
nächsten Israelreise wieder brauchen. Doch soweit kam es nicht. Der Tod ereilte ihn vorher. Und
was er ausserdem nicht bedacht hatte: Der einst ansehnliche Wert schmolz durch die ständige In-
flation dahin. Und heute habe ich einen Stapel Geldscheine und Münzen in Händen, die nur noch
für den Abfall gut sind. Mehrere Währungsumstellungen haben deren einstigen Wert völlig zunich-
te gemacht.
Da ist ein Industrieller im vorgerückten Alter. Sein einst blühendes Unternehmen hat die letzten
Jahre nicht schadlos überstanden. Schon seit längerer Zeit schiebt er den Gedanken, die Firma zu
verkaufen, vor sich her. Allein schon angesichts seines sich dem Ende nähernden Lebens wäre dies
die einzig richtige Lösung. Durch sein Zögern rutscht ein mehr und mehr führungsloses Unterneh-
Inhalt men angesichts fehlender Strategie seines Chefs nur noch tiefer in die roten Zahlen, … bis schliess-
lich kein Kapitän mehr an Bord ist und das Schiff an den Klippen zerschellt.
Ein anderer erfolgreicher Unternehmer, in den besten Jahren, voller Tatendrang, hat durch eige-
Biblische Botschaft ne Schaffenskraft ein sehr grosses Vermögen erwirtschaftet. Was ihn jedoch besonders auszeich-
4 Wellen der Endzeit net, ist seine freigebige Hand. Meistens sind es gerade die Wohlhabenden, die verkrampft an ih-
rem Besitz hängen und kaum etwas locker machen für die Missionsarbeit, für die Verbreitung des
Evangeliums. Nicht so dieser Mann. Mit dem Zitat aus 1. Timotheus 6,7 auf den Lippen finanziert er
Im Blickfeld durch sehr grosszügige Spenden Projekte der Mission: «Denn wir haben nichts in die Welt gebracht,
10 «The day before tomorrow» und es ist klar, dass wir auch nichts hinausbringen können.»
– Der Tag vor morgen Es sind dies drei sehr verschiedene Beispiele (wohl gemerkt von echten Christen), die die Pro-
11 Islam und Christentum im Vergleich blematik des Umgangs mit Geld, mit materiellen Werten, aufzeigen. Und ich könnte die Liste wei-
15 Die Kabbala – alter Okkultismus im neuen terführen, wozu der Platz aber nicht ausreicht. Es ist wohl auch eines der heikelsten Themen. Wir
Gewand tun gut daran, uns das vor Augen zu halten: Wir können tatsächlich keine Werte in die Ewigkeit mit-
17 Mein Leben – ein Seiltanz? nehmen! Wenn unser Hab und Gut nicht schon vorher zerflossen ist, verbleibt es im besten Fall
den geldliebenden Erben, die sich dann auch häufig genug noch darum streiten. Prediger 5,12-15
stellt uns die ganze Tragik eines Menschen vor Augen, der reich ist, der Geld hat: «Es gibt ein böses
Mitternachtsruf in … Übel, das ich gesehen habe unter der Sonne: Reichtum, der von seinem Besitzer zu seinem Scha-
19 … der arabischsprachigen Welt den aufbewahrt wird. … So nackt, wie er aus dem Leib seiner Mutter gekommen ist, geht er wie-
20 Neuauflagen «Warum es sich lohnt, der dahin, und er kann gar nichts für seine Mühe mitnehmen, das er in seiner Hand davontragen
Christ zu sein» könnte. Das ist auch ein böses Übel, dass er gerade so, wie er gekommen ist, wieder gehen muss;
und was bleibt ihm davon, dass er sich um Wind abgemüht hat?» Hiob 27,19 schildert es noch
drastischer: «Reich legt er sich hin, und noch ist ihm nichts weggenommen; er schlägt die Augen
Fragen – Antworten auf, und nichts ist mehr da!» Der Mensch, der alles für sich behalten will, merkt gar nicht, was ihm
20 Hat Jesus denn nicht genug gelitten? abhanden kommt. Ihm fehlt die Freude, die ein gebendes Herz erfüllt. Ein freigebiger Mensch wird
21 Die Wolken- und Feuersäule bewegt sein über das, was seine Spende auslöst. Dankbarkeit kommt ihm entgegen. Und wenn er
seine finanziellen Mittel missionarisch einsetzt, kommt eine weitere Komponente dazu: Er wird es
3 Grusswort als Frucht in der Ewigkeit wieder finden.
Kürzlich kam jemand, der ungenannt sein wollte, auf uns zu und fragte: «Wie viel fehlt euch
13 Aufgegriffen
noch, dass ihr das Gratisbuch ‹Warum es sich lohnt, Christ zu sein› nochmals drucken könnt?» Er
22 Dir kann nur Jesus helfen versprach, den offenen Betrag zu übernehmen. Das ist Freude und Investition in die Ewigkeit. Was
22 Impressum wird sein, wenn wir unsere Augen in der Ewigkeit aufschlagen? Haben
wir unsere «Talente» für unseren Herrn eingesetzt, oder haben wir sie
vergraben?

In herzlicher Verbundenheit

Eingedenk dessen, dass alle menschliche Erkenntnis

Stückwerk ist (1.Kor 13,9), legen die Autoren
eigenverantwortlich ihre persönliche Sicht dar.

MNR > August 2004 3

 Biblische Botschaft
Wellen der
Endzeit
Das prophetische Wort der Bibel erfüllt sich manchmal
auf einen Schlag, oft aber auch in verschiedenen Schü-
ben gleich den grossen Wellen der Ozeane. In diesem
Beitrag finden wir ein Beispiel dafür, wie die Gerichte
Gottes in Wellen über Tyrus kommen sollten und wie
sich das geschichtlich tatsächlich erfüllt hat. Dies wird
zu einem mahnenden Beispiel für die Endzeit.
4 MNR > August 2004
Norbert Lieth
I
n Sacharja 9,1-4.13 lesen wir:
«Ausspruch, Wort des Herrn. Im
Land Hadrach und Damaskus ist
sein Ruheplatz – denn dem Herrn
gehört das Auge von Aram ebenso
wie alle Stämme Israels – und auch in
Hamat, das daran grenzt, in Tyrus und
Sidon – gewiss, sie sind sehr weise! Ty-
rus hat sich zwar eine Festung gebaut,
hat Silber wie Staub aufgehäuft und
Gold wie Strassenkot. Doch siehe, der
Herr wird es erobern und seine Streit-
macht auf dem Meer schlagen, und es
selbst wird vom Feuer verzehrt. Ja, ich
habe mir Juda als Bogen gespannt, den
Köcher mit Ephraim gefüllt. Ich wecke
deine Söhne, Zion, gegen die bewährten
Kämpfer Griechenlands und mache dich
wie das Schwert eines Helden.»
Ältere Ausleger sind der Ansicht, dass
«Hadrach» in Vers 1, das in der Bibel
nur hier vorkommt, eine Verbindung
mit dem hebräischen Wort «chadar» hat,
was «umkreisen» bedeutet. Hadrach ist
ihrer Meinung nach eine Repräsentation
der Völker, die sich gegen Gottes Volk
stellen und es feindschaftlich einkreisen
(vgl. Hes 28,26). Heute dreht sich ja tat-
sächlich alles um Israel. Und es scheint,
als ob Gott der Völkerwelt damit eine
Vorwarnung erteilen will. «Hamat» (V 2)
hingegen sieht man als den Nordwesten
Syriens, der als Einfallstor der Feinde
Israels aus dem Norden galt.
All diesen Völkern kündet die Bibel
den Untergang an. Besonders heraus-
gehoben wird in Sacharja 9 jedoch die
Zerstörung von Tyrus. Dies bezieht sich
in erster Linie auf den griechischen Feld-
herrn Alexander den Grossen im Jahr
332 v.Chr. (V 13). Diese Zerstörung aber
wird im weiteren Verlauf zu einem pro-
phetischen Bild für die Gerichte Gottes
über die reichen Nationen der Endzeit.
Darum können wir heute für den Begriff
Tyrus «moderne Welt» einsetzen.
Wir wollen diese Verse im Gesamt-
zusammenhang der Heiligen Schrift
betrachten und uns die Zeit nehmen,
den Begriff «Tyrus» etwas ausführlicher
zu behandeln, um einen besseren Über-
blick des geschichtlichen Umfeldes zu
bekommen.
Das kompakteste Gerichtswort Gottes
über Tyrus finden wir in Hesekiel Kapi-
tel 26 bis 28 beschrieben. Diese drei
Kapitel des Zornes des Herrn über Tyrus
werden gleichsam vom Blick Gottes auf
Israel eingerahmt.
Hesekiel 26,1-2: «Und es geschah im
elften Jahr, am Ersten des Monats, da
geschah das Wort des Herrn zu mir so:
Menschensohn, weil Tyrus über Jeru-
salem sagt: ‹Haha!› Zerbrochen ist das
Tor der Völker; es fällt mir zu; ich werde
erfüllt, sie ist verwüstet!» Nun folgen
drei Kapitel Gerichtsbotschaft, und dann
endet die Botschaft über Tyrus mit den
Worten Gottes in Hesekiel 28,25-26:
«So spricht der Herr, Herr: Wenn ich
das Haus Israel aus den Völkern samm-
le, unter die sie zerstreut worden sind,
und ich mich an ihnen vor den Augen
der Nationen als heilig erweise, dann
werden sie in ihrem Land wohnen, das
ich meinem Knecht Jakob gegeben habe.
Und sie werden in Sicherheit darin woh-
nen und Häuser bauen und Weinberge
pflanzen; und sie werden in Sicherheit
wohnen, wenn ich Strafgerichte geübt
habe an allen (also über Tyrus hinaus),
die sie verachteten aus ihrer Umgebung.
Und sie werden erkennen, dass ich der
Herr bin, ihr Gott.» Wir stellen also mit
grosser Ehrfurcht fest, dass Gott die Völ-
ker im Blick auf ihr Handeln gegenüber
Israel richtet. Und wir sehen klar, dass
der Herr Sein Volk nicht aus den Augen
verliert, das Er in Sacharja 2,12 als Sei-
nen «Augapfel» bezeichnet. So heisst es
auch in Kapitel 9,1: «Der Herr hat ein
Auge auf die Menschen und auf alle
Stämme Israels» (Lth). Bruns formu-
liert es so: «… denn des Herrn Auge
ist auf die Menschen, aber besonders
auf alle Stämme Israels gerichtet» (vgl.
1,11;3,9;4,10).
Die Völker und Nationen, die Israel
Schaden zufügen wollen gehen unter,
aber Gottes altes Bundesvolk Israel
bleibt in Ewigkeit (Dan 7,18.27). Ganz
in diesem Sinn beginnt auch Sacharja 9
mit dem Satz: «Ausspruch, Wort des
Herrn», und endet mit den Worten: «So Die anfängliche Freundschaft Hirams
wird der Herr, ihr Gott, sie an jenem (dem König von Tyrus) mit Salomo ver-
Tag retten als die Herde seines Volkes. änderte sich im Laufe der Jahrhunderte
Denn Steine an seinem Diadem sind sie, unter seinen Nachfolgern zu einem
die über seinem Land funkeln. Ja, wie abgrundtiefen Hass gegen Israel. Als
anmutig ist es, wie schön ist es! Das Ge- Jerusalem 586 v.Chr. durch die Baby-
treide lässt junge Männer gedeihen und lonier unter Nebukadnezar zerstört
der Most Jungfrauen» (V 16-17). Das wurde, freute sich Tyrus darüber und
Wort Gottes steht felsenfest und bleibt sagte spottend: «Haha! Zerbrochen ist
in Ewigkeit! Daran beissen sich die das Tor der Völker; es fällt mir zu; ich
Völker die Zähne aus. An diesem Wort werde erfüllt, sie ist verwüstet!» (Hes
wird jede Feindschaft gegen Gott und 26,2). Jerusalem lag auf der Handelsli-
Sein Volk scheitern. Jemand schrieb in nie von Süden nach Norden und spielte
Bezug auf den terroristischen Anschlag deshalb ebenfalls eine wichtige Rolle als
vom 11. September 2001: «Tor der Völker».
«Es müsste uns doch aufrütteln, dass Der Zusammenbruch Jerusalems
sich immer stärker bedeutete für Tyrus
herauskristallisiert, unter anderem,
wie eng die welt- dass dadurch der
weite terroristi- Zwischenzoll für die
sche Bedrohung Ware von Arabien
mit einem kleinen nach Tyrus in Israel
Land verknüpft ist, wegfiel. «Es fällt
das nicht einmal die mir zu, ich werde
Grösse Nordrhein- erfüllt, sie ist ver-
Westfalens hat und wüstet.» Wer schon
nur ein Drittel sei- viel hat, will immer
ner Einwohner. … mehr. Nun war ein
Dass Israel immer wirtschaftlicher
wieder ins Zentrum Gegner zerbrochen.
der Weltpolitik Hier widerspie-
rückt (‹eingekreist› gelt sich auch die
wird, Verf.), lässt Situation unserer
sich rational kaum Zeit. So ist zum
erklären. Und Beispiel bekannt,
wenn sich zeigt, dass westliche
dass der ersehnte Heute dreht sich alles um Israel. Und es scheint, Firmen aus Öster-
Friede letztlich an als ob Gott der Völkerwelt damit eine Vorwarnung reich, Frankreich,
der Existenz Israels erteilen will Deutschland und
scheitert, könnte sich die grosse Staa- Holland Syrien Technologie verkauften,
tengemeinschaft gegen den Terrorismus um biologische und chemische Waffen
sehr schnell gegen Israel richten (Sach zu entwickeln und herzustellen!
12,3).»1 Tyrus verliess sich auf seine Wirt-
schaftskraft und Macht: «Sage zu Tyrus,
Tyrus, ein Beispiel der Geschichte das an den Zugängen zum Meer wohnt
und Handel treibt mit den Völkern nach
Es empfiehlt sich, zunächst aufmerk- vielen Inseln hin: So spricht der Herr,
sam Hesekiel 26,1-14 zu lesen. Tyrus Herr: Tyrus, du sagst: Ich bin von voll-
war eine Stadt im Libanon und lag am kommener Schönheit! Dein Gebiet ist
Mittelmeer. Sie galt als das Welthan- im Herzen der Meere; deine Bauleute
delszentrum der damaligen Zeit, wie haben deine Schönheit vollkommen
heute New York. Alle Handelsstrassen gemacht» (Hes 27,3-4). Es stellte, im
vom südlichen Arabien her, der ganze Gegensatz zu Daniel, seine ganze Weis-
Handel des Orients, liefen über Tyrus. heit und Intelligenz in den Dienst der
Der ganze Schiffsverkehr im Mittelmeer, Habsucht. Alles wurde dem Ziel unter-
die riesige Flotte phönizischer Schiffe, ordnet, wirtschaftlich zu expandieren
war auf Tyrus ausgerichtet. Dort wurde (vgl. Hes 28,3-4!).
die Ware verfrachtet und unter anderem Auch heute werden praktisch alle
nach Europa verschifft. Die Phönizier Entscheidungen nur im Blick auf den
besassen in Spanien die Kolonie Tarsis, wirtschaftlichen Nutzen getroffen. So
die uns aus dem Buch Jona bekannt ist. ist man pro Israel, wenn es wirtschaft-
Der ganze Mittelmeerhandel wurde lich von Interesse ist, aber man wird
durch Tyrus kontrolliert. gegen Israel sein, sobald es anderweitig
MNR > August 2004 5
 Macht als die Politik. Zu diesem Thema
Biblische Botschaft las ich Folgendes:
«Der Welthandel hat begonnen, den
politischen Führern die Macht aus den
wirtschaftlich opportun Fleisch fressen wie Feu- Händen zu nehmen. Aktienfieber, Mega-
erscheint. Sogar der er. Ihr habt euch Schätze fusionen, Internetboom … so lauten die
Einfall «Gogs» in das gesammelt in den letzten Schlagwörter unserer Zeit. Die Firmen
Land Israel wird von Tagen!» (Jak 5,3). operieren global. Ihre Schaltzentralen
wirtschaftlichem Inte- Da Tyrus in Hese- haben sie in den Metropolen der kapi-
resse geleitet sein (Hes kiel 28 mit dem Bild und talkräftigsten Staaten. … Die Menschen
38,10-13). Handeln Satans gleichge- konzentrieren sich auf die Mega-Städte,
In der Scofield-Bibel setzt wird, wird deutlich, weil sich dort der Handel abspielt und
wird das 27. Kapitel des dass die Geschichte der weil es dort Arbeit gibt.2
Propheten Hesekiel mit Stadt Tyrus nicht zu
dem Untergang Baby- Ende ist. Vielmehr ist Die Gerichtsbotschaft an Tyrus.
lons in Offenbarung 18 es so, dass sich ihre Ent- Im ersten Teil der Gerichtsbotschaft an
verglichen, wo der wicklung, solange Satan Tyrus wird beschrieben, wie das Un-
Zusammenbruch der existiert, durch alle glück in Wellen, das heisst in Phasen
riesigen Weltwirtschaft Völker hindurchzieht (wie Wehen), durch die Nationen über
beschrieben wird (vgl. Mehr über «Aktienfieber, – bis in die Endzeit. Si- Tyrus kommt (Hes 26,3-6). Im zweiten
z.B. Hes 27,32-35!). In Megafusionen und Welthandel» cherheit, Reichtum und Teil wird der Angriff der Babylonier
Hesekiel 28 wird Tyrus im Buch «Geldfalle der Endzeit». intellektuelle Errun- durch Nebukadnezar beschrieben (Hes
angeklagt, weil es sich Bei uns erhältlich unter Bestell- genschaften sind auch 26,7-11). Und im dritten Teil sehen
Nr. 18786
so viel auf sein Wissen heute die Dinge, die wir den Angriff durch Griechenland
einbildet und hochmütig zählen, auf die man sich (Hes 26,12-14).
geworden ist. Hier wird Tyrus auch als etwas einbildet und die die Menschheit Durch die Geschichte wird ersicht-
ein Bild für den Fall Satans gebraucht. stolz machen. Sie führen in den meisten lich, wie detailliert sich die propheti-
Das heisst, dass er mit Tyrus identifiziert Fällen dazu, sich von Gott und Seinem schen Voraussagen Gottes über Jahr-
wird. Innerhalb der Stadtmauern von Ty- Wort zu lösen und somit auch von Sei- hunderte hinweg erfüllt haben, ganz
rus regierte Satan die Welt, er war die nem Volk. Die irdischen Herrlichkeiten im Sinne von Jesaja 46,9-13: «Gedenkt
beherrschende und treibende Macht. stehen meistens im Dienste Satans; sie doch an die früheren Zeiten … Ich
Wir sehen an diesem Beispiel, dass werden von ihm angeboten, um die verkündige längst vorher, was kommen
sich die Völker in ihrem Streben nach Menschheit zu verführen (Lk 4,5-8). wird und was noch ungeschehen ist. Ich
Reichtum, Macht und Wissen mehr von Satan ist der Inspirator und unsichtbare sage: Mein Plan steht fest, und was mir
Satan leiten lassen als von Gott. Das Wort Herrscher über allen weltlichen Glanz, gefällt, das führe ich aus. … Was ich
Gottes als Massstab für das menschliche der nicht selten zum Hochmut führt. rede, verwirkliche ich auch, und was
Miteinander wird abgelehnt, der Mam- In Offenbarung 13 wird die Wirtschaft ich mir vornehme, das tue ich.»
mon tritt an seine Stelle. Wer also steht (kaufen und verkaufen) zum Druckmittel
hinter dem kapitalistischen Denken un- des Antichristen. In der Politik zählt nur Nebukadnezar greift an. Nachdem
serer Tage? Wer hinter der mörderischen das, was Vorteile, Sicherheit und Geld die Assyrer schon zehn Jahre zuvor
Aufrüstung? Wer hinter der Erfindung bringt, auch wenn es auf Kosten anderer Tyrus während fünf Jahren vergeblich
der Abtreibung, der Genmanipulation geht (z.B. auf Kosten von Israel, von Un- belagert hatten, machten sich nun die
und dem Klonen? Wer hinter der «neuen geborenen oder von alten oder kranken Babylonier ans Werk. 585 v.Chr., ein
Weltordnung», Globalisierung usw.? Menschen). Das Kapital hat heute mehr Jahr nachdem Jerusalem gefallen war
Der Apostel Paulus mahnt und warnt:
«Tötet nun eure Glieder, die auf der Erde Die Völker und Nationen, die Israel Schaden zufügen wollen gehen unter, aber Gottes altes Bundesvolk
sind: Unzucht, Unreinheit, Leiden- Israel bleibt in Ewigkeit
schaft, böse Begierde und Habsucht,
die Götzendienst ist! Um dieser Dinge
willen kommt der Zorn Gottes über die
Söhne des Ungehorsams» (Kol 3,5-6).
«Denn eine Wurzel alles Bösen ist die
Geldliebe, nach der einige getrach-
tet haben und von dem Glauben
abgeirrt sind und sich selbst mit
vielen Schmerzen durchbohrt
haben» (1.Tim 6,10). Das ist der
Götzendienst unserer Tage, der
das Gericht Gottes nach sich
zieht. Jakobus schreibt: «Euer
Gold und Silber ist verrostet,
und ihr Rost wird gegen euch
Zeugnis geben und wird euer

