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Einbau des Rehoiler IQ 11 in einer FZ6 2006

Version R.Liebold Stand 21.04.2017 (Tachosignal aus ECU mit ABS)

Auf der Website von Detlef Axon (REHTRONIK - siehe Link unten) gibt es diverse Tutorials für das Einbauen
des Rehoilers in diverse Mopeds, die Yamaha FZ6 Fazer war noch nicht dabei. Da ich vom technischen
Stand des Rehoiler‘s total begeistert war, wollte ich auch so ein Ding.

http://www.rehtronik.de

Ziel dieser Einbauversion war es, das Tachosignal, welches die ECU zur Verfügung stellt, zu nutzen, wie ich
es schon für die nachgerüstete Ganganzeige für die FZ6 verwendet habe.

Den vollendeten Einbau zeigt die Abbildung, wie man sieht, sieht man nichts.

Sämtliche Komponenten sind versteckt angebracht und nutzen so wenig Platz wie möglich am Motorrad.
Denn genau das ist ein Problem an der FZ6, durch die Underseat Auspuffanlage ist eben wenig Stauraum
unter dem Sitz.

Es galt also zuerst mal einen Platz zu finden. Ich wollte wenigstens das Bordwerkzeug und ein
Bremsscheibenschloss unter Sitz verstauen können wie bisher.
Aber jetzt der Reihe nach…

Meine ersten Versuche der Platzierung haben mir nicht gefallen, aber nach langem Suchen habe ich dann
die tote Ecke gefunden die es zu nutzen galt. In diesem schmalen Bereich kann man kaum andere nützliche
Sachen unterbringen. Im 2.Bild ist rechts schon die Pumpe im Kasten (ohne Halterung), links der
Kabelbinder hält die Tankhalterung. Die Bananenstecker Buchsen links oben im Rahmen, haben nichts mit
dem Öler zu tun, sie dienen zum Batterie laden ohne den Tank hochzuklappen zu müssen.

Hier konnte allerdings keine Dellorto Pumpe untergebracht werden, ich entschied mich für eine
Walkpumpe die im medizinischen Bereich normalerweise Anwendung findet. Diese ist Klein und erfüllt für
mich genau die erforderlichen Anforderungen. In der Abbildung schon mit der Halterung ergänzt.

In den verbleibenden Platz zwischen Tankhalter und Pumpe wird die eigentliche Elektronik untergebracht.

Ich habe mir also einen Atmega168 besorgt und diesen zu Dete gesendet. Dabei gleich die Platine, das
Bluetooth und USB Modul mitbestellt und um das programmieren des Atmega gebeten. Alles in allem
kamen die Teile wenige Tage später zu einem sehr moderaten Preis bei mir an, dafür noch einmal vielen
Dank an Dete!

Inzwischen habe ich die restlichen erforderlichen Bauteile für die Platine bestellt. Das habe ich einfach per
Reichelt Warenkorb erledigt, den ich auch freundlicherweise von Dete bereitgestellt bekommen habe. Das
ging unproblematisch und war sehr schnell.
Ebenfalls in der Zwischenzeit habe ich schon mal an den Austrittsdüsen für den Öler gebastelt. Da ich auch
eine Version am Ritzel bevorzugte, musste also auch da an der FZ6 eine geeignete Stelle gefunden werden.

Ich fand diese Stelle am Motorgehäuse natürlich unter der Ritzel Abdeckung.

Es musste ein Blech gefertigt werden, welches Stabil genug ist. Ich hatte noch ein Stück 1mm starkes
Edelstahlblech rumliegen, welches ich mal irgendwo demontiert hatte. Für die korrekte Form habe ich ein
Stück Pappe genommen und mich dann der Form des Motorgehäuses und den vorhandenen gewählten
Befestigungspunkten angenähert.

Hier die zum Test montierte Schablone…


Die Schablonen für die Fertigung der Halterungen aus Blech (Tank- Düsen- und Pumpenhalterung)…

Nur für die Düsen-Halterung kam das stabile Edelstahlblech zum Einsatz, die anderen Halterungen wurden
aus geeignetem Aluminiumblech gefertigt. Als Material kam auch ein altes Messing Scharnierband zur
Anwendung. Für die Tankhalterung wurde 1,5mm Aluminiumblech verwendet.

Hier die Halterung der Austrittsdüsen die dann wiederum am Edelstahlhalter verschraubt wird. Damit die
Röhrchen mit Innendurchmesser 1mm nicht zugelötet werden und anschließend auch entsprechend
geformt werden können, ohne zu knicken, habe ich 1mm Stahldraht eingeschoben.
So wird der Düsenhalter dann am Edelstahlhalter platziert und verschraubt. Der fertige Halter..

