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Pflegetheorien, Pflegemodelle,

Pflegekonzepte

Dipl.-PGW Kerstin Flemming


Einteilung

1 Geschichtlicher Abriss

2 Pflegetheorien

3 Pflegemodelle

4 Pflegekonzepte

5 Professionalisierung

Literatur

2
„Die Trennung von Theorie
und Praxis ist künstlich.“

Käppeli 1988: 5 3
1 Geschichtlicher Abriss (1)

1859 Florence Nightingale (1820-1910): „Notes on Nursing: What it


is, and what it is not“ – 1. Versuch der Entwicklung einer Pflegetheorie
(beschreibt Rahmenbedingungen: Beschaffenheit der Krankenbetten,
Hygiene, Belüftung der Zimmer, Geräuschpegel, Setzen konkreter
pflegerischer Ziele, stützt Aussagen auf systematisch erhobene
Informationen und leitete pflegerische Maßnahmen daraus ab,
erkannte Zusammenhang zwischen Liegedauer und Dekubitus – sie
sah Dekubitus bereits als Pflegefehler an!)

1950er Jahre in den USA: zentrale Fragen der Theoretikerinnen:


„Was ist Pflege? (bis heute nicht hinreichend geklärt) und Welche
Inhalte bildet sie ab?

1970er Jahre: Eigenständigkeit der Pflege, nicht nur Assistenzberuf

vgl. Neumann-Ponesch 2014: 99 ff. 4


1 Geschichtlicher Abriss (2)
nach 1970er Jahren: Paradigmenwechsel von der Krankheits- zur
Gesundheitsorientierung, Pflegediagnosen als Ausdruck beruflichen
Selbstverständnisses

Etablierung der Pflegewissenschaft und -forschung an Universitäten


Lehrbeauftragte: pflegewissenschaftlichen Abschluss aus den USA oder
Großbritannien oder Abschluss anderer wissenschaftlicher Disziplinen (z. B.
Soziologie, Psychologie, Pädagogik) – bis heute üblich

in der DDR existierten erste pflegebezogene Studiengänge an der


Humboldt-Universität zu Berlin und an der Universität Halle/Wittenberg
(stärkeren pädagogisch-didaktischer oder medizin-naturwissenschaftlicher
Prägung)

vgl. Neumann-Ponesch 2014: 99 ff. 5


1 Geschichtlicher Abriss (3)
1913 in Leipzig gegründeter erster pflegewissenschaftlichen
Universitätsstudiengang (hatte Weltkrieg und Nationalsozialismus nicht
überstanden)
Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg: war erste öffentliche
deutschsprachige Universität der Schweiz, Österreichs und
Deutschlands, in deren Medizinischer Fakultät neben Ärzten auch
therapeutische und Pflegewissenschaftler gleichberechtigt forschen,
lehren, studieren, promovieren, habilitieren und praktizieren.
1988 medizinpädagogischer Studiengang (betrieb keine publizierte
Forschung)
1996 Studiengang Pflegewissenschaft
1999 Gründung Institut für Gesundheits- und Pflegewissenschaft (neben
Pflegeberufen auch Physio- und Ergotherapeuten, Logopäden,
Diätassistenten, Hebammen und diagnostisch-technische Berufe:
studieren, promovieren und habilitieren)
vgl. Institut für Gesundheits- und Pflegewissenschaft Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (2014) 6
1 Geschichtlicher Abriss (4)
1963 Gründung der Abteilung Medizinpädagogik an der Pädagogischen
Fakultät der Humboldt-Universität Berlin
1968 Verlagerung an die Medizinische Fakultät und damit an die Charité
1992 Abteilung Medizinpädagogik aufgewertet und in Institut für Medizin,-
Pflegepädagogik und Pflegewissenschaft umgewandelt
1995 Einrichtung des ersten universitären Lehrstuhls für Medizin- und
Pflegepädagogik
1997 zusätzlich Lehrstuhl Pflegewissenschaft eingerichtet
2011 Bachelor Gesundheitswissenschaften
2014 Umbenennung in Institut für Gesundheits- und Pflegewissenschaft
2014 Studienabschluss der letzten Diplomstudierenden und Beginn
Masterstudiengang Health Professions Education

vgl. Institut für Gesundheits- und Pflegewissenschaft Humboldt-Universität Berlin (2014) 7


2 Pflegetheorien (1)

„Theorie ist ein „abstraktes Bild“ der Wirklichkeit oder


einzelner ihrer Teile. Eine Theorie beschreibt
ausgesuchte Phänomene und die Beziehungen
zwischen ihnen.“ (Kirkevold 2002)

Neumann-Ponesch 2014: 65 8
2 Pflegetheorien (2)

