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physiospektrum

Was Patienten zufrieden macht


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Patientenzufriedenheit Teil 1  Zufriedene Patienten kommen wieder und
empfehlen ihren Therapeuten weiter. Der Stellenwert der Patienten­zufriedenheit

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wird von vielen Einrichtungen zwar als Erfolgsfaktor erkannt, wird jedoch selten
profes­sionell erfasst. Karen Friedel hat für ihre Bachelorarbeit zu diesem Thema
recherchiert und fasst hier die Theorie zusammen. In der nächsten Ausgabe finden
Sie ein praktisches Beispiel, wie man die Zufriedenheit schriftlich evaluieren kann.

m Prinzip strebt jeder Physiothera­ Nachweis über ihre Wirkung vorliegt. Die planung und Datenpflege, die Erreich­
I peut danach, gute Arbeit zu leisten. Erfassung der Patientenperspektive und barkeit der Praxis und die technische
Aber was ist unter dem Begriff „gut“ zu der Zufriedenheit der Patienten ist ein Ausrüstung wie Behandlungsbänke und
verstehen? Wie unterscheidet man einen Weg, diesen Nachweis zu führen, und Materialien. Die Prozessqualität beschreibt,
guten von einem weniger guten Therapeu­ kommt damit ­zumindest für einen Teil­ wie gut Therapieprozesse ablaufen. Dabei
ten? Diese Frage stellt sich, wer sich Ge­ bereich den Qualitäts­anforderungen des geht es zum Beispiel um die Zusammen­
danken um die Qualität und Effektivität Gesetzgebers nach. Außerdem können die arbeit mit Kollegen und Ärzten, um die
seiner Behandlungen macht. erhobenen Daten dem Erhalt oder der Ver­ Qualität von Untersuchungs- und Thera­
Zudem ist die Erbringung qualitativ besserung der Wettbewerbsfähigkeit der pietechniken und um die Dokumentation
hochwertiger Dienstleistung nicht freiwil­ Praxis dienen, sie liefern Einblicke in zwi­ von Behandlungsverläufen. Für die Ergeb­
lig: Sie ist gefordert, und zwar von Seiten schenmenschliche Aspekte der Behandlung nisqualität werden die Erfolge der Behand­
des Gesetzgebers (a Kasten „Auszug aus sowie die emotionale Haltung des ­Patienten lungen gemessen. Sie bildet damit die
dem SGB V“). gegenüber der Praxis (a Abb. 1). Einige offensicht­liche Verbesserung des Gesund-
medizinische Einrichtungen lassen sich heitszustandes ab. Hier lässt sich auch die
Messung der Patientenzufriedenheit ist ­inzwischen zertifizieren, um eine offizielle Patientenzufriedenheit einordnen.
Teil des Qualitätsnachweises > Das Thema Bestätigung ihrer Qualität vorweisen zu
Qualität ist also längst Thema in der Phy­ können. Mit einem Fragebogen die Ergebnisqua­
siotherapie. Und da die Kosten im Gesund­ lität messen > Die Kunst ist nun, das „Gute“
heitssystem permanent steigen, wird der Qualität hat drei Dimensionen > Ein an einem Physiotherapeuten in Zahlen aus­
Gesetzgeber bzw. die Krankenkasse künf­ Überblick über die Struktur von Qualität zudrücken, das heißt, die Qualität muss
tig vorrangig diejenigen Behandlungen be­ und den Stellenwert der Patientenzufrieden­ ­irgendwie messbar gemacht werden.
zahlen, bei denen ein wissenschaftlicher heit innerhalb dieser soll den Umgang mit Das Messen der Strukturqualität stellt
dem schwer fassbaren Begriff „Qualität“ keine größere Schwierigkeit dar. Es gibt
erleichtern. meist klare Vorgaben und messbare Grö­
Auszug aus dem SGB V Für die Physiotherapiepraxis bietet sich ßen. Solche Vorgaben sind – auf die Physio­
an, das Konstrukt Qualität in sogenannte therapie bezogen – die Richtlinien vom
§ 135a: Verpflichtung Dimensionen zu untergliedern. Das er­ ­Gesetzgeber, die zum Beispiel die Praxis­
zur Qualitätssicherung leichtert die Kommunikation sowie die ausstattung betreffen. So müssen die
„Die Leistungserbringer sind zur Umsetzung von Qualität im Alltag. Avedis Räumlichkeiten der Praxis in sich abge­
­Sicherung und Weiterentwicklung Donabedian, ein amerikanischer Wissen­ schlossen sein, die Praxis sollte behinder­
der Qualität der von ihnen erbrach-
schaftler, empfiehlt folgende Einteilung: tengerecht zugänglich sein, ein Wartebe­
ten Leistungen verpflichtet. Die Leis-
tungen müssen dem jeweiligen Stand Strukturqualität, Prozessqualität und Er­ reich mit ausreichend Sitzgelegenheit muss
gebnisqualität (a Abb. 2) [1]. vorhanden sein usw. Die Krankenkassen
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der wissenschaftlichen Erkenntnisse


