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2r,t{'
/-

I TUNNELBAU
I

nnähernd2 x 25 km - 50 km vorwiegend
bergmännischaufzufahrende
eingleisige,
Tunnelabschnitte im
Tunnelröhrensind für dasVerkehrsprojekt anhydritführenden
Stuttgart2l geplant(Bild U (MARQUARI2004).
Davonliegenrund 16 km im anhydritführenden, Gipskeuper -
quellfähigenGipskeuper.Für derartigeGebirgsver-
hältnisseliegenim StuttgarterRaumErfahrungen
vorgeseheneAusbau-
mit einer Reihe von Tunnelbauten vor. die nach prinzipien im Projekt
dem Widerstands- oder dem Ausweichprinzip
ausgebautworden sind (Bild 2)(Wittke,2004).
Stuttgart 2l
Beim Widerstandsprinzipwird dieStahlbetonin-
Dipl.-lng. Bacharach,
Wolfgang DBProjektBau
nenschaleso bemessen,dasssie dem Quelldruck
GmbH, Regionalbereich
Südwest,
Karlsruhe
widersteht.Beim Ausweichprinzipoder Verfahren
mit nachgiebigerSohlstützung(VNS)wird dagegen
unterhalbderSohleeineKnautschzoneangeordnet,
die Verformungen zulässt und dem Quelldruck
dadurch nur einen geringen Widerstand entge-
gensetzt.Der Quelldruck wird dementsprechend
reduziert. Gipskeug:er,Enscheina;nr
gsfoa'rnenur:d
Der vorliegende Beitrag befasstsich mit dem g+otechnisci're
Higensc[raftec?
Gipskeuper,seinenErscheinungsformenund geo-
technischenEigenschaften sowieden Erfahrungen, Bild 2 zeigt die Schichtenfolgedesunausgelaugten
die bei den im StuttgarterRaum in diesemGebirge Cipskeupersund die Lagederim StuttgarterRaum
aufgefahrenenTunneln und dem Untersuchungs- ausgeführtenTunnel(WITTKE,2004).Dieseliegen
stollenFreudensteintunnel gesammeltwordensind. schwerpunktmäßig im Mittleren Gipshorizont.
Darüberhinaus werdendie an den Ergebnissendes Im Mittleren Gipshorizont wird das horizontal
UntersuchungsstollensFreudensteintunnelsowie geschichtete und vertikal geklüftete, anhydrit-
an den Nachrechnungen ausgeführter Projekte führende Gestein oberhalb des Anhydritspiegels
kalibrierten Statiken und die gewähltenAusbau- von gipsführendem Gestein und oberhalb der
prinzipien der Tunnel des Projekts Stuttgart 21 Auslaugungsfrontvon einem Residualgestein, dem
vorgestellt. ausgelaugtenGipskeuper,überlagert (Bild 3).

GroßeAbschnitte derTunnel desinPlanung befindlichenProjekts auslührbar ist,wennoberhalb derTunnelfirste


einausreichend
Stuttgart21 liegenim anhydritftihrenden quellfähigen Gips- dickerRiegelausfestemFelsalsWiderlager für denOuelldruck
keuper,derauchquellfähige Tonminerale enthält.Fürderafiige zurVerfügung steht.Stehtunmittelbar oberhalb derFirsteoder
liegen
Gebirgsverhältnisse imStuttgarterRaum Erfahrungenmit im oberen TeildesOuerschnitts ausgelaugterGipskeuper an,so
einerReihevonTunnelbauten uor,die nachdemWiderstands- ergeben sichnachdenErgebnissen derFE-Berechnungen fürdas
oderdemAusweichprinzip ausgebaut wordensind.Beispiele ProjektStuttgart 21unddenBeobachtungen amWagenburgtunnel
hiefür sind der Schanztunnel, der Kappelesbergtunnel, der beiAnwendung desWiderstandsprinzips Hebungen derTunnel-
Wagenburgtunnel, dieWendeschleife unterdemHasenberg, der röhren, diebiszurGeländeoberfläche reichenkönnen. ln solchen
FreudensteintunnelundderEngelbergbasistunnel. Aufdiebei Fällenist dasAusweichprinzip zwepkmäßig, mit demHebungen
derAusführung dieserTunnelaufgetretenen Probleme wird in der Tunnelröhre deutlichverringertwerdenkönnen.Außerdem
diesem Artikelkurzeingegangen. werdenallgemeine Regeln diegenerell
erläutert, beimBauvon
UmsolcheProbleme beimProjektStuttgart21 und auch Tunneln in quellfähigem Felsbeachtetwerdensollten.
bei zukünftigenProjektenzu vermeiden, wurdenim Projekt lm Anschluss daranwerdendiefür dieTunneldesProjekts
Stuttgart21 in den letztenJahren umfangreiche und weit- Stuttgart2l ,denFildertunnel,dieTunnelnach0ber-undUntertürk-
gehendeUntersuchungen und Planungen vorgenommen. In heimsowiedieTunnelnachFeuerbach undnachBadCannstatt,
diesem Zusammenhang wurden beiWBl in den letztenJahren vorgesehenen Maßnahmen für denAusbruch unddieSicherung
umfangreiche Entwicklungsarbeitendurchgeführt. Hierist an sowiedievorgesehenen Ausbauprinzipien erläutert.
BeiderWahl
ersterStelledieAuswertung undlnterpretation der im Unter- einesAusbauprinzips für dieTunneldesProiektsStuttgart21und
suchungsstollenU1desFreudensteintunnels übereinenlangen beimVergleich derAusbauprinzipien wurdeauchberücksichtigt,
Zeitraumdurchgeführten Messungen und Laborvercuche im dassdie Kostenfür dasAusweichprinzip in der Regeldeutlich
AuftragderDBProjektBau GmbH(DBPB) zu nennen. Einvon höhersindals für dasWiderstandsprinzip. Außerdem besteht
WBIentwickeltes FE-Programm wurdean diesenMess-und beimWiderstandsprinzip durchdieSelbstabdichtung desGebir-
Versuchsergebnissenkalibriefi. gesdieChance für weiteresEinsparpotenzial.
Daherwurdedas
vI
Anhand vonsehrumfangreichen statischen Nachweisen für Ausweichprinzip nurdortvorgesehen, woderFelsriegel oberhalb
dieTunneldesProjekbStuftgart21 mit diesemFE-Programm derTunnelfirste nichtausreichend dickundtragfähigist,umden
wird gezeigt, dassdasWiderstandsprinzip verformungsarm0uelldruck aufzunehmen,

