You are on page 1of 100

Wechsel zwischen

Aufenthaltstiteln und
Aufenthaltszwecken in
Deutschland
Fokusstudie der deutschen nationalen Kontaktstelle
für das Europäische Migrationsnetzwerk (EMN)

Working Paper 67 | Janne Grote, Michael Vollmer

Kofinanziert
Kofinanziert durch die durch die
EuropäischeEuropäische
Union Union
Wechsel zwischen
Aufenthaltstiteln und
Aufenthaltszwecken in
Deutschland
Fokusstudie der deutschen nationalen Kontaktstelle
für das Europäische Migrationsnetzwerk (EMN)

Janne Grote
Michael Vollmer

Bundesamt für Migration und Flüchtlinge 2016


Zusammenfassung 5

Zusammenfassung
Für einen längerfristigen Aufenthalt in Deutschland ist von Kindern sowie den Eltern minderjähriger Kinder
für Drittstaatsangehörige in der Regel ein Aufenthalts- und anderen Familienmitgliedern), Ausbildungszwecke
titel zwingend notwendig. Die Erteilung eines Auf- (u. a. Schulbesuch, Berufsausbildung und Studium),
enthaltstitels sowie die damit einhergehenden Rechte Erwerbstätigkeit (u. a. Aufnahme einer hochqualifizier-
und Auflagen sind an den jeweiligen Aufenthaltszweck ten, vorübergehenden oder sonstigen Beschäftigung,
gebunden. Ändert sich der Aufenthaltszweck, muss selbständige Tätigkeiten, Forschungstätigkeit oder eine
geprüft werden, ob der Aufenthaltstitel weiter Be- unternehmensinterne Entsendung) sowie völkerrecht-
stand hat und verlängert werden kann oder ob ein liche, humanitäre und/oder politische Gründe (u. a. Asyl,
anderer Aufenthaltstitel in Frage kommt und ob die subsidiärer oder Abschiebungsschutz und Duldung).
Rechte und Auflagen in Bezug auf den neuen Aufent-
haltszweck geändert werden müssen. Daneben kann
sich auch erst durch einen mehrjährigen Besitz eines Rechtliche Voraussetzungen für einen Spur-
bestimmten Aufenthaltstitels und der Erfüllung be- wechsel
stimmter weiterer Kriterien die Möglichkeit für einen
Wechsel in einen anderen Aufenthaltstitel ergeben, Die rechtlichen Voraussetzungen zur Erteilung eines
wobei es sich hierbei um keinen „Spurwechsel“ im en- Aufenthaltstitels orientieren sich in Deutschland in
geren Sinne, sondern um eine Aufenthaltsverstetigung erster Linie an dem Aufenthaltstitel, in den gewech-
handelt. Ohnehin findet der Begriff „Spurwechsel“ in selt werden soll und weniger danach, aus welchem
der öffentlichen Debatte in Deutschland vor allem Ausgangstitel dieser Wechsel erfolgt. Sind die Voraus-
dann Anwendung, wenn es um einen Wechsel aus dem setzungen für die Erteilung eines Aufenthaltstitels
Asylstatus oder dem Status eines Geduldeten in ein erfüllt, ist ein solcher Spurwechsel in einen (anderen)
reguläres Aufenthaltsverhältnis geht. Im Folgenden Aufenthaltstitel in der Regel möglich – auch aus dem
wird der Begriff in einem weiteren Sinne gebraucht, Inland ohne vorherige Ausreise. Daneben existieren
d.h. auch andere Wechsel des Aufenthaltstitels werden für einzelne Spurwechsel jedoch prinzipielle Ein-
als Spurwechsel bezeichnet, um den grundsätzlichen schränkungen. So ist der Spurwechsel während des
Gestaltungsspielraum des deutschen Aufenthaltsrechts Studiums, während einer beruflichen Aus- oder Wei-
zu illustrieren. terbildung, für Drittstaatsangehörige im Asylverfahren
und abgelehnte Asylbewerber sowie für Inhaber eines
Schengen-Visums nur in Ausnahmefällen möglich.
Aufenthaltstitel und -zwecke Auch ist ein Wechsel in eine Aufenthaltserlaubnis zum
Zweck der Erwerbstätigkeit ausgeschlossen, wenn der
In Deutschland wird zwischen fünf Aufenthaltstiteln bestehende Aufenthaltstitel bereits die Erwerbstä-
unterschieden, deren Erteilung sich nach dem jewei- tigkeit erlaubt. Das Grundrecht auf Asyl bleibt davon
ligen Aufenthaltszweck richtet und mit allgemeinen allerdings unberührt.
sowie zweckbezogenen Voraussetzungen einhergeht.
Zu unterscheiden sind das Visum, die Aufenthaltser-
laubnis, die Niederlassungserlaubnis, die Erlaubnis zum Erteilte Aufenthaltstitel und Umfang von Spur-
Daueraufenthalt – EU sowie die Blaue Karte EU. Die wechseln
Erteilung eines Aufenthaltstitels geht dabei sowohl
mit allgemeinen als auch mit spezifischen Erteilungs- Im Jahr 2014 erhielten ca. 780.000 Drittstaatsangehöri-
voraussetzungen einher. Die Aufenthaltszwecke, die ge eine Aufenthaltserlaubnis, eine Blaue Karte EU oder
zur Erteilung eines der Aufenthaltstitel maßgeblich eine Niederlassungserlaubnis. Von diesen reisten ca.
sind, lassen sich grob wiederum nach vier Kategorien 180.000 Personen (22,9 %) im Jahr 2014 nach Deutsch-
unterscheiden: familiäre Gründe (u. a. Ehe, Nachzug land ein, während die große Mehrheit sich bereits im
6 Zusammenfassung

Land befand. Wechsel aus einer Aufenthaltserlaubnis


zu Ausbildungszwecken in eine Aufenthalts- oder
Niederlassungserlaubnis zum Zweck der Erwerbstä-
tigkeit, eine Blaue Karte EU oder in eine Aufenthalts-
erlaubnis aus familiären Gründen sind aus quantita-
tiver Sicht von besonderer Bedeutung. Dies gilt auch
für Wechsel aus einem Aufenthaltstitel zum Zweck der
Erwerbstätigkeit in eine Blaue Karte EU oder in eine
Niederlassungserlaubnis für Absolventen deutscher
Hochschulen.

Aktuelle Entwicklungen

Mit dem Gesetz zur Neubestimmung des Bleiberechts


und der Aufenthaltsbeendigung traten am 1. August
2015 Erleichterungen für Geduldete im Allgemeinen
sowie für gut integrierte geduldete Jugendliche im
Speziellen in Kraft (§ 25a AufenthG). Auch Opfern von
Menschenhandel wurde mit dem neuen Gesetz die
Erlangung einer Aufenthaltserlaubnis erleichtert. In
den Jahren zuvor waren zudem Erleichterungen und
Spurwechselmöglichkeiten insb. für Hochqualifizierte
rechtlich verankert worden. Aktuell stehen zudem
und verstärkt Spurwechselmöglichkeiten sowie er-
leichterte Teilhabemöglichkeiten von Asylbewerbern
am deutschen Arbeitsmarkt im öffentlichen, politi-
schen sowie im wissenschaftlichen Fachdiskurs im
Fokus, wobei der Ausgang dieser Debatten bzw. die
möglichen rechtlichen Anpassungen zum Zeitpunkt
der Fertigstellung dieser Arbeit noch nicht eindeutig
absehbar waren.
Inhaltsübersicht 7

Inhaltsübersicht

Zusammenfassung 5

1 Einleitung 10

2 Rechtliche Rahmenbedingungen zur Erlangung


eines Aufenthaltstitels 12

3 Rechtliche Voraussetzungen zum Wechsel des


Aufenthaltstitels und -zwecks 27

4 Zielsetzung der Ermöglichung und Beschränkung


von Spurwechseln 76

5 Fazit 80

6 Anhang 81

7 Literaturverzeichnis 86

Abkürzungsverzeichnis 89

Tabellenverzeichnis 91

Publikationen des Forschungszentrums Migration,


Integration und Asyl 92
8 Inhaltsverzeichnis

Inhaltsverzeichnis
Zusammenfassung 5

1 Einleitung 10

2 Rechtliche Rahmenbedingungen zur Erlangung


eines Aufenthaltstitels
2.1 Aufenthaltstitel und ihre grundsätzlichen Voraussetzungen
12

14
2.1.1 Schengen- und nationales Visum 14
2.1.2 Aufenthaltserlaubnis 14
2.1.3 Niederlassungserlaubnis und Erlaubnis zum Daueraufenthalt – EU  15
2.1.4 Blaue Karte EU 16
2.1.5 Anzahl der erteilten Aufenthaltstitel 2014 16

2.2 Voraussetzungen zur Erlangung eines Aufenthaltstitels nach


Aufenthaltszweck 17
2.2.1 Aufenthalt aus familiären Gründen 17
2.2.2 Aufenthalt zum Zweck der Ausbildung 19
2.2.3 Aufenthalt zum Zweck der Erwerbstätigkeit 19
2.2.4 Aufenthalt aus völkerrechtlichen, humanitären sowie politischen Gründen 22
2.2.5 Erteilte Aufenthaltstitel nach Aufenthaltszwecken im Jahr 2014 25

3 Rechtliche Voraussetzungen zum Wechsel


des Aufenthaltstitels und -zwecks
3.1 Rechtlich mögliche Wechsel des Aufenthaltszwecks und -titels
27

im Überblick 28

3.2 Erweiterte oder eingeschränkte soziale Rechte bei einem


Spurwechsel  37

3.3 Verwaltungspraktiken bei Ersterteilung und Wechsel eines


Aufenthaltstitels  68
Inhaltsverzeichnis 9

3.3.1 Online-Beantragung eines Aufenthaltstitels 68


3.3.2 Bearbeitungs- und Entscheidungszeiten 68
3.3.3 Gebühren für die Ausstellung eines Aufenthaltstitels 69
3.3.4 Anforderungen an die urkundliche Nachweispflicht 69
3.3.5 Auflagen bei Bezug von Sozialleistungen 70
3.3.6 Aufenthaltsfristen nach Aufenthaltstitel 71
3.3.7 Verlängerung der Aufenthaltsfrist durch Antrag auf einen Spurwechsel 74

3.4 Informationsangebote einzelner Akteure zu Möglichkeiten des


Spurwechsel  75

4 Zielsetzung der Ermöglichung und Beschränkung


von Spurwechseln
4.1 Politische Debatten und Zielsetzung
76

76

4.2 Wissenschaftliche Studien zum Spurwechsel 78

5 Fazit 80

6 Anhang 81

7 Literaturverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis
86

89

Tabellenverzeichnis 91

Publikationen des Forschungszentrums Migration,


Integration und Asyl 92
10 Einleitung

1 Einleitung
Um in das Bundesgebiet rechtmäßig einreisen und des Aufenthaltstitels ohne vorherige Ausreise aus dem
sich darin aufhalten zu dürfen, bedarf es grundsätzlich Bundesgebiet aus mehrerlei Hinsicht notwendig und/
einer Erlaubnis, die in Form eines Aufenthaltstitels oder erstrebenswert sein. So sind die Erteilung eines
erteilt wird. Dazu zählen das Visum, die Aufenthalts- Aufenthaltstitels sowie die damit einhergehenden
erlaubnis, die Niederlassungserlaubnis, die Erlaubnis Rechte und Auflagen an den jeweiligen Aufenthalts-
zum Daueraufenthalt – EU sowie die Blaue Karte EU. zweck gebunden. Ändert sich der Aufenthaltszweck,
Unionsbürger und ihre Familienangehörigen sowie muss geprüft werden, ob der Aufenthaltstitel weiter
Staatsangehörige des Europäischen Wirtschafts- Bestand hat und verlängert werden kann oder ein
raums (EWR-Staaten)1 und ihre Familienangehörigen anderer Aufenthaltstitel in Frage kommt und ob die
sind nach dem Freizügigkeitsgesetz/EU (FreizügG/ Rechte und Auflagen in Bezug auf den neuen Aufent-
EU) grundsätzlich von den Regelungen des Aufent- haltszweck geändert werden müssen – beispielsweise
haltsgesetzes (AufenthG) ausgenommen und von der in Bezug auf die Be- oder Entfristung des Aufenthalts,
Pflicht befreit, bei längerfristigem Aufenthalt einen das Recht zur Aufnahme einer Erwerbstätigkeit oder
Aufenthaltstitel zu besitzen (§ 2 Abs. 4 Satz 1 FreizügG/ den Bezug von Sozialleistungen (s. Kapitel 3). Daneben
EU). Diese Regelung gilt allerdings nicht für Fami- kann sich auch erst durch einen mehrjährigen Besitz
lienangehörige, die nicht Unionsbürger sind. Diese eines bestimmten Aufenthaltstitels und der Erfüllung
bedürfen für die Einreise eines Visums (§ 2 Abs. 4 bestimmter weiterer Kriterien, die Möglichkeit für
Satz 2 FreizügG/EU). Schweizer Staatsbürgern ist eine einen Wechsel in einen anderen Aufenthaltstitel erge-
Aufenthaltserlaubnis von Amts wegen auszustellen ben, der bestimmte Erleichterungen mit sich bringt,
(§ 28 AufenthV). Auch bestimmte Personen- und Be- wie z. B. eine Entfristung oder eine auflagenunabhän-
rufsgruppen unter den ansonsten visums- und aufent- gige Erlaubnis zur Aufnahme einer Erwerbstätigkeit
haltstitelpflichtigen Drittstaatsangehörigen können im Bundesgebiet. Es handelt sich in diesen Fällen teil-
von der Aufenthaltstitelpflicht befreit sein. Dies gilt weise nicht um einen Spurwechsel im engeren Sinne
auch für Staatsangehörige bestimmter Herkunftslän- sondern um eine Aufenthaltsverstetigung, die mit
der, wenn diese sich nicht länger als drei Monate und/ einem Wechsel des Aufenthaltstitels einhergeht. Der
oder nicht zum Zweck einer Erwerbstätigkeit in der Fokus dieser Studie liegt zwar auf Spurwechseln im
Bundesrepublik aufhalten.2 engeren Sinne, wo möglich, werden jedoch auch die
Möglichkeiten und Bedingungen einer Aufenthalts-
Für Drittstaatsangehörige, die sich längerfristig in verstetigung dokumentiert, sofern diese mit einem
Deutschland aufhalten und hierfür einen entspre- Wechsel des Aufenthaltstitels einhergehen. Der Be-
chenden Aufenthaltstitel benötigen, kann der Wechsel griff „Spurwechsel“ an sich findet in der öffentlichen
Debatte in Deutschland vor allem dann Anwendung,
wenn es um einen Wechsel aus dem Asylstatus oder
1 Neben den EU-Mitgliedstaaten gehören Island, Liechten- dem Status eines Geduldeten in ein reguläres Auf-
stein und Norwegen zu den EWR-Staaten. enthaltsverhältnis geht. Im Folgenden wird dieser in
2 Siehe für Ausnahmeregelungen u. a. die Einreise- und einem weiteren Sinne gebraucht, d.h. auch andere
Aufenthaltsbestimmungen im Bundesgebiet der §§ 3-42
Wechsel des Aufenthaltstitels werden als Spurwechsel
AufenthG, die entsprechenden Ausführungen in der All-
gemeinen Verwaltungsvorschrift zum Aufenthaltsgesetz bezeichnet, um den grundsätzlich vorhandenen Ge-
(AVwVAufenthG), §§ 15-30 der Aufenthaltsverordnung staltungsspielraum des deutschen Aufenthaltsrechts
(AufenthV) sowie Anhang II der Verordnung (EG) Num-
mer 539/2001 des Rates vom 15. März 2001 zur Aufstel-
zu illustrieren.
lung der Liste der Drittländer, deren Staatsangehörige
beim Überschreiten der Außengrenzen im Besitz eines In der vorliegenden Studie werden sowohl die Voraus-
Visums sein müssen, sowie der Liste der Drittländer,
deren Staatsangehörige von der Visumpflicht befreit sind setzungen für die Erteilung bestimmter Aufenthaltsti-
(ABl. EG Nr. L 81 S. 1). tel zu den spezifischen Zwecken als auch die Wechsel-
Einleitung 11

möglichkeiten und die damit einhergehenden Rechte auf Daten des Ausländerzentralregisters (AZR), der
und Auflagen dokumentiert. Die Studie beantwortet Europäischen Statistikbehörde (Eurostat) sowie des
dabei in erster Linie die folgenden Forschungsfragen: Wanderungsmonitorings des Bundesamts für Migrati-
on und Flüchtlinge (BAMF) zurückgegriffen wurde.
„„ Welche Wechsel zwischen Aufenthaltstiteln und
-zwecken (Spurwechsel) sind erlaubt und welche Die vorliegende Fokus-Studie ist im Rahmen des
Auswirkungen haben einzelne Spurwechsel auf die Europäischen Migrationsnetzwerkes (EMN) bearbei­
sozialen und politischen Rechte sowie den Zugang tet worden.3 Sie wird von allen teilnehmenden EU-
zum Arbeitsmarkt oder zu Bildungsmaßnahmen? Mitgliedstaaten sowie von Norwegen nach einheit­
lichen Kriterien und einer weitgehend vorgegebenen
„„ Welche Motive waren für den Gesetzgeber und Gliederung erstellt und am Ende mit den Studien der
weitere Akteure leitend, bestimmte Spurwechsel zu anderen nationalen EMN-Kontaktstellen in einem ver-
ermöglichen und mit welchen Argumenten wurde gleichenden Synthesebericht zusammengeführt und
für eine Ermöglichung des Spurwechsels plädiert? aufbereitet.

Die Wechselvoraussetzungen und Wechselausschlüsse


richten sich in der Regel nach den Aufenthaltstiteln
und -zwecken, in die gewechselt werden soll. Aus
diesem Grund skizziert Kapitel 2 zunächst die Voraus-
setzungen zur Erteilung der einzelnen Aufenthaltstitel
nach Aufenthaltszwecken. Kapitel 3 bereitet die einzel-
nen Wechselmöglichkeiten zwischen Aufenthaltstiteln
und -zwecken auf, die kein vorheriges Verlassen des
Bundesgebiets erfordern. Dabei werden sowohl die
Rechtsgrundlagen und Voraussetzungen für die ein-
zelnen Wechsel dokumentiert als auch die Frage be-
antwortet, ob sich die Kriterien zur Beantragung eines
Wechsels von jenen unterscheiden, wenn erstmalig
ein Aufenthaltstitel beantragt wird (Kapitel 3.1). Des-
weiteren werden in Kapitel 3.2 Leistungen und Rechte
miteinander verglichen, die für die betreffende Person
mit einem Spurwechsel einhergehen (u. a. in Bezug
auf das Recht zur Erwerbstätigkeit, den Bezug von
Sozialleistungen, Teilhabemöglichkeiten an Bildungs-
angeboten, die Befristung des Aufenthaltstitels sowie
Mobilitätsbestimmungen). Kapitel 3.3 vergleicht die
rechtlichen Voraussetzungen, Verwaltungspraktiken
und Leistungsansprüche wiederum hinsichtlich der
Frage, ob sich diese verändern, wenn es sich um eine
Erstbeantragung eines Aufenthaltstitels oder um einen
Antrag auf einen Aufenthaltsstatuswechsel handelt.
Kapitel 4 skizziert jüngere Debatten zum Spurwechsel
in Bezug auf bestimmte Personengruppen (z. B. die
Erteilung einer Aufenthaltserlaubnis für Geduldete,
für Studierende nach erfolgreichem Abschluss ihres
Studiums, für Opfer von Menschenhandel sowie für
(hoch-)qualifizierte Drittstaatsangehörige).

3 Wir bedanken uns bei Merve Kania für die Recherchear-


Im Anhang finden sich schließlich statistische Daten beit im Rahmen ihres Praktikums im Forschungszent-
zu einer Auswahl der möglichen Spurwechsel, wobei rum des BAMF.
12 Rechtliche Rahmenbedingungen zur Erlangung eines Aufenthaltstitels

2 Rechtliche Rahmenbe-
dingungen zur Erlangung
eines Aufenthaltstitels
Der längerfristige Aufenthalt im Bundesgebiet setzt dem an einen Stammberechtigten gebundenen Auf-
grundsätzlich die Einreise mit einem Visum vor- enthaltstitel – bspw. im Falle des Familiennachzugs
aus, in dem der Aufenthaltszweck definiert ist. Im zu Deutschen oder zu ausländischen Staatsbürgern
Umkehrschluss heißt das, dass ein Wechsel des Auf- (§§ 28-30 AufenthG) – ein eigenständiges Aufenthalts-
enthaltstitels i. d. R. die vorherige Ausreise des Dritt- recht resultiert, etwa durch das Scheitern der Ehe
staatsangehörigen voraussetzt und dieser in seinem oder der eheähnlichen Gemeinschaft (§ 31 AufenthG).
Herkunftsland für eine geplante Wiedereinreise nach Umgekehrt kann aus jedem anderen Aufenthaltstitel
Deutschland ein neues Visum mit einem neuen Auf- in einen Titel zum Zweck der Familienzusammenfüh-
enthaltszweck beantragen muss. Das deutsche Recht rung gewechselt werden, sofern die dafür notwendi-
kennt jedoch auch Ausnahmen, für die ein Wechsel gen Voraussetzungen erfüllt werden.
des Aufenthaltstitels- und/oder des Aufenthaltszwecks
ohne vorherige Ausreise aus dem Bundesgebiet mög- Im Bereich des Humanitären soll Ausreisepflichti-
lich ist. So heißt es in § 5 Abs. 2 AufenthG, dass vom gen, die Integrationsleistungen erbracht haben, der
Verfahren der Aus- und Wiedereinreise abgesehen Wechsel in die Spur des rechtmäßigen Aufenthalts
werden kann, „wenn die Voraussetzungen eines An- ermöglicht werden. Die über Beschlüsse der Innen-
spruchs auf Erteilung erfüllt sind oder es aufgrund ministerkonferenz zum Bleiberecht zunächst in eine
besonderer Umstände des Einzelfalls nicht zumutbar gesetzliche Altfallregelung überführten Regularien
ist, das Visumverfahren nachzuholen“. „Spurwechsel“ (§§ 104a und 104b AufenthG), mündeten jüngst in
sind rechtlich gesehen also grundsätzlich zulässig. einer stichtagsunabhängigen Bleiberechtsregelung
(§§ 25a und 25b AufenthG). Geduldeten Drittstaatsan-
Bei nicht von Anfang an zeitlich befristeten Aufenthal- gehörigen, die für das Abschiebehindernis nicht selbst
ten (wie bspw. der Saisonarbeit) geht der Gesetzgeber verantwortlich gemacht werden, kann der Wechsel in
jedoch von einem eher linearen Verlauf von zweckge- einen Aufenthaltstitel nach § 25 Abs. 5 AufenthG er-
bundenen Aufenthalten aus, d. h. dass ein befristeter möglicht werden. Ziel der Regelung ist es, sogenannte
Aufenthaltstitel (bspw. zu Erwerbszwecken) nach Kettenduldungen zu verhindern. Mit § 18a AufenthG
Ablauf des in der Aufenthaltserlaubnis definierten wurde zudem ein Aufenthaltstitel eingeführt, der es
Zeitraums zunächst verlängert wird und irgendwann – qualifizierten Geduldeten ermöglicht, in Deutschland
sofern die jeweiligen Voraussetzungen erfüllt sind – in einer Beschäftigung nachzugehen.
die Erteilung eines vom Aufenthaltszweck losgelösten
unbefristeten Aufenthaltstitels mündet, etwa in eine Generell haben die ökonomischen Aspekte der Mi-
Niederlassungserlaubnis und/oder eine Erlaubnis zum gration in den vergangenen Jahren besondere Auf-
Daueraufenthalt EU. Vor diesem Hintergrund müssen merksamkeit erfahren, was letztlich in eine Vielzahl
‚Spurwechsel‘ im engeren Sinne also als Abweichung gesetzlicher Neuerungen führte, etwa für Studierende
von dem im Gesetz idealtypisch angenommenen line- und Auszubildende. Während die Möglichkeiten für
aren Aufenthaltsverlauf betrachtet werden. Nichtsdes- einen Spur- oder auch nur für einen Fachwechsel wäh-
totrotz kommen diese in Deutschland sehr häufig vor. rend des Studiums so bspw. nach wie vor stark einge-
schränkt sind, eröffnet sich nach dem erfolgreichen
Das gilt insbesondere für die vielfältigen Formen der Studienabschluss die Option auf eine längerfristige
Familienzusammenführung, etwa dann, wenn aus oder sogar dauerhafte Perspektive in Deutschland. So
Rechtliche Rahmenbedingungen zur Erlangung eines Aufenthaltstitels 13

dürfen sich erfolgreiche Hochschulabsolventen auf Asylantrags ein. Der Wechsel bleibt aufenthaltsrecht-
Grundlage von § 16 Abs. 4 AufenthG bis zu 18 Monate lich jedoch nicht folgenlos. So erlöschen eine Visum-
zur Suche nach einer dem Hochschulstudium ent- befreiung oder ein Aufenthaltstitel mit einer Gesamt-
sprechenden Arbeitsstelle aufhalten und – sofern die geltungsdauer von bis zu sechs Monaten (§ 55 Abs. 2
Suche erfolgreich verläuft – in einen Aufenthaltstitel AsylVfG) ebenso wie ein humanitärer Aufenthaltstitel,
zu Erwerbszwecken wechseln (bspw. §§ 18 oder 19a der bspw. in einem Resettlementverfahren erteilt wor-
AufenthG). Ähnliches gilt für Drittstaatsangehörige, den ist (§ 51 Abs. 1 Nr. 8 AufenthG). Ein Spurwechsel
die in Deutschland eine anerkannte Berufsausbildung aus einem laufenden Asylverfahren ist kaum möglich
absolvieren oder absolviert haben (§ 17 AufenthG). und beschränkt sich auf Fälle, in denen ein Erteilungs-
Sie dürfen sich nach dem erfolgreichen Abschluss für anspruch besteht. Im Regelfall handelt es sich dabei
einen Zeitraum von bis zu 12 Monaten im Land auf- um die Familienzusammenführung sowie um beson-
halten, um nach einer der Ausbildung entsprechenden dere Ausnahmefälle, an denen die Bundesrepublik
Stelle zu suchen und – sofern die Suche erfolgreich ein gesondertes Interesse hat und für die die oberste
verläuft – in einen entsprechenden Aufenthaltstitel zu Landesbehörde ihre Zustimmung erteilen muss. Im
Erwerbszwecken wechseln. Der erst in jüngster Zeit weiteren Verlauf des Asylverfahrens zeigt sich dann die
geschaffene § 18c AufenthG ermöglicht Drittstaatsan- bekannte Systematik: Ist das auf humanitären Grün-
gehörigen die Einreise zum Zweck der Arbeitsplatz- den basierende Asylverfahren erfolgreich, wird auch
suche und nach einer erfolgreichen Suche einen im Folgenden die Spur des Humanitären beibehalten
Wechsel in den entsprechenden Aufenthaltstitel (bspw. (Abschnitt 5 AufenthG). Wird der Asylantrag negativ
nach §§ 18 oder 19a AufenthG). Wird ein Drittstaatsan- beschieden oder nimmt der Drittstaatsangehörige
gehöriger, der sich bereits in Deutschland zu Erwerbs- diesen zurück, so ist er ausreispflichtig und erhält vor
zwecken aufhält, arbeitslos, dann eröffnet ihm der der Ausreise allenfalls einen vorrübergehenden Auf-
Wechsel in einen Aufenthaltstitel nach § 18c AufenthG enthaltstitel aus völkerrechtlichen, humanitären oder
für die Bezugsdauer von Arbeitslosengeld I (nach politischen Gründen (§ 10 Abs. 3 AufenthG). Sofern der
SGB III) ein vorläufiges Bleiberecht in Deutschland Ausreise jedoch Hindernisse im Weg stehen, die der
und zugleich die Möglichkeit, nach einer erfolgreichen Antragsteller nicht selbst zu verantworten hat, kann
Arbeitsplatzsuche erneut einen Aufenthaltstitel zu dieser in die Spur eines Erwerbsaufenthalts wechseln,
Erwerbszwecken zu beantragen. sofern er über die notwendigen beruflichen Qualifika-
tionen verfügt (§ 18a AufenthG). Am Ende dieses We-
Spurwechsel folgen in Deutschland also einer eigenen ges ist dann auch in diesem Fall eine Niederlassungs-
Zielsystematik, die nichtsdestotrotz die Veränderung erlaubnis oder eine Erlaubnis zum Daueraufenthalt
von persönlichen Lebenslagen berücksichtigt, d. h. EU möglich. Im Einzelfall kann es zudem im Ermessen
eine Eheschließung ist bspw. auch für Studierende der zuständigen Ausländerbehörde liegen, einen Spur-
aus Drittstaaten möglich, ohne dass deswegen der wechsel zu genehmigen und einen Aufenthaltstitel
Aufenthaltstitel gewechselt werden muss. In der Praxis (mit bestimmten Auflagen) zu erteilen oder nicht. Die
werden deshalb theoretisch mögliche Wechsel häufig Praxis kann hier je nach Ausländerbehörde variieren.
nicht oder nur in einigen wenigen Ausnahmefällen
vollzogen, weil keine wirklichen Vorteile entstehen Die Wechselbedingungen und Wechselausschlüsse
oder neue Vorteile mit dem Verlust alter einhergehen richten sich in Deutschland über die beschriebenen
können. So können bspw. Einschränkungen bei einem Fälle hinaus in der Regel nach den Voraussetzungen
Aufenthaltstitel zu Erwerbszwecken, etwa zu Art und der Aufenthaltstitel, in die gewechselt werden soll, und
Umfang der Tätigkeit, bei einem Wechsel in einen den ihnen zugrundeliegenden Aufenthaltszwecken.
Familienstatus entfallen; gleichzeitig wird der eigene Um nachvollziehen zu können, aus welchem Aufent-
Aufenthalt jedoch abhängig von dem des Ehegatten. haltstitel und -zweck in welchen anderen Aufenthalts-
titel und -zweck gewechselt werden kann, werden im
Gravierender sind i. d. R. jedoch die Folgen eines Folgenden die jeweiligen Voraussetzungen zur Ertei-
Wechsels in den Status eines Asylbewerbers (s. u.). lung der einzelnen Aufenthaltstitel skizziert.
Grundsätzlich kann keinem in Deutschland aufhäl-
tigen Drittstaatsangehörigen ein solches Verfahren
versagt werden; das Grundgesetz (Art. 16a GG) räumt
jedem Antragsteller das Recht auf Prüfung seines
14 Rechtliche Rahmenbedingungen zur Erlangung eines Aufenthaltstitels

2.1 Aufenthaltstitel und ihre grundsätz- Detail zum Ablauf der Visumbeantragung und -ver-
lichen Voraussetzungen gabe: Parusel/Schneider 2012: 113). Die Erteilung des
nationalen Visums richtet sich wiederum nach den für
In Deutschland wird zwischen fünf Aufenthaltstiteln die weiteren vier Aufenthaltstitel geltenden Vorschrif-
unterschieden, deren Erteilung sich nach dem jewei- ten für längerfristige Aufenthalte (vgl. § 6 AufenthG).
ligen Aufenthaltszweck richtet und mit allgemeinen Somit müssen bereits für die Erteilung des nationalen
sowie zweckbezogenen Voraussetzungen einhergeht. Visums neben den allgemeinen Regelerteilungsvo-
Zu unterscheiden sind das Visum, die Aufenthaltser- raussetzungen auch die im Folgenden aufgeführten
laubnis, die Niederlassungserlaubnis, die Erlaubnis zum Voraussetzungen für die Erteilung der anderen Auf-
Daueraufenthalt – EU und die Blaue Karte EU. Für die enthaltstitel nachgewiesen sein, die nach der Einreise
Erteilung eines Aufenthaltstitels wird in der Regel anschließend im Bundesgebiet beantragt werden (vgl.
vorausgesetzt, dass AVwVAufenthG 6.4.1). Sofern der Drittstaatsangehö-
rige länger als drei Monate im Bundesgebiet aufhältig
„1. der Lebensunterhalt gesichert ist, sein oder einer Erwerbstätigkeit nachgehen will, ist für
1 a. die Identität und, falls er nicht zur Rückkehr die Erteilung eines nationalen Visums grundsätzlich
in einen anderen Staat berechtigt ist, die die Zustimmung der zuständigen Ausländerbehörde
Staatsangehörigkeit des Ausländers geklärt am beabsichtigten Aufenthaltsort notwendig, wobei
ist, folgende Ausnahme gilt: „Gemäß der Umkehrung des
2. kein Ausweisungsinteresse besteht, § 31 Abs. 1 Nr. 1 AufenthV müssen die Ausländerbehör-
3. soweit kein Anspruch auf Erteilung eines den der Visumserteilung an Antragstellerinnen und
Aufenthaltstitels besteht, der Aufenthalt des Antragsteller, die über die Blaue Karte EU oder über
Ausländers nicht aus einem sonstigen Grund eine Erwerbstätigkeit in einem der zu den Mangelbe-
Interessen der Bundesrepublik Deutschland rufen von der Positivliste der BA zählenden Beschäf-
beeinträchtigt oder gefährdet und tigungen zuwandern wollen, nicht mehr zustimmen.
4. die Passpflicht nach § 3 erfüllt wird“ Dies gilt, sofern die Antragstellerinnen und Antragstel-
(§ 5 Abs. 1 AufenthG). ler keinen relevanten Voraufenthalt in Deutschland
hatten“ (BMWi 2014: 16). Nationale Visa werden in der
Für die Erteilung einer Aufenthaltserlaubnis, einer Regel für drei Monate ausgestellt, können aber auch
Niederlassungserlaubnis oder einer Erlaubnis zum mit der Verpflichtung erteilt werden, nach Einreise
Daueraufenthalt – EU ist in der Regel zusätzlich zu sofort bei der Ausländerbehörde vorzusprechen (vgl.
den genannten Voraussetzungen erforderlich, dass AVwVAufenthG 6.4.2.2).
die betreffende Person bereits mit dem erforderlichen
Visum eingereist ist und die für die Erteilung maßgeb-
lichen Angaben bereits im Visumantrag gemacht hat 2.1.2 Aufenthaltserlaubnis
(§ 5 Abs. 2 AufenthG).
Die Aufenthaltserlaubnis ist ein befristeter Aufent-
haltstitel, der für unterschiedliche Aufenthaltszwecke4
2.1.1 Schengen- und nationales Visum erteilt wird und bei dem sich die Befristung nach dem
jeweiligen beabsichtigten Aufenthaltszweck orientiert
Das Visum wird für die Einreise und den anschlie- (§ 7 AufenthG).5 Regelmäßig erfolgt dabei die erste Be-
ßenden kurzfristigen Aufenthalt benötigt. Es wird fristung nicht für die gesamte Dauer des Aufenthaltes;
zwischen Schengen-Visa („C-Visa“) für kurzfristige
Aufenthalte bis zu drei Monaten (§ 6 Abs. 1f AufenthG)
und nationalen Visa („D-Visa“) für längerfristige Auf- 4 Eine Übersicht aller möglichen Aufenthaltszwecke zur
Erlangung einer Aufenthalts- oder Niederlassungserlaub-
enthalte unterschieden (§ 6 Abs. 3 AufenthG). Beide nis finden sich in der Anlage der Verordnung zur Durch-
müssen in der Regel vor der Einreise beantragt und führung des Gesetzes über das Ausländerzentralregister
erteilt werden und für beide gelten die oben genann- (AZRG-Durchführungsverordnung – AZRG-DV) in den
Tabellenteilen 10 und 11.
ten, grundsätzlichen Erteilungsvoraussetzungen bzgl.
5 In begründeten Fällen kann eine Aufenthaltserlaubnis
der Sicherung des Lebensunterhalts, der Ausschluss auch für einen nicht im Gesetz vorgesehenen Aufent-
einer Gefahr für die öffentliche Sicherheit etc. (vgl. im haltszweck erteilt werden (§ 7 Abs. 1 Satz 3 AufenthG).
Rechtliche Rahmenbedingungen zur Erlangung eines Aufenthaltstitels 15

erforderlichenfalls wird die jeweilige Aufenthaltser- der Lebensverhältnisse im Bundesgebiet6 sowie über
laubnis verlängert. So wird eine Aufenthaltserlaubnis ausreichenden Wohnraum für sich und ihre mit ihnen
u. a. zum Zweck einer Ausbildung, einer Erwerbstätig- in häuslicher Gemeinschaft lebenden Familienan-
keit, aus völkerrechtlichen, humanitären oder politi- gehörigen verfügen, keine Vorstrafen haben und bei
schen Gründen, aus familiären Gründen oder in den denen keine Gründe der öffentlichen Sicherheit oder
Fällen erteilt, wenn es sich um Opfer von Menschen- Ordnung der Erteilung entgegenstehen. Für einzelne
handel, um ehemalige Deutsche, die nach Deutschland Personengruppen sowie unter bestimmten Bedin-
zurückkehren wollen oder um Drittstaatsangehörige gungen kann von einzelnen dieser Voraussetzungen
handelt, die im Besitz eines Daueraufenthalts in einem abgesehen werden (vgl. § 9 Abs. 2 und 3 AufenthG für
anderen Mitgliedstaat der Europäischen Union (EU) die Niederlassungserlaubnis). Auf die erforderlichen
sind (vgl. BAMF 2015a). Die Aufenthaltszeiten mit der Zeiten des Besitzes einer Aufenthaltserlaubnis werden
Aufenthaltserlaubnis bilden in der Regel die Grundla- folgende Zeiten angerechnet:
ge für die Erteilung eines unbefristeten Aufenthalts-
titels (Niederlassungserlaubnis und Erlaubnis zum „1. die Zeit des früheren Besitzes einer Aufent-
Daueraufenthalt – EU). haltserlaubnis oder Niederlassungserlaubnis,
wenn der Ausländer zum Zeitpunkt seiner
Ausreise im Besitz einer Niederlassungser-
2.1.3 Niederlassungserlaubnis und Erlaubnis laubnis war, abzüglich der Zeit der dazwi-
zum Daueraufenthalt – EU schen liegenden Aufenthalte außerhalb des
Bundesgebiets, die zum Erlöschen der Nie-
Die Niederlassungserlaubnis und die Erlaubnis zum derlassungserlaubnis führten; angerechnet
Daueraufenthalt – EU sind unbefristete Aufenthalts- werden höchstens vier Jahre,
titel, bei denen die Voraussetzungen zur Erteilung 2. höchstens sechs Monate für jeden Aufenthalt
weitestgehend gleichgestellt sind. Die Erlaubnis zum außerhalb des Bundesgebiets, der nicht zum
Daueraufenthalt – EU geht im Unterschied zur Nie- Erlöschen der Aufenthaltserlaubnis führte,
derlassungserlaubnis allerdings mit dem Recht auf 3. die Zeit eines rechtmäßigen Aufenthalts zum
Weiterwanderung in einen anderen EU-Mitgliedstaat Zweck des Studiums oder der Berufsausbil-
und ein Recht auf Erteilung eines dort befristeten dung im Bundesgebiet zur Hälfte“ (§ 9 Abs. 4
Aufenthaltstitels einher. Die Niederlassungserlaubnis AufenthG).
bietet gegenüber der Erlaubnis zum Daueraufenthalt-
EU allerdings den Vorteil, „dass sie nicht nach § 51 Abweichend von den Voraussetzungen kann Dritt-
Abs. 9 S. 1 Nr. 5 AufenthG mit der Erteilung eines staatsangehörigen unter bestimmten Bedingungen
Daueraufenthaltsrechts in einem anderen Mitglied- (z. B. nach § 9 Abs. 3 bei Ehegatten oder Auszubilden-
staat automatisch erlischt; der Ausländer ist auch im den) sowie nach kürzerer Frist eine Niederlassungs-
Hinblick darauf bei Vorliegen der Erteilungsvorausset- erlaubnis erteilt werden – u. a. bei selbständig Tätigen
zungen sowohl der Niederlassungserlaubnis als auch (nach § 21 Abs. 4 AufenthG), Hochqualifizierten (§ 19
der Erlaubnis zum Daueraufenthalt-EU berechtigt, Abs. 1 AufenthG), Inhabern einer Blauen Karte EU
dass ihm beide zugleich erteilt werden (BVerwG EZAR (§ 19a Abs. 6), bei Familiennachzug zu Deutschen (§ 28
NF 24 Nr. 15)“ (Kluth/Heusch 2015: § 9 AufenthG Abs. 2 AufenthG) oder bei ausländischen Ehegatten im
Niederlassungserlaubnis RN 2). Einen der beiden Fall einer Aufhebung der Ehe (§ 31 Abs. 3 AufenthG).
Aufenthaltstitel erteilt bekommen jene Drittstaatsan- Einem minderjährigen Drittstaatsangehörigen, der
gehörigen, die u. a. seit fünf Jahren eine Aufenthalts- eine Aufenthaltserlaubnis aus familiären Gründen
erlaubnis besitzen, die ihren Lebensunterhalt und besitzt, ist eine Niederlassungserlaubnis zu erteilen,
den ihrer Familienangehörigen sichern können, über wenn er bei Vollendung des 16. Lebensjahres seit fünf
eine Beschäftigungserlaubnis verfügen, mindestens
60 Monate Pflichtbeiträge oder freiwillige Beiträge zur
gesetzlichen Rentenversicherung nachweisen können 6 Die ausreichenden Kenntnisse der deutschen Sprache
(§ 9 Abs. 2 Satz 1 Nr. 3 AufenthG), über ausreichende sowie Grundkenntnisse der Rechts- und Gesellschafts-
Kenntnisse der deutschen Sprache sowie Grund- ordnung und der Lebensverhältnisse im Bundesgebiet
können durch den erfolgreichen Besuch eines Integra-
kenntnisse der Rechts- und Gesellschaftsordnung und tionskurses nachgewiesen werden (§ 9 Abs. 2 Satz 2 Auf-
enthG).
16 Rechtliche Rahmenbedingungen zur Erlangung eines Aufenthaltstitels

Jahren im Besitz der Aufenthaltserlaubnis ist. Das am 1. August 2012 in Deutschland in Kraft trat und im
Gleiche gilt, wenn der Drittstaatsangehörige volljährig Aufenthaltsgesetz u. a. durch § 19a umgesetzt wurde.
und seit fünf Jahren im Besitz der Aufenthaltserlaub- Sie wird Drittstaatsangehörigen erteilt, die einer ihrer
nis ist und einige weitere Bedingungen erfüllt (§ 35 Qualifikation angemessenen Beschäftigung nachge-
AufenthG). Auch bei besonders gelagerten politischen hen wollen. Voraussetzung zur Erteilung ist, dass die
Interessen kann durch das Bundesministerium des betreffende Person über einen nach § 19a AufenthG
Innern (BMI) eine Niederlassungserlaubnis erteilt anerkannten und qualifizierten Hochschulabschluss
werden (§ 23 Abs. 2 AufenthG). Drittstaatsangehörige, verfügt und ein konkretes Arbeitsplatzangebot oder
die aufgrund völkerrechtlicher, humanitärer oder ein bereits unterschriebener bzw. bereits bestehender
politischer Gründe eine Aufenthaltserlaubnis erhalten Arbeitsvertrag vorliegt. Sofern es sich nicht um eine
haben, können nach fünf Jahren im Besitz einer Auf- zustimmungsfreie Beschäftigung handelt, muss die
enthaltserlaubnis eine Niederlassungserlaubnis und Zustimmung der Bundesagentur für Arbeit vorliegen.
damit einen unbefristeten Aufenthalt beantragen (§ 26 Desweiteren muss ein Mindestgehalt9 bezogen wer-
Abs. 4 AufenthG). den, dessen Höhe vom Bundesministerium für Arbeit
und Soziales (BMAS) festgelegt wird (§ 19a Abs. 1
Die Voraussetzungen für die Erlaubnis zum Dauer- AufenthG). Deutsche Sprachkenntnisse müssen nicht
aufenthalt – EU (§ 9a AufenthG), die sich nach der nachgewiesen werden. Die Blaue Karte EU wird bei
EU-Daueraufenthaltsrichtline (Artikel 2 Buchstabe b erstmaliger Erteilung auf höchstens vier Jahre befris-
RL 2003/109/EG)7 richten, sind weitgehend iden- tet.
tisch mit den Vorgaben der Niederlassungserlaubnis,
allerdings bestehen für einzelne Personengruppen
weitergehende Einschränkungen bei der Erteilung. So 2.1.5 Anzahl der erteilten Aufenthaltstitel 2014
ist beispielsweise die Erteilung einer Erlaubnis zum
Daueraufenthalt – EU in der Regel für Drittstaatsan- Im Wanderungsmonitoring des Bundesamts für Mig-
gehörige ausgeschlossen, die sich zum Studium, zur ration und Flüchtlinge werden seit dem Jahr 2012 die
Berufsausbildung oder zu einem anderen vorüberge- jährlich erteilten Aufenthaltstitel für Drittstaatsange-
henden Zweck im Bundesgebiet aufhalten (§ 9a Abs. 3 hörige dokumentiert, wofür Daten des Ausländer-
Nr. 4 und 5 AufenthG) oder die über eine Aufenthalts- zentralregisters aufbereitet werden. Bei der Detailbe-
erlaubnis aus völkerrechtlichen, humanitären oder po- schreibung liegt ein Fokus des Wanderungsmonito-
litischen Gründen verfügen (§ 9a Abs. 3 Nr. 1 AufenthG rings auf Aufenthaltstiteln, die zu Zwecken der Ausbil-
Bei der Berechnung von erforderlichen Aufenthalts- dung und Erwerbstätigkeit erteilt werden.
zeiten zur Erteilung der Erlaubnis zum Daueraufent-
halt – EU werden teilweise auch vorherige Aufenthalte So erhielten im Jahr 2014 laut Wanderungsmonito-
im und außerhalb des Bundesgebiets angerechnet (vgl. ring „insgesamt 598.487 Drittstaatsangehörige (6,2 %
§ 9b AufenthG). mehr als im Jahr 2013) eine Aufenthaltserlaubnis oder
eine Blaue Karte EU (beides zeitlich befristete Aufent-
haltstitel). An 180.894 Drittstaatsangehörige (-4,8 %)
2.1.4 Blaue Karte EU wurde eine Niederlassungserlaubnis und damit ein
unbefristeter Aufenthaltstitel vergeben. Von diesen
Die Blaue Karte EU geht auf die europäische Hochqua- zusammengerechnet 779.381 Personen sind 22,9 %
lifiziertenrichtlinie (RL 2009/50/EG)8 zurück, die (178.364 Personen) im Jahr 2014 nach Deutschland
eingereist. Zum primären Zweck der Ausübung einer
Erwerbstätigkeit oder zur Arbeitsplatzsuche wurden
an insgesamt 75.805 Personen Aufenthaltstitel er-
7 Richtlinie 2003/109/EG des Rates vom 25. November
2003 betreffend die Rechtsstellung der langfristig aufent-
haltsberechtigten Drittstaatsangehörigen. Das entspre- 9 Grundsätzlich liegt das zu erzielende Mindestjahresgehalt
chende Richtlinienumsetzungsgesetz trat am 28.08.2007 bei zwei Dritteln der jährlichen Beitragsbemessungsgren-
im nationalen Recht in Kraft. ze in der allgemeinen Rentenversicherung (2015: 48.400
8 Richtlinie 2009/50/EG des Rates vom 25. Mai 2009 über Euro). Bei Mangelberufen der ISCO-Gruppen 21, 221 und
die Bedingungen für die Einreise und den Aufenthalt von 25 liegt die Gehaltsgrenze bei 52 % der jährlichen Bei-
Drittstaatsangehörigen zur Ausübung einer hochqualifi- tragsbemessungsgrenze in der allgemeinen Rentenversi-
zierten Beschäftigung. cherung (2015: 37.752 Euro).
Rechtliche Rahmenbedingungen zur Erlangung eines Aufenthaltstitels 17

teilt (+5,3 % gegenüber dem Vorjahr)“ (Rühl/Schmidt Aufenthaltserlaubnis für anerkannte Schutzberech-
2015: 5, vgl. für den Wechsel von Aufenthaltstiteln und tigte sowie für solche Personen ausgeklammert, die
-zwecken Kapitel 2.2.5 und den statistischen Anhang durch kriminelle Einflussnahme den Spurwechsel
dieser Studie). erwirken konnten (z. B. in Form von Bestechung oder
Dokumentenfälschung).

