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Semesterblick 2018ws
Semesterblick 2018ws
WINTER 2018/19
Humboldts Juristischer Freundeskreis
Das große
Grundmann Greco Räume: 410, 409, 411
305A
}
Klöhn 305,
}
Greco
{ {
Kumm
{ Räume:
Metzger
Räume:
Ruffert
Obergfell
Metzger
102 E01
104 E03
E05
107
Räume:
402
402A
407
403
406
401 Atrium
Stühlerücken
Bildgestaltung: Janina Kusterka
Impressum:
Herausgeber:
herzlich Willkommen zum Wintersemester 2018/19. ersten deutschen Internet-Instituts widmen soll. Mit
Es gehört zu den schon zeitlich ersten und vor- den Neubesetzungen im Dekanat sind auch weite-
nehmsten Pflichten eines neu gewählten Dekans, re inhaltliche Fokussierungen verbunden. So fallen
dass er den „Semesterblick“ als das (Halb-)Jahres- unsere Doktorandinnen und Doktoranden, die ent-
buch unserer Fakultät, gleichsam die öffentliche weder als Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an den
Version ihres Rechenschaftsberichts, einleiten darf. Lehrstühlen Teil des wissenschaftlichen Mittelbaus
Dabei legt im wahrsten Sinne des Wortes die ganze oder als Promotionsstudierende Teil der Studieren-
Fakultät Rechenschaft über ihre Aktivitäten inner- denschaft sind, nunmehr einheitlich in den Verant-
halb des vorausgegangenen Semesters und manch- wortungsbereich des Prodekans für Forschung; die
mal auch über für kommende Zeiten angeschobene Aktivitäten der Fakultät für die Promotion sowie der
Projekte ab, nicht etwa – wie in formalen Rechen- im Sommersemester 2018 begonnene Aufbau eines
schaftsberichten – das Dekanat über sein Wirken in dauerhaften Graduierungszentrums sind damit in-
dieser Periode. Und wie auch dieser „Semesterblick“ nerhalb des Dekanats in einer Hand gebündelt. Das
– das darf ich hier schon verraten – zeigt, sind die hat zugleich den Vorteil, dass wir die Aufgabenver-
zu berichtenden Aktivitäten in stetem Wachstum teilung in der Universitätsleitung, in der der Vizeprä-
begriffen. Das zeigt: Alle Mitglieder an unserer Fa- sident für Forschung auch für das Promotionswesen
kultät sind ständig bemüht, Bewährtes weiterzuent- zuständig ist, in der Sache übernehmen. Zugleich
wickeln und Neues auf den Weg zu bringen. Das gilt ist die bereits in den vergangenen Jahren etablierte
nicht nur für die Felder Forschung und Studium, die Kompetenz des Studiendekans für das erfolgreiche
von außen zumeist als das Kerngeschäft einer wis- Programm der Law Clinics weiter gestärkt worden;
senschaftlichen Einrichtung wahrgenommen wer- er ist nunmehr für alle vier Law Clinics in formaler
den, sondern in nicht geringerem Maße auch für die Hinsicht (etwa für Personalangelegenheiten) zustän-
Verwaltung, ohne die eine Fakultät wie die unsere dig. Das hat Vorteile vor allem beim Wechsel der
in der heutigen Wissenschaftslandschaft überhaupt jeweils inhaltlich für das Programm einer Law Cli-
nicht funktionieren könnte. In den Sekretariaten der nic zuständigen Personen und auch mit Blick auf die
Lehrstühle wie auch den Abteilungen der Fakultät Vorbereitung eines weiteren gemeinsamen Drittmit-
bis hin zur Verwaltungsleitung werden vielfach die telantrags, der das erfolgreiche Programm der Law
Projekte berechnet, ausprobiert und im Erfolgsfalle Clinics auch über 2020 hinaus absichern soll. Auch
nach Möglichkeit auch verstetigt, die sich Forschen- hier folgt die Fakultät der Kompetenzverteilung in
de, Lehrende und Studierende immer wieder neu der Universitätsspitze, denn die Vizepräsidentin für
überlegt haben. Auch der Umzug einiger Lehrstüh- Lehre, unser Fakultätsmitglied Prof. Eva Obergfell,
le in die neuen Räumlichkeiten in der Zimmer- und ist auch zuständig für das Programm „Übergänge“,
Friedrichstraße war vor allem das Werk der Verwal- welches die Law Clinics finanziert und organisato-
tung. risch umsetzt. Schließlich zeigt die Verankerung
Ins Amt gebracht hat den Dekan ein Revirement, wie beider Felder – des Graduiertenzentrums wie der
es an unserer Fakultät gewöhnlich alle zwei Jahre Humboldt Law Clinics – im Dekanat, dass es sich
das Dekanat durcheinanderwirbelt und dabei punk- aus Sicht der Fakultät um gemeinsame, gesamtfa-
tuell ergänzt. Dass dieses Stühlerücken im ersten kultäre Programme handelt, die auch in Zukunft das
Stockwerk der Kommode bereits in diesem Herbst, Bild unserer Juristischen Fakultät in Forschung und
also erst 18 Monate nach dem letzten solchen Akt, Lehre prägen sollen.
erfolgt ist, hängt schlicht damit zusammen, dass Die Umverteilung von Aufgaben im Dekanat ana-
nur durch diese Verkürzung des vorangegangenen log zur Arbeitsverteilung im Präsidium hat überdies
Dekanats wieder ein zeitlicher Gleichlauf mit den zum Vorteil, dass der Dekan nicht nur mehr Zeit für
Wahlen des Fakultätsrats als des Parlaments der Fa- die Sorgen und Nöte aller Fakultätsangehörigen,
kultät erreicht werden konnte. Seit dem 1. Oktober sondern in Zukunft noch Valenzen hat, um sich im
2018 laufen die zweijährigen Wahlperioden von Fa- Interesse der Fakultät in das Geschehen auf Uni-
kultätsrat und Dekanat wieder parallel. versitätsebene sowie im Austausch mit anderen
Der bisherige Dekan, Prof. Martin Eifert, hat sein Fakultäten und – angesichts des bevorstehenden
Amt zu Beginn des Wintersemesters an den vor- Verbundantrags aller größeren Berliner Universi-
herigen Studiendekan Prof. Martin Heger überge- täten und der Charité – auch bei der Vorbereitung
ben und selbst die Funktion des Prodekans für For- wie danach (hoffentlich) auch Umsetzung der neu-
schung übernommen. Als neuer Studiendekan ist en Exzellenzstrategie einzubringen. Juristenfakultä-
Prof. Gregor Bachmann in das Dekanat eingerückt. ten spielen hierbei gemeinhin eine Sonderrolle; als
Prof. Gerhard Werle übt sein Amt als Dekan für In- Träger von Clustern bzw. Großforschungsverbünden
ternationales weiter aus. Prof. Axel Metzger, der kommen sie strukturell normalerweise nicht in Be-
bisherige Prodekan für Forschung, ist aus dem De- tracht, doch können sie thematisch durchaus einige
kanat ausgeschieden, weil er als Gründungsdirektor Projekte beisteuern oder – auch wegen der Fach-
des Weizenbaum-Instituts neben seinen Verpflich- kompetenz – andere Vorhaben juristisch begleiten.
tungen in Forschung und Lehre in den nächsten Die relativ homogene Struktur juristischer Fakultä-
Jahren seine Kräfte vor allem dem Aufbau dieses ten – alle Mitglieder sind Juristinnen oder Juristen
bzw. studieren dieses Fach im Schwerpunkt – lädt seit Jahrzehnten auch selbst organisierte studenti-
auch dazu ein, dass innerhalb unserer Fakultät neue sche Projekttutorien etwa im Rahmen des Netzwerk
Projekte erprobt werden. So konnte bereits vor zehn Ost-West und von Moot Courts an. Auch davon gibt
Jahren mit Prof. Tatjana Hörnle erstmals eine vorge- der „Semesterblick“ beredtes Zeugnis.
zogene Nachfolgeberufung aus Mitteln des Berliner Kommen wir zurück auf‘s Stühlerücken, das vor
Gleichstellungsprogramms realisiert werden; zu Be- dem Dekanat die ganze Fakultät erfasst hat. Nach-
ginn des letzten Semesters folgte dann mit der Be- dem der erste Bauabschnitt der Innenhoffassade
rufung von Prof. Heike Schweitzer die zweite solche für die dahinter liegenden Büros zu kaum erträg-
Professur. Auch bei der Umsetzung der Aufwuchs- lichen Lärm- und Staubbelastungen geführt hatte,
mittel für zusätzliche Studierende war unsere Fakul- mussten für den zweiten Abschnitt die betreffenden
tät kreativ; nicht nur wurde damit die Bibliothek im Räume geräumt werden. Eine Vielzahl von Mitarbei-
Interesse der größeren Nutzerzahl ausgebaut, auch terinnen und Mitarbeitern in Lehrstühlen und For-
konnten in einer Mischfinanzierung mit dem Gleich- schungsprojekten mussten Anfang August für zwei
stellungsprogramm zwei temporäre Professuren Jahre ihr Quartier in Friedrich- und Zimmerstraße
geschaffen werden, deren Inhaberinnen (Prof. Grü- aufschlagen. Das Prüfungsbüro zog in den Fach-
newald und Prof. Augenhofer) mit dem Auslaufen gruppenraum des Strafrechts. Bereits im Sommer-
der Stellen zwar unsere Fakultät verlassen haben, semester mussten wir auf unsere bewährten Hörsä-
sich zugleich aber in Jena bzw. Erfurt ein neues wis- le im Hauptgebäude verzichten und nutzen nunmehr
senschaftliches Standbein schaffen konnten. Somit ein Zelt im Campus Nord und einen Hörsaal in der
wirkten diese Mittel nicht nur über zehn Semester TU. Die Einzelheiten sind in einem Blatt inmitten die-
zur Linderung der durch die Mehrzahl an Studieren- ses Heftes zusammengefasst.
den prekär gewordenen Bedingungen in Lehre und
Betreuung; zugleich konnten mit diesem Modell zwei Angesichts der aus dem vorliegenden Heft ables-
Professorinnen dauerhaft in die scientific communi- baren umfänglichen Aktivitäten ist es kein Wunder,
ty eingeführt werden. Zum Wintersemester 2018/19 dass unsere Fakultät im kürzlich erschienen Ran-
ist die Zahl der Studierenden wieder gesenkt wor- king eingeworbener Drittmittel der DFG innerhalb
den, so dass wir trotz des Wegfalls der beiden ge- der deutschen Juristenfakultäten Platz 1 einnimmt.
nannten Professuren unser bewährtes Programm in Dazu kommen Fördermittel ganz verschiedener Un-
der Lehre verwirklichen können. terstützer, ohne die ein solch‘ vielfältiges Programm
Dass solche Neuerungen die Fakultät nicht aus den gerade auch für Studierende nicht darstellbar wäre.
Angeln heben, sondern auf ein breites Fundament Für diese Unterstützung möchte ich mich an dieser
wissenschaftlicher und sonstiger Aktivitäten auf- Stelle nachdrücklich bedanken. Die letzten neuen
bauen können, zeigt exemplarisch wieder dieser Stühle sind gerade geliefert worden und ermög-
„Semesterblick“. Thematisch dominieren – für unse- lichen, dass wir in Zukunft unsere wunderschöne
re Fakultät seit langem charakteristisch – Veranstal- Pergola in der Beletage über dem Bebelplatz auch
tungen zur Internationalisierung bzw. Europäisie- möblieren können. Am Ende allen Stühlerückens an
rung der Rechtsordnung sowie zu interdisziplinären unserer Fakultät ist dies sicher der nachhaltigste
Fragestellungen. Der Blick auf historische oder em- Ertrag, denn die ausgezogenen Lehrstühle kehren
pirische, aber auch religiöse Grundlagen des Rechts nach den Umbaumaßnahmen zurück und im Deka-
beleuchtet immer wieder dessen blinde Flecken; nat steht in zwei Jahren erneut eine Rochade ins
auch davon zeugen Beiträge in diesem Heft. Dass Haus. Was bleibt sind Sitzplätze (und Tische) unter
diese Aktivitäten nunmehr in der Einrichtung eines der Sonne über dem Bebelplatz. Das ermöglicht ge-
Integrative Research Institutes (IRI) unter Leitung rade bei Abendveranstaltungen an der Fakultät in
von Prof. Kaiser und Prof. Dann aufbauend auf dem Zukunft ein come together der Teilnehmerinnen und
bewährten Law and Society Institute (LSI) gipfeln, Teilnehmer aus Berlin wie von anderswo in bislang
zeigt die universitätsweite Anerkennung der langjäh- nicht gekannter Art. Die Fakultät hat damit einen
rigen Aktivitäten. Die enge Verbindung zwischen Re- neuen exquisiten Treffpunkt für alle ihre Angehöri-
ligion und Recht, die bereits für das Jüdische Recht gen. Dafür möchte ich mich namens der Fakultät bei
mit den zusammen mit der Theologischen Fakultät der Stiftung Humboldt-Universität, die das möglich
getragenen Berliner Studien zum Jüdischen Recht gemacht hat, ganz herzlich bedanken:
(BSJR) langfristig begründet werden konnte (und
hier in Form eines Tagungsberichts zur Anstaltsseel- Ihnen allen – und wo auch immer – wünsche ich
sorge Niederschlag gefunden hat), dürfte mit der ein ebenso interessantes wie ertragreiches Winter-
Einrichtung des Instituts für Islamische Theologie semester
noch gestärkt werden, denn die dort angesiedelte
Professur für Islamisches Recht soll zugleich auch Ihr
an die Juristische Fakultät angedockt werden.