30(2007)
seüiechnik Nr.4 231
imanhydritfuhrenden
Tunnelabschnitte
Bacharach: - vorgesehene
Gipskeuper imProjekt
Ausbauprinzipien Stuttgart
21

Sulfatbereitsin Formvon Gipsvorliegt(vgl.Bild 3).


Der gipsführendeFelshat ähnlicheEigenschaften
wie der anhydritführende Fels,quillt abernicht.
Unter Einwirkung des Grundwassersgeht der
Gipsin Lösungund wird mit derGrundwasserströ-
mung abtransporti ert. Ü bri g bl ei bt o ber halbder
Auslaugungsfront ein Residualgestein, der ausgel-
augteGipskeuper, dereinemBodenentspricht(vgl.
Bild3) (wrTTKE-GATTERMANN, 1998).Mir E: 100
bis 150MN/m2 besitzter die Verformbarkeiteines
gut verdichtetenKiessands. Die Scherparameter von
etw a q-' :25o und c: 50 kN /m' z(E rsat zr eibungs-
winkel q : 30') sowie die Durchlässigkeitvon
k, : 106 m,/s entsprechenden Kennwerteneines
bindigenBodens.
Entlang der Auslaugungsfrontbefinden sich
örtlich Verkarstungshohlräume, die jedoch nicht
sehr groß sind, weil diese in dem ausgelaugten
Gesteinnicht standsichersind (vgl. Bild 3J.
Beim Tunnelbau in der Übergangszonevom
unausgelaugtenzum ausgelaugtenGipskeuper
ist unterhalb der Auslaugungsfrontmit starken
Bildl,Lageund Der anhydritführende Fels bestehtaus dünnen Wasserzutritten zu rechnen.
LängederTunnel bis massigenSulfatgesteinslagen,
im die im Wechsel
mit Schluffsteinlagen
ProjektStuttgaft21. liegen.DasSulfatgestein kann ärfa['te"urrEeil0$lt Turxa'reEbaut*nEnrr
darüberhinaus auch fein verteilt sowiein Form von arrhydritfi-rhreffideil G In:slceun:er irri'r
Knauern und Knollen auftreten.Die horizontalen Stuttgart*r Fiaumr
Schichtfugenund vertikalenKlüfte sind weitgehend
geschlossenbeziehungsweisedurch Fasergipsver- Schanztunnel und Kappelesbergtunnel
heilt. Der Felsweist eine sehr geringeDurchlässig- Der Schanztunnelmit gemauertemGewölbeund
keit und einen Verformungsmodul, der in der Grö- ungesicherterSohle(Bild 5) wurde urn 1880auf-
ßenordnungvonE:4 000 N/m2liegt,auf(WITTKE, gefahren(vgl.Bild 2). Die Auslaugungsfrontliegt
2004,WITTKE-GATTERMANN, 1998). i m mi ttl erenA bschni ttdesTunnel so ber halbder
Die Umwandlung von Anhydrit in Gips unter TunnelfirstetBild 6).
Zugabevon Wasserist mit einerVolumenzunahme Das\Ä/asser u,urdezunächstgelasstund in einer
von AV: 6l % verbunden(Bild 4). Wird daherden Sohldränage abgeführt.Offensichtlichwurden die
anhydritführendenGesteinendesGipskeupers bei Entwässerungseinrichtungen später nicht mehr
Entlastung\Ä/asser zugeführt, wie das beispiels- gewartet,sodassWasserdem Gefälledes Tunnels
weisebeim Bau eines-I-unnelsgeschehenkann, so zum westlichenPortalfolgendüberdie offeneSoh-
führt das zur Bildung von Gips und in der Folge le gelaufenund in das darunterliegendeGebirge
zu grol3enquellbedingtenVerformungenoder,bei eingedrungenist.In der folge ist es im Bercichdes
Bild2-lmunaus- derenVerhinderung,zu großenQuelldriicken. unar,rsgelaugten Gipskeupersunterhalbder Sohle
gelaugten
Gipskeuper InderNaturistdieserUmwandlungsprozess unter zur Umwandlungvon Anhl'drit in Gips und spä-
ausgeluhfte
Tunnel, Einwirkung des Grundwasserszum TEilschonein- ter zur Auslaugungdes Gesteinsgekommen.Die
getreten,sodassoberhalbdesAnhl'dritspiegelsdas auftretendensehrgroßenquellbedingtenSohlhe-
bungen (r'gl.Bild 6) musstenimmer wiederdurch
(lsel{.+)
m s-Bahn tt snbörg Wegräumender Sohleund durch Gleissenkungen
lKaffihEllldll(-1S0) f-,--------_l s-BahFlvand€chloile (1s74.74
ausgeglichen werden (ERICHSEN/KURZ, 1996).
') alte EisnMhünnel
DieseQuellvorgängeftihrten zu Auflockerun-
mh o1terer Sohle
l!:!E!!9rt9!l (-1u) gen und damit zu einer Erhöhung der \.Aiasser-
durchlässigkeit des Gebirges.Der zusätzlichzum
Gebirgsdruckauf das Tunnelgewölbewirkende
Eng€lborg-Blrlssbl (lgg5€g)
Quelldruckführteim LaufderJahreschließlichzu
NAS Stmg6d 21
AbplatzungendesMauerwerks(vgl. Bild 6) .
Fec SqF+H Bild 7 zcigt die Aufwölbung des Gebirgesim
BereichdesunausE;elaugten Gipskeupersunterhalb
der offenenSohledesähnlich konstruiertenKap-
I

