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AUSGABE 2010

DVO
REPORT
THE RETURN

SOCIAL ENGINEERING

2,-
DAMALS WAR ICH REIO
EURO

INTERNETBETRUG
SIMPSONS QUIZ
Liebe LeserInnen
Inhaltsverzeichnis
Nachdem es letztes Jahr bedauerlicherweise keine
Ausgabe des DVO-Reports gegeben hat, haben Herr EDVO
Jank und ich dazu entschlossen, unsere Schülerzei-
tung wieder „zum Leben zu erwecken“. ;-)
Newsticker - 5
Wir haben uns bemüht, eine vielseitige und interes-
sante Ausgabe zusammenzustellen. Vom Cyberwar EDVO Skop - 6,7
bis zum Liebesbrief an den Kaffeeautomaten ist Abteilungssprecher - 8
wirklich alles dabei.
FUN
Viele werden sich wahrscheinlich gefragt haben, Kronawetter Exposed - 9
warum es so lange gedauert hat bis der DVO-
Simpsons Quiz - 11,12
Report endlich erschienen ist. Geplant hatten wir
den Verkauf am Tag der offenen Tür, die Tatsache,
dass unserer Druckerei ein Drucker ausfiel, hat uns DV-Themen
allerdings einen Strich durch die Rechnung gemacht. Facebook - 13
Mit halber Auflagenstärke konnten wir leider nur die CeBit - 14
Gäste bedienen. Voller Eifer haben wir uns vorge- Wikileaks - 15,16
nommen für die Schüler dann einen neuen fehler-
Social Engineering - 17
freien DVO-Report herauszubringen.
Internetbetrug - 18
Gerade als wir so gut wie fertig waren, gab die Fest- Minecraft - 19
platte unseres Layouters den Geist auf. Demotiviert Cyberwars - 20
begannen wir die Arbeit von vorne. Unglücklicher-
weise kam ziemlich viel Schulstress dazu. Alles ver- Sonstiges
lief irgendwie im Sand. Da ich allerdings doch immer
Interview - 21,22,23,24
wieder darauf angesprochen wurde, ob und wann
der DVO-Report nun erscheinen würde, motivierten München - 25
wir uns noch einmal. Weil allerdings nun schon viele Ritter der Tafelrunde - 26
Artikel leicht angestaubt sind, haben wir beschlos- Die ersten Tage eines Jahrlings - 27
sen euch den DVO-Report nicht in gedruckter Form Top 5 Filmreview 2010 - 28
zu verkaufen, sondern ihn euch als PDF zu schenken. Ein Liebesbrief - 29
Damals war ich Reio - 34
An dieser Stelle bleibt mir nur noch, euch viel Spaß
zu wünschen, und zu hoffen, dass euch diese Ausga- Novarock - 35
be gefällt. Schlusswort - 36

Liebe Grüße
Michael & Lili
EDVO
Newsticker
von Michael Jank und Elisabeth Floh
EYP

Vom 7. -10. Mai 2010 durften fünf Schüler – Daniel Seeböck (3AHDV), Michael Jank (3BHDV), Phil-
ipp Schneider (3CHDV), Manuel Schuller (3CHDV) und Elisabeth Floh (2BHDV) - der Abteilung EDVO
an der National Selection Conference des Europäischen Jugendparlaments in Wien teilnehmen. Ein
herzliches Dankeschön an unsere Frau Prof. Kappl, die die Teilnahme ermöglicht hat!

ABTEILUNGSTURNIER

Auch im letzten Schuljahr konnte die 3BHDV ihren Titel beim alljährlichen Abteilungsturnier erfolg-
reich verteidigen. Die „Siegertruppe“ bestand aus: Benjamin Becic, Lukas Renz, Marco Ramharter,
Alexander Hofer, Alen Viljusic und Michael Jank. Der zweite Platz ging an die Klasse 4AHDVK und
auf dem dritten Platz landete die Klasse 5AHDVK. Herzlichen Glückwunsch!

KARATE KID Benjamin Becic‘

Von 5. bis 7. November 2010 fand in Bukarest die Wado Kai Europameisterschaft statt.
Benjamin Becic‘ (4BHDVK) wurde im U 21-Kata-Bewerb Zweiter und ist somit amtierender
Vize-Europameister.

Wir haben neue Rolläden

Im Oktober dieses Jahres hat sich unsere Abteilung neue Rollläden geleistet. Die alten, im Wind
scheppernden Jalousien sind nun endgültig Geschichte. Wir freuen uns über die wunderbare Dun-
kelheit in den Klassen und können somit auch wieder das vom Beamer projizierte Bild erkennen. ;-)

ABTEILUNGSTURNIER
Nach dem Vorjahressieg der 3BHDV (jetzt 4BHDVK), konnte sich dieses Jahr die 3AHDV im Finale
durchsetzen. Der dritte Platz ging an die 3BHDV. Die Organisation übernahm unser Abteilungsspre-
cher Phillip Schneider. Wir gratulieren recht herzlich!

DANIEL KAISER IN CHINA


Am 2.12. 2010 fand im Rathaus St. Pölten, das große Finale von „Youth Unlimited“ statt. Dabei
konnte der Schüler Daniel Kaiser mit seiner Internetplattform „DIALOG“ beeindrucken und gewann
einen Aufenthalt in Wuhan in China. Wir gratulieren recht herzlich!

VDI
Nach einem einjährigen Testlauf letztes Jahr wurde die ORACLE VDI in der ganzen Abteilung einge-
führt. Es gibt noch viele Schwierigkeiten, aber aller Anfang ist schwer. Also haltet die Ohren steif,
wir tun es auch.

Seite 5 - Newsticker Ausgabe 1/2011


EDVO
EDVO Skop
von Desiree Hackl
CPU (21. März–20. April)

Sie werden dieses Jahr oft stark beansprucht werden. Es ist wichtig, dass Sie sich einen fähi-
gen Scheduler besorgen, der Ihre Termine plant, ansonsten werden sie spätestens im Herbst
mehrere Monate mit hohem Fieber außer Gefecht sein.

Java-Programm (21. April–21. Mai)

Sie sind sehr einfühlsam und kommen mit ihren Mitmenschen gut klar. Vielleicht wäre eine
Urlaubsreise in andere Länder angebracht, um Ihrer virtuellen Welt zu entfliehen. Auch
wenn Sie oft etwas langsam sind, sind Sie bei ihren Freunden sehr beliebt.

Flash-Speicher (22. Mai–21. Juni)

Sie zeigen sich sehr flexibel, was einen Aufstieg im Berufsleben bedeutet. Mit wenig Ener-
gieverbrauch erreichen Sie sehr viel, auch wenn das manchmal dauert. Doch passen Sie auf,
dass Sie sich nicht übernehmen. Ihre Kapazität ist beschränkt und das wissen Sie auch.

Festplatte (22. Juni–22. Juli)

Egal was Sie machen, es soll immer noch besser gehen. Lassen Sie sich nicht unter Druck
setzen oder entmutigen. Auch wenn es Nörgeleien von außen gibt, ohne Sie wäre das ganze
System nicht denkbar.

Serielle Schnittstelle (23. Juli–23. August)

Denken Sie mal über einen Tapetenwechsel nach. Sie klammern an veralteten Idealen.
Wenn Sie sich nicht bemühen neue Ideen einzubringen und sich der Zeit gemäß anzupassen
werden sie bald von der Bildfläche verschwinden.

Social Network (24. August–23. September)

Ihr Charme bringt Ihnen unglaublich viele Freunde. Sie sind hipp und modern und das
kommt bei ihren Mitmenschen super an. Doch geben Sie acht darauf, Geheimnisse zu be-
wahren und plaudern Sie nicht unüberlegt aus dem Nähkästchen.

Datenbank (24. September–23. Oktober)

Sie tragen eine große Verantwortung auf ihren Schultern. Man verlässt sich auf Sie und es
wäre fatal den Leuten falsche Informationen zu geben. Behalten Sie eine Struktur in Ihren
Aufgaben, dann fällt Ihnen Ihre Arbeit leichter und vernachlässigen Sie ihre Beziehungen
nicht.
Seite 6 - DVO-Skop Ausgabe 1/2011
EDVO
Microsoft (24. Oktober–22. November)
Niemand kann Ihnen etwas anhaben. Ihr Job ist sicher, Sie haben viele Freunde und eine sichere Zukunft.
Doch passen Sie auf, das Frischobst in der Firma hat es auf Sie abgesehen. Doch wenn Sie klug sind, ziehen
Sie aus dieser Beziehung Ihre Vorteile.

Router (23. November–21. Dezember)


Sie sind ein wahres Organisationstalent. Wenn jemand zu Ihnen kommt, dann wissen Sie auf Anhieb, wo-
nacher sucht und wo dies zu finden ist. Die Leute sind Ihnen dafür über alles dankbar. Aber beachten Sie,
dass Sie von ihren Mitmenschen abhängig sind und ohne sie keine Aufgabe hätten.

Glasfaserkabel (22. Dezember–20. Januar)


Ihre sozialen Fähigkeiten sind einzigartig und das wissen Sie auch. Es fällt ihnen leicht, zwischen Menschen
Kontakte zu knüpfen, ohne sich von anderen negativen Einflüssen stören zu lassen. Doch Sie verlangen viel
von Ihren Mitmenschen, was ihrer Beliebtheit schadet.

Betriebssystem (21. Januar–19. Februar)


Ihr Freundeskreis besteht aus Leuten, die verschiedener nicht sein könnten. Sie bilden eine Schnittstelle
zwischen ihnen, was auch sehr gut gelingt. Das ist nicht immer einfach. Passen Sie auf, dass Sie sich nicht
übernehmen, wenn Sie versuchen, es allen recht zu machen und damit mehr zerstören als zu verbessern.

Oracle Virtual Desktop (20. Februar–20. März)


Am Anfang des Jahres haben Sie noch Startprobleme, was Sie bei den meisten ihrer Freunde recht unbe-
liebtmachen wird. Doch sie werden nach einiger Zeit die Möglichkeit bekommen, das Ruder herum zu rei-
ßen. Diese Möglichkeit sollten Sie auch nutzen denn dann wird das restliche Jahr für Sie äußerst angenehm.

Seite 7 - DVO-Skop Ausgabe 1/2011


EDVO
Unser Abteilungssprecher Philipp Schneider
von Michael Jank
Name: Philipp Schneider
Geburtstag: 31.10.1990
Familienstand: Vergeben
Hobbys: Sport, Programmieren und Fortgehen
Motto: Ein HTLer der nicht trinkt, ist wie ein Sinus
der nicht schwingt.

Viel hat er sich vorgenommen zu Beginn dieses


Jahres. Gleich für beide Ämter, nämlich die des Ab-
teilungs- und des Schulsprechers hat er kandidiert.
Ersteres hat er in der Stichwahl souverän gewonnen,
für Letzteres hat es dann in einer erneuten Stich-
wahl nicht ganz gereicht.

Schon das 4. Jahr ist Philipp an unserer Abteilung.


Damals hat er sich aufgrund seiner technischen Inte-
ressen für die EDVO entschieden. Einen Schritt den
er aus heutiger Sicht nicht bereut. So hat er bereits
das „Sun Certified Java Certificate“ und das „Cam-
bridge Business English Certificate – Vantage“
erworben. So gesehen war es für ihn wohl das
Beste, dass er es im Gymnasium nicht mehr ausge-
halten hat.

Philipp hat sich vor allem zum Ziel gesetzt sich so


gut wie nur möglich für die Schüler unserer Abtei-
lung einzusetzen. Wie auch seine Vorgänger will er
wieder ein Abteilungsturnier organisieren. Auch den
mittlerweile zur Tradition gewordenen Abteilungs-
abend will er weiterführen. Als weiteres besonderes
Ziel will er sich dafür einsetzen, die allseits geliebte
VDI weiter zu verbessern. Heiße Diskussionen mit
dem AV sind hier vorprogrammiert.

Auch als Schulsprecher Stellvertreter bringt er viele


Anliegen der EDVO-Schüler ein. So kämpft er mo- Er ist auch jederzeit für weitere Vorschläge offen.
mentan gemeinsam mit dem Elternverein dafür, Am besten erreicht ihr ihn über Facebook, denn
dass die beliebten Freigegenstände Rhetorik, Mul- seine Klasse ist in die Sozak ausgelagert und so ist er
timedia sowie die Vorbereitung für das Cambridge nur an wenigen Tagen in der Linzerstraße anzutref-
Zertifikat weiterhin angeboten und auch finanziell fen. Auf diesem Wege wünschen wir ihm noch viel
unterstützt werden. Auch das Gesprächsklima mit Spaß und vor allem Erfolg in seinen Ämtern.
der Schulsprecherin bezeichnet er als sehr gut. So
haben sie bereits gemeinsam einige Seminare be-
sucht.

Seite 8 - Abteilungssprecher Ausgabe 1/2011


FUN
Manfred Kronawetter Exposed
von Jürgen Pilsinger und Thomas Baumann
Als Manfred Kronawetter [Umgangssprachlich: „Fredl“](Entdeckt in den 60-Jahren in Honululu) bezeichnet
man einen selbsternannten (Oracle-) Datenbankspezialisten.