Im eingebauten Zustand, am Ritzel montiert, sieht es dann so aus …

Das montieren gestaltete sich aber wirklich schwierig. Ich musste nach der Montage den Öl-
Versorgungsschlauch hinten aufschieben, der Platz dahinter ist aber wirklich eng, da sollte man eventuell
nach einer besseren Lösung suchen. Ich habe es aber hinbekommen. Den Versorgungsschlauch des
Düsenhalters habe ich mit einem nicht verschrumpften Schrumpfschlauch überzogen und diesen zur
Zugentlastung oben an der Halterung mit einem Kabelbinder fixiert.
Die Halterung für den Tank wird lediglich hinter das Ablagefach nach oben geschoben und sie rastet, dank
der Anformung oben und seitlich, fest ein. Ich habe den Tankhalter aber trotzdem noch mit einem
Kabelbinder fixiert. Im Bild rot für den Test, im Endausbau dann natürlich schwarz.

Nun habe ich noch eine kleine Halterung gefertigt die den Füllstutzen am Rahmen fixiert. Über diesen kann
bequem, nach abnehmen der Sitzbank, der Tank befüllt werden.

Die Halterung für die Pumpe wurde so an geformt das noch ein paar Röhrchen als Zugentlastung für die
Schläuche der Pumpe angelötet und angeschraubt werden konnten. Die Lasche und das Loch für einen
Kabelbinder wurden nicht genutzt, die Pumpe sitzt so perfekt, dass eine zusätzliche Befestigung unnötig
war.
Es wurde aber auch noch ein Halterung im Cockpit benötigt die den Regentaster und die Kontroll-LED
unterbringt. Ich habe mich entschlossen die Halterung links neben dem Kombiinstrument anzubringen, da
bei mir dort schon eine USB Doppelladebuchse in Verbindung mit einer Akkuanzeige installiert ist.

Dazu musste also


auch noch eine
Schablone gefertigt
werden, mit Hilfe
dieser Vorlage wurde
dann auch wieder aus
Aluminiumblech eine
Halterung gefertigt.

Taster und LED


stammen auch aus
der Reichelt
Lieferung.

Die Bilder dokumentieren das Vorgehen ...

Jetzt wurden alle Halterungen in einem freundlichen schwarz lackiert.

Nun konnte ich mich um die eigentliche Elektronik kümmern. Bisher hatte ich ja nur die Bauteile den
programmierten Atmega168 und die Platine. Die von Dete gelieferte Platine ist übrigens von sehr guter
Qualität und dank Verzinnung der Leiterbahnen ist das Einlöten der Bauteile ein Vergnügen.
So sieht die Ausgangsituation aus..

Dann fanden nach und nach die Bauteile ihren Platz auf der Platine. Die Anleitung auf der Website von
Dete ist so perfekt, das es keine Schwierigkeiten gab die Bauteile korrekt zuzuordnen und einzulöten. Nach
einem Test auf Funktion, konnte es an den ersten echten Öler-Test gehen.

Da ich sehr gespannt, auf das Zusammenwirken mit dem BT-Modul und der Android Umgebung meines
Handys war, brauchte ich einen Versuchsaufbau.

Das USB Modul hatte ich mitbestellt weil ich während des Projekts keine Verzögerungen haben wollte, falls
es mit dem Bluetooth- Modul nicht klappen sollte.

Aber diese Vorsicht war unbegründet, das BT-Modul funktionierte auf Anhieb ohne Problem, ich war
begeistert.

Nun habe ich zwar ein eigentlich nicht benötigtes USB-Modul, das ist aber kein Problem, denn eigentlich
kann ich alles irgendwann noch einmal gebrauchen, siehe Edelstahlblech ;-).
Hier meine Version eines simplen Versuchs ...

Es funktionierte alles wie erwartet. Ein zufriedenes Grinsen machte sich in meinem Gesicht breit.

Nun ging es an die Verkabelung im Motorrad. Nachdem ich alle Kabel von der Kanzel nach hinten gezogen
hatte, konnte ich den ersten Test mit den tatsächlichen Signalen machen. Ich habe von meinem Cockpit
Panel (Taster und Regen-LED) vier Kabel nach hinten gezogen, auch wenn man die Masse für den Taster
eigentlich auch im Cockpitbereich abgreifen könnte. Auch Plus und Minus habe ich vom Cockpit geholt,
weil ich durch die USB Ladebuchse dort schon eine, über Zündung geschaltet, Stromquelle hatte. Eine
Besonderheit stellt das Tachosignal dar, welches an der ECU abgegriffen werden muss. Dazu muss der Tank
zumindest angehoben werden, auch um die Kabel gut versteckt nach hinten zu führen.
Ich möchte hier nicht so genau darauf eingehen, weil das ein eigenes Thema ist. Wer dazu mehr wissen
will, sollte sich meinen Beitrag zur Ganganzeige unter
https://fazerforum.info/viewtopic.php?f=74&t=18794&start=15 mal ansehen.