Traditionell wichtig für die Aktivitäten innerhalb der
Juristischen Fakultät ist auch die enge Verbindung
von Forschung und Lehre, bei der sich gerade auch
studentische Programme profilieren können. Dazu
gehört in diesem Jahr auch ein hier vorgestelltes Prof. Dr. Martin Heger
Q-Tutorium; über solche von der Gesamtuniversität Dekan
vorstrukturierte Programme hinaus bieten wir schon
Inhalt
Vorwort������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������� 3
19 Jahre Institut für Energie- und Wettbewerbsrecht in der kommunalen Wirtschaft e.V. (EWeRK)��������� 8
Zehn Jahre South African-German Centre for Transnational Criminal Justice – ein Grund zum Feiern!��� 10
Tagung zum Netzwerkrecht - Die Zukunft des NetzDG – und seine Folgen für die Netzkommunikation�� 17
Erfolgreicher Abschluss des dritten Jahrgangs des International Dispute Resolution (IDR) LL.M.����������� 31
Auf dem rechten Auge blind – die Justiz erkennt Rassismus nicht����������������������������������������������������� 33
Ein unvergessliches Wochenende - Die HU bei der Champions Trophy 2018 in Hamburg���������������������� 42
Personen���������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������� 47
10. Savignycup������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������� 50
In Kürze����������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������� 52
aussprechen, bei den 18- bis 24-Jährigen seien es durch Krieg, Bevölkerungswachstum und Klimawan-
sogar 97 Prozent. del entstehenden Probleme und die Fragen der Mig-
Coveney forderte in seiner Rede, stärker auf die be- ration können wir nicht einfach lösen, indem wir an
sonderen Herausforderungen des technologischen unseren Grenzen Zäune und Mauern bauen. Es geht
Wandels und insbesondere die Veränderungen eines nicht primär um Geld. Es geht um Politik, gemein-
zunehmend digitalen Marktes einzugehen. Dazu ge- same Entscheidungsfindung und geteilte Verantwor-
höre auch, die Anpassungsfähigkeit der Jugend im tung.“
Sinne einer bevorstehenden Neustrukturierung des
Arbeitsmarktes abzusichern. Um die Wettbewerbs- Die Rede ist im Internet abrufbar unter:
fähigkeit der Europäischen Union als globaler Akteur https://www.youtube.com/watch?v=e_hOaN4A7OM
zu erhalten, müsse zudem mehr in Forschung und
Innovation investiert werden. Text: Anton Sauder
„Wir können nicht die Realität ignorieren, die sich Fotos: Elke A. Jung-Wolff
außerhalb der Europäischen Union abspielt“, sagte
Coveney weiter mit Blick auf den interkontinenta-
len Dialog mit Afrika und dem Mittleren Osten. „Die
V.l.n.r.: Dr. Mirko Sauer, Philipp Strauß, LL.M., Thomas Noack, Prof. Hans-Peter Schwintowski, RA Alexander Todorovic, Vicky Wagner, Nikola
Makowska, Hanno Meyer, Prof. Siegfried Klaue.
Im Sommer 1999 wurde das Institut für Energie- det und größtenteils im Bereich des Energie- und
und Wettbewerbsrecht in der kommunalen Wirt- Wettbewerbsrechts promoviert. Heute beschäftigt
schaft e.V. (EWeRK) gegründet und seither vom das EWeRK sechs wissenschaftliche und daneben
geschäftsführenden Direktor Prof. Dr. Hans-Peter weitere sechs studentische Mitarbeiter/innen.
Schwintowski geführt. Mitdirektor ist Prof. Dr. Chris-
toph Brömmelmeyer, Europa Universität Viadrina, Das EWeRK gibt eine eigene Schriftenreihe im
Frankfurt (Oder). Die Gründung des Instituts wurde Nomos-Verlag heraus, die inzwischen zu einer der
maßgeblich von Prof. Dr. Siegfried Klaue, Freie Uni- größten und bedeutendsten in der Republik gewor-
versität Berlin, initiiert, und zwar in Reaktion auf den den ist. Fast 60 Bände sind in dieser Schriftenreihe
beginnenden Wettbewerb auf den Strom- und Gas- veröffentlicht. Die Themen belegen die Komplexität
märkten in Deutschland und Europa ab 1998. Große und Aktualität energie- und wettbewerbsrechtli-
Teile der kommunalen Wirtschaft waren damals und cher Fragen. Im zweimonatigen Rhythmus gibt das
sind bis heute der Auffassung, dass der Energiever- EWeRK die gleichnamige Wissenschaftszeitschrift
sorgung in Deutschland und Europa eine Schlüssel- EWeRK im Nomos-Verlag heraus und nimmt dort
rolle zukommt – als geflügeltes Wort, welches das zu aktuellen energierechtlichen Entscheidungen
Bundesverfassungsgericht geprägt hat – gilt, dass der Gerichte und zu Grundfragen des Energie- und
Energie heute das „täglich Brot“ der Menschheit ist. Wettbewerbsrechts Stellung. Immer wieder stand
das Konzept des Erneuerbare-Energien-Gesetz(es)
Das EWeRK residierte zunächst in der vierten Etage auf dem Prüfstand der kritischen Überlegungen im
des Gouverneurshauses, bevor es seinen Sitz in die EWeRK. Das EWeRK hat die ersten Entwürfe einer
Ziegelstraße 13A verlegte. Dort in der dritten Etage rechtlichen Rahmenordnung für moderne (Batterie-)
gibt es eine auch für die Studierenden der Juristi- Speichertechnologien vorgelegt und es beschäftigt
schen Fakultät zugängliche Bibliothek, die für sich sich mit allen Phasen der Energiewende, einschließ-
in Anspruch nimmt, eine der vollständigsten und lich der dezentralen Energieerzeugung durch Wind-
aktuellsten im Bereich des Energierechts in der Re- kraft und PV-Anlagen sowie mit der notwendigen
publik zu sein. In den vergangenen Jahren wurden Konfiguration von Übertragungs- und Verteilnetzen.
am EWeRK mehr als 25 Mitarbeiter/innen ausgebil- Aktuelle Themen betreffen den Roll-out des moder-
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nen (digitalen) Messwesens (Stichwort: Smart-Grid), resultierend um nur einige wenige, sehr überschau-
aber auch den Energiehandel und die Auswirkungen bare rechtliche Fragen, haben sich also gründlich
des Regulierungsrechts auf diesen. getäuscht. Wer heute energierechtlich beraten und
Im Mittelpunkt der EWeRK-Aktivitäten für Studie- mitgestalten will, muss das gesamte bürgerliche
rende stehen die Vorlesungen „Europäisches und Recht im Hinterkopf haben, um Energielieferverträ-
deutsches Energiewirtschaftsrecht in der anwaltli- ge zutreffend gestalten zu können. Daneben steht
chen Praxis“ von Herrn Dr. Martin Geipel sowie die das Verwaltungs- und Raumordnungsrecht, das
Vorlesungen, die Herr Dr. Mirko Sauer sowohl im notwendig ist, um Energieanlagen (z.B. Windparks)
Sommer- als auch im jeweiligen Wintersemester im rechtlich zutreffend einzuordnen und zu positionie-
Bereich des europäischen und deutschen Energie- ren oder um Gaspipelines zu planen und zu reali-
wirtschaftsrechts anbietet. Auf diese Weise können sieren. Das gesamte Netzrecht ist zum größten Teil
die Studierenden der juristischen Fakultät sich mit Regulierungs- und damit öffentliches Recht. Demge-
den Grundlagen des modernen europäischen und genüber wickelt sich der Energiehandel weitgehend
deutschen Energierechts vertraut machen. Es ist nach deutschem Zivil-, aber auch nach europäi-
möglich, in diesem Bereich die Studienarbeit anzu- schem Verordnungsrecht ab, etwa wenn es um den
fertigen und in der Energiewirtschaft wird – ebenso Handel mit CO2-Zertifikaten geht. Daneben steht
wie in der energierechtsorientierten Anwaltschaft das moderne Messwesengesetz, das gerade dazu
– geradezu händeringend nach energierechtlich führt, dass in einer Vielzahl von Gewerbebetrieben
ausgebildeten jungen Juristen/innen gesucht. Eng und Haushalten Messsysteme installiert werden und
mit dieser geradezu exponentiell anwachsenden auf diese Weise mittelfristig das möglich wird, was
Nachfrage nach Juristen/innen mit energierechtli- sich hinter dem Stichwort künstliche Intelligenz in
chen Kenntnissen hängt die explosionsartige Aus- smarten Netzen verbirgt. Das gesamte Recht der
weitung des Energierechts seit 1998 zusammen. modernen Speicher betrifft sowohl die Ebene des
Damals fand man im Energiewirtschaftsgesetz ca. Zivil- als auch des Verwaltungs- und Verfassungs-
30 Normen, ergänzt um einige wenige Regeln für rechts.
die Konzessionsabgaben an Gemeinden und verein-
zelten Regeln für die Verbraucher von Strom und Daneben widmet sich das EWeRK aber auch ande-
Gas. Heute gibt es mehrere 1.000 Vorschriften für ren Forschungsfeldern. So wurde am 01. März 2018
den Bereich der Energieerzeugung, des Netzbe- die Forschungsstelle Legal Tech® gegründet. Im
triebs, des Energiehandels und des Messwesens. Wesentlichen geht es um die Frage, ob die Digita-
Die Regelungen im Energiewirtschaftsgesetz wer- lisierung auch das Rechtsystem ergreift und mög-
den durch ein zweites höchst wichtiges Gesetz, dem licherweise dazu zwingt, ein eigenes Recht der Di-
EEG für die Erneuerbaren Energien, ergänzt. Beide gitalisierung zu schaffen und ob ein Rechtsrahmen
Gesetzbücher werden von ca. 100 hochkomplexen für geschäftliche Anwendungen im Bereich des Le-
Rechtsverordnungen begleitet und ergänzt. Dieses gal Tech erforderlich wird. Grundfrage wird sein, ob
Normengeflecht wird überlagert durch eine Vielzahl wir für die Rechtsordnung künftig eine übergeord-
europäischer Richtlinien und zunehmend auch euro- nete Digitalagentur – ähnlich der BaFin – benötigen,
päischer Verordnungen, ganz abgesehen von dele- ob es für Geschäftsmodelle im Bereich des Legal
gierten Rechtsakten und Empfehlungen der Union. Tech eigener Zertifizierungen, etwa im Sinne des
Suspektrechtes, bedarf und ob es für bestimmte
Ganz neue Fragen wirft die E-Mobilität auf. Eines Geschäftsanwendungen im Legal Tech Bereich eines
steht heute schon fest: Wenn auf den bundesdeut- eigenständigen Rechts der Allgemeinen Geschäfts-
schen Straßen tatsächlich flächendeckend E-Mobile bedingungen bedarf.
fahren sollten, dann müssten wir die derzeitige Er-
zeugung von Strom von 660 Terrawatt auf ca. 1.300 Darüber hinaus wird sich die Forschungsstelle Legal
Terrawatt jährlich verdoppeln. Da die E-Mobile mit Tech® mit der Frage beschäftigen, wie sich moder-
grünem Strom betankt werden sollen, ist das eine ne Legal Tech Geschäftsmodelle auf das Berufsrecht
gigantische Herausforderung, denn derzeit schaffen der Anwälte und Anwältinnen auswirkt. Es spricht
wir es gerade einmal, jährlich ca. 220 Terrawatt- viel dafür, dass Legal Tech Anwendungen die Er-
stunden grünen Stroms zu produzieren. Damit nicht fassung, die Bearbeitung und Durchsetzung einer
genug, müssten die Energienetze extrem ausgebaut Vielzahl von Fällen erlaubt, die in der Vergangenheit
werden, um die Nachfrage nach Strom für E-Mobile erst gar nicht zu den Anwälten gewandert wären,
angemessen zu befriedigen. Die daraus resultieren- d.h. wir werden sehr viel mehr Anwälte und Anwäl-
den Kosten sind in der derzeitigen Diskussion über tinnen in Zukunft beschäftigen im Vergleich zu heu-
die Energiewende noch gar nicht eingepreist. Da te. Gleichzeitig werden aber auch die Arbeitsgebiete
kommt also noch so einiges auf uns alle zu… sehr anders aussehen, weil die Arbeit teilweise auf
die Kontrolle der Legal Tech Anwendungen fokus-
Diejenigen, die bei Gründung des EWeRK dachten, siert sein wird. Ein sehr viel größerer Schwerpunkt
es ginge doch bei Strom und Gas um zwei homo- wird auf der individuellen Betrachtung und Beratung
gene (also höchst langweilige) Produkte und daraus von Menschen liegen, die früher gar nicht auf den
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Gedanken gekommen wären, zum Anwalt zu kom- Die Probleme sind vielfältig, aber hoch spannend
men, weil die Zutrittsschranken zu hoch waren. und in jeder Hinsicht zukunftweisend.
Ganz generell geht es bei Zukunftsfragen des Le- Wer hätte das bei der Gründung des EWeRKs vor
gal Tech um die Frage des effektiven Rechtschut- 19 Jahren gedacht…? Eines jedenfalls kann man sa-
zes für alle. Ein solcher Anspruch steht zwar heute gen: Wir sind alle stolz darauf, dass es das Institut
im Gesetz (Artikel 19 GG und Artikel 47 EU-Grund- für Energie- und Wettbewerbsrecht in der kommu-
rechtecharta) – tatsächlich aber kann keine Rede nalen Wirtschaft an der Humboldt-Universität zu
davon sein, dass der Rechtschutz für alle wirklich Berlin gibt. Wir sind stolz auf die vielen öffentlichen
effektiv funktioniert. Dafür ist er viel zu teuer und Veranstaltungen (ca. 15 pro Jahr), die wir für das
viel zu langwierig. Legal Tech Anwendungen könnten Fachpublikum aus Unternehmen und Anwaltschaft
in beiden Bereichen Grundlegendes verändern. Die zu unterschiedlichsten Fragen anbieten und durch-
Kosten ließen sich durch Standardisierung der Fälle führen. Wir sind stolz darauf, dass das EWeRK und
und der damit verbundenen Erhöhung der Bearbei- sein (kleines) Team die Grundausbildung für unsere
tungszahlen erheblich senken. Zugleich werden auf Studierenden, aber für auch die Newcomer in der
diese Weise Prozessfinanzierer das Risiko des Ver- Bundesnetzagentur in Bonn häufig übernommen hat
lustes eines Rechtsstreites übernehmen können und und bei vielen Fragen, etwa aus dem Bundeswirt-
die Verfahren werden sehr viel kürzer werden, ein- schafts- oder dem Bundesumweltministerium, ge-
fach deshalb, weil Legal Tech Anwendungen auch im hört und als Gesprächspartner konsultiert worden
Bereich der Justiz zu erheblichen Vereinfachungen ist.
und Standardisierungen führen könnten. Das gleiche
gilt für den Bereich des gesamten Sozialversiche- Autoren: Nikolas Klausmann, Philipp Strauß,
rungsrechtes, insbesondere der Abrechnungssyste- Alexander Todorovic, Vicky Wagner
me und große Teile der öffentlichen Verwaltung. Foto: Luisa Heeg
Die akademische Feier im Sommersemester 2018 rechtsförmigen Verhaltens die materiellen Grundla-
fand am 29. Juni im historischen Hörsaal des Lan- gen unserer freiheitlich-demokratischen Grundord-
genbeck-Virchow-Hauses bei sommerlichen Tempe- nung unterminiert werden.
raturen statt. Musikalisch eröffnet wurde die Veran-
staltung vom Bläserquartett Consortium Artis. Nach der Festrede werden traditionell die drei bes-
ten AbsolventInnen der Ersten Juristischen Prüfung
Der Dekan der Juristischen Fakultät, Prof. Martin Ei- und – wie in jedem Sommersemester – auch die
fert, begrüßte die Absolventinnen und Absolventen, besten DoktorandInnen im Promotionszeitraum vom
Doktorandinnen und Doktoranden und deren Gäste. April 2017 bis März 2018 mit Preisen ausgezeichnet.