Leben und Wirken


Geboren wurde Manfred K. im Süden Honululus. Schon in seiner Kindheit
entwickelte sich seine Sucht nach Fischerments Friends. Mit 12 konsu-
mierte er seinen ersten SQL-Joint. Früh zeigte sich sein Gespür für heikle
Situationen. Ausrufe wie „Nona“ und „ Ahhhh“ enstanden zu dieser Zeit.
Nachdem seine Gene erfolgreich weitergegeben wurden übernahm er im
Jahre Zwölfundzwanzig das Berufsbild des Lehrkörpers.
Seit diesem Jahre an, unterrichtet er seine Schüler, nach besten Gewissen,
in der Kunst der Datenbankerstellung.

Verbreitung
Der gemeine Kronawetter fühlt sich in den Gebirgen des Oracle 11g hei-
misch. Vereinzelt kommt er auch am Titikakasee vor. Berichten zu folgen
nähren sich die Jungen Sproße dieser Art von Cookies und Constraints.
Schon früh zeigte sich die hohe Intelligenz des Manfred Kronawetters. In
den frühen 80-Jahren führte er bereits die freiheitliche Hippiebewegung für SQL an. Des Weiteren wurde er
auch bekannt für die Mitwirkung der Gründung des Vereins: „Fakt is!“. Seine letzten Beiträge lieferte Man-
fred bei der Studie für die Beobachtung der Folgen bei übermäßigem Fisherman‘s Friends Konsum.

Ernährung
Aufgrund einer Gen- Exception muss die Gattung Kronawetter ihre Nahrungsstoffe aus koffeinfreiem Kaffee
und dem Konsum von Zigaretten „selektieren“.

Hier ein Beispiel:


Select Sud, Hitze, Wasser
From Kaffeemaschine
Where Inhalt like „koffeinfrei“

Äußere Anatomie

Kopf:
Markant für die Gattung Kronawetter ist das angegraute Haupthaar. Experten vermuten einen Zusammen-
hang der steigenden Weisheit proportional zur Intensität der Bleichung. Um ihr Überleben zu sichern trägt
die Gattung Kronawetter eine Brille der Marke: Hello Kitty. Diese verleiht ihm zusätzliche Sehkraft bei der
Nahrungssuche.

Thorax:
Signifikant ist die wallende Brustbehaarung die Wärme und Schutz in der kalten Jahreszeit bietet.

Wichtige Zitate
Im Laufe der Jahre wurden von Experten einige Laute dieses noch so unbekannten Wesens aufgezeichnet:
„Es geht… Juhuuuu“, „Uhhhhhhh, is des schwa“ ,
„Na no na“, „...Hätt i gmant“,
„I hob jo kann huscha“, „Herrschoftn, eich wirds amoi so aufstöhn!“,
„Oaeiiiiiiii“, „... bin i der Meinung“,
Seite 9 - Kronawetter Exposed Ausgabe 1/2011
FUN
Wie gut kennst du dich mit den Simpsons aus?
von Georg Grubner
1) Wie heißt Tingeltangel-Bob in Wirklichkeit?
o Chester Turley
o Robert Terwilliger
o Dewey Largo
o Der Name kommt nie vor

2) Wie ist die E-Mail-Adresse von Homer?


o ervergreenterace@hotmail.com
o homer.simpson@gmail.com
o chunkylover53@aol.com
o duffbeer123@duff.us

3) Wo der ist Oberschulrat aufgewachsen?


o Phoenix
o New York
o Miami
o Richmond

4) Wie hoch ist Martin Princes IQ?


o 216
o 172
o 191
o 189

5) Die Simpsons wohnen in der Evergreen Tarrace…!


o 742
o 634
o 658
o 871

6) Wie hieß die Band, in der Milhouse, Bart, Ralph und Nelson sangen?
o Party Club
o Party Smasher
o Party Monster
o Party Posse

7) Wie viel kostet ein Flaming Moe/Flaming Homer?


o 4.95 $
o 5.95 $
o 6.95 $
o 7.95 $

Seite 11 - Simpsons Quiz #1 Ausgabe 1/2011


FUN
8) Wie heißt der beliebteste Milliardär der Welt?
o Freddy Quimby
o Rich Texan
o Charles Montgomery Burns
o Arthur Fortune

9) Wie heißt der 3-äugige Fisch?


o Fishy
o Blinky
o Richy
o Freddy

10) Wie lautet Milhouse Van Houtens zweiter Vorname?


o Mussolini
o Junior
o Milford
o Jasper

Seite 12 - Simpsons Quiz #2 Ausgabe 1/2011


DV-Themen
Facebook
von Christian Renz
„Facebook ist eine Webseite zur Bildung und Unterhaltung verwaltet, kommt unweigerlich die Frage auf: Wer garan-
sozialer Netzwerke.“, so lautet die Beschreibung der deut- tiert mir, dass meine Daten vertraulich behandelt werden?
schen Wikipedia zu Facebook. Aber was ist Facebook für
uns wirklich? Doch bevor wir uns näher mit dieser Frage Die Antwort auf diese Frage ist schnell gefunden: Nie-
beschäftigen, möchte ich ein paar wichtige Fakten über mand! Die Datenschutzbestimmungen, die natürlich jeder,
Facebook erklären. Facebook wurde im Februar 2004 von der sich bei Facebook registriert hat sorgfältig gelesen und
Mark Zuckerberg gemeinsam zur Kenntnis genommen
mit den Studenten Eduardo hat, enthalten nämlich
Saverin, Dustin Moskovitz Punkte, die Beschreiben
und Chris Hughes an der dass Facebook prinzipi-
Harvard University entwi- ell mit unseren Daten
ckelt. Ursprünglich nur als machen kann was es will.
Kommunikationsmittel für Und keine Sorge, liebe
die dortigen Studenten Leser, das wird auch so
gedacht, wurde es rasch auf praktiziert. Facebook hat
ganz Amerika, und schließ- noch kein kostendecken-
lich die Welt ausgedehnt. Mittlerweile ist Facebook in 74 des Geschäftsmodell entwickelt und legt nach eigenen
verschiedenen Sprachen rund um den Globus verfügbar. Angaben derzeit Priorität auf Wachstum. Die Nutzung ist
Jeder Benutzer verfügt über eine Profilseite, auf der er sich für Mitglieder kostenlos, Einnahmen soll vor allem das
vorstellen und Fotos oder Videos hochladen kann. Auf der Werbegeschäft bringen. Derzeit experimentiere man mit
Pinnwand des Profils können Besucher öffentlich sichtbare verschiedenen Modellen, beispielsweise personalisierter
Nachrichten hinterlassen oder Notizen/Blogs veröffentli- Werbung (Targeting) und Empfehlungsmarketing. Und
chen. hier finden wir uns wieder, beziehungsweise unsere Daten
finden sich hier wieder.
Alternativ zu öffentlichen Nachrichten können sich Benut-
zer persönliche Nachrichten schicken oder chatten. Freun- Diese werden nämlich im oben erwähnten Targeting
de können zu Gruppen und Events eingeladen werden. dazu verwendet, Werbung optimal auf uns abstimmen zu
Facebook verfügt zudem über einen Marktplatz, auf dem können. Unternehmen wie Google, Payback.com, Wer-
Benutzer Kleinanzeigen aufgeben und einsehen können. beplanet usw. lassen sich unsere Daten eine Stange Geld
Durch eine Beobachtungsliste wird man über Neuigkei- kosten, und so lagen die geschätzten Jahreseinnahmen
ten, z. B. neue Pinnwandeinträge auf den Profilseiten 2009 bei rund 800 Millionen Dollar. Doch damit nicht ge-
von Freunden informiert. Die Benutzer auf Facebook sind nug, es werden neben unseren Daten, auch Daten unserer
in Universitäts-, Schul-, Arbeitsplatz- und Regionsnetz- Freunde, Verwandten, Kollegen und anderen Menschen
werke eingeteilt. Nun zurück zur Frage was Facebook für erschlossen. Denn wer postet nicht gerne wie toll das letz-
uns wirklich ist. Facebook hat sich mittlerweise auch in te Shopping Wochenende, oder die Weihnachtsfeier der
Österreich zu einem wichtigen Teil der Kommunikation Kollegen mit den genialen Geschenken war?
entwickelt. Vor allem Jugendliche nutzen Facebook um mit
Freunden in Kontakt zu bleiben oder “Freunde“ zu finden Facebook verkauft unsere Daten, doch es scheint nieman-
die sie vorher noch nicht kannten. Facebook vernetzt un- den zu stören, denn die Benutzerzahlen explodieren wei-
sere Gesellschaft. Doch auch auf der Wirtschaftsseite hat ter. Anfang des Jahres 2010 erklärte Mark Zuckerberg in ei-
sich Facebook zu einem wichtigen Bestandteil gemausert. nem Interview mit Mike Arrington von TechCrunch, dass er
Privatsphäre nicht mehr zeitgemäß finde. Er begründete
Kaum noch ein Unternehmen das auf den Webauftritt seine Ansicht damit, dass die Privatsphäre inzwischen ein
via Facebook verzichtet. Erreichen sie doch auf kosten- überholtes Konzept sei, da mehr und mehr Nutzer immer
günstige Art und Weise eine Breite Masse. An diesem mehr von sich persönlich im Internet preisgäben. Mehr
Punkt möchte ich erwähnen, dass laut eigenen Angaben als eine Identität zu besitzen sei „ein Beispiel für einen
des Unternehmens am 21. Juli 2010 die 500 Millionen Mangel an Integrität“. Ich denke es ist wichtig abzuwägen,
User Grenze überschritten worden ist. In Österreich sind was man über sich im Internet preisgibt und was weiterhin
2.051.000 Menschen auf Facebook registriert(!). Monat- “private“ sein sollte. Privatsphäre ist bleibt ein Recht das
lich werden ca. 3 Milliarden Bilder und 10 Millionen Vide- gewahrt werden muss.
os hochgeladen. Nur soviel aus der Statistik. Facebook ist
ein Teil unseres Lebens geworden. Doch diese Entwicklung
hat nicht nur Vorteile mit sich gebracht. Denn wenn wir an
die unglaubliche Menge an Daten denken die Facebook
Seite 13 - Facebook Ausgabe 1/2011
DV-Themen
CeBit
von Rene Weirather
Vorerst, für die, die nicht wissen was den die CeBit überhaupt ist: Es handelt sich dabei um die weltweit
Größte informationstechnische Messe die einmal jährlich am Hannover Messegelände stattfindet.
Erst vor zwei Jahren wieder eingeführt begeistert nun der Besuch der CeBit die dritten und vierten Jahrgän-
ge der EDVO/Informatik Abteilung. Wobei inzwischen wieder unklar ist, ob diese jährliche Exkursion weiter-
hin stattfindet.

In den letzten beiden Jahren hatten wir jedes mal etwa 10 Stunden Zeit das Messegelände unsicher zu
machen. Dazu wurden 3-6 Personengruppen gebildet und jede Gruppe durfte ihre Route frei bestimmen. Es
hat sich allerdings bisher immer gezeigt, dass nur die wenigstens Gruppen von Anfang bis zum Ende zusam-
menhalten. In den meisten Fällen spalten sich die Gruppen irgendwann aufgrund von Interessenskonflikten
in kleinere Gruppen mit nur 2 Personen auf. Manche sind dann sogar alleine unterwegs.
Das ist nicht unbedingt unbegründet, denn immerhin ist die CeBit doch sehr groß und ein Tag reicht fast
nicht aus um sich alles anzusehen.

Was die Präsenz von Unternehmen und Organisationen auf der CeBit angeht so wird man nicht enttäuscht.
So gut wie jeder bekannte Hardware- oder Softwarehersteller ist anwesend. Wer sich also schon immer mal
gewünscht hat mit den Mitarbeitern von Acer über dessen gelungene Hardwarequalität in Punkto Langle-
bigkeit zu diskutieren hat an diesem Tag die perfekte Gelegenheit dazu. Aber selbst wer kein direktes Ziel
hat, wird dennoch genug finden das ihn interessiert. Es gibt aus beinahe jedem technischen Bereich einige
Vertreter. Hier eine Auflistung der jeweils beliebtesten und am stärksten vertretenen Sparten:

Computer-Hardware:
Hier sind meistens Asus, Acer, Nvidia und Intel die größten Aussteller die oft alleine einen großteil einer
Halle besetzen. Aber es sind sehrwohl auch viel andere Hersteller anwesend. Es gibt hier etliche Ausstel-
lungsstücke zu betrachten, neue Technologien zu bewundern und man erhält einen kurzen Überblick über
neu angekündigte Produkte.

Open-Source:
Bisher immer sehr stark vertreten von Sun Microsystems, wird diese Kategorie wohl aufgrund der Übernah-
me durch Oracle in Zukunft nicht mehr ganz so groß ausfallen. Hier sind unter anderem auch Google, Stän-
de sämtlicher Linux Varianten und einige andere, eher unbekannte, aber sehrwohl interessante Aussteller
aufzufinden.

Forschung:
Bisher immer eine eigene Halle die aber von den meisten Schülern stark unterschätzt wird. Hier sind vor-
allem sehr viele Universitäten vertreten, die mit neuartigen Technologien sowohl in Software als auch in
Hardware faszinieren. Es sei hier aber auch anzumerken, dass es ratsam ist, die einzelnen teilweise sehr
unscheinbaren Stände genauer zu betrachten und bei potenziellem Interesse die Standvertreter anzuspre-
chen.

Gaming:
Da die CeBit eigentlich eine reine Technikmesse ist, ist dieser Bereich kaum vertreten. Das einzig erwäh-
nenswerte wäre hier wohl Intel Extreme Masters der ESL – Definitiv das top Highlight der CeBit für jeden
Hardcorezocker.

