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20 Jahre VI.

P
20 Jahre Verband der Vinschgauer Produzenten
für Obst und Gemüse

IMPRESSUM

Festschrift „20 Jahre VI.P“


Sonderausgabe VI.P Blick Juni 2010
Festakt am 4. Juni 2010
Herausgeber: VI.P, Latsch, Hauptstraße 1C
Gesamtkoordination: Josef Wielander, Direktor VI.P
Redaktion & Organisation: Günther Schöpf
Umschlaggestaltung & Layout: Manfred A. Mayr
Beratung & Korrektur: Bernhard Innerhofer
Satz & Druck: Druckerei Kofel, Schlanders
Aufnahmen: Archiv VI.P, Gianni Bodini, Frieder Blickle,
Leander Regensburger, Rudi Gluderer, Michael Grasser,
Archive der Genossenschaften, Günther Schöpf
Juni 2010

Der Obmann

Ein Musterbeispiel
genossenschaftlichen Denkens
Karl Dietl, Obmann der VI.P seit 2005

„Ich möchte nicht die Lage jener zehn Obmänner vergessen, die sich vom
VOG abgenabelt haben und mit dem Rücken zur Wand handeln mussten,
um für fast 2000 Produzenten eine gemeinsame Struktur aufzubauen.“

zenten eine gemeinsame Struktur aufzubauen.


Heute - 20 Jahre danach - ist die VI.P zu einem
Musterbeispiel genossenschaftlichen Denkens
und Handelns weit über die Landesgrenzen hi-
naus geworden. Sie hat seither Sicherheit und
einen gewissen Wohlstand ins Tal gebracht. Dass
es soweit kommen konnte, ist auch einer Reihe
von glücklichen Zufällen zu verdanken. Es waren
die richtigen Personen zur rechten Zeit am richti-
gen Ort und sie haben sich - was noch wichtiger
war - gegenseitig ergänzt und gestützt und wa-
ren getragen von der einen Idee: gemeinsam am
Markt aufzutreten.
Ein erster Schritt war die Anerkennung der
VI.P als Erzeugerorganisation am 10. Oktober
1991. Zu nennen ist auch das entscheidende
Jahr 1995 mit der Anregung der Gruppe Pro-
Chronik dukt, eine „technische Prüfstelle“ einzurichten
und sie dem damaligen Bezirksleiter des Bera-
4. Februar 1969 tungsringes, Hans Tscholl, anzuvertrauen - ent-
Obstbautagung im Kinosaal in Gründungsdatum und gemeinsame Feier- gegen großer Widerstände und dem Vorwurf der
Latsch: an einem Vortrag stunde erleichtern und ermöglichen es erst, ein Geldverschwendung. Die „technische Prüfstelle“,
„Vinschgauer Obst-, Gegenwart und
Ausblick vom Absatz her gese-
Bestandsjubiläum zu feiern. Gleichzeitig birgt ein 1994 beschlossen und 1995 eingerichtet, wurde
hen“ schloss der damals 33jährige solches Ereignis die Gefahr, eingezwängt zwi- bald zur „Abteilung Qualitätskontrolle“ und bot
Geschäftsführer der Kastelbeller schen zwei präzisen Daten das Wachsen, die den Mitgliedern eine Reihe von wertvollen Dienst-
Obstgenossenschaft (OGK) Josef Veränderungen, Umwälzungen, Einschnitte und leistungen. Man kann dies nicht genug betonen,
Telfser einen flammenden Appell an Impulse, aber auch Rückschläge nicht genügend hervorheben und dafür allen Beteiligten danken.
„Kollegen und Genossenschaftsver-
walter“ an, „sich für einen organi-
berücksichtigen und würdigen zu können. So Durch das großartige Engagement der zwei VI.P-
satorischen Zusammenschluss auf sind der Gründung des Verbandes im Juni 1990 Keimzellen, Verwaltung und Verkauf, und durch
Vinschgauer Ebene einzusetzen“. und dem notariellen Akt am 9. Oktober 1990 die Leistungen der Abteilung Qualität trat die VI.P
verschiedene Anregungen, ja Visionen vorausge- nie als bürokratisches Ungetüm auf, sondern als
Juli 1969 gangen. Ich erinnere an die Jahre der Diskussio- konkrete Service-Stelle, die den Mitgliedern zur
Die Gemeinschaft Vinschgau-
er Obstgenossenschaften (GVO)
nen und Spannungen im Verhältnis zum Verband Seite stand und die geforderten Zertifizierungen
wurde gegründet. Zweck dieser der Südtiroler Obstgenossenschaften (VOG), an bearbeitete.
revolutionären Maßnahme war, die Außenstelle, die der VOG von 1987 bis 1990 Diese beiden Abteilungen - Verkauf und Qua-
die Qualität des Obstes aus dem den Vinschgern genehmigt hatte, um die Sezes- lität schafften die Vertrauensbasis, auf der die
Vinschgau zu betonen. Das grüne sion zu verhindern. Und ich möchte nicht die La- VI.P aufbauen und sich weiterentwickeln konnte.
V mit rotem Apfel im rot umran-
deten Quadrat der Obstgenos-
ge jener zehn Obmänner vergessen, die sich vom Zwar gab es schon länger eine zentrale Vermark-
senschaft Ortler wurde das erste VOG abgenabelt haben und mit dem Rücken zur tung unter der entschlossenen Koordination von
Vinschger Qualitätszeichen. Wand handeln mussten, um für fast 2000 Produ- Josef Wielander. Diese war allerdings abhängig

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Juni 2010

Der Vorstand am 17. Mai 2010: Hubert Zwick, Jochen Tröger, Thomas Oberhofer, Karl Dietl, Luis Alber, Rudi Höller und Christoph Alber (von links)

von der jeweiligen Marktlage und wurde zu einem ben im Jänner 1996, war und ist heute noch die
Auf-der-Stelle-Treten, weil ja die Geschäftsführer Grundlage des uns jetzt schon vertrauten VI.P
vordergründig verpflichtet waren, im Interesse ih- 3-Konzeptes, das zu unserem Bedauern im Fe-
rer eigenen Genossenschaft zu agieren. Daraus bruar 2004 keine Mehrheit gefunden hatte und
reifte die Überlegung, dass man nur über die zen- endlich am 8. Jänner 2007 mit 90 % Zustimmung
trale Vermarktung der gesamten Produktion das durch die Mitglieder genehmigt worden ist. Unser
Gründungsziel der VI.P erreichen würde. Unter Konzept hat sich bereits bewährt und ist seither
diesen Voraussetzungen und auf der Grundlage Weg weisend für ganz Südtirol geworden. Es liegt 1987
interner Information und Kommunikation, konnte mir sehr daran zu betonen, dass die Beherztheit Die Vinschgauer Obstgenossen-
Josef Wielander im November 1995 dem Vor- der Obmänner, an der Spitze Gründungsobmann schaften stellen 10 Millionen Lire
stand und den Genossenschaften ein Konzept Josef Telfser und sein Nachfolger Karl Weiss, (knapp 5.000 Euro) für die Herstel-
präsentieren, das unmissverständlich ein Ziel erst den Anstoß zu dieser Entwicklung gegeben lung des Werbefilmes „Vom Glet-
scher bis zur Rebe“ zur Verfügung.
enthielt: den gemeinsamen Marktauftritt. haben und dass der konstante Einsatz und die
Ein revolutionäres oder visionäres Element kompetente Arbeit der einzelnen Abteilungen un- 1987
des Konzeptes bestand darin, den Geschäfts- ter der umsichtigen Führung unseres Direktors Die Genossenschaft GEOS in
führern zusätzliche Aufgaben von übergeordne- Josef Wielander und aller Geschäftsführer maß- Schlanders lanciert den Mari-
tem Interesse zu übertragen. So hatte die Gruppe geblich waren, heute mit einer gewissen Zuver- enkäfer als Markenzeichen.
„Produkt, Qualität und Verarbeitung“ mit drei Ge- sicht in die Zukunft blicken zu können. Hier ist 10. Mai 1987
schäftsführern und dem Leiter der „technischen auch ein aufrichtiger Dank an Landeshauptmann In Naturns wird die Außenstelle des
Prüfstelle“ die wichtige Aufgabe, „neben den ge- Luis Durnwalder und Landesrat Hans Berger „Verbandes Südtiroler Obstgenos-
setzlichen Normen möglichst einheitliche Richt- auszusprechen, die stets ein offenes Ohr für un- senschaften“ (VOG) eingerichtet.
linien für Ernte, Anlieferung, Sortierung, Klassi- sere Belange hatten und haben. Unterm Strich:
Ab Mai 1990
fizierung, Verpackung und Auszahlungsmodus „Das einzig Wichtige und Erstrebenswert ist die In zahlreichen Sitzungen versuchen
für die Mitglieder des gesamten Vinschgaus zu Existenzsicherung der Bauern“ (Arbeitspapier Obmänner und Geschäftsführer eine
schaffen“. Diese Formulierung, nieder geschrie- VI.P 3 vom 13. November 2006). eigene Vinschger Linie zu verfolgen.

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Der Direktor

Der Traum vom


geschlossenen Auftritt
Josef Wielander, Direktor der VI.P seit 1996

„Es würde sicherlich den Rahmen sprengen, alle Anregungen für den
Obstbau aufzulisten, die aus dem Vinschgau von europäischen Ländern
aufgegriffen worden sind.“

wir immer wieder auf die gemeinsame Vermark-


tung zu sprechen. Damals schon war uns be-
wusst, dass ein Bündeln des Angebotes mit allen
verfügbaren Kräften gewinnbringend für unsere
Produzenten sein müsste. Wie gesagt, die Zei-
ten waren relativ ruhig und gut. Die Mitbewerber
waren leicht einzuschätzen und die Gefahren des
Marktes kalkulierbar. So blieb es bei Aussagen
und Überlegungen; konkret wurde nicht daran
gearbeitet.
Inzwischen waren die Großmärkte zu Guns-
ten des Lebensmitteleinzelhandels weggefallen,
Juni 1990
zuerst in Deutschland, dann nach und nach und
Die Vorstände der Vinschgauer in weitaus geringerem Ausmaß auch in Italien.
Obstgenossenschaft beschlie- Dies führte dazu, dass dieser Traum des gemein-
ßen, einen eigenen Verband samen Auftrittes immer öfter zur Sprache kam.
zu gründen und aus dem VOG Als dann vor fast genau 20 Jahren der Vinsch-
auszutreten. Erwin Gostner,
Geschäftsführer der Naturnser
gau im Interesse einer höheren Wertschöpfung
Obstgenossenschaft (NOG), fällt für unser Zugpferd Golden und im guten Einver-
das Wortspiel VI.P als Kurzform nehmen geschlossen aus dem VOG austrat und
für den neuen Verband ein. 20 Jahre VI.P ist zwar eine relativ kurze Zeit, einen eigenständigen Verband gründete, schien
doch wenn man Tag für Tag diesen Zeitabschnitt es nahezu vorprogrammiert, einen noch engeren
9. Oktober 1990
Die Obmänner der 10 Obst- und
mitgestalten durfte und darf, dann ist es doch Schulterschluss voranzutreiben.
Gemüsegenossenschaften des angebracht, inne zu halten und einige Punkte in Die Mehrheit der Geschäftsführer und der
Vinschgau unterzeichnen den no- Erinnerung zu rufen und festzuhalten. Obmänner, allen voran der geschäftsführende
tariellen Gründungsakt N. 210.154. Ende der 70iger und anfangs der 80iger Jah- Gründungsobmann der VI.P, Sepp Telfser, wa-
Der neue Verband nennt sich re hatten wir Geschäftsführer der Vinschgauer ren von dieser Idee eines geschlossenen Auftrit-
Vinschgauer Produzenten für Obst
und Gemüse VI.P Gen.m.b.H. Noch
Genossenschaften oftmals die Möglichkeit, uns tes der gesamten Vinschgauer Obst- und Ge-
nicht dabei ist die MEG Martell. auch außerhalb des Geschäftes zu treffen und müsewirtschaft von Anfang an überzeugt. Gern
Der erste Vorstand Josef Telfser bei einem Kartenspiel oder beim Skifahren über übernahm ich die Funktion des Koordinators der
(Obmann), Karl Weiss (Obmannstell- das eine und andere „fachzusimpeln“. Die Ernte- Geschäftsführer, da ich ja von aufgeschlossenen
vertreter) Raimund Prugger, Eduard mengen waren bescheidener und die Zeit schien und tollen Kollegen umgeben war. Mit dem Jahr
Tröger, Jakob Rechenmacher, Josef
Holzner, Josef Alber, Helmut Re-
gemächlicher zu verlaufen. Damals schon kamen 1996 wechselte ich dann in beidseitigem Einver-
chenmacher, Norbert Gasser, Franz
Kuen. Der erste Aufsichtsrat Walter
Schweitzer, Roman Gabl,
Thomas Oberhofer

16. November 1990


Sepp Zöschg wird erster
Angestellter der VI.P.

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Geschäftsführer und Geschäftsfeldleiter Peter Stricker, Gerhard Eberhöfer, Fabio Zanesco, Sepp Zöschg, Josef Wielander, Karlheinz Wörnhart,
Christoph Tappeiner, Reinhard Ladurner, Martin Pinzger (von links)

nehmen von der MIVO zur VI.P. In der Obstge- Ländern aufgegriffen worden sind. Freuen wir uns
nossenschaft übernahm der damalige Produkti- einfach gemeinsam, dass die Obstwirtschaft im
onsleiter Martin Pinzger als mein Nachfolger die Vinschgau bewundert wird und dass sie nicht
Geschäftsführung. In Anbetracht seiner umsich- nur zur Existenzabsicherung beigetragen hat und
tigen Arbeitsweise konnte ich stets mit ruhigem beiträgt, sondern sogar einen gewissen Grad 21. November 1990
Gewissen meiner neuen Aufgabe in der VI.P an Wohlstand in das gesamte Tal gebracht hat. Die VI.P wird Mitglied des
nachgehen. Wenn auch bis zur zentralen Ver- Es ist mir ein großes Anliegen, mich bei die- Raiffeisenverbandes.
marktung noch sehr viele Jahre des Aufbaus und ser Gelegenheit herzlichst bei Obmann Karl Dietl
der Überzeugungsarbeit nötig waren, so kann und bei seinen Vorgängern Josef Telfser und Karl 1. Dezember 1990
Bernhard Innerhofer und
man rückblickend ein altes Sprichwort zitieren: Weiss zu bedanken. Sie haben mir immer voll ver- Marion Gufler beginnen ihr
„Gut Ding braucht gut Weil“. Nicht alle Tagesord- traut und mir den Rücken gestärkt. Ausnahmslos Arbeitsverhältnis in der VI.P.
nungspunkte von Partschins bis Eyrs konnten allen Geschäftsführern möchte ich meine Hoch-
stets einstimmig behandelt werden. achtung und meinen Dank aussprechen. 10. Oktober 1991
Zu unterschiedlich waren die Rahmenbedin- Ohne ihre Begeisterung und Bereitschaft zur Die VI.P wird als Erzeugerorganisa-
tion anerkannt. Dekret 8016, Nati-
gungen, in denen sich die einzelnen Genossen- Veränderung wären wir heute sicherlich nicht da, onales Verzeichnis der EO N. 161.
schaften zu bewegen hatten. Am Ende erreichten wo wir nun sind. Allen Mitarbeiterinnen und Mit-
wir im Jahre 2007 ein einstimmiges Ergebnis aller arbeiter im Büro, die stets immer zu mir gestan- 15. November 1991
Genossenschaften zur Umsetzung des heutigen den sind, gebührt ein herzliches und aufrichtiges Die VI.P tritt dem nationalen
VI.P 3-Konzeptes. Diesen letzten Schritt zu be- Dankeschön. Verband der Erzeugerorganisa-
tionen (UNAPROA) bei und wird
urteilen maße ich mir nicht an, sondern überlasse Hoffentlich gelingt es uns und unseren Nach- im selben Jahr Gründungsmit-
ich unseren Mitgliedern. kommen, das Ziel und den eigentlichen Auftrag glied des Dachverbandes der
Es würde sicherlich den Rahmen sprengen, nie aus den Augen zu verlieren. Trotz der immer Südtiroler Obstwirtschaft.
alle Impulse und Anregungen für den Obstbau wiederkehrenden Höhen und Tiefen fühlen wir
aufzulisten und zu vertiefen, die aus dem Vinsch- uns verpflichtet, für unsere Mitglieder das Best- 14. Jänner 1992
Josef Telfser und Bernhard
gau von Südtirol, ja von anderen europäischen mögliche zu erreichen. Innerhofer bei Franz Fischler in Wien.

4. Juni 1992
Eine Produktionsgruppe der
VI.P wird eingerichtet.

Ab Oktober 1992
Es beginnen Besprechungen
zu einem 1. VI.P-Konzept

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Juni 2010

20 Jahre VI.P

Gründer und Gestalter

Josef Telfser, Kastelbell


Zusammen mit Karl Weiss (MIVO), Eduard
Tröger (ALPE), Franz Kuen (POG), Raimund
Prugger (OVEG), Helmut Rechenmacher (NOG),
Norbert Gasser (Plauser OG), Jakob Rechenma-
cher (GEOS). Josef Holzner (ORTLER), Josef Al-
ber (UVO) unterzeichnete Josef Telfser, damals
Obmann der OGK, am 9. Oktober 1990 vor No-
tar Ehrenstein in Meran den notariellen Akt N.
210.154 zur Gründung des Verbandes der Vin-
schgauer Obst- und Gemüseproduzenten. Vom
1. Dezember 1990 bis zum Rücktritt als OGK-
Obmann am 21. August 2000 blieb Telfser nicht
nur Obmann der VI.P, sondern war bis 1996 auch
noch Geschäftsführer und Verkäufer. Sein Stell-
vertreter war bis 1996 Karl Weiss, Obmann der
MIVO, bis 2000 Karl Dietl, Obmann der GEOS.
Unter seiner Obmannschaft wurde 1995 die
Verbandszeitung gegründet und 1997 der Ver-
bandssitz in Latsch gebaut.

Karl Weiss, Latsch


In der Vollversammlung vom 30. November
2000 wurde der Obmann der MIVO als Nach-
folger von Josef Telfser zum Obmann der VI.P
Ab Juni 1994 gewählt. Sein Stellvertreter blieb Karl Dietl. Un-
Das 1. VI.P-Konzept wird verfasst.
Der Umsatz des VI.P-Verkaufsbü-
ter seinem Vorsitz war im Sommer 2003 im Bil-
ros erfährt eine deutliche Steige- dungshaus Schloss Goldrain nach neun Semin-
rung. Das Personal der Verkaufs- artagen das VI.P 3-Konzept analysiert und vor-
abteilung wird aufgestockt. gelegt worden. Obmann Weiss nannte die Ab-
lehnung des Konzeptes als Negativposten seiner
31. Juli 1994
Johann Prinoth scheidet als
Amtszeit. Als positive Ereignisse bezeichnete er
Geschäftsführer der UVO aus. die Gründung der Südtiroler Qualitätskontrolle im
Sein Nachfolger ist Roland Mai 2001, des Sortenerneuerungskonsortiums
Weithaler aus Schlanders. im Juni 2002, des Dachverbandes der Südtiro-
ler Obstwirtschaft und die Zusammenarbeit mit
2. Jänner 1995
Johann Tscholl wird als Leiter der
dem VOG. Mit seinem Ausscheiden als Obmann
technischen Prüfstelle eingestellt. der MIVO im November 2004 endete auch seine
Obmannschaft in der VI.P.
15. Mai 1995
Gerhard Eberhöfer wird als
Verkäufer eingestellt.

27. Juni 1995


Der Vorstand beschließt
die Herausgabe einer
internen Informationsschrift.

September 1995
Planungswettbewerb für den
Bau eines Verbandssitzes.

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Juni 2010

Karl Dietl, Schlanders


Seit 28. November 2005 steht GEOS-Ob-
mann Karl Dietl dem Verband als dritter Obmann
vor. Zu seinem Stellvertreter wurde der dama-
lige Obmann der MIVO und heutige Obmann
der MIVOR, Thomas Oberhofer, gewählt. Dietl
ist seit 1993 Obmann der GEOS, war Mitglied
des Ausschusses für Planung und Bau des Ver-
bandssitzes 1997, ist seit 1998 Vizeobmann der
Arbeitsgruppe für integrierten Obstbau (AGRIOS)
und gehört dem Verwaltungsrat des Raiffeisen-
verbandes an.
Unter seiner Obmannschaft wurde das VI.P
3-Konzept angenommen, beschlossen und seit
2008 in die Praxis umgesetzt. Sein Ziel ist es,
in der Dreierkonstellation Produzent-Genossen-
schaft-Verband den inzwischen übermächtigen
Kunden gleichberechtigt entgegenzutreten.

Der Vorstand 2005 mit Bernhard Innerhofer, Rudolf Zerzer, Josef Wielander, Karl Dietl, Thomas Oberhofer, Karl Weiss, Hubert Zwick (sitzend von links),
Raimund Prugger, Thomas Holzner, Luis Alber, Rudi Höller, Walter Schweitzer, Ludwig Platter, Manfred Gamper, Erich Thaler (stehend von links).

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Juni 2010

Obmänner erinnern sich

Ohne VI.P kein Weltmarkt


Hinterfragen gehört dazu, ebenso der Auftrag, für die eigenen
Mitglieder das Beste zu wollen.

Im Jahr darauf rückte er an die Stelle des


zurückgetretenen Obmannes auf und wurde im
November 2009 bis zum Auslaufen der dreijähri-
gen Verwaltungsperiode zum Obmann der ALPE
gewählt.
Der neue Obmann sah sich sofort mit den
unterschiedlichen Positionen gegenüber dem
Sortenvorschlag der VI.P konfrontiert. Die im Ver-
band ausgegebene Losung: „70 Prozent Golden
und 30 Prozent rote Sorten“ wurde in der ALPE
kontrovers diskutiert, mit der Begründung, dass
für das klimatisch rauere Anbaugebiet in der Ge-
meinde Laas keine geeigneten roten Sorten zur
Verfügung stünden.
Ein weiterer Knackpunkt für ALPE-Mitglieder
und auch für den jungen Obmann war und ist die
gerechte Bewertung des Goldens aus den hohen
Lagen, welcher das Image des Vinschgaus auf-
werte. Obmann Tröger unterstrich die Bedeutung
des Verbandes, denn „ohne VI.P wäre es nicht
Jochen Tröger, Jahrgang 1973, vom Gung- möglich, den Weltmarkt zu bearbeiten“. Dies ver-
genhof in Laas ist der dienstjüngste Obmann al- suchte er auch in seinen Bedenken abzuwägen.
August 1995
ler sieben Mitgliedsgenossenschaften im Vinsch- Er äußerte seine Meinung, dass nicht alles
Der langjährige Geschäftsführer der gau. Zwei Jahre nach der Hofübernahme wurde über einen Kamm geschoren werden dürfe. Bei
Geos Hansjörg Peschel geht in den er 2004 in den Verwaltungsrat der ALPE gewählt den Entscheidungen sei den unterschiedlichen
Ruhestand. Wörnhart Karlheinz, bis- und befasste sich erstmals mit Aufgaben und Rahmenbedingungen in den verschiedenen An-
heriger Geschäftsführer der Obstge- Möglichkeiten der VI.P. 2007 wurde er Stellver- baugebieten im Vinschgau Rechnung zu tragen.
nossenschaft Plaus, wird zu seinem
Nachfolger bestimmt. Hubert Spiss
treter von Obmann Georg Grasser. Laas, am 26. April 2010.
wird zum Geschäftsführer der
Obstgenossenschaft Plaus ernannt.
Geschäftsführer-Koordinator
Josef Wielander legt ein wei-
teres VI.P- Konzept vor.

Hansjörg Peschl ist bis Juli 1998


freiberuflicher Marketing-Mitarbeiter

Herbst 1995
Gerhard Eberhöfer übernimmt als
VI.P-Verantwortlicher die Erledi-
gung der Ansuchen um Erntehel-
fer aus Nicht-EU-Staaten.

September 1995
Die Sortengruppe unternimmt eine
Studienreise nach Holland und
Belgien, um die Sorte Jonagold und
seine Mutanten kennen zu lernen.

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Juni 2010

Oktober 1995
Auftragserteilung zum Bau des
Verbandssitzes an das
Planungsbüro Gapp,
Gurschler & Vinatzer, Schlanders

November 1995
Als interne Informationsschrift wird
der erste VI.P-Blick verschickt.

Dezember 1995
Jonagold-Verkostung in der
Mittelvinschger Obstgenos-
senschaft (Mivo) Latsch

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Juni 2010

Obmänner erinnern sich

Die GEOS spielte eine Schlüsselrolle


Sie war die größte Genossenschaft. Von ihr sind entscheidende
Impulse ausgegangen.