Höhepunkt der akademischen Feier war der Festvor- Die Fakultät ist auf ihre Absolventinnen und Ab-
trag von Dr. h.c. Wolfgang Thierse, Bundestagsprä- solventen der Kampagne 2017 II, die in Berlin und
sident a.D. zum Thema: „Gefährdete Demokratie? Brandenburg wieder am besten abschnitten, stolz.
Zur Kultur der politischen Debatte in Deutschland“. Bei 186 Absolventinnen und Absolventen konnte 21
An diesem historischen Ort, an dem 1950 bis 1976 Mal die Note „gut“ vergeben werde. Es wurde 84 Mal
die Volkskammer der DDR tagte und an den Thier- die Note „vollbefriedigend“, 72 Mal die Note „befrie-
se aus eigener DDR-Erfahrung erinnerte, plädier- digend“ und 9 Mal die Note „ausreichend“ erreicht
te er vehement dafür, dass die Zuhörerinnen und und wir konnten uns auch bei dieser Kampagne wie-
Zuhörer, gerade auch die Absolventinnen und Ab- der über einen hohen Frauenanteil freuen. Von 186
solventen als angehende Juristinnen und Juristen AbsolventInnen waren 107 Frauen!
energisch für den Erhalt des demokratisch-sozialen
Rechtsstaats eintreten sollen, der derzeit – wie er Auch unsere Doktorandinnen und Doktoranden ha-
betonte – vor allem durch rechtspopulistische Akti- ben fleißig gearbeitet und so konnten im Promoti-
vitäten herausgefordert werde. Die Rede führte al- onszeitraum April 2017 bis März 2018 45 Doktran-
len Anwesenden wieder einmal vor Augen, dass sich dInnen ihr Promotionsstudium mit ihrer Disputation
die Verantwortung von Juristinnen und Juristen in abschließen. Dabei konnte 9 Mal die herausragen-
einem Rechtsstaat nicht darauf beschränken kann, de Note „summa cum laude“, 27 Mal wurde „magna
allein die Durchsetzung des Rechts im Blick zu hal- cum laude“ (gut) und 9 Mal „cum laude“ (befriedi-
ten. Genauso wichtig ist die damit verbundene Ver- gend) vergeben werden. Von den 45 DoktorandIn-
antwortung dafür, dass nicht unter dem Deckmantel nen waren 23 Frauen.
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Akademische Feier 13
Unser Förderverein, die Bibliotheksgesellschaft, Frau Dr. Nathalie Lauer für ihre Dissertation mit
nach der durch die Mitgliederversammlung beschlos- dem Titel: „Informationshilfe im Rahmen der poli-
senen Umbenennung jetzt „Humboldts Juristischer zeilichen und justiziellen Zusammenarbeit in Straf-
Freundeskreis“, richtet traditionsgemäß unsere sachen“ Betreuer und Erstgutachter war Prof. Martin
akademischen Feiern aus und stiftet die Fakultäts- Heger, Zweitgutachter Prof. Tobias Reinbacher,
preise. Der Dekan stellte den Förderverein unserer Frau Dr. Karina Cristina Nunes Fritz für ihre Dis-
Fakultät vor und warb unter den Absolventinnen sertation mit dem Titel: „Culpa in contrahendo
und Absolventen um Beitritt zum Verein. Neben un- - Ein konsistentes Vorvertragsregime für das bra-
seren Fakultätspreisen wurden diesmal wieder der silianische Recht auf der Grundlage der deutschen
Karlheinz Quack-Preis für die beste Promotion auf Schuldrechtsdogmatik“. Betreuer und Erstgutachter
den Gebieten Gesellschaftsrecht, Kartellrecht und war Prof. Stefan Grundmann, Zweitgutachter Prof.
Gewerblicher Rechtsschutz und der Konrad-Rede- Reinhard Singer und
ker-Preis für die beste Promotion auf den Gebieten Dr. Hannfried Leisterer für seine Dissertation mit
Verwaltungsrecht, Verfassungsrecht, Anwaltsrecht dem Titel: „Internetsicherheit in Europa – Zur Ge-
oder Rechtspolitik verliehen. währleistung der Netz- und Informationssicherheit
durch Informationsverwaltungsrecht“, Betreuer und
Der Karlheinz Quack-Preis für die beste Promotion Erstgutachter war Prof. Ingolf Pernice, Zweitgutach-
auf den Gebieten Gesellschaftsrecht, Kartellrecht ter Prof. Matthias Ruffert.
und Gewerblicher Rechtsschutz wird von der Kanzlei
WilmerHale gestiftet. Der Preis wurde an Dr. Tobi- Der Dekan überreichte den anwesenden Doktoran-
as Heinemann für seine Dissertation mit dem Titel: dInnen vorläufige Promotionsurkunden.
„Die Verteilungspraxis der Verwertungsgesellschaf-
ten. Verteilungsmechanismen und wahrnehmungs- Nach der Würdigung der Doktorandinnen und Dok-
rechtliche Problemfelder aus einer rechtlichen, öko- toranden wurden nun die Absolventinnen und Absol-
nomischen, kulturellen und sozialen Sichtweise“ venten der Kampagne 2017/II gebührend gefeiert
verliehen. Betreuer und Erstgutachter war Prof. Axel und die besten drei mit Preisen ausgezeichnet.
Metzger, Zweitgutachter, Prof. Artur-Axel Wandtke.
Der Konrad-Redeker-Preis für die beste Promotion Die PreisträgerInnen waren Herr Nicolas Nadol-
auf den Gebieten Verwaltungsrecht, Verfassungs- ny, Frau Veronika Widmann und Frau Anca Mihaela
recht, Anwaltsrecht oder Rechtspolitik, gestiftet von Rusu.
der Konrad-Redeker-Stiftung, wurde an Dr. Jona-
than Bauerschmidt für seine Dissertation mit dem Den anwesenden AbsolventInnen wurden durch den
Titel: „Differenzierte Integration durch Völkerrecht. Präsidenten des GJPA, Herrn Martin Groß, Gratulati-
Europarechtliche und verfassungstheoretische Un- onsschreiben überreicht.
tersuchung der Rettungsmaßnahmen während der
Finanzkrise“ verliehen. Betreuer und Erstgutachter Das Buffet, das dieses Mal in der „Alten Schmiede“
war Prof. Christoph Möllers, Zweitgutachter Prof. auf dem Gelände des Campus Nord stattfand, gab
Matthias Ruffert. Gelegenheit zu angeregter Unterhaltung und ließ die
akademische Feier gesellig ausklingen.
Mit dem Promotionspreis der Juristischen Fakultät
der Humboldt-Universität zu Berlin, gestiftet vom Text: Petra Krause und Prof. Dr. Martin Heger
Förderverein der Fakultät, der Bibliotheksgesell- Foto: Petra Krause
schaft, wurden ausgezeichnet:
14 Semesterblick Winter 2018/19
Lehrpreise
Eine besonders spannende und vor allem „geheim- die überragende wirtschaftliche Werthaltigkeit von
nisvolle“ Tagung zum Know-How-Schutz fand am Unternehmensgeheimnissen anhand anschaulicher
19. April 2018 unter der Leitung von Herrn Prof. Dr. Praxisbeispiele hervor. Herr Köbbing wies darauf hin,
Ronny Hauck, Vertreter des Lehrstuhls für Bürger- dass die Richtlinie den Unternehmen als Schutzvor-
liches Recht, Gewerblichen Rechtsschutz und Urhe- aussetzung die Darlegung „angemessener Geheim-
berrecht, Internationales Privatrecht und Rechts- haltungsmaßnahmen“ abverlange. Dieses Erforder-
vergleichung an der Humboldt-Universität zu Berlin nis werde einen immensen Erfüllungsaufwand für
und mit freundlicher Unterstützung von BEITEN die Unternehmen nach sich ziehen. Beispielsweise
BURKHARDT im Festsaal der Luisenstraße statt. Ziel werde eine Kategorisierung durch Geheimhaltungs-
der Veranstaltung war eine intensive Auseinander- stufen, physische Zugangsbeschränkungen sowie
setzung mit der anstehenden Umsetzung der Richt- eine Anpassung der Arbeits- und Kooperationsver-
linie 2016/943/EU (Geheimnisschutz-Richtlinie). Im träge erforderlich sein. Auch sei nach seiner Auf-
Fokus stand dabei der am Veranstaltungstag offi- fassung der Schutz im Zivilprozess weiterhin nur
ziell veröffentlichte Referentenentwurf des Bundes- unzureichend gewährleistet und stelle die Unterneh-
ministeriums der Justiz und für Verbraucherschutz men vor die missliche Wahl, des Geheimnisschutzes
(BMJV), welcher bereits einige Tage zuvor seinen durch Offenlegung zu verlustig zu gehen oder aber
Weg in die Öffentlichkeit gefunden und so dem Leit- den Prozess zu verlieren. Auch die Androhung eines
thema der Geheimhaltung getrotzt hatte. –wenig abschreckenden – Ordnungsgeldes von ma-
ximal 1.000 Euro vermöge das Risiko des Geheim-
Schon die Anwesenheit von rund 100 Teilnehmern nisverlustes nicht zu kompensieren.
aus Politik, Wirtschaft und Forschung sowie zahlrei-
chen Anwälten machte deutlich, dass es sich beim
Geheimnisschutz um eine klassische Querschnitts-
materie handelt. Über das rege Interesse freute sich
auch Frau Prof. Dr. Eva Inés Obergfell, Direktorin
des Josef Kohler-Forschungsinstitutes für Immateri-
algüterrecht und Vizepräsidentin für Lehre und Stu-
dium der Humboldt-Universität zu Berlin, als sie die
Tagung mit einem Grußwort eröffnete.
Die Zukunft des NetzDG – und seine Folgen für die Netzkommunikation
Kosmos Workshop
Rechtsfragen. Mit einem Vortrag zum historischen nales Problem bleiben werde. Im Anschluss daran
Ort Deutschland als Ort der Bekämpfung von Terro- trug Professorin Weißer über den Einfluss von global
rismus machte Professorin Metzler den Auftakt und governance auf die nationale Strafgesetzgebung zur
setzte sich besonders kritisch auch mit der bereits Terrorismusfinanzierung vor und zeichnete ein kri-
angesprochenen Symbolik von Rechtssetzung als tisches Bild von der zunehmenden Einflussverlage-
staatliche Performance auseinander. Daran anknüp- rung auf nicht demokratisch legitimierte Handlungs-
fend gab Professor Heger einen Überblick über die akteure wie der FATF. Professor Zöller wandte sich
Entwicklung des deutschen Terrorismusstrafrechts dann wieder grundlegenden dogmatischen Fragen
seit den 1970er Jahren, die nicht minder kritisch zu, indem er die Übertragung der in den Prozessen
ausfiel. Diesen Überblick ergänzte Privatdozent Dr. zur Aburteilung nationalsozialistischer Taten entwi-
Pohlreich mit einem Vortrag über die maßgebliche ckelten Beihilfedogmatik auf terroristisch motivierte
Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts zu Taten untersuchte. Im Anschluss lenkte Professor
den einschlägigen – insbesondere strafverfahrens- Harrendorf den Blick auf die Moderne und vor allem
und strafvollzugsrechtlichen – Gesetzesänderun- die moderne Kommunikation mit seinem Vortrag
gen. In diesem Zusammenhang beleuchtete er auch über das von ihm geleitete kriminologische Teilpro-
die Rolle des BVerfG als politischer Akteur kritisch. jekt III des Gesamtprojekts RadigZ, in welchem er
Im Anschluss daran gab Professor Martín als erster rechtsextreme und salafistisch-jihadistische Kom-
spanischer Gast einen Überblick über die spanische munikationsprozesse im Internet untersucht. Den
Gesetzgebung zur Terrorismusbekämpfung über den Abschluss der Tagung machte Professor Schild mit
Zeitraum von 1894 bis 1975, die von Ausweitung und seiner kritischen Untersuchung des Theaterstücks
Strafschärfung geprägt war und als Instrument der „Terror“ von v. Schirach, welches einen Strafprozess
Unterdrückung wesentlicher Gesellschaftsgruppen für den Zuschauer als Richter inszeniert und die-
als Dissidenten verwendet wurde. In Ergänzung der sen am Ende entscheiden lässt. Schild zögerte dabei
Perspektive Frankreichs bot Professor Droit einen nicht, deutliche Kritik zu üben, wie etwa, dass das
Überblick über den französischen Umgang mit Ter- Stück nicht nur rechtliche Fehler enthalte. Zudem
rorismus in den 1970er und 80er Jahre und die Aus- bleiben die Hintergründe und die Zielsetzung des
wirkungen der Bedrohung durch den internationalen Autors unklar und auch der Bezug zu Terrorismus,
Terrorismus auf die französische Innen- und Außen- der durch den Namen des Stückes suggeriert werde,
politik. Daran anknüpfend vertiefte Yoan Vilian ak- sei nicht eindeutig.
tuelle Fragen des französischen Verfassungsrechts. In seinem Schlusswort betonte Professor Heger,
Er thematisierte kritisch die Herausforderungen ei- dass der Workshop gezeigt habe, wie wichtig der in-
nes gesetzlich geregelten Ausnahmezustandes, der ternational und interdisziplinäre Austausch über das
durch Grundrechtseinschränkungen geprägt sei, Terrorismusstrafrecht und die damit einhergehen-
und dessen Vereinbarkeit mit der Verfassung. Im den Spannungsfelder sei. Er äußerte die Hoffnung,
letzten Panel des ersten Tages verlagerte sich die dass es zu weiteren fruchtbaren Tagungen kommen
Perspektive auf die internationale Ebene und deren werde und betonte, dass die gewonnenen – und in
Einfluss auf das nationale Terrorismusstrafrecht. No- einem geplanten Tagungsband veröffentlichten –
elia Corral Maraver begann mit einem Vortrag über Erkenntnisse dazu sicherlich beitragen werden.
die europäischen und internationalen Einflüsse auf
das spanische Terrorismusstrafrecht, insbesondere Der Workshop bot einen umfassenden, zugleich
untersuchte sie dabei die EU-Richtlinie 2017/541. spannenden und kritischen Einblick in einen beson-
Vor dem Hintergrund der bisherigen Reformen des ders relevanten und internationalisierten Bereich
deutschen Terrorismusstrafrechts befasste sich des Strafrechts. Die sich an jeden Vortrag anschlie-
auch Dr. Petzsche mit der Umsetzungspflicht der ßenden Diskussionen boten zudem Gelegenheit die
Richtlinie aus deutscher Perspektive. Sie stellte fest, aufgeworfenen (Rechts-)Fragen zu vertiefen und
dass Deutschland bereits viele ihrer Anforderungen waren, insbesondere dank der teilnehmenden Ex-
erfülle. Doch konstatierte sie geringe Umsetzungs- perten, von einem beeindruckend hohen Niveau des
lücken, die aber hinzunehmen seien, wobei sie eine wissenschaftlichen Diskurses geprägt.