6 MNR > August 2004

und kurz nach dem Tyrus noch über Je-
rusalem gespottet und sich über seinen
Fall gefreut hatte, kam Nebukadnezar
nach Tyrus und belagerte es. Aber die
Stadt war praktisch uneinnehmbar. Die
Belagerung dauerte dreizehn Jahre, bis
sie dann schliesslich 572 v.Chr. fiel und
zerstört wurde. Doch als Nebukadnezar
in die Stadt einbrach, musste er feststel-
len, dass sich die Bewohner von Tyrus
auf die 800 Meter entfernt liegende
Insel geflüchtet hatten. Sie waren prak-
tisch mit ihrem ganzen Reichtum auf
und davon und hatten dort eine neue
Stadt aufgebaut. Da Nebukadnezar keine
Kriegsflotte besass, musste er frustriert
aufgeben. Hesekiel 26,7-11 hatte sich
durch den Angriff Nebukadnezars zwar
erfüllt, doch kam es nicht zur Erfüllung
der weiteren Aussagen (V 12ff.).
Dreizehn Jahre Militäreinsatz und
kaum Lohn! In Hesekiel 29,17-20 wird
dies ebenfalls beschrieben: «Es geschah
im 27. Jahr, im ersten Monat, am Ersten
des Monats, da geschah das Wort des
Herrn zu mir so: Menschensohn, Nebu-
kadnezar, der König von Babel, hat sein
Heer eine schwere Arbeit tun lassen ge-
gen Tyrus. Jeder Kopf ist kahl geworden,
und jede Schulter ist blank gescheuert;
aber Lohn ist ihm und seinem Heer von
Tyrus nicht zuteil geworden für die Ar-
beit, die er gegen es geleistet hat. Darum,
so spricht der Herr, Herr: Siehe, ich gebe
Nebukadnezar, dem König von Babel, das
Land Ägypten; und er wird seinen Prunk
wegtragen und seinen Raub rauben und
seine Beute erbeuten; das wird der Lohn
für sein Heer sein. Als seinen Lohn, für
den er gearbeitet hat, habe ich ihm das
Land Ägypten gegeben, weil sie für
mich gearbeitet haben, spricht der Herr,
Herr.» Hier sehen wir auch mit grosser
Ehrfurcht, wie sehr Gott das Geschick
der Völker in Seiner Hand hat!
Die Griechen als Gerichtsvollzie-
her. «Ja, ich habe mir Juda als Bogen ge-
spannt, den Köcher mit Ephraim gefüllt.
Ich wecke deine Söhne, Zion, gegen die
bewährten Kämpfer Griechenlands und
mache dich wie das Schwert eines Hel-
den» (Sach 9,13). – Die Gerichte sollten
wie Wellen über Tyrus kommen: «Da-
rum, so spricht der Herr, Herr: Siehe,
ich will an dich, Tyrus! Und ich werde
viele Nationen gegen dich heraufführen,
wie das Meer seine Wellen heraufführt»
(Hes 26,3), bis Tyrus schliesslich ganz
zerstört und sich das Wort Gottes zu 100
Prozent erfüllt haben würde.
539 v.Chr. kamen zunächst die
Perser. Nachdem sie das Babylonische
Nördlicher Hafen
Damm von Alexander
Tyrus
Mittelmeer
Südlicher Hafen
Reich bezwun-
gen hatten,
eroberten sie
auch das alte
Tyrus.
370 v.Chr.
kam ein König
von Zypern
Ruinen von Tyrus
und kämpfte
gegen das neue Tyrus.
332 v.Chr. kam schliesslich Ale-
xander der Grosse von Griechenland.
Dieser erfüllte die noch ausstehende
Prophetie Gottes fast 250 Jahre nach
Nebukadnezar.
Alexander hat, um das neue Tyrus zu
erobern, vom Festland her einen Damm
aufschütten lassen. Dieser war 800 Me-
ter lang, etwa 60 Meter breit und bis zu
200 Meter tief. Für diesen Damm nahm
er die gesamten Überreste des alten Ty-
rus, die Ruinen, bestehend aus Mauern,
Steinen, Holz, Erde Schutt und sogar den
Staub: «Sie werden deine Schätze rau-
ben und deine Handelsgüter plündern.
Deine Mauern werden sie abbrechen
und deine schönen Häuser einreissen
und werden deine Steine und die Balken
und den Schutt ins Meer werfen. Und
ich will einen nackten Fels aus dir ma-
chen, einen Platz, an dem man Fischnet-
ze aufspannt, und du sollst nicht wieder
gebaut werden» (Hes 26,12.14). Nach
sieben Monaten hat Alexander der Gros-
se Tyrus neu erobert, 30 000 Menschen
in die Sklaverei verkauft, 2 000 Männer
wurden gekreuzigt und insgesamt 8 000
ermordet. Die Bibel erfüllt sich immer
zu 100 Prozent genau. In Hesekiel 26,7-
11 beziehen sich die Worte «er» und
«seine» immer auf Nebukadnezar. Doch
des Grossen
Festland
plötzlich gibt
es ab Hesekiel
26,12 einen
Wechsel, es
heisst «sie»,
was sich auf
die Griechen
bezieht. Man
kann nur
staunen über die Präzision des Wortes
Gottes.
Nun hatten sich die Prophezeiungen
Gottes buchstäblich erfüllt: Alt-Tyrus
war ein kahler Felsen geworden und
wurde nie wieder aufgebaut. Archäolo-
gisch ist Alt-Tyrus praktisch nicht mehr
zu identifizieren: «Ja, tödlichem Schre-
cken gebe ich dich preis, dass es aus ist
mit dir und man dich nie mehr findet,
wenn man nach dir sucht, spricht Gott
der Herr» (Hes 26,21). Die umliegen-
den Völker erschraken dermassen, dass
sie sich Alexander freiwillig ergaben.
«Nun entsetzen sich die Inseln am Tag
deines Falls, und die Inseln im Meer
erschrecken über deinen Untergang»
(Hes 26,18).
Nun aber müssen wir Folgendes fest-
halten: Die Prophezeiung Hesekiels liest
sich wie eine durchgehende Prophezei-
ung, so als würde das Gericht über Tyrus
innerhalb weniger Jahre und in einem
Durchzug erfüllt werden. Aber es gab
verschiedene Vorerfüllungen, bevor es
zur Haupterfüllung kam. Von Nebukad-
nezar bis Alexander sind ca. 250 Jahre
ins Land gegangen. Als Nebukadnezar
abzog, hätten die Tyrer ja sagen kön-
nen: «Jetzt sind wir noch mal mit dem
Schrecken davon gekommen, wir haben
es gerade noch geschafft. Die Botschaft
MNR > August 2004 7

Biblische Botschaft
des Propheten Hesekiel hat sich nicht
buchstäblich erfüllt, jetzt machen wir
einfach weiter.» Aber die Prophezei-
ung des Herrn musste sich noch ganz
erfüllen, doch das geschah in Wellen.
«Was ich beschlossen habe, geschieht,
und alles, was ich mir vorgenommen
habe, das tue ich» (Jes 46,10).
teln und warnen wollte? Der «Spiegel»
berichtete lange vorher (März-Ausgabe
2000) über das Machtspiel des Welthan-
dels und verglich den Grössenwahn der
Wirtschaft mit dem Grössenwahn der
Umsatz und Profit … Moral und Ethik
lagen am Boden.»
In Offenbarung 18 wird deutlich,
dass das Babylon der letzten Tage
von der Wirtschaft des Welthandels
bestimmt wird, und dies wiederum
steht unter der Herrschaft eines totali-
tären antichristlichen Systems. Deshalb
stellte jemand die Frage: «Könnte das