▪ Ausgangsfrage 2. Auflage (2010) „Modelle und Theorien


in der Pflege“ im deutschsprachigen Europa:
„Können Sie mir eine Organisation, eine Abteilung, eine
Station nennen, wo Pflege nach einer Pflegetheorie
definiert ist und wo nach ihr gearbeitet wird?“
NEIN
▪ Stand heute: viel Wissen Pflegender über Theorien und
Forschungsergebnisse
aber: nicht beurteilbar, ob sich das auf eine verbesserte
Pflegequalität auswirkt
▪ inzwischen Paradigmenwechsel:
von abstrakten Theorien => Praxiskonzepten

vgl. Neumann-Ponesch 2014: 12 9


2 Pflegetheorien (3)

▪ Entwicklung der Pflegewissenschaft garantiert keinen


gelungenen Theorie-Praxis-Transfer
▪ Kritik an Pflegetheorien:
− mangelnde Vergleichbarkeit
− mangelnde wissenschaftliche Fundierung
− mangelnde Praxistauglichkeit

vgl. Neumann-Ponesch 2014: 14 ff. 10


2 Pflegetheorien (4)
Typologie nach Walker/Avant (1998)
(Abstraktionsgrad von oben nach unten abnehmend)

Metatheorien
klären liefern
Material für
globale Theorien

leiten klären und


vervollständigen
Theorien mittlerer
Reichweite

bestimmen überprüfen
praxisnahe Theorien praktisch

vgl. Neumann-Ponesch 2014: 74 11


2.1 Metatheorien

▪ befasst sich mit generellen theoretischen Problemen


▪ „Theorien über Theorien“
▪ Themen:
− Analyse von Art und Aufgabe von Theorien
− methodische Diskussionen in der Entwicklung von
Theorien
− Darstellung und Diskussion der Kriterien von
Theorien
− Möglichkeit der Evaluation von Theorien und
Modellen
− Diskussionen über die Wertfreiheit von Wissenschaft

vgl. Neumann-Ponesch 2014: 74 12


2.2 Globale Theorien (1)

▪ abstrakt, wollen umfassende Perspektive für die Ziele


und Strukturen der Pflege eröffnen
▪ wollen das Spezifische von Pflege möglichst breit
beschreiben
▪ Walker und Avant fassen fast alle Pflegetheorien als
globale Theorien auf (z. B. Henderson, Johnson, King,
Leininger, Levine, Neumann, Newman, Orem, Orlando,
Parse, Peplau, Rogers, Roy, Travelbee, Watson,
Wiedenbach)

vgl. Neumann-Ponesch 2014: 75 13


2.2 Globale Theorien (2)

▪ Tradition globaler Theorien in der Pflegeforschung


beginnt in den 1960er Jahren und setzt sich bis heute
fort
▪ Inhalte:
− Welche Bedürfnisse haben Patienten?
− Wie verhalten sich Patienten im Gesundheitssystem?
− Wie können Pflegende darauf angemessen
reagieren?

vgl. Neumann-Ponesch 2014: 75 14


2.3 Theorien mittlerer Reichweite

▪ weniger abstrakt
▪ besitzen begrenzte Anzahl von Konzepten, dadurch
„handhabbarer“
▪ Geltungsbereich begrenzt, d. h. ausreichend spezifisch
▪ Beispiele für Problemstellungen:
− Theorie der sozialen Unterstützung (Norbeck 1981)
− Stress-Coping-Modell (Scott 1980)
− Auswirkungen der Zeitorganisation auf die Pflege (Schrems 1994)
− Auswirkungen und Bedeutung der Mundpflege auf Krebspatienten
(Evers 2002, Gottschalck/Dassen 2003, Hehemann 1997)
− Kenntnisse, Einstellungen und Pflegebereitschaft von Angehörigen
und Pflegenden bei HIV/AIDS (Bischhofberger/Schaeffer 2001,
Lohrmann 2002, Spirig et al. 2002)

vgl. Neumann-Ponesch 2014: 76 15


2.4 Praxisnahe Theorien (1)

▪ Ziel: Geben von Handlungsanweisungen zur Erreichung


konkreter Ziele
▪ Darstellung eines kleinen, detaillierten, ausführlicher
beschriebenen Abschnittes von Pflege
▪ direkt in die Praxis umsetzbar
▪ Beispiele:
− Pflegedokumentation
− Pflegestandards

vgl. Neumann-Ponesch 2014: 76 16


2.4 Praxisnahe Theorien (2)

▪ 4 Phasen der Theoriebildung (Walker/Avant):


1. Isolierung der Faktoren
2. Verknüpfung der Faktoren
3. Strukturierung der Situation
4. Reproduktion der Situation

▪ Gefahr: Verlieren des Theorieaspektes, nur noch


„Pflegepraktiken“
▪ Wichtig: Spezifikation eines angestrebten Zieles,
Handlungsweise zu dessen Erreichung

vgl. Neumann-Ponesch 2014: 76 17


Überlegungen zum eigenen Pflegeverständnis

• „Definieren/beschreiben Sie Ihr Paradigma/Ihre Sichtweise von Pflege.