Meinungsaustausch in der GEOS: Karl Dietl, Josef Gamper, Hans Berger, Josef Wielander

Karl Dietl, Jahrgang 1948, war durch den der GEOS seit 1978. Damals wurde natürlich in
Tod seines Vaters gezwungen, schon mit 21 den den Sitzungen von Spannungen mit dem VOG
Hof zu übernehmen. Mit dem jungen Obstbau- gesprochen und von den nicht berücksichtigten
ern in Verbindung gebracht wurden die ersten Interessen der Vinschger Produzenten. Damals
Jänner 1996 Pflanzungen auf M9-Unterlagen in den Kortscher war aber auch der „Streit um den Marienkäfer
Neue Obmänner mit Thomas
Holzner in der Ortler- Latsch, Oskar
Wiesen. Sie waren bei Fachleuten nicht unum- der GEOS entbrannt“, in dem er die „Causa“ der
Ausserer in der Untervinschger stritten, aber ein Besuch gehörte fast zum Pflicht- GEOS verteidigte. In der zweiten Phase - von
Obstgenossenschaft (UVO) Tschars programm von Experten und Mitarbeitern des der Gründung des Verbandes 1990 bis zum Jah-
und Franz Gritsch in der NOG. Beratungsringes. In derselben Zeit - um 1969 re 1993 - war der Dietlhof-Bauer bis über beide
- trug man sich in der Genossenschaft der Obst- Ohren mit Umwälzungen und Veränderungen in
2. Jänner 1996
Klaus Spiess wird in der Ver-
produzenten Schlanders (GEOS) mit den Gedan- seiner Genossenschaft beschäftigt. Zu erwäh-
waltung eingestellt. ken, „gemeinsam mit den anderen Vinschgauer nen ist „die endgültige Niederlage“ der GEOS im
Genossenschaften ein eigenes Markengütezei- Ringen um das von ihr geschaffene Markenzei-
15. Februar 1996 chen sowie neue Steigenetiketten und neues chen, den Marienkäfer, den man nun auch den
Neun geladene Baufirmen mussten Wickelpapier zu entwickeln“ (aus 50 Jahre Obst- anderen Genossenschaften überlassen musste.
ihre Angebote zum Bau des Ver-
bandssitzes abgegeben haben.
genossenschaft Schlanders, 1996, S. 23). Diese In der dritten Phase stand Karl Dietl bereits an
Tatsachen sind zu berücksichtigen, will man die vorderster Front.
8. März 1996 Schlüsselrolle, die die GEOS im Vinschgau und 1993 war er zum Obmann der GEOS gewählt
Die Genehmigung zum Bau des für die ersten Jahre der VI.P gespielt hat, und worden und gehörte damit dem Verwaltungsrat
Verbandssitzes wurde erteilt. will man die Sichtweise von Karl Dietl verstehen. der VI.P an. Inzwischen war die GEOS aber an
12. März 1996
Für ihn muss es einen Rückblick auf 20 Jahre einem Tiefpunkt angelangt. Geschäftsführung
Beginn der Bauarbeiten am VI.P in mindestens drei Phasen geben. Die ers- samt Vorstand standen unter Beschuss. Nur
zukünftigen Sitz der VI.P te Phase betrifft die Zeit als Vorstandsmitglied knapp mehr als die Hälfte der Stimmen erhielt

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Apfelfest in Schlanders

Karl Dietl bei seiner Wahl zum Obmann, die „in gestalteten, sondern Materialflüsse und Betriebs-
einer kritischen Zeit stattfand“, wie er heute er- abläufe überprüften. Eine erste Phase dieser Be-
zählt. Es lag buchstäblich eine Zerreißprobe in triebserschließung konnte zum 50. der GEOS
der Luft; die Stimmen, die die Genossenschaft präsentiert werden. „Allerdings waren die Bezie- Frühjahr 1996
teilen wollten, mehrten sich. hungen zwischen GEOS und VI.P damals schon Die „Genossenschaft der Obster-
zeuger Schlanders“ (Geos), damals
Dazu muss man wissen, dass die Kortscher sehr bewegt“, erinnert sich Karl Dietl. Trotzdem Vinschgaus größte Genossenschaft,
allein mehr Obst anlieferten als die Produzen- oder gerade deswegen hatte sich der neue Ver- feiert das 50jährige Bestehen
ten von Schlanders, Göflan, Vetzan und Holz- band bereits 1992 Dietls Erfahrungen zu Nutzen
brugg zusammen. Es versteht sich, dass man gemacht. 9. April 1996
für die Öffentlichkeit nach Gründen, nach innen Seit 4. Juni 1992 leitete er die „Gruppe Pro- Christian Pohl (Kastelbell) stößt
zur Verkaufsabteilung der VI.P
aber nach Sündenböcken suchte für die nied- duktion“. Sie wird später die Keimzelle der Ab-
rigen Auszahlungspreise. Dies führte zur ersten teilung Qualitätskontrolle VI.P. Dietl kann ein 20. April 1996
Betriebsanalyse einer Genossenschaft im Vin- Schmunzeln nicht unterdrücken, als er von den Die Genossenschaften beschließen
schgau und damit zu einem ersten so genann- Diskussionen um die Rolle eines Abteilungsleiters einheitliche Anlieferungs-, Sor-
ten „Organigramm“ mit neuer Ausrichtung der erzählt. Man wollte sich das Geld sparen und tier- und Auszahlungsrichtlinien.
Organisationsstruktur. Eine völlige Neuigkeit im die Qualitätskontrolle dem Beratungsring über- Juni 1996
Tal, von allen misstrauisch bestaunt und hinter- lassen. Nicht schmunzeln kann er über die ersten Die Geschäftsführer Erwin Gostner,
fragt. Diese Maßnahme sollte aber ein Umden- Auszahlungspreise unter seiner Obmannschaft NOG, und Thomas Oberhofer, Alpe,
ken ins Rollen bringen. Nicht mehr Entscheidun- in der GEOS. „Es war der totale Absturz“, meint werden von Christoph Tappeiner
gen von Fall zu Fall wurden getroffen, sondern er heute noch. „Gerettet hat uns dann der große und Reinhard Ladurner abgelöst.
ein Gesamtkonzept erarbeitet. Es wurden nicht Erfolg 1995.“ Noch vor Dietls Wahl zum Obmann 8. Juli 1996
Ingenieure herangezogen, sondern Architekten der GEOS war schon ein VI.P-Konzept im Ge- Hagelschlag vor allem im Einzugs-
und Logistiker, die nicht nur das Raumprogramm spräch. Latsch, am 28. April 2010. gebiet der Ortler und Mivo

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Juni 2010

Obmänner erinnern sich

Die VI.P als starkes Netzwerk


Fusionen sind immer Herausforderungen. Die Entstehung der OG JUVAL
hat Folgen für die Führungsstruktur des Verbandes

Nach dem Scheitern der ersten Fusionsabstim-


mung zwischen der Untervinschgauer Obstge-
nossenschaft (UVO) in Tschars und der OG Kas-
telbell trat Telfser als Obmann der OGK zurück.
Im August 2000 bestimmten die Mitglieder Luis
Alber als seinen Nachfolger in der OGK, bevor
diese im Dezember 2001 mit der UVO zur OG
JUVAL verschmolz. Heute bezeichnet Alber sei-
ne damalige Obmann-Zeit in der OGK als „heiße
und schwierige Phase“. Nicht erst seit seinen An-
fangsjahren schätzt er die Rolle des Verbandes
als sehr wichtig ein. In enger Zusammenarbeit
mit dem Verband war man in der Lage, die gro-
ßen Anforderungen des Marktes mit der jungen
JUVAL zu bewältigen. „Manchen Mitgliedern ist
immer noch nicht ganz bewusst, welch starkes
Netzwerk die VI.P darstellt“, meinte er im Ge-
Sommer 1996
spräch mit dem VI.P-Blick. Den wohl wichtigs-
Die OGK feiert das 30jährige ten Schritt für die Vinschger Obstwirtschaft, die
Bestandsjubiläum als eigenständige Umsetzung des VI.P 3-Konzeptes, hätten eini-
Genossenschaft und das Luis Alber, Jahrgang 1963, war knapp 20, als ge Mitglieder, auch Verwalter in der JUVAL mit
63jährige Gründungsjubiläum er den väterlichen Hof Köstenplon als Betriebs- gemischten Gefühlen und skeptischer Haltung
als Teil der UVO.
leiter übernahm. Wenige Jahre später - 1989 - aufgenommen. Inzwischen sei den anfänglichen
30. Juli 1996 wurde er in den Verwaltungsrat der Obstgenos- Zweifeln die Einsicht gefolgt, dass der Kräfte zeh-
Hagelschlag vernichtet die gesamte senschaft Kastelbell (OGK) und 1998 zum Stell- rende, interne Konkurrenzkampf aufgehört habe
Ernte im Einzugsgebiet der Partsch- vertreter von Obmann Josef Telfser gewählt, der und nur ein gemeinsames Auftreten zum Erfolg
inser Obstgenossenschaft (POG). gleichzeitig Gründungs-Obmann der VI.P war. führe. Kastelbell, am 23. April 2010.
August 1996
Koordinator Josef Wielander wird
zum Direktor der VI.P ernannt
und wechselt zur VI.P. Sein
Nachfolger in der Mivo wird Martin
Pinzger, bisher Produktionsleiter
der MIVO, aus Vetzan.

September 1996
In der deutschsprachigen Fachpres-
se erscheinen Auszüge eines Vortra-
ges von Sepp Wielander, gehalten
auf der 5. World Food in Moskau.

28. November 1996


VI.P-Vollversammlung in Naturns:
Obmann Telfser wird bestätigt,
Obmannstellvertreter wird Karl Dietl.
Platter Ludwig (Raiffeisen-
kasse Laas) kommt neu
in den Aufsichtsrat.

14
Juni 2010

Jänner 1997
Die neue Marktordnung der EU vom
Juli 1996 muss umgesetzt werden.

14. Jänner 1997


Josef Wielander hält ein viel-
beachtetes Referat bei der
Meraner Obstbautagung.

Ende Jänner 1997


Die Plauser Obstgenossenschaft
feiert ihr 20. Bestandsjahr.

Ab Jänner 1997
Die VI.P will das Qualitäts-
sicherungssystem nach
ISO 9000 einführen.

15
Juni 2010

Obmänner erinnern sich

Da sind Profis am Werk


Die Beeren-Genossenschaft ist die farbige Bereicherung des Verbandes,
der ihr den Zugang zum Weltmarkt ermöglicht.

Gamper blickt heute mit eindeutiger Gewiss-


heit auf eine inzwischen 13jährige, erfolgreiche
Zusammenarbeit zwischen den 65 Mitgliedern
seiner Genossenschaft und der VI.P. Erste Kon-
takte und Annäherungen reichen 18 Jahre zu-
rück. Schon 1992 hatte die VI.P Produkte der
M.E.G. verkauft und Kunden an die M.E.G. ver-
mittelt. Bereits vor seiner Zeit als Obmann er-
kannte der Landwirt Manfred Gamper die Bedeu-
tung des Verbandes. „Die VI.P ist das ganze Jahr
auf dem Markt, bearbeitet den Markt das ganze
Jahr, hat permanent Kundenkontakte“, stellte er
fest. „Du triffst in der VI.P jederzeit Ansprech-
partner, die ihr Geschäft verstehen. Es sind nicht
irgendwelche Ansprechpartner, es sind Profis in
März 1997 ihrem Bereich, in der Werbung zum Beispiel. Wir
Im VI.P-Blick wird eindringlich auf haben die Zahlungsgarantien der VI.P als Sicher-
die EU- Marktordnung hingewiesen,
die ab 1. Jänner 1997 in Kraft tritt.
heit und sind in den Fördermaßnahmen der EU
über den Verband eingebunden.“ Die Visionen
30. Mai 1997 der Verantwortlichen in der VI.P hätten sich alle
Ende der Bauarbeiten Am 1. August 1997 wurde die Marteller Er- konkretisiert. Jeder Genossenschaftsverwalter
am Verbandssitz. zeugergenossenschaft (M.E.G.) als 11. Mitglied müsse immer bemüht sein, den einfachen Mit-
Juni 1997
in den Verband der Vinschgauer Produzenten gliedern die Vorteile der VI.P zu erklären und auf-
Die Vollversammlung beschließt für Obst und Gemüse (VI.P) aufgenommen. Zwei zuzeigen. Das VI.P 3-Konzept sei auf die M.E.G.
das Operationelle Programm Jahre zuvor hatte der heute 44jährige Manfred bezogen noch nicht völlig umgesetzt, berichtete
1997/98 mit weitreichenden För- Gamper vom Salt-Hof die Obmannschaft über- Gamper, aber es sei eine Frage der Zeit und der
dermöglichkeiten durch die EU. nommen. Er selbst ist seit 1992 eigenständiges Ressourcen, bis es zur zentralen Fakturierung für
2. Juni 1997
Mitglied der M.E.G. die M.E.G. komme. Martell, am 21. April 2010
Reinhold Prantner (Schlanders)
wird Mitarbeiter in der VI.P
Qualitätskontrolle

24. Juni 1996


Die Benutzungsgenehmigung
wurde ausgestellt.

27. Juni 1997


Es beginnt die Übersiedelung der
VI.P von Naturns nach Latsch.

30. Juni 1997


Fertigstellung der Einrichtung und
Inbetriebnahme des neuen Sitzes.

1. August 1997
Die Marteller
Erzeugergenossenschaft (M.E.G.)
wird 11. Mitglied der VI.P.

16
Juni 2010

30. August 1997


Der neue Verbandsitz wird gesegnet
und der Öffentlichkeit vorgestellt.

Herbst 1997
Geschäftsführer Toni Rinner
verlässt die OVEG

23. September 1997


Die ALPE informiert ihre Mitglieder
über das Kooperationsmodell
Alpe-Oveg.

Oktober 1997
Es gab nur einen Regentag
während der Ernte und der
fiel auf einen Sonntag.

17
Juni 2010

Obmänner erinnern sich

Aus verschiedenen Blickwinkeln


Einer, der weiß, wie aus einer Absprache Kooperation entsteht
und wie ein Konzept zur Fusion geführt hat.

es bis 2005. 1996 übernahm Thomas Oberhofer


den väterlichen Molerhof und pflegte als produ-
zierendes Mitglied der MIVO ein neues Verhältnis
zur VI.P. Gleichzeitig begann seine Rolle als Vor-
sitzender des MIVO-Aufsichtsrates, ab 2004 die
eines Obmannes der MIVO und 2005 die des
Obmannstellvertreters in der VI.P.
Damit wurde er gleichzeitig Zeitzeuge der
sich anbahnenden Abspaltung vom VOG vor 20
Jahren, und Beteiligter - passiv und aktiv - an der
Gründung der VI.P.
Er war einer der ersten, der aus der Not die
Tugend einer „Absprache“ zwischen den Genos-
senschaften ALPE und OVEG in der Gemüse-
vermarktung - damals mit Geschäftsführer Toni
Rinner - angeregt hatte, als Antwort auf die im-
mer geschlossener auftretenden Kunden. Diese
Vereinbarung wird später, nach 1996, die Grund-
lage einer Kooperation zur gemeinsamen Ver-
28. Oktober 1997 marktung zwischen ALPE und OVEG werden.
Die Bio Vinschgau Gen.m.b.H. Thomas Oberhofer ist mit seinen 44 Jahren Bereits als Geschäftsführer hatte Oberhofer die
wird als Mitglied in der schon ein Veteran der Vinschger Obstwirtschaft Erfahrung gemacht, wie man „als Einzelkämpfer“
VI.P aufgenommen.
Die VI.P besteht somit aus 12
und ein Mann der ersten Stunde im Verband der auf dem Markt sich immer mächtigeren Allianzen
Mitgliedsgenossenschaften. Vinschgauer Produzenten für Obst und Gemüse. gegenüber sieht.
Das Bemerkenswerte ist sicher, dass die Bezie- 1996 erlebte Oberhofer, wie die MIVO Latsch
3. November 1997 hungen immer recht eng waren, sich aber immer ihren Geschäftsführer Josef Wielander an den
Gemäß der EU-Verordnung aus unterschiedlichen Positionen entwickelt ha- Verband abgeben musste. 11 Jahre später, dies-
2200/96 muss die VI.P bei der
Landesregierung um Anerkennung
ben. Er war 20, als er Geschäftsführer der ALPE mal als Obmann, erfuhr er konkret die Folgen des
als Erzeugerorganisation ansuchen. in Laas wurde, die damals bis zur Gründung der VI.P 3-Konzeptes, weil sich plötzlich die Ereignis-
VI.P ein Mitglied des Verbandes der Obstgenos- se überstürzten und die von ihm in die Wege ge-
Dezember 1997 senschaft Südtirols (VOG), Verkaufsstelle Vinsch- leitete Fusion zwischen MIVO und der nur durch
Bei einer Sortenaussprache gau, war. Mit der Gründung der VI.P 1990 wurde eine Mauer getrennten ORTLER zustande kam.
werden neue Apfelsorten für den
Vinschgau ins Auge gefasst.
Oberhofer Mitglied des Aufsichtsrates und blieb Latsch, am 24. April

15. Dezember 1997


Martina Oberhofer (Latsch) tritt in die
Abteilung Verwaltung der VI.P ein.

4. und 25. Juni,


2. und 19. Juli 1998
Der Vinschger Obstbau
wird von Hagelschlag in
Mitleidenschaft gezogen.

27./28. Juli 1998


Die VI.P und alle Mitgliedsbetriebe
sind ISO-zertifiziert.

18
Juni 2010

19
Juni 2010

Obmänner erinnern sich

Die VI.P muss nahe


am Bauern bleiben
Mit einer Kooperation endete die erste, mit dem Gedanken an eine
gemeinsame Zukunft begann die zweite Obmannschaft.

ner in Naturns bis zur Übersiedelung nach Latsch


und dem Aufbau der verschiedenen Abteilungen
aus nächster Nähe mit verfolgen. Er erinnert sich
heute, dass die eigentliche Idee der Verbands-
gründung damals nicht sehr in den Köpfen ver-
ankert war.
1997 schied Geschäftsführer Toni Rinner aus
und wurde nicht ersetzt. Zwischen OVEG und
ALPE wurde im September 1997 ein Koopera-
tionsmodell zur gemeinsamen Vermarktung be-
schlossen.
Nach einer Auszeit von 10 Jahren, in denen
sich die Standortfrage einer OVEG-Erweiterung
Seit August 1998 zur Streit-Frage aufschaukelte und in denen er
In den EDV- Bereich kommt
Bewegung. Das Lotus-Note-Pro-
seinen Hof auf Bio umstellte, wurde Alber ein
gramm ermöglicht erste, konkrete zweites Mal zum Obmann gewählt.
Schritte in Richtung Vernetzung. Inzwischen haben sich vor allem die Produ-
zenten im Umfeld der OVEG zunehmend mit dem
1. August 1998 Gedanken einer Annäherung zwischen den bei-
Roland Weithaler wird als
Geschäftsführer der UVO
den Genossenschaften im Gemeindegebiet Laas
von Kurt Mayr abgelöst. Christoph Alber vom Plawennhof in Eyrs steht beschäftigt. Auf die Frage, ob das VI.P 3-Konzept
bereits in seiner zweiten Obmannschaft-Karrie- nicht auch in der Gemeinde Laas eine Annähe-
26. August 1998 re an der Obervinschgauer Erzeugergenossen- rung der Genossenschaften ALPE und OVEG
Stephan Gander übernimmt die schaft (OVEG). Als die VI.P in Naturns gegründet begünstigt hätte, antwortete Alber sehr diploma-
Leitung der Marketingabteilung.
worden war, saß er, 31jährig, im Verwaltungsrat tisch: „Das VI.P 3-Konzept hatte keinen Einfluss
Oktober 1998 der OVEG und hatte zu Hause an drei Betriebs- auf die gemeinsame Zukunft von OVEG und AL-
Die Vinschger haben bei Dauerregen Fronten zu kämpfen: im Stall, auf dem Gemü- PE.“ Er hatte aber auch eine Empfehlung parat:
eine Rekordernte eingefahren. sefeld und in den Obstanlagen. Seine erste Ob- „Die VI.P darf sich nicht vom Bauer entfernen.
mannschaft an der OVEG begann er drei Jahre Sie darf kein bürokratischer Apparat werden. Die
30. November 1998
Das Treffen Apfel produzierender
nach der Gründung des Verbandes und konnte Bauern müssen sich immer mit ihr identifizieren
Regionen findet am VI.P-Sitz statt. damit die Entwicklung vom reinen Ansprechpart- können.“ Eyrs, am 26. April 2010

15. Dezember 1998


Franz Nagl übernimmt die
Hausmeisterstelle.

4. Jänner 1999
Hannelore Lutz übernimmt
die Reinigungsarbeiten.

Februar 1999
Das Kooperationsmodell Alpe-
Oveg hat sich bewährt und
findet eine Fortsetzung.

20
Juni 2010

21
Juni 2010

Obmänner erinnern sich

Harmonie ist die Voraussetzung


Nach zwei Fusionen weiß man in Naturns, dass das Ringen um Harmonie
und Einigkeit nie aufhören darf.

genossenschaft mit ins Boot und es entstand


die Obstgenossenschaft Texel. Höller, 61, Bauer
am Etschtalerhof in Naturns, war zuerst Mitglied
in Plaus und wurde dort 1980 in den Aufsichtsrat
gewählt. Zehn Jahre später war er Stellvertreter
von Obmann Norbert Gasser und nach der 1.
Fusion übernahm er als Obmann der NOG Plaus
selbst das Ruder. Obmann blieb er auch nach
der 2. Fusion mit der Partschinser Obstgenos-
senschaft.
Einen entscheidenden Grund, die Eigenstän-
digkeit zu suchen und die VI.P zu gründen, sah
April 1999
er im schlechten Funktionieren der Beziehungen
Die NOG Naturns und die Plauser zum VOG. In den ersten Jahren habe man vom
Obstgenossenschaft fusionieren Verband wenig mitbekommen. Er war vor allem
zur NOG Naturns-Plaus. wichtig als Erzeugergemeinschaft, die den Zu-
Nun ist auch der Vorstand der gang zu Förderbeiträgen ermöglichte.
OG Naturns-Plaus gewählt
worden mit Obmann Rudi
Entscheidend im VI.P 3-Konzept sei die Tat-
Höller und seinem Stellvertreter sache, dass der Vinschgau zu einem einzigen
Werner Klotz an der Spitze. Anbieter geworden ist. Wichtig und richtig finde
Der Geschäftsführer der Plauser Er müsste als Mann der Fusionen gelten. er, dass man das Konzept habe reifen lassen,
Obstgenossenschaft, Hubert Spiss, Rudi Höller hat seine erste - eine der frühesten dass es kein Hauruck-Verfahren geworden sei
wechselt von der Obstwirtschaft
in eine freiberufliche Tätigkeit
in Südtirol - am 20. November 1998 erlebt und mit unsicherem Ausgang.
und Christoph Tappeiner durchgestanden. Damals bildete sich aus der Etwas nachdenklicher wurde Rudi Höller, als
übernimmt als Geschäftsführer Naturnser Obstgenossenschaft (NOG) und der er meinte: „Und es wird so lange vorteilhaft für
die fusionierte Genossenschaft Plauser Obstgenossenschaft die NOG Plaus. alle bleiben, wie lange Einigkeit und Harmonie
NOG Naturns-Plaus. Zehn Jahre später kam die Partschinser Obst- herrschen.“ Naturns, am 27. April 2010
Juni 1999
Die VI.P bietet europaweit die
Sorte Pinova zur Verkostung
an. Stephan Gander präsentiert
sein Marketingkonzept.

4. Juli 1999
In Martell wird die erste Südtiroler
Erdbeerkönigin gewählt.

Sommer 1999
Der Werbespot “Mele Val
Venosta. Il Picco del Piacere”
gehört zu den preisgekrönten
Werbekampagnen in Italien.

31. Juli 1999


Geschäftsführerwechsel im Osten:
Walter Schweitzer legt das Amt als
Geschäftsführer der POG nieder;
sein Nachfolger ist Oswald Gufler

22
Juni 2010

25.-29. August 1999


Studienreise der VI.P nach England.

15. September 1999


Die Mehrheit der Bio-Produzenten
stimmt für die Auflösung der
Bio-Vinschgau Gen.m.b.H.

Oktober 1999
Über die VI.P sind 2.558 Ansuchen
um Erntehelfer bearbeitet worden.

Herbst 1999
Die Ernte ist um 6,99 %
geringer ausgefallen als die
Ernte des Vorjahres.

23
Juni 2010

Obmänner erinnern sich

Die erste zentrale Vermarktung


Bioproduzenten waren zuerst Pioniere, dann bildeten sie eine
Genossenschaft in der Genossenschaft und nun sind sie eine Vereinigung.

Peter Steck aus Tschengls besetzte die Stelle


des Geschäftsführers. „Es folgten die Sturm- und
Drangjahre“, wie es Wellenzohn inzwischen for-
muliert, „mit starken Zuwächsen an Mitgliedern
und Erntemengen.“
Die Äpfel der Ernte 1999 konnten nur sehr
schleppend vermarktet werden und es kam neu-
erlich zu intensiven Diskussionen über die Zu-
kunft der Biovermarktung. Es bildeten sich zwei
Strömungen innerhalb der Biobauern. Die soge-
nannte „Variante A“ war für die Beibehaltung der
Genossenschaft und deren unabhängige Weiter-
Herbst 1999
entwicklung, die „Variante B“ hingegen strebte
Bio Vinschgau: Die Bioernte erfährt eine Biovermarktung direkt durch den Erzeuger-
eine Steigerung von 42,4% im verband VI.P an. Bei der entsprechenden Ab-
Vergleich zum Vorjahr (53% davon stimmung stimmte eine Mehrheit der Mitglieder
sind Bio-Umstellungsware. für die Variante B und. Die Folge war, am 27.
17. November 1999
November 2000 wurde unter dem nunmehrigen
Kettenbetriebe wollen Garantien Obmann Leonhard Wellenzohn die Auflösung der
von den Produzenten. Die neuen Genossenschaft Bio Vinschgau beschlossen.
Richtlinien für Obst und Gemüse Leonhard Wellenzohn, Jahrgang 1967, sitzt Nach einer Übergangszeit wurde von der
wurden von der Vereinigung der als Obmann nicht einer Mitglieds-Genossen- VI.P die Tochtergesellschaft „VI.P-Service“ ge-
Europäischen Supermarktketten
in der Euro Retailer Group /Good
schaft vor, sondern einem Verein, der sich nach gründet, welche nun die Biovermarktung über-
Agricultural Practice (EurepGAP) Versuchen, Fehlversuchen und Einsichten zum nahm. Als Ansprechpartner bildete sich der Ver-
in Paris festgelegt und enthalten Verein „Bio Vinschgau“ entwickelt hat. Der Hu- ein „Bio Vinschgau“ mit Leonhard Wellen­zohn
Forderungen an das Produkt, die in terhof Bauer Leonhard Wellenzohn hatte mit ver- als Vorsitzendem. Als wichtigste Gründe für die
kürzester Zeit enorme Auswirkungen ständnisvoller Unterstützung des damaligen Ge- Annahme von Möglichkeit B führt Leonhard Wel-
auf die Arbeit in diesem landwirt-
schaftlichen Sektor haben dürften.
schäftsführers der GEOS, Hansjörg Peschl, und lenzohn heute an: „Die enge Zusammenarbeit mit
mit Hilfe einiger schon bestehender Biobetriebe den Primärgenossenschaften und mit der VI.P
November 1999 auf Bio umgestellt. Nach der Gründung von Bio- war für die Biobauern im Vinschgau der richti-
Kontinuität auch beim Verband. land Südtirol 1994 traten auch die Vinschger Bio- ge Weg. Es ergeben sich vielfältige Synergien
Bei den Vorstands- und Auf- produzenten der gleichnamigen GmbH mit Sitz in bei der Lagerung und der Verarbeitung der Bio-
sichtsratswahlen der VI.P wurden
Josef Telfser als Obmann und Karl
Terlan bei. Bis 1997 vermarktete sie die Bio-Ware ware. Über die VI.P bot sich die Möglichkeit, in
Dietl als Stellvertreter bestätigt. aus dem Vinschgau. Für die Vermarktung waren den großen Handelsketten neue Absatzkanä-
die Bioproduzenten von den Primärgenossen- le für die enorm zugenommenen Erntemengen
November/Dezember 1999 schaften freigestellt. zu finden, nachdem die kleinen Bioläden nicht
Vorstellung des VI.P 2-Konzep- Weil die Biovermarktung von Terlan aus nicht mehr die ganze Produktion absetzen konnten.“
tes: Es sollten die Diskussions-
grundlagen zu folgenden Themen
zufriedenstellend funktionierte, gründeten die Nach dem Abgang von Geschäftsführer
erarbeitet werden: das Projekt Vinschger 1997 die Genossenschaft „Bio Vinsch- Steck haben sich Robert Zampieri um die Stelle
Bio-Vinschgau im März, die EDV gau“ mit Obmann Erich Vill. Am Verbandssitz der eines Geschäftsführers und Dietmar Mitterer als
Strukturen innerhalb April. Der VI.P wurden Büroräume zur Verfügung gestellt. Produktionsleiter für die Vermarktung der Bio-
zentrale Einkauf und die Genossen-
schaftsstrukturen bis Juli, die Studie
gemeinsamer Erlöstopf und eine
Zusammenfassung von Verkauf und
Kostenvergleich bis November.

