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ÖNORM B2110

BAUVERTRAGSRECHT
Teil 4 – Verzug, Rechnung Zahlung, Sicherstellung

§
§ §
§

§
FH-Prof. DI. Dr. Doris LINK
ECC – Bauprozessmanagement GmbH

Verzug

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ÖNORM B2110

Postpone

Verzug (6.5)
 Allgemeines (6.5.1)
 Verzug = Leistung nicht
 zu gehöriger Zeit,
 am gehörigen Ort oder
 auf bedungene Weise erbracht.

 Folgen von Verzug:


 Bestehen auf Erfüllung
 Rücktritt vom Vertrag nach Setzung einer Nachfrist
 AG kann Leistungsplan vom AN verlangen

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Verzug (6.5)
 Fixgeschäft (6.5.2)
= „Leistung zu einem bestimmten Zeitpunkt oder
binnen einer Frist bei sonstigem Rücktritt
ausdrücklich bedungen“
 AG nicht verpflichtet nach vereinbartem Zeitpunkt die
Leistung zu übernehmen
 AN aber verpflichtet zur Fertigstellungen, wenn AG dies
binnen 2 Wochen nach Fristablauf verlangt
 Schadenersatzpflicht AN bei Verschulden

 gilt auch für Leistungen, an deren späterer Erfüllung der


AG kein Interesse hat (Natur der Leistung; dem AN
bekannten Zweck)

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Verzug (6.5) - Vertragsstrafe


 Vertragsstrafe (6.5.3)
 AN wird pönalepflichtig wenn:
 inVerzug gerät und
 Freibeweis des Nichtverschuldens misslingt

 Schaden muss keiner vorliegen.

 grundsätzlich max. 5% der


Auftragssumme,
 richterliches Mäßigungsrecht ist
anzuwenden.

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Verzug (6.5) - Vertragsstrafe


 bei einvernehmlicher Leistungsfristverlängerung:
 Vertragsstrafewird fortgeschrieben
 neuen pönalisierten Termine sind ausdrücklich als
solche festzuhalten
 Berechnung (6.5.3.2):
 bei Tagen: zählt jeder begonnene Kalendertag
 bei Wochen: 1/7 einer Woche
 bei Monaten: 1/30 eines Monats

 vermindert den Gesamtpreis (das Entgelt).

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Verzug (6.5)
 ein die Pönale übersteigender Schaden
ist mittels Schadenersatz geltend zu
machen.

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Rechnungslegung, Zahlung
Sicherstellungen
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Mengenberechnung (8.2)
 im Zweifel Abrechnung nach Planmaß
 vom AN alle für die Nachvollziehbarkeit der
Mengenermittlung erforderliche Informationen sind
aufzulisten.
 Mengenermittlung nach Aufmaß:
 gemeinsam
 rechtzeitig zu beantragen, sonst nachträgliche Feststellung
auf Kosten des AN
 gemeinsame Aufnahme aus triftigen Gründen nicht möglich:
 Mitteilung der Maße an Vertragspartner
 2 Wochen Einspruchsfrist
 Kosten einer neuerlichen Erststellung trägt unterliegende Teil

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Mengenberechnung (8.2)
 Beigestellte Materialien (8.2.4)
 Materialbilanz
ist nachzuweisen
 Fehlmengen zu Lasten AN

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Mengenberechnung (8.2)
 Geräte (8.2.5)
 Stilliegezeiten (8.2.5.1): ohne Vereinbarung
 75 % der AV

 25 % Instandhaltung / Rep.

