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Bachelorarbeit Nasar Baatef
Bachelorarbeit Nasar Baatef
Universität Hohenheim
Fakultät Wirtschafts- und Sozialwissenschaften
Benign and malicious envy and the impact on the pursuit of knowledge
Vorgelegt von:
Nasar Baatef
Hornissenweg 60
70439 Stuttgart
017640483764
Nasar.baatef@gmx.de
Matrikelnummer: 798204
Abgabedatum: 26.09.2022
Zusammenfassung
aufwärtsgerichteten sozialen Vergleichen und den beiden Arten von Neid gibt. Die beiden
Arten von Neid sind der gutartige und bösartige Neid. Sie führen jeweils zu unterschiedlichen
Handlungstendenzen. Ich untersuche, welchen Effekt der gutartige und bösartige Neid jeweils
auf das Streben nach Wissen haben. Ich analysiere, ob der gutartige Neid einen positiven
Effekt und der bösartige Neid einen negativen Effekt auf die Bestrebung, sich neues Wissen
anzueignen haben. Die Untersuchung dieser Annahme wird auf Grundlage der Studie
unternommen. Die Studie wird in Form einer Online-Umfrage durchgeführt. Dabei wurde
Intelligenztest. Tatsächlich führen sie einen Test durch und erhalten ihr Ergebnis mitgeteilt.
Anschließend erhalten sie noch das Testergebnis einer fiktiven Vergleichsperson. Die
Reaktionen und Auswirkungen auf das Vergleichsergebnis werden dann in der Studie
abgefragt und sind der Forschungsgegenstand in dieser Arbeit. Eine Gruppe der 38 gültigen
Abstract
In this study, I examine whether there is a positive relationship between upward social
comparisons and the two types of envy. The two types of envy are benign envy and
malignant envy. They each lead to different action tendencies. I examine the effect of benign
and malignant envy on the pursuit of knowledge. I analyse whether benign envy has a
positive effect and malignant envy a negative effect on the pursuit of new knowledge. The
investigation of this assumption will be undertaken based on the study. The study is
conducted in the form of an online survey. The participants assume that this is research on an
intelligence test. In fact, they take a test and receive their own result. Afterwards, they receive
Auswirkungen sozialer Vergleiche 3
the test result of a fictitious comparison person. The reactions and effects on the comparison
result are then queried in the study and are the object of research in this paper. One group of
the 38 valid participants compares upwards and the control group laterally.
Auswirkungen sozialer Vergleiche 4
Inhaltsverzeichnis
Einleitung .................................................................................................................................. 5
Theoretischer Hintergrund ..................................................................................................... 8
Aufwärtsgerichteter sozialer Vergleich .............................................................................. 9
Neid – Reaktion auf einen aufwärtsgerichteten sozialen Vergleich .............................. 11
Gutartiger und bösartiger Neid ........................................................................................ 12
Folgen vom gutartigen und bösartigen Neid ................................................................... 14
Methode .................................................................................................................................. 16
Studiendesign ...................................................................................................................... 16
Voraussetzungsprüfung 1 .................................................................................................. 16
Manipulation in der Studie................................................................................................ 17
Messinstrumente................................................................................................................. 17
Voraussetzungsprüfung 2 .................................................................................................. 18
Teilnehmende...................................................................................................................... 19
Ergebnisse ............................................................................................................................... 20
Deskriptive Statistik, Reliabilität und Korrelationen ..................................................... 20
Testung der Hypothesen .................................................................................................... 21
Diskussion ............................................................................................................................... 23
Ergebnisse ........................................................................................................................... 23
Ziele ..................................................................................................................................... 24
Stärken und Limitationen der Studie ............................................................................... 26
Zusammenfassung.................................................................................................................. 27
Literaturverzeichnis .............................................................................................................. 28
Eigenständigkeitserklärung .................................................................................................. 31
Einleitung
In dem Film „The Wolf of Wall Street” spielt Leonardo Di Caprio den
Investmentmanager Jordan. Jordan und sein Kollege Donnie haben einen erfolgreichen
Vorgesetzten. Während Jordan seinen Chef bewundert und sich für seine eigene Leistung
schämt, verspürt Donnie Missgunst. Donnie deformiert in Gesprächen die Leistungen und
den Kontakt zu seinem Chef zu vermeiden. Jordan dagegen sieht die überlege Leistung von
seinem Chef, als Anlass dafür, durch Anstrengung sich dieser zu nähern. Er strebt danach,
neues Wissen von seinem Chef zu erlangen. Der Film endet damit, dass Jordan erfolgreicher
wurde als sein Vorgesetzter jemals war und Donnie wurde sein Angestellter. Was ist aus
Jordan und Donnie haben sich mit ihrem Chef verglichen. Es war ein aufwärtsgerichteter
sozialer Vergleich. Als Folge dessen entstand bei beiden Neid. Neid veranlasst einen den
Unterschied zwischen sich und der beneideten Person zunichtezumachen (van de Ven et al.,
2011).
Donnie, der Missgunst verspürt und sich destruktiv verhielt, charakterisiert damit den
böswilligen Neid. Durch die Herabsetzung von der Leistung des Vorgesetzten, versucht er
den Abstand zu ihm auszugleichen. John Rawls (1999) hat festgestellt, dass es noch eine
andere Art von Neid gibt. Den gutartigen Neid. Wie im Falle von Jordan führt dieser zur
Ich gehe in dieser Arbeit von dieser Dualität in der Konzeption von Neid aus. Möchte
aber darauf hinweisen, dass in der Forschung Uneinigkeit darüber besteht, ob die Emotion
Neid konzeptionell in diese zwei Arten unterschieden werden sollte (Duffy et al., 2021). Auf
Auswirkungen sozialer Vergleiche 6
diese Debatte werde ich in dieser Arbeit nicht näher eingehen, verweise allerdings auf die
sich damit beschäftigende Literatur von Jens (Lange und Crusius, 2015; Lange et al., 2018).
