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/-
I TUNNELBAU
I
nnähernd2 x 25 km - 50 km vorwiegend
bergmännischaufzufahrende
eingleisige,
Tunnelabschnitte im
Tunnelröhrensind für dasVerkehrsprojekt anhydritführenden
Stuttgart2l geplant(Bild U (MARQUARI2004).
Davonliegenrund 16 km im anhydritführenden, Gipskeuper -
quellfähigenGipskeuper.Für derartigeGebirgsver-
hältnisseliegenim StuttgarterRaumErfahrungen
vorgeseheneAusbau-
mit einer Reihe von Tunnelbauten vor. die nach prinzipien im Projekt
dem Widerstands- oder dem Ausweichprinzip
ausgebautworden sind (Bild 2)(Wittke,2004).
Stuttgart 2l
Beim Widerstandsprinzipwird dieStahlbetonin-
Dipl.-lng. Bacharach,
Wolfgang DBProjektBau
nenschaleso bemessen,dasssie dem Quelldruck
GmbH, Regionalbereich
Südwest,
Karlsruhe
widersteht.Beim Ausweichprinzipoder Verfahren
mit nachgiebigerSohlstützung(VNS)wird dagegen
unterhalbderSohleeineKnautschzoneangeordnet,
die Verformungen zulässt und dem Quelldruck
dadurch nur einen geringen Widerstand entge-
gensetzt.Der Quelldruck wird dementsprechend
reduziert. Gipskeug:er,Enscheina;nr
gsfoa'rnenur:d
Der vorliegende Beitrag befasstsich mit dem g+otechnisci're
Higensc[raftec?
Gipskeuper,seinenErscheinungsformenund geo-
technischenEigenschaften sowieden Erfahrungen, Bild 2 zeigt die Schichtenfolgedesunausgelaugten
die bei den im StuttgarterRaum in diesemGebirge Cipskeupersund die Lagederim StuttgarterRaum
aufgefahrenenTunneln und dem Untersuchungs- ausgeführtenTunnel(WITTKE,2004).Dieseliegen
stollenFreudensteintunnel gesammeltwordensind. schwerpunktmäßig im Mittleren Gipshorizont.
Darüberhinaus werdendie an den Ergebnissendes Im Mittleren Gipshorizont wird das horizontal
UntersuchungsstollensFreudensteintunnelsowie geschichtete und vertikal geklüftete, anhydrit-
an den Nachrechnungen ausgeführter Projekte führende Gestein oberhalb des Anhydritspiegels
kalibrierten Statiken und die gewähltenAusbau- von gipsführendem Gestein und oberhalb der
prinzipien der Tunnel des Projekts Stuttgart 21 Auslaugungsfrontvon einem Residualgestein, dem
vorgestellt. ausgelaugtenGipskeuper,überlagert (Bild 3).
30(2007)
seüiechnik Nr.4 231
imanhydritfuhrenden
Tunnelabschnitte
Bacharach: - vorgesehene
Gipskeuper imProjekt
Ausbauprinzipien Stuttgart
21
;'ii
I | [t illiilt]il0illu
i ii,
|'ti *-'i"*äi*iitrii t I pelesbergtunnels (KURZ/SPANC, 1984).
Wenn Tunnel in quellfähigemFels mit einer
i, i 3 i' i ii t iiill
: 'if it offenen,ungesichertenSohle gebaut werden, so
fcru;asips;ctiljtu"-l lDuik-d-G{€rg€illHte;;GtF;;'tzodl t Esrh.ri€n-schichbnl entsprichtdies,wenn esdurch Entwässerungsein-
30(2007)
232 ücotcciiliil( Nr4
iunnelabschnrtte
Bacharach. im anhydrifführenden - vorgesehene
Gipskeuper im Pro1ekt
Ausbauprtnzipien Stuttgad
21
Wagenburgtunnel
De r W agenbur gt u n n ern l i t H u fe i s e n q u e rs c h n r tt
und geschlossenerSohlew urdei n denJahrenl94l
b i s 1957gebaut( v gl .B i l d 2 ).D i e s e rT u n n el ile g tmi t
d e r F ir s t eber eic hs w e i sneo c hi m u n a u s g e l a u g te n
Gi ps k euper( B ild B ).
Der Tunnel wurde seinerzeitnach dem Wider-
standsprinzipgebaut,jedoch nicht ausreichend
gegenQuelldruckbemessen. Dasführtedazu,dass
die Tunneisohlemehrfachversagteund saniertwer-
den musste.Außerderntratenauch Hebungender
Tunnelröhreauf, diesichbiszur Geländeoberfläche
auswirkten (Bilder8 und 9) (PAUL/WICHTER,
1 9 9. 1; W B I1996)
, .
