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50 33 2 tu Normung 6 8 { H i i na, ach auseoge DK 669.112.228.1 : 669.112.2271 : 620.186.52 DEUTSCHE NORM August 1985 Metallogratische Pritverfahren Ermittlung der Ferrit- oder Austenit- korngréBe von Stahl und Eisenwerkstoffen Metaliographic test methods; determination of fer i¢ oF austenitic grain size of steels and ferrous materials Méthodes c'essai métallographiques; détermination de la grosseur du grain forrtique ou austenitique dee aciere et matériaux ferreux Zusammenhang mit der von der Intemational Organi ian for Standardization (ISO) herausgegebenen Internationalen, Norm ISO 643-1983 und mit der von der Europaischen Gemeinschatt fur Kohle und Stahl (EGKS) herausgegebenen EURONORM 103-71 siehe Erlduterungen, Inhalt sei 11 Anwendungsbereich und Zweck 2 Begritte 21 Korn 22 Komgrése 23. Korgré8en-Kennzeichnung 3 Verfahren. 3.1 Allgemeines 32 Vorfahrensarten 4 Bezeichnung 5 Probenahme 6. Probenvorbehandlung und Probenvorberetung 81 Korngré8e umwandlungstreier Stanle 62. Korngrése des Ferrits und von Kolonien des Perlits in Stahien mit y/a-Umwandlung ....... 3 Korngrége des ehemaligen Austenits In Stéhien mit, ye-Umwandlung a 63 1 Anwendungsbereich und Zweck In dieser Norm worden mikroskopische Verfahren zur Ermittlung der Ferrit- oder der AustenitkorngréBe von Sth len beschrieben. Ausgenommen ist die Ermittlung dor Komgréte bainitischer und martensitischer Gefligebe- standtelle, d.n. der sogenannten Lanzetten (beim Bainit) und Latten (beim Martensit). Es werden Verfahren zum Sichtbarmachen der Korngren- zen sowie Verfahren zur Messung der bel Raumtemperatur vorhandenen Korngro8e fesigelegt. OarUber hinaus wer- den fir die Kennzeichnung des Verhaltens der Werkstofte hinsichtlich der Kornbildung Bedingungen einheiticher 7 Durehfithrung und Auswertung 7.1 Vergleich mit der Bildreihentafel (Verfahren 1) 7.2 Linienschnitt-Verfanren (Verfahren 2) .... 7.3. Verfahren nach Snyder und Gratt (Verfahren 3) 74 Fldchenauszahivertahren (Verfahren 4) 8 Varolelchbarelt der Erpebniseo der Verfahren tbis4....... 9 Priifbericht Anhang A Ad Grundlagen der Komgréten- Bestimmungevorfahren Weitere Systeme zur Kennzeichnung der Kornaré8e Hinweise zur Geflgeausbildung und Pritung... Eintlu8 von’ ‘Warmebohandlingen dor Probe Az Aa Aa Warmebehandlung angegeben. werden berlicksicntigt a) umwandlungsfrete, austenitische Stahle 'b) umwandlungsfrete, ferritische Stanie c) umwandlungsfrete, ferrtisch-austenitische Stahl 4) Stale mit yla-Unwandlung Die Norm bozieht sich auf die in Abschnitt 2.2 angegebenen KomgraBenarten, Nach Vereinbarung kann die Norm aut andere Eisenwerk- stoffe und Nichteisenmetall-Workstotte angewendet wer- den. Foigende Werkstotte Fortsetzung Seite 2 bis 12 Normenausschu8 Materialprifung (NMP) im DIN Deutsches institut fir Normung e. , Normenausschu8 Eison und Stahl (FES) im DIN ‘Ntenvereaut Ger Wormer durch BeuihVeriag GRN, Borin 30 aes DIN 60601 Aug 1985 Pralsgr 70 Vvers-wr 090 Selte 2 DIN 50601 2 Begriffe (Siehe auch Anhang A, Tabelle A.1) 2.1 Korn Ein Korn ist ein einzelner raumlich ausgedehnter Kristalit innerhalb eines metallischen Werestofts (Kornhautwerkes) mit einheitlich ausgerichteter Gitker. Kérner mit Zwillings= streifen, Unterstrukturen (Kleinwinkelkorngrenzen), Aus- Sscheidungen oder Einschldssan werden zum sinheitlich ausgerichteten Korn zugehérig betrachtet, Ein Korn besteht aus den Phasen Austenit oder Fertit. In Stihlen mityia-Umwandlung kann die vor der Umwandlung vorhandene KorngréBe des Austenits nur indirakt ermittelt werden (siehe Abschnitt 63). eim Perit wird ein Bereich gleicher Lamellenausrichtung als Kolonie bezeichnet. Eine solche Kolonie kann als ein Korn betrachtet werden, wenn nichts anderes vereinbart ‘wurde. Die Messung des Abstandes der Perlitlamelien ist nicht Gegenstand dioser Norm. Inder Schnittebene des goditzten metallogratischen Schii- tas erscheinen die cinzelnen Kémner als Flichen, die sich durch ausgepragte Korngrenzen gegen dle anders gerich- teten Nachbarkorner abneben, In einem Stabl- und Eisen-Werkstotf sind Gestalt und Volu: menderKérner niegieich. SalbstheiGleichheit erscheint in der Schnittebone ein Gemenge verschieden grofer ‘Schnitttiachen, weil 2.B. bet kugeliger Form nur einzelne Kérner mittia, andere an anderer Stelle, geschnition wer- den, 22 KomgréBe Die KorngrdBe ist ein Kennwert fur die Schnitflache der in der motallografischen Schiiffobone geschrittenen Korner