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Whrend sich die meisten damit begngen, die Ursachen des Neofaschismus bei den Individuen selbst zu suchen psychische Anflligkeit, familire Probleme, ecc. sehen wir die Probleme in der Gesellschaft selbst verankert. Politische Praktiken und Debatten, die gesellschaftliche Gruppen ausgrenzen und Minderheiten abwerten, die khl kalkulierend den Menschen als Kosten-Nutzen-Faktor betrachten, Hierarchien und Selektion installieren statt abzubauen, vermeintliche Sicherheit vor allgemeiner Freiheit stellen, arbeiten der Entstehung faschistischer Gruppierungen zu. Wenn heute in rassistischer Art und Weise das Feindbild Auslnder konstruiert wird, das den sozialen Abstiegsngsten und konomischen Sorgen der Mittelschicht als Projektionsflche dient; wenn wieder einmal die nationale oder ethnische Gemeinschaft heraufbeschworen wird, um Lhne, Renten und Sozialleistungen zu krzen; wenn so die soziale Frage nach der Verteilung des gesellschaftlichen Wohlstandes als nationales Problem umgedeutet wird, werden kulturelle Spannungen und Auslnderfeindlichkeit nicht weit sein. Rassismen und Nationalismen haben eine lange Tradition, und durchziehen die gesamte Gesellschaft. Es sind Diskurse, welche der Grenzziehung zwischen sozialen Gruppen dienen: Ausgrenzung der Anderen, Eingrenzung der Eigenen. Die Merkmale Hautfarbe, Religion, Herkunft, Kultur ecc. sind beinahe beliebig. Zwischen alltglichem Rassismus/Nationalismus und seiner aggressiven, extremistischen Form besteht ein flieender bergang.