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DIE FRUHE VINKOVCI-KULTUR UND IHRE BEZIEHUNGEN ZUM VUCEDOLER SUBSTRAT IM LICHTE DER AUSGRABUNGEN IN VINKOVCI (1977/78) Rana Vinkovatka kultura ? njen odnos prema Vutedolskom supstratu wu svjetiu iskopavanja u Vinkoveima 1977, — 78. godine $STOJAN DIMITRIJEVIC Izvorni mnanstveni lanak — Prethistorijska arheologija ZaStitna iskopavanja u Vinkovctma na telu bivfe Trint- ce dzvedena su zbog izgradnje novog hotela u 1977. 4 1978. godint, Potvrdila su redoslijed slojeva otkriventh u sondtra~ ngu 1962, godine, Iznad horizonta B koji sadr#t kasnoklasi’— na ousedolsku kulturu, tf. fazu B2 otkriven je horizont C sa najstarijom vinkovatkom kulturom. Za kronolofke odnose narotito je vaina pojava kasnovutedolskih nalaza — stup- nja C slavonskog tipa u tom najstarijem vinkovatkom ho- rizontu, Zakljuéuje se da u vrijeme rane vinkovatke kulture (stupnja A 1) kasna vutedolska kultura nije vise egztstirala ‘4u tsto&noslavonskom podrutju. L Die Vinkovei-Kultur wurde im J. 1966 in die Fachliteratur eingefihrt, ein Jahr frdher wurde vom Istvin Béna die Somogyvér-Kultur des transdanubischen Gebiet ausgesondert und beschrieben. Noch friiher wurde von Milutin und Draga Gara- Banin die Belotié-Bela Crkva-Manifestation im westserbischen Raum bestimmt (1959), Alle diese Kulturerscheinungen bilden Teile eines Kulturkomplexes, des ‘Vinkovel-Somogyvér-Kulturkomplexes. Die Frage, ob es sich um einen Komplex oder um elne Kultur mit regionalen Typen handelt, méchten wir jetzt auf dieser Stelle nicht genauer diskutieren, weil diese Frage im Rahmen des Titels dieser Schrift nur eine unwesentliche Rolle spielt?, Heute michten wir Heber ber einen Kulturkomplex mit drei Kulturen sprechen, obwohl uns die Unterschiede zwischen der Belotiéer und Vinkoveer Fazies ziemlich beschrinkt scheinen. Es scheint uns deswegen am geelgnesten, die Beloti¢er Manifestation als Belotié-Typus der Vin- kovei-Kultur zu bestimmen’. Stufe); Horizont B: Vutedoler Kultur (Stufe B-2); Horizon: G ‘Vinkovei- jRultur (Stufe A); Horizont D-1: Vinkovei-Kultur (Stufe Bl); Horizont D-2: Vinkovel-Kultur (Stufe B-2); darlber lag eine zerstirte Schicht mit Funden der Dalj-Kultur (jingere Stufe — Ha C), Funden aus der La-Tene-Zelt und der Rimerzelt sowie mit gepidischen Funden. Obwohl nach unserer Meinung zwischen dem Vuéedoler Horizont B, der die Stufe B-2 der Vudedoler Kultur reprisentieren Atrtte und dem frithen Vinkovel-Horizont C (Vinkovel-Kultur Stufe A) eine Litcke bestehen konnte, eine Litcke, die dem fehlenden Horizont der Stufe C der Vuter doler Kultur entsprechen sollte, war bis damals, sowie bis zum heutigen Tage, der Tell Marktplatz die einzige Stedlung, wo die Vinkovel-Kultur unmittelbar aut’ eine Vorgelegt. Die beiden Betrachtungen dieser Fragen enthalten keine wesentlichen Widerspriiche, N. Tasié konnte aber auch den sehr wichtigen Aufsatz von 1. Béna im Sicht gehabt haben und auf diese Weise den ganzen Komplex nérdlich der Der Tell ex-Marktplatz in Vinkovel zeigt sich bis auf die heutigen Tage auch als die einzige Siedlung, die alle drei Stufen der Vinkovel-Kultur widerspiegelt, Vinkovel selbst, mit dem erwibnten Tell, sowie mit anderen Fundstellen dieser Kultur, hat schon vor den Grabungen im J. 1977/78 etwa 90-004 aller Funde dieser Kultur aus dem syrmisch-slawonischen Raum -geliefert, Die Auswahl des Namens der neuentdeckten Kultur hat sich auf diese Weise als eine gliickliche Lésung gezeigt, Die neuen Ausgrabungen haben den Vorrang der Vinkovei Siedlung in diesem Sinne noch mehr hervorgehoben’, Bia Die Probegrabung im J, 1962 wurde aut einer Fliiche von. 90,25 m1 durchgefiihrt, Wie gesagt, die Grabungsergebnisse sind seit dem J. 1966 elanat ule Startevoer und Vutedoler Funde sind noch spiter in mehreren Aufslitzen ausflhriicher behan- Gelt worden’. Diese Grabungsfliche (1962) entspricht der Sidzone der Grabungs- fiche 1077/78. Im Herbst des J. 1977 hat der Lehrstuhl fir vorgeschichtliche und Protogeschichtliche Archiologie der Philosophischen Fakultit der Universitit Za- greb eine Rettungsgrabung begonnen, die im April 1978 beendet wurde. Die Gra- bungsfldche von 2170 m? war fiir den Unterbau des neuen Hotels in Vinkovci vorgesehen (Abb. 1). Die Verwaltung des Stdtischen Museum Vinkovei hat die Austihrung dieser Grabung der Philosophischen Fakwuitit Oberlassen und wir mo- chten dem Museum in Vinkovei unsere besondere Dankbarkelt ausprechen, Obwohl es sich um eine Rettungsgrabung handelte, wurde die Ausgrabung so organisiert, dass die Grabungsschichten his 15 cm umifassten und dass nach jeder Grabungsschicht die Hotizontalpolierung der Fliche umd das Zeichnen der Horlzon- talprofile durchgeftthr wurde. Fir jede »Grabungsschleife« wurde ein Selteniprofil genommen (die Grabungsschleifen wurden 4 m breit und quer von Osten nach ‘Westen fiber die ganzen Flache ausgedehnt). Die Grabungsleiter waren S. Dimitrije- vié und A. Durman, Die Umstiinde auf dem Tell haben sich leider nach dem J. 1962, im Bezug auf dle Vinkovel-Kultur ziemlich vertschlimmert. In der Zwischenzeit wurden die kleineren Bauobjekten in den Hinterhéfen der heutigen JNA-Str. 5—9 abgerissen und danach die ganze Fliche nivelliert. Bine etwa 0,50 m mfchtige Erd- schicht wurde von der Oberfltiche abgetragen und aut diese Weise fast dle ganze Spiitvinkovei—Schicht vernichtet, Der Horizont D-1 wurde nur in einigen Teile der Grabungsfliche 1977/78 (hauptstichlich in der nirdlichen Grabungszone) festgestellt, der Horizont D-2 nur in schwachen Spuren. Tm Bezug zu den Grabungsergebnissen der J. 1962. haben wir einige wichtige neue Beobachtungen gemacht. Die neuen Ergebnisse beziehen sich vor allem auf das Bestehen von zwei Star8evo-Horizonten in der Nord- und Siliwestzone der Sied- lungsflliche, in der Siidzone wurde (wie im J. 1962) nur ein Horizont beobachtet. Der fltere Startevo-Horizont A-1 stellt die Stufe linear B und der jtingere Hori- zont (A-2) die Stufe Startevo-spiraloid-B vor. Im nachstar’evoer Humus, sowie im obersten Teil der Startevo-Schicht, d. h. unter der Vutedoler Schicht (in der Tiefe 2,0 bis 25 m) wurde in einigen Tellen dieser Siedlung die Anwesenhelt einer Mischpopulation festgestellt, die von einer Lasinja- und von einer Salcutza-Kompo- nente gebtidet wurde (Horizont A-3; friihe Lasinja Stuf¢ II-b und Saleutza I1-c) In einem Ideineren Prozentsatz kamen in diesem Funldkomplex auch Bodrogkeresz- tr Funde vor. Keine Reste von einer Bautitigkeit wurden beobachtet, kein visuell erkennbarer Horizont von dieser »Mischkultur« ist ausausondern. Es ist deswegen anzunchmen, dass es sich in diesem Falle um eine kurzdauernde Anwesen- helt eines nomadischen, viezuchttreibenden Mischvolkes handeln kkimnte, Dieses Volle kénnte auch Viehhandel in diesem Gebiet getrieben haben’. Die Vutedoler und Vinkovcer Schichten haben vor allem durch den Reichtum der Funde das Bild belder Manifestation erginzt, nicht aber — auusser der chronolo- gischen Ergebnisse — wesentlich neue Angaben geliefert, Das Bild der spitklassischen Vutedoler Stufe B-2, sowle der frihen Stufe der Vinkovel-Kultur (Stufe A) ist heute méglich sehr Wberzeugend zu priisentieren, Das was fiir die friihiclassische Vutedoler Kultur (Stufe B-1) Vutedol selbst bedeutet, besagt heute die Vutedoler Schicht von Vinkovel fir den splitklassischen Vutedoler Horizont (Stufe B-2). Im Rahmen des ganzen Vinkovel—Somogyvét—Kulturkomplexes stellt die Vinkov- ci—Siedlung nicht nur eine unter den grdssten bekannten Siedlungen vor, sondern auch die grésste erforschte Siedlingsfliche, Das stratigraphische Bild, das sich aus den Grabungen 1977/78 ergeben hatte, zeigte folgende Schichtenreihen:

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