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vee (1) £9) ee Gitarre- | : Slesprel Studien: TS Ginfiiheung und Entwicklung der Technik, des Chrtrags und des Tones in fortsohrettender Jolge vom Anfinger PU ccazecove bis zue Riinstlerisohen. Selbststindigkert LB ft La Cinfithrung tie Antinget, Whiterentwicklung fir Fortgeschrittene, in der? ® Lage a (letcht bis mrttel ) Cmitttel bis sohwer ) : HEFT IT “ Ee Nebenlagen, Vortrag, felospiel (sehwer ) Tul Fine Rimmermann, aria 6611, 0683 » Leipig Berlin. Alle Rechte vorbehalten. Allgemeines iiber das Lagenspiel. (Position, Applicatur.) Der Spieler hat bisher das Griffbrett seines Instrumentes nur soweit kennen gelernt, als er durch Auf selzen des 4 Fingers den 1 lichen AnschluB an die leeren Saiten erreicl 6; (einzeine Kleine Gleitungen mit den Fingern abgerechnet) diesen Umfang, also 4 Bunde auf jeder Saite,nennt man 1, Lage. Riicken wir die Hand um einen Bund weiter, so da der Umfang der Finger vom 2.bis 5. Bund reicht, dann hatte man die I. Lage usw Auf diese Weise 'wiirden wir also mit so viel Lagen rechnen mtissen, als wir Bunde auf dem Griffbrett haben, dem ist aber nicht so. Man rechnet im aligemeinen mit 4 Hauptlagen (IV. V.Vi.und IX) und diose sind in deni ineisten Schulen auch nur behandelt, Geht man aber von dem Gesichtspunkt aus, da8 man auf der Gitarre, als einem vollwertigen Musikinstrament, in allen Tonarten spielen kann, dann bekommen die Neben- oder Durch- gangs-Lagen (I11. VI. VIL X,) sogar eine wichtige Rolle, dean dort liegen hauptsiichlich Tonarten mit. b Vorzeichnungen und mehr als 4 Kreazen. Auf ein systematisches Lagenstudium kann hier nicht cingegangen werden, (siche grolle Albert Schule IL, Teil Hauptlagen, IT, Teil Nebenlagen) hier handelt es sich um deren ‘Verwendung und kianglichen Ausniitzung in musikalischer Weise, um Treffsicherheit der Finger der linken Hand auf allen Saiten und in allen Lagen za erreichen. Ohne subtilstes Reinspiel (bestimmtes Treffen der Saiten am richtigen Punkt) der linken Hand ist die beste Anschlagstechnik nichts und ohne vole, schéne Tongebung (das ist der Anschlag) kann die gréGte Fingergewandheit nichts ausrichten. Das Ohr maf geschuit werdenum seine Empfindsamkeit fir Ton-Unterschiede zu verfeinern; das Gehér ist, ‘wie der ganze Organismus eminent entwicklungsfahig. Ebenso kann jede manuelle Fertigkeit da erlangt werden, wo der sie ausiibende Muskel oder Nerv dafiir vorgebildet ist; man kann dem betreffenden Muskél keine komplizierte Bewegung zumuten, che er nicht die einfachere spielend bewalt Sodann ist auf das harmonische Greifen, das ist das Festhalten des einen Fingers, bis der andere mitsteht, also ein von Intervall au Intervall bewulltes Greifen (eigentlich ein lautloses Doppelgreifon, welches, den wren wirklichen Doppelgriff vorbereitet), als eine unentbebrliche Stiitze des Reinspicla immer wieder hinzuweisen, nur daraus entsteht das Legato- und Portamentospiel. Die Gitarrespicler teilen sich in zwei Klassen, die Einen fassen es mehr von der musikalischen, die Andern mehr von der formelien Seite auf; erstere haben Freude am seclenvoll- gosanglichen Vortrag, leiztere mehr an der technischen Mache, Seelen- volles Spiel, vercint mit technischer Vollendung, ergibt den Kiinstler. Z ss048 Moderato. upder ow? LF CIOS SS as Co 2. Hosa —— So DIC. al Fine. Die ‘Terzenmelodie im 1, Teil soll bebend (vibrato) auf der 2. und 3. Saite Legato, des einheitlichen Toncha- rakters wegen, mit demGreiffinger gleltend (portamento) gespielt werden; die tonliche Schwaiche der Gitarre