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8. Versammlungsfreiheit Seite 31
Zum Beispiel:
Jeder, der für den Staat arbeitet, muss die Rechte beachten:
Jeder Mensch kann fordern,
• dass Polizisten ihn nicht schlagen.
• Oder dass Polizisten nicht ohne Erlaubnis private Briefe lesen.
Zum Beispiel:
Eine Schülerin kann sich für eine Ausbildung frei entscheiden.
Sie kann sagen: Ich möchte Automechanikerin werden.
Oder Verkäuferin.
Der Staat darf ihr nicht vorschreiben,
welche Ausbildung sie machen soll.
Versammlungsfreiheit bedeutet:
Jeder Deutsche hat das Recht zu demonstrieren.
Auf der Demonstration darf er seine Meinung sagen.
p Artikel 1
(1) Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu
schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.
(2) Das deutsche Volk bekennt sich darum zu unverletzlichen und
unveräußerlichen Menschenrechten als Grundlage jeder menschlichen
Gemeinschaft, des Friedens und der Gerechtigkeit in der Welt.
(3) Die nachfolgenden Grundrechte binden Gesetzgebung,
vollziehende Gewalt und Rechtsprechung als unmittelbar geltendes Recht.
Wenn etwas immer einen Wert hat, sagt man: Es hat eine Würde.
Jeder Mensch ist deshalb wertvoll, weil er ein Mensch ist.
Auch die Würde von Menschen, die ein Gesetz gebrochen haben,
muss beachtet werden.
Das hat das Bundesverfassungsgericht bestätigt.
Das Bundesverfassungsgericht ist das höchste Gericht in Deutschland.
Es hat zum Beispiel entschieden:
Auch Menschen im Gefängnis müssen die Hoffnung haben,
dass sie das Gefängnis irgendwann wieder verlassen dürfen.
Auch jemand, der einen anderen Menschen ermordet hat.
Ein Leben ohne Hoffnung ist nicht menschenwürdig.
Ein Gericht muss deshalb nach 15 Jahren prüfen:
Kann ein Mensch das Gefängnis wieder verlassen?
p Artikel 2
(1) Jeder hat das Recht auf die freie Entfaltung seiner
Persönlichkeit, soweit er nicht die Rechte anderer verletzt
und nicht gegen dieverfassungsmäßige Ordnung oder das
Sittengesetz verstößt.
(2) Jeder hat das Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit.
Die Freiheit der Person ist unverletzlich. In diese Rechte darf nur auf
Grund eines Gesetzes eingegriffen werden.
p Artikel 3
(1) Alle Menschen sind vor dem Gesetz gleich.
(2) Männer und Frauen sind gleichberechtigt. Der Staat fördert die
tatsächliche Durchsetzung der Gleichberechtigung von Frauen und
Männern und wirkt auf die Beseitigung bestehender Nachteile hin.
(3) Niemand darf wegen seines Geschlechtes, seiner Abstammung,
seiner Rasse, seiner Sprache, seiner Heimat und Herkunft, seines
Glaubens, seiner religiösen oder politischen Anschauungen
benachteiligt oder bevorzugt werden. Niemand darf wegen seiner
Behinderung benachteiligt werden.
Das bedeutet:
• Alle Menschen haben die gleichen Rechte.
• Der Staat muss alle Menschen gleich behandeln.
• Der Staat darf niemanden besser oder schlechter behandeln:
Egal ob jemand aus einer berühmten Familie kommt,
eine wichtige Chefin ist oder ein armer Mann.
p Artikel 4
(1) Die Freiheit des Glaubens, des Gewissens und die Freiheit des
religiösen und weltanschaulichen Bekenntnisses sind unverletzlich.
(2) Die ungestörte Religionsausübung wird gewährleistet.
(3) Niemand darf gegen sein Gewissen zum Kriegsdienst mit der
Waffe gezwungen werden. (…)
Eine Weltanschauung ist die Weise, wie ein Mensch sich die Welt erklärt.
Dazu gehört auch, was für ihn auf der Welt wichtig ist.
• Manchen Menschen sind Naturwissenschaften wichtig.
• Manchen Menschen ist Philosophie wichtig.
• Manchen Menschen ist eine bestimmte Politik wichtig.
• Für manche Menschen ist Religion wichtig.
Auf der Welt gibt es viele verschiedene Religionen.