Im Grunde waren das nun die Bereiche die in den letzten beiden Jahren für uns Schüler am Interessantes-
ten waren. Es gibt natürlich noch viele viele mehr, den immerhin sind 4000-6000 Aussteller auf der CeBit.

Ein Besuch lohnt sich also auf jeden Fall.

Seite 14 - CeBit Ausgabe 1/2011


DV-Themen
Wikileaks
von Michael Jank
Was ist WikiLeaks? Beispiel festgestellt, dass laut der kürzlich veröffent-
lichten Irak-Berichte 15.000 Zivilisten mehr getötet
Wikileaks wurde im Jahr 2007 von Julian Assan- wurden, als bisher vom Pentagon angegeben.
ge gegründet. Die Organisation hat sich zum Ziel
gesetzt, geheime Informationen, die so nie an die WikiLeaks hat sich zum Ziel gesteckt, die Transpa-
Öffentlichkeit gelangen würden, zu veröffentlichen. renz in den Regierungen zu erhöhen und dadurch
Wikileaks konzentriert sich hierbei vornehmlich auf Demokratie zu fördern.
geheime Regierungsdokumente.
Aktuelle Aufdeckungen
Wie funktioniert WikiLeaks?
Collateral Murder
Eine Person verfügt über geheime Information. Die erste Aufdeckung, welche auch in den Main-
Diese Person ist der Meinung, dass diese Akten ver- streammedien für Aufregung sorgte, ist das so
öffentlicht werden müssen. Die Gründe hierfür sind genannte „Collateral Murder“ Video.
oftmals ein schlechtes Gewissen oder andere mora-
lische Bedenken. Weil diese Person allerdings ihre Dieses Video zeigt, wie ein
Existenzgrundlage verlieren würde, wenn sie diese amerikanischer Apache-Heli-
Informationen unter eigenem Namen veröffent- kopter ein Dutzend Zivilisten,
lichen würde, sendet sie die Daten an WikiLeaks. einschließlich zweier Reuters
Dies geschieht zumeist über eine HighEnd Security Journalisten, erschießt. Dabei
Leitung, um die Anonymität der Kontaktpersonen verwechselte der Schütze die
zu wahren. Solche Personen werden Whistleblower Kamera des Journalisten mit
genannt. einer AK-47 und beginnt zu
schießen. Unter den Opfern
WikiLeaks untersucht das zugespielte Materi- ist auch ein Familienvater, der
al anschließend auf Authentizität und Relevanz. gerade seine Kinder in die
Werden die Informationen als echt und relevant Schule brachte. Er wollte einen
betrachtet, werden diese journalistisch aufbereitet verletzten Journalisten ins
und zusammen mit den originalen Rohdaten veröf- Spital bringen und wurde dabei
fentlicht. Heikle Informationen, welche unschuldige erschossen. Seine Kinder haben
Menschenleben gefährden könnten, werden jedoch mit schweren Verletzungen
geschwärzt. WikiLeaks wird von der CIA als proble- überlebt. Zwei Mitglieder der Kompanie haben sich
matisch eingestuft. nach Veröffentlichung des Videos mit einem offenen
Brief an die Bevölkerung des Iraks entschuldigt.
Warum ist WikiLeaks wichtig?
Afghanistan War Diary
Regierungen lügen. Diese Weisheit ist gemeinhin
bekannt. Das Volk wählt die Regierung. Auch das Die so genannten „Kriegstagebücher“ beinhal-
dürfte bekannt sein. Nun gibt es hier allerdings ei- ten beinahe 100.000 interne Aufzeichnungen des
nen Konflikt. Das Volk wählt die Regierung aufgrund US-Militärs in Afghanistan. Diese Aufzeichnungen
ihrer bisherigen Leistungen. Diese Leistungen wer- umfassen Geheimdienstberichte, Pläne und Berichte
den im Allgemeinen als Statistiken bzw. Berichte ver- über Operationen der Koalitionspartner, Beschrei-
öffentlicht. Unter der Annahme, dass Regierungen bung der gegnerischen Angriffe und Aufzeichnun-
lügen, also diese Berichte gefälscht sind, entscheidet gen der Treffen mit lokalen Politikern. Der Großteil
sich das Volk also auf falschen Grundlagen. dieser Akten wird als Top-Secret gewertet.

Hier kommt WikiLeaks ins Spiel. WikiLeaks veröf-


fentlicht nun die Rohdaten einer Statistik. Diese
Rohdaten weisen zum Teil eine hohe Diskrepanz zu
den veröffentlichten Statistiken auf. So wurde zum
Seite 15 - Wiki Leaks Ausgabe 1/2011
DV-Themen
Iraq War Logs
Über Julian Assange
Hierbei handelt es sich um 400.000 geheime Do-
kumente über den Irakkrieg. Größtenteils sind dies Julian Assange wurde 1971 in Australien geboren
Berichte, die direkt vom Schlachtfeld kommen. Da- und studierte Physik an der Universtiy of Mel-
mit ihr euch auch etwas darunter vorstellen könnt, bourne. Daraufhin lebte und arbeitete er in vielen
hier einen Bericht. Die ___ stellen Namen und Orte verschiedenen Ländern. Im Jahr 2006 beschloss er
dar, die zum Schutze von Unschuldigen geschwärzt zusammen mit einigen anderen Aktivisten die Platt-
wurden. form WikiLeaks zu gründen. Vor kurzem hat er um
eine Aufenthalts- und Arbeitserlaubnis in Schweden
___ DETAILED DESCRIPTION OF EVENT: ON angesucht, diese wurde allerdings ohne Angabe von
25MAY09, MAJOR ___ (SWAT CDR) AND COL (___) Gründen abgelehnt. Im August dieses Jahres wurde
TOLD -___ LEADERSHIP THAT THEY WERE GOING ein Haftbefehl gegen Assange erlassen. Angezeigt
TO DELIVER TWO DETAINEES TO ___ IN THE NOR- wurde er von zwei Frauen, die angaben, unabhän-
TH BECAUSE THERE WAS MORE INCRIMINATING gig voneinander sexuell belästigt bzw. vergewaltigt
EVIDENCE ON THE TWO DETAINEES IN ___ THAN worden sein. Der Haftbefehl wurde einen Tag später
IN HADITHAH. WHILE ___ NORTH, MAJ ___ HIS wieder aufgehoben. Hinter den Vorwürfen wird eine
CONVOY TO PULL OVER AND TRANSFER THE TWO Schmutzkampagne der US-Regierung vermutet.
DETAINEES TO HIS UNCLE AND FOUR BROTHERS.
ACCORDING TO COL , ___ IP FOUND ONE OF THE
DETAINEES DECAPITATED AND THE OTHER WAS RE-
LEASED BY MAJ ' ___ MEMBERS. MAJ ___ CURRENT-
LY IN IP CUSTODY.
OVER A YEAR AGO MAJ ___ RELIEVED AS HADITHAH
SWAT CDR DUE TO HIS ALLEGED INVOLVEMENT
IN THE RAPING OF A FEMALE LOCAL NATIONAL.
THE BEHEADED DETAINEE IS REPORTED TO BE THE
BROTHER OF THE RAPED FEMALE WHO ALLEGEDLY
KILLED MAJ ' ___ IN RETALIATION FOR THE RAPING
OF HIS ___.

Hier ein Übersetzungsversuch:

Am 25. Mai 09 sagte Major ___ (Swat Komman-


dant) und Oberst ___ der ___ Führung, dass sie zwei
Gefangene nach ___ im Norden liefern wollen, weil
es dort mehr belastende Beweise gegen die zwei
Gefangenen gibt als in Hadithah. Auf dem Weg nach
Norden hat Major ___ befohlen den Konvoi an den
Straßenrand zu fahren und die beiden Gefangenen
zu seinem Onkel und seinen vier Brüdern zu brin-
gen. Laut Oberst ___ fand die irakische Polizei einen
der Gefangenen ohne Kopf und der andere wurde
von den Mitgliedern von Major ___ freigelassen.
Major ___ ist zurzeit im Gewahrsam der irakischen
Polizei.

