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Copytight © 2001 VECTOR TUB 2 Tiel /Tile: SSSS*«Sd y Physikalische Grundlagen r comet No. Dokoment He. / Docent sie “2 Technische Unternehmensberatung GmbH 4 Lae Sichtpriéfung (VT) - Stufe 2 2y | =Y =y Physikalische Grundlagen der Sichtprifung II Dieses Schick it ln erhaber- ond verwertngsecich geschitotes Dokomont. hwo Zostnmong der VECTOR TUE Gr dr x wedervriligt ach go det ‘eset werden, Zewiderhondlangen werden nach § 106 UrkG vel. © Coprghtby VECTOR Technische Unternchnensbereteng GmbH, Tsder 001 ew Mr /Rev. Mo. Datum / Dato erstell, ropared freigegebon /relesed ———_gonshmigt/ approved 2 Jl 2001 avr ae be p ‘Copyright © 2001 VECTOR TUB a Titel / Ti P Physikalische Grondlagen Dokument Wr. / Document No. all ™ 0 Technische Unternchmensberctong GmbH Laver 11 Fotometrie oo bg oho we wed (oe Die Energie oplischer Strahlung misst man in Ws we ands ay ihre Leistung in W (Watt). Das Auge nimmt aber nur einen Anteil optischer Strahlung wahr - das sichtbare Licht. Man muss also Nin zwischen der Strahlungsleistung und der Lichtleistung (Lichtstrom) lat We unterscheiden, Letztere wird in Im (Lumen) angegeben. In die Einheit (uid) wy Laveg Lumen geht auch ein, dass die verschiedenen Wellenléngen dos Lichtes wes (Farben) mit unterschiedlicher Empfindlichkeit wahrgenommen werden; $ d.h. 1 Watt violettes Licht erzeugt z.B. 10 Im, 1 Watt gringelbes Licht 600 Im. Diese sog. spektrale Empfindlichkeit des Auges lasst sich in einer Verteilungskurve darstellen, Bei Lichtmessungen ist diese Spektral- verteilung zu beriicksichtigen. Die Fotozellen im Luxmeter sind mit einem Filter ausgeristet, welcher die spektrale Empfindlichkeit des Auges beriicksichigt 1.1.1 Lichttechnische GréBen 1.1.2 Beleuchtungsgesetz » Jeder (punkiférmigen) Lichtquelle lass! sich eine bestimmto Lichtstéirke zuordnen. Die Einheit der Lichtstarke ist das Candela (Cd) (Candela = lat. Kerze). Von dieser Lichtquelle gehen Lichtstrahlen aus, die unter einem bestimmien Winkel in einer bestimmten Enifernung Oberfléchen nbeleuchten”, an denen sie wieder reflektiert oder absorbiert werden. Die Lichtstarke, die auf diese Fléche wirksam wird | = Beleuchtungsstérke E), hang! ab von + der Starke der Lichiquelle * vom Winkel, unter dem die Flache schréig zur Strahlung steht und * vom Abstand der Oberfldche von der Lichtquelle. Die Einheit der Beleuchtungsstairke ist das Lux (bx). Die SlEinheit Lux ist wie folgt definiert Ein Lux ist die Beleuchtungsstarke, die auf einer Oberflache entsteht, wenn Licht aus einer punkiférmigen Lichtquelle mit einer Starke von 1 Candela aus 1 Meter Enifernung senkrecht aut sie tif.” Copyright © 2001 VECTOR TUB lt ! Technische Unternehmensberatung GmbH MY"! E = Beleuchtungsstérke (Ix) 1 = Starke der Lichiquelle (Cd) @ = Winkel, unter dem Licht auf die beleuchtete Fliiche tiff (°) ©. = Abstond Lichiquelle - beleuchtete Flache (m) Lichtquelle Abb. 1: Beleuchtungsgesetz 1.1.3 Leuchtdichte Das Auge erreicht das bei vorgegebener Beleuchtungsstarke von der Oberflache reflekiierte oder emitfiere Licht, d.h, fir die Sichtbarkeit von Details ist die Leuchtdichte L der Oberflache maBgebend. Fir das Auge ist die Oberflache selbst nun eine flachige Lichtquelle, deren Leucht- dichte in Candela pro