24
Juni 2010

Das Biotema mit Leonhard Wellenzohn, Stefan Auer, Martin Gufler, Gerhard Eberhöfer, Klaus Oberhofer, Egon Maringgele und Sebastian Tonner

Ware beworben. Verarbeitet wurde an der OVEG MIVO und ORTLER in Latsch konnte die Verpa-
in Eyrs. Auf Dietmar Mitterer aus Kastelbell folg- ckung der Bio-Ware 2008 in die ORTLER verlegt
te Christian Angerer aus Laas. Nach der Fusion werden. Am Ende des Gesprächs wies Leonhard
Obstgenossenschaft Kastelbell und Untervin- Wellenzohn auf einen besonderen Aspekt in den
schger Genossenschaft in Tschars zur OG Juval Beziehungen der Bio-Bauern zur VI.P hin: „Wir
wurde die Bio-Ware sechs Jahre lang in der UVO waren irgendwie eine Versuchsgruppe für das 1. Dezember 1999
Tschars abgepackt. Geschäftsführer Zampieri VI.P 3-Konzept. Bereits seit 1999 wird die Wa- Klaus Trafoier tritt in die
Verkaufsabteilung der VI.P ein.
übernahm die Abteilung Marketing im Verband re der im Vinschgau verteilten Bio-Produzenten
und dem VI.P-Verkäufer Gerhard Eberhöfer wur- zentral verarbeitet und vermarktet und der Erfolg 11. Februar 2000
de die Geschäftsführung in den Bereichen Bio hat uns bisher recht gegeben.“ Schlanders, am Bezirkstagung Beratungsring in
und Marillen übertragen. Durch die Fusion von 23. April 2010. Naturns: Direktor Josef Wielander
nahm Stellung zum Geschehen
am Markt, zu Sortiment, zu
Stärken-Schwächen und
welche Schlussfolgerungen
daraus zu ziehen seien.

25
Juni 2010

GEOS Schlanders

Vom Revierkampf zum


Einsatz für‘s Tal
Karlheinz Wörnhart, Geschäftsführer & Geschäftsfeldleiter

„Da ich 1978 als Geschäftsführer in die Plauser OG eingestiegen bin


und ab 1995 bis heute in der GEOS meinen Mann stelle, kann ich mich
als alten Hasen unter den Geschäftsführern bezeichnen.“

ten sich die Verarbeitungsstrukturen gewaltig.


Die Weitsichtigen in unserer Branche erkannten
bald, dass sich auch am Markt neue Bedingun-
gen anbahnten. Bereits 1987, damals noch im
Dachverband des VOG, erkannten die Vinschger
Obstgenossenschaften die Besonderheiten der
Vinschger Ware und setzten mit der Einführung
der Vinschgau-Marke, dem berühmten Marien-
käfer, ein deutliches Zeichen für ihre Absicht,
neue Wege einzuschlagen. Mit der Gründung der
VI.P vor 20 Jahren rückten die Vinschger Obstge-
nossenschaften enger zusammen.
24. Februar 2000
Marktintervention: die
Neue Ziele wurden gemeinsam erarbeitet,
Erzeugerorganisationen der Region Maßnahmen gemeinsam gesetzt. Bald erkannte
Trentino-Südtirol beschließen zum man, dass die starke Welle der Qualitätszertifizie-
01. März 4,5% des Lagerbestandes rungen, der Einzug neuer Datenverarbeitungs-
zur Stabilisierung der Preise systeme, die Modernisierung in der Distribution,
vom Markt zu nehmen.
die einheitlichere und konzentriertere Verfolgung
17. April 2000 neuer Marketingaktivitäten nur zu bewältigen wa-
Andreas Oberhofer aus ren, wenn man sie geschlossen und gemeinsam
Martell übernimmt die Leitung Auf die Frage, ob sich denn die strukturellen anging. Dieses „Sich-Näher-Kommen“ in der VI.P
der Abteilung EDV. und marktlichen Rahmenbedingungen seit Be- war im Kleinen ein Spiegelbild dessen, was sich
30. Juni 2000
ginn seiner Tätigkeit als Geschäftsführer stark ge- auf den Märkten abspielte. Der Fall der Grenzen,
Noch lagern 34.749 t Ware ändert hätten, huscht ein Lächeln über sein Ge- die EU-Osterweiterung, die Globalisierung im All-
in den Genossenschaften, sicht: „Kaum vorstellbar, aber die Bedingungen, gemeinen und nicht zuletzt die einheitliche Wäh-
11.100 t mehr als im Vorjahr. die ich 24-jährig bei meinem Arbeitsantritt vor- rung bewirkten eine unaufhaltsame Konzentrati-
gefunden habe und das Tagesgeschäft, dem ich on der Markt-Akteure. Einerseits durch die Kon-
4. Juli 2000
Die Tochtergesellschaft “VI.P
heute ausgesetzt bin, lassen sich nur schwer ver- zentration im Handel vor allem in Deutschland
Service Gen.m.b.H.” wird gleichen. Bis 1982 waren die einzelnen Obstge- und schrittweise in der restlichen EU, andrerseits
gegründet, mit den Funktionen nossenschaften im Vergleich zu heute auf einem durch die steigenden Produktionsmengen führte
der Biovermarktung und des technisch niedrigen Niveau. In den veralteten La- die „Not“ eine Wende geradezu herbei; die wei-
Marketing. Dafür werden gerstätten gab es zum Teil noch die Handaus- tere Anpassung der VI.P-Struktur wurde regel-
beträchtliche EU-Beiträge gewährt.
lese. Die Anlieferungsmengen im Vinschgau recht „not-wendig“. Gemeinsam galt, und gilt es
16. August 2000 waren gering; die Absatzmärkte beschränkten nach wie vor, neue Absatzkanäle zu suchen und
Karin Mayr arbeitet in der Verwal- sich vorwiegend auf Italien und Deutschland. Der sich am Markt gezielter und stärker zu platzieren.
tung der VI.P Service Gen.m.b.H. Markt selbst war geprägt von Individualität und Der bedeutendste Schritt auf diesem Weg war
Regionalität. Wir Geschäftsführer traten als Ein- der endgültige Beschluss, das VI.P 3-Konzept
1. September 2000
Dietmar Mitterer wird
zelkämpfer auf, sicherten uns unser Revier und umzusetzen. Damit fiel die Entscheidung für den
Produktionsleiter in der VI.P Service unsere Kunden. Mit dem Einzug der moderneren gemeinsamen Marktauftritt und die gemeinsame
Gen.m.b.H. Abteilung Bio. Sortiermaschinen Mitte der 80er Jahre veränder- Marktbearbeitung.

26
Juni 2010

Für uns Geschäftsführer hatte dieser Schritt arbeiten ins spanische und portugiesische Markt-
weitreichende Folgen. Zur Rolle des Geschäfts- geschehen zur Seite stehen und behilflich sein
führers in den jeweiligen Genossenschaften kam durfte. Der Druck des Marktes ist heute spürba-
die Funktion als Geschäftsfeldleiter im Interes- rer denn je. Das Marktgleichgewicht ist ins Wan-
se der VI.P. Mit der Leitung der Genossenschaf- ken geraten durch das große Angebot und die
ten können wir deren Autonomie und Entschei- begrenzte Nachfrage. Viele mehr oder weniger
dungsbefugnis in struktureller Hinsicht weiterhin kleine Anbieter stehen den großen Nachfragern
bewahren, vertreten aber im Namen der VI.P am ausgeliefert gegenüber. Das Hauptaugenmerk
Markt die Interessen des gesamten Tales. Die- gilt heute wie in Zukunft der hochwertigen Pro-
01. August 2000
se Doppelrolle schien anfänglich nicht so leicht, duktqualität, der Produktsicherheit und Trans- Bio Vinschgau: Die Lagerung und
kann aber heute, nach drei Jahren Erfahrung, po- parenz (Rückstandsthematik und Zertifizierung), Sortierung der Bioware erfolgt
sitiv beurteilt werden. Alle Beteiligten weisen eine dem Sortiment mit entsprechendem Servicean- bei den Genossenschaften, die
starke Identifikation mit der Gemeinschaft auf. gebot, dem professionellen Marketing mit ent- Verpackung und Vermarktung
Die Aufgliederung der Märkte in Geschäftsfelder sprechender Marktbearbeitung und Kundenbe- zentral über die VI.P Service.
Robert Zampieri wird Leiter der VI.P
erfolgte unter Berücksichtigung der spezifischen treuung mit dem Ziel, einzigartige Werte zu schaf- Service Gen.m.b.H. Abteilung Bio.
Aufgaben und Anforderungen und vordergründig fen (Kundenbindung vor allem der Großkunden,
unter Beibehaltung der langjährig gewachsenen falls gewünscht auch verlässliche Jahreslieferan- Juni 2000
Kundenkontakte. ten zu sein), der Konzentration des Angebotes Hygieneschulung: Intensive
Ich, beispielsweise, trage Hauptverantwor- und dem Kostenbewusstsein, das auf allen Ebe- Schulungsmaßnahmen in Sachen
HACCP (Hazard analysis critical
tung für Deutschland, mit den nunmehr weni- nen vorangetrieben werden muss. control point) für Geschäftsführer
gen (großen) Handelsketten und Discountern wie Zur Zeit scheint die Zukunft nicht sehr rosig, und Produktionsleiter.
LIDL, EDEKA, NETTO, ALDI u. a. Dabei fällt auf, aber die Entwicklungen im Laufe der Zeit zeigen
dass einige dieser Großabnehmer (z.B. Lidl) be- uns, dass neue Herausforderungen eingetreten 25. Juni 2000
reits international operieren und sich daher das und diese dann erfolgreich angenommen wur- Erdbeersaison: In Martell wird zum
ersten Mal die Riesenerdbeertorte
Beschäftigungsfeld über ganz Europa erstreckt. den, dass wir mit Zuversicht und positiver Ein- von Landeshauptmann
Zuständig bin ich für den Lebensmitteleinzelhan- stellung auch weiterhin unsere Wege beschrei- Luis Durnwalder und der 1.
del in Italien - Bereich ESSELUNGA und CONAD ten werden. Es gilt - heute noch etwas mehr als Erdbeerkönigin angeschnitten.
- und für die Großhändler und Markt-Kunden der früher - die Augen offen zu halten und bereit zu
Region Lombardei. sein für Neues, für neue Märkte, neue Wege, falls Herbst 2000
Ernte: Qualitätseinbrüche vor
Ebenso darf ich mit Freude festhalten, dass notwendig auch für neue Allianzen nicht nur in allem beim Golden Delicious
ich unserem Verkaufsleiter Fabio Zanesco in den der Produktion, sondern vor allem in der Markt- durch anhaltendes Schlechtwetter
ersten Jahren seiner Verkaufstätigkeit beim Ein- bearbeitung.“ während der Ernte.

27
Juni 2010

MIVOR Latsch

Kundenbetreuung 12 Monate
lang rund um die Uhr
Martin Pinzger, Geschäftsführer & Geschäftsfeldleiter

„In den nun bereits drei Jahren des VI.P 3-Konzeptes wurde bewiesen,
dass die gesamte Mannschaft auf sich verändernde
Rahmenbedingungen reagiert.“

onen, die den Obst- und Gemüsesektor immer


wieder spannend halten: Ernten mit sehr viel
Hagel folgten Jahre mit einem Überangebot am
Markt und mit Tiefstpreisen. Aber auch in Zei-
ten mit guten Qualitäten und Preisen blieb eines
immer aufrecht - die interne Konkurrenz unter
den Genossenschaften des Tales. Unsere Kun-
den haben dies immer wieder ausgenützt, nie
zu unserem Vorteil. Nach vielen Arbeitsgruppen
und der Ausarbeitung mehrerer Studien schaffte
die Vinschger Obstwirtschaft im Jahr 2007 den
wichtigen Sprung zur zentralen Vermarktung mit
der Umsetzung des VI.P 3-Konzeptes.
12. September 2000 Ab diesem Moment hat sich mein Aufgaben-
Rücktritt VI.P-Obmann Josef Telfser bereich stark verändert. Die zu leitende Genos-
senschaft ist durch die Fusion MIVO und Ortler
30. November 2000 zur MIVOR auf bis zu 9.000 Waggon Anliefe-
Personen: MIVO-Obmann
Karl Weiss löst Josef Telfser
rungsmenge der Ernte 2009 gewachsen. Inner-
als Obmann der VI.P ab. halb der Vermarktungsgruppe betreue ich nun
das gewichtige Geschäftsfeld Lebensmittelein-
30. November 2000 Nach dem Wirtschaftsstudium in Verona und zelhandel Italien und den Großhandel Nord-Ost-
Statutenänderung: aus allen einem Jahr Praktikum als Wirtschaftsberater bin Italien. Um ausreichend operativen Freiraum für
Mitgliedern kann nun ein Obmann
und Obmannstellvertreter der VI.P
ich mit Jänner 1995 als Produktionsleiter der MI- das umfangreiche Verkaufsfeld zu erhalten, wur-
gewählt werden; die gesetzlichen VO in die Apfelwelt eingestiegen. Im August 1996 de die Führungsstruktur meiner Genossenschaft
Vertreter der Obstgenossenschaften übernahm ich die Geschäftsführung von Josef durch eine mittlere Führungsebene mit Abtei-
bilden den Vorstand: Wielander, der als Direktor zur VI.P wechselte. lungsleitern ergänzt und steht grundsätzlich auf
Als Geschäftsführer einer der größten Obst- einem soliden Gerüst von vier Abteilungen. Zu-
Dezember 2000
Personen: Marketingleiter Stephan
genossenschaften Südtirols durchlebte ich über dem werden die zwei umfangreichsten Abteilun-
Gander verlässt die VI.P und tritt ein Jahrzehnt die ganze Vielfalt an Marktsituati- gen von fünf Bereichsleitern gestützt. Im Verkauf
an die Stelle von Geschäftsführer
Heinrich Kofler in der OGK; Robert
Zampieri wird Marketingleiter in der
VI.P; Gerhard Eberhöfer (Verkauf)
übernimmt die Abteilung Bioverkauf.

3. Dezember 2000
EurepGAP: einheitliches Sicher-
heitssystem für Nahrungsmittel-
hersteller werden als EurepGAP
Richtlinien erarbeitet. Wahl eines
unabhängigen Kontrollinstituts
Die VI.P wird Mitglied im März 2001.

28
Juni 2010

und in der Kundenbetreuung unterstützen mich diesem hart umkämpften Umfeld, im Normalfall
die Verkaufsassistenten im Verkaufsbüro der VI.P geprägt von Überproduktion, nicht nur über den
und die Disposition der MIVOR. Einzelne Kun- Preis Verkaufsargumente zu bieten, muss strate-
den mit historischen Bindungen werden weiterhin gisch auf folgende Stärken gesetzt werden: Qua- 14. Februar 2001
von Kollegen betreut. Im Gegenzug pflege ich die lität und Haltbarkeit der Ware, breites Sortiment, Neuer Internet-Auftritt der VI.P. Die
Kontakte zu drei Lebensmitteleinzelhandelskun- intensive Kundenbetreuung, Lieferservice rund Vinschger Obstwirtschaft ist online.
den in Deutschland. um die Uhr über 12 Monate.
Obwohl in Italien der traditionelle Großhandel In den nun bereits drei Jahren des VI.P 8. Juni 2001
Strategie und Konzept des Vorjah-
noch eine bedeutende Rolle spielt, sinkt langsam 3-Konzeptes wurde bewiesen, dass die gesamte res werden hinterfragt; Vermark-
der Anteil dieses Distributionskanals zu Guns- Mannschaft auf sich verändernde Rahmenbedin- tungssystem wird in Frage gestellt
ten des modernen Einzelhandels. Auch unsere gungen reagiert und bereits sehr gut aufeinander
Hauptkonkurrenten auf dem italienischen Ap- eingespielt ist. Ich wünsche mir persönlich, auch Februar 2001
felmarkt, Melinda-Nonstal und der Südtiroler weiterhin ein Teil dieser Mannschaft zu sein und Personaleinstellung: Sascha
Russotti wird Mitarbeiter
Nachbar VOG, versuchen in diesem wachsen- einen wichtigen Beitrag für die Sicherung eines der Verkaufsabteilung
den Marktanteil ihre Präsenz auszubauen. Um in fairen Erlöses für unsere Mitglieder zu leisten.
02. April 2001
OG Ortler: Hubert Unterweger
(Sarnthein) ersetzt Roman
Gabl als Geschäftsführer.

21. Februar 2001


Gründung Konsortium Südtiroler
Qualitätskontrolle: Das Konsortium
Südtiroler Qualitätskontrolle
im Haus des Apfels in Terlan
nimmt seine Tätigkeit auf. Es
koordiniert alle Kontrollen bei
Obst und Gemüse in Südtirol.

29
Juni 2010

JUVAL Kastelbell

Nur die Menschen und der Auftrag


sind gleich geblieben
Peter Stricker, Geschäftsführer & Geschäftsfeldleiter

„Wenn ich nun auf die letzten 20 Jahre zurückblicke, stelle ich in vielerlei
Hinsicht enorme Veränderungen fest.“

werbern ins Etschtal. Anfänglich in der Obstge-


nossenschaft TOG in Terlan und später in der
Obstgenossenschaft Lanafrucht-Ogol sammelte
ich als Geschäftsführer wertvolle Erfahrung. Nach
sieben Jahren kehrte ich 2003 wieder in den Vin-
schgau zurück und übernahm die Leitung der
Obstgenossenschaft JUVAL.
Wenn ich nun auf die letzten 20 Jahre zurück-
blicke, stelle ich in vielerlei Hinsicht enorme Ver-
änderungen fest. Die Produktionsweisen wurden
intensiver und die Erntemengen nahmen ständig
zu. Die Anbaurichtlinien wurden konsumenten-
freundlicher. Der Bio-Anbau erfuhr einen enor-
Juli 2001
men Aufschwung und das Zertifizierungswesen
Marketing: Durch die TV- wurde eingeführt.
und Radiokampagne „Il Die Lager-, Sortier- und Verarbeitungstech-
Picco del Piacere“ steigt der niken wurden moderner und an die hohen An-
Bekanntheitsgrad der Äpfel aus forderungen des Marktes angepasst. Nicht zu-
dem Vinschgau auf 54%.
letzt veränderten sich unsere Genossenschafts-
Herbst 2001 strukturen durch Zusammenschlüsse einzelner
Ernte 2001: Die vermutete Glücklichen Umständen und der Anregung Betriebe, so genannte Fusionen. Kundenseitig
Rekordernte wird deutlich des damaligen Obmannes der Obstgenossen- verspürte man eine von Jahr zu Jahr zunehmen-
überschritten; Qualität und schaft ORTLER, dem „Stocker Sepp“, habe ich de Marktkonzentration. Vergessen wir nicht die
Farbe sind viel versprechend.
es zu verdanken, dass ich mich im Gründungs- EU-Osterweiterung. Neben den politischen Ver-
Ab 1. September 2001 jahr der VI.P (1990) für die ausgeschriebene Dis- änderungen taten sich hier für uns zwar neue
Reifetests: Sie sind zum ersten ponentenstelle in der Ortler beworben habe. Als Absatzkanäle auf, aber die Konkurrenz und die
Mal im Internet einsehbar. Der Disponent und später als Produktionsleiter ab- Erntemengen wurden damit ebenfalls größer. Mit
Dienst findet guten Anklang solvierte ich meine Lehrjahre, bevor ich im Herbst der Einführung des VI.P 3-Konzeptes kam auch
bei den Mitgliedern
1996 meine Arbeit im Vinschgau vorerst been- auf uns Geschäftsführer eine neue Herausforde-
1. Oktober 2001 dete. Grund war die Herausforderung, eine Ge- rung dazu. Neben der Leitung der Genossen-
Personaleinstellung: Christian nossenschaft als Geschäftsführer zu leiten. Dafür schaft stellte uns die Führung des zugeteilten
Angerer ist der neue wechselte ich zu unseren Nachbarn und Mitbe- Geschäftsfeldes auf eine harte Probe.
Produktionsleiter der Bioabteilung
in der VI.P Service.

11. Oktober 2001


EurepGAP: die 3. EurepGAP Kon-
ferenz findet in Bologna statt. Die
VI.P ist mit einem Stand vertreten.

Oktober 2001
Personal: Einstellung Roland
Tscholl in der Verkaufsabteilung.

30
Juni 2010

Die Doppelbelastung und anfängliche Angst, festhalten: die Menschen und unser Auftrag sind
zwei Herren dienen zu müssen, wich jedoch bald gleich geblieben; trotz schnelllebiger und stressi-
der Überzeugung die richtige Entscheidung ge- ger Zeit, geben sie heute wie vor 20 Jahren, ihren
troffen zu haben. bestmöglichen Einsatz zur nachhaltigen Nutzung Dezember 2001
Als Geschäftsfeldleiter Qualität bin ich vorder- und Sicherung unserer bäuerlichen Strukturen. Schlanders: Einweihungsfeier
gründig für die Abwicklung einer gerechten und Sie - von den Obmännern und Mitgliedern über für die umgebaute GEOS.
transparenten Mitgliedersortierung in den einzel- die Geschäftsführer und Bereichsleiter bis hin zu Personal: Einstellung Peter
nen Genossenschaften zuständig. Eine Haupt- jedem einzelnen Mitarbeiter in der VI.P und in un- Telser und Lukas Bernhard
in der Verkaufsabteilung.
aufgabe ist zudem die enge Zusammenarbeit seren Genossenschaften - sind es auch, die von
mit der Qualitäts- und Controlling-Abteilung der der Einführung des VI.P 3-Konzeptes überzeugt 13. und 21. Dezember 2001
VI.P. Wenn ich nun von Veränderungen gespro- sind und das Erfolgskonzept tagtäglich leben und OGK / UVO: Die Mitglieder der OGK
chen habe, so möchte ich eines feststellen und vorantreiben. und der UVO beschließen die Fusion
der Genossenschaften zur JUVAL.

März 2002
Sorten: Verhandlungen betreffend
Einführung der Clubsorten Rubens,
Sonya, Cameo und Greenstar

März 2002
Agrios: Die neue Agrios-
Betriebsmappe wird erarbeitet
und an die Mitglieder verteilt.

31
Juni 2010

TEXEL Naturns

Fusionen sind eine Frage


der Überzeugung
Christoph Tappeiner, Geschäftsführer & Geschäftsfeldleiter

„Über das Produkt kommen wir zu den eigentlichen Erfolgsgaranten


unseres Unternehmens - zu Eigentümern, Mitarbeitern und Kunden.“

Neuanpflanzungen im Gebiet Tschirland und Ta-


bland eine Erweiterung der Infrastrukturen nicht
mehr vermieden werden konnte. Nach nur zwei
Jahren wurde ich mit der Fusion der NOG und
der Plauser OG zur „NOG Naturns Plaus“ kon-
frontiert. Fusionen sind kein Allheilmittel, sie sind
Herzens- und Überzeugungsangelegenheiten
und erfordern riesiges Engagement der Verant-
wortlichen. Nach der Fusion zur NOG Naturns
Plaus sind zwischen 2000 und 2002 riesige An-
passungen aller Infrastrukturen der Genossen-
schaft erfolgt: Neubau des Verwaltungsgebäu-
des, Neuankauf der Sortieranlage, Neuausstat-
24. April 2002
tung und Zentralisierung des Verpackungsrau-
Personen: Luis Alber wird Obmann mes, neuer Verladebereich.
der neu gegründeten Juval; Oskar Die Erfahrungen mit der ersten Fusion erwie-
Ausserer scheidet als Obmann sen sich als wertvoll und grundlegend bei der
der UVO Tschars aus; Kurt Mayr zweiten zwischen der NOG Naturns Plaus und
wird Geschäftsführer der Juval.
Die VI.P besteht nun nur noch aus
der Partschinser Obstgenossenschaft POG zur
9 Mitgliedsgenossenschaften. OG Texel zehn Jahre später.
An sich gehöre ich zu den „alten Hasen“ der Inzwischen sind diese Ereignisse unter völlig
Frühjahr/Sommer 2002 VI.P. Nicht einmal vier Jahre alt war der Verband, neuen Aspekten zu betrachten. Die Zusammen-
g.g.A.: Ansuchen der Südtiroler als ich nach einer Schnupperzeit als Verkaufs- legung des Verkaufs in der VI.P-Gruppe ist heu-
Obstwirtschaft um den europäi-
schen Schutz der Herkunftsbezeich-
assistent bei Strumpfhosen Alber, Lana, im Ju- te nicht mehr weg zu denken. Die Qualität der
nung Südtiroler Äpfel (g.g.A). Das ni 1994 zur Verkaufsabteilung stieß. Nach dem Marktbearbeitung hat durch die Spezialisierung
Einverständnis aus Rom ist bereits abgeleisteten Militärdienst bot sich mir die Ge- der Geschäftsfeldleiter und durch das Wegfallen
eingelangt. Nun wartet man auf po- legenheit, als Geschäftsführer der NOG Naturns der internen Konkurrenz drastisch zugenommen.
sitiven Bescheid auch aus Brüssel. einzusteigen. Damit war ich wieder dort, wo ich Marktnähe wird vom Geschäftsfeldleiter anders
30. Juni 2002
als Sohn eines Landwirtes im Herzen eigentlich gelebt als vom vorherigen Geschäftsführer. Der
Das Sortenerneuerungskonsortium immer war, bei der Obstwirtschaft. Zu Arbeitsbe- Kunde und Konsument ist vermehrt in den Mit-
Südtirol (SK) unter der Leitung von ginn am 15. Mai 1996 war ich einer der jüngsten telpunkt gerückt.
Kurt Werth wird gegründet. Es ist Geschäftsführer Südtirols; mein Betätigungsfeld Wurde früher ein Kunde von mehreren Ge-
eine Maßnahme des VOG und der war die viertgrößte Obstgenossenschaft des schäftsführern der VI.P bedient, so wird diese
VI.P zur systematischen Einführung
und Beschaffung neuer Sorten für
Vinschgaus. Schon damals war klar, dass durch Rolle heute ausschließlich durch einen wahrge-
die Südtiroler Obstwirtschaft.