Wie man im Bild erkennen kann habe ich auch hier ein Stück Schrumpfschlauch über die Kabel und auch
den Düsenversorgungsschlauch gezogen. Dann ist nicht mehr so viel zu tun, die Platine und Pumpe
anschließen, alle Schläuche zum Tank anschließen und schauen ob alles funktioniert.

Leider tat es das, bei mir, nicht ganz so wie gewünscht!

Ich ermittelte ca. 144 Impulse vom Tachosignal pro Radumdrehung. Dabei war auch noch schlecht, dass ich
als Tachosignal jeweils einen positiven 5V Impuls erhielt. Damit kann der Rehoiler IQ 11 nicht so gut um.

Nach ein wenig Gehirn-Akrobatic, stand fest, da muss ein Frequenzteiler ran und das Signal muss pro
Impuls, ein ziehen des Signaleingangs, auf Masse sein. Dazu missbrauchte ich ein bei mir zufälliges
rumliegendes 10 stufiges LED-Lauflicht Modul. Allerdings hatte ich zuvor etliche Versuche unternommen es
mithilfe eines IC4015 zu lösen da mir eine 1:8 Teilung eigentlich ausreichend erschien. Das gelang mir aber
nicht.

Also kurzerhand das LED Lauflicht, welches idealerweise auch noch in SMD Bauweise vorlag, dafür
umgebaut. Der interne Taktgeber mit einem IC555 wurde kurzerhand, durch Trennen der entsprechenden
Leiterbahn, außer Betrieb gesetzt. Jetzt konnte das Tachosignal als Taktgeber genutzt werden. Die 10te
LED nutze ich nun für meinen neuen Takt. Das entspricht dann mal eben ca.14 Impulsen pro
Radumdrehung, was schon ein sehr viel besserer Wert ist. Damit aber ein Massesignal bereitgestellt wird,
habe ich noch ein Reedrelais nachgeschaltet.

Also habe ich auf die Platine noch ein Transistor und ein Reedrelais aufgelötet und das wird mit dem Signal
der 10ten LED angesteuert. Der Transistor steuert durch und zieht das Reedrelais an. Damit habe ich dann
sauber Masse am Rehoiler anliegen.
Das Blockschaltbild soll das Prinzip verdeutlichen..

Achtung, entgegen der Beschriftung auf dem Schaltplan im Foto muss der Transistor mit der flachen Seite
nach oben!! Ich habe dann noch die entscheidende LED des Lauflichts durch eine blaue LED ersetzt.

Damit funktioniert der Öler aus meiner Sicht sehr gut. Da ich noch kein passendes Gehäuse gefunden habe
welches die Platine beherbergen kann, aber auch klein genug ist, in den verbleibenden Platz in meinem
Einbauort zu passen, habe ich eine vorhandene Schraubenpackung genutzt. Die ist noch nicht perfekt, aber
tut fürs Erste das was es soll, die Elektronik vor äußeren Einflüssen zu schützen. Eine Motorradreinigung
mit dem Kärcher versuche ich vorerst aber nicht ;-). Ich bin noch auf der Suche nach etwas Besserem.

Einschränkend muss ich aber sagen dass ich noch nicht viel im wirklichen Betrieb erfahren konnte, weil
einfach das Wetter so ein Sch… ist. Aber ich bin zuversichtlich dass ich noch Test-Zeit bekomme (mit Glück
noch diesen Sommer ;-).

Ein paar kurze Runden im Ort haben aber die erwarteten Öler-Intervalle gezeigt. Nun muss ein längerer
Test noch zeigen wie meine Einstellungen eventuell optimiert werden können.

Ich werde mich zu gegebener Zeit melden sollten sich noch neue, eventuell auch unerwartet, Änderungen
ergeben.

Hier ein Blick von oben hinter die Verkleidung auf


den aktivierten Öler.
Im Cockpit stellt sich das dann, im fertigen Zustand, so dar ...

Mir bleibt an dieser Stelle nur eine Zusammenfassung.

Ich hoffe ich konnte alles einigermaßen verständlich erklären und habe einigen von Euch Mut gemacht sich
auch an dieses Projekt zu wagen.

Natürlich möchte ich Dete und allen Beteiligten Personen die mit der Rehoiler Entwicklung zu tun hatten,
dazu gratulieren ein sehr gutes Resultat abgeliefert zu haben. Das betrifft natürlich auch die
Konfigurationssoftware für PC und Mobile Geräte.

Wenn Ihr Vorschläge für Verbesserungen an mich oder an Dete habt dann meldet euch.

Ich für meinen Teil möchte mich bei Detlef Axon (Dete) bedanken, er hat mich mit Tipps und Ratschlägen
begleitet, wann immer ich diese benötigt habe, dabei war sogar der Telefonischer Rückruf inklusive, als ich
die ersten Misserfolge zu verzeichnen hatte.

Danke, und viel Spaß beim eventuellen Nachbauversuch!

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