Zur Kennzeichnung ihrer Grdée werden sie einer Serle von Veraleichsbildern zugeordnet oder es wird ihr mittlerer Durchmessor, 2.8. nach dem Linienschnitt-Verfahren, innerhalb einer Medstrecke ermittelt. Je nach den vorhandenen Phasen und den Entstehungsbe- dingungen unterscheldet man a) bei umwanclungsfreien Stahlen die Korngrébe des bet Raumtemperatur vorliegenden Austenits, Ferrits oder ‘eines Mischgefiiges aus beiden Phason, bel Stahien mit y/a-Umwandlung die KorngréBe des bel Faumtemperstur vorliegonden Forts, Petlits oder eines Mischgefuges aus beiden Getugebestandtelien, boi Stahlen mit y/a-Umwandiung die Korngrdte des ‘Austanits, der vor der letzten y/a-Umwandlung vorhan: den war. Die Korngrenzen dieses ehemaligen Austenits ‘werden mittels besonderer Verfahren sichtbar gemacht (siehe Abscnnitt 63). ) 2.3. KomgréBen-Kennzeichnung 28.1 Die KomgréBen-Kennzaht (j leitet sich von der {gezihiton Anzahl m dor auf einer Fliche von 1mm? der metallografischen Schliffebene vorhancenen Kérner ab, Definitionsgema® ist G-= 1 fir m= 16; die anderen Indizes ergeben sich aus der Gleichung (1): m= 8x29 o Die Korngré8en-Kennzah! G wird allgemein durch Ver gleich mit einer achtstufigen Bildreihentafel ermittelt (iene Abscnnitt 7%), 2.3.2 Das Linlenschnitt-Segment L, ist der Abschnitt einer das Korn durchlautenden MeBlinie (siche Ab- schnitt 72) Die Schnittpunkte dieser MeBlinie mit den Korngrenzon werden als Linienschnittpunkte bezeichnet. Wenn N, die ‘Anzahl der Kérner oder der Korngrenzen ist, die von einer Linie der Lange Lo in mm, gemessen aut der Probe, ‘geschnitten werden, orgibt sich der Mittelwert des Linien schnitt-Segments L, wie folgt res T= inmm @ Lund No kénnen sichals SummemehrererEinzeimessungen von Anzahlen N mit MeBlinien L ergeben. Ni, 3 Verfahren 3.4 Allgemeines. Die KorngroBe wird durch mikroskopische Untersuchung einer Schiifflicha bestimmt, die nach einer dem Untersu- cchungsziol angepasten metallografischen Technik vor boreitet wurde, Wenn in den Technischen Lieferbedingungen nichts ande- res angegeben ist oder bei der Bestellung nichts anderes voreinbart wurde, trift der Prifer hinsichtlich des anzuwon- denden Vertahrens eine zweckmaige Wan 3.2 Verfahrensarten Flir die Ermittiung der KorngréBe kommen die folgenden Vier Verfahren in Betracht Vertahren 1 Bestimmung der Korngrésen-Kennzabl G durch Vergleich mit den Gefugebildern der Bildreihentatcl, nach Ab- sehnitt 74 Vertahren 2 Bestimmung der Komngrése als mittleres Linienschnittseg- ment [, nach einem Linienschnitt-Vertahren, nach AD- sehnitt 72. Vertahren 3 Angabe der von einer MoBsirecke geschnittonen Anzahl von Kérern (nach Snyder und Graff), nach Abschnitt 73, Verfahren 4 Zahlung det Kérner in einem Kreis und Angabe dar sich aus der mittleren Kornfliche ergebenden Korngrétien-Kenn- nach Abschnitt 7.4, Kérner innerhalb einer Schlifffache und auch inner- halb eines Beobachtungsteldes im Mikroskop nicht gleich gro8 sind (siohe Abschnitt 2.1), sind in Abschnitt 71 die Zzuléssigen Abweichungen oder die bei der Mittelwertbil- {dung zulassigen Stroubreiten der Korngrbe testgelest. In Schiedsfitien mussen diese Bedingungen angowandt war: den, 4 Bezeichnung Boispie! fir die Bezeichnung der KerngréBenbestimmung nach Verfahren 1 (V1): Prijfung DIN 50601—V1 5 Probenahme Soweit die Technischen Lisferbedingungen hieriiber nichts aussagen oderbeider Bestellung nichts anderes vereinbart wurde, ist die Anzahl der zu entnahmenden Proben, die Stelle dor Probenentnahme oder der Ort det Prufung an dom Erzeugnis der Wahl des Prifers Uberiassen. 6 Probenvorbehandlung und Probenvorbereitung Die gegebenentalls thermiscn vorbehandelte Probe wird nach der ublichen Verfahransweise geschiifen, poliert und Zur Sichtbarmachung des Gefiiges entsprechend den Jeweligen Angaben in den Abschnitien 6.1 bis 63 kontta- stior. 6.1 KorngriBe umwandlungstreier Stahle 6.1.1. Die thermische Vorbehandlung kann bai Bedarf ver- einbart werden, 8.1.2 Die Korngrenzen von mit Chrom legierten umwand- lungstreien Stanien, die bei Raumtemperatur ein austentt- ‘sches, ferrtisches oder austenitisch-ferritisches Grundge- fge aufweisen, werden durch Atzen mit einer Mischung von Salzsaure und Salpetersdure (sogenannte V2A-Beize) ‘oder eine andere geeignete Kontrastierung sichtbar ‘gemacht. Die Korngrenzen von austenitischen Mangan- stahlen und ‘erritischen Siliciumstahlen werden durch Atzen mit alkoholischer Salpotorsiure sichtbar gemacht, Notigenfalis ist das Atzverfahren zwischen den Partnera zu vereinbaren, 6.2 KorngréGe des Ferrits und von Kolonien des Perlits in Stahien mit y/a-Umwandlung 6.2.1. Die thermische Vorbehandlung kann bei Bedart ver- einbart werden. 