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erste Behauptong 12Gt sich nicht in solcher Schiirfe aufrecht erhalten, der sweiten
stellen wir die in der (viele cigene Gedanken bringenden) Studie von Heine Mit-
lacher, Moderne Sonettgestaltung, Diss. Greifswald 1092, autgefithrie, reichhaltige
modéene deuteche Sonettproduktion entgegen,
Eine umfassende und vergleichende Geschichte dea Sonetts, vom inhaltlichen.
wie vom formalen Gesiehtspunkt aus, besitzen wir noch nicht. Einige Anregungen
tnd forderade Fragestellungen gibt die vorliegende Untersuchung. Fir eine end=
Gilltige Beurteilung der meisten hier genannten Probleme diirften héchst em-
Pirische Forschungen, die sich nach Herders Wort in Grundsiitze von selbst ver-
wandeln, unorliiliche Vorbedingung sein, Hans Flasche.
Manuel de Paiva Bolo: Hngua falada, ligica e eldssices. (A propésite da
discussio yLm dor que...) | Biblioteca Geral de Universidade, Cussoa e
Confertneias de Ketensiv Universitéria X1 / Coimbra, Bibliofeea da Uni-
versidade 1935, 22 $8, 80; id.: A meléfora na iingua portuguesa corrente /
Universidade de Coimbra, Faculdade de Letras, Separata da Biblos Vol. XI /
Coimbra Editora Lda., Coimbra 1935, 41 8. 8°; id.: O Busolisime de Tedcrito
2 de Vergilio | Biblioteca Geral da Untversidade, Cursos e Conjferincias de
Extenedao Universitéria RXVI—XXIX, Separnta do Vol.IV / Coimbra, Bi-
blioteca da Universidade, 1936, 118 S. 8,
Mit diesem kleinen Aufsatz greift Verf. in eine zwischen mehreren portu-
Giosischen Gelehrten erdrterte philologische Sireilfrage cin, Entapricht der Satz:
nttma das cidedes que mais se corrompeu” Bau und Geist der portugieeischen
Sprache? Unter Heranzichung mannigéscher Theorien (von Langes Logik des
Gefithle’ bis zu Bréale Logik der Analogic) erforecht Paiva Boléo cunichst
Cingehend’ des Problem: Logik und Sprache. Er kommt 2u dem Ergebnis, dab
sie keineawege stets Gbereinstimmen. Aber nicht nur die Nichtilbereinstimmung
mit der rationalen Logik, auch Abweichung von Klassiachen Schriftstellern ent-
Seheidet noch nicht gegen sprachliche Giltigkeit. Ist doch auch die Autoritit der
Klassiker nur eine bedingte! Finden sich vollends in anderen Sprachen abnliche
Erscheinungen, so erhebt sich erat recht die Forderung, den in Frage stehenden
Satz vor Ablehnuog griindlich zu prilfen. Nach Paiva Boléo liegt paychologisch.
gut au begreifende Kontamination swiseben einer absoluten — a que mait se
corrompen — und einer 2u ungenauen — uma dag gue mais se corromperarn —
Koustruktion augrunde, In ume das cidades que mais se corrompew" erblickt
ec den goldenen Mittelweg.
In echart geglicderter (I. Vergleich und Metapher im allgemeinen, II. Ver=
gleich und Metapber im Portugiesischen, IU. Einteilung und Untersuchung der
portugiesischen Metaphecn), sorgtiltig durchgefdhcter und mit vielen bibliogra-
Phischen Angaben versehener Studie gewirt Verf. einen Einblick in das Sprach-
eebiet, das die pulsierenden Krifte am deullichsten zeigt. Es gehiict zur Nutur
‘Hugos mit leichtem Spott erfiilltes Sonett: Le chine de parc déiruit / Chansons
des rues et des bois. / MuBten nicht erst der von Wordsworth beeinfluBte Sainte~
Beuve und dann Baudelaire dem Sonett einen Ehrenplatz wiedererobern?
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