Religionen sind zum Beispiel: Das Christentum, das Judentum,
der Islam, der Buddhismus oder der Hinduismus.
p Artikel 5
(1) Jeder hat das Recht, seine Meinung in Wort, Schrift und Bild frei zu äußern
und zu verbreiten und sich aus allgemein zugänglichen Quellen ungehindert
zu unterrichten. Die Pressefreiheit und die Freiheit der Berichterstattung durch
Rundfunk und Film werden gewährleistet. Eine Zensur findet nicht statt.
Meinungsfreiheit
Artikel 5 sagt:
Jeder Mensch hat das Recht, seine Meinung öffentlich zu sagen.
• Zum Beispiel kann man sagen, was man über Politik denkt.
• Oder im Internet schreiben:
„Der Bürgermeister will Geld sparen
und deshalb mein Lieblings-Schwimmbad verkaufen.
Das finde ich falsch!“
Wenn viele Menschen gegen den Verkauf sind,
kann das etwas verändern:
Das Schwimmbad wird vielleicht doch nicht verkauft.
Das verbreitet Angst und die Menschen fühlen sich nicht mehr sicher.
Hass und Gewalt verletzen die Rechte anderer Menschen.
Zensur bedeutet:
Der Staat kontrolliert,
• was die Medien berichten,
• welche Worte die Medien benutzen,
• welche Bilder die Medien zeigen.
Gefällt dem Staat etwas nicht, verbietet der Staat das.
p Artikel 6
(1) Ehe und Familie stehen unter dem besonderen Schutze der
staatlichen Ordnung.
(2) Pflege und Erziehung der Kinder sind das natürliche Recht der Eltern
und die zuvörderst ihnen obliegende Pflicht. Über ihre Betätigung
wacht die staatliche Gemeinschaft. (…)
8. Versammlungsfreiheit
p Artikel 8
(1) Alle Deutschen haben das Recht, sich ohne Anmeldung oder
Erlaubnis friedlich und ohne Waffen zu versammeln.
(2) Für Versammlungen unter freiem Himmel kann dieses Recht durch
Gesetz oder auf Grund eines Gesetzes beschränkt werden.
Eine Versammlung, auf der eine Gruppe von Menschen ihre Meinung
öffentlich äußern will, heißt Demonstration.
p Artikel 10
(1) Das Briefgeheimnis sowie das Post- und Fernmeldegeheimnis
sind unverletzlich.
(2) Beschränkungen dürfen nur auf Grund eines Gesetzes angeordnet
werden. (…)
Der Staat muss dafür sorgen, dass die Nachrichten geheim bleiben.
Auch die Polizei darf Nachrichten nicht lesen oder abhören.
p Artikel 13
(1) Die Wohnung ist unverletzlich.
(2) Durchsuchungen dürfen nur durch den Richter, bei Gefahr im
Verzuge auch durch die in den Gesetzen vorgesehenen anderen
Organe angeordnet und nur in der dort vorgeschriebenen Form
durchgeführt werden. (…)
p Artikel 16a
(1) Politisch Verfolgte genießen Asylrecht.
(2) Auf Absatz 1 kann sich nicht berufen, wer aus einem Mitgliedstaat
der Europäischen Gemeinschaften oder aus einem anderen Drittstaat
einreist, in dem die Anwendung des Abkommens über die
Rechtsstellung der Flüchtlinge und der Konvention zum Schutze der
Menschenrechte und Grundfreiheiten sichergestellt ist. (…)
p Artikel 17
Jedermann hat das Recht, sich einzeln oder in Gemeinschaft mit
anderen schriftlich mit Bitten oder Beschwerden an die zuständigen
Stellen und an die Volksvertretung zu wenden.
Zum Beispiel:
Behinderte Menschen kritisieren in einer Petition
ein geplantes Gesetz, das Bundesteilhabegesetz.
Sie fordern zum Beispiel:
Die Regeln für die Bezahlung von Assistenz sollen geändert werden.
Das Grundgesetz
I. Die Grundrechte Artikel 4
(2) Das Deutsche Volk bekennt sich darum zu (3) Niemand darf gegen sein Gewissen zum
unverletzlichen und unveräußerlichen Menschen Kriegsdienst mit der Waffe gezwungen werden.
rechten als Grundlage jeder menschlichen Ge- Das Nähere regelt ein Bundesgesetz.
meinschaft, des Friedens und der Gerechtigkeit in
Artikel 5
der Welt.