 + GZ

 Fehlende Aufgliederung von Gerätepreisen


(8.2.5.2): fehlende Gliederung in AV & I/Rep
 60 % AV
 40% I/Rep.
 50/50 Aufteilung Lohn/Sonstiges

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Mengenberechnung (8.2)
 Abrechnung Regieleistungen (8.2.6)
 angehängte Regieleistungen
 selbständige Regieleistungen
 unterschiedliche Verrechnung der BSTGK
 monatl. Abrechnung

 Abrechnung Materialien / Betriebsstoffe


(8.2.6.3)
 bestätigteMengennachweise, zB Lieferscheine
 nach vereinbarten Preisen, sonst
 Rechnung + GZ

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Mengenberechnung (8.2)
 Abrechnung Fremdleistungen (8.2.6.5)
 nachvereinbarten Preisen, sonst
 Rechnung + GZ

 Abrechnung sonst. Kosten (8.2.6.8)


 nachvereinbarten Preisen, sonst
 Rechnung oder Kostennachweis + GZ

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Accounting Rechnungslegung (8.3)


 allgemeine Anforderungen:
 Grundsätzlich in einfacher Ausfertigung
 fortlaufend nummeriert
 „prüfungsfreundlich“
 Übersichtlicher Aufbau
 Beilage von Mengennachweisen

 Kennzeichnung von geänderten / Zusätzlichen Leistungen

 Anforderungen an die Ausmaßermittlung gem B 22xx

 Name und Anschrift AG und AN


 Leistungszeitraum, Leistungsinhalt &Positionen

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Rechnungslegung (5.29)
 allgemeine Anforderungen:
 ergänzende Unterlagen (z.B.
Mengenberechnungen, Lieferscheine, etc.)
 Datum, Auftrag (Geschäftszahl)
 Regieleistungen sind gesondert zu
verrechnen
 Ust. gesondert ausweisen (Ausnahmen lt.
Ust.G)
 UID-Nr.; fortlaufende Nummer

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Rechnungsarten
 Abschlagsrechnung (AR)

 (Teil-) Schlussrechnung (TSR, SR)

 Regierechnung

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pish faktor Abschlagsrechungen (AR) (8.3.2)

 AN berechtigt entsprechend erbrachter


Leistungen/nach Zahlungsplan
Abschlagsrechnungen zu legen,
 AG berechtigt Zahlungen für Vorfertigungen von
Sicherstellungen abhängig zu machen,
 Mengenansätze in AR binden weder AN noch AG
hinsichtlich der Mengen in der SR.

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Anforderungen an AR
 fortlaufende Nummerierung
 Leistungen seit Baubeginn
 Preise der Leistung
 allfällige Preisumrechnungen (Preisanteile,
Preisperioden)
 Beträge erhaltene Abschlagszahlungen
und verlangte Abschlagszahlungen
 DRL
 u.U. USt.

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Gozaresh Mali Schlussrechnung (8.3.3)


 Abrechnung der Gesamtleistung
 Abschlagszahlungen, HRL, Pönale, etc. sind
anzuführen
 Voraussetzungen
 vertragsgem. erbrachte Leistung
 Übernahme

 TSR
 beiTeilleistungen
 wie SR.

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Vorlage von Rechnungen (8.3.5)

 AR:
 nicht
kürzer als 1 Monatsabstand, oder
 zum vereinbarten Zeitpunkt

 SR und TSR
 spätestens 2 Monate nach
Leistungserbringung zu legen, sofern keine
vertragl. Regelung

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Mangelhafte Rechnungslegung (8.3.6)


 Mangelhafte Rechnung ist binnen 30 Tagen
zur Verbesserung zurückzustellen und vom
AN binnen 30 Tagen neu vorzulegen
 fehlen nur einzelne Unterlagen ist die
Rechnung so weit wie möglich zu prüfen
 fehlende Unterlagen sind sofort nachzufordern
 legt AN innerhalb von 2 Monaten keine
überprüfbare SR :
 Nachfrist

 danachAG berechtigt Rechnung aufzustellen


und Aufwand von SR in Abzug zu bringen.
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Zahlungen (8.4)
 Fälligkeit:
 Abschlagsrechnungen 30 Tage
 Regierechnungen 30 Tage
 Schlussrechnungen (falls keine andere vertragl. Regelung) 60 Tage
 Teilschlussrechnungen 60 Tage
 bis 100.000 € 30 Tage
 Frist läuft nach Eingang der Rechnung