;'ii
I | [t illiilt]il0illu

i ii,
|'ti *-'i"*äi*iitrii t I pelesbergtunnels (KURZ/SPANC, 1984).
Wenn Tunnel in quellfähigemFels mit einer
i, i 3 i' i ii t iiill
: 'if it offenen,ungesichertenSohle gebaut werden, so
fcru;asips;ctiljtu"-l lDuik-d-G{€rg€illHte;;GtF;;'tzodl t Esrh.ri€n-schichbnl entsprichtdies,wenn esdurch Entwässerungsein-

30(2007)
232 ücotcciiliil( Nr4
iunnelabschnrtte
Bacharach. im anhydrifführenden - vorgesehene
Gipskeuper im Pro1ekt
Ausbauprtnzipien Stuttgad
21

ri ch t ungennic htge l i n g td a sW a s s efe


r rn z u h a l te tt ,
e i n emi\ us weic hpri n z i p .

Wagenburgtunnel
De r W agenbur gt u n n ern l i t H u fe i s e n q u e rs c h n r tt
und geschlossenerSohlew urdei n denJahrenl94l
b i s 1957gebaut( v gl .B i l d 2 ).D i e s e rT u n n el ile g tmi t
d e r F ir s t eber eic hs w e i sneo c hi m u n a u s g e l a u g te n
Gi ps k euper( B ild B ).
Der Tunnel wurde seinerzeitnach dem Wider-
standsprinzipgebaut,jedoch nicht ausreichend
gegenQuelldruckbemessen. Dasführtedazu,dass
die Tunneisohlemehrfachversagteund saniertwer-
den musste.Außerderntratenauch Hebungender
Tunnelröhreauf, diesichbiszur Geländeoberfläche
auswirkten (Bilder8 und 9) (PAUL/WICHTER,
1 9 9. 1; W B I1996)
, .
Schluffstein mit Anhydrit,
fein verteilt und in Form
Wendeschleife unter dem Hasenberg von Knauem und Knollen
Die Wendeschleife derS-BahnStuttgartunterdem
H a senber g( B aulosl 2 ) w u rd e 1 9 7 4 b i sl 9 7 7 g e b a u t
(vgl.B ild 2) { G RÜTER /L IEN T N1G, 9 7 6 ;WT T T K Ei
RISSLER,1976).Dieser Tunnel liegt über einen
g ro ß en T eil s eine r L ä n g e i m u n a u s g e l a u g te n
Gipskeuper,wobei die Auslaugungsiront etwa i,:'ti l"i",ii Bild3. Schichten
im
15 m oberhalbder Firsteverläuit.Aus statischen MittlerenGipshorizont.
Gninden wurde für den Tunnel ein Kreisprofil
g e w ähit( B ild l0) . + 2- HzO
Der Tunnel wurde trocken aufgefahren,und die
Tunnellaibungwurde mit 2 bis 5 cm Spritzbeton
versiegelt.Anker und Bögenwurden nicht verwendet. AV : 610/o
Es zeigtesich,dassder Tunnel auch mit l0 m Aus- +
br uchdurchmesser standl-est
und absoluttrockenblieb Bild4. Umwandlung
1l) (WITTKE, 2004).Die I mdickelnnenschale vonAnhydrit
in Gips.
fBild
(vgl. Bild 10) wurde nach dem Widerstandsprinzip
Bild5. Schanztunnel,
gegenQuelldruckbemessen.Bis heute,das heißt in ! 6rpskeuper
I
Querschnitt.
einemZeitraumvon30Jahren,sindandiesemTunnel
Hinterfrittung
I
keinerlei Schädenaufgetreten. us Ausbrurh I

