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Da der Mensch nach dem Bilde Gottes erschaffen und dazu berufen ist, Gott zu
erkennen und zu lieben, entdeckt er auf der Suche nach Gott gewisse „Wege“,
um zur Erkenntnis Gottes zu gelangen. Man nennt diese auch „Gottesbeweise“,
nicht im Sinn naturwissenschaftlicher Beweise, sondern im Sinn
übereinstimmender und überzeugender Argumente, die zur wirklichen Gewissheit
gelangen lassen. Sie sind vielmehr Hinweise beziehungsweise Erweise, die zeigen
wollen, dass es etwas gibt dass von allen Gott genannt wird.
Diese „Wege“ zu Gott haben die Schöpfung – die materielle Welt und die
menschliche Person. zum Ausgangspunkt. Aus der Bewegung und dem Werden
der Ordnung und der Schönheit der Welt kann man Gott als Ursprung und Ziel
des Universums erkennen und die Beweise für das Dasein Gottes können zum
Glauben hinführen und zur Einsicht verhelfen, dass der Glaube der menschlichen
Vernunft nicht widerspricht.
Kausalitätsbeweis:
Alles hat eine Ursache, aber nichts kann Ursache seiner selbst sein, denn sonst
würde es sich selbst vorausgehen. Existenz ist immer die Folge einer anderen
Existenz, also muss es eine ,,Urexistenz" geben, nämlich Gott.
Kontingenzbeweis:
Alles was existiert, hat seine Notwendigkeit durch etwas anderes. Da aber die
Reihe der aus einem anderen notwendigen Dinge nicht ins Unendliche gehen
kann, muss es ein erstes, durch sich selbst notwendiges Ding geben: Gott
Finalitätsbeweis
Alles was existiert, hat einen Sinn; nichts existiert nutzlos. Das gilt auch für
Gegenstände ohne eigene Vernunft, die sich in gleichen Situationen immer gleich
verhalten. Dieses immer gleichbleibende Verhalten ist der Beweis für eine
zugrunde liegende Absicht, die kein Zufall sein kann. Diese ,,Steuerung" muss
von einer höheren, intelligenten Macht kommen. Diese Macht ist Gott.
Die heilige Mutter Kirche hält fest und lehrt, dass Gott, der Ursprung und das Ziel
aller Dinge, mit dem natürlichen Licht der menschlichen Vernunft aus den
geschaffenen Dingen gewiss erkannt werden kann“ (1. Vat. Konz (1869-1870))
Ohne diese Befähigung wäre der Mensch nicht imstande die Offenbarung Gottes
aufzunehmen. Der Mensch besitzt diese Fähigkeit weil er „nach dem Bilde
Gottes“ erschaffen ist.
Indem Gott sich offenbart, will er die Menschen befähigen, ihm zu antworten, ihn
zu erkennen und ihn weit mehr zu lieben als sie von sich aus imstande waren.
Gott teilt sich dem Menschen stufenweise mit,; er bereitet ihn etappenweise
darauf vor, seine übernatürliche Selbstoffenbarung aufzunehmen, die in der
Person und Sendung des fleischgewordenen Wortes Jesus Christus gipfelt.
1. Stufe: Noah
Der Bund mit Noah dauert so lange, wie die Zeit der Völker dauert, bis zur
Verkündigung des Evangeliums in der ganzen Welt.
2. Stufe: Abraham
Abraham wird zum „Stammvater einer Menge von Völkern“ gemacht, das
aus ihm hervorgegangene Volk Israel wird zum Tröger der den Patriarchen
gemachten Verheißung, zum auserwählten Volk, das dazu berufen ist, die
Sammlung aller Kinder Gottes in der Einheit der Kirche vorzubereiten
3. Stufe: Mose
Gott befreit das Volk aus der Sklaverei in Ägypten, schloss mit ihm den
Sinaibund und gab ihm durch Mose sein Gesetz, damit es ihn als den
einzigen, lebendigen und wahren Gott, den fürsorglichen Vater und Richter
ansehe, ihm diene und den verheißten Erlöser erwartete. Es ist das Volk
derer, zu denen Gott zuerst gesprochen hat, das Volk der älteren Brüder
im Glauben Abrahams.
4. Stufe: Die Propheten & Heilige Frauen (z.B.: Sara, Rebekka, Rahel)
Durch sie bildet Gott sein Volk heran in der Hoffnung auf das Heil, im
Harren auf einen neuen, ewigen Bund, der für alle Menschen bestimmt ist
und in die Herzen geschrieben wird. Die Propheten kündigen eine radikale
Erlösung des Gottesvolks an.