Dem Neid zuvorkommend ist der aufwärtsgerichtete soziale Vergleich (Lange und Crusius,
2015). Das sich Menschen untereinander vergleichen ist alltäglich und allgegenwärtig
(Gerber et al,. 2018). Die Forschung hierzu hat Leon Festinger (Festinger, 1954) mit seiner
Theorie des sozialen Vergleichs angestoßen. Er meinte, dass wir uns vergleichen, um
Informationen über uns zu sammeln. Insbesondere wenn ein geeignetes Vergleichsmaß fehlt.
Spätere Arbeiten gingen noch weiter und zeigten durch Studien, dass wir auch dann auf
In einer Studie von Klein (1997) haben die Probanden einen Test durchgeführt.
Einigen wurde gesagt, sie hatten 40 % bzw. 60 % richtig beantwortet. Ihnen wurde ebenfalls
haben. Daraufhin sollten sie einschätzen, ob sie beim zweiten Test über 50 % richtige
Ergebnisse haben werden. Die Testpersonen haben ihre Einschätzung, zum Abschneiden im
zweiten Test, weniger von ihrem absoluten Ergebnis in der ersten Aufgabe abhängig gemacht
Einige Unternehmen setzten soziale Vergleiche unter den Mitarbeitenden gezielt ein.
Beispiele dafür sind das demonstrative Klingelleuten von Angestellten nach einem
Software Power-BI für Vertrieblerinnen (ARTE, 2022). Firmen erhoffen sich von dem
Einsatz dieser Maßnahmen eine konstruktive Reaktion der Mitarbeiterinnen auf den
Vergleich untereinander. Ein wünschenswertes Ergebnis wäre das Streben der Angestellten
nach Wissen, welches ihnen hilft, erfolgreicher zu sein. Ist aus sozialwissenschaftlicher Sicht
Auswirkungen sozialer Vergleiche 7
diese Annahme berechtigt? Hat der soziale Vergleich auch negative Folgen und wovon hängt
das ab?
Eine mögliche emotionale Reaktion auf einen Vergleich nach oben ist Neid. Die
Folgen der beiden Arten von Neid polarisieren. Während gutwilliger Neid mit der Motivation
einhergeht, das beneidete Ziel selbst zu erreichen, führt der böswillige Neid zu Diffamierung
von anderen Leistungen und kann zu Konflikten führen (van de Ven und Zeelenberg, 2018).
In einer Befragung gaben 20% Neid und Missgunst als Ursache für Konflikte am Arbeitsplatz
an (Thomas Douschan, 2019). Ideen der Mitarbeiterinnen können von böswilligen Neidern
geschmälert und dadurch nicht verwirklicht werden. Somit beeinträchtigt diese Emotion nicht
nur die neidische sowie die beneidete, sondern kann auch negative Konsequenzen auf das
Die Auswirkungen von sozialen Vergleichen über den Mediator Neid sind auf der
Unternehmensebene nicht gänzlich geklärt. Ich will den Zusammenhang zwischen sozialen
Vergleichen und den beiden Arten von Neid erforschen. Darüber hinaus will ich mit dieser
Arbeit gänzlich neue Erkenntnisse über die Auswirkungen von den zwei Arten von Neid auf
das Streben nach Wissen von Mitarbeitenden liefern. Das Streben nach Wissen spiegelt dabei
die Motivation sich weiterzuentwickeln wider (Fasbender und Gerpott, 2021). In einer
veröffentlichen Studie vom Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft (2020) gaben 84
Prozent der befragten Unternehmen an, dass die Fort- und Weiterbildung der
Mitarbeiterinnen für den wirtschaftlichen Erfolg eines Unternehmens eine wichtige Rolle
spielen. Gleichzeitig nannten in einer Befragung der IAB, Unternehmen, welche während der
mussten, in 23% der Fälle als Grund die mangelnde Lernbereitschaft der Mitarbeitenden
(IAB, 2020). Daher habe ich das Streben nach Wissen als zu untersuchende Outcome-
Variable gewählt.
Auswirkungen sozialer Vergleiche 8
Theoretischer Hintergrund
Eine Übersicht über die vorangegangene Forschung bietet, die von Gerber et al. (2018)
veröffentliche Meta-Analyse zur sozialen Vergleichsforschung der letzten mehr als 60 Jahre
an. Um Erkenntnisse im beruflichen Kontext einzubeziehen, habe ich die Arbeit, von
Eine zentrale Frage dieser Arbeit ist die, nach den Auswirkungen von sozialen Vergleichen.
