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DEUTSCHE NORM Dezember 2018

DIN EN 13445-3
D
ICS 23.020.30 Ersatz für
DIN EN 13445-3:2017-12,
DIN EN 13445-3/A3:2017-11 und
DIN EN 13445-3/A4:2018-05

Unbefeuerte Druckbehälter –
Teil 3: Konstruktion;
Deutsche Fassung EN 13445-3:2014, nur auf CD-ROM
Unfired pressure vessels –
Part 3: Design;
German version EN 13445-3:2014, only on CD-ROM
Récipients sous pression non soumis à la flamme –
Externe elektronische Auslegestelle-Beuth-Hochschulbibliothekszentrum des Landes Nordrhein-Westfalen (HBZ)-KdNr.227109-ID.KUIQKFLF88GKNDE8QZ2IKCSF.1-2020-11-06 18:57:17

Partie 3: Conception;
Version allemande EN 13445-3:2014, seulement en CD-ROM

Gesamtumfang 877 Seiten

DIN-Normenausschuss Chemischer Apparatebau (FNCA)

© DIN Deutsches Institut für Normung e. V. · Jede Art der Vervielfältigung, auch auszugsweise, Preisgruppe 52
nur mit Genehmigung des DIN Deutsches Institut für Normung e. V., Berlin, gestattet.
Alleinverkauf der Normen durch Beuth Verlag GmbH, 10772 Berlin
www.din.de
www.beuth.de
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a 11.18 2897137
DIN EN 13445-3:2018-12

Nationales Vorwort
Dieses Dokument (EN 13445-3:2014) wurde vom Technischen Komitee CEN/TC 54 „Unbefeuerte
Druckbehälter“ erarbeitet, dessen Sekretariat von BSI (Vereinigtes Königreich) gehalten wird. Das
zuständige deutsche Gremium ist der Arbeitsausschuss NA 012-00-05 AA „Unbefeuerte Druckbehälter“ im
DIN-Normenausschuss Chemischer Apparatebau (FNCA).

Dieser Teil von DIN EN 13445 enthält alle in Zusammenhang mit der Konstruktion für Druckgeräte nach
dieser Europäischen Norm relevanten Festlegungen.

DIN EN 13445 besteht unter dem allgemeinen Titel Unbefeuerte Druckbehälter aus den folgenden Teilen:

 Teil 1: Allgemeines
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 Teil 2: Werkstoffe

 Teil 3: Konstruktion

 Teil 4: Herstellung

 Teil 5: Inspektion und Prüfung

 Teil 6: Anforderungen an die Konstruktion und Herstellung von Druckbehältern und Druckbehälterteilen
aus Gusseisen mit Kugelgraphit

 Teil 8: Zusätzliche Anforderungen an Druckbehälter aus Aluminium und Aluminiumlegierungen

 Teil 10: Zusätzliche Anforderungen an Druckbehälter aus Nickel und Nickellegierungen

Änderungen

Gegenüber DIN EN 13445-3:2017-12, DIN EN 13445-3/A3:2017-11 und DIN EN 13445-3/A4:2018-05


wurden folgende Änderungen vorgenommen:

a) redaktionell überarbeitet;

b) der Unterabschnitt 9.7.2.4 „Ausschnitte in elliptischen und torisphärischen Böden“ wurde überarbeitet;

c) der Abschnitt 15 „Rechteckige Behälter“ wurde überarbeitet.