(1) Jeder hat das Recht, seine Meinung in Wort,
(3) Die nachfolgenden Grundrechte binden
Schrift und Bild frei zu äußern und zu verbreiten
Gesetzgebung, vollziehende Gewalt und Recht
und sich aus allgemein zugänglichen Quellen
sprechung als unmittelbar geltendes Recht.
ungehindert zu unterrichten. Die Pressefreiheit
Artikel 2 und die Freiheit der Berichterstattung durch
Rundfunk und Film werden gewährleistet. Eine
(1) Jeder hat das Recht auf die freie Entfaltung
Zensur findet nicht statt.
seiner Persönlichkeit, soweit er nicht die Rechte
anderer verletzt und nicht gegen die verfassungs (2) Diese Rechte finden ihre Schranken in den
mäßige Ordnung oder das Sittengesetz verstößt. Vorschriften der allgemeinen Gesetze, den ge-
setzlichen Bestimmungen zum Schutze der Ju-
(2) Jeder hat das Recht auf Leben und körper
gend und in dem Recht der persönlichen Ehre.
liche Unversehrtheit. Die Freiheit der Person ist
unverletzlich. In diese Rechte darf nur auf Grund (3) Kunst und Wissenschaft, Forschung und
eines Gesetzes eingegriffen werden. Lehre sind frei. Die Freiheit der Lehre entbindet
nicht von der Treue zur Verfassung.
Artikel 3
Artikel 6
(1) Alle Menschen sind vor dem Gesetz gleich.
(1) Ehe und Familie stehen unter dem besonde-
(2) Männer und Frauen sind gleichberechtigt.
ren Schutze der staatlichen Ordnung.
Der Staat fördert die tatsächliche Durchsetzung
der Gleichberechtigung von Frauen und Män- (2) Pflege und Erziehung der Kinder sind das
nern und wirkt auf die Beseitigung bestehender natürliche Recht der Eltern und die zuvörderst
Nachteile hin. ihnen obliegende Pflicht. Über ihre Betätigung
wacht die staatliche Gemeinschaft.
(3) Niemand darf wegen seines Geschlechtes,
seiner Abstammung, seiner Rasse, seiner Sprache, (3) Gegen den Willen der Erziehungsberechtigten
seiner Heimat und Herkunft, seines Glaubens, dürfen Kinder nur auf Grund eines Gesetzes von
seiner religiösen oder politischen Anschauungen der Familie getrennt werden, wenn die Erzie-
benachteiligt oder bevorzugt werden. Niemand darf hungsberechtigten versagen oder wenn die Kinder
wegen seiner Behinderung benachteiligt werden. aus anderen Gründen zu verwahrlosen drohen.
(4) Jede Mutter hat Anspruch auf den Schutz Antrag von Erziehungsberechtigten, wenn sie als
und die Fürsorge der Gemeinschaft. Gemeinschaftsschule, als Bekenntnis- oder
Weltanschauungsschule errichtet werden soll
(5) Den unehelichen Kindern sind durch die
und eine öffentliche Volksschule dieser Art in der
Gesetzgebung die gleichen Bedingungen für ihre
Gemeinde nicht besteht.
leibliche und seelische Entwicklung und ihre
Stellung in der Gesellschaft zu schaffen wie den (6) Vorschulen bleiben aufgehoben.
ehelichen Kindern.
Artikel 8
Artikel 7
(1) Alle Deutschen haben das Recht, sich ohne
(1) Das gesamte Schulwesen steht unter der Anmeldung oder Erlaubnis friedlich und ohne
Aufsicht des Staates. Waffen zu versammeln.
(2) Die Erziehungsberechtigten haben das (2) Für Versammlungen unter freiem Himmel
Recht, über die Teilnahme des Kindes am kann dieses Recht durch Gesetz oder auf Grund
Religionsunterricht zu bestimmen. eines Gesetzes beschränkt werden.
(2) Durchsuchungen dürfen nur durch den Rich- (6) Die Bundesregierung unterrichtet den
ter, bei Gefahr im Verzuge auch durch die in den Bundestag jährlich über den nach Absatz 3 so-
Gesetzen vorgesehenen anderen Organe ange- wie über den im Zuständigkeitsbereich des Bun-
ordnet und nur in der dort vorgeschriebenen des nach Absatz 4 und, soweit richterlich
Form durchgeführt werden. überprüfungsbedürftig, nach Absatz 5 erfolgten
Einsatz technischer Mittel. Ein vom Bundestag
(3) Begründen bestimmte Tatsachen den Ver-
gewähltes Gremium übt auf der Grundlage die-
dacht, daß jemand eine durch Gesetz einzeln
ses Berichts die parlamentarische Kontrolle aus.
bestimmte besonders schwere Straftat begangen
Die Länder gewährleisten eine gleichwertige par-
hat, so dürfen zur Verfolgung der Tat auf Grund
lamentarische Kontrolle.
