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Mariam Antar Kurs O/20-2

Thema Dehydratation
1. Definition und Bedeutung Dehydratation
Eine Dehydratation oder auch Hypohydratation bedeutet einen Verlust des Gesamtkörperwassers
durch mangelnden Ausgleich ausgeschiedener Flüssigkeit

2. Formen der Dehydratation


● isotone Dehydratation: es fehlen Wasser und Natrium im Gleichgewicht
● hypotone Dehydratation: es fehlt Wasser aber noch mehr Natrium
● hypertone Dehydratation: es fehlt mehr Wasser als Natrium

3. Hauptursachen/Risikofaktoren
Die Hauptursache von Dehydration ist nicht genug Flüssigkeitsaufnahme oder ein zu höhes
Wasserverlust. Starkes Schwitzen, Gabe von Salzfreier Infusionslösungen (z.B. Glukose 5%),
Erbrechen, Durchfall gehören u.a. auch zu den Ursachen der Dehydration. Passiert oft in sehr heiße
Regionen der Welt.
Die Risikofaktoren sind:
 Kein Empfinden von Durstgefühl
 Immobil sein
 Nicht während der Nacht auf Toilette gehen wollen
 Angst aufgrund von Inkontinenz
 Schluck- oder Trinkprobleme
 Unbehandelter Diabetes
 Nutzung von Abführmittel

4. Anzeichen/Symptome
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Soor/Parotitis im Mund durch die Austrocknung der Zunge und Schleimhäute, Delir, Antriebslosigkeit,
Schwellung der Extremitäten, Obstipation, Tachykardie, Hypotonie, Hautödeme, Oligurie, Fieber,
Anurie gehören auch zu den Symptomen
5. Therapie
Wichtigste therapeutische Maßnahme der Dehydration ist der Ersatz des verlorenen Wassers. Diese
erfolgt entweder oral oder über eine Ernährungssonde mit Getränken, oder parenteral mit einer
geeigneten Infusionslösung. Je nach Schweregrad manchmal müssen viele Liter Flüssigkeit infundiert
werden. Die Infusionslösung sind unterschiedlich nach Art der Dehydratation: Bei einer Isotonen
Dehydratation kann eine einfache Ringer-Lösung gegeben werden. Bei einer hypotonen
Dehydratation müssen manchmal auch Natrium-Ionen ersetzt werden. Der Ausgleich muss aber sehr
langsam passieren damit keine Nebenreaktionen entstehen. Man kann auch folgende Lösungen
geben:
Lösungen Zusammensetzung und Anwendungshinweise
Funktion
Elektrolytlösungen ● haben unterschiedliche ● bei der Infusion ist die
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(Voll-, Zweidrittel-, Ionenkonzentrationen Osmolarität in Bezug zum


Halb-, Eindrittellösungen) ● geeignet für Zufuhr von venöse Zugang
Z.B: NaCl 0,9 %, Flüssigkeit und Elektrolyten zu berücksichtigen (evtl. muss
Ringer-Lactat, Sterofundin in unterschiedlichen
die Infusion über ZVK
Konzentrationen verabreicht
● können bei moderatem werden)
Volumenmangel, als
● sie müssen klar, die Behälter
perioperativer unbeschädigt sein
Flüssigkeitsersatz verwendet
● max. 5 ml/kg
werden Körpergewicht/Std.
● sind Trägerlösungen für ● Cave: Flüssigkeit diffundiert
Medikamente wegen fehlende onkotisch
wirksame
Bestanteile schnell ins
Interstitium (Ödemgefahr)
● hämodynamische
Wirksamkeit nur kurz (nur 25 %
der Lösung bleiben intravasal)
Kohlenhydratlösungen ● geeignet für Zufuhr von Bei Glukoselösungen ≥ 10 %
(Glukose) Kalorien im Rahmen der regelmäßig Blutzuckerspiegel
parenteralen Ernährung und Kalium kontrollieren
● Glukosezufuhr bei ● sie dürfen nicht parallel mit
verminderte Blutzucker Blutkonserven über gleiche
● Zufuhr von elektrolytfreie Kanüle oder gleiche Lumen von
Wasser (G5 %) ZVK laufen
(Pseudoagglutination)
● ab 20 % Glukose
Unverträglichkeitsreaktion
möglich durch sauren pH
● Infusionsgeschwindigkeit
1,25 – 5 ml/kg
Körpergewicht/Std.