• Definieren Sie aus der von Ihnen festgelegten Perspektive Gesundheit
und Krankheit.
• Definieren Sie aus der von Ihnen festgelegten Perspektive das Ziel der
Pflege.
• Nehmen Sie das Beispiel eines Erstgespräches … und arbeiten Sie
anhand Ihrer eigenen Definitionen der Punkte 1-3 eine Pflegeplanung
aus.
• Überprüfen Sie anhand der erstellten Pflegeplanung, ob Sie alle
Komponenten des von Ihnen festgeschriebenen Paradigmas
berücksichtigt haben.

Neumann-Ponesch 2014: 95 18
Überblick Pflegetheorien

Wichtige Theoretikerinnen und ihre Theorien


(alphabetische Reihenfolge)

vgl. Neumann-Ponesch 2014: 104 ff. 19


Faye Glenn Abdellah

geb. 1919 in New York


Elemente der Theorie:
▪ direkt aus der Pflegepraxis entwickelte Typologie von
21 Pflegeproblemen und deren Definition
▪ daraus abgeleitet: notwendige Fähigkeiten des
Pflegepersonals und der Problemlösungsprozess

vgl. Neumann-Ponesch 2014: 104 20


Patricia Benner

geb. 1934 in Hampton (Virginia)


Elemente der Theorie:
▪ Hervorheben der Bedeutung von Praxisfeldern als Lernwelten der
Pflegenden
▪ Wissen durch Aus- und Weiterbildung und Erfahrungen in der Praxis
▪ Stufen der Pflegekompetenz
− Neuling (zu Beginn der Pflegeausbildung)
− Fortgeschrittene Anfänger (nach Abschluss der Pflegeausbildung)
− Kompetente Pflegende (überlegte Planung, gesteigerte Effizienz)
− Erfahrene Pflegende (Verstehen des Hintergrundes, intuitiv
begreifen)
− Pflegeexperten (intuitiv direkt auf Problem zugehen, ohne
Betrachtung von Alternativen)
vgl. Neumann-Ponesch 2014: 105 21
Mieke Grypdonck

geb. 1946 in Gent (Belgien)


Elemente der Theorie:
Modell zur Pflege chronisch Kranker
▪ setzt am Erleben der Kranken, nicht an der Krankheit
selbst an
▪ 2 Reaktionsmuster:
− Hinwegkommen, das Beste aus der Situation machen
− fehlende Akzeptanz, Unzufriedenheit

vgl. Neumann-Ponesch 2014: 106 22


Virginia Henderson

geb. 1897 in Kansas City


Elemente der Theorie:
▪ Definition von Pflege
▪ Modell liegen 14 Grundbedürfnisse zugrunde
▪ Aufgabe der Pflegenden ist Unterstützung und
Wiederherstellung der Unabhängigkeit Erkrankter
▪ Pflegende als Sprachrohr der Kranken
▪ Aufgaben von Pflege:
− Unterstützung des medizinischen Betreuungskonzeptes
− eigenständigen Part
▪ konsequente Beteiligung der Patienten

vgl. Neumann-Ponesch 2014: 107 23


Silvia Käppeli

Elemente der Theorie:


Integriertes Pflegemodell
− Erleben von Krankheit
− Gleichwertigkeit der Einschätzung der Patienten und der
Professionals (Selbst- und Fremdeinschätzung)
− Förderung des Gesundheitsbewusstseins in allen
Lebenslagen
− ressourcen- und individualorientiert

vgl. Neumann-Ponesch 2014: 108; Pflegeportal 2014 24


Monika Krohwinkel
geb. 1941 in Hamburg
Elemente der Theorie:
▪ erweitert und modifiziert das Modell der Aktivitäten des
täglichen Lebens von Roper: Aktivitäten und existenzielle
Erfahrungen des Lebens (AEDL), schließen ein:
− „soziale Bereiche des Lebens sichern“
− „mit existenziellen Erfahrungen des Lebens
umgehen“
4 Kategorien defizitärer Pflegepraxis:
• Unsichtbarkeit (Pflegebedürfnisse nur oberflächlich erkannt)
• Fragmentierung (Bedürfnisse in Einzelteile zerlegt)
• Diskontinuität (Pflegeabläufe ständig unterbrochen)
• Defizitorientierung
abhängigkeitsfördernde Pflege
vgl. Neumann-Ponesch 2014: 110 f. 25
Madeleine Leininger

geb. 1925 in Sutton (Nebraska)