Smith hat in seiner im Jahr 2000 veröffentlichen Arbeit die emotionalen Reaktionen auf
soziale Vergleiche beschrieben und deutete darauf hin, dass der aufwärtsgerichtete soziale
Vergleich die Voraussetzung für das schmerzhafte Gefühl Neid ist. Die Befunde einiger
bösartigen Neid als sinnvoll zu erachten (Lange und Crusius, 2015; Lange et al., 2018; van de
Ven et al., 2009). Ich habe in meinem folgenden Modell, dieses Konzept übernommen und
untersucht. Meine Forschung bezieht sich im sozialen Vergleich und den beiden Arten von
Die Motivation sich weiterzubilden im Beruf, spiegelt sich im Streben nach Wissen
wider (Fasbender und Gerpott, 2021). Die Konsequenzen von gutartigem und bösartigem
Neid auf das Streben nach Wissen wurden bisher nicht untersucht. Diesem
Forschungsgegenstand nimmt sich diese Arbeit an. Im folgenden Modell sind die einzelnen
Abbildung 1: Hypothesenmodell
Ein sozialer Vergleich entsteht, wenn ein Mensch ein Merkmal einer anderen Person
beobachtet und in Bezug auf das Vergleichsmerkmal, sich selbst betrachtet und somit beides
gegenüber stellt(Wood, 1996). Das vergleichende Merkmal kann eine Eigenschaft, Fähigkeit,
Einstellung oder Besitz einer anderen Person sein. Ein oft gewähltes Vergleichsmerkmal ist
im beruflichen Umfeld der Status, definiert als Respekt und Wertschätzung, die einem
entgegengebracht wird (Fasbender und Gerpott, 2022; Festinger, 1954). Ein Zweck von
sozialen Vergleichen ist, laut „der Theorie des sozialen Vergleichs“ von Festinger aus dem
Jahr 1954, durch die Information über Mitmenschen, eine genauere Selbsteinschätzung
ähnlichen Hintergrund haben wie man selbst. Vergleiche mit Freunden, Verwandten oder
Kolleginnen sind jedem geläufig (Gerber et al., 2018). Vergleiche können sowohl spontan
entstehen als auch Teil von einem formellen Prozess sein (Greenberg et al. 2007). Wenn ein
argumentiert (Wood 1996), vergleichen sich Personen spontan ganz automatisch. Dagegen ist
der soziale Vergleich, wenn ein Unternehmen eine Lohnpolitik einführt oder
Trotz dessen, dass die Forschung ein beträchtliches Licht auf die sozialen Vergleiche
übertragen werden können. Grennbeerg et al. lieferten mit ihrem Artikel aus dem Jahr 2007
zu sozialen Vergleichen in Organisationen, Erkenntnisse, die auch relevant für die allgemeine
soziale Vergleichsforschung sind. So fanden sie beispielsweise in Hinblick auf die vermehrte
erhalten hätten. Das bestätigt die Annahme, dass Menschen aktiv nach Vergleichsmodellen
suchen.
In der Meta-Analyse von Gerber at al. aus dem Jahr 2018, untersuchten sie Studien
der letzten über 60 Jahre sozialer Vergleichsforschung in Hinblick auf zwei Aspekten. Es
wurde die Wahl des Vergleichsziels und die Frage nach den emotionalen Reaktionen auf
soziale Vergleiche untersucht. Mit der Wahl des Vergleichsziels ist gemeint, ob sich eine
Person aufwärts oder abwärtsgerichtet vergleicht. Ein aufwärtsgerichteter Vergleich, ist ein
Vergleich mit einer Person, die in Hinblick auf das Vergleichsmerkmal, überlegen zu sein
scheint. Eine Erkenntnis der Meta-Analyse war, dass Menschen sich abwärtsgerichtet
vergleichen, um ihr Selbstwertgefühl zu stärken. Die Personen in den Studien wählten öfter
den aufwärtsgerichteten Vergleich. War in den Studien die Wahl zwischen aufwärts, abwärts
und einem lateralen Vergleich gegeben, so wurde in 46 % der Fälle und damit am häufigsten
Ein Grund, weshalb Menschen sich aufwärtsgerichtet vergleichen, hat Collins (2000)
Angleichung zur Vergleichsperson sein kann. Wenn die Person davon ausgeht, der
Vergleichsperson ähnlich zu sein und sie gut zu kennen, könnte dies die Zuversicht, die
überlegene Leistung auch erreichen zu können, erhöhen. Wenn man eine mitarbeitende
Person schon sehr gut kennt und dann mitbekommt, dass sie jetzt eine Führungsposition
erlangt hat, dann kann es mit positiven Gefühlen verbunden werden. Man könnte sich dann
denken „wenn er das konnte, dann kann ich es auch schaffen“. Eine Voraussetzung hierfür
Vergleichsziels, kann dadurch motiviert sein, sich dem Vergleichsziel anzugleichen. Dasselbe
Ziel verfolgt, laut Van de Vene at al. (2009), die schmerzhafte Emotion Neid. Sie
argumentieren, dass das motivationale Ziel von Neid darin besteht, die Unterschiede
Mehrere Arbeiten gehen davon aus, dass eine emotionale Reaktion auf soziale
Vergleiche das Gefühl Neid ist (Lange und Crusius, 2015; van de Ven und Zeelenberg, 2018;
Smith, 2000). Die Emotion Neid wird schon in historischen Büchern beschrieben. Berühmtes
Beispiel sind die religiösen Schriften, die Neid als eine Todsünde aufführen. „Du sollst nicht
das Haus deines nächsten begehren“ heißt es in Bibel (Buch Exodus, Kapitel 20). Aristoteles
(Aristoteles und Schmitt, Übers. 2008) definierte Neid, als den Schmerz über das Glück eines
anderen. Diese Definition lässt aber einen wichtigen Aspekt außer Acht. Kant erläutert, dass
der Kern des Neides, die überlegene Leistung eines andren ist. Vorgesetzte beneiden nicht
das Gehalt der studentischen Hilfskraft, aber möglicherweise ihr Alter (Dörflinger et al.,
2015). Im Mittelpunkt steht die Überlegenheit des anderen. Eine vorgesetzte Person könnte
das Gehalt zwar auch beneiden, aber dann ist der Ursprung dessen wahrscheinlich die
Erinnerung an die eigene, geringere Vergütung zu den Zeiten als studentische Hilfskraft.