62.2 Die Korngrenzen des Fertits und der Kelonien des Perlits werden durch Atzen mit alkoholischer Salpster- surelésung (Nital) oder mit einem anderen geeigneten Atzmittel sientbar gemacht 6.3 KorngréBe des ehemaligen Austenits: in Stdhlen mit y/a-Umwandlung 6.3.1 Die thermische Vorbehandlung wird bel den in Betracht kommenden Vertahren beschrieben 63.2. Zum Sichtbarmachen der Korngrenze im enemali- gen Austenitgebiet nach dafinierter thermischer Vor- bbehandlung baw. im Herstellungszustand werden die nach- folgend beschriebenen Verfanren angewendet, a) Abschreckverfahren (Giehe Abschnitt 632.1), ) Autkohlungsverfahren nach McQuaid-Enn (Sieho Abschnitt 63.2.2), Herstellungszustand (ohne emeute Austenitisierung) (siehe Abschnitt 6323), in Ausnahmefailen andere Vertahren, die besonders vereinbart werden mlissen (siehe Anhang A). Zueachtenist, daB durch dieunterschiedliche thermische Probenvorbehandiung die Ergebnisse dor Verfahrenswei- sen im Grundsaiz nicht miteinander vergleichbar sind. Zu bevorzugen ist das Abschreckverfahren 63.2.1 Abschreckvertahren Dieses Verfahren kann an Proben von Stahlen nach vor- gegebener Warmebehandlung zur Bildung von martensiti- schem oder bainitischem Geflge (Austenitisieren und -Abschrecken") und gegebenenfalls nach darauffolgen- ‘dam Anlassen durchgefuhrt werden. Es erméglicht eine Beurteliung der KorngréGe im Austenitbereich vor der Umwandlung im gesamten Probenvolumen und wird im Gegensatz zu dem Verfahren nach Abschnitt 63.2.2 nicht von eindiffundierenden Elementen wie Kohlenstotf und Stickstoft beeinflust, Die Probe wird vor der Priifung wie folgt warmebehandelt ~ (860+ 10}°C 80 miniWasser fir Stahisorten mit einem mittleren Massenanteil von Kohlenstott > 0.35%; = (B80 + 10)°C 90 min/Wasser fir Stahlsarten mit einem mittleren Massenantell von Kohlenstoff <0,35% ein schlieblich der nicht direkt zu hartenden Einsatzstahie; = (830+ 10)°C 4 h/Wasser fur ditekt 2u hartende Einsatz: stéhle. ‘Gegedenenfalis ist zur Herstellung aines einheitiichen Aus gangszustandes der Probe eine Vorbehandlung 1150°C 30min/Lutt durchzutiihren. Fir diese Vorbehandlung Ur. {en schnelle Erwarmungsgeschwindigkeiten, wie sie z.B. in 9) DIN 50601 Seite 3 Salzbaédern erreicht werden, nicht angewendet werden. Fur direkt zu hartende Einsatzstahle ist in Schiedsféllen die angegebene Vorbehandlung der Probe vor der Schiiffher: stellung vorzunshmen, AnschlieBend wird eine ebene Schnittfkiche der Probe tir die mikroskopische Untersuchung poliert. Sie ist mit einer esiitigten waBrigen Lasung von Pikrinséure mit min- destens 0,5% Natriumalkylsulfonat oder einem anderen Entspannungsmittel gloicher Wirkungsweise zu atzen. Die Atzdauer kann wenige Minuten bis mehr als eine Stunde betragen. Eine Erwarmung des Atzmittels auf zum Beisplet 60°C kann die Atzwirkung verbessern und die Atzdaver abklirzen. Erforderlichenfalls, zur Verstirkung des Kontra- ‘stes zwischen den Korngrenzen (Grenzen des ehemaligen ‘Austonitkorns) und der Grundmasse, ist das Atzen und Polieren einmal oder mohrere Male 2u wiederholen, Gege: benenfalls kann die Probe auf Temperaturen von etwa 200°C angelassen werden 6.9.2.2 Autkohlungsvertahren nach McQusid-Ehn (bei 925°C) Bei dieser Vertahrensweise, die bevorzugt fur Einsatzstiinte vorgesehen ist, werden die ehemaligen Austenitkorngren- zon durch Ausscheidung von Ubereutektoidisch geldstem Kohlensioff sichtbar gemacht, der sich als Carbid bet lang- ‘samem Abkibhlen nach Aufkohlungsbehandiung mit festen Mitteln in der Randachicht der Probe an den Korngrenzen ausscheidet, Sie erlaubt nur eine Aussage Uber die Korn ‘grdBe in der Ubereutektoidisch aufgekohiten Randschicht {der Probe und wird durch die Wirkung der miteindiffundie- renden Elemente (N) beeinflust Die Prifbereiche der Proben missen frei sein vonRandent kohlung und Oberfiéchenoxidation. Esist zu beachten, daB Vorangegangene Kalt- oder Warmvorformung, mecha- rische Bearbeitung oder andere Behandlungen die Korn ‘gr8Be beeinflussen konnen. Fur den Ablauf der Prilfungen milssen nachstehend ange- ‘gebene Bedingungen eingehalten werden: Die Proben werden in geeigneter Verteilung in einen Ein- satzkasten gelegt, der mit trockenem, ungabrauchtem Aut- kohlungspulver geflift ist und sich mit einem