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DAZ e.V.

Verein für Deutsch-Afrikanische Zusammenarbeit

Jahresbericht 2012
1
Vorwort
Der Vorstand legt seinen 10. Jahresbericht vor.

Wir wollen unseren Mitgliedern, Spendern und Förderern über


den Fortgang unserer Projekte in Westafrika und über unsere
Vereinsarbeit berichten.

2012 haben wir das 10jährige Bestehen unseres Vereins gewür-


digt. Wir haben vielen zu danken, die uns unterstützen mit ihrem
Wissen und ihren Erfahrungen und auch mit Geld. Wir und unsere
afrikanischen Partner freuen uns, dass wir dank dieser Unter-
stützung bei der Verwirklichung unserer Satzungsziele vorange-
kommen sind. Und wir sind auch sehr froh darüber, dass wir im
letzten Jahr neue Kontakte zu Fachleuten aufnehmen konnten:

· zu Studenten der Kunsthochschule in Berlin-Weißensee,


die IT Village bei der Vermarktung des Honigs aus der
Savanne unterstützen,
· zu einem Imker, der uns bei dem Aufbau der Imkerei
in der Savanne berät,
· zu einem Professor für Maschinenbau an der TH Wildau,
der mit seinen Studenten Maschinen für den Gebrauch
in der Savanne entwickeln will,
· zu den Heidelberger Zementwerken, die in Togo
neue Werke aufbauen und denen IT Village Ausbildung
für ihre neuen Mitarbeiter anbietet.

Diese Kontakte sind uns wichtig. Mit ihnen und in Zusammenar-


Wir trauern um Wolfram G. Hartrampf beit mit unseren westafrikanischen Partnern können wir Spen-
dengelder besser und wirkungsvoller einsetzen, damit Kinder in
Am 25. Dezember 2012 verstarb nach schwerer Krankheit Wolfram G. Hartrampf Westafrika ihren Weg aus der Armut finden. Das bleibt weiterhin
aus Hude. Seit dem 9. Oktober 2004 war er Mitglied bei der DAZ. Wir haben ihm das große Ziel unserer Zusammenarbeit mit unseren Partnern in
viel zu verdanken. Er hat unsere Vereinsarbeit sehr geprägt. Togo und Ghana.

Ganz besonderes Anliegen von Wolfram war die Einhaltung der Kinderrechte. Er Wir danken allen Mitgliedern und allen, die uns durch Spenden
wurde nicht müde, dafür zu kämpfen. Sowohl in Afrika wie auch hier hatte er oder mit ihrem Wissen und ihren Erfahrungen dabei unterstützen.
jederzeit Gehör für die Sorgen und Nöte der Kinder und Jugendlichen und war Wir bitten Sie, unterstützen Sie uns weiter, damit wir wirkungsvoll
deren starker Anwalt. helfen können.

Vor allem bleibt sein Name verbunden mit dem Kinderhaus Frieda in Lomé/Togo.
Er war einer der Initiatoren und der Motor dieses Projektes. Regelmäßig hat er Greifswald, 10. Februar 2013
das Kinderhaus besucht. Er hat den Arbeitskreis Hude/Delmenhorst geschaffen
und sehr viele Paten und Spender für das Projekt gewonnen.

Wir gedenken seiner in großer Dankbarkeit.


Landtagspräsident a.D. Hinrich Kuessner
Vorsitzender
Inhaltsverzeichnis 1. Aus dem Verein
Der Verein DAZ wurde am 9. März 2002 in Greifswald von Afri-
kanern und Deutschen gegründet. Hauptziel der Vereinsarbeit ist
Wolfram G. Hartrampf – ein Nachruf ............................................................ 2 es, Kindern in Westafrika zu helfen, damit sie ihren Weg aus der
Armut finden. Weiterhin helfen wir den Menschen in den Savan-
Vorwort .......................................................................................................... 3 nendörfern bei der Verbesserung ihrer Lebensbedingungen. Mit
diesem Zielen unterstützen wir Vereine in Togo und Ghana. Wir
Inhaltsverzeichnis ......................................................................................... 4 machen unsere Vereinsarbeit ehrenamtlich. Unsere Vereinsarbeit
in Deutschland finanzieren wir aus den Mitgliedsbeiträgen. So
1. Aus dem Verein ............................................................................... 5 können alle Spenden für die Projekte in Westafrika eingesetzt
werden. Bei großen Projekten, die auch vom Bundesministeri-
um für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)
1.2 Reise von unseren Mitgliedern Hoss/Witt nach Togo .................................. 7
gefördert werden, erhalten wir Verwaltungskosten. Auch dieses
Geld geben wir zum größten Teil an unsere afrikanischen Partner
2. Unsere Partner weiter. Unsere Verwaltungsarbeit ist deshalb so kostengünstig,
weil wir keine Personalkosten haben und viele Verwaltungsaus-
2.1 Kinderhaus Frieda in Lomé/Togo gaben von unseren Mitgliedern übernommen werden.
2.1.1 Bericht des Arbeitskreises Hude/Delmenhorst .......................................... 8 Auf unserer Mitgliederversammlung am 5. Mai 2012 in der Greifs-
walder Greifschule würdigten wir unser 10-jähriges Bestehen. Die Schüler der Schule in Strahlendorf bei Schwerin übergeben Etienne Dable eine Spende
2.1.2 Bericht aus der Schweriner Region (von Bernade Hartrampf-Yovogan) .... 10 Bilanz der zehn Jahre erfolgreicher Vereinsarbeit ist in unserem
Jahresbericht 2011 veröffentlicht. Unser Gast aus Togo, Dipl. Ing.
2.1.3 Meine Zeit im Kinderhaus (Ein Bericht des Praktikanten Robin Frisch) ..... 11 Etienne Dable, Präsident von IT Village, berichtete aus der Sicht
unserer togoischen Partner über unsere Zusammenarbeit. Er be-
2.2 Information Technology Village (IT Village) in Dapaong/Togo..................... 13 tonte, dass es das Geheimnis unseres gemeinsamen Erfolges
ist, dass wir uns gegenseitig vertrauen, bereit sind aufeinander
2.2.1 Schulförderung – Ohne Schule geht es nicht! ............................................. 13 zu hören, um uns besser zu verstehen und so zu gemeinsamem
Handeln kommen. Die Unterschiede der Lebensverhältnisse bei
Erklärung der Partnerschulen von IT Village uns in Deutschland und dort, wo wir helfen in Westafrika, sind
groß. Wo wir helfen, sind die Menschen besonders arm und die
2.2.2 Ausbildungszentrum in Dapaong – das BONITA-Haus ................................ 14 Menschen in den Dörfern der Savanne Togos sind sogar extrem
arm. Dort müssen wir aufmerksam aufeinander hören, wenn wir
2.2.3 Honig der Savanne ........................................................................................ 15 uns verstehen wollen.
Grußwort des Sprechers der Imkerdörfer Extrem arm sind Menschen, die täglich weniger als 1,25
US-Dollar zur Verfügung haben. Robert Strange McNamara,
2.2.4 Ein AgroForst für Nagre 2 (von Rainer Gruszczynski) ................................. 16 Präsident der Weltbank 1968–1981, hat einmal ausgeführt:
„Armut auf absolutem Niveau ist Leben am äußersten Rand
2.3 Associates for Sustainable Rural Develement (ASRuD) in Ho/Ghana ......... 19 der Existenz. Die absolut Armen sind Menschen, die unter
schlimmen Entbehrungen und in einem Zustand von Ver-
3. Finanzen
Seeside, die Band der Werkstätten des Pommerschen Diakonievereins,
.............................................................................................. 20 wahrlosung und Entwürdigung ums Überleben kämpfen ...“ begeisterte die Teilnehmer der Jubiläumsveranstaltung 10 Jahre DAZ

Im Jahr 2012 haben wir mit unseren Partnern keine neuen Pro-
jekte begonnen. Wir haben weitergeführt, was schon früher be-
gonnen wurde. Erfolgreiche Projekte müssen in der Regel über
einen längeren Zeitraum begleitet werden. Verbesserungen errei-
chen wir nicht mit großen Schritten und nur gemeinsam mit den
Menschen, die Hilfe brauchen. Viele kleine Schritte sind oft er-
folgreicher. Darüber berichten wir später in diesem Jahresbericht.