Der Fall Tyrus, ein Beispiel für die

westliche Welt
Mit dem Terrorangriff auf New York
ist wiederum ein Welthandelszentrum
zusammengebrochen. Die ganze Welt
war bestürzt und der gesamte freie
Westen in Mitleidenschaft gezogen,
ausgerechnet die so genannte «christ-
liche Welt». Die Wirtschaft scheint sich
jedoch nach dem ersten Schock wieder
zu erholen: «Wir sind gerade noch mal
davon gekommen.» Dabei könnte bald
die nächste Welle über uns hereinbre-
chen. In Haggai 2,6-7 steht geschrieben:
«Denn so spricht der Herr der Heer-
scharen: Noch einmal – wenig Zeit ist
es noch – und ich werde den Himmel
und die Erde und das Meer und das
Trockene erschüttern. Dann werde ich
alle Nationen erschüttern.»
Die Welle «Aids» ist über uns
gekommen, gefolgt von der Welle
«Tschernobyl». Dann kam es zur Wel-
le «Golfkrieg», und zur Welle «BSE»,
dann die «Terrorwelle über die USA»,
und wir wissen nicht, was über kurz
oder lang noch alles folgen wird. Doch
schliesslich bringen uns die Wellen des
aufgewühlten Völkermeeres die Sturm-
flut der grossen Trübsal. 1998 schrieb
ein amerikanischer Autor:
«… Es ist nicht mehr Mitternacht …
es ist schon nach Mitternacht! Aus dem,
was ich aus der Bibel erkenne, muss ich
schliessen, dass Gottes Gericht praktisch
jeden Tag über uns hereinbrechen kann.
Vielleicht wird irgendein Verrückter
oder eine nichtbeachtete anonyme
Warnung der Auslöser sein, der alles New York gilt heute als Welthandelszentrum, wie das vergangene Tyrus im Libanon
in Gang setzt. Es mag sein, dass wir in
der kommenden Zeit sogar einen noch Menschen zur Zeit des Turmbaus zu Ba- Weltgeschehen unserer Tage präziser
grösseren Wohlstand erleben – aber bel! Der Bibelkommentator Adolf Pohl zusammengefasst werden als mit dem
letztendlich erwartet uns das Feuer des (Wuppertaler Studienbibel) schrieb über Begriff ‹Babylon›?»
Zornes Gottes!» das Babylon Nebukadnezars:
Auch wenn die Angriffe auf Amerika «In Babel waren die Kaufleute nicht Worin besteht die Botschaft für
mörderische Terroranschläge waren, die nur mächtig, sondern die Grossmacht,
durch nichts zu entschuldigen sind, müs- die auch geistig und seelisch die Macht
uns?
sen wir uns doch fragen, ob Gott damit ausübte. Ihre Kaufmannsideologie Tyrus ist sicherlich ein Bild, das sich
nicht die ganze westliche Welt aufrüt- durchtränkte alles, münzte alles um in sehr gut auf die Völker der Endzeit legen

8 MNR > August 2004

lässt. Denn Wohlstand, Macht und Wis-
sen, aber auch Hochmut kennzeichnen
die heutige freie Welt. Tyrus ist aber
auch ein Bild für die Endzeit, weil da-
rin das Handeln Satans beschrieben wird
(Hes 28). Dieser wird seine Macht in
den Völkern der Endzeit entfalten.
Eine erste Warnung besteht darin,
dass die von Gott vorhergesagten
Endzeitgerichte wie Wellen auf uns zu-
kommen (Hes 26,3). Jesus bezeichnet
Verführung, Kriege, das Aufbegehren
der Nationen gegeneinander, Krank-
heiten, Hungersnöte und Erdbeben als
«Anfang der Wehen» der Endzeit (Mt
24,4-8). Der zunehmende Hass der
Nationen gegenüber Israel, das Über-
handnehmen von Gesetzlosigkeit und
grosser Bedrängnis, die Erschütterung
von Himmel und Erde, sind weitere
Schübe der Endzeitgerichte vor der
Wiederkunft Jesu. Mit zunehmender
Stärke werden die Wellen der Gerichte
über unsere Welt kommen. Ich möchte
Lukas 21,25 einmal in diesem Sinn
anwenden: «Auf Erden wird die Völker
grosse Bangigkeit befallen, sie werden
beim Tosen des Meeres und seiner Wo-
gen in völlige Ratlosigkeit geraten.»
Eine zweite Warnung besteht darin,
dass wir durch die Gerichte erkennen
sollen, dass Gott der Herr ist (Hes 26,6;
28,23.24). Gott hat durch die gesamte
Menschheitsgeschichte hindurch Städ-
te, Nationen und Weltreiche zu Fall ge-
bracht, um Sein Zeugnis aufzurichten.
Er hat Könige ein- und abgesetzt, einen
Pharao von Ägypten genauso wie einen
Nebukadnezar aus Babylon und einen
Kyrus von Persien. Auch «Gog aus dem
Lande Magog» wird von Gott auf die
Berge Israels geführt, um vernichtet
zu werden. Möge unsere Welt doch
erkennen, dass es einen Gott gibt! «Ich
bin Gott und keiner sonst, niemand ist
mit mir zu vergleichen. Ich verkündige
längst vorher, was kommen wird und
was noch ungeschehen ist», sagt Er von
sich selbst (Jes 46,9-10). In der Bibel be-
deutet Gericht mehrheitlich, dass Gott
den Folgen der Sünde freien Lauf lässt,
Seine aufhaltende Hand zurückzieht.
Dritte Warnung: Der Gott Israels lässt
Sein Volk nicht untergehen. Nachdem
Gott die Gerichtsbotschaft in Sachar-
ja 9 über Syrien, Tyrus und die Philis-
ter beendet hat, heisst es über Israel:
«Der Herr wird über ihnen erscheinen,
und seine Pfeile werden ausfahren wie
der Blitz, und Gott der Herr wird die
Posaune blasen und wird einherfahren
in den Stürmen vom Südland. Der Herr
Zebaoth wird sie schützen … Und der
Herr, ihr Gott, wird ihnen zu der Zeit
helfen, der Herde seines Volks; denn wie
edle Steine werden sie in seinem Lande
glänzen. Denn wie gross ist seine Güte
und wie gross ist seine Huld! Korn und
Wein lässt er sprossen, Jünglinge und
Jungfrauen» (V 14-17).
In der Endzeit entfesselt Satan seine
Wut in einer Flut von Wellen gegen das
Aktien, Megafusionen, Internetboom – so lauten
die Schlagwörter unserer Zeit
jüdische Volk (Offb 12,15ff). Er will
Israel als das heilige Zeugnis Gottes auf
Erden auslöschen. Aber es wird ihm
nicht gelingen!
Vierte Warnung: Jeder Mensch soll-
te sein trotziges Herz gegenüber dem
Heilsangebot Gottes ablegen, denn der
Herr spricht: «Es gibt keinen sonst, kei-
nen Gott gleich mir … Ja, ich habe es
geredet, ja, ich werde es auch kommen
lassen. Ich habe es gebildet, ja, ich führe
es auch aus. Hört auf mich, ihr Trotzi-
gen, die ihr fern seid von Gerechtigkeit!
Ich habe meine Gerechtigkeit nahe ge-
bracht, sie ist nicht fern, und mein Heil
zögert nicht» (Jes 46,9-13). Gott selbst
sagt uns, auf wen wir in dieser unru-
higen Zeit hören sollen, worin allein
Sicherheit besteht: «Hört auf mich …»
Er sagt uns auch, wo wir naturgemäss
stehen, nämlich fern ab von Seiner
Gerechtigkeit: «… die ihr fern seid von
Gerechtigkeit.» Aber der Herr lässt uns
nicht da, wo wir sind, sondern sagt uns,
dass Er alles gemacht hat, damit es nicht
so bleiben muss: «Ich habe meine Ge-
rechtigkeit nahe gebracht, sie ist nicht
fern …» Das hat Er in der Erlösung am
Kreuz und in der Auferstehung Jesu ge-
tan. Jeder, der das im Glauben ergreift,
wird erfahren, dass Sein Heil nicht zu
spät kommt, nicht ausbleibt: «… mein
Heil zögert nicht.»
Tyrus hatte Gott gegenüber ein trot-
ziges Herz. Es fühlte sich sicher, hatte
alles, was es brauchte; es war stolz und
stur. Satan hatte sich innerhalb der
Stadtmauern von Tyrus eingenistet und
sein Spiel mit ihr getrieben. Die Tyrer
waren zu einer falschen Sicherheit ver-
führt worden. Sie meinten, Gott nicht
nötig zu haben und dachten nur an die
Vermehrung materieller Dinge. Satan
hatte ihr Herz gewonnen und es trotzig
gemacht. Ist das auch bei Ihnen der Fall?
Sie sind von Habsucht, Egoismus, Selbst-
sucht und Stolz beherrscht? Ihr Trotz
besteht darin, dass Sie nur für sich sel-
ber leben. Wer sich Jesus Christus nicht
hingibt, wird untergehen.
Sie haben zwei Möglichkeiten, mit
Ihrem Leben umzugehen. Entweder so
wie Daniel, der seine Weisheit, Intelli-
genz und Position in erster Linie für Gott
und Seine Sache einsetzte – oder so wie
der König von Tyrus, der seine Klugheit
nur für die Dinge dieser Welt gebrauchte
und Gott dabei ausklammerte: «Siehe,
du hältst dich für klüger als Daniel, dass
dir nichts verborgen sei, und durch dei-
ne Klugheit und deinen Verstand habest
du dir Macht erworben und Schätze von
Gold und Silber gesammelt» (Hes 28,3-
4). Sie können sich dem wahren Gott
Himmels und der Erde zur Verfügung
stellen oder dem Gott dieser Welt.
Haben Sie Ihre Wahl schon getroffen?
Wenn nicht: Tun Sie es! 
1
Idea
2
ethos
Wenn Sie mehr über die Botschaft des
Propheten Sacharja wissen möchten, dann
bestellen Sie das Buch von Norbert Lieth «Der
Prophet Sacharja – Vision für eine neue Zeit
– Was am Ende geschieht», Best.-Nr. 18780.
Benutzen Sie bitte den Bestellschein in der
Mitte dieser Zeitschrift.
MNR > August 2004 9
 Im Blickfeld
«The day before tomorrow»
– Der Tag vor morgen
Ein neuer Film des Starregisseurs Roland Emmerich macht von sich reden:
«The day after tomorrow» (wörtl. Der Tag nach morgen = übermorgen). Dieser
Streifen zeichnet eine mögliche zukünftige Klimakatastrophe und deren
Folgen auf. Sogar Wissenschaftler beschäftigen sich damit. Dass die wirkliche
Gefahr aber ganz woanders herkommt, übersehen die meisten.
D
er Film hat die Gemüter einmal
mehr aufgerüttelt und Klima
und Umweltschützer auf den
Plan gerufen. Die Nachrichtenmagazine
waren voll von Kommentaren, weniger
über den Film als solchen, als vielmehr
darüber, was geschehen könnte, wenn
so eine Katastrophe einmal Wirklich-
keit würde. Wie könnte man sich davor
schützen? Was müsste man heute tun?
Welche Gefahren würde eine Klimaver-
änderung in sich bergen? usw.
Der deutsche Prominente Gunter
Sachs (71) wurde in einem Interview
des Nachrichtenmagazins «Focus»
gefragt, welches politische Projekt er
beschleunigt wissen wolle: «Alles, was
mit Klima zu tun hat. Von dort drohen
uns die grössten Gefahren.»1
10 MNR > August 2004
Doch in Wahrheit drohen uns die
grössten Gefahren nicht durch eine
Klimaveränderung, einen Atomkrieg,
Naturkatastrophen, Terrorismus oder
Seuchen – das werden höchstens
Begleiterscheinungen sein. Nein, die
grösste Gefahr droht uns von einem
lebendigen Gott, der zunehmend ab-
gelehnt wird. Die grösste Gefahr droht
uns am Tag vor dem Morgen (The day
before tomorrow). Dieser wird nämlich
in der Bibel als der «Tag des Herrn»
beschrieben, der vor der Wiederkunft
Jesu stattfindet, die uns dann einen
neuen Morgen bringt. Dieser «Tag des
Herrn» aber ist eine Gerichtsperiode
Gottes über eine Welt, die Seinen Sohn
abgelehnt und sich zunehmend in Sün-
den verstrickt hat. Die Bibel sagt unter
anderem über diesen «Tag des Herrn»:
«Siehe, der Tag des Herrn kommt,
unbarmherziger, überfliessender und
glühender Zorn, das Land zur Wüste
zu machen und die Sünder daraus zu
vertilgen» (Jes 13,9).
«… ich werde heimsuchen an der
Welt ihre Bosheit und an den Gottlosen
ihr Unrecht und will die Prahlerei der
Übermütigen zum Schweigen bringen
und den Hochmut der Gefürchteten
erniedrigen» (Jes 13,11).
«Darum will ich den Himmel er-
schüttern, und die Erde soll von ihrer
Stelle rücken vor dem Zorn des Herrn
der Heerscharen und am Tage der Glut
seines Zorns» (Jes 13,13).
Der Zorn Gottes ist eine Katastro-
phe ohnegleichen, die wir mehr zu
fürchten haben als jede andere. Das
Neue Testament sagt darüber: «… die
Könige der Erde und die Grossen und
die Heerführer und die Reichen und die
Gewaltigen und alle Knechte und alle
Freien verbargen sich in die Klüfte und
in die Felsen der Berge und sprachen
zu den Bergen und zu den Felsen: Fal-
let auf uns und verberget uns vor dem
Angesichte dessen, der auf dem Throne
sitzt, und vor dem Zorn des Lammes!
Denn gekommen ist der grosse Tag
seines Zorns, und wer kann bestehen?»
(Offb 6,15-17).
Jesus sprach von diesem kommenden
«Tag des Herrn» als von dem schreck-
lichsten, der je die Erde getroffen hat,
und dass kein schlimmerer mehr kom-
men wird. Dieser Tag vor dem neuen
Morgen wird so furchtbar sein, dass
wenn der Herr diese Zeit nicht verkürz-
te, ihn kein Mensch überleben würde
(Mt 24,21-22).
Doch letztendlich wird uns der Tag
nach dem Morgen den neuen Tag der
Wiederkunft Jesu bringen, über den es
heisst: «Siehe, ich mache alles neu!»
(Offb 21,5).
Einen der grössten Fehler, den unsere
Menschheit begeht, ist der, dass sie die
Bibel als Wort Gottes ablehnt. Dabei ist
gerade sie es, die uns den Schlüssel der
Lösung und Erlösung bietet. In ihr sehen
wir den Ratschluss Gottes beschrieben
und verwirklicht; in ihr finden wir alles,
was zum Leben und Sterben wichtig ist,