Juli 2002
EUREP-GAP: 40 Vinschgauer
Betriebe entschließen sich für eine
EUREP-GAP-Zertifizierung, aller-
dings müssen sie mit diesem Sys-
tem ihre Erfahrungen erst sammeln.

32
Juni 2010

nommen, welcher auf die gesamte Ware des in Deutschland. In den südlichen Regionen Itali-
Vinschgaus zurückgreifen kann. Andererseits ist ens (Latium, Molise, Apulien, Kampagnen, Basili- Sommer 2002
es jedoch auch sehr wichtig, mit den Produkt- kata, Kalabrien, Sizilien und Sardinien) leben über 1. Vermittlertag: Im Hof des
gegebenheiten täglich konfrontiert zu sein und 40% der italienischen Bevölkerung, wobei die Verbandssitzes kam es zu ei-
gleichzeitig auch die notwendige Nähe zu den Entwicklung des strukturierten Lebensmittelein- nem Meinungsaustausch mit
eigentlichen Erfolgsgaranten unseres Unterneh- zelhandels nicht mit dem im restlichen Italien oder Obstagenten und Vermittler.
mens, zu Eigentümern, Mitarbeitern und Kunden mit den Strukturen in Nordeuropa verglichen wer- Juli 2002
zu spüren. den kann. Die traditionellen Verteilersysteme wie Obstwirtschaft & Tourismus: Zu-
Ich genieße das Privileg, ein sehr großes Ge- Wochenmärkte und klassische Obst- und Gemü- sammenarbeit zwischen Tourismus-
schäftsfeld pflegen zu können. Zum einen den segeschäfte spielen im Süden noch immer eine vereine des Vinschgaus und der
regionalen Lebensmitteleinzelhandel in Italien mit vordergründige Rolle in der Marktversorgung, VI.P. Der Verband stellt Infomateri-
al, Rezepthefte, Äpfel usw. in den
einem derzeitigen Marktpotential von 3.000 Wag- während im Norden diese Rolle vermehrt bzw. Tourismusbüros zur Steigerung des
gon, dazu zählen auch die lokalen Gegebenhei- beinahe ausschließlich vom Lebensmitteleinzel- Bekanntheitsgrades zur Verfügung.
ten wie Aspiag (Despar) und Poli. Weitere ca. handel übernommen worden ist. Um die Qualität
3.800 Waggon verteilen sich auf die Grossisten der Marktbearbeitung zu garantieren sind laufen- August 2002
der Regionen Mitte-Süd und Inseln in Italien und de Kundenbesuche notwendig, dafür werden ca. Strategie: die Arbeit am
VI.P 3 Konzept beginnt
weitere 200 Waggon im Bereich Aldi und Norma 50 Arbeitstage pro Jahr herangezogen.
14. Oktober 2002
Personal: Inge Wallnöfer (Schlan-
ders) wird Verkaufsassistentin.

23. Oktober 2002


Personal: Carmen Schwienbacher
(Stilfs) wird Verkaufsdisponentin
in der VI.P Service (Bioverkauf)

33
Juni 2010

ALPE Laas

Genossenschaft mit
großem Potenzial
Reinhard Ladurner, Geschäftsführer & Geschäftsfeldleiter

„Gereizt haben mich die Herausforderung, in eine Genossenschaft mit


großem Entwicklungspotential einzusteigen, und die Möglichkeit, diese
Entwicklung mitzugestalten.“

worben, welche durch das Ausscheiden des


damaligen Geschäftsführers Thomas Oberhofer
frei geworden war. Gereizt haben mich die He-
rausforderung, in eine Genossenschaft mit gro-
ßem Entwicklungspotential einzusteigen, und die
Möglichkeit, diese Entwicklung mitzugestalten.
Die Anforderungen an den Geschäftsführer sind
zwar sehr hoch und sehr umfangreich, da dieser
in unserem Sektor über die Führung des Betrie-
bes hinaus auch noch sehr stark in den Verkauf
involviert ist.
Die Aufgabenbereiche sind aber sehr span-
nend und die Rahmenbedingungen ändern sich
nahezu von Jahr zu Jahr. Die Genossenschaften
28. November 2002 im Vinschgau haben in diesen Jahren eine starke
Personen: Karl Weiss wird als Ob- Veränderung durchgemacht. Aus relativ kleinen
mann und Karl Dietl als Obmann- Strukturen sind mittlerweile fünf starke und tech-
stellvertreter der VI.P bestätigt
nologisch gut ausgestattete Verarbeitungsbetrie-
29. November 2002 be entstanden, welche alle eine Verarbeitungs-
Fusionsfeier der Obstgenossen- kapazität von über 6.000 Waggon haben. Auch
schaften Naturns und Plaus. 1961 geboren und in Marling aufgewachsen in der ALPE ist die Produktionsmenge von den
absolvierte ich nach dem Besuch des Franzis- 1.200 Waggon im Jahre 1996 auf mittlerweile
Jahr 2002
Seuche: Der Feuerbrand breitet sich
kanergymnasiums in Bozen das Studium der beinahe 7.000 Waggon Obst und Gemüse ange-
auch im Vinschger Apfelanbau aus Betriebswirtschaftslehre in Innsbruck. Zur Finan- wachsen; dieser starke Mengenzuwachs ist auch
zierung des Studiums war ich in den Sommer- bedingt durch die Kooperation ALPE und OVEG,
Januar/Februar 2003 monaten im Obstbau tätig. Nach Abschluss des welche seit 1997 besteht.
Marketing: Für die Marke wird auf Studiums habe ich erste Arbeitserfahrung in ver- Auch auf dem Markt haben einschneiden-
den Märkten von Griechenland,
Spanien und Italien aktiv geworben.
schiedenen Unternehmen gesammelt. Zwischen de Veränderungen stattgefunden; aufgrund der
1989 und 1996 war ich bei THUN in Bozen im Steigerung der Produktionsmengen in ganz Eu-
Februar 2003 Bereich Verkauf und Marketing tätig; in dieser Zeit ropa hat sich der Obst- und Gemüsesektor von
VI.P Studienreise nach Spanien konnte ich wertvolle Erfahrung in einem internati- einem Nachfrage- zu einem Angebotsmarkt ent-
onal tätigen Unternehmen sammeln. wickelt, auf dem auch wir einer starken Konkur-
Frühjahr 2003
Strategie: Die VI.P er-
Aufgrund meines engen Bezuges zur Land- renz ausgesetzt sind. Aus diesem Grunde war es
stellt ein neues Leitbild wirtschaft habe ich mich 1996 für die ausge- wichtig, eine Strategie zu entwickeln, welche es
Seminar in Schloss Goldrain: Ob- schriebene Stelle des Geschäftsführers bei der ermöglicht, die Bearbeitung der Märkte zu op-
männer und Geschäftsführer erar- Obst- und Gemüsegenossenschaft ALPE be- timieren und die gegenseitige Preiskonkurrenz
beiten ein Visions- und Strategiedo-
kument unter der Bezeichnung „VI.P
3-Konzept“ nach dem chinesischen
Sprichwort „Nach Wasser graben,
bevor man anfängt zu verdursten“.

34
Juni 2010

unter den Genossenschaften zu vermeiden. Im neue Rollenverteilung hineingewachsen sind


Wechselspiel von Einzelgenossenschaft und Ge- und dass es das Ziel aller Beteiligten ist, dass
meinschaft galt es, ein Konzept zu erarbeiten, wir uns gemeinsam den sicherlich nicht leichten
welches auch den Voraussetzungen der unter- Herausforderungen der Zukunft stellen und den
schiedlichen Anbaugebiete im Vinschgau Rech- Mitgliedern unserer Genossenschaften unter den 2. - 15. März und
nung trägt. jeweiligen Rahmenbedingungen eine sichere Zu- 13. - 26. April 2003
Die intensive und teilweise spannungsgela- kunft garantieren können. Für mich persönlich ist Marketing: „Mele Val Venosta“ als
dene Auseinandersetzung mit dieser Thematik es eine Genugtuung einerseits, in den mittlerwei- Fernsehstars. 668 Werbespots
war eine Voraussetzung für den Erfolg des VI.P le 14 Jahren einen Beitrag zur Entwicklung des werben im italienischen Fernsehen
für das Vinschger Produkt. Es läuft
3-Konzeptes, welches eine gebündelte Markt- Obst- und Gemüsebaus im Einzugsgebiet der eine zweiwöchige Radiokampagne.
bearbeitung ermöglicht. Mit Einführung des Kon- ALPE und der OVEG geleistet zu haben, ande-
zeptes hat sich die Rolle des Geschäftsführers rerseits aber auch, dass es uns gelungen ist, ein April 2003
in dem Sinne verändert, dass er weiterhin die Konzept zu erarbeiten, mit dem die Zukunft des Feuerbrand: Arbeitsgruppe Feu-
Verantwortung für die eigene Genossenschaft Obst- und Gemüsebaus im Vinschgau gesichert erbrand wird vorgestellt. Neben
Obmann Karl Weiss gehören als
trägt, andererseits aber als Geschäftsfeldleiter werden kann. Zielsetzung für die Zukunft muss Koordinator Josef Wielander,
auch Verantwortung für die Gemeinschaft über- es sein, dass wir alle gemeinsam die Stärken des Vertreter des Bauernbundes, der
nimmt. Die Erfahrungen der ersten drei Jahre Vinschgaus nutzen und diese zum Wohle unserer Forstwirtschaft, des Beratungsrin-
zeigen, dass alle Geschäftsführer gut in diese Mitglieder weiter ausbauen. ges, des Landwirtschaftsinspek-
torates, der Gemeinde und der
Talgemeinschaft der Gruppe an.
In regelmäßigen Treffen werden
die Bekämpfung, das Befallsrisiko
und die Quarantäne besprochen.

35
Juni 2010

M.E.G. Martell

Eigentlich im Erdbeerfeld
aufgewachsen
Peter Gamper, Geschäftsführer & Geschäftsfeldleiter

„Ein Meilenstein - ja ein Quantensprung - für unsere Weiterentwicklung


wurde die Mitgliedschaft bei der VI.P am 1. August 1997.“

Posten des Betriebsleiters unter Obmann Erwin


Ratschiller bewarb. Als Sohn des Gründungsob-
mannes Adolf Gamper war ich gewissermaßen
mit und zwischen den Erdbeeren aufgewachsen.
Die erfolgreiche Sorte „Elsanta“, mit der die Hol-
länder den Martellern das Leben schwer mach-
ten, gab es am Salthof seit längerem. Vater hatte
die Sorte schon in den 80er Jahren aus Holland
April 2003
EurepGAP: Es wird der Beschluss
bezogen. Daher war es eine echte Herausforde-
gefasst, in allen Obstbaubetrieben rung, als Betriebsleiter 1993 die schwierige Situ-
des Vinschgaus die EurepGAP ation wieder umzudrehen.
Richtlinien einzuführen (Euro Retailer Damals hatte sich die Anbaufläche von ca. 40
Group /Good Agricultural Practice) auf etwa 20 Hektar verringert. Heute liegen wir
April 2003
wieder bei über 50 Hektar allein beim Erdbeer-
Digitales Betriebsheft: Die Elek- anbau. Dazu kommen andere Beeren, Gemüse
tronische Datenverarbeitung und Kirschen. Noch im Jahr 1993 wurde der Bau
(EDV) im Dienste der Bauern. des Genossenschaftsgebäudes beschlossen.
In einem Pilotprojekt führen 20 Das Projekt wurde von der Europäischen Union
bis 25 Südtiroler Produzenten
das digitale Betriebsheft ein.
als „Pilotprojekt“ anerkannt und zu 80 Prozent
finanziert. Mit dem Bau der Struktur hat sich der
12.- 13. April 2003 Dass die Marteller Erzeugergenossenschaft Anbau Schritt für Schritt gesteigert.
1. Südtiroler Apfelfest: „Von der heute dasteht, wie sie dasteht, hat etwas mit Ursprünglich war ich für die Organisation, den
Blüte bis zum Apfel“ in Lana, der holländischen Küste zu tun. Es waren hol- Einkauf der Bedarfsartikel und Verkauf der Bee-
nach einer Idee aus der VI.P
ländische Erdbeerzüchter, die es schafften, mit ren und des Gemüses zuständig. Damit wir den
Juni 2003 ihren „Terminpflanzungen“ auch im Hochsom- Holländern Paroli bieten konnten, mussten wir
Erdbeerfest 2003: Beim Erdbeer- mer hochqualitative Erdbeeren zu liefern und nicht nur die „Technik der Terminpflanzungen“
fest in Martell kocht die männli- den Erdbeerbauern im Tal von heute auf morgen beherrschen, sondern vor allem eine bessere
che Prominenz und wird von der die Marktanteile wegzuschnappen. Nach über Qualität erzielen und die Erträge steigern. Dazu
weiblichen bewertet. Das Erdbeer-
buch mit Rezepten rund um die
drei Jahrzehnten Erdbeeranbau und trotz der war erforderlich, dass sich im Bereich Anbaube-
Beere wird vorgestellt; Pioniere im Gründung der M.E.G. am 20. Mai 1989, trotz ratung etwas bewegte.
Erdbeeranbau werden geehrt. koordinierter Vermarktung, trotz Sammelstelle Ich übernahm die Verantwortung für Bera-
im Gemeindebau und Anbauberatung durch die tung und Weiterbildung der Mitglieder und ver-
Sommer 2003 Landwirtschaftsschule Fürstenburg und die Ver- suchte mich selbst in den Wintermonaten auf den
Marillen im Vinschgau: Die Maril-
lenernte beträgt 127.237 kg und
suchsanstalt Laimburg, schien der Beerenanbau neuesten Stand zu bringen. Gemeinsam mit den
ist Rekord im Vergleich zu den im Martelltal einer düsteren Zukunft entgegen zu Beratern der Laimburg und anderen Fachleuten
Vorjahren. Die Qualität ist gut. gehen. Das war der Grund, dass ich mich nach haben wir eine gut funktionierende Anbaubera-
einigen Semestern Betriebswirtschaft um den tung und Betreuung aufgebaut.
August 2003
Personen: Peter Stricker kehrt in
den Vinschgau zurück und wird
neuer Geschäftsführer der JUVAL
und Nachfolger von Kurt Mayr.

36
Juni 2010

Peter Gamper, Geschäftsführer, Karl Eberhöfer, Produktionsleiter, Magazineur, Monika Gluderer, stellvertretende Geschäftsführerin, Buchhalterin,
Alexandra Müller, Sekretärin, Christian Mair, Qualität

Durch die Steigerung der Erntemengen konn- die erste Südtiroler Erdbeerkönigin zu krönen,
Herbst 2003
ten die Bereiche Vermarktung und Kundenbe- konnte nur durch die Zusammenarbeit mit der Information über die künftige
treuung viel intensiver angegangen werden. Ein VI.P-Abteilung Marketing verwirklicht werden. Strategie der VI.P: Die Erzeuger
Meilenstein - ja ein Quantensprung - für unsere Die Tätigkeit der M.E.G. und der VI.P haben si- werden über ihre Genossenschaf-
Weiterentwicklung wurde die Mitgliedschaft bei cher dazu beigetragen, dass sich der Beerenan- ten und den VI.P Blick informiert
der VI.P am 1. August 1997. Wichtige Heraus- bau in Martell etabliert hat und sich im Vinschgau Die Vorstände der Genossen-
schaften werden über die VI.P
forderungen konnten nun mit viel Synergie ge- in den Höhenlagen noch weiter entwickeln wird. (Obmann, Direktor) informiert
meinsam gemeistert werden. Mit einem Schlag Wir konnten für unsere kleinen Mitgliedsbetriebe
standen uns ganz andere Kundenkontakte offen, noch mehr Wertschöpfung realisieren, damit ihre September 2003
schließlich waren und sind die Apfelkunden auch Existenz gesichert bleibt. Marketing: Der Vinschgau wird
Beerenkunden. Durch die gemeinsame Vermark- Gemeinsam mit der VI.P können wir die An- immer bekannter. Die Marke „Val
Venosta“ erreicht erstmals einen
tung wurde ein riesiges Potenzial erschlossen. sprüche, die der Kunde an uns, unsere Produkte Bekanntheitsgrad von 54% in Italien.
Die Idee des Marteller Touristikers Roland Glu- und unsere Dienstleistungen - u. a. in der Quali-
derer und des Unterfertigten, das erste Marteller tätssicherung - stellt, meistern und positiv in die Ernte 2003
Erdbeerfest zu organisieren und am 4. Juli 1999 Zukunft blicken. Das letzte Wort zu Europas Ern-
te: Europaweit rechnet man mit
8% weniger Ernte. Im Vinschgau
sind es minus 10% durch Hitze-
schäden, Trockenheit, schlechte
Ausfärbung und Hagelschäden.

37
Juni 2010

Abteilung Bio

Starkes Wachstum prägte


das Biosegment
Gerhard Eberhöfer, Geschäftsfeldleiter & Geschäftsführer Bio

„Ich war und bin von der Marke „BIOLAND“ hundertprozentig überzeugt
und versuche dies so unseren Mitgliedern zu vermitteln.“

oder insbesondere im Vinschgau. Die Anzahl der


Produzenten stieg in meiner bisherigen Zeit als
Abteilungsleiter von 59 auf 127 im abgelaufe-
nen Jahr. Die Biofläche vervierfachte sich fast
von 148 Hektar auf 462 Hektar. Entsprechend
stiegen die Erntemengen von 700 Waggon im
Jahre 2001 auf knapp 2.700 Waggon im letzten
Jahr, Umstellungsware mitgerechnet. Der Austritt
der vier Demeter-Bauern gleich zu Beginn meiner
Tätigkeit als Abteilungsleiter war mit Sicherheit
kein schöner Moment. Umso mehr freut es mich
persönlich, dass es uns allen gelungen ist, zu-
mindest drei von ihnen nach ein paar Jahren vom
Biovermarktungskonzept im Vinschgau und dem
6. Oktober 2003 Einsatz eines jeden einzelnen zu überzeugen und
Personal: Laura Dell‘Antone sie wieder mit in unser Boot zu nehmen.
(Schlanders) und Wolfgang Blaas In den Jahren 2004 und 2005 stand das Pro-
(Naturns) ergänzen die Verkaufs- jekt „Bioland“ ganz oben auf der Prioritätenliste.
abteilung. Gleichzeitig scheiden
3 bisherige Mitarbeiter aus.
Es war kein leichter Schritt, viel Überzeugungs-
arbeit war notwendig. Gerade für die „Alten“ war
27.Oktober 2003 Im April 1995 trat ich meine neue Stelle im es verständlicherweise schwer, wieder zu jenem
Start des Projektes „digitales Verbandssitz der VI.P (damals noch in Naturns) Verband zurückzukehren, der sie im Jahre 1997
Betriebsheft“ für alle Erzeuger an. Ich durfte meine erste Erfahrung im Verkaufs- bei der Gründung der Bio Vinschgau auf keine
05. November 2003
büro sammeln. Das Segment BIO beobachtete vornehme Art und Weise „entlassen“ hatte. Ich
Verein Bio Vinschgau: Bei der ich in dieser Zeit meist nur am Rande. Die weni- war und bin allerdings von der Marke „BIOLAND“
Vollversammlung wird die Anzahl gen Bioproduzenten vermarkteten in den ersten 100% überzeugt und versuchte dies so unseren
der Vorstandsmitglieder von fünf Jahren ihre Äpfel noch über die Bioland Vermark- Mitgliedern zu vermitteln. Heute stelle ich stolz
auf sieben erhöht; Obmann ist tungsgenossenschaft, kurz BVG. Im Jahre 1997 fest, dass wir ausschließlich BIOLAND- und DE-
Leonhard Wellenzohn, Stellvertreter
Richard Platzgummer.
gründeten sie dann die Genossenschaft Bio Vin- METER-Produkte vermarkten.
schgau. Nach drei Jahren Erfahrung entschieden Das Randreihenkonzept war unser letzter
8. November 2003 sich die Produzenten mehrheitlich für die zentrale Meilenstein in Sachen Produktion. Gegenseitiger
Ausstellung: Die Ausstellung Biovermarktung über die VI.P. Respekt und ein vernünftiges Miteinander sind
Sovie (Sortenvielfalt) des Vereins Es war einer meiner schönsten Momente, als Voraussetzung. Sensibilisierung Richtung inte-
Sortengarten Südtirol (SGS) wird
in Schloss Goldrain eröffnet.
mir im Frühjahr 2001 der VI.P-Vorstand zusam- grierter Produktion ist wichtig und notwendig.
men mit dem Verbandsdirektor die Leitung der Ich werde aber nicht müde, auch die Biobauern
November 2003 Abteilung BIO anvertrauten. Damit bot sich die zu überzeugen, dass jeder bei sich selbst be-
ALPE Vollversammlung: Der einmalige Gelegenheit, mit den steigenden An- ginnen muss und seinen Beitrag zu leisten hat.
Gründungsobmann Eduard forderungen zu wachsen. Dass die Herausfor- Ich meine damit, die notwendigen Maßnahmen
Tröger tritt zurück; sein bisheriger
Stellvertreter Erich Thaler
derungen allerdings in diesem Tempo ansteigen in die Wege zu leiten und gegebenenfalls seine
wird neuer Obmann; neuer würden, konnte damals wohl kaum einer ahnen. Randreihen konsequent als solche abzuliefern.
Stellvertreter wird Georg Grasser. Wachstum auf allen Ebenen war angesagt auch Es geht um den Erfolg der Marke BIO Vinschgau

38
Juni 2010

Das Bio-Team mit Gerhard Eberhöfer, Mario Stricker, Juliane Sachsalber, Valeria Trafoier, Kathrin Innerhofer,
Andrea Holzknecht, Rudi Gluderer und Christian Angerer (von links)

und somit um das Einkommen von derzeit 127 sung für die Bioproduzenten suchen und finden
Familien. Vor neun Jahren konnte auch ich nicht werden. Seit dem Sommer 2007 zeichne ich zu-
ahnen, dass ich als Abteilungsleiter BIO das Tal sammen mit meiner Mannschaft auch für die Ma-
einmal hinauf und dann wieder hinunter fahren rillen-Verarbeitung und Vermarktung verantwort-
würde, um zu meinem Arbeitsplatz zu gelangen. lich. Zum einen sicherlich ein weiterer Vertrauens-
Bis zum Sommer 2002 war die Bioabpackstät- beweis von Seiten der Verantwortlichen und zum
te samt „bescheidenem Büro“ in der OVEG in anderen ein wichtiger Schritt in der Geschich-
Eyrs untergebracht. Im Herbst 2002 wurden die te der VI.P, dem Produkt Marille einen höheren
Bioäpfel für etwa zwei Monate in der GEOS in Stellenwert zu geben. Die gute Arbeit, welche
Schlanders abgepackt. Rückblickend war es in den Jahren zuvor bereits die Genossenschaf-
für mich persönlich sowie für den Produktions- ten für die Marillenproduzenten geleistet hatten,
leiter Christian Angerer eine wertvolle Erfahrung; wurde konsequent weitergeführt und verbessert.
denn in dieser Zeit konnten wir von den erfahre- Einheitliche Verarbeitung, Ausweitung der 01.- 05. Dezember 2003
nen Mitarbeitern der GEOS eine Menge lernen. Marketingaktivitäten, sowie Vermarktung aus ei- Zertifizierung: 115 Betriebsleiter
Weihnachten 2002 kam der Umzug zur ehe- ner Hand waren wichtige Schritte. Die Verantwor- bestehen das externe Zertifizie-
maligen UVO nach Tschars. Stolz präsentierten tung ist groß; aber nichts ist so gut, als dass man rungsaudit durch die SGS Austria
mit sehr gutem Erfolg. 2005 sollen
wir auch den Kunden unser neues Zuhause. Ob- es nicht verbessern könnte. Dies ist mein Motto alle Betriebe im Vinschgau das
wohl der Mietvertrag auf sechs Jahre begrenzt für Arbeitgeber, sprich unsere Bio-Produzenten, EurepGAP Zertifikat erhalten. Der
war, dachte wohl niemand daran, dass die Struk- für Kunden und Mitarbeiter, die im Laufe der Jah- Druck von Seiten der Kunden steigt.
tur in dieser kurzen Zeit zu klein werden würde re immer mehr geworden sind. Mittlerweile zählt
und sich die Verantwortlichen der VI.P schon ab die Abteilung BIO acht Mitarbeiter im Büro und Saison 2003-2004
Marketing: Treuebonus-Aktion
dem Jahre 2006 Gedanken machen mussten, knapp über 50 Fixarbeiter und Saisonangestell- wird ins Leben gerufen; VI.P ist
wie es ab 2008 weitergeht. Da eine vernünftige te. Letztendlich muss all unser Tun darauf hinaus Sponsor der Mailänder Koch-
Erweiterung der UVO kaum möglich war, stand laufen, dass sie und unsere Produzenten eine schule „Scuola del La Cucina
zumindest für kurze Zeit auch ein „Neubau“ in der gerechte Entlohnung für ihre Arbeit bekommen. Italiana“; Weihnachtsfilm, Weih-
grünen Wiese zur Diskussion. Durch die Fusion Für mich persönlich ist es beruhigend zu nachtsrezeptbuch als Beigabe.
der beiden Genossenschaften MIVO und ORT- wissen, nicht allein mit all den Anforderungen 30. November 2004
LER wurde dann allerdings die Voraussetzung da zu stehen, sondern Teil einer starken Mann- Verwaltung: Das monistische
für eine optimale Lösung geschaffen. Im Herbst schaft zu sein. Vom Verbandsdirektor über die Verwaltungssystem wird bevor-
2008 übersiedelte die Biomannschaft ein drittes Kollegen in der VI.P, von den Geschäftsfüh- zugt. Die Reform des italienischen
Mal. Heute haben wir eine moderne, effiziente rern und Mitarbeitern in den Mitgliedsgenos- Gesellschaftsrechts tritt in Kraft.
Gemeinsam mit dem Raiffeisen-
Bioabpackstätte mit schönen und großzügigen senschaften und nicht zuletzt von meinen tol- verband beschließt die VI.P, von
Büros. Ich bin sicher, dass die Verantwortlichen len Kollegen in der Abteilung BIO erhalte ich nun an das monistische System
auch in Zukunft immer die ideale und richtige Lö- 100% Unterstützung, davon bin ich überzeugt. zur Organisation zu verwenden.