entsprechen und in der fachlich ge- Unter Strukturqualität versteht man un­ lassen die vorhandene Strukturqualität
botenen Qualität erbracht werden.“ ter anderem die Organisation der Einrich­ prüfen; ohne deren sogenannte Abnahme
tung. Dazu gehören zum Beispiel Termin­ wird die Kassenzulassung nicht erteilt.
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Abb. 1  Glücklich, zufrieden, unzufrieden oder gar verärgert:
Patienten können die Praxis in unterschiedlichster Stimmung verlassen.

Qualitätsdimensionen

Strukturqualität Prozessqualität Ergebnisqualität


Abb. in Anlehnung an: Donabedian, 1966

>> Infrastruktur >> Dokumentation Kontrolle von Ergeb-


>> Organisation >> Durchführung der nissen mit den Zielen:
>> Ausstattung Behandlung >> Verbesserung des
>> Kooperation intra- gesundheitlichen
>> personelle
und interdisziplinär Zustandes und der
und finanzielle
Lebensqualität

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Ressourcen >> Gesprächsführung
>> Patienten­
zufriedenheit

Abb. 2  Denkmodell zur den Dimensionen von Qualität. Sind Patienten zufrieden, Abb. 3  Professionelles Qualitätsmanagement:
schlägt sich das in der Dimension „Ergebnisqualität“ nieder. Die Patientenzufriedenheit schriftlich abfragen

Die Messung der Prozess- und Ergebnis­ lung urteilen kann. Diese spezifische Kom­ gung. Das liegt unter anderem daran, dass
qualität ist schwieriger durchzuführen, petenz nützt dem Therapeuten, um eine die Informationsbeschaffung über das In­
da hier mehr Gestaltungsfreiraum exis­ Rückmeldung über Mängel und Ergebnisse ternet leichter geworden ist. Die Patienten
tiert. Die Heilmittelempfehlungen und der Behandlung herauszufinden und um fordern ihre Rechte ein. Dabei unterstützt
Heil­mittelrichtlinien schreiben zwar vor, dementsprechend den Fürsorgeprozess zu sie die Bundesregierung: Helga Kühn-Men­
dass Prozessqualität zu sichern ist, aber es verbessern [3]. gel ist Patientenbeauftragte und soll insbe­
gibt keine Vorgaben zur Art und Weise der sondere darauf hinwirken, dass die Belange
Erfüllung. Es liegt also beim Einzelnen, wie Patienten können Kunden werden > Wo der Patienten sowie deren Beratungs-,
er vorgeht [2]. Eine Möglichkeit, Teilpro­ liegt der Unterschied in der Bezeichnung ­Informations- und Beteiligungsrechte be­
zesse und Teilergebnisse zu evaluieren, ist Patient oder Kunde? Es ist nicht einerlei, rücksichtigt werden.
ein Fragebogen, der die Patientenzufrie­ denn hinter diesen Begriffen stecken unter- Des Weiteren vergrößert sich der Ge­
denheit abfragt (a Abb. 3). Den Patienten schiedliche Bilder, wie der Therapeut seine sundheitsmarkt. Es geht nicht mehr nur
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oder Kunden in die Qualitätsbewertung Klientel wahrnimmt. um die reine Krankenversorgung, auch Prä­
mit einzubeziehen macht Sinn, da der Be­ Seit einigen Jahren steigt die Erwartung vention, Rehabilitation und die Verbesse­
troffene selbst am besten über die Behand­ der Patienten an die medizinische Versor­ rung der Lebensqualität im Alltag werden
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wichtiger. Die Patienten nehmen das mit Ein wichtiger Faktor ist dabei die Kommu­ erwartet zum einen die fachkundige Über­
steigendem Gesundheits­bewusstsein wahr nikationsfähigkeit des Therapeuten. Sie setzung seiner oftmals fragmentarisch
und sind bereit, für Leistungen auch selbst ­beinhaltet die Beziehungsebene und die in­ ­zusammengesetzten Informationen, zum
zu zahlen, also zum Kunden zu werden. formierende Ebene. Auf der Beziehungs­ anderen fungiert der Therapeut auch selbst
Und nicht zuletzt steigen die Kosten der ebene werden die Emotionen des Patienten als Informationsquelle.
42 medizinischen Versorgung, was die Kran­ angesprochen, die andere Ebene hat einen Dabei spielt die verständliche Erklärung
kenkassen aufgrund der älter werdenden inhaltlich-informierenden Charakter. Hier des Befundes, der abgeleiteten Behand­