Vor einem Jahr wurde Major ___ als Kommandant


der SWAT in Hadithah abgelöst, weil er angeblich in
der Vergewaltigung einer weiblichen einheimischen
Person involviert war. Der geköpfte Gefangene ist
der Bruder der vergewaltigten Frau, der angeblich
Major ___ aus Rache getötet hat.
Seite 16 - Wiki Leaks Ausgabe 1/2011
DV-Themen
Social Engineering
von Daniel Kaiser
Denn niemand verrät mehr über sich als er selbst. brauch von Sichherheitsmechanismen fast sogar die größte Gefahr
hinsichtlich der Account-Sichherheit darstellt, da deren Intention
Social Engineering wird in Wikipedia definiert als, „The act of eben ein Accountzugriff ohne Kennwort war.
manipulating
people into performing actions or divulging confidential informati- Das Phishing
on, rather than by breaking in or using technical cracking tech-
niques (…) “. Beim Phishing geht es um das Verteilen von Links, die auf Websei-
ten-Imitate verweisen welche aber z.B. die eingegebenen Login-
Social Engineering machte es möglich dass, ein „Hacker“ das Kenn- daten an eine E-Mail Adresse versenden oder in eine Datenbank
wort des persönlichen E-Mail Accounts der Gouverneurin Alaskas, eintragen. Nun geht es aber weniger um die Website, da Websei-
Sarah Palin, auf Yahoo! änderte und damit einbrach, es machte ten heutzutage praktisch ohne Aufwand imitierbar sind, sondern
möglich, dass ein Hacker in den GMail Account eines Twitter Ad- um den Kontext, in welchem der Link verbreitet wird. Den ohne
ministrators kam und hunderte interne Dokumente an Magazine Authentischen Kontext kein Authentischer Link und der User traut
wie Techcrunch oder Wired weiterleitete. Und es macht es auch dem Link nicht, was die Konsequenz hat dass der Hacker keine
möglich, dass du z.B. in den E-Mail Account eines Freundes oder Logindaten bekommen. Deshalbt hängt der Erfolg wieder vollkom-
eines Familienmitglieds kommst. men von der Quantität und Qualität der Informationen ab. Denn
mit den richtigen Informationen ist es möglich praktisch Jeden zu
Und all das funktioniert, da „Hacker“ heutzutage Quellen wie Face- täuschen. Denn wer würde einer Bank-Email in, welcher der Name
book oder Wikipedia haben, welche ihm das „Social Eingineeren“ + Adresse + die Kontodaten vorkommen, nicht trauen ? Aber um
um Welten einfacher machen. Denn umso mehr Informationen diese Authentzität zu gewährleisten, reicht alleine der Inhalt der
man über das Subjekt hat, umso leichter ist das Verhalten des Mail nicht aus, denn die Absender-Email Adresse und die Domain
Subjekts zu manipulieren. Die Kunst des Social Enginering besteht des Links könnten für ein wenig erfahrenere User gleich trügerisch
nun darin, eben diese Informationen zu nutzen. Sei es jetzt das wirken. Deshalb sind erfahrenere Hacker auch auf manche Lücken
Zurücksetzen im System angewiesen. Eine sehr aktuelle Lücke die es einem Ha-
eines Kennworts, oder das Ködern auf eine Phishingseite, die Me- cker ermöglicht, einen Link mit einer www.google.de Domain, wel-
thoden variieren von Fall zu Fall bedingt durch die Gegebenheiten. cher auf eine bestimte Website weiterleitet, zu erstellen, möchte
Einige Methoden möchte ich nun erklären. ich nun wieder näher erklären. Die Google Search-Engine hat die
Eigenschaft, dass falls man allinurl: gefolgt von einer Domain zB
Der Email-Account edvo.htlstp.ac.at in die Google-Suche eingibt, als erstes Suchergeb-
nis die Website + der Link aufscheint.
Heutzutage hat nahezu jeder eine E-Mail Adresse und somit
meistens einen Email-Account bei einem der zahllosen Provider. Des Weiteren gibt es auf Google das Feature des „Auf gut Glück!“
Aber diese wurde fast immer erstellt zu Zeiten, zu welchen man - Buttons, welcher sofort auf das erste Suchergebnis geht. Wenn
neu mit der Technologie des Internets war, und daher dachte man man nun diese zwei Eigenschaften kombiniert, indem man die
sich damals nicht viel, als man z.B. zur Eingabe eines Passworts Action des „Auf gut Glück!“ – Buttons aufruft und mit einem GET
oder zur Antwort einer Sichherheitsfrage gefragt wurde, da man ja Befehl, welchen man in der URL ,im Gegensatz zu einem POST
das Internet zunächst nur testen wollte und nicht über Gefahren Befehl, angeben kann, kombiniert und dem GET den Suchstring
nachdachte. Und mit der Zeit registrierte man sich mit dieser E- in dem Variablennamen übergibt, lässt sich der Link sehr ein-
Mail Adresse bei vielen Services, wie z.B. Facebook, einem Forum fach zusammenbauen und viele Leute damit Täuschen. Beim
oder einem Newsletter. Daher stieg die Bedeutung des E-Mail konkreten Beispiel würde dies die Url http://www.google.at/
Accounts mit der Zeit deutlich an. Und man entschloss sich den E- search?btnI&q=allinurl:http://edvo.htlstp.ac.at ergeben. Da dies
Mail Account doch als seinen Haupt-Email Acount zu belassen, da aber doch ein wenig auffällig ist, da hinten in der URL die Domain,
das die wenigste Arbeit bedeutete. Das Problem stellt nur dar, dass auf die Weitergeleitet wird im Klartext steht, lässt sich die Domain,
sich diese Leute keine Gedanken mehr über die bei der Registrati- noch weiters verschleieren in dem man zB. URL-Shortener oder
on konfigurierten sichherheitsrelevanten Fragen und Kennwörter die direkte IP der Domain angibt. Somit stellt es je nach der Fähig-
mehr machten und deshalb laut Statistiken mindestens 40% aller keit und Erfahrung des Hackers eine mehr oder weniger schwierige
E-Mail Accounts entweder ihr Geburtsdatum, Geburtsjahr oder Angelegenheit dar, einen gefälschten Link zu erkennen. Dies sind
etwas simples wie „1234“ als Kennwort haben. Die Konsequenz nun nur zwei Techniken von unzähligen anderen die dem Social
davon ist ersichtlich,denn statistisch kann ein Hacker daher von 10, Engineerer zur verfügung stehen, aber alle Techniken haben eines
in 4 E-Mail Adressen ohne große Probleme einbrechen. gemeinsam: Die Abhängigkeit von der Information, denn ohne sie
hat der Hacker praktisch keine Chance. Folglich stellt der Schutz
Das andere angesprochene Problem bezüglich der Sichherheit der Information den besten Schutz vor dem Social Engineering dar.
von E-Mail Accounts stellt die Möglichkeit dar das Kennwort durch Und dieser gestaltet sich in den meisten Fällen viel einfacher als
einfache Mechanismen wie eben eine Sicherheitsfrage zurückzu- man glaubt. So braucht es z.B. nur 5 Klicks um die Privatsphären-
setzen. Die Standardsicherheitsfrage, wie die nach dem Geburts- Einstellungen auf Facebook zu ändern.Ist nun dieser Schutz ge-
ort oder nach dem Geburtsdatum lassen sich nämlich nach 2-3 koppelt mit ausreichendem Grund-Misstrauen gegenüber E-Mails
Minuten Facebook oder Wikipedia Recherche beantworten und oder Links von vermeindlichen Freunden ist die Wahrscheinlich-
somit das Passwort rücksetzbar machen was zu praktisch uneinge- keit, sich als Opfer eines Hackers wiederzufinden, gleich null.
schränktem E-Mailkonto-Zugriff führt.
Im Allgemeinen kann man sagen dass der zweckentfremdete Ge-
Seite 17 - Social Engineering Ausgabe 1/2011
DV-Themen
Internetbetrug
von Mathias Mieke
Leider lauern im Internet heutzutage viele Gefahren. Eine andere, äußerst gefährliche Art des Internet-
Seien es gefakte eBay-Verkäufe, Identitätsdiebstahl betrugs, ist das sogenannte Phishing. Es gibt ver-
oder Abofallen. Fangen wir mit den Abofallen an. schiedene Arten des Phishings, welche verschiedene
viele Webseiten bieten, auf den ersten Blick, kosten- Ziele verfolgen. Zum Beispiel werden Bankkunden
lose Dienstleistungen, Klingeltöne, Software oder per Mail darüber informiert, dass Kunden Opfer von
ähnliches an. Meldet sich ein User bei einem dieser Betrügern wurden und es wird gebeten auf einer
Dienste an, so ist er schon mit dem absenden des Website die Pin-Nummer und zum Beispiel zwei
ausgefüllten Formulars inklusive Namen und Adres- TAN's einzugeben. Diese Website wurde natürlich
se gefangen. Für viele Internetuser ist es heutzutage von den Betrügern erstellt und gleicht nur im Ausse-
selbstverständlich das Hakerl bei "AGB's gelesen und hen der Website der richtigen Bank. Sollte
akzeptiert" zu setzen. Und viele Firmen machen es nun der Kunde seine Daten über das Formular
ihren Opfern auch nicht leicht, indem sie ewig lange absenden, werden diese an die Betrüger gesendet.
und zum Teil nicht leicht verständliche AGB's formu- Diese können nun im schlimmsten Fall Geld vom
lieren um den User schon nach dem zweiten Absatz Konto des Opfers überweisen. Obwohl die Betrüger
kapitulieren zu lassen. Und nun nimmt das Unheil systematisch und gut vorbereitet an die Sache
seinen Lauf. Man bekommt zwar, wenn überhaupt, herangehen, können solche Phishing-Attacken in
die Software, den Klingelton, beziehungsweise das den meisten Fällen erkannt werden. Das erste, das
gewünschte Produkt. Doch dass man mit der Anmel- einem auffallen sollte ist, dass eine seriöse Bank in
dung meist ein Abo über mehrere Monate, ja sogar keinem Fall, und schon gar nicht in einer Email, nach
Jahre abgeschlossen hat, erfährt man erst, nachdem vertraulichen Kundendaten fragt. Zweitens werden
die erste Rechnung ins Haus flattert. Die meisten diese Mails meist massenhaft und wahllos versendet
bekommen es schon hier mit der Angst zu tun und und die Anrede lautet "Sehr geehrter Kunde", wobei
bezahlen den Betrag um nicht noch mehr Schwierig- die Bank eigentlich den Namen des Kunden kennen
keiten zu bekommen. sollte. In manchen Email Programmen kann man
sich auch den Quellcode der Email anzeigen lassen
Sollte dies nicht der Fall sein, und man ist nicht und kommt sehr schnell auf den wirklichen Absen-
gewillt den Betrag der oft sogar weit über die 100 €, der der Email. Ein Trick der Betrüger ist auch, als
beträgt zu, bezahlen so kommt die erste Mahnung, Verweistext die echte URL der Bank anzuzeigen, als
dann die zweite und nun wird mit einem, oft sehr versteckter Link ist jedoch die betrügerische ULR
bekannten, Inkassobüro gedroht. Und hier geben angegeben, auf der die Daten eingegeben werden
nochmal die Meisten auf. Doch genau hier liegt der sollen. Viele Email-Programme erkennen, wenn die-
Punkt. Die meisten Firmen wissen, dass es illegal ist, se beiden nicht übereinstimmen.
Kosten für einen Dienst oder ein Abo in den AGB's
zu verstecken, doch die Firmen sind meist schwer Eine weitere Methode ist auch noch das Versenden
greifbar oder existieren nur als Briefkasten auf von gefälschten Abo-Bestätigungen per SMS, um so
irgendeiner Insel in der Karibik. Die Strategie der Fir- an Benutzerdaten zu kommen, oder das Einschleu-
men, ist mit der Angst der Kunden zu spielen. Sollte sen von Trojanern oder anderer Malware um Konto-
auch nur ein Bruchteil der Opfer bezahlen, hätten daten direkt bei der Eingabe abzufangen und an die
die Betrüger schon gewonnen. Betrüger zu senden.

Aus meiner eigenen Erfahrung kann ich sagen: Fin- Alles in allem kann man sagen, dass es keinen
ger weg von solchen dubiosen Angeboten! Sie brin- 100%igen Schutz gibt, doch mit etwas Vorsicht und
gen nichts als Ärger. Ich bin schon zweimal in so eine gesunder Skepsis ist man aber auf alle Fälle auf der
Falle gestolpert, musste jedoch glücklicherweise sichereren Seite.
nie etwas bezahlen. Falls es doch einmal passieren
sollte, am besten Ruhe bewahren. Meist erkennt ein
professioneller Anwalt die Möglichkeiten auf den
ersten Blick und kann kostengünstig beraten.

Seite 18 - Internetbetrug Ausgabe 1/2011


DV-Themen
Spielevorstellung: Minecraft
von Gregor Kolm
Minecraft ist ein in der Programmiersprache Java geschriebenes Sandbox Spiel welches sowohl alleine als
auch gemeinsam mit anderen Spielern werden kann. Die Welt von Minecraft besteht aus Würfeln verschie-
denster Materialien, wie zum Beispiel Erde, Sand, Stein, Wasser und Lava. Das ursprüngliche Spiel ist kos-
tenlos als Minecraft Classic verfügbar. Hier konnten kleine, mittlere (256x256x64 Blöcke) und große Karten
generiert werden. Die Blöcke können nach Belieben gesetzt oder entfernt werden. Das Spiel diente dazu,
verschiedenste Gebilde wie Häuser oder auch Bilder und andere Kunstwerke zu bauen. Die neue Version
von Minecraft befindet sich momentan in der Alpha und kostet im Vorverkauf 9,95€. Sobald das Spiel in die
Beta wechselt, wird es 20€ kosten. Bei beiden Versionen sind Updates auf Lebenszeit inkludiert. Im neuen
Spiel kann man Blöcke nicht mehr einfach setzen, sondern muss sie vorher per Hand oder später auch mit
Werkzeugen abbauen.

Dies soll ein möglichst realistisches


Umfeld schaffen, einem das Gefühl
vermitteln, sich in seiner eigenen Welt
zu befinden und hier zu überleben.
Um sich Werkzeuge zu bauen, kommt
ein sogenanntes „Crafting“ System
zum Einsatz. Am Anfang steht im
Inventar eine 2x2 Tabelle zur Verfü-
gung, mit der man durch Hinzufügen
verschiedener Materialien, einfache
Dinge wie Fackeln oder auch eine
Werkbank erstellen kann. Durch die
Werkbank steht dem Spieler dann eine
3x3 Tabelle zur Verfügung, mit der
kompliziertere Dinge wie eine Spitzhacke, ein Schwert oder auch ein Schmelzofen gefertigt werden können.
Minecraft besitzt einen Tag-Nacht-Zyklus. Im Dunklen, das heißt in der Nacht oder in Höhlen, erscheinen
Monster, die den Spieler angreifen, wie riesige Spinnen, Zombies, Pfeile schießende Skelette oder auch
explodierende Creeper.

Dies kann verhindert werden, indem man Fackeln setzt, die ein kleines Gebiet ausleuchten. Wenn es hell,
ist erscheinen Tiere wie Kühe, Schafe oder Schweine. Die Karte von Minecraft wird dynamisch generiert und
kann technisch gesehen bis zur achtfachen Größe der Erde anwachsen. Seit dem Update am 31.Oktober
gibt es eine Parallelwelt, den Nether. Man gelangt in den Nether durch selbst gebaute Portale, dies kann
genutzt werden, um weitere Strecken in kürzerer Zeit zu überwinden, da 1 Meter den man im Nether läuft,
acht Meter in der normalen Welt sind. Der Nether selbst beinhaltet aber besondere, stärkere Monster, die
jederzeit auftauchen können, die fliegenden und Feuerbälle schießenden Ghasts. Außerdem riesige Lavase-
en, die es erst mal zu überwinden gibt, aber auch spezielle Blöcke die nur dort gefunden werden können.
Momentan beinhaltet Minecraft über 55 verschiedene Blöcke, mit jeweils einzigartigen
Fähigkeiten. Es lohnt sich also, mal reinzuschauen.

Der Entwickler von Minecraft ist der 31 jährige Schwede Markus Persson, alias Notch. Bevor er begann
an Minecraft zu arbeiten entwickelte er Flash Spiele für King.com. Notch konnte Minecraft bereits über
580000-mal verkaufen, was Einnahmen von fast sechs Millionen Euro ausmacht. Vor kurzem hat er ein Büro
gemietet und einige Mitarbeiter engagiert, die ihm in Zukunft bei der Entwicklung helfen werden.

Seite 19 - Minecraft Ausgabe 1/2011


DV-Themen
Cyberwars
von Michael Jank
Definition September 2007 – Syrien
Unter Cyberwar versteht man die kriegerische Auseinan- Im September 2007 sollen syrische Radaranlagen manipu-
dersetzung mit Mitteln aus dem Bereich der Informations- liert worden sein, so dass sie vortäuschten, dass im Luftraum
technik. Im erweiterten Sinne kann auch die Verwendung alles in Ordnung sei. Jedoch flogen israelische Kampfflugzeu-
informationstechnischer Hilfsmittel im militärischen Bereich ge zur selben Zeit Angriffe auf einen kurz vor der Fertigstel-
gemeint sein. lung stehenden Atomreaktor.