In Deutschland haben wir unsere Zusammenarbeit mit Schulen in


der Region Hude/Delmenhorst und in Mecklenburg-Vorpommern
verstärkt. Großartige Aktionen haben Anfang 2012 die Berufliche
Schule der Stadt Neubrandenburg und das Gymnasiale Schul-
zentrum „Felix Stillfried“ in Stralendorf bei Schwerin für uns
durchgeführt. Die Martinschule in Greifswald, die Grundschule
in Süderholz und die Europäische Gesamtschule in Ahlbeck auf
Usedom unterstützen unsere Schulprojekte schon über mehrere
Jahre. Sie haben wieder viele Spenden erlaufen, erarbeitet und
gesammelt. Spenden wurden uns auch von der Greifswalder
Greifschule, der Grundschule Hude-Süd, Wüsting und Elsfleth vom
Gymnasium Ganderkesee und von der Friedensschule Schwerin
Schulleiterin der Greifschule in Greifswald, Frau Hennings,
überreicht. Den Schülern und Lehrern gilt unser herzlicher Dank. begrüßte die Teilnehmer der Festveranstaltung
4 5
Neue Schulkontakte haben wir Ende des Jahres aufgenommen
zu der Europaschule Deutsch-Polnisches Gymnasium in Löcknitz,
dem Greifen-Gymnasium in Ueckermünde, dem Oskar-Picht-
1.2 Reise nach Togo vom 2.10.12–11.10.12
von unseren Mitgliedern Hoss/Witt
Gymnasium in Pasewalk und der Europaschule-Regionalschule
Albert Zweig in Pasewalk. Dort haben wir innerhalb des Geogra-
phieunterrichts über unsere Arbeit berichtet. Besonders freuen
wir uns darüber, dass der Schulleiter des Löcknitzer Gymnasium Der Anlass der Reise war die Besichtigung des Neubaus von
unser Mitglied wurde. IT Village in Dapaong, Besuch des Kinderhauses Frieda in Lomé
und bei Mme Martine, die die Schulpatenschaften in Lassa-
Das Polizeirevier in Friedland führte wieder ein Benefizkonzert Houdé koordiniert.
mit dem Landespolizeiorchester durch. DAZ wurde dabei mit ei-
ner Spende bedacht. Auch dafür sagen wir herzlichen Dank. Nach Ankunft am Abend des 2.10.12 in Ouagadougou ging es
Jutta Hartrampf und Ulrich Hoss berichten auf der
am nächsten Morgen nach Dapaong, ganz im Norden Togos.
Besonders danken wir unseren vielen Spendern und Spenderin- Festveranstaltung über das Kinderhaus Frieda Nach einem herzlichen Empfang durch den Geschäftsführer von
nen, der Fürsorge- und Bildungsstiftung, der Norddeutschen Stif- IT Village und seinen Mitarbeitern konnten wir die Imkerei be-
tung für Umwelt und Entwicklung und dem Bundesministeriums sichtigen. Eindrucksvoll war der Hygienestandard in den Produk-
für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, die es uns tionsräumen und im Lager, sowie die vielen verschiedenen Sor-
mit ihren Geldbeiträgen auch weiter ermöglichen, unsere Aufga- ten Honig aus unterschiedlichen Regionen der Savanne. In Lassa Houde mit Mme Martine, Birte und Oma
ben in Togo und Ghana fortzusetzen.
Danach ging es weiter zum Neubau des Ausbildungszentrums.
Auf unserer Mitgliederversammlung haben wir eine Satzungs- Die Mitarbeiter zeigten uns voller Stolz die Baustelle. Sie war in
änderung beschlossen. Zusammen mit weiteren Änderungs- einem exzellenten Zustand und die Gebäude kurz vor der Fertig-
beschlüssen aus dem Vorjahr wurden sie vom Vereinsregister stellung. Die Bauweise von Architekt Kéré war uns bekannt, aber
bestätigt. Die neue Satzung ist auf unserer Website das Original hier zu erleben war absolut faszinierend. Durch die
www.daz-eu.de veröffentlicht. Veränderungen gibt es z.B. bei der Lehmbauweise, unverglaste Fenster und die spezielle Dachkon-
Wahlperiode des Vorstandes und der Rechnungsprüfer. Sie wurde struktion herrschte in allen Räumen trotz der hohen Außentem-
von zwei auf vier Jahre verlängert. peraturen ein angenehm kühles Klima ohne jeglichen Energie-
aufwand.
Die Satzungsänderung wirkt sich auch auf die Anzahl der Mit-
glieder aus. Wer zwei Jahre keinen Beitrag zahlt, verliert nach Besuch in der Produktionsschule in Greven bei Parchim Am nächsten Morgen stand noch ein Ausflug zu einem alten
der neuen Satzung seine Mitgliedschaft. Wir haben deshalb 2012 Baobab-Baum auf dem Programm, in dem zahlreiche Wildbie-
vierzehn Mitglieder verloren. Wir konnten 2012 zehn neue Mit- nenvölker leben. Am frühen Nachmittag ging es dann weiter nach
glieder begrüßen, vier haben ihren Austritt erklärt. Unser Mitglied Kara, zu einem Treffen mit Mme Martine. Sie betreut 4 Kinder
Wolfram G. Hartrampf aus Hude, dessen Name für das Kinder- in Lassa-Houdé, die über Schulpatenschaften gefördert werden.
Auf der Baustelle des BONITA-Hauses
haus in Lomé steht, verstarb nach schwerer Krankheit am 25. Mme Martine berichtete über die Entwicklung der Kinder. Die
Dezember 2012. Am Ende des Jahres gehörten 109 Mitglieder schulischen Leistungen sind gut. Am Abend besuchten wir noch
dem Verein an. eines der Kinder und seine Großmutter.

Der Vorstand tagte 2012 dreimal. Neben der Vorbereitung der Am nächsten Morgen ging es weiter über entsetzliche Straßen
Mitgliederversammlung stand besonders die Entwicklung der nach Lomé zu einem Treffen mit Etienne Dablé, der uns das
Projekte in Westafrika im Mittelpunkt der Erörterungen. Honighaus zeigte, in dem ein Großteil der Imkereiprodukte aus
Dapaong verkauft wird.
Mit Etienne Dable, Präsident von IT Village, führten wir nach der
Mitgliederversammlung ein umfangreiches Besuchsprogramm Das folgende Wochenende gehörte dem Besuch des Kinder-
durch. Wir besuchten Schulen, Unternehmen und den Jugendför- Die Schüler der Martinschule in Greifswald übergeben DAZ eine Spende hauses Frieda. Der Empfang mit Musik und Tanz war überwäl-
von 4.100 € für die Schulförderung in der Savanne
derverein in Parchim/Lübz. Bei den Besuchen ging es uns beson- tigend und die Kinder völlig aus dem Häuschen, dass die erste
ders darum, unseren Spendern Informationen aus erster Hand Freiwillige – Alissa – nach langer Zeit wieder zu Besuch kam. Die
über die Arbeit von IT Village zu geben und mit Herrn Dable und Kinder hingen in großen Trauben an uns und die Tage vergingen
Fachleuten über mögliche Verbesserungen bei der Umsetzung der wie im Flug. Die Großen sind jetzt schon fast erwachsen.
Projekte in Togo zu diskutieren. Auch neue Anregungen für seine
Arbeit mit seinem Verein sollte Herr Dable mit nach Togo nehmen. Die letzten Tage waren ausgefüllt mit verschiedenen Treffen mit Tanz zum Empfang für Familie Hoss/Witt …
So wurde ihm beim Jugendförderverein gezeigt, wie sich hier ein den Mitgliedern des togoischen Vereins zum Informationsaus-
Verein organisiert und arbeitet. Auch besuchten wir Imkereien tausch. Die Installation der Solaranlage auf dem Erweiterungs-
und traditionell wirtschaftende kleinbäuerliche Betriebe. Dieser bau wurde besprochen und von der Funktionsfähigkeit der Ent-
Austausch ist für unsere Zusammenarbeit sehr wichtig. wässerung des Kinderhauses konnten wir uns in Anbetracht der
Regenzeit auch überzeugen.
Mehrere aktive Vereinsmitglieder besuchten auch 2012 wieder
unsere Partner in Togo. Studenten der Kunsthochschule in Berlin- Am Donnerstag haben wir nach einem sehr emotionalen Ab-
Weißensee waren in Dapaong. Sie wollten erkunden, wie die schied das Kinderhaus mit einem guten Gefühl und der neuerli-
Menschen in der Savanne leben und wie sie was mit welchen chen Erkenntnis verlassen, wie wichtig der persönliche Kontakt
Werkzeugen fertigen. Daraus soll bis zum Sommer 2013 eine nach Afrika ist.
Schüler der Beruflichen Schule Wirtschaft und
Wanderausstellung entstehen. Verwaltung Neubrandenburg übergeben eine Spende

… die Zuschauer

6 7
2.1

2.1.1 Bericht des Arbeitskreises Hude/Delmenhorst


Durch die finanzielle Unterstützung vieler Paten und Spender konnte gemeinsam mit unserem afrikanischen Partnerverein „Association
Aide Aux Enfants Orphelins Du Sida“ auch 2012 den Kindern im Kinderhaus Frieda ein Zuhause, Gemeinschaft, Schule, Erziehung und
ärztliche Betreuung geboten werden.