Begrenzung der Umsetzungspflicht europarechtlich Ein großes Lob gebührt den Veranstalterinnen und
herleitete. Dennoch endete sie mit dem Fazit, dass dem Veranstalter, insbesondere Dr. Anneke Petz-
sie es für möglich halte, dass die deutsche Regie- sche für die Organisation dieser interessanten Ver-
rung die europäischen Vorgaben zum Anlass nehme, anstaltung, an der die Autorin mit Freude teilge-
um Stärke zu demonstrieren und eine weitere Aus- nommen hat.
weitung des Strafrechts anzustreben.
Den zweiten Tag begann Professor Cancio Melía mit Text: Sophie Theresa Straßer
einem grundlegenden Vortrag über die Definition ei- Fotos: Isabella Poewe
nes möglichen Terrorismusbegriffs. Hierbei betonte
er, dass auch rein faktisch das Bedürfnis für eine
solche Definition gegeben sei, weil Terrorismus auch
zukünftig ein sowohl nationales als auch internatio-
Semesterblick Winter 2018/19
Berliner Studien zum Jüdischen Recht 21
Seelsorge sei das Mitwirken von Feldrabbinern und Dr. Jörg Antoine, Rabbiner Goldschmidt, Aiman Ma-
Feldimamen am lebenskundlichen Unterricht in der zyek als Vorsitzendem des Zentralrats der Muslime
Bundeswehr, um hier die Diversität der Gesellschaft in Deutschland, Anke Stein sowie dem ehemaligen
abzubilden und Berührungshemmungen abzubauen. Wehrbeauftragten des Deutschen Bundestages
Nicht zuletzt wurde ihre Präsenz in der Bundeswehr Hellmut Königshaus bestritten und dabei die zuvor
allgemein als wünschenswert gesehen. entfalteten Probleme in eine eher politische Ge-
samtperspektive eingeordnet.
Die abschließende Podiumsdiskussion unter der
Leitung des Geschäftsführers des Zentralrats der Text: Christian Waldhoff
Juden in Deutschland Daniel Botmann wurde von Fotos: Tim Spott
dem Konsistorialpräsident der Evangelischen Kir-
che Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz
In welcher Beziehung stehen Recht und Entwick- fentliches Recht und Rechtsvergleichung (Prof. Phil-
lung zueinander? Diese Frage führt bei den meisten ipp Dann), dem Law and Development Institute und
Wissenschaftler*innen und Praktiker*innen zu mehr De Gruyter organisiert und fand vom 6.-7. Juli an der
Dissens als Konsens. Sogleich ergeben sich unaus- Juristischen Fakultät statt.
weichliche Anschlussfragen: Welche Konzeption von
Recht wird für Entwicklungsthemen herangezogen? Neben dem üblicherweise übersättigten Berliner
Welche Aspekte sollte der Entwicklungsbegriff un- Eventkalender konkurrierte die Konferenz zeitlich
ter Würdigung all seiner historischen Vorbelastung, somit auch mit der parallel stattfindenden Fußball-
seiner politischen Konnotation und den Erfahrungen weltmeisterschaft. Für die Teilnehmer*innen aus
aus mehreren Jahrzenten in der Entwicklungszu- Wissenschaft und Praxis, die sowohl aus dem Glo-
sammenarbeit umfassen? Und wie lässt sich dieses balen Norden als auch aus dem Global Süden ange-
interdisziplinäre Forschungsfeld methodisch bear- reist waren, stellte dies jedoch kein Hindernis dar.
beiten, um weder ‚legal transplants‘ noch den Export Vielmehr wurde am Freitagabend gemeinsam das
westlicher Perspektiven und Erfahrungen zu forcie- Spiel Brasilien gegen Belgien verfolgt, das nicht nur
ren? Die internationale Konferenz zu ‚Law and Deve- zu einem unerwarteten Ausscheiden Brasiliens führ-
lopment: Theory and Practice‘ lieferte zu diesen und te, sondern an dieser Stelle auch einige allgemeine
vielen weiteren offenen Fragen Lösungsansätze. Die Reflexionen zum Forschungsfeld ‚Law and Develop-
zweitätige Konferenz wurde vom Lehrstuhl für Öf- ment‘ ermöglicht.
Semesterblick Winter 2018/19
Law and Development 23
Die politische Dimension wirft sodann die Frage Abschließend war man sich unter den
auf, welche Erkenntnisse ‚Law and Development‘ Konferenzteilnehmer*innen einig, dass der Aus-
aus anderen Disziplinen aufgreifen kann und sollte. tausch zwischen Theorie und Praxis weiter aus-
Die Tatsache der Interdisziplinarität wird hierbei als gebaut werden müsse, da ‚Law and Development‘
Fluch und Segen zugleich erachtet, welche der Ma- eben nicht nur abstrakt Phänomene diskutiert, son-
terie zusätzliche Komplexität verleiht, jedoch gleich- dern es primär auch um die praktischen Auswirkun-
zeitig wertvolle methodische Zugänge ermöglicht - gen jener Analysen geht, welche die Leben vieler
jenseits der Rechtsdogmatik und des Formalismus. Menschen unmittelbar betreffen, insbesondere in
Exemplarisch, jedoch nicht abschließend, lässt sich Ländern des Globalen Südens. Hierbei soll vor allem
in diesem Zusammenhang auf empirisch-qualitative ein ‚Reden miteinander‘ anstatt eines ‚Redens über-
und -quantitative Forschung aus den Sozialwissen- einander‘ forciert werden - schließlich wissen wir
schaften, der Anthropologie oder der Volkswirt- alle, dass auch der/die passive Fußballzuschauer*in
schaftslehre verweisen, die aufgrund disziplinärer in der Regel alles besser weiß als die Spieler*innen
Scheuklappen oft übersehen wird. In diesem Sinne: auf dem Feld.
Welcher frustrierte deutsche Fußballfan konnte sich Text und Fotos: Thomas Dollmaier
nach dem Ausscheiden Deutschlands eigentlich über
den Sieg von Angelique Kerber in Wimbledon freu-
en?
Nach diesen zahlreichen historischen und juristi- Einen ähnlichen Ansatz wählte Tristan Barczak,
schen Blicken auf die Anomie bot der Abendvortrag Akademischer Rat an der Westfälischen Wilhelms-
des ersten Tages von Horst Bredekamp, Professor Universität Münster. Barczak fragte sich, inwiefern
für Kunstgeschichte an der Humboldt-Universität, der Ausnahmezustand klare Grenzen aufweise und
eine neue Perspektive. Bredekamp zeichnete die damit zeitlich und rechtlich eingehegt werden kön-
Verbindung zwischen Bild, Zeit und Recht von der ne. Bei genauerer Betrachtung, so Barczak, müsse
Renaissance bis zur Moderne nach. In Bildern werde man feststellen, dass diese Grenzen nicht existier-
Recht, so Bredekamp, nicht nur dargestellt, sondern ten. Der Ausnahmezustand sei gerade nicht zeitlich
zugleich transportiert und repräsentiert. Somit kön- begrenzt, sondern werde fortwährend gesetzlich
ne sich Herrschaft über die Zeit aufrechterhalten. integriert. Diese Veränderung des Rechts sah der
Dies habe historisch immer wieder den Künstler in Völkerrechtler Jasper Finke von der Edinburgh Law
den Mittelpunkt gerückt. Der Künstler verbildliche School auch auf internationaler Ebene. In seinem
und verewige den Herrscher. Er sei das Mittel für Vortrag zeichnete er die Entwicklung des Rechts auf
den Souverän gewesen, über die Zeit zu herrschen. Selbstverteidigung gegen nichtstaatliche Akteure
Wie mächtig diese Verbindung zwischen Bild, Zeit nach. Einen ganz anderen Zugriff präsentierte Anja
und Recht sei, sehe man auch am Beispiel des Is- Mihr vom Berliner Center on Government through
lamischen Staates. In seinem Ikonoklasmus versu- Human Rights. In ihrem Vortrag ging es um die
che der Islamische Staat nicht nur die Souveräni- vielschichtigen Probleme, die auftauchen, wenn ein
tät fremder Herrschaft zu zerstören, sondern auch normativer Bruch in der Praxis verarbeitet werden
die Geschichte neu zu schreiben. Die Verurteilung muss und der Widerspruch zwischen Gerechtigkeit
Ahmad al-Faqi al-Mahdis für die Zerstörung Tim- und Rechtssicherheit besonders virulent wird.
buktus vor dem Internationalen Strafgerichtshof sei
insoweit ein Wendepunkt. Es zeige, dass das Bild Mit diesem Vortrag endete die Tagung „Räume des
wieder an Bedeutung gewinne. Anomischen“, bei der viel und intensiv über die Mög-
lichkeit eines Moments der Normlosigkeit diskutiert
Wie verhalten sich die Regelungen zum Ausnahme- wurde. Doch in diesen zwei Tagen wurde auch klar,
zustand in den heutigen Verfassungen zur Anomie? dass die Vorstellung eines ungeregelten Zustandes
Dieser Frage ging Anna-Bettina Kaiser in ihrem Vor- rechtlich kaum darstellbar ist. Indem es die Gesetz-
trag nach. Die Vorstellung einer Suspendierung der losigkeit normiert, lässt das moderne Recht keine
Rechtsordnung gehe dabei auf die Ideen von Carl Räume des Anomischen mehr zu. Der Ausnahme-
Schmitt zurück. Der Souverän könne die Rechtsord- zustand bleibt juristische Fiktion und ein Stillstand
nung nach Schmitt suspendieren und schaffe somit des Rechts vor allem von historischer Bedeutung.
einen rechtlich leeren Raum. Schmitt habe versucht, Der Paragraph, in dem das Justitium bis heute seine
diese These anhand des Artikels 48 der Weimarer juristische Heimstatt gefunden hat, ist kaum mehr
Reichsverfassung zu belegen. Doch Rechtsordnun- als ein schönes Souvenir für das Recht.
gen könnten, wie Kaiser im Anschluss an Christoph
Möllers formulierte, nicht einfach ‚an‘- und ‚ausge-
schaltet‘ (Möllers) werden. Schmitt übersehe, dass Text: Benjamin Zimmermann
Art. 48 WRV keinesfalls die gesamte Rechtsordnung Foto: Prof. Dr. Anna-Bettina Kaiser
aussetze, sondern lediglich Teile der Grundrech-
te suspendiere. Auch die US-amerikanischen oder
französischen Regelungen zum Ausnahmezustand
suspendierten gewisse Rechte der Bürger, aber kei-
nesfalls die gesamte Rechtsordnung.
DFG Kolleg-Forschungsgruppe
Die DFG Kolleg-Forschungsgruppe „The Internatio- Georg Nolte), der Universität Potsdam (Prof. And-
nal Rule of Law – Rise or Decline? – Zur Rolle des rea Liese und Prof. Andreas Zimmermann) und des
Völkerrechts im globalen Wandel“ hat im vergange- Wissenschaftszentrums Berlin für Sozialforschung
nen Sommersemester wieder zahlreiche Veranstal- (Prof. Michael Zürn) beteiligt.
tungen abgehalten. An dieser Forschungsgruppe
sind Rechts- und PolitikwissenschaftlerInnen der In Fortführung der Vortragsreihe der Thomas-
Freien Universität Berlin (Prof. Heike Krieger), der Franck-Lectures war zunächst Prof. Terje Einarsen
Hertie School of Governance (Prof. Markus Jachten- von der Universität Bergen zu Gast. Er sprach am
fuchs), der Humboldt Universität zu Berlin (Prof. 23.04.2018 zum Thema „Decline of International
Semesterblick Winter 2018/19
DFG Kolleg-Forschungsgruppe 27
Die Humboldt European Law School (HELS) bietet Organisationsteam dann Herrn Dr. Frank Bräutigam
seit dem Wintersemester 2007/2008 den Studien- für einen Brown Bag Lunch gewinnen (s. Foto), der
gang „Europäischer Jurist“ an, in dessen Rahmen seit dem 1. Dezember 2010 die Rechtsredaktion des
Abschlüsse von insgesamt drei europäischen Uni- ARD leitet. Darüber hinaus war im Sommersemester
versitäten (es kann zwischen Paris, Rom, London, Rechtsanwalt und Kunstexperte Peter Raue bei den
Amsterdam und neuerdings für den LL.M. auch Flo- Brown Bag Lunches zu Gast. Peter Raue sprach mit
renz gewählt werden) erworben werden. Den Stu- den TeilnehmerInnen vor allem über den Grenzbe-
dierenden, Alumni und den Kollegiaten des ange- reich zwischen Kunst und Juristerei und vermochte
gliederten europäischen Promotionskollegs „Einheit es auf eindrucksvolle Weise, spannende Einblicke in
und Differenz im europäischen Rechtsraum“ wird seine Beteiligung an öffentlichkeitswirksamen Ge-
in Berlin und in den Partnerstädten darüber hinaus richtsverfahren zu geben. Beispielhaft lässt sich in-
ein vielfältiges Programm an teils internen und teils sofern der Streit um die Anerkennung des Berliner
öffentlichen Veranstaltungen angeboten. So fanden Techno-Clubs Berghain als Hochkultur nennen, der
auch im vergangenen Semester wieder zahlreiche mit dem „Berghain-Urteil“ von 2016 ein erfolgrei-
Veranstaltungen für die Mitglieder der European ches Ende fand.