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Bevölkerung nicht mehr tragen können. geht es darum, den ­Patienten möglichst lungsziele und der Maßnahmen eine wich­
Der Staat reagiert mit Ausgabenkontrollen ­objektiv über dessen gesundheitliches Pro­ tige Rolle. Wichtig für den Patienten sind
wie zum Beispiel Selbstbeteiligungen oder blem und mögliche Folgen aufzuklären. außerdem die Erläuterung der Prognose
Budgetierungen der Heilmittel. und die Hilfe zur Selbsthilfe.
Kommunikation und Emotion > Der Pati­
Die Erwartungshaltung des Kunden > ent kommt mit seiner individuellen Krank­ Sinnvolle Technik: Partizipative Entschei­
Durch diesen Systemwandel entwickelt der heits- und Lebensgeschichte zum Thera­ dungsfindung > Weiterhin zeigt sich, dass
Patient eine größere persönliche Ver­ peuten. Er möchte von ihm Unterstützung das Interaktionsmodell „Partizipative Ent­
antwortung. Die wiederum steigert seine im Umgang mit seiner Erkrankung. Neben scheidungsfindung“ einen positiven Effekt
Qualitätserwartungen an den Gesundheits­ dem Wunsch nach therapeutischer Inter­ auf die Patientenzufriedenheit und auch
markt: Der Patient wird zum Kunden. Das vention möchte er als Individuum wahrge­ auf das Therapieergebnis hat. Es geht dar­
erfordert bei Therapeuten ein Umdenken. nommen werden. Er erwartet emotionale um, dass Therapeuten und Patienten hin­
Der Therapeut muss sich nun auf Dienst­ Hilfe und Empathie beim Umgang mit sichtlich der Behandlung gleichberechtigte
leistungen einstellen, die auf Kundenzu­ ­seinen Beschwerden und Ängsten. Das Ver­ Partner sind. Beide Parteien bringen ihre
friedenheit abzielen. Experten diskutieren trauensverhältnis und der menschliche Entscheidungskriterien in den Therapie­
diese Sichtweise: Ist der Patient tatsächlich Umgang bieten den unerlässlichen Rah­ prozess ein und verantworten gemeinsam
in der Lage, als Kranker über seine Behand­ men für eine erfolgreiche Behandlung. die getroffene Entscheidung. Der Thera­
lung mit zu entscheiden? Oder sollen Thera­ Ist diese „Chemie“ nicht gegeben, wird die peut bringt als Experte auf seinem Gebiet
peuten als Experten allein entscheiden? Patientenzufriedenheit nicht gefördert. die wissenschaftlich fundierten Informati­
Der goldene Weg liegt irgendwo dazwi­ onen ein, der Patient seine persönlichen
schen. Je weniger fachkundig ein Patient ist Werte und Einstellungen. Anhand dessen
und je komplexer sein Problem ist, desto legt man den Behandlungspfad gemein­
stärker wird die Patientenrolle überwie­ Wichtig für einen Patienten sam fest (a physiopraxis 7-8/06, S. 59,
gen. Demgegenüber wird eine fachlich auf­ ist, dass der Therapeut „Partizipative Entscheidungsfindung“).
geklärte Person sehr viel stärker als Kunde In vielen englischsprachigen Ländern
ihm die Medizinersprache
auftreten, da sie die eigenen Bedürfnisse wird dieses Modell schon eingesetzt. In
besser einzuschätzen weiß. Den Physio­ in verständliche Worte Deutschland sind die Diskussionen noch
