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3 Kohlenstoffkreislauf

Kohlenstoff-Fixierung

Autotrophe Organismen (Pflanzen) fixieren den Kohlenstoff aus dem CO2 in Luft und
Wasser und bilden daraus kohlenstoff-haltige Verbindungen.

CO2 liegt in der Luft und im Wasser als gasförmige Verbindung vor.

Im Wasser kann CO2 auch als Kohlensäure (H2CO3) vorliegen. Die Kohlensäure dissoziiert
in H+ + HCO3- (Hydrogencarbonat = Salz der Kohlensäure).

H2O + CO2  H+ + HCO3-

Aus diesem Grund hat Wasser, welches viel CO2 enthält, auch viel H+ und damit einen
niedrigen pH-Wert (= sauer).

Landpflanzen nehmen ausschließlich gasförmiges CO2 auf.


Wasserpflanzen können sowohl gasförmiges CO2 als auch HCO3- aufnehmen und den darin
enthaltenen Kohlenstoff in der Fotosynthese fixieren.

Kohlenstoff-Aufnahme

Landpflanzen nehmen gasförmiges CO2 über die Spaltöffnungen


der Laubblätter auf (siehe Abbildung).

Wasserpflanzen können über die gesamte Pflanzenoberfläche


CO2 aufnehmen.

Die Diffusion ist der entscheidende Prozess für die Aufnahme des CO2.
Durch die Kohlenstoff-Fixierung während der Fotosynthese besitzen die Pflanzen weniger
CO2 als die Luft oder das Wasser um sie herum. Es liegt also ein Konzentrationsunterschied
vor, der für eine Diffusion des CO2 in die Pflanze hinein sorgt.

Kohlenstoff-Abgabe

Autotrophe und
heterotrophe Organismen
geben Kohlenstoff in Form
von CO2 ab.
Die lebensnotwendige
Energie (ATP) der
Organismen wird durch
Zellatmung produziert.
Dabei wird CO2 als Abfallstoff produziert. Die Abgabe des CO2 erfolgt durch Diffusion
(durch Spaltöffnungen, über die Körperoberfläche, ober Atemorgane und Atemwege).
Methanproduktion durch methanbildende Archaea

Bestimmte anaerobe Bakterien (Archaebakterien) sind methanogen, d.h.


sie produzieren Methan.
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Sie nutzen organische Stoffe zur Energiegewinnung und produzieren als Nebenprodukt
Methan (CH4).

Das produzierte Methan wird an die Umwelt abgegeben. Es diffundiert


entweder in die Atmosphäre oder sammelt sich im Boden an.
Methan wird nach durchschnittlich 12 Jahren in der Atmosphäre
(Stratosphäre) zu CO2 und Wasser abgebaut (durch Oxidation).

Bildung von Torf (unvollständig zersetzte organische Substanz)

Torf (turba) entsteht in Mooren (pantano). Rund 3% der Landoberfläche ist von Torf bedeckt.
Diese Flächen können teilweise bis zum 10m tief sein. Die Bildung von Torf-Schichten dauert
zwischen 1000 und 5000 Jahren.
Torf ist ein organisches Sediment (Sedimente entstehen durch Ablagerung von Material an
Land und im Meer) und im getrockneten Zustand brennbar.
Torf bildet sich, wenn organische (meist pflanzliche) Substanzen nicht oder nur
unvollständig zersetzt werden. Dies passiert, wenn wassergetränkte Erde (terra empapado)
verhindert, dass Sauerstoff für die aerobe Atmung zur Verfügung steht (anaerober Prozess).
Unter anaeroben Bedingungen können Saprophyten die organischen Substanzen nicht
(vollständig) zersetzen.
Außerdem wird der Boden sauer (pH-Wert sinkt). Saprophyten und methanbildende
Archaebakterien können nicht überleben. Organische Stoffe werden dann nicht weiter
zersetzt.
Hochmoore bestehen bis zu 90% aus saurem,
sauerstoffarmem Wasser. Der hohe Wasserstand
verhindert eine Zersetzung der Pflanzenreste,
wodurch in einem langen Prozess Torf entsteht.
Torf ist brennbar und kann als Brennstoff
verwendet werden.

Torf entsteht also, wenn unter


anaeroben oder sauren Bedingungen
organische Stoffe nicht oder nicht vollständig zersetzt
werden.