Wie in jedem Jahr war der Arbeitskreis Hude/Delmenhorst An-


fang September auf dem Huder Bürgerfest mit einem Stand
vertreten und der Infoabend für Paten und Interessierte hat im
November in der Huder Pastorei stattgefunden.
Ulrich Hoss berichtete von der Reise mit seiner Familie nach Togo
im Oktober.

Neue Patenschaften konnten gewonnen werden und viele Spen-


der unterstützten wieder das Kinderhaus.

· Im vietnamesischen Restaurant „Mai Lan“ in Delmenhorst fand


mit tatkräftiger Hilfe von den Familien Hoss und Konukiewitz
ein Benefizessen statt.
· Die SchülerInnen der Grundschule Süd in Hude arbeiteten wäh-
rend der Aktion „Dein Tag für Afrika“ bei Nachbarn, Freunden,
Besucht wurde das Kinderhaus Frieda in diesem Jahr von Ulrich, Verwandten sowie auf dem Huder Wochenmarkt und stellten
Treeske und Alissa Hoss, die als 1. Praktikantin 2006 im Kinder- ihren Verdienst dem Kinderhaus zur Verfügung.
haus war, sowie Christian Witt (siehe Bericht Ulrich Hoss). Durch · Ebenso spendeten die Grundschulen Elsfleth und Wüsting
die regelmäßigen Besuche findet ein reger Meinungsaustausch Erlöse aus Projekten bzw. Schulfesten.
zwischen dem afrikanischen Partnerverein und dem Arbeitskreis · Das Gymnasium Ganderkesee überwies den Erlös aus dem
Hude statt. Weihnachtsbasar auf das Konto des Kinderhauses.
(Ulrich Hoss besuchte zuvor den Schülerrat des Gymnasiums,
Eines der älteren Mädchen hat im Sommer das Kinderhaus ver- um über das Kinderhaus zu informieren.)
lassen. Sharianes Mutter wird über ein staatliches Programm un- · Die Coffein Compagnie Bremen verzichtete auf Weihnachtsge-
terstützt und kann sich so wieder um ihre Tochter kümmern. Es schenke für Kunden und spendete den Betrag.
ist schön, dass es für AIDS-Kranke in Togo inzwischen ein staat- · Der Huder Pastor Axel Tegtmeier stiftete die Kollekte anläss-
liches Programm gibt. Wir freuen uns mit Shariane darüber. Dass lich seiner Pensionierung, Pastor Michael Lupas anlässlich
sie nun zurück nach Hause geht, ist der richtige Weg. Der Grund, seiner Einführung.
warum sie in das Kinderhaus gekommen ist, ist weggefallen. Das · Die Kirchgemeinden Hude und Hasbergen sammelten in Kol- Allen Spendern herzlichen Dank!
Kinderhaus wird weiterhin mit Shariane in Kontakt bleiben und lekten für das Kinderhaus. Durch Ihre großzügige Unterstützung ist die
ihre weitere Entwicklung verfolgen. Für Shariane wird demnächst · Spenden aus Anlass von Beerdigungen, Familienfeiern und
ein „neues“ Kind aufgenommen, so dass dann das Kinderhaus zahlreiche Einzelspenden kamen hinzu. Zukunft der Kinder gesichert.
wieder mit 24 Kindern voll belegt ist.

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2.1.2 Bericht aus der Schweriner Region 2.1.3 Meine Zeit im Kinderhaus –
(von Bernade Hartrampf-Yovogan) Ein Bericht des Praktikanten Robin Frisch

Seit 10 Jahren unterstützt nun die Friedensschu-


le die Aktivitäten des Kinderhauses Frieda. Auch
in diesem Jahr wurde im Januar eine großzügige
Spende vom Weihnachtsbasar übergeben. Beim
Projektunterricht in diesem Jahr waren die 2.
Klassen an der Reihe. Als Auftakt sahen die Kinder
den sehr anschaulichen Film „Wasser und Wis-
sen“. Sie recherchierten über das Kinderhaus im
Internet und lernten afrikanische Lieder und Ge-
schichten kennen. Unser besonderer Dank geht
an die Leitung der Schule, Frau Böttcher und an
die Lehrerinnen und Lehrer. Eine tolle Veranstal-
tung, die in den Köpfen und Herzen der Kinder
bleibt.

Im Mai wurde das Spendengeld des Gymnasia-


len Schulzentrums Stralendorf an unseren afrika-
nischen Partner Etienne Dablé übergeben. Unter
dem Motto: „Afrika soll lachen“ hatten sie in 2011
Aktionen gestartet und Spenden gesammelt. Ein
erlebnisreicher Tag mit vielen entwicklungspoliti-
schen Denkanstößen fand an der Schule statt.

Die neu gewählte Bündnis90/Grüne Landtagsab-


geordnete Silke Gajek feierte ihren beruflichen
Abschied aus der Kontakt-, Informations- und
Beratungsstelle für Selbsthilfegruppen Schwerin
e.V. (KISS). Statt Geschenken und Blumen bat sie
die Gratulanten für das Kinderhaus zu spenden.
Kurze Zeit darauf konnten sich die Besucher der
Selbsthilfegruppen über das Kinderhaus Frieda
informieren. Auf einer Veranstaltung zeigte das
Ehepaar Schellenberg Filme über ihre Togoreise
und berichtete über ihre Reiseeindrücke.
Mein Name ist Robin Frisch, ich bin 19 Jahre alt und dieses Jahr
Einen runden Geburtstag feierte unser Kinder- als Praktikant im Kinderhaus Frieda in Lomé/Togo. Seit August
hauspate Wolfgang Schoefer. Auf der schönen 2012 bin ich in Togo und habe sehr viel erlebt – viel zu viel, um
Party wurde von Geschenken abgesehen, für das es in einem kurzen Bericht zu schildern. Bald ist schon über die
Kinderhaus gesammelt und wir konnten viele Ge- Hälfte meines Aufenthalts hier um und mein Zwischenfazit ist,
spräche darüber führen und informieren. dass es eine aufregende, manchmal anstrengende, aber sehr
schöne Erfahrung ist, ein Jahr im Kinderhaus Frieda zu verbrin-
In diesem Jahr wurde in Schwerin auch wieder als Kooperationsveranstaltung, das „Afrikanische Sommerfest“ gefeiert. Ein buntes gen. Die schönsten Erlebnisse waren Dinge, die ich zusammen
Informations- und Kulturprogramm mit vielen Afrikanerinnen und Afrikanern wurde im Mehrgenerationen-Haus am Dreescher Markt mit den Kindern erlebt habe. Deshalb kommen jetzt ein paar An-
und im Schleswig Holstein Haus geboten. Darüber hinaus ruderte eine afrikanische Mannschaft auf dem Drachenbootfest mit und im ekdoten aus dem Kinderhaus:
Rahmen der Städtepartnerschaft informierte sich der Bürgermeister der Stadt Wuppertal über die Aktivitäten. Der Besuch der Sozi-
alministerin Manuela Schwesig unterstrich die Bedeutung dieser Veranstaltung. Besonders danken wir unseren Mitgliedern Ourobou Eindrücke aus dem Kinderhaus.
Tschakpedeouo und Ute Wagner, die maßgeblich zum Fest beigetragen haben. Wir hatten wunderbare Feiertage am Ende des Jahres. Die Kin-
der hatten Ferien und wir hatten viel Zeit zusammen. Besonders
Eine lange Spendentradition hat auch die Nils-Stensen-Schule. Es fand wieder der legendäre Adventsbasar statt. Hier spendeten die die Weihnachtsfeier und die Silvesternacht werden wir bestimmt
Klasse 10ga von Anne Bürckel und die Klasse 5c von Christiane Zapfe einen großen Teil ihrer Einnahmen. alle nicht so schnell vergessen. Doch schon die Vorbereitungen
für Weihnachten waren unvergesslich. Als Weihnachtsdekoration
Mitglieder unseres Vereins nahmen im November an einem Benefizabend zu Gunsten von Afrika in der Solarinitiative Wietow teil. Es haben wir dieses Jahr Sterne aus Holz ausgesägt und sie dann
war ein interessanter Abend mit Berichten über Afrika, Musik und Gesang und einem afrikanischen Essen. ganz bunt bemalt. Der kleine Mathieu wollte eine Dose mit roter
Farbe wieder ins Regal stellen. Er war jedoch ein bisschen zu
klein und die rote Farbe ist auf ihn gefallen und er war von oben
bis unten rot! Nach dem ersten Schock und der dritten Dusche
Vielen Dank allen Paten, Spendern, Interessierten und Begleitern unseres schönen Projektes! hat er sich dann wieder beruhigt und konnte wieder lachen. Der