Freudensteintunnel Sandstein
- i
Der rund 6,8 km lange, zweigleisigeFreuden- qusmouerung
I
steintunnelauf der Hochgeschwindigkeitsstrecke
[,lannheim-Stuttgartkommt auf einer Längevon
etwa 5 km im unausgelaugtenCipskeuper zu
liegen (Bild 12) (KLONSDORF/SCHASER, l99l;
A N ZE I CI :
KIRS CHK Eet al. . l9 9 l ).
Die Auslaugungsfront liegtüberdemgröl3tenTeil Gesellschaft für Baugeologie
der Längedeutlich oberhalbder Tunnelfirste,fällt
allerdingsim Bereichder Zwischentäierstark ab.
und -meßtechnikmbH
Vorwiegendhier ist es beim Bau auch zu Wasser-
Baugrundinstitut
Planungund Beratungin den
Untersuchung,
zutrittengekommen,weil derGrundwasserspiegel
Bereichen
lroch ansteht (vgi. Bild l2)(WITTKE, 2004).Zur
. lngenieur-und Hydrogeologie
Ausführungkam im Freudensteintunnel dasAus- . Grundbau,Felsbau,Geomechanik
weichprinzipmit Knautschzoneund Betonschul- . Tunnel- und Kavernenbau
te rn ( B ild l3l ( K I RS C H KEe t a l ., 1 9 9 1 ). r Umwelt, Deponien
. GeotechnischeMessungen
Engelbergbasistunnel Pforzhermerstr126a Roben-Bosch-Str 7
Auch die beidenRöhrendiesesin denJahren1995 76275 Ettlingen 65549 Limburg
T el .07243/ 76 32 - 0 T el .06431| 91 12 - 0
b i s 1999gebaut enru n d 2 ,8 5k m l a n g e n ,d re i s p u - F ax O7243| 76 32 - 50 F ax 06431t 91 12 - 10
ettlingen@gbm-bäugrundinstitut.de limburg@gbm-baugrundinstitut.de
ri g en A ut obahnt un n e l sl i e g e nb e re i c h s w e i siem
www. gbm-baugrundinstitut.de
unausgelaugten Gipskeuper (BERNHARDT/ ROCK,

30(2007)
üeoi.?cl:i1i;i Nr.4 233
Tunnelabschnitte
Bacharach: imanhydritführenden - vorgesehene
Gipskeuper Ausbauprinzipien
imProlekt
Stuttgart
21

i''' ,r;\ r.h


2I Lrl .:11' [ ]l
^-.
100m

Bild6. Schanztunnel,
Langsschnitt
mitSohlhebungen. quellbedingte
Bild7. Kappelesbergtunnel, Sohlhebungen

Nr Als 'l-sfi"*s
-
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ötmm] 11 ll\
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l sohl sew öl bel
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\!ZJm=-m i
I
280 mm
Hl!,a--H I
FZEmml
FiSdmml

Station
0+200

Längsschnitt
Bild8.Wagenburgtunnel, mitVertikal- Biid9.Wagenburgtunnel, mitVedikal-
0uerschnitt
verschiebungen.
verschiebunoen.

Bht Stuttgart - west

1m 8m 1m
2{leisigar Abschnitt
Schnitt 1-1

Bildl0 S-Bahn Los12,Widerstandsprinzip.Bild11.S-Bahn


Stuttgart, Los12,Blickin denTunnel.
Stuttgaft,

M"^h"it-l lst,ttFl

I
I
14m
I
Bild12.Freudensteintunnel,
desunausgelaugten
imBereich
Längsschniü
Gipskeupers. l
Bild13.Freudensteintunnel.
Ouerschnitt

3o(2007)
23t+ geof;echnik Nr.4
: Tunnelabschnitte
Bacharach rmanhydritführenden - vorgesehene
Gipskeuper imProJekt
Ausbauprinzipien 2i
Stuttgaft

1 9 9 5;A RCEE NG E L BE R G, D e rC ru u d w a s s e r-
1 9 9 9 ).
spiegelstehtim ausgelaugten Gipskeuper oberhalb
d e r T unnelf ri s t ean (B i l d 1 4 ).
Die RöhrendiesesTunnelswarenzunächstnach
dem Widerstandsprinzip geplantund ausgeschrie-
ben. Es gelang jedoch während desBausnicht,das
Wasser vom quellfähigen Gipskeupert'ernzuhaiten,
sodassdas Quellen einsetzteund die zur Siche-
rung vorgesehene 30 cm dicke Spritzbetonschale
am Übergangvon der Sohlezur Ulme brach (Bild
l5) IWITTKE-GATTERN,IANN, 1998). Daraufhin
musstedie Sohlegeankertwerden.
Es erfolgtedann noch während des Bauseine
Umstellungauf das Ausweichprinzip.Die ausge- ry - *GE Engdb4:
- M+H, hdt
Engd*4€sslstunnd
Me߀,S&ß* KnEffi.
und Adffi
SMqm t9.ß.1m,
Le&g,