2.2 Voraussetzungen zur Erlangung


eines Aufenthaltstitels nach 2.2.1 Aufenthalt aus familiären Gründen
Aufenthaltszweck
Familie umfasst in erster Linie Ehepartner und ihre
Die Aufenthaltszwecke, die zur Erteilung eines der minderjährigen Kinder. Die rechtlichen Vorgaben
Aufenthaltstitel maßgeblich sind, lassen sich grob zur Erteilung eines Aufenthaltstitels aus familiären
nach vier Kategorien unterscheiden: Gründen sind in den §§ 27-36 AufenthG festgehalten.
So wird zunächst grundsätzlich definiert, dass die Auf-
„„ Familiäre Gründe (Ehe, Nachzug von Kindern so- enthaltserlaubnis zur Herstellung und Wahrung der
wie den Eltern minderjähriger Kinder und anderen familiären Lebensgemeinschaft im Bundesgebiet für
Familienmitgliedern) ausländische Familienangehörige (Familiennachzug)
„„ Ausbildung (Schulbesuch, Berufsausbildung und zum Schutz von Ehe und Familie gemäß Artikel 6 des
Studium) Grundgesetzes (GG)10 erteilt und verlängert wird (§ 27
„„ Erwerbstätigkeit (Aufnahme einer hochqualifi- Abs. 1 AufenthG). Die Aufenthaltserlaubnis für Famili-
zierten Beschäftigung, sonstigen Beschäftigung, enangehörige kann versagt werden, wenn der
selbständigen Tätigkeit, Saisonbeschäftigung, Lebensunterhalt des zuziehenden Partners sowie
Forschungstätigkeit und unternehmensinternen anderer Familien- oder Haushaltsangehöriger nicht
Entsendung) sowie durch die Person gedeckt werden kann, zu der der
„„ völkerrechtliche, humanitäre und/oder politische Familiennachzug stattfindet (§ 27 Abs. 3 AufenthG).
Gründe (Asyl, Subsidiäre Schutzberechtigung, Ab-
schiebungsschutz und Duldung). Es wird unterschieden, ob ein Familiennachzug zu
deutschen oder zu ausländischen Staatsbürgern in
Ob eine Person von einem Aufenthaltstitel in ei- Deutschland geschehen soll. Dabei gilt im ersteren
nen anderen wechseln kann und welche Vor- oder Fall, dass eine Aufenthaltserlaubnis dem ausländischen
Nachteile sich durch einen solchen Wechsel ergeben, Ehegatten, einem minderjährigen ledigen Kind eines
unterscheidet sich je nach Aufenthaltszweck und deutschen Staatsbürgers sowie einem Elternteil eines
-titel, in den gewechselt werden soll. Um die Wechsel- minderjährigen ledigen deutschen Staatsbürgers zur
bedingungen nachvollziehen zu können, ist es daher Ausübung der Personensorge zu erteilen ist, wenn der
wichtig, die Voraussetzungen für die Erteilung eines deutsche Staatsbürger sich gewöhnlich im Bundesge-
Aufenthaltstitels je nach Aufenthaltszweck zu skizzie- biet aufhält und bestimmte Vorgaben zur Sicherung
ren. Die folgende Darstellung konzentriert sich dabei des Lebensunterhalts erfüllt sind (vgl. § 28 Abs. 1
auf die Voraussetzungen sowie die zu gewährenden AufenthG). Die Aufenthaltserlaubnis ist erstmals für
und zu beschränkenden Aufenthaltsfristen. Darüber
hinausgehende Regelungen, wie z. B. die mit einem
10 Artikel 6 GG: „(1) Ehe und Familie stehen unter dem
Aufenthaltstitel einhergehende Arbeitserlaubnis oder
besonderen Schutze der staatlichen Ordnung. (2) Pflege
Verlängerungen und Ausnahmeregelungen werden und Erziehung der Kinder sind das natürliche Recht der
hier zunächst nicht systematisch dokumentiert. Die Eltern und die zuvörderst ihnen obliegende Pflicht. Über
ihre Betätigung wacht die staatliche Gemeinschaft. (3)
mit den jeweiligen Aufenthaltstiteln und -zwecken
Gegen den Willen der Erziehungsberechtigten dürfen
einhergehenden sozialen und politischen Rechte Kinder nur auf Grund eines Gesetzes von der Familie
sowie Zugänge zum Arbeitsmarkt und zu Bildungs- getrennt werden, wenn die Erziehungsberechtigten
versagen oder wenn die Kinder aus anderen Gründen zu
programmen werden im Anschluss in den Kapiteln 3.2 verwahrlosen drohen. (4) Jede Mutter hat Anspruch auf
und 3.3 aufgeschlüsselt. den Schutz und die Fürsorge der Gemeinschaft. (5) Den
unehelichen Kindern sind durch die Gesetzgebung die
gleichen Bedingungen für ihre leibliche und seelische
Entsprechend der Spezifikationen für diese Studie Entwicklung und ihre Stellung in der Gesellschaft zu
werden die Erlaubnis zum Daueraufenthalt – EU, die schaffen wie den ehelichen Kindern.“
18 Rechtliche Rahmenbedingungen zur Erlangung eines Aufenthaltstitels

mindestens ein Jahr zu erteilen und wird für die Dauer die Rechtsstellung eines langfristig Aufent-
des Fortbestehens der Lebensgemeinschaft verlängert. haltsberechtigten innehat, oder g) eine Blaue
Nach drei Jahren des Fortbestehens und für den Fall, Karte EU besitzt“ (§ 30 Abs. 1 AufenthG).
dass kein Ausweisungsgrund vorliegt und der zugezo-
gene Partner über ausreichende Deutschkenntnisse Auch für diese Voraussetzungen gelten zahlreiche
verfügt, ist in der Regel eine Niederlassungserlaubnis Ausnahmen für bestimmte Personengruppen und
zu erteilen (§ 28 Abs. 2 AufenthG). besondere Lebensumstände, u. a. für Hochqualifizierte,
deren Ehe bereits vor der Verlagerung des Lebensmit-
Für den Familiennachzug zu einem ausländischen telpunkts nach Deutschland bestand oder bei Ehegat-
Staatsbürger muss dieser über eine Niederlassungs- ten mit körperlicher, geistiger oder seelischer Krank-
erlaubnis, Erlaubnis zum Daueraufenthalt – EU, Auf- heit oder Behinderung (vgl. § 30 Abs. 1ff. AufenthG).
enthaltserlaubnis oder eine Blaue Karte EU verfügen.
Zudem muss ausreichend Wohnraum zur Verfügung Unter bestimmten Voraussetzungen ist auch ein ei-
stehen und der Lebensunterhalt gesichert sein, wobei genständiges Aufenthaltsrecht der Ehegatten möglich.
hiervon unter bestimmten Umständen abgesehen So wird das Aufenthaltsrecht beispielsweise für ein
werden kann (vgl. § 29 Abs. 2 und 4 AufenthG). Die Jahr verlängert, wenn bei einer Scheidung die eheliche
Aufenthaltserlaubnis für die zuziehende Person darf Lebensgemeinschaft seit mindestens drei Jahren11 im
längstens für den Gültigkeitszeitraum der Aufenthalts- Bundesgebiet bestanden hat oder der ausländische
erlaubnis der bereits aufhältigen Person erteilt wer- Partner gestorben ist, während die eheliche Lebensge-
den. Im Übrigen ist sie bei erstmaliger Erteilung für meinschaft im Bundesgebiet bestand und der auslän-
mindestens ein Jahr zu erteilen (§ 27 Abs. 4 AufenthG; dische Partner bis dahin im Besitz einer Aufenthaltser-
für das eigenständige Aufenthaltsrecht von Ehegatten laubnis, Niederlassungserlaubnis oder Erlaubnis zum
s. u.). Daueraufenthalt – EU war (vgl. § 31 Abs. 1 AufenthG).
Ein vom Zweck des Familiennachzugs unabhängiges
Beim Ehegattennachzug zu einem ausländischen Aufenthaltsrecht kann ebenfalls erteilt werden, „wenn
Staatsbürger ist eine Aufenthaltserlaubnis wiederum der Lebensunterhalt des Ehegatten nach Aufhebung
dann zu erteilen, wenn: der ehelichen Lebensgemeinschaft durch Unterhalts-
leistungen aus eigenen Mitteln des Ausländers gesi-
„1. beide Ehegatten das 18. Lebensjahr vollendet chert ist und dieser eine Niederlassungserlaubnis oder
haben, eine Erlaubnis zum Daueraufenthalt - EU besitzt“ (§ 31
2. der Ehegatte sich zumindest auf einfache Art Abs. 3 AufenthG). In diesem Fall ist dem Ehegatten
in deutscher Sprache verständigen kann und ebenfalls eine Niederlassungserlaubnis zu erteilen.
3. der Ausländer a) eine Niederlassungserlaub-
nis besitzt, b) eine Erlaubnis zum Dauerauf- Die §§ 32-35 AufenthG regeln den Kindernachzug
enthalt - EU besitzt, c) eine Aufenthaltser- sowie das Aufenthaltsrecht der mitziehenden oder in
laubnis nach § 20 oder § 25 Abs. 1 oder Abs. 2 Deutschland geborenen Kinder und sollen hier nicht
besitzt, d) seit zwei Jahren eine Aufenthalts- näher dokumentiert werden. § 36 Abs. 1 AufenthG
erlaubnis besitzt und die Aufenthaltserlaub- bestimmt wiederum, dass Eltern eines minderjährigen
nis nicht mit einer Nebenbestimmung nach ausländischen Staatsbürgers unter bestimmten Vor-
§ 8 Abs. 2 versehen oder die spätere Erteilung aussetzungen eine Aufenthaltserlaubnis zu erteilen ist,
einer Niederlassungserlaubnis nicht auf wenn sich kein personensorgeberechtigter Elternteil
Grund einer Rechtsnorm ausgeschlossen ist, im Bundesgebiet aufhält. Sonstigen Familienangehöri-
e) eine Aufenthaltserlaubnis besitzt, die Ehe gen neben der Kernfamilie kann wiederum eine Auf-
bei deren Erteilung bereits bestand und die enthaltserlaubnis erteilt werden, wenn es zur Vermei-
Dauer seines Aufenthalts im Bundesgebiet
voraussichtlich über ein Jahr betragen wird,
f) eine Aufenthaltserlaubnis nach § 38a be-
sitzt und die eheliche Lebensgemeinschaft
bereits in dem Mitgliedstaat der Europäi- 11 Von der Dreijahresfrist kann unter bestimmten Voraus-
schen Union bestand, in dem der Ausländer setzungen abgesehen werden (vgl. § 31 Abs. 2 AufenthG).
Rechtliche Rahmenbedingungen zur Erlangung eines Aufenthaltstitels 19

dung einer außergewöhnlichen Härte12 erforderlich ist (§ 16 Abs. 5 AufenthG). Sofern die betreffende Person
(§ 36 Abs. 2 AufenthG). das 18. Lebensjahr noch nicht vollendet hat, müssen
die zur Personensorge berechtigten Personen dem ge-
planten Aufenthalt zustimmen (§ 16 Abs. 7 AufenthG).
2.2.2 Aufenthalt zum Zweck der Ausbildung
Für eine Aufenthaltserlaubnis zum Zweck der betriebli-
Bei Aufenthaltszwecken zur Ausbildung wird nach chen Aus- und Weiterbildung muss die Bundesagentur
Studium, Sprachkursen, Schulbesuch sowie sonstigen für Arbeit zustimmen, sofern dies für die jeweilige
Ausbildungszwecken (qualifizierte Berufsausbildung) Aus- und Weiterbildungsmaßnahme oder bestimmte
unterschieden. So kann einem ausländischen Staats- Personengruppen nicht anders rechtlich bestimmt
bürger zum Zweck des Studiums an einer staatlichen ist (§ 17 Abs. 1 AufenthG). Die BA kann dabei u. a. die
oder staatlich anerkannten Hochschule oder einer Dauer und die berufliche Tätigkeit festlegen sowie die
vergleichbaren Ausbildungseinrichtung eine Aufent- Beschäftigung auf bestimmte Betriebe oder Bezirke
haltserlaubnis erteilt werden, wobei studienvorberei- beschränken (vgl. § 39 AufenthG).
tende Sprachkurse sowie der Besuch eines Studien-
kollegs zur Studienvorbereitung eingeschlossen sind. Am 1. August 2015 trat zudem das Gesetz zur Neu-
Zur Erteilung der Aufenthaltserlaubnis müssen eine bestimmung des Bleiberechts und der Aufenthalts-
Zulassung13 der Ausbildungseinrichtung vorliegen, der beendigung in Kraft, das mit § 17a AufenthG unter
Lebensunterhalt gesichert sein und eine Krankenversi- anderem einen neuen Zweck zur Erlangung einer
cherung bestehen. Im Falle dieses Ausbildungszwecks Aufenthaltserlaubnis bestimmte. So kann seither
gilt der Lebensunterhalt als gesichert, wenn Mittel in Drittstaatsangehörigen zum Zweck der Anerkennung
Höhe des Höchstsatzes nach dem Bundesausbildungs- einer im Ausland erworbenen Berufsqualifikation eine
förderungsgesetzes (BAföG) zur Verfügung stehen. Aufenthaltserlaubnis „für die Durchführung einer
Dieser lag im Oktober 2015 bei 670 € (vgl. § 13 BAföG Bildungsmaßnahme und einer sich daran anschlie-
und AVwVAufenthG 16.0.8). Kenntnisse in der Ausbil- ßenden Prüfung für die Dauer von bis zu 18 Monaten
dungssprache werden nicht verlangt, wenn diese bei erteilt werden, wenn von einer nach den Regelungen
der Zulassungsentscheidung bereits berücksichtigt des Bundes oder der Länder für die berufliche Aner-
worden sind oder durch studienvorbereitende Maß- kennung zuständigen Stelle festgestellt wurde, dass
nahmen erworben werden sollen. Die Aufenthaltser- Anpassungsmaßnahmen oder weitere Qualifikationen
laubnis zum Zweck des Studiums wird für mindestens 1. für die Feststellung der Gleichwertigkeit der Berufs-
ein Jahr erteilt und soll zwei Jahre nicht überschreiten. qualifikation mit einer inländischen Berufsqualifika-
Sie kann um die gleichen Fristen verlängert werden, tion oder 2. in einem im Inland reglementierten Beruf
wenn der Abschluss noch nicht erreicht ist, aber in für die Erteilung der Befugnis zur Berufsausübung
einem angemessen Zeitraum erreicht werden kann oder für die Erteilung der Erlaubnis zum Führen der
(vgl. § 16 Abs. 1 AufenthG). Auch zum Zweck der Stu- Berufsbezeichnung erforderlich sind“ (§ 17a Abs. 1
dienbewerbung kann eine Aufenthaltserlaubnis erteilt Satz 3 AufenthG). Handelt es sich um eine betriebliche
werden, allerdings beschränkt sich diese auf höchstens Bildungsmaßnahme, bedarf es unter Umständen einer
neun Monate (§ 16 Abs. 1a AufenthG). Desweiteren Zustimmung der Bundesagentur für Arbeit, um die
kann eine Aufenthaltserlaubnis zur Teilnahme an Aufenthaltserlaubnis erteilen zu können (§ 8 Abs. 2
Sprachkursen, die nicht der Studienvorbereitung die- und 3 BeschV).
nen, zur Teilnahme an einem Schüleraustausch und in
Ausnahmefällen für den Schulbesuch erteilt werden
2.2.3 Aufenthalt zum Zweck der Erwerbs-
tätigkeit
12 Eine besondere Härte liegt beispielsweise beim Famili-
ennachzug von Enkelkindern zu Großeltern vor, wenn
die Enkelkinder Vollwaisen geworden sind oder sich die Die Sammelkategorie des Zwecks der Erwerbstätigkeit
Eltern dauerhaft nicht um ihre Kinder kümmern können umfasst u. a. Forschungstätigkeiten (§ 20 AufenthG),
und zum Schutz des Kindeswohls eine Aufenthaltser-
laubnis genehmigt wird (vgl. AVwVAufenthG 36.2.1.4.1 die Aufnahme einer hochqualifizierten Beschäftigung
und 36.2.2). (§§ 18b, 19 AufenthG), einen Aufenthalt zur Arbeits-
13 Eine bedingte Zulassung ist ausreichend. platzsuche von Hochqualifizierten (18c AufenthG)
20 Rechtliche Rahmenbedingungen zur Erlangung eines Aufenthaltstitels

sonstige Beschäftigung (§§ 18 und 18a14 AufenthG), die Monate Pflichtbeiträge oder freiwillige Beiträge zur
Blaue Karte EU (19a AufenthG), die selbständige und gesetzlichen Rentenversicherung geleistet haben, ihr
freiberufliche Tätigkeit (§ 21 AufenthG) sowie zahlreiche Lebensunterhalt gesichert ist, ausreichend Wohnraum
Sonderregelungen für spezifische Berufsgruppen, wie zur Verfügung steht, keine Gründe der öffentlichen
z. B. Saisonbeschäftigte (§ 15a BeschV) oder unterneh- Sicherheit oder Ordnung der Erteilung entgegen-
mensinterne Entsendungen (§ 10 BeschV). stehen und ausreichende Kenntnisse der deutschen
Sprache sowie Grundkenntnisse der Rechts- und
Eine Aufenthaltserlaubnis zum Zweck der Forschung Gesellschaftsordnung und der Lebensverhältnisse im
wird erteilt, wenn eine Aufnahmevereinbarung mit Bundesgebiet bestehen (§ 18b i. v. m. § 9 Abs. 2 Satz 1
einer vom BAMF anerkannten Forschungseinrichtung Nr. 2 und 4ff. AufenthG). Hochqualifizierten Dritt-
besteht und die Einrichtung sich schriftlich zur Über- staatsangehörigen (z. B. Wissenschaftlern mit besonde-
nahme der Kosten verpflichtet hat, die öffentlichen ren fachlichen Kenntnissen sowie Lehrpersonen und
Stellen bis zu sechs Monate nach der Beendigung der wissenschaftlichen Mitarbeitern in herausgehobenen
Aufnahmevereinbarung für den Lebensunterhalt des Funktionen) kann zudem in besonderen Fällen eine
Forschenden während eines unerlaubten Aufenthalts Niederlassungserlaubnis erteilt werden, wenn „die
in einem Mitgliedstaat der Europäischen Union und Integration in die Lebensverhältnisse der Bundes-
eine Abschiebung der betreffenden Person entstehen, republik Deutschland und die Sicherung des Lebens-
wobei von diesen Vorgaben bestimmte Ausnahmen unterhalts ohne staatliche Hilfe gewährleistet sind“
bestehen (vgl. § 20 Abs. 2 und 3 AufenthG). Sofern das (§ 19 AufenthG). In der Regel bedarf es dabei keiner
Forschungsvorhaben nicht weniger als ein Jahr in Zustimmung der BA (vgl. § 2 Abs. 1 BeschV i. V. m.
Anspruch nehmen soll, wird die Aufenthaltserlaubnis §§ 19, 19a). Zudem darf der Aufenthaltstitel nur erteilt
für mindestens ein Jahr erteilt. werden, „wenn ein konkretes Arbeitsplatzangebot
vorliegt und eine Berufsausübungserlaubnis, soweit
Bei der Erteilung eines Aufenthaltstitels für (hoch) diese vorgeschrieben ist, erteilt wurde oder ihre Er-
qualifizierte Beschäftigte lassen sich die Niederlas- teilung zugesagt ist“ (§ 18 Abs. 5 i. V. m. § 19 und § 19a
sungserlaubnis für Absolventen deutscher Hochschulen AufenthG). Die Erteilung einer unbefristeten Nieder-
(§ 18b AufenthG), die Aufenthaltserlaubnis zur Arbeits- lassungserlaubnis im Anschluss an einen befristeten
platzsuche für qualifizierte Fachkräfte (§ 18c AufenthG), Aufenthaltstitel stellt dabei keinen Spurwechsel im
die Niederlassungserlaubnis für Hochqualifizierte (§ 19 engeren Sinne dar, vielmehr handelt es sich um eine
AufenthG) sowie im weiteren Sinn auch die Blaue Aufenthaltsverfestigung.
Karte EU (s. o. zu Aufenthaltstiteln) unterscheiden. So
kann ausländischen Absolventen deutscher Hochschulen Die Zulassung zur Aufnahme einer sonstigen Be-
eine Niederlassungserlaubnis erteilt werden, wenn schäftigung orientiert sich „an den Erfordernissen des
sie ihr Studium an einer staatlichen oder staatlich Wirtschaftsstandortes Deutschland unter Berück-
anerkannten Hochschule oder an einer vergleichbaren sichtigung der Verhältnisse auf dem Arbeitsmarkt
Ausbildungseinrichtung im Bundesgebiet erfolg- und dem Erfordernis, die Arbeitslosigkeit wirksam
reich abgeschlossen haben, sie seit zwei Jahren einen zu bekämpfen“ (§ 18 Abs. 1 AufenthG). Grundsätzlich
anderen Aufenthaltstitel besitzen (nach den §§ 18, bedarf es eines konkreten Arbeitsplatzangebots sowie
18a, 19a oder § 21 AufenthG), der Arbeitsplatz dem der Zustimmung der BA, sofern es sich nicht um eine
Abschluss angemessen ist und sie u. a. mindestens 24 zustimmungsfreie Beschäftigung handelt. Handelt
es sich um eine Beschäftigung, die keine qualifizierte
Berufsausbildung voraussetzt, darf die Aufenthalts-
14 § 18a AufenthG bestimmt die Voraussetzungen zur erlaubnis nur erteilt werden, wenn dies durch zwi-
Erteilung einer Aufenthaltserlaubnis für qualifizierte schenstaatliche Vereinbarung oder auf Grund einer
Geduldete zum Zweck der Beschäftigung. Diese umfassen
auch hochqualifizierte Geduldete, die einen im Bundes-
Rechtsverordnung durch das BMAS für die jeweilige
gebiet oder im Ausland erworbenen Hochschulabschluss Beschäftigung bestimmt ist (§ 18 Abs. 3 i. V. m. § 42
vorweisen können und damit streng genommen in die AufenthG). Im Falle einer Beschäftigung, die eine
Kategorie Hochqualifizierte Beschäftigte fallen. Eine
trennscharfe Unterscheidung in welche der beiden Ober- qualifizierte Berufsausbildung voraussetzt, darf der
kategorien diese zu rechnen sind, ist daher nicht möglich. Aufenthaltstitel nur für eine Beschäftigung in einer
Rechtliche Rahmenbedingungen zur Erlangung eines Aufenthaltstitels 21

Berufsgruppe erteilt werden, die durch das BMAS und 6. keine Bezüge zu extremistischen oder terro-
mit Zustimmung des Bundesrates zugelassen sind ristischen Organisationen hat und diese auch
(§ 18 Abs. 4 Satz 1 AufenthG). „Im begründeten Einzel- nicht unterstützt und
fall kann eine Aufenthaltserlaubnis für eine Beschäf- 7. nicht wegen einer im Bundesgebiet be-
tigung erteilt werden, wenn an der Beschäftigung ein gangenen vorsätzlichen Straftat verurteilt
öffentliches, insbesondere ein regionales, wirtschaft- wurde, wobei Geldstrafen von insgesamt bis
liches oder arbeitsmarktpolitisches Interesse besteht“ zu 50 Tagessätzen oder bis zu 90 Tagessätzen
(§ 18 Abs. 4 Satz 2 AufenthG). wegen Straftaten, die nach dem Aufenthalts-
gesetz oder dem Asylver-
Um einen gesetzlich explizit beförderten Spurwechsel fahrensgesetz nur von Ausländern begangen
im engeren Sinne handelt es sich hingegen im folgen- werden können, grundsätzlich außer Be-
den Fall: So kann qualifizierten Geduldeten eine Auf- tracht bleiben“ (§ 18a Abs. 1 Satz 1 AufenthG).
enthaltserlaubnis zur Ausübung einer Beschäftigung
erteilt werden, wenn diese der beruflichen Qualifika- Auch selbständig Berufstätigen kann eine Aufenthalts-
tion entspricht, die BA der Beschäftigung zugestimmt erlaubnis erteilt werden, wenn
hat und die geduldete Person
„1. ein wirtschaftliches Interesse oder ein
1. im Bundesgebiet regionales Bedürfnis besteht,
„a) eine qualifizierte Berufsausbildung in 2. die Tätigkeit positive Auswirkungen auf die
einem staatlich anerkannten oder Wirtschaft erwarten lässt und
vergleichbar geregelten Ausbildungsberuf 3. die Finanzierung der Umsetzung durch
oder ein Hochschulstudium abgeschlossen Eigenkapital oder durch eine Kreditzusage
hat oder gesichert ist“ (§ 21 Abs. 1 AufenthG).
b) mit einem anerkannten oder einem deut-
schen Hochschulabschluss vergleichbaren Die Beurteilung dieser Voraussetzungen richtet sich
ausländischen Hochschulabschluss seit wiederum
zwei Jahren ununterbrochen eine dem Ab-
schluss angemessene Beschäftigung ausge- „insbesondere nach der Tragfähigkeit der zu
übt hat, oder Grunde liegenden Geschäftsidee, den unter-
c) als Fachkraft seit drei Jahren ununter- nehmerischen Erfahrungen des Ausländers,
brochen eine Beschäftigung ausgeübt hat, der Höhe des Kapitaleinsatzes, den Auswir-
die eine qualifizierte Berufsausbildung kungen auf die Beschäftigungs- und Ausbil-
voraussetzt, und innerhalb des letzten Jah- dungssituation und dem Beitrag für Inno-
res vor Beantragung der Aufenthaltserlaub- vation und Forschung. Bei der Prüfung sind
nis für seinen Lebensunterhalt und den sei- die für den Ort der geplanten Tätigkeit fach-
ner Familienangehörigen oder anderen kundigen Körperschaften, die zuständigen
Haushaltsangehörigen nicht auf öffentliche Gewerbebehörden, die öffentlich-rechtlichen
Mittel mit Ausnahme von Leistungen zur Berufsvertretungen und die für die Berufszu-
Deckung der notwendigen Kosten für Un- lassung zuständigen Behörden zu beteiligen“
terkunft und Heizung angewiesen war, und (§ 21 Abs. 1 AufenthG).15
2. über ausreichenden Wohnraum verfügt,
3. über ausreichende Kenntnisse der deutschen Abweichend von diesen Voraussetzungen wird Dritt-
Sprache verfügt, staatsangehörigen, die im Bundesgebiet ein Studium,
4. die Ausländerbehörde nicht vorsätzlich über eine staatlich anerkannte Hochschule oder vergleich-
aufenthaltsrechtlich relevante Umstände
getäuscht hat,
5. behördliche Maßnahmen zur Aufenthaltsbe
15 Selbständige, die älter als 45 Jahre sind, müssen zudem
endigung nicht vorsätzlich hinausgezögert eine angemessene Altersversorgung vorweisen (§ 21
oder behindert hat, Abs. 3 AufenthG).
22 Rechtliche Rahmenbedingungen zur Erlangung eines Aufenthaltstitels

bare Ausbildungseinrichtung erfolgreich abgeschlos- Beschäftigten sich auf Weisung des Arbeitgebers nach
sen haben oder als Forscher oder Wissenschaftler nach Deutschland begeben und weiterhin im ausländischen
§ 18 oder § 20 AufenthG eine Aufenthaltserlaubnis be- Unternehmen integriert bleiben (vgl. § 10 BeschV). Die
sitzen, die Möglichkeit zur Erteilung einer Aufenthalts- Zustimmung kann dabei für bis zu drei Jahre erteilt
erlaubnis zur selbständigen Tätigkeit eröffnet. Zentra- werden.
les Erteilungskriterium ist hier, dass die beabsichtigte
selbständige Tätigkeit „einen Zusammenhang mit den Eine Aufenthaltserlaubnis kann Drittstaatsangehö-
in der Hochschulausbildung erworben Kenntnissen rigen letztlich auch zur Suche nach einem Arbeits-
oder der Tätigkeit als Forscher oder Wissenschaftler platz für bis zu sechs Monate erteilt werden, wenn
erkennen“ lässt (§ 21 Abs. 2a AufenthG). die betreffende Person über einen deutschen, einen
anerkannten oder über einen ausländischen Hoch-
Die Aufenthaltserlaubnis zur selbständigen Tätigkeit schulabschluss verfügt, der einem deutschen Hoch-
wird auf längstens drei Jahre befristet. Anschließend schulabschluss vergleichbar ist (§ 18c Abs. 1 AufenthG).
kann eine Niederlassungserlaubnis erteilt werden, Eine Verlängerung der Aufenthaltserlaubnis über diese
wenn die geplante Tätigkeit erfolgreich verwirklicht Frist hinaus ist ausgeschlossen (§ 18c Abs. 2 AufenthG).
wurde und der Lebensunterhalt für sich und unter- Seit der Einführung des § 18c Abs. 3 AufenthG im Sep-
haltspflichtige Familienangehörige gesichert ist (§ 21 tember 2013, wonach Drittstaatsangehörige, die sich
Abs. 4 AufenthG). Diese Regelung ist nicht anzuwen- bereits im Bundesgebiet aufhalten und unmittelbar
den, sofern es sich um eine freiberufliche Tätigkeit vor der Erteilung der Aufenthaltserlaubnis nach § 18c
handelt (§ 21 Abs. 5 AufenthG). Abs. 1 AufenthG im Besitz eines Aufenthaltstitels zum
Zweck der Erwerbstätigkeit waren, sich auch vom
Darüber hinaus kann eine Aufenthaltserlaubnis zur Inland aus auf einen neuen, ihrer Qualifikation ent-
„vorübergehenden Beschäftigung“ ausgestellt wer- sprechenden Arbeitsplatz bewerben können, handelt
den. Die Beschäftigungsverordnung nennt neben es sich auch hier nicht mehr um einen allein aus dem
dem internationalen Personalaustausch (§ 10 BeschV; Ausland zu beantragenden Aufenthaltstitel.
s. u.), den Sprachlehrern und Spezialitätenköchen (§ 11
BeschV), Au-pair-Beschäftigungen (§ 12 BeschV), Haus-
angestellten von Entsandten (§ 13 BeschV), Schaustel- 2.2.4 Aufenthalt aus völkerrechtlichen, humani-
lergehilfen (§ 15b BeschV) und Haushaltshilfen (§ 15c tären sowie politischen Gründen
BeschV) auch Saisonbeschäftigte (§ 15a BeschV). Der
internationale Personalaustausch sowie die Saisonbe- Nach § 25 Abs. 1 bzw. 2 AufenthG ist eine Aufenthalts-
schäftigten stehen in den nachfolgenden Ausführun- erlaubnis zu erteilen, wenn die betreffende Person
gen dabei im Fokus. Bei letzteren handelt es sich um nach Artikel 16a des Grundgesetzes (GG) politisch
Personen, denen zur „Ausübung einer Beschäftigung verfolgt und als asylberechtigt anerkannt ist, die
in der Land- und Forstwirtschaft, im Hotel- und Gast- Flüchtlingseigenschaft im Sinne des § 3 Abs. 1 AsylVfG
stättengewerbe, in der Obst- und Gemüseverarbeitung festgestellt oder subsidiärer Schutz im Sinne des § 4
sowie in Sägewerken“ bis zu insgesamt sechs Monaten Abs. 1 AsylVfG zuerkannt wurde. Besteht ein Abschie-
ein Aufenthaltstitel erteilt werden kann, „wenn die bungsverbot nach § 60 Abs. 5 oder 716 i. V. m. § 25 Abs. 3
betreffenden Personen auf Grund einer Absprache AufenthG, so soll ebenfalls eine Aufenthaltserlaubnis
der Bundesagentur für Arbeit mit der Arbeitsverwal-
tung des Herkunftslandes über das Verfahren und die
Auswahl vermittelt worden sind“ (§ 15a BeschV). Mit 16 § 60 Abs. 5 AufenthG: „Ein Ausländer darf nicht abge-
Ausnahme von Betrieben des Obst-, Gemüse-, Wein-, schoben werden, soweit sich aus der Anwendung der
Konvention vom 4. November 1950 zum Schutze der
Hopfen- und Tabakanbaus ist für Betriebe der Zeit-
Menschenrechte und Grundfreiheiten (BGBl. 1952 II
raum für die Anstellung von Saisonbeschäftigten auf S. 685) ergibt, dass die Abschiebung unzulässig ist.“ § 60
acht Monate pro Jahr begrenzt. Abs. 7 AufenthG: „Von der Abschiebung eines Ausländers
in einen anderen Staat soll abgesehen werden, wenn dort
für diesen Ausländer eine erhebliche konkrete Gefahr für
Bei unternehmensintern entsandten Arbeitskräften Leib, Leben oder Freiheit besteht. Gefahren nach Satz 1,
müssen, soweit nicht anders bestimmt, bei einer Ent- denen die Bevölkerung oder die Bevölkerungsgruppe, der
der Ausländer angehört, allgemein ausgesetzt ist, sind bei
sendung und der Erteilung eines Aufenthaltstitels ein Anordnungen nach § 60a Abs. 1 Satz 1 zu berücksichti-
Beschäftigungsverhältnis im Ausland bestehen, die gen.“
Rechtliche Rahmenbedingungen zur Erlangung eines Aufenthaltstitels 23

erteilt werden. Die Aufenthaltserlaubnis wird in diesen Neben dem Aufenthalt mit einem Aufenthaltstitel
Fällen auch erteilt, wenn die betreffenden Personen stellt die Duldung einen weiteren Aufenthaltsstatus
keine Passpapiere vorweisen können. Auch das ei- dar, der allerdings nicht mit der Erteilung eines Auf-
genständige Bestreiten des Lebensunterhalts ohne enthaltstitels einhergeht, sondern lediglich die vorü-
Sozialleistungen ist keine Voraussetzung zur Erteilung. bergehende Aussetzung der Abschiebung bestimmt.
Für die Fallgruppe, für die Abschiebeverbote bestehen, So kann die oberste Landesbehörde „aus völkerrecht-
regeln wiederum verschiedene Ausnahmeregelungen, lichen oder humanitären Gründen oder zur Wahrung
in welchen Fällen die Aufenthaltserlaubnis nicht er- politischer Interessen der Bundesrepublik Deutsch-
teilt wird, worunter beispielsweise schwerwiegende land anordnen, dass die Abschiebung von Ausländern
Gründe der Sicherheit und Ordnung fallen (vgl. u. a. aus bestimmten Staaten oder von in sonstiger Weise
§ 25 Abs. 3 Satz 2 AufenthG). Die Aufenthaltserlaubnis bestimmten Ausländergruppen allgemein oder in
kann für Asylberechtigte sowie anerkannte Flüchtlin- bestimmte Staaten für längstens drei Monate ausge-
ge für längstens drei Jahre erteilt werden, bei subsidiär setzt wird“ (§ 60a Abs. 1 AufenthG). Die Abschiebung ist
Schutzberechtigten für ein Jahr und im Falle eines zudem auszusetzen, solange sie aus tatsächlichen oder
Abschiebungsverbots für mindestens ein Jahr (§ 25 rechtlichen Gründen unmöglich ist und keine Aufent-
AufenthG; vgl. auch BAMF 2014a). haltserlaubnis erteilt wird, wenn die vorübergehende
Anwesenheit im Bundesgebiet für ein Strafverfahren
Desweiteren finden sich im Aufenthaltsgesetz u. a. ge- als sachgerecht erachtet wird oder wenn dringende
sonderte Vorgaben für die Erteilung einer Aufenthalts- humanitäre oder persönliche Gründe17 oder erhebli-
erlaubnis für Opfer von Menschenhandel. § 25 Abs. 4a che öffentliche Interessen die vorübergehende weitere
AufenthG bestimmt, dass Opfern von Menschenhan- Anwesenheit im Bundesgebiet erfordern. Im Falle der
del, die sexuelle Ausbeutung (§ 232 StGB) oder die Aus- Aufnahme einer Berufsausbildung kann die Duldung
beutung der Arbeitskraft (§ 233 StGB) erlitten haben, abweichend von der halbjährigen Frist für ein Jahr
auch dann eine Aufenthaltserlaubnis erteilt werden erteilt werden und sie soll um ein Jahr verlängert
soll, wenn die betreffende Person vollziehbar ausrei- werden, wenn die Berufsausbildung noch fortdauert
sepflichtig ist. Allerdings darf die Aufenthaltserlaubnis und in einem angemessenen Zeitraum mit ihrem Ab-
nur erteilt werden, wenn schluss zu rechnen ist (§ 60a Abs. 2 Satz 5f AufenthG).

„1. seine Anwesenheit im Bundesgebiet für ein Für „gut integrierte Jugendliche und Heranwachsende“
Strafverfahren wegen dieser Straftat von der sowie für Volljährige „bei nachhaltiger Integration“
Staatsanwaltschaft oder dem Strafgericht für besteht bei längerfristigem Aufenthalt in Deutschland
sachgerecht erachtet wird, weil ohne seine die Möglichkeit einer Aufenthaltserlaubnis. So soll Ju-
Angaben die Erforschung des Sachverhalts gendlichen oder einem heranwachsenden Geduldeten
erschwert wäre, nach § 25a AufenthG eine Aufenthaltserlaubnis erteilt
2. er jede Verbindung zu den Personen, die werden, wenn
beschuldigt werden, die Straftat begangen zu
haben, abgebrochen hat und „1. er sich seit vier18 Jahren ununterbrochen
3. er seine Bereitschaft erklärt hat, in dem erlaubt, geduldet oder mit einer Aufenthalts-
Strafverfahren wegen der Straftat als Zeuge gestattung im Bundesgebiet aufhält,
auszusagen“ (§ 25 Abs. 4a AufenthG).

17 „Dringende persönliche Gründe im Sinne von Satz 3


Die Aufenthaltserlaubnis wird in diesem Fall für ein
können insbesondere vorliegen, wenn der Ausländer eine
Jahr erteilt. Im Fall der Beendigung des Strafverfah- qualifizierte Berufsausbildung in Deutschland vor Vollen-
rens, und wenn humanitäre oder persönliche Gründe dung des 21. Lebensjahres aufnimmt oder aufgenommen
hat und nicht aus einem sicheren Herkunftsstaat nach
oder öffentliche Interessen die weitere Anwesenheit § 29a des Asylverfahrensgesetzes stammt“ (§ 60a Abs. 2
der betreffenden Person im Bundesgebiet erfordern, Satz 4 AufenthG).
wird die Aufenthaltserlaubnis für zwei Jahre erteilt 18 Die Vierjahresregelung trat dabei erst am 1. August 2015
(vgl. § 26 Abs. 1 Satz 5 AufenthG). mit dem Gesetz zur Neubestimmung des Bleiberechts
und der Aufenthaltsbeendigung in Kraft. Zuvor wurde
eine sechsjährige Aufenthaltsdauer für die Erteilung einer
Aufenthaltserlaubnis vorausgesetzt.
24 Rechtliche Rahmenbedingungen zur Erlangung eines Aufenthaltstitels

2. er im Bundesgebiet in der Regel seit vier Desweiteren soll einer geduldeten Person eine Auf-
Jahren erfolgreich eine Schule besucht oder enthaltserlaubnis erteilt werden, wenn sie sich „nach-
einen anerkannten Schul- oder Berufsab- haltig in die Lebensverhältnisse der Bundesrepublik
schluss erworben hat, Deutschland integriert hat“ (§ 25b Abs. 1 Satz 1
3. der Antrag auf Erteilung der Aufenthaltser- AufenthG). Die Aufenthaltserlaubnis wird in dem Fall
laubnis vor Vollendung des 21. Lebensjahres für längstens zwei Jahre erteilt. Voraussetzung zur
gestellt wird, Erteilung ist im Regelfall20, dass der betreffende Gedul-
4. es gewährleistet erscheint, dass er sich auf dete
Grund seiner bisherigen Ausbildung und
Lebensverhältnisse in die Lebensverhältnisse „1. sich seit mindestens acht Jahren oder, falls
der Bundesrepublik Deutschland einfügen er zusammen mit einem minderjährigen
kann und ledigen Kind in häuslicher Gemeinschaft
5. keine konkreten Anhaltspunkte dafür beste- lebt, seit mindestens sechs Jahren ununter-
hen, dass der Ausländer sich nicht zur frei- brochen geduldet, gestattet oder mit einer
heitlichen demokratischen Grundordnung Aufenthaltserlaubnis im Bundesgebiet auf-
der Bundesrepublik Deutschland bekennt“ gehalten hat,
(§ 25a Abs. 1 AufenthG). 2. sich zur freiheitlichen demokratischen
Grundordnung der Bundesrepublik
Auch für den Fall, dass geduldete Jugendliche öffent- Deutschland bekennt und über Grundkennt-
liche Mittel zur Sicherstellung des eigenen Lebensun- nisse der Rechts- und Gesellschaftsordnung
terhalts in Anspruch nehmen müssen, steht dies der und der Lebensverhältnisse im Bundesgebiet
Erteilung einer Aufenthaltserlaubnis nicht entgegen, verfügt,
solange sich die geduldeten Jugendlichen oder Her- 3. seinen Lebensunterhalt überwiegend
anwachsenden in einer schulischen oder beruflichen durch Erwerbstätigkeit sichert oder bei der
Ausbildung befinden. Voraussetzung ist allerdings, Betrachtung der bisherigen Schul-, Ausbil-
dass die Abschiebung nicht aufgrund falscher Angaben dungs-, Einkommens- sowie der familiären
der geduldeten Person oder aufgrund von Täuschung Lebenssituation zu erwarten ist, dass er sei-
über die Identität oder Staatsbürgerschaft ausgesetzt nen Lebensunterhalt im Sinne von § 2 Absatz
ist. Ausgeschlossen ist die Erteilung einer Aufenthalts- 3 sichern wird, wobei der Bezug von Wohn-
erlaubnis, wenn die betreffende Person zuvor für eine geld unschädlich ist,
vorsätzliche Straftat19 verurteilt wurde. Erhält ein min- 4. über hinreichende mündliche Deutsch-
derjähriger Geduldeter eine Aufenthaltserlaubnis kann kenntnisse im Sinne des Niveaus A2 des Ge-
unter Umständen auch den Eltern und den in fami- meinsamen Europäischen Referenzrahmens
liärer Lebensgemeinschaft lebenden minderjährigen für Sprachen verfügt und
Kindern sowie Ehegatten oder Lebenspartnern eines 5. bei Kindern im schulpflichtigen Alter deren
Elternteils eine Aufenthaltserlaubnis erteilt werden, al- tatsächlichen Schulbesuch nachweist.
lerdings müssen sie in dem Fall ihren Lebensunterhalt
eigenständig durch Erwerbstätigkeit sichern können Ein vorübergehender Bezug von Sozialleistungen ist
und sie dürfen nach § 25a Abs. 2 Nr. 1 AufenthG eben- für die Lebensunterhaltssicherung in der Regel un-
falls keine falschen Angaben zu ihrer Identität oder schädlich bei
Staatsangehörigkeit gemacht haben.
1. Studierenden an einer staatlichen oder staat-
lich anerkannten Hochschule sowie Aus-
zubildenden in anerkannten Lehrberufen

19 Geldstrafen von insgesamt bis zu 50 Tagessätzen oder 20 Z. B. wird von Teilen der nachstehenden Voraussetzungen
bis zu 90 Tagessätzen wegen Straftaten, die nach dem abgesehen, wenn der Drittstaatsangehörige diese „wegen
Aufenthaltsgesetz oder dem Asylverfahrensgesetz nur einer körperlichen, geistigen oder seelischen Krankheit
von Ausländern begangen werden können, bleiben dabei oder Behinderung oder aus Altersgründen nicht erfüllen
grundsätzlich außer Betracht (vgl. § 25a Abs. 3 AufenthG). kann“ (§ 25b Abs. 3 AufenthG).
Rechtliche Rahmenbedingungen zur Erlangung eines Aufenthaltstitels 25

oder in staatlich geförderten Berufsvorberei- 2.2.5 Erteilte Aufenthaltstitel nach Aufenthalts-


tungsmaßnahmen, zwecken im Jahr 2014
2. Familien mit minderjährigen Kindern, die
vorübergehend auf ergänzende Sozialleis- Im Wanderungsmonitoring werden die Daten des
tungen angewiesen sind, Ausländerzentralregisters nicht nur hinsichtlich der
3. Alleinerziehenden mit minderjährigen einzelnen Aufenthaltstitel sondern auch hinsichtlich
Kindern, denen eine Arbeitsaufnahme nach ausgewählter Aufenthaltszwecke aufbereitet. Für das
§ 10 Absatz 1 Nummer 3 des Zweiten Buches Jahr 2014 ergibt sich demnach folgendes Bild (vgl. auch
Sozialgesetzbuch nicht zumutbar ist oder Tabelle 1):
4. Ausländern, die pflegebedürftige nahe Ange-
hörige pflegen“ (§ 25b Abs. 1 AufenthG). „Der Schwerpunkt der im Jahr 2014 insgesamt
an Drittstaatsangehörige erteilten Aufenthalts-
Unter bestimmten Voraussetzungen soll auch dem erlaubnisse liegt mit 44,9 % bei Aufenthaltser-
Ehegatten, dem Lebenspartner sowie minderjährigen laubnissen aus familiären Gründen. Nach § 27
Kindern der begünstigten Person eine Aufenthalts- Abs. 5 AufenthG besteht seit September 2013
erlaubnis erteilt werden, wenn diese in familiärer für die nachziehenden Familienangehörigen
Lebensgemeinschaft zusammenleben (vgl. § 25b Abs. 4 der uneingeschränkte Zugang zum deutschen
AufenthG). Hat die geduldete Person allerdings vor- Arbeitsmarkt. Der Anteil der Erteilungen aus
sätzlich falsche Angaben gemacht, bei den Angaben völkerrechtlichen, humanitären oder politi-
zur Identität oder Staatsangehörigkeit getäuscht, die schen Gründen an allen erteilten Aufenthalts-
Beseitigung von Ausreisehindernissen verhindert oder erlaubnissen beträgt 22,1 % und ist damit im
verzögert oder ist sie wegen vorsätzlicher Straftaten Vergleich zum Vorjahr (2013: Anteil von 18,0 %)
verurteilt worden, ist die Aufenthaltserlaubnis nicht zu überproportional gestiegen.
erteilen (vgl. § 25b Abs. 2 i. V. m. § 54 Abs. 1 oder Abs. 2
Nr. 1 und 2 AufenthG).

Tabelle 1: Drittstaatsangehörige, denen im Jahr 2014 eine Aufenthaltserlaubnis, eine Blaue Karte EU oder eine Niederlassungser-
laubnis erteilt wurde, nach Aufenthaltszweck und Einreisejahr

  Aufenthalts- Aufenthaltser- Aufenthaltser- Aufenthalts- Aufenthalts- Nieder- Gesamt


erlaubnis zum laubnis zum laubnis aus völker- erlaubnis aus erlaubnis lassungs-
Zweck der Zweck der Er- rechtlichen, familiären - besondere erlaubnis
Ausbildung werbstätigkeit humanitären oder Gründen Aufenthalts-
oder Blaue Karte politischen Gründe rechte
EU
Erteilungen
113.166 64.518 132.019 268.905 19.879 180.894 779.381
2014 gesamt
Einreise im
49.770 31.020 31.996 57.034 7.520 1.024 178.364
Jahr 2014
Einreise vor
63.396 33.498 100.023 211.871 12.359 179.870 601.017
2014
Quelle: Wanderungsmonitoring: Erwerbsmigration nach Deutschland. Jahresbericht 2014 (Rühl/Schmidt 2015: 10),
auf Grundlage des AZR, Stichtag 31.03.2015.
26 Rechtliche Rahmenbedingungen zur Erlangung eines Aufenthaltstitels

Der Bereich der Bildungs- und Erwerbsmigrati- Hauptherkunftsländer von Drittstaatsangehörigen,


on – insgesamt 177.684 Personen mit erteilten denen eine Aufenthaltserlaubnis, eine Blaue Karte EU
Aufenthaltserlaubnissen zum Zwecke der Aus- oder eine Niederlassungserlaubnis im Jahr 2014 erteilt
bildung (113.166 Personen) bzw. der Erwerbs- wurden, waren die Türkei (19,4 % aller erteilten Auf-
tätigkeit (64.518 Personen; inklusive Blaue enthaltstitel), Syrien (6,6 %), China (5,4 %), die Russi-
Karten EU) – umfasst zusammen 29,7 % aller sche Föderation (5,4 %) sowie Kosovo (4,7 %) (vgl. Rühl/
im Jahr 2014 an Drittstaatsangehörige erteilten Schmidt 2015: 12).
Aufenthaltserlaubnisse. Sowohl bei der Zahl
der Erteilungen zum Zweck der Ausbildung
(+4,6 %), als auch bei der Zahl der Erteilun-
gen zum Zweck der Erwerbstätigkeit (+2,5 %)
konnte ein leichter Anstieg im Vergleich zum
Vorjahr festgestellt werden. Dieser Zuwachs
gewinnt allerdings an Bedeutung, wenn man
beim Zahlenvergleich mit dem Vorjahr berück-
sichtigt, dass kroatische Staatsangehörige seit
Juli 2013 mit dem Beitritt Kroatiens zur EU als
Unionsbürger keinen Aufenthaltstitel mehr
benötigen und deshalb nicht mehr in die hier
vorgestellten Statistiken eingehen.