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Farbunfall hat einen roten Fleck in der Werkstatt und Mathieus
Spitznamen „le Rouge Mathieu“ hinterlassen. Neben dem roten
Mathieu gibt es noch einen anderen lustigen Spitznamen, den wir
2.2 Information Technology Village
gefunden haben.
(IT Village) in Dapaong/Togo
An einem Abend in den Ferien habe ich Gilles geduscht. Na ja,
es war mehr eine Dusch-Party, denn es sind alle Jungen gekom- IT Village wurde 2006 gegründet. Sein Gründer und Präsident Schulmaterial für ihre Kinder bezahlen. DAZ hat die Einrichtung
men und wir haben uns alle eingeseift und nass gemacht. Gilles Yawo Etienne Dablé lebte früher in Deutschland und war DAZ- von Bibliotheken finanziert und im Schuljahr 2012/13 300 Schü-
hat dann auf einmal das Tanzen angefangen und gar nicht mehr Mitglied. Er ging zurück in seine Heimat, gründete ein Unterneh- ler mit Schulmaterial ausgestattet.
aufgehört. Irgendwie sind wir dann auf den Namen „Voodoo“ men und engagiert sich ehrenamtlich bei IT Village. Der Verein Ein weiteres Problem ist, dass immer mehr Schüler in den letzten
gekommen. Es sah wirklich so aus, als würde er gerade einen hat seinen Sitz in Dapaong, der Provinzhauptstadt der Savannen- Monaten der Trockenzeit hungrig oder aus Hunger gar nicht in die
Voodoo-Tanz aufführen und mit irgendeinem Gott kommunizie- region im Norden Togos. Kindern und Jugendlichen Perspektiven Schule kommen. Darum will IT Village 2013 mit einem Schulspei-
ren. Nach dieser wirklich lustigen Duschparty hat Voodoo den zu eröffnen, ist das anspruchsvolle Ziel von IT Village. Dieser Ver- sungsprogramm beginnen. Schüler in Mecklenburg-Vorpommern
Namen Voodoo nicht mehr verloren und er freut sich immer, wenn ein ist unser Partner bei der Umsetzung unserer Projekte vor Ort und der Jugendförderverein Parchim haben dafür Spendenakti-
ich ihn so nenne. auf der Basis einer vertrauensvollen Zu-sammenarbeit. onen durchgeführt. Die Fürsorge- und Bildungsstiftung hat auch
für dieses Projekt Mittel zur Verfügung gestellt.
Es gibt noch ganz viele andere lustige Dinge, die passiert sind. Das WELTWÄRTS-Programm mit jungen Freiwilligen aus Deutsch-
Mit den Kindern kann man einfach immer Spaß haben und es ist land konnte 2012 nicht fortgesetzt werden. Es beansprucht per- Die schlechten Voraussetzungen für einen guten Unterricht
für die Kinder bestimmt auch eine gute Abwechslung vom eher sonelle Ressourcen, die von IT Village zurzeit nicht zur Verfügung führen dazu, dass viele Schüler die Versetzung in die höheren
langweiligen Schulalltag. Ich habe dieses Jahr für das Kinder- gestellt werden können. Klassen nicht schaffen. Es bleibt noch viel zu tun, bis wir unser
haus eine Tischtennisplatte und kleine Fußballtore organisiert. Ziel erreicht haben, die Voraussetzung dafür zu schaffen, dass
Wir haben schon das ein oder andere Fußballmatch gespielt und
auch Tischtennis macht den Kindern viel Spaß. Die Kinder fühlen 2.2.1 Schulförderung – alle Kinder die Grundschule erfolgreich abschließen können. Die
6. Klasse erreichen immer noch zu wenige Schüler. In die fünf

Ohne Schule geht es nicht!


sich auf jeden Fall wohl im Kinderhaus Frieda! von DAZ geförderten Grundschulen gehen im Schuljahr 2012/13
1.840 Schülerinnen und Schüler. In der 1. Klasse sind es 393, in
Eindrücke aus Togo. der 6. Klasse nur 160. Auch das Problem, dass Mädchen bei der
Neben meinen Erfahrungen aus dem Kinderhaus möchte ich Seit 2007 fördert DAZ Grundschulen in der Savanne Togos. Ziel Schulbildung benachteiligt werden, besteht weiterhin. In die 6.
noch kurz ein paar Dinge über Togo berichten. In Togo gibt es dieses Projektes ist es, dass Klasse gehen nur 50 Mädchen (31%). Es bleibt also noch viel zu
sehr viele politische, aber auch extreme sozioökonomische Pro- 1. alle Kinder die Grundschule besuchen können, tun.
bleme. Die Arbeitslosigkeit ist enorm hoch und die Infrastruktur 2. die Voraussetzungen geschaffen werden, damit
in vielen Bereichen in einem prekären Zustand. Togo ist kein in- alle Kinder die Chance erhalten, die Grundschule Schuljahr 2012/13
takter Rechtsstaat und es gibt noch viele weitere entwicklungs- erfolgreich abzuschließen. Klasse 1 2 3 4 5 6 Gesamt
politische Probleme. Aktuell finden viele Demonstrationen statt, Denn ohne Schulausbildung haben die Kinder auch in Togo keine Kourdjoak 74 92 97 118 39 26 446
die oft eskalieren und mit Verhaftungen und Verletzten enden. Chance, ihren Weg aus der Armut zu finden. Nagre 2 73 82 76 53 42 22 348
Das Hauptgebäude des Grand Marché von Lomé wurde am
Piabribagou 71 43 49 39 35 39 276
11. Januar nachts von Brandstiftern in Brand gesteckt. Trotz der Die Grundschulen in der Savanne sind in einem erbärmlichen Zu-
vielen Probleme im kleinen Togo möchte ich diesen rein negati- stand. Schulbildung ist eine staatliche Aufgabe. Das gilt auch für Dore 98 89 86 55 65 45 438
ven Eindruck von Togo nicht so stehen lassen, denn mein persön- Togo. Die togoische Regierung kommt ihrer Verpflichtung nicht Kourdjoak 77 53 84 46 44 28 332
licher Eindruck ist differenzierter als einfach nur negativ. Es gibt nach. Es fehlen ausgebildete Grundschullehrer. Die Grundschule Gesamt 393 359 392 311 225 160 1840
viele Dinge, die mir an dem Land und besonders an den Men- in Togo endet mit Klasse 6. Der Staat setzt in den Dörfern in der
schen hier gefallen. Regel aber nur vier Lehrer ein. Ein Lehrer muss so zwei Klassen-
stufen gleichzeitig unterrichten. Auch die Schulgebäude bieten
Es gibt eine fast omnipräsente Aufgeschlossenheit gegenüber nur für drei Klassen Raum. Für Kourdjoak heißt das im Schuljahr
anderen Kulturen und besonders ein Interesse an der deutschen 2012/13, dass in der 1. und 2. Klasse ein Lehrer 171 Schüler
Kultur. Deutschland ist für viele TogolesenInnen ein Land, das viel unterrichten soll. Erschwerend kommt dazu, dass viele Kinder die
für Togo getan hat. Die Kolonialzeit mit Togo als „Musterkolonie“ Amtsprache Französisch, in der in der Schule unterrichtet wird,
hat bei einem Großteil der Bevölkerung einen guten Eindruck erst in der Schule lernen müssen. In Togo werden über 40 Spra-
hinterlassen. Auch wenn dieser Eindruck meiner Meinung nach chen gesprochen. Viele Eltern der Schüler in der Savanne sind
falsch ist, da die deutschen Kolonialbestrebungen im 19. Jahr- nicht zur Schule gegangen und sprechen nicht oder nur wenig
hundert egoistisch und wirtschaftlich geprägt waren, besteht ein Französisch. DAZ finanziert darum in den fünf Grundschulen das
großes Interesse an der deutschen Sprache und der deutschen Gehalt für 18 Lehrer. Allerdings sind nur wenige Lehrer als Grund-
Kultur. Das Interesse an anderen Kulturen ist eine gute Voraus- schullehrer ausgebildet. IT Village will darum im Ausbildungs-
setzung für die deutsch-togolesische Zusammenarbeit. Und das zentrum in Dapaong Weiterbildungskurse für Grundschullehrer
Kinderhaus Frieda ist meiner Ansicht nach ein gutes Beispiel für anbieten. Die Dorfgemeinschaften haben Klassenräume aus
einen kulturellen Austausch zwischen Togo und Deutschland! zu bewegen. Ich spreche da aus Erfahrung. Hirsestielen gebaut, so dass der Unterricht in kleineren Klassen
Nach einer kurzen Eingewöhnungsphase muss ich auch sagen, Ich mag noch viele andere Dinge an Togo, von denen ich gerne durchgeführt werden kann. 2013 wird IT Village mit Schulerwei-
dass mir das Essen in Togo gut schmeckt. Mein Lieblingsge- berichten würde, aber es würde einfach den Rahmen dieses Be- terungsbauten mit zusätzlich drei Klassenräumen zunächst in
richt ist Fufu. Das Schöne an Fufu ist die Zubereitung, denn man richts sprengen. Zum Schluss möchte ich nur noch festhalten, Kourdjoak beginnen. Die Fürsorge- und Bildungsstiftung hat uns
stampft gekochte Yams und erhält dann eine sehr schöne Kon- dass mein Auslandsjahr in Togo eine sehr prägende und schöne dafür Geld bewilligt. Die Projektierung ist vom Berliner Architek-
sistenz. Wir essen Fufu mit mehreren Personen aus einer Schale, Erfahrung ist und ich einen großen Dank an die DAZ und beson- ten Francis Keré, der aus Burkina Faso stammt und auch schon
am besten kann man Fufu mit den Händen essen. Im Kinder- ders an den Arbeitskreis in Hude sende. das Ausbildungszentrum in Dapaong entworfen hat.
haus sagen wir immer, wenn wir Fufu essen, dass wir ein „Fufu
– Baby“ haben, da Fufu immer sehr schwer im Magen liegt und Amicalement les enfants de „Kinderhaus Aber es gibt noch mehr Probleme an den Grundschulen der Sa-
wenn man viel davon isst, hat man wirklich Schwierigkeiten, sich Frieda“ et Robin Frisch! vanne. Es fehlen Schulbücher. Viele Familien können nicht das