Deckel fest, aber nicht gasdicht, verschiieben last. Ublicherwoise besteht das Aufkchiunaspulver aus 60% Massenanteil kbr- niger Holakohie und 40% Massenanteil Bariumcaroonat (BaCO,), Das Volumen des Pulvers muB mindestens das S0fache des Volumens der autzukohlonden Proben be- tragen. Zur Autkohlung werden die Proben 6h bel (926 10)°C gehalten. Dieses wird im allgemeinen erreicht, wenn dar Eingatzkastan 8 Stunden in einem Ofen ‘von 925°C steht. Danach wird der Kasten bis dicht unter- halb Ar; so langsam abgekihit, da8 sich Ubereutektoiisch geldster Kohlenstoff an den Austanit-Korngrenzen als FesC ausscheiden kann, in den melsten Fallen wird aut diese Weise eine Schicht mit Carbidnetz von rund 1 mm Dicke cerzeugt. Belm weiteren AbkUhlen unterhalb der Umwant lungstemperatur kann die AbkUhlungsgaschwindigkeit boliabig schnell sein, Die autgekohite Probe wird senkrecht zu ihrer Oberflaiche zerschnitten. Eines der Stiicke wird fir die mikroskopische. Untersuchung geschlffen, poliert und nach einer der b den folgenden Verfahrensweisen geatzt 4) in einer siedenden Lasung von alkalischem Natrium= pikrat folgender Zusammensetzung Pikrinsaure 29 Atznatron 259 Wasser 100m ) mit Salpetersdure (Nital) HNO, 2 bis Smi Athanol Rest aut 100mt Selte 4 DIN50601 Andere Atzmittel dirfen verwendet werden, sofern sie das gleiche Ergebnis (Verstirkung des Kontrastes zwischen Carbidsaum und Grundmasse) erbringen. 6.3.2.3 Herstellungszustand Bel diesem Verfahren entfallt eine thermische Vorbohand- lung und Warmebohandiung von Proben.€s dient dazu, die GréBe der ehemaligen Austonitxérner am fertigen, bereits warmebehandelten Werkstick, z.8. nach dem SchweiBen, 2u prifen, sofern ein martensitisches oder bainitisches Geflige vorliegt. Die Prifung erfolgt an Probon, dio dem Werkstllck im fertigen Zustand entnommen werden, gege ‘benentalls durch Aufsetzmikroskop oder Geflgeabdrucke ‘am Bauteil selbst, Die Grenzen ehemaliger Austenitkorner kénnon zum Bei- spiel wie folgt sichtbar gemacht werden: Nach Schleifon des Untersuchungsbereiches am Werk- stlick bis Korn 400 wird zunichst mit Diamantpaste der Kornungen 15m und 7m und abschliefend mit unver- dunnter Tonerde I poliert-Das Korngrenzendtzmittel inder Zusammensetzung 100.mi Wasser, 2,259 Pikrinsdure, 19 CuCl, 3ml Natriumalkytsultonat wird mit einem Watte- bausch aufgetragen, wobei der sich bildende Cu-Nieder- ‘Schlag von Zeit zu Zeit mit einer gesatligten wadrigen Lésung von NH,Cl unter Zusatz von 2KOH-Platzchen auf 100ml Lésung abgosplt wird. Nach etwa 2 bis 4min Atzdauer wird mit Methanol abge- spill und getrockret Durch Anlassen kann der Kontrast verbessert werden, 7 Durchfiihrung und Auswertung 7.1 Vergleich mit der Bildreihentafel (Verfahren 1) Dieses Verfahren ist fur fast alle botrieblichen Zwecke aus reichend und somit 2u bevorzugen. Mindestens 20 Blickfel- der inregelloser Anordnung oder einerin einem Rasternetz liegenden Anordnung mussen der Auswertung zugrunde- lieger. Man vergleicht das Geflige im Okular, auf der Mattscheibe ‘oder aut einer photographischen Aufhahme mit den Gefl~ gebildern der Bildreihentafel nach Bild 1 1) Diase Geflgebilder im AbbildungsmaBstab 100 : 1 sind mit, (misch) I bis VIII so numeriert, da8 ihre Nummer gleich der Karngréen-Kennzahl G (arabisch) 1 bis @ ist. Man bestimmt dasjenige Bild der Reino, dessen Korngré8e der- Jenigen des jeweiligen Blickteldes amnachsten kommt. Bei Korngrasen 100: 1 ange wendet werden. Die MeSstrecke ist Ubiicherweise gerade (siohe Ab- schnitt 722.1), kann aber auch krelstormig sein (siehe Abschnitt 72.2). Wenn nichts anderes testgelegt wurde, ist eines der in Bild 2 dargesteliten Medsitter anzuwenden. ') Die Getigebilder stimmen mit den Getugeblidern der Bildtafel 8 aus der EURONOAM 103-71 und der Inter- nationalen Norm 1SO 643 ~ 1983 tiberein. Auf besondere Vereinbarung kénnen auch die dreiin Betracht kommen- den Bildreihen nach ASTM E 112-77 angewanat werden, 2) Nach dem Linienschnittvertahren wirde der Anteil von ‘< 5% das Ergebnis kaum beeinflussen iner von 100 : 1 abwelchenden VergréBerung Vergréerung des Gefigebild Nr beobachteten Bildes ‘nach DIN 50600 1 u 0 w v vt vit vit 25:1 3 -2 | -1 0 1 2 3 4 50:1 ° 1 2 3 «| os | 6 109: 1 1 2 3 4 5 6 7 @ 20:1 3 4 5 6 8 ° 10 (600: 1)*) 6 7 8 n 2 13 (1000: 9) 8 2 10 12 19 “4 15 *) Gerundete Werle der Korngrdsen-Kennzahl (Abwelchung = Loder <12,5%,2.8. fir T, DIN 50601 Seite 5 Gefiigebild Nr IV Komgotestennzatt [1 | 1 Komnarodan-Xennzahl a | ete veatitren | 21s [pot ao veo vn KomgrenXernzsh r KomgrenKennzah be ene bo inet { i Vorgsoueg von | 25:1 Nergeenng vn | 2 oo: | 2004 | s00:1 | s00p:1 Berung unter den Gefligebildern angegeben, 1988, Gefiigebild Nr Gefiigebild Nr Il Komgosentennzati | —2 | 0 4 9 be einer 7 BA Worgcbenng ven | 25-1 | set | 10:1 a Gefiigebild Nr V ea NrVi eae 0:1 | 10:1 | 200-1 | 00:1 Diese Anordnung fuhrtzu einer Verringerung des Einflusses der Korn-Anisotropie. Die senkrechten unddie waagerach- ten Streckenkénnenjedoch auch getrennt benutztwerden, um die Korngrée in zwei zueinander rechtwinkligen Rich- tungen zu bestimmen.Beisoichen Messungen wird die eine der beiden Linien in die Richtung der hauptsichlichen Kornstreckung gelegt Mindestens 60 Linionschnittpunkte mit der gesamten Me5- strecke pro Blickteld sollen der Auswertung zugrunde liegen. ie folgenden Regeln sind zu beacnten: = wenn die MoBlinio im Innern eines Kornes endet, wird das Segment fUr dieses Korn als ‘ gezantt. Zahlung der Linienschnittpunkte: = Wenn das Ende der Me6iinie gerade eine Korngrenze crreicht, wird nur % Schnitt gezahlt, = wenn die Linie eine Tangente 2u einer Korngrenze bik dot, wird ein Schnitt gezahit, — wenn der Schnittpunkt mit einem Tripelpunkt (Ver- bindung von drei Kémern) zusammentailt, werden 1% Schnitte gezénrt, = wenn bei Kérnern unregeimiiger Form die Linie die Grenze desselben Korns in zwei verschiedenen Punk- ten schneidet, werden 2 Schnitte gezanit. 72.2 Kreieschnittvertahren Je nach Vereinbarung bestent die Meastrecke entwader ‘ausallen dretin Bild 2dargestellten konzentrischen Kreisen ‘oder nur aus dem gré8ten Kreis mit 250 mm Umfeng. Die Gesamtiéinge der drei Kreisumtnge betrigt 500mm. Die VergraGerung wird so gewahit, daB man mindestens 50 Linienschnittpunkte beim Auflegen des MeBaitters mit der Gesamtiange auf das Blickfold erhait. \Wird nur der gr6Bte Kreis — mit einem Umtang von 250mm — angewandt, mu8 die VergréBerung die Zéhlung von min- dostens 25 Schnitten ermégiichen, Das Kreisschnittvertahren signet sich nicht 2ur Messung der Korn-Anisotropie und tendiert zur Bestimmung leicht ‘erhohter Langen der erfaBten Segmente und folglich 2u leicht verringerien Anzahlon der Linienschnittpunkte, Um ‘diese Tendenz auszugleichen, werden die aut einen Tripel- ‘bunkt fallanden Schnittpunkte jeweils als 2 gezahit, im Gegensatz zum Linlenschnittverfahren unter Verwendung von Geraden, bei dem sie als 1% gezahit werden, 7.3. Verfahren nach Snyder und Graft (Verfahren 3) Dieses Verfahren.) ist eine spezielle Anwendung des Linien: schniti-Verfahrens unter Verwendung von Geraden auf die Bestimmung der Austenitkorngré8e von Schnellarbeits- stahlen und Stihlen mit besonders feinem Korn in gaharte. tem und angelassenem Zustand, bei dereine Vergroterung von 100 : 1 nicht ausreicht. Die Probe wird entweder in dem bereits vorliogenden Warmebehandlungszustand (gehar tet und angelassen) oder nach besonders zu vereinbaren- 8) RW. Snyder und H.F. Graft: Study of grain size in hardened high speed steel. Metal Progr. 33 (1938), Apri Hott, Seite 377 bis 380 DIN 50601 Seite 7 der thermischer Vorbehandlung in der Ublichen Weise ‘geschiiffen und poliert und dann mit einem Atzmittel, im Regelfallbestehend aus einer Lisung von bis zu 10% Volu- ‘menantell Salzsaure und bis zu 3% Volumenanteil Salp. tersaure in Methylaikohol, otwa 2 bis 10min goat, Je nach dem Hartungs- bzw. AnlaBzustand ist das Grund- gofuige des Stahles danach hell bie mattdunkel geférbt. Mit. Unter kann ein erneutes Polieren und Atzen erforderlich ‘Am Okular des Mikroskops, auf einer Mattschelbe oder aut einer photographischen Autnahme wird bei einer Vergr&B ung 1000 : 1 je eino Zahlung der ven fint MeBstrecken von je 126 mm Lange geschnittenen Anzahl Korner an regellos verteilten oder nach einem Rasternetz angeordaeten St len des Schliffes durchgetlinrt. Die fUnt MeBistrecken kén- ‘nen in ihrer Anordnung auch dem MeBgitter fur das Linien- sschnittvarfahren nach Bild 2 entsprechen. Der aus den funf Einzeimessungon erhaltonearithmetische Mittelwert der Anzahl geschnittener Kérner driiekt die .Snyder-Graff-Kornzahi" als Versuchsergebnis aus. 74 Flachenauszahivertahren (Verfahren 4) Es wird die Anzahl der Korner innerhalb des Kreises im Oku- lar, auf der Mattscheibe des Mikroskops oder aufeiner pho- tographischen Aufnahme im allgemeinen beider VergroSe- ung 100: 1 gezahit (siehe Aniaang A. Abschnitt A.1.1). Die ‘Anzahl der vom Kreis geschnittonen