Law School und Interessierte statt, die nicht nur
fachliche, sondern auch interkulturelle und soziale In diesem Rahmen möchten wir gerne noch einmal
Kompetenzen vermittelten. explizit darauf hinweisen, dass es sich bei den Brown
Bag Lunches um eine öffentliche Veranstaltungsrei-
he handelt, die nicht nur den ELS-Studierenden und
Brown Bag Lunches Kollegiaten des EPEDER, sondern vielmehr sämtli-
chen Studierenden/Interessierten offensteht. Die
Zunächst einmal organisierten die Studierenden und Teilnahme erfolgt ohne Anmeldung. Falls Interesse
Kollegiaten auch in diesem Semester wieder meh- an der Planung eines BBL besteht, können sich die
rere „Brown Bag Lunches“, welche die Möglichkeit Interessenten direkt an das BBL-Koordinationsteam
eröffnen, in aufgelockerter Atmosphäre während wenden. Wir freuen uns über Ihre Vorschläge: hels.
eines gemeinsamen Mittagessens einen Einblick bbl@gmail.com
in den Arbeitsalltag von berufstätigen Juristen zu
erhalten und sich mit diesen über ihren bisherigen
Werdegang, ihre internationalen Erfahrungen und Praxisworkshops
die damit verbundenen Herausforderungen auszu-
tauschen. Zusätzlich zu den Brown Bag Lunches wurden im
vergangenen Semester auch wieder zahlreiche
Anfang Juni fand zunächst einmal ein Brown Bag spannende Praxisworkshops für die Studierenden
Lunch mit Frau Dr. Karin Heilmann statt, die als des Programmes angeboten. Am 18. Mai organi-
Rechtsanwältin und Fachanwältin für Arbeitsrecht sierte CMS zunächst einmal einen Workshop zur an-
sowie Handels- und Gesellschaftsrecht spannen- waltlichen Compliance-Beratung. Dr. Tobias Teicke,
de Einblicke in ihre praktische Tätigkeit vermitteln Rechtsanwalt und Counsel, vermittelte den Teilneh-
konnte. Insbesondere sprach sie in diesem Rahmen merInnen in diesem Rahmen spannende Einblicke
auch über die besondere Bedeutung und den Ein- in das noch junge Beratungsfeld Compliance an der
fluss der Kommunikation für die juristische Berufs- Schnittstelle zwischen Handels- und Gesellschafts-
ausübung und mögliche Strategien für ein gewinn- recht, Strafrecht und Unternehmensprozessen. In
bringendes Einsetzen dieser. Mitte Juni konnte das einem Praxisworkshop von Noerr, der im Juni statt-
Semesterblick Winter 2018/19
Humboldt European Law School 29
fand, nahmen die Studierenden der ELS als Vorbe- Vertrages diskutierten. Am 24. Mai fand unter reger
reitung für die mündliche Prüfung an einer fiktiven Teilnahme sodann der Debatten-Abend „Europa neu
Gerichtsverhandlung teil und erhielten im Anschluss erfinden? Zeit für neue Utopien“ im Centre Français
an die Veranstaltung individualisiertes Feedback de Berlin statt, der durch eine Filmvorführung des
von den Anwältinnen und Anwälten. Im Juli konnten Dokumentarfilms/Roadmovie „LA TRAVERSÉE“ von
wir in Zusammenarbeit mit unserem neuen Förderer Daniel Cohn-Bendit begleitet wurde. Dank der För-
Greenberg Traurig erfreulicherweise einen weiteren derung des Institut français d‘Allemagne und der
Workshop für die ELS-Studierenden anbieten, in DFH konnten an diesem Abend die Rolle und Position
dem die Studierenden die Möglichkeit erhielten, aus der EU, ihre Aufgaben zur Bewältigung gegenwärti-
erster Hand zu erfahren, wie eine Unternehmensfi- ger und zukünftiger globaler Krisen sowie die eigene
nanzierung in der Praxis ablaufen kann und welche Handlungsfähigkeit in Angesicht solcher Ereignisse
Gestaltungsmöglichkeiten sich für die Unternehmen mit den TeilnehmerInnen näher erörtert werden. Die
bieten. Für die sehr erfolgreiche Organisation und Moderation wurde dabei von Studierenden der ELS
Durchführung der Veranstaltungen möchten wir uns (Antonius Achtner und Jochen Schlenk) übernom-
bei unseren Förderern an dieser Stelle noch einmal men.
ganz herzlich bedanken.
Utopie Europa? Europäische Austausch – und Sommerfest der European Law School
Vortragsveranstaltungen
Im Rahmen der von der DFH und der französischen Dank der Förderung des DAAD und unserer Partner-
Botschaft geförderten Veranstaltungsreihe „Utopie kanzlei Linklaters konnten wir am Freitag, den 13.
Europa“ fanden in den vergangenen Monaten zahl- Juli 2018, im Centre Français de Berlin bereits unser
reiche Veranstaltungen mit europäischen Spitzen- zweites gemeinsames Sommerfest der ELS feiern.
politikern zum Thema Europa und insb. auch zur Neben den Fortschrittsberichten des Promotionskol-
Deutsch-Französischen Zusammenarbeit statt. legs fand in diesem Rahmen zuvor auch der Erfah-
Bereits am 6. November 2017 wurde der Adenauer- rungsaustausch der Studierenden statt. Diejenigen,
De-Gaulle-Preis mit der französischen Europaminis- die schon das erste bzw. zweite Jahr im Ausland
terin Nathalie Loiseau und dem deutschen Staatsmi- erfolgreich abgeschlossen haben, haben den Jahr-
nister für Europa, Michael Roth, verliehen. Der Preis gängen, die ab September das entsprechende Aus-
wird in Anlehnung an den für das deutsch-franzö- landsstudium aufnehmen werden, in diesem Rah-
sische Nationenverhältnis höchst bedeutenden Ély- men in mehreren Workshops von ihren Erfahrungen
sée-Vertrag vergeben und erfreulicherweise konn- berichtet. Auf diese Weise konnten persönliche Ein-
ten an der Veranstaltung auch einige Studierende drücke und hilfreiche Tipps ausgetauscht werden.
der European Law School teilnehmen. In Anknüpfung Abgerundet wurde die Veranstaltung schließlich von
an die Veranstaltung konnte im Januar 2018 in Zu- einem leckeren Sommer-Barbecue im grünen In-
sammenarbeit mit der DGAP dann eine Frühstücks- nenhof des Centre Français und einem spannenden
debatte mit Michael Roth, MdB und Staatsminister Vortrag von Ulrich Wolff zu den praktischen Aus-
für Europa, organisiert werden, im Rahmen derer wirkungen des Brexit für Kanzleien und Unterneh-
Studierende der European Law School, aber auch men. Der Erfahrungsaustausch der Studierenden
Vertreter aus Politik und Wirtschaft sowie die inter- und das Sommerfest werden auch in Zukunft einen
essierte Öffentlichkeit über die Zukunft des Élysée- wichtigen Bestandteil unseres Programmes der ELS
30 Semesterblick Winter 2018/19
Humboldt European Law School
darstellen. Für die interessanten Beiträge der Teil- arbeit schilderte. Den Abschluss unserer HUCELL-
nehmenden sowie die Förderung der Veranstaltung Reihe des Sommersemesters 2018 bildete schließ-
durch Linklaters und den DAAD möchten wir uns da- lich ein Vortrag von Frau Dr. Kathrin Hamenstädt
her ganz herzlich bedanken. (King’s College London) zu Herausforderungen im
europäischen Migrationsrecht und in der justiziellen
Zusammenarbeit in Strafsachen.
Sommerakademie der European Law School
Vom 10. bis zum 14. September 2018 wird die Som- Weitere Neuigkeiten der European Law School
merakademie der European Law School in der Ju-
ristischen Fakultät der Sapienza Università di Roma Zu unserer großen Freude konnten wir in diesem
stattfinden. Die jährlichen Sommerakademien, bei Semester schließlich erneut DAAD-Stipendien für
denen TeilnehmerInnen des Programms aus allen ausländische Promovierende akquirieren und kön-
Partnerländern zusammentreffen, bilden einen zen- nen erfreulicherweise wie im letzten Jahr die groß-
tralen Bestandteil des Curriculums des Programms; zügige Unterstützung unserer Alumni-Maßnahmen
dieses Jahr wird sich die Sommerakademie insbe- durch den DAAD vermelden. Schließlich haben wir
sondere mit dem Raum Europa als Verteidiger de- eine Zusage für die Fortführung der Förderung des
mokratischer Rechtsgrundsätze beschäftigen. Wir Programms durch die DFH erhalten. Für die Unter-
freuen uns bereits jetzt auf vier wertvolle Tage für stützung und Förderung des Programms möchten
alle Studierende. wir allen Beteiligten noch einmal ein herzliches Dan-
keschön aussprechen.
Auch das Promotionskolleg „Einheit und Differenz Schließlich möchten wir Sie gerne auf die Semester-
im europäischen Rechtsraum“ (EPEDER) entwickelte auftaktveranstaltung der Humboldt European Law
sich in den letzten Monaten stetig weiter. School aufmerksam machen, die am 22. Oktober
2018 ab 18 Uhr mit Prof. Dr. Dieter Grimm und Sir
Francis Jacobs im Senatsaal der Humboldt-Universi-
HUCELL-Veranstaltungen und tät zu Berlin stattfinden wird.
Fortschrittsberichte
Nachdem wir im November 2017 in Kooperation mit
Zunächst einmal konnte im November 2017 Prof. Dr. dem King’s College London bereits ein erfolgreiches
Christian Calliess (FU Berlin) als Redner im Rahmen Joint PhD-Seminar organisieren konnten, freuen wir
der HUCELL-Reihe des EPEDER gewonnen werden. uns darüber hinaus, vom 14. bis zum 16. November
Als Rechtsberater des Strategieteams (EPSC) des eine daran anknüpfende Veranstaltung für Nach-
Präsidenten der Europäischen Kommission refe- wuchswissenschaftler in Gestalt einer internationa-
rierte Christian Callies über die verschiedenen Zu- len Konferenz an der Humboldt Universität zu Berlin
kunftsszenarien für die EU und stellte dabei Überle- ausrichten zu dürfen. Weitere Informationen zu der
gungen zur Einheit und Differenz in der EU im Lichte Konferenz sowie allen weiteren Veranstaltungen der
des aktuellen Weißbuch-Prozesses der Europäischen European Law School finden Sie auf unserer Home-
Kommission vor. In demselben Rahmen konnte im page sowie auf Facebook.
Januar 2018 Prof. Dr. Daniel Thym für einen Gast-
vortrag über „Differenzierte Integration“ gewonnen Verfolgen Sie die European Law School auch auf
werden, der sich ebenfalls mit den Ungleichzeitig- Facebook: www.facebook.com/europeanlawschool
keiten in der EU und mit dem Thema der asymmet- und unter: https://www.european-law-school.eu/de
rischen Integration befasste.
Text: Julia Goos und Vincent Moori
Im April 2018 referierte sodann Prof. Dr. Steven Fotos: HELS BBL-Team, Yoan Vilain, Justine VInet
Schwarcz (Duke University) über mögliche Wege,
um der ärmeren Bevölkerung Kreditzugangsvoraus-
setzungen zu ermöglichen und um so den eigenen
wirtschaftlichen Wohlstand potenzieren zu können.
Prof. Ben Bowling (King’s College London) sprach im
Rahmen der HUCELL-Reihe im Juni über das Thema
„The Politics of Global Policing“, wobei er den wich-
tigen Einzug der Globalisierung in den Bereich der
nationalen Polizeiarbeit beschrieb und die Chancen
und Möglichkeiten einer gemeinsamen Zusammen-
Semesterblick Winter 2018/19
International Dispute Resolution (IDR) LL.M. 31
Als etabliertes Forum für interdisziplinäre Rechtsfor- chen Konsequenzen einer zu oberflächlichen und auf
schung konnte das Law & Society-Institut auch im technologische Lösungen fokussierten Perspektive
vergangenen Semester zahlreiche Forschende ver- auf urbanes Leben; Jay Varellas (Berkeley) stellte
schiedener Disziplinen zu einem Dialog über Recht Ideen und Hintergründe der neuen „Law and Politi-
und Gesellschaft zusammenbringen. In altbewähr- cal Economy“-Bewegung vor und lud zu einer offe-
ten wie neuen Formaten standen thematisch zwei nen Diskussion über deren rechtskritische Ansätze
Forschungsschwerpunkte im Mittelpunkt: „Recht ein.
und Krise“ sowie „Recht interdisziplinär“.