auch für den
«Tag danach»,
nämlich für
den Tag nach
unserem
Tod.
Als Ge-
meinde Jesu
sollten wir
mehr denn je
die Gelegen-
heit nutzen,
um unsere
In der Bibel finden wir auch Mitmenschen
das, was wichtig ist für den mit dem pro-
«Tag danach», nämlich für phetischen
den Tag nach unserem Tod
Wort der
Bibel zu konfrontieren. Wir müssen
ihnen den Schlüssel bieten, wodurch
sie Aufschluss bekommen über die Pro-
bleme unserer Zeit. Was aber wollen wir
bewegen, wenn wir uns selbst kaum
noch mit dem biblisch-prophetischen
Wort befassen, wenn es für uns ein
Randthema, eine Nebensache geworden
ist? Jesus Christus sagt am Schluss der
Offenbarung: «Ich, Jesus, habe meinen
Engel gesandt, um euch diese Dinge
für die Gemeinde zu bezeugen. … Es
spricht, der dies bezeugt: Ja, ich komme
bald! Amen» (Offb 22,16.20).
Die Dinge, die in der Offenbarung
beschrieben sind, sind für die Gemein-
de gedacht, damit sie Orientierung
hat und Orientierung geben kann. Als
Missionswerk Mitternachtsruf möchten
wir Hilfestellung leisten und dement-
sprechend Literatur und andere Mittel
anbieten, die auf die Zeichen der Zeit
aufmerksam machen. Bitte helfen Sie
uns, dieses Material unseren Mitmen-
schen zu bringen. Vielleicht fällt es Ihnen
schwer, die Aussagen der Bibel über die
Zukunft selbst zu erklären. Nutzen Sie
deshalb unser breites Literaturangebot,
um damit Hinweise und Aufschlüsse
weiterzugeben.  N.L.
1
Focus, Nr. 25/2004, S. 194
Der Schlüssel der
Erlösung bietet
nur die Bibel
Islam und Christentum
im Vergleich
Der Koran gilt als Offenbarung Allahs, die Bibel ist die Offenbarung Gottes.
Ein Vergleich der beiden Bücher zeigt den unüberwindbaren Unterschied
zwischen Allah als dem Gott des Islams und dem Gott der Bibel, dem Gott
Abrahams, Isaaks und Jakobs.
A
llah = «der Gott» (einer von
365 arabischen Göttern), den
Mohammed zum einzig wahren
Gott erhob.
Gott, der Schöpfer, Erlöser und Erhal-
ter Himmels und der Erde, der sich in
Jesus Christus geoffenbart hat.
Allah ist von der Schöpfung getrennt,
es besteht keine Brücke zwischen Gott
und den Menschen.
Gott: Zwischen Gott und Mensch
gibt es durch Jesus Christus eine Brücke:
Gott wurde Mensch und starb für uns!
Allah ist nicht ein Gott der Liebe
und Beziehung. Er ist nicht der Vater
der Gläubigen. Er ist erhaben, unnahbar,
gefühllos und handelt immer willkürlich.
Er ist so transzendent, dass er nie perso-
nenbezogen handelt.
Gott ist Licht (= heilig) und Liebe, ein
Gott der Beziehung. Er gab dem Men-
schen einen freien Willen und wirbt um
seine Gegenliebe. Er ist der Vater der
Erlösten in Christus.
Allah. Der Mensch ist dem Willen
Allahs auf Gedeih und Verderb ausgelie-
fert. Er selbst hat keinen freien Willen,
sondern alles ist von Allah bestimmt,
der unberechenbar und der Urheber
von Gut und Böse ist.
Gott. Der Mensch hat einen freien
Willen, mit dem er sich für oder gegen
Jesus Christus entscheiden kann. Gott
appelliert an diesen freien Willen des
Menschen.
Allah. Das Ziel: Völlige Unterwerfung
(Islam) unter Allah.
Gott. Das Ziel der Erlösung ist ewige
Gemeinschaft mit Gott.
Allah. Der Koran kennt keinen allge-
meinen Sündenfall mit Auswirkung auf
alle Menschen.
Gott. Der Sündenfall Adams hatte
Folgen für alle seine Nachkommen.
Durch Adams Sünde kam der Tod.
Allah. Der Mensch ist nicht von Allah
getrennt.
Gott. Der Mensch ist durch die Sünde
von Gott getrennt.
Allah. Das Heil: Keine Versöhnung,
keine Sühne ist nötig.
Gott. Versöhnung ist nur durch Jesus
Christus möglich.
Allah. Der Mensch soll sich für
das Gute entscheiden und das Böse
meiden.
Gott. Der Mensch ist böse und kann
von sich aus nichts Gutes vor Gott tun.
Und er kann seine Schuld nicht durch
Gutestun vor Gott wieder gutmachen.
Allah. Der Mensch kann Allah durch
gute Werke gefallen.
Gott. Der Mensch kann durch das
Tun guter Werke nicht vor Gott gerecht
werden (Röm 3,20). Aber er darf im
Glauben Jesus als Herrn und Heiland
annehmen und wird dadurch gerecht.
Allah hat keine Kinder. Jesus Christus
darf nicht als Gott verehrt werden. Jesus
wurde von Allah erschaffen.
Gott: Jesus Christus ist Gott; Er war
immer und existierte ewig mit dem
Vater (Joh 1,1; 1.Joh 5,20).
Allah. Jesus wurde von Allah in den
Leib der Maria versetzt. Jesus Christus
ist nur ein Mensch, nicht Allahs Sohn.
Gott. Vor 2 000 Jahren wurde Jesus
Christus durch den Heiligen Geist von
Maria empfangen: Gott wurde Fleisch
(Mensch) (Lk 1,35; 1.Tim 3,16))
Allah ist nur einer, nicht drei. Der
Koran behauptet, die Christen würden
zu drei Göttern beten: zu Gott, zu Jesus
und zu Maria.
Gott ist einer und gleichzeitig eine
Dreieinheit (Joh 1,1-3). Die Christen be-
ten zum Vater und zum Sohn. Sie tun es
in der Kraft und unter der Leitung des
Heiligen Geistes. Maria war ein Mensch.
MNR > August 2004 11

Im Blickfeld
Sie ist nicht Gott und wird daher nicht
angebetet.
Allah hat keinen Sohn.
Gott hat einen Sohn und hat sich in
Ihm offenbart (Mt 3,17).
Allah. Jesus war einer der wichtigs-
ten Propheten. Aber Mohammed ist der
grösste, wichtigste und letzte.
Gott. Jesus Christus ist der verheis-
sene Erlöser und Retter der Welt. Er ist
der Sohn Gottes und damit der grösste
Prophet (Mohammeds Lehre steht im
Widerspruch zur Bibel.)
Allah. Mohammed wurde durch
Jesus angekündigt.
Gott. Nicht Mohammed wurde durch
Jesus angekündigt, sondern der Heilige
Geist als Sachwalter (Joh 14,16).
keinen Gott ausser Allah und Moham-
med ist sein Prophet.» Das Gebet ist nur
gültig, wenn es in Richtung Osten (Mek-
ka) gesprochen wird. Es muss fünfmal
am Tag gebetet werden. Insgesamt muss
sich der Muslim dabei 34-mal vor Allah
niederwerfen und bekennen, dieser sei
der Grösste. Jeder Muslim in der ganzen
Welt spricht sein bis auf die letzte Silbe
vorformuliertes Gebet auf Arabisch. Die
Bewegungen und Anzahl Gebetsabläufe
sind bei jeder der fünf befohlenen Ge-
betszeiten genau vorgeschrieben.
Gott. Glaube = seine Schuld und
Verlorenheit einsehen, Jesu Erlösung
und persönliche Herrschaft in allen
Lebensbereichen für sich in Anspruch
nehmen und sich Ihm anvertrauen. Das
Gebet ist an jedem Ort und in jeder Hal-
tung gültig, aber es muss in Geist und
Wahrheit geschehen (Joh 4,23-24).
Gott. Die Bibel (ca. 5-mal so umfang-
reich wie der Koran); Sammlung der 66
heiligen Schriften, die die Propheten
unter der Leitung des Heiligen Geistes
geschrieben haben.
Allah. Der Koran entstand nicht, son-
dern war – als «Wort Gottes» – ewig
im «siebten Himmel». Der Engel Gab-
riel brachte ihn zu Mohammed auf die
Erde.
Gott. Gottes Wort wurde durch die
Propheten gegeben, wobei die Persön-
lichkeit der Autoren nicht ausgeschaltet
wurde. Das Ergebnis ist «gottgehauch-
tes» Wort Gottes (2.Tim 3,16). Die
Schriften der Propheten (1500 v.Chr.
bis 100 n.Chr.) wurden in der «Bibel»
gesammelt.
Allah. Die Lehre soll allenfalls auch
mit Gewalt verbreitet werden.
Gott. Die Lehre soll durch Verkün-
digung und gelebte Liebe verbreitet
werden (Kol 4,5-6).

Allah. Jesus wurde nicht gekreuzigt Allah schuf den

und ist nicht auferstanden. (Der Koran
macht keine klaren Angaben. Man
meint, Jesus sei von Allah entrückt wor-
den. Ein anderer starb an seiner Stelle.)
Somit ist Jesus auch nicht von den Toten
auferstanden, die Zentralwahrheit der
Erlösung wird geleugnet (1.Kor 15).
Gott. In 1. Korinther 15,3-4 heisst
es, «dass Christus für unsere Sünden
gestorben ist, nach den Schriften, und
dass er begraben worden ist und dass er
auferstanden ist am dritten Tag, nach
den Schriften, und dass er dem Kephas
(= Petrus) erschienen ist, danach den
Zwölfen.»
Allah. Es gibt kein stellvertretendes
Opfer.
Gott. Jesus Christus starb stell-
vertretend für alle Menschen (1.Petr
1,18ff.).
Allah. Sünde ist ein Vergehen gegen
Menschen. Sie betrifft Allah nicht.
Gott. Sünde ist in erster Linie immer
ein Vergehen gegen Gott und schmerzt
Ihn. Erst in zweiter Linie betrifft sie den
Menschen, der unter ihr leidet.
Allah. Es gibt sündlose Menschen:
die Propheten.
Gott. Es gibt keine sündlosen Men-
schen ausser Jesus Christus.
Allah. Glaube = Allah anerkennen,
Aufsagen des Bekenntnisses: «Es gibt
Menschen aus ge-
ronnenem Blut (Sure
96,1-5).*
Gott schuf den
Menschen aus dem
Staub der Erde und
blies ihm Seinen
Odem ein (1.Mo
2,7).
Allah verleugnet
die Juden: «Es spre-
chen die Juden: ‹Esra
Zwischen Gott und Mensch gibt es durch Jesus Christus eine Brücke ist Allahs Sohn.› …
Solches ist das Wort
Allah. Einen Monat fasten im Rama- ihres Mundes. Sie führen ähnliche
dan – von kurz vor Sonnenaufgang bis Reden wie die Ungläubigen von zuvor.
Sonnenuntergang. Ein Muslim muss Allah schlage sie tot! Wie sind sie ver-
einmal im Leben nach Mekka reisen. standeslos!» (Sure 9,30).
Gott. «… wo der Geist des Herrn Gott steht zu den Juden: «Ja, er liebt
ist, da ist Freiheit» (2.Kor 3,17). Ein sein Volk …» (5.Mo 33,3). «Hat Gott
Christ ist zur Freiheit berufen und frei etwa sein Volk verstossen? Das sei fer-
vom Gesetz. Er ist von nun an in Jesus ne! …» (Röm 11,1).
Christus dem Gesetz des Geistes und
der Liebe gehorsam. Allah führt irre, wen er will, und
leitet recht, wen er will. Er ist der
Allah. Niemand kann sich seines Mächtige und Weise (Sure 14,5). «Wen
Heils gewiss sein. Allah leitet, der ist rechtgeleitet; und
Gott gibt Heilsgewissheit. Wer den wen Allah irreführt, nimmer findest du
Sohn Gottes hat, der hat das Leben. Er einen Helfer für ihn ausser ihm» ( Sure
kommt nicht ins Gericht! (Joh 5,24; 17,99). «Sie (die Juden) schmiedeten
1.Joh 5,11-13). Listen, und Allah schmiedete Listen;
und Allah ist der beste Listenschmied»
Allah. Der Koran (ca. 300 Seiten) (Sure 3,47).
wurde Mohammed direkt eingegeben, Gott hat sich an Sein Wort, Seine
ohne Beteiligung seiner Persönlichkeit. Verheissungen und Seine Berufungen