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Zahlungen (8.4)
 Bei Rückstellung wegen „Unprüfbarkeit“
beginnt Zahlungsfrist bei Neuvorlage neu zu
laufen,
 fehlen nur einzelne Unterlagen, wird die
Zahlungsfrist nur ausgesetzt,
 bei vorzeitiger Leistungserbringung
Zahlungsfrist erst mit vertragl. Fertigstellung
(Übernahme), außer
 beiZustimmung durch AG oder
 Benützung durch AG

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Zahlungen (8.4)
 Begründung durch AG bei Abweichung
Zahlung zu Rechnungsbetrag
 unbestrittene Beträge dürfen vom AG
nicht zurückgehalten werden
 bei Zahlungsverzug: Zinsen (9,2 % über
Basiszinssatz).

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Annahme der Zahlung (8.4.2)


 Annahme der SR oder TSR schließt
nachträgliche Forderungen aus,
ausgenommen:
 Vorbehalt in der Rechnung
+ schriftl. Begründung
 Einspruch binnen 3 Monaten nach Erhalt
der Zahlung
 Fristenlauf beginnt frühestens mit
Bekanntgabe der Gründe für Abweichung.
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Nachforderungen und
Überzahlungen (8.4.3)

 Bei Vorbehalt in SR: Nachforderung


innerhalb von 3 Jahren ab Fälligkeit der
Schlusszahlung möglich
 Überzahlungen können vom AG 3 Jahre
ab Überzahlung mit Verzinsung geltend
gemacht werden.

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unvorhergesehene
Unterbrechung (8.6)

 bei Unterbrechung länger als 3 Monate


 auf Verlangen eines Vertragspartner
Leistungen abzurechnen

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Sicherstellung (8.7)

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Sicherstellung (8.7)
 Kaution (8.7.1)
 Sicherstellung des AN (an AG)
 für die zu erbringende Leistung
 bis zu 20% der Auftragssumme
 innerhalb von 14 Tagen nach Aufforderung zu
übergeben
 Fälligkeit:
 bei Insolvenzverfahren des AN
 Rechtkräftiges Urteil zugunsten des AG
 Kosten de Sicherstellung trägt AG, max. 2% p.a.

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Sicherstellungen (8.7)
 Deckungsrücklass (8.7.2)
 Zweck:
 Sicherstellung gegen Überzahlung
 Sicherstellung für die Vertragserfüllung

 Fristen
 Einbehaltmit Teilrechnungen
 Freigabe mit Schlussrechnung

 Höhe: 5%

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Sicherstellungen (8.7)
 Haftrücklass (8.7.3)
 Zweck:
 Sicherstellung für Gewährleistungsmängel
 Fristen
 Einbehalt mit Schlussrechnung / Teilschlussrechnung
(Gesamtpreis zuzüglich Umsatzsteuer)
 Freigabe spätestens 30 Tage nach Ablauf der
Gewährleistungsfrist
 Höhe: 2%

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Sicherstellungen (8.7)
 Sicherstellungsmittel (8.7.4)
 Bargeld ohne Verzinsung
 Sparbuch
 Bankgarantie
 Versicherung
 bargeldlose Sicherstellungen müssen 30 Tage über
Ende der Sicherstellungsfrist gültig sein
 Zurückweisung von Sicherstellungen in
begründeten Fällen möglich

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Benutzung von Teilen der Leistung


vor Übernahme (9)

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Benutzung von Teilen der Leistung


vor Übernahme (9)
 Benutzung von Teilen ohne Übernahme
möglich, wenn:
 Erklärung vor Nutzungsbeginn, dass keine
Übernahme erfolgt
 Beginn der Gewährleistung einvernehmlich
geregelt ist
 Umfang, Funktionsfähigkeit und Zustand des
Teiles gemeinsam festgehalten wurde
 Zeitpunkt des Beginns der Nutzung gemeinsam
festgehalten wurde.

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Benutzung von Teilen der Leistung


vor Übernahme (9)
 Kostentragung AG für:
 Betrieb
 Wartung
 Abnützung
 Schäden

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