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Das Reizdarmsyndrom ist eine sehr häufige Erkrankung, ++ Frauen, 50% der Patienten mit

Magen-Darm-Syndrom.

Pathophysiologie
Erhöhte motorische Darmaktivität und viszerale Hypersensitivität (evtl. verursacht durch
erhöhte Endorgansensitivität oder ZNS-Modulation).

Klinik
● Auslöser: Stress und Ärger, Darminfektionen.
● Diffuse Bauchschmerzen, im gesamten Magen-Darm-Trakt möglich
● Druck- und Völlegefühl nach den Mahlzeiten, Blähungen
● Obstipation, Schafskotartige Stühle
● Dünnflüssige Diarrhö ggf. Mit Schleimbeimengungen
● häufige Darmentleerungen mit anschließender Besserung des abdominellen Druck-
und Völlegefühls
● Stuhldrang, Gefühl der unvollständigen Darmentleerung

** Warnhinweise, die gegen das Reizdarmsyndrom sprechen, sind nächtliche Diarrhö,


Fieber, Blut im Stuhl und Gewichtsverlust! **

Diagnostik, Auschlussdiagnose von somatischen Erkrankungen wichtig!


Laut Leitlinien 3 Kriterien
1) chronische, länger als drei Monate anhaltende, darmbezogene Beschwerden (z.B.
Bauchschmerzen, Blähungen), die in der Regel mit Stuhlgangsveränderungen
einhergehen
2) relevante Beeinträchtigung der Lebensqualität
3) Es liegen keine für andere Krankheitsbilder charakteristischen Veränderungen vor,
die die Symptomatik erklären könnten
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1. Anamnese: keine nächtliche Diarrhö, kein Gewichtsverlust


2. Labor: Blutbild unauffällig, Normwerte für: CRP, BSG, Pankreasenzyme,
Leberenzyme. Bestimmung von Transglutaminase-Antikörper (Auschluss Zöliakie)
3. Stuhluntersuchung
● Keine Blutbeimengungen, negativer Stuhltest auf okkultes Blut
● Unauffällige bakteriologische/parasitologische Stuhldiagnostik
4. Sonographie
5. Digital rektale Untersuchung
6. Koloskopie

Therapie
● Ärztliche Aufklärung über Harmlosigkeit des Reizdarmsyndroms
● Autogenes Training
● Evtl. diätetische Maßnahmen (ballaststoffreiche Kost, reichlich Flüssigkeit)
● Ggf. Probiotika (Arzneizubereitungen mit lebenden Mikroorganismen, bspw.
Lactobacillus, Bifidobacterium- oder Hefe-Spezies)
● Ggf. kurzfristig Spasmolytika bei Schmerzen (z.B. Mebeverin, Butylscopolamin oder
auch Pfefferminz- und Kümmelöl)

. Die Therapie kann in einer Änderung der Essgewohnheiten, der Gabe von Spasmolytika
und vor allem der Aufklärung über die Harmlosigkeit der Erkrankung bestehen.

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