Auch hier wäre die Überlegenheit der Neidgrund. Die Emotion Neid richtet sich nach oben.
Auswirkungen sozialer Vergleiche 12
Dies geht auch aus der in der Psychologie am häufigsten verwendeten Definition von Neid
hervor (Parrott und Smith, 1993):"Neid entsteht, wenn eine Person die überlegene Qualität,
Leistung oder den Besitz einer anderen Person vermisst und sie entweder begehrt oder sich
Die einschlägige Literatur sagt aus, dass das Gefühl Neid den aufwärtsgerichteten
Neid voraussetzt (Lange und Crusius, 2015; van de Ven und Zeelenberg, 2018; Smith, 2000;
Weiss und Cropanzano, 1996). Der aufwärtsgerichtete Neid kann somit als Prädiktor für Neid
verstanden werden und daraus schließe ich die Hypothese: Aufwärtsgerichtete soziale
gesteigerten Anzahl an Studien zu Neid am Arbeitsplatz wider. Im Zuge dessen ist auch die
Debatte darüber, wie Neid konzeptualisiert werden soll, aktuell (Duffy et al., 2021). Dabei
gibt es zwei große Hauptströmungen. Eine plädiert für ein einheitliches Neid-Konstrukt. Die
andere dafür, dass Neid in gutartigen und bösartigen unterschieden werden (Lange und
Crusius, 2015).
Emotionen und deren Handlungstendenzen liegen. Am besten lässt es sich an einem Beispiel
erläuterten. Eine Person im Unternehmen ist neidisch auf den neuen Firmenwagen von einer
anderen mitarbeitenden Person. Das einheitliche Konzept geht davon aus, dass verschiedene
unterschiedliche Handlungstendenzen, wie das Sterben nach dem Firmenwagen als auch der
Wunsch, den Wagen gerne beschädigt sehen zu wollen, auf dieselbe Emotion Neid
zurückzuführen sind. Neid führt demnach zur Motivation von mehreren verschiedenen
Anderer Meinung sind die Forscher, die für das getrennte Konzept plädieren. Sie
sehen die Handlungstendenz und schließen daraus auf eine der beiden Arten von Neid als
Ursprung. Möchte die Person den Wagen beschädigt sehen, so missgönnt die Person ihr den
Wagen und der zerstörerische Charakter deutet auf den böswilligen Neid hin. Verspürt die
Person dagegen den Wunsch danach, selbst so einen Firmenwagen zu besitzen, so fehlt die
Feindseligkeit in der Emotion und es ist der gutartige Neid (van de Ven et al., 2011; Duffy et
Smith (2000) beschreibt in seiner Arbeit die Dualität der Emotion Neid. Er geht dabei
auf die Selbst- und Fremdfokussierung ein. Bei der Selbstfokussierung verspürt man nach
dem aufwärtsgerichteten sozialen Vergleich Depressionen und Scham, über die eigene
Unterlegenheit. Bei der Fremdfokussierung ist die beneidete Überlegenheit, die man
mich, vom zweiteiligen Neidkonzept auszugehen. Mit dieser Annahme konkretisiere ich
Ein entscheidender Punkt dafür, ob man eher gutwilligen als böswilligen Neid
motivieren eher zu Leistung, als dass sie Hilflosigkeit oder Ärger auslösen“ (Major, B., Testa,
M., & Bylsma, W. H. 1991). Dagegen wird mit böswilligem Neid das Empfinden von
Ungerechtigkeit oder die Wahrnehmung von Unfairness in Bezug auf den Erfolg eines
Das Gefühl Neid folgt auf die Überlegenheit einer anderen Person. Einige Forscher gehen
davon aus, dass jedes Gefühl einen Zweck verfolgt (Duffy et al., 2021). Die Motivation hinter
dem Gefühl Neid ist, die eigene Person auf die Unterlegenheit hinzuweisen (van de Ven et
al., 2009). Der Neid soll einen dazu veranlassen, diese Überlegenheit zunichtezumachen.
Sabotage die überlegene Leistung herabzustufen und somit an die eigene Leistung
herabzusetzen. Der gutartige Neid versucht sich an die überlegene Leistung, durch die
Verbesserung der eigenen Leistung anzugleichen (Lange und Crusius, 2015). Van de Ven et
al. haben (2009) in ihrer Arbeit mehrere Studien aufgezeigt, die belegen, dass gutartiger Neid
mit dem Streben nach höherer Leistung verbunden werden kann. In einer dieser Studien
lesen. Eine Gruppe lass den Text, bei dem die Leistungen im Zusammenhang mit Fleiß und
Anstrengung beschrieben wurde. In dem Text der anderen Gruppe war die Leistung auf die
Hochbegabung und das Talent zurückgeführt. Die erste Gruppe verspürte eher gutwilligen
Neid. Außerdem war bei dieser Gruppe die Motivation für die kommenden Prüfungen mehr
verbessern. Streben nach Wissen ist die Bestrebung, sich proaktiv neue Informationen zu
beschaffen (Schenk et al., 2022). Die Bestrebung nach Wissen setzt die Motivation sich
Gutartiger Neid ist mit der Motivation verbunden, höhere Leistungen zu erzielen. Die
höheren Leistungen können neues Wissen voraussetzten. Daher gehe ich davon aus, dass
gutartiger Neid einen positiven Effekt auf das Streben nach Wissen hat.