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2.2.2 Ausbildungszentrum in Dapaong – 2.2.3 Honig der Savanne
das BONITA-Haus
Die Waben werden in Sammelstellen von
IT Village aufgekauft und dann verarbeitet. 2010 startete das Projekt. Von Jahr zu Jahr ist es gewachsen.
Rund 2.000 Imker beteiligen sich am Projekt und verkaufen Wa-
ben an IT Village. Die Waben werden von IT Village zentral verar-
beitet. 2010 wurden 300kg Honig gewonnen, 2011 waren es 7t
und 2012 rund 20t. In Lomé wird die Vermarktung von einem Ho-
nighaus aus organisiert. Die schnelle Zunahme der Honigmengen
hat ein Problem beim Absatz geschaffen. In dieser Menge kann
der Honig zurzeit nicht in Togo verkauft werden. IT Village hat den
Honig auf Messen angeboten, im Fernsehen liefen ein Werbespot
und ein Film. Zu Weihnachten wurde der Honig in einem Son-
derangebot billiger angeboten. Frauen verkaufen den Honig auf
den Märkten in Lomé. Das machte den Honig auch bekannt. Aber
es gelang nur ein begrenzter Verkauf 2012 von rund 3,5t Honig.
Der Bau nach den Entwürfen von Architekt Kéré zeigt, dass
IT Village hat darum über die togoische Regierung eine Ausfuhr
in Togo gute handwerkliche Arbeit geleistet werden kann. von Honig in die Europäische Union beantragt.

Der 2010 gestartete Bau des BONITA-Hauses ging weiter. Durch Probleme bei der Materialbeschaffung kam es zu Verzögerungen. Im
Februar 2013 soll der Bau jetzt fertig werden. Am 9. März 2013 ist im Beisein von Vertretern der Fürsorge- und Bildungsstiftung und
von DAZ-Mitgliedern die Einweihung geplant. Der Ausbildungsbeginn ist im Herbst 2013 vorgesehen.

In Vorbereitung sind Ausbildungs- und Weiterbildungsmaßnahmen für Handwerker, Informatiker, Imker, Sekretärinnen und Grund-
schullehrer. Die Heidelberger Zementwerke bauen in Togo zwei neue Werke, eins ist in Dapaong geplant. IT Village hat dem Konzern
angeboten, gezielte Ausbildungsgänge für die zukünftigen Mitarbeiter durchzuführen. Alle Ausbildungsgänge werden mit den zustän-
digen staatlichen Institutionen abgesprochen.

Im Ausbildungszentrum sind Räume vorgesehen für die Verarbeitung und Verpackung von Honig und Wachs. Die Ausbildung der Imker
soll mit dem Projekt Honig der Savanne verbunden werden. Die Suche nach Ausbildern für die Imkerei ist nicht einfach, da es entspre-
chende Lehrkräfte in Togo nicht gibt. Hier suchen wir noch nach Lösungen.

In der Tischlerei wurden die in Deutschland gekauften Maschinen aufgestellt. Mit ihnen wurden die Fenster, Türen und Möbel gebaut,
alles, was für die Ausbildungsstätte notwendig ist. Tischlermeister Wilfried Dunzig aus Buddenhagen gilt unser herzlicher Dank. Er hat
die Maschinen eingekauft und berät uns bei allen anstehenden Fragen.

Ein junger deutscher Imker hat im Frühjahr seinen 18-monatigen


Einsatz bei IT Village beendet. Über die Organisation Senior
Experten Service in Bonn war Ende 2012 ein Imker in Dapaong.
Er hat vor allem den Bau von Beuten und die Herstellung von
Kerzen vermittelt. Jetzt muss vor allem der Verkauf des Honigs
geklärt werden. Sonst besteht die Gefahr, dass das so gut ge-
startete Projekt nur in einem reduzierten Umfang weitergeführt
werden kann.

Studenten der Kunsthochschule in Berlin-Weißensee haben mit


Hier fließt Wachs aus dem IT Village eine neue Verpackung für den Verkauf des Honigs in
In der Tischlerei der Ausbildungsstätte Kerzen hergestellt werden. Westafrika erarbeitet.
wurden die Türen, Fenster und Möbel hergestellt.