12 MNR > August 2004

gebunden. Er kann sich selbst nicht
verleugnen, und Er leitet immer in die
Wahrheit.
Hierzu haben wir im Internet noch
Folgendes gefunden (der Verfasser ist
uns leider unbekannt, daher keine
Quellenangabe):
«Der Koran weiss über die Juden
wenig Gutes zu sagen; so verwundert
Der Islam verlangt völlige Unterwerfung unter Allah
es uns nicht, dass es von ihnen heisst,
dass sie auf Trug, Täuschung und List aus
waren. Nur war Allah noch besser im
Täuschen; seine List war noch grösser
als ihre. Die verschlagenen Juden woll-
ten den Messias in eine Falle locken und
töten; aber der noch verschlagenere
Allah legte sie herein: Er sorgte dafür,
dass Judas plötzlich aussah wie Jesus;
und so kreuzigten die Juden «einen
ihm (dem Messias) Ähnlichen» (Sure
4,155-156). Weitere Stellen zur List
Allahs sind die Suren 7,97,182; 8,30;
13,42;14,47; 27,51-52; 43,79; 52,42;
68,45; 86,15-16.
Da Allah sein eigenes Wort brechen,
das heisst auch treulos sein darf, darf
auch der Muslim lügen, wenn er damit
der Sache des Islam dient. Der persi-
sche islamische Dichter und Gelehrte
Al Ghazali ist einer der vielen, der
lehrte, im Kampf der Muslime gegen
die Ungläubigen sei die Lüge erlaubt:
«Wisse, dass die Lüge in sich nicht falsch
ist. Wenn eine Lüge der einzige Weg ist,
ein gutes Ergebnis zu erzielen, ist sie
erlaubt. Daher müssen wir lügen, wenn
die Wahrheit zu einem unliebsamen Er-
gebnis führen müsste.»
Von Gottes Liebe lehrt der Koran
nichts. Allah hat 99 Namen, die als die
schönsten gelten, die einer haben kann
(Sure 59,23-24). Unter diesen allen fin-
det sich weder der Name «Vater» noch
«Liebe». Die Bibel hingegen kennt
Gott als den «Vater der Erbarmungen»
(2.Kor 1,3) und den «Gott aller Gnade»
(1.Petr 5,10). Er ist «langsam zum Zorn
und gross an Güte» (Ps 103:8). Es ist der
Gott der Liebe, der den Sünder rettet,
indem Er ihm die Sünden vergibt. In
Seiner Liebe hat Er Seinen eigenen Sohn
nicht verschont, sondern unsere Sünden
auf Ihn gelegt (Joh 3,16).
Allah ist der willkürlich Rettende und
Verderbende. Wenn er rettet, berührt es
ihn nicht, wenn er verdirbt, berührt es
ihn nicht. So sagt eine Hadith (eine ver-
bindliche und an Autorität dem Koran
gleichgestellte Tradition): «Allah schuf
den Menschen aus einem Erdenkloss,
teilte ihn in zwei Teile, warf den einen in
die Hölle und sprach: ‹Diesen ins ewige
Feuer was kümmert’s mich?› Er warf
den andern in den Himmel und sprach:
‹Diesen ins Paradies was kümmert’s
mich?›» Seine Absicht bleibt immer
verborgen, im Dunkel. Er ist selbst nicht
Licht, und keiner kann wissen, was ihm
einfallen könnte.
Gott. In der Bibel gibt es zahlreiche
Bekenntnisse wie: «Denn bei dir ist der
Quell des Lebens; in deinem Licht sehen
wir das Licht» (Ps 36,10), und: «Wenn
wir im Licht wandeln, wie er im Lichte
ist, haben wir Gemeinschaft miteinander,
und das Blut Jesu Christi, seines Sohnes,
reinigt uns von aller Sünde» (1.Joh 1,7).
«Allah führt die Ungerechten irre,
und Allah tut was er will» (Sure 14,32).
«Also führt Allah irre, wen er will, und
leitet recht, wen er will» (Sure 74,34).
«Wollt ihr recht leiten, wen Allah irre-
geleitet hat? Und wen Allah irreführt,
nimmer findet der für ihn einen Weg»
(Sure 4,90). – Mit dieser Auffassung
von Allah hängt das Wort «Islam» zu-
sammen. Es bedeutet «Unterwerfung»;
nicht aber Unterwerfung unter Gottes
geoffenbarten und durch Seine Treue
verbürgten Heilswillen, sondern Unter-
werfung unter das Unvermeidliche, und
zwar unter Unvermeidliches, das immer
unbekannt bleibt, bleiben muss.
Gott. Wie anders ist die Sprache des
ganzen Alten und Neuen Testaments.
Dort finden sich Einladungen wie: «Su-
chet, und ihr werdet finden» (Mt 7:7).
«Den Aufrichtigen strahlt Licht auf in
der Finsternis» (Ps 112,4).
Islamische Ansichten über Jesus:
1. Jesus starb nicht am Kreuz (Sure
3,54-55), sondern Gott erhob Ihn zu
sich empor (Sure 4,157-158).
2. Jesus ist nicht auferstanden.
3. Jesus ist nicht der Erlöser.
4. Jesus wird zwar als Messias bezeich-
net, ist aber nicht der im Alten Testa-
ment angekündigte Gesalbte.
Aufgegriffen
Nur noch 15 Prozent der Westdeut-
schen und nur 11 Prozent der Ostdeut-
schen gehen sonntags zum Gebet in die
Kirche.
«Um klar zu sehen, genügt oft ein
Wechsel der Blickrichtung.»
«Sämtliche Spiegel sind nutzlos, wenn
man zu spät hineinschaut.»
Israelische Ärzte müssen todkranke
Patienten nicht gegen ihren Willen weiter
versorgen – das beschloss der Minister-
rat im Mai diesen Jahres. Bisher mussten
sich die Angehörigen in solchen Fällen an
ein Gericht wenden. Die aktive Sterbehilfe
und die Beihilfe zum Selbstmord bleiben
hingegen in Israel absolut verboten. Nach
dem Gesetzesvorschlag gilt ein Patient als
todkrank, wenn die Ärzte keine Heilungs-
möglichkeiten mehr sehen oder er nur
noch ein halbes Jahr zu leben hat. Israelis
sollen zudem die Möglichkeit haben, eine
Patientenverfügung zu formulieren, sofern
sie gesund sind. Darin können sie anord-
nen, dass sie im Fall einer Krankheit im
Endstadium nicht weiter medizinisch be-
handelt werden wollen. Die Knesseth muss
noch über das Gesetz abstimmen.
«Und fragst du: Was ist Wahrheit?,
weil du im Zweifel bist, so bitte Den um
Klarheit, der selbst die Wahrheit ist.»
JONATHAN PAUL
Die eine Seite. Die deutsche Fernseh-
moderatorin Sabine Christiansen ist in
das höchste Gremium der Universität Hai-
fa aufgenommen worden. Damit würdigt
die Hochschule ihre Verdienste um die
deutsch-israelische Verständigung. Sabine
Christiansen ist bekannt durch ihre sonn-
tägliche Talksendung gleichen Namens.
Die andere Seite. Der Schriftsteller
und Journalist Ralph Giordano hat sich
in einem offenen Brief in der «BILD-Zei-
tung» an die UNICEF-Botschafterin Sabine
Christiansen gewandt und diese für einen
«einseitigen Bericht» über die Auswirkun-
gen des Nahost-Konfliktes kritisiert. Darin
hatte die Fernsehmoderatorin Israel be-
schuldigt, die «Träume palästinensischer
MNR > August 2004 13
 Kinder zu zerstören». «Ihre völlig einseiti-
ge Schuldzuweisung an Israel vergeht sich
am Leid der Israelis», schreibt Giordano.
Christiansens Bericht wäre wesentlich
glaubwürdiger, wenn sie «die andere Seite
des Nahostkonflikts ebenso glühend ge-
schildert hätte, beispielsweise die Szenen
nach einer Selbstmordexplosion in einem
vollbesetzten Bus». Er schätze die UNICEF-
Botschafterin ansonsten sehr hoch. Ihr Be-
richt lese sich jedoch, «als hätte Arafat ihr
die Feder geführt».
«Die Tatsache der Wiederkunft Christi
stellt eine der Hauptlehren des Christen-
tums dar. Es ist das Ende und das Ziel
Gottes mit der Erde, und dieser göttliche
Höhepunkt wird genauso präzise und sinn-
voll sein wie jede andere Offenbarung Got-
tes.» ... «Wer die Hoffnung auf die leibliche
Wiederkunft Christ aufgibt, hat in Wirklich-
keit das wahre Christentum aufgegeben.»
John MacArthur.
Jung Stilling (1740-1817), der be-
kannte Pietist und Augenarzt, war jemand,
der der Bibel glaubte, und darauf bezogen
bezeugte er vor 200 Jahren (lange vor der
Staatsgründung Israels): «Allenthalben
blickte der wahre Christ nach dem grossen
Uhrzeiger an des Tempels Zinne; und wer
blöde Augen hatte, der fragte den schär-
fer Sehenden, wie viel Uhr es sei. Was
man über die Juden schreibt, ist mir zum
Teil bekannt. Doch ihr Zug in ihr Vaterland
wird vielen die Augen öffnen. Dadurch wird
dann die Bibel noch einmal vor aller Au-
gen legitimiert, und wir wissen dann, wo-
ran wir sind.»
Immer wieder lehnen es Imame ab, für
israelische Soldaten moslemischen Glau-
bens die Beerdigung vorzunehmen. «Ich
werde euren Sohn nicht nur nicht segnen,
sondern ich werde ihn verfluchen, denn ein
Soldat der israelischen Armee ist einer Be-
stattung nach den islamischen Gesetzen
nicht würdig.» Das sagte vor ein paar Wo-
chen ein Imam in Galiläa zu den erschüt-
terten Eltern von Aiman Hassan Ahmed
Gadir. Der 24-jährige Beduine war bei der
Explosion eines Panzers im südlichen Ga-
zastreifen mit vier weiteren Soldaten getö-
tet worden.
14 MNR > August 2004
Im Blickfeld
5. Jesus ist weder Gott (Sure 5,17) noch
ein gottähnliches Wesen, noch Gottes
Sohn (Sure 4,171). Das bestätigt Er laut
Koran angeblich selbst (Sure 5,72).
6. Jesus ist nicht der Herr (arab. rabb)
(Sure 9,71).
7. Jesus ist nicht die zweite Person der
Dreieinigkeit (Sure 5,73).
Der Koran macht damit deutlich, dass
alle äussere Ähnlichkeit des Islam mit
dem Christentum nur Schein ist. Viel-
mehr ist der Islam die dem Christentum
am diametralsten entgegenstehende aller
Religionen und Heilslehren. Er ist Anti-
christentum in reinster Form.
Entweder hat Jesus Christus oder Mo-
hammed die Wahrheit gesprochen. Beide
können nicht die Wahrheit gesagt haben.
In Matthäus 24,35 sagt Jesus: «Himmel
und Erde werden vergehen, aber meine
Worte werden nicht vergehen.»
Die Lehre des Islam vom heiligen
Krieg (Dschihad): Aus islamischer
Sicht besteht die Welt aus zwei Lagern:
Dar ul Islam, dem «Haus des Islam», und
dem Dar ul Harb, dem «Haus des Krie-
ges». Das «Haus des Islam» ist jener Teil
der Welt, der dem Islam unterworfen ist;
das «Haus des Krieges» ist jener Teil der
Welt, der durch Krieg noch dem Islam
zu unterwerfen ist. Dieser Krieg zur
Ausbreitung des Islam heisst «heiliger
Krieg», arabisch Dschihad.
Der ideale Muslim ist nach muslimi-
schem Verständnis ein mächtiger Mann,
ein erfolgreicher Krieger, ein Herrscher
unter den Menschen. Leiden, verzich-
ten, verlieren und unterliegen ist im
Islam nicht vorgesehen. Weil nun der
Islam die von Allah verfügte Ordnung
ist, die die ganze Welt zu umfassen hat,
ist jeder Muslim verpflichtet, dafür zu
kämpfen, dass dieses Ziel möglichst
bald erreicht wird – und das mit allen
Mitteln: «Ihr sollt mit ihnen kämpfen,
oder sie werden Muslime» (Sure 48,16).
Dies nennt der Koran «Kämpfen im Weg
Allahs». Die Aufforderungen zu solchem
Kampf sind häufig und recht eindeutig:
«Und erschlagt sie (die Juden und Chris-
ten), wo immer ihr auf sie stosst» (Koran
2,187). «Und bekämpft sie, bis die Ver-
führung aufgehört hat und der Glaube
an Allah da ist» (Sure 2,189). «Nehmt
keinen von ihnen zum Freund … Und
so sie den Rücken kehren, so ergreifet
sie und schlagt sie tot, wo immer ihr sie
findet» (Sure 4,91) «So haut ein auf ihre
KEYSTONE
Ein Muslim muss einmal im Leben nach Mekka
reisen
Hälse und haut ihnen jeden Finger ab»
(Sure 8,12). «Und nicht ihr erschluget
sie, sondern Allah erschlug sie» (Sure
8,17). «Und kämpft wider sie, bis kein
Bürgerkrieg mehr ist, und bis alles an
Allah glaubt» (Sure 8,40). «Kämpft wi-
der jene von denen, welchen die Schrift
gegeben ward, die nicht glauben an
Allah … Allah schlag’ sie tot! Wie sind
sie verstandeslos!» (Sure 9,29.f). «O du
Prophet, streite wider die Ungläubigen
und Heuchler und verfahre hart mit
ihnen» (Sure 9,74). «(Denen gehört
das Paradies), die auf dem Wege Allahs
streiten, die töten und getötet werden;
ihnen gehört die wahre Verheissung»
(Sure 9,112). «O ihr, die ihr glaubt,
kämpft wider die Ungläubigen an euren
Grenzen, und wahrlich, lasst sie die Här-
te in euch verspüren. Und wisst, dass
Allah mit denen ist, die ihn fürchten»
(Sure 9,124). «Und wenn ihr die Un-
gläubigen trefft, dann herunter mit dem
Haupt, bis ihr ein Gemetzel unter ihnen
angerichtet habt; dann schnüret die Ban-
de … Und diejenigen, die in Allahs Weg
getötet werden … einführen wird er sie
ins Paradies» (Sure 47,4-7).
Die Bibel sagt: «Widersteht nicht dem
Bösen, sondern wenn jemand dich auf
deine rechte Backe schlagen wird, dem
biete auch die andere dar» (Mt 5,39).
«Liebt eure Feinde; tut wohl denen, die
euch hassen; segnet, die euch fluchen;
betet für die, die euch beleidigen!» (Lk
6,27-28). «Segnet, die euch verfolgen;
segnet, und flucht nicht! … Wenn mög-
lich, so viel an euch ist, lebt mit allen
Menschen in Frieden! Rächt euch nicht
selbst, Geliebte, sondern gebt Raum
dem Zorn! Denn es steht geschrieben:
‹ Mein ist die Rache; ich will vergelten,
spricht der Herr.› ‹Wenn nun deinen
Feind hungert, so speise ihn; wenn ihn
dürstet, so gib ihm zu trinken! Denn
wenn du das tust, wirst du feurige Koh-
len auf sein Haupt sammeln.› Lass dich
nicht vom Bösen überwinden, sondern
überwinde das Böse mit dem Guten!»
(Röm 12,14.18-21).
Bei der Gefangennahme Jesu, einige
Stunden vor Seiner Hinrichtung, heisst
es: «Dann traten sie heran und legten die
Hände an Jesus und ergriffen ihn. Und
siehe, einer von denen, die mit Jesus
waren, streckte die Hand aus, zog sein
Schwert und schlug den Knecht des
Hohenpriesters und hieb ihm das Ohr
ab. Da spricht Jesus zu ihm: Stecke dein
Schwert wieder an seinen Ort! Denn
alle, die das Schwert nehmen, wer-
den durchs Schwert umkommen» (Mt
26,50-52).
Fazit: Aufgrund dieser theologischen
Unterschiede zwischen Islam und
Christentum wird offensichtlich, dass
der einzige, allmächtige «Gott» des Ko-
rans nicht der dreieinige Gott der Bibel,
der Vater des Herrn Jesus Christus, ist.
Zudem wird anhand dieser Darlegung
deutlich, dass
Wenn Sie über diese Weltreligion mehr wissen
wollen aus biblischer Sicht, dann bestellen Sie
das Buch «Fakten über den Islam», Best.-Nr.
18765. Benutzen Sie bitte den Bestellschein in
der Mitte dieser Zeitschrift.
• der fundamentalistische Terrorismus
des Islam höchst gefährlich ist;
• jedes Eingeständnis ihm gegenüber
dem islamischen Terror nur Auftrieb
gibt;
• und dass es beim Kampf gegen Isra-
el um ganz andere Dimensionen geht.
Die westliche und christliche Welt
sollte das vor Augen haben und sich
darauf einstellen. Statt christlicherseits
Kompromisse mit dem Islam einzuge-
hen, sollten wir die Gelegenheit nutzen,
diesen Menschen die Liebe Gottes, die
durch den Heiligen Geist in unsere
Herzen ausgegossen ist, mitzuteilen
Die Kabbala – alter
Okkultismus im neuen
Gewand
Die Kabbala (Überlieferung) ist eine jüdisch-mystische Geheimlehre, die
aus dem 12. bis 17. Jahrhundert stammt, sowie eine esoterische und
theosophische Bewegung im Judentum. Das Hauptwerk der Kabbala ist das
Buch Sohar, dessen Inhalt eine mystische Ausdeutung der Thora und anderer
biblischer Bücher ist.
D
er rote Faden … Mit dem Aus-
verkauf einer jüdischen Philoso-
phie fesselt das Kabbala Centre
Promis und Normalos.
… Seit sich Madonna, das experi-
mentierfreudige Pop-Chamäleon, einer
eklektischen Heilslehre verschrieb,
die von sich behauptet, an ihr genese
Mensch und Welt, ist nichts mehr wie
vorher: Sohn Rocco büsste seine Haar-
pracht ein, der weiss gewandete Gatte
Guy beträufelt seine Warzen mit einem
heiligen Wässerchen, und Madonnas
Agenten ringen um Ausweichtermine
für Konzerte an Freitagabenden. Den
Sabbat hat Madonna, die sich nun alttes-
tamentlich Esther nennt, für die innere
Einkehr reserviert. … als ‹Celebrity
Recruiting Seargent› verteilt Esther-
Madonna unermüdlich jene roten Arm-
bändchen, die die Zugehörigkeit zum
weltweit operierenden Kabbala Centre
anzeigen … Mick Jagger organisierte für
den Religionsstifter der pseudojüdischen
Esoterikorganisation ein Charity-Dinner,
‹auf dass auch andere von seiner Weis-
und ihnen das Evangelium zu bezeu-
gen. Es gibt sehr viele in ihrer Religion
gefangene Muslime, die unter Angst und
Druck leiden, weil sie keine Heilsgewiss-
heit haben. Hier sind wir gefordert, das
Evangelium Jesu auszuleben und zu
bezeugen.  N.L.
* In den verschiedenen Übersetzungen des Korans
stimmen die Stellenangaben öfters nicht mit dem
Original überein. Es verhält sich nicht so wie bei
der Bibel, wo die Kapitel- und Versangaben in den
Übersetzungen zumeist passen.
heit profitieren und Erfüllung finden›.
Für Scheidungsrekordlerin Liz Taylor ist
das profitable Unternehmen mit mehr
als 200 000 Mitgliedern auf fünf Kon-
tinenten ‹das Licht, das mir den Weg
durchs Dunkel weist› …
Der Mittsiebziger Philip Berg, einst
Versicherungsvertreter aus Brooklyn
und heute millionenschwerer Guru mit
Anwesen in Beverly Hills, gründete das
erste Kabbala Centre Ende der 1960er-
Jahre in Jerusalem. Mit der traditionellen
Geheimlehre, die als Schlüssel zum Ver-
ständnis der göttlichen Wirkungskräfte
in der Thora (Sefirot-Vorgänge) die jüdi-
sche Mystik begründete, hat Bergs selbst
gebastelte Wunderreligion freilich kaum
mehr gemein als den Namen.
… Um das gewaltige Potenzial an
durchschnittlich präparierten Sinn- und
Glückssuchern nicht von seinen lukrati-
ven Kabbala-Seminaren auszuschliessen,
ersann Berg einen genialen Kniff: Zum
Verständnis der Texte, so behauptet
er, seien Fremdsprachenkenntnisse
gar nicht erforderlich. Um die positive
MNR > August 2004 15