Bildung von Kohle, Öl und Gas (fossile Brennstoffe)


Seit Millionen Jahren werden unvollständig zersetzte organische Substanzen wie Torf
gebildet. Werden diese Schichten von Sedimenten überlagert (es entstehen anaerobe
Bedingungen), können fossile Brennstoffe wie Kohle, Öl oder Gas entstehen.
Wird Torf von Sedimenten überlagert, verwandeln Wärme und Druck den Torf nach und
nach in Kohle.
Erd-Öl und Erd-Gas entstehen dann, wenn organischer Schlamm am Boden von Seen durch
Ausschluss von Sauerstoff (anaerobe Bedingungen) unvollständig zersetzt wird. Wenn sich
weitere Schichten an Schlamm und Sedimenten darüber ablagern, wirken auch hier Druck
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und Wärme. Es laufen komplizierte chemische Prozesse ab: die Produkte sind Erd-Öl und
Erd-Gas. Gas (z.B. Methan) entsteht dann, wenn organische Bestandteile in porösen Steinen
(piedra porosa) unter Ausschluss von Luft gelagert werden. Das entstehende Gas kann nicht
entweichen und verbleibt im Gestein.

Aufgabe:
Geben Sie an, unter welchen Bedingungen fossile Brennstoffe entstehen.

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Verbrennung produziert Kohlenstoffdioxid

Kohlenstoffdioxid (CO2) wird durch Verbrennung von Biomasse und fossilem


organischem Material produziert
Wenn organisches Material über seine Verbrennungstemperatur erhitzt wird und Sauerstoff
anwesend ist, wird es entfacht (inflamar) und beginnt zu brennen. Die stattfindende
Oxidations-Reaktion wird Verbrennung genannt. Die Produkte der Verbrennung sind CO2
und Wasser.
In einigen Teilen der Welt ist es ein natürlicher Prozess, dass
periodische wiederkehrende Feuer in Wäldern oder Grasland
auftreten. Die Organismen in diesen Bereichen sind gut an die
Feuer angepasst du erholen sich danach sehr schnell.
In anderen Teilen sind natürliche Feuer sehr selten, aber
Menschen verursachen Verbrennungen. Zum Beispiel werden
Teile des tropischen Regenwalds verbrannt, um Platz für
Landwirtschaft zu schaffen. Auch auf Zuckerrohr-Plantagen
werden die Felder kurz vor der Ernte verbrannt. Die
trockenen Blätter verbrennen und die Stämme bleiben zurück
und können geerntet werden.
Kohl, Öle und Gas sind Formen von fossilisiertem organischem Material. Sie werden als
Brennstoffe / Treibstoffe verbrannt. Dabei werden Kohlenstoff-Atome als CO2 freigesetzt.
Diese Kohlenstoffatome können von Pflanzen durch Fotosynthese vor Hunderten von
Millionen Jahren aus der Atmosphäre entfernt worden sein.
Das heutige Verbrennen von fossilen Brennstoffen erhöht also den Gehalt an
Kohlenstoffdioxid (CO2) in der Atmosphäre.

Aufgabe:

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1.) Geben Sie an, welche Bedingungen erfüllt sein müssen, damit es zu einem Waldbrand
kommt.

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2.) In manchen Gebieten (z.B. Amazonasgebiet) nutzt man Brandrodung (Abbrennen großer
Landflächen), um neue Ackerflächen zu schaffen. Beurteilen Sie dieses Verhalten !

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Entstehung von Kalkstein

Tiere wie riffbildende Korallen und Weichtiere haben harte Körperteile, die aus
Calciumcarbonat bestehen und können zu fossilem Kalkstein werden

Einige Tiere haben Körperteile, die aus Calciumcarbonat


(CaCO3 = Kalk) bestehen:
- Schalen von Weichtieren (Schnecken, Muscheln…)
enthalten Calciumcarbonat.
- Harte Korallen, die Korallenriffe bilden, produzieren ihre
Exoskelette, indem sie Calciumcarbonat sekretieren.

Wenn die Tiere sterben werden ihre weichen Körperteile schnell zersetzt.
Die harten Körperteile, die Calciumcarbonat (CaCO3)
enthalten, bleiben unter neutralen oder basischen
Bedingungen (pH>7) stabil und setzen sich auf dem
Meeresboden ab. Sie können dann zu fossilem
Kalkstein werden.
Im flachen tropischen Meerwasser können sich über
lange Zeiträume Kalksteinfelsen (siehe Abbildung)
bilden.