therapeuten werden künftig immer mehr übersetzt. recht jung. Wissenschaftliche Belege in Be­
beide „Sorten“ begegnen: Der Patient ei­ zug auf die Physiotherapie fehlen zurzeit
nerseits, der Kunde mit erhöhter Erwar­ noch. Das Modell ist jedoch in der Arzt-Pa­
tungshaltung andererseits. tient-Situation evidenzbasiert, was sich
Kommunikation und Information > Pati­ wahrscheinlich auf die physiotherapeu­
Einflussfaktor gute Kommunikation > Um enten nutzen zunehmend das Internet als tische Interaktion übertragen lässt.
die Patientenzufriedenheit (und im weite­ Informationsquelle. Sie können die Infor­
ren Sinne die Kundenzufriedenheit) positiv mationen allerdings oft nicht interpretie­ Den subjektiven vom objektiven Behand­
zu beeinflussen, muss der Therapeut zu­ ren, da ihnen das medizinische Wissen lungserfolg unterscheiden > Die Beurtei­
nächst wissen, was dem Patienten inner­ fehlt. Sie nehmen die Informationen mit lung des Behandlungserfolgs durch den
halb der Betreuung eigentlich wichtig ist. zum Therapeuten und möchten sich die ­Patienten ist ein wichtiger Qualitätsindi­
Neben Faktoren wie moderne Einrichtung, Hintergründe erklären lassen. Es ist dann kator in der medizinischen Versorgung. Da
Sauberkeit und schnelle Terminvergabe notwendig, dass der Therapeut die kom­ der Patient in der Regel nicht über diffe­
stehen dabei hauptsächlich die sogenann­ munikative Fertigkeit besitzt, die Informa­ renziertes medizinisches Wissen verfügt,
ten Softskills des Therapeuten im Vorder­ tion dem Patienten in nicht medizinischer ist diese Beurteilung als subjektiv einzu­
grund. Hierbei begutachtet der Patient die Sprache verständlich zu machen. stufen. Daneben kann man den Behand­
Interaktion zwischen Therapeut und ihm, Einem Informationsdefizit auf Seiten lungserfolg aber auch objektiv mit unter­
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ob er sich gut aufgehoben fühlt, ob der The­ des Patienten folgt eine schlechtere Com­ schiedlichen Assessments nachweisen. Die
rapeut Verständnis für ihn hat und ob eine pliance (= Therapiebereitschaft) und eine Patientenwahrnehmung kann vom objek­
zwischenmenschliche Basis vorhanden ist. schlechtere Befindlichkeit [4]. Der Patient tiven Behandlungserfolg unabhängig sein,
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ja sogar im Widerspruch dazu stehen. Das men der sozialen Erwünschtheit „mit rein­
heißt, eine objektiv erfolgreich verlaufene korrigiert“. Die Erwartungen des Patienten
Behandlung wird vom Patienten nicht Als nicht so wichtig stufen sind dann weit weniger erfüllt, als dessen
als solche wahrgenommen und beurteilt, Bewertung vordergründig glauben macht.
wenn er subjektiv keine Verbesserung er­
Patienten organisatorische
kennt. Dessen muss man sich bewusst sein, Dinge der Praxis ein. Zu wenig Kommunikationstraining in 43
wenn man die Patientenzufriedenheit er­ Aus- und Fortbildung > Betrachtet man