in den hdheren Lagen muf durch den Anschlag ausgeglichen werden. Die Gegensitze des 2. Teiles miissen dynamisch sehr hervorgehoben werden, die Sechzehntel-Passagen im 2. und 4. Takt dagegen zierlich und leicht; der 3.,Teil in A moll darf etwas belebter kommen, mit starker Vorhebung des Motivs im Ba8. _ Erklarung der spiel- und anschlagstechnischen Worte. Die rechte Hand hat beim Gitarrespieler dieselben Funldionen wie der Bogen beim Geiger und Jeder weid, daB die gute Bogentechnik das Ausschlaggebende beim Geiger ist und welche Zeit er fir dieses Studium verwendet hat und immer wieder verwenden mu. Alle Nuancierungen des Vortrags und des Tones haben die Finger der rechten Hand zu leisten,die Ausbildung dieser Hand ist also von gréBter Wichtigkeit. Will man eine Passage kraftvoll bringen, dann muS mit durchgedriickten Fingergelénken gespielt werden, diese Spielart mus durch eifriges Tonicitornstudium, (Aibert Schule IV. Teil) auch in Doppelgriffen, Terzen- Sexten- Octaven und Dezimentonieitern erworben werden. Die Klangfarbe ist abhiingig von der Anschlagstelle der Saite Je niher dem Steg, desto steifer und hirter, ber dem Schalloch, mittel, weiter gegen das Griffbrett immer weicher Zarte Tongebung wird mit gekriimmten Fingern angegchlagen, einzelne Tone, die-besonders weich und doch lang klingen sollen, von der Saite her (etwas von unten nach oben). portamento, Ausfihrungen verschiedener Axt. a: Befinden sich die, durch portamento 2u spiclenden Téne im gleichen Finger und auf derselben Saite, so mua der bétreffende Finger unter stindigem Druck chromatisch vom Anfangs- bis Schiuliton fortgleiten. . - reign PEE i — v * Die chromatischen Zwischentine diirfon nicht eigentlich in Erscheinung tretea, sondern es wird dariberhin genuscht (schluchzend kinato man den Klangeffekt nennen), 2, 1048 . 6 : B:Sind die, durch portamento zu spielenden Tene auf der gleichen Saite, aber mit verschiedenen Fingern 24 greifen, so wird cin Scheinportamento ausgefithr!; das ist, der Finger, welcher den Anfangston groift, gleitet auf der Saite bis in die Lage, Position) in welcher der Schlufiton liegt, von da aus werden die chromatischea Zwischenténe dbersprungen, bis zum neu aa setzenden Finger. = ips ig vane BE santinane PBL nescic KE sna H s & ¢: Tone, die auf verschiedenen Saiten liegen, werden, wie unter b angegeben, ausgefiihrt, nur mit dem Unter schied, daB dor Greiffinger des Anfangstons bis in dio Lage (Position) gleitet, in welcher der SchluSton liegt und dann setzt der neue Finger auf die andere Saite tiber. : : ~ . ; zap, soiree PEBEY sama HE susan 4 eo e Beispiel: 4d: Soll von einer leeren Saite aus ein portamento au einem héheren Ton, oder umgekehrt, ausgefiihrt werden, dann besorgt das Glelten entweder der 1. Finger bis in die Lage, in welcher der Schlugton liegt, dan spring! der neue Finger ein, oder der Finger, de? den Schlubton greifen soll, fallt einige Bunde vor dem eigentlichen Ton hammerartig auf die Saite und. gleitet sofort bis zum Endton weiter, 4 4 fe ot fe Beispiel: Ausfiihrang: f= o Ausfithrung; Alle Finger kénnen zum portamento Spiel hergezogen werden. Doppelgritfe, Accordgriffe, Barrégriffe etc. werden ebenso ausgefiihrt, nur daB hier mehrere Finger, oder der Barréfinger mitgenommen werden. Aufwarts, also von einem tieferen zu einem héheren Ton, ist das portamento leichter als umgekehrt, nes uke. oie == =| 4 big PF Vibratoz ebend, zitternd, eine Spictnuance der linkea Hand, die Greiffinger bleiben gedriickt aut ihren ‘Tonen sitzen, wihrend die Hand eine schiitteInde Bewegung