Quadratmeter (Cd/m2) angebbar ist. Bei be- kanntem Reflexionsfaktor fg und bekannter Beleuchtungsstarke, errechnet sich die Leuchtdichte wie folgt L L=0,3+fe0E fe es Leuchtdichte (Cd/m2) Reflexionsfaktor Beleuchtungsstérke (Ix) Leuchtdichten um 100 Cd/m? sind optimal auf die Natur des mensch- lichen Auges angepasst » D Titel Tie: 2y | Phpshalie rnoge 29 prepyr ee pS Copyright © 2001 VECTOR TUB 1 (Cd) COR Technische Unternehmensberatung GmbH Titel / Title: Physikalische Grondlogen ae ,/ Document No, ‘Seite von met og Abb. 2: Zusammenhang Lichtstirke |, Beleuchtung E und Leuchtdichte Kurz Bezeichnung zoeken | Einheit | Erkléirung Lichtstarke ! Cd pleistung” der Lampe Beleuchiungsstarke E ik | Ele cosas 1/a Beleuchtungsstarke (possiv), die auf einer Flache mit, bestimmter Bestrohlung, in einem bestimmten Winkel, in einem bestimmten Abstand auf der Oberfkiche entstoht Leuchidichte L Cd/m? | 1=03 +h +E Leuchidichte (oktiv), mit der die Oberfléche dem be trachtenden Auge bei best. Reflexionstaktor erscheint Abstand @ m__| Abstand lichiquelle - Objekt Winkel a ° | Winkel, in dem die Betrachtungsfléche aus der Senkrechton gekipp! ist Reflexionsfaktor fe Reflexionsfaktor der betrachteton Oberflache Abb. 3: Lichttechnische GréBen Copyright © 2001 VECTOR TUB Technische Unternehmensberatung GmbH |_"-¥7"! Bei Flissigkeitslichtleitern wird dos Kernglas durch eine Flussigkeit erseizi. Festkérperfasern kann man auch so konsirvieren, doss sich der Brechungsindex vom Kern zum Mantel hin allméhlich éndert. Man spricht dann von einer Gradientenfaser. Licht bewegt sich dann cher wellenférmig durch den Leiter (Abb. 5B) . > — A Kernglas _ Mantelglas Gradientenfaser Abb. 5: Strahlenweg in Lichtleifasern: A) zylindrische gerade Faser und B) Gradientenfaser Bei der Lichileitung in der Faser entstehen Verluste durch Absorption des lichtes durch das Fasermaterial; auch die Farbzusommenselzung des lichtes wird durch die unterschiedlich starke Absorption der einzelnen Wellenlangen beeinflusst. Man spricht vom ,spekiralen Transmission gro". Verluste entstehen auch an den Ein- und Austrittsflachen der Fasern sowie bei der Reflexion am Mantelglas (ca. 1 um dick). Neben den Verlusten in den einzelnen Fasern treten weitere Verluste durch die Konstruktion der Fasern als Bindel sowie durch Faserbruch auf; man spricht vom Ballastquerschnitt. Dieser entsteht durch m Ballastquorschnit * dle nichtleitenden Mantelflichen der Fasern, + die Zwischenrdume zwischen den Fasern (,Packungsdichte”) und * die sog, ,toten Querschnitte” durch gebrochene Fasern Tinol / Tite: FF | Pysaliche Grondlagen aD EGTOR bathe Copyright © 2001 VECTOR TUB. Lower Technische Unternehmensberatung GmbH —_ COR | a Physikalische Grondlagon Dokument Wr. / Dcoment No. : “9 1.2.4 Bildleitung durch Faserbiindel Ein einzelner Lichtleiter kann ber groBe Strecken keine Abbildung Ubertragen, die z.B. durch Leuchtdichteunterschiede entsteht, da diese Unterschiede bei der Lichtleitung eingeebnet werden und verschwinden. Zerlegt man aber das Bild in viele kleine Einzelpunkte, d.h., Ubertragt man das Bild Punkt fiir Punkt in kleinen Fasern, die am Bindelanfang die gleiche Ordnung wie am Biindelende autweisen, so wird das durch Punkte unterschiedlicher Leuchtdichte aufgebaut. Daher missen die } einzelnen Fosern bei der Bildabertragung einen sehr geringen Durch- i { messer haben (einige Mikrometer) und optisch voneinander isoliert sein. Nic | ; Faserbiindel, die zur Bildubertragung-dienen, haben an Eintritts- und Austrittsflache in-gleicher Weise geordnete Faserenden; man spricht daher auch vos kehérenten Bindeln. Wenn man eine gleichmaBig abschatiende Objekiflache {in Abb; 6 ein ,L”) direkt vor die Eintritts- fldiche des Faserbiindels halt, ethélt man an der Austritisfléche eine aus ht einzelnen Punkten (,Pixel”) bestehende Abbildung, Die eingangsseitig \ cl ls nicht abgedeckien Fasern erscheiner ausgangsseitig hell, die-vollstéindig huas' vom Objekt abgedeckten Fasern dunkel, die teilweise abgedeckten Fasern erscheinen grav. Jede Faser transportiert nicht ein Bild oder Teil Gq u ua 9 our eines Bildes sondern eine bestimmte Menge Licht. a } a dhs edeuivbate’ eae ee | Abb. 6: Rasterbild-Uberiragung durch Faserbindel: Abbildung des Objektes .L” ouf die Eingangsfliche A, und Rasterung auf der Ausgangsfléiche A’ Copyright © 2001 VECTOR TUB EGTOR 1.3 Lichtelektrische Empfanger « (Kamera)_ 1.3.1 (Halbleiter_/ Die meisten lichtelekirischen Empfanger sind heutzutage Hall Holbleiter sind Festkérper im kistallinen Zustand. Die Atome, aus denen der Kristall besteht, besitzen Energieniveaus (Elektronenbahnen}, die teilweise mit Elektronen gefillt sind. Auf der Anregung dieser Elektronen durch das Licht beruht die Lichtempfindlichkeit der Holbleiter. In lichtelek- trischen Empltingern Iést die Lichtenergie Elektronen aus der Bindung an Gitleratome und hebt sie auf dos Leitungsband des Kristallverbandes (Photoelektrischer Effekt). Dadurch weden sie als Strom oder als Ethéhung der Leitfzhigkeit messbar. Man spricht bei Halbleitern vom inneren Fotoeffekt, einer Vermehrung der Zahl der Ladungsiger. Um Farben unterscheiden zu kénnen, ist die spektrale Empfindlichkeit der Halbleiter von Bedeutung. Wie in Abb. 7 gezeigt, verlauft sie je nach Halbleitertyp sehr unterschiedlich. Die Abstimmung mit der Farbwahr- nehmung des Auges ist daher ein wesentliches Problem der farblichen Bilddarstellung. 100 % t 80 : ia 3 60 = Bol s \ B 40 Hel CdSe Si 3 2 2 \casse a “ ‘ 300 400 5007 600 700 800 900 1000 1100 nm loc Wellenlénge —> Abb. 7: Spekirale Emplindlichkeitsverteilung von Halbleiter- Empfangern. CdS Cadmiumsulfid, CdSSe Cadmiumsulfoselenid, CdSe Cadmiumselenid, Si Silizium, Ge Germanium, A Auge (zum Vergleich) Copytight © 2001 VECTOR TUB & a CUO | oa me =Sy Dokument Nr. / Docoment No. pone Technische Unternehmensberatung GmbH 1.3.2. CCD-Sensoren als Halbleiterkamera Fotoelemente sind Holbleiter-Lichtempfénger, in denen proportional zur Beleuchtungsstiirke ein elektrischer Strom entsteht (Abb. 8). einfallendes Licht ie I Foloelemente werden auch zum Bau von Festkérper-Bildsensoren, sog. CCD-Sensoren (= engl. ,charge coupled device”), eingesetz! Diese Chips bestehen aus einer groBen Anzahl von Zeilen- und matrixférmig angeordneten winzigen (10 um) Fotoelementen, die sehr dicht gepack! sind. Dadurch wird das Bild wie beim Faser-Bildleiter (Abb. 6) in Pixel zerleg!, hier aber direkt in elektronische Signale umgeselzi. Der Chip wirkt prakiisch als Kamero. Die sonst nolwendigen Linsensysteme oder Fasersysteme zur Bildubertragung sind