39
Juni 2010

Abteilung Verwaltung

Absoluter Höhepunkt war


der Start von VI.P 3
Bernhard Innerhofer, Abteilungsleiter

„Als Obmänner habe ich Josef Telfser, Karl Weiss und Karl Dietl, als
Geschäftsführer Josef Telfser und Josef Wielander als angenehme und
respektvolle Vorgesetzte erleben dürfen.“

Gründungseifer einer eigenen Erzeugerorganisa-


tion mit den damit verbundenen Emotionen und
Zukunftsvisionen. Gleichzeitig erfolgten Aufbau
und Stabilisierung des neuen Unternehmens in
den Bereichen Marketing, Vermarktung und Ver-
waltung. Ab dem Jahre 1994 begann die Phase
der Analyse und die Suche nach Ausrichtung der
künftigen Erzeugerorganisation. Somit wuchs
auch die Abteilung Verwaltung nach sieben Jah-
ren intensiver Vermarktungstätigkeit um zwei
März/Juni/Oktober 2004 weitere Personen. 1996 kam Klaus Spiess aus
Strategie: weitere Klausuren der Naturns und ein Jahr später Martina Oberhofer
Obmänner und Geschäftsführer
aus Latsch zu uns. Wurden zu Beginn in etwa
1. April 2004 20% der Obst- und Gemüseproduktion des Vin-
Personaleinstellung: schgau über die VI.P-Zentrale fakturiert, so stieg
Wolfgang Graiss (Morter) kommt in dieser Anteil bis 1997 auf ca. 33% und beträgt
die Abteilung Qualitätskontrolle. seit 2007 100%. Die Erzeugerorganisation VI.P
3. Mai 2004
erhält im Rahmen der EU-Förderungspolitik für
Personaleinstellung: ihre Leistungen rund um die Zusammenfassung
Michael Grasser (Laas) übernimmt des Angebotes und für ihre modernen Strukturen
die Leitung der Abteilung Marketing Ich war 36, als ich meine Tätigkeit als Verwal- Subventionen, die in den Jahren 1992 bis 1996
tungsleiter der VI.P am 1. Dezember 1990 auf- als sogenannte „Startbeihilfen“ gegeben wurden
7. Juni 2004
Personaleinstellung:
nahm. Hinter mir lagen acht Jahre Erfahrungen und ab dem Jahre 1997 durch die sogenannten
Marion Pircher (Kastelbell) kommt in der Abteilung Raiffeisen-Informationssysteme „operationellen Programme“. Diese Leistungen
in die Abteilung Verwaltung. des Raiffeisenverbandes Südtirol. Der soge- der Erzeugerorganisation VI.P gemeinsam mit
nannten „Raiffeisenfamilie“, zu der auch die VI.P ihren Mitgliedsgenossenschaften wurden von
8.- 9. Juni 2004 und deren Mitgliedsgenossenschaften gehörten, allem Anfang an honoriert und die Verwaltung
Zertifizierung: Die MIVO Latsch und
die NOG Naturns-Plaus erhalten als
blieb ich also erhalten. Mein Arbeitsplatz befand dieser öffentlichen Beiträge waren und sind ein
erste Genossenschaften die Zertifi- sich fast sieben Jahre lang im Haus Juval in Na- Hauptbestandteil der Verwaltungstätigkeit. Wa-
zierung nach den IFS (International turns. Mit Juli 1997 wurden Firmensitz und Ar- ren zum Start der VI.P 1990 noch 11 Mitglieds-
Food Standard) Hygienestandards. beitsplatz nach Latsch verlegt. Die Fahrstrecke genossenschaften an der Gründung beteiligt, so
von meinem Heimatort Schenna nach Naturns sind es zum Stichtag 2010 aufgrund der Fusio-
Juli 2004
Sorten: Das Südtiroler Sorten-
verlängerte sich um ein Drittel auf 35 Kilometer. nen nur noch sieben. Ab dem Jahre 1998 begann
konsortium, das Versuchszen- Mit dem geschäftsführenden Obmann Josef Telf- auch die Mitarbeit an den VI.P-Konzepten 1, 2,
trum Laimburg und der Bera- ser waren wir zu viert, die sich anschickten, den und 3, wobei letzteres ab 1. August 2007 zur
tungsring Latsch erweitern die neuen Verband aufzubauen. Zwei davon sind Anwendung kam und eine sehr intensive, zusätz-
Palette der neuen Sorte (Diwal, immer noch als Mitarbeiter der VI.P treu geblie- liche Verwaltungstätigkeit mit sich brachte. Die
Pinova Mutanten Dalinip und
Dalirail, Roho, Cameo, Ambro-
ben, Sepp Zöschg im Verkauf und der Unter- Abteilung Verwaltung musste auch deshalb um
sia, Kanzi, Catarina, Goldchief, fertigte als Abteilungsleiter der Verwaltung. Die weitere zwei Mitarbeiter - Marion Pircher (Kast-
Fuji Fiero usw.) werden getestet. Jahre von 1990 bis 1996 waren geprägt vom elbell) und Daniela Pedross (Latsch) - erweitert

40
Juni 2010

Juli 2004
Qualität: EurepGAP: 500
weitere Betriebe sollen nach
EurepGAP zertifiziert werden.
Die VI.P-Verwalter Daniela Pedross, Bernhard Innerhofer, Marion Pircher, Mario Stricker, Martina Oberhofer (von links)
Juli 2004
Marketing: Der Bekanntheitsgrad
der unserer Marke steigt
werden. Somit sind zum heutigen Stand fünf ser (1990-1996) und Josef Wielander (1996 bis in Italien auf über 60%
Personen in der Abteilung beschäftigt. Es gab heute) als angenehme und respektvolle Vorge-
04. September 2004
jedoch einen zusätzlichen Grund für die rapide setzte erleben dürfen. Ein großer Tiefschlag war Nachruf: Hans Tscholl ist gestor-
Zunahme der Verwaltungstätigkeit. Von 2000 bis für mich das Ableben unseres geschätzten Mit- ben. Tiefe Betroffenheit unter
2006 waren die Vermarktung der Bioware und arbeiters Hans Tscholl im Jahr 2004. Ein Höhe- Vorstand und Mitarbeitern der VI.P
die Marketingaktivitäten von der VI.P an die VI.P punkt - nicht der einzige, aber der denkwürdigste
Service ausgelagert worden. Diese Tochterge- - in meiner Tätigkeit bei der VI.P war sicherlich Latsch: Festakt zum 50-jährigen
Jubiläum der MIVO Latsch. VI.P-
sellschaft, die für nur sechs Jahre ausschließ- der Start von „VI.P 3“ im Jahre 2007. Zum 20. Obmannstellvertreter Karl Dietl
lich aus Subventionsgründen geschaffen worden Bestandjubiläum der VIP bin ich 56 Jahre alt und mahnt zu ausgewogenen Entschei-
war, musste mit verwaltet werden. Später ent- hoffe, dass ich die Vinschgauer Produzenten für dungen bei personellen Fragen
stand die Abteilung Bio, die seit 2007 auch noch Obst und Gemüse mit meinen Erfahrungen und und bei größeren Investitionen.
die Marillen vermarktet. Fähigkeiten noch weitere 10 Jahre unterstützen
November 2004
Als Obmänner habe ich Josef Telfser (1990- kann in der Hoffnung, ein VI.P 4-Konzept zu er- Personen: Thomas Oberhofer
2000), Karl Weiss (2000-2005) und Karl Dietl leben, das eine nochmalige Verbesserung für die folgt als Obmann der
(2005 bis heute), als Geschäftsführer Josef Telf- Vinschger Erzeuger bringen sollte. MIVO auf Karl Weiss.

41
Juni 2010

Abteilung Verkauf

Die VI.P fährt auf der Erfolgsspur


Fabio Zanesco, Abteilungsleiter

„372.465 Tonnen im Jahre 2009 entsprechen einem Plus von 39% und
wären ohne Zusammenhalt und ohne ein solides System mit zentralem
Verkauf so gut wie nicht zu bewältigen gewesen“.

Umsetzung des VI.P 3-Konzepts zentralisiert ge-


steuert wurden. Geschäftsfeldleiter Sepp Zöschg
und auch alle anderen Kollegen standen mir stets
mit Rat und Tat zur Seite, so dass sich meine
Rolle nach den ersten paar Monaten immer
mehr herauskristallisiert hatte. Dasselbe gilt für
das Zusammenspiel der Gruppe Verkauf, welche
wöchentlich die wichtigsten Fragen zu Verkauf
und Strategien zur Maximierung der Resultate
diskutiert.
Die zentrale Organisation, die in den letzten
Jahren entwickelt worden ist, war den Kunden
gegenüber sehr erfolgreich, hat ein neues Ka-
November 2004 pitel in der Geschichte der Mitgliedsgenossen-
Personen: Rudolf Zerzer ersetzt
als POG-Obmann Franz Kuen.
schaften aufgeschlagen und das Image der VI.P
als einer der größten Apfelproduzenten Europas
November 2004 gefestigt. Zum Zeitpunkt der Ernte 2009 war die
Verwaltungsräte der VI.P: VI.P der zweitgrößte Apfelproduzent Europas
Anpassung der Statuten an das und sogar der größte für die Sorte Golden. Der
neue Gesellschaftsrecht und Wahl
der Verwaltungsräte bestehend
massive Produktionsanstieg der letzten Jahre
aus den Obmännern der OVEG, Nachdem ich in Görz Internationale und di- von 268.407 Tonnen im Jahre 2006 auf 372.465
Raimund Prugger, der ALPE Erich plomatische Wissenschaften (Scienze Internazi- Tonnen im Jahre 2009 entspricht einem Plus von
Thaler, der GEOS Karl Dietl, der onali e Diplomatiche) studiert hatte, wurde ich 39% und wäre ohne Zusammenhalt und ohne ein
ORTLER Thomas Holzer, der MIVO 2004 als Verantwortlicher für internationale Be- solides System mit zentralem Verkauf so gut wie
Thomas Oberhofer, der JUVAL Alois
Alber, der NOG Naturns Plaus Rudi
ziehungen bei Assomela in Trient angestellt. Da- nicht zu bewältigen gewesen.
Höller, der POG Rudolf Zerzer. durch kam ich erstmals mit der Apfelwelt in Kon- Durch den zentralen Verkaufsauftritt konnte
takt und hatte die Gelegenheit, meine Kenntnisse eine kontinuierliche und zunehmende Professio-
29. November 2004 und Erfahrungen in den wichtigsten Bereichen nalisierung der Geschäftsfeldleiter im wirtschaft-
Südtirol: Vorstellung der Dachmarke dieses Sektors zu erweitern. lichen Sinne gewährleistet werden, und zwar
Südtirol. Das Land wird neu
positioniert. Die Ortlerberge und
Vor etwas mehr als drei Jahren habe ich am durch immer fundiertere Kenntnisse eines jeden
die Äpfel des Vinschgau spielen 26. März 2007 mein „Abenteuer” bei der VI.P be- einzelnen Marktes und Kunden und durch eine
optisch eine bedeutende Rolle. gonnen, und zwar nur wenige Monate vor dem scharfsinnige Analysefähigkeit. Auf einem zuneh-
offiziellen Beginn der Verkaufssaison 2007/2008, mend komplexer werdenden Markt mit wachsen-
Dezember 2004 in der erstmals die Verkäufe durch die praktische der Konkurrenz waren dies grundlegende Schrit-
Personal: Wolfgang Graiss (Morter)
wird Leiter der Qualitätsabteilung.
Personal: Evelyn Gamper (Tschars)
wird Verkaufsassistentin in der VI.P

Dezember 2004
EurepGAP: 662 von 1.817
Produzenten sind nun EurepGAP
zertifiziert. Das sind knapp 50% der
Fläche bzw. der Apfelernte 2004.

42
Juni 2010

Die Abteilung Verkauf mit Thea Blaas, Christiane Ilmer, Christian Pohl, Laura Dell‘Antone, Fabio Zanesco, Martin Wellenzohn,
Paul Schwienbacher, Inge Wallnöfer, Benjamin Laimer, Sepp Zöschg, Wolfi Blaas und Evelyn Gamper (von links)

te für das Wachstum der VI.P, die sich gekonnt Dem Kunden wird eine bestmögliche Verarbei-
mit einem einheitlichen und konsequenten Image tung garantiert und die Marktentwicklung kann
auf dem Markt präsentiert hatten. Damit konnte zu verschiedenen Zeitpunkten klar interpretiert
zum einen die eigene Flexibilität beibehalten, zum werden.
anderen in die Zukunft der Marke „Äpfel aus dem Abschließend möchte ich noch einmal beto-
Vinschgau” investiert werden. nen, dass ich stolz darauf bin,- wenn auch erst
Indem die Geschäftsführer der einzelnen Ge- während eines kurzen Zeitraumes - einen Ab-
nossenschaften ihren Posten beibehielten und schnitt der zwanzigjährigen Erfolgsgeschichte Dezember 2004
Ehrung: Karl Weiss wird als
dadurch auch weiterhin im engen Kontakt mit VI.P mitgestaltet zu haben. Ich bin mir sicher, langjähriger Funktionär des
den Mitgliedern und dem Produkt blieben, ist es auch weiterhin einen wichtigen Beitrag für den VOG Leifers und seit 1988 als
uns möglich, das Niveau der Kontrollen in jeder Aufbau einer konkurrenzfähigen Wirtschafts- Obmannstellvertreter geehrt.
Phase unseres Produktions- und Verarbeitungs- struktur leisten und in Zukunft alle Herausforde-
prozesses zu halten oder sogar zu verbessern. rungen meistern zu können. Winter 2004/2005
Winterschäden: Der Vinschgau ist
von Winterschäden stark betroffen.
Die Monate Oktober und Novem-
ber waren außergewöhnlich warm.
Der März war kalt und windig.

Saison 2005
EurepGAP: 80% der
Produktionsfläche sollen in
diesem Jahr zertifiziert werden.

43
Juni 2010

Abteilung Marketing

Viel Freiheit und hohe Verantwortung


Michael Grasser, Abteilungsleiter

„Besonders der Gedanke, im Auftrag von rund 1.800 Familienbetrieben


tätig sein zu können, spornt mich jeden Tag an, das Beste zu geben“.

Verpackungsmaterialien zu designen. Die Mar-


kenführung gehört zu den zentralen Aufgaben
des VI.P Marketings.
Die Tätigkeiten sind also sehr breit gefächert
und bringen sehr viel Abwechslung und Verant-
wortung mit sich. Sehr positiv seit Beginn meiner
Arbeit in der VI.P ist der relativ große Entschei-
dungsspielraum für das Marketing zu beurteilen.
Wenn es darum geht, die Vermarktung der Äp-
fel zu forcieren, erhält das Marketing genügend
Freiheiten, um kreative und innovative Lösungen
vorzuschlagen und umzusetzen. Entsprechend
18. Jänner 2005 hoch ist die Verantwortung, für eine zielgerichtete
Geschützte geografische Angabe Umsetzung der Maßnahmen zu sorgen.
(g.g.A): Die EU Verordnungen Seit mittlerweile sechs Jahren bin ich für das
2081/92 und 2082/92 werden Marketing der VI.P verantwortlich und es gilt je-
veröffentlich und regeln den Schutz
von geographischen Angaben,
den Tag neue Herausforderungen anzunehmen.
der Ursprungbezeichnung und Während meiner Zeit bei der VI.P hat es star-
den Schutz von traditionellen ke Zuwächse bei der Erntemenge gegeben, es
Spezialitäten. Diese Bestimmung wurden neue Sorten eingeführt und neue Märkte
wurden veröffentlicht. erobert. Das VI.P Marketing war bei all diesen
Nach meinem Studium der Internationalen
2. Februar 2005
Wirtschaftswissenschaften in Innsbruck und Veränderungen gefordert, seinen Beitrag zu leis-
Personal: Katrin Innerhofer Toronto-Waterloo (Kanada) konnte ich erste Er- ten. In Zusammenarbeit mit dem Verkauf konn-
(Kastelbell) wird Mitarbeiterin des fahrungen im Bereich Corporate Marketing bei te die Marke „Vinschgau/Val Venosta“ in vielen
VI.P-Service in Tschars (Verwaltung). den Heidelberger Druckmaschinen in Heidelberg Aktionen aufgebaut und gestärkt werden. Eine
sammeln. Anschließend war ich in einem Inter- intensive Marktbearbeitung und ein klarer Markt-
März 2005
VI.P Blick: Die Nummer 3 der
netunternehmen in Brixen und für eine Unterneh- auftritt konnten mit der Umsetzung des VI.P 3
Verbandsmitteilungen erscheint mensberatung in Bozen tätig. Konzeptes erreicht werden. Wir sind noch lange
in einem neuen Layout. Als sich die Möglichkeit bot, zu meinen Wur- nicht am Ziel, aber der Weg ist geebnet und es
zeln in den Vinschgau zurück zu kehren und lassen sich die ersten Früchte ernten.
März 2005 gleichzeitig in meinem bevorzugten Tätigkeitsfeld Ich erlebe die Zeit bei der VI.P geprägt von
IFS (International Food Standard):
Der Druck zur Umsetzung der
zu arbeiten, habe ich die Stelle als Marketingleiter vielen Veränderungen, Neuerungen und Umbrü-
IFS-Zertifizierung steigt. bei der VI.P angetreten. An der Stelle des Mar- chen. Das Unternehmen steht nicht still, sondern
ketingleiters hat mich besonders gereizt, dass versucht, jeden Tag besser und leistungsfähiger
März 2005 beim Marketing der VI.P sehr viele unterschied- zu werden.
Digitales Betriebsheft: Das liche Bereiche abzuwickeln sind. Zu den Aufga- Es freut mich, dass ich in einem solchen auf-
digitale Betriebsheft ist ein
Südtiroler Gemeinschaftsprojekt
ben des Marketingleiters gehört es, TV-Spots für strebenden Unternehmen mitwirken kann. Be-
und ist jetzt online. das nationale Fernsehen zu entwickeln und zu sonders der Gedanke, im Auftrag von rund 1.800
schalten, Broschüren zu entwerfen, Pressereisen Familienbetrieben tätig sein zu können, spornt
März 2005 zu organisieren, neue Marken einzuführen oder mich jeden Tag an, das Beste zu geben.
Geschichte: Die VI.P ermöglicht
die Veröffentlichung von
„Hans Harings Pelzbüchl“.
Bibliothekare und Historiker
kommen in das VI.P-Haus.

44
Juni 2010

März 2005
VOG Verwertung: Der VOG
Verwertungsbetrieb in Leifers
bekommt ein neues Logo und
nennt sich VOG Products

Mai 2005
Zertifizierung: die ersten ggA-Äpfel
aus dem Vinschgau werden geliefert

Freitag, 24. Juni 2005


Latsch: Die Obstgenossenschaft
ORTLER feiert ihr 45-jähriges
Bestandsjubiläum mit einem
Tag der offenen Tür.
Gewinnspiel in Italien in Zusammenarbeit mit dem Roten Hahn
11. Juli 2005
Personal: Lukas Holzner
(Schlanders) wird Mitarbeiter
der Abteilung Qualität der VI.P

45
Juni 2010

Marketing (2)

Eine Marke mit Geschichte


und Geschichten
Michael Grasser, Abteilungsleiter

Ein wesentliches Element in der Vermarktung der Äpfel aus dem


Vinschgau bildet die Marke „Vinschgau / Val Venosta“.

Dabei handelt es sich um eine Herkunftsmar- 2006: Mit der Ein-


ke, die Kunden und Konsumenten den Ursprung führung eine neuen
der Ware aus unserem Tal garantiert. Sie wurde Dachmarke für Südtirol
in der heutigen Form erstmals 1997 eingesetzt als Tourismusdestina­
und hat im Laufe der Zeit kleinere und größere tion wurde auch die
Veränderungen erfahren. Qualitätsmarke für den Südtiroler Apfel neu über-
Die Marke Vinschgau besteht aus den grünen arbeitet. Die Apfelwirtschaft war eine der ersten
Wiesen des Vinschgaus, den grünen Bergen der Branchen in Südtirol, die die Dachmarkenstra-
Ortlergruppe, der klaren, reinen Luft und dem tegie konsequent umgesetzt hat. Die Herkunft
Marienkäfer als Symbol für die Integrierte Pro- unserer Äpfel ist nun nicht nur durch das g.g.A.-
duktion. Bei dieser Produktionsmethode werden Siegel erkennbar, sondern auch anhand der Mar-
Schädlinge im natürlichen Gleichgewicht zu den ke selber.
Nützlingen gehalten. Deshalb ist der Marienkäfer
Ende 2004 bis Juli 2005
bestens als Symbol für die natürliche und um- 2007: Die Fantasie-
Feuerbrand: Die Feuerbrandgefahr weltschonende Produktion und der Einsatz für marke „amélie“ wird für
ist hoch, ein Dutzend Anlagen gesunde Lebensmittel als Werte hinter der Her- die Äpfel zweiter Quali-
im Vinschgau sind befallen. kunftsmarke geeignet. tät eingeführt. Die Idee
Es geht um die Zukunft der Zum zehnjährigen Bestehen wurde in ei- bei der Einführung der
Apfelproduktion im Vinschgau.
ner Sonderausgabe des VI.P-Blicks die Ur-Ge- neuen Marke war es, den Ursprung der Spitzen-
10. September 2005 schichte der Marke Vinschgau dargestellt. ware stärker zu betonen und gleichzeitig eine at-
Laas: Die Obstgenossenschaft traktive und anziehende Marke für alle anderen
ALPE feiert das 25. 2001: Registrierung Äpfel anzubieten. Bis es zur endgültigen Auswahl
Bestandsjubiläum. des Markenzeichens für den Markennamen kam, wurden rund 40 Vor-
Herbst 2005
„Vinschgau“ und „Val schläge bewertet und beurteilt. Einer der Grün-
Besenwuchs: Starkes Auftreten Venosta“ in Italien als de, der letztlich für die Wahl des Namens „amé-
von Besenwuchs im Vinschgau Kollektivmarke für die lie“ ausschlaggebend war, war die Anspielung
Vinschgauer Genossenschaften. auf den bekannten Film „Die fabelhafte Welt der
Ernte 2005 Amélie“, der bei vielen positive und heitere Asso-
Ernte: Mit der Rekordernte
2005 werden über 1.000
2005: Die Marke ziationen weckt und magische und märchenhafte
Waggon Bio-Äpfel angeliefert „Val Venosta erhält klei- Bilder in Erinnerung ruft. Weiters ist die Marke
ne Änderungen: Der in verschiedenen Sprachen leicht. Nicht zuletzt
28. November 2005 Marienkäfer als markan- handelt es sich um einen Namen mit einem weib-
VI.P Obmann: Karl Dietl ist der tes Erkennungszeichen lichen, angenehmen und vielleicht auch etwas
dritte Obmann des Verbandes.
Er löst Karl Weiss ab; Thomas
für den Vinschgau wird vergrößert. Der Claim ungewöhnlichen und faszinierenden Bezug.
Oberhofer wird Vizeobmann verändert sich von „..mele al meglio“ in „…sai
Der Kontrollausschuss, bestehend da dove viene“, um den Ursprung der Äpfel zu
aus 3 Mitgliedern des Verwal- unterstreichen.
tungsrates, ersetzt den bisherigen
Aufsichtsrat. Der Wirtschaftsberater
Hubert Zwick (Mals) übernimmt die
Funktion des Rechnungsprüfers und
Vorsitzenden im Kontrollausschuss.

46
Juni 2010

2009: Die VI.P be- gekommen ist der Schnee auf den Bergspitzen,
01. Februar 2006
schloss, den grafischen um die Höhenlage unseres Anbaugebietes zu un- Einfuhr: Eine Lizenz gegen
Auftritt der Marke „Vin- terstreichen. Einfuhrmissbrauch von Tafelobst
schgau/Val Venosta“ zu Mit Beginn der Saison 2009-2010 wurde das aus Drittländern wird ausgestellt.
verbessern bzw. zeitge- neue Erscheinungsbild auf die verschiedenen
mäß zu überarbeiten. Es wurde versucht, die we- Materialien und Medien übertragen. Dies bedeu- 20. März 2006
Personal: Mario Stricker (Latsch)
sentlichen Elemente der Marke wie Marienkäfer, tet eine Anpassung der Verpackungsmaterialien wird Mitarbeiter der VI.P Verwaltung.
Wiesen, Berge und Himmel beizubehalten. Damit und der Anzeigenmotive, ebenso eine Überar-
ist die Wiedererkennbarkeit unseres Auftritts bei beitung der Drucksorten, Werbematerialien und Anfang April 2006
Kunden und Konsumenten gesichert. Neu hinzu POS-Materialien. Bonitätensystem: VI.P und
VOG wollen das Zahlungsrisiko
vermindern und führen ein
Bonitätensystem ein, das
sich sofort bewährt.

Frühjahr 2006
VI.P-Konzept: Nach dem VI.P
2-Konzept vom März 2000, dem
Strategiepapier zum VI.P 3-Konzept
vom April 2004, das keine Mehrheit
gefunden hatte kam die Erkennt-
nis von Obmann Karl Dietl: „Wenn
wir uns nicht verändern, verändert
sich alles ohne uns. Wir kommen
an einer zentralen Vermarktung
nicht vorbei.“ Das VI.P 3-Konzept
wird endgültig ausgearbeitet.

47
Juni 2010

Marketing (3)

Vom Genuss-Gipfel zum Millionär


Michael Grasser, Abteilungsleiter

Die VI.P hat früh begonnen, durch umfangreiche Werbekampagnen für die
bessere Vermarktung der Vinschgauer Äpfel zu sorgen. Seit 26. August
1998 besteht eine formelle Marketingabteilung in der VI.P.

Die durchgeführten Kampagnen hatten un-


terschiedliche Ansatzpunkte bei den Inhalten.
Gemeinsam haben sie einen starken Auftritt in
den Massenmedien speziell auf dem italienischen
Markt. Besonders das Fernsehen und Radio wur-
den seit bestehen der Abteilung regelmäßig ein-
gesetzt. Ziel der Kampagnen war es, den Kon-
sumenten die Marke „Vinschgau / Val Venosta“
näher zu bringen.