Rund 10% aller Sedimente der Erde sind Kalkstein.

In Kalkstein ist eine große Menge an Kohlenstoff auf der Erde gebunden: 12% der Masse
von Calciumcarbonat (CaCO3) ist Kohlenstoff.

Kohlenstoff-Kreislauf

Ökologen studieren den Kohlenstoffkreislauf und das Recyceln anderer Elemente und
verwenden dabei Pools und Flüsse von Kohlenstoff.

Ein Pool ist die Reserve eines Elements. Er kann organisch oder anorganisch sein.
Zum Beispiel ist das CO2 in der Atmosphäre ein anorganischer Pool an Kohlenstoff.
Die Biomasse der Produzenten in einem Ökosystem ist ein organischer Pool an Kohlenstoff.

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Ein Fluss ist der Transfer eines Elements von einem Pool zu einem anderen (ein Prozess).
Ein Beispiel für einen Kohlenstoff-Fluss ist die Absorption von CO2 aus der Atmosphäre und
seine Umwandlung in Biomasse durch die Fotosynthese der Pflanzen.

Pools und Flüsse eines Elements können in einem Diagramm dargestellt werden.

Ein Beispiel ist der Kohlenstoff-Kreislauf in einem terrestrischen Ökosystem.

combustion = Verbrennung ; egestion = Ausscheidung ; feeding = Ernährung ; decomposition = Zersetzung

Die grundlegenden Prozesse im Kohlenstoff-Kreislauf, die zu einem Fluss von Kohlenstoff


von einem Pool zum nächsten führen, sind also:
- Fotosynthese (Kohlenstoff-Fixierung)
- Ernährung (Aufnahme organischer Verbindungen)
- Zellatmung (Abgabe von CO2)
- Ausscheidung ; Tod (Kohlenstoff wird zu totem organischen Material)
- Zersetzung (des organischen Materials + Freigabe von CO2)
- Fossilisierung (CO2 wird in Fossilien gebunden)
- Verbrennung (fossiler Brennstoffe ; Wälder)

Aufgabe:
Erstellen Sie ein eigenes Diagramm des Kohlenstoffkreislaufes !

IB-Aufgaben zum Kohlenstoff-Kreislauf

1.) Das nachfolgende Diagramm zeigt den Kohlenstoffkreislauf.

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Geben Sie den Prozess an, der sich bei X und Y abspielt !

 X = Verbrennung von Fossile Brennstoffe

 Y = Fotosynthese von Phytoplankton

Nennen Sie eine Art von Organismus, der am Prozess Z beteiligt sein kann !

 Destruenten

2.) Im nachstehenden Diagramm ist der Kohlenstoffzyklus dargestellt.

Welcher Buchstabe steht für welchen Prozess ?

 A = Fotosynthese
 B = Zellatmung von Produzenten
 C = Ernährung
 D = Zersetzung

Kohlenstoff-Fluss

Der Übergang vom Kohlenstoff zwischen den einzelnen Gliedern der Nahrungskette
sowie die Abgabe des Kohlenstoffs an die Umwelt ist der Kohlenstoff-Fluss.
Dieser wird im Kohlenstoff-Kreislauf dargestellt, jedoch ohne quantitative Angaben.

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Eine genaue quantitative Messung des Kohlenstoff-Flusses für ein Ökosystem ist nicht
möglich. Da diese Daten für Wissenschaftler aber sehr wichtig sind, um Vorhersagen für die
Zukunft (globale Erwärmung) machen zu können, verwenden sie dafür Schätzungen.

Ein Beispiel für eine solche Schätzung ist die nachfolgende Tabelle.
Die Angaben für den Kohlenstoff-Fluss werden dabei in Giga-Tonnen pro Jahr (Gt/Jahr)
angegeben (1 Gigatonne = 109 Tonnen).

Geschätzter Kohlenstoff-Fluss (2006)

Prozess Kohlenstoff-Fluss in Gt/Jahr


Fotosynthese 120
Zellatmung 119,6
Aufnahme ins Meer 92,8
Abgabe vom Meer 90
Abholzung / Brandrodung 1,6
Verbrennung fossiler Brennstoffe 6,4
Torf- und Kalksteinbildung 0,2

Geschätzter Kohlenstoff-Fluss (2000)

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