Bertrand Groger
Warm Up
22 komplette Einsingprogramme
Ces (OsuGlossar
ZIELGRUPPE
Warm Up Your Choir ,funktioniert” fur alle: fur Pop-, Jazz-, Kirchen- und klassische Chére, ge-
nauso wie fiir Frauen-, Manner- und gemischte Chére. Des Weiteren kénnen die Ubungen auch
{fur Solosdinger verwendet werden,
WARM UP: WARUM?
Und das ist gut flr die Stimme, wenn ich den Fu drehe?* Ja! Singen ist ein ganzkérperlicher
\Vorgang. Auch wenn der eigentlich tonerzeugende Apparat relativ Klein ist, Brauchen wir doch
das ganze Instrument. Wir benutzen den Atemapparat, viele Muskeln fiir die Stiitze, unsere
Resonanzraume und natillich den ganzen Kérper fr die Haltung. Entsprechend sollte jedes
.Tell" dieses Instrumentes trainiert und — wie beim Sport - ,aufgewarmt* werden. Nicht zuletzt
dient das Aufwarmen und Einsingen dem Finden eines gemeinsamen Chorklangs. Es solite ein
Ritual sein, mit dem die Gruppe psychologisch zusammenfindet,
HALTUNG.
Sie kommt eigentlich ,vor* dem Singen und sollte immer wieder mal geprift werden (mehr dazu
in Einsingprogramm 2, Ubung 1),
KORPERUBUNGEN,
‘Aus einer entspannten und balancierten korperlichen Grundeinstellung missen beim Singen oft
Momente gemeistert werden, in denen der ganze Kérper ,mitgenommen* wird. Dazu braucht
es — besonders bei schwierigen Gesangspassagen — die Méglichkelt, den K6rper in Spannung
zu versetzen, um anschileSend in (kurzen) Entspannungsphasen wieder Energie fur den nachs-
ten Spannungsbogen zu sammein. Daher geht es in den je vier Korperiibungen um ,Dehnen”,
-Anspannen’, ,Entspannen” und .Koordination’, Nach kérperlich eher anstrengenden Ubungen
sollte der Chorleiter dazu auffordemn, sich (baw. das entsprechende Kérpertell) auszuschiltteln.
‘ATEMUBUNGEN
Anders als beim gleichmaig entspannten Ein- und Ausatmen im Ruhezustand muss man beim
‘Sprech- und Singvorgang mit einem kurzen Einatmen auskommen und das Ausatmen (auf dem
gesungen bzw.gesprochen wird) in die Lange dehnen. Die je zwei Atemiibungen dienen dazu,
das Ein- und Ausatmen bewusst 2u verkirzen baw. 2u verliingern und das Zwerchfell, von dem
die Impulse dazu ausgehen, zu trainieren.
‘SUMMUBUNGEN
Bevor mit Vokalen gesungen wird, wird mit Klingern (m,n, , ng, fs: Wj) Gesummt. Ein einfaches.
Beispiel aus der Singpraxis: Ist ein Ton auf einem Vokal schwer zu ,erwischen*, setzt man ihm
einen Klinger voraus, um den Ton besser 2u treffen. Mit den Summibungen werden die Reso-
nanzréume aktiviert und durch unterschiedliche Farbungen differenziert angesprochen.
‘SINGUBUNGEN
Die Ziele der Singubungen sind vielfatig; sie dienen dazu. den Stimmsitz zu finden, eine ge-
meinsame Vokalfarbe zu finden, Gehér, Intervalle und Intonation bewusst 2u trainieron und den.
‘Stimmumfang zu erweitern (besonders jeweils durch Ubung 11)
94GESUNDES SINGEN
Es gibt Kinder, die singen, bevor sie sprechen kénnen. Niemand sagt ihnen: Achtung: Erst
korrektes Atmen lernen, die richtige Haltung, die richtige Stitze.* Fast jeder, der (viel) singt,
singt gesund, Der Autor pladiert also fur eine .Philosophie des Machens", der Experimentier-
freudigkelt und des Vertrauens in die Sanger und deren .gesundes" K6rpergefilhl. Hier sollte
natiitlich das Gefihl des Singers ,stimmen”: Schwierige (2. B. hohe, laute) Passagen erfordern
mehr Kérpereinsatz und Spannung als weniger .spannende". Die Balance macht's! Die ,Com-
plete Vocal Technique" z. B. bringt es auf drei Schlagworte: 1. Stitze, 2. notwendiger Twang.
3. vorgeschobenen Unterkiefer und Lippenspannungen vermeiden
WIEDERHOLUNGEN
Bei allen Ubungen ist nur ein Bewegungs- bzw. Melodieablauf angegeben. Selbstverstandlich
sollen die Kérper- und Atemibungen jeweils mehrfach wiederholt werden, die Summ: und Sin-
glibungen transponiert wiederholt werden.
‘STIMMUMFANG
‘Sopran: b+" / Alt: g-d" / Tenor: cf" / Bass: G-d. Wichtig zu wissen: Frauen und Manner sind
anders! Sie liegen zwar (auf dem ,klassischen* Papier) etwa eine Oktave auseinander, in
Wirklichkeit aber sind Sprech- und Singstimme nur etwa eine Sexte voneinander entfernt. Die
Frauenstimme kann etwa bis zum b’ (Manner bis d) in der Bruststimme singen. Nach dem so-
genannten Bruch kommt die Kopfstimme, Falls auch unterhalb des b' Kopfstimme gewiinscht
wird (in der Klassik Ublich), kann der Bruch ausgeglichen werden. Manner kénnen im gesamten
genannten Ambitus in der Bruststimme singen, aber auch je nach Klangfarbenwunsch mit der
Kopfstimme mischen. Achtung; All di
ind sehr vereinfachte Darstellungen, die in der Realitat
stark variieren!