8. Juni 2006
g.g.A.: Bei einer Pressekonferenz siehe da, eine Schar von Marienkäfern spaziert
in Mailand mit Josef Wielander, in Reih und Glied heraus und versammelt sich
Josef Gamper und Gerhard
Dichgans als Vertreter der
in der Hand des Bauern. Der verteilt die kleinen
Südtiroler Obstwirtschaft wird Nützlinge mit viel Fürsorge auf den Äpfeln. Der
der Startschuss für die g.g.A. Marinekäfer als Symbol der integrierten Produk-
in den Medien gegeben. tion und als Helfer des Bauern ist der Hauptdar-
steller der Szene. Der Spot wird musikalisch vom
31. Juli, Montag, 2006
VI.P Konzept: Das VI.P 3-Konzept
Lied „Dankeschön“ von Wayne Newton begleitet.
wird im Vorstand gut geheißen.
„Das Paket ist geschnürt - nun
kann entschieden werden“, 1998: Intensive TV- und Radiokampagne auf
titelt der VI.P-Blick. dem italienischen Markt. Das Geschmackserleb-
Spätsommer 2006
nis „Vinschgauer Äpfel“ wird unter dem Motto „Il
Besenwuchs: weiter auf picco del piacere / Gipfel des Genusses“ insze-
dem Vormarsch niert. Die Kampagne verfolgt das Hauptziel, den
Bekanntheitsgrad der „Mele – Val Venosta“ auf
1. September 2006 dem italienischen Markt zu steigern.
Personal: Yvonne Bernhart
(Kastelbell) wird Mitarbeiterin der
Abteilung Qualität und für EurepGAP 2003: „Vorhang auf“ für den Apfelgarten Vin-
und DCA-Lagertechnik zuständig. schgau: Canale5, Rete Quattro, Italia1, Rai1,
Rai2 und Rai3 sowie italienische Statellitensender
23. Oktober 2006 strahlten zwei lustige, jedoch sehr einprägsame
Personal: Sachsalber Juliane
(Tarsch) beginnt ihre Arbeit in
Spots aus. Zentrale Botschaften der Schaltun- 2006: Erfolgreich hat sich der neue Werbe-
der Qualitätskontrolle VI.P Bio. gen sind die Stärken des Vinschgaus - sein Mik- spot „Il percorso“ im italienischen Fernsehen prä-
roklima und die hervorragenden Bergfrüchte aus sentiert. Im Zeitraum zwischen 18. Februar und
Ernte 2006 integriertem Anbau. 31. März wurde der neue Werbespot rund 300
Lagerung: Innovative Lagertech- Die Szene: ein Bauer besucht seine Obst- Mal in den wichtigsten italienischen Fernsehsen-
nologien kommen zur Anwendung.
1-MCP und DCA werden ver-
wiese und legt eine kleine Schachtel auf einen dern (Rai 1, Rai 2, Rai 3, Italia 1, Canale 5, Rete
suchsweise in einigen Vinschger der Äste an denen rotbackige Golden Delicious 4, usw.) ausgestrahlt. Damit der TV-Spot mit dem
Obstgenossenschaften eingesetzt. hängen. Er öffnet vorsichtig die Schachtel und Radio-Spot im Einklang steht, wurde auch für

48
Juni 2010

das Radio ein neuer Spot entwickelt. Den Ra-


diospot konnte man für zwei Wochen auf zwei
italienischen Netzwerken und vier Radiosendern
knapp 500-mal hören. Die Kombination dieser
beiden Medien hat ein Maximum an Erreichbar-
keit der Konsumenten bewirkt.
Die Entscheidung, im Werbespot weiterhin
auf die wesentlichen Elemente unseres Anbau-
gebietes zu setzten, hat sich als richtig erwiesen.
Die Konsumenten erinnern sich an den Spot und 2009: Heuer erstmals haben wir zusätzlich
bringen unsere Marke mit Äpfeln aus den Bergen, zur klassischen TV-Kampagne auch die soge-
unberührter Natur und gesunder Umgebung in nannten „Telepromozioni“ eingesetzt. Es handelt
Verbindung. Der neue Werbefilm baut auf dem sich um Spots, bei denen das Produkt von be-
alten auf und führt dessen Geschichte auf eine kannten Moderatoren oder Persönlichkeiten im
sehr emotionale Art und Weise weiter: der Ma- italienischen Fernsehen vorgestellt wird. Die Er-
rienkäfer als Symbol für den integrierten Anbau, klärungen in den Telepromozioni erlauben es, ei-
der Obstbauer, der seine Bäume mit Hingabe ne Geschichte zu unseren Äpfel zu erzählen und
hegt und pflegt, der Apfel, in den man genussvoll das Thema Höhenlage aus unserem TV-Spot zu
und bedenkenlos hinein beißen kann. erklären und zu vertiefen.
In dieser Saison haben wir Telepromozioni
während den Sendungen „La prova del Cuoco”
und „L’Eredità” auf Rai 1 geschalten. Bei Me-
diaset waren wir mit Telepromozioni während
den Sendungen „Chi vuol essere Milionario” und
„Beautiful Flash” auf Canale 5 vertreten. Es freut
uns besonders, dass wir Gerry Scotti als Mode-
rator für unsere Äpfel gewinnen konnten. In seiner
Sendung „Chi vuol essere Milionario” präsentierte
er die Vorzüge unserer Produkte und die Einma-
2008: Einer der wesentlichen Schwerpunkte ligkeit unseres Anbaugebietes.
im Marketingprogramm der Saison 2008/2009
war der Einsatz eines neuen Werbespots im ita-
lienischen Fernsehen. Bisher standen die klima- Herbst 2006
tischen Besonderheiten unseres Anbaugebie- Qualität: Ab Herbst 2006 wird den
Kunden nur mehr EurepGAP-Ware
tes und die Anbauweise unserer Äpfel im Vor- angeboten. 93% der Mitglieder und
dergrund des Spots. Mit dem neuen Werbefilm 98% der Fläche sind zertifiziert.
sollte ein Bruch zur bisherigen Linie erfolgen. Es
sollten neue, kreativere Lösungen gesucht wer- 24. November 2006
den. Aus diesem Hintergrund heraus ist der neue Laas: Erich Thaler tritt als Obmann
der ALPE zurück; an seine
Spot „Altezza“ entstanden. In diesem Spot wird Stelle rückt Georg Grasser.
die Höhenlage unseres Anbaugebiets als wichti-
ges Unterscheidungsmerkmal für die Vinschgau- 13. November 2006
er Äpfel herausgestrichen. Aus dieser Höhenlage Auf dem spanischen Markt haben wir in einer VI.P: Die VI.P Service Gen.m.b.H.
ergeben sich dann sämtliche Produktvorteile für ausgedehnten Kampagne in der Saison 2009- wird aufgelöst und als Abteilung
Bio in die VI.P eingegliedert.
unsere Äpfel. Die gestalterische Umsetzung des 2010 gezielt Kunden und Konsumenten ange-
Films erfolgt auf eine sehr unkonventionelle und sprochen. Die Vinschgauer Äpfel waren Ende 28. November 2006
emotionale Weise: Es werden branchenfremde Jänner/Anfang Februar für drei Wochen im na- Marketing: Michael Grasser
Sequenzen gezeigt, die alle das Thema Höhe tionalen spanischen Fernsehen zu sehen. Wie stellt der Vollversammlung das
ansprechen (Stöckelschuhe, Hochhaus, Ba- in Italien wurden auch in Spanien die sogenann- Marketingprogramm 2006/2007
vor. Pressearbeit ist Grundlage.
by, Giraffe, Stabhochspringer). Der Spot gipfelt ten „Telepromozioni“ als Format im Fernsehen Verwaltungsrat: Änderungen durch
in der Feststellung „Più alta per piacere. Mela gewählt. So wurde auf dem spanischen Sender Ausscheiden von Thomas Holzner/
Val Venosta - sopra tutte“. Auf den Marienkäfer „Cuarto“ unser Apfel von der Moderatorin Nuria Ortler und Erich Thaler/Alpe
als Symbol für den integrierten Anbau wird aber Roca vorgestellt. Auf dem Kanal „Telecinco“ hat
nicht verzichtet. Dieses Element ist kennzeich- Christian Galvez in der Sendung „Pasapalabra“ 14. Dezember 2006
Latsch: Neuer Obmann der
nend für den Vinschgau und wird weiterhin als die Qualität unserer Äpfel hervorgehoben. Unsere Ortler wird Janser Alexander.
wesentlicher Bestandteil in der Kommunikation Fernsehpräsenz in Spanien hat bei Kunden und Er war Obmannstellvertreter seit
eingesetzt. Konsumenten großen Anklang gefunden. 2004 und ersetzt Thomas Holzner.

49
Juni 2010

Abteilung Qualität

Von EurepGAP bis GlobalGAP


Wolfgang Graiss, Abteilungsleiter

„Mit der Umsetzung des VI.P 3-Konzepts hat das Unternehmen VI.P
bewiesen, dass es sehr wohl möglich ist, Entscheidungen zu treffen,
die Maßstäbe in einer strategischen Weiterentwicklung setzen.“

Mit 1. April 2005 trat ich die Stelle als Ab-


teilungsleiter der Qualitätsabteilung der VI.P an.
Es galt, die von meinem Vorgänger eingeführ-
ten Neuerungen aufrechtzuerhalten, aber auch
sich weiteren Neuerungen anzunehmen. Es ist
gar nicht so leicht, die drei wichtigsten Arbeits-
themen in der Zeit meiner bisherigen Anstellung
anzuführen.
Die Kundenbeziehungen, die Sortiertechnik,
die Thematik um Rückstände und die verschie-
densten Zertifizierungen haben wohl die vergan-
gene Arbeitszeit am meisten geprägt. Die VI.P
8. Jänner 2007 durchlebte gemeinsam mit den angeschlosse-
VI.P-Konzept: Ein historischer Tag nen Genossenschaften und deren Mitgliedern
in der Geschichte der Vinschgau-
er Obstwirtschaft, schreibt Josef
in den letzten Jahren eine Reihe entscheidender
Wielander in der Verbandszeitung, Fortschritte. Aus der folgenden Auflistung gehen
der Versuch, Zukunft zu gestal- wichtige Neuerungen und Ereignisse aus Sicht
ten und zu sichern. Die Mehrheit der Qualitätsabteilung hervor: seit 2004 Aufrecht-
aller Mitglieder der Obst- und erhaltung von ISO 9001, dem Standard zu Quali-
Gemüsegenossenschaften stim-
men dem VI.P 3-Konzept zu.
tätsmanagement; seit 2004 interne Vorgabende-
Als frisch gebackener Akademiker freute es finition zu den EAN- und GS1-128-Strichcodes;
Jänner 2007 mich ungemein, mit 1. April 2004 den Arbeits- seit 2005 vollständige Umsetzung der Hygiene-
Qualität: Der wohl wichtigste platz in der VI.P als Mitarbeiter der Qualitätsab- standards IFS und BRC; seit 2005 vollständige
Schritt in der Umsetzung des VI.P teilung antreten zu dürfen. Umsetzung des EurepGAP-Regelwerks (nun-
3-Konzeptes ist die einheitliche
Einstellung der Sortiermaschinen
Der neue Arbeitsplatz überzeugte nicht nur, mehr GlobalGAP); seit 2005 Umsetzung der Vor-
aller Genossenschaften. „Damit weil er eine Beschäftigung mit der von klein auf gaben zu Südtiroler Apfel g.g.A.
Qualität gleich Qualität ist“, wird im erfahrenen Nähe zur Landwirtschaft anbieten 2005 erste professionelle multifunktionale
VI.P-Blick vom Jänner 2007 getitelt. konnte, sondern ermöglichte eine herausfordern- Kistenwaschanlage in Betrieb; seit 2006 vollstän-
de Tätigkeit genau in den Bereichen Qualität und dige Umsetzung der Rückverfolgbarkeit auf Ebe-
Jänner 2007
VOG Products: Das neue
Lebensmittelsicherheit, die auf mich seit eh und je ne Konsumentenverpackung; seit 2006 schritt-
Produkt – der neue Snack - von eine große Faszination ausüben. weise Einführung der Lagertechnik DCA; seit
VOG Products sind frische, Nur gut fünf Monate waren mir gegönnt, unter 2006 Produktions- und Vermarktungsrechte Ni-
gewaschene und geschnittene der kompetenten Leitung von Hans Tscholl ge- coter-Kanzi® für VI.P; 2006 Kundenforderung zu
Apfelschnitten im Beutel. meinsam mit Reinhold Prantner und Gerold Frank akuter Referenzdosis und Mehrfachrückstände;
26. Jänner 2007
in der Qualitätsabteilung mitarbeiten zu dürfen. In 2006 verpflichtende Anwendung einer europäi-
Personal: Paul Schwienbacher dieser kurzen Zeit spezialisierte ich mich in den schen Verordnung zu Lebensmittelhygiene; 2006
(Karthaus, Schnals) wird Mitarbeiter Aufgabenbereichen Hygiene- und Qualitätsma- gesetzlich geforderte Rückverfolgbarkeit zu Ver-
der Verkaufsabteilung. nagement. Zusätzlich arbeitete mich mein Vorgän- packungsmaterialien; seit 2007 Umsetzung des
ger in alle Themen rund um Agrios und damals VI.P 3 Konzeptes; seit 2008 Umsetzung des Um-
9. Februar 2007
Personal: Peter Telfser (Schlanders)
noch EurepGAP ein. Schmerzhaft in Erinnerung weltstandards ISO 14001; seit 2008 Umsetzung
wechselt aus der VI.P Verkaufs- bleibt der Tag, als Hans Tscholl von einer Radtour der Zertifizierungswoche; 2008 Harmonisierung
abteilung zur Firma Röfix (Töll) aufs Stilfserjoch nicht mehr zurückkehrte. der Rückstandshöchstmengen auf EU-Ebene;

50
Juni 2010

Die Abteilung Qualität mit Gerold Frank, Yvonne Bernhart, Jochen Rungg, Wolfgang Graiss, Lukas Holzner, Martin Rechenmacher (von links)

2008 Inkrafttreten der neuen Version zu Global- Wo auch immer Arbeit zu bewältigen ist, ge-
GAP (vormals EurepGAP); seit 2009 T-Stadium- hen die Assistenten Lukas Holzner und Jürgen
Messungen zur Prognose von Erntefenstern pro Rungg zielstrebig zur Hand. Der letzte Neuzu-
Erntezone; seit 2009 Umsetzung des Versuchs zu gang, Martin Rechenmacher, wurde durch die 16. März 2007
Reflektierfolien; seit 2009 schrittweise Einführung aufwändige Arbeit bei der Sortiermaschinenein- Latsch: Die Ortler wirtschaftet
des digitalen Betriebshefts; seit 2009 insgesamt stellung notwendig. mit der Sonne. Die damals größte
Photovoltaik-Anlage Italiens befindet
sechs Mitarbeiter in der Abteilung Qualität der Zur 20 Jahr Feier der VI.P finde ich es durch- sich auf dem Dach der Ortler.
VI.P; 2009 Umsetzung des T. Nature-Regelwerks aus angebracht, auch eine kritisch gestellte Fra-
(vormals T. Nature Choice); 2009 gesetzliche An- ge zu beantworten. Was empfindet ein Mitarbei- 25. März 2007
erkennung der integrierten Produktion AGRIOS ter der VI.P, wie ich es bin, in dieser leitenden Personal: Fabio Zanesco
auf nationaler Ebene; seit 2010 Umsetzung von Position als unangenehm? Als Abteilungsleiter (Treviso) wird neuer Leiter der
Abteilung Verkauf der VI.P.
OHSAS 18001, dem Standard zu Arbeitsschutz- der VI.P verpflichtet man sich zur strategischen
management; 2010 erstmals iQS-3 Sortierung zu Weiterentwicklung des Unternehmens und der 6. April 2007
Qualitätskriterien der Klasse in Betrieb Aufgabenbereiche der Abteilung. Wagt man sich Personal: Nach sieben Jahren tritt
Mittlerweile zählen heute zur Qualitätsab- hier vor, begegnet man einer großen Schwerfäl- Karin Mayr (Staben) als Mitarbeiterin
teilung sechs engagierte Mitarbeiter, ohne die ligkeit. Gerne sagt man sich, dass das Genos- der Verwaltung VI.P-Service aus.
die abwechslungsreiche Aufgabenbewältigung senschaftswesen daran schuld sei. Allerdings 21. April 2007
schlichtweg nicht mehr zu bewältigen wäre. hat mit der Umsetzung des VI.P 3-Konzepts das VI.P: Italiens Agrarminister Paolo de
Yvonne Bernhart als stellvertretende Abteilungs- Unternehmen VI.P bewiesen, dass es sehr wohl Castro zu Besuch am Verbandssitz.
leiterin bearbeitet die Schwerpunkte GlobalGAP, möglich ist, Entscheidungen zu treffen, die in
Rückstandsmonitoring und neue Lagertechni- jeder Hinsicht Maßstäbe in einer strategischen 5. und 6. Mai 2007
Schlanders: Das 3. Südtiroler
ken. Gerold Frank verfolgt fachlich die Schwer- Weiterentwicklung gesetzt haben. Bleibt zu wün- Apfelfest fand in Schlanders auf
punkte Sorten, Produktprüfungen und Reifebe- schen, dass dieser Charakterzug die VI.P künftig dem Betriebsgelände der GEOS
stimmung. weiterhin auszeichnet. statt und wurde zum Erlebnis.

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Juni 2010

Abteilung EDV

Die Vorreiterrolle der VI.P


ist offensichtlich
Andreas Oberhofer, Abteilungsleiter

„Darüber hinaus durfte ich als Ansprechpartner bei der Automatisierung der
Produktionssteuerung in den Genossenschaften maßgeblich mitwirken“.

ware war an vielen Stellen fehlerhaft und nicht


marktreif. Zu Beginn galt es also eine Krise zu
meistern. Dies gelang nach zahlreichen Arbeits-
sitzungen mit den Programmierern des RIS und
den Mitarbeitern von VI.P und Genossenschaf-
ten. Als die Software schließlich stabil gelaufen
ist, wurde eine neue Breitbandverbindung zwi-
schen den einzelnen Genossenschaften aufge-
baut. Daraufhin haben wir alle Genossenschaf-
ten der VI.P auf das einheitliche Programm um-
gestellt. Diese zukunftsweisenden Maßnahmen
stellten sich später als wichtiger Grundstein mei-
ner weiteren Tätigkeiten heraus.
Dadurch festigten sich auch die Beziehungen
Mai 2007 und das Vertrauen zwischen den Anwendern der
Umbau: VI.P 3 zieht Baumaßnah- VI.P Familie und dem RIS. In der Folge haben
men nach sich. Die Notwendigkeit wir die „Verbundslösung“ weiter ausgebaut und
den Verbandssitz zu erweitern wird automatisiert, sodass mit diesem sogenannten
ersichtlich. Der Bauausschuss
wird gebildet von Obmann Karl
Dreieckssystem bereits ein Drittel des Verkaufes
Dietl, seinem Stellvertreter Thomas der gesamten Vinschgauer Äpfel zentral über die
Oberhofer, Verwaltungsrat Luis Seit 10 Jahren gibt es die EDV Abteilung VI.P abgewickelt werden konnte.
Alber, Direktor Josef Wielander in der VI.P. Im März 2000 habe ich die damals Als diese Software auch vom VOG und von
und Architekt Arnold Gapp. neu geschaffene Stelle eines EDV-Koordinators Melinda übernommen wurde, konnten Synergi-
Juni 2007
im Verband der Vinschgauer Genossenschaften en genutzt, und der Aufwand für die laufende
Personal: Thea Blaas (Laas) wird angetreten. Zuvor hab ich in der Gewerbeober- Wartung und Weiterentwicklungen der Program-
Verkaufsassistentin der VI.P. schule in Bozen - Fachrichtung Informatik - 1994 me auf eine breitere Basis gestellt werden. Die
maturiert und Erfahrungen als Programmierer Vinschgauer Genossenschaften haben damit
August 2007 und System Administrator bei der Südtiroler In- im EDV Bereich eine Vorreiterrolle in der Obst-
Beschluss: Die Marillen werden
ab 2006 zentral - in der
formatik AG in Bozen und bei einem internationa- wirtschaft eingenommen. Darüber hinaus durfte
Abteilung Bio - von der VI.P len Unternehmen gesammelt ich als Anlaufstelle bei der Automatisierung der
verarbeitet und vermarktet. Ein Grund für die Ausschreibung der Stelle Produktionssteuerung in den Genossenschaften
Marillen: Das erste Jahr mit des EDV Koordinators in der VI.P waren unzu- maßgeblich mitwirken. In enger Zusammenarbeit
zentraler Vermarktung der friedene Anwender. Es gab enorme Startschwie- mit den Produktionsleitern wurde ein neues Sys-
Marillen ist optimal gelaufen
rigkeiten mit dem damals erst seit kurzem von tem zur Unterstützung der Abläufe von der Sor-
1. August 2007 der Abteilung Raiffeisen Informationssystem des tierung über die Verpackung und Etikettierung bis
VI.P: Das VI.P 3-Konzept ist Raiffeisenverbandes (kurz RIS) eingeführten Wa- hin zum Versand samt Rückverfolgbarkeit aufge-
angelaufen. Die VI.P startet in eine renwirtschaftsprogramm „New Era“. Die Soft- baut und eingeführt.
neue Vermarktungsdimension.
Trotz Rekordernte werden die
viel diskutierten Erntefenster
eingehalten. Die Geschäftsfelder
werden zugewiesen.

52
Juni 2010

Andreas Oberhofer im Server-Raum, dem eigentlichen Herz und Hirn der VI.P.

Als weiterer Schwerpunkt ist das Thema di- dig, von der Anlieferung über die Auftragsabwick-
gitales Betriebsheft zu nennen. Gemeinsam mit lung bis hin zur Fakturierung. Schließlich konn-
dem leider allzu früh verstorbenen Kollegen Hans te nach einer intensiven Zusammenarbeit vieler 1. August 2007
Tscholl ist damals die Idee einer digitalen Quali- Beteiligter am 01. August 2007 die langjährige Personal: Christiane
tätsplattform entstanden. Das in Form eines süd- Vision erfolgreich in den Echtbetrieb übergehen. Ilmer (Tschars) gehört zur
tirolweiten Gemeinschaftsprojektes entwickelte Seither liegt das Hauptaugenmerk meiner Verkaufsabteilung der VI.P
Internet System zur Erfassung der Produzenten- Tätigkeit gemeinsam mit unserem neuen und 20. August 2007
daten wird ständig an die aktuellen Gegeben- kompetenten Abteilungsleiter Kollegen, dem Personal: Maria Magdalena Alber
heiten angepasst und ist derzeit in Phase der Controller Roman Raffeiner, in der Sicherstel- (Tschars) wird in der Abteilung
praktischen Umsetzung. lung der technischen Infrastrukturen und in der Verwaltung aufgenommen.
Eine der größten Herausforderung an die EDV Bereitstellung aller notwendigen Informationen.
1. September 2007
war sicherlich das VI.P 3-Projekt. Die Vorberei- Ebenso gehört es neben dem Thema der Daten- Personal: Roman Raffeiner (Latsch)
tungen für die zentrale Apfelvermarktung haben sicherheit zu meinen Aufgaben, die wachsenden wird Leiter der neu eingeführten
bereits mit einer ersten Projektgruppe 2003 auf Geschäftsanforderungen durch angemessene Abteilung „Controlling“.
Schloss Goldrain begonnen. In der Folge galt es, und aktuelle Informationstechnik bestmöglich
die technischen Voraussetzungen für die gemein- abzudecken. Nicht zuletzt stellt die Zuverlässig- 14. September 2007
Personen: Raimund Prugger,
same Vermarktungsorganisation zu schaffen, die keit der EDV-Systeme einen immer wichtigeren Obmann der OVEG, Mitglied des
notwendige EDV-Infrastruktur aufzubauen und Bestandteil des Geschäftserfolges der Vinsch- Verwaltungsrates und des Kontroll-
alle betroffenen Systeme aufeinander abzustim- gauer Obstwirtschaft dar. Trotz der wie in jedem ausschusses der VI.P, tritt zurück.
men. In enger Zusammenarbeit mit dem Füh- Unternehmen, enormen Tragweite der EDV und
rungsteam und den Schlüsselanwendern aus der durch die interessante und herausfordernde Ar- Anfang September 2007
Ernte: Stark böiger Nordföhn im
gesamten VI.P Familie war ich maßgeblich an der beit fühle ich mich wohl in der VI.P-Familie, und mittleren und unteren Vinschgau
Neugestaltung der operativen Abläufe beteiligt, freue mich einen Betrag leisten zu können in einer und Burggrafenamt verursachen
und als Projektleiter für die softwaretechnische erfolgreichen Erzeugerorganisation auf diesem erhebliche Schäden.
Umsetzung der zentralen Vermarktung zustän- hohen Niveau.
September 2007
EurepGAP: Die Kriterien werden
weltweit angewandt. Bei der
Jahreskonferenz entsteht
der Begriff GlobalGAP.

53
Juni 2010

Abteilung Controlling

Das Erfolgsmodell in Daten


und Zahlen
Roman Raffeiner, Abteilungsleiter

„Wie ein roter Faden zieht sich durch meine Arbeit hindurch, dass ich
reale Unternehmensprozesse in Datenstrukturen abbilden und daraus
Informationen ableiten muss“.