1. Definition Dehydratationsprophylaxe
Durch Dehydratationsprophylaxe werden Maßnahmen, die gefährdete Menschen vor der negativen
Folgen und mögliche Beeinträchtigungen der Dehydration geschützt werden
2. Beschreiben Sie im Rahmen der Krankenbeobachtung, Kriterien und pflegerische Maßnahmen,
die einen Flüssigkeitsmangel anzeigen
Die beobachteten Symptome zeigen auch wie unterschiedlich der Schwierigkeit der Dehydration ist.
Zu den Kriterien und pflegerische Maßnahme im Rahmen der Krankenbeobachtung gehören:
 Hautbeobachtung
Bei der Hautbeobachtung kann man sehen, dass Menschen mit einem ausgeglichene
Wasserhaushalt haben eine gesunde, feuchte und gut durchgeblutete Mundschleimhaut. Bei
mangelnder Flüssigkeitszufuhr ist die Mundschleimhaut trocken, die Mundwinkel
eingerissen, Lippen haben Risse und sind spröde. Besonders sind die Speichel nicht
anwesend unter die Zunge. Oft das Sprechen und Schlucken ist schwierig, weil die Zunge
geschwollen ist. Beim Hautturgor bleiben die abgehobenen Hautfalten stehen und erst nach
wenigen Sekunden werden sie wieder glatt und die Haut ist oft sehr trocken und schuppig,
spröde und rau. Auch die Abwesenheit von Achsel- und Fußschweiz ist ein Zeichen für
Dehydration. Bei Säuglingen fehlen ihnen die Tränen, die Augäpfel sinken und die
eingesunkene Fontanelle sind Zeichen, wenn sie dehydriert sind.
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 Beobachtung von Bewusstseinszustand


Weil das Gehirn etw. 80% Wasseranteil hat, reagiert er empfindlich gegenüber
Wasserhaushaltstörungen. Konzentrationsschwierigkeiten, Delir bis zum Koma kann
Dehydration verursachen. Deshalb bei Verwirrtheitszuständen von ältere Menschen immer
an Dehydration denken.

 Beobachtung von Flüssigkeitsbilanz


Bei der Flüssigkeitsbilanz handelt es sich darum, dass der Pat genauso viel Flüssigkeit zu sich
nimmt wie er auch ausscheidet. Scheidet der Pat. mehr aus als er zugeführt hat, wird von
einer negativen Bilanz gesprochen. Wird mehr Flüssigkeit zugeführt als ausgeschieden,
handelt es sich um eine positive Bilanz.
Um sicher zu sein oder die Ein- und Ausfuhr ausgeglichen sind, kann man ein Ein- und
Ausfuhrprotokoll (Bilanzbogen) führen

3. Ziele der Dehydratationsprophylaxe


Ziel der Dehydratationsprophylaxe ist ein ausgeglichener Flüssigkeitshaushalt des Pat.

4. Führen Sie pflegerische Maßnahmen auf, die einen Flüssigkeitsmangel vorbeugen


 Pat. zum Trinken ermuntern, aber nicht zwingen
 Beratung und Anleitung zu Flüssigkeitsausgleich und persönlicher Trinkmenge z. B.
gemeinsam Trinkplan erstellen
 Speisenauswählen, die besonders viel Flüssigkeit enthalten z.B. Gurke oder Wassermelone
 Bei hypotoner und isotoner Dehydratation auch salzige Flüssigkeiten z.B. Brühe anbieten
 Trinkgefäß von zu Hause mitbringen
 Vor- und nach der Mahlzeit Getränke anbieten
 Schwachen Patienten Strohhalm anbieten und den Saugreflex zu erhalten
 Angehörige einbeziehen, die den Klienten unterstützen
 Geeignete Trinkgefäße wählen, z.B. leichte Becher, Tassen mit großem Henkel Greifhilfen
 Getränke der Wahl anbieten inkl. Ungesunde Getränke
 Aufrechte Haltung unterstützen Sitzposition oder Oberkörperhochlagerung
 Trinkgefäße nicht bis zum Rand füllen, nur halb gefüllt