hier iberflissig: die Bildibertragung erfolgt elektronisch. Pixel fur Pixel werden elektrische Signale nach auBen Ubertragen (sequentiell), obwohl das Bild eigentlich gleichzeitig (parallel) oufgenommen wurde. Spater werden die hiniereinander transportierten elektrischen Signale wieder zu einem optischen Bild zusammengesetzt. Der nutzbare Spektralbereich dieser Sensoren liegt von 400 nm bis 1100 nm. Mit Hilfe der CCD-Chips lassen sich extrem kleine Kameras baven, die in enge Réume eingefihrt werden kénnen. 1.3.3 Elektronische Bilderzeugung (RGB-System) In einem Fernseh- bzw. Computer Monitor wird zur Farbbilderzeugung das RGB-System benutzt. Die Abkirzung RGB-steht fur die.in diesem System benutzien Farben (Grundfarbefi), Rot - Grin - Blav\\Dieses Seite Copyright © 2001 VECTOR TUB FAVEGTOR Technische Unternehmensberatung GmbH Farbmodell bosiert auf den Eigenschaften des Lichtes. Man stelle sich 3 verschiedene Scheinwerfer vor - einen roten, einen grinen und einen blaven - die auf denselben Punk! einer weiBen Leinwand gerichtet sind. Da jeder Scheinwerfer mehr Licht auf die Leinwand bring}, ist die enistehende Farbe heller als die eines einzelnen Scheinwerfers, rot Abb. RGB-Farbmodell An der Stelle an der sich alle Scheinwerfer treffen, ist die Farbe am hellsten - weid. Die Farbpunkte eines Bildschirms zeigen drei Farben an. Die Summe dieser 3 Farben legt den Eindruck fest, den das Auge letzt- lich gewinnt. Wenn alle Farbpunkle mit der gleichen Helligkeit leuchten, entsteht der visvelle Eindruck von Wei8 oder Grav. Alle heute bekannten Bildwondler kénnen im Grunde genommen mit Farbe nichts anfangen; sie reagieren lediglich auf die Beleuchtungs- starke in einem bestimmien Spekiralbereich. Um dennoch Farben wiedergeben zu kénnen, bedient man sich des selben Tricks, auf dem auch die Farbfotogratie, die Drucktechnik oder das Farbfernsehen basieren: Das Bild wird in drei Grundfarben (R,G,B) zerleg!, aus denen sich alle anderen Forben zusammenseizen lassen. Man spricht in diesem Zusommenhang auch von drei Forbkandlen. Diese drei Kandle enthalten die Helligkeitswerte fur jede Grundfarbe, Sichtbare Forbe wird erst bei der Wiedergabe eines Bildes erzeugl. Wenn man ein Farbbild auf einem Monitor betrachten, sorgen lauter rote, grine und blave Leuchtpunkte fir den richtigen Farbeindruck. Die zu einem Bildpunkt gehdrenden drei Farbelemente Rot, Griin und Blau bezeichne! man auch als Forbtripel. CCopytight © 2001 VECTOR TUB z Titel / Title: Detailerkenbarla dr Schprifng yy | Dokument ie /Docamat No se "9 f Technische Unternehmensberatung GmbH | MY"? ge Sichtprifung (VT) - Stufe 2 Detailerkennbarkeit in der Sichtprifung Dieses Shifts cin erhaber- ond verwerengsrocich goshittes Dokument, One Zstimung der VECTOR TUB Gb det es wedrverveliigt ach gos det ‘elas ert werden, Zawidchandlngen warden ach § 106 UrhGveflt. © Copytight by VECTOR Technische Unternchmersberatng Gril Troisdor 2001 | Rev. We /Rev.Me, Datum / Date erstl /prpared Iigogeben / loosed geno / approved 2 sa 200 fav bof fos uiep Copyright © 2001 VECTOR TUB lw FAVEGTOR' Technische Unternehmensberatung GmbH "V+? 