- kndesmr Er Sria&nw€s Badm"wülhhq, kh$


führten SchalendickenausSpritzbeton,N,{a gerbeton Tundbddnr#r Snq8sü(]ffi, 0W.

und Stahlbetonwarendennocherheblich(Bild l6)


(BERNHARDT/ROCK, 1995;ARGEENGELBERG, Bild14.Engelberg-
1999). Dadurch kam es zu großen Bauverzöge- basistunnel,
rungen und Kostenerhöhungen. | Ä^^^^^h^i+
LdilvJJUilr ilrL

(L:2850m).
!.Ji-ii'e:'sLar h :i !n:iJs.:to I i + !'l Ll'! cl,:+
[: r'+r-rd,:-n sir'.93n t uirae'l,eIs

DerLlntersuchungsstollen U1 desFreudensteintun-
ist
nels das weltweit einzigeIn-situ-Versuchsbau-
werk, in dem verschiedene Ausbauprinzipienfür
den Einsatzin quellfähigemGebirgeerprobtwur- Bild15.Engelberg-
den und werden. Die Querschuittsabmessungen basistunnel,
desUntersuchungsstollens und desFreudenstein- Abscheren
der
tunnels stehenim Verhältnisvon etwa I : 2. Mit Spritzbetonschal
e.
der Bewässerungund Aktivierung desAnhydrits
im Untersuchungsstollen wurde 1987begonnen

I
(FE CK E R/ W ULLS C H L AGE R1,9 9 1 ).S e i r 2 0 0 2
werden die Untersuchungenim Untersuchungs-
stollen und die Auswertung und Interpretation
der Versuchsergebnisse für das ProjektStuttgart
2l im Auftrag der DBPBweitergeführt.Eswerden 1 9,9

_l
Verformungs-u nd Spannungsmessungen an nach
den verschiedenenPrinzipienausgeführtenAus-
kleidungendurchgeführt (Bild l7). Bild16.Engelberg-
Neben Querschnittenmit kreisförmigembe- basistunnel.
ziehungsweiseannähernd kreisförmigemProfil, 0uerschnitt
0ströhre
die nach dem Widerstands-und Ausweichprinzip
ausgeführtwurden (Schnittel-l und 2-2),wurden 1998;WITT'KE,2003). DiesesFE-Plogrammwurde
auch Querschnittemit geankerterSohle mit r.rnd dann im Auftrag der DBPBfür die statischenNach-
ohne Knautschzone(Schnitte3-3 und 4-4) herge- weise der Tunnel des ProjektsStuttgart 2l an den
ste llt ( v gl . B ild 17) . im Untersuchungsstollen U1 desFreudensteintun-
Das lvlessprogrammwird durch Laborversuche nels gewonnenenMess-und Versuchsergebnissen
begleitet,die an der UniversitätKarlsruheund der kalibriert (WITTKE-GATTERMANN, 1998).
TU Darmstadtdurchgeführt werden. DieseLabor- DieseErkenntnissesind in die statischenNach-
versuchewerdenebenfallsseit2002 im Auftragder weise,die Planungund die Festlegung derAusbau-
DBPBfür dasProjektStuttgart2l weitergeführtund prilzipien der Tunnel für das ProfektStuttgart2l
vom IngenieurbüroProf.Dr.-lng.W.Wittke,beratende eingeflossen.
Ingenieurefür Grundbauund FelsbauGmbH(WBI)
gesteuert,ausgewertetund interpretiert. I$tuttg e rt 2'1, s'lati s aEre Betrn +htiHn g5'3 gj
Paralleldazu und im Zuge der Planungenfür zu ;ifi \rU'Idiier$ta
sr,cä$-Lrn d Aläswei c h pri laziX:
das ProjektStuttgart2l erfolgtebei WBI die Ent-
wicklung von Stofigesetzen zur Beschreibungquell- Ausgelauter Gipskeuper
bedir"rgter Spannungen-und Verformungenund oberhalb der Firste
dalauf autbauenderBerechnungsverfahren nach In den B i l dern l 8 und l 9 si nd di e E rgebni sse der
d e r F E M ( K I E HL,19 9 1 WIT
; T K E-GA T T ER M AN N, FE-Berechnungen für das ProjektStuttgart21 für

gea{echnix(
30(2007)
Nr.4 235
Bacharach: im anhydritführenden
Tunnelabschnitte - vorgesehene
Gipskeuper Ausbauprinzipien
im Projekt
Stuttgart
21