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DIN EN 13445-3:2018-12

Frühere Ausgaben

DIN EN 13445-3: 2002-08, 2003-05, 2003-11, 2010-02, 2010-12, 2011-12, 2012-12, 2013-12, 2014-12,
2015-12, 2016-12, 2017-12
DIN EN 13445-3/A4: 2005-10, 2018-05
DIN EN 13445-3/A5: 2006-05
DIN EN 13445-3/A6: 2006-06
DIN EN 13445-3/A8: 2006-07
DIN EN 13445-3/A11: 2007-03
DIN EN 13445-3/A2: 2007-07, 2014-03, 2016-11
DIN EN 13445-3/A3: 2007-07, 2017-11
DIN EN 13445-3/A1: 2007-09, 2012-08, 2015-05
DIN EN 13445-3/A17: 2008-04
DIN EN 13445-3/A10: 2008-10
DIN EN 13445-3/A16: 2009-02
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DIN EN 13445-3:2018-12

— Leerseite —
EUROPÄISCHE NORM EN 13445-3
EUROPEAN STANDARD
NORME EUROPÉENNE September 2014

ICS 23.020.30 Ersatz für EN 13445-3:2009

Deutsche Fassung

Unbefeuerte Druckbehälter - Teil 3: Konstruktion

Unfired pressure vessels - Part 3: Design Récipients sous pression - Partie 3: Conception

Diese Europäische Norm wurde vom CEN am 19. August 2014 angenommen.

Die CEN-Mitglieder sind gehalten, die CEN/CENELEC-Geschäftsordnung zu erfüllen, in der die Bedingungen festgelegt sind, unter denen
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dieser Europäischen Norm ohne jede Änderung der Status einer nationalen Norm zu geben ist. Auf dem letzten Stand befindliche Listen
dieser nationalen Normen mit ihren bibliographischen Angaben sind beim Management-Zentrum des CEN-CENELEC oder bei jedem CEN-
Mitglied auf Anfrage erhältlich.

Diese Europäische Norm besteht in drei offiziellen Fassungen (Deutsch, Englisch, Französisch). Eine Fassung in einer anderen Sprache,
die von einem CEN-Mitglied in eigener Verantwortung durch Übersetzung in seine Landessprache gemacht und dem Management-Zentrum
mitgeteilt worden ist, hat den gleichen Status wie die offiziellen Fassungen.

CEN-Mitglieder sind die nationalen Normungsinstitute von Belgien, Bulgarien, Dänemark, Deutschland, der ehemaligen jugoslawischen
Republik Mazedonien, Estland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Irland, Island, Italien, Kroatien, Lettland, Litauen, Luxemburg, Malta,
den Niederlanden, Norwegen, Österreich, Polen, Portugal, Rumänien, Schweden, der Schweiz, der Slowakei, Slowenien, Spanien, der
Tschechischen Republik, der Türkei, Ungarn, dem Vereinigten Königreich und Zypern.

EUROPÄISCHES KOMITEE FÜR NORMUNG


EUROPEAN COMMITTEE FOR STANDARDIZATION
COMITÉ EUROPÉEN DE NORMALISATION

CEN-CENELEC Management-Zentrum: Avenue Marnix 17, B-1000 Brüssel

© 2014 CEN Alle Rechte der Verwertung, gleich in welcher Form und in welchem Ref. Nr. EN 13445-3:2014 D
Verfahren, sind weltweit den nationalen Mitgliedern von CEN vorbehalten.
DIN EN 13445-3:2018-12
EN 13445-3:2014 (D)
Ausgabe 5 (2018-07)

Inhalt Seite

Vorwort ............................................................................................................................................................... 6

1 Anwendungsbereich .............................................................................................................................8
2 Normative Verweisungen ......................................................................................................................8
3 Definitionen ............................................................................................................................................9
4 Symbole und Abkürzungen ................................................................................................................11
5 Grundlegende Auslegungskriterien ..................................................................................................13
5.1 Allgemeines ..........................................................................................................................................13
5.2 Schutz vor Korrosion und Erosion ....................................................................................................13
5.3 Lastfälle ................................................................................................................................................15
5.4 Konstruktions- und Berechnungsverfahren .....................................................................................19
5.5 Wanddickenberechnungen (DBF) ......................................................................................................20
5.6 Schweißnahtfaktor ...............................................................................................................................21
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5.7 Gestaltungsforderungen für Schweißverbindungen .......................................................................22