in der Richtung des Gitarrehalses. macht, wodurch die Téne in bebende Schwingung versetzt werden. gllissando=rapites Gieten eines oder mehterer Fingen staccato: scharfes Trenaen der Tone von binander, wird entweder von der linken Hand besorghindem die Greiffinger sofort nath dem Anschlag im Druck nachlasson, oder von der rechten Hand, indem die Anschlagfinger sich gleich nach dem Anschlag wieder an die Saiten setzen, beide Falle verhindern das Weiterklingen der Téne. ‘mezzo staccato= oder non legato liegt in der Mitte von staccato und legato, bedeutet das dichte Anein- Eemmdeapiorapnngiirsgeue sutiinag: GETS TE Goa 2.1044 Beispiel: Sttoufflezs gestoptt oder gedimpll, Kirzesle Ausfidhrung von staccato. rasgados (casqueato) rasselnd, aus der spanischen Schule dbernommen, teils harpoggier, tlle geschlagens co gibt viel Variationen rasqueato grancade rasquento asco tanqueato golpe rasquesto arpegio rasqueato chorlitazo geperit trocken, kurz Schiag mit dem Zeigefinger abschnellen der Finger vom Daumen All diese Anschlags. urid Spiclarten an der richtigen Stelle verwendet, bedeuten besondere Nuancen und verfehlen nie ihre Wirkung, besondors, da man sie auch durch die Klangfarbe beeinflussen kann, je nachdem, an welche Stelle der Saite man den Angriffspunkt verlegt. 227 (stousye) % 2. A044 Menuett. Molino. Giuliani. Die Treffsicherheit des Daumens der Anschlagshand auf allen Saiten ist hier wichtig erst in gleichma- Biger Stirke zu iiben, dann die Dynamik nach der motivischen Gliederung richten. Die nach dem Metronom angegebenen Zeitmaie haben erst fiir den Kénnenden Bedeutung, Lernende fangen langsamer an und stei- gern mit der fortschreitenden technischen. Bewaltiguag das Zeitma® nach und nach. 2.1044 10 Menuett. 5 at te DC. al Fine. Es maS immer betont werden, daB das eben hier gelernte an miglichst vielen Beispicien 2u erproben ist und ein Studium unserer Klassiker aufs wirmste empfohlen werden muB, (Gor Op. 38, Aquado, Legnani Op. 250, Giddiani etc.) die Auswahl ist nach dem Stand des jeweiligen Kénnens mi richten. i Andantino. Coste. | } { | 4 | | u D.C. al Fine. 1 cere (flageolett) sind die durch Teilschwingung der Saiten produzierten Téne, auch Glocken- tne genannt, welche durch lei8es Auflegen des Fingers der linken Hand, (im Moment des Anschlags) am ange- gebenen Teilungspunkt (rémische Zahien) mit kurzem Anschlag erzougt werden. Die offene quadratische Note bedoutet die Saite, auf welcher der Flageoletton genommen wird, der volle Notenkopf dariiber die wirkliche ‘Tonhihe des Flageolett, Die gebriuchlichsten Flageolett-Téne liegen auf jeder Saite am XII. VIL-V. und IV. Bund, man nennt sie auch natiirliche Glockenténe, “Kiinstliche Flaggolettne sind soiche, die nicht auf leeren Saiten legen, sondern in der linken Hand mitgegriffen werden, sie werden von der rechten Hand durch leises Auflogen der Spitze des Zeigefingers am angegebenen Teilungspuakt (rémische Zahi) und Anschlag mit dem Ringfinger erzeugt, wakrend die linke Hand die tiefore Oktave des hervorzubringenden Tones greifen mul. Theoretisch lieBe sich die ganze Chromatik bis in die hichsten Oxtaven ausspinnen, praktisch wird man aber nicht dber den W Bund hinausgehen. Unstreit bar sind Flageolett-Téne ein feiner Etfekt, wenn sie, wie alle Effekte, mit weiser Vorsicht verwendet werden. In der Schreibweise herrscht auch hier noch ein groSes Durcheinander, obwohl die tbersichtlichste und am Klarsten zu erfassende Schreibart die bei den Sireichinstrumenten gebrduchliche ist, 2. 