Karner wird dabei hal biert. Aus dem erhaltenen Nennwert wird nach Tabelle A.2 die Korngrében-Kennzahl G ermittelt, wobei der Nennwert innerhalb der angegsbenen Grenzwerte liegen mus, 8 Vergleichbarkeit der Ergebnisse der Verfahren 1 bis 4 Die Tabelle A2im Anhang A gibt— als Anhalt —eine Gegen- berstellung der aus dem Flichenauszihivertahren (Ver fahren 4) abgeleiteten Kennwerte mit den beim Vergleichs- bildverfahren (Veriahren 1) und beim Liniansehnittverfah- fen (Verfahren 2) erhaitenen Kennwerten, und zwar fur Gleichachsiges Korn. Fur ungleichachsiges Korn sind Solche grundsatzlichen Vergleiche nicht moglich 9 Priffbericht Im Priffoericht sind unter Hinweis auf diesa Norm anzuge- ben: 2) Stahisorte und Schmelzenkennzeichnung ») Werkstofizustand, gegebenentalls die _angewandte thermische Vorbehandlung und eine Gafigebeschrei- ung ©) KorngréBenart nach Abschnitt 2.2 6) Angewandtes Verfahren nach den Abschnitten 6 und 7, bei Abwaichung vom Regelfall Angabe der Vergro8e- rung im Mikroskop ©) Kennwert der ermittelten Korngrite 1) Gegebenent is Abweichungen von dieser Norm. Seite 8 DIN 50601 Anhang A Tabelle A.1 enthait eine Zusammenstellung der angewendeten Formelzeichen und ihre Bedeutung, A.A Grundlagen der Korngré8en-Bestimmungsvertahren [Im folgenden sind das Flachenauszahivertanren (4) sowie die theoretisch-rechnorischen Grundlagen der Vertanren 1 und 2 zur Ermittlung der Korngrée dargestell. AAA Flichenauszéhivertahren Neben einer Anwendung in manchen Einzeltallen ist das Flichenauszahlverfahren als Grundlage des Vergleichsverfahrens mit Bildreinen auch von theoretischem interesse. im nachstehenden werden seine Durenfuhrung und mathematischen Grundlagen beschrieben. Die VerardBerung des 2u untersuchenden Bildes sollte so sein, da8 meh als 60 Kérner in einem Kreis von 79,8mmDurchmes- ser (Flicheninhalt 8000 mm?) auf der Mattscheibe des Mikroskops oder auf einer photographischen Aufahme gozahlt wor den konnen. Die VergroBerung betrégt im Regetfall 100 1. Dieser Fall entspricht einer wahren GroBe der becbachteten Probenflache von 0.5mm? (Bild 4.1), 0=79,8mm Flache=5000mm2 Bild At. Beispie! fir Flachenauszéhiverfahren (identisch mit entsprechendem Bild in ISO 643-1983 und EURONORM 103-71) DIN 50601 Seite 9 Tabelle A.1. Formelzeichen und thre Bedeutung Forme: onl Bedeutung Formel oder Wort £ VergréBerung des mikroskopischen Bildes im Regettall 100 4 D Durchmesser des Kreises, der auf der Mattscheibe | 788~80 in mm des Mikroskops oder einer photographischen Auf- nahme das Beobachtungsteld der Fiche dor Probe be grenat A Fliche des Kreises, der aut der Mattschelbe des Mikro- py 7 skopes oder einer photographischen Aufnahme das | A= {>-} = 5000 in mm Beobachtungsfeld aut der Fiache der Probe begrenzt mg Anzahl der vollsténcigen Kérner innerhalb des Kreises mit dem Durchmesser D, gemessen bei der Vergréde~ rung g nay Anzahl der von Kreis mit dem Durchmesser D ge- sehnittenen Korner, gemessen bei der VergrbBerung g p Gosamtanzahl der auf dem vom Kreis mit dem Durch- raw ‘messer D umrissenen Beobachtungsfeld nach Abschnitt | Me="™iig) #3 ‘AA bel der Vergréberung g festgesteliten Korner 00 Gesamtanzaht der aut dem vom Kreis mit dem Durch- aco) messer D umrissenen Beobachtungsteld nach Abschnit | "109™ 71100) +> {A1.1 bo! der VergréBerung 100: 1 festgestelten Korner ™ ‘Anzahl KOrner je mm? Obertliche der Probe ft ee ame (Veraréftrung g) m= 2ms99 in ——s (Vorgréterung 1001) 7 log m G KorngréBen-Kennzal (m=8- 2°) = Tog? log m Gast) | Korngrében-Kennzahl nach ASTM E 112-77 Gest = 22% —298 log an mittierer ,quadratischer* Korndurchmesser e mittlere .quadratische® Kornfléche wahre Lange der MeBstrecke aut der Probe Ly Lange der gosamtan MeBstrecke N Anzahl der Linienschnittpunkte oder Seamente aut der 1 MeSstrecke J in —— No Gesamtzahl der Linienschnittpunkte oder -segmente | N= LN auf der gesamion MeBstracke Ly Ne mmittlere Anzant der Linienschnitipunkte oder -segmente auf der MeBstrecke Ly ig mmittiere Lange der Segmente aut der MeBstrecke Lo Seite 10 DIN S06O1 Man bestimmt die Anzahl 1 der Omer, die volistandig im Kreis liegan, sowie dio Anzahl der Karner nz, die von der Kreislinie geschnitten werden. ‘Anmerkung: Man kann die Auszahlung auch auf einer durch ein Quacrat von 7.7mm Seitenlinge begrenz~ ten Fléche vornehmen (Flécheninhalt ebenfalls 5000 mm), Fur die Gesamtanzahl der K6rner git fur die Zahlung bei einer VergréBerung g nag) 2 Ist A die ausgowortete Fliche, s0 ist dio