6 Maximal zulässige Werte für Berechnungsnennspannungen an drucktragenden Teilen ...........25
6.1 Allgemeines ..........................................................................................................................................25
6.2 Stähle (außer Gusseisen), außer austenitische Stähle nach 6.4 und 6.5, mit einer
Mindestbruchdehnung nach der zutreffenden technischen Werkstoffnorm von weniger
als 30 % .................................................................................................................................................26
6.3 Alternatives Verfahren für Stähle (außer Gusseisen), außer austenitische Stähle nach 6.4
und 6.5, mit einer Mindestbruchdehnung nach der zutreffenden technischen
Werkstoffnorm von weniger als 30 % ................................................................................................26
6.4 Austenitische Stähle (außer Gusseisen) von 30 % bis 35 % Bruchdehnung nach der
maßgeblichen Werkstoffnorm ............................................................................................................27
6.5 Austenitische Stähle (außer Gusseisen) von 35 % (und mehr) Bruchdehnung nach
zugehöriger Werkstoffnorm................................................................................................................27
6.6 Stahlgussstücke ..................................................................................................................................28
7 Schalen unter Innendruck...................................................................................................................29
7.1 Allgemeines ..........................................................................................................................................29
7.2 Zusätzliche Definitionen .....................................................................................................................29
7.3 Zusätzliche Symbole und Abkürzungen ...........................................................................................29
7.4 Zylinder- und Kugelschalen................................................................................................................29
7.5 Gewölbte Böden ..................................................................................................................................30
7.6 Kegelschalen und Kegelböden ..........................................................................................................35
7.7 Stutzen im Krempenbereich ...............................................................................................................43
8 Schalen unter Außendruck .................................................................................................................48
8.1 Zweck ....................................................................................................................................................48
8.2 Zusätzliche Definitionen .....................................................................................................................48
8.3 Zusätzliche Symbole und Abkürzungen ...........................................................................................48
8.4 Allgemeines ..........................................................................................................................................51
8.5 Zylinderschalen ...................................................................................................................................52
8.6 Kegelschalen ........................................................................................................................................73
8.7 Kugelschalen .......................................................................................................................................81
8.8 Behälterböden ......................................................................................................................................82
9 Ausschnitte in Schalen und Böden ...................................................................................................83
9.1 Zweck ....................................................................................................................................................83
9.2 Zusätzliche Definitionen .....................................................................................................................83
9.3 Zusätzliche Symbole und Abkürzungen ...........................................................................................84
9.4 Allgemeines ..........................................................................................................................................87
9.5 Einzelausschnitte ................................................................................................................................99
9.6 Mehrfachausschnitte .........................................................................................................................115
9.7 Ausschnitte in der Nähe von Störstellen der Schale .....................................................................125

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DIN EN 13445-3:2018-12
EN 13445-3:2014 (D)
Ausgabe 5 (2018-07)

10 Ebene Böden...................................................................................................................................... 133


10.1 Anwendungsbereich ......................................................................................................................... 133
10.2 Zusätzliche Begriffe .......................................................................................................................... 133
10.3 Zusätzliche Symbole und Abkürzungen ......................................................................................... 133
10.4 An Zylinderschalen angeschweißte runde ebene Böden ohne Ausschnitte .............................. 135
10.5 Verschraubte runde ebene Böden ohne Ausschnitte ................................................................... 142
10.6 Runde ebene Böden mit Ausschnitten ........................................................................................... 146
10.7 Nicht runde oder ringförmige ebene Böden ................................................................................... 150
11 Flansche ............................................................................................................................................. 154
11.1 Zweck .................................................................................................................................................. 154
11.2 Zusätzliche Definitionen ................................................................................................................... 154
11.3 Zusätzliche Symbole und Abkürzungen ......................................................................................... 154
11.4 Allgemeines ....................................................................................................................................... 157
11.5 Flansche mit innenliegender Dichtung ........................................................................................... 161
11.6 Flansche mit durchgehender Weichstoffringdichtung.................................................................. 176
11.7 Dichtgeschweißte Flansche ............................................................................................................. 179
11.8 Innenliegende Flansche mit innenliegender Dichtung .................................................................. 179
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11.9 Innenliegende Flansche mit durchgehender Weichstoffdichtung ............................................... 182