Im Schwerpunkt „Recht und Krise“ setzte Anna- In thematischer Anknüpfung an das Socio-Legal Lab
Bettina Kaiser mit verschiedenen Veranstaltungen befassten sich auch die Werkstattgespräche mit
inhaltliche Impulse. Auf der gemeinsam mit Benja- Methoden der empirischen Rechtsforschung. Die
min Lahusen veranstalteten Tagung „Räume des An- Vorträge lieferten spannende Einblicke in laufen-
omischen“ wurden Grenzen und Krisen des Rechts de Projekte und verdeutlichten den großen Mehr-
aus juristischer, historischer, soziologischer, politi- wert sozialwissenschaftlicher Ansätze für die Er-
scher und kulturwissenschaftlicher Sicht ausgelo- forschung von Recht. So zeigte Maria Haimerl (HU
tet. Ein ausführlicher Tagungsbericht von Benjamin Berlin), wie mit einer Kombination aus qualitativer
Zimmermann findet sich in diesem Semesterblick. Inhaltsanalyse und Dokumentenanalyse spannungs-
In der Lehre widmete sich der Workshop „Consti- reiche Entscheidungslogiken am türkischen Ver-
tutionalism, Dissent and Resistance“ rechtsverglei- fassungsgericht offengelegt werden können. Jo-
chend den Krisen von Verfassungsordnungen und nathan Bernaerts (Halle) veranschaulichte anhand
vertiefte zugleich den internationalen Austausch seiner Forschung zu sprachlicher Diversität in Ver-
der Humboldt-Universität mit der Princeton Univer- waltungsinteraktionen, welche unterschiedlichen
sity im Rahmen der Lehr- und Forschungskoopera- methodologischen Überlegungen in den einzelnen
tion „Constitutions Under Stress: Comparative Per- Stadien empirischer Forschung anzustellen sind.
spectives“. Wieso, trotz aller Krisenerscheinungen, Neben diesen qualitativen Ansätzen stellte Christian
„law matters“, begründete Alon Harel (Jerusalem) Traxler (Berlin) die gemeinsam mit Emanuel Tow-
als Gast im Rahmen der Vorstellung seines gleich- figh und Andreas Glöckner durchgeführte Studie
namigen, jüngst ins Deutsche übersetzten Buches zur Benotung in der ersten und zweiten juristischen
„Wozu Recht?“ im Kolloquium „Öffentliches Recht Staatsprüfung vor. Er legte dar, wie mithilfe quanti-
und Theorie“. tativer Forschung eine diskriminierende Notenpra-
xis nachgewiesen werden kann und reflektierte kri-
Recht interdisziplinär zu erforschen ist nicht nur die tisch, wo ein solcher Ansatz aufgrund methodischer
Gründungsidee des Instituts, sondern durchzieht Grenzen lediglich schwer deutbare Korrelationen
als Querschnittsdimension alle übrigen Forschungs- aufzeigen kann. Inwiefern rechtswissenschaftliche
schwerpunkte. Mit den bereichernden, aber auch Verfassungsvergleichung von Methoden aus der ex-
herausfordernden Seiten interdisziplinärer Rechts- perimentellen Ökonomik bereichert werden könnte,
forschung beschäftigten sich im vergangenen Se- zeigte Konstantin Chatziathanasiou (Bonn) in einem
mester zwei Studiengruppen, die Werkstattge- Vortrag, der sich inhaltlich mit der Stabilität von
spräche und ein Gastvortrag. Methodische Fragen Verfassungen auseinandersetzte. Um das Interesse
empirischer Rechtsforschung waren Gegenstand für alternative Perspektiven auf Recht schon früh im
des „Socio-legal Lab“. Dieses neue Format der Gra- Studium zu fördern, bieten die Werkstattgespräche
duiertenausbildung bietet Promovierenden eine seit längerem auch Studierenden den Raum, erste
Plattform für den Austausch über die methodolo- Forschungsprojekte vorzustellen. Diese Möglichkeit
gischen Aspekte empirischer Rechtsforschung. Der nutzten Studierende des Q-Teams „Diskriminierung
Auftaktworkshop führte in Grundlagen interdiszipli- oder Diversity“ und präsentierten die Ergebnisse ei-
närer Methoden ein, eine für Oktober geplante Fol- ner explorativen Studie über die juristische Ausbil-
geveranstaltung wird gezielt einzelne Methoden der dung an der hiesigen Fakultät.
qualitativen Forschung vertiefen. Das zweite Gradu-
iertenformat, die Studiengruppe „Critical Inquiries Das LSI zog auch im vergangenen Semester als Ort
in Law, Politics and Philosophy“, diskutierte mit the- für interdisziplinäre Rechtsforschung eine Reihe von
oretischem Interesse in zweiwöchentlichen Treffen Gastforschenden an, die außerhalb der etablierten
kritische Perspektiven auf Recht. Dabei wurde das Formate ihre Forschung in Gastvorträgen vorstell-
übliche Format der Lesegruppe an zwei Sitzungen ten. So hielt Mathis Stock (Lausanne) im Rahmen
durch Gastvorträge ergänzt: Ben Green (Harvard) seiner Assoziierung am LSI einen Vortrag, der auf-
warf in einem Vortrag einen kritischen Blick auf die zeigte, in welchem Maße Konzepte aus der Geogra-
hinter dem Konzept der „Smart Cities“ stehenden phie auch für eine sozialwissenschaftliche Analyse
Entscheidungslogiken und untersuchte die mögli- des Rechts fruchtbar sein könnten und plädierte für
Semesterblick Winter 2018/19
Law & Society-Institut 33
eine „legal geography“. Daneben trieb das LSI durch kommen, die die Arbeit an beiden Instituten mit ih-
Ausrichtung der internationalen Konferenz „Law & rer rechts- und politikwissenschaftlichen Forschung
Development“ unter der Schirmherrschaft von Phil- zu „Demokratie, Rechtsstaatlichkeit und Autokrati-
ipp Dann den internationalen Austausch im Rahmen sierung“ bereichern werden.
des Schwerpunkts Recht und Entwicklung voran. Die
Konferenz stieß eine nachhaltige Diskussion über die Das Team des LSI freut sich auf weitere interdiszip-
Rolle von Recht in Entwicklungsprozessen an, deren linäre Projekte und spannende Veranstaltungen im
Fortsetzung für das kommende Semester, das im kommenden Semester. Nähere Informationen fin-
Zeichen des genannten Forschungsschwerpunktes den Sie auf unserer Homepage
stehen wird, geplant ist. http://lsi.rewi.hu-berlin.de.
Zum Semesterauftakt heißen das LSI und das Ins- Text: Lisa Hahn und Luise Bublitz
titut für Sozialwissenschaften (ISW) mit besonderer
Freude vier Einstein-Gastwissenschaftlerinnen will-
Auf dem rechten Auge blind – die Justiz erkennt Rassismus nicht
Enver Simsek, Abdurrahim Özüdogru, Süleyman Tasköprü, Habil Kilic, Mehmet Turgut, Ismail
Yasar, Theodorus Boulgarides, Mehmet Kubasik, Halit Yozgat, Oury Jalloh, Burak Bektas.
Dies sind nur wenige derer, die in Deutschland Opfer sei die Pflicht des Staates, Menschen vor rassistisch
rassistischer Straftaten wurden. motivierten Straftaten zu schützen. Dies erfordere
Seit 1990 zählt die Amadeu Antonio Stiftung 193 die effektive, umgehende und gründliche Untersu-
Todesopfer rechter Gewalt, wobei die Dunkelziffer chung von Gewaltdelikten, bei denen der Verdacht
weitaus höher liegen dürfte. Bis heute gibt es in eines diskriminierenden Motivs bestehe.
keinem der Fälle eine zufriedenstellende Aufklärung
seitens der Justiz und Strafverfolgungsbehörden. Die Realität sieht anders aus:
Dies liegt unter anderem daran, dass Rassismus als Die offensichtliche Zurückhaltung deutscher
Tatmotiv nicht (früh) erkannt und benannt wird. Staatsanwält*innen und Gerichte, Straftaten als
rassistisch einzustufen, führt zu fehlender justizi-
Genau dieses staatliche Defizit war Anlass und Aus- eller Aufklärung. Diese steht gleichzeitig im Wider-
gangspunkt der Podiumsdiskussion spruch zu Verpflichtungen, die dem deutschen Staat
,,Schlussstrich oder Neuanfang? – Was muss die durch internationale sowie europäische Menschen-
Justiz aus dem NSU-Prozess lernen?’’ der Humboldt rechtsstandards hinsichtlich Diskriminierung und
Law Clinic Grund- und Menschenrechte und der Re- rassistisch motivierten Straftaten auferlegt werden.
fugee Law Clinic Berlin e.V. Eingeladen waren die
Expert*innen Sanchita Basu, Anna Luczak, Ines Karl Gerade im Hinblick auf den NSU-Prozess lässt sich
und Wolfgang Rosenbusch, welche ihre jeweiligen überdies erkennen, dass aufgrund fehlender Rassis-
Perspektiven einbrachten. mussensibilität kein angemessener Umgang mit den
Angehörigen von Betroffenen gepflegt wurde. Sie
wurden in doppelter Hinsicht belastet: Sie wurden
Was hat die Veranstaltung gezeigt? Wo liegen sowohl Opfer einer rassistisch motivierten Straftat
strukturelle Probleme? als auch der Strafverfolgungsbehörden. Diese stell-
ten die Betroffenen unter Generalverdacht und er-
Die Veranstaltung zeigte deutlich, dass zwar straf- klärten sie sogar bisweilen selbst zu Täter*innen.
rechtliche oder strafprozessuale Vorschriften zu- Auch Anna Luzcak, die Nebenklagevertreterin der
reichend sind, doch das größte Problem darin liegt, Familie Kubasik im NSU-Prozess, bestätigte dies.
dass rassistische Tatmotive meist nicht erkannt und Ihren Aussagen zufolge blieben viele Fragen der An-
stark verschleiert werden. Dies betonte auch Prof. gehörigen im Verfahren unbeantwortet:
Eifert, Dekan der Juristischen Fakultät der Hum- Wieso mein Vater? Wie wurden die Mordopfer aus-
boldt-Universität zu Berlin, als er in seinem Eröff- gewählt? Was wusste der Staat zu welchem Zeit-
nungsbeitrag davon sprach, wie menschenverach- punkt? Hätten die Taten verhindert werden können?
tend Rassismus sei und wie gut er sich dennoch Die Beantwortung von derlei über die Tat im enge-
verstecken und entsprechend verbreiten könne. Es ren Sinne hinausgehenden Fragen ist laut Wolfgang
34 Semesterblick Winter 2018/19
Auf dem rechten Auge blind
Rosenbusch, Vorsitzender Richter am Landgericht Berliner Staatsanwaltschaft. Solch ein Projekt wür-
Hannover, nicht Zweck eines Strafprozesses. de das Vertrauen von Betroffenen solcher Strafta-
Auf diese Art bleibt jedoch der Wunsch der Ange- ten in die Justiz stärken.
hörigen nach umfassenderer Aufklärung ungehört.
Nach Sanchita Basu, Geschäftsführerin bei Reach-
Out, wäre ein ständiger Dialog zwischen Bera-
Wie kann die Justiz ihrer grund- und men- tungsstellen/ NGOs, Anwält*innen und der Justiz
schenrechtlichen Verpflichtung zur Aufklärung essentiell, damit die Justiz ihrer grund- und men-
solcher Taten besser nachkommen? Welche schenrechtlichen Verpflichtung zur Aufklärung sol-
konkreten Lösungsansätze gibt es? cher Taten besser nachkommen kann und eine da-
hingehende Sensibilität gestärkt werden kann.
Die Justiz sollte sich offen zeigen!
Damit es allerdings überhaupt erst zu einer Aner- Text: Bilge Bozkurt und Berfin Karakurt
kennung von Rassismus in Urteilen kommen kann,
ist es notwendig, Fortbildungsprogramme zu entwi- Berfin Karakurt studiert Rechtswissenschaft im 4. Semester
ckeln, damit Richter*innen und Staatsanwält*innen an der Humboldt-Universität zu Berlin und ist Teilnehmerin
auf den starken Anstieg fremdenfeindlich und hass- des 9. Zyklus der HLCMR.
motivierter Straftaten angemessen reagieren kön- Bilge Bozkurt studiert Rechtswissenschaft im 8. Semester an
nen. der Humboldt-Universität zu Berlin und ist Teilnehmerin des
9. Zyklus der HLCMR.
Ein weiterer wichtiger Schritt könnte z.B. die Grün-
dung einer Anlaufstelle für Betroffene mutmaßlich Tags: Rassismus, Fremdenfeindlichkeit, Rechtsextremismus,
rassistischer oder antisemitischer Taten sein, ana- NSU, NSU-Prozess, Justiz, Strafprozess, institutioneller Ras-
log zur bereits existierenden LGBTI Anlaufstelle der sismus, rechte Gewalt, Tatmotive
Mit dem Wintersemester 2018/ 2019 beginnt der Im Einzelnen handelt es sich dabei um:
sechste Jahrgang der Humboldt Consumer Law
Clinic. Die kostenlose Rechtsberatung der Studie-
renden stieß im zurückliegenden Jahr auf eine sehr 1. Angebot von Legal Tech-Anwendungen
hohe Nachfrage. Die aktuelle Warteliste für ein Be- für Verbraucher,
ratungsgespräch mit den TeilnehmerInnen der HCLC
ist lang. Deshalb will sich das Projekt im anstehen- 2. Verbraucherrechtsblog und
den Wintersemester 2018/2019 vergrößern. Es wer-
den dazu erheblich mehr TeilnehmerInnen aufge- 3. Verbraucherberatung bei grenzüber-
nommen. Die Humboldt Consumerr Law Clinic wird schreitenden Transaktionen
allerdings nicht nur personell wachsen. Hinzutreten
werden auch ein erweitertes Ausbildungskonzept
und drei Praxisangebote, die von zahlreichen neuen
Kooperationen begleitet werden.
Semesterblick Winter 2018/19
HCLC 35
Die Ausbildung entwickelt sich weiter licht – ihrem Namen entsprechend – die Erstellung
von Applikationen, ohne vertiefte Kenntnisse der
Das vorrangige Ziel der HCLC bleibt die Ausbildung Programmierung vorauszusetzen. Alle Anwendun-
der Studierenden im Verbraucherrecht und der an- gen sollen nach einer Testphase kostenfrei für Ver-
waltlichen Tätigkeit. Das Theoriesemester kom- braucherInnen zur Verfügung gestellt werden.
biniert hierzu neben den klassischen Einführungs-
und Ringvorlesungen praktische Workshops, die den
teilnehmenden Studierenden den Einstieg in die be- HCLC-Blog
vorstehende praktische Mandatsarbeit erleichtern.
