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Die
Die Toteninsel
Arnold Böcklin
Urversion, 1880
Öl auf Leinwand, 111 cm × 115 cm
Kunstmuseum Basel
Zweite Version, 1880
Öl auf Holz, 74 cm × 122 cm
Metropolitan Museum of Art, New York
Inhaltsverzeichnis
1 Inhalt der Gemälde
2 Geschichte der fünf Versionen
3 Bedeutung
4 Daten der fünf Versionen
5 Die Lebensinsel
6 Rezeption
7 Literatur
8 Weblinks
9 Einzelnachweise
Bedeutung
Das Bild ist stark autobiographisch geprägt, das Thema Tod
spielte in Böcklins Leben als auch in seinen Werken immer eine
bedeutende Rolle. Im Leben verlor er 8 seiner 14 Kinder; er
selbst erkrankte an Typhus und erlitt einen Schlaganfall. Ab der
dritten Version versah Böcklin eine der Grabkammern in den
Felsen mit seinen Initialen. Einige sehen hierin auch einen
Abgesang auf die europäische Kultur an der Schwelle zum
technisierten 20. Jahrhundert. In seinen weiteren Bildern
beschäftigt er sich z .B. im Porträt der sterbenden Kleopatra
oder dem fiedelnden Tod mit diesem Thema.
Die Lebensinsel
1888 fertigte Böcklin ein
Bild mit dem Titel Die
Lebensinsel. Es stellt,
möglicherweise als
Gegenpol, ebenfalls eine
kleine Insel dar,
allerdings mit
ausgelassen badenden
Göttern, einigen
Arnold Böcklin: Die Lebensinsel Schwänen, einer Gruppe
(1888) von Menschen auf der
Insel und
verschiedenartigstem Baumbewuchs dort (im Gegensatz zur
Toteninsel an den Rändern). Es hängt, wie die erste Version der
Toteninsel, im Kunstmuseum Basel.
Rezeption
Werke der klassischen Musik (in chronologischer
Reihenfolge)
Film
Neben Kurzfilmen, die zumeist die Fahrt zur Toteninsel
thematisieren, dient das Bild in I walked with a Zombie (1943)
zur Verdeutlichung des oben genannten. Man sieht es sehr
deutlich in einer Nachtszene über dem Bett der
Hauptdarstellerin platziert.
Karl Wilhelm
Diefenbach schuf
um 1905 eine
Hommage an sein
Vorbild Böcklin.[7]
Salvador Dali
malte 1932 eine
surrealistische
Landschaft mit
dem Titel Das Karl Wilhelm Diefenbach: Toteninsel
wahre Bild der
Toteninsel Arnold Böcklins zur Stunde des Angelus.
1977 zeichnete der Schweizer Künstler H. R. Giger seine
Hommage an Böcklin. In dem Bild wird die Toteninsel im
giger-typischen, biomechanischen Stil gezeigt.
Der deutsche Maler Michael Sowa schuf 1992 eine
Parodie auf das Gemälde Böcklins. In seiner Version fällt
die weißgekleidete Gestalt wild mit den Armen rudernd
rücklings vom Boot.[8]
Der italienische Comiczeichner Gipi hat eine
Alltagsversion der Toteninsel aquarelliert, die in seinem
Blog zu betrachten ist.
Der Comic Die Toteninsel von Guillaume Sorel
(Zeichnungen) und Thomas Mosdi (Szenerio) vermischt
das Motiv der Toteninsel mit Elementen des Cthulhu-
Mythos von H. P. Lovecraft.
In dem Anime Kuroshitsuji wird die Toteninsel als Ort
der Übergabe von Ciels Seele an Sebastian gezeigt.
Literatur
Bernd Wolfgang Lindemann, Katharina Schmidt
(Redaktion): Arnold Böcklin. Anlässlich der Ausstellung
„Arnold Böcklin – eine Retrospektive“ in Basel, Paris und
München 2001–2002. Hrsg. von der Öffentlichen
Kunstsammlung Basel/Kunstmuseum und den Bayerische
Staatsgemäldesammlungen/Neue Pinakothek München.