Bei bösartigem Neid liegt der Fokus der beneideten Person nicht auf der eignen
Leistung, sondern auf der Leistung der beneideten Person. Bösartiger Neid hat einen
destruktiven, zerstörerischen Charakter. Ich gehe davon aus, dass bösartiger Neid einen
H2a: Gutartiger Neid hat einen positiven Effekt auf das Streben nach Wissen
H2b: Bösartiger Neid hat einen negativen Effekt auf das Streben nach Wissen
Auswirkungen sozialer Vergleiche 16
Methode
Es wurde eine Studie auf Initiative des an der Universität Hohenheim ansässigen
Studiendesign
Die Daten wurden über einen Online-Fragebogen über das Programm „SoSciSurvey“
erhoben. Dazu rekrutierten die Bachelorandin Nuriye Akgün und ich, Probandinnen über
versendet. Die Studie konnte über gängige digitale Endgeräte zu jeder Tageszeit von den
Probandinnen durchgeführt werden. Als Vergütung bestand die Chance, bei einer Auslosung
Voraussetzungsprüfung 1
Um authentische Antworten zu erhalten, sollte die wahre Intention der Studie den
Teilnehmerinnen nicht bekannt sein. Daher war auf der ersten Seite eine Coverstory zu lesen,
in der der Eindruck vermittelt wurde, es handele sich um die Untersuchung eines neuartigen
Intelligenztests. Außerdem wurden auf der ersten Seite folgende Ausschlusskriterien geprüft.
sein und deutsch auf mindestens dem Sprachniveau B2 sprechen. Da diese Arbeit sich in
seiner Untersuchung auf einen beruflichen Kontext bezieht, war es von Bedeutung, dass die
Arbeitszeit wurde ebenfalls selektiert, da bei der Untersuchung es sich nicht um eine
Mustererkennung ging. Daraufhin wurde Ihnen ihre erreichte Punktzahl mitgeteilt. Das
Ergebnis wurde mit einer fiktiven Person mit dem Kürzel „P43“ verglichen. Die
Probandinnen sollten denken, es handele sich dabei um eine zufällig gewählte, an dieser
Studie teilnehmende, Person. Das Alter und Geschlecht der Vergleichsperson P43 wurde den
Teilnehmerinnen angezeigt. Wenn die Probandinnen mindestens 28 Jahre alt waren, dann
entschied ein Zufallsgenerator, ob die Vergleichsperson gleich alt, oder zehn Jahre jünger
bzw. älter ist. War die Probandinnen unter 28 Jahre alt, so war P43 gleich alt oder zehn Jahre
älter. Ein Zufallsgenerator entschied ebenfalls die von der Vergleichsperson P43 erreichte
Punktzahl im Intelligenztest. Hierfür wurde in zwei Kategorien unterschieden. Bei der ersten
sollte ein aufwärtsgerichteter sozialer Vergleich stattfinden. Die Vergleichsperson P43 hatte
dann 41 Punkte mehr als die Studienteilnehmerinnen. Die zweite Möglichkeit war die des
lateralen sozialen Vergleichs. Hierbei hatte Vergleichsperson P43 einen Punkt mehr als die
zu dem eignen deutlich besseren Ergebnis von P43 konfrontiert und verglichen sich somit
aufwärtsgerichtet.
Messinstrumente
Bei den folgenden Skalen sollte die Zustimmung zu den vorgegebenen Aussagen über
eine 5-Punkte Likert Skala ausgedrückt werden. Diese ging von „Stimme gar nicht zu“ bis
hin zu „Stimme voll zu“. Vorbereitend zur Korrelationsanalyse, wurden die Ergebnisse der
Items, innerhalb einer Skala, zu einer neuen Variable zusammengefasst. Im Vorfeld zur
Die Probandinnen sollten nach dem Vergleich mit P43, Fragen bezüglich der
den gutwilligen und bösartigen Neid zu messen. Das geschah anhand von zehn Items (jeweils
fünf zu gutartigem und fünf zu böswilligem Neid). Diese beruhten auf der von Lange und
Cruises (Lange und Crusius 2015) erstellten Skala namens „The Benign and Malicious Envy
Scale (BeMaS)“. Items, die gutartigen Neid messen sollten, waren beispielsweise „Wenn ich
feststelle, dass P43 besser ist als ich, versuche ich, mich zu verbessern“. Ein Beispiel für ein
Item, dass das Konstrukt bösartigen Neid messen sollte, war „Die Erfolge von P43 zu sehen,
bringt mich dazu, sie zu missgönnen“. Cronbach’s α betrug beim gutwilligen Neid 0,819 und
Im letzten Abschnitt der Studie sollten sich die Teilnehmerinnen vorstellen, die
Vergleichsperson P43 als Kolleginnen zu haben. Das Streben nach Wissen der
Teilnehmerinnen sollte durch eine angepasste Version der vier-Items Skala von Wilkesmann
et al. (Wilkesmann et al. 2009) gemessen werden. Eine der Items lautete „Ich würde viel
dadurch lernen, dass ich P43 um Rat frage“. Cronbach’s α betrug 0,778.