14 15
2.2.4 Ein AgroForst für Nagre 2
(von Rainer Gruszczynski)

Im Sommer 2012 hatte Herr Kuessner mich mit der Planung und der Savannenregion stabilisiert und wieder angehoben wird. ne für dessen Bevölkerung 10 ha Agroforst anlegen lassen. Dafür Von diesen positiven Veränderungen sollen alle Familien des
Durchführung eines AgroForst-Projektes in der Savannenregion Das alles ist dringend notwendig, denn infolge des starken Bevöl- sollen die Bewohner des Dorfes neben dem Grundstück nicht nur Dorfes profitieren. Sie alle sollen aber auch vorher durch ihre
Togos betraut, das im Jahr 2014 realisiert werden soll. Daraufhin kerungswachstums wurden dort in der Vergangenheit sehr, sehr ihre Arbeitsleistung einbringen, sie sollen zusammen mit einem Mitarbeit zu diesen Erfolgen beigetragen haben.
habe ich umgehend einen Flug nach Togo gebucht, um mich vor viele Bäume gefällt. Ihr Holz wurde bei der Zubereitung von Mahl- beratenden Biologen auch über die Art der Bepflanzung und die Wenn die Anlage eines AgroForstes erfolgreich verlaufen soll,
Ort schlau zu machen. Es ging bei meinem Besuch vor allem dar- zeiten verfeuert oder für Bauzwecke verwendet. Dieser gewalti- Bewirtschaftung des Agroforstes mitbestimmen, damit sie nach ist es notwendig, für eine ausreichende Bewässerung der ge-
um, zusammen mit den Verantwortlichen von IT-Village mögliche ge Holzeinschlag hat nicht nur dazu geführt, dass die Savanne dem Projektabschluss motiviert sind, ihr Eigentum in eigener setzten Pflanzen auch in der Trockenzeit zu sorgen. Daher ist es
Projektkomponenten auszuwählen und ein geeignetes Terrain für als Lebensraum immer unwirtlicher wurde. Schlimmer noch ist, Verantwortung zu pflegen und zu nutzen. Bei der Planung mit notwendig, schon bei der Auswahl des Grundstücks darauf zu
die Errichtung des Agroforstes zu finden. Vor allem aber ging es dass sich die Regenzeit dort um 2 bis 3 Monate verkürzt hat, was Vertretern der Bevölkerung ist die volle Bandbreite möglicher achten, dass dort Wasserstellen – Flüsse, Bäche, Brunnen oder
auch darum, die Motivation und die Kooperationsbereitschaft der nicht nur eine Klimaveränderung nach sich zog, sondern auch Nutzen einzubeziehen. künstliche Teiche – vorhanden sind bzw. geschaffen werden
Bewohner des Dorfes, auf dessen Grund der AgroForst errichtet eine erhebliche Zunahme der Bodenerosion. Denn die Verkürzung können, denen auch in der Trockenzeit Wasser zu entnehmen
werden soll, zu erkunden und sie einzubinden in die Umsetzung der Regenzeit ging einher mit einer zunehmenden Heftigkeit der Die wichtigsten positiven Folgen der Agro-Aufforstung sind: ist, mit dem die gesetzten Pflanzen des Waldgartens begossen
des Projektes. Regengüsse. werden können. Nur dann können die jungen Bäume in den
· Verbesserung der Bodenfruchtbarkeit durch natürliche ersten drei Jahren überleben, nur dann können Getreide, Obst
Nachdem wir – Étienne, Souke, weitere Mitarbeiter von IT Village Gleichzeitig fehlten nun die Wurzeln der gefällten Bäume, die frü- Düngung und Verhinderung von Erosion sowie die damit und Gemüse im Verlauf eines Jahres zweimal geerntet werden.
und ich – vier in Frage kommende Dörfer besucht, dort Grund- her die Erde festhielten. Erosion aber bedeutet Verschlechterung einhergehenden Zunahme der Ernteerträge
stücke in Augenschein genommen und mit den Dorfkomitees der Bodenqualität – und mithin auch abnehmende Ernteerträge · eine zweite Ernte durch künstliche Bewässerung Damit die Aufforstung nachhaltig wirkt, planen wir als weitere
sowie interessierten Bewohnern gesprochen hatten, haben wir sowie sinkende Einkommen. In den letzten beiden Monaten der in der Trockenperiode begleitende Maßnahme die Einführung von Brennholz sparenden
uns für Nagre 2 als Projektdorf entschieden. Diese Entscheidung Trockenperiode beginnt für die Bevölkerung der Savanne daher · eine verbesserte Ernährung der Dorfbevölkerung Öfen. Solche Öfen benötigen bei der Zubereitung von Mahlzeiten
möchte ich im Folgenden etwas näher erläutern: die Zeit des Hungerns. Häufig bekommen die Menschen bis zum · Produktion naturmedizinischer Substanzen für den bis zu 60% weniger Brennholz als die üblichen Haushaltsfeuer-
Bei einem AgroForst-Projekt geht es darum, wie die Bezeichnung Beginn der kommenden Ernte nur alle zwei Tage eine Mahlzeit Eigenbedarf und den Verkauf stellen auf den Dörfern in Togo. Zumindest im Bereich unseres
nahelegt, Flächen so aufzuforsten, dass zwischen und unter den am Tag. Nicht zuletzt dadurch hat sich auch das Problem der · Erzielung zusätzlicher Einnahmen durch Imkerei auf der Projektdorfes wollen wir daher mit dieser Maßnahme sicherstel-
Bäumen Getreide, Obst und Gemüse angebaut werden kann. Die Arbeitsmigration in der Savannenregion Togos mehr und mehr Grundlage der neu angelegten Waldgartenflächen ein- len, dass dort auch auf lange Sicht von den gepflanzten Bäumen
Bäume – in unserem Projekt ausschließlich solche, die in der verschärft. schließlich der dadurch zusätzlich angezogenen Bienenvölker. deutlich mehr überleben und Nutzen stiften, als beim Kochen und
Savanne zu Hause sind – sollen nicht nur dafür sorgen, dass der · Wiederanhebung des Grundwasserspiegels (langfristig) Bauen verbraucht werden.
Boden mit Hilfe des abfallenden Laubes auf natürliche Weise Um dem gegenzusteuern, wollen DAZ und IT Village in Zusam- · Produktion von schnell wachsendem Bau- und Feuerholz
gedüngt wird, sondern ihre Wurzeln sollen den Boden vor Erosion menarbeit mit einem Modelldorf nach einer vorgeschalteten · Verbesserung der Biodiversität und des Mikroklimas Voraussetzung für den Erfolg der Einführung von Brennholz
schützen und dazu beitragen, dass der Grundwasserspiegel in projektfokussierten Sensibilisierungs- und Aufklärungskampag- für Mensch und Natur. sparenden Öfen wäre auch hier eine Sensibilisierungs- und Aufklä-