Jahre im Ausland aufzugeben und mich beruflich


wieder nach Südtirol zu orientieren. Ich bewarb
mich um die Stelle und konnte mich schon bald
über eine für mich positive Entscheidung der
VI.P-Gremien freuen.
Nach meinem Eintritt in die VI.P Anfang Sep-
tember 2007 war meine erste Sorge nicht, wie
manchmal meine Kollegen und Vorgesetzten
meinten, die mentale Umstellung von der angeb-
lich „großen weiten Welt“, in der ich mich vorher
bewegt hatte, auf die „Provinz“. Vielmehr war mir
von Anfang an klar, dass ich in ein hochmoder-
nes, weltweit agierendes Unternehmen respekta-
bler Größe mit voll engagierten Mitarbeitern ge-
30. September 2007 kommen war, und alle Energie aufwenden muss-
Latsch: Geschäftsführer Hubert te, um mit den vorhandenen hohen Standards
Unterweger verlässt die ORTLER mithalten und die in mich gesetzten Erwartungen
31. Oktober 2007
erfüllen zu können.
Fusion: Durch die Fusion von Da das VI.P 3-Projekt sich nun schon in der
MIVO und ORTLER in Latsch letzten Phase der Umsetzung befand, galt es,
entsteht Europas größter Obst- An jenem kalten Jänner-Nachmittag des Jah- keine Zeit zu verlieren und sofort mit der Durch-
verarbeitungsbetrieb MIVOR. Als res 2007 konnte ich noch nicht ahnen, dass die führung der im Controlling geplanten Projekte zu
Obmann wird Thomas Oberhofer
gewählt und als Geschäftführer
VI.P in meinem Leben eine wichtige Rolle spielen beginnen. Die Vorga­ben für das erste Jahr las-
wird Martin Pinzger ernannt. Die würde. Damals war ich bei einer Radtour mit ei- sen sich in wenigen prägnanten Worten zusam-
VI.P besteht nun nur noch aus nem Latscher Bauern ins Gespräch gekommen. menfassen: Aufbau eines Infor­mationssystems
8 Mitgliedsgenossenschaften. Eine gute dreiviertel Stunde lang hat er mir vom mit sämtlichen, verfügbaren Daten über die
neuen VI.P 3-Konzept erzählt - mir im eher dün- Vinschgauer Obstwirtschaft; Aufbau eines Ver-
November 2007
Personal: Rudi Gluderer
nen Rad-Trikot, zitternd vor Kälte, aber doch brav rechnungssystems für Kosten und Leistungen;
(Vetzan) wird stellvertretender ausharrend, weil mir dieses große Vorhaben so- Aufbau eines Systems für die zentrale Obst-Jah-
Verkaufsleiter der Bio Vinschgau. fort sehr interessant schien und mir allmählich die resabrechnung. Bei genauerer Betrachtung frei-
Tragweite des Projektes klar wurde. lich war von Anfang an klar, dass die Umsetzung
November 2007 Im Frühjahr 2007 wurde von der VI.P im Rah- dieser Ziele ein größeres Unterfangen werden
Kastelbell: Europa hält
Lokalaugenschein in Kastelbell.
men des VI.P3-Konzeptes die Position eines würde, zumal auch der Zeitrahmen mit gerade
Sechs EU-Parlamentarier Controllers neu geschaffen. Die Ausschreibung 12 Monaten nicht sehr großzügig bemessen und
besuchen die OG JUVAL. weckte mein Interesse, da ich glaubte, meine durch den Termin für die Endabrechnung auf den
Kenntnisse und Fähigkeiten könnten gut zu den Tag genau festgelegt war.
Herbst 2007 Anforderungen dieser Stelle passen. Nach Ab- In dieser Situation konnte ich jedoch feststel-
Eyrs: nach dem Rücktritt
Raimund Prugger bekleidet
wägen aller Für und Wider beruflicher wie privater len, dass eine Reihe von Randbedingungen ge-
Christoph Alber das Amt des Natur rang ich mir die Entscheidung ab, gege- geben waren, welche die Arbeit außerordentlich
Obmanns in der OVEG. benenfalls meinen Arbeitsplatz der letzten acht erleichterten. Das Wichtigste war wahrscheinlich

54
Juni 2010

der Umstand, dass die Einführung des „revoluti- VI.P blicke ich mit sehr angenehmen Gefühlen auf
onären“ VI.P 3-Konzeptes mit dem zentralen Ver- diese Zeit zurück - und mit Zuversicht in die Zu-
kauf und allen Folgeerscheinun­gen offensichtlich kunft. Meine Position als Controller ist mit überaus Herbst 2007
sehr gut vorbereitet worden war und der Kernge- abwechslungs­reichen Tätigkeiten verbunden. Ich Sprüherprüfstelle: Die Firma VIMAS
danke dieses Systems in allen Köpfen unverrück- habe großen Handlungsspielraum, der viel Krea- GmbH wird beauftragt, von nun an
bar seinen Platz gefunden hatte. Weiters hatte tivität zulässt; andrerseits gibt es klar festgeleg- die Sprüher zu testen, die vorher
ich immer das Gefühl, dass meine Arbeit einen te Grund-Richtlinien, so dass man immer weiß, von der Fa. Moser (Kastelbell) bei
der VI.P gestestet wurden. Dies
großen Stellenwert hatte und die Notwendigkeit „woran man ist“. Ich bin in einem Unternehmen, als Folge des Neubaues der VIP.
meiner Aktivitäten nie und von niemandem in das hohe Ansprüche an seine Mitarbeiter stellt
Zweifel gestellt wurde. Diese beiden Tatsachen und klare Ziele setzt, in dem Vorgesetzte aber Anfang 2008
hatten zur Folge, dass ich nie Energie dafür ver- auch voll hinter ihren Mitarbeitern stehen und sie Zertifizierung: Die Abteilung Bio
schwenden musste, dass etwas umgesetzt wer- unterstützen. Mir ist bewusst, dass ich eine große ist nun nach ISO 14000:2004
(Umwelt) zertifiziert.
den konnte, sondern nur dafür sorgen musste, Verantwortung trage, vor allem gegenüber den
dass es richtig gemacht wurde. Sehr entgegen annähernd 2000 Familien im Vinschgau, die vom 12. März 2008
kam mir stets auch die große Bereitschaft aller Obstbau leben. Sie können den Anspruch erhe- Südtiroler Apfelkonsortium: Mit
Mitarbeiter zur Zusammenarbeit und zur offenen ben, dass die Zahlenwerke des Controllings fun- Ministerialdekret ist das Südtiroler
Kommunikation. Es gab keinen Fall, auch nicht diert sind und transparent bis zur letzten Ziffer, da Apfelkonsortium als Schutzkonsor-
tium für die g.g.A. des Südtiroler
auf der Ebene der vielgeplagten Geschäftsführer sie schließlich große Geldströme lenken. Apfels anerkannt worden. Das Kon-
und des Direktors, dass ich bei einer Terminan- Meine 1.000 Tage sind nur eine kleine Zeit- sortium besteht seit Oktober 2000.
frage nennenswert zu warten hatte. spanne in der 20jährigen Geschichte der VI.P,
Nicht zuletzt schätzte ich es sehr, dass ich ein aber es erfüllt mich mit Genugtuung, dass ich März 2008
sehr zuverlässig arbeitendes IT-System vorfand ein wenig zum Erfolg beitragen konnte. In der Marke: Die Fantasiemarke ameliè
wird für Ware zweiter Qualität
und kom­petente Ansprechpartner in Fragen der Zukunft werde ich meine ganze Energie dafür ein- eingeführt. Damit soll die Spitzen-
Informationstechnologie und der EDV-Prozesse setzen, dass das Erfolgsmodell VI.P seine Fort- ware „Vinschgau - Val Venosta“
hatte. Nach knapp drei Jahren Tätigkeit bei der setzung findet. noch stärker betont werden.

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Juni 2010

Geschäftsfeldleiter

Gefordert zwischen Norwegen


und Nordafrika
Sepp Zöschg, Verkäufer und Geschäftsfeldleiter

„Ich habe schon für die Vinschgauer Obstproduzenten gearbeitet,


als es die VI.P noch gar nicht gab.“

Gerhard Dichgans kam aus seinem Urlaub nicht


mehr als Verkaufsleiter nach Naturns zurück,
sondern blieb als Direktor des VOG in Bozen.
Der Wechsel lag in der Luft, trotzdem stand ich
anfänglich ziemlich verunsichert da. Damals lie-
fen die Drähte heiß. In kürzester Zeit musste eine
Struktur auf die Beine gestellt werden. Das heißt,
eigentlich musste das umgesetzt werden, wovon
die Vinschger Obmänner und Geschäftsführer
seit Jahren sprachen und worüber sie sich ab Mai
1990 in zahllosen Sitzungen die Köpfe heiß dis-
kutiert hatten. Es war die Geburtsstunde der VI.P
oder anders ausgedrückt der Anfang von einem
21. April 2008
Personal: Jürgen Rungg (Partschins)
eigenständigen Auftritt der Marke Vinschgau. Auf
stößt zur Qualitätsabteilung der VI.P den damaligen Geschäftsführer der Naturnser
Obstgenossenschaft, Erwin Gostner, geht das
Mai 2008 Wortspiel „VI.P“ für Vinschgauer Obst- und Ge-
Digitales Betriebsheft: Die müseproduzenten zurück. Die Startmannschaft
Lösung für das Problem digitales
Betriebsheft heißt NutriWeb und
bestand aus vier Personen, dem geschäftsfüh-
ist eine Datenbank zum Sammeln renden Obmann Josef Telfser aus Kastelbell,
aller digitalen Aufzeichnungen Nach Abschluss der fünfjährigen Handels- dem Verwaltungsleiter Bernhard Innerhofer aus
zum Betriebsheft. Nun muss nur schule war ich bei einer Kastelbeller Baufirma Schenna, meiner Wenigkeit und der Mitarbeiterin
noch die Umstellung erfolgen. mit Buchhaltungs- und Verwaltungsaufgaben Marion Gufler aus Meran, die unmittelbar aus der
23. Juni 2008
betraut worden. Nebenher hatte ich auch Bau- Tennishalle nach Naturns engagiert worden war.
Zertifizierung: Die VI.P materialien zu verkaufen. Nach einem kurzen In- Als erster VI.P-Angestellter begann ich mei-
wird gemeinsam mit allen termezzo in der Bank habe ich mich um die Stelle nen Dienst am 15. November 1990. Andreas
Mitgliedsgenossenschaften nach eines Verkäufers für die VOG-Außenstelle in Na- Humml aus Naturns sollte als nächster Mitarbei-
den neuesten und strengsten turns beworben. Mein damaliger Vorgesetzter - ter dazukommen. In ruhigeren Zeiten besuchte
Vorgaben zertifiziert.
heute muss ich sagen mein Lehrmeister - war der er die einzelnen Obstgenossenschaften, um sich
Juni 2008 heutige Direktor des VOG, Gerhard Dichgans, ein Bild von der Qualität zu machen. Anscheinend
POG: Geschäftsführer Oswald sprachgewandt und geschickt im Umgang mit war GEOS-Obmann Karl Dietl von seinen Fähig-
Gufler, seit 1999 in der Partschinser Kunden. Ein Schreibtisch, ein Telefon und ein ras- keiten so beeindruckt, das er ihn kurzerhand als
Obstgenossenschaft, scheidet selnder Fernschreiber, ein Telex-Anschluss, wa- Produktionsleiter verpflichtete. Ebenfalls als jun-
durch die anstehende Fusion aus.
ren die spartanischen Einrichtungen und einzigen ger Mitarbeiter bei der VI.P ein- und nach dem
11. August 2008 technischen Segnungen im Verkaufsbüro. Militärdienst als einer der jüngsten Geschäftsfüh-
Fusion: Aus der NOG Naturns Seit 1987 haben wir uns zu zweit bemüht, rer Südtirols aus der VI.P aus- und bei der NOG
Plaus und der Partschinser neue Kunden zu bedienen und neue Märkte für Naturns wieder eingestiegen ist der Galsauner
Obstgenossenschaft POG wurde die Vinschgauer Äpfel zu erschließen und aufzu- Christoph Tappeiner. Seit Bestehen der VI.P ha-
„TEXEL landwirtschaftliche
Gesellschaft“. Die VI.P besteht
bauen. Nach drei Jahren Außenstelle VOG-Vin- ben sich nicht nur die Mitarbeiter vor allem im
nun nur noch aus schgau haben sich dann die Ereignisse in Bozen Verkauf vervielfacht, es sind neue Abteilungen
7 Mitgliedsgenossenschaften. und im Vinschgau buchstäblich überschlagen: und - als neueste Einrichtungen - die Geschäfts-

56
Juni 2010

feldleiter dazu gekommen. Doch zurück in die ausgebaut. Zunehmende Aufmerksamkeit wur-
Urzeit der VI.P. Wir waren in Naturns im Haus Ju- de den Kettenbetrieben entgegen gebracht. Wie
val untergebracht. An sich in bester Lage, an der sich Kundenkontakte anbahnen und entwickeln
Straße und sofort sichtbar. Hinter den unschein- konnten, verdeutlicht jene 700 Kilometer-Fahrt
baren Mauern spielte sich aber Arbeit auf engs- nach Mittelitalien, die mit einem 10minütigen Tref-
tem Raum ab und die fast tägliche Sorge, wo fen endete und die Drei-Personen-Delegation der August 2008
VI.P 3: Die Ernte 2007 ist
sollte man mit dem nächsten Kunden hingehen. VI.P ziemlich perplex und nachdenklich die zwei- verkauft. Das erste Jahr mit
Glücklicherweise gehört dies der Vergangenheit ten 700 Kilometer wieder zurück fahren ließ. Allen gemeinsamer Vermarktung wird
an. 1997 konnten wir den wunderschönen und Zweifeln zum Trotz. Die Geschäftsverbindungen erfolgreich abgeschlossen.
vor allem funktionalen Verbandssitz in Latsch be- gibt es heute noch und sie haben sich äußerst
ziehen. 11 Jahre später wurde auch dieser er- erfolgreich entwickelt. Dass der skandinavische August 2008
TEXEL: Erste Bewährungsprobe
weitert. Heute bieten die geräumigen Büros und Markt so etwas wie mein Steckenpferd gewor- für die neue Obstgenossenschaft.
die geschmackvoll eingerichteten Sitzungs- und den ist, muss auch einer Zufallsbekanntschaft Durch Murenabgang und Hagel
Besprechungsräume alle Voraussetzungen, dass zugerechnet werden. Der erste Skandinavier, den entstehen große Schäden
sich Mitarbeiter und Kunden in einer Wohlfühl- ich über Telefon und dann persönlich kennen ge- in den Obstanlagen.
Atmosphäre begegnen können. lernt habe, war ein Däne, der für seinen Betrieb
1. August 2008
Bestimmte Geschäftsbeziehungen reichen in Bologna arbeitete. Die unkomplizierte Art, die Personal: Christl Platzer
zum Teil noch in die Zeit der VOG-Außenstelle zu- Handschlagqualität dieser Menschen und ihre (Tarsch) kommt als zweite
rück und wurden bis zum heutigen Tag fortlaufend Lebensweise haben mich immer beeindruckt.➤ Reinigungskraft zur VI.P.

57
Juni 2010

Die vor fast 20 Jahren geknüpften Kontakte wohnt war auch so manche Forderung unserer
4. August 2008
Personal: Daniela Pedross
in Naturns haben heute noch Bestand. Seit den Geschäftspartner. So hatte ein hochdekorierter,
(Latsch) gehört als Sekretärin 90er Jahren haben wir viele neue Märkte in Süd- ägyptischer Wirtschaftsvertreter auf einer inter-
zur Verwaltung der VI.P und Osteuropa bearbeitet, Märkte die besonders nationalen Fachmesse nicht nur sich und seinen
für unseren Golden von Bedeutung waren und Manager von der „Bank of Agypt” eingeladen,
September 2008 sind. Einige dieser Märkte wurden abgesichert sondern auch recht eindeutige Bedingungen für
Internet: Auf der neu
gestalteten Internetseite
und stabilisiert, andere hingegen müssen weiter- zukünftige Geschäftsbeziehungen gestellt. Neu
der VI.P wird ein eigener, hin als Ventilmärkte betrachtet werden. und unbekannt waren mit Ausnahme von Israel
durch Kennwort geschützter Im Jahre 2008 wurde das von mir lang er- bisher auch der Nahe Osten mit Dubai, Saudi
Mitgliederbereich eingerichtet. sehnte VI.P 3-Konzept umgesetzt. Dadurch hat Arabien, Iran und anderen. Ebenfalls erst seit ei-
sich die VI.P-Struktur grundlegend verändert. nigen Jahren zählen zu unserem Kundenstock
Oktober 2008
Personal: Carmen Schwienbacher
Geändert hat sich am meisten in der Verkaufs- Länder wie Rumänien, Bulgarien und Albanien, in
(Stilfs) verlässt das Dispositionsbüro abteilung. Mit Fabio Zanesco steht ein neuer Ver- denen die unmöglichen Straßenverhältnisse nur
der Bioabteilung. kaufsleiter an der Spitze, neue Mitarbeiter muss- ein Aspekt der Geschäftsbeziehungen sind.
ten aufgenommen werden. Seit Herbst 2009 wird der russische Markt
29. Oktober 2008 Seither habe ich die Stelle als Geschäftsfeld- über die neu gegründete Verkaufsorganisation
Beschluss über das OP 2009-
2013 (5-Jahresprogramm)
leiter inne. Meine Aufgaben bestehen im Verkauf FROM bearbeitet, eine Kooperation der Verbän-
und in der Kontaktpflege zu den bestehenden de VOG, VI.P, Melinda und La Trentina. Einer
Herbst 2008 Kunden, in der Kontrolle des Zahlungsverkehrs, unserer frühesten Kontakte ins Riesenreich war
Assomela: Nach dem Tod von wie immer der sich auch abspielt, von der nor- ein Kundenkontakt mit Besuch in Novosibirsk,
Enzo Della Briotta am 2. Juli 2008 malen Banküberweisung über Bank-Akkreditiv bei einem vermeintlich „großen Fisch”. Mit Au-
wird Ennio Magnani zum neuen
Präsidenten gewählt. Karl Dietl
oder über eine in der heutigen Zeit nicht mehr für tokonvoi und Bodyguards wurden VI.P-Direktor
vertritt die VI.P in der Vereinigung möglich gehaltenen Form der Barzahlung. Erst Josef Wielander und der Unterfertigte vom Flug-
der Erzeugerorganisationen. kürzlich erschienen Einkäufer aus einem nord- platz abgeholt und zu einem Bürogebäude ge-
afrikanischen Land mit einer Nylontasche voller fahren, das außen abbruchreif, innen kurzfristig
Ernte 2008 Geld, um eine Anzahlung zu leisten. mit italienischen Stilmöbeln eingerichtet und mit
Rekordernte: Der Vinschgau liefert
310.575 Tonnen, um 5 % mehr
Ich kann behaupten, den wohl buntesten Schein-Arbeitsplätzen ohne Arbeitsunterlagen
als im Vorjahr und 29,3 % Anteil oder unterschiedlichsten Kundenstock bearbei- ausgestattet worden war.
an den 1.058.702 Tonnen Südti- ten zu dürfen. Meine Geschäftsfelder sind eine Dieser Mix an Geschäftsfeldern ist die absolu-
rols. Die wiederum stellt 10 % der bunte Mischung aus Ländern und Kunden, die te Herausforderung. Überraschungen sind dabei
EU-Ernte dar. Die Bioapfelernte eingebettet sind in unterschiedliche Kulturkrei- an der Tagesordnung. Es bleibt spannend, aber
beträgt 20.342 Tonnen gegenüber
15.940 Tonnen im Vorjahr. Dies
se. Ein völlig neues Territorium war und ist im- ein gutes Gefühl, mit meinen Erfahrungen zum
bedeutet eine Steigerung von knapp mer der Norden Afrikas mit Marokko, Algerien, Erfolg unserer Produzenten beigetragen zu ha-
28 % gegenüber dem Vorjahr. Libyen, Tunesien und Ägypten. Neu und unge- ben und beitragen zu können.

58
Juni 2010

Der Verbandssitz

Die VI.P wird sichtbar und begehbar


Am 30. August 1997 weihte Dekan Georg Peer aus Naturns
den Verbandssitz in Latsch.

VI.P-Obmann Josef Telfser nannte den Ver-


bandssitz eine „zentrale Anlaufs- und Koordinie-
rungsstelle, aber auch Werkstätte neuer Ideen“.
Er setzte fort: „Die VI.P hat damit einen sichtbaren
Ausdruck der Verantwortung für die Zukunft ge-
setzt. Dies kann aber nicht die Eigenständigkeit
und Entscheidungsfreiheit des einzelnen Produ-
zenten aufheben oder ersetzen. Der Verbandssitz
ist gemeinsamer Stand- und Fixpunkt im globa-
len Markt.“ Landeshauptmann Luis Durnwalder
fand viele Worte der Anerkennung für die erfolg-
reiche Umsetzung des VI.P-Konzeptes und be-
tonte vor 13 Jahren die Notwendigkeit für die
Südtiroler Obstwirtschaft, geschlossen nach au-
ßen aufzutreten. Zusammen mit dem Landesrat
für Landwirtschaft, Sepp Mayr, pflanzte er nach
der Weihe des Hauses einen Nussbaum. 3. November 2008
Personal: Andrea Holzknecht
(Latsch) wird Verkaufsdispo-
nentin der Abteilung Bio.

17. November 2008


Tschars: Die Abteilung Bio zieht
aus der UVO aus und bezieht ihr
„neues Zuhause“ in der ehemaligen
OG ORTLER in Latsch.

28. November 2008


Vollversammlungen im Jahr 1 der
Ära VI.P 3. Bei den Wahlen im
Verband werden Karl Dietl und
Thomas Oberhofer bestätigt.
Es gibt nur noch sieben
Verwaltungsräte (einschließlich
Kontrollausschuss).

Geschäftsjahr 2007/2008
Zentrale Vermarktung: Der
einheitliche Erlöstopf ist der
Schlüssel zum Erfolg der zentralen
Vermarktung. Es wird spannend,
ob die Endabrechnung nach VI.P 3
in der geplanten und berechneten
Form gelingt. Controller Roman
Raffeiner schreibt im VI.P-Blick
Februar 2009: „Rückblickend
kann gesagt werden, dass das
im abgelaufenen Jahr erstmals
angewandte System für die
gemeinsame Abrechnung seine
Der Bauausschuss mit Josef Telfser, Karl Dietl, Oskar Ausserer, Josef Wielander, Norbert Gasser und Karl Weiss (von links) Feuertaufe bestanden hat.“

59
Juni 2010

Der Verbandssitz

Es wurde erweitert und aufgewertet


VI.P 3 setzte eine Erweiterung voraus. Sie wurde im Juni 2007 begründet
und im Februar des Jahres 2009 vorgestellt. Am 25. März 2009 erhielt die
Zusammenarbeit zwischen Architekt Arnold Gapp und Künstler Manfred
Alois Mayr den Preis „Kunst am Bau“. Heute am 4. Juni 2010 wird der
neue Trakt geweiht und eröffnet.

werden zentral in der VI.P getätigt; sämtliche


Archivräume müssen am Verbandssitz unterge-
bracht sein. Ebenso wurden Büros für die Ge-
schäftsfeldleiter und den neuen Bereich Cont-
rolling benötigt. Dies hatte zur Folge, dass die
Räumlichkeiten von heute nicht mehr ausreichten
und ein Zubau auf einstimmigen Beschluss des
gesamten Vorstandes erfolgen musste. Der Zu-
bau wird nördlich des bestehenden Gebäudes
und in Verbindung mit ihm errichtet. Eine Folge
davon war, dass die Sprüherprüfstelle dem Zu-
bau weichen musste.
Ein Bauausschuss mit VI.P-Obmann Karl
Dietl, Obmannstellvertreter Thomas Oberhofer,
Direktor Josef Wielander und dem Obmann der
OG JUVAL; Luis Alber; befasste sich mit der kon-
kreten Umsetzung des Projektes. Im Norden des
Hauptgebäudes entstand ein paralleler Baukör-
per mit Kellergeschoss, Erdgeschoss und Ober-
geschoss. Darin wurden Sitzungsräume, Bespre-
Mit der Entscheidung zum VI.P 3-Konzept chungszimmer, Archive, Großraumbüros für die
Jänner 2009 haben sich die Mitglieder für mehr zentrale Verkaufs- und Marketingabteilung, dazu einige
Laas: Jochen Tröger wird neuer
Obmann bei der Alpe.
Dienstleistungen durch die VI.P ausgesprochen Reservebüros untergebracht. Die übrigen Abtei-
mit dem Ergebnis, dass diese Mehrleistung über lungen verblieben im Hauptgebäude und wurden
Februar 2009 die Struktur der VI.P in Latsch zu erbringen ist. an die heutigen Erfordernisse angepasst. Obwohl
VI.P: Die Arbeiten zur Sämtliche Sitzungen, Aussprachen, Kontrollen der Neubau als eigenständiger Baukörper ent-
Erweiterung des Verbandssitzes
wurden abgeschlossen. Die
Zusammenarbeit zwischen
Gruppe Bau, Architekt Gapp
und dem Künstler Manfred Alois
Mayr hat als Besonderheit die
skulpturale Steigenwand ergeben.

Februar 2009
Lagertechnik: Entschlossen wird der
Weg von DPA zu DCA (dynamisch
gesteuerte Atmosphäre) beschritten.

Februar 2009
VOG: Georg Kössler tritt als
Obmann des VOG an die Stelle
von Matthias Josef Gamper

60
Juni 2010

Architekt Arnold Gapp und Künstler Manfred A. Mayr

stand, ist er doch durch die Verbindungsstege putztes Mauerwerk, Holz, unbehandeltes Eisen,
und die dem Hauptgebäude zugewandten, groß- Glas, einheimischer Marmor - wurde im Neubau
zügig verglasten Besprechungsräume sehr eng weitergeführt. Wieder war der Künstler Manfred 25. März 2009
an das Hauptgebäude angebunden, so dass Alois Mayr eingebunden, um die im Verwaltungs- VI.P Haus: Den diesjährigen „Kunst
weder funktionell noch gefühlsmäßig der Ein- gebäude begonnene „Spurensuche Pomarium“ am Bau-Preis“ erhielt Manfred
druck entsteht, dass es sich beim Neubau um im Erweiterungsbau weiter zu führen. Ein Kern- A. Mayr für seine „Steigenwand“
im Zubau des Verbandssitzes.
einen mit abgesetzten Baukörper handelt. Das stück der architektonischen bzw. künstlerischen
bereits beim Bau des Hauptgebäudes gewähl- Gestaltung des neuen VI.P-Gebäudes bildet die Frühjahr 2009
te architektonische Konzept, sich auf wenige, großformatige, skulpturale Steigenwand von Einführung eines Arbeitsschutz-
einfache Materialien zu beschränken - weiß ver- Manfred Alois Mayr. managementsystems bei der
Erzeugerorganisation VI.P.

Juni 2009
Bio Vermarktung: Für Umstellungs-
ware bestehen kaum Absatz-
chancen. Bio-Umstellungsware
wird als konventionelle Ware
verkauft, da der Markt mit Bio-
A-Ware bereits gesättigt ist.

Juni 2009
Russlandmarkt: VI.P, VOG, Melinda
und La Trentina gründen das
konsortium FROM, um den Markt
in Russland und in Folge auch
anderer Drittländer besser und
gemeinsam bearbeiten zu können.