Werden nur die Personen betrachtet, die auch


im jeweiligen Berichtszeitraum zum Zweck
der Erwerbstätigkeit eingereist sind, so fällt
der Anstieg mit 7,9 % deutlicher aus. Während
insgesamt betrachtet die Erteilung von Auf-
enthaltserlaubnissen überwiegend Personen
betrifft, die sich bereits vor 2014 im Bundesge-
biet aufgehalten hatten, ist dieser Umstand bei
den letztgenannten Bereichen (Bildung und
Erwerbstätigkeit) weniger stark ausgeprägt.
So reisten 44,0 % der Drittstaatsangehörigen,
denen von Januar bis Dezember 2014 eine Auf-
enthaltserlaubnis zum Zweck der Ausbildung
erteilt wurde, und 48,1 % derjenigen, denen
eine Aufenthaltserlaubnis zum Zweck der Er-
werbstätigkeit bzw. eine Blaue Karte EU erteilt
wurde, erst im Jahr 2014 ein“ (Rühl/Schmidt
2015: 10).
Rechtliche Voraussetzungen zum Wechsel des Aufenthaltstitels und -zwecks 27

3 Rechtliche Voraussetzun-
gen zum Wechsel des Auf-
enthaltstitels und -zwecks
Grundsätzlich gilt, dass der Wechsel des Aufenthalts- gehörige von Australien, Israel, Japan, Kanada, der
zwecks möglich ist, wenn im Aufenthaltsgesetz keine Republik Korea, von Neuseeland und den Vereinigten
speziellen Ausschlussgründe genannt sind und die Staaten von Amerika für einen Aufenthalt, der kein
Voraussetzungen für die Erteilung eines Aufenthalts- Kurzaufenthalt ist, visumfrei in das Bundesgebiet ein-
titels zum jeweiligen Aufenthaltszweck erfüllt sind. reisen, sich darin aufhalten und einen Aufenthaltstitel
Eingeschränkt sind der Wechsel während des Studi- aus dem Bundesgebiet einholen. Entsprechend ist für
ums (§ 16 Abs. 2 AufenthG), während einer beruflichen sie grundsätzlich auch ein Wechsel des Aufenthalts-
Aus- oder Weiterbildung (§ 17 Abs. 1 Satz 3 AufenthG) zwecks aus dem Bundesgebiet möglich. Dasselbe gilt
sowie Wechsel für Inhaber eines Schengen-Visums für Staatsangehörige von Andorra, Brasilien, El Sal-
(§ 39 Nr. 3 AufenthV). Auch für Personen, die einen vador, Honduras, Monaco und San Marino, die keine
Asylantrag gestellt haben, sowie Personen, deren Asyl- Erwerbstätigkeit mit Ausnahme der in § 17 Abs. 2 ge-
antrag unanfechtbar abgelehnt wurde oder die ihren nannten Tätigkeiten ausüben wollen (§ 41 AufenthV).
Antrag zurückgenommen haben, sind die Möglichkei-
ten zum Erhalt eines Aufenthaltstitels grundsätzlich Beantragt ein Drittstaatsangehöriger aus dem Inland
stark eingeschränkt (s. Kapitel 3.1). Für die Erteilung einen Aufenthaltstitel zu einem anderen als dem
einer Aufenthalts- oder Niederlassungserlaubnis, einer bisherigen Aufenthaltszweck bzw. zu einen anderen
Blauen Karte EU, ebenso wie für eine Erlaubnis zum Zweck als dem zu dem er das Einreisevisum beantragt
Daueraufenthalt – EU gilt zudem, dass ein Drittstaats- hatte, dann prüft die Ausländerbehörde, ob die Voraus-
angehöriger mit dem für die Erteilung erforderlichen setzungen des § 5 Abs. 2 Satz 2 AufenthG erfüllt sind,
Visum bereits eingereist sein muss und geforderte An- ob die gesetzlichen Voraussetzungen für den neuen
gaben schon im Visumantrag gemacht wurden. Diese Aufenthaltszweck vorliegen und keine Ausschluss-
Regelung begrenzt die Möglichkeit eines Wechsels des gründe greifen. „Im Fall der Ablehnung des Antrages
Aufenthaltstitels ohne vorherige Ausreise. Allerdings gilt die alte Aufenthaltserlaubnis bis zum Ablauf ihrer
kann von dieser Regelung abgesehen werden, „wenn Geltungsdauer weiter und kann auch bei Vorliegen
die Voraussetzungen eines Anspruchs auf Erteilung der entsprechenden Voraussetzungen verlängert
erfüllt sind oder es auf Grund besonderer Umstände werden“ (AVwVAufenthG 7.1.2.2). Sofern es für eine
des Einzelfalls nicht zumutbar ist, das Visumverfah- Person mehrere Wechselmöglichkeiten aus ihrem
ren nachzuholen“ (§ 5 Abs. 2 Satz 2 AufenthG). Diese bestehenden Aufenthaltstitel und -zweck gibt, wird
Einreise- und Erteilvoraussetzungen in Bezug auf das davon ausgegangen „dass ein Ausländer denjenigen
Visum entfallen für Staatsangehörige, denen Vergüns- Aufenthaltstitel beantragt hat, der den weitest gehen-
tigungen zugesprochen werden. So dürfen Staatsan- den Berechtigungsgehalt – etwa mit Bezug auf die
28 Rechtliche Voraussetzungen zum Wechsel des Aufenthaltstitels und -zwecks

Ausübung einer Erwerbstätigkeit und die Aufenthalts- 3.1 Rechtlich mögliche Wechsel des
verfestigung – vermittelt“ (AVwVAufenthG 7.1.2).21 Aufenthaltszwecks und -titels im
Überblick
In der Aufenthaltsverordnung finden sich einige
über das Aufenthaltsgesetz hinausgehende Vorgaben, Tabelle 2 dokumentiert eine Auswahl der rechtlich
unter welchen Bedingungen Drittstaatsangehörige möglichen Wechsel zwischen Aufenthaltstiteln und
im Bundesgebiet, ohne vorherige Ausreise, einen -zwecken sowie mögliche Ausschlüsse. Ein Teil der
Aufenthaltstitel verlängern oder beantragen können hier ausgewählten Aufenthaltstitel und -zwecke ist
(§ 39 AufenthV). Hierzu gehört beispielsweise ein Dritt- dabei in Sammelkategorien zusammengefasst, die sich
staatsangehöriger mit Duldungsstatus (§ 60a mitunter noch einmal in mehrere spezifische Aufent-
AufenthG), der „auf Grund einer Eheschließung oder haltszwecke untergliedern lassen. Dies gilt beispiels-
der Begründung einer Lebenspartnerschaft im Bun- weise für den Aufenthaltstitel aus familiären Gründen,
desgebiet oder der Geburt eines Kindes während sei- was im Folgenden als ein Aufenthaltszweck geführt
nes Aufenthalts im Bundesgebiet einen Anspruch auf wird. Im Aufenthaltsrecht wird dieser jedoch noch
Erteilung einer Aufenthaltserlaubnis erworben hat“ mehrfach untergliedert und die Subzwecke gehen
(§ 39 Abs. 5 AufenthV) oder aber ein Drittstaatsange- jeweils mit teils unterschiedlichen Voraussetzungen,
höriger der „seit mindestens 18 Monaten eine Blaue Einschränkungen und Rechten einher. So kann es in
Karte EU besitzt, die von einem anderen Mitgliedstaat Bezug auf bestimmte Voraussetzungen und Rechte
der Europäischen Union ausgestellt wurde, und er für beispielsweise einen Unterschied machen, ob eine Per-
die Ausübung einer hochqualifizierten Beschäftigung son zu einem deutschen oder zu einem ausländischen
eine Blaue Karte EU beantragt. Gleiches gilt für seine Staatsbürger im Bundesgebiet nachzieht oder ob es
Familienangehörigen, die im Besitz eines Aufenthalts- sich um ein nachziehendes Kind oder ein sonstiges Fa-
titels zum Familiennachzug sind, der von demselben milienmitglied außerhalb der Kernfamilie handelt. Bei
Staat ausgestellt wurde wie die Blaue Karte EU des der Betrachtung der folgenden Tabellen gilt es daher
Ausländers“ (§ 39 Abs. 7 AufenthV). zu berücksichtigen, dass bestimmte Ausnahme- und
Ausschlusstatbestände bestehen, die in einem kompri-
mierten und übersichtlichen Format wie der Tabelle
nicht berücksichtigt werden können. So können im
Folgenden bestimmte Wechselmöglichkeiten als mög-
lich angegeben, jedoch bestimmte Personengruppen
davon wiederum ausgeschlossen sein. Für einen Teil
dieser Ausnahme- und Ausschlussgründe finden sich
nach Wechselrichtungen und Aufenthaltszwecken dif-
ferenzierte Ausführungen im Anschluss an Tabelle 2.

21 In Bezug auf die weitgehend gleichen Voraussetzungen


zur Erteilung einer Niederlassungserlaubnis oder der
Erlaubnis zum Daueraufenthalt-EU sieht die Allgemeine
Verwaltungsvorschrift zum Aufenthaltsgesetz folgende
Vorgaben vor: „Da die Erlaubnis zum Daueraufenthalt -
EU eine weitergehende Rechtsposition einräumt als die
Niederlassungserlaubnis, ist grundsätzlich davon auszu-
gehen, dass der Ausländer in diesem Fall eine Erlaubnis
zum Daueraufenthalt-EU beantragt. Inhaber einer
Niederlassungserlaubnis können beantragen, dass ihnen
anstelle der Niederlassungserlaubnis die Erlaubnis zum
Daueraufenthalt-EG erteilt wird. Die Voraussetzungen
für die Erteilung der Erlaubnis zum Daueraufenthalt-EG
sind dann vollständig zu prüfen. Werden sie nicht erfüllt,
bleibt die Niederlassungserlaubnis wirksam; werden sie
hingegen erfüllt, ist die Erlaubnis zum Daueraufenthalt-
EG zu erteilen und die Niederlassungserlaubnis als un-
gültig zu kennzeichnen“ (AVwVAufenthG 9a.0.5).
Tabelle 2: Rechtlich mögliche Aufenthaltsstatuswechsel im Überblick
Tabelle 2: Rechtlich mögliche Aufenthaltsstatuswechsel im Überblick

In Familiäre Ausbil- Ausbildung Ausbil- Forschung Blaue Hochqua- Erwerbs- Freiberufli- Selbständige Saisonbe- Unterneh- Nationales Asylantrag Duldung Opfer von
Gründe dung I II dung III (§ 20 Karte EU lifizierte tätigkeit che Tätigkeit Unter- schäftigung mensinterne Visum (§ 10 i. V. m. (§ 60a i. V. Men-
(§§ 27-36 (§ 16 (§ 17 (§ 17a AufenthG) (§ 19a (§§ 18b, (§§ 18, (Selbstän- nehmer (§ 15a Entsendung (D-Visum) § 25 m. § 55 schen-
AufenthG) AufenthG) AufenthG) AufenthG) AufenthG) 18c, 19 18a* digkeit) (§ 21 BeschV (§ 10 BeschV (§ 6 Abs. 3 AufenthG u. Abs. 3 Nr. handel
Von
AufenthG) AufenthG) (§ 21 Abs. 5 Abs. 1-4 i.V.m § 18 BeschV AufenthG) § 55 Abs. 2 3 und (§ 25 Abs.
AufenthG) AufenthG) AufenthG) i.V.m § 18 AsylVfG) § 56 4a Auf-
AufenthG) AufenthG) enthG)
Ja (ohne Ja (mit
Familiäre Gründe
Ja Ja Ja Ja Ja § 18c Einschrän- Ja Ja Nein Nein Nein Ja Ja Ja
(§§ 27-36 AufenthG)
AufenthG) kungen)
Ja Ja Ja
Nein
Ausbildung I: (Voraus- (Voraus- (Voraus-
(während des Ja Ja
Studium, Studienbe- setzung: setzung: setzung:
Studiums soll (Vorausset- (Vorausset-
werbung, Arbeits- abge- abge- Abschluss
es i.d.R. Ja (ohne zung: Ab- zung: Ab-
platzsuche nach schloss- schloss- des
Ja keinen Ja § 18c schluss des schluss des Nein Nein Nein Ja Ja Ja
Studium oder der enes und enes und Hoch-
Wechsel AufenthG) Hochschul- Hochschul-
schulischen Berufs- anerkann- anerkann- schulstu-
geben, § 16 studiums in studiums in
ausbildung tes Hoch- tes Hoch- diums in
Abs. 2 Deutschland) Deutschland)
(§ 16 AufenthG) schulstu- schulstu- Deutsch-
AufenthG)
dium) dium) land)
Ausbildung II:
Sonstige (betriebli-
Ja Ja Ja Nein Ja Nein Ja Ja Ja Nein Nein Nein Ja Ja Ja
che) Ausbildung
(§ 17 AufenthG)
Ja
Ja Ja (Voraus-
Ausbildung III:
(Voraus- (Voraus- setzung:
Durchführung einer
setzung: setzung: abge-
Bildungsmaßnahme
abge- abge- schloss-
Rechtliche Voraussetzungen zum Wechsel des Aufenthaltstitels und -zwecks

zum Zweck der


schloss- schloss- enes und
Anerkennung einer Ja Ja Ja Ja Nein Nein Nein Nein Nein Ja Ja Ja
enes und enes und anerkann-
im Ausland erworbe-
anerkann- anerkann- tes Hoch-
nen Berufsqualifika-
tes Hoch- tes Hoch- schulstu-
tion
schulstu- schulstu- dium;
(§ 17a AufenthG)
dium) dium) ohne § 18c
AufenthG)
Forschung
Ja Ja Ja Ja Ja Ja Ja Ja Ja Nein Nein Nein Ja Ja Ja
(§ 20 AufenthG)
Blaue Karte EU
Ja Ja Ja Ja Ja Ja Ja Ja Ja Nein Nein Nein Ja Ja Ja
(§ 19a AufenthG)
Hochqualifizierte
(§§ 18b, 18c, 19 Ja Ja Ja Ja Ja Ja Ja Ja Ja Nein Nein Nein Ja Ja Ja
AufenthG)
Ja (ohne
§ 19a
Abs. 1 Nr.1
Buch-
stabe b; ist
Erwerbstätigkeit wg.
(§§ 18 und 18a Ja Ja Ja Ja Ja fehlender Ja Ja Ja Nein Nein Nein Ja Ja Ja
AufenthG) Umset-
zungsve-
rordnung
derzeit
nicht
möglich)

39
29
30

In Familiäre Ausbil- Ausbildung Ausbil- Forschung Blaue Hochqua- Erwerbs- Freiberufli- Selbständige Saisonbe- Unterneh- Nationales Asylantrag Duldung Opfer von
Gründe dung I II dung III (§ 20 Karte EU lifizierte tätigkeit che Tätigkeit Unter- schäftigung mensinterne Visum (§ 10 i. V. m. (§ 60a i. V. Men-
(§§ 27-36 (§ 16 (§ 17 (§ 17a AufenthG) (§ 19a (§§ 18b, (§§ 18, (Selbstän- nehmer (§ 15a Entsendung (D-Visum) § 25 m. § 55 schen-
AufenthG) AufenthG) AufenthG) AufenthG) AufenthG) 18c, 19 18a* digkeit) (§ 21 BeschV (§ 10 BeschV (§ 6 Abs. 3 AufenthG u. Abs. 3 Nr. handel
Von
AufenthG) AufenthG) (§ 21 Abs. 5 Abs. 1-4 i.V.m § 18 BeschV AufenthG) § 55 Abs. 2 3 und (§ 25 Abs.
AufenthG) AufenthG) AufenthG) i.V.m § 18 AsylVfG) § 56 4a Auf-
AufenthG) AufenthG) enthG)
Freiberufliche
Tätigkeit (Selbstän-
digkeit) Ja Ja Ja Ja Ja Ja Ja Ja Ja Nein Nein Nein Ja Ja Ja
(§ 21 Abs. 5
AufenthG)
Selbständige
Unternehmer
(§ 21 Abs. 1-4 Ja Ja Ja Ja Ja Ja Ja Ja Ja Nein Nein Nein Ja Ja Ja
AufenthG)
Ja
(bspw. bei
vorange-
Saisonbeschäftigung gangenem Ja
(§ 15a BeschV i. V. m Aufenthalt (ohne
Ja Ja Ja Ja Nein Ja Ja Ja Nein Nein Ja Ja Ja
§ 18 AufenthG) als Au pair § 18c
gem. § 16 AufenthG)
Abs. 1
AufenthG)
Unternehmens-
interne Entsendung
(§ 10 BeschV BeschV Ja Nein Nein Nein Nein Nein Nein Nein Nein Nein Nein Nein Ja Ja Ja
i. V. m § 18 AufenthG)
Nationales Visum
(D-Visum) Ja Ja Ja Ja Ja Ja Ja Ja Ja Ja Ja Ja Ja Ja Ja
(§ 6 Abs. 3 AufenthG)

Ja Ja
Asylantrag (bspw. bei (wenn
(§ 10 i. V. m. § 25 Heirat Angabe im
Nein Nein Nein Nein Nein Nein Nein Nein Nein Nein Nein Nein Ja
AufenthG und § 55 während Asylver-
Abs. 2 AsylVfG) des Verfah- fahren
rens) erfolgt)
Duldung
(§ 60a i. V. m. § 55
Abs. 3 Nr. 3 und § 56 Ja Nein Nein Nein Nein Nein Ja Ja Nein Nein Nein Nein Nein Ja Ja
AufenthG)
Opfer von
Menschenhandel
(§ 25 Abs. 4a Auf- Ja Ja Ja Ja Ja Nein Ja Ja Nein Nein Nein Nein Nein Ja Ja
enthG)
AsylVfG,
Quelle: Eigene Darstellung nach: AÜG,Quelle: EigeneAufenthG, AVwVAufenthG,
Darstellung BeschV,
nach: AÜG, AsylVfG, SchwarzArbG,
AufenthG, AVwVAufenthG,StGB.
BeschV, SchwarzArbG, StGB.
Der Inhalt dieser Tabelle ist nach Der Inhalt
bestem Wissen Tabelle
dieserund ist nach bestem
Kenntnisstand Wissen
erstellt undund Kenntnisstand
sorgfältig geprüfterstellt
worden.undErsorgfältig
kann dennoch
geprüftkeinen Er kann dennoch
worden.Anspruch keinen Anspruch
auf Vollständigkeit auf Vollständigkeit erheben.
erheben.
Rechtliche Voraussetzungen zum Wechsel des Aufenthaltstitels und -zwecks

40
Rechtliche Voraussetzungen zum Wechsel des Aufenthaltstitels und -zwecks 31

Ausnahme- und Ausschlusstatbestände bei Wech- in einen Aufenthaltstitel zu Studienzwecken (§ 16


seln von folgendem Aufenthaltszweck in einen AufenthG) an die allgemeinen Zulassungsvoraus-
anderen: setzungen für ein Hochschulstudium geknüpft ist
(i. d. R. Abitur oder ein vergleichbarer anerkannter
„„ Familiäre Gründe (§§ 27-36 AufenthG): Der Wech- Abschluss, gesicherte Lebensverhältnisse, etc.).
sel von einem Aufenthaltstitel zum Zweck der Fa-
milienzusammenführung in einen anderen Aufent- „„ Unternehmensinterne Entsendungen (ICTs): Im
haltstitel ist häufig mit einer Verschlechterung der Falle von unternehmensinternen Entsendungen
Rechtsstellung verbunden. Rechtlich sind in diesem wird davon ausgegangen, dass ein Arbeits- und
Bereich zwar fast alle Statuswechsel möglich, diese Entsendevertrag mit dem Entsendeunternehmen
werden in der Praxis jedoch verhältnismäßig selten im Herkunftsland besteht, der zugleich die Rück-
vollzogen. So ist beispielsweise der Wechsel aus kehr des Entsandten in das Herkunftsland vorsieht
einem Aufenthaltstitel zur Familienzusammenfüh- und regelt (§ 10 BeschV). „Der Aufenthalt eines
rung in einen Aufenthaltstitel zu Studienzwecken Mitarbeiters im Personalaustausch ist auf drei Jah-
(§ 16 AufenthG) rechtlich möglich, kann jedoch re beschränkt. Danach kann der Aufenthaltstitel
zum Verlust gewisser sozialer Rechte führen, etwa nicht mehr auf Grundlage von § 10 Abs. 1 Nr. 1
dann, wenn der Statuswechsler bereits Ausbil- BeschV verlängert werden. Erst nach angemes-
dungsförderung (BAföG) in Anspruch nimmt oder sen langer Abwesenheit vom Bundesgebiet kann
beabsichtigt, diese künftig in Anspruch zu nehmen erneut ein Personalaustauschplatz in Anspruch
(dazu ausführlich Tabelle 4). Denn während eine genommen werden“ (Tollenaere 2014: 248 i. A. a. BA
Förderung auf Grundlage des Bundesausbildungs- 2013: 2.10.111). Bei ICTs wird der Arbeitsmarkt über
förderungsgesetzes mit einem Aufenthaltstitel zum die unternehmensinterne Entsendung hinaus nicht
Zweck des Familiennachzugs zu Deutschen (§ 28 geöffnet, so dass für einen Wechsel des Arbeits-
AufenthG) i. d. R. sofort möglich ist – unter der platzes zunächst eine Ausreise und ein Antrag auf
Bedingung, dass die dafür notwendigen Vorausset- Erteilung einer Aufenthaltserlaubnis zum Zweck
zungen erfüllt werden –, ist dies unter dem neuen der Beschäftigung notwendig sind. Ausgenommen
Aufenthaltstitel zu Studienzwecken erst dann der sind hiervon leitende Angestellte und Spezialisten
Fall, wenn ein Voraufenthalt von mindestens 15 (nach § 4 oder § 29 Abs. 5 BeschV), bei denen die
Monaten vorliegt. Diese Regelung gilt seit Inkraft- Möglichkeit besteht, die Beschäftigungserlaubnis
treten der BAföG-Reform am 1. August 2015 insbe- im Sinne von § 9 BeschV nach zwei Jahren versi-
sondere für ausländische Schüler, Studierende und cherungspflichtiger Beschäftigung zu öffnen. Die
Auszubildende mit einem humanitären Aufent- Darstellung in Tabelle 2 geht allerdings vom Re-
haltstitel (§ 8 Abs. 2 und 2a BAföG; vgl. auch Bun- gelfall aus, dass es sich um eine vorrübergehende,
desregierung 2014; BMBF 2015a) und gilt ab 1. Ja- zeitlich beschränkte Abordnung des Beschäftigten
nuar 2016 auch für Geduldete (vgl. BMBF 2015b). Ist handelt und nicht um einen dauerhaft angelegten
diese Bedingung nicht erfüllt, kann ein unter dem Arbeitsaufenthalt in Deutschland, an dessen Ende
genannten Familienaufenthaltstitel bestehender womöglich die Bedingungen für eine Niederlas-
Anspruch auf Ausbildungsförderung in dem neuen sungserlaubnis erfüllt sind.
Aufenthaltstitel zu Studienzwecken entfallen. Für
zahlreiche Wechsel des Aufenthaltstitels verhält es „„ Nationales Visum (D-Visum): Das D-Visum ist ein
sich entsprechend. Andere Statuswechsel sind dem eigenständiger Aufenthaltstitel und stellt keinen ei-
hingegen mit Verbesserungen der Aufenthalts- genen Aufenthaltszweck dar. Dessen Berücksichti-
bedingungen verbunden, etwa dann, wenn sich gung in dieser und den nachfolgenden Übersichten
mit der Dauer des Aufenthalts in Deutschland ein passt daher streng genommen nicht in die sonstige
Rechtsanspruch auf eine Niederlassungserlaubnis Systematik. Nichtsdestotrotz stellt sich die Frage,
verbindet. ob eine Person auch aus der Aufenthaltsphase mit
einem D-Visum in einen anderen als den vorge-
„„ Saisonbeschäftigte: Wechselmöglichkeiten beste- sehenen Aufenthaltszweck und -titel wechseln
hen für Saisonbeschäftigte (§ 15a BeschV) lediglich kann. Die Gruppe der Personen, die längerfristig
dann, wenn die entsprechenden Voraussetzungen in Deutschland aufhältig sein wollen und mit dem
erfüllt werden, d. h. dass beispielsweise ein Wechsel dafür notwendigen D-Visum einreisen, ist ausge-
32 Rechtliche Voraussetzungen zum Wechsel des Aufenthaltstitels und -zwecks

sprochen heterogen. Denn im Sichtvermerk des diese nicht an Personen erteilt werden darf, deren
D-Visums wird bereits der Zweck des Aufenthalts gültiger Aufenthaltstitel bereits eine Erwerbstä-
in Deutschland definiert, d. h. der Inhaber eines tigkeit ausdrücklich erlaubt, worunter u. a. eine
D-Visums, das zu Geschäftszwecken ausgestellt ist, Niederlassungserlaubnis und Erlaubnis zum Dauer-
unterscheidet sich vom Inhaber eines D-Visums, aufenthalt – EU zählen, bei einzelnen Aufenthalts-
das zum Zwecke der Familienzusammenführung erlaubnissen aus völkerrechtlichen, humanitären
ausgegeben wurde. Entsprechend eingeschränkt oder politischen Gründen, die mit einer Erlaubnis
sind die Wechselmöglichkeiten (vgl. § 5 Abs. 2 zur Erwerbstätigkeit einhergehen (z. B. §§ 22 Satz 3,
AufenthG). Das Grundrecht auf Asyl bleibt davon 23 Abs. 2, 25 Abs. 1 und 2 AufenthG), bei Aufent-
unberührt. haltserlaubnissen aus familiären Gründen (§ 27
Abs. 5 AufenthG) und im Fall einzelner besonderer
„„ Asyl: Für Schutzsuchende, die einen Asylantrag Aufenthaltsrechte (vgl. AVwVAufenthG 18.2.2).
gestellt haben, kann ein Aufenthaltstitel vor Ab-
schluss des Asylverfahrens – außer in den Fällen ei- „„ Hochqualifizierte Beschäftigung: Das deutsche
nes gesetzlichen Anspruchs – „nur mit Zustimmung Recht kennt mit § 18c AufenthG einen Aufent-
der obersten Landesbehörde und nur erteilt wer- haltstitel, der den Aufenthalt zur Arbeitsplatzsuche
den, wenn wichtige Interessen der Bundesrepublik für bis zu sechs Monate gestattet, sofern die dafür
Deutschland es erfordern“ (§ 10 Abs. 1 AufenthG). In notwendigen Voraussetzungen vorliegen (i. d. R.
letzteren beiden Fällen darf den betreffenden Per- Hochschulabschluss sowie gesicherte Lebensver-
sonen vor der Ausreise nur nach völkerrechtlichen, hältnisse). Ein Wechsel in einen Aufenthaltstitel
humanitären oder politischen Gründen ein Aufent- nach § 18c AufenthG ist ohne ein vorheriges Ver-
haltstitel erteilt werden, „beispielsweise im Rahmen lassen Deutschlands grundsätzlich nicht möglich,
einer Bleiberechtsregelung nach § 23 Absatz 1 oder es sei denn, die betreffende Person war unmittelbar
bei positiver Entscheidung der Härtefallkommissi- vor der Erteilung der Aufenthaltserlaubnis im Be-
on der Landesregierung bzw. des Senats“ sitz eines Aufenthaltstitels zum Zweck der Erwerbs-
(AVwVAufenthG 10.3.1). Wird ein Asylantrag hinge- tätigkeit (§ 18c Abs. 3 AufenthG). Umgekehrt ist
gen als offensichtlich unbegründet abgelehnt (§ 30 § 18c AufenthG geradezu auf den Wechsel des Auf-
Abs. 3 Nr. 1 bis 6 AsylVfG), darf vor der Ausreise kein enthaltstitels ausgelegt, denn die Aufnahme einer
Aufenthaltstitel erteilt werden. Für den Fall, dass Beschäftigung ist auf Grundlage dieses Titels nicht
ein Drittstaatsangehöriger einen Asylantrag stellt, erlaubt, d. h. dass die während des Aufenthalts in
erlischt eine gegebenenfalls bestehende Befreiung Deutschland gefundene Stelle erst dann angetreten
vom Erfordernis, einen Aufenthaltstitel zu besitzen, werden darf, wenn der Aufenthaltstitel gewechselt
ebenso wie die Gültigkeit eines bestehenden Auf- wurde.
enthaltstitels, sofern die Gesamtgültigkeitsdauer
nur bis zu sechs Monate beträgt. Ein bestehender „„ Saisonbeschäftigte: Eine Saisonbeschäftigung in
Aufenthaltstitel bleibt allerdings auch während Deutschland setzt einen ständigen Wohnsitz und/
des Asylverfahrens unberührt, wenn dieser eine oder ein Beschäftigungsverhältnis in einem an-
Gesamtgeltungsdauer von mehr als sechs Monaten deren Staat voraus, d. h. dass ein Wechsel in den
hat (§ 55 Abs. 2 AsylVfG). Die Ausländerbehörde Status eines Saisonbeschäftigten unter der Vorgabe,
kann im Übrigen einen Aufenthaltstitel trotz Asyl- Deutschland nicht zu verlassen, nicht möglich ist.
antrags verlängern, wenn die Voraussetzungen
weiterhin erfüllt sind (§ 10 Abs. 2 AufenthG). „„ Unternehmensinterne Entsendungen: Um ein un-
ternehmensintern Entsandter zu werden, muss mit
einem Unternehmen im Ausland ein entsprechen-
Ausnahme- und Ausschlusstatbestände bei der Arbeits- und Entsendevertrag geschlossen wer-
Wechseln in den folgenden Aufenthaltstitel den. Dies setzt voraus, dass das reguläre Wohn- und
oder -zweck: Arbeitsverhältnis im Ausland besteht. Unter dieser
Voraussetzung ist ein Wechsel in den Status eines
„„ Erwerbstätigkeit: Für die Erteilung einer Aufent- unternehmensintern Entsandten unter der Vorga-
haltserlaubnis zum Zweck der Erwerbstätigkeit be, Deutschland nicht zu verlassen, nicht möglich.
(§ 18 AufenthG) besteht der Ausschlussgrund, dass
Rechtliche Voraussetzungen zum Wechsel des Aufenthaltstitels und -zwecks 33

„„ Nationales Visum (D-Visum): Die Einreise in das einzelne Aufenthaltsstatusgruppen gilt allerdings
Bundesgebiet für einen längerfristigen Aufenthalt ein besonderer Ausweisungsschutz, u. a. für Dritt-
setzt für die meisten Drittstaatsangehörigen die staatsangehörige, die eine Niederlassungserlaubnis
Erteilung eines D-Visums durch die zuständigen besitzen und sich seit mindestens fünf Jahren
Visastellen im Ausland voraus. Ein Wechsel aus rechtmäßig im Bundesgebiet aufhalten, oder die
einem gültigen Aufenthaltstitel in den Status eines sich in einer familiären oder lebenspartnerschaft-
D-Visums ist ohne vorherige Ausreise nicht mög- lichen Lebensgemeinschaft mit einem deutschen
lich. Familienangehörigen befinden oder die eine Auf-
enthaltserlaubnis besitzen, sich mindestens fünf
„„ Asyl: Das Grundrecht auf Asyl besteht immer, Jahre rechtmäßig im Bundesgebiet aufgehalten
d. h. dass auch bereits in Deutschland aufhältige haben und mit einem ausländischen Staatsbürger
Drittstaatsangehörige ein Recht darauf haben, in ehelicher oder lebenspartnerschaftlicher Lebens-
dass ihr Anliegen und ihr Antrag auf Asyl von ent- gemeinschaft leben und letztere Person über eine
sprechender Stelle geprüft wird. Unabhängig vom Niederlassungserlaubnis oder einen Daueraufent-
Ausgang des Asylverfahrens können dem Wechsel halt – EU verfügt (vgl. § 56 AufenthG).
in den Status eines Asylantragstellers unterschied-
liche Motive zugrunde liegen, etwa kriegerische Die in Tabelle 2 dokumentierten Spurwechselmöglich-
Handlungen im Herkunftsland, die zu Beginn des keiten sind durch bundesrechtliche Vorgaben geregelt,
befristeten Aufenthalts in Deutschland noch nicht die in der folgenden Tabelle 3 skizziert werden. Die
absehbar waren, oder ein Regimewechsel, der eine Tabelle umfasst dabei ausschließlich rechtlich vorge-
Verfolgung des Antragstellers nach dessen Rück- sehene Kombinationsmöglichkeiten. Aufenthaltser-
kehr ins Herkunftsland wahrscheinlich macht. laubnisse aus völkerrechtlichen, humanitären oder
Im Folgenden wird davon ausgegangen, dass dem politischen Gründen finden dabei nur insoweit Be-
Wechsel ein legaler Aufenthalt in Deutschland rücksichtigung, als dass die Möglichkeit für einen Asyl-
vorausging, der nicht verlängert wurde. antrag sowie der Duldungsstatus aufgegriffen wird.
Anerkannte Asylbewerber sowie Drittstaatsangehö-
„„ Duldung: Eine vorübergehende Aussetzung der rige, denen die Flüchtlingseigenschaft zugesprochen
Abschiebung (Duldung) kann aus völkerrechtlichen wurde, werden nicht abgedeckt. Dies gilt auch für die
und humanitären Gründen sowie zur Wahrung Erlaubnis zum Daueraufenthalt – EU sowie einzelne
politischer Interessen der Bundesrepublik Deutsch- Möglichkeiten zur Niederlassungserlaubnis (s. für die
land angeordnet werden. Der Duldungsstatus Begründung dieses Ausschlusses Kapitel 1).
kann sich in Folge eines abgelehnten Asylantrags
ergeben, wenn die betreffende Person vollzieh-
bar ausreisepflichtig ist, es aus tatsächlichen oder
rechtlichen Gründen gleichzeitig jedoch unmöglich
ist, die betreffende Person abzuschieben (§ 60a
Abs. 2 Satz 1AufenthG). Eine Duldung kann sich
aber auch in Folge einer Ausweisung ergeben und
damit ausländische Staatsbürger unabhängig von
ihrem Aufenthaltstitel betreffen, etwa wenn diese
aufgrund einer vorsätzlichen Straftat rechtskräftig
zu einer mehrjährigen Freiheits- oder Jugendstrafe
verurteilt wurden (vgl. zu den Ausweisungsgründen
§ 53-56 AufenthG), die betreffende Person jedoch
aus den oben genannten Gründen nicht abgescho-
ben werden kann oder aber die „vorübergehende
Anwesenheit im Bundesgebiet für ein Strafver-
fahren wegen eines Verbrechens von der Staatsan-
waltschaft oder dem Strafgericht für sachgerecht
erachtet wird“ (§ 60a Abs. 2 Satz 2 AufenthG). Für
34 Rechtliche Voraussetzungen zum Wechsel des Aufenthaltstitels und -zwecks

Tabelle 3: Rechtsgrundlage
Tabelle 3: und Erteilungsvoraussetzungen
Rechtsgrundlage und Erteilungsvoraussetzungen bei Statuswechseln
bei Statuswechseln
Unterschei-
Erteilungsvoraus-
den sich die
setzungen bei
Erteilungs-
einem Wechsel
Wechsel von Wechsel in Rechtsgrundlage vorausset- Kontingente
(falls Unterschiede
zungen von
zur Erstbeantra-
einer Erstbe-
gung)
antragung?
• Ausbildung I, II, III
• Forschung
• Blaue Karte EU
• Hochqualifizierte Art. 6 GG;
• Erwerbstätigkeit §§ 27-36 AufenthG;
• Freiberufliche Tätigkeit § 39 AufenthV für
• Selbständige Unternehmer Familiäre Gründe Aufhältige, deren Ja, unter Siehe Kapitel 2 Nein
• Saisonbeschäftigung Abschiebung nach Umständen
• Unternehmensinterne Entsendung § 60a AufenthG aus-
• Nationales Visum (D-Visum) gesetzt ist
• Asylantrag
• Duldung
• Opfer von Menschenhandel
• Familiäre Gründe
• Ausbildung II
• Forschung
• Blaue Karte EU § 16 AufenthG
• Hochqualifizierte Bei Asylbewerbern nur
• Erwerbstätigkeit in Ausnahmefällen mit
Ausbildung I
• Freiberufliche Tätigkeit Zustimmung der Ja, unter Siehe Kapitel 2 Nein
(Studium)
obersten Landesbe- Umständen
• Selbständige Unternehmer
hörde (§ 10 Abs. 1
• Saisonbeschäftigung
AufenthG)
• Nationales Visum (D-Visum)
• Asylantrag
• Opfer von Menschenhandel
• Familiäre Gründe
• Forschung
• Blaue Karte EU § 17 AufenthG
Bei Asylbewerbern nur
• Hochqualifizierte
Ausbildung II in Ausnahmefällen mit
• Erwerbstätigkeit Ja, unter
(Betriebliche Zustimmung der Siehe Kapitel 2 Nein
• Freiberufliche Tätigkeit Umständen
Ausbildung) obersten Landesbe-
• Selbständige Unternehmer hörde (§ 10 Abs. 1
• Nationales Visum (D-Visum) AufenthG)
• Asylantrag/-verfahren
• Opfer von Menschenhandel
• Familiäre Gründe
• Forschung
• Blaue Karte EU § 17a AufenthG
Ausbildung III
Bei Asylbewerbern nur
• Hochqualifizierte (Anerkennung von
in Ausnahmefällen mit Ja, unter
• Erwerbstätigkeit im Ausland er-
Zustimmung der Umständen Siehe Kapitel 2 Nein
• Freiberufliche Tätigkeit worbenen Stu-
obersten Landesbe-
• Selbständige Unternehmer dien- und Berufs-
hörde (§ 10 Abs. 1
• Nationales Visum (D-Visum) qualifikationen)
AufenthG)
• Asylantrag/-verfahren
• Opfer von Menschenhandel
• Familiäre Gründe
• Ausbildung I, III
• Blaue Karte EU § 20 AufenthG
Bei Asylbewerbern nur
• Hochqualifizierte
in Ausnahmefällen mit
• Erwerbstätigkeit Ja, unter
Forschung Zustimmung der Siehe Kapitel 2 Nein
• Freiberufliche Tätigkeit Umständen
obersten Landesbe-
• Selbständige Unternehmer
hörde (§ 10 Abs. 1
• Nationales Visum (D-Visum) AufenthG)
• Asylantrag/-verfahren
• Opfer von Menschenhandel
• Familiäre Gründe
• Ausbildung I, II, III
• Forschung
• Hochqualifizierte Ja, unter
• Erwerbstätigkeit Blaue Karte EU § 19a AufenthG Siehe Kapitel 2 Nein
Umständen
• Freiberufliche Tätigkeit
• Selbständige Unternehmer
• Nationales Visum (D-Visum)

47
Rechtliche Voraussetzungen zum Wechsel des Aufenthaltstitels und -zwecks 35

Unterschei-
Erteilungsvoraus-
den sich die
setzungen bei
Erteilungs-
einem Wechsel
Wechsel von Wechsel in Rechtsgrundlage vorausset- Kontingente
(falls Unterschiede
zungen von
zur Erstbeantra-
einer Erstbe-
gung)
antragung?

• Familiäre Gründe
• Ausbildung I, III
• Forschung
§§ 18 Abs. 4, 18b,
• Blaue Karte EU
18c, 19 AufenthG
• Erwerbstätigkeit
Bei Asylbewerbern nur
• Freiberufliche Tätigkeit
in Ausnahmefällen mit
• Selbständige Unternehmer
Zustimmung der Ja, unter
• Saisonbeschäftigung Hochqualifizierte obersten Landesbe- Umständen Siehe Kapitel 2 Nein
• Nationales Visum (D-Visum) hörde (§ 10 Abs. 1
• Asylantrag/-verfahren AufenthG)
• Opfer von Menschenhandel

§§ 18, 18a AufenthG;

• Familiäre Gründe Bei Asylbewerbern nur


• Ausbildung I, II, III in Ausnahmefällen mit
• Forschung Zustimmung der
• Blaue Karte EU obersten Landesbe-
• Hochqualifizierte hörde (§ 10 Abs. 1
• Erwerbstätigkeit AufenthG);
• Freiberufliche Tätigkeit Erwerbstätigkeit kein Wechsel möglich, Ja, unter Siehe Kapitel 2 Nein
• Selbständige Unternehmer wenn bisherige Umständen
• Saisonbeschäftigung Aufenthaltserlaubnis
• Nationales Visum (D-Visum) bereits für Erwerbstä-
• Asylantrag/-verfahren tigkeit berechtigt, wie
• Duldung u. a. bei
• Opfer von Menschenhandel § 28 Abs. 5, § 29 Abs. 5
und § 31 Abs. 1
AufenthG

• Familiäre Gründe
• Ausbildung I, II
• Forschung
• Blaue Karte EU
Freiberufliche Ja, unter
• Hochqualifizierte § 21 Abs. 5 AufenthG Siehe Kapitel 2 Nein
Tätigkeit (Selbst- Umständen
• Erwerbstätigkeit
ändigkeit)
• Selbständige Unternehmer
• Saisonbeschäftigung
• Nationales Visum (D-Visum)

• Familiäre Gründe
• Ausbildung I, II
• Forschung
• Blaue Karte EU
Selbständige § 21 Abs. 1-4, 6 Ja, unter
• Hochqualifizierte Siehe Kapitel 2 Nein
Unternehmer AufenthG Umständen
• Erwerbstätigkeit
• Freiberufliche Tätigkeit
• Saisonbeschäftigung
• Nationales Visum (D-Visum)

Ja

Kontingente gelten für


Werkvertragsarbeiter aus
Bosnien-Herzegowina
(990), Mazedonien (480),
• Nationales Visum (D-Visum) Saisonbeschäfti- § 15a BeschV i. V. m Nein - Serbien (2.620) und der
gung § 18 AufenthG Türkei (7.000). Abhängig
von der Zahl der gemelde-
ten Arbeitslosen in
Deutschland können die
Kontingente gesenkt oder
erhöht werden.

§ 10 BeschV BeschV
Unternehmensin-
• Nationales Visum (D-Visum) i. V. m § 18 Nein - Nein
terne Entsendung
AufenthG

48
36 Rechtliche Voraussetzungen zum Wechsel des Aufenthaltstitels und -zwecks

Unterschei-
Erteilungsvoraus-
den sich die
setzungen bei
Erteilungs-
einem Wechsel
Wechsel von Wechsel in Rechtsgrundlage vorausset- Kontingente
(falls Unterschiede
zungen von
zur Erstbeantra-
einer Erstbe-
gung)
antragung?
• Familiäre Gründe
• Ausbildung I, II, III
• Forschung
• Blaue Karte EU
• Hochqualifizierte
• Erwerbstätigkeit § 10 i. V. m. § 25
Ja, unter
• Freiberufliche Tätigkeit Asylantrag AufenthG und § 55 Siehe Kapitel 2 Nein
Umständen
• Selbständige Unternehmer Abs. 2 AsylVfG
• Saisonbeschäftigung
• Unternehmensinterne Entsendung
• Nationales Visum (D-Visum)
• Duldung
• Opfer von Menschenhandel

• Familiäre Gründe
• Ausbildung I, II, III
• Forschung
• Blaue Karte EU
• Hochqualifizierte
• Erwerbstätigkeit § 60a i. V. m. § 55
• Freiberufliche Tätigkeit Duldung Abs. 3 Nr. 3 und § 56 - - Nein
• Selbständige Unternehmer AufenthG
• Saisonbeschäftigung
• Unternehmensinterne Entsendung
• Nationales Visum (D-Visum)
• Asylantrag/-verfahren
• Opfer von Menschenhandel

• Familiäre Gründe
• Ausbildung I, II, III
• Forschung
• Blaue Karte EU
• Hochqualifizierte
• Erwerbstätigkeit
Opfer von Men-
• Freiberufliche Tätigkeit § 25 Abs. 4a AufenthG - Siehe Kapitel 2 Nein
schenhandel
• Selbständige Unternehmer
• Saisonbeschäftigung
• Unternehmensinterne Entsendung
• Nationales Visum (D-Visum)
• Asylantrag/-verfahren
• Duldung
Quelle: Eigene Darstellung nach: AÜG, AsylVfG, AufenthG,
Quelle: Eigene AVwVAufenthG,
Darstellung nach: AÜG,BeschV, SchwarzArbG,
AsylVfG, StGB.
AufenthG, AVwVAufenthG, BeschV, SchwarzArbG, StGB.
Der Inhalt dieser Tabelle ist nach Der
bestem Wissen
Inhalt dieserund Kenntnisstand
Tabelle erstellt
ist nach bestem und sorgfältig
Wissen geprüft worden.
und Kenntnisstand erstellt Er
undkann dennoch
sorgfältig keinen
geprüft worden.
Anspruch auf Vollständigkeit erheben. Er kann dennoch keinen Anspruch auf Vollständigkeit erheben.

3.2 Erweiterte oder eingeschränkte soziale Rechte bei einem Spurwechsel


Die folgende Übersicht benennt die mit einzelnen Spurwechseln einhergehenden Veränderungen in Bezug
auf soziale und politische Rechte der Drittstaatsangehörigen, wobei Tabelle 4 das Recht auf Erwerbstätig-
keit, Sozialleistungsbezug, Teilhabe an Bildungsprogrammen, Familienzusammenführung sowie die Befris-
tungsdauer und mögliche Mobilitätsbeschränkungen umfasst. In Bezug auf den Rechtsbeistand sowie die
politischen Beteiligungsrechte ergeben sich bei einem Spurwechsel keine Veränderungen, weshalb diese
hier nicht gesondert aufgeführt sind.