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rungsphase für die Dorbewohner. Danach wäre die Grundlage dafür und IT Village gebauter Tiefbrunnen befindet. Dieser liefert genug Das zeigte sich nicht nur in der Größe, sondern auch in der Quali- um ein Projekt wie den AgroForst bemühen, wenn man dann
gelegt, sie anzuleiten, diese Öfen selbst aus Ton und Lehm her- Trinkwasser für das ganze Dorf. In der Schule werden auch in tät der angebotenen Grundstücke. Die Böden sind nach Auskunft noch weiß, dass Monsieur Bounele, unser das Projekt beratende
zustellen. Die Ausbildung soll von Souraka, einem in Sokode den Ferien Kurse angeboten, z.B. um die SchülerInnen fit zu ma- von hinzugezogenen Fachleuten für den Anbau nicht nur von Ge- Biologe, in Nagre II groß geworden ist und dass das bei IT Village
lebenden Kooperationspartner von Greenpeace, angeboten und chen für den Besuch der Sekundarstufe. Im Dorf gibt es keinen treide, sondern auch von Obst und Gemüse geeignet. Zum Teil sehr engagierte Mitglied Souke in der Grundschule von Nagre 2
vorgenommen werden. elektrischen Strom, auch nicht Solarstrom, um die in Togo so wurden sie auch schon in dieser Weise genutzt. Es wuchsen dort ein geachteter Lehrer ist – dass beide dem Dorf also sehr ver-
wichtigen Handys aufzuladen. Nagre II zeichnet sich durch ein z.B. Reis, Mais, Hirse, Bohnen, Tomaten, Auberginen, Erdnüsse, bunden sind und auf sein Schicksal positiv einwirken wollen,
Ebenfalls nach einer entsprechenden Sensibilisierung und Auf- engagiertes Dorfentwicklungskomitee aus, das beim Brunnen- Piment. Allerdings waren die Erträge pro Hektar noch erkenn- dann kann man schon heute der Wunsch verspüren, über den Tag
klärung könnte ein vierter Projekt-Baustein die Einführung von bau und der Schulförderung mit DAZ und IT Village bereits sehr bar steigerungsfähig: Durch natürliche Bodenverbesserung und hinaus zu denken und aus Nagre 2 ein Leuchtturm-Projekt für die
Ökotoiletten sein. Solche Toiletten verwendet die Welthunger- gut kooperiert hat. durch künstliche Bewässerung. Region werden zu lassen mit zusätzlichen Projektkomponenten
hilfe zurzeit in Projekten in Lateinamerika. Ökotoiletten haben für eine integrierte landwirtschaftliche Entwicklung. Ein Modell,
den Vorteil, dass die menschlichen Exkremente in biologischen Diese Kooperationsbereitschaft zeigte sich auch bei meinem Be- Auch im Hinblick auf Bewässerungsmöglichkeiten für den Agro- dem andere Dörfer – vor allem unsere Partner in Kampoate 2,
Dünger umgewandelt werden, der auf die Felder verteilt wird. Da such. Obwohl es gewaltig regnete, fanden sich 25 Dorfbewohner forst zeigten sich meine Gesprächspartner sehr kooperations- Liek, Kourdjoak, Sefobé 2 ... nacheifern wollen. Ein Modell, das
unser Projektdorf Nagre 2 sehr weitläufig besiedelt ist, wäre eine ein, die sich für das Projekt interessierten. Ihre Kooperations- bereit. Als ich deutlich machte, dass ausreichende Ressourcen sie veranlassen könnte, ähnlich gute Voraussetzungen für den
flächendeckende Ausstattung des Dorfes mit Ökotoiletten sehr bereitschaft wurde auch deutlich, als es um die Auswahl eines für die Bewässerung des Agroforstes in der Trockenzeit für den Start eines AgroForst-Projektes zu schaffen, wie es Nagre 2 be-
teuer und zurzeit auch zu riskant, weil wir noch nicht wissen, ob Grundstückes ging. Hierbei muss man wissen, dass Flächen für Erfolg des Projektes unerlässlich seien, bot man mir sehr schnell reits gemacht hat.
sie von der Bevölkerung angenommen werden. Aber einen Ver- den Agroforst von privaten Grundeigentümern zunächst einer Flächen an, unter deren Oberfläche sich Kavernen mit Regen-
such mit z.B. vier Ökotoiletten auf dem Schulgelände halte ich für Projektgesellschaft übereignet werden sollen. Nachdem das Pro- wasser befanden, die auch in der Trockenzeit mit Hilfe einfacher,
sehr lohnenswert. Der produzierte Dünger könnte dann in einem jekt dann durchgeführt worden ist – vorgesehen ist nach Ablauf d.h. auch kostengünstiger Brunnen angezapft werden können. Ein afrikanisches Sprichwort lautet:
Schulgarten aufgebracht werden, mit dessen Hilfe Getreide, Obst von 3 Jahren – wird es der Dorfgemeinschaft zur gemeinschaft- Damit wäre also eine zweite Ernte möglich.
und Gemüse für die Schulspeisung zu erzeugen wäre. Schüler, lichen Bewirtschaftung rückübereignet. Das heißt, der Spender „Die beste Zeit, einen Baum
Lehrer und die Dorfbevölkerung könnten auf diese Weise nicht
nur vom Nutzen des Schulgartens, sondern auch von dem der
des Grundstück verzichtet mit der Schenkung unwiderruflich
– notariell beglaubigt! – auf die Rechte an seinem Grundstück
… mehr als ein Agroforst für Nagre 2 zu pflanzen, war vor 20 Jahren.
Ökotoiletten überzeugt werden. zugunsten der Dorfgemeinschaft, von der er lediglich ein Mitglied Wenn man sich bewusst ist, welche zuverlässigen Partner DAZ Die zweitbeste Zeit ist heute.“
ist. Wenn man weiß, welche Bedeutung Grundstückseigentum und IT Village mit den Verantwortlichen von Nagre 2 in der Ver-
Zusammenfassend lässt sich sagen: Das beschriebenen Projekt auch in Afrika für das Ansehen und das Wohlergehen des Eigen- gangenheit hatte, wenn man erlebt, wie engagiert und mit wel- Bitte helfen Sie uns dabei!
ist eines der integrierten ländlichen Entwicklung. DAZ und IT tümers hat, kann man eine solche Spende eines Bauern nicht cher Großzügigkeit und Flexibilität die Menschen in Nagre 2 sich
Village verfolgen dabei die Absicht, den betroffenen Menschen hoch genug würdigen.10 ha wurden mir am Ende der Gespräche
die positiven praktischen Auswirkungen des Klimaschutzes auf für das Projekt zugesagt! Das ist das Fünffache dessen, was die
die regionale Ökonomie und ihr persönliches Wohlergehen im anderen Dörfer zu geben bereit waren. Und dieses Grundstück
täglichen Leben erfahrbar zu machen. Jeder Projektmaßnahme liegt zentral, ca. 150 m hinter der Schule. Das heißt, um es zu be-
vorausgehen soll eine Sensibilisierungs- und Aufklärungsphase wirtschaften, können die Bauern es relativ schnell erreichen. Das
für die Bevölkerung, damit sie von deren Sinnhaftigkeit überzeugt ist sehr wichtig, denn sie arbeiten dort täglich – jeden Abend und
ist und sich aktiv in deren Umsetzung einbringt. jeden Morgen. Während wir in den anderen von uns besuchten
Dörfern den Eindruck hatten, der „Preis“ (=Grundstück) für den
Was qualifiziert Nagre 2 zum Modelldorf? Agroforst und die damit verbundenen Bewässerungsressourcen
sollte möglichst gering ausfallen, waren wir uns in Nagre 2 si-
Nagre 2 ist ein Dorf mit 900 Einwohnern, verteilt auf ca. 120 cher, dass unsere Gesprächspartner dort verstanden hatten, wel-
Haushalte; seine Ausdehnung beträgt ca. 5 km x 7 km. Es verfügt che wirtschaftliche Bedeutung ein Agroforst für ihr Wohlergehen
über eine Grundschule, in deren Nähe sich ein mit Hilfe von DAZ und das Leben ihrer Kinder haben würde.

2.3 Associates for Sustainable Rural


Development (ASRuD) in Ho/Ghana
In Ghana haben wir 2012 wie in den Vorjahren einzelne Schüler gefördert, damit sie ihren Schulbesuch erfolgreich abschließen kön-
nen. Paten in Deutschland spenden dafür. 2012 wurden 15 SchülerInnen gefördert. Die Schüler werden von Freiwilligen, die bei Asrud
im Einsatz sind, besucht.