 Definition und Bedeutung Flüssigkeitsbilanzierung


Der Flüssigkeitshaushalt sollte möglich ausgeglichen sein. Bei der Flüssigkeitsbilanzierung
handelt es sich darum, dass der Pat genauso viel Flüssigkeit zu sich nimmt wie er auch
ausscheidet. Scheidet der Pat. mehr aus als er zugeführt hat, wird von einer negativen Bilanz
gesprochen. Wird mehr Flüssigkeit zugeführt als ausgeschieden, handelt es sich um eine
positive Bilanz.
Um sicher zu sein oder die Ein- und Ausfuhr ausgeglichen sind, kann man ein Ein- und
Ausfuhrprotokoll (Bilanzbogen) führen

 Was bedeutet Flüssigkeitseinfuhr? Was ist zu berücksichtigen?


Flüssigkeitseinfuhr bedeutet Wasseraufnahme. Dabei ist zu berücksichtigen, dass die die
Zufuhr in jede Form von Wasser, Tee, Saft, Suppe oder durch bestimmte Nahrungsmittel wie
Gurke o. Melone, Infusionen, Sonden sein kann

 Was bedeutet Flüssigkeitsausfuhr? Was ist zu berücksichtigen?


Flüssigkeitsausfuhr bedeutet, was der Mensch an Flüssigkeit ausscheidet: Urin, Stuhl,
Schweiß, Durchfall, Erbrechen, Ausscheidungen über Sonden und Drainagen

 Durchführung und Dokumentation der Bilanzierung (www.Pflegeteam-dismer.de)


Bei der Durchführung der Bilanzierung müssen Pfleger auf folgende Punkte achten:
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 Information des Patienten


 Information an alle, die an der Pflege beteiligt sind (Angehörige), alle ein- und
ausgeführten Flüssigkeiten müssen protokolliert werden
 Dokumentation des Datums, der Uhrzeit, der Menge und der Art der Flüssigkeiten,
die dem Patienten zugeführt werden, z.B. Getränke, Infusionen, Sondenkost
 Dokumentation der Flüssigkeiten, die der Patient ausscheidet, z.B. Urin, Stuhl,
Wundsekret, Erbrochenes, Schweiß (Atmung 200 ml)
 Täglich Differenzberechnung:
o Positive Bilanz: Einfuhr ist größer als Ausfuhr
o Negative Bilanz: Ausfuhr ist größer als Einfuhr
o Ausgeglichene Bilanz: Einfuhr gleich Ausfuhr

Bei der Dokumentation der Bilanzierung müssen Pfleger auf folgende Punkte achten:

 Datum, Uhrzeit, Handzeichen und Bilanzwerte in die Dokumentation eintragen


 Bei häufigen Flüssigkeitsbilanz-Kontrollen Bilanz-Dokumentationsblatt verwenden
 Bei großen Abweichungen Dokumentation im Pflegebericht und
Informationsweitergabe an den Arzt
 Abzeichnen der erbrachten Leistungen im Leistungsnachweis

 Interpretation der Bilanzergebnisse und Angabe der Normwerte


Manche Zufuhr oder Ausfuhr ist schwer zu messen wie z.B. Zufuhr von Flüssigkeit durch
Gurke oder Melone. Diese können mit 0,6 L berechnet werden. Bei Mischkost entsteht auch
Oxidationswasser bei Stoffwechselprozessen der Lebensmittelverarbeitung freigesetzt wird.
Diese macht etw. 0,4 L Flüssigkeit. Verlust von Flüssigkeit durch Atmung, Schwitzen,
Erbrechen, Stuhl oder Drainagen. Diese Verluste werden mit ca. 0,8 L berechnet. Einige
Getränke und Speisen sind schwierig zu beurteilen wie z.B. Milch, Orangen- oder
Tomatensaft, das sie wegen ihres Energiegehalts als Nahrungsmittel gelten. Auch feste
Speisen wie Brot oder Käse enthalten Flüssigkeit.