61
Juni 2010

In Erinnerung an Hans

„Wir haben einen wunderbaren


Menschen verloren“
Josef Wielander, Direktor VI.P

Beim Radtag aufs Stilfserjoch verstarb am 4. September 2004


Hans Tscholl aus Goldrain. Er war seit 2. Jänner 1995 Leiter der neu
geschaffenen technischen Prüfstelle. Später entstand daraus die Abteilung
Qualität, die er bis zu seinem unerwarteten Tod aufbaute und führte.

den Bereichen ISO 9000, EurepGAP, IFS, in der


Reifeanalyse, im Anlieferungs-, Sortier- und Ver-
packungsbereich und natürlich auf seinem urei-
gendsten Feld der Qualitätskontrolle. Wir denken
an seine menschlichen Seiten im Umgang mit
jungen Mitarbeitern, die er einzuschulen hatte.
Die Beschlüsse aus Vorstand und Geschäftslei-
tung waren in der Umsetzungsphase vor allem
von der Professionalität unseres Hans geprägt.
Kritik aus den Reihen der Mitglieder oder Mit-
arbeiter ging er nicht aus dem Wege. Es war
seine Leistung, dass das externe Audit von über
600 Betrieben zur Zertifizierung nach EurepGAP
Richtlinien in kürzester Zeit positiv abgeschlos-
sen werden konnte.
Leider war ihm nicht mehr gegönnt, die Über-
gabe der Urkunden mitzuerleben. Von seiner
Ausstrahlung und seinem fachlichen Wissen in
Sitzungen, auf Studienfahrten und bei Kunden-
besuchen haben Geschäftsleitung und Vorstand
Das Unfassbare geschah an einem herrlichen unschätzbaren Nutzen gezogen. Immer wieder
Samstag im September. Uns war, als hätte je- tauchen fachspezifische Fragen auf und immer
mand den Boden unter unseren Füßen weggezo- möchten wir sie mit Hans besprechen... Dann
gen. Hans wird nie mehr zu uns zurückkommen. steht sie vor uns, die unverrückbare, unumkehr-
Jeder von uns war persönlich betroffen, aber erst bare Tatsache, dass uns Hans nie mehr zur Seite
nach und nach wurde uns die Tragweite des Ge- stehen wird. Vielleicht ist es ein ganz besonderes
schehens bewusst. Unser Verband, auch das Le- Zeichen des respektvollen Erinnerns an ihren ab-
benswerk unseres Hans, muss mit einer Lücke getretenen Abteilungsleiter, wenn seine engeren
weiter bestehen. Mitarbeiter nun alles geben werden, um die gro-
Der Schicksalsschlag zwingt uns nachzuden- ße Leere zu füllen. Vielleicht sind wir in der Lage,
ken. Wir erinnern uns an seine Fähigkeit, sich mit seiner Familie, seiner Frau Brigitte und seinen drei
Themen zu befassen, Konzepte zu erarbeiten, sie Buben ein bisschen Kraft zu geben, wenn wir ih-
fachlich und überzeugend aufzubereiten, sie vor- nen bestätigen, dass die Erfolge der Vinschgauer
zubereiten und unermüdlich an ihrer Umsetzung Obstwirtschaft immer auf den Einsatz ihres Man-
zu arbeiten. Wir denken an Hans und es wird uns nes, ihres Tata, beruhen werden. (aus VI.P-Blick
sein Wirken bewusst in der Sortendiskussion, in Dezember 2004, S.4)

62
Juni 2010

63
Juni 2010

15 Jahre nach Gründung der VI.P

Die Feinabstimmung des


VI.P 3-Konzepts
Josef Wielander, VI.P Direktor

„Wann immer der Arbeitsalltag es zuließ, wurde ab 2005 an der


Feinabstimmung des VI.P 3-Konzeptes gearbeitet.“

lich der Neuausrichtung im Verkauf sind 15 Ge-


schäftsfelder ermittelt worden. Geschäftsführer
und VI.P-Verkäufer haben diese zu bearbeiten.
Im Einzelnen sind dies: 1) Großkettenbetriebe in
Italien, 2) Regional operierende Ketten in Italien,
3) Großhandel Italien, 4) Deutschland, 5) Spani-
en/Portugal, 6) England, 7) Skandinavien, 8) Ost-
und Süd-Osteuropa, 9) Randmärkte, 10) Neue
Märkte, 11) Bio, 12) Gemüse, 13) Beeren, 14)
Marillen, 15) Steinobst. Mit der Einstellung neuer
Mitarbeiter wurden der Bereich Controlling und
die Position des Verkaufsleiters wie im Konzept
vorgesehen abgedeckt. Da einiges an Tätigkei-
ten von den Genossenschaften in den Verband
verlagert wurde, z.B. Fakturierung der Verkäufe,
die Zahlungseingänge, Provisionen, Transporte
bedurfte es weiterer Mitarbeiter. Die gemeinsa-
men Anlieferung-, Verarbeitungs- und Verkaufs-
richtlinien wurden abgeschlossen und allen zur
Kenntnis gebracht. Damit konnte erstmals im
In verschiedenen Gruppen erörterten Ob- Herbst 2007 einheitlich auf Talschaftsebene vor-
männer, Geschäftsführer, Abteilungsleiter, Qua- gegangen werden.
litätsverantwortliche, Buchhalter, Disponenten Die Einstellungsmethodik aller Sortiermaschi-
der VI.P und der Mitgliedsgenossenschaften nen, die Kontrolle derselben, das Ermitteln der
anstehende Probleme und Fragen und erarbei- Erntezonen, das Einlagerungsverfahren wurde
teten Lösungsmodelle. Dazu wurde externe Be- einer einhelligen Lösung zugeführt. Mit Hilfe des
ratungshilfe bzw. Unterstützung durch Mitarbei- neu bestellten Controllers wurden die Kosten der
ter des RIS - Raiffeisenverbandes und durch die Verpackungsaufschläge in allen Mitgliedsgenos-
Ende Juli 2009
Qualität: Es gibt schlagende
Unternehmensberatung ROI beansprucht. Nach- senschaften ermittelt und vereinheitlicht. Es be-
Argument für den Einsatz von stehend ein paar wesentliche Etappen. Hinsicht- durfte sehr viel Zeit, ein System zu erarbeiten,
„Reflektier-Folien“ schreibt Wolfgang
Graiss, Leiter der Qualitätsabteilung
in der Juni-Ausgabe des VI.P Blick.
Reflektierfolien sollen testweise auf
zehn Vergleichsflächen ausgelegt
werden, um die Ausfärbung vor
allem bei den roten Apfelsorten
deutlich zu verbessern.

3. August 2009
Personal: Valeria Trafoier (Latsch)
wird Mitarbeiterin in der VI.P
Bio, Qualitätssicherung.

64
Juni 2010

das es ermöglichte, so zu agieren, als säße das tes liefen die Vorbereitungen auf Hochtouren.
gesamte Personal der Genossenschaften und Auch in den Genossenschaften vor Ort fanden
Sommer 2009
der VI.P im selben Büro. Als interner Ansprech- Gespräche und Sitzungen statt, damit auch der Marillen: Die Marillenernte 2009
partner fungierte EDV-Leiter Andreas Oberhofer 2. Pfeiler - Maßnahmen zu Kostenreduktion - an hat die vierfache Menge ergeben.
und als externe RIS- Mitarbeiterin Doris Gasslit- den Genossenschaften umgesetzt wurde. Der 3. Die 302 Tonnen bedeuten
ter. Kunden und Agenturen wurde die neue „Vin- Pfeiler des Konzeptes beinhaltete eine qualita- einen Zuwachs gegenüber
schgauer Gegebenheit“ schriftlich und persönlich tiv hochwertige Produktion, die durch die ange- dem Vorjahr von 345%.
mitgeteilt und präsentiert. Für den gemeinsamen wandten Anlieferungs- und Auszahlungskriterien 22. September 2009
Marktauftritt als Pfeiler Nummer 1 des Konzep- abgesichert wurde und wird. Eyrs: Die OVEG, westlichste
Genossenschaft der VI.P,
errichtet in Prad 22 CA-
Zellen zu je 36,5 Waggon.

Ernte 2009
Erntemengen: Mit 369.439
Tonnen wird die Äpfel-Ernte des
Vorjahres (310.575 t) um 19 %
übertroffen. Die Bioapfelernte
beträgt 26.892 Tonnen zu 20.300
Tonnen im Vorjahr. Dies bedeutet
eine Steigerung von über 32%
gegenüber dem Vorjahr.

65
Juni 2010

Anerkennung

Italiens Agrarminister besucht


den Vinschgau
Am Samstag, den 21. April 2007 besuchte Italiens Landwirtschaftsminister
Paolo De Castro das VI.P-Haus.

Minister in der VI.P: Senator Manfred Pinzger, Obmann Karl Dietl, Landwirtschaftsminister Paolo De Castro,
Landesrat Hans Berger und Direktor Josef Wielander (von links, Foto: W. Wallnöfer)

28. November 2009


Marketing: Bei der Vollversamm-
lung werden die Neuerungen im Sie wollten mehr über das VI.P 3-Konzept er- Landwirtschaft vor allem durch die ausgeklügelte
Bereich Marketing vorgestellt fahren. Angeregt hatte den Besuch der Vinschger Organisation unterscheide, was er leider im rest-
(neuer TV-Spot, Radiospots, Senator Manfred Pinzger. VI.P-Obmann Karl Dietl lichen Italien vermisse. Die italienischen Betriebe
Telepromozioni, Anzeigenmotive,
Anpassung Drucksorten, POS
begrüßte im Namen aller anwesenden Obmänner dürfen sich durch Konkurrenzdenken nicht länger
Materialien, Marketingkampagnie der Vinschgauer Genossenschaften den Minister gegenseitig im Wege stehen und die Preise drü-
für die Phantasiemarke ameliè). und die Ehrengäste. Anschließend konnte Josef cken. Der Minister unterstrich weiter, dass der
Wielander die wesentlichen Eckpfeiler der ge- Markt in Italien für landwirtschaftliche Produkte
Dezember 2009 meinsamen, neuen Verkaufsstrategie vorstellen. gesättigt sei und daher nur der Weg in den Export
Digitales Betriebsheft: 10% der
Mitglieder haben ihr Betriebs-
Seine Ausführungen stießen auf großes In- bleibe. Landesrat Berger nutzte die Gelegenheit,
heft bereits digital abgegeben. teresse. De Castro selbst lobte die Vinschgau- einige, noch offene Punkte der Südtiroler Land-
2010 sollen es 40% werden. er Landwirtschaft, in dem er unmissverständlich wirtschaft anzusprechen.
zum Ausdruck brachte, dass sich die hiesige
Dezember 2009
Marketing: Das Erscheinungs-
bild der Marke „Vinschgau/
Val Venosta“ wird aufgefrischt
und zeitgemäß überarbeitet.

66
Juni 2010

Anerkennung

Europa hielt Lokalaugenschein


in Kastelbell
Der Vorsitzende der EU-Landwirtschaftskommission Neil Parish
aus Großbritannien und EU-Mitarbeiter zu Besuch in der JUVAL.

Vordere Reihe 2. von links Neil Parish

JUVAL-Obmann Luis Alber ließ es sich nicht heit, wirklichkeitsfremde Ver­ordnungen aus Brüs-
nehmen, die sechs EU-Parlamentarier und ih- sel mit der täglichen Praxis zu vergleichen und 01. Oktober 2009
re Mitarbeiter nach Begrüßung und Vorstellung dies den Besuchern auch vor Augen zu halten. Laimburg: Ingenieur Klaus Platter
der Genossenschaft und nach geraffter Führung wird von Michael Oberhuber
als Direktor abgelöst.
durch die Arbeitsräume zu einem guten Tropfen
und zur „Finger Food-Jause“ einzuladen. Seit Mai 1999 ist Andreas 26. Oktober 2009
VI.P-Obmann Karl Dietl, VI.P-Direktor Josef Kraus, Mitarbeiter im Landes- Personal: Dem neuen Mitarbeiter
Wielander, Bauernbunddirektor Siegfried Rinner amt für Obst und Weinbau, der Abteilung Qualität, Martin
und JUVAL-Geschäftsführer Peter Stricker wa- verantwortlich für die Um- Rechenmacher (Kortsch), wird als
Hauptaufgabe die Einstellung und
ren angenehm überrascht, wie interessiert sich setzung der europäischen Überwachung der Sortiermaschinen
die „Europäer“ mit ihrem englischen Vorsitzenden Marktordnung in Südtirol, für in den Mitgliedsgenossenschaften
Neil Parish an der Materie zeigten. Kapital- und Zinsbeihilfen an übertragen.
Die Europaparlamentarier Präsident Parish, Unternehmen, die in der Verarbeitung und Ver-
Agnes Schierhuber (Österreich), Lutz Göpel arbeitung von landwirtschaftlichen Erzeugnissen 01. Dezember 2009
Personal: Martin Wellenzohn
(Deutschland), Niels Busk (Dänemark), Catherine tätig sind. Außerdem ist er Mitwirkender bei der (Kortsch) wird Mitarbeiter in
Neris (Frankreich), Maria Isabel und Salina García Erfassung, Aktualisierung und Kontrolle der Be- der Abteilung Verkauf.
(Spanien) waren vom Südtiroler Abgeordneten, triebsbögen.
Michl Ebner, bei ihrem Besuch im Passeiertal und Andreas Kraus ist daher erster Ansprechpart- 01. März 2010
im Vinschgau betreut worden. ner der VI.P. Von ihm werden Projekte auf ihre Personal: Benjamin Laimer
(Rabland) wird in der Abteilung
Durch die Führung in der Obstgenossen- Förderungswürdigkeit geprüft, von ihm wird im Verkauf als Merchandiser
schaft JUVAL gab Michl Ebner den Verantwortli- Nachhinein die zur Förderung notwendige Büro- (Warenkontrolleur für die
chen der Vinschger Obstproduzenten Gelegen- kratie und die Durchführung kontrolliert. Verkaufspunkte) eingestellt.

67
Juni 2010

Pressestimmen

Eine Außensicht der VI.P


Günther Schöpf

Die VI.P wird 20. Ein Verband feiert 20 Jahre Marktauftritt und
feiert seine wegweisende Entscheidung zur zentralen Vermarktung
nach den Richtlinien des VI.P 3-Konzeptes.

November 1991 mitteilen ließ, dass die Vinsch-


gauer Produzenten in Zukunft ihr Qualitätsobst
selbst vermarkten und eine eigene Werbeschie-
ne fahren wollen. Ein Jahre nach der Gründung
registrierte auch der Raiffeisenverband in seinem
Mitteilungsblatt die neue „Erzeugergemeinschaft
im Westen“. Dass die VI.P schlagartig ins Licht
der Öffentlichkeit gerückt wurde - nicht immer
zur Freude der Verbandsverantwortlichen - dafür
sorgte die Bezirkszeitung „Der Vinschger“, die
ab 1994 in regelmäßigen Abständen Erntemen-
gen und Preise veröffentlichte und verglich und
ebenso regelmäßig heftige Diskussionen unter
den Produzenten der zehn Mitgliedsgenossen-
schaften auslöste. Nach und nach traten auch
andere Südtiroler Printmedien auf den Plan und
ritten in Berichten und Reportagen ebenfalls auf
der Welle von Enthüllungsgeschichten. Allmäh-
lich kippte die Stimmung von der Schadenfreu-
Vor 20 Jahren schien der Austritt aus dem de über die Ängste der „steuerlich begünstigten
Dachverband der Südtiroler Obstgenossenschaft Obstbauern“ in Richtung Verständnis und Anteil-
(VOG) nur Eingeweihten ein Ereignis oder Wag- nahme. Die Angst der Bauern vor Rekordernten,
nis zu sein. Die breite Öffentlichkeit nahm kaum Qualitäts- und Preisverfall war zum Allgemeingut
Notiz. In der Fachpresse, im Landwirt, im Fach- geworden. Man kam zur Einsicht, wirtschaftlich
magazin des Beratungsringes, in Wirtschafts- im selben Boot zu sitzen.
kurier und in der Südtiroler Wirtschaftszeitung Die Berichterstattung über die Obstwirtschaft
wurde das Ereignis nicht wahrgenommen. Der im Allgemeinen und über die VI.P im Besonderen
junge Verband war gut ein Jahr alt, hatte in ei- änderte sich. Man befasste sich immer seltener
nem unscheinbaren Haus in Naturns seinen Sitz mit der Preisgestaltung, aber immer öfter mit den
und gab sich selbst einen Ruck indem er auf der Reaktionen des Verbandes auf Gegebenheiten
Lokalseite der Tageszeitung Dolomiten vom 21. des globalen Marktes. So rückte das Thema

68
Juni 2010

Fusionen in die Schlagzeilen des „FF Südtiroler nete. Wieder war die VI.P zum Schrittmacher
Wochenmagazins“ vom 14. September 2000. geworden, einen „Ausweg aus der Preisspirale“
Die Diskussionen zwischen den Obstgenossen- (WIKU) zu finden. Wieder waren die Vinschger
schaften in Kastelbell und Tschars waren für den dem Druck des Marktes um einen Schritt voraus
Schreiber Anlass, den Blick aus dem Vinschgau gewesen. Dass der Schritt in mehrfacher Hin-
übers ganze Südtiroler Obstbaugebiet schweifen sicht hart erkämpft und erarbeitet worden war,
zu lassen. dass die Abstimmungen in den Genossenschaf-
Es verstrichen fast fünf Jahre, bis der Wirt- ten nicht immer mit überwältigenden Mehrheiten
schaftskurier „WIKU“ vom 2. Februar 2005 „Die über die Bühne gingen, berichteten nur die lo-
zentrale Vermarktung“ auf die Titelseite setzte kalen Printmedien. Erst in der Ausgabe vom 15.
und die Anregung von VI.P-Direktor Josef Wie- Oktober 2009 schrieb die mehrmals zitierte „FF“
lander, jedem Kunden nur ein Angebot vorzuset- von „den Vinschgauer Obstgenossenschaften,
zen, als „sprichwörtlichen Tritt in den Hintern der die sich wegweisend unter das Dach der VI.P
Verantwortlichen der Obstwirtschaft“ bezeich- gerettet haben…“.

69
Juni 2010

Gegenüberstellung

Der Verband 2000 und 2010


Der Verband der Vinschgauer Der Verband der Vinschgauer
Produzenten für Obst und Gemüse Produzenten für Obst und Gemüse
VI.P Genossenschaft m.b.H. im VI.P Genossenschaft landw.
Juni 2000 Gesellschaft im Juni 2010

Obmann: Karl Weiss, Obmann: Karl Dietl


Obmannstellvertreter: Karl Dietl, Obmannstellvertreter: Thomas Oberhofer
Vorstand: Die Obmänner der Weiters im Verwaltungsrat:
Mitgliedsgenossenschaften, Alois Alber, Christoph Alber,
außer Manfred Gamper Rudolf Höller, Jochen Tröger,
Aufsichtsrat: Vorsitzender Hubert Zwick
Walter Schweitzer, Kontrollausschuss: Vorsitzender
Mitglied Ludwig Platter, Hubert Zwick, Rudolf Höller,
Mitglied Thomas Oberhofer Christoph Alber
Direktor: Josef Wielander. Direktor: Josef Wielander.

Die Mitgliedsgenossenschaften Die Mitgliedsgenossenschaften


ALPE Laas: ALPE Laas:
Obmann Eduard Tröger, Obmann Jochen Tröger,
Geschäftsführer Reinhard Ladurner Geschäftsführer Reinhard Ladurner
GEOS Schlanders: GEOS Schlanders:
Obmann Karl Dietl, Obmann Karl Dietl,
Geschäftsführer Karlheinz Wörnhart Geschäftsführer Karlheinz Wörnhart
M.E.G. Martell: JUVAL Kastelbell:
Obmann Manfred Gamper, Obmann Alois Alber,
Geschäftsführer Peter Gamper Geschäftsführer Peter Stricker
MIVO Latsch: M.E.G. Martell:
Obmann Karl Weiss, Obmann Manfred Gamper,
Geschäftsführer Martin Pinzger Geschäftsführer Peter Gamper
NOG Naturns-Plaus: MIVOR Latsch:
Obmann Rudolf Höller, Obmann Thomas Oberhofer,
Geschäftsführer Christoph Tappeiner Geschäftsführer Martin Pinzger
OGK Kastelbell: TEXEL Naturns:
Obmann Josef Telfser, Obmann Rudolf Höller,
Geschäftsführer Heinrich Kofler Geschäftsführer Christoph Tappeiner
ORTLER Latsch: OVEG Eyrs:
Obmann Thomas Holzner, Obmann Christoph Alber,
Geschäftsführer Roman Gabl Geschäftsführer Reinhard Ladurner
OVEG Eyrs:
Obmann Raimund Prugger,
Geschäftsführer Reinhard Ladurner
POG Partschins:
Obmann Franz Kuen,
Geschäftsführer Oswald Gufler
UVO Tschars:
Obmann Oskar Ausserer,
Geschäftsführer Kurt Mayr.

70
Juni 2010

Verladetag bei Bio-Vinschgau und MIVOR

In den Händen von Hannelore Lutz, Franz Nagl und Christl Platzer (von links) liegen die Zuständigkeiten für Wartung und Reinigung im Haus der VI.P.

71
Juni 2010

Übersicht

Die VI.P in Zahlen und Daten


Bernhard Innerhofer, VI.P-Verwaltung

Ernte Obst und Gemüse in Tonnen


Jahr Äpfel Birnen Marillen Beeren Gemüse andere Summe
1991 112.858 59 5 5.779 32 118.733
1992 172.106 276 150 5.848 41 178.421
1993 152.116 187 127 6.468 7 158.905
1994 213.065 173 55 6.025 11 219.329
1995 172.845 211 160 6.097 16 179.329
1996 176.101 193 169 6.546 21 183.030
1997 190.015 123 65 200 6.899 9 197.311
1998 242.554 211 28 274 5.515 15 248.597
1999 225.608 216 100 297 5.689 15 231.925
2000 228.778 219 77 408 5.676 13 235.171
2001 281.369 212 70 528 5.072 17 287.268
2002 270.989 183 94 392 5.205 13 276.876
2003 247.197 234 127 530 4.935 26 253.049
2004 272.576 208 179 879 5.305 24 279.171
2005 248.998 141 186 646 4.987 22 254.980
2006 262.928 188 192 763 4.320 17 268.408
2007 296.120 154 192 947 4.312 33 301.758
2008 310.575 148 68 651 3.894 22 315.358
2009 369.439 213 302 854 3.250 45 374.103

VIP: Anleiferungen in Tonnen

72
Juni 2010

73
Juni 2010

1,89
3,78 Apfelsortenspiegel VIP 1991
4,16
in % der Ernte
5,04

6,5
Golden Delicious Elstar

Jonagold Andere

10,55 68,08 Roter Delicious Idared

Gloster

2,77
2,65
1,75
Apfelsortenspiegel VIP 1995
3,04 in % der Ernte

9,95

Golden Delicious Gloster

Jonagold Elstar

62,01
Roter Delicious Idared

17,83
Andere

1,98
1,73 Apfelsortenspiegel VIP 2000
3,59
in % der Ernte
9,95

Golden Delicious Andere

12,72
Jonagold Idared

70,03
Roter Delicious Gala

74
Juni 2010

0,96
3,93 Apfelsortenspiegel VIP 2005
4,53
in % der Ernte
8,56

Golden Delicious Gala

10,23
Roter Delicious Andere

71,79
Jonagold Pinova

2,4
3,96
Apfelsortenspiegel VIP 2009
5,14
in % der Ernte
7,21

Golden Delicious Andere

12,48 Roter Delicious Jonagold

68,83
Gala Pinova/Roho

75
Juni 2010

VIP: Entwicklung Fläche und Anzahl Erzeuger Obst/Gemüse

VIP: Entwicklung Fläche und Ernte beim Apfel

76
Juni 2010

77
Juni 2010

0,96 Vermarktung Äpfel in %


2,64
7,97 nach Ländern 1992

Italien
Deutschland
Skandinavien
51,17 Spanien
37,26
Andere Länder

0,77 Vermarktung Äpfel in %


7,02
nach Ländern 1996
4,21

Italien
Deutschland
Skandinavien
27,17 Spanien
60,83
Andere Länder

2,03
0,57 Vermarktung Äpfel in %
5,98
nach Ländern 2000

Italien
Deutschland
Skandinavien
34,76 Spanien
56,66
Andere Länder

78
Juni 2010

Vermarktung Äpfel in %
nach Ländern 2005
11,89
4,92
Italien
5,08 Deutschland
Skandinavien
Spanien
13,62 64,49 Andere Länder

Vermarktung Äpfel in %
nach Ländern 2009
14,08

5,82 Italien
Deutschland
6,35 Skandinavien
Spanien
Andere Länder
10,32 63,43

79
Juni 2010

Im Jahre 2007 zugeteilte


Geschäftsfelder

Legende LEH = Lebensmitteleinzelhandel, GD = Grande Distribuzione = nationale Kettenbetriebe


DO = Distribuzione Organizzata = regionale Kettenbetriebe

80
Juni 2010

81
Juni 2010

VI.P-Vinschgau: Eckdaten 2009-10


angeschlossene Obst- und Gemüsegenossenschaften:
TEXEL Naturns, JUVAL Kastelbell, MIVOR Latsch,
7 M.E.G. Martell, GEOS Schlanders, ALPE Laas, OVEG Eyrs

187 Mio. Euro VI.P Umsatz (Saison 2008-09)

1.780 Obst- und Gemüseproduzenten

Hektar Anbaufläche in Höhenlagen von 500 bis 1.100 m Äpfel;


5.163 bis 1.650 m Gemüse- und Beerenanbau

372.469 t Äpfel

3.674 t Gemüse

953 t Beerenobst

295.000 t Lagerkapazität

123 t Sortierleistung/Stunde

194 t Verpackungsleistung/Stunde

40 verschiedene Absatzmärkte

Hauptmärkte Italien, Deutschland, Skandinavien, Spanien, Mittelmeerraum

Ente 2009 in Tonnen


Äpfel: Gemüse, Beeren und anderes Obst:

Golden Delicious 238.840 Blumenkohl 3.239

Red Delicious 43.595 Radicchio 142

Gala 22.900 Anderes Gemüse 293

Jonagold 10.048 Gemüse gesamt 3.674

Pinova 6.997

Braeburn 4.918 Erdbeeren 879

Fuji 3.469 Andere Beeren 74

Idared 2.081 Beeren gesamt 953

Andere Sorten 4.929

Bioproduktion 18.377 Aprikosen 374

Industrie 16.313

Gesamt 372.469 Birnen 214

Anderes Obst 95

Gesamt 5.311

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