49
Rechtliche Voraussetzungen zum Wechsel des Aufenthaltstitels und -zwecks 37

3.2 Erweiterte oder eingeschränkte


soziale Rechte bei einem Spur-
wechsel

Die folgende Übersicht benennt die mit einzelnen


Spurwechseln einhergehenden Veränderungen in
Bezug auf soziale und politische Rechte der Dritt-
staatsangehörigen, wobei Tabelle 4 das Recht auf
Erwerbstätigkeit, Sozialleistungsbezug, Teilhabe an
Bildungsprogrammen, Familienzusammenführung
sowie die Befristungsdauer und mögliche Mobilitäts-
beschränkungen umfasst. In Bezug auf den Rechtsbei-
stand sowie die politischen Beteiligungsrechte ergeben
sich bei einem Spurwechsel keine Veränderungen,
weshalb diese hier nicht gesondert aufgeführt sind.
Der Inhalt dieser Tabelle ist nach bestem Wissen und
Kenntnisstand zum Stand Oktober 2015 erstellt und
sorgfältig geprüft worden. Er kann dennoch keinen
Anspruch auf Vollständigkeit erheben. Des Weiteren
ist zu beachten, dass sich einzelne rechtliche Verände-
rungen bei einem Wechsel des Aufenthaltstitels oder
-zwecks auf spezifische Fallkonstellationen beziehen
und nicht verallgemeinert werden können.
38

Tabelle 4: Erweiterte oder eingeschränkte soziale Rechte bei einem Spurwechsel


Tabelle 4: Erweiterte oder eingeschränkte soziale Rechte bei einem Spurwechsel
Teilhabemöglichkeiten Familien-
Mobilitätsbe-
Wechsel von Wechsel in Erwerbstätigkeit Soziale Sicherung an Aufenthaltsdauer zusammen-
stimmungen
Bildungsprogrammen führung

Erweiterte Rechte:
Beschränkung, sich nach erfolgreich
abgeschlossenem Studium bis zu 18
Monate zur Suche einer dem Studienab-
schluss angemessenen Beschäftigung im
Erweiterte Rechte: Bundesgebiet aufhalten zu dürfen, entfällt
Ausbildung I Die Beschränkung, nur an 120 vollen bzw. 240 Keine Verände-
(§ 16 AufenthG) halben Tagen im Jahr einer Beschäftigung Keine Veränderungen Eingeschränkte Rechte: rungen
nachgehen zu dürfen, entfällt Möglich in Fällen, in denen die Restauf-
Drittstaatsangehörige sind Deutschen
weitgehend gleichgestellt. Bei Fami- enthaltszeit des Ausländers, mit dem die
liennachzug zu Ausländern muss der Familienzusammenführung erfolgen soll,
Lebensunterhalt gesichert sein. geringer ist als die mögliche Restauf-
Werden Sozialleistungen in Anspruch enthaltszeit des Statuswechslers; es
genommen führt dies i.d.R. zur Aber- können kürzere Befristungen gelten
kennung der Aufenthaltserlaubnis Erweiterte Rechte:

Erweiterte Rechte: Beschränkung, sich nach erfolgreich


Keine Veränderungen abgeschlossener Berufsausbildung bis zu
Sofern die Voraussetzungen erfüllt 12 Monate zur Suche einer dem Berufsab- Nicht zutref-
sind, kann der Statuswechsler in der oder erweiterte Rechte:
Erweiterte Rechte: schluss angemessenen Beschäftigung im fend, da hier
Familiäre gesetzlichen oder privaten Kranken- Sofern die Vorausset- Bundesgebiet aufhalten zu dürfen, entfällt Wechsel in
Gründe Die zeitliche Einschränkung, einer von der versicherung beitragsfrei familienmit- zungen gem. § 44 Auf-
Ausbildung II Keine Verände- einen Auf-
(§ 17 AufenthG) (§§ 27-36 Berufsausbildung unabhängigen Beschäfti- versichert werden (vgl. auch: § 5 enthG erfüllt sind, kann Eingeschränkte Rechte: rungen enthaltstitel
AufenthG) gung von bis zu zehn Stunden pro Woche Abs. 1 Nr. 1, 6 und 9 SGB V) ein Rechtsanspruch auf aus familiären
nachgehen zu dürfen, entfällt Teilnahme an einem Möglich in Fällen, in denen die Restauf-
enthaltszeit des Ausländers, mit dem die Gründen
Eingeschränkte Rechte: Integrationskurs beste- gefragt ist
hen Familienzusammenführung erfolgen soll,
Sofern das Studium, die Ausbildung geringer ist als die mögliche Restauf-
oder die Weiterbildungsmaßnahme enthaltszeit des Statuswechslers; es
unter dem neuen Aufenthaltsstatus können kürzere Befristungen gelten
nicht bis zum Abschluss fortgesetzt
Keine Veränderungen wird, ergeben sich u.U. Änderungen
Sofern die Weiterbildungsmaßnahme in in der Ausbildungsförderung. Bei
derselben Form fortgesetzt wird; eine damit Familiennachzug zu Deutschen ist
verbundene Beschäftigung ist zeitlich nicht eine Förderung gem. BAföG i.d.R.
eingeschränkt, sofern sie im engen Bezug zu sofort möglich, bei Familiennachzug Erweiterte Rechte:
den in der späteren Beschäftigung geforderten zu Ausländern nach 15 Monaten (für
Beschränkung, sich für bis zu 18 Monate
Ausbildung III berufsfachlichen Kenntnissen steht Geduldete seit 1. Januar 2016) Keine Verände-
für eine notwendige Qualifizierungsmaß-
(§ 17a AufenthG) nahme und eine sich daran anschließende rungen
Erweiterte Rechte: Prüfung im Bundesgebiet aufhalten zu
Zeitliche Einschränkung, einer von der Wei- dürfen, entfällt
terbildungsmaßnahme unabhängigen Be-
schäftigung von bis zu zehn Stunden pro
Rechtliche Voraussetzungen zum Wechsel des Aufenthaltstitels und -zwecks

Woche nachgehen zu dürfen, entfällt (§ 17a


AufenthG)
51
Teilhabemöglichkeiten Familien-
Mobilitätsbe-
Wechsel von Wechsel in Erwerbstätigkeit Soziale Sicherung an Aufenthaltsdauer zusammen-
stimmungen
Bildungsprogrammen führung

Erweiterte Rechte:
Keine Veränderungen oder erweiterte Rechte: Eine Aufenthaltserlaubnis nach § 20
AufenthG wird für mind. ein Jahr erteilt;
Forschung Die Aufenthaltsdauer ist nicht mehr an die Keine Verände-
wird das Forschungsvorhaben in einem
(§ 20 AufenthG) Dauer von Forschungsprojekten gekoppelt; rungen
kürzeren Zeitraum durchgeführt, wird die
das Spektrum möglicher Erwerbstätigkeiten
Aufenthaltserlaubnis auf die Dauer des
erweitert sich beträchtlich
Forschungsvorhabens befristet. Diese
Befristung entfällt

Erweiterte Rechte:
Keine Veränderungen
Die Blaue Karte wird bei erstmaliger
Erwerbstätige aus Drittstaaten sind Erteilung auf höchstens vier Jahre befris-
Deutschen weitgehend gleichgestellt. tet, bei kürzerer Dauer des Arbeitsverhält-
Bei Familiennachzug zu Ausländern nisses entsprechend auf die Dauer des
Keine Veränderungen oder erweiterte Rechte: muss der Lebensunterhalt gesichert Arbeitsvertrages zuzüglich dreier Monate.
Die für die Vergabe einer Blauen Karte not- sein. Werden Sozialleistungen in Diese Befristung entfällt
Familiäre wendige Mindestgehaltsgrenze gem. § 19a Anspruch genommen führt dies i.d.R.
Blaue Karte EU zur Aberkennung der Aufenthaltser- Keine Verände-
Gründe Abs. 1 Nr. 3 AufenthG entfällt, ebenso die in Eingeschränkte Rechte:
(§ 19a AufenthG) laubnis rungen
Rechtliche Voraussetzungen zum Wechsel des Aufenthaltstitels und -zwecks

(§§ 27-36 den ersten zwei Jahren erforderliche Zustim-


Möglich in Fällen, in denen die Restauf-
AufenthG) mung der Ausländerbehörde bei einem Ar-
Erweiterte Rechte: enthaltszeit des Ausländers, mit dem die
– beitgeberwechsel gem. § 19a Abs. 4 AufenthG
Familienzusammenführung erfolgen soll,
Sofern die Voraussetzungen erfüllt geringer ist als die mögliche Restauf-
Fortsetzung
sind, kann der Statuswechsler in der enthaltszeit des Statuswechslers; es
gesetzlichen oder privaten Kranken- können kürzere Befristungen gelten.
versicherung beitragsfrei familienmit- Verkürzte Fristen zur Erteilung einer
versichert werden (vgl. auch: § 5 Abs. Niederlassungserlaubnis entfallen
1 Nr. 1, 6 und 9 SGB V)

Hochqualifizierte Keine Veränderungen oder erweiterte Rechte:


Keine Verände-
(§§ 18b, 18c und 19 Mögliche Arbeitsrechtliche Beschränkungen Keine Veränderungen rungen
AufenthG) entfallen oder erweiterte Rechte:
Sofern nicht bereits mit
dem Ausgangsauf-
Keine Veränderungen oder erweiterte
enthaltstitel ein Rechts-
Rechte:
anspruch auf Teilnahme
an einem Integrations- Je nach vorausgegangenem Aufenthaltsti-
Erwerbstätigkeit tel können die im Aufenthaltstitel gesetz-
kurs bestand (§ 44 Abs. 1 Keine Verände-
(§§ 18, 18a* Keine Veränderungen ten Befristungen entfallen
Nr. 1 Buchstabe a Auf- rungen
AufenthG)
enthG), kann dieser aus
dem Wechsel resultie-
ren, sofern die Voraus-
setzungen erfüllt sind
39

52
40

Teilhabemöglichkeiten Familien-
Mobilitätsbe-
Wechsel von Wechsel in Erwerbstätigkeit Soziale Sicherung an Aufenthaltsdauer zusammen-
stimmungen
Bildungsprogrammen führung
Freiberufliche
Tätigkeit (Selbst- Keine Verände-
Keine Veränderungen Keine Veränderungen Keine Veränderungen
ändigkeit) (§ 21 rungen
Abs. 5 AufenthG)

Keine Veränderungen oder eingeschränkte


Rechte:
Eine Aufenthaltserlaubnis zu selbständi-
Keine Veränderungen oder erweiterte Rechte: gen Tätigkeiten wird auf längstens drei
Selbständige Jahre befristet (§ 21 Abs. 4 AufenthG).
Unternehmer Eine Verlängerung des gem. § 21 Abs. 4 Auf- Keine Verände-
Keine Veränderungen Danach kann abweichend von § 9 Abs. 2
(§ 21 Abs. 1-4 enthG auf max. drei Jahre befristeten Auf- rungen
AufenthG eine Niederlassungserlaubnis
AufenthG) enthalts ist nicht mehr an eine positive Eva-
erteilt werden, sofern die Voraussetzun-
luierung der selbständigen Tätigkeit gekoppelt
gen nach § 21 Abs. 4 AufenthG erfüllt
werden. Diese verkürzte Frist zur Ertei-
lung einer Niederlassungserlaubnis ent-
fällt
Familiäre
Gründe
(§§ 27-36
Saison- AufenthG) Erweiterte Rechte:
beschäftigung – Sofern alle Voraussetzungen – z.B. berufliche Keine Verände-
Keine Veränderungen
(§ 15a BeschV i.V.m. Fortsetzung Qualifikationen – erfüllt werden, darf der rungen
§ 18 AufenthG) Ausländer jeder Erwerbstätigkeit nachgehen

Keine Veränderungen oder erweiterte


Rechte: Keine Veränderungen
Sofern die Abordnung des Arbeit- oder erweiterte Rechte:
Erweiterte Rechte:
nehmers nicht bereits für den Aus- Sofern nicht bereits mit
gangsaufenthaltstitel die Mitglied- dem Ausgangsauf- Die auf das befristete Arbeitsverhältnis
Erweiterte Rechte: schaft in einer gesetzl. oder priv. enthaltstitel ein Rechts- befristete Aufenthaltsdauer entfällt
Unternehmensin- Der Ausländer darf mit Erwerb des Auf- Krankenversicherung notwendig anspruch auf Teilnahme
terne Entsendun- enthaltstitels jeder Erwerbstätigkeit nachge- gemacht hat, erhalten Personen, die an einem Integrations- Keine Verände-
gen (§ 10 BeschV) hen, sofern alle Voraussetzungen – etwa ihren Wohnsitz o. ihren gewöhnlichen kurs bestand (§ 44 Abs. 1 rungen
berufsfachliche Qualifikationen – erfüllt Aufenthalt in Deutschland haben, Nr. 1 Buchstabe a Auf-
werden Krankenversicherungsschutz nach enthG), kann dieser aus
deutschem Recht. Sofern die Voraus- dem Wechsel resultie-
setzungen erfüllt werden, kann der ren, sofern die Voraus-
Statuswechsler in der gesetzl. oder setzungen gem. § 44
priv. Krankenversicherung beitragsfrei AufenthG erfüllt sind
Rechtliche Voraussetzungen zum Wechsel des Aufenthaltstitels und -zwecks

familienmitversichert werden

53
Teilhabemöglichkeiten Familien-
Mobilitätsbe-
Wechsel von Wechsel in Erwerbstätigkeit Soziale Sicherung an Aufenthaltsdauer zusammen-
stimmungen
Bildungsprogrammen führung
Erweiterte Rechte:
Sofern die Voraussetzungen erfüllt
sind, erhalten Personen, die ihren
Wohnsitz oder ihren gewöhnlichen
Aufenthalt in Deutschland haben,
Krankenversicherungsschutz nach
deutschem Recht. Sofern die Voraus- Erweiterte
setzungen erfüllt werden, kann der Rechte:
Statuswechsler in der gesetzlichen Erweiterte Rechte:
oder privaten Krankenversicherung Die Beschrän-
Mit Erwerb des Auf-
Erweiterte Rechte: beitragsfrei familienmitversichert Erweiterte Rechte: kung, nach der
enthaltstitels verbinden
werden sich D-Visa-
Nationales Visum Der Ausländer darf mit Erwerb des Auf- sich Zugangsrechte zu Die auf den Zeitraum des Visums befriste-
Inhaber bis zu
(D-Visum) (§ 6 enthaltstitels jeder Erwerbstätigkeit nachge- Integrationskursen und, ten Aufenthaltsrechte verlängern sich um
Sofern die Voraussetzungen erfüllt 90 Tagen je
Abs. 3 AufenthG) hen, sofern alle Voraussetzungen – etwa sofern die Vorausset- die Dauer des im Aufenthaltstitel zur
sind und geplant ist, unter dem neuen Zeitraum von
berufsfachliche Qualifikationen – erfüllt zungen erfüllt werden, Familienzusammenführung festgelegten
Aufenthaltstitel ein Studium, eine 180 Tagen im
werden zu anderen Bildungs- Zeitraums
Ausbildung oder eine Weiterbildung gesamten
und Hochschuleinrich-
aufzunehmen, kann u.U. Ausbil- Schengenraum
tungen
dungsförderung in Anspruch ge- aufhalten
Familiäre nommen werden. Bei Familiennach- dürfen, entfällt
Gründe zug zu Deutschen ist eine Förderung
(§§ 27-36 gem. BAföG i.d.R. sofort möglich, bei
Rechtliche Voraussetzungen zum Wechsel des Aufenthaltstitels und -zwecks

AufenthG) Familiennachzug zu Ausländern erst


nach 15 Monaten (für Geduldete seit

1. Januar 2016)
Fortsetzung

Asylantrag Erweiterte Rechte: Erweiterte


(§ 10 i. V. m. § 25 Erleichterter BAföG- Rechte:
AufenthG und § 55 Zugang, da im Asylver- Wohnsitzbe-
Abs. 2 AsylVfG) fahren kein Anrecht schränkende
darauf besteht Auflagen –
Duldung sofern vorhan-
(§ 60a AufenthG) Teilnahme am Integrati-
onskurs gem. § 44 Abs. 4 den – entfallen
Erweiterte Rechte: S.2 Nr. 1 bis 3 AufenthG Erweiterte Rechte:
Erweiterte Rechte: Drittstaatsangehörige sind Deutschen für Personen mit guter Das befristete Aufenthaltsrechte verlän-
weitgehend gleichgestellt Bleibeperspektive mög- gert sich um die Dauer des im Auf-
Aufnahme einer Erwerbstätigkeit ist erlaubt
lich und, sofern die enthaltstitels zur Familienzusammenfüh-
Opfer von Voraussetzungen erfüllt rung festgelegten Zeitraums
sind und keine auslän- Keine Verände-
Menschenhandel rungen
(§ 25 Abs. 4a derrechtlichen Ein-
AufenthG) schränkungen bestehen,
Zugang zu allen anderen
Bildungs- und Hoch-
schuleinrichtungen
41

54
42

Teilhabemöglichkeiten Familien-
Mobilitätsbe-
Wechsel von Wechsel in Erwerbstätigkeit Soziale Sicherung an Aufenthaltsdauer zusammen-
stimmungen
Bildungsprogrammen führung
Keine Veränderungen
Drittstaatsangehörige sind Deutschen
weitgehend gleichgestellt

Eingeschränkte Rechte:
Die Voraussetzungen, um in der
gesetzlichen oder privaten Kranken-
Keine Veränderungen
kasse beitragsfrei familienmitversi-
oder eingeschränkte
Eingeschränkte Rechte: chert zu sein, können entfallen. In
Rechte:
Die erlaubte Beschäftigungszeit reduziert sich diesem Fall muss sich der Titelinha-
ber selbst versichern. Ist der Ausgangsauf-
auf 120 volle bzw. 240 halbe Tage pro Jahr.
Familiäre Gründe enthaltstitel auf Grund-
Diese Erlaubnis gilt nicht während des Auf- Keine Verände- Keine Verän-
(§§ 27-36 Einschränkungen gelten zudem beim lage der §§ 28, 29, 30, 32 Keine Veränderungen
enthalts zu studienvorbereitenden Maßnah- rungen derungen
AufenthG) BAföG: Bei Familiennachzug zu oder 36 AufenthG aus-
men im ersten Jahr des Aufenthalts, ausge-
Deutschen ist eine Förderung gem. gestellt, kann der
nommen in der Ferienzeit und in der Zeit der
BAföG i.d.R. sofort möglich, bei Rechtsanspruch auf
Studienbewerbung (§ 16 Abs. 1a und 3 Auf-
Familiennachzug zu Ausländern nach Teilnahme an einem
enthG)
15 Monaten (für Geduldete seit 1. Integrationskurs erlös-
Januar 2016). In dieser Konstellation chen
kann es selbst bei einem Wechsel
vom Ausgangsaufenthaltsstatus nach
§ 28 AufenthG (Nachzug zu Deut-
Ausbildung I schen) zu Verschlechterungen kom-
(§ 16 men, d.h. ein bisher bestehender
AufenthG) Anspruch auf BAföG-Zahlungen kann
entfallen
Erweiterte Rechte:
Die Beschränkung, einer von der Berufsausbil- Erweiterte Rechte:
dung unabhängigen Beschäftigung von bis zu
Anstatt 12 Monaten besteht nach erfolg-
Ausbildung II zehn Stunden pro Woche nachgehen zu Keine Verände- Keine Verän-
Keine Veränderungen reichem Studienabschluss die Möglich-
(§ 17 AufenthG) dürfen, entfällt; stattdessen kann an max. 120 Keine Veränderungen rungen derungen
keit, sich bis zu 18 Monaten zur Suche
vollen bzw. 240 halben Tagen einer Beschäfti- Drittstaatsangehörige sind Deutschen einer angemessenen Beschäftigung im
gung nachgegangen werden. Eine Zustim- weitgehend gleichgestellt Bundesgebiet aufzuhalten
mung der BA zur Aufnahme einer Beschäfti-
gung ist nicht erforderlich Eingeschränkte Rechte:
Erweiterte Rechte: Sobald der Statuswechsler dem
Die Beschränkung, einer von der Weiterbil- Arbeitsmarkt nicht mehr vorrangig
dungsmaßnahme unabhängigen Beschäfti- zur Verfügung steht, weil das Stu- Erweiterte Rechte:
gung von bis zu zehn Stunden pro Woche dium den Hauptteil der Arbeitszeit Dauer des Aufenthalts kann über den in §
Ausbildung III nachgehen zu dürfen, entfällt; stattdessen einnimmt, entfallen im Vorfeld er- 17a AufenthG definierten Zeitraum von 18 Keine Verände- Keine Verän-
worbene Ansprüche auf ALG I Keine Veränderungen
(§ 17a AufenthG) kann an max. 120 vollen bzw. 240 halben Monaten hinausgehen. Die Voraussetzun- rungen derungen
Rechtliche Voraussetzungen zum Wechsel des Aufenthaltstitels und -zwecks

Tagen einer Beschäftigung nachgegangen gen für die Aufnahme eines Hochschul-
werden. Eine Zustimmung der BA zur Auf- /Promotionsstudiums müssen erfüllt sein
nahme einer Beschäftigung ist nicht erforder-
lich

55
Teilhabemöglichkeiten Familien-
Mobilitätsbe-
Wechsel von Wechsel in Erwerbstätigkeit Soziale Sicherung an Aufenthaltsdauer zusammen-
stimmungen
Bildungsprogrammen führung

Erweiterte Rechte:
Dauer des Aufenthalts kann über den in
Forschung § 20 AufenthG definierten Zeitraum (etwa Keine Verände- Keine Verän-
Keine Veränderungen für die Dauer des Forschungsprojekts)
(§ 20 AufenthG) rungen derungen
hinausgehen. Die Voraussetzungen für die
Aufnahme eines Hochschul-
/Promotionsstudiums müssen erfüllt sein

Erweiterte Rechte:

Keine Veränderungen Dauer des Aufenthalts kann über den in


§ 19a AufenthG definierten Zeitraum
Blaue Karte EU Sofern im Ausgangsaufenthaltstitel zeitliche (etwa bei befristeten Arbeitsverhältnissen Keine Verände- Keine Verän-
Beschäftigungshöchstgrenzen definiert wur- Keine Veränderungen
(§ 19a AufenthG) von weniger als vier Jahren) hinausgehen. rungen derungen
den, die denen in § 16 Abs. 3 AufenthG ent- Die Voraussetzungen für die Aufnahme
sprechen eines Hochschul-/Promotionsstudiums
müssen erfüllt sein
Erweiterte Rechte:
Eine Zustimmung der BA zur Aufnahme einer
Ausbildung I
Rechtliche Voraussetzungen zum Wechsel des Aufenthaltstitels und -zwecks

Hochqualifizierte Beschäftigung im Rahmen der erlaubten


Beschäftigung (§ 16 Beschäftigungszeiten ist nicht erforderlich Erweiterte Rechte: Keine Verände- Keine Verän-
(§§ 18b, 18c und 19 AufenthG) rungen derungen
AufenthG) Dauer des Aufenthalts kann über den in
– Eingeschränkte Rechte: der jeweiligen Aufenthaltserlaubnis
Fortsetzung Die erlaubte Beschäftigungszeit reduziert sich definierten Zeitraum (z.B. bei Auf-
auf 120 volle bzw. 240 halbe Tage pro Jahr. enthaltsbefristungen für befristete Ar-
Erwerbstätigkeit Diese Erlaubnis gilt nicht während der stu- Keine Veränderungen beitsverhältnisse) hinausgehen. Voraus-
dienvorbereitenden Maßnahmen im ersten setzungen für die Aufnahme eines Hoch- Keine Verände- Keine Verän-
(§§ 18 und 18a oder eingeschränkte
Jahr des Aufenthalts, ausgenommen in der schul-/Promotionsstudiums müssen rungen derungen
AufenthG) Rechte:
Ferienzeit und in der Zeit der Studienbewer- erfüllt sein
bung (§ 16 Abs. 1a und 3 AufenthG) Ist der Ausgangsauf-
enthaltstitel auf Grund-
Freiberufliche lage der §§ 18 oder 21
Tätigkeit AufenthG ausgestellt,
kann der Rechtsans- Erweiterte Rechte: Keine Verände- Keine Verän-
(Selbständigkeit)
pruch auf Teilnahme an Dauer des Aufenthalts kann über den in rungen derungen
(§ 21 Abs. 5
AufenthG) einem Integrationskurs der Aufenthaltserlaubnis nach § 21 Auf-
erlöschen enthG definierten Zeitraum hinausgehen.
Die Voraussetzungen für die Aufnahme
eines Hochschul-/Promotionsstudiums
Selbständige müssen erfüllt sein
Keine Verände- Keine Verän-
Unternehmer (§ 21
rungen derungen
Abs. 1-4 AufenthG)
43

56
44

Teilhabemöglichkeiten Familien-
Mobilitätsbe-
Wechsel von Wechsel in Erwerbstätigkeit Soziale Sicherung an Aufenthaltsdauer zusammen-
stimmungen
Bildungsprogrammen führung
Erweiterte Rechte:
Mit Erwerb des Auf-
enthaltstitels zu Stu-
Saison- dienzwecken verbinden Erweiterte Rechte:
beschäftigung sich Zugangsrechte zu
Dauer des Aufenthalts kann über den in
(§ 15a BeschV Bildungs- und Hoch- Keine Verände-
der Aufenthaltserlaubnis definierten
i.V.m. § 18 schuleinrichtungen, rungen
Zeitraum hinausgehen. Die Voraussetzun-
AufenthG; sofern die dafür not-
gen für die Aufnahme eines Hochschul-
§ 29 BeschV) wendigen Vorausset-
/Promotionsstudiums müssen erfüllt sein
zungen erfüllt werden;
Ausbildungsförderung
gem. § 8 BAföG ist
möglich
Erweiterte Rechte:
Mit Erwerb des Auf- Erweiterte
enthaltstitels zu Stu- Erweiterte
Rechte:
dienzwecken verbinden Rechte:
sich Zugangsrechte zu Die Beschrän-
Auszubilden-
Ausbildung I allen Bildungs- und kung, nach der
Erweiterte Rechte: de nach § 16
Erweiterte Rechte: Hochschuleinrichtun- sich D-Visa-
Nationales Visum (§ 16 AufenthG
gen, sofern die dafür Die auf den Zeitraum des Visums befriste- Inhaber bis zu
(D-Visum) (§ 6 AufenthG) Keine Veränderungen Drittstaatsangehörige sind Deutschen haben An-
notwendigen Vorausset- ten Aufenthaltsrechte verlängern sich um 90 Tagen je
Abs. 3 AufenthG) weitgehend gleichgestellt recht auf
– zungen erfüllt werden; die Dauer des im Aufenthaltstitel zu Zeitraum von
Familienzu-
Fortsetzung Ausbildungsförderung Studienzwecken festgelegten Zeitraums 180 Tagen im
sammenfüh-
gem. § 8 BAföG ist gesamten
rung, wenn
möglich, sofern die Schengenraum
die Voraus-
Voraussetzungen erfüllt aufhalten
setzungen
werden dürfen, entfällt.
nach § 29
AufenthG
erfüllt sind
Asylantrag
(nur in Ausnahme- Erweiterte Rechte:
fällen mit Zustim- Erweiterte Rechte: Keine Veränderungen Zugang zu Integrations-
mung der obersten Mit Erwerb des Aufenthaltstitels dürfen Titel- Eine Förderung gem. BAföG mit kursen und zu allen
Landesbehörde inhaber an 120 vollen bzw. 240 halben Tage Inkrafttreten der BAföG-Reform i.d.R. anderen Bildungs- und
Hochschuleinrichtun- Erweiterte
möglich, § 10 pro Jahr einer Beschäftigung nachgehen. Eine nach 15 Monaten möglich (für Gedul- Erweiterte Rechte:
gen, sofern die dafür Rechte:
i. V. m. § 25 Zustimmung der BA zur Aufnahme einer dete gem. § 8 Abs. 2a BAföG ab Das befristete Aufenthaltsrecht verlängert
AufenthG und § 55 Beschäftigung ist nicht erforderlich 1. Januar 2016 ebenfalls nach notwendigen Vorausset- Wohnsitzbe-
sich um die Dauer des im Aufenthaltstitel
Abs. 2 AsylVfG) 15 Monaten, wobei Voraufenthalte zungen erfüllt werden; schränkende
zum Studium festgelegten Zeitraums,
Eingeschränkte Rechte: angerechnet werden) Ausbildungsförderung Auflagen –
Duldung sofern die Voraussetzungen zur Aufnah-
gem. § 8 BAföG ist sofern vorhan-
(§ 60a AufenthG) Sofern in der Ausgangsaufenthaltsgestattung me eines Studiums erfüllt sind
Erweiterte Rechte: möglich, sofern die den – entfallen
bereits einer Beschäftigung nachgegangen
Rechtliche Voraussetzungen zum Wechsel des Aufenthaltstitels und -zwecks

Voraussetzungen erfüllt
Opfer von werden durfte, die zeitlich oberhalb der in § 16 Drittstaatsangehörige sind Deutschen werden
Menschenhandel Abs. 3 AufenthG definierten Grenzen lag weitgehend gleichgestellt
(§ 25 Abs. 4a
AufenthG)

57
Teilhabemöglichkeiten Familien-
Mobilitätsbe-
Wechsel von Wechsel in Erwerbstätigkeit Soziale Sicherung an Aufenthaltsdauer zusammen-
stimmungen
Bildungsprogrammen führung

Keine Veränderungen
Drittstaatsangehörige sind Deutschen
weitgehend gleichgestellt

Eingeschränkte Rechte:
Die Voraussetzungen, um in der
gesetzlichen oder privaten Kranken-
Keine Veränderungen
kasse beitragsfrei familienmitversi-
Keine Veränderungen oder eingeschränkte oder eingeschränkte
chert zu sein, können entfallen. In
Rechte: Rechte:
diesem Fall muss sich der Titelinha-
ber selbst versichern Ist der Ausgangsauf-
Familiäre Gründe enthaltstitel auf Grund-
Neben der Ausbildung darf lediglich einer von lage der §§ 28, 29, 30, 32 Keine Verände- Keine Verän-
(§§ 27-36 der Berufsausbildung unabhängigen Beschäf- Einschränkungen gelten zudem beim
oder 36 AufenthG aus- rungen derungen
AufenthG) tigung von bis zu zehn Stunden pro Woche BAföG: Bei Familiennachzug zu Eingeschränkte Rechte:
Deutschen ist eine Förderung gem. gestellt, kann der
nachgegangen werden (§ 17 Abs. 2 AufenthG). Rechtsanspruch auf Es gilt die Beschränkung, sich nach einer
Für die Aufnahme einer betrieblichen Ausbil- BAföG i.d.R. sofort möglich, bei
Familiennachzug zu Ausländern nach Teilnahme an einem erfolgreich abgeschlossenen Berufsaus-
dung ist die Zustimmung der BA erforderlich Integrationskurs erlös- bildung bis zu 12 Monate zur Suche einer
15 Monaten (für Geduldete erst ab 1.
Januar 2016). In dieser Konstellation chen dem Berufsabschluss angemessenen
kann es selbst bei einem Wechsel Beschäftigung im Bundesgebiet aufhalten
zu dürfen. Dieser Zeitraum kann kürzer
Rechtliche Voraussetzungen zum Wechsel des Aufenthaltstitels und -zwecks

vom Ausgangsaufenthaltsstatus nach


§ 28 AufenthG (Nachzug zu Deut- sein als die Aufenthaltsdauer im Aus-
Ausbildung schen) zu Verschlechterungen kom- gangsaufenthaltstitel
II men, d. h. ein bisher bestehender
(§ 17 Anspruch auf BAföG-Zahlungen kann Erweiterte Rechte:
AufenthG) entfallen Der in der Aufenthaltserlaubnis für be-
triebliche Aus- und Weiterbildung defi-
nierte Aufenthaltszeitraum kann länger
sein als der im Ausgangsaufenthaltstitel
Keine Veränderungen
Sofern die im Ausgangsaufenthaltstitel zur Keine Veränderungen
Anerkennung ausländischer Berufsabschlüsse Drittstaatsangehörige sind Deutschen
ausgeübte Beschäftigung gem. § 17a Abs. 2 weitgehend gleichgestellt
AufenthG auf zehn Stunden pro Woche be-
schränkt war Eingeschränkte Rechte:
Ausbildung III Keine Verände- Keine Verän-
Sobald der Statuswechsler dem Keine Veränderungen
(§ 17a AufenthG) Eingeschränkte Rechte: rungen derungen
Arbeitsmarkt nicht mehr vorrangig
Sofern die im Ausgangsaufenthaltstitel zur zur Verfügung steht, weil die Ausbil-
Anerkennung ausländischer Berufsabschlüsse dung den Hauptteil der Arbeitszeit
ausgeübte Beschäftigung gem. § 17a Abs. 3 einnimmt, entfallen im Vorfeld er-
AufenthG zeitlich nicht einschränkt war worbene Ansprüche auf ALG I
45

58
46

Teilhabemöglichkeiten Familien-
Mobilitätsbe-
Wechsel von Wechsel in Erwerbstätigkeit Soziale Sicherung an Aufenthaltsdauer zusammen-
stimmungen
Bildungsprogrammen führung
Forschung Keine Verände- Keine Verän-
Keine Veränderungen
(§ 20 AufenthG) rungen derungen

Blaue Karte EU Keine Verände- Keine Verän-


Keine Veränderungen
(§ 19a AufenthG) rungen derungen

Hochqualifizierte
Beschäftigung Keine Verände- Keine Verän-
(§§ 18b, 18c und 19 Eingeschränkte Rechte: rungen derungen
AufenthG) Neben der Ausbildung darf lediglich einer von Keine Veränderungen
der Berufsausbildung unabhängigen Beschäf- oder eingeschränkte
Erwerbstätigkeit tigung von bis zu zehn Stunden pro Woche Rechte: Keine Verände- Keine Verän-
(§§ 18 und 18a nachgegangen werden (§ 17 Abs. 2 AufenthG). Ist der Ausgangsauf- rungen derungen
AufenthG) Für die Aufnahme einer betrieblichen Ausbil- enthaltstitel auf Grund-
Freiberufliche dung kann die Zustimmung der BA erforder- lage der §§ 18 oder 21
Tätigkeit lich sein AufenthG ausgestellt,
kann der Rechtsans- Keine Verände- Keine Verän-
(Selbständigkeit)
pruch auf Teilnahme an rungen derungen
(§ 21 Abs. 5
AufenthG) einem Integrationskurs
erlöschen
Selbständige Un-
Keine Verände- Keine Verän-
ternehmer (§ 21 Ausbildung rungen derungen
Abs. 1-4 AufenthG) II
(§ 17 Erweiterte Rechte:
AufenthG) Zugang zu Bildungs- Erweiterte Rechte:
– Eingeschränkte Rechte: und Hochschuleinrich-
Saison- Der in der Aufenthaltserlaubnis für be-
beschäftigung Fortsetzung Neben der Ausbildung darf gem. § 17 Abs. 2 tungen gegeben, sofern
triebliche Aus- und Weiterbildung defi- Keine Verände-
(§ 15a BeschV i.V.m. AufenthG lediglich einer von der Berufsausbil- die Voraussetzungen
nierte Aufenthaltszeitraum verlängert rungen Erweiterte
§ 18 AufenthG; § 29 dung unabhängigen Beschäftigung von maxi- erfüllt werden; Ausbil-
sich, sofern alle Voraussetzungen für die Rechte:
BeschV) mal zehn Stunden pro Woche nachgegangen dungsförderung gem. §
Aufnahme einer betrieblichen Aus- oder
werden 8 BAföG ist möglich, Auszubilden-
Weiterbildung erfüllt werden
sofern die Vorausset- de nach § 17
zungen erfüllt werden haben An-
recht auf
Erweiterte Familienzu-
Rechte: sammenfüh-
Erweiterte Rechte:
Die Beschrän- rung, wenn
Zugang zu Bildungs-
Erweiterte Rechte: kung, nach der die Voraus-
Erweiterte Rechte: und Hochschuleinrich-
Erweiterte Rechte: sich D-Visa- setzungen
Nationales Visum tungen gegeben, sofern Die auf den Zeitraum des Visums befriste-
Mit Erwerb des Aufenthaltstitels dürfen Titel- Drittstaatsangehörige sind Deutschen Inhaber bis zu nach § 29
(D-Visum) (§ 6 die Voraussetzungen te Aufenthaltsdauer verlängert sich um
inhaber für bis zu zehn Stunden pro Woche weitgehend gleichgestellt 90 Tagen je AufenthG
Abs. 3 AufenthG) erfüllt werden; Ausbil- die Dauer des im Aufenthaltstitel zu
einer von der betrieblichen Ausbildung unab- Zeitraum von erfüllt sind
dungsförderung gem. § sonstigen Ausbildungszwecken festgeleg-
hängigen Beschäftigung nachgehen 180 Tagen im
8 BAföG ist möglich, ten Zeitraums
Rechtliche Voraussetzungen zum Wechsel des Aufenthaltstitels und -zwecks

gesamten
sofern die Vorausset-
Schengenraum
zungen erfüllt werden
aufhalten
dürfen, entfällt

59
Teilhabemöglichkeiten Familien-
Mobilitätsbe-
Wechsel von Wechsel in Erwerbstätigkeit Soziale Sicherung an Aufenthaltsdauer zusammen-
stimmungen
Bildungsprogrammen führung
Asylantrag (nur in Erweiterte Rechte:
Ausnahmefällen Mit Erwerb des Aufenthaltstitels dürfen Titel-
mit Zustimmung inhaber für bis zu zehn Stunden pro Woche Erweiterte Rechte:
der obersten Lan- einer von der betrieblichen Ausbildung unab- Zugang zu Integrations-
desbehörde mög- hängigen Beschäftigung nachgehen Keine Veränderungen kursen und zu allen
lich, § 10 i. V. m. Ausbildung Erweiterte Rechte: Erweiterte
II Eine Förderung gem. BAföG i.d.R. anderen Bildungs- und
§ 25 AufenthG und Rechte:
Eingeschränkte Rechte: nach 15 Monaten (für Geduldete seit Hochschuleinrichtun- Das befristete Aufenthaltsrecht verlängert
§ 55 Abs. 2 AsylVfG) (§ 17
Sofern in der Ausgangsaufenthaltsgestattung 1. Januar 2016) gen, sofern die dafür sich um die Dauer des im Aufenthaltstitel Wohnsitzbe-
AufenthG) notwendigen Vorausset- zu sonstigen Ausbildungszwecken festge- schränkende
Duldung bereits einer Beschäftigung nachgegangen
(§ 60a AufenthG) – werden durfte, die zeitlich oberhalb der in § 17 Erweiterte Rechte: zungen erfüllt werden; legten Zeitraums, sofern die Vorausset- Auflagen –
Fortsetzung Abs. 2 AufenthG definierten Grenzen lag. Ausbildungsförderung zungen zur Aufnahme einer betrieblichen sofern vorhan-
Drittstaatsangehörige sind Deutschen gem. § 8 BAföG ist Aus- oder Weiterbildung erfüllt sind den – entfallen
Geduldeten, die eine Berufsausbildung in
Opfer von weitgehend gleichgestellt. möglich, sofern die
einem staatlich anerkannten oder in einem
Menschenhandel vergleichbar geregelten Ausbildungsberuf Voraussetzungen erfüllt
(§ 25 Abs. 4a beginnen wollen, kann eine Erlaubnis zu werden
AufenthG) Beschäftigungszwecken ohne Zustimmung der
BA erteilt werden (§ 32 Abs. 1 BeschV)
Keine Veränderungen
Drittstaatsangehörige sind Deutschen
weitgehend gleichgestellt
Rechtliche Voraussetzungen zum Wechsel des Aufenthaltstitels und -zwecks

Eingeschränkte Rechte:
Die Voraussetzungen, um in der
Keine Veränderungen gesetzlichen oder privaten Kranken-
Sofern die Voraussetzungen gem. § 17a Abs. 3 kasse beitragsfrei familienmitversi- Keine Veränderungen Keine Veränderungen, erweiterte oder
AufenthG erfüllt werden, gibt es nicht zwang- chert zu sein, können entfallen. In oder eingeschränkte eingeschränkte Rechte:
släufig Abweichungen bei den erlaubten diesem Fall muss sich der Titelinha- Rechte: Abhängig von der im vorangegangenen
wöchentlichen Beschäftigungszeiten ber selbst versichern.
Ist der Ausgangsauf- Aufenthaltstitel festgelegten Aufenthalts-
Ausbildung enthaltstitel auf Grund- dauer kann der Wechsel einen kürzeren,
Familiäre Gründe III Einschränkungen gelten evtl. beim
Eingeschränkte Rechte: lage der §§ 28, 29, 30, 32 einen längeren oder eine zeitlich unverän- Keine Verände- Keine Verän-
(§§ 27-36 BAföG: Bei Familiennachzug zu
(§ 17a Mit Erwerb des Aufenthaltstitels dürfen Titel- oder 36 AufenthG aus- derte erlaubte Aufenthaltsdauer zur Folge rungen derungen
AufenthG) Deutschen ist eine Förderung gem.
AufenthG) inhaber für maximal zehn Stunden pro Woche gestellt, kann der haben, da der Titel nach § 17a AufenthG
BAföG i. d. R. sofort möglich, bei Rechtsanspruch auf für eine Dauer von maximal 18 Monaten
einer von der Weiterbildungsmaßnahme Familiennachzug zu Ausländern nach
unabhängigen Beschäftigung nachgehen Teilnahme an einem für die Durchführung der Bildungsmaß-
15 Monaten (für Geduldete seit 1. Integrationskurs erlös- nahme und der sich daran anschließenden
(§ 17a Abs. 2 AufenthG). Für eine Erteilung des Januar 2016). In dieser Konstellation
Aufenthaltstitels ist die Zustimmung der BA chen Prüfung erteilt wird
kann es selbst bei einem Wechsel
notwendig vom Ausgangsaufenthaltsstatus nach
§ 28 AufenthG (Nachzug zu Deut-
schen) zu Verschlechterungen kom-
men, d.h. ein bisher bestehender
Anspruch auf BAföG-Zahlungen kann
entfallen
47

60
48

Teilhabemöglichkeiten Familien-
Mobilitätsbe-
Wechsel von Wechsel in Erwerbstätigkeit Soziale Sicherung an Aufenthaltsdauer zusammen-
stimmungen
Bildungsprogrammen führung
Eingeschränkte Rechte:
Mit Erwerb des Aufenthaltstitels dürfen Titel-
inhaber für maximal zehn Stunden pro Woche
einer von der Weiterbildungsmaßnahme
unabhängigen Beschäftigung nachgehen
(§ 17a Abs. 2 AufenthG). Für eine Erteilung des
Aufenthaltstitels ist die Zustimmung der BA
Ausbildung I
notwendig
(§ 16 AufenthG;
sofern der Auf- Keine Verände- Keine Verän-
Erweiterte Rechte: Keine Veränderungen
enthaltswechsel rungen derungen
ausnahmsweise Steht die ausgeübte Beschäftigung im Zu-
erlaubt wird) sammenhang mit der Weiterbildungsmaß-
nahme und den in der späteren Beschäftigung
geforderten berufsspezifischen Qualifikatio-
nen, entfällt die in § 16 Abs. 3 AufenthG
gesetzte zeitliche Einschränkung der Wochen-
arbeitszeit. Für die Teilnahme an einer Aner-
Ausbildung kennung der Berufsqualifikation entfällt die
III Vorrangprüfung (§ 32 Abs. 5 BeschV)
Ausbildung II (§ 17a Keine Verände- Keine Verän-
Keine Veränderungen Keine Veränderungen
(§ 17 AufenthG) AufenthG) Keine Veränderungen rungen derungen
Forschung – Drittstaatsangehörige sind Deutschen Keine Verände- Keine Verän-
Fortsetzung weitgehend gleichgestellt Keine Veränderungen
(§ 20 AufenthG) rungen derungen
Keine Veränderungen
Blaue Karte EU Keine Verände- Keine Verän-
Sofern die ausgeübte Beschäftigung im Zu- Keine Veränderungen
(§ 19a AufenthG) rungen derungen
sammenhang mit der Weiterbildungsmaß-
Hochqualifizierte nahme und den in der späteren Beschäftigung
Beschäftigung geforderten berufsspezifischen Qualifikatio- Keine Verände- Keine Verän-
(§§ 18b, 18c und 19 nen steht, ergeben sich keine Veränderungen rungen derungen
AufenthG) in den erlaubten wöchentlichen Beschäfti-
Keine Veränderungen
gungszeiten
Erwerbstätigkeit oder eingeschränkte
Rechte: Keine Verände- Keine Verän-
(§§ 18 und 18a Eingeschränkte Rechte: rungen derungen
AufenthG) Ist der Ausgangsauf-
Mit Erwerb des Aufenthaltstitels dürfen Titel-
enthaltstitel auf Grund-
Freiberufliche inhaber für maximal zehn Stunden pro Woche
lage der §§ 18 oder 21
Tätigkeit einer von der Weiterbildungsmaßnahme
AufenthG ausgestellt, Keine Verände- Keine Verän-
(Selbständigkeit) unabhängigen Beschäftigung nachgehen
kann der Rechtsans- rungen derungen
(§ 21 Abs. 5 (§ 17a Abs. 2 AufenthG). Für die Aufnahme
pruch auf Teilnahme an
AufenthG) einer Weiterbildungsmaßnahme im Rahmen
einem Integrationskurs
des Aufenthalts zur Anerkennung ausländi-
Selbständige erlöschen
scher Berufsabschlüsse kann die Zustimmung
Rechtliche Voraussetzungen zum Wechsel des Aufenthaltstitels und -zwecks

Unternehmer der BA erforderlich sein Keine Verände- Keine Verän-


(§ 21 Abs. 1-4 rungen derungen
AufenthG)

61
Teilhabemöglichkeiten Familien-
Mobilitätsbe-
Wechsel von Wechsel in Erwerbstätigkeit Soziale Sicherung an Aufenthaltsdauer zusammen-
stimmungen
Bildungsprogrammen führung
Keine Veränderungen
Sofern die ausgeübte Beschäftigung im Zu- Erweiterte Rechte:
sammenhang mit der Weiterbildungsmaß- Mit Erwerb des Auf- Erweiterte Rechte:
nahme und den in der späteren Beschäftigung enthaltstitels zur Aner- Die auf den Zeitraum der befristeten
Saison- geforderten Qualifikationen steht. Keine kennung ausländischer Tätigkeit beschränkte Aufenthaltsdauer
beschäftigung Veränderungen in den erlaubten wöchentl. Berufsabschlüsse ver- kann sich um den im Aufenthaltstitel zur Keine Verände-
(§ 15a BeschV i.V.m. Beschäftigungszeiten (§ 17a Abs. 2 AufenthG) binden sich Zugangs- Anerkennung ausländischer Berufsab- rungen
§ 18 AufenthG; rechte zu Bildungs- und schlüsse festgelegten Zeitraum verlän-
§ 29 BeschV) Eingeschränkte Rechte: Hochschuleinrichtun- gern, sofern die Voraussetzungen für die
Neben der Bildungsmaßnahme darf lediglich gen, sofern die dafür Aufnahme der Qualifizierungsmaßnahme
einer von der Bildungsmaßnahme unabhängi- notwendigen Vorausset- erfüllt sind
gen Beschäftigung von max. 10Std. pro Woche zungen erfüllt werden
nachgegangen werden (§ 17a Abs. 2 AufenthG)
Erweiterte Rechte: Erweiterte
Mit Erwerb des Auf- Rechte:
enthaltstitels zur Aner- Erweiterte Rechte: Beschränkung,
kennung ausländischer nach der sich Erweiterte
Nationales Visum Erweiterte Rechte: Berufsabschlüsse ver- Die auf den Zeitraum des Visums befriste- D-Visa-Inhaber Rechte:
(D-Visum) (§ 6 Keine Veränderungen binden sich Zugangs- te Aufenthaltsdauer verlängert sich um bis zu 90 Tagen Auszubilden-
Drittstaatsangehörige sind Deutschen
Abs. 3 AufenthG) Ausbildung rechte zu allen Bildungs- die Dauer des im Aufenthaltstitel zur je Zeitraum von de nach § 17a
weitgehend gleichgestellt
III und Hochschuleinrich- Anerkennung ausländischer Berufsqualifi- 180 Tagen im AufenthG
tungen, sofern die dafür kationen festgelegten Zeitraums Schengenraum haben An-
(§ 17a
Rechtliche Voraussetzungen zum Wechsel des Aufenthaltstitels und -zwecks

AufenthG) notwendigen Vorausset- aufhalten recht auf


zungen erfüllt werden dürfen, entfällt Familienzu-

sammenfüh-
Asylantrag (nur in Fortsetzung Keine Veränderungen rung, wenn
Ausnahmefällen Sofern sowohl in der Ausgangsaufenthaltsge- die Voraus-
mit Zustimmung stattung als auch im Zielaufenthaltstitel einer setzungen
der obersten Lan- zeitlich unbefristeten Beschäftigung nachge- nach § 29
desbehörde mög- gangen werden durfte/darf AufenthG
lich, § 10 i. V. m. erfüllt sind
§ 25 AufenthG und Erweiterte Rechte:
§ 55 Abs. 2 AsylVfG) Sofern Erwerbstätigkeit bislang nicht erlaubt
war. Mit Erwerb des Aufenthaltstitels dürfen Erweiterte Rechte: Erweiterte
Duldung Titelinhaber für max. 10 Std. pro Woche einer Zugang zu allen anderen Erweiterte Rechte: Rechte:
(§ 60a AufenthG) von der Weiterbildungsmaßnahme unabhän- Erweiterte Rechte: Bildungs- und Hoch- Die befristete Aufenthaltsdauer verlängert Wohnsitzbe-
gigen Beschäftigung nachgehen; Steht die Drittstaatsangehörige sind Deutschen schuleinrichtungen, sich um die Dauer des im Aufenthaltstitel schränkende
ausgeübte Beschäftigung im Zusammenhang weitgehend gleichgestellt sofern die dafür not- zur Anerkennung ausländischer Berufs- Auflagen –
mit der Weiterbildungsmaßnahme und den in wendigen Vorausset- qualifikationen festgelegten Zeitraums sofern vorhan-
der späteren Beschäftigung geforderten zungen erfüllt werden den – entfallen
Opfer von Qualifikationen, entfällt die zeitliche Ein-
Menschenhandel schränkung der Wochenarbeitszeit
(§ 25 Abs. 4a
AufenthG) Eingeschränkte Rechte:
Sofern die Ausgangsaufenthaltsgestattung
eine Beschäftigung vorsah, die zeitlich ober-
halb der in § 17a Abs. 2 AufenthG definierten
max. Wochenarbeitszeit lag
49

62
50

Teilhabemöglichkeiten Familien-
Mobilitätsbe-
Wechsel von Wechsel in Erwerbstätigkeit Soziale Sicherung an Aufenthaltsdauer zusammen-
stimmungen
Bildungsprogrammen führung
Keine Veränderungen
Drittstaatsangehörige sind Deutschen
weitgehend gleichgestellt
Keine Veränderungen
Erweiterte Rechte:
Sofern nicht bereits zuvor einer Eingeschränkte Rechte:
sozialversicherungspflichtigen Be- Ist der Ausgangsauf-
schäftigung nachgegangen wurde, enthaltstitel auf Grund-
Familiäre Gründe Keine Veränderungen werden unter dem neuen Auf- lage der §§ 28, 29, 30, 32 Keine Verände- Keine Verän-
(§§ 27-36
enthaltstitel durch Abgabenleistun- oder 36 AufenthG aus- rungen derungen
AufenthG)
gen Rentenansprüche erworben gestellt, kann der
Rechtsanspruch auf
Eingeschränkte Rechte: Teilnahme an einem
Voraussetzungen, um in der gesetzl. Integrationskurs erlös-
o. priv. Krankenkasse beitragsfrei chen
familienmitversichert zu sein, können Keine Veränderungen oder erweiterte
entfallen. In diesem Fall muss sich Rechte:
der Titelinhaber selbst versichern Abhängig von der im vorangegangenen
Aufenthaltstitel festgelegten Aufenthalts-
Erweiterte Rechte: dauer kann der Wechsel eine längere oder
Ausbildung I Beschränkung, an 120 vollen bzw. 240 halben eine zeitlich unveränderte erlaubte Auf- Keine Verände- Keine Verän-
Keine Veränderungen
(§ 16 AufenthG) Tagen im Jahr einer Beschäftigung nachgehen enthaltsdauer zur Folge haben, da diese rungen derungen
Forschung zu dürfen, entfällt nach § 20 Abs. 4 AufenthG auf die Pro-
(§ 20 jektlaufzeit beschränkt werden kann
Erweiterte Rechte:
AufenthG)
Ausbildung III Beschränkung, einer von der Weiterbildungs- Keine Verände- Keine Verän-
Keine Veränderungen Eingeschränkte Rechte:
(§ 17a AufenthG) maßnahme unabhängigen Beschäftigung von rungen derungen
bis zu 10 Std pro Woche nachzugehen, entfällt Da die Aufenthaltsdauer an die Projekt-
laufzeit gebunden sein kann, kann der
Blaue Karte EU Keine Verände- Keine Verän-
Keine Veränderungen Aufenthalt kürzer sein als im Ausgangs-
(§ 19a AufenthG) rungen derungen
aufenthaltstitel. Die Aufenthaltserlaubnis
Hochqualifizierte kann widerrufen werden, wenn der Aus-
Beschäftigung Keine Veränderungen länder keine Forschung mehr betreibt Keine Verände- Keine Verän-
(§§ 18b, 18c und 19 (§ 52 Abs. 4 AufenthG) rungen derungen
Drittstaatsangehörige sind Deutschen
AufenthG) weitgehend gleichgestellt Keine Veränderungen
oder eingeschränkte
Erwerbstätigkeit Keine Veränderungen oder erweiterte Rechte:
Rechte: Keine Verände- Keine Verän-
(§§ 18 und 18a Eine Zustimmung der BA zur Aufnahme einer
Ist der Ausgangsauf- rungen derungen
AufenthG) Beschäftigung als Forscher ist nicht erforder-
enthaltstitel auf Grund-
lich
Freiberufliche lage der §§ 18 oder 21
Tätigkeit AufenthG ausgestellt,
kann der Rechtsans- Keine Verände- Keine Verän-
(Selbständigkeit)
pruch auf Teilnahme an rungen derungen
(§ 21 Abs. 5
AufenthG) einem Integrationskurs
Rechtliche Voraussetzungen zum Wechsel des Aufenthaltstitels und -zwecks

erlöschen
Selbständige
Keine Verände- Keine Verän-
Unternehmer (§ 21
rungen derungen
Abs. 1-4 AufenthG)