18 19
3. Finanzen
Auf der Sitzung des Vorstandes am 15. Januar 2013 trug Schatz- Die Ursache liegt ausschließlich im planmäßigen Rückgang der Ausgaben:
meister Heinz-Jürgen Schellenberg seinen Finanzbericht für das vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit in
Rechnungsjahr 2012 vor. Er erklärte: Jahresscheiben bereitgestellten Zuwendungen für den Bau des Für die Realisierung unserer Projekte und für die Vereinsarbeit
Ausbildungszentrums Dapaong, der im März 2013 fertig gestellt wurden 272.516,90 Euro, zum Vorjahr 125.159,71 Euro weniger,
Allgemeine Einschätzung: ist. ausgegeben. Das ist dadurch begründet, dass die finanziellen
Zuwendungen für das Ausbildungszentrum Dapaong und die Im-
Der Verein schließt das Jahr 2012 mit einem positiven finanziel- Von der Fürsorge- und Bildungsstiftung (Bonita), vom Bundesmi- kerei ausgegeben und damit abgeschlossen sind.
len Ergebnis ab. nisterium für wirtschaftliche Zusammenarbeit, von der Stiftung
Nord-Süd-Brücken und von der Umweltlotterie erhielten wir pro- Schwerpunkte unserer Finanzausgaben waren das Ausbildungs-
Die Bilanz von Einnahmen und Ausgaben per 31.12.2012 weist jektgebundene Zuwendungen in Höhe von 188.817,00 Euro, zum zentrum Dapaong mit 96.751,70 Euro, gefolgt von der Imkerei mit
ein finanzielles Jahresergebnis von +54.132,10 Euro aus (Vorjahr Vorjahr 149.860,00 Euro weniger. 63.728,51 Euro, vom Kinderhaus Frieda mit 32.931,32 Euro und
+41.801,93 Euro). Schulförderung Savanne mit 27.058 Euro. Die Ausgaben für die
Erfreulich hat sich mit einem Plus zum Vorjahr von 35.685,69 Schulförderung wurden vor allem für die Vorbereitung der neuen
Mit den Finanzbeständen auf den Konten und den Rücklagen in Euro das Spendenaufkommen entwickelt. Insgesamt haben Projekte Schulspeisung und Schulerweiterungsbau verwendet.
Höhe von 174.135,99 Euro hat der Verein im Geschäftsjahr 2013 wir 121.289,40 Euro an Spenden bekommen. Hinzu kommen Für Reisen von Vereinsmitgliedern im Auftrage des Vorstandes
gute Grundlagen für die Finanzierung laufender und in Vorberei- 8.133,76 Euro aus Verzicht auf Erstattung von Aufwendungen. nach Togo wurden 20.754,67 Euro ausgegeben. Diese Kosten
tung befindlicher Projekte im Bildungsbereich, für die weitere wurden von den Mitgliedern als Spende an den Verein erstattet.
Entwicklung der Imkerei, für die Aufforstung und für das Kinder- Die allgemeinen und zweckgebundenen Spendeneinnahmen ha- Nach wie vor gilt, dass Reisekosten von Mitgliedern nach Togo,
haus Frieda. ben sich fast in allen Positionen zum Vorjahr erhöht, vor allem für auch wenn sie dort Projektarbeit machen, nicht erstattet werden.
das Kinderhaus Frieda, bei allgemeinen Spenden, für die Schul-
Einnahmen: förderung in Togo und für die Imkerei. Die Spenden für die Baum- Im Abrechnungszeitraum 2012 gab es sowohl bei IT Village
pflanzung (Waldaktie) verringerten sich um 50% zum Vorjahr um Schatzmeister Heinz-Jürgen Schellenberg Dapaong als auch im Kinderhaus Frieda in Lomé einige Probleme
Der Verein hatte im Geschäftsjahr 326.649,00 Euro Einnahmen auf 4.284 Euro. in der ordnungsgemäßen Buchführung. Diese konnten gemein-
aus projektgebundenen Zuschüssen und Zuwendungen, Spen- Frieda wurden 66.219,49 Euro an Spenden eingeworben, sehr sam mit unseren Partnern und mit Unterstützung von Vereinsmit-
den, Beiträgen und aus sonstigen Einnahmen. Zum Vorjahr ver- Hervorzuheben ist die Arbeit der Mitglieder des Arbeitskreises beachtliche 17.616,28 Euro zum Vorjahr mehr. gliedern vor Ort gelöst werden. Nach wie vor ist auf die genaue
ringerten sich die Einnahmen um insgesamt 112.829,54 Euro. „Kinderhaus Frieda“ Hude mit den Spendern. Für das Kinderhaus Der Verein hat einen wachsenden Anteil von Dauerspendern. Abrechnung und Kontrolle der Mittelverwendung bei unseren
Schulen, Kirchen, Einrichtungen, Unternehmen und vor allem Partnern in Dapaong und Lomé zu achten.
Privatpersonen leisten oft einen erheblichen Spendenbeitrag. Be-
währt hat sich, dass die Spender gut über die Arbeit des Vereins Die Sachkosten haben sich mit 6.589,76 Euro zum Vorjahr um
informiert werden und zu ihnen ein guter Kontakt gehalten wird. etwa 1.000,00 Euro erhöht. Mehrausgaben waren notwendig
So erhalten viele Spender den Jahresbericht des Vereins und per- für die Finanzierung des Jubiläums „10 Jahre DAZ e.V.“ und für
sönliche Dankschreiben. Reisekosten von Vereinsmitgliedern. Auch diese Reisekosten
wurden zum großen Teil gespendet. Die Ausgaben für die Ver-
Die Einnahmen aus Mitgliedsbeiträgen sind mit 4.163 Euro zum einsarbeit sind mit 2,4% zu den Gesamtausgaben des Vereins
Vorjahr um 677 Euro gestiegen. Die Zahlungsdisziplin unserer außerordentlich gering. Die Leitung und Abrechnung des Vereins
Beitragszahler und unserer Dauerspender ist sehr gut. ist ausschließlich ehrenamtlich.

20 21
Jahresergebnis in Euro 2012 2011 Für das Kinderhaus Frieda wurden folgende Projektausgaben
Einnahmen Projektzuschüsse 189.398,00 339.431,70 Rücklagen gebildet (in Euro): 1. Projekte in Togo
Spenden 121.289,40 85.603,71 Instandhaltung Gebäude 40.000,00 Kinderhaus Frieda 32.931,32
Mitgliedsbeiträge 4.163,00 3.486,00 Neuanschaffung von 20.000,00 Medizinische Versorgung Mitarbeiter 525,00
Sonstiges 11.798,60 10.957,13 Ausstattungen IT Village 10.117,94
Gesamteinnahmen 326.649,00 439.478,54 Unterkunft während der 11.076,27 Ausbildugnszentrum Dopaong 96.751,70
Berufsausbildung
Ausgaben Projekte in Togo 238.492,47 383.780,86 Honig der Savanne 63.728,50
Berufliche Ausbildung und Start 20.000,00 238.492,47
Projekte in Ghana 5.400,00 6.737,90 in Selbständigkeit Waldaktie 2.100,00
Projektreisen 22.034,67 1.603,60 Krankenversicherung 10.000,00 Schulförderung Savanne 27.958,00
Sachkosten 6.589,76 5.554,25 Schulförderung Lomé 450,00
Gesamt 101.076,27
Gesamtausgaben 272.516,90 397.676,61 Projekte in Lassa Houdé 730,00
Ergebnis 54.132,10 41.801,93 Projekte Lewandowski 3.200,00
Übertrag aus dem Vorjahr 119.993,89 78.191,96 2. Projekte in Ghana
Bestand 31.12. 174.125,99 119.993,89 Schulförderung 2.400,00
5.400,00
für Kinder in Atabu 3.000,00
3. Projektreisen
Projektreisen der Mitglieder 20.754,67
22.034,67
Projektreisen der Partner 1.280,00
Gesamt 265.927,14

Projektzuschüsse Bundesministerium für Nordeutsche Stiftung für


Fürsorge- und Katholische Kirche,
wirtschaftliche Zusammen- Umwelt und Entwicklung
in Euro Bildungsstiftung Norddeutsche Mission
arbeit und Entwicklung (BMZ) (NUE)
Honig der Savanne 60.000,00 5.000,00
Ohne Schule geht es nicht! 50.000,00
Ausbildungszentrum
65.417,00 7.000,00
Dapaong
Kinderhaus Frieda 1.400,00
Partnerbegegnung aus Togo 581,00
Gesamt 189.398,00

Zweckgebundene Spenden für (in Euro) Für folgende Projekte stehen am 31.12.2012
zweckgebundene Spenden zur Verfügung:
Kinderhaus Frieda 66.219,49
Kinderhaus Frieda 8.251,71 €
Schulförderungen insgesamt: 17.412,50
Schulförderung Savanne 37.005,84 €
Savannenregion 13881,50
Schulförderung Ghana 447,03 € Sachkosten
Lomé 420,00
Ghana 1.980,00 Schulförderung Niger 1.131,00 € Porto 657,83
Niger 1131,00 Honig der Savanne 1.529,29 € Telefon 17,01
Ausbildungszentrum Dapaong 1.000,00 Waldaktie 13.261,00 € Bürokosten 253,79
Honig der Savanne 3.875,00 für 1 Kind in Lassa Houdé/Togo 119,69 € Bankgebühren 10,00
Waldaktie 4.284,00 für 1 Schüler in Hohoe/Ghana 1.075,00 € Vereinskosten 1.393,43
Projekte in Lassa Houdé 849,69 für 2 Schüler in Hohoe/Ghana 2.040,00 € Öffentlichkeitsarbeit 1.538,05
Projekte Lewandowski 3420,00 Projekte Lewandowski 980,00 € Reisekosten 2.580,65
für Kinder in Atabu/Ghana 3000,00 Schule Bitoka Copé 412,89 € Sonstiges 139,00
Gesamt 100.060,68 Gesamt 66.253,45 Gesamt 6.589,76
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Helfen Sie uns durch Ihre Spende,
damit wir Kindern in Togo helfen können:
Schulbücher, Schulkleidung, Schreibmaterial, Hefte: jährlich 120 €
Gehalt für einen Lehrer: monatlich 40 €
Schulspeisung für eine Schülerin, einen Schüler: monatlich 5 €, jährlich 50 €
Patenschaft für ein Kind im Kinderhaus Frieda: monatlich 85 €
(Teilpatenschaft ab Beiträgen von 10 € monatlich möglich)

Impressum
DAZ e.V.
Hinrich Kuessner, Vorsitzender
Aalbruch 4, 17489 Greifswald
info@daz-eu.de
www.daz-eu.de
www.kinderhaus-frieda.de
www.waldaktie-savanne.de

Spendenkonto
DAZ e.V. Konto 232 008 256 BLZ 150 505 00  
Sparkasse Vorpommern Kennwort: Kinder

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