Edition Braus, Heidelberg 2001, ISBN 3-926318-97-X. S.
260-265
Franz Zegler. Arnold Böcklin. Die Toteninsel.
Selbstheroisierung und Abgesang der abendländischen
Kultur. Fischer Taschenbuch Verlag. Frankfurt am Main
1991. ISBN 3-596-10514-5
Der Traum vom Süden und vom Tod. Arnold Böcklin:
Die Toteninsel. 1880. in: Rose-Marie u. Rainer Hagen.
Meisterwerke europäischer Kunst als Dokumente ihrer
Zeit erklärt. „Warum trägt die Göttin einen
Landsknechtshut?“ Dumont 1984. S. 308-320. ISBN 3-
7701-1537-6
The Metropolitan Museum of Art: German Masters of the
Nineteenth Century. Paintings and Drawings from the
Federal Republik of Germany. Harry N. Abrams, New
York 1981, ISBN 0-87099-263-5
Weblinks
Commons: Die Toteninsel
(//commons.wikimedia.org/wiki/Category:Die_Toteninsel_by_Ar
uselang=de) – Sammlung von Bildern, Videos und
Audiodateien
Einzelnachweise
1. Nach Fertigstellung der ersten Version des Bildes
schickte Böcklin seinem Auftraggeber Alexander einen
Brief mit den Worten „Endlich ist die Toteninsel soweit
fertig, daß ich glaube, sie werde einigermaßen den
Eindruck machen…“
2. The Metropolitan Museum of Art. S. 62
3. Hans Holenweg: 'Die Toteninsel. Arnold Böcklins
populäres Landschaftsbild und seine Ausstrahlung bis in
die heutige Zeit'. In: Das Münster. Zeitschrift für
christliche Kunst und Kunstwissenschaft. Nr. 3/2001
Hochmittelalter, Schnell & Steiner, Regensburg
18. September 2001, S. 239 f.
4. An Marie Berna schrieb Böcklin am 29. Juni 1880: „Am
letzten Mittwoch ist das Bild ‚Die Gräberinsel‘ an sie
abgegangen. Sie werden sich hineinträumen können in
die Welt der Schatten, bis sie den leisen lauen Hauch zu
fühlen glauben, den das Meer kräuselt. Bis sie Scheu
haben werden die feierliche Stille durch ein lautes Wort
zu stören.“
5. Den Titel „Die Gräberinsel“ verwendet Böcklin selbst
anscheinend bis zum Ende seines Lebens. Anlässlich
eines Glückwunschtelegramms vom Grafen Oriola zu
seinem 70. Geburtstag bezieht er sich auf „die
glücklichen Besitzer der Gräberinsel“.
6. Birgit Schwarz: Geniewahn. Hitler und die Kunst. Böhlau,
Wien; Köln; Weimar 2009, ISBN 978-3-205-78307-7,
besonders S. 152 ff.
7. Toteninsel, nach Arnold Böcklin auf dorotheum.com
(http://www.dorotheum.com/auktion-detail/auktion-
10224-gemalde-des-19-jahrhunderts/lot-1580415-karl-
wilhelm-diefenbach.html?
no_cache=1&offset=1&viewMode=big&cHash=fe137f1ad87
aufgerufen am 9. Oktober 2013
8. Frenz, Achim u. Sandmann, Andreas. Schluß jetzt! Das
Buch zur Caricatura. Kassel 1992. S. 49
Von „http://de.wikipedia.org/w/index.php?
title=Die_Toteninsel&oldid=125894870“
Kategorien: Gemälde (19. Jahrhundert) 1880er
Arnold Böcklin Metropolitan Museum of Art
Alte Nationalgalerie Kunstmuseum Basel