Volk Israel ist auserwählt, nicht nur Ehre sondern auch Aufgabe. Offenbarung
geschieht mit Volk, durch Volk, gegenüber dem Volk.
8. Erklären sie das Verhältnis von öffentlicher Offenbarung und
Privatoffenbarungen. Welchen Stellenwert haben Privatoffenbarungen
im Glauben der Kirche
Der christliche Glaube kann keine „Offenbarungen“ annehmen, die vorgeben die
Offenbarung, die in Christus vollendet ist, zu übertreffen oder zu berichtigen, wie
das bei gewissen nichtchristlichen Religionen und oft auch bei gewissen neueren
Sekten der Fall ist, die auf solchen „Offenbarungen“ gründen.
Christus hat den Aposteln den Auftrag gegeben, das Evangelium, das, vordem
durch die Propheten verheißen, er selbst erfüllt und mit eigenem Munde
verkündet hat, als die Quelle aller heilsamen Wahrheit und Sittenlehre allen zu
predigen und ihnen so göttliche Gaben mitzuteilen.
Mündlich: durch die Apostel, die in mündlicher Predigt und Beispiel das
weitergaben, was sie entweder aus Christi Mund, im Umgang mit ihm und durch
seine Werke empfangen oder unter der Eingebung des Heiligen Geistes gelernt
haben.
Schriftlich: durch jene Aposteln und apostolischen Männer, die unter Inspiration
desselben Heiligen Geistes die Botschaft vom Heil niederschrieben.
Die heilige Überlieferung und die Heilige Schrift sind eng miteinander verbunden
und haben aneinander Anteil. Derselben göttlichen Quelle entspringend, fließen
beide in eins zusammen und streben demselben Ziel zu.
Die Heilige Schrift ist Gottes Rede, insofern sie unter dem Anhauch des Heiligen
Geistes schriftlich aufgezeichnet worden ist
Die Heilige Überlieferung aber gibt das Wort Gottes, das von Christus und vom
heiligen Geist den Aposteln anvertraut wurde, unversehrt an deren Nachfolger
weiter, damit sie es unter der Führung des Geistes der Wahrheit in ihrer
Verkündigung treu bewahren, erkoren und ausbreiten.
So ergibt es sich, dass die Kirche, der die Weitergabe und Auslegung der
Offenbarung anvertraut ist, ihre Gewissheit über alles Geoffenbarte nicht allein
aus der Heiligen Schrift schöpft. Daher sind beide mit dem gleichen Gefühl der
Dankbarkeit und der gleichen Ehrfurcht anzunehmen und zu verehren.
Die Überlieferung, oder Tradition, kommt von den Aposteln her und gibt das
weiter, was diese der Lehre und dem Beispiel Jesu entnahmen und vom Heiligen
Geist vernahmen. Die erste Christengeneration hatte kein schriftliches Neues
Testament, und das Neue Testament selbst bezeugt den Vorgang der lebendigen
Überlieferung.
Die Kirche ist es, in der die hl. Schrift entsteht, gesammelt wird und geschrieben
wird. Die mündliche Verschriftlichung erfolgte um 60 n. Chr. und endete 367
unter Athanasius, dessen Beschreibung der 27 Bücher des Neuen Testaments als
kanonisch, noch heute gilt.
Glaube ist eine persönliche Bindung des Menschen an Gott und zugleich,
untrennbar davon, freie Zustimmung zu der ganzen von Gott geöffneten
Wahrheit.
An Jesus Christus glauben: Für den Christen hängt der Glaube an Gott
unzertrennlich mit dem Glauben an den, den er gesandt hat zusammen.
An den Heiligen Geist Glauben: Man kann nicht an J.C. glauben ohne an seinem
Geist Anteil zu haben. Der Heilige Geist offenbart den Menschen, wer Jesus ist.
Wir glauben an den hl. Geist, weil er Gott ist.
Der Glaube ist eine Gnade, ein Geschenk Gottes, eine von ihm gegebene
übernatürliche Tugend. Damit dieser Glaube möglich wird, bedarf es der
zuvorkommenden Gnade Gottes.
Der Glaube ist ein menschlicher Akt. Glaube ist fest stehen von Dingen die man
nicht sieht und Vertrauen in den Dingen die man sich erhofft.
Wenn die Schöpfung durch Gott erfolgt ist, hat auch Vernunft ihren Ursprung in
Gott, daher ist es nicht unvernünftig an Gott zu glauben.