11.10 Flansche mit durchgehender Dichtfläche in Kraftnebenschluss ................................................. 186
12 Tellerböden (verschraubte gewölbte Böden) ................................................................................. 189
12.1 Zweck .................................................................................................................................................. 189
12.2 Zusätzliche Definitionen ................................................................................................................... 189
12.3 Zusätzliche Symbole und Abkürzungen ......................................................................................... 189
12.4 Allgemeines ....................................................................................................................................... 189
12.5 Tellerböden mit innenliegender Dichtung ...................................................................................... 189
12.6 Tellerböden mit durchgehender Dichtung ...................................................................................... 191
13 Wärmeaustauscher-Rohrböden ....................................................................................................... 193
13.1 Zweck .................................................................................................................................................. 193
13.2 Zusätzliche Definitionen ................................................................................................................... 193
13.3 Zusätzliche Symbole und Abkürzungen ......................................................................................... 193
13.4 U-Rohr-Wärmeaustauscher .............................................................................................................. 196
13.5 Festkopf-Wärmeaustauscher ........................................................................................................... 210
13.6 Schwimmkopf-Wärmeaustauscher.................................................................................................. 238
13.7 Eigenschaften von Rohrböden ........................................................................................................ 255
13.8 Höchstzulässige Berechnungsspannung an der Verbindung zwischen Rohr und
Rohrboden ......................................................................................................................................... 262
13.9 Höchstzulässige Knickspannung der Rohre .................................................................................. 263
13.10 Auslegung des Rohrbodenflansches mit schmaler Dichtfläche .................................................. 266
13.11 Auslegung des Rohrbodenflansches mit vollflächiger Dichtung ................................................ 269
13.12 Spezielle Rohr-Rohrboden-Schweißverbindungen ....................................................................... 272
14 Kompensatoren ................................................................................................................................. 275
14.1 Zweck .................................................................................................................................................. 275
14.2 Zusätzliche Definitionen ................................................................................................................... 275
14.3 Zusätzliche Symbole und Abkürzungen ......................................................................................... 277
14.4 Geltungsbereich ................................................................................................................................ 279
14.5 Unverstärkte Kompensatoren mit U-förmigem Profil .................................................................... 281
14.6 Verstärkte Kompensatorbälge mit U-förmigem Profil ................................................................... 295
14.7 Torusbälge (Kompensatoren mit torusförmigem Wellenprofil) ................................................... 303
14.8 Herstellung ......................................................................................................................................... 310
14.9 Inspektion und Prüfung .................................................................................................................... 312
14.10 Kompensatoren unter Einwirkung von Axial-, Lateral- oder Angularbewegungen ................... 314
15 Rechteckige Druckbehälter .............................................................................................................. 319
15.1 Allgemeines ....................................................................................................................................... 319
15.2 Zusätzliche Definitionen ................................................................................................................... 319
15.3 Zusätzliche Symbole und Abkürzungen ......................................................................................... 319
15.4 Allgemeines ....................................................................................................................................... 322

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DIN EN 13445-3:2018-12
EN 13445-3:2014 (D)
Ausgabe 5 (2018-07)

15.5 Unverstärkte Behälter .......................................................................................................................322