Das Ausbildungsangebot passt sich dabei den An- Mit einem neuen Verbraucherrechtsblog will die
forderungen an, die voraussichtlich durch die Fäl- HCLC außerdem dort ansetzen, wo das Verbraucher-
le an die angehenden RechtsberaterInnen gestellt recht (s)einen Schwachpunkt aufweist: Verbrauche-
werden. rInnen können von ihren Rechten nur Gebrauch
Auch im Wintersemester 2018/19 wird es deshalb machen, wenn sie sie kennen. VerbraucherInnen
wieder eine aktualisierte Grundlagenvorlesung zum sollen durch das neue Projekt der HCLC die Möglich-
Verbraucherrecht geben. Flankiert wird sie durch keit bekommen, sich in verständlicher Weise über
ein ausgeweitetes Workshopangebot. Dazu gehören die rechtlichen Voraussetzungen des Verbraucher-
Veranstaltungen zu Rhetorik, anwaltlicher Tätigkeit, rechts und seiner Durchsetzung zu informieren. Auf
insbesondere der Erstellung von Schriftsätzen, dem der Plattform sollen neben grundlegenden Informa-
Mandantengespräch und der Verhandlungsführung tionen aktuelle und wichtige Entscheidungen und
sowie eine Vertiefung im Wohnraummietrecht. Dabei Entwicklungen des Verbraucherrechts auf die we-
bindet HCLC stets PraktikerInnen in die Ausbildung sentlichen Informationen reduziert und in einfacher
ein. Das komplette Ausbildungsprogramm wurde Sprache aufzufinden sein. Betrieben wird der Ver-
weiterentwickelt, um gerade aktuelle Problemstel- braucherrechtsblog von den teilnehmenden Studie-
lungen zu inkorporieren. Hierzu gehören unter an- renden der HCLC – sowohl den aktuellen wie auch
derem die aktuellen Planungen der EU-Kommission den ehemaligen.
zum New Deal im Verbraucherrecht, der kollektiven
Rechtsdurchsetzung und der außergerichtlichen
Streitbeilegung. Kooperationen
Besuch des BMJV durch die TeilnehmerInnen der HCLC und weiterer Es liegt im Wesen der Law Clinics, dass sie in ihre
Studierende, Foto: Dennis Fordan praktische Arbeit wissenschaftliche und rechtspoli-
tische Elemente einbinden. Im vergangenen Som-
Mit dem Beginn des Wintersemesters 2018/ 2019 mer haben die Studierenden des aktuellen Jahr-
geht ein weiterer Jahrgang der Humboldt Consumer gangs deshalb an der Yale Humboldt Consumer Law
Law Clinic (HCLC) zu Ende. 13 teilnehmende Stu- Lecture (YHCLL) 2018 teilgenommen. Im Rahmen
dierende unserer Juristischen Fakultät schließen da- der Veranstaltungen diskutierten Professoren und
mit den Praxisteil des einjährigen Zyklus ab. Es ist Forscher der Yale Law School und der Harvard Law
bereits der fünfte Jahrgang der HCLC. Fragen mit Juristen aus ganz Europa über aktuelle
Seit April haben die teilnehmenden Studierenden Fragestellungen des internationalen Verbraucher-
wieder Beratungsfälle angenommen. Das Ange- rechts. Zum Abschluss ihres Jahrgangs nahmen die
bot ist gefragter denn je: bereits nach kurzer Zeit studentischen Berater am 72. Deutschen Juristen-
mussten lange Wartelisten geschrieben werden. Die tag in Leipzig teil.
Nachfrage bleibt beständig. Ob Abo-Falle, Mangel-
gewährleistungsrechte oder Fluggastrechteverord-
nung: die Mandate der Humboldt Consumer Law Cli- Fazit
nic forderten ihre BeraterInnen in allen Bereichen
des Verbraucherrechts. Die HCLC hat auch in diesem Semester ihren Teil-
nehmerInnen die Möglichkeit geboten, sich den zen-
tralen Fragen des Verbraucherrechts zu widmen,
Weiterbildung Kenntnisse und Fähigkeiten zu erwerben, die über
das Jurastudium hinausgehen und ihr Wissen kos-
Auch im Praxissemester, die jeweils im Sommerse- tenfrei zu Gunsten hilfsbedürftiger VerbraucherIn-
mester stattfinden, ist Weiterbildung ein zentrales nen einzusetzen.
Motiv. Das Angebot soll die Studierenden in der Vor- Weiteres ist nachzulesen im aktuellen Jahrbuch der
bereitung auf die Bearbeitung echter Mandate unter- Humboldt Consumer Law Clinic, das in der Fakul-
stützen. Hierzu bietet die HCLC ihren teilnehmenden tätsbibliothek erhältlich ist.
Studierenden Workshops und Fortbildungen zu den
beratungsrelevanten Gebieten. In diesem Sommer Weitere Informationen zur Law Clinic und Ansprech-
wurden beispielsweise Veranstaltungen zu den The- partnern finden Sie im Internet unter https://www.
men „anwaltliche Beratung“ und „anwaltliches Be- rewi.hu-berlin.de/de/lf/oe/hclc/.
rufsrecht“, „Beweislehre“, „Mandantenkommunikati-
on“ und „Rhetorik“ durchgeführt.
Kontakt:
Multilateralismus hautnah
für Anwaltsrecht
Bahnprojekt mehr, bei dem man sich nicht frühzeitig Schmidt-Ahrendts (Hanefeld Rechtsanwälte), Dr. Jo-
mit den Beteiligten an einen Tisch setze. Am Ende seph Schwarz (WAGNER Arbitration), Alicja Zielins-
waren sich die Beteiligten immerhin darüber einig: ka-Eisen (Linklaters) und Dr. Nicolas Klein (Boden-
Die frühzeitige Einbeziehung von Betroffenen dient heimerHerzberg), moderiert von Juliane Reschke
der Akzeptanz von Verwaltungsentscheidungen. und Tobias Strecker, über künftige Herausforderun-
gen für das Schiedsverfahrensrecht.
Nach zweijähriger Pause richteten Anwaltsinstitut Die nächste Herbsttagung des Anwaltsinstituts wid-
und Humboldt Moot Association e.V. in diesem Jahr met sich dem Thema „Die Zukunft des Anwaltsbe-
erstmal wieder den Berlin Premoot aus. Studenten rufs II: Technische Entwicklungen in der Rechtsbe-
und Betreuer von 17 Universitäten aus neun Län- ratung (Legal Tech)“. Sie findet am 26. Oktober 2018
dern kamen für drei Tage nach Berlin, um in simu- in den Räumen der Kanzlei CMS Hasche Sigle statt.
lierten Schiedsverfahren gegeneinander anzutreten. Die Jahrestagung des Instituts wird im Frühjahr
Die Veranstaltung dient den Teilnehmern als Vorbe- 2019 hieran anknüpfen und sich unter anderem mit
reitung für den Willem C. Vis Moot, der jedes Jahr der berufsrechtlichen Regulierung neuer technolo-
in den Wochen vor Ostern in Hongkong und Wien gisierter Beratungsmodelle auseinandersetzen. Der
stattfindet. Eröffnet wurde der Premoot durch eine Berlin Premoot 2019 wird voraussichtlich im März
Konferenz zur „Future of Arbitration“. In seiner Er- 2019 stattfinden. Nähere Informationen finden Sie
öffnungsrede gab Professor Gerhard Wagner Einbli- auf der Website des Instituts: ifa.rewi.hu-berlin.de
cke in die derzeitigen Reformpläne zum deutschen
Schiedsverfahrensrecht, das im zehnten Buch der Text und Fotos: Tobias Strecker
ZPO geregelt ist. Anschließend diskutierten Dr. Nils
Der Vis Moot Court war für uns als Team die wohl
intensivste Lernphase unserer Universitätszeit.
Während die ersten Wochen geprägt sind von ei-
niger Unsicherheit, sehr zeitintensiven Recherchen
und vielen Versuchen, die ersten Versionen eines
Schriftsatzes zu erstellen, lernt man doch innerhalb Siegerehrung in Wien: Das HU-Team erhält den Werner-Melis Award
kurzer Zeit, sich in ein vollkommen fremdes Rechts- Foto: Tobias Strecker
44 Semesterblick Winter 2018/19
Netzwerk Ost-West 2018
Das Armenien-Seminar bei seinem Besuch des Klosters Khor Virap, Foto: NOW Das Seminar mit der Karls-Universität
in Prag wurde in diesem Jahr von Miriam
Im Rahmen des Netzwerk Ost-West (NOW) der Ju- Bindel und Rico Kurzrock organisiert. Die fachliche
ristischen Fakultät fanden auch im Sommersemes- Leitung lag bei Rita Danz und Dominika Wojews-
ter 2018 wieder zweiwöchige rechtsvergleichende ka. Die Gruppe befasste sich zwei Wochen lang mit
Austauschseminare mit Partnerfakultäten in Mittel- dem Thema „Die Gedanken sind frei? – Schutz und
und Osteuropa statt. Hierbei reisten Seminardele- Schranken der Meinungs-, Presse- und Rundfunk-
gationen mit Studierenden der Humboldt-Univer- freiheit“. Neben dem Programm im eigentlichen Se-
sität zu Berlin für eine Woche in die Partnerstädte minar bildete das Bildungs- und Kulturprogramm
und diskutierten mit den Studierenden vor Ort über einen wesentlichen Bestandteil der Arbeit in allen
rechtliche Fragestellungen. Anschließend kamen die Seminaren. Das Seminar Prag besuchte hierzu un-
teilnehmenden Studierenden der Partneruniversi- ter anderem die deutsche Botschaft in Prag sowie
täten für eine weitere Seminarwoche nach Berlin. das Abgeordnetenhaus der Tschechischen Republik
Im vergangenen Jahr feierte der Studierendenaus- und wurde von der Kanzlei Giese & Partner zu ei-
tausch sein 25-jähriges Jubiläum, das 1992 mit ei- nem Besuch in die Kanzleiräume und einem Vortrag
nem Austauschprojekt in Riga begann. eingeladen. Die Gruppe unternahm außerdem eine
Inzwischen finden regelmäßig Austauschprojekte in Wanderung zur Burg Karlstein mit anschließender
bis zu sechs verschiedene Länder gleichzeitig statt. Besichtigung der hochgotischen Burganlagen. Wäh-
Das Programm unter der Leitung von Prof. Dr. Martin rend der Woche in Berlin standen ein Besuch im
Heger hat sich dabei insbesondere in den vergange- Bundeskanzleramt, der Justizvollzugsanstalt Moabit
nen vier Jahren von einem Verbund bilateraler Aus- sowie des Bundesministeriums für Justiz und Ver-
tauschprojekte zu einem Gesamtprojekt weiterent- braucherschutz auf dem Programm.
wickelt, in dem auch der Kontakt der ausländischen
Delegationen zueinander im Vordergrund steht und Das Seminar mit der Russisch-Armenischen Univer-
weiterführende Kooperationen angeregt werden sol- sität Jerewan (RAU) wurde in diesem Jahr von Julian
len. Zu diesem Zweck wurden auch in diesem Jahr Siefert und Antonius Achtner organisiert. Die Se-
wieder gemeinsame Veranstaltungen organisiert. Zu minararbeiten unter dem Oberthema „Exchanging
Beginn der Berliner Seminarwoche begrüßte Prof. Freedom for Security? The Expansion of State Pow-
Heger die insgesamt ca. 80 ausländischen Gäste ers in Public and Criminal Law“ wurden durch Tanja
und hieß sie an der Humboldt-Universität willkom- Altunjan und Sandra Lukosek betreut. Für die Se-
men. Die einzelnen Seminare stellten sich und ihre minargruppe wurde in Jerewan ein umfassendes
Arbeit anschließend dem Gesamtprojekt vor, bevor Rahmenprogramm angeboten. Begrüßt wurde die
man bei einer gemeinsamen Grillveranstaltung im Gruppe in Armenien durch Prof. Armen Arbinyan,
Hof der Juristischen Fakultät den Abend ausklingen den Rektor der RAU und früheren Premierminister
ließ. Der Einladung zu dieser Veranstaltung waren Armeniens. Zum Programm gehörten Besuche beim
auch in diesem Jahr wieder zahlreiche Alumni und Office of Human Rights Defender of the Republic of
Alumnae der NOW-Projekte vergangener Jahre ge- Armenia, der Nationalversammlung mit anschließen-
folgt. der Diskussion mit dem Vizepräsidenten der Natio-
Semesterblick Winter 2018/19
Netzwerk Ost-West 2018 45
Begrüßung der ausländischen Studierenden an der Humboldt-Universität durch Prof. Dr. Martin Heger, Foto: Michael Jahn
nalversammlung, Eduard Sharmazanov. Die Gruppe für die Seminare im Jahr 2019 sind im kommenden
beschäftigte sich bei ihrem Besuch auch intensiv mit Semester auf der Projekthomepage abrufbar:
dem Konflikt Bergkarabach und traf hierzu für eine www.netzwerk-ost-west.de.
Diskussion Ruben Melikyan, den Ombudsmann für
die Republik Arzach.
Text: Michael Jahn
Das Seminar mit der Latvijas Universitate Riga stand
in diesem Jahr unter dem Oberthema „Legal Chal-
lenges in Times of Digitalization“ und fand zum ers-
ten Mal ausschließlich in englischer Sprache statt.
Organisiert wurde das Seminar von Flora Torama-
nyan und Isabelle Rasp. Die fachliche Leitung hat-
ten Paulina Frank und Robin Matzke. Das Oberthema
des Seminars mit der Taras Schevtschenko Univer-
sität lautete „Wer bestimmt das Völkerrecht?“. Um
die Organisation kümmerten sich hier Katja Deller
und Christian Lengeling. Die wissenschaftliche Be-
treuung übernahmen Janina Barkholdt, Martin Ploh-
mann und Alexander Silke.
Ab Oktober 2018 werde ich für fünf Jahre die Pro- meinsam mit vielen anderen Kolleg*innen um die
fessur für Öffentliches Recht und Geschlechterstu- Fortentwicklung von Antidiskriminierungsrecht auf
dien vertreten. Ich freue mich außerordentlich, in verschiedenen Ebenen. Zwar hat sich die Gesetzes-
einem aktiven und kontroversen akademischen Um- lage wesentlich verbessert, doch spiegelt sich dies
feld tätig zu sein, in dem Transdisziplinarität, kriti- bisher nur begrenzt in praktischer Wirksamkeit die-
sche Reflektion und zugleich Praxisorientierung kei- ser Regelungen oder dogmatischen Innovationen.
ne Formeln sind, sondern gelebte wissenschaftliche Wesentliche Fragen sind u.a., wie Antidiskriminie-
Praxis. Auch die tägliche persönliche Begegnung mit rungsrecht konzeptionell gefasst werden kann, wie
Studierenden, denen überdies der Ruf vorauseilt, es wirksam wird und wie auf Kategorien strukturel-
besonders engagiert, wissbegierig und diskussions- ler Diskriminierung Bezug genommen werden kann,
freudig zu sein, ist nach anderthalb Jahren an ei- ohne diese zu verfestigen. Wie kategorienkritisches
ner Fernuniversität eine höchst erfreuliche Aussicht Antidiskriminierungsrecht in pluralen Gesellschaften
– produktiven Auseinandersetzungen sehe ich mit aussehen kann, werde ich insbesondere anhand von
Begeisterung entgegen. Die Professur für Öffentli- Religionen und von Geschlechtergerechtigkeit re-
ches Recht und Geschlechterstudien ist die bedeu- flektieren. Ein weiterer Schwerpunkt sind „Women’s
tendste Professur für rechtliche Geschlechterstudi- Human Rights at Home“, also die innerstaatliche
en in Deutschland und hat seit mehr als fünfzehn Implementation von Menschenrechten von Frauen*.