2 Detailerkennbarkeit in der Sichtprifung 2.1 Allgemeines Um ein Detail direkt mit dem Auge wahrnehmen oder indirekt als Abbil- dung aufzeichnen zu kénnen, muss dieses Detail * eine MindestgréBe bezogen auf seine Form haben, / + einen Mindestkonirast gegendber seiner Umgebung haben und * auf einer Prafflache mit optimierter Beleuchtung liegen. © Diese drei objektabh’ingigen EinflussgréBen sind wechselseitig vonein- onder abhangig, Liegt ein hoher Kontrast vor, so kénnen selbst kleine Objekte bei geringer Beleuchtung wahrgenommen werden. Umgekehrt kénnen groBiflachige Qualitétsmerkmale selbst bei geringem Kontrast und schlechter Beleuchtung nachgewiesen werden. Und schlieBlich kénnen auf einer gut beleuchieten Prifflache kleinste Details von gerin- gem Konirast erkannt werden, Diese wechsolseitige Abhéingigkeit kann man schematisch in folgendem Diagramm dorstellen (Abb. 1): Kontrast (eendl deans § faked : Leuchtdichte Grébe Abb. 1: schematisches Diagramm zur Darstellung der wechselseitigen Abhéngigkeit GréBe-KontrastLeuchidichte eines Objektes Copyright © 2001 VECTOR TUB Technische Unternehmensberatung GmbH Um ein Objektdetail mittels direkter Sichtpriifung wohmehmon zu kénnen, muss das Auge *+ genigende Sehschéirfe fir die Nahe und die Ferme sowie ausreichen- des Farbunterscheidungsvermégen besitzen, * for die Prifaulgabe akkommodiert und adaptiert sein, + eine gewisse Zeitdaver lang das Objekt beobachten, um die Wobrnehmung zu analysieren und Téiuschungen auszuschlieBen. Werden Objekidetails mittels indirekter Sichtpriéfung untersucht, so ist nicht das menschliche Auge mit bekonnten Eigenschaften, sondern eine Komera der ,Sensor”. Eine Reihe von Konirollmaglichkeiten, die von der direkten Sichiprifung bekannt sind; wie Messung der Beleuchtung, Tasten, gezielte Anderung der Kontraste, sind nicht anwendbar. Daher fordern einschlagige Regelwerke, wie DIN EN 13018 oder ASME- Code, doss die Detailerkennbarkeit vor Anwendung des Verfahrens nachzuweisen ist (siehe Vortrag 4). Die EinflussgréBen auf die Detailerkennbarkeit werden Schritt fur Schritt erldutert. fo 2.2 Einfluss der(DetailgréBe 2.2.1 Allgemeines ~~ - Je gréBer die Abmessungen eines nachzuweisenden Details sind, desto besser ist seine Erkennbarkeit und desto grdBer ist die Nachweissicher- heit. Die in den Regelwerken spezifizierlen Grenzwerte fir nachzuwei- sende Unvollkommenheiten liegen meist im Millmeterbereich (1,0 - 4,0 mml; in einigen wenigen Extremféllen sind 0,3 - 0,5 mm gefordert. Um Details, die kleiner als 1 mm sind, nachweisen zu kénnen, wird eine extrem gule Vorbereitung der Priffche und eine optimierte Beleuchtung notwendig, 2.2.2 Grenzen der Wahrnehmbarkeit Als Richtwert fur kleine Details, die man bei normaler Sichtweite (co. 300 mm] und optimalem Kontrast gerade noch erkennen kann (Aufld- sung), git nach E DIN 50 166-100 (zurtickgezogenl * eine Kreistldiche von einem Durchmesser von D = 0,1 mm * eine Linie mit einer Breite von W = 0,05 mm oge l I te te: —— Datei rhs Delon Ne, / Dome No sy 2 Copyright © 2001 VECTOR TUB FAVEGTOR Technische Unternehmensberatung GmbH Léingliche Merkmale sind also besser sichibar als runde, flachige Details, Mit diesen Werten sind die Grenzen der Sichiprifung angegeben; fir Kleinere Fehlerabmessungen muss mon andere ZfPVerlahren wie 2:8. ing- oder Magnetpulverpriitung einsetzen. 