63
Teilhabemöglichkeiten Familien-
Mobilitätsbe-
Wechsel von Wechsel in Erwerbstätigkeit Soziale Sicherung an Aufenthaltsdauer zusammen-
stimmungen
Bildungsprogrammen führung

Saison- Erweiterte Rechte: Erweiterte Rechte:


beschäftigung Erweiterte Rechte: Zugang zu Bildungs- Die auf den Zeitraum des befristeten
(§ 15a BeschV Eine Zustimmung der BA zur Aufnahme einer und Hochschuleinrich- Arbeitsverhältnisses befristete Auf- Keine Verände-
i.V. m. § 18 Beschäftigung auf Grundlage von § 20 Auf- tungen, sofern die dafür enthaltsdauer verlängert sich um die rungen
AufenthG; § 29 enthG ist nicht erforderlich notwendigen Vorausset- Dauer des im Aufenthaltstitel zu For-
BeschV) zungen erfüllt werden schungszwecken festgelegten Zeitraums

Erweiterte
Rechte:
Die Beschrän-
Forschung Erweiterte Rechte: kung, nach der
(§ 20 sich D-Visa-
Nationales Visum AufenthG) Erweiterte Rechte: Die auf den Zeitraum des Visums befriste- Erweiterte
Inhaber bis zu
(D-Visum) (§ 6 Keine Veränderungen Keine Veränderungen te Aufenthaltsdauer verlängert sich um Rechte:
– Drittstaatsangehörige sind Deutschen 90 Tagen je
Abs. 3 AufenthG) die Dauer des im Aufenthaltstitel zu
weitgehend gleichgestellt Zeitraum von Forschende
Fortsetzung Forschungszwecken festgelegten Zeit-
180 Tagen im nach § 20
raums
gesamten AufenthG
Schengenraum haben An-
Rechtliche Voraussetzungen zum Wechsel des Aufenthaltstitels und -zwecks

aufhalten recht auf


dürfen, entfällt Familienzu-
sammenfüh-
rung, wenn
Asylantrag (nur in die Voraus-
Ausnahmefällen Keine Veränderungen oder eingeschränkte setzungen
mit Zustimmung Rechte: nach § 29
der obersten Lan- AufenthG
desbehörde mög- Die Dauer des erlaubten Aufenthalts auf
erfüllt sind
lich, § 10 i. V. m. Grundlage von § 20 AufenthG, die min-
§ 25 AufenthG und Keine Veränderungen destens ein Jahr beträgt bzw. an die
Erweiterte Rechte: Projektlaufzeit gebunden ist, kann zeitlich
§ 55 Abs. 2 AsylVfG) Sofern bereits mit der Ausgangsaufenthaltsge- Erweiterte
Zugang zu Integrations- unverändert oder kürzer sein als der Rechte:
stattung eine Beschäftigung im vergleichbaren
Duldung Erweiterte Rechte: kursen und zu allen Aufenthalt im Ausgangsstatus
Umfang ausgeübt werden durfte Wohnsitzbe-
(§ 60a AufenthG) anderen Bildungs- und
Drittstaatsangehörige sind Deutschen schränkende
Hochschuleinrichtun- Erweiterte Rechte:
Erweiterte Rechte: weitgehend gleichgestellt Auflagen –
gen, sofern die dafür Sofern die Voraussetzungen erfüllt sind,
Eine Zustimmung der BA zur Aufnahme einer sofern vorhan-
notwendigen Vorausset- kann auf der Grundlage von § 9 AufenthG
Beschäftigung auf Grundlage von § 20 Auf- den – entfallen
zungen erfüllt werden zu einem späteren Zeitpunkt eine Nieder-
Opfer von enthG ist nicht erforderlich
Menschenhandel lassungserlaubnis erteilt werden
(§ 25 Abs. 4a
AufenthG)
51

64
52

Teilhabemöglichkeiten Familien-
Mobilitätsbe-
Wechsel von Wechsel in Erwerbstätigkeit Soziale Sicherung an Aufenthaltsdauer zusammen-
stimmungen
Bildungsprogrammen führung
Keine Veränderungen
Drittstaatsangehörige sind Deutschen
weitgehend gleichgestellt

Erweiterte Rechte: Keine Veränderungen


Sofern nicht bereits zuvor einer oder eingeschränkte
sozialversicherungspflichtigen Be- Rechte:
schäftigung nachgegangen wurde, Ist der Ausgangsauf-
Familiäre Gründe werden unter dem neuen Auf- enthaltstitel auf Grund- Keine Verände- Keine Verän-
(§§ 27-36 enthaltstitel durch entsprechende lage der §§ 28, 29, 30, rungen derungen
AufenthG) Keine Veränderungen oder eingeschränkte Abgaben Rentenansprüche erworben 32, 36 AufenthG ausges-
Rechte: tellt, kann der Rechts- Keine Veränderungen oder eingeschränkte
Eingeschränkte Rechte: anspruch auf Teilnahme Rechte:
Für den Erwerb einer Blauen Karte EU gelten
Die Voraussetzungen, um in der an einem Integrations-
Mindestgehaltsgrenzen. Für die Aufnahme Abhängig von der im vorangegangenen
gesetzlichen oder privaten Kranken- kurs erlöschen
einer Beschäftigung ist die Zustimmung der Aufenthaltstitel festgelegten Aufenthalts-
kasse beitragsfrei familienmitversi-
BA erforderlich, wenn das Mindestgehalt nicht dauer kann der Wechsel einen kürzeren
chert zu sein, können entfallen. In
erreicht wird und kein Abschluss einer deut- oder einen zeitlich unveränderten erlaub-
diesem Fall muss sich der Titelinha-
schen Hochschule vorliegt. In den ersten zwei ten Aufenthalt zur Folge haben, da die
ber selbst versichern
Jahren ist die Zustimmung der Ausländerbe- Aufenthaltsdauer nach § 19a Abs. 3 Auf-
Ausbildung I hörde für einen Arbeitsplatzwechsel erforder- enthG bei erstmaliger Erteilung einer Keine Verände- Keine Verän-
lich (§ 19a Abs. 1, 3 und 4 AufenthG) Keine Veränderungen Blauen Karte auf maximal vier Jahre oder
(§ 16 AufenthG) rungen derungen
– bei Arbeitsverträgen von weniger als
Ausbildung II Blaue Karte Keine Verände- Keine Verän-
Erweiterte Rechte: Keine Veränderungen vier Jahren – auf die Dauer desselben
(§ 17 AufenthG) EU rungen derungen
zuzüglich dreier Monate beschränkt
Langfristige berufliche Perspektive, da die
(§ 19a werden kann
Ausbildung III maximale Befristungsdauer einer Blauen Karte Keine Verände- Keine Verän-
AufenthG) Keine Veränderungen
(§ 17a AufenthG) EU vier Jahre beträgt (§ 19a Abs. 3 AufenthG). rungen derungen
Wird das vorgeschriebene Gehalt erreicht, das Erweiterte Rechte:
Forschung mindestens zwei Drittel der jährlichen Bei- Wenn der Ausländer 33 Monate eine Keine Verände- Keine Verän-
Keine Veränderungen
(§ 20 AufenthG) tragsbemessungsgrenze in der allgemeinen Beschäftigung nach § 19a Abs. 1 Auf- rungen derungen

Hochqualifizierte Rentenversicherung beträgt (2015: 48.400 enthG ausgeübt hat, kann ihm eine unbef-
Beschäftigung EUR), muss die BA der Erteilung des Auf- Keine Veränderungen ristete Niederlassungserlaubnis erteilt Keine Verände- Keine Verän-
(§§ 18b, 18c und 19 enthaltstitels nicht mehr zustimmen. Die werden, bei Vorhandensein ausreichender rungen derungen
Vorrangprüfung durch die BA entfällt grund- Drittstaatsangehörige sind Deutschen deutscher Sprachkenntnisse bereits nach
AufenthG) weitgehend gleichgestellt Keine Veränderungen
sätzlich (nur Arbeitsmarktprüfung bei Mangel- oder eingeschränkte 21 Monaten, sofern die Voraussetzungen
Erwerbstätigkeit berufen, wenn kein Abschluss einer deutschen Rechte: dafür erfüllt sind
Hochschule vorliegt) Keine Verände- Keine Verän-
(§§ 18 und 18a
Ist der Ausgangsauf- rungen derungen
AufenthG)
enthaltstitel auf Grund-
Freiberufliche lage der §§ 18 und 21
Tätigkeit AufenthG ausgestellt,
kann der Rechtsans- Keine Verände- Keine Verän-
(Selbständigkeit)
pruch auf Teilnahme an rungen derungen
(§ 21 Abs. 5
AufenthG) einem Integrationskurs
Rechtliche Voraussetzungen zum Wechsel des Aufenthaltstitels und -zwecks

erlöschen
Selbständige
Keine Verände- Keine Verän-
Unternehmer (§ 21
rungen derungen
Abs. 1-4 AufenthG)

65
Teilhabemöglichkeiten Familien-
Mobilitätsbe-
Wechsel von Wechsel in Erwerbstätigkeit Soziale Sicherung an Aufenthaltsdauer zusammen-
stimmungen
Bildungsprogrammen führung
Erweiterte
Erweiterte Rechte:
Rechte: Die Blaue
Blaue Karte
Erweiterte Rechte: Beschränkung, Karte EU
EU
Erweiterte Rechte: Erweiterte Rechte: nach der sich berechtigt zu
Nationales Visum (§ 19a Die auf den Zeitraum des Visums befriste- D-Visa-Inhaber
Drittstaatsangehörige sind Deutschen Familienzu-
(D-Visum) (§ 6 AufenthG) Aufenthaltstitel ermöglicht die tatsächliche Keine Veränderungen te Aufenthaltsdauer verlängert sich um bis zu 90 Tagen
weitgehend gleichgestellt sammenfüh-
Abs. 3 AufenthG) Aufnahme der im Visum als Zweck definierten die Dauer des im Aufenthaltstitel Blaue je Zeitraum von
– rung, wenn
Erwerbstätigkeit Karte EU festgelegten Zeitraums (bei 180 Tagen im
Fortsetzung die Voraus-
Erstausstellung max. für vier Jahre) Schengenraum setzungen
aufhalten nach § 29
dürfen, entfällt AufenthG
erfüllt sind
Keine Veränderungen
Drittstaatsangehörige sind Deutschen
weitgehend gleichgestellt

Erweiterte Rechte:
Sofern nicht bereits im Aufenthaltsti-
tel zur Familienzusammenführung
Keine Veränderungen oder eingeschränkte einer sozialversicherungspflichtigen
Rechte: Beschäftigung nachgegangen wurde,
Rechtliche Voraussetzungen zum Wechsel des Aufenthaltstitels und -zwecks

Verfügt der Statuswechsler über einen auslän- werden unter dem neuen Auf-
Familiäre Gründe
dischen Hochschulabschluss, muss die BA der enthaltstitel durch entsprechende Keine Verände- Keine Verän-
(§§ 27-36 Keine Veränderungen
Erteilung eines Aufenthaltstitels zu Beschäfti- Abgabenleistungen Rentenansprüche Keine Veränderungen: rungen derungen
AufenthG)
gungszwecken zustimmen (§ 2 Abs. 3 BeschV), erworben Sofern bereits im Ausgangsaufenthaltsti-
sofern nicht die Bedingungen nach § 9 BeschV tel eine unbefristete Aufenthaltsdauer
Hochqualifi- erfüllt sind Eingeschränkte Rechte:
festgeschrieben war
zierte Be- Die Voraussetzungen, um in der
schäftigung gesetzlichen oder privaten Kranken-
kasse beitragsfrei familienmitversi- Erweiterte Rechte:
(§§ 18b und
chert zu sein, können entfallen. In Sofern die Voraussetzungen erfüllt sind,
19 AufenthG;
diesem Fall muss sich der Titelinha- kann einem Ausländer abweichend von
§ 18c
ber vor Aufnahme der Beschäftigung § 9 Abs. 2 Satz 1 Nr. 1 AufenthG (fünf
AufenthG
selbst versichern Jahre im Besitz einer Aufenthaltserlaub-
entfällt)
Keine Veränderungen nis) schon eher eine Niederlassungser-
Ausbildung I laubnis erteilt werden
(§ 16 AufenthG; Sofern nach dem erfolgreich abgeschlossenen
Wechsel in § 18b Studium bereits einer nach § 16 Abs. 4 Auf-
AufenthG ist nicht enthG erlaubten Erwerbstätigkeit nachgegan-
direkt möglich, es gen wird Keine Veränderungen
sei denn, es wurde Erweiterte Rechte: Drittstaatsangehörige sind Deutschen Keine Verände- Keine Verän-
schon früher eine Keine Veränderungen
Die Beschränkung, an 120 vollen bzw. 240 weitgehend gleichgestellt rungen derungen
sozialversiche- halben Tagen im Jahr einer Beschäftigung
rungspflichtige nachzugehen, entfällt. Für Absolventen inlän-
Tätigkeit für die discher Hochschulen entfällt die Zustimmung
Dauer von mind. der BA für eine dem Abschluss adäquate
2 Jahren ausgeübt) Beschäftigung (§ 2 Abs. 1 BeschV)
53

66
54

Teilhabemöglichkeiten Familien-
Mobilitätsbe-
Wechsel von Wechsel in Erwerbstätigkeit Soziale Sicherung an Aufenthaltsdauer zusammen-
stimmungen
Bildungsprogrammen führung
Ausbildung III Keine Verände- Keine Verän-
Keine Veränderungen
(§ 17a AufenthG) rungen derungen

Keine Veränderungen o. eingeschränkte Rechte:


Verfügt der Statuswechsler über einen auslän-
dischen Hochschulabschluss, muss nun die BA
zur Erteilung eines Aufenthaltstitels zu Be-
Forschung Keine Verände- Keine Verän-
schäftigungszwecken zustimmen (§ 1 Abs. 3
(§ 20 AufenthG) rungen derungen
BeschV), sofern nicht die Bedingungen nach
§ 9 BeschV erfüllt sind. Gemäß § 2 Abs. 1
BeschV gilt die Zustimmungspflicht der BA
nicht für Aufenthaltstitel nach § 19 AufenthG
Keine Veränderungen oder erweiterte Rechte:
Blaue Karte EU Die für die Vergabe einer Blauen Karte not- Keine Verände- Keine Verän-
(§ 19a AufenthG) wendige Mindestgehaltsgrenze gem. § 19a rungen derungen
Abs. 1 Nr. 3 AufenthG entfällt
Erwerbstätigkeit
Keine Verände- Keine Verän-
(§§ 18 und 18a Hochqualifi-
rungen derungen
AufenthG) zierte Be-
Keine Veränderungen oder erweiterte Rechte:
schäftigung
Freiberufliche Sofern die Voraussetzungen erfüllt sind, kann
Tätigkeit (§§ 18b und
die Zustimmung der BA zur Erteilung eines Keine Verände- Keine Verän-
(Selbständigkeit) 19 AufenthG;
Aufenthaltstitels zu Beschäftigungszwecken rungen derungen
(§ 21 Abs. 5 § 18c
entfallen. Die in § 21 AufenthG definierten
AufenthG) AufenthG
Voraussetzungen für selbständige Tätigkeiten
entfällt)
entfallen
Selbständige – Keine Verände- Keine Verän-
Unternehmer (§ 21
Fortsetzung rungen derungen
Abs. 1-4 AufenthG)

Erweiterte Rechte: Erweiterte Rechte: Erweiterte


Saison-
Erweiterte Rechte: Zugang zu Bildungs- Rechte:
beschäftigung Sofern die Voraussetzungen erfüllt sind, kann und Hochschuleinrich- Keine Verände-
(§ 15a BeschV i.V.m. die Zustimmung der BA zur Erteilung eines Drittstaatsangehörige sind Deutschen Hochqualifi-
tungen, sofern die dafür rungen
§ 18 AufenthG; Aufenthaltstitels zu Beschäftigungszwecken weitgehend gleichgestellt zierte nach
notwendigen Vorausset-
§ 29 BeschV) entfallen §§ 18b, 19
zungen erfüllt werden
und 18c
Erweiterte AufenthG
Erweiterte Rechte: Rechte: haben An-
Wird der Zielauf- Beschränkung, recht auf
Erweiterte Rechte:
enthaltstitel auf Grund- nach der sich Familienzu-
Nationales Visum Erweiterte Rechte: Die auf den Zeitraum des Visums befriste- D-Visa-Inhaber sammenfüh-
lage von § 18 AufenthG
(D-Visum) (§ 6 Keine Veränderungen te Aufenthaltsdauer verlängert sich um bis zu 90 Tagen rung, wenn
Drittstaatsangehörige sind Deutschen ausgestellt, kann ein
Abs. 3 AufenthG) die Dauer des im jeweiligen Aufenthaltsti- je Zeitraum von die Voraus-
weitgehend gleichgestellt Rechtsanspruch auf
Rechtliche Voraussetzungen zum Wechsel des Aufenthaltstitels und -zwecks

tel für eine hochqualifizierte Beschäfti- 180 Tagen im setzungen


Teilnahme an einem
gung festgelegten Zeitraums Schengenraum nach § 29
Integrationskurs beste-
hen aufhalten AufenthG
dürfen, entfällt erfüllt sind

67
Teilhabemöglichkeiten Familien-
Mobilitätsbe-
Wechsel von Wechsel in Erwerbstätigkeit Soziale Sicherung an Aufenthaltsdauer zusammen-
stimmungen
Bildungsprogrammen führung
Asylantrag (nur in
Erweiterte Rechte:
Ausnahmefällen Erweiterte Rechte:
mit Zustimmung Sofern die Voraussetzungen erfüllt sind, kann
Hochqualifi- Drittstaatsangehörige sind Deutschen
der obersten Lan- die Erteilung einer Erlaubnis zu Beschäfti- Erweiterte Rechte:
zierte Be- weitgehend gleichgestellt. Sofern Erweiterte Rechte: Erweiterte
desbehörde mög- gungszwecken ohne die Zustimmung der BA
schäftigung nicht bereits unter dem Ausgangsauf- Zugang zu Integrations- Rechte:
lich, § 10 i. V. m. erfolgen. Eine Zustimmung zur Ausübung Die Aufenthaltsdauer kann länger sein, als
(§§ 18b und enthaltstitel einer sozialversiche- kursen und zu allen
§ 25 AufenthG und einer Beschäftigung kann Personen mit Dul- die im Ausgangsstatus. Sofern die Voraus- Wohnsitzbe-
19 AufenthG; rungspflichtigen Beschäftigung anderen Bildungs- und
§ 55 Abs. 2 AsylVfG) dung und Asylbewerbern erteilt werden, wenn setzungen erfüllt sind, kann einem Aus- schränkende
§ 18c nachgegangen wurde, werden unter Hochschuleinrichtun-
sie sich seit drei Monaten rechtmäßig im länder auf Grundlage von § 9 AufenthG zu Auflagen –
Duldung AufenthG dem neuen Aufenthaltstitel durch gen, sofern die dafür
Bundesgebiet aufhalten (§ 32 Abs. 1 BeschV). einem späteren Zeitpunkt eine Niederlas- sofern vorhan-
(§ 60a AufenthG) entfällt) entsprechende Abgabenleistungen notwendigen Vorausset-
Die Zustimmung wird nach einem fünfzehn- sungserlaubnis erteilt werden den – entfallen
Opfer von Rentenansprüche erworben zungen erfüllt werden
– monatigen ununterbrochenen Aufenthalt im
Menschenhandel Bundesgebiet ohne Vorrangprüfung erteilt (§
Fortsetzung
(§ 25 Abs. 4a 32 Abs. 5 BeschV)
AufenthG)
Keine Veränderungen
Drittstaatsangehörige sind Deutschen
weitgehend gleichgestellt

Erweiterte Rechte: Keine Veränderungen oder eingeschränkte


Keine Veränderungen oder eingeschränkte Sofern nicht bereits zuvor einer Rechte:
Rechte: sozialversicherungspflichtigen Be- Abhängig von der im vorangegangenen
schäftigung nachgegangen wurde, Aufenthaltstitel festgelegten Aufenthalts-
Rechtliche Voraussetzungen zum Wechsel des Aufenthaltstitels und -zwecks

Familiäre Gründe Verfügt der Statuswechsler über einen auslän-


werden unter dem neuen Auf- dauer kann der Wechsel einen kürzeren Keine Verände- Keine Verän-
(§§ 27-36 dischen Berufsabschluss, muss die BA der Keine Veränderungen
enthaltstitel durch entsprechende oder einen zeitlich unveränderten erlaub- rungen derungen
AufenthG) Erteilung eines Aufenthaltstitels zu Beschäfti-
Abgaben Rentenansprüche erworben ten Aufenthalt bedingen, da die Auf-
gungszwecken zustimmen (§ 6 Abs. 2 BeschV),
sofern nicht die Bedingungen nach § 9 BeschV enthaltsdauer an die Dauer des Arbeits-
Eingeschränkte Rechte: verhältnisses gekoppelt sein kann. Die
Erwerbstä- erfüllt sind Voraussetzungen, um in der gesetzl.
tigkeit Voraussetzungen für den Erwerb einer
o. priv. Krankenkasse beitragsfrei Niederlassungserlaubnis können sich
(§§ 18 und familienmitversichert zu sein, können verschlechtern, etwa im Falle von bisher
18a entfallen. In diesem Fall muss sich Aufhältigen nach § 19a und § 21 Auf-
AufenthG) der Titelinhaber vor Aufnahme der enthG
Beschäftigung selbst versichern
Keine Veränderungen Keine Veränderungen Keine Veränderungen Erweiterte Rechte:
Sofern innerhalb des erlaubten Zeitraums von Drittstaatsangehörige sind Deutschen oder erweiterte Rechte: Die Aufenthaltsdauer kann länger sein als
18 Monaten nach Ende eines erfolgreich weitgehend gleichgestellt Wird der Zielauf- im Aufenthaltstitel des Ausgangszwecks.
abgeschlossenen Hochschulstudium bereits enthaltstitel auf Grund- Sofern die Voraussetzungen erfüllt sind,
einer dem Abschluss adäquaten Beschäftigung Erweiterte Rechte: lage von § 18 AufenthG kann einem Ausländer auf Grundlage von
Ausbildung I nachgegangen wurde Bspw. für Studierende, die während ausgestellt, kann ein Keine Verände- Keine Verän-
§ 9 AufenthG zu einem späteren Zeit-
(§ 16 AufenthG) ihres Studiums keiner sozialversiche- Rechtsanspruch auf punkt eine Niederlassungserlaubnis erteilt rungen derungen
Erweiterte Rechte: Teilnahme an einem
rungspflichtigen Beschäftigung werden.
Die Beschränkung einer erlaubten Beschäfti- Integrationskurs beste-
nachgegangen sind. Unter dem neuen
gung auf max. 120 volle oder 240 halbe Tage hen, sofern die Voraus-
Aufenthaltstitel werden durch ent-
pro Jahr entfällt setzungen dafür erfüllt
sprechende Abgabenleistungen
Rentenansprüche erworben werden
55

68
56

Teilhabemöglichkeiten Familien-
Mobilitätsbe-
Wechsel von Wechsel in Erwerbstätigkeit Soziale Sicherung an Aufenthaltsdauer zusammen-
stimmungen
Bildungsprogrammen führung

Keine Veränderungen
Sofern das Ausbildungsverhältnis direkt in ein
reguläres Arbeitsverhältnis übergeht
Ausbildung II Keine Verände- Keine Verän-
(§ 17 AufenthG) Erweiterte Rechte: rungen derungen
Die Beschränkung, einer von der Ausbildung
unabhängigen Beschäftigung von bis zu zehn
Stunden pro Woche nachzugehen, entfällt

Keine Veränderungen
Sofern bereits während der Bildungsmaßnah-
me einer zeitlich nicht beschränkten Beschäf-
tigung nachgegangen werden durfte
Ausbildung III Keine Verände- Keine Verän-
(§ 17a AufenthG) Erweiterte Rechte: rungen derungen
Die Beschränkung nach § 17a Abs. 2 Auf-
enthG, bis zu zehn Stunden pro Woche einer
Erwerbstä- von der Bildungsmaßnahme unabhängigen
tigkeit Beschäftigung nachzugehen, entfällt
(§§ 18 und
Forschung 18a Keine Verände- Keine Verän-
Keine Veränderungen
(§ 20 AufenthG) AufenthG) rungen derungen

Keine Veränderungen oder erweiterte Rechte:
Fortsetzung
Blaue Karte EU Die für die Vergabe einer Blauen Karte not- Keine Verände- Keine Verän-
(§ 19a AufenthG) wendige Mindestgehaltsgrenze gem. § 19a rungen derungen
Abs. 1 Nr. 3 AufenthG entfällt

Hochqualifizierte
Keine Verände- Keine Verän-
Beschäftigung Keine Veränderungen
rungen derungen
(§ 18c AufenthG)

Freiberufliche
Tätigkeit
Keine Verände- Keine Verän-
(Selbständigkeit) Keine Veränderungen
rungen derungen
(§ 21 Abs. 5
AufenthG)

Selbständige
Unternehmer (§ 21 Keine Verände- Keine Verän-
Rechtliche Voraussetzungen zum Wechsel des Aufenthaltstitels und -zwecks

Keine Veränderungen
Abs. 1-4 AufenthG) rungen derungen

69
Teilhabemöglichkeiten Familien-
Mobilitätsbe-
Wechsel von Wechsel in Erwerbstätigkeit Soziale Sicherung an Aufenthaltsdauer zusammen-
stimmungen
Bildungsprogrammen führung

Erweiterte Rechte: Erweiterte Rechte:


Saison-
Sofern die Voraussetzungen erfüllt sind, kann Erweiterte Rechte: Zugang zu Bildungs-
beschäftigung
einem Drittstaatsangehörigen eine Auf- und Hochschuleinrich- Keine Verände-
(§ 15a BeschV i.V.m. Drittstaatsangehörige sind Deutschen
enthaltserlaubnis zu Beschäftigungszwecken tungen, sofern die dafür rungen
§ 18 AufenthG; weitgehend gleichgestellt
erteilt werden notwendigen Vorausset-
§ 29 BeschV)
zungen erfüllt werden
Erweiterte
Rechte: Erweiterte
Beschränkung, Rechte:
Erweiterte Rechte:
Erweiterte Rechte: nach der sich Erwerbstätige
Nationales Visum Erweiterte Rechte: Die auf den Zeitraum des Visums befriste- D-Visa-Inhaber
Erwerbstä- nach §§ 18
(D-Visum) (§ 6 Aufenthaltstitel ermöglicht die Aufnahme der te Aufenthaltsdauer verlängert sich um bis zu 90 Tagen
tigkeit Drittstaatsangehörige sind Deutschen und 18a
Abs. 3 AufenthG) im Visum als Zweck definierten Erwerbstätig- die Dauer des im jeweiligen Aufenthaltsti- je Zeitraum von
weitgehend gleichgestellt Erweiterte Rechte: AufenthG
(§§ 18 und keit tel für eine qualifizierte Beschäftigung 180 Tagen im haben An-
18a Wird der Zielauf- festgelegten Zeitraums Schengenraum recht auf
AufenthG) enthaltstitel auf Grund- aufhalten Familienzu-
– lage von § 18 AufenthG dürfen, entfällt sammenfüh-
Asylantrag (nur in Erweiterte Rechte: ausgestellt, kann ein
Fortsetzung rung, wenn
Ausnahmefällen Sofern die Voraussetzungen erfüllt sind, kann Rechtsanspruch auf
Erweiterte Rechte: die Voraus-
mit Zustimmung die Erteilung einer Erlaubnis zu Beschäfti- Teilnahme an einem
setzungen
der obersten Lan- gungszwecken ohne die Zustimmung der BA Drittstaatsangehörige sind Deutschen Integrationskurs beste- Erweiterte Rechte: Erweiterte nach § 29
desbehörde mög- erfolgen. Eine Zustimmung zur Ausübung weitgehend gleichgestellt. Sofern hen, sofern die Voraus- Rechte:
Die Aufenthaltsdauer kann länger sein, als AufenthG
lich, § 10 i. V. m. einer Beschäftigung kann Personen mit Dul- nicht bereits unter dem Ausgangsauf- setzungen dafür erfüllt
die im Ausgangsstatus. Sofern die Voraus- Wohnsitzbe- erfüllt sind
Rechtliche Voraussetzungen zum Wechsel des Aufenthaltstitels und -zwecks

§ 25 AufenthG und dung und Asylbewerbern erteilt werden, wenn enthaltstitel einer sozialversiche- werden
setzungen erfüllt sind, kann einem Aus- schränkende
§ 55 Abs. 2 AsylVfG) sie sich seit drei Monaten rechtmäßig im rungspflichtigen Beschäftigung
länder auf Grundlage von § 9 AufenthG zu Auflagen –
Duldung Bundesgebiet aufhalten (§ 32 Abs. 1 BeschV). nachgegangen wurde, werden unter
einem späteren Zeitpunkt eine Niederlas- sofern vorhan-
(§ 60a AufenthG) Die Zustimmung wird nach einem fünfzehn- dem neuen Aufenthaltstitel durch
sungserlaubnis erteilt werden den – entfallen
Opfer von Men- monatigen ununterbrochenen Aufenthalt im entsprechende Abgabenleistungen
schenhandel (§ 25 Bundesgebiet ohne Vorrangprüfung erteilt Rentenansprüche erworben
Abs. 4a AufenthG) (§ 32 Abs. 5 BeschV)
Keine Veränderungen
Drittstaatsangehörige sind Deutschen
weitgehend gleichgestellt
Erweiterte Rechte:
Freiberufli- Sofern keiner sozialversicherungspfl. Keine Veränderungen o. erweiterte Rechte:
che Tätigkeit Beschäftigung nachgegangen, werden Die erlaubte Aufenthaltsdauer kann
(Selbständig- unter dem neuen Aufenthaltstitel länger sein, als die im Ausgangsstatus.
Familiäre Gründe keit) durch entsprechende Abgabenleis- Sofern die Voraussetzungen erfüllt sind, Keine Verände- Keine Verän-
(§§ 27-36 (§ 21 Abs. 5 Keine Veränderungen tungen Rentenansprüche erworben Keine Veränderungen kann einem Ausländer auf Grundlage von rungen derungen
AufenthG) AufenthG) § 9 AufenthG zu einem späteren Zeit-
Eingeschränkte Rechte:
Voraussetzungen, um in der gesetzl. punkt eine Niederlassungserlaubnis erteilt
o. priv. Krankenkasse beitragsfrei werden
familienmitversichert zu sein, können
entfallen. In dem Fall muss sich der
Titelinhaber vor Aufnahme der
selbständigen Tätigkeit selbst versi-
chern
57

70
58

Teilhabemöglichkeiten Familien-
Mobilitätsbe-
Wechsel von Wechsel in Erwerbstätigkeit Soziale Sicherung an Aufenthaltsdauer zusammen-
stimmungen
Bildungsprogrammen führung

Erweiterte Rechte:
Ausbildung I Keine Verände- Keine Verän-
(§ 16 AufenthG) Beschränkung einer Beschäftigung auf max. rungen derungen
120 volle o. 240 halbe Tage pro Jahr entfällt
Keine Veränderungen
Erweiterte Rechte: oder erweiterte Rechte:
Ausbildung II Die Beschränkung, einer von der Ausbildung Sofern die Vorausset- Keine Verände- Keine Verän-
(§ 17 AufenthG) unabhängigen Beschäftigung von bis zu zehn zungen erfüllt werden, rungen derungen
Stunden pro Woche nachzugehen, entfällt besteht gem. § 44 Auf-
enthG ein Rechtsans-
Forschung pruch auf Teilnahme an Keine Verände- Keine Verän-
(§ 20 AufenthG) einem Integrationskurs rungen derungen

Blaue Karte EU Keine Verände- Keine Verän-


(§ 19a AufenthG) rungen derungen
Keine Veränderungen oder erweiterte Rechte:
Keine Veränderungen
Hochqualifizierte Sofern die für eine freiberufliche Tätigkeit Keine Veränderungen
Beschäftigung erforderlichen Voraussetzungen erfüllt wer- Drittstaatsangehörige sind Deutschen Keine Verände- Keine Verän-
Freiberufli- oder erweiterte Rechte:
(§§ 18b, 18c und 19 den. Ggf. sind vor der Erteilung des Auf- weitgehend gleichgestellt rungen derungen
che Tätigkeit
AufenthG) (Selbständig- enthaltstitels zusätzliche berufsspezifische Sofern Ausgangsauf-
keit) Qualifikationen zu erwerben. Ist der Aus- Erweiterte Rechte: enthaltstitel nicht nach §
gangsaufenthaltstitel eine Blaue Karte EU Bspw. für Studenten, die während 18 AufenthG ausgestellt
(§ 21 Abs. 5
entfällt die Mindestgehaltsgrenze ihres Studiums keiner sozialversiche- wurde, besteht mit dem
AufenthG)
Erwerbstätigkeit rungspflichtigen Beschäftigung Wechsel ein Rechtsans-
– Keine Verände- Keine Verän-
(§§ 18 und 18a nachgegangen sind. Unter dem neuen pruch auf Teilnahme an
rungen derungen
AufenthG) Fortsetzung Aufenthaltstitel werden durch ent- einem Integrationskurs,
sprechende Abgabenleistungen sofern die Vorausset-
Rentenansprüche erworben zungen erfüllt werden

Keine Veränderungen oder erweiterte Rechte


Abweichend von § 21 Abs. 1 AufenthG, der ein
wirtschaftliches Interesse oder ein regionales
Bedürfnis und eine positive Wirkung auf die
Wirtschaft voraussetzt, kann einem Ausländer
Selbständige ein Aufenthaltstitel für die Ausübung einer
Unternehmer freiberuflichen Tätigkeit erteilt werden Keine Verände- Keine Verän-
Keine Veränderungen
(§ 21 Abs. 1-4 rungen derungen
AufenthG) Eingeschränkte Rechte:
§ 21 Abs. 4 AufenthG, der abweichend von § 9
Abs. 2 AufenthG die Möglichkeit zur Erteilung
einer Niederlassungserlaubnis vorsieht, sofern
Rechtliche Voraussetzungen zum Wechsel des Aufenthaltstitels und -zwecks

die geplante selbständige Tätigkeit umgesetzt


und der Lebensunterhalt gesichert ist, ist nicht
mehr anzuwenden

71
Teilhabemöglichkeiten Familien-
Mobilitätsbe-
Wechsel von Wechsel in Erwerbstätigkeit Soziale Sicherung an Aufenthaltsdauer zusammen-
stimmungen
Bildungsprogrammen führung

Erweiterte Rechte:
Saison- Erweiterte Rechte: Sofern Voraussetzungen
beschäftigung Erweiterte Rechte: erfüllt werden, besteht Erweiterte
Sofern die für die Ausübung einer freiberufli- Keine Verände-
(§ 15a BeschV i.V.m. Freiberufli- Drittstaatsangehörige sind Deutschen gem. § 44 AufenthG ein Rechte:
chen Tätigkeit notwendigen berufsspezifi- rungen
§ 18 AufenthG; che Tätigkeit weitgehend gleichgestellt Rechtsanspruch auf
schen Qualifikationen erfüllt werden Freiberuflich
§ 29 BeschV) (Selbständig- Teilnahme an einem Tätige nach
keit) Integrationskurs § 21 Abs. 5
(§ 21 Abs. 5 AufenthG
AufenthG) Erweiterte haben An-
– Rechte: recht auf
Keine Veränderungen Beschränkung, Familienzu-
Fortsetzung oder erweiterte Rechte: Erweiterte Rechte: sammenfüh-
nach der sich
Erweiterte Rechte: Sofern die Vorausset- Die auf den Zeitraum des Visums befriste- D-Visa-Inhaber rung, wenn
Nationales Visum Erweiterte Rechte:
Aufenthaltstitel ermöglicht die Aufnahme der zungen erfüllt werden, te Aufenthaltsdauer verlängert sich um bis zu 90 Tagen die Voraus-
(D-Visum) (§ 6 Drittstaatsangehörige sind Deutschen setzungen
Abs. 3 AufenthG) im Visum als Zweck definierten Erwerbstätig- besteht gem. § 44 Auf- die Dauer des im Aufenthaltstitel nach § je Zeitraum von
weitgehend gleichgestellt nach § 29
keit enthG ein Rechtsans- 21 Abs. 5 AufenthG für eine freiberufliche 180 Tagen im
pruch auf Teilnahme an Tätigkeit festgelegten Zeitraums gesamten AufenthG
einem Integrationskurs Schengenraum erfüllt sind
aufhalten
dürfen, entfällt
Rechtliche Voraussetzungen zum Wechsel des Aufenthaltstitels und -zwecks

Keine Veränderungen
Drittstaatsangehörige sind Deutschen
weitgehend gleichgestellt

Erweiterte Rechte:
Sofern nicht bereits im Aufenthaltsti- Keine Veränderungen oder erweiterte
tel zur Familienzusammenführung Rechte:
einer sozialversicherungspflichtigen
Beschäftigung nachgegangen wurde, Die erlaubte Aufenthaltsdauer kann
werden unter dem neuen Auf- länger sein, als die im Ausgangsstatus.
Familiäre Gründe enthaltstitel durch entsprechende Sofern die Voraussetzungen erfüllt sind,
Selbständige kann einem Ausländer auf Grundlage von Keine Verände- Keine Verän-
(§§ 27-36 Unterneh- Keine Veränderungen Abgabenleistungen Rentenansprüche Keine Veränderungen
§ 21 Abs. 4 AufenthG (und abweichend rungen derungen
AufenthG) mer erworben. Eine Rentenversicherungs-
pflicht liegt jedoch nicht vor von § 9 Abs. 2 AufenthG) bereits nach drei
(§ 21 Abs. 1-4 Jahren eine Niederlassungserlaubnis
AufenthG) erteilt werden, sofern die selbständige
Eingeschränkte Rechte:
Tätigkeit erfolgreich verwirklicht und der
Die Voraussetzungen, um in der
Lebensunterhalt gesichert ist
gesetzlichen oder privaten Kranken-
kasse beitragsfrei familienmitversi-
chert zu sein, können entfallen. In
diesem Fall muss sich der Titelinha-
ber vor Aufnahme der selbständigen
Tätigkeit selbst versichern
59

72
60

Teilhabemöglichkeiten Familien-
Mobilitätsbe-
Wechsel von Wechsel in Erwerbstätigkeit Soziale Sicherung an Aufenthaltsdauer zusammen-
stimmungen
Bildungsprogrammen führung
Erweiterte Rechte:
Ausbildung I Keine Verände- Keine Verän-
Beschränkung einer Beschäftigung auf max. Keine Veränderungen
(§ 16 AufenthG) rungen derungen
120 volle o. 240 halbe Tage pro Jahr entfällt oder erweiterte Rechte:
Erweiterte Rechte:
Ausbildung II Beschränkung, einer von der Ausbildung Sofern die Vorausset- Keine Verände- Keine Verän-
(§ 17 AufenthG) unabhängigen Beschäftigung von bis zu 10 zungen erfüllt werden, rungen derungen
Std. pro Woche nachgehen zu dürfen, entfällt besteht gem. § 44 Auf-
Forschung enthG ein Rechtsans- Keine Verände- Keine Verän-
(§ 20 AufenthG) pruch auf Teilnahme an rungen derungen
Blaue Karte EU einem Integrationskurs Keine Verände- Keine Verän-
(§ 19a AufenthG) rungen derungen
Hochqualifizierte Keine Veränderungen
Beschäftigung oder erweiterte Rechte: Keine Verände- Keine Verän-
(§§ 18b, 18c und 19 Keine Veränderungen Sofern der Ausgangsauf- rungen derungen
AufenthG) Drittstaatsangehörige sind Deutschen enthaltstitel zum Zweck
Keine Veränderungen oder erweiterte Rechte: weitgehend gleichgestellt der Beschäftigung nicht
auf Grundlage von § 18
Selbständige Sofern die für eine selbständige Tätigkeit AufenthG ausgestellt
Erwerbstätigkeit Unterneh- erforderlichen Voraussetzungen erfüllt wer- wurde, besteht mit dem
mer den. Ggf. sind zunächst zusätzliche berufsspe- Keine Verände- Keine Verän-
(§§ 18 und 18a Wechsel ein Rechtsans-
(§ 21 Abs. 1-4 zifische Qualifikationen zu erwerben. Zudem rungen derungen
AufenthG) pruch auf Teilnahme an
AufenthG) sind für die Prüfung der Unternehmenspläne einem Integrationskurs,
die für den Ort der geplanten Tätigkeit zu- sofern die Vorausset-

ständigen fachkundigen Körperschaften, die zungen erfüllt werden
Fortsetzung zuständigen Gewerbebehörden, die öffentlich-
Freiberufliche
Tätigkeit rechtlichen Berufsfachvertretungen und die
für die Berufszulassung zuständigen Behörden Keine Verände- Keine Verän-
(Selbständigkeit) Keine Veränderungen
zu beteiligen (§ 21 Abs. 1 AufenthG) rungen derungen
(§ 21 Abs. 5
AufenthG)
Erweiterte Rechte: Erweiterte
Saison- Sofern die Vorausset- Rechte:
beschäftigung Erweiterte Rechte: zungen erfüllt werden,
Keine Verände- Selbständige
(§ 15a BeschV i.V.m. Drittstaatsangehörige sind Deutschen besteht gem. § 44 Auf-
rungen Unternehmer
§ 18 AufenthG; weitgehend gleichgestellt enthG ein Rechtsans-
§ 29 BeschV) pruch auf Teilnahme an nach § 21
einem Integrationskurs Abs. 1-4
Erweiterte AufenthG
Rechte: haben An-
Keine Veränderungen recht auf
Erweiterte Rechte: Beschränkung,
oder erweiterte Rechte: Familienzu-
Die auf den Zeitraum des Visums befriste- nach der sich
Nationales Visum Erweiterte Rechte: Sofern die Vorausset- D-Visa-Inhaber sammenfüh-
Keine Veränderungen te Aufenthaltsdauer verlängert sich um
(D-Visum) (§ 6 zungen erfüllt werden, bis zu 90 Tagen rung, wenn
Drittstaatsangehörige sind Deutschen die Dauer des im Aufenthaltstitel nach §
Abs. 3 AufenthG) besteht gem. § 44 Auf- je Zeitraum von die Voraus-
weitgehend gleichgestellt 21 AufenthG für eine selbständige Tätig-
enthG ein Rechtsans- 180 Tagen im setzungen
Rechtliche Voraussetzungen zum Wechsel des Aufenthaltstitels und -zwecks

keit festgelegten Zeitraums (maximal drei


pruch auf Teilnahme an Schengenraum nach § 29
Jahre)
einem Integrationskurs aufhalten AufenthG
dürfen, entfällt erfüllt sind

73
Teilhabemöglichkeiten Familien-
Mobilitätsbe-
Wechsel von Wechsel in Erwerbstätigkeit Soziale Sicherung an Aufenthaltsdauer zusammen-
stimmungen
Bildungsprogrammen führung
Erweiterte Rechte:
Zugang zur gesetzlichen Rentenversi-
cherung, zu Invaliditäts- und Hinter-
bliebenenleistungen, zu Leistungen
bei Pflegebedürftigkeit sowie bei
Arbeitsunfällen und Berufskrankhei-
ten wird sozialversicherungspflichtig
Beschäftigten unabhängig von der
Saisonbe- nationalen Herkunft gewährt und
schäftigung bemisst sich nach dem erzielten
Erweiterte Rechte: Keine Veränderungen
Nationales Visum (§ 15a Be- Einkommen. Ein Rechtsanspruch auf
Aufenthaltstitel ermöglicht die Aufnahme der Sofern das Visum bereits für die Dauer des Keine Verände- Keine Verän-
(D-Visum) (§ 6 schV Arbeitslosengeld II besteht zwar Keine Veränderungen
im Visum als Zweck definierten Erwerbstätig- befristeten Arbeitsverhältnisses ausges- rungen derungen
Abs. 3 AufenthG) i.V.m. § 18 nicht, in unabweisbaren Notfällen
keit können jedoch Leistungen gem. § 19 tellt wurde
AufenthG;
§ 29 BeschV) SGB XII beansprucht werden, sofern
die Voraussetzungen erfüllt sind

Eingeschränkte Rechte:
Die Inanspruchnahme von Sozialleis-
tungen gem SGB XII kann eine Er-
messensausweisung nach sich ziehen
Rechtliche Voraussetzungen zum Wechsel des Aufenthaltstitels und -zwecks

Keine Verände-
rungen oder
Erweiterte Rechte: erweiterte Erweiterte
Keine Veränderungen Rechte: Rechte:
Aufenthaltstitel ermöglicht die Aufnahme der
im Visum als Zweck definierten Erwerbstätig- Drittstaatsangehörige sind Deutschen Abhängig von Unterneh-
keit. Je nach Dauer des Entsendevertrages ist weitgehend gleichgestellt der Dauer des mensintern
Keine Veränderungen
im Visaverfahren die Beteiligung der BA für die im Entsende- entsandte
oder erweiterte Rechte:
Erteilung des Aufenthaltstitels zu prüfen (§ 10 Erweiterte Rechte: vertrag defi- ausländische
Abhängig von der Dauer nierten Entsen-
Unterneh- BeschV). Diese gilt bspw. für leitende Anges- Je nach Aufenthaltsdauer und Her- Arbeitnehmer
des im Entsendevertrag Keine Veränderungen dezeitraums
Nationales Visum mensinterne tellte und Spezialisten (§ 4 BeschV) und Per- kunftsland kann der Wechsel in eine (§ 10 BeschV)
definierten Entsende- kann die Be-
(D-Visum) (§ 6 Entsendung sonen, die im Rahmen von Werklieferverträ- gesetzliche oder private deutsche Sofern das Visum bereits für die Dauer des haben An-
zeitraums können die schränkung,
Abs. 3 AufenthG) gen für länger als drei Monate nach Deutsch- Pflichtkrankenversicherung vor befristeten Arbeitsverhältnisses ausges- recht auf
(Kein Auf- Voraussetzungen für nach der sich
land entsandt werden (§ 19 Abs. 2 BeschV), Aufnahme der Beschäftigung voraus- tellt wurde Familienzu-
enthaltstitel) einen Rechtsanspruch D-Visa-Inhaber
nicht jedoch für Fachkräfte eines international gesetzt sein. Versicherungsnehmer sammenfüh-
auf Teilnahme an einem bis zu 90 Tagen
tätigen Unternehmens zum Zweck der Wei- sind dann nach deutschem Recht rung, wenn
Integrationskurs erfüllt je Zeitraum von
terbildung im Inland, sofern der Aufenthalt in versichert. Durch eine sozialversiche- die Voraus-
sein 180 Tagen im
Deutschland drei Monate innerhalb eines rungspflichtige Beschäftigung und die setzungen
Zeitraums von zwölf Monaten nicht übersteigt gesamten nach § 29
gezahlten Abgaben werden zudem
(§ 17 BeschV). Ist eine Zustimmung notwen- Schengenraum AufenthG
Rentenansprüche erworben
dig, wird diese ohne Vorrangprüfung erteilt aufhalten erfüllt sind
dürfen, entfal-
len
61