Jahren Vorbildfunktion durch exzellente Forschung Wichtige Referenzgebiete bilden hier reproduktive
und Lehre, gelingende Transferleistungen und wis- Rechte (bspw. die aktuellen Debatten um § 219a
senschafts- wie gesellschaftspolitische Relevanz. Strafgesetzbuch stellen sich aus internationaler
Dies beabsichtige ich fortzusetzen. Perspektive deutlich anders dar als aus nationa-
Meine derzeitigen Schwerpunkte in Forschung, ler) sowie die UN-Frauenrechtskonvention und die
Lehre und Transfer schließen vielfältig an Themen Istanbul-Konvention gegen geschlechtsspezifische
und Projekte am Lehrstuhl an. So geht es mir ge- Gewalt.
48 Semesterblick Winter 2018/19
Personen
Daneben werden mich öffentlicher Raum als Staats- ße Freiräume und funktionierte nach dem DIY-Prin-
aufgabe, Gewalt im Geschlechterverhältnis, Jura für zip. Neben zwei Tagungen zum öffentlichen Raum
Nicht-.Jurist*innen (Translation von Rechtsdiskur- sowie Demokratie und Hochschule veranstalteten
sen), Versammlungsrecht, Hasskriminalität und der wir u.a. Seminare zu Frauen im Recht, gründeten ei-
Nationalsozialismus in der deutschen Rechtswissen- nen feministischen Lesekreis und holten den Femi-
schaft nach 1945 beschäftigen sowie Gender & Di- nistischen Juristinnentag nach Greifswald. Auch das
versity in der rechtswissenschaftlichen Fachdidaktik Studienbuch zur Feministischen Rechtswissenschaft
und Lehre. Forschung, Lehre und Transfer gehören folgte dem Prinzip, die Lehrbücher, die mensch ger-
für mich untrennbar zusammen. Meine bisherigen ne lesen würde, im Zweifel eben selbst zu schreiben.
interdisziplinären Lehrerfahrungen umfassen All- Meine von Prof. Dr. Claus Dieter Classen in Greifs-
gemeines Verwaltungsrecht und Verwaltungspro- wald und Prof. Dr. Matthias Jestaedt aus der Fer-
zessrecht, Einführung in die Legal Gender Studies, ne wunderbar betreute Dissertation zur Kritik der
Polizeirecht, Feministische Rechts- und Staatsthe- verfassungskonformen Auslegung befasste sich
orie, Wirtschaftsverwaltungsrecht, Rechtssozio- nicht mit Geschlechterforschung, schuf aber das
logie, Recht der Geschlechtergleichstellung und rechtstheoretische Fundament, um das Zusammen-
Genderkompetenz, Antidiskriminierungsrecht, Ex- spiel von Rechtspolitik und Rechtsdogmatik in der
amensvorbereitung im Öffentlichen Recht, diverse Rechtserzeugung klarer zu analysieren und die Leis-
Seminare zu Themen der rechtlichen Geschlechter- tungsfähigkeit von Recht präziser einzuschätzen. Im
studien und unzählige Vorträge. Gute Lehre sollte Referendariat legte ich einen Schwerpunkt im Öf-
authentisch, unterhaltsam, kompetenz- und pra- fentlichen Recht und hatte unter anderem das Ver-
xisorientiert, aktuell, mit Blick auf gesellschaftli- gnügen, bei der Kammer des VG Lüneburg tätig zu
che Wirklichkeiten, interaktiv und aktivierend sein. sein, die sich mit Castor-Transporten und Neonazi-
Den Einsatz entsprechender Methoden drohe ich Demos herumschlagen durfte. Nach dem Referen-
schon jetzt an (u.a. Bundestagsdebatte, Privilegien- dariat war ich für sechs Jahre mit der neu zu schaf-
test, Sozialerhebung, forschendes Lernen, Rewri- fenden Juniorprofessur „Öffentliches Recht und
ting Judgments, Diskursanalyse, Peer Counseling, Legal Gender Studies“ an der Universität Hamburg,
Exkursion), was allerdings vom Lehrstuhl bekannt die mir zur zweiten akademischen Heimat wurde.
sein dürfte. Und ich möchte ermutigen, auch andere Einer kurzen Rückkehr nach Greifswald folgte dann
spannende Lehrveranstaltungen des Teams wahr- die Berufung an die FernUniversität in Hagen, wo ich
zunehmen wie insbesondere (aber nicht nur!) das in den letzten anderthalb Jahren die Professur für
außergewöhnliche Angebot der Humboldt Law Clinic „Gender im Recht“ konturierte. Seit sieben Jahren
Grund- und Menschenrechte. bin ich zudem als Expertin im European Equality Law
Wie bin ich selbst dazu gekommen, Rechtswissen- Network tätig, welches für die Europäische Kommis-
schaften und Geschlechterstudien zu verbinden? sion die Implementation der Antidiskriminierungs-
Meine erste Begegnung mit Geschlechterstudien Richtlinien der EU überprüft.
erfolgte früh im Studium. Neben Rechtswissen- Eine solche Beschreibung meines Lebensweges vom
schaften studierte ich einige Semester Politik und ersten Seminar im Studium bis zur Professur in Ha-
Anglistik im Nebenfach und gleich das erste Semi- gen erweckt einen ganz fehlerhaften Eindruck von
nar mit dem Titel „Men and Women in Wartimes“ Zwangsläufigkeit. Weder war es mir in die Wiege
führte mich ins Herz der Gender Studies und weckte gelegt noch entsprach es lange Zeit auch nur mei-
ein andauerndes Forschungsinteresse an Gewalt als ner Vorstellungskraft, ich könnte einmal Professorin
konstituierendem Faktor von Geschlecht. Im Inter- für Rechtswissenschaften werden. Dies hätte auch
disziplinären Zentrum für Frauen- und Geschlech- schon sehr früh scheitern können, da ich im Jura-
terforschung der Universität Greifswald war ich die studium am Ende jedes Semesters eine Reflektions-
einzige Rechtswissenschaftlerin, lernte unendlich pause darüber einlegte, ob ich dieses Fach wirklich
viel und erhielt Einblicke in die Herausforderungen weiterstudierenden will. Dass die Antwort jedes Mal
transdisziplinärer Kommunikation. Im Jurastudium positiv ausfiel, ist nicht nur, aber wesentlich auch
interessierte mich von Beginn an das Verhältnis von den (rechtlichen) Geschlechterstudien zu verdan-
Recht und gesellschaftlicher Wirklichkeit, weshalb ken, die mich nun seit zwei Jahrzehnten begeistern.
ich erst bei der Kriminologie landete, bevor ich aus So hoffe ich sehr, dass ich Ihnen in der einen oder
versprengten Aufsätzen und Büchern (die „lila Rei- anderen Veranstaltung begegnen werde, die auch
he“ des Nomos-Verlages!) eine Ahnung erhielt, dass auf Ihre Einstellung zum Studium eine positive Wir-
es rechtliche Geschlechterstudien geben könnte. Als kung entfaltet. Bis dahin!
Gleichstellungsbeauftragte der Studierendenschaft
konnte ich zudem Erfahrungen mit Antidiskrimi- Ulrike Lembke
nierungsrecht in der Praxis sammeln, die gemischt
ausfielen. Greifswald bot als kleine Universität gro-
Semesterblick Winter 2018/19
Fachschaft 49
10. Savignycup
Wintersemester 2018/19
Oktober November Dezember Januar Februar März
Allerheiligen
1 Mo 40 1 Do 1 Sa 1 Di Neujahr 1 Fr 1 Fr
Graduiertenkolloqium
2 Di 2 Fr 2 So 1. Advent 2 Mi 2 Sa 2 Sa
3 Mi Tag der Dt. Einheit 3 Sa 3 Mo 49 3 Do 3 So 3 So
4 Do 4 So 4 Di 4 Fr 4 Mo 6 4 Mo Rosenmontag 10
5 Fr 5 Mo 45 5 Mi 5 Sa 5 Di 5 Di
6 Sa 6 Di 6 Do Graduiertenkolloqium 6 So Heilige Drei Könige 6 Mi 6 Mi
7 So 7 Mi 7 Fr 7 Mo 2 7 Do Graduiertenkolloqium 7 Do
8 Mo 41 8 Do Graduiertenkolloqium 8 Sa 8 Di 8 Fr 8 Fr
9 Di 9 Fr 9 So 9 Mi 9 Sa 9 Sa
10 Mi 10 Sa 10 Mo 50 10 Do Graduiertenkoll. - Dannemann 10 So 10 So
11 Do 11 So 11 Di 11 Fr 11 Mo 7 11 Mo 11
12 Fr O-tag Erstsemester 12 Mo 46 12 Mi 12 Sa 12 Di 12 Di
13 Sa 13 Di 13 Do Fakultätsratssitzung 13 So 13 Mi 13 Mi
14 So 14 Mi 14 Fr 14 Mo 3 14 Do 14 Do Fakultätsratssitzung
15 Mo Erstsemestertag 42 15 Do Fakultätsratssitzung 15 Sa 15 Di 15 Fr 15 Fr
16 Di 16 Fr Juraparty 16 So 16 Mi 16 Sa 16 Sa
17 Mi 17 Sa 17 Mo 51 17 Do Fakultätsratssitzung 17 So 17 So
18 Do Graduiertenkolloqium 18 So 18 Di 18 Fr 18 Mo 8 18 Mo 12
19 Fr 19 Mo 47 19 Mi 19 Sa 19 Di 19 Di
Fakultätsratssitzung
20 Sa 20 Di 20 Do Habilitationsvortrag
20 So 20 Mi 20 Mi
21 So 21 Mi 21 Fr 21 Mo 4 21 Do 21 Do
22 Mo Auftakt HELS 43 22 Do Graduiertenkoll. - Ruffert 22 Sa 22 Di 22 Fr 22 Fr
23 Di 23 Fr Akademische Feier 23 So 23 Mi 23 Sa 23 Sa
24 Mi 24 Sa 24 Mo Heiligabend 52 24 Do Graduiertenkoll. - Eifert 24 So 24 So
25 Do Fakultätsratssitzung 25 So 25 Di 1. Weihnachtstag 25 Fr 25 Mo 9 25 Mo 13
26 Fr 26 Mo 48 26 Mi 2. Weihnachtstag 26 Sa 26 Di 26 Di
27 Sa 27 Di 27 Do 27 So 27 Mi 27 Mi
28 So Ende der Sommerzeit 28 Mi 28 Fr 28 Mo 5 28 Do 28 Do
29 Mo 44 29 Do Graduiertenkoll. - Möllers 29 Sa 29 Di 29 Fr
30 Di 30 Fr 30 So 30 Mi 30 Sa
Fakultätsratssitzung
31 Mi Reformationstag 31 Mo Silvester 1 31 Do 31 So Beginn d. Sommerzeit
Habilitationsvortrag, Graduierten.
Angaben ohne Gewähr
Vorlesungsfrei Prüfungsanmeldung Veranstaltungen/Termine Termine der Fakultät Termine der Fachschaft Feiertage
52 Semesterblick Winter 2018/19
In Kürze
In Kürze
Da dies aber nicht ohne erhebliche Lärm- und Staub- straße 60 und in der Zimmerstraße 23 angemietet.
belästigung möglich ist, müssen verschiedene Lehr- Hier eine Übersicht, wo Sie die betroffenen Lehr-
stühle zeitweise umziehen. Die Universität hat für stühle finden. Die Telefonnummern bleiben unver-
die betroffenen Lehrstühle Räume in der Friedrich- ändert.
Lehrstuhl Prof. Greco: Friedrichstraße 60, 10117 Berlin, Räume 1.20; 1.21 und 1.24
Lehrstuhl Prof. Grundmann: Friedrichstraße 60, 10117 Berlin, Räume 1.10; 1.12, 1.18 und 1.19
Lehrstuhl Prof. Klöhn: Friedrichstraße 60, 10117 Berlin, Räume 1.11 und 1.14
Lehrstuhl Prof. Metzger: Friedrichstraße 60, 10117 Berlin, Räume 1.04 bis 1.09
Lehrstuhl Prof. Möllers: Zimmerstraße 23, 10117 Berlin, Räume 1.09 bis 1.13
Lehrstuhl Prof. Obergfell: Friedrichstraße 60, 10117 Berlin, Räume 1.26; 1.28; 1.29 und 1.31
Lehrstuhl Prof. Ruffert: Friedrichstraße 60, 10117 Berlin, Räume 1.25; 1.27 und 1.30
IRI-LSI: Zimmerstraße 23, 10117 Berlin, Räume 1.05; 1.07 und 1.08
Seada Hussein Adem: Palestine and the ICC Robert Piotr Mezyk: Die EU und die Finanzkrise: Die Emer-
genz eines neuen Systems der wirtschaftspolitischen Koordi-
Sven Asmussen: Nachhaltige Täuschungen: Zur Haftung für
nierung in den Jahren 2010 bis 2017
Verstöße gegen und Täuschungen über CSR-Codes im Wett-
bewerb Almut Elisabeth Neumann: Preußen zwischen Hegemonie
und „Preußenschlag“ - Hugo Preuß in der staatsrechtlichen
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Jobmesse Jura-Praxis-Tag 2018
Der Jura-Praxis-Tag findet jährlich statt und ist ein Angebot für junge Juristinnen und Juristen, die kurz vor
Abschluss ihres Studiums stehen oder das Universitätsstudium kürzlich abgeschlossen haben. An diesem
Tag besteht die Möglichkeit zu intensiven, gut vorbereiteten, persönlichen Gesprächen mit Vertretern in
Berlin ansässiger Anwaltskanzleien und Institutionen.
Der Jura-Praxis-Tag fand am 6. Juni 18 von 10.00 bis 16.00 Uhr im Foyer der Kommode statt.
• EY
• SammlerUsinger Rechtsanwälte
• V. BOETTICHER Rechtsanwälte
Nähere Informationen finden Sie auf der Webseite der Bibliotheksgesellschaft unter:
http://bg.rewi.hu-berlin.de/praxistag/
karriere.goerg.de