AKKORDE
Die Uber den Noten stehenden Akkordsymbole fur eine Klavierbegleitung stellen die Melodie
in einen wechselnden vertikalen Zusammenhang, wie es im ,wahren Musikleben” meistens
auch der Fall ist. So werden die Einsinglbungen farbiger und abwechslungsreicher. Natiirich
kénnen die Ubungen auch a cappella gesungen werden.
Bei der Schreibung der Akkordsymbole wurde auf die englischen Tonartbezeichnungen 2u
riickgegriffen, die in der Popularmusik weit verbreitet sind. Das Akkordsymbol fiir H-Dur ist
demnach B, das fur b-moll entsprechend Bbm. Den tonartbestimmenden Buchstabenkombi-
nationen folgen gat. Ziffern bzw. Zifferfoigen, deren Bedeutung die nachfolgende Ubersicht
aufschlisselt:
c Co Cmte ce ce cs CoeBERTRAND GROGER - WARM UP YOUR CHOIR
Ein Sonderfall: Die sogenannten ,Siashchords":
a) Links vom Schragstrich steht der e- b) Wenn nur ein Schragstrich mit Basston
gentliche Akkord, rechts davon der dazu vorhanden ist, soll der zuletzt notierte Ak-
zu spielende Basston. kord dazu gespielt werden.
AKKORDKASTCHEN ZUM TRANSPONIEREN
Begonnen wird die Ubung in der Tonart mit eS
Pfeil. Dann wird sie schrttweise abwarts zur Lu
tiefsten notierten Tonart geflhrt (u. U. auch e
tiefer). Danach wird sie schrttweise aufwarts z
gefiihrt oder man springt direkt zur Tonart ber B
dem Pfeil (wie im Beispiel rechts angedeutet, 2
meistens eine Quarte). Anschlietend wird die Dy
Melodie schrittweise bis zurhéchsten notieten | C
Tonart gefuhrt (u. U. hdher), Daraufhin wird die B
Ubung wieder einige Schritte abwéirts gefuhrt, B
tum nicht in der Spannung der hohen Téne zu A
verharren. val
ZWEISTIMMIGKEIT
In einigen Ubungen ist durch Stichnoten eine mégliche zweite Stimme angegeben. Hier soll
der Chor in jeweils hohe (Sopran/Tenor) und tiefe (AIVBass) Stimmlagen geteilt werden. Die
Tonarten bel diesen Ubungen sind der Zweistimmigkelt angepasst. Solite eine solche Ubung
elnstimmig gesungen werden, muss sie ggf. nach oben baw. unten korrigiert werden,
ERKLARUNGSTEXTE
Bel den Kérper- und AtemUbungen sind die beschreibenden Texte der Ubersichtlichkeit halber
bewusst kurz gehalten. Sie kénnen einfach vorgelesen werden oder durch den Chorleiter mit
Wortbildern noch ausgeschmilickt werden. Mit etwas Fantasie kann bei den Ubergangen von
Ubung zu Ubung aus dem Einsingprogramm (oder Teilen davon) eine kleine Geschichte einge-
woben werden,
ABWECHSLUNG DURCH KONTRASTE
Man sollte als Chorleiter immer daran denken, dass das Einsingen erst dann tich-
tig spannend und abwechslungsreich wird, wenn man die Ubungen mit Leben erful,
Hier eignen sich folgende Gegensatzpaare (bei denen zwischen den beiden Extre-
men naturlich viele Abstufungen moglich sind): hell- Deas
— cosas
Bhowa?
19. Quartenglissandosmuerennse:
*h
eae
ae
auch legato ( ‘Ab
12. Babadabm
ba ba da bm ba ba da bmba ba da bmba badabm_ba ba da bmba ba dabm ba
bobo debm ..
be be de bm.
3Cas
1. Apfel pfliicken a et =]
dabei Arme abwechselnd ausstrecken / a\
ite ang sacs / ua en id ey
stellen e-
ey
44)
2. Hiifte wiegen
J=50
r Knie beugen, |. Bein durchstrecken,
dabei |. Hiifte nach auen / andere Seite
Anmerkung:
Fusohlen bleiben immeram Boden
3. Oberkérper ziehen
1. Hand flach auf I. Oberschenkelseite
Hand fahrt an Oberschenkel hinunter
und zieht damit Oberkérper mit Kopf
‘zur Seite abwarts / andere Seite
26Ei
4. Kopf justieren
Ko
greifen / Kopf mit Handen in viele Rich
f beidseitig mit allen Fingerspitzen
tungen bewegen / Kopf mit Handen nach
oben ziehen, Hals lang werden lassen
5. Blumenduft einsaugen
:maginare Blume in der Hand / Duft ein-
saugen / dabei Augenbrauen heben
6. Fiinfter Geburtstag, mehrmals
5 Geburtstagskerzen von I. nach einzeln ausblasen / von r. nach |
asa ama ccrea aieceeatmrer
He as
7. Kopf und Lippen schiittein
Kopf schiitteln / dabei Mund und Wangen locker mitschlackern lassen / mit Stimme
a%
50
SSS —
os
Ear -ly one morn-ing the
Later
And in
at noon they were
the eve-ning the
sing-ers were yawn-ing like
sing-ing a tune with an “ooh”.
cho - ir was leav-ing, good-bye!Gi
Felae
Fla
Eige
BG
Dire
Dolp
> Op
Bie
Bip
Alce
able
12. Chromatik bis zur Quinte
180
Chas
CDG
B C8 FR
BC F
MOB EB
Ab Bb ES
Goa D
Gb Ab Db
f-G.C
E FRB
EF Bb
DBA
Db E> Ab
Xe