74
62

Teilhabemöglichkeiten Familien-
Mobilitätsbe-
Wechsel von Wechsel in Erwerbstätigkeit Soziale Sicherung an Aufenthaltsdauer zusammen-
stimmungen
Bildungsprogrammen führung
Familiäre Gründe
(§§ 27-36
AufenthG)
Ausbildung I
(§ 16 AufenthG)
Ausbildung II Eingeschränk-
(§ 17 AufenthG) te Rechte:
Ausbildung III Während des
(§ 17a AufenthG) Asylverfah-
Forschung rens besteht
(§ 20 AufenthG) in der Regel
Blaue Karte EU kein Recht
(§ 19a AufenthG) Eingeschränkte Rechte: auf Familien-
Hochqualifizierte nachzug; bei
Der Zugang zu Hoch- international
Beschäftigung
schuleinrichtungen ist Schutzbe-
(§§ 18b, 18c und 19
während des laufenden rechtigten
AufenthG)
Asylverfahrens nicht gelten u. U.
Erwerbstätigkeit
Eingeschränkte Rechte: oder nur eingeschränkt restriktivere
(§§ 18 und 18a
Es bestehen ggf. die Voraussetzungen möglich (er kann bspw. Vorschriften
AufenthG) Eingeschränkte Rechte:
(§ 1 Abs. 1 AsylbLG) für Leistungen dann möglich sein, wenn Eingeschränkte oder erweiterte Rechte: Eingeschränkte (§ 29 Auf-
Freiberufliche Asylantrag
Für Personen im laufenden Asylverfahren ist nach dem Asylbewerberleistungsge- der Lebensunterhalt Rechte: enthG)
Tätigkeit (Selbstän- (§ 10 i. V. m. Der Aufenthaltszeitraum ist abhängig von
eine Erwerbstätigkeit in den ersten drei Mona- setz. Ein Anspruch auf Arbeitslosen- gesichert ist); es gibt
digkeit) (§ 21 Abs. 5 § 25 der Dauer und dem Ausgang des Asylver- Wohnsitzbe-
ten untersagt. Nach Ablauf dieser Sperrfrist ist geld II besteht nicht spezifische Regelungen
AufenthG) AufenthG fahrens und kann kürzer oder länger sein schränkende
die BA für die Erlaubnis zur Aufnahme einer der Bundesländer; für
Selbständige und § 55 als die Restaufenthaltsdauer der voraus- Maßnahmen
Beschäftigung i. d. R. zu beteiligen. Die Beteili- Keine Veränderungen Geduldete, denen der
Unternehmer (§ 21 Abs. 2 gegangenen Aufenthaltserlaubnis oder können gelten
gung der BA entfällt, sobald ein Aufenthaltsti- Zugang zu höheren
Abs. 1-4 AufenthG) AsylVfG) Für Geduldete ergeben sich nicht Aufenthaltsgestattung (§ 61 AufenthG)
tel aus humanitären Gründen erteilt wurde Bildungseinrichtungen
zwangsläufig Veränderungen im durch Auflagen der Erweiterte
Saison-
Bereich der Leistungsansprüche Bundesländer bzw. der Rechte:
beschäftigung
Ausländerbehörden Für interna-
(§ 15a BeschV i.V.m.
bisher nicht gestattet tional
§ 18 AufenthG;
war, ergeben sich nicht Schutzbe-
§ 29 BeschV)
zwangsläufig Verände- rechtigte
rungen Eingeschränk-
te Rechte:
Während des
Asylverfah-
rens i.d.R.
kein Fami-
Unternehmensin-
liennachzugs-
terne Entsendung
recht; bei int.
(§ 10 BeschV)
Schutzbe-
rechtigten u.
Rechtliche Voraussetzungen zum Wechsel des Aufenthaltstitels und -zwecks

U. restriktive-
re Vorschrif-
ten (§ 29
AufenthG)

75
Teilhabemöglichkeiten Familien-
Mobilitätsbe-
Wechsel von Wechsel in Erwerbstätigkeit Soziale Sicherung an Aufenthaltsdauer zusammen-
stimmungen
Bildungsprogrammen führung
Erweiterte
Rechte:
Nationales Visum
(D-Visum) (§ 6 Asylantrag Für interna-
Abs. 3 AufenthG) tional
(§ 10 i. V. m.
Schutzbe-
§ 25
rechtigte
AufenthG
und § 55 Erweiterte
Duldung (§ 60a Abs. 2 Rechte:
AufenthG) (Wech- AsylVfG)
sel nur möglich, Für interna-
– tional
wenn Erstantrag
abgelehnt wurde) Fortsetzung Schutzbe-
rechtigte
Opfer von
Menschenhandel Keine Verän-
Keine Veränderungen Keine Veränderungen
(§ 25 Abs. 4a derungen
AufenthG)
Familiäre Gründe Eingeschränkte Rechte:
(§§ 27-36 Droht einem Drittstaatsangehörigen,
AufenthG) dem durch eine von ihm begangenen
Ausbildung I Straftat der Aufenthaltstitel entzogen
(§ 16 AufenthG) Eingeschränkte Rechte:
Rechtliche Voraussetzungen zum Wechsel des Aufenthaltstitels und -zwecks

wurde, eine Freiheitsstrafe, hat er


Ausbildung II bspw. nur noch einen Anspruch auf Droht einem Drittstaats-
(§ 17 AufenthG) medizinische Grundversorgung. Für angehörigen, dem durch
Ausbildung III Strafgefangene besteht zwar zudem eine von ihm begange-
(§ 17a AufenthG) eine Arbeitspflicht (§ 41 StVollzG), nen Straftat der Auf-
Forschung Eingeschränkte Rechte:
eine Versicherung in der allgemeinen enthaltstitel entzogen Eingeschränk-
(§ 20 AufenthG) Droht einem Drittstaatsangehörigen, dem deutschen Rentenversicherung er- wurde, eine Freiheits- Eingeschränkte te Rechte:
Blaue Karte EU durch eine von ihm begangenen Straftat der folgt jedoch nicht strafe, hat er nur noch Eingeschränkte Rechte:
Rechte: Geduldete
(§ 19a AufenthG) Aufenthaltstitel entzogen wurde, eine Frei- einen eingeschränkten Eine Aufenthaltsgestattung wird zunächst
Hochqualifizierte Duldung heitsstrafe, bleibt ihm der reguläre Arbeits- wohnsitzbe- haben in der
Ein Anspruch auf Arbeitslosengeld II Zugang zu Bildungsan- für sechs Monate erteilt, kann jedoch
Beschäftigung markt versperrt. Ist dies nicht der Fall, können schränkende Regel kein
(§ 60a besteht für Geduldete nicht. Sofern geboten und - verlängert werden. Der straffällig gewor-
(§§ 18b, 18c und 19 die Bestimmung nach § 32 BeschV und die Maßnahmen Recht auf
AufenthG) eine sozialversicherungspflichtige einrichtungen dene Drittstaatsangehörige bleibt ausrei-
AufenthG) entsprechenden Einschränkungen nach § 33 können gelten Familien-
Beschäftigung nach Entzug des sepflichtig
BeschV gelten (§ 61 AufenthG) nachzug (§ 29
Erwerbstätigkeit Aufenthaltstitels fortbesteht, besteht Für straffällig geworde-
AufenthG).
(§§ 18 und 18a Zugang zur gesetzlichen Rentenversi- ne Drittstaatsangehöri-
AufenthG) cherung, zu Invaliditäts- und Hinter- ge, die nicht mit Frei-
Freiberufliche bliebenenleistungen, zu Leistungen heitsentzug bestraft
Tätigkeit bei Pflegebedürftigkeit, Arbeitsunfäl- werden, gelten die
(Selbständigkeit) len und Berufskrankheiten. Diese allgemeinen Bedingun-
(§ 21 Abs. 5 Leistungen werden sozialversiche- gen für Geduldete
AufenthG) rungspflichtig Beschäftigten unab-
Selbständige hängig von der nationalen Herkunft
Unternehmer (§ 21 gewährt und bemessen sich nach dem
Abs. 1-4 AufenthG) erzielten Einkommen
63

76
64

Teilhabemöglichkeiten Familien-
Mobilitätsbe-
Wechsel von Wechsel in Erwerbstätigkeit Soziale Sicherung an Aufenthaltsdauer zusammen-
stimmungen
Bildungsprogrammen führung

Saison-
beschäftigung
Keine Verän-
(§ 15a BeschV i.V.m.
derungen
§ 18 AufenthG;
§ 29 BeschV)

Eingeschränk-
te Rechte:
Geduldete
haben in der
Unternehmensin-
Regel kein
terne Entsendung
Anrecht auf
(§ 10 BeschV)
Familienzu-
sammenfüh-
rung (§ 29
AufenthG).

Nationales Visum
Keine Verän-
(D-Visum) (§ 6
Duldung derungen
Abs. 3 AufenthG)
(§ 60a
AufenthG)
Keine Verän-
– derungen:
Fortsetzung Für Personen
im Asylver-
Keine Veränderungen fahren
Keine Veränderungen oder erweiterte Rechte: Keine Veränderungen oder erweiterte
Asylantrag Rechte: Im Falle, dass gesetzli- Eingeschränk-
Für berufsvorbereitende Praktika, für die
(§ 10 i. V. m. § 25 che Wartefristen die te Rechte:
Berufsausbildung in einem staatlich anerkann- Ein Anspruch auf Arbeitslosengeld II
AufenthG und § 55 Aufnahme einer Aus- Erweiterte Rechte: Für interna-
ten oder vergleichbaren Ausbildungsberuf, für besteht nicht. Sofern eine sozialversi- Erweiterte
Abs. 2 AsylVfG) und Weiterbildung oder tional
Tätigkeiten als Hochqualifizierter, als Füh- cherungspflichtige Beschäftigung Gem. § 60a AufenthG kann die oberste Rechte:
die eines Studiums Schutzbe-
rungskraft oder als Wissenschaftler und For- besteht, besteht Zugang zur gesetzli- Landesbehörde aus völkerrechtlichen
verhindern Wohnsitzbe- rechtigte
scher entfällt die Zustimmungspflicht der BA chen Rentenversicherung, zu Invalidi- oder humanitären Gründen entscheiden,
schränkende entfällt Recht
für die Erteilung einer Beschäftigungserlaub- täts- und Hinterbliebenenleistungen, Erweiterte Rechte: dass die Abschiebung von Ausländern aus
Auflagen – auf Familien-
nis. Gleiches gilt für Personen, die sich seit vier zu Leistungen bei Pflegebedürftigkeit, Nach Ablauf der Warte- bestimmten Staaten für längstens sechs
sofern vorhan- nachzug
Jahren ununterbrochen erlaubt, geduldet oder Arbeitsunfällen und Berufskrankhei- fristen kann die Auf- Monate ausgesetzt wird. Für einen Zeit-
den – können
mit einer Aufenthaltsgestattung im Bundesge- ten. Diese Leistungen werden sozial- nahme einer Aus- oder raum für länger als sechs Monate gilt § 23
entfallen
biet aufgehalten haben (§ 32 Abs. 2, 3 und 4 versicherungspflichtig Beschäftigten Weiterbildung o. eines Abs. 1 AufenthG Eingeschränk-
BeschV). Sofern die Voraussetzungen erfüllt unabhängig von der nationalen Her- Studiums bei der zu- te Rechte:
Opfer von sind, entfällt die Vorrangprüfung (§ 32 Abs. 5 kunft gewährt und bemessen sich ständigen Ausländerbe- Anrecht auf
Menschenhandel BeschV) nach dem erzielten Einkommen hörde beantragt werden Familien-
(§ 25 Abs. 4a nachzug
entfällt (§ 29
Rechtliche Voraussetzungen zum Wechsel des Aufenthaltstitels und -zwecks

AufenthG)
Abs. 3 Auf-
enthG)

77
Teilhabemöglichkeiten Familien-
Mobilitätsbe-
Wechsel von Wechsel in Erwerbstätigkeit Soziale Sicherung an Aufenthaltsdauer zusammen-
stimmungen
Bildungsprogrammen führung
Familiäre Gründe
(§§ 27-36
AufenthG)

Ausbildung I
(§ 16 AufenthG)
Eingeschränk-
Ausbildung II te Rechte:
(§ 17 AufenthG) Opfern von
Ausbildung III Menschen-
(§ 17a AufenthG) handel darf
nur aus
Forschung völkerrechtli-
(§ 20 AufenthG) chen oder
Erweiterte Rechte: humanitären
Blaue Karte EU Keine Veränderungen oder einge-
Ist der Ausländer Opfer einer Straftat Gründen oder
(§ 19a AufenthG) schränkte Rechte:
nach §§ 232, 233 oder 233a des Strafge- zur Wahrung
Opfer von Menschenhandel haben bis setzbuches soll eine vorrübergehende politischer
Hochqualifizierte Keine Veränderungen oder eingeschränkte Keine Verände-
zum 28. Februar 2015 i.d.R. Leistun- Aufenthaltserlaubnis erteilt werden (§ 25 Interessen
Beschäftigung Rechte: rungen oder
gen nach dem AsylbLG erhalten. Abs. 4a AufenthG), sofern er mit den der Bundes-
(§§ 18b, 18c und 19 erweiterte
Zwar muss die BA der Aufnahme einer Be- Sofern die grundsätzliche rechtliche Keine Veränderungen ermittelnden Behörden kooperiert, er den republik
AufenthG) Rechte:
schäftigung im Falle von Aufhältigen nach § 25 Möglichkeit bestand, einer Erwerbs- oder eingeschränkte Kontakt zu Personen, die der Straftat Deutschland
Erwerbstätigkeit Opfer von Abs. 4a AufenthG nicht zustimmen. De facto tätigkeit nachzugehen, konnten Rechte: beschuldigt werden, abgebrochen hat und Opfern von ein Recht auf
Rechtliche Voraussetzungen zum Wechsel des Aufenthaltstitels und -zwecks

(§§ 18 und 18a Menschen- verbinden sich mit dem Aufenthaltstitel auf- erwerbsfähige Hilfebedürftige zudem er bereit ist, in dem Strafverfahren als Menschenhan- Familien-
handel Ein Rechtsanspruch auf
AufenthG) grund des hohen Unsicherheitspotentials für Leistungen gem. SGB II in Anspruch Zeuge auszusagen. del kann von nachzug
Teilnahme an einem
(§ 25 Abs. 4a Arbeitgeber Einstellungshindernisse, da die nehmen. Nicht erwerbsfähige Perso- Seiten der erteilt werden
Freiberufliche Integrationskurs besteht
AufenthG) Aufenthaltsdauer an die Dauer des Strafver- nen konnten u.U. Leistungen gem. Eingeschränkte Rechte: zuständigen (§ 25 Abs. 3
Tätigkeit nicht
fahrens gekoppelt ist und ein Anschlussauf- SGB XII in Anspruch nehmen. Seit 1. Behörden eine AufenthG)
(Selbständigkeit) Zwar wird ein Aufenthaltstitel zunächst
enthaltstitel zu einem anderen Zweck zwar März 2015 können Opfer von Men- Schutzwohnung
(§ 21 Abs. 5 für sechs Monate erteilt, die Gesamtauf-
möglich, aber nicht zwangsläufig ist schenhandel Leistungen gem. SGB II gestellt werden
AufenthG) enthaltsdauer ist jedoch an die Dauer des
und XII in Anspruch nehmen, wenn
Selbständige Un- die allgemeinen Voraussetzungen Strafverfahrens gekoppelt. Mit dem Ende
ternehmer (§ 21 erfüllt sind des Verfahrens entfällt der Grund für die
Abs. 1-4 AufenthG) Aufenthaltserlaubnis
Erweiterte
Rechte:
Personen, die
zuvor Saison-
Saison- beschäftige
beschäftigung waren, erhal-
(§ 15a BeschV i.V.m. ten nun u. U.
§ 18 AufenthG; spezifische
§ 29 BeschV) Familien-
nachzugs-
rechte (§ 25
Abs. 3 Auf-
enthG)
65

78
66

Teilhabemöglichkeiten Familien-
Mobilitätsbe-
Wechsel von Wechsel in Erwerbstätigkeit Soziale Sicherung an Aufenthaltsdauer zusammen-
stimmungen
Bildungsprogrammen führung

Eingeschränk-
te Rechte:
Opfern von
Menschen-
handel darf
nur aus
völkerrechtli-
chen oder
humanitären
Gründen oder
Unternehmensin- zur Wahrung
terne Entsendung politischer
(§ 10 BeschV) Interessen
der Bundes-
republik
Deutschland
ein Recht auf
Familien-
nachzug
Opfer von erteilt werden
Menschen- (§ 25 Abs. 3
handel AufenthG)

(§ 25 Abs. 4a
AufenthG)

Fortsetzung Erweiterte
Rechte:
Personen, die
im Status des
nationalen
Visums
waren, erhal-
Nationales Visum ten nun u. U.
(D-Visum) (§ 6 spezifische
Abs. 3 AufenthG) Familien-
nachzugs-
rechte (§ 25
Abs. 3 Auf-
enthG)
Rechtliche Voraussetzungen zum Wechsel des Aufenthaltstitels und -zwecks

79
Teilhabemöglichkeiten Familien-
Mobilitätsbe-
Wechsel von Wechsel in Erwerbstätigkeit Soziale Sicherung an Aufenthaltsdauer zusammen-
stimmungen
Bildungsprogrammen führung
Erweiterte
Rechte:
Personen, die
zuvor im
Asylverfahren
waren, erhal-
ten nun u. U.
Familien-
nachzugs-
rechte (§ 25
Erweiterte Rechte: Abs. 3 Auf-
Erweiterte Rechte: enthG)
Asylantrag Seit 1. März 2015 können Opfer von
(§ 10 i. V. m. § 25 Für Aufhältige nach § 25 Abs. 4a AufenthG Keine Verände-
Menschenhandel Leistungen gem. Keine Veränderungen Eingeschränk-
AufenthG und § 55 muss die BA der Aufnahme einer Beschäfti- rungen
SGB II und XII in Anspruch nehmen, te Rechte:
Abs. 2 AsylVfG) gung nicht zustimmen. Eine Vorrangprüfung
wenn die allgemeinen Voraussetzun- Für interna-
findet nicht statt
gen erfüllt sind tional
Opfer von Schutzbe-
Menschen- rechtigte
handel können die
(§ 25 Abs. 4a Vorgaben für
AufenthG) einen Fami-
liennachzug
Rechtliche Voraussetzungen zum Wechsel des Aufenthaltstitels und -zwecks


restriktiver
Fortsetzung ausfallen
(§ 25 Abs. 3
AufenthG)
Erweiterte
Rechte:
Opfern von
Menschen-
handel darf
Erweiterte Rechte: nur unter
Keine Veränderungen
Duldung Sofern die Voraussetzungen erfüllt Keine Verände- bestimmten
Sofern die Voraussetzungen nach § 32 BeschV Keine Veränderungen
(§ 60a AufenthG) werden, kann ein Anspruch Arbeitslo- rungen Umständen
erfüllt sind ein Recht auf
sengeld II bestehen
Familien-
nachzug
erteilt werden
(§ 25 Abs. 3
AufenthG)

Quelle:
Quelle: Eigene Darstellung nach: Eigene
AÜG, Darstellung
AsylVfG, BAföG,nach: AÜG, AsylVfG,
AufenthG, BAföG, AufenthG,
AVwVAufenthG, BeschV,AVwVAufenthG,
SchwarzArbG, BeschV, SchwarzArbG,
SGB, StGB, StVollzG. SGB, StGB, StVollzG.
Der Inhalt dieser Tabelle ist nach bestem Wissen und Kenntnisstand zum Stand Oktober 2015 erstellt
Der Inhalt dieser Tabelle ist nach bestem Wissen und Kenntnisstand zum Stand Oktober 2015 erstellt und sorgfältig geprüft worden. und sorgfältig geprüft worden.
Er kann
Er kann dennoch keinen Anspruch dennoch
auf keinen Anspruch
Vollständigkeit erheben. Vollständigkeit
aufDes Weiteren isterheben. Des Weiteren
zu beachten, dass sich zu beachten,
isteinzelne dass sich
rechtliche einzelne rechtliche Veränderungen
Veränderungen
bei einem Wechsel des Aufenthaltstitels oder –zwecks auf spezifische Fallkonstellationen beziehen und nicht verallgemeinert werden können.
bei einem Wechsel des Aufenthaltstitels oder –zwecks auf spezifische Fallkonstellationen beziehen und nicht verallgemeinert werden können.
67

80
68 Rechtliche Voraussetzungen zum Wechsel des Aufenthaltstitels und -zwecks

3.3 Verwaltungspraktiken bei Erst- Inland besteht keine flächendeckende Möglichkeit,


erteilung und Wechsel eines den Antrag online zu stellen. Zwar bieten einzelne
Aufenthaltstitels (größere) Ausländerbehörden ein Online-
antragssystem22 an, allerdings muss ein Antrag stets
In diesem Kapitel werden die mit einer Beantragung bei der zuständigen lokalen Ausländerbehörde gestellt
eines Aufenthaltstitels einhergehenden verwaltungs- werden, wodurch keine allgemeingültigen Aussagen
praktischen Prozesse hinsichtlich möglicher Unter- zu den lokalen Praktiken gemacht werden können. In
schiede zwischen Erstbeantragung (aus dem In- oder jedem Fall bedarf es allerdings stets einer persönlichen
Ausland) und einem Aufenthaltsstatuswechsel im Vorsprache bei der Ausländerbehörde, etwa um die
Inland beschrieben. Berücksichtigung finden hier die Fingerabdrücke aufzunehmen, die im elektronischen
folgenden Kriterien: Aufenthaltstitel gespeichert werden und deren Abnah-
me verpflichtend ist (s. u.). Da die Fingerabdrücke nach
„„ Aufenthaltstitel online beantragen, der Vergabe des Aufenthaltstitels unwiderruflich bei
der Behörde zu löschen sind, müssen die Finger-
„„ Dauer der Bearbeitungs- und Entscheidungs- abdrücke bei einer Neuausstellung eines elektroni-
zeiten, schen Aufenthaltstitels auch neu erfasst werden.

„„ Gebühren für die Ausstellung eines Aufenthalts-


titels, 3.3.2 Bearbeitungs- und Entscheidungszeiten

„„ Anforderungen an die urkundliche Nachweis- Seit dem 1. September 2011 wird Drittstaatsangehöri-
pflicht, gen in der Bundesrepublik Deutschland auf Grundlage
zweier EU-Verordnungen (VO (EG) Nr. 1030/2002 und
„„ Auflagen bei Bezug von Sozialleistungen sowie VO (EG) Nr. 380/2008)23 anstatt einer Aufenthalts-
Vignette im Reisepass ein elektronischer Aufenthalts-
„„ Aufenthaltsfristen, unterschieden nach Aufent- titel (eAT) ausgestellt.24 Der eAT ist ein kreditkarten-
haltstitel und -zweck. großes Dokument, auf dem persönliche Daten sowie
biometrische Merkmale (Foto und Fingerabdrücke für
Grundsätzlich ist festzuhalten, dass mit Ausnahme des Antragsteller ab sechs Jahren), Nebenbestimmungen
nationalen oder Schengen-Visums ein Aufenthaltstitel des jeweiligen Aufenthaltstitels (z. B. Auflagen zur
stets aus dem Inland zu beantragen ist und eine Bean- Erwerbstätigkeit, räumliche Aufenthaltsbeschränkung)
tragung aus dem Ausland nicht in Frage kommt. Das gespeichert werden und nur von berechtigten Stellen
nationale Visum muss allerdings wiederum bereits für ausgelesen werden können. Der eAT wird bei Erst-
den späteren Aufenthaltszweck und der gewünschte beantragung und bei notwendigen Änderungen je-
Aufenthaltstitel für einen längerfristigen Aufenthalt weils von der Bundesdruckerei in Berlin ausgestellt
zeitnah nach Einreise ins Bundesgebiet beantragt wer- und dem Antragsteller durch die zuständige Auslän-
den.

3.3.1 Online-Beantragung eines Aufenthalts- 22 So bietet beispielsweise das Einwohneramt Nürnberg


ein Onlineformular zur Beantragung einer Ersterteilung,
titels
Verlängerung oder eines Wechsels eines Aufenthaltstitels
an: https://online-service2.nuernberg.de/intelliform/
Eine Möglichkeit zur Onlinebeantragung eines Auf- forms/n/330_ep/330_ep_d_at/index.
enthaltstitels aus dem Ausland besteht nicht. Für die 23 Verordnung (EG) Nr. 1030/2002 des Rates vom 13.06.2002
zur einheitlichen Gestaltung des Aufenthaltstitels
Beantragung und Erteilung eines nationalen Visums, für Drittstaatenangehörige und Verordnung (EG)
das für die Staatsangehörigen der meisten nicht-EU- Nr. 380/2008 des Rates vom 18.04.2008 zur Änderung der
Länder Voraussetzung für einen längerfristigen Auf- Verordnung (EG) Nr. 1030/2002 zur einheitlichen Gestal-
tung des Aufenthaltstitels für Drittstaatenangehörige.
enthalt im Bundesgebiet ist, sind die Botschaften oder
24 Aufenthaltstitel-Vignetten in Reisepässen und Passer-
Generalkonsulate der Bundesrepublik Deutschland im satzpapieren behalten bis zum Ablauf ihre Gültigkeit,
Ausland zuständig. Auch für die Beantragung aus dem längstens jedoch bis 31.08.2021.
Rechtliche Voraussetzungen zum Wechsel des Aufenthaltstitels und -zwecks 69

derbehörde ausgehändigt. Die Bearbeitungszeit beträgt diesen Gebühren gibt es für einige Personengruppen
in der Regel vier bis sechs Wochen. Für den Fall, dass Befreiungen oder Ermäßigung, wie z. B. für Asylbe-
sich ausschließlich Nebenbestimmungen zum beste- rechtigte, Ehegatten deutscher oder ausländische
henden Aufenthaltstitel ändern, können diese von Staatsbürger, die für ihren Aufenthalt im Bundesgebiet
der Ausländerbehörde selbst auf dem eAT geändert ein Stipendium aus öffentlichen Mitteln erhalten (vgl.
werden, was die Bearbeitung vor Ort ermöglicht und § 52 AufenthV) oder die ihren Lebensunterhalt nicht
damit wesentlich beschleunigt. ohne Sozialleistungen sichern können (§ 53 AufenthV),
für Staatsangehörige der Schweiz (§ 52 Abs. 2 Auf-
enthV) oder der Türkei (§ 52a AufenthV).
3.3.3 Gebühren für die Ausstellung eines
Aufenthaltstitels Ermäßigungen oder Befreiungen bei einem Wechsel
des Aufenthaltszwecks richten sich demzufolge in
Die im Fall eines Erstantrags sowie im Fall eines erster Linie nach der jeweiligen Personen- und Status-
Spurwechsels tatsächlich zu entrichtenden Gebühren gruppe und weniger nach dem jeweiligen Wechsel des
für die Ausstellung eines Aufenthaltstitels regelt die Aufenthaltstitels und -zwecks, oder ob der Antrag aus
Aufenthaltsverordnung (§§ 44-54 AufenthV), während dem In- oder Ausland gestellt wird. Lediglich bei der
die rechtlich zulässigen Höchstsätze im AufenthG Blauen Karte EU werden unterschiedliche Gebühren
festgelegt sind (§ 69 AufenthG). So wird für die Ertei- erhoben, je nachdem, ob es sich um einen Erstantrag
lung eines nationalen Visums eine Gebühr von 60 Euro oder einen Wechsel des Aufenthaltstitels handelt; statt
erhoben, für die Ersterteilung einer Aufenthaltserlaub- den 100 bzw. 110 Euro Gebühr bei der Erstausstellung
nis oder einer Blauen Karte EU mit einer Gültigkeits- einer Blauen Karte EU werden bei einem Wechsel des
dauer von bis zu einem Jahr 100 Euro und bei einer Aufenthaltszwecks und der damit veranlassten Ände-
Geltungsdauer von mehr als einem Jahr 110 Euro; für rung der Aufenthaltserlaubnis 90 Euro veranschlagt
eine Niederlassungserlaubnis für Hochqualifizierte (§ 45 Abs. 3 AufenthV). Ein weiterer Gebührenunter-
werden 250 Euro, für eine Niederlassungserlaubnis schied ergibt sich bei der Aktivierung bestimmter
für selbständig Tätige 200 Euro und bei der Erteilung Zusatzfunktionen des elektronischen Aufenthaltstitels
in allen übrigen Fällen 135 Euro veranschlagt, ebenso (z. B. der qualifizierten elektronischen Signatur bzw.
wie für die Erlaubnis zum Daueraufenthalt – EU. Diese der digitalen Unterschriftsfunktion). Eine solche wird
Gebühren können unter bestimmten Umständen ver- bei der erstmaligen Einschaltung nicht erhoben und
ringert werden, wie zum Beispiel jeweils um 50 Euro kostet anschließend 6 Euro (§ 45a AufenthV).
für den Fall, dass außergewöhnliche Härten vermieden
werden sollen (vgl. § 45b AufenthV). Für sonstige auf-
enthaltsrechtliche Amtshandlungen (§ 47 AufenthV) 3.3.4 Anforderungen an die urkundliche
fallen ebenfalls Gebühren an; z. B. im Falle eines An- Nachweispflicht
trags auf Aufhebung oder Änderung einer Auflage zum
Aufenthaltstitel. Sofern sich die zu ändernden Neben- In der Regel sollten die wesentlichen personenbezoge-
bestimmungen auf eine Erwerbstätigkeit beziehen, nen Dokumente bei einem Wechsel des Aufenthaltsti-
sind für die Änderungen keine Gebühren zu erheben tels oder -zwecks aus dem Verfahren der Beantragung
(§ 47 Abs. 2 AufenthV). des aktuell gültigen Aufenthaltstitels bereits vorliegen
und müssen nicht erneut urkundlich nachgewiesen
Darüber hinaus wird eine Bearbeitungsgebühr erho- werden, es sei denn der neue Aufenthaltstitel und/oder
ben. Bei einem Antrag auf eine Niederlassungserlaub- -zweck verlangt weitergehende Unterlagen, wie z. B.
nis oder eine Erlaubnis zum Daueraufenthalt – EU fällt den Nachweis über den Familienstand im Herkunfts-
eine Gebühr in Höhe der Hälfte der oben genannten land im Falle einer Eheschließung im Bundesgebiet
Erteilungsgebühren an, bei einer gebührenpflichtigen und einem damit möglicherweise einhergehenden
Aufenthaltserlaubnis oder Blauen Karte EU in gleicher Wechsel des Aufenthaltstitels aus familiären Gründen.
Höhe der Erteilungsgebühren (§ 49 AufenthV). Zu
70 Rechtliche Voraussetzungen zum Wechsel des Aufenthaltstitels und -zwecks

3.3.5 Auflagen bei Bezug von Sozialleistungen führen.26 So geht die Erteilung der einzelnen Aufent-
haltstitel und -zwecke in der Regel mit der Vorausset-
Grundvoraussetzung für den Anspruch auf Sozialleis- zung einher, dass Drittstaatsangehörige den eigenen
tungen25 ist, dass Drittstaatsangehörige ihren Wohnsitz Lebensunterhalt sichern und den Unterhaltspflichten
oder gewöhnlichen Aufenthalt in Deutschland haben gegenüber den in Deutschland lebenden Familienan-
(§ 30 Abs. 1 und 3 SGB I). Diese Voraussetzung wird von gehörigen nachkommen können (§ 5 Abs. 1 Nr. 1, § 9
Saisonbeschäftigten, Asylbewerbern und Geduldeten Abs. 2 Nr. 2 i. V. m. § 2 Abs. 3 AufenthG).27 Ausgenom-
nicht erfüllt, weshalb erstere auch nur in unabweis- men von diesen Vorgaben sind u. a. jugendliche oder
baren Notfällen Anspruch auf Sozialleistungen haben heranwachsende Geduldete, solange diese sich in einer
und der Leistungsanspruch von Asylbewerbern und schulischen oder beruflichen Ausbildung oder einem
Geduldeten sich nach dem Asylbewerberleistungsge- Hochschulstudium befinden. Bei ihnen schließt die
setz (AsylbLG) richtet. Mit Inkrafttreten der Novelle Inanspruchnahme öffentlicher Mittel die Erteilung
des AsylbLG am 1. März 2015 erhalten Leistungsbe- einer Aufenthaltserlaubnis gem. § 25a Abs. 1 AufenthG
rechtigte nach 15 Monaten Aufenthalt im Bundesge- (Aufenthaltsgewährung bei gut integrierten Jugendli-
biet Leistungen nach SGB XII, statt wie bis dahin nach chen und Heranwachsenden) nicht aus.
48-monatigem Bezug (§ 2 Abs. 1 AsylbLG).
Ähnliche Voraussetzungen wie die zuvor genannten
Speziell von Leistungen der Grundsicherung für Ar- gelten für den Bezug von Sozialhilfe: „Anspruch auf
beitssuchende (SGB II) sind solche Drittstaatsangehö- Sozialhilfe zum Lebensunterhalt hat grundsätzlich,
rigen und ihre Familienangehörigen ausgeschlossen, wer seinen Wohnsitz in Deutschland hat und seinen
die nicht erwerbstätig sind oder einer selbständigen Lebensunterhalt weder aus eigenen Mitteln (Einkom-
Tätigkeit nachgehen, deren Aufenthaltsrecht sich men und Vermögen) oder aus eigener Kraft (Einsatz
allein aus dem Zweck der Arbeitssuche ergibt oder der Arbeitskraft) noch durch Hilfe eines Dritten
die Leistungen nach dem AsylbLG beziehen, wie z. B. bestreiten kann (s. § 27 SGB XII)“ (Müller/Mayer/
Geduldete (§ 7 Abs. 1 Satz 2 SGB II). Darüber hinaus Bauer 2014: 30). Ausgeschlossen vom Anspruch auf
besteht ein Anspruch nur dann, „wenn ihnen die Sozialhilfe sind Drittstaatsangehörige, deren Auf-
Beschäftigung erlaubt ist oder erlaubt werden kann“ enthaltszweck allein der Arbeitssuche dient oder die
(Müller/Mayer/Bauer 2014: 29). Drittstaatsangehörige eingereist sind, um Sozialhilfe zu erlangen (§ 23 Abs. 3
die eine Aufenthaltserlaubnis aufgrund eines ande- SGB XII, § 23 Abs. 3 SGB XII). Ansonsten haben Dritt-
ren Zwecks besitzen, können folglich grundsätzlich staatsangehörige, auf die die oben genannten Kriterien
Arbeitslosengeld II beziehen. Allerdings kann dies zutreffen, grundsätzlich einen Rechtsanspruch auf
in der Folge den Voraussetzungen zur Erteilung und Hilfe zum Lebensunterhalt, Hilfe bei Krankheit, Hilfe
Verlängerung des jeweiligen Aufenthaltstitels entge- bei Schwangerschaft und Mutterschaft sowie Hilfe
genstehen und zu einem Verlust des Aufenthaltstitels

26 Ausnahmen hiervon bestehen u. U. für Familienange-


hörige von Deutschen, Ehegatten und Lebenspartner
von Ausländern gem. § 30 Abs. 1 AufenthG, für ein im
Bundesgebiet geborenes Kind und junge Wiederkehrer
(Frings 2008: Rn 181; nach Müller/Mayer/Bauer 2014: 30).
27 Der Lebensunterhalt gilt als gesichert, wenn keine öffent-
25 Das Sozialrecht umfasst die Sozialversicherungssysteme, lichen Mittel in Anspruch genommen werden und eine
die Förderleistungen sowie das Fürsorgesystem. Die ausreichende Krankenversicherung besteht, wobei nicht
Sozialversicherungssysteme umfassen Krankenversiche- der tatsächliche Bezug öffentlicher Leistungen entschei-
rung (SGB V), Rentenversicherung (SGB VI), Arbeitslo- dend ist, sondern ob die betreffende Person anspruchsbe-
senversicherung (SGB III), Unfallversicherung (SGB VII) rechtigt ist (AVwVAufenthG 2.3.4). Kindergeld, Kinderzu-
und Pflegeversicherung (SGB XI). Die Studie konzentriert schlag, Erziehungsgeld, Elterngeld, Ausbildungsförderung
sich auf die ersten drei gesetzlichen Grundlagen der und Bafög gelten in diesen Zusammenhang nicht als
Sozialversicherungssysteme. Hinzu kommen die Förder- öffentliche Mittel (vgl. § 2 Abs. 3 AufenthG). Auch Leis-
leistungen. Hier sind als Familienleistungen das Kinder- tungen, die auf Beitragszahlungen beruhen (z. B. Arbeits-
geld (EStG, BKGG) und das Elterngeld (BEEG) zu nennen. losengeld I), fallen nicht unter öffentliche Mittel, sondern
Als unterstes Auffangnetz des deutschen Sozialsystems gelten als Eigentum (vgl. Müller/Mayer/Bauer 2014: 18).
dienen die Fürsorgeleistungen, auch existenzsichernde Zudem kann der Lebensunterhalt durch eine Verpflich-
Leistungen genannt (SGB II, SGB XII, AsylbLG) (Frings tungserklärung eines Dritten gesichert werden (nach § 68
2008: Rn 3 und 4). AufenthG).
Rechtliche Voraussetzungen zum Wechsel des Aufenthaltstitels und -zwecks 71

zur Pflege (§ 23 Abs. 1 Satz 1 SGB XII), wobei sich der 3.3.6 Aufenthaltsfristen nach Aufenthaltstitel
Leistungsumfang auch danach unterscheidet, ob sich und -zweck
der jeweilige Drittstaatsangehörige voraussichtlich
dauerhaft oder nur vorübergehend im Bundesgebiet Die erteilten Aufenthaltsfristen unterscheiden sich
aufhalten wird. Allerdings gilt auch hier in zahlreichen je nach Aufenthaltstitel und -zweck, wobei es in der
Fällen, dass der Bezug von Sozialhilfe den Vorausset- Regel keinen Unterschied macht, ob es sich um einen
zungen zur Erteilung oder Verlängerung eines Aufent- Antrag auf erstmalige Erteilung eines Aufenthaltstitels
haltstitels zuwider läuft und zu einem Entzug dessen handelt oder um einen Wechsel. Hingegen macht es
führen kann (Frings 2008: Rn 222). Zusätzlich kann der in einzelnen Fällen für die Befristung durchaus einen
Bezug von Sozialhilfe für die zuständigen Behörden Unterschied, ob es sich um eine Ersterteilung oder
eine Ermessensausweisung28 begründen (§ 55 Abs. 2 eine Verlängerung des Aufenthaltstitels handelt. Die
Nr. 6 AufenthG). Ausgenommen von diesen Vorga- jeweiligen Fristen sind in der folgenden Tabelle 5 zu-
ben sind Inhaber einer Niederlassungserlaubnis oder sammengefasst.29
Erlaubnis zum Daueraufenthalt – EU, Ehegatten und
Lebenspartner von deutschen Staatsbürgern, Minder-
jährige sowie Drittstaatsangehörige mit einer Aufent-
haltserlaubnis, die bereits als Minderjährige zugezogen
sind oder in Deutschland geboren wurden, wenn sie
sich seit fünf Jahren rechtmäßig in Deutschland auf-
halten. Zudem sind bei der Ermessensentscheidung
die Dauer des bisherigen Aufenthalts, die familiären
Bindungen und mögliche Abschiebehindernisse zu
berücksichtigen (§ 55 Abs. 3 AufenthG).

Ansonsten kann von diesen Voraussetzungen nur


unter besonderen Umständen abgesehen werden,
beispielsweise wenn ein höherrangiges Recht, wie der
Schutz des Familienlebens, eine Erteilung eines Vi-
sums zwingend gebietet (vgl. AVwVAufenthG 5.1.1.2).
Desweiteren ist der Verhältnismäßigkeitsgrundsatz zu
berücksichtigen, so dass beispielsweise im Fall einer
schwangeren Studentin die Inanspruchnahme einzel-
ner Hilfen nach dem Sozialgesetzbuch einer Erteilung
oder Verlängerung des Aufenthaltstitels nicht entge-
gensteht (vgl. AVwVAufenthG 2.3.1.1).

28 Im Gegensatz zur zwingenden Ausweisung (§ 53 Auf-


enthG) und Ausweisung im Regelfall (§ 54 AufenthG)
kann ein ausländischer Staatsbürger ausgewiesen wer-
den, „wenn sein Aufenthalt die öffentliche Sicherheit
und Ordnung oder sonstige erhebliche Interessen der 29 Es werden nur die Aufenthaltstitel und -zwecke berück-
Bundesrepublik Deutschland beeinträchtigt“ (§ 55 Abs. 1 sichtigt, die für den Studienfokus besonders relevant
AufenthG). Gründe für die Annahme, dass dies der Fall ist, sind. Mehrere Ausnahmeregelungen oder besondere
werden in den Absätzen 2 bis 11 des § 55 AufenthG aufge- Aufenthaltsrechte (z. B. §§ 37 bis 39 AufenthG) konnten
führt. nicht berücksichtigt werden.
72 Rechtliche Voraussetzungen zum Wechsel des Aufenthaltstitels und -zwecks

Tabelle 5: Befristung der jeweiligen Aufenthaltstitel und -zwecke


Visum (Schengen- und nationales Visum)
§ 6 Abs. 2 AufenthG (Schengen-Visum): Wird für bis zu drei Monate erteilt.
§ 6 Abs. 3 AufenthG (Nationales Wird in der Regel für drei Monate erteilt (während des Aufenthalts Beantragung und
Visum/D-Visum): Erteilung des dem Aufenthaltszweck entsprechenden Aufenthaltstitels).
Aufenthaltserlaubnisse
Aufenthaltserlaubnisse zum Zweck der Ausbildung (§§ 16, 17 und 17a AufenthG)
§ 16 Abs. 1 und Abs. 4 AufenthG Mindestens ein Jahr, soweit diese eine Laufzeit von mindestens einem Jahr haben; bei
(Studium) Studium oder studienvorbereitenden Maßnahmen max. zwei Jahre. Verlängerung jeweils
um bis zu zwei Jahre möglich. Nach erfolgreichem Abschluss des Studiums kann eine
Aufenthaltserlaubnis für bis zu 18 Monate zur Suche eines dem Abschluss angemessenen
Arbeitsplatzes erteilt werden.
§ 16 Abs. 1a AufenthG Bei Aufenthalt zum Zweck der Studienbewerbung insg. höchstens neun Monate, wobei
(Studienbewerbung) die Aufenthaltszeit mit nationalem Visum einberechnet und die Aufenthaltserlaubnis
erstmals höchstens sechs Monate erteilt wird.
§ 16 Abs. 5 und 5b AufenthG Bei Teilnahme an Sprachkursen, die nicht der Studienvorbereitung dienen sowie bei
(Sprachkurse, Schüleraustausch Teilnahme an einem Schüleraustausch und in Ausnahmefällen für den Schulbesuch max.
und Schulbesuch) zwölf Monate (nach erfolgreichem Abschluss der qualifizierten Berufsausbildung kann
die Aufenthaltserlaubnis bis zu einem Jahr zur Suche eines diesem Abschluss angemesse-
nen Arbeitsplatzes verlängert werden).
§ 17 AufenthG Zwei Jahre, es sei denn, die Aus- oder Weiterbildung beträgt weniger als zwei Jahre. In
(Sonstige Ausbildung) letzterem Fall wird die Aufenthaltserlaubnis auf die Dauer der Aus- oder Weiterbildung
befristet; Verlängerung bis zum voraussichtlichen Abschluss der Ausbildung (nach erfolg-
reichem Abschluss der qualifizierten Berufsausbildung kann die Aufenthaltserlaubnis bis
zu einem Jahr zur Suche eines diesem Abschluss angemessenen Arbeitsplatzes verlängert
werden).
§ 17a AufenthG 18 Monate (bei Feststellung der Gleichwertigkeit der Berufsqualifikation anschließend
(Anerkennung ausländischer bis zu ein Jahr Aufenthaltserlaubnis zur Suche eines der anerkannten Berufsqualifikation
Berufsqualifikationen) entsprechenden Arbeitsplatzes).
Aufenthaltserlaubnisse zum Zweck der Erwerbstätigkeit (§§ 18, 18a, 20 und 21 AufenthG)
§ 18 Abs. 3 AufenthG Bei zustimmungspflichtigen Aufenthaltserlaubnissen zum Zweck der Beschäftigung
(keine qualifizierte Beschäftigung bei bemisst sich die Geltungsdauer nach der Befristung der Zustimmung. Hierunter fallen
zustimmungspflichtiger Tätigkeit) bei Beschäftigung, die keine spezifische Qualifizierung erfordern u. a. Au-pair-Beschäfti-
gungen, bei denen die Zustimmung für bis zu einem Jahr durch die BA erteilt wird (§ 12
BeschV); bei Hausangestellten von Entsandten für die Dauer des Aufenthalts, aber längs-
tens für fünf Jahre (§ 13 BeschV); bei Saisonbeschäftigten in bestimmten Berufszweigen
bis zu sechs Monate im Kalenderjahr (§ 15a BeschV); bei Schaustellergehilfen für bis zu
neun Monate im Kalenderjahr (§ 15b BeschV); für bis zu drei Jahre bei hauswirtschaftli-
chen Arbeiten und notwendigen pflegerischen Alltagshilfen in Haushalten mit Pflegebe-
dürftigen (§ 15c BeschV).
§ 18 Abs. 3 AufenthG Bei zustimmungsfreien unbefristeten Arbeitsverträgen grundsätzlich fünf Jahre (Ausnah-
(keine qualifizierte Beschäftigung me ggf. bei Führungskräften (nach § 3 BeschV), wenn Zweifel am Erfolg der Unterneh-
bei zustimmungsfreier Tätigkeit) mung bestehen). Bei zustimmungsfreien befristeten nicht-qualifizierten Beschäftigungen
ist die Dauer des Arbeitsvertrages maßgeblich. Hierunter fallen u. a. Praktika von bis zu
einem Jahr im Rahmen bestimmter Programme (§ 15 BeschV).
§ 18 Abs. 4 AufenthG Bei zustimmungspflichtigen Aufenthaltserlaubnissen zum Zweck der Beschäftigung
(Qualifizierte Beschäftigung bei bemisst sich die Geltungsdauer nach der Befristung der Zustimmung. Bei qualifizierten
zustimmungspflichtiger Tätigkeit) Beschäftigungen fallen hierunter u. a. unternehmensintern entsendete Arbeitnehmer in-
ternational tätiger Unternehmen oder Konzerne, die eine Hochschulausbildung oder eine
vergleichbare Qualifikation besitzen, bei denen die Zustimmung für bis zu drei Jahre von
der BA erteilt wird (§ 10 Abs. 1 BeschV); bei Lehrkräften zur Erteilung muttersprachlichen
Unterrichts in Schulen für bis zu fünf Jahre (§ 11 Abs. 1 BeschV); bei Spezialitätenköchen
für bis zu vier Jahre (§ 11 Abs. 2 BeschV).
§ 18 Abs. 4 AufenthG (Qualifizierte Bei zustimmungsfreien unbefristeten Arbeitsverträgen grundsätzlich fünf Jahre
Beschäftigung bei zustimmungsfreier (Ausnahme ggf. bei Führungskräften (nach § 3 BeschV), wenn Zweifel am Erfolg der
Tätigkeit) Unternehmung bestehen). Bei zustimmungsfreien befristeten Beschäftigungen, die eine
spezifische Qualifizierung voraussetzen, ist die Dauer des Arbeitsvertrages maßgeblich.
Hierunter fallen u. a. Berufssportlerinnen und -sportler oder Berufstrainerinnen und
-trainer, deren Einsatz in deutschen Sportvereinen oder vergleichbaren am Wett-
kampfsport teilnehmenden sportlichen Einrichtungen vorgesehen ist, wenn ihnen der
Verein oder die Einrichtung neben anderen Voraussetzungen ein Bruttogehalt zahlt, das
mindestens 50 % der Beitragsbemessungsgrenze für die gesetzliche Rentenversicherung
beträgt (§ 22 Abs. 4 BeschV).
§ 18a AufenthG (Qualifizierte Geduldete Bei zustimmungspflichtigen Aufenthaltserlaubnissen zum Zweck der Beschäftigung einer
zum Zweck der Beschäftigung bei zu- geduldeten Person bemisst sich die Geltungsdauer nach der Befristung der Zustimmung.
stimmungspflichtiger Beschäftigung) Bei einer Beschäftigung, die eine spezifische Qualifizierung voraussetzt, müssen sich
Geduldete zuvor drei Monate erlaubt, geduldet oder mit einer Aufenthaltsgestattung
im Bundesgebiet aufgehalten haben (§ 32 Abs. 1 BeschV) und eine der unter § 18 Abs. 4
AufenthG genannten zustimmungspflichten Beschäftigungen aufnehmen wollen.
Rechtliche Voraussetzungen zum Wechsel des Aufenthaltstitels und -zwecks 73