Elemente der Theorie:
▪ „Leininger behauptet, dass ihre Theorie die einzige
Pflegetheorie ist, die über eine Pflegeforschungs-
methode zur Erklärung der Phänomene in
verschiedenen Kulturen verfügt.“
▪ Ziel: kulturkongruente professionelle Pflege, d. h. zu
Gesundheit beitragen bzw. im Umgang mit
Behinderungen und dem Tod helfen
▪ „Fürsorge“ (care) als Erste verwendet

vgl. Neumann-Ponesch 2014: 111 f. 26


Dorothea Orem

geb. 1914 in Baltimore


Elemente der Theorie:
▪ Selbstpflege (persönliche Pflege zur Erhaltung der
Gesundheit)
▪ Selbstfürsorgefähigkeit (zielgerichtete, erlernte Handlung)
▪ Aufgabe der Pflege: Ausmaß der Selbstpflegefähigkeit
feststellen und ggf. Defizite befriedigen
▪ genaue Planung, von unterstützend-erzieherischer Pflege bis
völlig kompensatorischer Pflege
▪ Klienten: Einzelpersonen, Gruppen, Familien …

vgl. Neumann-Ponesch 2014: 115 27


Josephine Paterson und Loretta Zderad

Elemente der Theorie:


▪ Modell „Humanistische Pflege“
− Gesundheitsförderung
− Begleiten des Menschen in seiner Entwicklung
abhängig von seinem Potenzial
▪ kein Versuch, Pflegesituation objektiv zu erfassen!
▪ konsequente Einnahme der Sicht des Patienten

vgl. Neumann-Ponesch 2014: 117 f. 28


Hildegard Peplau

geb. 1909 in Reading (Pennsylvania)


Elemente der Theorie:
▪ eine der Ersten, die verschiedene Theorien in ihre
Theorie integrierten (z. B. Maslow, Miller, Pawlow,
Adorno, Erickson, Freud, Sullivan)
▪ prozessorientiertes Modell (geprägt von Erfahrungen in
psychiatrischer Krankenpflege)
▪ Aufgabe Pflegender: verschiedene Rollen einzunehmen
(Rolle der Unbekannten, Rolle der Hilfsperson,
Lehrerrolle, Führungsrolle, Stellvertreterrolle,
Beraterrolle)

vgl. Neumann-Ponesch 2014: 153 ff. 29


Joyce Travelbee

geb. 1926
Elemente der Theorie:
▪ Aufgabe der Pflegenden „Change Agent“
▪ „Human-to-human-Beziehung“ als Gegensatz zur
rollenbezogenen Pflege-Patienten-Beziehung
▪ Pflegekompetenz am Erreichen der Ziele sichtbar
▪ Ziel: Pflegebedarf der Patienten zu erfüllen

vgl. Neumann-Ponesch 2014: 119 f. 30


2 Pflegemodelle (1)

„Ein Modell ist nicht der gemeine Sachverhalt selbst.


Es entsteht durch Vereinfachung, Verkleinerung und
durch Akzentuierung wichtiger Strukturmerkmale.“

▪ Merkmale von Modellen:


− Reduktion der Realität
− Hervorheben bestimmter Perspektiven des sozialen
Umfelds
− Schaffung von Übersichtlichkeit

Neumann-Ponesch 2014: 60 ff. 31


2 Pflegemodelle (2)

Beispiele:
▪ Rahmenmodell ganzheitlich fördernder Prozesspflege
(Krohwinkel 1998)
▪ Roper-Logan-Tierney-Modell / basierend auf
Lebensaktivitäten (Roper, Logan, Tierney 1980-2009)

vgl. Neumann-Ponesch 2014: 60 ff. 32


Nancy Roper

geb. 1918 in Wetheral (England)


▪ Roper, Logan und Tierney erarbeiteten eine
Verbesserung von Ropers Modell (Veröffentlichung 1993)
▪ 5 wichtigste, miteinander in Verbindung stehende
Konzepte in ihrem Modell:
1. Lebensaktivitäten (LA)
2. Lebensspanne
3. Abhängigkeits-/Unabhängigkeits-Kontinuum
4. Faktoren, welche die Lebensaktivitäten beeinflussen
5. Individualität im Leben

vgl. Roper et al. 2009: 11 33


Das Roper-Logan-Tierney-Modell

▪ leicht verständlich, relevant, in der Pflegepraxis anwendbar


▪ hilft Lernenden, Denkweise über Leben und Pflege zu
entwickeln
▪ Fokus von Krankheit auf Gesundheit richten
▪ „Modelle sind abstrakte Systeme von globalen Konzepten.
Sie sind keine Theorie, sondern helfen, eine Theorie zu
entwickeln und das Denken zu strukturieren.“ (Ann
Marriner Tomey)
▪ in 8 Sprachen übersetzt
▪ RLT-Modell wurde in ganz Europa eingesetzt, außerdem in
Afrika, Australien, Indien, Ferner Osten, Südamerika

vgl. Roper et al. 2009: 11 f. 34


Vergleich
Lebensaktivitäten Aktivitäten des täglichen Lebens
(Roper/Logan/Tierney) (Juchli)
bezog sich auf Virgina Henderson (1966) und Nancy Roper (1976)