Schluffstein mit Anhydrit,
fein verteilt und in Form
Wendeschleife unter dem Hasenberg von Knauem und Knollen
Die Wendeschleife derS-BahnStuttgartunterdem
H a senber g( B aulosl 2 ) w u rd e 1 9 7 4 b i sl 9 7 7 g e b a u t
(vgl.B ild 2) { G RÜTER /L IEN T N1G, 9 7 6 ;WT T T K Ei
RISSLER,1976).Dieser Tunnel liegt über einen
g ro ß en T eil s eine r L ä n g e i m u n a u s g e l a u g te n
Gipskeuper,wobei die Auslaugungsiront etwa i,:'ti l"i",ii Bild3. Schichten
im
15 m oberhalbder Firsteverläuit.Aus statischen MittlerenGipshorizont.
Gninden wurde für den Tunnel ein Kreisprofil
g e w ähit( B ild l0) . + 2- HzO
Der Tunnel wurde trocken aufgefahren,und die
Tunnellaibungwurde mit 2 bis 5 cm Spritzbeton
versiegelt.Anker und Bögenwurden nicht verwendet. AV : 610/o
Es zeigtesich,dassder Tunnel auch mit l0 m Aus- +
br uchdurchmesser standl-est
und absoluttrockenblieb Bild4. Umwandlung
1l) (WITTKE, 2004).Die I mdickelnnenschale vonAnhydrit
in Gips.
fBild
(vgl. Bild 10) wurde nach dem Widerstandsprinzip
Bild5. Schanztunnel,
gegenQuelldruckbemessen.Bis heute,das heißt in ! 6rpskeuper
I
Querschnitt.
einemZeitraumvon30Jahren,sindandiesemTunnel
Hinterfrittung
I
keinerlei Schädenaufgetreten. us Ausbrurh I
Freudensteintunnel Sandstein
- i
Der rund 6,8 km lange, zweigleisigeFreuden- qusmouerung
I
steintunnelauf der Hochgeschwindigkeitsstrecke
[,lannheim-Stuttgartkommt auf einer Längevon
etwa 5 km im unausgelaugtenCipskeuper zu
liegen (Bild 12) (KLONSDORF/SCHASER, l99l;
A N ZE I CI :
KIRS CHK Eet al. . l9 9 l ).
Die Auslaugungsfront liegtüberdemgröl3tenTeil Gesellschaft für Baugeologie
der Längedeutlich oberhalbder Tunnelfirste,fällt
allerdingsim Bereichder Zwischentäierstark ab.
und -meßtechnikmbH
Vorwiegendhier ist es beim Bau auch zu Wasser-
Baugrundinstitut
Planungund Beratungin den
Untersuchung,
zutrittengekommen,weil derGrundwasserspiegel
Bereichen
lroch ansteht (vgi. Bild l2)(WITTKE, 2004).Zur
. lngenieur-und Hydrogeologie
Ausführungkam im Freudensteintunnel dasAus- . Grundbau,Felsbau,Geomechanik
weichprinzipmit Knautschzoneund Betonschul- . Tunnel- und Kavernenbau
te rn ( B ild l3l ( K I RS C H KEe t a l ., 1 9 9 1 ). r Umwelt, Deponien
. GeotechnischeMessungen
Engelbergbasistunnel Pforzhermerstr126a Roben-Bosch-Str 7
Auch die beidenRöhrendiesesin denJahren1995 76275 Ettlingen 65549 Limburg
T el .07243/ 76 32 - 0 T el .06431| 91 12 - 0
b i s 1999gebaut enru n d 2 ,8 5k m l a n g e n ,d re i s p u - F ax O7243| 76 32 - 50 F ax 06431t 91 12 - 10
ettlingen@gbm-bäugrundinstitut.de limburg@gbm-baugrundinstitut.de
ri g en A ut obahnt un n e l sl i e g e nb e re i c h s w e i siem
www. gbm-baugrundinstitut.de
unausgelaugten Gipskeuper (BERNHARDT/ ROCK,
30(2007)
üeoi.?cl:i1i;i Nr.4 233
Tunnelabschnitte
Bacharach: imanhydritführenden - vorgesehene
Gipskeuper Ausbauprinzipien
imProlekt
Stuttgart
21
Bild6. Schanztunnel,
Langsschnitt
mitSohlhebungen. quellbedingte
Bild7. Kappelesbergtunnel, Sohlhebungen
Nr Als 'l-sfi"*s
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280 mm
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FiSdmml
Station
0+200
Längsschnitt
Bild8.Wagenburgtunnel, mitVertikal- Biid9.Wagenburgtunnel, mitVedikal-
0uerschnitt
verschiebungen.
verschiebunoen.