Anzahl der Korner Je mm? Schiiffiache ng gy + an et a am? Bel einer Vergréerung 100: 1 und Wah! des oben angege benen Kroises ist A= 5000 mm und die Gesamtzahi der omer noo. Damitist m (a2 1 m=2- mg in a9) Der mittlera .quadratische" Korndurchmesser in mm in natUrlicher GréBe betragt 1 y= in vn aay i Die mittlere .quadratische* Kornfléche in mm? in natiir- licher Grobe betrigt in mm? as) Jedem Wert der KorngréBen-Kennzahl G entepricht ein Nennwert von m. Die nach den Gleichungen (8,2) oder(A.4) bberechneten Werte von m werden einem ganzzahligen Wert von G innerhalb der in Tabelle A angegebenen Gren- zen zugeordnet. AA.2 KomgréBen-Kennzahl G ‘bei Anwendung der Bildreihentatel Die KorngréGen-Kennzahl G ist definiert durch die Gie\- ‘chung mB x2 as Diese Gleichung kann geschrieben werden: tog m log 2 Fur Vergréferungen g des beobachteten Bildes. die von 400: 1 abweichen, berechnet man die Korngrbfen-Kenn- zahl Gaus der Geflugabild-Nummer M des dem beobachte- ten Bild am nachsten kommenden Bildes der Gefugebild- reine und dem Verhaltnis der VergréBerungen wie folgt: an g G=M+664 log = (a8) = 00 : A2 Weitere Systeme 7 zur Kennzeichnung der KomgréBe ‘AuBerdenindieser Norm beschriebenen VerfahrenzurErmitt- lung derKorngrate giotes das Verfahren nach ASTME 112-77. Es ist wogen seiner weiten Verbreitung nachfolgend kurz beschrieben. Bei dem Verfahren nach ASTM E 112-77 wicd die KorngrbBe durch die Zahi G, die sogenannte ASTM-KorngréBen-Kenn zahl, nachtolgend G(ASTM) genannt, angsgeben. Diese Zahl entspricht folgenden Definitionen: 2) nach dem Linienschnittyerfahren (neue Grunddetini= tion) Die Korgrosen-Kennzahl_G(ASTM) = 0 entspricht ‘inem mitileren Linienschnittsegment von 32,0mm Lange bei einer Vergr®Berung von 100 : 1 Die foigende Gleichung kennzoichnet dio Zusammen- hange mit dem mittleren Linienschnitt-Segment I, in mm (MaBangabe als wahre Lange auf der Probe) G(ASTM) = 10-664 0g (100-T,) as) by) nach dem Flichenauszahivorfahron: GemaB Definition ist die KorngréBen-Kennzahl G(ASTM) = 1 bei einer Anzaht von 15,500 Kémern je mm? Schiifffche. Folgende Gleichung gilt far den Zusammenhang zwischen Komgrofen-Kennzahl G(ASTM) und Anzahl Korner je mm* Schiffhiiche: log mt Tog Eine numerische Beziehung zwischen den Korngréfen- Kennzahlen G und G(ASTM) bei regelmasigen Gefligen ergibt sich aus dem Vergleich der Gleichungen (8.10) und (Ary GiasTM) 295 (10) GIASTM) ~ G= 0.05 any Der Zahlenwert unterscheidet sich demnach nur um den geringen Betrag von 5%.Danach Abschnitt 71 dieKorngrd= Ben-Kennzahl als ganze Zahl angegeben wird, ist in den meisten Féllen dieser Unterschied zu vernachlssigen. A.3_Hinweise zur Gefiigeausbildung und Prijfung Das Korn von Metalion hat dia Form eines unragelmaigen Polyeders, doch léBt sich die Messung seiner mitileren GroBe in eintacher Weise durchfuhren. Wie bereits aus- ‘gesagt, werden mit Korn jone Formen bezeichnet, die sich bbelm Zerschneiden von Proben als Umrisse der Schnitifté- cchen der Polyeder ergeben. Man dart jedoch nicht lber- sehen, daB unter solchen Bedingungen Keine genaue Bestimmung der mittieran Korngré8e eines Stahis méglich Ist. Selbst wenn das Gefiige des Stahles aus gleichan Poly- ‘edern bestiinde, kénnten die auf einem beliebigen ebenen ‘Schnitt beobachteten Polygontlachen alle Werte zwischen Null und einem Héchstwort haben (die Hilufigkeitevertel- lung jener Flacheninhaite laBt sich errechnen, wenn man ie Grundform des Polyeders kenat). Bei Stahlen, bei denen Periitinseln von Ferrit- oder Carbid- ‘saumen in einem zusammenhangenden Netz umgeben sind, git im Linienschnitt-Vertanren dia Mitta das an den Korngren~ Zen ausgeschiedenen Gefligebestandtells als Korngronze {des ehemaligon Austenits (siehe Abschnitt 220). Ist jedoch {das Netznicht doutlich ausgeprigt, so istdasMeBverfahren besonders zu vereinbaren, Boibestimmton Stahlen kannnach einer einfachan Wairme behandlung (Gluhen oder Normalgldhen, Harten, Verguten usw.) der Umri8 des ehomaligen Austenitkorns nach der yle-Umwandlung bei mikroskopischer Priffung in folgen- den Formen auftreten: Netzwerk aus voreutektoldischem Ferrt, das Perlitkérnar einschlieft; Netzwerk aus sehr fein- streifigem Perllt, das Martensitkérner einschlieBt, usw. Die~ ses kann verstarkt werden z.8, durch Ausscheidungen an den Korngrenzen wéhrend des Abkthlans oder Verfahren ‘des Abkiihlens mit zwischenzeitlichem Halten. Das Auste- nitkorn kann auch durch thermisches Atzen im Vakuum sichtbar gemacht worden. In solchen Fallen muB in den technischen Lleferbedingungen dte betreffende Vertah- renswelse besonders vereinbart werden. DIN 50601 Seite 11 zevosz] sizese secres] ut ort '38000000'0 voezis | zeroes 9258701 oizese | 09061 veizaz} ab cee ‘61000000 zepoes oizeee gazes goose! | FoE@8 zovei} Sk 8s 2600000'0 sizese 809961 yet caz yore6 zstey g6g99 * oor oszo0'0 52000000 309961 OE 86 zster sez 90128 eb e8z yse00'0 ‘s100000 vores zsiey eusve. gezzt e691 a 002 o0s00'0 ‘oe0000'0 zsier gus vz eet pele zere ub teh 201000 1900000 vise ez zi att zoe 980% on 004. 