2.3. Kontrast bei der 2.3.1 Definition Kontrast ist ein Intensitatsunterschied oder ein Farbunterschied des Lichtes, das von verschiedenen Stellen der Oberflache zum Auge des Priffers gelangt. Um ein Detail - z.B. einen Riss, ein Korrosionsprodukt oder eine geometrische Form - auf einer Oberflache erkennen zu kénnen, muss dieses Detail einen genigend hohen Kontrast zur Ubrigen, unversehrton Oberfléiche bilden. Dieser Kontrast kann auf zwei unter- schiedliche Arten zustande kommen: + durch Unterschiede in der Leuchtdichte (Reflexionsvermégen, Schat- tenwurf), * durch Forbunterschiede. Die Kontrastarten wirken oft gemeinsam und bilden als Addition der Einflisse den eigentlichen Detoilkontrast aus. In der Praxis muss man experimentieren, ehe man den optimalen Kontrast herstellen kann Generell wird der Kontrost und damit die Deloilerkennbarkeit gesteigert, wenn die Beleuchtung der Priflaiche optimiert wird. 2.3.2 Leuchtdichte- oder Reflexionskontrast > Eine Vertiefung (Riss, Oberflachenpore, Riefe) ouf einer Metalloberfls- che ,verschlucki” das auf diese treffende Licht in einem viel grSBerem AusmaB als die umgebende Oberfliche, die es je nach Beschaffenheit gerichtet oder diffus reflektiert. Die Verliefung hat also ein wesentlich geringeres Reflexionsvermagen als ihre Umgebung, Die Leuchtdichte von allen Punkten der Priffche erreicht das Auge des Priifers und ruft die Wahrnehmung hervor. Die Leuchidichte in jedem Punkt der Priffla- che ist proportional zur Beleuchtungsstéirke R und zum Reflexionsvermé- gen. Maglichst gleichméBige Beleuchiung vorausgesetzi, bedeutet dies: Der durch unterschiedliches Reflexionsvermagen hervorgerufene Leucht- dichteunterschied zwischen Vertiefung und der Umgebung wird vom ‘Auge als Kontrast wahrgenommen. Man sprich! deher auch von Refle- xionskontrast. Copyright © 2001 VECTOR TUB Titel / Tile: 2 > WACO Technische Unternehmensberatung GmbH Dokument Nr. / Document No. m-v2-2 Lampe Prifflache Abb. 2: Leuchtdichtekontrast, Prinzipbild Den Beitrag des vkgagensondes Zon Rallionstonts beschreibt man mit Hilfe des Kontrastverhdltnisses, Das Kontrastverhaltnis ist.wie folgt definiert: e ae Sevlebel dus ~~ T= Kontrastverhiltnis lg = Leuchtdichte des Hintergrundes L, = Leuchtdichte der Unregelmaigkeiten AL= Ig-l, Dal, = 0,3 +, * Eis, p= 03 hes E, und AL= 0,3 © Elfgg - faul kann das Kontrasiverhéltnis auch wie folgt bestimmt werden: C = Kontrastverhéilinis f= Reflexionsvermagen der UnregelmaBigkeit f= Reflexionsvermagen des Hintergrundes 2.3.3 Farbkontrast Oberflachenbelaige, wie z.B. réllich-braune Korrosionsprodukte oder Zunderpelze, kénnen forbig sein. Bei entsprechend groBer Beleuchtungs- starke sind Farben gut sichibar; d.h. es entsteht ein hoher Farbkontrast zwischen Umgebung und Objektdetail. Auch nicht-farbige Details kénnen durch Verwendung von farbigem Licht im Farbkontrast dargestellt werden. Gelegentlich kdnnen so Oberflachendetails mit geringen Refle- xionskontrasten besser gefunden werden. Detilerkennborket in der Sichiprifong Sete oge Copyright © 2001 VECTOR TUB 2 Titel / Title: OO = Deteilerkennbarat in der Sichtprifung =y Dokument Wr. / Document 6 von Technische Unternehmensberatung GmbH = _"“'?-? 