 Welche Funktion hat der Bilanzierungsbogen?


Ein Bilanzierungsbogen hilft bei der Beobachtung des Trinkverhaltens des Pat. und
ermöglicht Rückschlüsse auf seinen Flüssigkeitshaushalt

 Was sind häufige Fehlerquellen?


Fehlerquellen sind Faktoren die eine richtige Flüssigkeitsbilanzierung verhindern. Z.B.
 Ungenügende Mitarbeit des Patienten oder der Angehörigen, z.B. Getränke werden
nicht dokumentiert
 Inkontinente Patienten
 Stark schwitzende Patienten, z. B. bei Fieber

 Was versteht man unter „Katheterismus der Harnblase“?


Als Katheterismus der Harnblase wird das Einführen eines Katheters in Körperorgane
bezeichnet. Es dient der Entleerung von Flüssigkeit. Hier wird vom Harnblasenkatheter
gesprochen, durch den auch Spülungen vorgenommen werden können

 Welche Möglichkeiten der Harnableitung können angewendet werden?


Katheter zur Harnableitung werden auf 2 Arten gelegt:
● transurethral (durch die Harnröhre in die Blase) und
● suprapubisch (2 Fingerbreit über dem Os pubis wird der Katheter durch die Bauchdecke in
die Blase eingeführt)
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 Welche Indikationen rechtfertigen eine Harnableitung?


Sachgerechte diagnostische Indikationen für eine Blasenkatheterisierung sind z. B.:
 Bilanzierung z. B. bei einem schwerkranken Patienten
 Bestimmung des Blasendrucks (urodynamische Messung)
 radiologische Untersuchung (Urethrografie)
Therapeutische Indikationen sind:
o akuter Harnverhalt (z. B. postoperativ)
o Förderung derWundheilung im Bereich des äußeren Genitals bei Harninkontinenz
o Patientenkomfort bei sterbenden Patienten (auf Wunsch des Patienten)
o intraoperative Entleerung der Blase bei mehrstündigen Operationen mit hohem
Flüssigkeitsumsatz
o Spülbehandlung, z. B. nach urologischen Operationen

 Welche Kontraindikationen gibt es?

Ein Harnkatheter darf nicht gelegt werden bei einem Harnröhrenabriss, nicht passierbaren
Harnröhrenverengungen oder einer akuten Prostatitis. Auch Blutungen der Harnröhre,
Beckentrauma sind Kontraindikationen. Polytaumatisierte Patienten dürfen nicht „blind“
katheterisiert.

 In welchen Aufgabenbereich fällt das Legen eines Blasenkatheters?


In Deutschland darf eine examinierte Pflegekraft ein Katheter nach ärztlicher Anordnung
legen. Es ist eine Aufgabe des Arztes wird aber meistens delegiert.

 Führen Sie unterschiedliche Katheterarten auf?

 Intermittierender Selbst- oder Fremdkathetersimus.


 Dauerkatheter.
 Suprapubischer Katheter.
 Transurethraler Dauerkatheter.
 Ersatzblase, Pouch, Urostoma

 Beschreiben Sie die Vorbereitung, Durchführung und Nachsorge zum Legen eines
transurethralen Blasendauerkatheters: beim Mann und Frau
1. Vorbereitung beim Mann und Frau