Voraussetzungsprüfung 2
eine finale Stichprobengröße von N = 38 Personen. Gründe für den Ausschluss waren, die
Darüber hinaus waren im Verlauf der Studie mehrere Items, die die Aufmerksamkeit prüfen
sollten, eingebaut. Wurden mehr als zwei davon falsch beantwortet, wurde die
Versuchsperson wegen Zweifel daran, dass der Fragebogen gewissenhaft beantwortet wurde,
ausgeschlossen. Ein Ausschlussgrad war ebenfalls, wenn die Manipulation des sozialen
Auswirkungen sozialer Vergleiche 19
Vergleichs nicht bestätigt werden konnte. Items sollten prüfen, ob sich die Person im Falle
des aufwärtsgerichteten sozialen Vergleichs auch tatsächlich als schlechter einschätzt als die
Vergleichsperson P43. War dies nicht Fall und die Person gab an besser oder gleich gut wie
Haben die Personen nicht passend zur Bedingung (Alter von P43) korrekt angegeben, dass
die Vergleichsperson jünger, gleich alt oder älter ist als sie selbst, so hat Manipulation aufs
Alter bezogen nicht funktioniert und diese Teilnahmen flossen ebenfalls nicht in die
Auswertung ein.
Kontrollvariable
Die Literatur gibt Anlass dazu, davon auszugehen, dass das Alter der Probandinnen
Einfluss auf Streben nach Wissen haben kann (Fasbender und Gerpott 2021). Daher habe ich
Teilnehmende
Von den 38 gültigen Teilnahmen waren 22 weiblich, 15 männlich und eine divers.
Das Durchschnittsalter der Versuchspersonen war 27,95 Jahre, mit einer Standardabweichung
häufigsten aber aus dem Handel, sowie Bank, Finanz- und Versicherungswesen.
Auswirkungen sozialer Vergleiche 20
Ergebnisse
Die statistische Auswertung der Daten erfolgte mit dem Statistikprogramm IBM SPSS
Statistics 27. Vorbereitend habe ich die Versuchspersonen, die die vorausgesetzten Kriterien
nicht erfüllten, ausgeschlossen. Zu Beginn habe ich die demografischen Daten der
Anschließend habe ich die Korrelationen der verwendeten Variablen ermittelt. Die
Tabelle 1
Deskriptive Statistik, Reliabilität und Korrelationen
Variablen M SD 1 2 3 4 5
Sozialer Vergleich
(0 = lateral; 1 = 0,42 0,5 -0,007 --
aufwärts)
Streben nach Wissen 3,82 0,62 0,086 ,358* ,361* -,367* 0,779
*. Die Korrelation ist auf dem Niveau von 0,05 (2-seitig) signifikant. M=Mittelwert; SD= Standardabweichung;
N=38
Das Alter wurde als Kontrollvariable mitaufgenommen. Auf der Diagonalen sind die
Sozialer Vergleich wurde wie folgt, für die statistische Auswertung, erfasst. Der
Gruppe, die sich einem besseren Ergebnis von der Vergleichsperson konfrontiert gesehen hat
und sich somit aufwärtsgerichtet verglich, wurde die Zahl 1 zugeteilt. Die zweite Gruppe
verglich sich lateral und fungierten als Kontrollgruppe. Ihr wurde die Zahl 0 zugeteilt.
Auswirkungen sozialer Vergleiche 21
In der Tabelle 2 sind die Daten der linearen Regression zur Hypothese H1a aufgeführt.
Aufwärtsgerichteter Vergleich ist die unabhängige Variable und der gutartige Neid die
abhängige.
Tabelle 2
Abhängige Variable: Gutartiger Neid
95% KI
Variable b SE β T P UG OG
(Konstante) -0,170 0,211 -0,808 0,424 -0,598 0,257
Sozialer Vergleich
0,405 0,325 0,203 1,246 0,221 -0,254 1,063
(0 = lateral; 1 = aufwärts)
Das Ergebnis zeigt zwar einen positiven Zusammenhang (β > 0.00;), allerdings ist
dieser nicht signifikant (F (1,36) = 1,552; p = 0,221 | > 0,05). Die Hypothese, dass
bösartigem Neid
Abbildung 3
Tabelle 3 Abbildung 4
Abhängige Variable: Bösartiger Neid
95% KI
Variable b SE β T P UG OG
Sozialer Vergleich
0,186 0,267 0,116 0,698 0,490 -0,355 0,728
(0 = lateral; 1 = aufwärts)
Anmerkungen: N=38; R² = 0,013; korr. R² = -0,014; F(1,36) = 0,487; p = 0,49
β = Standardisierter Regressionskoeffizient Beta ; p = Signifikanz des Modells
Auswirkungen sozialer Vergleiche 22
Der Test der Hypothese H1b ergab zwar auch positiven Zusammenhang (β > 0.00),
dieser war aber nicht signifikant (F(1,36) = 0,487; p = 0,49 | > 0,05). Die Hypothese H1b
H2a: Gutartiger Neid hat einen positiven Effekt auf das Streben nach Wissen
H2b: Bösartiger Neid hat einen negativen Effekt auf das Streben nach Wissen
Die Tabelle 4 repräsentiert die lineare Regressionsanalyse, die die Auswirkung von
gutartigem Neid und bösartigem Neid jeweils auf das Streben nach Wissen auswertet.