Übliche Methoden August 2008 – US-Stützpunkt


Cyberwar kann auf verschiedenen Motiven beruhen. Zum Ein mit Spionageprogramm ausgestatteter USB-Stick wurde
Zweck der Informationsgewinnung, bzw. Spionage, kann in in einem US-Stützpunkt im Nahen Osten eingeschleust. Die-
fremde Systeme eingedrungen werden, um dort geheime se von einem Geheimdienst erstellten Programme gelangten
Dokumente zu entwenden. Auch Defacement, damit ist das bis in die Server des US Central Command. Von dort wur-
Verändern von Inhalten einer Website gemeint, kann dazu den geheime Akten über Heeresaktivitäten in Afghanistan
gezählt werden. Allerdings sind für solche Attacken meistens kopiert.
Hobby-Hacker verantwortlich, die für ihre eigenen Ziele Wer-
bung machen wollen. Gerüchte besagen, dass auch die eh- Aktuell – Stuxnet
renwerte Homepage der EDVO schon Opfer solcher Angriffe Stuxnet wurde erstmals im Juni 2010 von der Weißrussi-
geworden ist. schen Sicherheitsfirma VirusBlokAda entdeckt. Stuxnet ist
Die häufigste Art von Angriffen sind wohl so genannte DDoS- ein Wurm, der 4 Windows Sicherheitslücken nutzt um in
Attacken. DoS heißt Denial of Service und meint die Über- das System einzudringen. Dort sucht er nach einer spezi-
lastung von Systemen durch unabsichtliche oder mutwillige ellen speicherprogrammierbaren Steuerung von Siemens
Angriffe. Wenn diese von einer größeren Anzahl anderer und infiziert diese. Das Besondere an diesem Programm
Systeme, so genannten Botnets, ausgehen, spricht man von ist, dass es nicht nur Daten spionieren, sondern auch die
einem DDoS (Distributed DoS). Ein Botnet ist ein Netzwerk Funktionsweise verändern kann. Eine weitere Auffälligkeit
aus Computern, auf denen Software installiert ist, welche ist, dass der Wurm zwar alle Systeme infiziert, jedoch nur bei
die zentrale Kontrolle dieser Computer erlauben. Das Ziel bestimmten aktiv geworden ist. Das Hauptziel des Angriffes
solcher Angriffe ist die Überlastung von Systemen und der dürfte der Iran sein, dort sind rund 30.000 Rechner infiziert.
daraus folgenden Nichterreichbarkeit dieser. Abgesehen Laut Geheiminformationen, welche WikiLeaks zugespielt
von diesen virtuellen Angriffen, kann man auch materielle wurden, könnte der Wurm für einen nuklearen Zwischenfall
Angriffe einbeziehen. Hier ist es möglich, manipulierte in einer iranischen Urananreicherungsanlage verantwortlich
Hardware einzuschleusen. Diese arbeitet dann beispielswei- sein. Da die Programmierung eines solchen Wurms sehr viel
se fehlerhaft oder erlaubt die Fremdkontrolle von Systemen. Geld, technisches Know-How und vor allem Insiderwissen,
Eine andere Möglichkeit ist die Störung bzw. Zerstörung von welches nur von Geheimdiensten beschaffen werden kann,
Hardware. Dies erfolgt meistens durch elektromagnetische beansprucht, wird ein Staat hinter dem Angriff vermutet.
Pulse (EMP) oder durch hoch entwickelte luftgestützte Laser, Aufgrund der derzeitigen politischen Lage und gewisser
kurz ATL. Auffälligkeiten im Code, wird Israel, unter Beihilfe der USA,
als Täter vermutet.
April 2007 – Estland
Der erste nennenswerte Vorfall, hinter dem ein Staat ver- Schlussworte
mutet wird, passierte im Jahr 2007 in Estland. Ein riesiger Schon oft wurden in Kinofilme diverse Szenarien eines
DDoS legte beinahe das gesamte Internet lahm. Zuerst Cyberkrieges aufgegriffen. Schienen damals solche Ereig-
waren estnische Banken und die Regierung betroffen. Für nisse als unrealistisch, wirken sie aktuell realistischer denn
viele Tage waren alle Netze lahm gelegt. Es waren keine je. Auch die Tatsache, dass diverse Großmächte Tausende
Finanztransaktionen und keine Kommunikation mehr über hochspezialisierter IT-Mitarbeiter anstellen, zeigt dass die
das Netz möglich. Der Ursprung dieser DDoS-Attacken war Gefahr ernst genommen wird. Die US-Cybercommand soll
ein riesiges Botnet, bestehend aus mehreren tausenden PCs. mehr als 50.000, China mehr als 100.000 und Russland
Aufgrund der Tatsache, dass einige Angriffe von IP-Adressen angeblich noch mehr Personen zu diesem Zwecke anstellen.
des Kremls stammen und es in Estland gerade Konflikte mit Österreich verrät zwar keine Personalzahlen, aber versichert
der russischen Minderheit gab, beschuldigten zahlreiche gut aufgestellt zu sein. Wenn du also schon immer im
hochrangige estnische Regierungsmitglieder Russland als Militär aktiv werden wolltest, aber körperlich nicht
Urheber des Angriffs. Im März 2009 bekannte sich zwar die
dazu in der Lage warst, sind dir jetzt alle Türen geöffnet.
staatlich unabhängige Putin-Jugend zu dieser Cyberattacke,
Vorausgesetzt natürlich du hast das nötige Talent und
es bleiben aber immer noch Zweifel offen.
eine fundierte Ausbildung der EDVO ;-)
Seite 20 - Cyberwar Ausgabe 1/2011
Spezial
Ein Interview mit Dr. Armin Wolf
von Christian Mayer
Armin Wolf, mehrfach ausgezeichneter politischer Journalist nicht geht. Man kann nicht über politische Parteien berichten
bei der ZIB2 im ORF und allgemein bekannt für seine ganz und gleichzeitig Mitglied sein, das halte ich für schwierig. Ich
besondere Art Interviews zu führen, imponiert aufgrund war dort Mitglied zwischen 14 und 18 und war nicht sehr aktiv.
seiner journalistischen Kompetenz vielen Menschen. In einem Sehr aktiv war ich allerdings in der Union Höherer Schüler.
exklusiven Gespräch mit dem DVO – Report erzählt er über Damals war ich aber 17, 18, heute bin ich 44 und habe mich in
seinen beruflichen Werdegang als Journalist, warum er doch vieler Hinsicht weiterentwickelt. Ich glaube, dass es für einen
trotz Vorliebe für den Radio zum Fernsehen kam ,über skurrile politischen Journalisten wichtig ist, mit einer gewissen kriti-
Aktionen bei der ZIB und über die derzeitige UNI – Situation in schen Distanz den Leuten gegenüberzustehen, über die man
Österreich. berichtet.

1.Im Internet findet man viele Beschreibungen der „Person“


Armin Wolf. So schreibt z. B. die Süddeutsche Zeitung : „Eine
Person mit bissigem Witz und inquisitorischer Fragetechnik,
die die Hohlheiten der Politik abkloppt.“ Wie würden Sie sich
selbst beschreiben ?

Ich bin ein politischer Journalist, der jetzt seit ein paar Jahren
eher aus Zufall vor der Kamera arbeitet und vorher hinter der
Kamera bzw. sehr lange im Radio gearbeitet hat. Ich versuche
einfach meine Arbeit möglichst anständig zu machen, und
sie möglichst morgen besser zu machen, als ich sie gestern
gemacht habe.

2. Unter anderem haben Sie im Rahmen ihrer Schullaufbahn


auch eine Handelsakademie, also eine Schule besucht, deren
Schwerpunkt nicht unbedingt auf Deutsch, Literaturgeschich-
te, also auf allem, was für einen zukünftigen Journalisten för-
derlich ist, liegt. Was hat Sie dazu bewogen, dennoch diesen
Beruf zu ergreifen ?

Das war ganz simpel: Ich war jung und brauchte das Geld.
Ich wollte mein Studium finanzieren.Ich habe ja Politikwis-
senschaften studiert nach der HAK und meine Eltern wollten
oder konnten sich das nicht leisten. Ich musste mir das selber
bezahlen und hatte an der Handelsakademie in Innsbruck eine
Schülerzeitung gemacht. Ich habe ein großes Interesse für 5. Wie bekamen Sie die Chance als freier Mitarbeiter beim
Journalismus gehabt und direkt neben der Handelsakademie ORF Landesstudio in Innsbruck anzufangen ?
war das ORF Landesstudio in Innsbruck. Aus meiner Matura-
klasse konnte ich dort direkt aufs Dach schauen. Ich habe dann Ich habe – wie schon gesagt – gefragt und im Sommer ange-
dort gefragt, ob ich als freier Mitarbeiter anfangen könnte. So fangen. Ich hatte dabei das Glück, dass damals viele Leute
habe ich die ersten Semester meines Studiums finanziert, aber im Urlaub waren und dass ich ganz schnell sehr viel arbeiten
bald so wie viele junge Journalisten immer mehr gearbeitet konnte und netterweise haben die mich dann im Herbst be-
und immer weniger studiert und irgendwann war ich dann halten. Ich war freier Mitarbeiter und nach zweieinhalb Jahren
hauptberuflich Journalist. habe ich dann das Angebot bekommen nach Wien in die
Außenpolitikredaktion
3. Was war Ihr ursprünglicher Berufswunsch? im Hörfunk zu übersiedeln. Das habe ich dann Anfang 1988
gemacht und war dann dort bis Ende 1993 Außenpolitikredak-
Ich wollte Uniprofessor werden. Also ganz früher wollte ich teur im Radio, war auch ein Jahr in Amerika und bin dann 1994
Lehrer an der HAK werden und Wirtschaftspädagogik studie- in die Innenpolitik übersiedelt. 1994 war ein Superwahljahr
ren. Dann habe ich mich entschlossen, Politikwissenschaften mit Nationalratswahlen, drei Landtagswahlen und EU Volksab-
zu studieren. stimmung, also ein innenpolitisch sehr spannendes Jahr. Dann
ist Gerhard Zeiler neuer ORF Generaldirektor geworden und
4. Sie beschreiben ja auf Twitter ihre politische Einstellung hat im Fernsehen alles neu organisiert. Es gab eine neue Zib 2
als „skeptisch interessiert“ , waren aber früher einige Zeit Redaktion und der Redaktionsleiter hat mich gefragt, ob ich in
Mitglied der jungen ÖVP. Hat das möglicherweise Einfluss auf der Zib 2 mitarbeiten möchte. Ich habe mich eigentlich nie so
ihre Interviews im Fernsehen ? für das Fernsehen interessiert und war

Also zunächst ist das ja sehr, sehr lange her. An dem Tag, an
dem ich im Landesstudio begonnen habe, bin ich aus der jun-
gen ÖVP ausgetreten, weil ich der Überzeugung war, das das
Seite 21 - Interview Ausgabe 1/2011
Spezial
immer ein ganz begeisterter Radiojournalist oder wäre auch sehr ORF aussehen könnte. Irgendwo gehört ja alles jemandem, das ist
gerne Tageszeitungs - oder Magazinjournalist geworden, das hat auch bei Standard, Kurier, Raiffeisen so und wichtig ist daher nur, ob
sich halt nicht ergeben. Ich wollte also eigentlich nie zum Fern- die Journalisten unabhängig arbeiten können.
sehen, bin aber wegen Johannes Fischer, der damals dieser Zib 2
Leiter war und ein wirklich legendärer und grandioser Journalist, da 10. In einem von Ihnen verfassten Text mit dem Titel „Danke für
raufgegangen, weil ich mit ihm arbeiten und von ihm lernen wollte. das Gespäch“, das man im Internet findet, prangern Sie die Ein-
Und nun bin ich schon seit 15 Jahren, also den größeren Teil meines stellung von Zusehern von kritisch geführten Interviews an. Glau-
Berufslebens Fernsehjournalist, obwohl ich das nie wollte. ben Sie, sind viele Menschen in Österreich interviewverdrossen ?