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fasst. Dr. Oliver Ommen und seine Kollegen zusammenfassend die Einflüsse auf die
von der Universität Köln beschrieben die­ ­Zufriedenheit von ­Patienten, stellt sich als
sen ­Zusammenhang zwischen subjektivem Patienten an solche organisatorischen besonderes Qualitätsmerkmal die Kommu­
­Behandlungserfolg und Zufriedenheit des ­Aspekte im Rahmen der Strukturqualität nikationsfähigkeit des Therapeuten her­
Patienten in einer Studie [4]. eher gering einzuschätzen sind [7]. Das aus. Dieser Aspekt wird, gemessen an sei­
heißt: Diese Aspekte sind nicht ausschlag­ ner Bedeutung, in der Aus- und Fortbil­
Andere Einflüsse sind Geschlecht, Alter, gebend für die Zufriedenheit der Patienten. dung zu wenig berücksichtigt, da hier der
Kontinuität und soziale Schicht > In einer Im Vergleich mit den bereits genannten Schwerpunkt auf die Vermittlung fach­
weiteren Studie zeigte sich, dass Frauen Einflussfaktoren spielen sie eine unterge­ licher Fertigkeiten gelegt wird. Die Fähig­
­offensichtlich ein höheres Anspruchs­ ordnete Rolle. keit, über Kommunikation eine gute Bezie­
niveau als Männer haben und demzufolge hung zum Patienten zu schaffen und damit
schwieriger zufriedenzustellen sind [5]. Soziale Erwünschtheit kann Ergebnisse die Patientenzufriedenheit positiv zu be­
Und ein weiterer möglicher Einflussfaktor eines Fragebogen verfälschen > Das Phä­ einflussen, gehört in den Werkzeugkoffer
auf die Zufriedenheit stellt das Alter der nomen der sozialen Erwünschtheit be­ eines jeden Therapeuten.
Patienten dar. Es zeigte sich, dass ältere Pa­ schreibt den Umstand, dass Patienten bei Wünschenswert ist außerdem, dass das
tienten insgesamt höhere Zufriedenheits­ einer Befragung hohe Zufriedenheit Thema Qualitätsmanagement in der Aus­
werte hatten als jüngere [4]. ­äußern, obwohl sie in Wirklichkeit die Ver­ bildung implementiert wird. Der Aspekt
Eine hohe Patientenzufriedenheit ist sorgung als (teilweise) unzulänglich emp­ Patientenzufriedenheit ist Teil des Quali­
des Weiteren von einer gewissen Kontinui­ finden [8]. Schuld daran sind die Angst vor tätsanspruchs eines Physiotherapeuten.
tät abhängig, was den Therapeuten angeht. persönlichen Nachteilen bei Kritik und die Auf dem Weg, ein guter Physiotherapeut zu
Wechsel in der Betreuung empfinden Pati­ Angst vor dem Selbsteingeständnis, werden, ist also die Berücksichtigung des­
enten als nicht zufriedenstellend [6]. schlecht behandelt worden zu sein. Prof. sen unumgänglich. Karen Friedel
Es konnte außerdem nachgewiesen Dr. Dr. Heiner Raspe und Kollegen bewer­
werden, dass Patienten aus niedrigen sozi­ ten Zufriedenheitsraten unter 75 % als „er­  Die Zahlen in eckigen Klammern weisen
alen Schichten (das heißt mit geringer Bil­ hebliches Konfliktpotenzial“. Diese Rate auf das Literaturverzeichnis hin. Dieses
dung und niedrigem Einkommen) eher bezieht sich auf eine Skala, ­deren End­ finden Sie unter www.thieme.de/physio­
­zufrieden sind als Menschen mit einem hö­ punkte mit 0 % (= völlig unzufrieden) und online > „physiopraxis“ > „Literatur“ >
heren sozioökonomischen Status [4]. (100 % = völlig zufrieden) markiert sind. „physiopraxis 6/08“.
Der Konflikt (bzw. die Unzufriedenheit)
Organisationsgrad nicht so wichtig > Bei entsteht durch die Differenz ­zwischen den  In der nächsten physiopraxis gibt es den
Zufriedenheitsmessungen gibt es meist Ansprüchen der Patienten und dem, was zweiten Teil des Artikels. Darin stellt die
Fragen nach der Organisation im Sinne von ihm in der Praxis geboten wird. Und selbst Autorin den „Patientenfragebogen zur
übergeordneten Faktoren wie zum Beispiel bei einer vordergründig „guten“ Zufrieden­ Qualität gesundheitlicher Versorgung –
Wartezeiten und Terminverschiebungen. heit von 75 % bewertet Raspe den Konflikt Physiotherapie (PQV-PT)“ vor.
Es zeigte sich, dass die Erwartungen der als deutlich vorhanden, weil er das Phäno­

Physiobonus Karen Friedel ist seit


1995 Physiotherapeutin.
Patientenbefragung zu gewinnen 2007 hat sie den Bachelor
an der niederländischen
Für alle Praxisinhaber: Gewinnen Sie eine Sie von A bis Z unterstützen, zum Beispiel Hochschule Thim van
professionelle Patientenbefragung! Die mit fertigen Fragebögen, mit deren statis- der Laan, Nieuwegein,
Firma Buchner (www.buchner.de) wird tischer Analyse sowie einem Vergleich mit erworben. Jetzt ist sie
der Patientenzufriedenheit in anderen fachliche Leiterin eines
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Praxen. Mitmachen bis zum 24.07.08 Rückenzentrums in Köln


unter www.thieme.de/ physioonline mit und Dozentin an den Döpferschulen Köln
dem Stichwort „Patientenbefragung“. sowie an der Hochschule Thim van der Laan.

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