1. Für eine sichere Umgebung 1. Atmen


sorgen 2. Sich bewegen
2. Kommunizieren 3. Sich waschen und kleiden
3. Atmen 4. Essen und trinken
4. Essen und Trinken 5. Ausscheiden
5. Ausscheiden 6. Körpertemperatur regulieren
6. Sich sauber halten und kleiden 7. Für Sicherheit sorgen
7. Regulieren der Körpertemperatur 8. Ruhen und schlafen
8. Sich bewegen 9. Sich beschäftigen
9. Arbeiten und spielen 10. Kommunizieren
10. Seine Geschlechtlichkeit leben 11. Sich als Frau oder Mann fühlen und
11. Schlafen verhalten
12. Sterben 12. Sinn finden
▪ Geburt Tod
▪ Phasen:
− Säuglingsalter
− Kindheit
− Adoleszenz
− Erwachsenenalter
− Rentenalter
▪ nicht alle erleben sämtliche Phasen
▪ in verschiedenen Phasen bei den Lebensaktivitäten
unterschiedliches ausgeprägtes Maß an
Abhängigkeit/Unabhängigkeit

vgl. Roper et al. 2009: 73 f. 36


▪ jeder Mensch hat für jede LA ein Abhängigkeits-/
Unabhängigkeits-Kontinuum

vollständige Abhängigkeit vollständige Unabhängigkeit

▪ es gibt keinen absoluten Zustand der Unabhängigkeit


(beim Essen und Trinken z.B. abhängig von
Produzenten)

vgl. Roper et al. 2009: 74 ff. 37


1. Biologische
2. Psychologische
3. Soziokulturelle
(Kultur, Spiritualität, Religion und Ethik, Gemeinschaft, Rolle,
Status, Beziehungen, Soziale Gruppen, Soziale Schichtung und
Klasse)
4. Umgebungsabhängige
(Licht, Schallwellen, Klima, …)
5. Wirtschaftspolitische
(Staat, Gesetze, Wirtschaft)

vgl. Roper et al. 2009: 76 ff. 38


Individualität äußert sich z. B.:
▪ wie ein Mensch LA ausführt
▪ wie oft ein Mensch LA ausführt
▪ wo ein Mensch LA ausführt
▪ wann ein Mensch LA ausführt
▪ warum ein Mensch LA ausführt
▪ was der Mensch über die LA weiß
▪ was der Mensch in Bezug auf die LA glaubt
▪ welche Haltung der Mensch gegenüber der LA hat

vgl. Roper et al. 2009: 91 ff. 39


3 Pflegekonzepte

„Konzepte sind die kleinsten Bausteine einer Theorie


oder eines Modells.“

Beispiele:
▪ Pflegerischer Handlungsprozess aus Krohwinkels Rahmenmodell
ganzheitlich fördernder Prozesspflege (Krohwinkel 1998)
▪ Konzept „Bewältigung“ für Unfallverletzte am Universitätsspital
Zürich (Bühlmann 2009)

Neumann-Ponesch 2014: 58 40
Josi Bühlmann: „Bewältigung“ (1)

Konzept „Bewältigung“ für Unfallverletzte am


Universitätsspital Zürich
▪ Praxistheorie
▪ am integrierten Pflegemodell von S. Käppeli ausgerichtet
▪ Entwicklung aus der Praxis initiiert, Fragen von
Pflegenden mündeten in Entwicklungs- und
Forschungsauftrag
▪ Entwicklung des Konzepts „geglücktes Zusammenspiel
zwischen Wissenschaft und Praxis“

vgl. Neumann-Ponesch 2014: 196 ff. 41


Josi Bühlmann: „Bewältigung“ (2)

▪ Bewältigung „findet immer statt“


▪ aber: Wahrnehmung als pflegerische Aufgabe?
▪ Resultat subjektiver Bewertung im Bewältigungsprozess
von zentraler Bedeutung (steht nicht in Beziehung zur
objektiven Schwere des Unfalls)
▪ Pflegeassessment Unfallbewältigung (Basis- und
Fokusassessments)
▪ verschiedene Pflegediagnosen relevant
▪ Beispiele für Interventionen:
▪ Informieren über Verlauf der Traumabewältigung
▪ Gesprächsbedürfnis entsprechen
▪ psychiatrische Fachperson hinzuziehen

vgl. Neumann-Ponesch 2014: 196 ff. 42


Josi Bühlmann: „Bewältigung“ (3)