6.In welchem Teil Ihrer journalistischen Laufbahn konnten Sie die Nicht interviewverdrossen, vielleicht verdrossen was das Verhalten
meiste Erfahrung sammeln ? von Politikern in Interviews betrifft. Es ist eine spezifisch österrei-
chische Angewohnheit, viel mehr als in Deutschland oder den USA,
Die meiste Erfahrung konnte ich sicher in den ersten zwei bis drei Fragen nicht zu beantworten, ewig lange zu reden, sich nicht an
Jahren sammeln, weil da habe ich am wenigsten gewusst. Da waren diese Grundregel von Interviews zu halten, dass es aus aus mehre-
die Lernschritte die größten. Aber ich lerne heute noch jeden Tag. ren Fragen und Antworten besteht und daher bei einem 6 Minuten
Das wirklich Spannende am Journalismus ist ja, dass doch an jedem Interview in der Zib 2 eine Antwort nicht 5 Minuten dauern kann.
Tag etwas anders ist. Ich mache ja jetzt primär Interviews, was ja Das machen Politiker sehr bewusst, weil sie wissen, dass jede Frage
seit der Zib 2 mein Hauptjob ist und trotzdem habe ich noch nie das potentiell problematisch
perfekte Interview gemacht. Ich lerne noch immer jeden Tag dazu sein kann. Sie versuchen möglichst lange zu reden, damit ich mög-
und aus den Fehlern, die ich mache. lichst wenig Fragen stellen kann oder ich sie unterbrechen muss,
weil sie wissen,a dass viele Zuseher das unsympathisch finden und
7. Was war das lustigste Ereignis in ihrer journalistischen Laufbahn unerzogen, wenn man jemanden unterbricht. Und das kenne ich
? eigentlich in dem Ausmaß aus keinem anderen Land. Dass sich die
Politiker damit überhaupt nichts Gutes tun, das sieht man ja an
Skurril war einmal, dass ich zu spät zu einem Promotion Einstieg ihrem Image in allen Umfragen . Es führt auch dazu, dass manche
gekommen bin, weil ich die Zeit übersehen habe. Ich war in der Interviews etwas stark Ritualhaftes haben, wo man davorsitzt
Maske und bin dann die Stiege raufgelaufen für die 30 Sekunden, in und sich fragt, wer jetzt der Unsympathischere ist. Ich finde das
der ich sagen sollte, was in der Zib 2 in einer Stunde berichtet wird. unbefriedigend und viele Zuseher sicher auch. Die Politiker tun sich
Ich habe dann gemerkt, dass ich so außer damit nichts Gutes und gleichzeitig kann man es ihnen auch nicht
Atem war, dass ich fast keine Luft bekommen habe, habe dann nach einfach durchgehen lassen, weil dann kann ich ja gleich zu Beginn
Luft geschnappt und nach 15 Sekunden musste ich mich praktisch des Interviews aufstehen und sagen: „Herr Minister, Sie haben jetzt
ohne Stimme entschuldigen. Ich habe geglaubt, ich kippe jetzt vom 6 Minuten Sendezeit, ich komme dann wieder und sagen Sie bitte,
Sessel, weil ich so hyperventiliert habe. Das war zwar in der Situati- was Sie gerne sagen möchten.“ Das kann nicht die Idee sein.
on für mich nicht lustig, aber für die Zuseher glaube ich war es das,
möglicherweise. 11.Sie selbst sind sehr stark auf Twitter vertreten und posten
auch u.a. sehr viele APA Meldungen auf Twitter. Glauben Sie, dass
8. Ist man nach acht Jahren bei der Zib 2 noch aufgeregt vor einer solche Social Network Seiten ein neuer Distributionsskanal
Sendung, oder ist das reine Routine ? für Journalisten werden könnte oder dass Journalismus
weiterhin von konventionellen Journalisten kommt?
Ich war schon bei den ersten Sendungen nicht sehr aufgeregt, aber
das hat damit zu tun, dass ich schon immer sehr viele Livegeschich- Beides, Journalismus kommt sicher weiterhin von Journalisten. Ich
ten gemacht habe. Als ich noch im Landesstudio gearbeitet habe, glaube nicht, dass man das, was in Social Networks passiert,
habe ich mit 18, 19 Jahren eine zweistündige Morgensendung mo- also das, was von Amateuren oder Nichtprofis kommt, als Journa-
deriert, einmal in der Woche, die völlig live war, und da bekommt lismus beschreiben kann. Journalismus setzt schon einen gewissen
man natürlich eine gewisse Routine. Also ich glaube, wenn ich da Professionalismus voraus und dass man das nicht nur als Hobby
sehr aufgeregt wäre, würde ich das nicht machen, das hält man oder so nebenbei betreibt. Das ist ein gewisser Aktionismus, es
ja nicht aus. Wenn man immer Lampenfieber hat, wenn man im kann auch einen publizistischen Aktionismus geben. Journalismus
Studio sitzt, dann macht man doch lieber etwas, das einen weniger ist ein Handwerk und braucht gewisse professionelle Kriterien und
stresst. Aber mir macht das Spass. auch eine Infrastruktur und das ist nebenbei ein bisschen schwierig.
Ich hoffe, Journalismus wird auch in Zukunft von Leuten gemacht,
9. 2006 bei ihrer Hochner Preisrede haben Sie die ORF Führung die das lernen und die dafür ausgebildet sind. Die Verbreitungswe-
stark kritisiert und jetzt schreibt Elmar Oberhauser in einem Brief ge werden sich, glaube ich, sehr ändern. Gewisse Zeitungen, also
an die Inforedakteure von einem SPÖ Diktat bei der Personalent- Qualitätsmedien wird es auch noch in 50 Jahren geben, wirkliche
scheidung. Sehen Sie den ORF noch als ein unabhängiges Medi- Qualitätsmedien jedenfalls, schon allein aus Distinktionsgründen,
um? weil man will ja z. B. mit dem Economist unter dem Arm gesehen
werden. Aber es wird auch noch Tageszeitungen geben in 30 oder
Der ORF ist sicher per se kein unabhängiges Medium, weil der 40 Jahren, aber es wird auch ganz viel online stattfinden und Social
ORF der Öffentlichkeit gehört und die Aufsichtsorgane werden Networks haben dabei eine ganz wichtige Funktion. In Österreich
von politischen Parteien, und zum Großteil von der Regierung und haben z. B. 2,2 Millionen einen Facebook Account, nur Radio und
den Bundesländern bestückt, was ein gewisses Spannungsfeld zur Fernsehen erreichen mehr Menschen. Natürlich müssen Jour-
Unabhängigkeit ist. Es ist aber nicht wichtig, ob der ORF als solcher nalisten das benützen als professionelles Medium um Inhalte zu
unabhängig ist, sondern ob die Journalisten, verbreiten.
die dort sind, unabhängig arbeiten können. Und das ist sicher die
entscheidende Frage und nicht, wie ein unabhängiger
Seite 22 - Interview Ausgabe 1/2011
Spezial
12. Sehen Sie derzeit in Österreich genügend junge und Ja, wenn es die gäbe (lacht), wären die Interviews besser. Die
engagierte Journalisten, die später in Ihre Fußstapfen treten gibt es nicht. Sie können zu ihrem Gesprächspartner sagen,
können? „das war nicht meine Frage“ oder sie können dieselbe Frage
noch einmal anders stellen oder Sie können versuchen, es für
Ich glaube, es hat noch nie so viele junge und engagierte Jour- die Zuseher nachvollziehbar zu machen, dass die Frage jetzt
nalisten gegeben wie jetzt und so gut ausgebildete. Das hat nicht beantwortet worden ist. Man kann das Motiv dazusagen,
schon allein damit zu tun, dass es mehr Ausbildungseinrichtun- in der Art „ich verstehe ja, dass die Frage für Sie unangenehm
gen gibt. So etwas wie die Fachhochschule für Journalismus in ist, weil…“. Der Versuch muss sein, es für die Zuseher transpa-
Wien, die jedes Jahr 20 bis 30 Absolventen produziert, gab es rent zu machen. Es geht darum, dass die Zuseher danach das
vor 20 Jahren einfach nicht. Da gab es das Publizistikstudium, Thema und auch den Gast besser verstehen als vorher. Wenn
das eigentlich keine Journalistenausbildung gibt und wahnsin- das gelingt, dann ist es eh halbwegs gelungen. Sie können aus
nig viele Journalisten meiner Generation haben abgebrochene jemandem, der nichts sagen will, es im Studio nicht verbal
Studien. Noch nie waren Journalisten so gut ausgebildet wie herausprügeln. Das geht nicht. Ich kann niemanden zwingen,
jetzt. Gleichzeitig war es auch noch nie so schwierig, irgendwo eine Antwort zu geben
ein anständiges Arbeitsverhältnis zu finden, weil Medienun-
ternehmen wahnsinnig sparen, weil es kaum mehr richtige 15. Ich kann mich noch an ein Zib 2 Interview erinnern im
Anstellungen gibt, wahnsinnig viele Pauschalverträge, Praktika. Zusammenhang mit einer Abschiebung zu der eine Person als
Es gibt einen Widerspruch zwischen dem Ausbildungsstand Interviewpartner entsendet wurde, die nichts zum Thema sa-
und dem Angebot an junge Journalisten und was es an ordent- gen konnte. Kommt man sich da als Journalist veräppelt vor?
lichen Arbeitsverhältnissen gibt, was furchtbar schade ist.
Das war sehr schwierig. Die Staatsanwältin war ja auch arm,
13. Besonders bekannt sind Sie ja für ihre kritischen Inter- die ist ja auch nicht freiwillig gekommen, die wurde geschickt.
views in der Zib 2, besonders mit Politikern. Kann man diese Man sitzt dann da und fragt sich schon, warum schicken die
Art des Interviews erlernen, oder ist das Talent ? nicht jemand anderen, weil für die Justiz schaut das ja auch
nicht gut aus. Und ich musste dann halt versuchen, das mit ihr
Sie können einiges lernen. Wenn ich das nicht glauben würde, abzuarbeiten und das war unbefriedigend.
dann würde ich nicht immer wieder an Fachhochschulen Inter-
viewseminare halten, wo ich versuche, ein bisschen von dem, 16. Wer war Ihr bis jetzt schwierigster Interviewpartner ?
was man lernen kann, weiterzugeben. Ich glaube, Sie brauchen
dazu, jenseits dessen, was Sie handwerklich lernen können, Die schwierigsten Interviewpartner sind freundliche, eloquen-
eine gewisse Lust am Diskurs und am Disput. Ich diskutiere te und für viele Zuseher sympathische Menschen, die nichts
wahnsinnig gern, was meine Eltern schon wahnsinnig gemacht sagen. Ganz besonders schwierig, wenn das auch noch ältere
hat, als ich 13 oder 14 Jahre alt war und ich habe eine gewis- Damen sind. Denn wenn ich die unterbreche, nehmen mir
se Lust daran, Widersprüche zu entdecken und Argumente das wahnsinnig viele Zuseher übel und gleichzeitig sagen sie
herauszufordern. Ich bin nicht schnell mit der ersten Antwort aber nichts. Wenn sie dabei freundlich und eloquent sind,
zufrieden, sondern finde das spannend, ein Argument abzu- merken das viele Zuseher aber nicht, weil das rieselt dann
testen, ob das hält. Das machts, glaube ich, leichter. Und wenn so runter und ich muss sie dann unterbrechen mit „Das war
Sie Radio- oder Fernsehinterviews live machen, dann müssen aber keine Antwort auf meine Frage“ oder was auch immer.
Sie halbwegs flott sein. In einem Zeitungsinterview so wie wir Und wenn das dann eine Frau ist, die vielleicht 20, 25 Jahre
es jetzt führen, schreiben Sie es zuhause ab und können alle älter ist als ich, finden das viele Zuseher unmöglich und das
sprachlichen Ungenauigkeiten ausbesssern. Wenn Ihnen eine ist das Schwierigste,viel schwieriger als die Interviewpartner,
Frage, die Sie gestellt haben, nicht gefällt, dann streichen Sie die gemeinhin als schwierig gelten. Viele Journalisten fanden
sie raus und/oder kürzen meine Antwort, die Ihnen zu lang ist, z.B. Jörg Haider sehr schwer zu interviewen, das fand ich gar
ein. Man sieht das sehr oft in diesen langen tollen „Spiegel“- nicht, weil der hat derartig stark polarisiert, da konnten sie als
Gesprächen. Da erwähnt ein Gesprächspartner irgendeinen Journalist alles machen, das hat ihnen außer Hardcore Haider
Namen, den Sie noch nie gehört haben als Leser und danach Fans niemand übelgenommen. Das fand ich eigentlich relativ
sagt der Interviewer wie aus der Pistole geschossen. „Sie mei- einfach. Schwieriger ist seine Schwester Ursula Haubner. Als
nen den italienischen Renaissancefürsten aus dem 14. Jahr- die Sozialministerin war, war sie wahnsinnig schwer zu inter-
hundert.“, und dann wissen Sie als qualifizierter Leser sofort, viewen, weil diese freundliche, nette und sympathische Dame
dass das erst im nachhinein eingefügt worden ist. Der hat in nie irgendetwas gesagt hat, aber das in ganz vielen Worten.
Wikipedia nachgeschaut oder sonst wo im Lexikon, wer das
war und fügt das ein. Wenn Sie das bei einem Live-Interview 17. Nach manchen Interviews, z.B. mit H.C. Strache 2005,
im Fernsehen machen wollen, müssen Sie das wissen. Sie man sieht das auch auf You Tube, kommen oft ganz viele
können dann nicht ins Lexikon schauen. Also es ist eine relativ Kritiken bis Morddrohungen, wie z.B. „der rote Zeck gehört in
stressige Geschichte, aber gleichzeitig ist es auch so spannend, die Gaskammer“ Anrufe beim Kundendienst etc. Geht einem
weil es live ist und auch die Zuseher wissen, dass es live ist und das mit der Zeit noch nahe, oder gehört das einfach zu der
dass da alles, was passiert, live passiert. Ob es ein Talent ist, Arbeit in der Öffentlichkeit dazu ?
weiß ich nicht, es ist jedenfalls sehr spannend.

14. Wie Sie selbst schon gesagt haben, ist man bei Interviews
mit Politikern mit Werbeantworten und vorbereiteten Texten
konfrontiert. Gibt es Tipps und Tricks, wie man aus diesen
Menschen trotzdem richtige Information herausbekommt?

Seite 23 - Interview Ausgabe 1/2011


Spezial
Also diese Kritik ist mir schon nahe gegangen, aber so heftig und nicht auf ein bestimmtes Lebensalter. Das wird ja wohl
ist es Gott sei Dank sehr selten. Es war wirklich arg und auch noch repariert werden in einzelnen Aspekten. Es wird
das ist mit deswegen nahe gegangen, weil da ruft jemand z.B. die Militärdienstzeit herausgerechnet, da wird es noch
tatsächlich ein öffentliches Unternehmen an, und da ist man Änderungen geben. Ich halte es aber grundsätzlich schon
ja vielleicht nicht sicher, ob die Nummer registriert wird und für denkbar, dass man viele Studien in der Mindestzeit ab-
ob der Anruf aufgezeichnet wird – und dass sich da jemand schließt. Es wird bei manchen nicht gehen, offensichtlich gibt
traut, so etwas auf ein Tonband zu sagen, das fand ich schon es bei technischen Studien und Medizin und auch ein paar
erstaunlich. Das passiert in dem Ausmaß nicht so oft, es gibt anderen Problemen mit Laborplätzen . Aber ganz ehrlich,
aber manchmal Interviews, wo es hinterher heftig kommt. mir kann niemand erklären, warum man Politikwissenschaft
Wenn sehr viele Leute etwas Ähnliches schreiben, dann nicht in der Mindeststudienzeit studieren kann. Ich sag das
schaue ich mir schon sehr kritisch noch einmal an, was ich jetzt leicht, weil ich habe bis zum Magister 29 Semester ge-
da gemacht habe und ob ich da nicht etwas falsch gemacht braucht und bis zum Doktorat 40, aber ich habe vom ersten
habe. Ansonsten ist der Großteil der Leute aber sehr freund- Tag an neben meinem Beruf studiert und mir das vollständig
lich. selber finanziert. Wenn ich nur studiere, kann ich Politikwis-
senschaft problemlos in 6 Semstern zum Bachelor und in 4
18. Auf Twitter sieht man ja auch viele Feedbacks, wo man Semstern zum Master studieren. Das ist jetzt kein Studium,
merkt, dass die Leute das nicht ganz verstanden haben. das einen 70 Stunden in der Woche beschäftigt,
Zweifelt man als Journalist dann auch an sich selbst, ob und von diesen Studien gibt es doch einige. Es gibt auch an-
man das überzeugend rübergebracht hat im Fernsehen dere bei denen ist es ganz sicher schwieriger, aber da sollen
oder sagt man dann, manche Leute verstehen es nie ? ja angeblich noch einige Härtefälle repariert werden.