2.4 ~ Beleuchtung o 2.4.1 Beleuchtungsstérke Fur die Sichtprifung sind ausreichende Beleuchtungsstarken notwendig, um Einzelheiten auf einer zu prifenden Oberflaiche erkennen zu kénnen. Bei Tageslicht -also bei Arbeiten unter freiem Himmel kann man in der Regel davon ausgehen, dass das Auge seine Auigabe gut genug erfil- len kann. Bei Nacht, in geschlossenen Réumen oder bei der Innenbe- trachtung von Hohlkérpern wird in der Regel Kunsilicht ausreichender Intensitét bendtigt. Je nach Art des Ortes und der Tétigkeit, die dort verrichtet wird, sollien bestimmte Beleuchtungsstiirken herrschen. Eine Ubersicht Uber GréBenordnungen von solchen Beleuchtungsstirken gibt die unten stehende Tabelle (Abb. 3). Wahrend einer direkten Sichtpri- fung auf winzige Oberflachendetails bew. niedrige Kontraste sollten am besten die schéirfsten Lichtbedingungen, also etwa 1000-2000 Ix erfillt sein. Auch geringere Werte 500- 1000 Ix sind haufig bei weniger hohen Kontrastanforderungen und kleinen Details schon ausreichend, Die meisten Regelwerke definieren Mindestbeleuchtungsstairken, unter- halb derer keine fachgerechte lokole Sichtpriffung mehr maglich ist, mit Werten um 500 Ix. Fur gelegentliche Prifaufgaben, Uberblicksprifun- gen oder bei der Suche nach groBen Objekten mit hohem Kontrast sind Beleuchtungsstarken bis hinab zu ca, 150 Ix ausreichend. Prifaufgabe ae Art der Beleuchtung Gelegentiche Sichtprifaufgaben 100 - 200 — - Allgemein- f ‘Aufgaben mit hohem belewchung { Konlrast oder 200 - 500 DetoilgraBe Autgaben mit mittlerem Kontrast o. 500 - 1,000 geringer DetailgraBbe Orlliche 'Aufgaben mit maBigem Beleuchtung Kontrast oder sehr | 1,000 - 2.000 | geringer DetailgrsBe Abb.3: Ubliche Beleuchtungsstérken fur verschiedene Arbeitstechniken der Sichtprafung ©2001 VECTOR TUB Copyright a \0)* gerichtete Hellfeld-Beleuchtungstechnik ¥ Ss D Ly EGIOR bent /Doae Technische Unternehmensberatung GmbH |_"-Y-?___ Der Prifer sollte in der Lage sein, die Beleuchtungsstirke einer Prffléche zu kontrollieren. Dieses kann auf zweierlei Art und Weise erfolgen: * durch Berechnung aus der geometrischen Anordnung Lampe ~ Praffiche + durch Messung mit einem Photometer Die Berechnung kann unter Anwendung des Beleuchtungsgesetzes und in Kennnis der Starke der Lichiquelle sowie der Abstande und Beleuch- tungswinkel erfolgen. Die Messung kann nur erfolgen, wenn die Prufflé- che zuganglich ist 2.4.2 Beleuchtungstechniken Im Prinzip bestehen drei Basisanordnungen fur Lampe-Prifgegenstand und Sensor (Auge oder Kamera}: wg eureoe * diffuse Beleuchtungstechnik * gerichtete Dunkelfeld-Beleuchtungstechnik (Cope diffuser Beleuchtung wird die Prifflaiche mit ungerichtetem Licht ‘groBer Starke beleuchtet. Im Prinzip knnen Sensor und Lampe parallel zueinander senkrecht auf die Prifflache gerichtet werden. Es wird an facettenhaft spiegelnden oder strukturreichen Oberflichen einge- selzt, die 2,8. spanabhebend bearbeitet wurden. Durch die diffuse Beleuchtung tri die geometrische Oberflachenstruktur gegeniber den Detailkontrasten in den Hintergrund; d.h. gegentiber ihrer Umgebung werden Farben und lichischluckende Vertiefungen hervorgehoben. Je starker man dos eingesetzte Licht fokussiert, um so mehr tritt die Struktur der Prifflche in den Vordergrund. Diffuse Beleuchtung Leuchte Abb. 4: Diffuse Beleuchtung Titel / Title: Detcilerkonnbarket in der Sichipritfong Sei age 7 fa

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