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Ein Service von Stiftung Lesen und Deutsche Bahn Stiftung

Vier kleine Piraten


Eine Geschichte von Erhard Dietl und Ingrid Uebe illustriert von Erhard Dietl,
erschienen im arsEdition Verlag.
Die vier kleinen Piraten wollen heute eine weite Reise machen.

Ricki probiert schon mal die Hängematte aus. Ronnie und Tim schleppen

Kisten an Bord. Flora trägt den schweren Topf mit Himbeermarmelade. Den

hat ihnen Oma mitgegeben. Koko hat sich das Fernrohr geschnappt und

Knöpfchen hüpft bellend hin und her. Alle freuen sich auf die große Fahrt auf

hoher See.

„Die Schatzkarte habe ich dabei“, sagt Ricki.

Was für ein wunderschöner Tag! Ronnie singt gleich ein paar wilde

Seeräuberlieder. So macht das Piratenleben Spaß!

Tim studiert die alte Schatzkarte. „Der Schatz soll auf einer einsamen Insel

versteckt sein!", sagt er. „Hier ist eine Kokosnuss eingezeichnet. Was das

wohl bedeutet?“

In der Nacht geraten sie plötzlich in einen fürchterlichen Sturm. Der Wind

heult so schauerlich wie tausend Gespenster und der Regen peitscht ihnen

ins Gesicht. Die Segel knattern, und das ganze Schiff ächzt, als würde es

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gleich auseinanderbrechen.

„Festhalten!“, brüllt Flora gegen den Wind. Knöpfchen winselt. Den armen

Koko hat der Sturm ins Wasser geweht. Gerade noch kann ihn Tim retten!

Am nächsten Morgen steuern sie auf eine einsame Insel zu. Der Strand ist

voller Kokosnusspalmen. Ob das die Schatzinsel ist?

Plötzlich taucht ein riesiges Seeräuberschiff vor ihnen auf. „Ich bekomme

Gänsehaut!“, sagt Tim zähneklappernd.

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„Das ist das Schiff der blutigen Halunken!“, flüstert Flora.

„Vielleicht suchen sie auch den Schatz!“, meint Ronnie.

„Wir müssen vorsichtig sein", erklärt Ricki. „Das sind ganz üble Burschen!“

Kaum haben die blutigen Halunken die Insel betreten, da erschrecken sie

fürchterlich. Ein grässliches Ungeheuer stürmt auf sie zu! Es knallt und zischt

und gibt fürchterliche Geräusche von sich. Den Seeräubern gefriert vor

Schreck das Blut in den Adern. Sie rennen davon, so schnell sie können,

springen wieder auf ihr Schiff und segeln davon.

„Zum Glück haben sie uns nicht entdeckt!“, flüstert Ricki. Die vier kleinen

Piraten haben sich gut versteckt!

Was für eine Überraschung: In dem Ungeheuer steckt ein Mann! Es ist der alte

Robinson. Er hat das Ungeheuer selbst gebastelt. Damit kann er seine Insel

verteidigen. Robinson mag es nämlich gar nicht, wenn gefährliche Halunken

auf seiner Insel herumlaufen.

„Ahoi, wir sind die vier kleinen Piraten. Wir tun dir nichts!“, begrüßt ihn Tim.

„Das war ja ein tolles Feuerwerk!“, ruft Ricki.

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Robinson ist heilfroh, dass er die blutigen Halunken in die Flucht geschlagen

hat. Die vier kleinen Piraten findet er sofort sehr nett. Er will ihnen gleich mal

seine Insel zeigen. Als Erstes erforschen sie die geheimnisvolle Höhle.

„Ihr werdet staunen!", erklärt Robinson. „Da hinten ist ein unterirdischer See.

Er führt hinaus ins Meer!“

„Ganz schön gruselig!“, meint Ronnie. Flora geht mit der Schatzkarte voraus.

Der See ist ziemlich kalt. Trotzdem gehen Flora und Ricki gleich tauchen. Tim

schaut sich die Schatzkarte an. „Irgendwo da unten könnte der Schatz liegen“,

sagt er.

Robinson kratzt sich am Bart. „Davon hab ich ja noch nie etwas gehört!“

Tief unten entdecken Flora und Ricki eine alte Truhe und finden den Schatz.

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Als es dunkel wird, feiern sie ein fröhliches Strandfest, obwohl in der Truhe

kein Gold war, sondern Knochen. Über diesen Schatzfund freut sich

Knöpfchen am meisten. Klar, dass er den größten Knochen bekommen hat!

Die vier kleinen Piraten schlürfen kühle Kokosmilch. Das schmeckt köstlich!

Den Topf mit Omas Himbeermarmelade haben sie Robinson geschenkt. Der

leckt sich die Lippen, denn Makrele mit Marmelade ist seine Leibspeise. Ricki

macht Fotos und Ronnie singt noch ein lustiges Piratenlied:

»Segel knattern, Stürme heulen,

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wir haben an den Köpfen Beulen

und keine Angst vor wilden Haien,

wir hören nachts die Möwen schreien,

es treibt uns hin, es treibt uns her:

Piraten lieben so was sehr!«

Am nächsten Tag segeln die vier kleinen Piraten zurück nach Hause.

Robinson winkt ihnen lange nach. „Besucht mich bald wieder!“, ruft er ihnen

zu.

„Versprochen!“, rufen die vier kleinen Piraten. Sie freuen sich schon aufs

nächste Mal.

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Vier kleine Piraten


Geschichte aus: Die lustigsten Abenteuergeschichten
Autor: Erhard Dietl/Ingrid Uebe
Illustration: Erhard Dietl
Verlag: arsEdition
Alterseinstufung: ab 3 Jahren
ISBN: 978-3-8458-2589-2

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