Also ich zweifle dauernd an mir selbst. Dauernd, jeden Tag. 21. Wir kommen ja von einer Schülerzeitung, Sie waren
Es funktioniert nie hundertprozentig so, wie es sein soll. auch einmal Teil einer Schülerzeitung. Was möchten Sie uns
jungen Journalisten vom EDVO Report noch mitgeben ?
19. Sie waren selbst Student und sind heute Lehrbeauftrag-
ter an verschiedenen Unis. Wie schätzen Sie die derzeitige Erstens finde ich es super, wenn es Schülerzeitungen gibt.
Situation an den Universitäten auch im Hinblick auf die Eine Schülerzeitung ist für die Schule und für die Leute, die
gerechte Verteilung der Gelder an die Universitäten ein ? sie machen großartig, weil man dabei viel lernt und es ist
eine tolle Sache. Wenn jemand wirklich hauptberuflich Jour-
Also es ist schon schwierig, ich bin schon froh, dass ich vor nalist werden will, dann würde ich ihm raten, vorab etwas
25 Jahren studiert habe. Das war doch lustiger glaube ich, Vernünftiges, Ernsthaftes zu studieren, was ja nach einer HTL
überhaupt kein Vergleich zu heute. Als ich im ersten Semes- ohnedies üblicher ist als nach einem Gymnasium. Also würde
ter Politikwissenschaft in Innsbruck studiert habe, waren wir ich nicht unbedingt Publizistik studieren, sondern Technik,
70 Studenten am Institut. Da haben sich alle Studenten und Wirtschaft , Jus irgendetwas, wo man dann wirklich etwas
auch alle Assistenten und Professoren gekannt. Das hat sich kann, und dann vielleicht noch eine Journalismusfachhoch-
dann in wenigen Jahren dramatisch verändert, weil es ein schule besuchen, den Master machen und möglichst früh zu
Modestudium geworden ist, aber ich beneide keinen Studen- schauen, dass man in Redaktionen arbeiten kann nebenbei .
ten heute. Die Anforderung, besonders schnell zu studieren, Was nicht funktioniert ist fertigzustudieren und dann in einer
dabei mindestens zwei Erasmus Semester zu machen und Redaktion anzuklopfen und zu sagen : „Ich bin jetzt da und
das möglichst in der Mindestzeit und schnell fertig zu sein. würde gern angestellt werden.“ Das findet nicht statt. Aber
Dann weißt du aber, du bekommst die nächsten zwei Jahre egal was man für einen Beruf macht, das Wichtigste ist, et-
nur Praktikaposten oder Volontariate, aber keine vernünf- was zu finden, für das man eine Leidenschaft hat, etwas das
tige Anstellung. Gleichzeitig ist es aber auch viel normaler einen wirklich begeistert und das einem Spass macht und wo
geworden, zu studieren. Ich bin gerade noch so ein Jahrgang, man das Gefühl hat. „das will ich wirklich.“ Wenn man etwas
in dem es noch etwas Besonderes war, zu studieren. In mei- wirklich will, und halbwegs Talent dafür hat - ich glaube ja
ner HAK-Klasse haben damals gerade 6 von 26 Maturanten nicht , dass ein völliger Analphabet wirklich Journalist wer-
studiert, heute ist es schon etwas sehr Selbstverständliches. den möchte - dann kann man mit wirklicher Begeisterung
Dass man Matura macht sowieso, aber auch das man stu- in jedem Fach, in jedem Beruf gut werden und erfolgreich
diert und das halte ich für einen großen Fortschritt, dass der werden. Weil die nötige Begeisterung einen antreibt.
Zugang zur Uni immer selbstverständlicher wird, dass der
Zugang zu Bildung selbstverständlich wird. „Danke für das Gespräch !“

20. Wenn man wie ich eine berufsbildende höhere Schule


besucht, damit erst mit 19 Jahren maturiert, auch noch
den Wehrdienst ableisten muss und mindestens 3 Jahre für
das Bachelorstudium braucht, geht sich das bis 24 bis zum
Master nicht aus. Wenn nun das Kindergeld nur bis zum 24.
Lebensjahr ausbezahlt wird, fällt damit auch die Möglich-
keit weg, Stipendien zu beziehen. Sehen Sie das auch als
Versäumnis der Politik, das nicht bedacht zu haben ?

Ich glaube, das geben mittlerweile auch die Leute zu, die
das ausgehandelt haben, dass das nicht so geschickt war,
und dass man hier auf die Regelstudienzeit abstellen müsste
Seite 24 - Interview Ausgabe 1/2011
Sonstiges
München Trip
von Lukas Zainzinger
Nach einer vierstündigen Fahrt mit dem Zug waren wir endlich da: München Hauptbahnhof. Nachdem wir
bei unserer Jugendherberge angekommen waren und die Koffer ausgepackt hatten, ging es schon wieder
los. Es folgte eine Stadtführung, begleitet von einer herunter brennenden Sonne. In einer Pause konnten
wir irgendwohin essen gehen. In Deutschland wissen die Leute echt, wie man eine gute Currywurst macht.
Danach ging es in ein technisches Museum, worin es einen tollen Massagesessel gibt. Endlich entspannt.

Am Abend hatten wir Ausgang. Da wir in der Zeit dort waren, als die Fußball-WM stattfand und Deutsch-
land da noch dabei war, war alle 10 Meter ein Fernseher aufgebaut, und man konnte ein ganzes Fußball-
spiel sehen, indem man einfach nur durch die Stadt ging.

Am nächsten Tag ging es wieder früh los, nämlich zu einem der bekanntesten Fußball-Stadien Deutsch-
lands: zur Allianz-Arena, dem Zuhause von Bayern München und von TSV 1860 München. Nach einer Füh-
rung durch die Umkleidekabinen, den Konferenzraum und den Souvenirshop ging es weiter zu den Bavaria
Filmstudios. Unsere mitgebrachte, österreichische, gute Laune, war für die Führerin am Anfang ganz lustig.
Aber am Ende war sie schon sehr genervt davon. Wir filmten ein paar Szenen von Traumschiff Surprise
nach, sahen viele Schauplätze von bekannten Filmen und saßen in einem 4D-Kino. Das Beste dort war aber
die Stunt-Show, mit vielen Überraschungen und Stunts. Und dank den vielen Fernsehern in der Stadt, sahen
wir am Abend beim Ausgang wieder die Spiele des Tages.

Am dritten Tag besuchten wir das Andechs-Kloster und eine benachbarte Brauerei. Nach einer langen Wan-
derung, gingen wir zum Ammersee schwimmen. Wie jeden Tag am Abend gingen manche los um irgendwo
zu essen und sich die Fußballspiele anzusehen. Habe ich schon mal erwähnt, dass die Deutschen sehr gute
Currywürste machen können?

Am vorletzten Tag gingen wir in ein Physik Forschungszentrum. Durch den Führer, den meine Gruppe be-
kommen hatte, wurde es immer uninteressanter. Diesen Tag ließen wir alle gemeinsam im Olympiagarten
ausklingen. Es war sehr lustig und es wurde ein bisschen später als an den anderen Tagen. Am Abreisetag
hatten wir noch ein bisschen Ausgang. Ein paar gingen ins BMW-Museum gegangen, andere in ein großes
Shoppingcenter und wieder andere in einen Park.

Bei der Heimfahrt hatten wir insgesamt zwei Stunden Verspätung. Ja, die Deutsche Bahn ist genauso pünkt-
lich wie die ÖBB.

Seite 25 - München Ausgabe 1/2011


Sonstiges
Die Ritter der Buffetrunde
von Patricia Pfeiffer
Es war ein Tag wie jeder andere in einem kleinen, abgelegenen Dörfchen namens St. Pölten. Die Bewoh-
ner waren zwar seltsame Lebewesen, die nur nachts an die Oberfläche kamen, um an einem der an jeder
Ecke von St. Pölten aufzufindenden Dönerstände ihren Hunger nach Spezialitäten der Region zu stillen, Im
Grunde waren sie jedoch friedlich und außerhalb der Brunftzeit sogar nett. Inmitten dieses Idylls stand das
strahlendste und großartigste Bauwerk, das St. Pölten je gesehen hatte: Das EDVO Gebäude in der Linzer-
straße. Die Schüler dieser Einrichtung waren gutaussehende, sozial kompetente, freundliche und vor allem
intelligente Menschen, die dank ihrer hervorragenden Professoren tagtäglich ein Stück intelligenter wur-
den. Doch an diesem Tag sollte diese Harmonie gestört werden.

Gerade, als die wohl wichtigste Person der Abteilung, die allmächtige Buffetherrin Frau Gwiss, ihre 5000.
Wurstsemmel des Semesters verkaufen wollte, tat sich auf dem Parkplatz der EDVO ein riesiges Loch auf,
und heraus stiegen alle furchtbaren Dinge der DVOler Welt: eine Java Klasse, deren Name mit einem Klein-
buchstaben begann und von GOTOs durchzogen war, Sonnenschein und frische Luft, ein Kaffeeautomat,
der nur Tee servierte, ein Mikrocontroller, der keine serielle Schnittstelle hatte und sich nur mit COBOL
programmieren ließ, und eine Schlange aus Satzgebilden, die so deutsch waren, wie die Werbeschilder der
Dönerstände von St. Pölten.

Die EDVOler, die nie eine Herausforderung scheuten, stürzten sich wagemutig auf die Bestien, jedoch konn-
ten sie mit ihrem Zertifizierungswissen nichts ausrichten, da die Höllentiere bereits Sun Certified Java Deve-
loper waren und die EDVOler „nur“ Sun Certified Java Programmer! Die EDVOler wussten nicht ein und aus,
und beteten zu den allmächtigen Admins in den heiligen Serverhallen der Endlosschleifen um Erlösung.
Gerade als alle Hoffnung verloren schien, stiegen laut einer Legende die drei legendären Ritter der Buf-
fetrunde, König Maußolos, Sir Pregotan und Fräulein Tina aus den Tiefen der Schlapfengrotte herauf und
vereinten ihre Kräfte, um einen Geheimtrank aus destilliertem Erdöl, Schwefelsäure und diversen anderen
Inhaltsstoffen, herbei zu zaubern. Mit diesem göttlichen Gebräu wurden die Höllenwesen in das Loch, aus
dem sie gekommen waren, zurück gejagt und an der EDVO konnte, nachdem der weitgereiste Dr. Jäger das
Parkplatzloch mit den im Kampf gefallenen Jahrlingen verstopft hatte, wieder Ruhe und Frieden einkehren,
und Frau Gwiss konnte ihre 5000. Wurstsemmel endlich an den Käufer überreichen.
Seither erzählt man sich unter den Schülern der Anstalt die Legende der Ritter der Buffetrunde, zu deren
Ehren ein Springbrunnen in Form eines goldenen Krapfens, der drei Glücksbärchis darstellt, in die Fassade
des Gebäudes eingearbeitet wurde.

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Seite 26 - Die Ritter der Tafelrunde Ausgabe 1/2011


Sonstiges
Die ersten Tage eines Jahrlings

Jahrlinge: Es gibt sie, aber keiner mag sie. Sie sind für alle Älteren eine ernsthafte Belastung, z.B.: Tutoren,
Lehrer, Herrn Jäger und für unsere geliebten Repetenten, doch in einem Jahr sieht das ganze anders aus.

Tag 1: Ein paar Jahrlinge verrannten sich bereits am ersten Tag, wollten uns hintergehen und liefen ins
Hauptgebäude der HTL. Ein paar andere hatten gleich Auseinandersetzungen mit der „guten Seele“, unse-
rem allgegenwärtigen Schulwart, was die meisten aber anders sahen. Währenddessen durften die Klassen-
vorstände zum ersten Mal wieder Kritik an ihren „Schützlingen“ üben. Außer den Kolplern, die den ganzen
Tag in einem kleinen Grüppchen umher rannten, kannte sich noch niemand. Das erste was man jedoch
schon anfangs rausfinden konnte war wer schüchtern war und wer eindeutig zu wenig über die Ferien ge-
redet hatte. Ein paar Meinungen zum ersten Tag: 1. Meinung: „Da wir ein bisschen zu spät dran waren, war
ich sehr erleichtert, dass unser Klassenvorstand (Frau Professor Buchner) noch nicht da war. Ich sagte guten
Morgen und der Großteil der Klasse grüßte mich zurück. Ich hätte mich zwar gerne in die dritte Reihe ge-
setzt, aber da nur die letzte Reihe frei war musste ich mich vorübergehend einmal dort hinsetzen.“ 2. Mei-
nung: „Naja, vom ersten Schultag haben wir nicht gerade viel mitbekommen da wir ohnehin schon etwas zu
spät kamen und nur 10 dort waren. Allerdings merkte man, dass das Klassenklima doch etwas angespannt
war. Das war mir am ersten Tag ziemlich egal.“

Tag 2: Allmählich lockerte sich die Nervosität bei allen Schülern und nun brachten auch die bravsten,
schüchternsten die ersten Wörter aus ihren Mündern. Man schloss die ersten Bekanntschaften und fragte
die Lehrer, wie sie auf Facebook heißen ….. Da man mit ihnen chatten und sich ein wenig ein schleimen
wollte, was allerdings ein Problem war wenn sie nicht Facebook hatten. Das Buffet konnte man leicht finden
…. Einfach der Nase nach. Nachdem man einen Pizzafleck und eine Käseleberkäsesemmel verspeist hatte,
war der Tag auch wieder zu Ende und man ging betrübt und mit Bauchschmerzen vom fettigen Essen nach
Hause.