084 Flageolettspiel. » te atts ett i | rte tit nape —vah i ant ( h i i | | 12 4e— 2 b. ee eS 3 + Knstliche Flageolet!~Téne, mit der rechten Hand alleia (siche Anmerkung Uber Flageotetts). 2, Moss Allegretto. Molino. 1, Mose 2. 104s #iibe “tert Des sttern wurde Erwihnung getan, dal Tonieiternspiel sx den nitzlichsten Studien des Gitairespielers gehirt, es stehen dafir in Schulwerken Stoff geniigend zur Verfligung; hier sollen nur die typischen Tonlei- terfingersitze Verwendung finden, die bei gleichbleibendem Fingersatz in der linken Hand chromatisch ver~ schiebbar sind und die Méglichkeit gestatten, mit dem gleichen Fingersatz alle Toaleitern 24 spielen. Dur Typ I auf der E-Saite beginnend durch 2wei Oktaven geftthrt. G dur (einen Bund hier pesefangen) yg z z ¢ cS ee ee eee =e St 7 o igae o + Fjs dur £ Vom niichsten Bund beginnend mje gleichbleibendem Fingersatz As dur, chromatisch weiter A dur, B dur, Heda C dur ws.f. Dur Typ II auf der A-Saite beginnend mit Lagenwechsel auf der H-Saite. Ht qur W,138 dur (i gaunelittiadinn: Chromatisen fortgefiihrt folgt Cis (Des) dur, D dur Bs dur, Bdur ws. fee Hee te 2.11048 16 Dur ‘Typ Ill auf der A-Saite beginnend, einmaliger Lagenwochsel auf der E-Saite. Des dur. 2a D dur, as g 4 43 4 2 a & a42 Chromatisch weitergefihrt Es.dur, B dur, F dur w.s.f. Moll ‘Typ harmonisch durch wei Oktaven, einmaliger Lagenwechsel auf der D-Saite. F moll m ‘is moll iro pt eS = ov gue rete oe ‘Alle Tonteitern sind auch mit reguldrem Fingersatz (Albert Schule IV. Teil), in allen Anschlagsarten des i 4, Unabhingigkeit der Hinde und Finger von einander 2, Funktionieren der Anschlagfiager in allen Combinationen, 8. Geliufigkeit und Kraft bis in die héchsten Lagen. 2. 404s eee Diese Biude eignet sich, bis auf die letzte Figur des 97 Takies (erselbo Takt kommt 3 Takte spiter wieder) auallen Arten des Harpeggio- Wechselachlag- und Tremolospiels, Die nun folgenden Beispiele sind joweils fir die ganze Etude giiltig, bis auf den erwithnten 37 Takl, dort bleibt bei der leteten Figur als héchste Note g um das Umsetzen des 4, Fingers ru vermeiden. Erechdpfend ist dies Material nicht, es bleibt der ‘musifalischen Intelligenz des Spiclers tberiassen, neue Beispiele mu erfinden, Harpeggien mit 4 Fingern 1 ‘Nach dem Muster der ausgeschriebenen vier ersten Takto soll die ganze Etude gespielt werden; dasselbe gilt fir die folgenden Beispiele, fir die hier nur der erste Takt angegeben ist, 2 2. 1044 1 | i i } ! { ez 11088 : i 1, Wechselschlag Atellig ("ifsc Weehselschlag 3teilig. (doppett) 2.11044 | i j | ' | f i | 7 Durckbrochenes Tremolo mit 3 Finger. peisiet ostinas Pete's Ongina Francis Tarrega, Recuerdes de la Alhambra. Tremoloschlag iiber 2 Saiten mit 3 Fingern. edgesese Dieses Hbungamaterial aot! sicht so in einemfort hintoreinander her gespielt werden, (Abspannung in geisti- ger-und Ermiidung in KGrperlicher Bezichung wiirde bald eintroten und damit den gedachten Zweck illusorisch machen), sondern man sucht sich jeweils die fiir eine bestimmte Spielart, oder individuelle Schwache ‘der Spiel- hand gedachte Ubung aus und studlert diese dann bis zur vélligen technischen Beherrschung, was-Tage, Wochen, selbst Monate dauern kann. Ich verweide dabei immer wieder auf die Geiger, die sich mit gewissen bogentech- nischen Eigentiimlichkeiten aur mit Geduld und Ausdauer vertrant machen kinnen. Ausschiieflich technisch 2 fiven haite ich auch fir-verfehlt,es milssen auch Erholungen am musikalischen Spiel, wenn auch nur ganz ein- facher Art, eingéschaltet werden. 048 xno PaO ee

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