richterlicher Anordnung technische Mittel zur
akustischen Überwachung von Wohnungen, in (7) Eingriffe und Beschränkungen dürfen im übri-
denen der Beschuldigte sich vermutlich aufhält, gen nur zur Abwehr einer gemeinen Gefahr oder
eingesetzt werden, wenn die Erforschung des einer Lebensgefahr für einzelne Personen, auf
Grund eines Gesetzes auch zur Verhütung drin- (2) Kein Deutscher darf an das Ausland ausge
gender Gefahren für die öffentliche Sicherheit liefert werden. Durch Gesetz kann eine abwei-
und Ordnung, insbesondere zur Behebung der chende Regelung für Auslieferungen an einen Mit-
Raumnot, zur Bekämpfung von Seuchengefahr gliedstaat der Europäischen Union oder an einen
oder zum Schutze gefährdeter Jugendlicher vor- internationalen Gerichtshof getroffen werden, so-
genommen werden. weit rechtsstaatliche Grundsätze gewahrt sind.
(1) Das Eigentum und das Erbrecht werden ge- (1) Politisch Verfolgte genießen Asylrecht.
währleistet. Inhalt und Schranken werden durch
(2) Auf Absatz 1 kann sich nicht berufen, wer
die Gesetze bestimmt.
aus einem Mitgliedstaat der Europäischen
(2) Eigentum verpflichtet. Sein Gebrauch soll Gemeinschaften oder aus einem anderen Dritt-
zugleich dem Wohle der Allgemeinheit dienen. staat einreist, in dem die Anwendung des Ab-
kommens über die Rechtsstellung der Flüchtlin-
(3) Eine Enteignung ist nur zum Wohle der All
ge und der Konvention zum Schutze der
gemeinheit zulässig. Sie darf nur durch Gesetz
Menschenrechte und Grundfreiheiten sicherge-
oder auf Grund eines Gesetzes erfolgen, das Art
stellt ist. Die Staaten außerhalb der Europä-
und Ausmaß der Entschädigung regelt. Die Ent-
ischen Gemeinschaften, auf die die Vorausset-
schädigung ist unter gerechter Abwägung der
zungen des Satzes 1 zutreffen, werden durch
Interessen der Allgemeinheit und der Beteiligten
Gesetz, das der Zustimmung des Bundesrates
zu bestimmen. Wegen der Höhe der Entschädi-
bedarf, bestimmt. In den Fällen des Satzes 1
gung steht im Streitfalle der Rechtsweg vor den
können aufenthaltsbeendende Maßnahmen un-
ordentlichen Gerichten offen.
abhängig von einem hiergegen eingelegten
Artikel 15 Rechtsbehelf vollzogen werden.
Grund und Boden, Naturschätze und Produk (3) Durch Gesetz, das der Zustimmung des
tionsmittel können zum Zwecke der Vergesell- Bundesrates bedarf, können Staaten bestimmt
schaftung durch ein Gesetz, das Art und Ausmaß werden, bei denen auf Grund der Rechtslage,
der Entschädigung regelt, in Gemeineigentum der Rechtsanwendung und der allgemeinen
oder in andere Formen der Gemeinwirtschaft politischen Verhältnisse gewährleistet erscheint,
überführt werden. Für die Entschädigung gilt daß dort weder politische Verfolgung noch un-
Artikel 14 Abs. 3 Satz 3 und 4 entsprechend. menschliche oder erniedrigende Bestrafung
oder Behandlung stattfindet. Es wird vermutet,
Artikel 16
daß ein Ausländer aus einem solchen Staat nicht
(1) Die deutsche Staatsangehörigkeit darf nicht verfolgt wird, solange er nicht Tatsachen vor-
entzogen werden. Der Verlust der Staats trägt, die die Annahme begründen, daß
angehörigkeit darf nur auf Grund eines Gesetzes er entgegen dieser Vermutung politisch verfolgt
und gegen den Willen des Betroffenen nur dann wird.
eintreten, wenn der Betroffene dadurch nicht
(4) Die Vollziehung aufenthaltsbeendender Maß-
staatenlos wird.
nahmen wird in den Fällen des Absatzes 3 und
in anderen Fällen, die offensichtlich unbegründet
sind oder als offensichtlich unbegründet gelten, bestimmen, daß die Grundrechte der Freizügig-
durch das Gericht nur ausgesetzt, wenn ernstli- keit (Artikel 11) und der Unverletzlichkeit der
che Zweifel an der Rechtmäßigkeit der Maßnah- Wohnung (Artikel 13) eingeschränkt werden.