§ 18a AufenthG (Qualifizierte Geduldete Bei zustimmungsfreien unbefristeten Arbeitsverträgen grundsätzlich fünf Jahre (Ausnah-
zum Zweck der Beschäftigung bei zustim- me ggf. bei Führungskräften (nach § 3 BeschV), wenn Zweifel am Erfolg der Unterneh-
mungsfreier Beschäftigung) mung bestehen). Bei zustimmungsfreien befristeten Beschäftigungen ist auch bei Gedul-
deten die Dauer des Arbeitsvertrages maßgeblich. Hierunter fallen für Geduldete u. a. die
Tätigkeit als Führungskraft (§ 3 i. V. m. § 32 Abs. 2 Nr. 3 BeschV), eine Berufsausbildung in
einem staatlich anerkannten oder vergleichbar geregelten Ausbildungsberuf (§ 32 Abs. 2
Nr. 2 BeschV) oder wenn sie sich seit vier Jahren ununterbrochen erlaubt, geduldet oder
mit einer Aufenthaltsgestattung im Bundesgebiet aufhalten (§ 32 Abs. 3 BeschV).
§ 18c AufenthG (Arbeitsplatzsuche für Für bis zu sechs Monate ohne Verlängerungsmöglichkeit.
qualifizierte Fachkräfte)
§ 20 AufenthG (Forschung) Mindestens für ein Jahr, es sei denn, der Forschungsaufenthalt ist für eine kürzere Frist
angelegt. In letzterem Fall Erteilung für die Dauer des geplanten Aufenthalts.
§ 21 AufenthG (Selbständige Tätigkeit) Längstens drei Jahre, danach kann eine Niederlassungserlaubnis erteilt werden, wenn das
Unternehmen erfolgreich und der Lebensunterhalt gesichert ist.
Aufenthaltserlaubnis aus völkerrechtlichen, humanitären oder politischen Gründen (§§ 22 bis 26)
§§ 22-26 AufenthG (Allgemeine Vorga- Die Aufenthaltserlaubnis aus völkerrechtlichen, humanitären oder politischen Gründen
ben, zu Ausnahmen s. u.) kann für jeweils längstens drei Jahre erteilt und verlängert werden, sofern nicht anders
geregelt (s. nachstehende Regelungen); Asylberechtigten und Personen, denen die Flücht-
lingseigenschaft im Sinne des § 3 Abs. 1 AsylVfG zuerkannt worden ist, wird die Aufent-
haltserlaubnis für drei Jahre erteilt.
§ 24 AufenthG (Subsidiär Schutzberech- Bei subsidiär Schutzberechtigten (nach § 4 Abs. 1 AsylVfG) für ein Jahr bei Ersterteilung
tigte) und zwei Jahre bei Verlängerung.
§ 25 Abs. 3 AufenthG (Abschiebungsver- Bei Drittstaatsangehörigen, die die Voraussetzungen eines Abschiebungsverbots (nach
bot) § 60 Abs. 5 oder 7 AufenthG) erfüllen, für mindestens ein Jahr.
§ 25 Abs. 4 Satz 1 und Abs. 5 AufenthG Bei nicht vollziehbar ausreisepflichtigen Drittstaatsangehörigen (nach § 25 Abs. 4 Satz 1
(Nicht vollziehbar Ausreisepflichtige) und Abs. 5 AufenthG) kann die Aufenthaltserlaubnis für längstens sechs Monate für einen
vorübergehenden Aufenthalt erteilt werden (solange sich der Drittstaatsangehörige noch
nicht mindestens 18 Monate rechtsmäßig im Bundesgebiet aufgehalten hat).
§ 25 Abs. 4a Satz 1 und Abs. 4b AufenthG Bei Opfern von Menschenhandel zum Zweck der sexuellen Ausbeutung oder Ausbeutung
(Opfer von Menschenhandel und Opfer der Arbeitskraft (§ 25 Abs. 4a Satz 1 AufenthG i. V. m. §§ 232, 233 oder 233a StGB) oder
einer Straftat nach dem SchwarzArbG Opfern einer Straftat nach dem Schwarzarbeitsbekämpfungsgesetzes oder des Arbeit-
oder nach dem AÜG) nehmerüberlassungsgesetzes (§ 25 Abs. 4b AufenthG i. V. m. § 10 Abs. 1 oder § 11 Abs. 1
Nr. 3 des SchwarzArbG oder § 15a AÜG) wird die Aufenthaltserlaubnis für jeweils ein Jahr
erteilt und verlängert.
§ 25 Abs. 4a Satz 3 AufenthG (Opfer Wenn sich ein Opfer von Menschenhandel bereit erklärt, im Strafverfahren wegen der
von Menschenhandel, die bereit sind im Straftat auszusagen (nach § 25 Abs. 4a Satz 3 AufenthG), wird die Aufenthaltserlaubnis für
Strafverfahren auszusagen) zwei Jahre erteilt und verlängert.
Aufenthaltserlaubnis aus familiären Gründen (§§ 27 bis 36)
§§ 27-36 AufenthG (Aufenthalt aus fami- Längstens für den Gültigkeitszeitraum der Aufenthaltserlaubnis des ausländischen
liären Gründen) Partners, zu dem der Zuzug erfolgt. Im Übrigen bei erstmaliger Erteilung mindestens für
ein Jahr (s. für die Möglichkeit der Erteilung einer Niederlassungserlaubnis, s. u.). War oder
ist die betreffende Person zur Teilnahme an einem Integrationskurs nach § 44a Abs. 1
Satz 1 AufenthG verpflichtet, soll die Verlängerung der Aufenthaltserlaubnis jeweils auf
höchstens ein Jahr befristet werden, solange die Person den Integrationskurs noch nicht
erfolgreich abgeschlossen oder noch nicht den Nachweis erbracht hat, dass seine Integ-
ration in das gesellschaftliche und soziale Leben anderweitig erfolgt ist (§ 8 Abs. 3 Satz 6
AufenthG).
Niederlassungserlaubnisse und Erlaubnis zum Daueraufenthalt - EU
§ 9 AufenthG (Niederlassungserlaubnis) Unbefristet.
§ 9a AufenthG (Erlaubnis zum Dauerauf- Unbefristet.
enthalt - EU)
§ 18b AufenthG (Niederlassungserlaubnis Unbefristet.
für Absolventen deutscher Hochschulen)
§ 19 AufenthG (Niederlassungserlaubnis Unbefristet.
für Hochqualifizierte)
§ 19a Abs. 6 AufenthG (Niederlassungser- Dem Inhaber einer Blauen Karte EU ist eine Niederlassungserlaubnis zu erteilen, wenn er
laubnis für Blaue Karte EU-Inhaber) mindestens 33 Monate eine entsprechende Beschäftigung ausgeübt hat und für diesen
Zeitraum Pflichtbeiträge oder freiwillige Beiträge zur gesetzlichen Rentenversicherung
geleistet hat, Anspruch auf ähnliche Leistungen hat, bestimmte weitergehende Voraus-
setzungen erfüllt und über einfache Kenntnisse der deutschen Sprache verfügt. Diese
Frist verkürzt sich auf 21 Monate bei Nachweis ausreichender Kenntnisse der deutschen
Sprache (Sprachniveau B1).
§ 21 Abs. 4 AufenthG (Niederlassungser- Nach drei Jahren Aufenthaltserlaubnis kann eine Niederlassungserlaubnis erteilt werden.
laubnis für selbständig Tätige)
74 Rechtliche Voraussetzungen zum Wechsel des Aufenthaltstitels und -zwecks

§ 23 Abs. 2 AufenthG (Aufnahme bei be- Das Bundesministerium des Innern kann zur Wahrung besonders gelagerter politischer
sonders gelagertem politischen Interesse) Interessen der Bundesrepublik Deutschland in Absprache mit den obersten Landes-
behörden anordnen, dass das BAMF Drittstaatsangehörigen aus bestimmten Staaten
oder bestimmten Gruppen von Drittstaatsangehörigen eine Aufnahmezusage erteilt.
Den betroffenen Personen ist eine Aufenthaltserlaubnis oder Niederlassungserlaubnis zu
erteilen. Die Niederlassungserlaubnis kann mit einer wohnsitzbeschränkenden Auflage
versehen werden.
§ 26 Abs. 4 AufenthG (Niederlassungs- Nach fünf Jahren im Besitz einer Aufenthaltserlaubnis kann eine Niederlassungserlaubnis
erlaubnis für Drittstaatsangehörige, die erteilt werden, wenn bestimmte weitere Voraussetzungen erfüllt sind (u. a. eigenständige
aufgrund völkerrechtlicher, humanitärer Sicherung des Lebensunterhalts, Nachweis über mindestens 60 Monate Pflichtbeiträge
oder politischer Gründe eine Aufenthalts- oder freiwillige Beiträge zur gesetzlichen Rentenversicherung oder vergleichbare Leistun-
erlaubnis erhalten haben) gen und weitere, vgl. § 9 Abs. 2 Satz 1 Nr. 2 bis 9 und § 9 Abs. 2 Satz 2 bis 6 AufenthG).
§ 28 Abs. 2 AufenthG (Niederlassungs- Nach drei Jahren Aufenthaltserlaubnis ist in der Regel eine Niederlassungserlaubnis zu
erlaubnis bei Familiennachzug zu erteilen.
Deutschen)
§ 31 Abs. 3 AufenthG (Eigenständiges Nach Aufhebung der Ehe und wenn einige weitere Voraussetzungen erfüllt sind, ist eine
Aufenthaltsrecht der Ehegatten) Niederlassungserlaubnis zu erteilen.
§ 35 AufenthG (Eigenständiges, unbefris- Einem minderjährigen Drittstaatsangehörigen, der eine Aufenthaltserlaubnis aus famili-
tetes Aufenthaltsrecht der Kinder) ären Gründen besitzt, ist eine Niederlassungserlaubnis zu erteilen, wenn er bei Vollen-
dung des 16. Lebensjahres seit fünf Jahren im Besitz der Aufenthaltserlaubnis ist. Das
Gleiche gilt, wenn der Drittstaatsangehörige volljährig und seit fünf Jahren im Besitz der
Aufenthaltserlaubnis ist, über ausreichende Kenntnisse der deutschen Sprache verfügt,
der Lebensunterhalt gesichert ist oder die betreffende Person sich in einer Ausbildung
befindet (s. im Detail § 35 Abs. 1 Satz 2, für Ausschlussgründe Abs. 3 und für Möglichkei-
ten der Befreiung von Teilen der Vorrausetzungen Abs. 4 AufenthG).
Blaue Karte EU
§ 19a AufenthG (Blaue Karte EU): Die Blaue Karte EU wird bei erstmaliger Erteilung auf höchstens vier Jahre befristet.
Beträgt die Dauer des Arbeitsvertrags weniger als vier Jahre, wird die Blaue Karte EU für
die Dauer des Arbeitsvertrags zuzüglich dreier Monate ausgestellt oder verlängert (§ 19a
Abs. 3 AufenthG). Für die anschließende Erteilungsmöglichkeit einer Niederlassungser-
laubnis, s. o..
Quelle: Für Angaben zu §§ 18 und 18a AufenthG vgl. Landesamt für Bürger- und Ordnungsangelegenheiten – Ausländerbehörde Berlin
2015: 62; ansonsten: Arbeitnehmerüberlassungsgesetz (AÜG), AsylVfG, AufenthG, AVwVAufenthG, BeschV, SchwarzArbG, StGB.

3.3.7 Verlängerung der Aufenthaltsfrist durch die Abschiebung als ausgesetzt“ (§ 81 Abs. 3 Satz 2
Antrag auf einen Spurwechsel AufenthG).

Die Aufenthaltsfrist des ursprünglichen Aufenthaltsti- Für den Fall, dass ein Drittstaatsangehöriger einen
tels kann sich unter bestimmten Umständen über die Asylantrag stellt, erlischt eine gegebenenfalls be-
eigentliche Befristung hinaus verlängern. Dies ist der stehende Befreiung vom Erfordernis, einen Aufent-
Fall, wenn ein Drittstaatsangehöriger vor Ablauf seines haltstitel zu besitzen, ebenso wie die Gültigkeit eines
Aufenthaltstitels dessen Verlängerung oder die Ertei- bestehenden Aufenthaltstitels, sofern die Gesamt-
lung eines anderen Aufenthaltstitels beantragt und gültigkeitsdauer nur bis zu sechs Monate beträgt. Ein
die Bearbeitung durch die zuständige Behörde in der bestehender Aufenthaltstitel bleibt hingegen während
verbleibenden Ablauffrist nicht abgeschlossen werden des Asylverfahrens unberührt, wenn dieser eine Ge-
kann. In diesem Fall „gilt der bisherige Aufenthaltstitel samtgeltungsdauer von mehr als sechs Monaten hat
vom Zeitpunkt seines Ablaufs bis zur Entscheidung (§ 55 Abs. 2 AsylVfG). Die Ausländerbehörde kann im
der Ausländerbehörde als fortbestehend. Dies gilt nicht Übrigen einen Aufenthaltstitel trotz Asylantrags ver-
für ein Visum nach § 6 Absatz 1. Wurde der Antrag auf längern (§ 10 Abs. 2 AufenthG). Wird ein Asylantrag
Erteilung oder Verlängerung eines Aufenthaltstitels unanfechtbar abgelehnt oder hat die antragstellende
verspätet gestellt, kann die Ausländerbehörde zur Person ihren Asylantrag zurückgenommen, darf die-
Vermeidung einer unbilligen Härte die Fortgeltungs- ser Person vor der Ausreise ein Aufenthaltstitel nur
wirkung anordnen“ (§ 81 Abs. 4 AufenthG). Wird der nach völkerrechtlichen, humanitären oder politischen
Antrag auf Verlängerung oder Wechsel des Titels Gründen „beispielsweise im Rahmen einer Bleibe-
verspätet gestellt, „gilt ab dem Zeitpunkt der Antrag- rechtsregelung nach § 23 Absatz 1 oder bei positiver
stellung bis zur Entscheidung der Ausländerbehörde Entscheidung der Härtefallkommission der Landesre-
Rechtliche Voraussetzungen zum Wechsel des Aufenthaltstitels und -zwecks 75

gierung bzw. des Senats“ erteilt werden (AVwV- bereitschaft“ für die Erwerbstätigkeit mitbrächten,
AufenthG 10.3.1). Wird ein Asylantrag als offensicht- auch weil viele mit ihrem Gehalt Familienmitglieder
lich unbegründet abgelehnt (§ 30 Abs. 3 Nr. 1 bis 6  im Herkunftsland unterstützen wollten (BA 2015b: 2).
AsylVfG), darf vor der Ausreise kein Aufenthaltstitel Diese besondere Motivation kompensiere dabei „die
erteilt werden. auch zum Teil fehlende[n] Sprachkenntnisse und
Zeugnisse“ (ebd.). Auch zu der Wechselmöglichkeit
aus einer Duldung in eine Aufenthaltserlaubnis infor-
3.4 Informationsangebote einzelner mieren unter anderem das Bundesministerium des
Akteure zu Möglichkeiten des Innern32, die Bundesagentur für Arbeit (2015a: 16ff.),
Spurwechsel Interessensvertretungen der Wirtschaft, wie z. B. In-
dustrie- und Handelskammern33, zahlreiche Kommu-
Je nach Aufenthaltszweck stellen unterschiedliche nen34 sowie Nichtregierungsorganisationen (Netzwerk
Akteure teils umfassende Informationen über Mög- Bleiberecht Stuttgart-Tübingen-Pforzheim 2014;
lichkeiten des Spurwechsels zur Verfügung. Dabei GGUA Flüchtlingshilfe 2014a).
stechen die Informationsangebote für einzelne Sta-
tusgruppen besonders hervor. So bereiten sowohl Für Opfer von Menschenhandel werden Informatio-
bundesweite Institutionen, wie z. B. der Deutsche Aka- nen zu wichtigen aufenthaltsrechtlichen Fragen und
demische Austauschdienst (DAAD 2015), die durch das den Möglichkeiten zur Beantragung einer Aufenthalts-
Bundesministerium für Wirtschaft und Energie, das erlaubnis nach § 25 Abs. 4a und 5 AufenthG sowie zu
Bundesministerium für Arbeit und Soziales sowie die den Möglichkeiten zum Familiennachzug insbesonde-
Bundesagentur für Arbeit getragene Online-Plattform re von einzelnen Nichtregierungsorganisationen auf-
www.Make-it-in-Germany.com30, aber auch zahlreiche bereitet oder über Fachberatungsstellen an Betroffene
Universitäten31 sowie Behörden einzelner Bundeslän- vermittelt (vgl. KOK 2015).
der und Städte (vgl. u. a. Behörde für Inneres und Sport
Hamburg 2014; Sächsisches Staatsministerium des In- Über die Wechselmöglichkeiten aus einer Aufenthalts-
nern o. A.) Informationsmaterialien für internationale erlaubnis in eine Niederlassungserlaubnis und über
Studierende auf, die in der Regel auch die aufenthalts- die damit einhergehenden spezifischen Voraussetzun-
rechtlichen Bestimmungen nach einem erfolgreichen gen je nach Aufenthaltszweck informieren wiederum
Abschluss beinhalten. insbesondere Städte und Kommunen sowie die jewei-
ligen Ausländerbehörden und Einwohnermeldeämter
Spurwechselmöglichkeiten und rechtliche Vorausset- auf ihren Internetseiten35 oder in Form persönlicher
zungen zur Beschäftigung von anerkannten Flücht- Beratung. In der persönlichen Beratung der für die
lingen werden in jüngster Zeit auch aktiv von der Erteilung des Aufenthaltstitels zuständigen Behörde
Bundesagentur für Arbeit für Arbeitgeber aufbereitet. können zudem auch die weiteren Wechselmöglichkei-
Dabei wird u. a. auf die schulischen und beruflichen ten und -bedingungen besprochen werden.
Qualifikationen der Geflüchteten hingewiesen, die sie
aus ihren Herkunftsländern mitbringen, aber auch da-
32 FAQ des Bundesministeriums des Innern zum Auslän-
rauf, dass sie „eine überdurchschnittliche Motivation,
derrecht und zu der Frage: „Wann kann ich statt der
Eigeninitiative sowie eine hohe Lern- und Leistungs- Duldung eine Aufenthaltserlaubnis bekommen?“: http://
www.bmi.bund.de/SharedDocs/FAQs/DE/Themen/Mig-
ration/Auslaenderrecht/16.html.

30 Vgl. explizit zum Informationsangebot für Studienab- 33 Z. B. Handelskammer Bremen: https://www.handels-
solventen: http://www.make-it-in-germany.com/de/ kammer-bremen.de/Ausbildung_und_Weiterbildung/
fuer-fachkraefte/ausbildung-lernen/studium/studium- Ausbildung_Fluechtlinge/Beschaeftigung_Fluechtlin-
in-deutschland-und-dann/aufenthaltstitel. Eine ähnliche ge/2764892.
Informations- und Online-Plattform ist die Seite www. 34 Z. B. die Stadt Bremerhaven: http://www.bremerhaven.
arbeiten-in-deutschland.info des IQ Netzwerks Mecklen- de/buergerservice/aemter-einrichtungen/stadtverwal-
burg-Vorpommern unter Beteiligung des Bundesminis- tung/buerger-und-ordnungsamt/was-wird-aus-meiner-
teriums für Arbeit und Soziales, des Bundesministeriums duldung.13914.html.
für Bildung und Forschung sowie der Bundesagentur für 35 Z. B. auf dem Online-Service-Portal Berlins: https://
Arbeit. service.berlin.de/dienstleistung/121864/ oder der Inter-
31 Vgl. z. B. Humboldt-Universität zu Berlin: https://www. netpräsenz des Einwohneramts Nürnbergs: https://www.
international.hu-berlin.de/de/studierende/aus-dem- nuernberg.de/internet/einwohneramt/niederlassungser-
ausland/wegweiser/10_nach_dem_studium/10_1_2. laubnis.html.
76 Zielsetzung der Ermöglichung und Beschränkung von Spurwechseln

4 Zielsetzung der Ermög-


lichung und Beschränkung
von Spurwechseln

In der jüngeren Vergangenheit hat es in Bezug auf tigung genannt, die es zu beobachten und weiterzu-
Spurwechselmöglichkeiten bedeutende öffentliche entwickeln gilt (BMAS 2015). Zu diesen gehören:
sowie wissenschaftliche Fachdebatten gegeben, mit
denen auch gewisse Erleichterungen oder zusätzliche 1. Aktivierung und Beschäftigungssicherung,
Auflagen beim Wechsel bzw. für die grundsätzliche 2. Bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf,
Erteilung eines Aufenthaltstitels für bestimmte Bevöl- 3. Bildungschancen für alle von Anfang an,
kerungsgruppen einhergingen. Dies betrifft beispiels- 4. Qualifizierung: Aus- und Weiterbildung,
weise den Aufenthalt von Studierenden nach erfolg- 5. Integration und qualifizierte Zuwanderung.
reicher Beendigung ihres Studiums und nicht zuletzt
Absolventen schulischer Berufsausbildungen. Zudem Der aktuelle Fortschrittsbericht nennt Menschen mit
wurden (erweiterte) Aufenthaltserlaubnisse für bereits Migrationshintergrund als ein Schwerpunktthema,
mehrjährig im Bundesgebiet aufhältige Geduldete wobei hier nicht explizit zwischen EU-Ausländern
sowie für Opfer von Menschenhandel geschaffen. und Drittstaatsangehörigen unterschieden wird. Im
Konzept für die Sicherung der Fachkräftebasis sind
Drittstaatsangehörige dennoch eine besondere Grup-
4.1 Politische Debatten und Zielsetzung pe, da davon auszugehen ist, dass viele der im Zuge
der europäischen Wirtschaftskrise nach Deutschland
Am 1. August 2015 traten eine Reihe von aufenthalts- gekommenen EU-Bürger bei einer Verbesserung der
rechtlichen Änderungen durch das Gesetz zur Neube- Wirtschaftslage in ihren Herkunftsländern in diese zu-
stimmung des Bleiberechts und der Aufenthaltsbeen- rückkehren werden. Viele EU-Staaten werden zudem
digung in Kraft. So wurde u. a. das Bleiberecht für gut mittel- und langfristig vor ähnlichen demographi-
integrierte geduldete Jugendliche erleichtert (§ 25a schen Herausforderungen und einem Rückgang des
AufenthG, vgl. Kapitel 2.2.4) sowie für Geduldete die Erwerbspersonenpotentials stehen wie Deutschland,
Erteilung einer Aufenthaltserlaubnis nach acht Jahren wodurch davon auszugehen ist, dass die Bürger dieser
und für Geduldete mit Familie im Bundesgebiet nach Staaten in absehbarer Zeit zu einer wieder stärker
sechs Jahren ermöglicht (§ 25b AufenthG, vgl. Kapi- nachgefragten Ressource auf den Arbeitsmärkten ihrer
tel 2.2.4). Diese Neuregelung gilt allerdings nicht für Herkunftsländer werden könnten. Diese Annahme
diejenigen Geduldeten, die bei den Angaben zu ihrer liegt auch den meisten Langfristprognosen zur Bevöl-
Identität die zuständigen Behörden getäuscht haben kerungsentwicklung in Deutschland zugrunde
oder ein Mitwirken bei der Passbeschaffung zur Aus- (Vollmer 2015b).
reise verweigern, was insbesondere von Flüchtlingsor-
ganisationen kritisiert wird (vgl. Flüchtlingsrat Baden- Die Voraussetzungen für den Statuswechsel von Dritt-
Württemberg 2015). staatsangehörigen fügen sich in diese Gesamtstrategie.
So kann beispielswiese die Möglichkeit der Familien-
Statuswechsel von Drittstaatsangehörigen sind dabei zusammenführung mit der Aktivierung von Beschäf-
Teil einer größeren Gesamtstrategie zur Sicherung der tigungsreserven korrelieren, da der Wechsel in den
Beschäftigungsbasis in Deutschland. Im Fortschritts- Status des Familienaufenthalts mit einem erleichter-
bericht zum Fachkräftekonzept der Bundesregierung ten Zugang zum Arbeitsmarkt verbunden sein kann.
werden fünf sogenannte Sicherungspfade für Beschäf- Auch lässt sich unter bestimmten Konstellationen das
Zielsetzung der Ermöglichung und Beschränkung von Spurwechseln 77

Ziel der besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf oder eine Hochschule besucht oder eine Ausbildung
verfolgen. Stärker als die Familienmitglieder, deren oder eine ausbildungsähnliche Maßnahme absolviert
Potentiale möglicherweise stark unterschätzt werden, haben. Eine Vollerfassung der Qualifizierungsgrade
sind jedoch andere Gruppen von Drittstaatsangehö- der Flüchtlinge findet derzeit nicht statt, weswegen
rigen – allen voran Studierende und akademische sich verstärkt Fragen zur Integration stellen (vgl. Han-
Fachkräfte – in der öffentlichen Debatte dominant. ganu/Kolland/Neske 2015). Die wichtigsten Akteure
Studenten der sogenannten MINT-Fächer sind hier aus Politik und Wirtschaft sind sich diesbezüglich
von besonderer Bedeutung für die Fachkräfterekrutie- auch darin einig, dass der Weg in den Arbeitsmarkt
rung, da in diesen Fächern – etwa in den Natur- und über den der Bildung führt, dies entweder in Form
Ingenieurwissenschaften – besonders viele Drittstaats- von Zusatzqualifikationen, um die Qualifikationen
angehörige immatrikuliert sind und sich in der Ver- aus den Herkunftsländern zu ergänzen oder aber als
gangenheit gezeigt hat, dass ca. 44 % aller sogenannten grundsätzliche Bildungsmaßnahmen für jene Schutz-
Bildungsausländer in diesen Studienfächern nach dem suchenden, die geringe oder keine formellen Qualifi-
Abschluss eine Tätigkeit in Deutschland aufnehmen kationen mitbringen oder die sie aufgrund fehlender
(Koppel 2015; Mayer et al. 2012; Vollmer 2015b). oder verlorengegangener Papiere häufig auch nicht
nachweisen können. In einem gemeinsamen Posi-
Während die Diskussionen über die Gruppe der Stu- tionspapier der Bundesvereinigung der Deutschen
dierenden und Akademiker mit abgeschlossenem Arbeitgeberverbände (BDA), des Bundesverbandes der
Hochschulabschluss die politischen Debatten der Deutschen Industrie (BDI), des Deutschen Industrie-
vergangenen Jahre dominiert haben, rückt auch die und Handelskammertages (DIHK) und des Zentralver-
Gruppe derer, die eine betriebliche Ausbildung ab- bands des Deutschen Handwerks (ZDH) heißt es dazu:
solvieren (inkl. Drittstaatsangehöriger mit Duldung), „Anerkannte Verfolgte, die in Deutschland bleiben,
mehr und mehr in den Fokus der Öffentlichkeit (vgl. müssen schnellstmöglich in Schulbildung, Ausbildung
u. a. BMWi 2014; Kreienbrink 2014), denn in zahlrei- und Beschäftigung kommen. Das ist der beste Weg zur
chen Ausbildungsberufen ist die Verfügbarkeit von dauerhaften Integration und zügigen Beendigung des
Fachkräften angespannt. Ausbildungsabsolventen wird Bezugs von Sozialleistungen. A und O hierfür ist eine
mittlerweile die Möglichkeit gegeben, nach einem frühestmögliche Vermittlung der deutschen Sprache.
erfolgreichen Berufsabschluss in Deutschland eine Deshalb muss jetzt vor allem die Sprachförderung zü-
Arbeit aufzunehmen, die ihren beruflichen Qualifika- gig und massiv ausgebaut werden. Kinder und Jugend-
tionen entspricht. Sie können dabei von ihrer Aufent- liche gilt es frühzeitig in Schulen zu integrieren. Kitas,
haltserlaubnis zu Ausbildungszwecken (§ 17 Schulen, Berufsschulen und Bildungszentren müssen
AufenthG) zu einer Aufenthaltserlaubnis zum Zweck mit den nötigen Ressourcen, Erziehern und Lehrkräf-
der Erwerbstätigkeit (§ 18 AufenthG) wechseln. Die- ten ausgestattet werden“ (DIHK 2015).
ser Teil des Ausbildungs- und Arbeitsmarktes bietet
angesichts der guten Konjunktur- und Wirtschafts- In diesem Zusammenhang steht auch die konkrete
lage grundsätzlich auch Aufnahmekapazitäten für Forderung der Industrie- und Handelskammern (IHKs)
Asylbewerber. Angesichts der derzeitigen Flücht- sowie der Handwerkskammern (HWKs) im Raum,
lingsbewegung nach Deutschland stellt sich hier qualifizierte Asylbewerber frühzeitig aus dem Asylver-
zunehmend die Frage, wie nicht nur anerkannten fahren oder aus dem Schutzstatus herauszunehmen,
Flüchtlingen sondern bereits Asylbewerbern mit ei- wenn sie eine Arbeitsstelle gefunden haben. Diese For-
ner mittel- oder langfristigen Bleibeperspektive der derung hat dabei eine doppelte Stoßrichtung, die auch
Zugang zum Arbeitsmarkt erleichtert werden kann. In von den übrigen Wirtschaftsverbänden mitgetragen
Modellprojekten werden aktuell Zugangs- und Unter- wird oder mitgetragen werden könnte: Zum einen soll
stützungsmöglichkeiten in Kooperation zwischen BA qualifizierten Asylbewerbern der Zugang zum Arbeits-
und BAMF durchgeführt, wobei auch die Erfassung markt – etwa durch die Aufnahme einer betrieblichen
entsprechender Qualifikationen von Drittstaatsange- Aus- oder Weiterbildung – erleichtert werden; zum an-
hörigen in den Fokus gerät, die sich noch im Asylver- deren zeigen sowohl die Industrie- und Handelskam-
fahren befinden. Diesbezüglich gibt es derzeit lediglich mern als auch die Handwerkskammern ein Interesse
Schätzungen (Gillmann/Specht 2015), wie hoch bei- daran, dass die Arbeitgeber, die sich der Ausbildung
spielsweise der Anteil derer ist, die ein Gymnasium der zumeist jungen Menschen annehmen, größere
78 Zielsetzung der Ermöglichung und Beschränkung von Spurwechseln

Sicherheit über den Bleibestatus der Auszubildenden grund der gleichzeitig bestehenden Unsicherheiten
erhalten. Für die Gruppe der Geduldeten hat es im Jahr bezüglich der Aufenthaltsdauer in Deutschland anfäl-
2014 bereits Erleichterungen für die Aufnahme einer lig für prekäre Beschäftigungsverhältnisse gemacht.
betrieblichen Ausbildung gegeben (s. o. und BAMF Die Forderung des DGB zielt daher auch in die Rich-
2015b; GGUA Flüchtlingshilfe 2014b); die Verbände tung, dass eine Öffnung des Arbeits- und Ausbildungs-
lehnen sich an diese Gesetzesänderung an, gehen in marktes für Flüchtlinge gleichzeitig auch dazu genutzt
ihren Forderungen aber darüber hinaus und haben werden müsse, illegale Beschäftigung, Ausbeutung,
nicht nur den Zugang zum Beschäftigungsmarkt im Menschenhandel und Lohndumping zu bekämpfen
Sinn, sondern verweisen zugleich auf einen ausgepräg- (DGB 2015: 21ff.).
ten Unternehmergeist unter anerkannten Flüchtlin-
gen sowie Asylbewerbern. Sie begrüßen in diesem Zu- Die Diskussion über den Zugang zum Arbeits- und
sammenhang, dass die Regierungskoalition das Verbot Ausbildungsmarkt für Asylbewerber sowie Geduldete
für Zeitarbeit überprüft und Ende Oktober 2015 mit ist derzeit in vollem Gange und kann keineswegs als
der Verordnung zum Asylverfahrensbeschleunigungs- abgeschlossen angesehen werden. Zahlreiche For-
gesetz aufgehoben hat. Auf den Prüfstand gehören derungen und Positionen werden in regelmäßigen
laut der Verbände allerdings auch die derzeit noch Abständen von unterschiedlicher Seite immer wieder
geltenden Regelungen zur Vorrangprüfung sowie zum vorgetragen, wobei die Vorstellungen von der inhalt-
Mindestlohn (DIHK 2015). In diesem Zusammenhang lichen Ausgestaltung der rechtlichen Instrumente
wird in Deutschland zudem das Potential von Studien- zwischen den verschiedenen Interessengruppen stark
abbrechern eruiert und diskutiert. Bislang ist es Dritt- voneinander abweichen können. Die argumentative
staatsangehörigen, die sich mit einer Aufenthaltser- Hauptstoßrichtung zielt in der hier nur sehr kurso-
laubnis auf Grundlage von § 16 AufenthG zum Zweck risch dargestellten Debatte derzeit dennoch auf eine
des Studiums in Deutschland aufhalten, nicht erlaubt, Öffnung des Arbeitsmarktes.
bei Abbruch des Studiums direkt aus dem Inland in
ein betriebliches Ausbildungsverhältnis und damit in
einen Aufenthaltstitel nach § 17 AufenthG zu wechseln 4.2 Wissenschaftliche Studien zum
(Ausschluss durch § 16 Abs. 2 AufenthG). Ein Wechsel Spurwechsel
ist zwar grundsätzlich möglich, setzt derzeit aber noch
ein Verlassen des Landes und eine Wiedereinreise mit Eine Studie, die das Thema Statuswechsel erschöpfend
einem neuen zweckdefinierten Visum voraus. behandelt, liegt bisher nicht vor. Allerdings findet
sich eine Reihe an Publikationen, die sich mit ausge-
In Fragen der Bildung und des Arbeitsmarktzugangs wählten Fallkonstellationen und Problemstellungen
für Flüchtlinge unterscheiden sich die Positionen auseinandersetzt. Zu den umfangreichsten und detail-
der Arbeitnehmerverbände nicht grundsätzlich von liertesten Studien zählt das sogenannte „Wanderungs-
denen der Arbeitgeber. Auch der Deutsche Gewerk- monitoring“ des BAMF, das vierteljährlich erscheint
schaftsbund (DGB) spricht in einer Handreichung vom und Informationen des BAMF, der BA und den für
März 2015 über die Notwendigkeit der Sprachförde- Pass- und Visaangelegenheiten vom Auswärtigen Amt
rung und die zu verbessernden Bedingungen für einen ermächtigten Auslandsvertretungen wiedergibt und
Zugang zu Ausbildung und Beschäftigung. Auch der analysiert. Das Wanderungsmonitoring gibt dabei
DGB kritisiert die fehlende Sicherheit für Unterneh- zunächst einen Überblick über die Entwicklung der
mer bezüglich der Aufenthaltsdauer von zum Teil seit Zuzüge von Drittstaatsangehörigen nach Deutschland,
Jahren in Deutschland aufhältigen Drittstaatsangehö- wobei sich die Zuwanderung nach Aufenthaltszwe-
rigen. Gleichzeitig wird jedoch moniert, dass die in der cken differenzieren und entsprechend analysieren
Vergangenheit geschaffenen Rechtsgrundlagen – etwa lässt. In der auf Daten des Ausländerzentralregisters
für gut integrierte Jugendliche oder andere geduldete basierenden quantitativen Analyse geht es vorder-
Drittstaatsangehörige – die hohen administrativen gründig um Aufenthalte zu Zwecken der Bildung und
Hürden für einen gesicherten Aufenthalt in Deutsch- der Erwerbstätigkeit und ausgewählten Wechselmög-
land nicht beseitigt hätten. Die durch Erwerbsarbeit lichkeiten. So umfasst das aktuelle Wanderungsmoni-
zu gewährleistende Sicherung der Lebensverhältnisse toring bspw. den Wechsel von Drittstaatsangehörigen,
hätte diese Gruppe von Drittstaatsangehörigen auf- die sich zum Zweck von Studium und Ausbildung auf
Zielsetzung der Ermöglichung und Beschränkung von Spurwechseln 79

der Grundlage der §§ 16 und 17 AufenthG in Deutsch- sind, sondern weil sich in Deutschland in einigen
land aufhalten, in einen Aufenthaltsstatus zum Zweck Wirtschaftszweigen und/oder -regionen Fachkräfte-
der Erwerbstätigkeit, bspw. nach § 18 AufenthG oder engpässe in den ingenieurtechnischen und naturwis-
nach § 19a AufenthG (Blaue Karte EU) (BAMF 2014b; senschaftlichen Bereichen auftun (Vollmer 2015b).
Rühl/Schmidt 2015). Ebenfalls werden Wechsel zwi- Von einem generellen Fachkräftemangel kann in
schen Aufenthaltstiteln zu Zwecken des Studiums Deutschland zwar keine Rede sein, aber aufgrund der
(§ 16 AufenthG) oder der qualifizierten Beschäftigung demographischen Entwicklung und des zu erwar-
(§ 18 Abs. 4 AufenthG) in die Selbständigkeit tenden Rückgangs des Erwerbspersonenpotentials
(§ 21 Abs. 1-4 AufenthG) oder in eine freiberufliche werden in Deutschland aufhältige Studierende aus
Tätigkeit (§ 21 Abs. 5 AufenthG) erfasst und entspre- Drittstaaten eine zunehmend gewichtigere Rolle bei
chend dokumentiert. der Sicherung der Fachkräftebasis übernehmen. Von
den für die Studie befragten Absolventen, die sich
Die im Jahr 2014 ebenfalls beim BAMF erschienene weiterhin in Deutschland aufhielten, waren 38 % als
Studie „Beschäftigung ausländischer Absolventen Akademiker in einem MINT-Beruf tätig, wobei sie
deutscher Hochschulen“ (Hanganu/Heß 2014) be- seltener in befristeten Arbeitsverhältnissen tätig waren
schäftigt sich auf Basis einer Primärdatenanalyse mit als andere Absolventengruppen und zudem höhere
einer Personengruppe, die in den letzten Jahren be- Durchschnittseinkommen erzielten. Während beson-
sondere Aufmerksamkeit von Politik und Wirtschaft ders viele von ihnen aus Asien, dem Nahen Osten und
auf sich gezogen hat. Die Analyse basiert auf Daten des aus Afrika kamen, kamen Akademiker anderer Fächer
Ausländerzentralregisters sowie auf zwei im Jahr 2013 oder Fächergruppen (bspw. Rechts-, Wirtschafts-, So-
erstmals durchgeführten Befragungen. Zum einen zial- und Geisteswissenschaftler und Mediziner) be-
wurden ehemalige Inhaber eines Aufenthaltstitels zu sonders häufig aus Nordamerika und den GUS-Staaten
Studienzwecken (§ 16 AufenthG), die sich weiterhin und hier insbesondere aus der Russischen Föderation
in Deutschland aufhielten, befragt – diese Befragung (Hanganu/Heß 2014: 177).
war repräsentativ. Zum anderen wurden in einer
nicht-repräsentativen Befragung unter ehemals zu Von denen, die bei der Befragung ihr Bruttojahresein-
Studienzwecken in Deutschland aufhältigen Dritt- kommen angegeben hatten (3.779 von insgesamt 4.542
staatsangehörigen Daten erhoben und ausgewertet. Personen), verdienten gut 44 % zwischen 35.000 und
Für die Auswertung der AZR-Daten galt das Jahr 2005 55.000 Euro, gut 40 % verdienten weniger als 35.000
als Referenz, in dem sich insgesamt rund 236.500 Euro und rund 16 % mehr als 55.000 Euro. Die über-
Drittstaatsangehörige mit einem Aufenthaltstitel zum wiegende Mehrheit war zum Zeitpunkt der Befragung
Zweck des Studiums in Deutschland aufhielten. Zum in Vollzeit tätig (Hanganu/Heß 2014: 188-195), so dass
Stichtag 30. September 2013 besaßen rund 165.800 davon auszugehen ist, dass die Statuswechsler als Ab-
Personen diesen Aufenthaltstitel nicht mehr. Und von solventen deutscher Hochschulen einen wertvollen
diesen waren wiederum 92.700 mit einem anderen Beitrag zu Wirtschaft und Steueraufkommen leisten.
Titel in Deutschland aufhältig, wodurch die Bleibe-
quote unter den ehemaligen Studenten rund 56 %
betrug. Laut Analyse verfügten 6 % von ihnen über
einen Aufenthaltstitel zur Arbeitsplatzsuche, 24 % über
einen zur Erwerbstätigkeit und 31 % über einen aus
familiären Gründen. 10 % verfügten über einen unbe-
fristeten Aufenthaltstitel nach § 9 oder 9a AufenthG,
10 % über einen anderen Titel und 19 % befanden sich
im Beantragungsprozess für einen Aufenthaltstitel im
Anschluss an das Studium (Hanganu/Heß 2014: 5-8).

Von besonderem Interesse für Politik und Wirtschaft


sind dabei vor allem Studenten der sogenannten
MINT-Fächer, nicht nur weil gerade in diesen Fächern
besonders viele Drittstaatsangehörige immatrikuliert
80 Fazit

5 Fazit
Wechsel von Aufenthaltstiteln und -zwecken sind gän- erteilen oder nicht. Die Praxis kann hier je nach Aus-
gige Praxis in Deutschland. Quantitativ gesehen sind länderbehörde variieren.
insbesondere Wechsel aus einer Aufenthaltserlaubnis
zu Ausbildungszwecken in eine Aufenthalts- oder Nie- Wie in Kapitel 3 gezeigt werden konnte, gehen die ein-
derlassungserlaubnis zum Zweck der Erwerbstätigkeit, zelnen Aufenthaltstitel mit Bezug auf den jeweiligen
eine Blaue Karte EU oder in eine Aufenthaltserlaubnis Aufenthaltszweck mit teils weitreichenden Erleichte-
aus familiären Gründen von besonderer Bedeutung. rungen und Beschränkungen sozialer und politischer
Dies gilt auch für Wechsel aus einem Aufenthaltstitel Rechte einher. Besonders weitreichende Rechte kom-
zum Zweck der Erwerbstätigkeit in eine Blaue Karte men dabei den Inhabern einer Blauen Karte EU sowie
EU oder in eine Niederlassungserlaubnis für Absolven- einer Niederlassungserlaubnis bzw. Erlaubnis zum
ten deutscher Hochschulen. Daneben werden jährlich Daueraufenthalt – EU zu, was auch für Familienange-
Dutzende weitere Spurwechsel vollzogen, auch wenn hörige von Inhabern eines dieser Aufenthaltstitel gilt.
ihre Fallzahl geringer ist (vgl. Kapitel 3 und Anhang).
Die reine Anzahl der potentiell betroffenen bzw. be- Insgesamt hat es in den vergangenen Jahren – u. a. mit
günstigten Drittstaatsangehörigen war für die Ermög- beeinflusst durch die Umsetzung von EU-Richtlinien
lichung bestimmter Spurwechsel jedoch nicht immer in nationales Recht – für zahlreiche Personen- und
der ausschlaggebende Faktor, sondern mitunter wur- Statusgruppen Erleichterung für einen Spurwechsel
den Spurwechselmöglichkeiten explizit auf spezifische gegeben. So wurde beispielsweise im Jahr 2012 Hoch-
Personengruppen zugeschnitten und können folglich schulabsolventen eine längere Aufenthaltsfrist von 18
auch nur von einer geringeren Anzahl an Personen statt den seit 2005 geltenden 12 Monaten zur Suche
wahrgenommen werden. Prominente Beispiele aus einer ihrer Qualifikation entsprechenden Beschäfti-
dem deutschen Aufenthaltsgesetz sind etwa Opfer von gung gewährt und der Zugang zu einer selbständigen
Menschenhandel oder qualifizierte Geduldete. Tätigkeit gestattet. Auch für ausländische Absolventen
einer schulischen oder betrieblichen Berufsausbildung
Die rechtlichen Voraussetzungen zur Erteilung eines wurde eine einjährige Phase eingeführt, während der
Aufenthaltstitels orientieren sich in Deutschland in sie nach einer Anstellung suchen können. Ebenfalls
der Regel an dem Aufenthaltstitel, in den gewechselt im Jahr 2012 wurde die Blaue Karte EU eingeführt, die
und weniger danach, aus welchem Titel in einen ande- im Vergleich zur Niederlassungserlaubnis für Hoch-
ren gewechselt werden soll. Sind die Voraussetzungen qualifizierte wiederum mit Mobilitätserleichterungen
für die Erteilung eines Aufenthaltstitels erfüllt, ist ein innerhalb der EU einhergeht. Auch für qualifizierte
Wechsel in der Regel möglich – auch aus dem Inland Geduldete wurde eine neue Aufenthaltserlaubnis zur
ohne vorherige Ausreise –, sofern keine expliziten Arbeitsplatzsuche mit einer Dauer von bis zu sechs
Einschränkungen bestimmt sind. Einschränkungen Monaten eingeführt. Die Aufenthaltserlaubnis für qua-
bestehen für Spurwechsel während des Studiums, lifizierte Geduldete zum Zweck der Beschäftigung war
während einer beruflichen Aus- oder Weiterbildung, bereits 2009 eingeführt worden. Auch die Aufenthalts-
für Personen im laufenden Asylverfahren und für erleichterungen für gut integrierte Jugendliche und
abgelehnte Asylbewerber sowie für Inhaber eines Heranwachsende (§ 25a AufenthG) sowie für Gedulde-
Schengen-Visums. Auch ist ein Wechsel in eine Auf- te, wenn diese sich nachhaltig in die Lebensverhältnis-
enthaltserlaubnis zum Zweck der Erwerbstätigkeit se der Bundesrepublik Deutschland integriert haben
ausgeschlossen, wenn der bestehende Aufenthaltstitel (§ 25b AufenthG) sind in diesem Zusammenhang zu
bereits die Erwerbstätigkeit erlaubt. Zudem liegt es im nennen. Im selben Zuge wurde Opfern von Menschen-
Einzelfall auch im Ermessen der zuständigen Auslän- handel die Erlangung einer Aufenthaltserlaubnis er-
derbehörde, einen Spurwechsel zu genehmigen und leichtert (25 Abs. 4a und 4b AufenthG).
einen Aufenthaltstitel (mit bestimmten Auflagen) zu
Anhang 81

6 Anhang
Tabelle 6: Erst- und Folgeasylanträge in Deutschland (2010-2014)

2010 2011 2012 2013 2014

Deutschland 48.475 53.235 77.485 126.705 202.645

Quelle: Eurostat (migr_asyappctza).

Tabelle 7: Ausländische Staatsangehörige im Bundesgebiet mit gültigem Aufenthaltstitel nach Aufenthaltszweck (2010-2014)

Aufenthaltszweck 2010 2011 2012 2013 2014

Familiäre Gründe 1.368.389 1.460.107 1.523.286 1.494.354 1.535.898

Ausbildung 118.256 104.820 115.692 126.563 141.063

Erwerbstätigkeit 69.792 73.731 84.985 90.455 102.104

Insgesamt* 3.743.931 3.692.154 3.745.606 3.542.944 3.623.807


* Die Angabe umfasst alle in Deutschland aufhältigen ausländischen Staatsbürger mit einem Aufenthaltstitel.
Quelle: Eurostat (migr_resvalid); Stichtag jeweils 31.12. eines Jahres.

Tabelle 8: Anzahl erteilter Blauer Karten EU in Deutschland (2012-2014)

2010 2011 2012 2013 2014

Erteilte Blaue Karten


x x 2.584 11.580 12.108
EU in Deutschland

* Nicht zutreffend, da die Blaue Karte EU erst im Jahr 2012 eingeführt wurde.
Quelle: Eurostat (migr_resbc1).

