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Technische Universität Dresden, Lehrzentrum für Sprachen und Kulturen

Material konzipert im Rahmen des ESF-Projekts „DaF trifft MINT“

Hinweise und Tipps für Konsultationsgespräche1

1. Außerhalb der Konsultationszeiten


Perspektive der Lehrenden:

Viele Hochschullehrende beklagen sich, dass sie häufig durch Anrufe, unerwartete, spontane Fragen oder andre
Unterbrechungen am produktiven Arbeiten bzw., an ihrer geplanten Arbeit gehindert würden. Dabei böten sie
sowohl Konsultationszeiten als auch zusätzlich vereinbarte Termine für studentische Angelegenheiten an.

Perspektive der (internationalen) Studierenden:

(Internationale) Studierende ihrerseits beschweren sich häufig, dass die Lehrenden sich nicht genug Zeit für sie
nehmen: „Die Antwort auf meine Frage kostet den Lehrenden nur ein paar Minuten. Sie sind sowieso an der Uni in ihrem
Büro und wenn sie gerade nicht in einer Besprechung sind, können sie sich doch kurz Zeit nehmen.“

Praktische Handlungsempfehlungen für die Studierenden:

In Deutschland sind die Lehrenden außerhalb der vorgegebenen Konsultationszeiten nur begrenzt ansprechbar.
Wenn Sie die offizielle Sprechstundenzeit aus guten Gründen nicht wahrnehmen können, sollte Sie grundsätzlich
vorher um einen individuellen Termin bitten.

Es kann sich die Situation ergeben, dass Sie kurzfristig ein dringendes und wichtiges Anliegen mit Ihrem
Lehrenden besprechen müssen und dass Sie nicht die Zeit haben, einen Termin zu vereinbaren. In diesem Fall
können Sie höflich um ein kurzes Gespräch bitten; dies sollte jedoch eine Ausnahme bleiben. Die folgenden
Formulierungen helfen Ihnen dabei, die Lehrenden in dieser Situation angemessen anzusprechen.

Um Erlaubnis bitten einzutreten

- Entschuldigung, ich weiß, Sie haben jetzt keine Konsultationszeit, dürfte ich Sie
dennoch kurz stören?
- Entschuldigung, ich weiß, es ist jetzt keine Konsultationszeit. Hätten Sie trotzdem
einen kleinen Moment Zeit für mich; ich habe nämlich ein dringendes Anliegen.
- Entschuldigen Sie bitte die Störung, ich möchte Sie nur kurz etwas fragen.
- Verzeihung haben/hätten Sie einen Moment/einen Augenblick Zeit?
- Entschuldigung, könnte/dürfte ich Sie kurz sprechen?

2. Aktives Zuhören

Perspektive der Lehrenden:

„Viele (internationale) Studierende nehmen in Konsultationsgesprächen eine vollkommen passive Haltung ein: Sie hören
zwar zu, geben jedoch kaum Hörer-/Rezeptionssignale und stellen selten Fragen. So bin ich nie sicher, ob sie alles
verstanden haben. Wenn sie nachfragen oder signalisieren würden, was sie nicht verstehen oder wo die Probleme liegen,
könnte ich es noch einmal mit anderen Worten erläutern.“

Perspektive der (internationalen) Studierenden:

„Bei uns ist es unhöflich die Dozenten zu unterbrechen, um Fragen zu stellen. Ich bin es nicht gewohnt, einem sozial
Höhergestellten gegenüber frei meine Meinung zu äußern. Außerdem habe ich Angst, mich bloß zu stellen, wenn ich etwas
nicht richtig verstanden habe.“

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Material abrufbar unter MuMiS UniComm Deutsch: http://www.mumis-
unicomm.de/deutsch/?seite=muster&sprache=de&muster=14 (letzter Aufruf: 06.11.2018).
Technische Universität Dresden, Lehrzentrum für Sprachen und Kulturen
Material konzipert im Rahmen des ESF-Projekts „DaF trifft MINT“

Praktische Handlungsempfehlung für die Studierenden:

1. Durch verbale und nonverbale Signale können Sie Ihrem Dozenten/Ihrer Dozentin zeigen, dass Sie
Interesse haben, aufmerksam zuhören und sich bemühen zu verstehen, was er/sie sagt.

Zu den nonverbalen Reaktionen gehören Kopfnicken und Blickkontakt.

Die verbalen Reaktionen können von Äußerungen (wie „mhm“, „ja genau“, „stimmt“ oder „eben“) begleitet werden.
Sie können außerdem folgende Formulierungen verwenden.

Das Verstehen signalisieren Zustimmen

- Ich verstehe. - Ja, das stimmt.


- Ja, das denke ich auch.
- Vielen Dank. Jetzt ist alles klar.
- Ja, das sehe ich genauso/auch so.
- Jetzt habe ich verstanden.
- Ich bin ganz Ihrer Meinung/Ihrer Ansicht.
- Gut. Jetzt weiß ich, was Sie meinen.
- Sie haben (vollkommen) Recht.
- Danke für die Erklärung. Jetzt weiß ich
- Das überzeugt mich, vor allem, weil […]
Bescheid.

2. Wenn Ihnen eine Erklärung des Dozenten unklar ist oder Sie etwas nicht verstehen, sollten Sie es
signalisieren. Fragen Sie konkret nach und bitten Sie um eine weitere Erklärung.

Um Erklärung bitten
Nicht-Verstehen signalisieren

- Tut mir leid, das habe ich jetzt nicht ganz verstanden. - Könnten Sie mir dafür (vielleicht)

- Ich fürchte, das habe ich nicht ganz verstanden. ein Beispiel geben?
- Gibt es für […] vielleicht eine
- Entschuldigung, was haben Sie gerade gesagt? Ich
Umschreibung/ein anderes
habe Sie akustisch nicht verstanden.
Wort?
- Es tut mir leid, ich konnte Ihnen jetzt nicht folgen.
- Entschuldigung, könnten Sie mir
- Ich bin mir nicht ganz sicher, ob ich Sie richtig
das (noch etwas) genauer
verstanden habe.
erklären?
- Mir ist noch nicht ganz klar (geworden),
wie…/ob…/was…/warum… […] - Entschuldigung, könnten Sie das

- Ich fürchte, mir ist noch nicht ganz klar geworden, vielleicht noch mehr erläutern?

wie…/ob…/was…/warum… […]

Eingeschränkt zustimmen/einwenden
Nachfragen
- Das stimmt natürlich, aber […]
- Darf ich da ganz kurz nachfragen? […]
- Stimmt. Wäre es aber nicht möglich, dass […]?
- Darf ich direkt dazu eine Frage stellen?
- Genau. Sollte ich aber nicht auch
- Für mich stellt sich hier eine (Nach)Frage.
berücksichtigen, dass […]?
- Was mir daran (noch) nicht einleuchtet, ist …

3. Stellen Sie im Anschluss des Gesprächs durch eigene Zusammenfassungen oder Nachfragen sicher, dass
Sie alles richtig verstanden haben.

Verständnis sichern

- Das würde bedeuten, dass […]. - Mit anderen Worten: […].


- Habe ich Sie richtig verstanden, dass […]. - Ich sollte als […]. Ist das richtig?
- Sie meinen also, dass […].

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