Praktische Umsetzung:
▪ Schulung neu eingetretener Pflegender
▪ Begleitung der Teams durch Pflegeexperten
(Fallbesprechung, Beratung)
▪ spezielle Förderung von 2 Pflegenden als
Ressourcenperson und Vorbild, unterstützen Kollegen
▪ Bezugspflege begünstigt
▪ Problem: Personalverknappung

vgl. Neumann-Ponesch 2014: 196 ff. 43


Umsetzungsmöglichkeiten

▪ Perspektiven der Zukunft: Patchworktheorien (einem


Problem mit Theoriepluralismus begegnen)
▪ Achtung! unterschiedliche Begriffe
▪ nicht alle Modelle zu Anwendung in ganz bestimmten
Pflegesituationen geeignet

vgl. Neumann-Ponesch 2014: 255 ff. 44


Zusammenfassung Theorien und Modelle

▪ nicht wahr oder falsch, sondern je nach Einsatzbereich


mehr oder weniger erklärend
▪ nie wertfrei
▪ nie allumfassend und alles erklärend
▪ je konkreter, desto beschränkter Erklärungspotential
▪ je konkreter, desto leichter empirisch überprüfbar
▪ sowohl für die Praxis, als auch für die Wissenschaft/
Theorie von Nutzen
▪ Klarheit von Begrifflichkeiten wichtig, wesentlich für
Vergleichbarkeit

Neumann-Ponesch 2014: 93 45
Organisationale und gesellschaftliche
Voraussetzungen für Theorie-Praxis-Transfer (1)
▪ Pflegeimmanente Wissensinhalte definieren!
„Die notwendige und wichtige Unterstützung einer
Bezugswissenschaft (wie die der Medizin) dient nicht der
Entwicklung eines eigenständigen Pflegekorpus.“
▪ organisatorischen Raum für Denkarbeit schaffen!
▪ Denken als Teil der Professionsarbeit – problematisch
qualifiziertes durch unqualifiziertes Personal zu ersetzen
▪ Eigenverantwortlichkeit! (Reflexion und Denken wichtig)
▪ Wissensmanagement derzeit eher zufällig als geplant
▪ Vorbildfunktion der Führungskräfte! (Streichen von
ritualisierten, ressourcenraubenden Handlungen – dafür
neue Konzepte implementieren)

vgl. Neumann-Ponesch 2014: 264 ff. 46


Organisationale und gesellschaftliche
Voraussetzungen für Theorie-Praxis-Transfer (2)

▪ Theorie- und Wissenstransfer an speziell ausgewählte


Personen mit speziellem Know-how geknüpft, in Praxis
integriert und vom Management beauftragt z. B.:
− Pflegeexperten
− Pflegeberater
− Qualitätsmanager
− Clinical Nurse Spezialists
− Advanced Nursing Practicioners
▪ Netzwerke bilden und leben
▪ Marketing
▪ politische Arbeit

vgl. Neumann-Ponesch 2014: 264 ff. 47


Zusammenfassung der Rahmenbedingungen

▪ geeignete Organisationsstruktur
▪ Festlegen interner Qualitätsstandards
▪ klare Zielvorgaben
▪ Vorbildfunktion
▪ transparente, realistische Leitbilder
▪ Zugriff auf Wissen ermöglichen
▪ zielorientiertes Marketing
▪ Notwendigkeit, Stärken und Schwächen von Modellen
und Theorien in realen Pflegesituationen überprüfen

vgl. Neumann-Ponesch 2014: 270 48


Bedeutung von EBN im Wissenstransfer (1)

▪ Hierarchie der Evidenz beachten!


▪ Hierarchie nach Gray (1997) – absteigenden Evidenz:
− RCT
− nicht randomisierte Kohortenstudien, Verlaufsstudien, Fallstudien,
Kontrollstudien
− Studien mehrerer Forschungsgruppen
− Expertenmeinungen, deskriptive Studien
▪ Hierarchie nach Gyatt et al. (1995) – absteigenden Evidenz:
− RCT
− Kohortenstudien
− Fallkontrollstudien
− Überkreuzstudien
− Fallberichte

vgl. Neumann-Ponesch 2014: 281 ff. 49


Bedeutung von EBN im Wissenstransfer (2)

▪ Kritik:
− Pflege nach „Schema F“
− individuelle Komponenten und Softkomponenten verschwinden
− qualitative Forschung unterbewertet – besondere Bedeutung für
Pflege
− „naturwissenschaftliche Zwangsjacke“
▪ EBN auf Theorien mittlerer Reichweite beschränkt
▪ Warum EBN?
− Professionalität
− Effizienzsteigerung
− Effektivitätskontrolle

vgl. Neumann-Ponesch 2014: 281 ff. 50


Bedeutung von EBN im Wissenstransfer (3)