Tabelle 4 Abbildung 5
Abhängige Variable: Streben nach Wissen
95% KI
Variable b SE β T P UG OG
(Konstante) 1,188E-16 0,086 0,000 1,000 -0,175 0,175
Gutartiger Neid 0,251 0,088 0,405 2,837 0,008 0,071 0,431
Bösartiger Neid -0,314 0,109 -0,410 -2,876 0,007 -0,535 -0,092
Anmerkungen: N=38; R² = 0,296; korr. R² = 0,256; F(2,35) = 7,372; p = 0,002
β = Standardisierter Regressionskoeffizient Beta ; p = Signifikanz des Modells
Die Ergebnisse sind signifikant (F(2,35) = 7,372; p = 0,002 | < 0,05) und es können
mit diesem Modell 29,6 % der Varianz aufgeklärt werden (R² = 0,296). Es konnte, wie in der
Hypothese H2b beschrieben, ein positiver Effekt von gutartigem Neid auf das Streben nach
Wissen festgestellt werden (β = 0,405 | >0.00). Auch der, in Hypothese H2b angenommene,
negative Effekt von bösartigem Neid auf das Streben nach Wissen konnte bestätigt werden
Diskussion
Ergebnisse
Die Hypothesen H1a und H1b gingen beide vom Prädiktor aufwärtsgerichteter
sozialer Vergleich aus. Die Literatur geht davon aus, dass für die Emotion Neid, der
aufwärtsgerichtete soziale Vergleich vorausgesetzt wird (Lange und Crusius, 2015). Ich habe
angenommen, dass der aufwärtsgerichtete soziale Vergleich zum gutartigen (H1a) und zum
Die Ergebnisse der Hypothesentests, in Form von der Regressionsanalyse für H1a und
Vergleichen und gut- und bösartigen Neid feststellen. In Analyse von H1a wurde das
nicht bestätigt werden. Die zweite Hypothese (H1b) konnte mit dem Signifikanzniveau 49 %
Die Ergebnisse gaben keinen Einlass dazu für zukünftige Arbeiten von der
dem aufwärtsgerichteten Vergleich und den beiden Arten von Neid waren nämlich, wie
Ein Grund für die nichtvorhandene Signifikanz könnte die Stichprobengröße sein. Mit
nur 38 Teilnehmerinnen ist die Teststärke im Vergleich zu Studien aus der Literatur deutlich
niedriger (Gerber et al., 2018). Ein weiterer Grund könnte in der Beeinflussung durch
zu verspüren, ist für die Probandinnen wahrscheinlich die sozial erwünschtere Antwort.
Auswirkungen sozialer Vergleiche 24
In der Studie war die Kontrollgruppe eine, bei der die Vergleichsperson einen Punkt
mehr hatte als man selbst. Möglicherweise genügte das schon, bei manchen dies ebenfalls als
Die Hypothesen H2a und H2b bezogen sich auf den Effekt von gutwilligen bzw.
bösartigen Neid auf das Streben nach Wissen. Die Hypothese H2a ging von einem positiven
Effekt von gutartigem Neid auf das Streben nach Wissen aus. Dieser Effekt konnte in dieser
Studie belegt werden. Es war ein signifikanter positiver Effekt feststellbar. Der negative
Effekt, wie in H2b behauptet, vom böswilligen Neid und dem Streben nach Wissen konnte
Ziele
Die Untersuchungen bezüglich der Effekte von den beiden Arten von Neid auf das
Streben nach Wissen wurden erstmalig empirisch untersucht. Die Ergebnisse geben Anlass
dazu, diese Zusammenhänge noch genauer zu untersuchen. Das Streben nach Wissen ist mit
des Personals sind ein essenzieller Bestandteil für den Erfolg vieler Unternehmen
(Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft e.V., 2020). Ob eine mitarbeitende Person also
einen gutartigen oder bösartigen Neid verspürt, sollte nicht außer Acht gelassen werden.
Zukünftige Studien sollten noch mehr die Ursachen erforschen, weswegen man
bösartigen statt gutartigen Neid verspürt. Es wird empfohlen, wahrgenommene Kontrolle und
die subjektive Einschätzung, die überlegene beneidete Leistungen selbst zu erreichen, als
Moderator zu untersuchen (van de Ven et al., 2011). Andere Arbeiten deuteten darauf hin,
dass die wahrgenommene Gerechtigkeit ebenfalls ein Einflussfaktor, dafür sein könnte, ob
man gutartigen oder bösartigen Neid verspürt (Ortony et al., 2015; Duffy et al., 2021).
Auswirkungen sozialer Vergleiche 25
Wenn Leistungen und Erfolge von Kolleginnen publiziert werden, führt das
vermutliche zu sozialen Vergleichen. Dadurch können dann aber wiederum für die
Einsicht von den Leistungen von den erfolgreicheren Mitarbeiterinnen könnte auch die
wahrgenommene Kontrolle steigen, da man wissen würde, welche Leistungen für den
beruflichen Erfolg von der Vergleichsperson vonnöten waren. Es kann also sinnvoll sein, als
gutartige Neid hat produktive Folgen. Der bösartige Neid sollte aber verhindert werden.
Deshalb sollte es mehr Studien dazu geben, die untersuchen, weshalb es zu bösartigem Neid
am Arbeitsplatz kommt.