1m 8m 1m
2{leisigar Abschnitt
Schnitt 1-1
M"^h"it-l lst,ttFl
I
I
14m
I
Bild12.Freudensteintunnel,
desunausgelaugten
imBereich
Längsschniü
Gipskeupers. l
Bild13.Freudensteintunnel.
Ouerschnitt
3o(2007)
23t+ geof;echnik Nr.4
: Tunnelabschnitte
Bacharach rmanhydritführenden - vorgesehene
Gipskeuper imProJekt
Ausbauprinzipien 2i
Stuttgaft
1 9 9 5;A RCEE NG E L BE R G, D e rC ru u d w a s s e r-
1 9 9 9 ).
spiegelstehtim ausgelaugten Gipskeuper oberhalb
d e r T unnelf ri s t ean (B i l d 1 4 ).
Die RöhrendiesesTunnelswarenzunächstnach
dem Widerstandsprinzip geplantund ausgeschrie-
ben. Es gelang jedoch während desBausnicht,das
Wasser vom quellfähigen Gipskeupert'ernzuhaiten,
sodassdas Quellen einsetzteund die zur Siche-
rung vorgesehene 30 cm dicke Spritzbetonschale
am Übergangvon der Sohlezur Ulme brach (Bild
l5) IWITTKE-GATTERN,IANN, 1998). Daraufhin
musstedie Sohlegeankertwerden.
Es erfolgtedann noch während des Bauseine
Umstellungauf das Ausweichprinzip.Die ausge- ry - *GE Engdb4:
- M+H, hdt
Engd*4€sslstunnd
Me߀,S&ß* KnEffi.
und Adffi
SMqm t9.ß.1m,
Le&g,
(L:2850m).
!.Ji-ii'e:'sLar h :i !n:iJs.:to I i + !'l Ll'! cl,:+
[: r'+r-rd,:-n sir'.93n t uirae'l,eIs
DerLlntersuchungsstollen U1 desFreudensteintun-
ist
nels das weltweit einzigeIn-situ-Versuchsbau-
werk, in dem verschiedene Ausbauprinzipienfür
den Einsatzin quellfähigemGebirgeerprobtwur- Bild15.Engelberg-
den und werden. Die Querschuittsabmessungen basistunnel,
desUntersuchungsstollens und desFreudenstein- Abscheren
der
tunnels stehenim Verhältnisvon etwa I : 2. Mit Spritzbetonschal
e.
der Bewässerungund Aktivierung desAnhydrits
im Untersuchungsstollen wurde 1987begonnen
I
(FE CK E R/ W ULLS C H L AGE R1,9 9 1 ).S e i r 2 0 0 2
werden die Untersuchungenim Untersuchungs-
stollen und die Auswertung und Interpretation
der Versuchsergebnisse für das ProjektStuttgart
2l im Auftrag der DBPBweitergeführt.Eswerden 1 9,9
_l
Verformungs-u nd Spannungsmessungen an nach
den verschiedenenPrinzipienausgeführtenAus-
kleidungendurchgeführt (Bild l7). Bild16.Engelberg-
Neben Querschnittenmit kreisförmigembe- basistunnel.
ziehungsweiseannähernd kreisförmigemProfil, 0uerschnitt
0ströhre
die nach dem Widerstands-und Ausweichprinzip
ausgeführtwurden (Schnittel-l und 2-2),wurden 1998;WITT'KE,2003). DiesesFE-Plogrammwurde
auch Querschnittemit geankerterSohle mit r.rnd dann im Auftrag der DBPBfür die statischenNach-
ohne Knautschzone(Schnitte3-3 und 4-4) herge- weise der Tunnel des ProjektsStuttgart 2l an den
ste llt ( v gl . B ild 17) . im Untersuchungsstollen U1 desFreudensteintun-
Das lvlessprogrammwird durch Laborversuche nels gewonnenenMess-und Versuchsergebnissen
begleitet,die an der UniversitätKarlsruheund der kalibriert (WITTKE-GATTERMANN, 1998).