Festigkeitund des geringenVerformungsmoduls


dem Quelldrucknur einen geringenWiderstand
entgegensetzt(vgl. Bild l9J.
4 si"nbs"
I r .J- ' F I Festgestein in ausreichender Dicke
l=*
E KrElsdrzone
| oberhalb der Firste
I ]
| _r l'EBg6bugtsr I
* Gleske.per In denB i l dern20und2lsi nddi eE rgebn isseder FE-
NBS | i Berechnungenfür dasProjektStuttgart2 1 f ür einen
Schnitt 1-1 Schnitt 2-2 Schnitt 3€ Schnitt 4-4 Falldargestellt,beidemgesteinsharter Gipskeuper
Arlv€lcttpatEh Wldersbrxbprildp gBanl€rb Sohblatb gEar*arb Sodpere
rnlt lcELkctuorF bisweitoberhalbderFirstederTunnelröhre ansteht
s lnt 6m {

r
.T
t { (WITTKE,2004).EinenennenswerteHebungder

@ Mr mf,ffi
Tunnelröhreund desdarüberliegendenGebirges
&P'+o,esd6-Zim
tritt weder beim Widerstandsprinzipnoch beim
^l
I -7.3m I
Ausweichprinzipein (vgl. Bild 20J.
Die Sohleder Stahlbetoninnenschale wird beim
Widerstandsprinzipgenerell höher belastetals
beim Ausweichprinzip. Beim Ausweichprinzip
ziehendieseitlichderKnautschzone angeordneten
Bild17.Untersuchungsstollen
Ui desFreudensteintunnels
Betonschulternallerdingshohe Quelldrückean.
DieserEffektführt zu großenQuerkräftenin diesem

tu
ausglelaugt Bereich(vgl. Bild 2l).

-t T, Gegenüberstellung und Vergleich von

I^ -. - .- ..- .- ..- f
E =15 0MN/m2 ,V=0 , 35
1
t+
Widerstands- und Ausweichprinzip
c = 20 kN/m2,Q =25" e0ml Im Zuge der umfangrei chen P l anu ngen und
r+
ftttttrl
| t ! r . tl Untersuchungenzu den Tunneln des Projekts
== = = == = = = = = ==== = 1 l_ _' _t_ _1_i_ _'_ _:_ _r_ _L
Stuttgart21 wurden dasWiderstandsprinzipund
I
t
*"iil;*'
dasAusweichprinzipverglichen(Bild 22J.Hierbei
ist festzustellen,dass mit der Herstellungeiner
RöhrenachdemAusweichprinzip(VNS)deutlich
1*.lffi:g-:
höhereKostenverbundensind als mit einer nach
dem Widerstandsprinzip hergestellten Röhre.
Außerdem ist die Knautschzonestark wasser-
durchlässigund führt dem Gebirgeunterhalbder
Widerstandsprinzip(WP) Ausweiehprinzip (VNS) SohleWasserzu, das Quellhebungenund damit
Auflockerungenauslöst.Eine Selbstabdichtung
Bild18 Ausgelaugter
Gipskeuper
überFirste,
Verschiebungen. und die damit verbundeneBegrenzungder Quell-
druckbelastungkann sichdeshalbnicht einstellen
(w rTTK E ,2003).

Anforderungen an die Bauausführung


EineGrundregeldesTunnelvortriebsim unausge-
laugtenGipskeuperist esgenerell,Wasserzutritte
bis zur Fertigstellungder Innenschalezu vermei-
den.Dazusind dieim Bild 23 zusammengestellten
Bild19.Ausgelaugter Regelnfür einentrockenenVortriebstrengeinzu-
Gipskeuper halten.ln Fällen,in denender Tunnelquerschnitt
uberFirste. vollständigim unausgelaugten Gipskeuperunter-
Radialbelastung. halb der Auslaugungsfrontliegt, ist es auf diese
Weise möglich, das Gebirgeabsolut trocken zu
denFalldargestellt, dassoberhalbderTunnelachse hal ten (W ITTK E ,2004J.
ausgelaugter Gipskeuperansteht[WITTKE,2004). Stehtim ausgelaugtenGipskeuperCrundwasser
DanachhebensichdienachdemWiderstandsprin- an und schneidetder Tunnel insbesonderedie
zip gebauteTunnelröhreund dasdarüberliegende dann wasserführendeAuslaugungsfrontan, so
Gebirgedeutlich stärker als eine unter gleichen ist es allerdingssehr schwierig,wenn nicht sogar
Verhältnissennach dem Ausweichprinzipausge- unmöglich,in der Tunnelsohleanstehendes, an-
führte Tunnelröhre (r'gl.Bild 1BJ. hydritführendesGebirgetrocken zu halten. Man
D i e Q u e l l d ru c k b e l a s tu n g der Innenscl -ral e wird r,ersuchenmüssen,dasWasserzu fassenund
ist in diesem Fall beim Widerstandsprinzipnur abzuführen.Wenndasnicht gelingt,kann man eine
geringfügighöher als beim Ausweichprinzip,da temporäreSohlankerungund Spritzbetonvorsehen,
der ausgelaugteGipskeuperwegen der geringen die er,entuelleSohlhebungenbis zum Einbau der

236 30(2007)
1*rl.*:i;9-.;-;iii Nr.4
lunnelabschnitte
Bacharach: imanhydritführenden - vorgesehene
Grpskeuper imProlekt
Ausbauprinzipien Stuttgart
21

In n e ns c halez um in d e s tb e g re n z e n(v g l . B i l d 2 3 )
(KLO NS DO RF / S C H AS ER 1 9 9, I).