Im Blickfeld
Madonna – rotes Bändchen gegen den bösen Blick
Energie der Buchstaben zu absorbieren,
reiche es völlig aus, mit den Fingern
über die Druckseiten zu streichen. …
Zeit sparende Konzepte und Seminare
für den geschäftigen Grossstädter oder
überbuchten Promi bietet die Londoner
Niederlassung der durchaus am Diesseits
orientierten Pauschal-Kabbalisten meh-
rere an: Dort lässt sich an einem einzigen
Abend lernen, wie man Krebserkran-
kungen verhindert (39 Euro), in sechs
Wochen, wie man es zu grenzenlosem
Wohlstand bringt (136 Euro), und in
zehn Wochen, wie man einen langfris-
tigen Liebespartner findet (269 Euro).
Wem das noch zu lange dauert, der kauft,
um ‹glücklicher, weiser, freier, fröhlicher,
sympathischer und erfolgreicher› (Wer-
betext der Hausbroschüre) zu werden,
einfach Kabbala-Quellwasser mit ‹der
Weisheit von Jahrhunderten in jedem
Tropfen›, gesegnete Gesichts- und Au-
gencreme oder das rote Bändchen gegen
den bösen Blick (27 Euro).
… Längst warnen nicht nur ortho-
doxe jüdische Stellen wie der britische
Oberrabbiner Jonathan Sacks öffentlich
vor den sektiererischen Machenschaften
des Prominenten-Umgarners Berg. Rick
Ross, amerikanischer Sektenexperte
und Gründer des Institute for the Study
of Destructive Cults, untersucht die
expansive Esoterikorganisation bereits
seit mehreren Jahren: ‹Dank Madonnas
Propaganda ist der Berg-Clan reich ge-
worden, aber ich habe viele Menschen
getroffen, deren Leben durch diese Or-
ganisation zerstört wurde. Mitglieder
wurden genötigt, ihr Einkommen abzu-
treten, einer Gehirnwäsche unterzogen
oder zur Arbeit gegen einen Sklavenlohn
gezwungen.›
16 MNR > August 2004
Sektenberater Steven Alan Hassan
aus Massachusetts, einst selbst trau-
matisiertes Mitglied der berüchtigten
Moon-Sekte, berichtet über Kabbala-
Aussteiger mit tiefen seelischen Wun-
den wie dramatischen Persönlichkeits-
veränderungen, Schlafstörungen und
Depressionen. …»1
Die negativen Auswüchse dieses
Kultes stimmen mit den Aussagen der
Bibel, die uns vor dem Umgang mit ok-
kulten Dingen warnt, überein. Okkult
bedeutet: verborgen, heimlich, geheim.
Die Kabbala, die ihren Ursprung in der
jüdisch-mystischen Bewegung hat, ist
ein okkultes Werk, von dem man sich
fern halten sollte. Gerade die jüdischen
Propheten warnen vor dem Umgang
mit solchen Praktiken und ihren Fol-
gen. Umso erstaunlicher ist es, dass die
Kabbala ausgerechnet im Judentum ihren
Ursprung findet. Gott warnt durch den
Propheten Jesaja: «Wenn sie euch aber
sagen werden: Befraget die Totenbe-
schwörer und Wahrsager, welche flüstern
und murmeln, so antwortet ihnen: Soll
nicht ein Volk seinen Gott befragen, oder
soll man die Toten für die Lebendigen be-
fragen? – ‹Zum Gesetz und zum Zeugnis!›
wenn sie nicht also sprechen, gibt es für
sie kein Morgenrot. Und sie schleichen
gedrückt und hungrig im Finstern umher,
und wenn sie Hunger leiden, werden sie
zornig und verfluchen ihren König und
ihren Gott. Wenden sie sich dann nach
oben, oder sehen sie auf die Erde, sie-
he, so ist da Not (bzw. Drangsal) und
Finsternis, beängstigendes Dunkel, und
in die Nacht sieht man sich verstossen»
(Jes 8,19-22). Das von Jesaja erwähnte
«flüstern und murmeln» ist eine treffen-
de Beschreibung für die Geheimlehre der
Kabbala. Das vom Heiligen Geist inspi-
rierte Wort an Jesaja warnt nicht nur vor
den okkulten Praktiken, sondern stellt
uns auch vor dessen negative Folgen:
«… gibt es für sie kein Morgenrot»,
heisst, dass sie leer und hoffnungslos
bleiben und keine wirklich frohe Aus-
sicht haben.
«… sie schleichen gedrückt …», ist
ein Bild für Depressionen.
«… und hungrig …» Die tiefe, ei-
gentliche Sehnsucht des Herzens wird
nicht gestillt, man wird geistlich nicht
gesättigt.
«… werden sie zornig …» Der Okkul-
tismus, welcher Art auch immer, macht
nicht nur ruhelos, sondern auch aggres-
siv und wirkt persönlichkeitsspaltend.
«… und verfluchen …» Nicht selten
werden solche Leute ins Gegenteil
verdreht, sie werden zu Spöttern und
fluchen dem wahren Gott, Seinem Wort
und dem Christentum.
«… Not …» Andere Übersetzungen
sagen «Drangsal». Menschen, die solche
Praktiken betreiben, wird in Wahrheit
überhaupt nicht geholfen. Das Gegenteil
ist der Fall: Vieles geht kaputt, seelische
Wunden und dramatische Persönlich-
keitsveränderung sind die Folge.
«… Finsternis, beängstigendes Dun-
kel …» Nicht selten werden okkulte
Menschen regelrecht umnachtet. Statt
dass sie freier werden, nimmt die Angst
und Bedrückung zu. Schlafstörungen
und Depressionen können sich einstel-
len, bis hin zu Selbstmordgedanken.
«… in die Nacht sieht man sich ver-
stossen.» Man hat keine Ewigkeitsper-
spektive und ist hoffnungslos verloren.
Man ist gefangen in geistlicher Umnach-
tung und sieht kein Licht.
Wie obiger Bericht zeigt, wenden sich
viele Prominente dem Kult der Kabbala
zu, was ein Zeichen dafür ist, dass ihr
Leben unbefriedigend verläuft. Es ist ein
sinnloser Versuch, Erfüllung ohne eine
echte Beziehung zu Gott zu erlangen.
Alle irdischen Ziele und Ambitionen
erzeugen nur Leere, wenn sie nicht
den Herrn des Lebens zum Fundament
haben. Es ist ein Trugschluss und dem
primitivsten Heidentum gleich, an einen
roten Bindfaden zu glauben, um böse Bli-
cke abzuwenden, oder zu glauben, dass
irgendwelche Steine kosmische Kräfte
und Energien vermitteln könnten.
Das einzig erfüllte Leben besteht in
der richtigen Beziehung zu Gott durch
Seinen Sohn Jesus Christus; jedes andere
Kabbala-Quellwasser
– «Weisheit von
Jahrhunderten in
jedem Tropfen»
Leben ist frustrierend und sinnlos. Nur
Jesus ist das Licht der Welt! Wo man
Ihm Einlass gewährt, verschwindet das
Dunkel und in der Seele wird es hell.
Darum hat Jesus selbst gesagt: «Ich bin
das Licht der Welt; wer mir nachfolgt,
wird nicht in der Finsternis wandeln,
sondern wird das Licht des Lebens ha-
ben» (Joh 8,12).
An anderer Stelle lesen wir: «Ich
führe Blinde auf neuen Wegen. Ich will
sie führen auf Pfaden, die sie nicht ken-
nen. Ich mache ihnen Dunkel zum Licht
und verwandle krumme Wege zu ebenen
Flächen. Das sind die Dinge, die ich voll-
bringe, und die ich nicht liegen lasse.
Die sich aber auf Götzen verlassen, wer-
den beschämt zurückweichen, ebenso,
die zu ihren Götzenbildern sagen: ‹Ihr
seid unsere Götter›» (Jes 42,16).
Okkultismus jeder Art zieht in den
Bann, nimmt gefangen und führt in
Zwänge, der Mensch ist nicht mehr frei.
Das Evangelium Jesu aber vergibt, be-
freit und lässt die Seele wieder durchat-
men. Auch hierfür gibt es ein biblisches
Beispiel. In einer Stadt in der Nähe von
Samaria lebte ein «Zauberer» namens
Simon, der mit seinen okkulten Prakti-
ken die Leute verblendete und in den
Bann zog. Er gab sich selbst als etwas
Grosses aus und die Menschen fielen
auf seine teuflischen Spielereien herein,
sodass sie sogar dachten, die Kraft Gottes
würde durch ihn wirksam sein (Apg 8,9-
11). Aber Petrus erkannte, dass Simon
selbst in «Fesseln der Ungerechtigkeit»
steckte (V 23), dass das Ganze eben ein
teuflisches Machwerk war.
Doch dann kam der Evangelist Philip-
pus in diese Gegend und verkündigte die
Botschaft Jesu. Nun glaubten die Men-
schen dieser Verkündigung und wurden
befreit. Aus Freude und Dankbarkeit und
als Zeichen wirklicher innerer Erneue-
rung liessen sie sich taufen. Von diesem
Unterschied lesen wir: «Sie hingen ihm
(Simon) aber an, weil er sie lange Zeit
mit seiner Zauberei in seinen Bann ge-
zogen hatte. Als sie aber den Predigten
des Philippus von dem Reich Gottes und
von dem Namen Jesu Christi glaubten,
liessen sich taufen Männer und Frauen»
(Apg 8,11-12).
Vielleicht haben auch Sie mit okkul-
ten Dingen zu tun, wie zum Beispiel
Wahrsagerei, Astrologie (Kartenlegen,
Horoskope), Hellsehen, Wünschelru-
ten, Esoterikformen, Schamanismus
oder anderen okkulten Praktiken oder
Religionen. Sie haben festgestellt, dass
Ihnen nicht geholfen ist, sondern dass
Ihr Leben äusserst unbefriedigend und
finster verläuft. Statt zur Ruhe zu gelan-
gen, hat sich das Gegenteil eingestellt.
Die Unruhe hat zugenommen und uner-
klärliche Angst hat sich eingeschlichen.
Hier bietet der Herr Jesus Ihnen Seine
göttliche Hilfe an. Er vergibt Sünden
und reinigt von allen Ungerechtigkeiten
(1.Joh 1,9), Er befreit von Bindungen
(Joh 8,36) und schenkt neues, ewiges
Leben (Joh 10,28). Das Einzige, was
Sie tun müssen: Räumen Sie Ihr Leben
gründlich auf, bekennen Sie dem Herrn
Mein Leben – ein
Seiltanz?
Kennen Sie die Seiltänzer? Das sind
Menschen, die versuchen, von einem
Seilende zum anderen zu gelangen.
Jesus Ihre Sünden und nehmen Sie Ihn
als Licht der Welt in Ihr dunkles Leben
auf! Und: Trennen Sie sich unverzüglich
von allen okkulten Gegenständen (wie
Um- oder Anhängsel), okkulter Literatur
und allen okkulten Praktiken (vgl. Apg
19,18-19)! Der Herr wird Ihnen die
Kraft dazu geben, denn dem Aufrichti-
gen lässt Er es gelingen.  N.L.
1
Focus, Nr. 25/2004, S. 116ff.
I
hr Ziel besteht darin, diesen Balan-
ceakt schadlos – ohne Absturz – zu
überstehen. Ich würde mich auf die-
ses Spektakel nicht einlassen. Das Risiko
abzustürzen, womöglich noch ohne Netz
und Fangseil, wäre mir viel zu hoch.
Nur die Allerwenigsten wären bereit,
auf einem Seil balancierend die Niaga-
rafälle zu überqueren. Selbst wenn man
ihnen versichern würde: «Das hat schon
jemand geschafft», würden sie wohl
antworten: «Nein, ich bin doch
nicht verrückt; das ist mir
viel zu gefährlich!»
Sie haben völlig Recht.
Das Risiko wäre viel zu gross.
Es wäre nicht mutig, sondern
leichtsinnig und dumm, dieses
Wagnis einzugehen. Und doch be-
gehen viele Menschen einen ähnlichen
Leichtsinn. Gehören Sie auch dazu?
Auch unser Leben gleicht einem Seil-
tanz. Der Ausgangspunkt ist die Geburt.
Und dann geht’s los. Jeder versucht, sein
Leben – das einem Drahtseilakt gleicht
– erfolgreich zu bewältigen. Einige stür-
men drauflos und hoffen, irgendwann
ans Ziel zu kommen, wobei sie nicht
einmal wissen, was sie am Ende des
Seils erwartet. Etliche von ihnen leben
nach dem Motto: «Ich glaube nur, was
ich sehe.» Sind es diejenigen, über wel-
che die Bibel sagt: «Wer Antwort gibt,
bevor er zuhört, dem ist es Narrheit und
Schande» (Spr 18,13)?
Genauso verhalten sich
Menschen, die sich sofort
aufs Seil begeben,
ohne die klugen und
MNR > August 2004 17