TU Darmstadtdurchgeführt werden. DieseLabor- DieseErkenntnissesind in die statischenNach-
versuchewerdenebenfallsseit2002 im Auftragder weise,die Planungund die Festlegung derAusbau-
DBPBfür dasProjektStuttgart2l weitergeführtund prilzipien der Tunnel für das ProfektStuttgart2l
vom IngenieurbüroProf.Dr.-lng.W.Wittke,beratende eingeflossen.
Ingenieurefür Grundbauund FelsbauGmbH(WBI)
gesteuert,ausgewertetund interpretiert. I$tuttg e rt 2'1, s'lati s aEre Betrn +htiHn g5'3 gj
Paralleldazu und im Zuge der Planungenfür zu ;ifi \rU'Idiier$ta
sr,cä$-Lrn d Aläswei c h pri laziX:
das ProjektStuttgart2l erfolgtebei WBI die Ent-
wicklung von Stofigesetzen zur Beschreibungquell- Ausgelauter Gipskeuper
bedir"rgter Spannungen-und Verformungenund oberhalb der Firste
dalauf autbauenderBerechnungsverfahren nach In den B i l dern l 8 und l 9 si nd di e E rgebni sse der
d e r F E M ( K I E HL,19 9 1 WIT
; T K E-GA T T ER M AN N, FE-Berechnungen für das ProjektStuttgart21 für
gea{echnix(
30(2007)
Nr.4 235
Bacharach: im anhydritführenden
Tunnelabschnitte - vorgesehene
Gipskeuper Ausbauprinzipien
im Projekt
Stuttgart
21
r
.T
t { (WITTKE,2004).EinenennenswerteHebungder
@ Mr mf,ffi
Tunnelröhreund desdarüberliegendenGebirges
&P'+o,esd6-Zim
tritt weder beim Widerstandsprinzipnoch beim
^l
I -7.3m I
Ausweichprinzipein (vgl. Bild 20J.
Die Sohleder Stahlbetoninnenschale wird beim
Widerstandsprinzipgenerell höher belastetals
beim Ausweichprinzip. Beim Ausweichprinzip
ziehendieseitlichderKnautschzone angeordneten
Bild17.Untersuchungsstollen
Ui desFreudensteintunnels
Betonschulternallerdingshohe Quelldrückean.
DieserEffektführt zu großenQuerkräftenin diesem
tu
ausglelaugt Bereich(vgl. Bild 2l).
I^ -. - .- ..- .- ..- f
E =15 0MN/m2 ,V=0 , 35
1
t+
Widerstands- und Ausweichprinzip
c = 20 kN/m2,Q =25" e0ml Im Zuge der umfangrei chen P l anu ngen und
r+
ftttttrl
| t ! r . tl Untersuchungenzu den Tunneln des Projekts
== = = == = = = = = ==== = 1 l_ _' _t_ _1_i_ _'_ _:_ _r_ _L
Stuttgart21 wurden dasWiderstandsprinzipund
I
t
*"iil;*'
dasAusweichprinzipverglichen(Bild 22J.Hierbei
ist festzustellen,dass mit der Herstellungeiner
RöhrenachdemAusweichprinzip(VNS)deutlich
1*.lffi:g-:
höhereKostenverbundensind als mit einer nach
dem Widerstandsprinzip hergestellten Röhre.
Außerdem ist die Knautschzonestark wasser-
durchlässigund führt dem Gebirgeunterhalbder
Widerstandsprinzip(WP) Ausweiehprinzip (VNS) SohleWasserzu, das Quellhebungenund damit
Auflockerungenauslöst.Eine Selbstabdichtung
Bild18 Ausgelaugter
Gipskeuper
überFirste,
Verschiebungen. und die damit verbundeneBegrenzungder Quell-
druckbelastungkann sichdeshalbnicht einstellen
(w rTTK E ,2003).
236 30(2007)
1*rl.*:i;9-.;-;iii Nr.4
lunnelabschnitte
Bacharach: imanhydritführenden - vorgesehene
Grpskeuper imProlekt
Ausbauprinzipien Stuttgart
21
In n e ns c halez um in d e s tb e g re n z e n(v g l . B i l d 2 3 )
(KLO NS DO RF / S C H AS ER 1 9 9, I).