Tag 3: Beim Frühstück kamen die ersten Jahrlinge drauf, dass sie sich durch das Einpacken einer Jause
eine große Menge an Geld sparen konnten. In der Klasse schlossen jetzt auch schon die „Externen“ erste
Freundschaften. Es kamen auch schon die ersten Spitznamen, wie z.B.: „Annaberger“, „Steirer“ und „Hinter-
weltler“. Wir bekamen erfreulicherweise auch schon unseren fixen Stundenplan, was anfangs keiner glaub-
te, doch es war wirklich so. Nach vier Stunden des Kennenlernens kannte auch schon fast jeder die Namen
aller Mitschüler. Im Kolp stiegen schon die ersten „LAN-Partys“ und in der Nachtruhe wurden bereits die
ersten Streiche gespielt.

Tag 4: Am vierten Tag war das lange Schlafen wieder vorbei und man musste um 7.50 Uhr in der Schule
sein, womit man ein weiteres Mal zu spät kam und sich dafür auch schon rechtfertigen musste. Alles ande-
re war relativ normal und man musste sich auf die darauffolgende Woche in der man mit dem Stoff begann,
seelisch vorbereiten. Und dann begannen bereits im Kolpingheim alle älteren Jahrgänge mit „Scheiß Jahr-
ling“ wobei diese natürlich etwas erwiderten, was allem Anschein nach in den vorherigen Jahren nicht so
war, wenn man sich die Blicke der Älteren ansah. Man wollte uns sogar von einem Tisch verdrängen, wenn
man sich das als Jahrling alles zu Herzen nimmt, wird es einem sicher schwer fallen, aber da ich persön-
lich niemanden kenne, der sich Gedanken darüber machen würde, was die Zweitklässler sagen, stört es so
ziemlich niemanden. Da wir das nicht ernstnehmen, müssen wir sogar ziemlich darüber lachen.

Tag 5: Am Freitag war der Ablauf schon fast wie an einem gewöhnlichen Tag, man stand auf, frühstückte
und kam wie immer zu spät, die ersten Lehrer konnten schon nicht mehr anders und schrien/brüllten durch
den Raum auf die Schüler ein, wobei niemand wusste, wer gemeint war. Als man nun auch schlussendli-
chen den bereits durch YouTube Videos bekannten Prof. Höchtl persönlich kennenlernte, wollten wir nur
mehr nach Hause. Natürlich und über die Videos lachend gingen wir wieder ins Kolp. Schweren Abschieds
fuhren alle Kolpler nach einer lustigen und aufregenden Woche nach Hause.

Seite 27- Die ersten Tage eines Jahrlings Ausgabe 1/2011


Sonstiges
Die Top 5 Filme des Jahres 2010

2010 war das Jahr der Blockbuster, ob es das Iron Man Sequel oder der Dritte Teil der Twilight
Saga war, es hatte für alle Kinogänger etwas zu bieten. Es ist einfach zu schwer für mich einen Film im Detail
zu präsentieren, da es wirklich zu viele gute Kinostreifen gab, deshalb ich nun die Top 5 des Jahres 2010
zusammengestellt.

5. IRON MAN 2
Teil 2 des Belchmannes hatte bei mir durch den ersten Film keine großen Erwartungen, doch ich war über-
rascht, wie gut er mir gefiel. Mickey Rourke spielt den neuen Bösewicht unglaublich gut, und die Actions-
cenen haben bei mir einen sehr guten Eindruck hinterlassen. Doch vergessen wir Robert Downey Jr‘s.
Leistung nicht, er war weitaus ernster als im ersten Teil und hat die Rolle des superreichen Playboys perfekt
ausgefüllt. Iron Man 2 hat mich schon auf den nächsten Teil der Superheldenreihe gespannt gemacht.

4. Eclipse - Biss zum Abendrot


Auch wenn mir die Twilight Saga persönlich nicht zusagt, fast 4 Millionen Kinobesucher sprechen eine deut-
liche Sprache. Was kann man zu diesem Film noch viel sagen, ein Vampir, eine Frau und ein Werwolf gehen
in den Wald, eine Dreiecksbeziehung entsteht. Aber wer lange Vampirliebesromane mag, hier Platz 4.

3. Ich - Einfach unverbesserlich


Für mich eindeutig das Animationshighlight des Jahres. Ein Animationsfilm in dem man endlich
die Welt aus den Augen eines Superschurken sieht, der 3 Waisenkinder adoptiert. Lustige Geschichte, Plot-
Wendungen, geniale Charaktere und perfekt passende Musik machen diesen Film so einzigartig. Ein ver-
dienter Platz 3.

2. Alice im Wunderland
Mit 19 wieder ins Wunderland zurückzukehren ist sicher kein Zuckerschlecken für Alice, aber dennoch
behauptet sie sich gut, genauso wie dieser Film. Er überzeugt mit seiner Skurrilität und seinem einzigarti-
gen Stil. Die Starbesetzung von Johnny Depp als verrückter Hutmacher schadet sicher auch nicht. Einziger
Mangel: 3D war wieder einmal total überflüssig. Trotzdem Platz 2

1. Kick-Ass
Jeder von uns träumt ein Superheld zu sein, in diesem Film wird gezeigt, wie es uns möglicherweise erge-
hen könnte, sofern man nicht die Power von Superman oder einem der X-Men hat. Kick-Ass hat eine tolle
Story, grandiose Schauspieler, viel Action und ein Ende, das auf mehr hoffen lässt. Wer diesen Film noch
nicht gesehen hat und im vorgeschriebenen Alter, ist sollte ihn unbedingt sehen. Das ist die beste Empfeh-
lung, die ich geben kann.
Platz 1

Bemerkung: Die Redaktion ist nicht der selben Meinung wie der Redakteur.

Seite 28 - Top 5 Filmreview Ausgabe 1/2011


Sonstiges
Ein Brief von Herzen
von Patricia Pfeiffer
Oh liebster Kaffeeautomat,
An deiner blau-weißen Schönheit kann ich einfach nicht vorbei gehen. Daher trage ich stets fünf-
zig Cent in meiner Hosentasche, allein nur für dich. Wenn meine zittrigen Hände ein 50 Cent Stück
in deinen holden Münzschlitz stecken und dieses den dahinter liegenden Münzgang entlang rollt,
weiß ich, dass ich das Richtige getan habe, dass das Geld gut angelegt ist. Mit deinem kräftigen
„Pling“, das du von dir gibst, wenn das Geldstück in die dafür vorgesehene Vorrichtung rollt, er-
wärmst du das Herz aller koffeinabhängigen Menschen. Leider hast auch du deine Fehler, und so
kann es passieren, dass du das Cent Stück wieder an seinen Besitzer retournierst. Das macht mich
immer traurig und wütend zugleich. Doch meistens erfüllst du deinen Dienst bravourös. Du wartest
artig auf die Auswahl, die ich treffen
werde und führst diesen Auftrag dann auch sofort aus.

Mit dem sanften „Zonk“ des Kaffeebechers signalisierst du mir, dass im nächsten Augenblick das
zuvor gewählte Heißgetränk zubereitet wird. Wenn du mit einem wunderbar geraden Strahl den
Kaffee in sein Plastikbehältnis laufen lässt und leichter Kaffeeduft meine Sinne vernebelt, weiß ich,
dass du mir bald das wunderbarste Getränk dieser Erde servieren wirst. Nachdem du den Becher
komplett gefüllt hast, deutest du mit einem lauten, fröhlichen „Beep“, dass du bereit für die Zube-
reitung eines weiteren arabischen Heißgetränkes bist. Mit einer schnellen Bewegung öffne ich das
kleine Plastiktürchen, welches deine Gaben von mit trennt und entnehme mit routiniertem Griff
den Kaffeebecher. Ich schenke dir einen letzten, liebevollen Blick, bevor ich deine heiligen Hallen
verlasse.

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Seite 29 - Ein Liebesbrief Ausgabe 1/2011


Sonstiges
Damals war ich.... Prof. Otto Reichel
von Elisabeth Floh
Prof. Reichel wurde am 21. Juli 1957 als jüngster von drei
Geschwistern (er hat 2 ältere Schwestern) in St. Pölten
geboren. In seiner Jugend waren ihm die Pfadfinder sehr
wichtig. Er war lange als aktiver Pfadfinder und später sogar
als Führer tätig.
Während seiner Ausbildung am Gymnasium in der Josefstra-
ße war Prof. Reichel ein guter, aber ausgesprochen fauler
Schüler und sein absolutes „Hassfach“
war Latein.

Und da er zwar lern-, aber nicht denkfaul war, entschloss


er sich also Mathematik an der Technischen Universität in
Wien zu studieren. Warum er Lehrer geworden ist? Weil
sehr viele in seiner Familie ebenfalls
den Beruf des Lehrers ergriffen hatten. ;)
Im Nachhinein hat er jedoch festgestellt, dass es eindeutig
eine gute Berufswahl war.

Wie viele wissen, unterrichtet Prof. Reichel nicht nur an der


HTL, sondern auch an der FH St. Pölten. So liegt sein Tätig-
keitsbereich zu seinem großen Bedauern
heute weniger im Bereich der Mathematik, sondern der EDV.
Allerdings ist er froh, im laufenden Schuljahr endlich wieder
Mathematik zu unterrichten.

Bleibt bei so viel Arbeit eigentlich noch Zeit für ein Hobby?
Die Antwort ist – Ja! In der wenigen freien Zeit genießt er es
umso mehr, mit Prof. Mauß Motorrad
zu fahren.

Seite 34 - Damals war ich Reio Ausgabe 1/2011


Sonstiges
Novarock
von Georg Grubner
Stürmische Hitze
Am Donnerstagvormittag fuhren unsere Freunde leider noch ohne uns los, da wir am Freitag ja noch mal
in die Schule mussten. :( Egal. Am Freitagnachmittag kamen dann auch wir bei den Pannonia Fields II nahe
Nickelsdorf an um richtig abzufeiern und zu rocken. Unser Zelt wurde schon am Vortag aufgebaut, und so
trennten uns nur noch ein gutes Dosen-Gulasch und ein kühles Blondes von dem Headliner Rammstein, die
eine atemberaubende Bühnenshow präsentierten.

Mit einer 56 Meter breiten, 16 Meter hohen und 25 Meter tiefen Bühne wurde die größte Festivalbühne
Europas geboten. Zuvor spielten Airbourne, Subway to Sally und Sportfreunde Stiller. Parallel dazu war
Deichkind auf der Red Stage zu sehen. Die Nacht war eiskalt, der Morgen aber wieder extrem heiß und ab
ca. 9.00 Uhr mussten wir aus dem Zelt raus, sonst hätten wir einen Hitzeschock bekommen (Zelttemperatur
40 °C). Aber die Musik machte alles wieder gut. Amon Amarth und Slayer spielten auf der Red Stage.

Auf der Blue Stage zuerst The Hives, dann Joan Jett, die ihren Auftritt aber nach ungefähr der Hälfte abbre-
chen musste, da der Wind zu stark war. Doch die Frage die sich alle stellten war: Was war mit dem Headli-
ner Green Day? Alle 20.000 Fans mussten die Blue Stage aufgrund des Sturms verlassen, doch als dann die
Durchsage kam, dass der Sturm vorüber sei und Green Day spielen wird, wurde die Blue Stage gestürmt.
Green Day lieferte einen grandiosen und unvergesslichen Auftritt.

Der Sonntag war noch heißer und es wurde gechillt und der Körper mit außergewöhnlichen Getränken ge-
nährt. Wieder musste man sich zwischen The Prodigy und Beatsteaks auf der Blue Stage und Deftones und
Bullet for My Valentine auf der Red Stage entscheiden. Fazit: Wetter: heiß, trocken und stürmisch; Bands:
Rammstein und Green Day absolut genial. Dieses Jahr kann es mit System of a Down, Linkin Park und Flog-
ging Molly nur noch besser werden.
Georg Grubner

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Seite 35 - Novarock Ausgabe 1/2011


Schlusswort

Nur noch ein paar Worte und diese Ausgabe hat auch schon wieder ein Ende gefunden. An
dieser Stelle möchte ich mich nochmals dafür entschuldigen, dass wir den DVO-Report nicht
schon früher herausgegeben haben. Wie bereits erwähnt, hatten wir mit einigen Problemen
zu kämpfen. Aus Mangel an Zeit und Motivation wird es dieses Jahr leider keine zweite Aus-
gabe geben.
Wir bedanken uns recht herzlich bei:
• Unseren fleißigen Artikelschreiber
• Allen Sponsoren, die uns sowohl finanziell, als auch mit Gutscheinen unterstützt
haben
• Hong Wei Tang für die Titelseite
• Christina Maxl, die sich der Korrektur aller Artikel angenommen hat
• Und zum Schluss natürlich bei euch, unseren Lesern :)

Liebe Grüße
Michael & Lili

Seite 36 - Schlusswort Ausgabe 1/2011

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