Im Blickfeld
wichtigen Ratschläge des Meisters an-
zunehmen. Diese werden niemals das
Ziel erreichen. Manch einer scheitert
schon nach wenigen Metern, andere
kommen weiter, aber auch diesen wird
der Absturz nicht erspart bleiben. Ob ich
nun nach zwei Metern in den Abgrund
stürze oder nach hundert, das Ergebnis
ist das gleiche. Andere putschen sich
mit Alkohol, Drogen und Musik auf.
Sie schweben förm-
lich über das Seil
– bis sie merken: «Jesus Christus und
«Ich bin am Ende!» sonst keiner kann die
Nicht am Ende des
Seils, nein, sondern Rettung bringen. Auf der
am Ende ihrer Kräf- ganzen Welt hat Gott
te. Sie haben keine
verlässliche Kraft- keinen anderen Namen
quelle. Diejenigen bekannt gemacht, durch
aber, die auf Gott
vertrauen, haben den wir gerettet werden
eine unerschöpf- könnten.»
liche Kraftquelle:
«Alle, die auf den
Herrn vertrauen, bekommen immer
wieder neue Kraft» (Jes 40,31).
Wieder andere gehen auf Nummer
sicher und bereiten sich intensiv auf
diesen Seiltanz vor. Sie vertrauen ihrer
eigenen Kraft und gehen zuvor ins Trai-
ningslager. Sie stählen ihre Muskeln und
trainieren bis zum Umfallen. Aber auch
diese werden scheitern, weil Kraft und
Ausdauer nicht allein ausschlaggebend
sind, um sicher über das Seil zu gelangen.
Prediger 12,13 sagt: «Nimm Gott ernst
und befolge seine Gebote! Das ist alles,
worauf es für den Menschen ankommt.»
Und in Sprüche 16,9 heisst es: «Das Herz
des Menschen plant seinen Weg, aber
der Herr lenkt seine Schritte.»
Manche vertrauen auf ihre Intelligenz
und basteln sich vielleicht eine Balancier-
stange. Sie setzen ganz auf ihre Errungen-
schaften und werden eventuell auch sehr
weit kommen. Aber nicht weit genug.
Es ergeht ihnen nach Matthäus 16,26:
«Was nützt es einem Menschen, wenn er
die ganze Welt gewinnt, dabei aber sein
Leben einbüsst? Um welchen Preis kann
ein Mensch sein Leben zurückkaufen?»
Gut beraten ist, wer sich Sprüche 3,5 zu
eigen macht: «Vertraue auf den Herrn
mit deinem ganzen Herzen und stütze
dich nicht auf deinen Verstand.» Anders
ausgedrückt: Vertrauen Sie nicht auf Ihre
‹Balancierstange› und verlassen Sie sich
nicht auf Ihre Intelligenz.
18 MNR > August 2004
Wieder andere verlassen sich schliess-
lich auf jemand anderen. Sie beten ir-
gendwelche «Götter» an, die ihnen Halt
und Sicherheit geben sollen. Diese aber
werden ihnen zu brüchigen Netzen und
reissenden Fangseilen. Deshalb gehen
solche Menschen zielstrebig, selbstbe-
wusst und tänzelnd ihrem Verderben
entgegen. Das sind diejenigen, die
toten Göttern samt ihren Lügnern und
Sektengurus nach-
laufen und ihnen
blind vertrauen. Der
Gott der Bibel aber
spricht: «Mit wem
wollt ihr mich ver-
gleichen? Meint ihr,
es gibt irgendetwas,
das ihr mit mir auf
eine Stufe stellen
könnt? Da schütten
sie Gold und Silber
aus ihrem Beutel,
sie wiegen es ab
und beauftragen den
Goldschmied, dass er ihnen einen Gott
daraus macht. Vor dem werfen sie sich
nieder; sie heben ihn auf ihre Schultern,
tragen ihn feierlich umher und setzen
ihn wieder auf seinen Platz – und da
steht er dann und rührt sich nicht. Wenn
jemand um Hilfe zu ihm ruft, antwortet
er nicht; er rettet keinen aus der Not.
Macht euch das einmal klar und nehmt
es euch zu Herzen! Kommt endlich
zur Besinnung!» (Jes 46,5-8). Wer so
handelt, hat auf falsche Götter gesetzt,
tote, nichtsnutzige Götzen, die einem
eine falsche, trügerische Sicherheit
vorgaukeln. Beim Seiltanz des Lebens
aber hat das tödliche Folgen.
«Der Einfältige glaubt jedem Wort,
aber der Kluge achtet auf seinen
Schritt», sagt Sprüche 14,15. Egal was
der Mensch auch versucht, ob er blind-
lings drauflos stürmt, sich aufputscht,
seinen eigenen Kräften vertraut, ob er
sich auf seine Intelligenz, seine Errun-
genschaften oder auf jemand anderen
verlässt – er wird das Ende des Seils,
das Ziel, nicht erreichen. Die Bibel sagt:
«Mancher Weg erscheint dem Menschen
richtig, aber sein Ende führt doch zum
Tod» (Spr 16,25). Und Jesus spricht: «Ich
bin der Weg und die Wahrheit und das
Leben; niemand kommt zum Vater (ans
Ziel) ausser durch mich» (Joh 14,6).
Und in der Apostelgeschichte lesen wir:
«Jesus Christus und sonst keiner kann
die Rettung bringen. Auf der ganzen
Welt hat Gott keinen anderen Namen
bekannt gemacht, durch den wir gerettet
werden könnten» (Apg 4,12).
Wollen auch Sie den Seiltanz Ihres
Lebens erfolgreich zu Ende bringen?
Noch ist es nicht zu spät! Die Bibel, das
Wort Gottes, gibt uns eine verlässliche
Anleitung und sagt uns, was wir tun
müssen, um ans Ziel zu gelangen: «Kehrt
jetzt also um und wendet euch ihm, dem
Herrn, zu, damit er die Schuld auslöscht,
die ihr durch eure Verfehlungen auf euch
geladen habt» (Apg 3,19). Wenn Sie das
Ziel erreichen wollen, müssen Sie Ihr
Leben Dem anbefehlen, der es Ihnen
gegeben hat: «Befiehl dem Herrn deine
Wege und vertraue auf ihn; er wird dich
recht leiten und nicht fallen lassen» (Ps
37,5). So handelt der Mensch, der das
Ziel erreichen will, weil er der Bibel
Glauben schenkt und darauf vertraut,
dass Jesus sein «Fangseil» ist und ihn vor
dem verhängnisvollen Absturz bewahrt.
Die Hände Jesu geben Ihnen Halt, sind
Ihnen «Fangseil» und «Netz» zugleich,
denn Er hat am Kreuz stellvertretend für
alle Ihre Sünden den Preis bezahlt.
Nehmen Sie Jesus im Glauben in Ihr
Herz auf. Jetzt, heute! Dann werden
Sie den Drahtseilakt des Lebens sicher
überstehen. Sprechen Sie zu Ihm: «Ja,
Herr Jesus, Dir will ich folgen. Bitte
übernimm du die Führung meines Le-
bens und vergib mir, dass ich bislang
meinen eigenen Weg gegangen bin.
Von nun an bis in Ewigkeit will ich Dir
gehören. Amen!»  T.L.
Diese neuen Verteilschrift von Thomas Lieth
ist unter der Bestellnummer 21515 kostenlos
bei uns erhältlich. Bitte verwenden Sie den
Bestellschein in der Mitte dieser Zeitschrift.
 Mitternachtsruf in …
… der nicht verstehen würde,
habe ich versucht, den
Meines Erachtens
nicht. Wenn ich mit

arabischsprachigen eigentlichen Inhalt in

verständlichem Ara-
ihnen von Jesus rede
und einen von ihnen
Welt bisch wiederzugeben. einlade, zum wahren
Licht zu kommen,
Kann dieses Buch brauche ich nicht von
Zu unserem Gratisbuch in Arabisch jedem Muslim be- der Finsternis oder
bitten wir Sie, das folgende Exklusiv- denkenlos weiter- von etwas anderem zu
Interview mit dem gläubigen gegeben werden? reden. Die Bibel ist so
Oder empfinden voller Wahrheit, dass
ägyptischen Übersetzer zu lesen. Menschen aus dem ich weder den Koran
arabischen Raum noch andere Schriften

M
itternachtsruf*: Elia Morise, diese direkte Be- zu kennen brauche.
Sie haben das Gratisbuch gegnung mit dem
von Norbert Lieth «Warum christlichen Glau- Das Welche Fragen müs-
es sich lohnt, Christ zu sein» über- ben als Provokati- arabische Gratisbuch sen wir vermeiden,
setzt. Wie kamen Sie dazu? on, insbesondere «Warum es sich lohnt, Christ zu sein» wenn wir mit einem
Elia Morise: Als ich in einem Kran- den Titel «Warum Muslim sprechen?
kenhaus operiert wurde, hat mir jemand es sich lohnt, Christ zu sein»? Oder umgekehrt gefragt: Was sollte
dieses Buch zum Lesen gegeben. Da es Wenn man nur den Titel des Buches in einem Gespräch mit einem Ko-
eine sehr klare Botschaft hat, war es für liest, steht dieser natürlich dem Emp- rangläubigen spezifisch angespro-
mich äusserst interessant. Einer mei- finden eines korangläubigen Muslim chen werden?
ner Freunde hat diesbezüglich einmal diametral entgegen. Aber gerade des- Wir sollten mit Muslimen zum Bei-
gesagt: «Da hat jemand richtig aufs Ziel wegen habe ich ein Vorwort geschrie- spiel nicht darüber streiten, ob Jesus
geschossen!» Nun, ich habe mir sehn- ben. Darin habe ich dargelegt, dass die Gottes Sohn ist. Vielmehr müssen wir
lichst gewünscht, dass dieses feine und Aussagen dieses Buches weder gegen versuchen, das Vertrauen eines Muslim
kleine Buch auch in Arabisch erscheinen eine andere Glaubensrichtung noch zu gewinnen bzw. eine «Brücke» zu ihm
würde. gegen politische An- zu bauen. Dann können wir ihm die bib-
Dann erreichte mich sichten gerichtet sind, lischen Wahrheiten aufzeigen, dass Jesus
eine Anfrage aus Hanau, sondern dass das ganze am Kreuz für Sünder gestorben ist, dass
ob ich dieses Buch auf Buch über Jesus Chris- Er Gottes Sohn ist, dass es nur durch
Arabisch übersetzen tus spricht, der einzig- Sein Blut Vergebung der Sünden gibt und
könnte. Darüber habe artig, unvergleichlich dass die Bibel Gottes Wort ist.
ich mich gefreut, war und wunderbar ist, Aufpassen muss man mit Worten wie
es doch eine Gebetser- sowohl in Seinem Le- «euer» und «unser»: euer Koran, unsere
hörung. Und mit Gottes ben wie auch in Seinen Bibel, unser Jesus, euer Prophet. Es geht
Hilfe und der Hilfe von Reden und in Seiner bei einem Gespräch mit einem Muslim
manchen Glaubens- Elia Morise bei der Israeltagung in Basel Lehre, dass Er denen ja nicht darum, ihn zu bekämpfen, son-
brüdern gibt es heute Vergebung der Sünden dern ihn als einen Freund für Jesus und
dieses Gratisbuch auf Arabisch. zuspricht und ewiges Leben gibt, die an den Weg des Lebens zu gewinnen.
Ihn glauben.
Sie sind in Ägypten geboren. Ara- Ich bin gewiss, dass das arabische Zurück zum Gratisbuch in Ara-
bisch ist Ihre Muttersprache. Worin Gratisbuch ein wertvolles Geschenk bisch: Kann man also dieses Buch
bestand die Schwierigkeit, das Buch für jeden Muslim und jeden Arabisch jedem Muslim einfach freudig in die
ins Arabische zu übersetzen? sprechenden Menschen ist. Bis jetzt Hand drücken?
In der deutschen Fassung gibt es habe ich mehr als 1 100 Exemplare da- Ja, selbstverständlich!
viele Ausdrücke, die wir auf Arabisch von mit Freuden an meine muslimischen
gar nicht kennen. Zum Beispiel steht Freunde weitergegeben. Kein einziger Vielen Dank für dieses Ge-
einmal: «Mit dieser Person ist nicht von ihnen hat negativ darauf reagiert! spräch. 
gut Kirschen essen.» Diese sprachliche
Wendung war mir unbekannt. Doch ich Braucht es in einem Gespräch mit
habe dafür passende Worte in Arabisch Muslimen besondere Kenntnisse * Das Interview führte Jonathan Malgo anlässlich
gefunden. Auch bei manchen anderen über den Islam, insbesondere über unserer Solidaritätskundgebung für Israel im
Ausdrücken, die ein Araber bzw. Muslim den Koran? Stadtcasino Basel.