0100 zz10000 Bezel pele zoe gest 8702 6 woe brio ‘yv20000 Pog zu08 ges 992 veo8 8 i zu ges gyoz 02 pee zis Z oes 991 yeo1 vee zor 932 9 Bez vas zis ze 96 B21 s | ee 261 9sz 96 ay v9 ¥ e800 zen 98 eh ay ve ze. e s2v'o 96 ay *9 ve a at z avo oy ve ze a 8 8 ' oszo ve a 3 9 e ’ ° ‘ rsco 8 8 e st z b r 00¢'0 e ’ sr 820 ' ze : ozo si 2 vo “wo oso a b t sz0 1 zo sav'o sz'o - z vit | sco seo oso 80 2600 szv'o s » z | 20 sero sto z60'0 900 sz00'0 oe a ezez | ser‘ 2600 szv'0 9v0'0 e200 sz1e00 z on y | zoo 3100 92900 sia sean uu uu | sq seq . ° ty Jemzua1 yaMUUON, Wyezuuey mg 2unp euanzu019, yomuuay _giiwug'o 8] 8us9y 9p jyezuy -vaggu0uioy sop aBueT | iow | son, 2.0mm fp uonyepi0n, ern Z vasyey9,, IyOppUNID “uNW O{ |9UIOy HOP 1 ]YeZLY ‘egoubuioy 1op Sunuurseg nz eyoMuUey ZV ayloqeL Selte 12 DIN 50601 A4 EinfluB von Warmebehandiungen der Probe Esist 2uberlicksichtigen, daB jede Warmebehandlung, auch Aufkohiung und Umtormung einer Probe aus Stahl, mit oder ohne Umwandiung, das Gefiige und damit die Korngr68e durch Umwandiung, Rekristallisation oder Kornwachstum verdndert baw. beeintiuBt, so da® sie nicht menr dem Ausgangszustand bzw. Lieferzustand entspricht. Eine Warmebehanalung von Proben unter festgelegten Behandlungsbedingungen erlaubt jedoch eine Voraussage, wie der Werkstoff bei vergleichbaren Warma- behanclungen sich verhalten wird (siehe auch Abschnitte 6.3.2.1 und 63.22) Zitierte Normen und andere Unterlagen DIN 50800 Prifung metallischer Werkstoffe; Matallographische Gefligebilder; AbbildungsmaBstabo und Formato Iso 643-1983, E; Steels — Micrographic determination of the ferritic or austenitic grain size) D: Stithle ~ Mikroskopische Bestimmung der Ferrit- oder Austenitkorngrale EURONORM 103-71 Mikroskopische Ermittlung der Ferrt- oder Austenitkorngré8e von Stiihien *) ASTME 112-77 _E: Standard methods for estimating the average grain size of metals®) D: Genormte Verfahren zur Abschiitzung der durchschnittlichen Korngrafie von Metallen Snyder, RW. und H. F. Gratf: Study of grain size inhardenad high speed steel. Metal Progr. 33 (1838), Apri-Helt, Seite 377 bis 380 Weitere Normen DIN 17014 Teil 1 Warmebehandlung von Eisenwerkstoffen; Fachbegritfe und -ausdriicke DIN 17014 Tei ‘Warmebehandlung von Eisenwerkstoffen; Kurzangabe von Warmebehandlungen Erlduterungen Diese Norm wurde vor Gemeinschaftsausschu8 NMP 131/FES ,Metallografische Prilfungen” des Normenausschusses Mate- 3iprifung (NMP) und des Normenausschusses Eisen und Stahl (FES) in Zusammenarbeit mit dem Verein Deutscher Eisen- hittenleute (VDEh) autgestelt. Sie ist an die Stelle des Stahl-Eisen-Prifblattes 1610-61 ,Mikroskopische Prifung von Stahlen, auf KorngroBe mit Bildreinen” getreten. Yon der international Organization for Standardization ((S0) wurde die Internationale Norm ISO 643-1983 E: Steels — Micrographic determination of the ferrtic or austenitic grain size“) D: Stinle — Mikroskopische Bestimmung der Ferrit- oder AustenitkorngréBe herausgegeben Die Europiische Gemeinschatt fur Kohle und Stahl (EGKS) verdientlichte die EURONORM 103-71 ,Mikroskopische Ermitt= lung der Ferrit- oder AustenitkorngréBe von Stanien", Ausgabe November 1971 4) DIN 60601 benutzt die internationalen Arbeitsergebnisse der ISO 643-1983 und EURONORM 103-71 zur elnheitlichen Ermittiung der KorngréBe und erginzt die Bedingungen einer notwendigen Vorbehandlung zur Ermittiung der Korngréfle des. ‘Austenits von Stahien mit y/a-Umwandiung vor der letzten y/a-Umwandlung. Hier liegt ein wesentliches Anwendungsgebiet ‘ur 2.B. direkt zu hartende Feinkorn-Einsatzstahle durch Ermittlung der KorngréBe nach dem Abschreckverfahran. Internationale Patentklassitikation 21D 1/00 GOIN 21/20, ® Zu beziehen beim Bauth Verlag GmbH, Burggrafenstrage 4-10, 1000 Berlin 30 5) Zu beziehen bei der Auslandsnormenstelle des DIN, BurggrafenstraBe 4-10, 1000 Berlin 30

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