Aus subjektiver Sicht kann man ebenfalls dagegen steuern, böswilligen Neid zu
verspüren. Wenn man die Verantwortung für den eignen Erfolg bei sich selbst sieht, dann
Man braucht der Vergleichsperson den Erfolg nicht mehr zu missgönnen, da man die
Selbstwirksamkeit verspürt, die erreichten Erfolge durch Erhöhung der eignen Leistung
ebenfalls zu erreichen. Ebenfalls könnte es helfen auch, sich die mit dem Erfolg verbundene
Anstrengung und Leistung der anderen Person, bewusst zu machen. Das könnte einen
Einfluss darauf haben, die wahrgenommene Gerechtigkeit über den Erfolg einer anderen
Person zu relativieren. Zumal ein endgültiges und objektives Urteil, darüber, ob ein Erfolg
verdient, ist nicht getroffen werden kann. Es gibt keinen natürlichen, objektiven Gradmesser,
darüber, ob etwas gerecht ist. Neid ist immer ein schmerzhaftes Gefühl, der auf einen
aufwärtsgerichteten Vergleich folgen kann. Auch der gutartige Neid ist mit negativen
Gefühlen wie Frustration und Scham verbunden, allerdings hat der gutartige Neid einen
Die Reliabilität von den Skalen ist als gut einzuschätzen. Die Skalen zu den Variablen
gutartiger Neid, bösartiger Neid und dem Streben nach Wissen, wurden in dieser Arbeit nicht
auf ihre Validität hin geprüft. Die Ausschlusskriterien wurden gewissenhaft aufgestellt und
geprüft und Aufmerksamkeitstests eingebaut. Es wurden nur die Fälle aufgenommen, bei
denen die Manipulation hinsichtlich des aufwärtsgerichteten bzw. lateralen Vergleich auch
wirklich funktioniert hat. Dadurch sind über die Hälfte der Teilnehmerinnen ausgeschlossen
worden und es blieben nur eine Stichprobengröße von 38 Menschen. Das Alter war nicht
divers. 89 % aller Teilnehmerinnen waren unter 35 Jahre alt. Dadurch hat man Erkenntnisse
über eine jüngere Zielgruppe gewonnen. Die Branchen, in denen die teilnehmenden Personen
arbeiten, waren divers. Keine Branche war mit über 20 % der Gesamtheit vertreten.
bedeutet, dass nicht lineare Zusammenhänge nicht analysiert wurden. Es gab literarisch keine
Ansätze für Gründe, nicht von einem linearen Zusammenhang in dieser Studie auszugehen.
Einzig die Erkenntnis, dass man sich mit ähnlichen Personen eher vergleicht und
ihnen gegenüber eher Neid verspürt, könnte einen dazu veranlassen, von einem nicht linearen
(Gerber et al., 2018). Es ist beispielsweise davon auszugehen, dass ein Fußballer oder
Fußballerin im Amateurbereich eher Neid einer mitspielenden Person gegenüber verspürt als
zu jemanden im Profibereich. Dieser Effekt ist trotz der deutlich besseren Leistungen aus
dem Profibereich festzustellen. Die Behauptung, dass mit steigender Leistung auch der Neid
steigt, kann angezweifelt werden. Bedeutet für die folgende Studie folgendes.
Möglicherweise war das Ergebnis der Vergleichsperson so viel besser als das Eigene, dass
man keinen Neid mehr verspürte. Wiederum war das Ergebnis der Vergleichsperson in der
Auswirkungen sozialer Vergleiche 27
Kontrollgruppe minimal besser als das eigene. Es sollte zu einem lateralen Vergleich führen.
Möglicherweise war das aber ein Anlass für Probandinnen, neidisch zu sein.
Zusammenfassung
sozialen Vergleich und gutartigen respektive bösartigen Neid untersucht. Ebenfalls wurde der
Effekt von den beiden Arten von Neid jeweils auf das Streben nach Wissen analysiert. Die
Zusammenhang zwischen dem aufwärtsgerichteten sozialen Vergleich und den beiden Arten
von Neid. Weiterführende Studien sollten dies mit einer größeren Stichprobe untersuchen.
Der positive Effekt vom gutartigen und der negative Effekt vom bösartigen Neid, auf das
Streben nach Wissen konnte bestätigt werden. Das gibt Anlass dazu sich weiter tiefgehender
mit dieser Thematik zu beschäftigen. Durch weitere Studien, die aufklären, welche
Moderatoren, entscheidend dafür sind, ob eine Person gutartigen oder bösartigen Neid am
Arbeitsplatz verspürt, können Handlungsempfehlungen für die Praxis abgeleitet werden. Der
soziale Vergleich liegt in der Natur des Menschen, sowie auch der Neid. Womöglich ist er
auch zum Teilen für die einmalige Entwicklung dieser Spezies verantwortlich. Das Streben
nach Wissen bedeutet auf lange Sicht lebenslanges und das gehört zu einem erfüllten Leben
dazu. So streben wir weiter nach Wissen in dieser sozialen Vergleichsforschung, bringen
damit die Unternehmen und Organisationen dieser Welt voran und lernen dabei auch uns
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Auswirkungen sozialer Vergleiche 31
Erklärung
☒Bachelorarbeit
die Regeln guter wissenschaftlicher Praxis eingehalten habe. Ich habe diese Arbeit
selbständig verfasst und keine anderen als die angegebenen Quellen und Hilfsmittel
benutzt und die wörtlich oder inhaltlich übernommenen Stellen als solche kenntlich
gemacht.
Semester 6
Ich erkläre weiterhin, dass das unverschlüsselte digitale Textdokument der Arbeit
übermittelt wurde, das in Inhalt und Wortlaut ausnahmslos der gedruckten
Ausfertigung entspricht. Ich bin damit einverstanden, dass diese elektronische Form
anhand einer Analyse-Software auf Plagiate überprüft wird.
Stuttgart, 25.09.2022,
* Diese Erklärung ist der eigenständig erstellten Arbeit als Anhang beizufügen. Arbeiten ohne diese Erklärung werden nicht
angenommen.