Erstmal guckt man nach ärztliche Anordnung. Danach guckt man Für die Vorbereitung
braucht man: steriles Katheterset, diese enthält i. d. R.
folgende Bestandteile: Schale mit 4 – 6 Kugeltupfern; wasserdichte Unterlage; steriles
Abdecktuch; anatomische Pinzette; Auffangschale. Danach muss die Pflegekraft folgende
Sachen in der Nähe haben: mindestens 2 sterile Blasenkatheter in verschiedenen Größen
und Formen; steriles Gleitmittel (z. B. Instillagel); steriles geschlossenes Ablaufsystem mit
Halterung; ein Paar sterile Handschuhe
Spritze
Um hygienisch zu arbeiten es ist besser, wenn man vorher eine intime Waschung
durchführt, weil da wo Haut auf Haut liegt, entstehen Bakterien und Hautschuppen.
Aufgrund von sexueller Belästigung sollte bei der Katheterisierung eine Frau eine weibliche
Person anwesend sein. Beim Mann muss auch eine männliche Person anwesend sein.
Um die Privatsphäre des Pat. zu schützen sollte ein Schild an der Tür des Patientenzimmers
„Bitte nicht stören“ geklebt werden während der Katheterisierung. Wenn das nicht möglich
ist, eine Trennwand bringen, damit der Zimmernachbar nicht alles sieht.
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2. Durchführung beim Mann:

Am besten legen 2 Pflegepersonen ein Katheter beim einen Pat. Erstens werden die Hände
nach Hygieneplan desinfiziert, die benötigte Gegenstände auf desinfizierter Arbeitsfläche
gerichtet und auf Vollständigkeit überprüft, die Patienten über geplante Maßnahme
informiert (auch Bewusstlose müssen informiert werden) und Fenster und Türen rechtzeitig
geschlossen damit das Zimmer nicht zu kalt ist. Danach wird Patientenbett auf
rückenschonende Arbeitshöhe gebracht und für gute Lichtverhältnisse gesorgt, man kann
den Handlungsablauf störende Kleidungsstücke entfernen, aber die Intimsphäre beachten
und Sichtschutz aufstellen.
Jetzt wird der Pat. gebeten, die Beine auszustrecken, leicht zu spreizen und Intimtoilette
durchzuführen, ggf. auch den Pat. unterstützen. Dann öffnet man den Katheterset und
Schlitztuch vorsichtig herausnehmen, ohne sterile Materialien anzufassen. Der Penis wird
mit Schutzhandschuhen durch das Schlitztuch geführt.
Durch 2. Pflegeperson wird der Katheter (nur Ansatz geöffnet) und Ablaufsystem anreichen
lassen und steril miteinander verbinden, auf Arbeitsfläche abgelegt. Die Pflegekräfte ziehen
ihrem sterilen Handschuh an und die Kugeltupfer in Schale mit Desinfektionsmittel tränken.
Patienten wird informiert, dass sich das Desinfektionsmittel kühl anfühlt und Tupfer mit der
Pinzette ausdrücken. Mit der anderen Hand Penis fassen (evtl. mit steriler Kompresse),
Vorhaut zurückziehen und eine Hälfte der Eichel Desinfizieren. Danach Mit einem 2. Tupfer
die andere Hälfte, dann Pinzette abwerfen und Gleitgel in die Harnröhre injizieren und Penis
auf steriler Kompresse ablegen (Einwirkzeit beachten), dabei Harnröhrenmündung
zusammengedrückt halten, um zu vermeiden, dass Gell herausfließt.
Jetzt den Penis gerade aufrichten (um Knick der Harnröhre zu begradigen) und Katheter mit
Ablaufsystem in der Nähe des Penis platzieren, dann Hülle vom Katheter von der
2. Pflegeperson abstreifen lassen. Danach den Katheter ca. 10 cm weit einführen und dann
bei leichtem Widerstand Penis senken und Katheter weiter einführen, bis Urin fließt, dann
noch ca. 2 cm weiter schieben, damit der Katheter für das Blocken weit genug in der Blase
liegt. Ballon des Blasenverweilkatheters vorsichtig unter Berücksichtigung der
Mengenangabe des Katheter Herstellers mit Aqua destillata füllen und Katheter bis zu
federnden Widerstand am Blasengrund zurückziehen.