Voraussetzungen:
▪ berufliches Selbstverständnis, Pflege ständig zu
verbessern
▪ berufliches Selbstverständnis, in Pflege auch kognitive
Arbeit zu sehen
▪ kontinuierliche Forschung
▪ Fortschreiten der Akademisierung
▪ Zugang zu Datenbanken und Internet, sowie das Know-
how, diese zu nutzen

vgl. Neumann-Ponesch 2014: 284 51


5 Professionalität (1)

▪ im Unterschied zum Beruf: Tätigkeitsprofil das von der


Gesellschaft mit sozialer und materieller Anerkennung
versehen wird
▪ Merkmale nach (Weidner und Voges):
− längerfristige Spezialausbildung, die an einer
Wissenschaftsdisziplin ausgerichtet ist
− Berufsangehörige an spezifische ethische und rechtliche Normen
gebunden
− Berufsverband mit Möglichkeit der Selbstverwaltung,
Disziplinargewalt zur Sicherung fachlicher Standards und
Einflussnahme auf die Rekrutierung des Nachwuchses
− Tätigkeit richtet sich nach dem Wohl der Allgemeinheit und
zentralen gesellschaftlichen Werten wie Wahrung von Gesundheit,
Gerechtigkeit oder Religiosität und weniger dem privaten Nutzen
der Berufsangehörigen

Fleischmann: 2009 52
5 Professionalität (2)

▪ weitere Merkmale nach (Weidner und Voges):


− Expertenstatus für die persönliche und sachliche Entscheidung
mit gleichzeitiger Autonomie über die Inhalte und Bedingungen
des beruflichen Handelns gegenüber Staat und Markt
(Definitions- und Behandlungsmonopol) und eine gesetzlich
geregelte Abgrenzung gegenüber anderen Berufsgruppen
(Tätigkeitshalthalte)
− Leistungsvergütung nach generell-abstrakten Regeln (z. B.
Gebühren oder festes Honorar), wobei der Erfolg nicht an der
Einkommenshöhe gemessen wird, sondern eher an Titeln,
Orden und Ämtern
− innerhalb des Berufes Hierarchien mit unterschiedlichen
Qualifikationen (zertifizierte Weiterbildung)

Fleischmann: 2009 53
5 Professionalität (3)

▪ 4 Haupttypen von Professionen:


− Established professions
z. B. Mediziner, Juristen, Theologen (theoretisch-akademische
Basis, ethischer Verhaltenskodex)
− New professions
z. B. Chemiker, Ingeneure (theoretisch-akademische Basis,
kein Ehrenkodex)
− Semi-professions
z. B. Pflegekräfte, Optiker, Sozialarbeiter (gleichen fehlendes
Studium mit technischen Kenntnissen und praktischen
Fähigkeiten aus)
− Would-be professions
z. B. Verkäufer, Vertreter
▪ eher als Kontinuum zu sehen

Fleischmann: 2009 54
5 Professionalität (4)

▪ Professionalisierung: Vorgang, der die genannten Ziele


zu erreichen versucht
▪ inzwischen erreicht: im Erziehungs- und Bildungswesen,
Psychologie
▪ Mediziner inzwischen Tendenz zur
Deprofessionalisierung durch:
− Technikorientierung
− Vernachlässigung der Persönlichkeit des zu Betreuenden
− gesellschaftliche und ökonomischen Einflüsse
− Emporstreben anderer Berufsgruppen im Gesundheitswesen
▪ Pflege nutzt das (Menschlichkeit, Ganzheitlichkeit) -
Konkurrenz

Fleischmann: 2009 55
5 Professionalität (5)

Professionalisierung in Bezug auf die Pflege


▪ Wissenschaftsdisziplin: ca. 50 pflegebezogene Studiengänge an
Universitäten und Fachhochschulen
▪ International Council of Nurses (ICN) hat bereits 1953 einen
Ehrenkodex formuliert, aber in der Praxis findet sich keine
Verpflichtung der Einhaltung
https://www.wege-zur-pflege.de/fileadmin/daten/Pflege_Charta/Schulungsmaterial/Modul_5/Weiterfu%CC%88hrende_Materialien/M5-ICN-Ethikkodex-DBfK.pdf

Berufsverband:
− Deutsche Berufsverband für Krankenpflege (DBfK)
− Deutsche Pflegeverband e. V. (DPV)
− Deutsche Berufsverband für Altenpflege (DBVA)
− Verband Bundesarbeitsgemeinschaft Leitender Pflegepersonen e.
V. (BALK)
− auch für weitere (derzeit 15 Mitgliedsverbände) fungiert der
Deutsche Pflegerat e. V. (DPR) als Dachverband
aber: keine Selbstverwaltung, keine Disziplinargewalt

Fleischmann: 2009 56
5 Professionalität (6)