Tabelle 9: Erteilte nationale Niederlassungs- und Aufenthaltserlaubnisse zum Zweck einer qualifizierten oder hochqualifizierten
Beschäftigung (2010-2014)

2010 2011 2012 2013 2014

Erteilungen* • • 50.409 42.180 43.531

Zahlenwerte, die mit einem • markiert sind, sind unbekannt oder geheim zu halten, da sie den Mindestwert von „3“ nicht erreichen.
* Die Daten umfassen Aufenthaltserlaubnisse, die eine qualifizierte Berufsausbildung voraussetzen (§ 18 Abs. 4 AufenthG), für qualifi-
zierte Geduldete zum Zweck der Beschäftigung (§ 18a AufenthG), zur Arbeitsplatzsuche für qualifizierte Fachkräfte (§ 18c AufenthG),
für Forscher (§ 20 AufenthG), für selbständig Tätige (§ 21 Abs. 1, 2 und 2a AufenthG), für eine freiberufliche Tätigkeit (§ 21 Abs. 5 Auf-
enthG) sowie die Niederlassungserlaubnisse für Absolventen deutscher Hochschulen (§ 18b AufenthG) sowie für Hochqualifizierte
(§ 19 AufenthG); § 17a AufenthG, der eine Aufenthaltserlaubnis zum Zweck der Anerkennung einer ausländischen Berufsqualifikation
ermöglicht, ist nicht berücksichtigt, da dieser erst 2015 eingeführt wurde.
Quelle: Wanderungsmonitoring 2012-2014 (Rühl/Schmidt 2015; BAMF 2013; BAMF 2014b).
82 Anhang

Tabelle 10: Opfer von Menschenhandel, denen aufgrund dessen eine Aufenthaltserlaubnis erteilt wurde (2010-2012)

2010 2011 2012

Erteilte Aufenthaltserlaubnisse 36 19 23

Quelle: Eurostat 2015: 104

Tabelle 11: Aufenthaltsstatuswechsel zwischen familiären Gründen, Ausbildung und Erwerbstätigkeit (2010-2014)

Wechsel von: Wechsel in: 2010 2011 2012 2013 2014

Ausbildung 166 232 184 204 181


Familiäre Gründe
Erwerbstätigkeit 207 307 261 331 407
Deutschland

Familiäre Gründe 4.608 6.533 3.901 3.947 4.259


Ausbildung
Erwerbstätigkeit 4.951 8.198 5.876 6.660 7.377
Familiäre Gründe 1.540 2.366 1.531 1.601 1.612
Erwerbstätigkeit
Ausbildung 2.014 2.645 2.122 2.156 2.349
Quelle: Eurostat (migr_reschange).
Anhang 83

Tabelle 12: Aufenthaltsstatuswechsel im Detail (2010-2014)

Daten
Daten
umfassen Quelle und
umfassen nur
Hauptan- weitergehen-
Wechsel von: Wechsel in: 2011 2012 2013 2014 die Hauptan-
tragsstellen- de Informa-
tragstellen-
de und ihre tion
den
Angehörigen
Forschung (§ 20 AufenthG) 3 3 4 5 - √ AZR
Ausbildung I: Studium, Studien-
bewerbung, Arbeitsplatzsuche
nach Studium oder der schuli- 201 155 173 145 - √ AZR
schen Berufsausbildung (§ 16
AufenthG)
Ausbildung II: Sonstige (be-
triebliche) Ausbildung (§ 17 31 27 29 31 - √ AZR
AufenthG)
Blaue Karte EU (§ 19a Abs. 1
Familiäre Grün- na* 18 112 138 - √ AZR
AufenthG)
de (§§ 27-36
Hochqualifizierte Beschäftigung
AufenthG) 20 22 24 19 - √ AZR
(§§ 18b, 18c, 19 AufenthG)
Erwerbstätigkeit (§§ 18, 18a***
255 177 148 157 - √ AZR
AufenthG)
Freiberufliche Tätigkeit (Selb-
ständigkeit) (§ 21 Abs. 5 Auf- 14 11 13 9 - √ AZR
enthG)
Selbständige Unternehmer (§ 21
15 16 7 45 - √ AZR
Abs. 1-4 AufenthG)
Opfer von Menschenhandel (§ 25
0 0 • 0 - √ AZR
Abs. 4a und 4b AufenthG)
Familiäre Gründe (§§ 27-36
6.318 3.450 3.481 3.709 - √ AZR
AufenthG)
Ausbildung II (§ 17 AufenthG) ni ni ni ni - √ AZR
Forschung (§ 20 AufenthG) 51 44 57 46 - √ AZR
Ausbildung I:
Blaue Karte EU (§ 19a Abs. 1
Studium, Studi- na 411 1.594 2.031 - √ AZR
AufenthG)
enbewerbung,
Hochqualifizierte Beschäftigung
Arbeitsplatz- 34 28 36 48 - √ AZR
(§§ 18b**, 19 AufenthG)
suche nach
Erwerbstätigkeit (§§ 18, 18a***
Studium oder 6.705 4.233 3.292 3.788 - √ AZR
AufenthG)
der schulischen
Berufsaus- Freiberufliche Tätigkeit (Selb-
bildung (§ 16 ständigkeit) (§ 21 Abs. 5 Auf- 408 261 256 305 - √ AZR
AufenthG) enthG)
Selbständige Unternehmer (§ 21
92 70 96 126 - √ AZR
Abs. 1-4 AufenthG)
Opfer von Menschenhandel (§ 25
0 • 0 0 - √ AZR
Abs. 4a und 4b AufenthG)
Familiäre Gründe (§§ 27-36
215 140 183 185 - √ AZR
AufenthG)
Ausbildung I (§ 16 AufenthG) ni ni ni ni - √ AZR
Forschung (§ 20 AufenthG) 12 • 10 4 - √ AZR
Blaue Karte EU (§ 19a Abs. 1
na 167 748 412 - √ AZR
AufenthG)
Ausbildung Hochqualifizierte Beschäftigung
9 5 5 6 - √ AZR
II: Sonstige (§§ 18b, 18c, 19 AufenthG)
(betriebliche) Erwerbstätigkeit (§§ 18, 18a*
872 644 518 551 - √ AZR
Ausbildung AufenthG)
(§ 17 AufenthG) Freiberufliche Tätigkeit (Selb-
ständigkeit) (§ 21 Abs. 5 Auf- 15 4 10 9 - √ AZR
enthG)
Selbständige Unternehmer (§ 21
0 • • • - √ AZR
Abs. 1-4 AufenthG)
Opfer von Menschenhandel (§ 25
0 0 0 0 - √ AZR
Abs. 4a und 4b AufenthG)
84 Anhang

Daten
Daten
umfassen Quelle und
umfassen nur
Hauptan- weitergehen-
Wechsel von: Wechsel in: 2011 2012 2013 2014 die Hauptan-
tragsstellen- de Informa-
tragstellen-
de und ihre tion
den
Angehörigen
Familiäre Gründe (§§ 27-36
0 6 • • - √ AZR
AufenthG)
Ausbildung I (§ 16 AufenthG) 0 0 0 • - √ AZR
Ausbildung II (§ 17 AufenthG) 0 0 0 0 - √ AZR
Forschung (§ 20 AufenthG) 0 0 0 0 - √ AZR
Blaue Karte EU (§ 19a Abs. 1
Opfer von na 0 0 0 - √ AZR
AufenthG)
Menschen-
Hochqualifizierte Beschäftigung
handel (§ 25 0 0 0 0 - √ AZR
(§§ 18b, 18c, 19 AufenthG)
Abs. 4a und 4b
AufenthG) Erwerbstätigkeit (§§ 18, 18a*
0 0 0 0 - √ AZR
AufenthG)
Freiberufliche Tätigkeit
(Selbständigkeit) (§ 21 Abs. 5 0 0 0 0 - √ AZR
AufenthG)
Selbständige Unternehmer (§ 21
0 0 0 0 - √ AZR
Abs. 1-4 AufenthG)
Familiäre Gründe (§§ 27-36
• 7 18 9 - √ AZR
AufenthG)
Forschung (§ 20 Ausbildung I (§ 16 AufenthG) 7 6 16 19 - √ AZR
AufenthG) Ausbildung II (§ 17 AufenthG) 0 0 • 3 - √ AZR
Opfer von Menschenhandel (§ 25
0 0 0 0 - √ AZR
Abs. 4a und 4b AufenthG)
Familiäre Gründe (§§ 27-36
na 0 14 36 - √ AZR
AufenthG)
Blaue Karte EU
Ausbildung I (§ 16 AufenthG) na 0 13 22 - √ AZR
(§ 19a
Ausbildung II (§ 17 AufenthG) na 0 4 4 - √ AZR
AufenthG)
Opfer von Menschenhandel (§ 25
na 0 0 0 - √ AZR
Abs. 4a und 4b AufenthG)
Hochqualifi- Familiäre Gründe (§§ 27-36
6 0 15 22 - √ AZR
zierte Beschäf- AufenthG)
tigung und Ar- Ausbildung I (§ 16 AufenthG) 0 • 3 15 - √ AZR
beitsplatzsuche Ausbildung II (§ 17 AufenthG) 0 0 3 3 - √ AZR
(§§ 18b, 18c, 19 Opfer von Menschenhandel (§ 25
AufenthG) 0 0 0 0 - √ AZR
Abs. 4a und 4b AufenthG)
Familiäre Gründe (§§ 27-36
2.158 1.216 1.206 1.157 - √ AZR
AufenthG)
Erwerbstätig-
Ausbildung I (§ 16 AufenthG) 2.174 1.651 1.590 1.572 - √ AZR
keit (§§ 18, 18a*
Ausbildung II (§ 17 AufenthG) 435 430 491 691 - √ AZR
AufenthG)
Opfer von Menschenhandel (§ 25
0 0 0 • - √ AZR
Abs. 4a und 4b AufenthG)
Familiäre Gründe (§§ 27-36
102 48 40 39 - √ AZR
Selbständige AufenthG)
Unternehmer Ausbildung I (§ 16 AufenthG) 12 3 • 3 - √ AZR
(§ 21 Abs. 1-4 Ausbildung II (§ 17 AufenthG) • • • 0 - √ AZR
AufenthG) Opfer von Menschenhandel (§ 25
0 0 0 0 - √ AZR
Abs. 4a und 4b AufenthG)
Familiäre Gründe (§§ 27-36
Freiberufli- 98 76 102 122 - √ AZR
AufenthG)
che Tätigkeit
Ausbildung I (§ 16 AufenthG) 15 25 29 16 - √ AZR
(Selbständig-
Ausbildung II (§ 17 AufenthG) • 5 3 • - √ AZR
keit) (§ 21 Abs. 5
AufenthG) Opfer von Menschenhandel (§ 25
0 0 0 0 - √ AZR
Abs. 4a und 4b AufenthG)
Zahlenwerte, die mit einem • markiert sind, sind unbekannt oder geheim zu halten, da sie den Mindestwert von „3“ untersteigen;
* Die Blaue Karte EU wurde als eigenständiger Aufenthaltstitel erst 2012 eingeführt, weshalb es für 2011 keine Daten gibt.
** Ein Wechsel aus § 16 in § 18c AufenthG ist nicht gestattet, weshalb letzterer an entsprechender Stelle keine Berücksichtigung
fand.
Anhang 85

*** § 18a AufenthG bestimmt die Voraussetzungen zur Erteilung einer Aufenthaltserlaubnis für qualifizierte Geduldete zum Zweck
der Beschäftigung. Diese umfassen auch hochqualifizierte Geduldete, die einen im Bundesgebiet oder im Ausland erworbenen
Hochschulabschluss vorweisen können und damit streng genommen in die Kategorie Hochqualifizierte Beschäftigte fallen. Da
eine Trennung in diesem Fall jedoch nicht scharf getroffen werden kann, werden qualifizierte und hochqualifizierte Geduldete
unter den Erwerbstätigen allgemein zusammengefasst.
Quelle: AZR, mit Stichtag 31.12. des jeweiligen Jahres, beruhend auf den jährlich an Eurostat gelieferten Daten zu Statuswech-
seln (vgl. Tabelle 11). Die jährlichen Spurwechsel konnten rückwirkend nicht für alle Statusgruppen neu aus dem AZR gezogen
werden, weshalb auf die Eurostat-Zulieferungen und den zugrundeliegenden Datensatz zurückgegriffen wurde. Dieser kommt
allerdings mit der Einschränkung, dass Statuswechsel innerhalb der Oberkategorien Familiäre Gründe (rot), Ausbildung (violett)
und Erwerbstätigkeit (grün) nicht miterfasst werden konnten und in Tabelle 12 entsprechend nicht aufgeführt sind. Zumindest
für den Wechsel innerhalb der Kategorien Erwerbstätigkeit konnten aus dem seit 2012 jährlich publizierten Wanderungsmoni-
toring des BAMF ausgewählte Daten zu entsprechenden Wechseln gezogen werden. Die Daten werden gesondert in Tabelle 13
aufgeführt, da sich der Abfrage-Stichtag für das Wanderungsmonitoring (31.03.) von dem der Eurostat-Zulieferung (31.12.) un-
terscheidet, was in einigen Fällen geringfügige Abweichungen durch Nachmeldungen der zuständigen Behörden mit sich bringt.

Tabelle 13: Wechsel von § 18 AufenthG in einen anderen Aufenthaltstitel zum Zweck der Erwerbstätigkeit (2014)

Wechsel von Aktuelles Aufenthaltsrecht 2012 2013 2014

nach § 18b AufenthG (Niederlassungserlaubnis für Absolventen deutscher


720 2.436 2.251
Hochschulen)
nach § 18c AufenthG (Aufenthaltserlaubnis zur Arbeitsplatzsuche) 7 26 42
nach § 19 AufenthG (Niederlassungserlaubnis für Hochqualifizierte) insgesamt 425 81 56
§ 18 Abs. 3, nach § 19a Abs. 6 AufenthG (Niederlassungserlaubnis an Inhaber einer
147 504 518
§ 18 Abs. 4 und Blauen Karte EU)
alter Fassung nach § 19a AufenthG i. V. m. § 2 BeschV (Blaue Karte EU) 1.645 3.360 2.196
§ 18 AufenthG nach § 20 AufenthG (Forscher) 76 53 46
nach § 21 Abs. 1, 2 und 2a AufenthG (selbständige Tätigkeit) 33 57 48
nach § 21 Abs. 4 AufenthG (Niederlassungserlaubnis nach 3 Jahren
3 3 4
selbständiger Tätigkeit)
nach § 21 Abs. 5 AufenthG (freiberufliche Tätigkeit) 150 200 193
Insgesamt 3.368 7.236 5.354
Quelle: Wanderungsmonitoring (Rühl/Schmidt 2015: 24; BAMF 2014b: 17, BAMF 2013: 18)
auf Grundlage des Ausländerzentralregisters mit Stichtag 31.03.2015.
86 Literaturverzeichnis

7 Literaturverzeichnis
BA – Bundesagentur für Arbeit (2015a): Merkblatt – Beschäftigung ausländischer Arbeitnehmerinnen und Arbeit-
nehmer in Deutschland. Fragen, Antworten sowie Tipps für Arbeitnehmer und Arbeitgeber, Nürnberg: Bun-
desagentur für Arbeit.

BA – Bundesagentur für Arbeit (2015b): Potenziale nutzen – geflüchtete Menschen beschäftigen. Informationen für
Arbeitgeber. Nürnberg: Bundesagentur für Arbeit.

BA – Bundesagentur für Arbeit (2013): Durchführungsanweisung zur Beschäftigungsverordnung, August 2013.


Nürnberg: BA.

BAMF – Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (2013): Wanderungsmonitoring: Migration nach Deutschland.
Jahresbericht 2012, Nürnberg: BAMF.

BAMF – Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (2015a): Aufenthalt in Deutschland. Online: http://www.bamf.
de/DE/Willkommen/Aufenthalt/WichtigeInformationen/wichtigeinformationen-node.html (11.10.2015).

BAMF – Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (2015b): Zugang zum Arbeitsmarkt für geflüchtete Menschen,
Stand: Juni 2015, Nürnberg: BAMF. Online: https://www.bamf.de/SharedDocs/Anlagen/DE/Downloads/In-
fothek/Asyl/faq-arbeitsmarktzugang-gefluechtete-menschen.pdf?__blob=publicationFile (03.11.2015).

BAMF – Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (2014a): Rechtsfolgen der Entscheidung. Online: http://www.
bamf.de/DE/Migration/AsylFluechtlinge/Asylverfahren/Rechtsfolgen/rechtsfolgen-node.html (11.11.2015)

BAMF – Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (2014b): Wanderungsmonitoring: Migration nach Deutschland.
Jahresbericht 2013, Nürnberg: BAMF.

Behörde für Inneres und Sport Hamburg – Referat Grundsatzfragen des Ausländer- und Staatsangehörigkeits-
rechts (2014): Informationen für internationale Studierende. Visum, Aufenthaltserlaubnis und Arbeitser-
laubnis vor, während und nach dem Studium, Hamburg: Behörde für Inneres und Sport.

BMAS – Bundesministerium für Arbeit und Soziales (2015): Fortschrittsbericht 2014 zum Fachkräftekonzept der
Bundesregierung, Berlin: BMAS.

BMBF – Bundesministerium für Bildung und Forschung (2015a): Modernes BAföG für eine gute Ausbildung. Pres-
semitteilung vom 12.08.2015, Online: https://www.bmbf.de/de/modernes-bafoeg-fuer-eine-gute-ausbil-
dung-1688.html (09.11.2015).

BMBF – Bundesministerium für Bildung und Forschung (2015b): Schnellere BAföG-Unterstützung für Flüchtlin-
ge. Pressemitteilung vom 21.08.2015, Online: https://www.bmbf.de/de/schnellere-bafoeg-unterstuetzung-
fuer-fluechtlinge-1170.html (09.11.2015).

BMWi – Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (2014): Wirkungsanalyse des rechtlichen Rahmens für
ausländische Fachkräfte. Studie im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie, Berlin:
BMWi.
Literaturverzeichnis 87

Bundesregierung (2014): Bundesrat stimmt Novelle zu. BAföG steigt 2016 um sieben Prozent, Pressemitteilung
vom 19.12.2014, Online: https://www.bundesregierung.de/Content/DE/Artikel/2014/07/2014-07-21-ba-
foeg-reform.html (17.10.2015).

DAAD – Deutscher Akademischer Austauschdienst (2015): Karriere nach dem Studium, Online: https://www.daad.
de/deutschland/in-deutschland/arbeit/de/12362-karriere-nach-dem-studium/ (17.10.2015).

DGB – Deutscher Gewerkschaftsbund (2015): Flucht. Asyl. Menschenwürde. DGB-Handreichung, Berlin: DGB.

DIHK – Deutscher Industrie- und Handelskammertag (2015): Wirtschaft plädiert für solidarische Asylpolitik in
Europa. BDA, BDI, DIHK und ZDH veröffentlichen gemeinsame Erklärung, Online: http://www.dihk.de/
presse/meldungen/2015-09-14-spitzenverbaende-fluechtlingeaech-muenchen (27.10.2015).

Eurostat (2015): Trafficking in human beings, Luxembourg: Office of the European Union.

Flüchtlingsrat Baden-Württemberg (2015): Ein wenig Licht und jede Menge Schatten. Gesetz zur Neubestimmung
des Bleiberechts und der Aufenthaltsbeendigung in Kraft. Pressemitteilung vom 04.08.2015, Online: http://
fluechtlingsrat-bw.de/informationen-ansicht/ein-wenig-licht-und-jede-menge-schatten.html (17.10.2015).

Frings, Dorothee (2008): Sozialrecht für Zuwanderer, Baden-Baden: Nomos.

GGUA Flüchtlingshilfe – Gemeinnützige Gesellschaft zur Unterstützung Asylsuchender e. V. (2014a): Arbeitsmarkt-
zugang für Flüchtlinge mit Duldung und Aufenthaltsgestattung: Erleichterungen gelten seit November
2014, Online: http://ggua.de/fileadmin/downloads/tabellen_und_uebersichten/arbeitsmarktzugang20142.
pdf (17.10.2015).

GGUA Flüchtlingshilfe – Gemeinnützige Gesellschaft zur Unterstützung Asylsuchender e. V. (2014b): Arbeitsmarkt-
zugang für Flüchtlinge mit Duldung und Aufenthaltsgestattung: Erleichterungen gelten seit November
2014, Münster: GGUA. Online: http://ggua.de/fileadmin/downloads/tabellen_und_uebersichten/arbeits-
marktzugang20142.pdf (03.11.2015).

Gillmann, Barbara/Specht, Frank (2015): Die stille Reserve, in: Handelsblatt vom 09. April 2015, S. 8.

Hanganu, Elisa/Kolland, Laura/Neske, Matthias (2015): Arbeitsmarktintegration von Asylbewerberinnen und


Asylbewerbern – Hintergrund und Erfahrungen. In Pfeffer-Hoffmann, Christian (Hrsg.): Profile der Neuein-
wanderung – Differenzierungen in einer emergenten Realität der Flüchtlings- und Arbeitsmigration, Berlin:
Mensch & Buch Verlag.

Hanganu, Elisa/Heß, Barbara (2014): Beschäftigung ausländischer Absolventen deutscher Hochschulen. Ergebnisse
der BAMF-Absolventenstudie 2013. Forschungsbericht 23, Nürnberg: BAMF.

Kluth, Winfried/Heusch, Andreas (2015). § 9 Aufenthaltsgesetz, in: Dies. (Hrsg.): Beck’scher Online-Kommentar
Ausländerrecht, Stand: 01.05.2015, München: Verlag C.H.Beck.

KOK – Bundesweiter Koordinierungskreis gegen Menschenhandel e. V. (2015): Auswirkungen des AufentG auf
Opfer von Menschenhandel, Online: http://www.kok-gegen-menschenhandel.de/menschenhandel/in-die-
sexuelle-ausbeutung/rechtsgrundlagen-brd/aufenthaltsgesetz.html (17.10.2015).

Koppel, Oliver (2015): Szenariomodell Ingenieurarbeitsmarkt. Die künftige Entwicklung von Arbeitskräfteangebot
und -nachfrage bis zum Jahr 2029. Studie für den Verein Deutscher Ingenieure e.V., Köln: IW Köln.
88 Literaturverzeichnis

Kreienbrink, Axel (Hrsg.) (2014): Fachkräftemigration aus Asien nach Deutschland und Europa – Migration of
skilled labour from Asia to Germany an Europe. Beiträge zu Migration und Integration, Band 5, Nürnberg:
BAMF.

Landesamt für Bürger- und Ordnungsangelegenheiten, Ausländerbehörde Berlin (2015): VAB - Verfahrenshin-
weise der Ausländerbehörde Berlin, Online: https://www.berlin.de/formularserver/formular.php?157323
(17.10.2015).

Mayer, Matthias M./Yamamura, Sakura/Schneider, Jan/Müller, Andreas (2012): Zuwanderung von internationa-
len Studierenden aus Drittstaaten. Studie der deutschen nationalen Kontaktstelle für das Europäische Mig-
rationsnetzwerk (EMN). Working Paper 47, Nürnberg: BAMF.

Müller, Andreas/Mayer, M. Matthias/Bauer, Nadine (2014): Soziale Absischerung von Drittstaatsangehörigen


in Deutschland. Studie der deutschen nationalen Kontaktstelle für das Europäische Migrationsnetzwerk
(EMN). Working Paper 57, Nürnberg: BAMF.

Sächsisches Staatsministerium des Innern (o. A.): Informationsblatt – Aufenthaltstitel für Hochschulabsolventen,


Online: https://www.ausland.hs-mittweida.de/index.php?eID=tx_nawsecuredl&u=0&g=0&t=1445348945&ha
sh=7715b1c5fe052de1b32e6a25534a7da5b85d35a6&file=fileadmin/verzeichnisfreigaben/ausland/dokumen-
te/Aufenthaltserlaubnis_fuer_Absolventen.pdf (17.10.2015).

Netzwerk Bleiberecht Stuttgart-Tübingen-Pforzheim (2014): Wie bekomme ich eine Arbeitserlaubnis? Die Vor-
aussetzungen und das Verfahren. Informationen für Flüchtlinge mit Aufenthaltsgestattung und Duldung,
Online: http://fluechtlingsrat-bw.de/files/Dateien/Dokumente/Materialbestellung/2014-12-flyer%20ar-
beitserlaubnis%20WEB.pdf (17.10.2015).

Parusel, Bernd/Schneider, Jan (2012): Visumpolitik als Migrationskanal. Die Auswirkungen der Visumvergabe auf
die Steuerung der Zuwanderung. Studie der deutschen nationalen Kontaktstelle für das Europäische Migra-
tionsnetzwerk (EMN). Working Paper 40, Nürnberg: BAMF.

Rühl, Stefan/Schmidt, Hans-Jürgen (2015): Wanderungsmonitoring: Erwerbsmigration nach Deutschland. Jahres-


bericht 2014. Nürnberg: BAMF.

Tollenaere, Marius (2014): Konzernintern entsandte qualifizierte Fachkrafte aus Asien in Deutschland: Eine ver-
nachlässigte Einwanderungskategorie mit großem Potenzial. In: Kreienbrink, Axel (Hrsg.): Fachkräftemigra-
tion aus Asien nach Deutschland und Europa – Migration of skilled labour from Asia to Germany an Europe.
Beiträge zu Migration und Integration, Band 5, Nürnberg: BAMF, S. 238-262.

Vollmer, Michael (2015a): Mobilitätsbestimmungen für Investoren, Selbständige und sonstige Wirtschaftsvertreter
in Deutschland. Studie der deutschen nationalen Kontaktstelle für das Europäische Migrationsnetzwerk
(EMN). Working Paper 61, Nürnberg: BAMF.

Vollmer, Michael (2015b): Bestimmung von Fachkräfteengpässen und Fachkräftebedarfen in Deutschland. Fokus-
Studie der deutschen nationalen Kontaktstelle für das Europäische Migrationsnetzwerk (EMN). Working
Paper 64, Nürnberg: BAMF.
Abkürzungsverzeichnis 89

Abkürzungsverzeichnis
ABH Ausländerbehörde
Abs. Absatz
AP Associated Press
Art. Artikel
AsylbLG Asylbewerberleistungsgesetz
AsylVfG Asylverfahrensgesetz
AufenthG Gesetz über den Aufenthalt, die Erwerbstätigkeit und die Integration von
Ausländern im Bundesgebiet (Aufenthaltsgesetz)
AufenthV Aufenthaltsverordnung
AÜG Arbeitnehmerüberlassungsgesetz
AuswErlV Auswandererberatungserlaubnisverordnung
AuswSG Auswandererschutzgesetz (Gesetz zum Schutze der Auswanderer und
Auswanderinnen)
AVwV Allgemeine Verwaltungsvorschrift
AZ Aktenzeichen
AZR Ausländerzentralregister
BAföG Bundesausbildungsförderungsgesetz
BAMF Bundesamt für Migration und Flüchtlinge
BMAS Bundesministerium für Arbeit und Soziales
BMI Bundesministerium des Innern
BMZ Bundesministerium für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung
BPOL Bundespolizei
CDU Christlich Demokratische Union
CSU Christlich-Soziale Union
EASY Erstverteilung von Asylbegehrenden
EG Europäische Gemeinschaft
EMN Europäisches Migrationsnetzwerk
ESF Europäischer Sozialfonds
EU Europäische Union
EuGH Europäischer Gerichtshof
FamFG Gesetz über das Verfahren in Familiensachen und in den Angelegenheiten der freiwilligen
Gerichtsbarkeit
FDP Freie Demokratische Partei
f. die folgende (z. B. Seite eines Dokuments)
ff. die folgenden (z. B. Seiten eines Dokuments)
FreizügG/EU Gesetz über die allgemeine Freizügigkeit von Unionsbürgern
GG Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland
Hg. Herausgeber
90 Abkürzungsverzeichnis

i. d. R. in der Regel
Insb. Insbesondere
IOM International Organization for Migration – Internationale Organisation für Migration
i. V. m. in Verbindung mit
Kap. Kapitel
KOM Europäische Kommission
NGO/NRO Non-Governmental-Organization/Nichtregierungsorganisation
o. O. ohne Ortsangabe
RL Richtlinie
RN Randnummer
S. Seite
s. siehe
SchwarzArbG Schwarzarbeitsbekämpfungsgesetzes
SGK Schengener Grenzkodex
s. o. siehe oben
sog. sogenannte
SPD Sozialdemokratische Partei Deutschlands
StVollzG Strafvollzugsgesetz
s. u. siehe unten
u. a. unter anderem
u. U. unter Umständen
VAB Verfahrenshinweise der Ausländerbehörde Berlin
Vgl. Vergleiche
VO Verordnung
VwV Verwaltungsvorschrift
ZAV Zentralen Auslands- und Fachvermittlung
z. B. zum Beispiel
ZIRF Zentralstelle für Informationsvermittlung zur Rückkehrförderung
ZRB Zentrale Rückkehrberatung für Flüchtlinge in Nord-, West-, Ost- und Südbayern
z. T. zum Teil
Tabellenverzeichnis 91

Tabellenverzeichnis
Tabelle 1: Drittstaatsangehörige, denen im Jahr 2014 eine Aufenthaltserlaubnis, eine Blaue Karte EU
oder eine Niederlassungserlaubnis erteilt wurde, nach Aufenthaltszweck und Einreisejahr 25

Tabelle 2: Rechtlich mögliche Aufenthaltsstatuswechsel im Überblick 29

Tabelle 3: Rechtsgrundlage und Erteilungsvoraussetzungen bei Statuswechseln 34

Tabelle 4: Erweiterte oder eingeschränkte soziale Rechte bei einem Spurwechsel 38

Tabelle 5: Befristung der jeweiligen Aufenthaltstitel und -zwecke 72

Tabelle 6: Erst- und Folgeasylanträge in Deutschland (2010-2014) 81

Tabelle 7: Ausländische Staatsangehörige im Bundesgebiet mit gültigem Aufenthaltstitel nach


Aufenthaltszweck (2010-2014) 81

Tabelle 8: Anzahl erteilter Blauer Karten EU in Deutschland (2012-2014) 81

Tabelle 9: Erteilte nationale Niederlassungs- und Aufenthaltserlaubnisse zum Zweck einer


qualifizierten oder hochqualifizierten Beschäftigung (2010-2014) 81

Tabelle 10: Opfer von Menschenhandel, denen aufgrund dessen eine Aufenthaltserlaubnis
erteilt wurde (2010-2012) 82

Tabelle 11: Aufenthaltsstatuswechsel zwischen familiären Gründen, Ausbildung und


Erwerbstätigkeit (2010-2014) 82

Tabelle 12: Aufenthaltsstatuswechsel im Detail (2010-2014) 83

Tabelle 13: Wechsel von § 18 AufenthG in einen anderen Aufenthaltstitel zum Zweck der
Erwerbstätigkeit (2014) 85
92 Publikationen des Forschungszentrums Migration, Integration und Asyl

Publikationen des Forschungs-


zentrums Migration, Integration
und Asyl

Working Paper 9/2007 Migration von Hochqualifizierten und


hochrangig Beschäftigten aus Dritt-
1/2005 Die Datenlage im Bereich der Migra- staaten nach Deutschland
tions- und Integrationsforschung Verfasserinnen: Barbara Heß und
Verfasserin: Sonja Haug Lenore Sauer

2/2005 Illegalität von Migranten in Deutschland 10/2007 Familiennachzug in Deutschland


Verfasserin: Susanne Worbs unter Mitar- Verfasser: Axel Kreienbrink und
beit von Michael Wolf und Stefan Rühl
Peter Schimany
11/2007 Türkische, griechische, italienische und
3/2005 Jüdische Zuwanderer in Deutschland polnische Personen sowie Personen aus
Verfasserin: Sonja Haug unter Mitarbeit den Nachfolgestaaten des ehemaligen
von Peter Schimany Jugoslawien in Deutschland
Verfasser: Christian Babka von
4/2005 Die alternde Gesellschaft Gostomski
Verfasser: Peter Schimany
12/2008 Kriminalität von Aussiedlern – Eine
5/2006 Integrationskurse – Erste Erfahrungen Bestandsaufnahme
und Erkenntnisse einer Teilnehmer- Verfasser: Sonja Haug, Tatjana Baraulina,
befragung Christian Babka von Gostomski
Verfasser: Sonja Haug und Frithjof Zerger unter Mitarbeit von Stefan Rühl und
Michael Wolf
6/2006 Arbeitsmarktbeteiligung von Ausländern
im Gesundheitssektor in Deutschland 13/2008 Schulische Bildung von Migranten in
Verfasser: Peter Derst, Barbara Heß und Deutschland
Hans Dietrich von Loeffelholz aus der Reihe „Integrationsreport“, Teil 1
Verfasser: Manuel Siegert
7/2006 Einheitliche Schulkleidung
in Deutschland 14/2008 Sprachliche Integration von Migranten
Verfasser: Stefan Theuer in Deutschland
aus der Reihe „Integrationsreport“, Teil 2
8/2007 Soziodemographische Merkmale, Verfasserin: Sonja Haug
Berufsstruktur und Verwandtschafts-
netzwerke jüdischer Zuwanderer 15/2008 Healthy-Migrant-Effect, Erfassungsfehler
Verfasserin: Sonja Haug unter Mitarbeit und andere Schwierigkeiten bei der
von Michael Wolf Analyse der Mortalität von Migranten
Eine Bestandsaufnahme
Verfasser: Martin Kohls
Publikationen des Forschungszentrums Migration, Integration und Asyl 93

16/2008 Leben Migranten wirklich länger? 24/2009 Förderung der Bildungserfolge von
Eine empirische Analyse der Mortalität Migranten: Effekte familienorientierter
von Migranten in Deutschland Projekte
Verfasser: Martin Kohls Abschlussbericht zum Projekt Bildungs-
erfolge bei Kindern und Jugendlichen
17/2008 Die Einbürgerung von Ausländern in mit Migrationshintergrund durch Zu-
Deutschland sammenarbeit mit den Eltern
aus der Reihe „Integrationsreport“, Teil 3 Verfasser: Lena Friedrich und
Verfasserin: Susanne Worbs Manuel Siegert unter Mitarbeit von
Karin Schuller
18/2008 Die Datenlage im Bereich der internatio-
nalen Migration in Europa und seinen 25/2009 Die Organisation der Asyl- und Zuwan-
Nachbarregionen derungspolitik in Deutschland
Verfasser: Kevin Borchers unter Mitarbeit Studie I/2008 im Rahmen des Euro-
von Wiebke Breustedt päischen Migrationsnetzwerks (EMN)
(2. Auflage 2012)
19/2008 Das Integrationspanel – Ergebnisse zur Verfasser: Jan Schneider
Integration von Teilnehmern zu Beginn
ihres Integrationskurses 26/2009 Unbegleitete minderjährige Migranten in
Verfasserin: Nina Rother Deutschland – Aufnahme, Rückkehr und
Integration – Studie II/2008 im Rahmen
20/2008 Aspekte der Arbeitsmarktintegration des Europäischen Migrationsnetzwerks
von Frauen ausländischer Nationalität in (EMN)
Deutschland – Eine vergleichende Ana- Verfasser: Bernd Parusel
lyse über türkische, italienische, griechi-
sche und polnische Frauen sowie Frauen 27/2009 Grunddaten der Zuwandererbevölkerung
aus den Nachfolgestaaten des ehemali- in Deutschland
gen Jugoslawiens aus der Reihe „Integrationsreport“, Teil 6
Verfasserin: Anja Stichs Verfasser: Stefan Rühl

21/2008 Wohnen und innerstädtische Segregati- 28/2009 Zuwanderung von Hochqualifizierten


on von Zuwanderern in Deutschland aus Drittstaaten nach Deutschland
aus der Reihe „Integrationsreport“, Teil 4 Ergebnisse einer schriftlichen Befragung
Verfasserin: Lena Friedrich Verfasserin: Barbara Heß

22/2009 Berufliche und akademische Ausbildung 29/2010 Das Integrationspanel – Ergebnisse einer
von Migranten in Deutschland Befragung von Teilnehmenden zu Be-
aus der Reihe „Integrationsreport“, Teil 5 ginn ihres Alphabetisierungskurses
Verfasser: Manuel Siegert Verfasserin: Nina Rother

23/2009 Das Integrationspanel – Entwicklung 30/2010 Europäische und nationale Formen der
von alltagsrelevanten Sprachfertigkeiten Schutzgewährung in Deutschland
und Sprachkompetenzen der Integrati- Studie II/2009 im Rahmen des Europäi-
onskursteilnehmer während des Kurses schen Migrationsnetzwerks (EMN)
Verfasserin: Nina Rother Verfasser: Bernd Parusel
94 Publikationen des Forschungszentrums Migration, Integration und Asyl

31/2010 Rückkehrunterstützung in Deutschland 39/2011 Migranten im Niedriglohnsektor unter


Programme und Strategien zur Förde- besonderer Berücksichtigung der
rung von unterstützter Rückkehr und Geduldeten und Bleibeberechtigten
zur Reintegration in Drittstaaten Verfasser: Waldemar Lukas
Studie I/2009 im Rahmen des Europäi-
schen Migrationsnetzwerks (EMN) 40/2011 Visumpolitik als Migrationskanal
Verfasser: Jan Schneider und Studie der deutschen nationalen
Axel Kreienbrink Kontaktstelle für das Europäische
Migrationsnetzwerk (EMN)
32/2010 Deckung des Arbeitskräftebedarfs durch Verfasser: Bernd Parusel und
Zuwanderung – Studie der deutschen Jan Schneider
nationalen Kontaktstelle für das Europäi-
sche Migrationsnetzwerk (EMN) 41/2012 Maßnahmen zur Verhinderung und
Verfasser: Bernd Parusel und Reduzierung irregulärer Migration
Jan Schneider Studie der deutschen nationalen
Kontaktstelle für das Europäische
33/2010 Interethnische Kontakte, Freundschaf- Migrationsnetzwerk (EMN)
ten, Partnerschaften und Ehen von Verfasser: Jan Schneider
Migranten in Deutschland
aus der Reihe „Integrationsreport“, Teil 7 42/2012 Das Integrationspanel – Entwicklung
Verfasserin: Sonja Haug der Deutschkenntnisse und Fortschritte
der Integration bei Teilnehmenden an
34/2010 Mediennutzung von Migranten in Alphabetisierungskursen
Deutschland Verfasserinnen: Karin Schuller,
aus der Reihe „Integrationsreport“, Teil 8 Susanne Lochner und Nina Rother unter
Verfasserin: Susanne Worbs Mitarbeit von Denise Hörner

35/2011 Zirkuläre und temporäre Migration 43/2012 Missbrauch des Rechts auf Familien-
Studie der deutschen nationalen nachzug – Fokus-Studie der deutschen
Kontaktstelle für das Europäische nationalen Kontaktstelle für das Europäi-
Migrationsnetzwerk (EMN) sche Migrationsnetzwerk (EMN)
Verfasser: Jan Schneider und Verfasser: Andreas Müller
Bernd Parusel
44/2012 Zuwanderung von Fachkräften nach
36/2011 Migranten am Arbeitsmarkt in § 18 AufenthG aus Drittstaaten nach
Deutschland Deutschland – Ergebnisse einer schriftli-
aus der Reihe „Integrationsreport“, Teil 9 chen Befragung von Arbeitsmigranten
Verfasser: Katharina Seebaß und Verfasserin: Barbara Heß
Manuel Siegert
45/2012 Klimamigration – Definitionen, Ausmaß
37/2011 Der Einfluss des Integrationskurses auf und politische Instrumente in der Dis-
die Integration russisch- und türkisch- kussion
stämmiger Integrationskursteilneh- Verfasser: Bettina Müller, Marianne
merinnen Haase, Axel Kreienbrink und Susanne
Verfasserin: Karin Schuller Schmid

38/2011 Sozialversicherungspflichtig beschäftigte 46/2012


Politische Einstellungen und politische
Ausländerinnen und Ausländer in quali- Partizipation von Migranten in
fizierten Dienstleistungen Deutschland
Verfasserin: Barbara Heß Verfasserinnen: Stephanie Müssig und
Susanne Worbs
Publikationen des Forschungszentrums Migration, Integration und Asyl 95

47/2012 Zuwanderung von internationalen 55/2013 Die Organisation der Aufnahme und
Studierenden aus Drittstaaten Unterbringung von Asylbewerbern in
Studie der deutschen nationalen Deutschland
Kontaktstelle für das Europäische Verfasser: Andreas Müller
Migrationsnetzwerk (EMN)
Verfasser: Matthias M. Mayer, Sakura 56/2013 Die Identifizierung von Opfern von
Yamamura, Jan Schneider und Andreas Menschenhandel im Asylverfahren und
Müller im Fall der erzwungenen Rückkehr
Fokus-Studie der deutschen nationalen
48/2012 Zuwanderung von selbständigen und Kontaktstelle für das Europäische
freiberuflichen Migranten aus Drittstaa- Migrationsnetzwerk (EMN)
ten nach Deutschland Verfasserin: Ulrike Hoffmann
Verfasser: Andreas H. Block und Isabell
Klingert 57/2014 Soziale Absicherung von Drittstaats-
angehörigen in Deutschland
49/2012 Migration und Entwicklung Studie der deutschen nationalen
Verfasser: Tatjana Baraulina, Doris Hilber Kontaktstelle für das Europäische
und Axel Kreienbrink Migrationsnetzwerk (EMN)
Verfasser: Andreas Müller, Matthias M.
50/2013 Ausländische Wissenschaftler in Mayer, Nadine Bauer
Deutschland
Verfasser: Isabell Klingert und 58/2014 Wirksamkeit von Wiedereinreisesperren
Andreas H. Block und Rückübernahmeabkommen
Fokus-Studie der deutschen nationalen
51/2013 EU-Binnenmobilität von Drittstaatsan- Kontaktstelle für das Europäische
gehörigen – Fokus-Studie der deutschen Migrationsnetzwerk (EMN)
nationalen Kontaktstelle für das Europäi- Verfasser: Martin Kohls
sche Migrationsnetzwerk (EMN)
Verfasser: Andreas Müller 59/2014 Abschiebungshaft und Alternativen zur
Abschiebungshaft in Deutschland
52/2013 Das Integrationspanel – Langfristige Fokus-Studie der deutschen nationalen
Integrationsverläufe von ehemaligen Kontaktstelle für das Europäische
Teilnehmenden an Integrationskursen Migrationsnetzwerk (EMN)
Verfasser: Susanne Lochner, Tobias Verfasser: Janne Grote
Büttner und Karin Schuller
60/2014 Unbegleitete Minderjährige in
53/2013 Gewinnung von hochqualifizierten und Deutschland – Fokus-Studie der deut-
qualifizierten Drittstaatsangehörigen schen nationalen Kontaktstelle für das
Fokus-Studie der deutschen nationalen Europäische Migrationsnetzwerk (EMN)
Kontaktstelle für das Europäische Verfasser: Andreas Müller
Migrationsnetzwerk (EMN)
Verfasser: Matthias M. Mayer 61/2015 Mobilitätsbestimmungen für Investoren,
Selbständige und sonstige Wirtschafts-
54/2013 Türkei - Migrationsprofil und migrati- vertreter in Deutschland –Fokus-Studie
onspolitische Entwicklungen der deutschen nationalen Kontaktstelle
Verfasser: Marianne Haase und für das Europäische Migrationsnetzwerk
Johannes Obergfell (EMN)
Verfasser: Michael Vollmer
96 Publikationen des Forschungszentrums Migration, Integration und Asyl

62/2015 Fachkräftezuwanderung im 3/2007 Abschlussbericht – Zuwanderung und


internationalen Vergleich Integration von (Spät-)Aussiedlern
Verfasser: Stephan Humpert Ermittlung und Bewertung der Auswir-
kungen des Wohnortzuweisungsgesetzes
63/2015 Migrationsprofil Westbalkan, Verfasserinnen: Sonja Haug und
Ursachen, Herausforderungen und Lenore Sauer
Lösungsansätze
Verfasser: Stefan Alscher, Johannes 4/2007 Rückkehr aus Deutschland
Obergfell und Stefanie Ricarda Roos Verfasser: Axel Kreienbrink, Edda Currle,
Ekkehart Schmidt-Fink, Manuela
64/2015 Bestimmung von Fachkräfteengpässen Westphal und Birgit Behrensen unter
und Fachkräftebedarfen in Deutschland Mitarbeit von Magdalena Wille und
Fokus-Studie der deutschen nationalen Mirjam Laaser
Kontaktstelle für das Europäische
Migrationsnetzwerk (EMN) 5/2007 Migration und demographischer Wandel
Verfasser: Michael Vollmer Verfasser: Peter Schimany

65/2015 Irreguläre Migration und freiwillige 6/2009 Muslimisches Leben in Deutschland


Rückkehr - Ansätze und Herausforde- Verfasserinnen: Sonja Haug,
rungen der Informationsvermittlung Stephanie Müssig und Anja Stichs
Fokus-Studie der deutschen nationalen
Kontaktstelle für das Europäische 7/2009 Vor den Toren Europas? Das Potenzial
Migrationsnetzwerk (EMN) der Migration aus Afrika
Verfasser: Janne Grote Verfasserin: Susanne Schmid unter
Mitarbeit von Kevin Borchers
66/2016 Unterstützungsmaßnahmen für Schutz-
berechtigte. Die Förderung der Integrati- 8/2010
Fortschritte der Integration
on in den Arbeitsmarkt. Zur Situation der fünf größten in
Fokus-Studie der deutschen nationalen Deutschland lebenden Ausländer-
Kontaktstelle für das Europäische gruppen
Migrationsnetzwerk (EMN) Verfasser: Christian Babka von
Verfasser: Andreas Müller Gostomski

9/2011 Morbidität und Mortalität von Migranten


Forschungsberichte in Deutschland
Verfasser: Martin Kohls
1/2005 Der Einfluss von Zuwanderung auf die
deutsche Gesellschaft 10/2011 Generatives Verhalten und Migration
Verfasser: Manfred Kohlmeier und Verfasser: Susanne Schmid und
Peter Schimany Martin Kohls

2/2005 Illegal aufhältige Drittstaatsangehörige 11/2011 Das Integrationspanel


in Deutschland Verfasserinnen: Karin Schuller,
Verfasser: Annette Sinn, Axel Kreienbrink Susanne Lochner und Nina Rother
und Hans Dietrich von Loeffelholz unter
Mitarbeit von Michael Wolf 12/2012 Pflegebedürftigkeit und Nachfrage nach
Pflegeleistungen bei Migranten im
demographischen Wandel
Verfasser: Martin Kohls
Publikationen des Forschungszentrums Migration, Integration und Asyl 97

13/2012 Islamisches Gemeindeleben 21/2014 Geschlechterrollen bei Deutschen und


in Deutschland Zuwanderern christlicher und muslimi-
Verfasser: Dirk Halm, Martina Sauer, scher Religionszugehörigkeit
Jana Schmidt und Anja Stichs Verfasserinnen: Inna Becher und
Yasemin El-Menouar
14/2012 Entwicklungspolitisch engagierte
Migrantenorganisationen: 22/2014 Die Integration von zugewanderten Ehe-
Potenziale für die Integration in gattinnen und Ehegatten in Deutschland
Deutschland? BAMF-Heiratsmigrationsstudie 2013
Verfasserinnen: Marianne Haase und Verfasser: Tobias Büttner und Anja Stichs
Bettina Müller
23/2014 Beschäftigung ausländischer Absolven-
15/2012 Einbürgerungsverhalten von Auslän- ten deutscher Hochschulen
derinnen und Ausländern in Deutsch- Ergebnisse der BAMF-Absolventenstudie
land sowie Erkenntnisse zu Options- 2013
pflichtigen – Ergebnisse der BAMF- Verfasserinnen: Elisa Hanganu und
Einbürgerungsstudie 2011 Barbara Heß
Verfasser: Martin Weinmann,
Inna Becher und Christian Babka 24/2014 Zuwanderung aus den neuen EU-Mit-
von Gostomski gliedstaaten Bulgarien und Rumänien
Verfasser: Elisa Hanganu, Stephan Hum-
16/2012 Die Optionsregelung im Staatsange- pert und Martin Kohls
hörigkeitsrecht aus der Sicht von
Betroffenen – Qualitative Studie 25/2015 Zehn Jahre Migrationsberatung für er-
Verfasserinnen: Susanne Worbs, wachsene Zuwanderer (MBE) – Erfolge,
Antonia Scholz und Stefanie Blicke Wirkungen und Potenziale
aus Sicht der Klienten – BAMF-MBE-
17/2012 Das Migrationspotenzial aus der GUS Klientenbefragung 2014
in die Europäische Union Verfasserinnen: Lisa Brandt, Rebekka
Verfasserin: Susanne Schmid Risch und Susanne Lochner

18/2012 Ältere Migrantinnen und Migranten 26/2015 Das Potenzial der Migration aus Indien
Entwicklungen, Lebenslagen, Perspek- Entwicklungen im Herkunftsland, inter-
tiven nationale Migrationsbewegungen und
Verfasser: Peter Schimany, Stefan Rühl Migration nach Deutschland
und Martin Kohls Verfasserin: Verena Schulze Palstring

19/2013 Warum Deutschland? Einflussfaktoren


bei der Zielstaatssuche von Asylbewer- Beitragsreihe
bern - Ergebnisse einer Expertenbefra-
gung 01/2010 Muslim Organisations and the State –
Verfasserin: Antonia Scholz European Perspectives
Herausgeber: Axel Kreienbrink und
20/2013 (Spät-)Aussiedler in Deutschland Mark Bodenstein
eine Analyse aktueller Daten und
Forschungsergebnisse 02/2011 Potenziale der Migration zwischen
Verfasser: Susanne Worbs, Eva Bund, Afrika und Deutschland
Martin Kohls und Christian Babka von Herausgeber: Tatjana Baraulina,
Gostomski Axel Kreienbrink und Andrea Riester
98 Publikationen des Forschungszentrums Migration, Integration und Asyl

03/2011 Hemmnisse der Arbeitsmarktintegration


von niedrigqualifizierten Frauen mit
Migrationshintergrund
Verfasserin: Judith Schmolke

04/2013 Rückkehr und Reintegration


Herausgeber: Tatjana Baraulina und
Axel Kreienbrink

05/2014 Fachkräftemigration aus Asien


nach Deutschland und Europa
Herausgeber: Axel Kreienbrink

06/2014 Abwanderung von Türkeistämmigen


Herausgeber: Stefan Alscher und
Axel Kreienbrink

07/2014 Bürger auf Zeit


Die Wahl der Staatsangehörigkeit im
Kontext der deutschen Optionsregelung
Verfasserin: Susanne Worbs
Impressum

Herausgeber:
Bundesamt für Migration und Flüchtlinge
Nationale EMN Kontaktstelle und
Forschungszentrum Migration, Integration und Asyl
90461 Nürnberg
Gesamtverantwortung:
Dr. Axel Kreienbrink (Migrationsforschung)
Birgit Gößmann (Nationale EMN-Kontaktstelle)
Bezugsquelle:
Bundesamt für Migration und Flüchtlinge
Referat 230
Frankenstraße 210
90461 Nürnberg
www.bamf.de
E-Mail: info@bamf.de
Verfasser:
Janne Grote
Dr. Michael Vollmer
Stand:
Oktober 2015
Layout:
Gertraude Wichtrey
Bildnachweis:
Copyright: BAMF; Lena Thiem
Zitat:
Grote, Janne/Vollmer, Michael (2016): Wechsel zwischen Aufenthaltstiteln und Aufenthaltszwecken in
Deutschland. Fokusstudie der deutschen nationalen Kontaktstelle für das Europäische Migrationsnetz-
werk (EMN). Working Paper 67 des Forschungszentrums des Bundesamtes. Nürnberg: Bundesamt für
Migration und Flüchtlinge.
ISSN:
1865-4770 Printversion
ISSN:
1865-4967 Internetversion
Diese Druckschrift wird im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit des Bundesamtes für Migration und
Flüchtlinge kostenlos herausgegeben. Für nichtgewerbliche Zwecke sind Vervielfältigungen und
unentgeltliche Verbreitung, auch auszugsweise, mit Quellenangaben gestattet. Die Verbreitung, auch
auszugsweise, über elektronische Systeme oder Datenträger bedarf der vorherigen Zustimmung des
Bundesamtes. Alle übrigen Rechte bleiben vorbehalten.

You might also like