2. Durchführung bei der Frau


Erstens werden die Hände nach Hygieneplan desinfiziert, die benötigte Gegenstände auf
desinfizierter Arbeitsfläche gerichtet und auf Vollständigkeit überprüft. Dann Patientin über geplante
Maßnahme informieren (auch Bewusstlose müssen informiert werden), Fenster und Türen
rechtzeitig geschlossen, damit das Zimmer nicht zu kalt ist.
Zweitens wird das Patientenbett auf rückenschonende Arbeitshöhe Gebracht und für gute
Lichtverhältnisse gesorgt, man kann auch den Handlungsablauf störende Kleidungsstücke entfernen,
dabei die Intimsphäre beachten und für Sichtschutz sorgen. Danach die Patientin bitten, die Beine
aufzustellen und leicht zu
spreizen, sie ggf. dabei unterstützen; Becken leicht erhöht lagern, z. B. klein gefaltetes Bettlaken
unter das Gesäß bringen Schutzhandschuhe anziehen und Patientin Intimtoilette
durchführen lassen, evtl. dabei unterstützen.
Jetzt wird das Katheterset geöffnet und die wasserdichte Unterlage (liegt meist oben auf) vorsichtig
weggenommen, ohne sterile Materialien zu berühren und unter das Gesäß der
Patientin legen. Schlitztuch muss so aufgelegt werden, dass Vulva sichtbar ist. Dann durch 2.
Pflegeperson Katheter (nur Ansatz öffnen) und Ablaufsystem steril anreichen lassen und miteinander
verbinden, auf Arbeitsfläche ablegen, sterile Handschuhe anziehen und 6 sterile Kugeltupfer mit
Schleimhautdesinfektionsmittel übergießen lassen.
Patientin wird informiert, dass sich das Desinfektionsmittel kühl anfühlen wird. Die Tupfer müssen
mit Pinzette aus der Schale entnommen werden, überschüssiges Desinfektionsmittel ausdrücken und
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große Schamlippen desinfizieren. Für jede Schamlippe einen neuen Tupfer nehmen und von vorne
nach hinten (Richtung Anus) wischen. Die Schamlippen mit einer Hand spreizen und kleine
Schamlippen mit 2 weiteren Tupfern desinfizieren. Die Schamlippen müssen bis zum Einführen des
Katheters gespreizt halten (dürfen sich aus hygienischen Gründen nach dem Desinfizieren nicht
wieder berühren). Die Harnröhrenmündung desinfizieren und 6. Tupfer vor die Vagina legen,
Einwirkzeit des Desinfektionsmittels abwarten und Pinzette abwerfen.
Den Katheter mit Auffangsystem zwischen die Beine der Patientin legen und Katheter hülle abziehen
lassen. Katheter spitze steril mit Gleitmittel anfeuchten und Katheter steril einführen, bis Urin
abfließt, dann noch ca. 2 cm weiter einführen, damit Katheter für das Blocken weit genug in der
Harnblase liegt. Den Ballon des Blasenverweilkatheters vorsichtig unter Berücksichtigung der
Mengenangabe des Katheter Herstellers mit Aqua destillata füllen Und Katheter bis zum federnden
Widerstand am Blasengrund zurückziehen.

3. Nachbereitung beim Mann und Frau


Dem Pat. Intimbereich mit feuchten Tüchern abwischen lassen und ggf. unterstützen, um eine
Verschmutzung der Wäsche zu vermeiden. Die Materialien aus dem Bett entsorgen und Pat.
auffordern, sich z. B. bei Schmerzen oder Druckgefühl in der Blase sofort zu melden. Danach sollten
Pflegekräfte beobachten den Urin auf Blutbeimengungen, Trübungen oder einen Ablaufstopp.
Bei bei Auffälligkeiten den behandelnden Arzt Verständigen und einmal am Tag eine Katheter Pflege
führen und den Urin sowie die Harnröhrenöffnung auf Rötungen beobachten. Bei Auffälligkeiten auf
Arztordnung steriler Katheter Urin abnehmen. Den Pat. beim Rücklagern und Anziehen unterstützen
und vor dem Verlassen des Zimmers nach dem Befinden und ihr/sein Bedürfnissen bezüglich
Lagerung, Getränken, Belüftung des Zimmers usw. fragen und überprüfen, ob Rufanlage und Telefon
in Reichweite sind. Die gebrauchten Materialien werden sachgerecht entsorgt(Mülltrennung
beachten).
Abschließend die Hände nach Hygieneplan desinfizieren und Maßnahme in die Patientenkurve mit
Handzeichen, Uhrzeit, Katheter Art, Größe, Menge der Blocker Flüssigkeit und des abgelaufene Urin
eintragen. Sowie ggf. Besonderheiten beim Legen des Katheter dokumentieren. Ganz am Ende sollte
die Pflegekraft sich fragen, Ist der Katheter geblockt? Wie viel Urin ist schon abgeflossen? Fließt
weiter Urin ab? Ist das Ableitungssystem abgeknickt? Hängt der Katheter Beutel unter Blasenniveau?
*Beim Mann sollte man darauf achten, dass die Vorhaut wieder über die Eichel zurückgeschoben ist
um eine Paraphimose zu verhindern.