Professionalisierung in Bezug auf die Pflege


▪ Pflegekammer:
− soll Vorbehaltstätigkeiten der Pflege formulieren und gesetzlich
verankern lassen
− Pflegeinitiativen in die Versorgungsstruktur einbinden und für die
Umsetzung von Pflegestandards sorgen
− Berufsbild definieren
− Zulassungen zu- und auch aberkennen können
− Lizenzen und Zertifikationen für Aus- und Weiterbildung
vergeben
− sich an Gesetzgebungsverfahren und deren Umsetzung
beteiligen
− Gebührenordnung erstellen
− Interessen der Pflegenden in der Gesundheitspolitik durchsetzen
Fleischmann: 2009 57
5 Professionalität (7)

Vorbehaltstätigkeiten:

▪ Erhebung und Feststellung des individuellen Pflegebedarfs


▪ Organisation, Gestaltung und Steuerung des Pflegeprozesses
▪ Analyse, Evaluation, Sicherung und Entwicklung der Qualität der
Pflege

Pflegeberufegesetz 2017/2020 58
Pflegekammern in Deutschland

Stand Oktober 2020

DBfK: 2020 59
Aufgaben Berufsverband Pflegekammer
Gewerkschaft

DBfK: 2019 60
5 Professionalität (8)

Professionalisierung in Bezug auf die Pflege


▪ freiwillige Registrierung für beruflich Pflegende
− Erfassung von Anzahl der in der Berufsgruppe tätigen,
Qualifikationen, Einsatzorte – diese sollen berufspolitische
Argumente zur Bedarfsermittlung liefern
− Bereitschaft zur Fortbildung
− Verpflichtung durch Pflegekammer möglich
− derzeit etwa 8.800 Pflegende freiwillig registriert, d. h. von
1,2 Millionen Pflegenden in Deutschland weniger als 1 %!
▪ „Mit der Verberuflichung zeigte sich der Wandel zum ärztlichen
Hilfsberuf.“
derzeit Kriterien der Professionalisierung nicht erreicht!

Fleischmann: 2009 61
Entwicklung und Stand der Akademisierung

▪ internationalen Vergleich: Akademisierung in


Deutschland erst spät: bis auf einen Studiengang (1963
in der damaligen DDR: Diplom-Medizinpädagogik an der
Universität Halle), dann erst zu Beginn der 1990er-Jahre
großer Schub der Akademisierung – vorerst an
Fachhochschulen, Schwerpunkte: Management und
Pädagogik
▪ Akademisierung ist für Professionalisierung notwendig,
aber nicht ausreichend!

Fleischmann: 2009 62
Studiengänge in Deutschland

„In Deutschland gibt es ein breites pflegewissenschaftliches


Studienangebot mit etwa 37 grundständigen
pflegeausbildenden Studiengängen und etwa 110 bis 120
pflegebezogenen Studiengängen.“

DBfK: 2019 63
Prüfungsschwerpunkte

Professionalität/Professionalisierung
Literatur (1)

Bühlmann, Josi (2014). Das Konzept „Bewältigung“ für Unfallverletzte am


Universitätsspital in Zürich nach Josi Bühlmann. In: Neumann-Ponesch,
Silvia (Hrsg.): Modelle und Theorien in der Pflege. (196-204). 3. Auflage.
Wien: facultas.

Deutscher Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) (2019): Der Weg zur


Pflegekammer in den einzelnen Bundesländern.
https://www.dbfk.de/de/themen/Pflegekammer.php [06.01.2022]

Fleischmann, Nina (2009). Pflege als Profession? In: intensiv 17, 168-176.

Institut für Gesundheits- und Pflegewissenschaft Humboldt-Universität


Berlin (2014): Geschichte. http://igpw.charite.de/institut/geschichte/ [Stand:
20.02.2014]

66
Literatur (2)

Institut für Gesundheits- und Pflegewissenschaft Martin-Luther-


Universität Halle-Wittenberg (2014): „Über das Institut“.
http://www.medizin.uni-halle.de [Stand: 20.02.2014]

Käppeli, Sylvia (1988): Pflege und Pflegetheorien. In: Krankenpflege 1.


(5-8). Frankfurt.

Neumann-Ponesch, Silvia (2014): Modelle und Theorien in der Pflege. 3.


Auflage. Wien: facultas.

67
Literatur (3)

Gesetz über die Pflegeberufe (Pflegeberufegesetz - PflBG) (2017,


aktualisiert 2020)

Pflegeportal (2014): Persönlichkeiten in der Pflege.


http://www.pflegeportal.ch/pflegeportal/Persoenlichkeiten_in_der_Pflege.
[Stand: 21.02.2014]

Roper, Nancy/Logan, Winifred W. /Tierney, Alison J. (2009):


Das Roper-Logan-Tierney-Modell / basierend auf Lebensaktivitäten
(LA). 2. korr. und erg. Auflage. Bern: Huber.

68

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