MNR > August 2004 19

 Fragen – Antworten
Hat Jesus denn
nicht genug
gelitten?
Frage: In Kolosser 1,24 steht ge-
schrieben: «Jetzt freue ich mich in
den Leiden für euch und ergänze in
meinem Fleisch, was noch aussteht
von den Bedrängnissen des Christus
für seinen Leib, das ist die Gemein-
de» (r.Elb.). Luther übersetzt: «… was
an den Leiden Christi noch fehlt …»
Was kann denn da noch fehlen?
Jesus hat doch alles vollbracht? Was
könnte dann für Seine Gemeinde
noch hinzugefügt werden? Gilt diese
Aussage vielleicht nur für Paulus?
Neuauflagen
«Warum es sich
lohnt, Christ zu
sein»
U
nser Gratisbuch «Warum es
sich lohnt, Christ zu sein» ist
zurzeit in verschiedenen Spra-
chen vergriffen. Dieses Evangelisati-
onswerkzeug wird aber immer wieder
bei uns angefordert. So haben wir im
Glauben beschlossen, eine Neuauflage
zu drucken, und zwar in den Sprachen
Deutsch, Französisch, Holländisch und
Italienisch. Die Kosten für die Gesamtau-
flage von 80 000 Exemplare betragen
rund CHF 45 000.–.
Elia Morise zitierte im obigen Inter-
view die Aussage eines Freunde über
dieses Buch wie folgt: «Da hat jemand
richtig aufs Ziel geschossen!» Tatsächlich
wurde dieses Buch mit dem Ziel verfasst,
ein klarer Hinweis auf Jesus Christus
20 MNR > August 2004
W as Paulus den Kolossern schrieb,
schrieb er ähnlich auch an die
viel er leiden muss um meines Namens
willen.»
Epheser: «Deshalb sage ich, Paulus,
der Gefangene Christi Jesu für euch
Fast zwangsläufig stellt sich da die
Frage: War denn die Erlösung Jesu
Heiden … Darum bitte ich, dass ihr
nicht müde werdet wegen der Bedräng-
Christi nicht vollständig, dass Paulus
für die Gemeinde Jesu, den Leib Christi,
nisse, die ich für euch erleide …» (Eph leiden musste? Hat denn Jesus Christus
3,1.13). Und seinen geistlichen Sohn Ti- am Kreuz von Golgatha keine vollstän-
motheus liess er wissen: «Darum dulde dige und alles umfassende Erlösung
ich alles um der Auserwählten willen, vollbracht? War Paulus eine Art Miter-
damit auch sie die Seligkeit erlangen in löser? Die Antwort der Heiligen Schrift
Christus Jesus mit ewiger Herrlichkeit» lautet klar und eindeutig: Nein! Denn
(2.Tim 2,10). Wie real diese Leiden Jesus hat ein einmaliges, vollkommenes
waren, beschreibt er in 2. Korinther Opfer gebracht: «Denn was er gestorben
11,23ff. (bitte nachlesen!): Er bekam ist, das ist er der Sünde gestorben ein
fünfmal neununddreissig Geisselhiebe, für allemal; was er aber lebt, das lebt
wurde dreimal mit Stöcken geschlagen er Gott» (Röm 6,10). «… Nun aber, am
und einmal gesteinigt, dreimal erlitt er Ende der Welt, ist er ein für allemal
Schiffbruch und trieb einen Tag und erschienen, durch sein eigenes Opfer
eine Nacht auf dem Meer usw. usf. Der die Sünde aufzuheben. … So ist auch
Herr selbst hatte diesen Leidensweg des Christus einmal geopfert worden, die
Paulus bereits in Apostelgeschichte 9,16 Sünden vieler wegzunehmen …» (Hebr
vorausgesagt: «Ich will ihm zeigen, wie 9,26-28). Erinnert sei auch an Hebräer
zu sein. Es
stimmt, es
lohnt
wirklich,
sich
Christ zu sein!
Viele ergreifen-
de und ermu-
tigende Echos
haben wir schon
bekommen,
Zeugnisse von
Menschen, die
durch die klare
Verkündigung
des Evangeliums
in diesem Buch
Jesus Christus
angenommen haben.
Wollen Sie uns helfen, diese
Botschaft zu verbreiten? Dann
unterstützen Sie diesen Missi-
onsdienst durch Ihre Fürbit-
te, aber auch dadurch, dass
Sie dieses Buch selber ganz
gezielt an Menschen weiter-
geben, die den Herrn noch
nicht kennen.  J.M.
9,14: «… um wie viel mehr wird dann
das Blut Christi, der sich selbst als Opfer
ohne Fehl durch den ewigen Geist Gott
dargebracht hat, unser Gewissen reini-
gen von den toten Werken, zu dienen
dem lebendigen Gott!»
Die Heilige Schrift lehrt, dass Jesus
Christus das Haupt und die Erlösten Sein
Leib sind (Eph 5,23). Haupt und Leib
sind untrennbar verbunden. Jesus ist
der Herzog unserer Seligkeit: «Den aber,
der eine kleine Zeit niedriger gewesen
ist als die Engel, Jesus, sehen wir durch
das Leiden des Todes gekrönt mit Herr-
lichkeit und Ehre, damit er durch Gottes
Gnade für alle den Tod schmeckte. Denn
es ziemte sich für den, um dessentwillen
«Denn was er gestorben
ist, das ist er der Sünde
gestorben ein für allemal;
was er aber lebt, das lebt
er Gott.»
alle Dinge sind und durch den alle Dinge
sind, dass er den, der da viele Kinder zur
Herrlichkeit geführt hat, den Anfänger
ihres Heils, durch Leiden vollkommen
machte» (Hebr 2,9-10). Jesus erlöste
uns und bezahlte dafür mit Seinem Le-
ben und litt unsägliche Schmerzen. Der
Leib, die Gemeinde, ist in diesen Leidens-
prozess mithineingenommen: Wo Jesus
durch Wort und Wandel bezeugt und ver-
kündigt wird, da kommt es zu kleineren
oder grösseren Konflikten und Leiden.
Für die einen bedeutet das Verachtung,
Hohn und Spott, für die anderen Bespit-
zelung, Gefängnis oder gar Tod.
Paulus musste um des Evangeliums
willen viele Leiden ertragen und be-
währte sich darin. Zu Kolosser 1,24
schreibt John MacArthur in seiner
Studienbibel:
«… ‹erleide … was noch … aussteht›.
Paulus erlitt die Verfolgung, die eigent-
lich Christus galt. Obwohl Christus am
Kreuz hingerichtet worden war, gaben
sich Seine Feinde noch nicht zufrieden
mit dem Leid, das sie Ihm bisher zuge-
fügt hatten. So richteten sie ihren Hass
auf diejenigen, die das Evangelium ver-
kündeten (vgl. Joh 15,18.24; 16,1-3).
In diesem Sinne vervollständigte Paulus
das, was an Christi Leiden noch fehlte.
‹… um seines Leibes willen …› Pau-
lus war zum Ertragen von Leid motiviert,
weil es der Gemeinde Christi zugute
kam und sie erbaute (vgl. Phil 1,13.29-
30).»  E.V.
Die Wolken- und 1.Mo 32,31; 4.Mo 6,25ff.), in der
Wolke (z.B. 2.Mo 33,9f) oder in Seiner
Feuersäule ehrfurchtgebietenden Lichtherrlichkeit
(2Mo 24,10f; Jes 60,1-5).
Immer, wenn sich Gott in einer sol-
Frage: Als Leser Ihrer französischen chen Theophanie offenbarte, tat Er einen
Ausgabe des «Mitternachtsruf» er- Teilaspekt Seines Wesens kund, gleich
laube ich mir heute auch eine Frage: einem Diamanten, der erst durch die Ge-
samtheit seiner Fassetten in seiner gan-
Bitte erklären Sie mir, was es mit der zen Herrlichkeit erstrahlt. Dabei waren
Wolkensäule in 2. Mose 13 für eine diese Offenbarungen Gottes immer ein
Bewandtnis hat. Hinweis auf die noch ausstehende, voll-
kommene Gottesoffenbarung. Diese ge-
Ü ber diese Wolken- und Feuersäule schah als Jesus Christus über diese Erde
lesen wir in 2. Mose 13,21 Folgen- ging, sagt Er doch von sich: «Wer mich
des: «Der Herr zog vor ihnen her, am sieht, der sieht den Vater!» (Joh 14,9).
Tage in einer Wolkensäule, dass er sie Der Hebräerbrief sagt es so: «Nachdem
den rechten Weg führte, und des Nachts Gott vor Zeiten manchmal und auf man-
in einer Feuersäule, dass er ihnen leuch- cherlei Weise zu den Vätern geredet hat
tete, zu reisen Tag und Nacht.» Diese durch die Propheten, hat er zuletzt in
spezielle Wolke oder Feuersäule ist nicht diesen Tagen zu uns geredet durch den
mit den Wolken am Himmel zu verglei- Sohn, welchen er zum Erben von allem
chen. Vielmehr war sie während der eingesetzt, durch welchen er auch die
Wüstenwanderung Israels das sichtbare Weltzeiten gemacht hat; welcher, da er
Zeichen der Gegenwart Gottes, eine so die Ausstrahlung seiner Herrlichkeit und
genannte Theophanie, eine Gottesoffen- der Ausdruck seines Wesens ist und alle
barung, und zwar sowohl für Israel als Dinge trägt mit dem Wort seiner Kraft,
auch für die umliegenden Nationen. Da- und nachdem er die Reinigung unserer
mit wurde für alle deutlich sichtbar: Gott Sünden durch sich selbst vollbracht, sich
ist gegenwärtig – mit Seiner Führung, zur Rechten der Majestät in der Höhe
Seinem Schutz und in Seinem Anspruch gesetzt hat» (Hebr 1,1-3).
an das Volk Israel, heilig zu sein, wie Jesus Christus ist die Erfüllung der
es in 3. Mose 19,2 geschrieben steht: ganzen alttestamentlichen Offenba-
«Rede mit der ganzen Gemeinde der rung, sei es in den Theophanien, den
Israeliten und sprich zu ihnen: Ihr sollt verschiedenen Opfern oder auch der
verschiedenen Bilder
(z.B. Stiftshütte) und der
Feste usw. Sie alle waren
alttestamentliche Hinwei-
se auf das Wesen und die
Person Jesus Christi. In
Ihm fanden und finden
sie ihre vollständige Er-
füllung: «Denn der Sohn
Gottes, Jesus Christus,
der unter euch durch uns
Ein Diamant erstrahlt erst in der Gesamtheit seiner Fassetten in seiner gepredigt worden ist …,
ganzen Herrlichkeit denn so viele Gottesver-
heissungen es gibt, in ihm
heilig sein, denn ich bin heilig, der Herr, ist das Ja, und deshalb durch ihn auch
euer Gott.» Zudem redete Gott aus der das Amen!» (2.Kor 1,19-20).
Wolkensäule heraus zu Mose: «… wenn Dieses Wissen legt eine grosse Ver-
Mose zur Stiftshütte kam, so kam die antwortung auf uns, sagt doch Hebräer
Wolkensäule hernieder und stand in der 12,1: «Darum auch wir, weil wir eine
Tür der Stiftshütte, und der Herr redete solche Wolke von Zeugen um uns ha-
mit Mose» (2.Mo 33,9). ben, lasset uns jede Last und die uns so
Solche spezielle Gottesoffenbarung leicht umstrickende Sünde ablegen und
(wenn auch in anderer Form) gab es mit Ausdauer die Rennbahn durchlau-
im Alten Testament immer wieder, fen, welche vor uns liegt.» Möge es so
sei das nun in personenhafter Gestalt sein, dass wir unser Wissen über Jesus
(1.Mo 32,25ff.), als Engel (z.B. 1.Mo Christus mit Gottes Hilfe auch in die Tat
16,7; 18,1ff.), in Seinem Namen (z.B. umsetzen, sodass es in unserem täglichen
Jes 30,27), in Seinem Angesicht (z.B. Leben praktisch sichtbar wird.  S.R.
MNR > August 2004 21
 Vorschau
Die nächste Ausgabe erscheint am
02.09.2004, mit u.a. diesem Thema*:
«Der Mensch im Siebe Gottes»
*Änderungen vorbehalten
Impressum
Missionswerk und Verlag Mitternachtsruf
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GRÜNDER Wim Malgo (1922-1992)
VORSTAND Peter Malgo, Norbert Lieth, Conno Malgo, Jonathan
Malgo
SCHWEIZ Mitternachtsruf, Eichholzstr. 38, 8330 Pfäffikon ZH, Tel.:
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DEUTSCHLAND Mitternachtsruf Zweig Deutschland e.V.,
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ORGAN Der «Mitternachtsruf» erscheint monatlich. Er ist
ausserdem in englischer, französischer, holländischer, italienischer,
portugiesischer, rumänischer, spanischer, tschechischer und
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N.L. > Norbert Lieth; T.L. > Thomas Lieth; J.M. > Jonathan Malgo;
M.M. > Marcel Malgo; S.R. > Samuel Rindlisbacher;
B.V. > Burkhard Vetsch; E.V. > Elsbeth Vetsch
22 MNR > August 2004
Dir kann nur Jesus helfen
Dem Aufrichtigen hilft Gott
Das bezeugt kein Geringerer als der grosse König David: «Mein Schild ist bei Gott, der den
von Herzen Aufrichtigen hilft» (Ps 7,11). Das ist eine anerkannte Erfahrungstatsache. Auch Sie,
lieber Leser, dürfen diese herrliche Erfahrung machen! Wie auch immer Ihre Lebenssituation
sein mag, Gott hilft dem Aufrichtigen!
Vielleicht wenden Sie ein, jeder solle sich selber helfen. Doch da stösst man bald an Gren-
zen. Ist Ihr Leben denn für alle Zeiten gesichert? Sind Sie sicher, dass Ihnen nie ein Unheil wi-
derfahren wird? Sie müssten doch eigentlich längst bemerkt haben, dass man sich nicht für
alles und jedes versichern kann. Es gibt auch Krankheiten, gegen die noch kein Kraut gewach-
sen ist. Auch Kaderleuten, die sich sehr selbstsicher gaben, wackelte der Stuhl. Und selbst der
mächtige König David geriet oft in lebensbedrohende Situationen und musste vor seinen eige-
nen Leuten die Flucht ergreifen. Gott will uns durch Seine Güte zur Busse leiten und damit zu
sich ziehen, aber manchmal muss Er auch andere Mittel einsetzen.
Gott ist langmütig und geduldig und wartet heute noch im Vaterhaus auf die Heimkehr ver-
lorener Sünder. Wer glaubt, es ohne Gott schaffen zu können, wird klägliche Niederlagen er-
leben. Spätestens wenn er vor Gottes Richterthron stehen wird, um den keiner herumkommt,
wird der Bankrott und die Verlorenheit offenbar. Auch heute noch liebt und sucht uns Gott mit
väterlicher, göttlicher Liebe. Keiner kann so lieben wie Er! Diese Liebe Gottes hat einen Na-
men: Jesus Christus.
Wir haben es aber auch mit einem schrecklichen Übel zu tun. Es ist die Sünde, die den Men-
schen verblendet, denn Satan hat sich eingeschlichen. Dieser schreckliche Feind will alle Men-
schen davon abhalten, sich vorbehaltlos Gott anzuvertrauen. Aber aus Liebe zu uns liess sich
Jesus im Gehorsam dem Vater gegenüber ans Kreuz schlagen, damit wir vom Fluch der Sünde
befreit werden können: «Denn er hat den, der von keiner Sünde wusste, für uns zur Sünde ge-
macht, auf dass wir in ihm Gerechtigkeit Gottes würden» (2.Kor 5,21). Wer sich vor Gott als
Sünder erkennt, dem öffnet Er den Weg zur Befreiung aus dem Wahn der Selbstgerechtigkeit
und dem ewigen Verderben.
«Jesus spricht: Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Va-
ter, denn durch mich!» (Joh 14,6) . Diese absolute Aussage gilt heute als anstössig, aber es
ist die ewige Wahrheit – und es ist der Weg, den Sie einzuschlagen haben, um für ewig gerettet
zu werden! Das bedingt, dass man sich vor Gott tief demütigt, und deshalb geraten Seele und
Verstand in Zwiespalt: Soll ich oder soll ich nicht? Das Ego bäumt sich auf. «Ich, ich soll fromm
werden?!?» Ja, gewiss! Ich möchte Sie ermutigen: Treffen Sie diese Entscheidung, um der ewi-
gen Verdammnis zu entrinnen! Das stolze und eigenwillige Ich muss vom Thron verschwinden
und einem andern Herrscher Platz machen: Jesus Christus. Er, der Sohn Gottes, ging selbst
den allertiefsten Demutsweg nach Golgatha – auch für Sie! Sie brauchen Jesus zu Ihrer Erlö-
sung! Lassen Sie sich helfen und retten! Sie werden es mit einem Herrn zu tun haben, der nur
Ihr Bestes will: Ihre ewige Seligkeit.
Seien Sie aufrichtig und bekennen Sie im Gebet vor Jesus Christus, dass Sie falsche Wege
gegangen sind. Bekennen Sie Ihre Verfehlungen, und Sie werden im heiligen und gerechten Gott
einen gnädigen Richter finden. Jesus wird Ihr Fürsprecher sein. Denn es ist Jesu Blut, das Süh-
ne bewirkt. Dann tritt Jesaja 1,18 in Kraft: «Wenn eure Sünden wie Scharlach sind, sollen sie
weiss werden wie der Schnee; wenn sie rot sind wie Purpur, sollen sie wie Wolle werden.» Oder
wie es Micha 7,19 sagt: «Er wird sich unser wieder erbarmen, unsere Bosheit bezwingen. Und
du wirst alle ihre Sünden in die Tiefe des Meeres werfen!»
Welch herrliche Befreiung von uns selbst und der Macht des Bösen dürfen wir da erleben! In
1. Petrus 5,5-6 steht geschrieben: «Gott widersteht den Hoffärtigen, aber den Demütigen gibt
er Gnade. So demütiget euch nun unter die gewaltige Hand Gottes, damit er euch erhöhe zu
seiner Zeit!» Demut und Aufrichtigkeit sind nicht unbedingt unsere Stärke, aber wer von Herzen
auf Gottes Wege einlenkt, dessen Gesinnung und Charakter werden verändert. «Denn der Herr
hat Wohlgefallen an seinem Volk; er schmückt die Gedemütigten mit Heil» (Ps 149,4). Lassen
Sie sich von Jesus helfen!  B.V.