.Stuttgad 21, üer Fitrd,er'sur-ineE, ctie TunneE


r-lach Ohei'- Lrncl Ljnte#rirlilte!:'n und cäas
\i\f!de rsta s-:clspi'En zi p

Ausbruch und Sicherung


Der längsteTunneldesProjektsStuttgart21ist mit
etwa 9,5 km der Fildertunnel,der den geplanten
Durchgangsbahnhofim Talkesselmit der Filder-
ebeneverbindet.Etwa4,3 km beiderTunnelröhren
liegen in den quellfähigenGesteinendes unaus-
gelaugtenGipskeupers.Aus statischenGründen Widerstandsprinzip (WP) Ausweichprinzip (VNS)
wurde f ür dieTunnelröhrenjeweilsein Kreisprofil
gewählt. Die Gradientedes Fildertunnelswurde Bild20.Felsriegel
im BereichdesGipskeupersso tief gelegt,dassin überFirste,
allen entsprechenden Abschnittenein Felsriegel Verschiebungen.
ausreichender DickeüberderTunnelfirsteansteht.
Man kann deshalbdavonausgehen,dasssich der
Tunnel trocken auffahren und nach dem Wider-
standsprinzipauskleidenlässt (Bild 24).
Bei den Abschnittender Tunnel nach Ober-und
Untertürkheim,die im unausgelaugten, anhydrit- Bild21.Felsriegel
führendenGipskeuperzu liegenkommen,wurde überFirste,
in gleicher Weisevorgegangen. Radialbelastung.
Esist ein schonenderAusbruchvorzuseiren, um
Auflockerungenund damit verbundeneWasserzu-
tritte zu vermeiden.Beieinem Sprengvortriebsind Felsriegel mürbes Gebirge
die Sprenglöchertrocken zu bohren und mit Ent- über Firste über Firste
staubungsvorrichtungen zu versehen(vgl.Bild 23). I
Weiterhin ist eine geringe maximale Lademenge
wP I vNs wP I un"
je Zündzeitstufevorzusehen.In einem Zündgang
ist dies durch die Kombination aus Millisekunden-
Hebungen + + #
Kurzzeitzündernund Langzeitzündernin Verbin- M,N + +
dung mit nicht elektrischenZündern (Nonel-Zün-
der) möglich.DamitsindjeZündgangmehrals100 o + +
Zündzeitstufenverfügbar (BREM/GATTERI{ANN,
2006). Auch beim Schutternist zur Begrenzung
Kosten + 1F

der Staubbildungfür eineausreichende Belüftung Chance


zu sorgen.Eine Bedüsungmit Wasserist strikt zu Selbstabdichtung +
vermeiden(vgl. Bild 23).
Auf der Grundlageder durchgeführtenumfang-
Btld22.Vergleich (WP)undAusweichprinzip
Widerstandsprinzip (VNS).
reichenstatischenNachweiseund Nachrechnungen
ausgeführterProjektekonnte gezeigtwerden,dass
als temporäreSicherung der Ausbruchlaibung,
trockener Vortrieb
ähnlich wie bei der Wendeschleife,eine Spritzbe- - schonender Ausbruch :) Auflockerungen vermeiden
tonversiegelungweitgehendohne eine Ankerung,
- Sprenglöcher trocken bohren
die unter Umständendas Wasseranziehenwürde
(vgl. Bild 23), ausreichendist. - Staub nicht mit Wasser niederschlagen
- Spritzbetonversiegelung der Ausbruchflächen
Auskleidung
. möglichst keine Anker, die u-U, Wasser anziehen
Bei einem konventionellenVortrieb ist eine Aus-
kleidung mit einer Stahlbetoninnenschale und
PE-Abdic ht ung v o rg e s e h e n .D i e In n e n s c h a l e Wasserzutritteim Bereich der Auslaugungsfront
wurde nach dem Widerstandsprinzipgegenden
vollen Quelldruck bemessen.Die Entwicklung - Fassen und Abführen
der Betonfestigkeitwurde rechnerischberück- - Falls Quellen :; temporäre Sohlankerung
sichtigt. Die umfassendenBerechnungenhaben (ggf. Überprofil herstellen)
gezeigt,dasseine Innenschalenstärkevon 80 cm
ausreichendist. an dieBauausführung.
Bild23.Anforderungen

30(2007)
leotechEiil( Nr.4 237
Bacharach:
Tunnelabschnitte
im anhydritführenden
Gipskeuper
- vorgesehene
Ausbauprinzipien
im PrOjekt 21
Stuttgart

werden.Esisl jedochörtlichmit Wasserzutritten


aus
demBaugrundzu rechnen.Wennesbeieinemkon-
ventionellemVortriebzu quellbedingten
Hebungen
kommen sollte,ist eine temporäreSohlankerung
vorzusehen(vgl. Bild 23).

