Johann Baptist Vanhal
Divertimento in D-Dur / D major
fir Viola, Violoncello und Cembalo
for Viola, Cello and Harpsichord
John F. und Virginia F. Strauss
DILETTO MUSICALE
PresVORWORT
Der Komponist und sein Werk
Tin Vorwott zu seinem Buch ,1791: Mozart's Last Yeae* (London
1988, deutsche Ausgabe Dusseldorf 1988) bemerkt H. C. Rob-
bins Landon, dass im Jahre 1939 lediglich ein Zehntet von Joseph
Haydas Weeken verdffentlicht gewesen ist. Mehr als sicbzig Jahre
spiter kénnte man dasselbe von Haydas Zeitgenossen, dem frucht-
baren und genialen Komponisten Johana Baptist Vanhal (Waihal)
sagen. Glicklicherweise wird diese Lticke in der reichen Geschich-
te der Wiener Klassik von Verlegera wie Doblinger (in erste Linie
Kammermusik), H. Anderle (vornehmlich Konzerte) und Artaria
in Neusecland (simtliche Symphorien) gefill.
‘Wenn cin Grondstein zu einer systematischen Vanhal-Renaissance
gelege worden ist, xo waren es Paul Bryans Dissertation , he Sym-
phonies of Johann Vanhal* (University of Michigan, 1955) und sei-
nie umnfassende Biografie ,Johann Waithal: Viennese Symphonist®
(New York 1997) ebenso wie Slexander Weinmanns 2weibindiges
1Themen-Verzeichnis der Kompositionen von Johann Baptiste
‘Waiihal" (Wien 1987, posthum vervollsténdige yon Paul Bryan),
dic sic erméglichten. Weinmann, ein unermiidlicher Bibliography
mache Vanhals Werke ausfindig, identifvierte sie und wies sie
nach in Wien und Umgebung, in Prag, Briinn Pressburg, Kremsier
und verschiedenen anderen Stidten in Ungara, Polen, Jugoslawi-
ca, Russhind, Deutschland, Frankreich und England. Sowohl Bry-
an wie Weinmann machten auf die unzahligen Lichen in Vanhals
Biografie anfmerksam, auf Werke zweifelhafter Herkunft und auf
Probleme der Chronologic und Datierung. Von Bryan stammt auch
der Artikel iber Vanhal im New Grove Dictionary von 2001.
‘Obwohl Zeicgenossen wie Charles Burney, C. FD. Schubert und
Michael Kelley vereinzelte Informationen liefern, ist relativ wenig
‘iber Vanhals Leben bekanat. Kelley 2um Beispiel gibt eine Vignette
‘wieder, die zeigt, wie die vier Komponisten Vanhal (Cello), Haydn
{erste Geige), Dittersdorf (2. Geige), Mozart (Bratsche) in Wien
Streichquartete spielen. Verleger in Paris, London und Wien fihren
‘Vanhal mit Haydn und Mozart in ihren Verzeichnissen an, und von
diesen berihmteren Zzitgenossen wei8 man, dass sie Vanhals Mu-
sik &ffenllich aufgeftbrt haben. Doch hat dieser prominente und