 Nennen und begründen Sie Komplikationen.


Die größte Gefahr bei einem Balsenkatheter ist die Keimverschleppung mit Infektion von
Harnröhre und Harnblase und eine aufsteigenden Infektion der Niere. Bei Männern kann es
zudem
zu einer Infektion der Prostata (Prostatitis) und des Nebenhodens kommen. Durch zu lange
liegende Katheter, zu dicke Katheter oder durch Zug an dem Katheter können
Harnröhrenstrikturen (Harnröhrenverengungen) entstehen. Der Katheter übt einem
permanenten Druck auf die Blutgefäße aus und stört dadurch die Sauerstoffversorgung und
führt so zu einer ischämischen Schädigung der Harnröhrenwand. Auch wiederholte
Infektionen führen zu einer verdickten Harnröhrenwand und damit zu einer verengten
Lumen, weil bei jede Entzündung kommt es in der Heilungsphase zu einer Narbenbildung
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 Erläutern Sie Maßnahmen zur Infektionsprophylaxe (Zystitisprophylaxe) bei einem


liegenden transurethralen Blasenkatheter? Was gibt es alles im Umgang mit dem Katheter
und dem geschlossenen Urinauffangsystem zu beachten?
Es gibt bestimmte Maßnahmen, die dem Entstehen einer Zystitis vorbeugen. Z.B. mann kann
im Rahmen der Intimpflege die Hygienmaßnahme achte wie z.B. Abwischen von Symphyse
zum Anus um eine Keimverschleppung von Anus zu verhindern. Man sollte auch genug
Wasser trinken damit die Harnwege richtig gespült werden. Ganz wichtig ist auch den
Miktionsdrang unmittelbar nachgeben, weil regelmäßige Restharnmengen begünstigen
Harnwegsinfektionen. Kalte Sitzflächen vermeiden, weil Kälte die lokale Abwehrreaktion
senkt und deshalb man nicht zu lang auf kalte Oberfläche sitzen sollte.
Im Umgang mit dem Harnableitungssystem muss man auf folgende 5 Regeln achten:
1. Beutel regelmäßig mit Schutzhandschuhen entleeren ohne das
Urintransportgefäßes zu berühren. Dabei sollte auf Spritzschutz geachtet und ein
Nachtropfen (an der Rückstecklasche) muss man vermieden. Es ist es auch sinnvoll,
den Ablassstutzen mit Antiseptikum abzusprühen.
2. Abknicken von Katheter und Ableitungssystem vermeiden (Harnstagnation erhöht
Infektionsgefahr, daher sind auch Katheter Ventile problematisch).
3. Auffangbeutel immer frei hängen ohne Bodenkontakt unter Blasenniveau
Befestigen. Insbesondere der mobile Patient muss das wissen!
4. Ist es während Mobilisation, Lagewechsel u. a. erforderlich, der Beutel über
Blasenniveau zu bringen, muss der Beutel zuvor geleert und der Zuleitungsschlauch
vorher abgeklemmt werden.
5. Im Fall einer Verletzung der Asepsis und einer nicht zu verhindbare Diskonnektion,
muss die Konnektionsstelle vor eine erneute Verbindung desinfiziert werden
(alkoholisches Hautantiseptikum).

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