me bestehen; der Prüfungsumfang kann einge-
Artikel 18
schränkt werden und verspätetes Vorbringen
unberücksichtigt bleiben. Das Nähere ist durch Wer die Freiheit der Meinungsäußerung, ins
Gesetz zu bestimmen. besondere die Pressefreiheit (Artikel 5 Abs. 1),
die Lehrfreiheit (Artikel 5 Abs. 3), die Ver
(5) Die Absätze 1 bis 4 stehen völkerrechtlichen
sammlungsfreiheit (Artikel 8), die Vereinigungs
Verträgen von Mitgliedstaaten der Europäischen
freiheit (Artikel 9), das Brief-, Post- und Fernmelde
Gemeinschaften untereinander und mit dritten
geheimnis (Artikel 10), das Eigentum (Artikel 14)
Staaten nicht entgegen, die unter Beachtung der
oder das Asylrecht (Artikel 16a) zum Kampfe ge-
Verpflichtungen aus dem Abkommen über die
gen die freiheitliche demokratische Grund
Rechtsstellung der Flüchtlinge und der Konventi-
ordnung mißbraucht, verwirkt diese Grundrechte.
on zum Schutze der Menschenrechte und
Die Verwirkung und ihr Ausmaß werden durch
Grundfreiheiten, deren Anwendung in den
das Bundesverfassungsgericht ausgesprochen.
Vertragsstaaten sichergestellt sein muß,
Zuständigkeitsregelungen für die Prüfung von Artikel 19
Asylbegehren einschließlich der gegenseitigen
(1) Soweit nach diesem Grundgesetz ein
Anerkennung von Asylentscheidungen treffen.
Grundrecht durch Gesetz oder auf Grund eines
Artikel 17 Gesetzes eingeschränkt werden kann, muß das
Gesetz allgemein und nicht nur für den Einzelfall
Jedermann hat das Recht, sich einzeln oder in
gelten. Außerdem muß das Gesetz das Grund
Gemeinschaft mit anderen schriftlich mit Bitten
recht unter Angabe des Artikels nennen.
oder Beschwerden an die zuständigen Stellen
und an die Volksvertretung zu wenden. (2) In keinem Falle darf ein Grundrecht in sei-
nem Wesensgehalt angetastet werden.
Artikel 17a
(3) Die Grundrechte gelten auch für inländische
(1) Gesetze über Wehrdienst und Ersatzdienst
juristische Personen, soweit sie ihrem Wesen
können bestimmen, daß für die Angehörigen der
nach auf diese anwendbar sind.
Streitkräfte und des Ersatzdienstes während
der Zeit des Wehr- oder Ersatzdienstes das (4) Wird jemand durch die öffentliche Gewalt in
Grundrecht, seine Meinung in Wort, Schrift und seinen Rechten verletzt, so steht ihm der Rechts
Bild frei zu äußern und zu verbreiten (Artikel 5 weg offen. Soweit eine andere Zuständigkeit
Abs. 1 Satz 1 erster Halbsatz), das Grundrecht nicht begründet ist, ist der ordentliche Rechts-
der Versammlungsfreiheit (Artikel 8) und das weg gegeben. Artikel 10 Abs. 2 Satz 2 bleibt un-
Petitionsrecht (Artikel 17), soweit es das Recht berührt.
gewährt, Bitten oder Beschwerden in Gemein-
Quelle: Deutscher Bundestag, www.bundestag.de/parlament/
schaft mit anderen vorzubringen, eingeschränkt
aufgaben/rechtsgrundlagen/grundgesetz/gg_01/245122
werden.
[161015]
(2) Gesetze, die der Verteidigung einschließlich
des Schutzes der Zivilbevölkerung dienen, können
Videos im Internet:
• Das Grundgesetz... in einfacher Sprache erklärt! (Teil 1) (2015).
[Video], Carmen Thomas, Erklärvideo GmBH, unter:
www.youtube.com/watch?v=db0XKo4J_18
• Das deutsche Grundgesetz – erklärt von Carmen Thomas
und E rklärvideos.com (2016)
[Video], Carmen Thomas, Erklärvideo GmBH, unter:
www.youtube.com/watch?v=Hob442VTUGA
• Demokratie einfach erklärt (2014)
[Video], explainity GmbH, unter:
www.youtube.com/watch?v=59gAft8LwU4
• Meinungsfreiheit einfach erklärt (2014)
[Video], explainity GmbH, unter:
www.youtube.com/watch?v=tyny7frgAO8
• Vereinte Nationen (UN) einfach erklärt (2011)
[Video], explainity GmbH, unter:
www.youtube.com/watch?v=A5VpZT5Qwhk