Auskleidung
BeiAnwendungdesWiderstandsprinzips in denim
GipskeuperverlaufendenAbschnittender Tunnel
Btld24.Fildertunnel, nachFeuerbachund nachBadCannstatt.in denen
Widerstandsprinzip. nur einegeringeFelsüberdeckung vorhandenist,
ist in größeremUmfangmit Hebungenzu rechnen
(vgl . B i l d l 8). D a i n di esenTunnel nj edocheine
festeFahrbahnvorgesehen ist, dürfennur geringe
Hebungenzugelassenwerden. Deshalb ist hier
di e A nw endung des A usw ei chpri nzips ( VNS)
vorgesehen.Im Bild 25 sind für den Tunnel nach
Feuerbachdie Abschnitte,die nachdem VNSaus-
geführtwerdensollen,ausgewiesen.In denübrigen
Abschnitten ist das deutlich kostengünstigere
Widerstandsprinzipvorgesehen(vgl. Bild 25).
Bild25.Tunnel Falls sich während des Vortriebs herausstellen
nachFeuerbach, sollte, dass die Voraussetzungen für das Wider-
Längsschnitt. standsprinzip,nämlich insbesondereein ausrei-
chenderFelsriegelüber der Firste,nicht vorliegen,
w i rd auf das V N S umgestel l t. E nts pr echende
vortriebsbegleitende Untersuchungenund Aus-
schreibungspositionen sind vorzusehen.
Für das VNS wurde von der DBPB bei WBI
eine Studie beauftragt, in der unterschiedliche
Querschnitteuntersuchtwurden (Bild 27)(WBI,
2004). Darunter auch Profile ohne die seitlich
angeordnetenBetonschultern.Die Betonschultern
erleichterndie Herstellungder Knautschzoneund
vermeiden zudem, dassdiesedurch das Eigenge-
wicht der Stahlbetoninnenschale belastetwird und
Bild26.Tunnel sich zusammendrückt. Andererseits ziehen die
nachBadCannstatt, -230 m Betonschultern wegen ihrer hohen Steifigkeit,
wie
Längsschnitt. bereits erwähnt, Quelldrücke an (r,gl.Bild 21).
Um den VNS-Querschnitt im Hinblick auf die
Darüber hinaus bestehtdie Chanceeiner Selbst- Betondicke und die erforderliche Bewehrung zu
abdichtungdesGebirgesund damitverbundeneiner optimieren,wurden in der VNS-Studieumfang-
weiteren Reduzierung der Innenschalendickeauf reiche statische Berechnungen durchgeführt.
50 cm (WITTKE, 2003). Auf die PE-Abdichtung Die VNS-Studiehat ergeben,dass das im Bild 27
könnte dann verzichtet werden. dargestellteProfil \tNS-E aus statischerund her-
stellungstechnischerSicht günstig ist und zur
Stutigant 21, clie Tt-sns'lel
ftach Feuec"bacEt Anwendungkommen soll.
Lni'ldnaeh ßad eanc*statt r-i,*clrias Aus-
rnr'eichn'-rrEnzip, Ä,ushlick

Ausbruch und Sicherung Bei der Wahl einesAusbaut-vps für einen Tunnel
Der rund 3,2 km lange Tunnel nach Feuerbach i m anhydri tführenden Gi pskeuperu nd beim
dr.rrchörtert auf einer Längevon etwa 1,7km den Vergleichder Ausbauprinzipiensollte stets be-
unausgelaugtenGipskeuper.ln einigen der im rücksi chti gt w erden, dass di e K osten f ür das
unausgelaugten GipskeuperliegendenAbschnitte A usw ei chpri nzi p i n der R egel deutlich höher
ist nur eine geringe Felsüberdeckungvorhan- sind als für das Widerstandsprinzip.Außerdem
den (Bild 25). Entsprechendesgilt auch für den besteht bei m W i derstandspri nzi pi m Fall der
rund 3,8 km langen Tunnel nach Bad Cannstatt Selbstabdichtung ein weiteresEinsparpotenzial.
(B i l d 2 6 ). DahersolltedasAusweichprinzipplanmäßignur
Grundsätzlichsoll auch in diesenBereichenein dort zur Ausführung kommen, wo der Felsriegel
trockenesAuffahrender Tunnelröhrenangestrebt oberhalbder Tunnelfirstenicht ausreichenddick

238 30(2007)
geotechr-iik Nr.4
Bacharach:
Tunnelabschnitte
imanhydritfuhrenden - vorgesehene
Gipskeuper improjekt
Ausbauprinzjpien Stuttgaft
2l

ist, um de n Que lldru c k auf z unehm en. Dadur c h


gelingt e s in d iesen F ällen, die quellbedingt en
Hebunge n zu be gre nz en.

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30(2007)
seotecrrnili Nr.4 239

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