30(2007)
leotechEiil( Nr.4 237
Bacharach:
Tunnelabschnitte
im anhydritführenden
Gipskeuper
- vorgesehene
Ausbauprinzipien
im PrOjekt 21
Stuttgart
Auskleidung
BeiAnwendungdesWiderstandsprinzips in denim
GipskeuperverlaufendenAbschnittender Tunnel
Btld24.Fildertunnel, nachFeuerbachund nachBadCannstatt.in denen
Widerstandsprinzip. nur einegeringeFelsüberdeckung vorhandenist,
ist in größeremUmfangmit Hebungenzu rechnen
(vgl . B i l d l 8). D a i n di esenTunnel nj edocheine
festeFahrbahnvorgesehen ist, dürfennur geringe
Hebungenzugelassenwerden. Deshalb ist hier
di e A nw endung des A usw ei chpri nzips ( VNS)
vorgesehen.Im Bild 25 sind für den Tunnel nach
Feuerbachdie Abschnitte,die nachdem VNSaus-
geführtwerdensollen,ausgewiesen.In denübrigen
Abschnitten ist das deutlich kostengünstigere
Widerstandsprinzipvorgesehen(vgl. Bild 25).
Bild25.Tunnel Falls sich während des Vortriebs herausstellen
nachFeuerbach, sollte, dass die Voraussetzungen für das Wider-
Längsschnitt. standsprinzip,nämlich insbesondereein ausrei-
chenderFelsriegelüber der Firste,nicht vorliegen,
w i rd auf das V N S umgestel l t. E nts pr echende
vortriebsbegleitende Untersuchungenund Aus-
schreibungspositionen sind vorzusehen.
Für das VNS wurde von der DBPB bei WBI
eine Studie beauftragt, in der unterschiedliche
Querschnitteuntersuchtwurden (Bild 27)(WBI,
2004). Darunter auch Profile ohne die seitlich
angeordnetenBetonschultern.Die Betonschultern
erleichterndie Herstellungder Knautschzoneund
vermeiden zudem, dassdiesedurch das Eigenge-
wicht der Stahlbetoninnenschale belastetwird und
Bild26.Tunnel sich zusammendrückt. Andererseits ziehen die
nachBadCannstatt, -230 m Betonschultern wegen ihrer hohen Steifigkeit,
wie
Längsschnitt. bereits erwähnt, Quelldrücke an (r,gl.Bild 21).
Um den VNS-Querschnitt im Hinblick auf die
Darüber hinaus bestehtdie Chanceeiner Selbst- Betondicke und die erforderliche Bewehrung zu
abdichtungdesGebirgesund damitverbundeneiner optimieren,wurden in der VNS-Studieumfang-
weiteren Reduzierung der Innenschalendickeauf reiche statische Berechnungen durchgeführt.
50 cm (WITTKE, 2003). Auf die PE-Abdichtung Die VNS-Studiehat ergeben,dass das im Bild 27
könnte dann verzichtet werden. dargestellteProfil \tNS-E aus statischerund her-
stellungstechnischerSicht günstig ist und zur
Stutigant 21, clie Tt-sns'lel
ftach Feuec"bacEt Anwendungkommen soll.
Lni'ldnaeh ßad eanc*statt r-i,*clrias Aus-
rnr'eichn'-rrEnzip, Ä,ushlick
Ausbruch und Sicherung Bei der Wahl einesAusbaut-vps für einen Tunnel
Der rund 3,2 km lange Tunnel nach Feuerbach i m anhydri tführenden Gi pskeuperu nd beim
dr.rrchörtert auf einer Längevon etwa 1,7km den Vergleichder Ausbauprinzipiensollte stets be-
unausgelaugtenGipskeuper.ln einigen der im rücksi chti gt w erden, dass di e K osten f ür das
unausgelaugten GipskeuperliegendenAbschnitte A usw ei chpri nzi p i n der R egel deutlich höher
ist nur eine geringe Felsüberdeckungvorhan- sind als für das Widerstandsprinzip.Außerdem
den (Bild 25). Entsprechendesgilt auch für den besteht bei m W i derstandspri nzi pi m Fall der
rund 3,8 km langen Tunnel nach Bad Cannstatt Selbstabdichtung ein weiteresEinsparpotenzial.
(B i l d 2 6 ). DahersolltedasAusweichprinzipplanmäßignur
Grundsätzlichsoll auch in diesenBereichenein dort zur Ausführung kommen, wo der Felsriegel
trockenesAuffahrender Tunnelröhrenangestrebt oberhalbder Tunnelfirstenicht ausreichenddick
238 30(2007)
geotechr-iik Nr.4
Bacharach:
Tunnelabschnitte
imanhydritfuhrenden - vorgesehene
Gipskeuper improjekt
Ausbauprinzjpien Stuttgaft
2l
I
Quellenna ch weis I
I
A RGEENGELBERC( I 999): EngeIbergbasist
unneI und I
30(2007)
seotecrrnili Nr.4 239