15.6 Verstärkte Druckbehälter ..................................................................................................................330
15.7 Öffnungen ........................................................................................................................................ 334e
16 Andere Einwirkungen als Druck ......................................................................................................335
16.1 Allgemeines ........................................................................................................................................335
16.2 Zusätzliche Definitionen ...................................................................................................................335
16.3 Zusätzliche Symbole und Abkürzungen .........................................................................................336
16.4 Äußere Lasten an Stutzen in Kugelschalen ....................................................................................337
16.5 Lokale Lasten an Stutzen in Zylinderschalen .................................................................................347
16.6 Streckenlasten ...................................................................................................................................355
16.7 Aufhängeösen ....................................................................................................................................361
16.8 Liegende Behälter auf Sätteln ..........................................................................................................365
16.9 Liegende Behälter mit Ringlagerung ...............................................................................................379
16.10 Stehende Behälter mit Tragpratzen .................................................................................................384
16.11 Stehende Behälter auf Stützfüßen ...................................................................................................389
16.12 Stehende Behälter auf Standzargen ................................................................................................391
16.13 Stehende Behälter mit Ringlagerung ..............................................................................................422
Externe elektronische Auslegestelle-Beuth-Hochschulbibliothekszentrum des Landes Nordrhein-Westfalen (HBZ)-KdNr.227109-ID.KUIQKFLF88GKNDE8QZ2IKCSF.1-2020-11-06 18:57:17

16.14 Globale Lasten ...................................................................................................................................433


17 Vereinfachte Berechnung der Ermüdungslebensdauer ................................................................438
17.1 Zweck ..................................................................................................................................................438
17.2 Zusätzliche Definitionen ...................................................................................................................438
17.3 Zusätzliche Symbole und Abkürzungen .........................................................................................440
17.4 Bedingungen für die Anwendbarkeit ...............................................................................................441
17.5 Allgemeines ........................................................................................................................................442
17.6 Ermittlung der zulässigen Anzahl von Druckzyklen ......................................................................447
17.7 Berechnungsregel .............................................................................................................................472
17.8 Konstruktion und Fertigung .............................................................................................................472
17.9 Prüfung ...............................................................................................................................................473
18 Ausführliche Berechnung der Ermüdungslebensdauer................................................................474
18.1 Zweck ..................................................................................................................................................474
18.2 Zusätzliche Definitionen ...................................................................................................................474
18.3 Zusätzliche Symbole und Abkürzungen .........................................................................................477
18.4 Geltungsbereich ................................................................................................................................479
18.5 Allgemeines ........................................................................................................................................481
18.6 Geschweißte Bauteile........................................................................................................................483
18.7 Ungeschweißte Bauteile und Schrauben ........................................................................................488
18.8 Korrekturfaktoren zur Berücksichtigung von Spannungen im überelastischen Bereich ..........491
18.9 Ermüdung ...........................................................................................................................................493
18.10 Ermüdungsfestigkeit geschweißter Bauteile ..................................................................................496
18.11 Ermüdungsfestigkeit ungeschweißter Bauteile .............................................................................517
18.12 Ermüdungsfestigkeit von Stahlschrauben .....................................................................................522
19 Auslegung im Zeitstandbereich .......................................................................................................525
19.1 Zweck ..................................................................................................................................................525
19.2 Zusätzliche Begriffe...........................................................................................................................525
19.3 Zusätzliche Symbole und Abkürzungen .........................................................................................525
19.4 Auslegung im Zeitstandbereich .......................................................................................................526
19.5 Berechnungsnennspannung im Zeitstandbereich .........................................................................526
19.6 Schweißnahtfaktor im Zeitstandbereich .........................................................................................531
19.7 Überwiegend ruhende Druckbelastungen im Zeitstandbereich ...................................................531
19.8 Auslegung nach Formeln DBF .........................................................................................................531
20 Regeln für die Auslegung von verstärkten ebenen Wänden ........................................................535
20.1 Allgemeines ........................................................................................................................................535
20.2 Verankerte ebene Wände ..................................................................................................................535
20.3 Zusätzliche Symbole für verankerte ebene Wände ........................................................................535
20.4 Erforderliche Wanddicke für verankerte ebene Wände .................................................................535
20.5 Erforderliche Maße und Anordnung von Stehbolzen und Ankern ...............................................535
20.6 Anforderungen für Stehbolzen mit Gewinde ..................................................................................536
20.7 Anforderungen für eingeschweißte Stehbolzen und geschweißte Anker ...................................536
20.8 Tabellen für verankerte ebene Wände .............................................................................................537
20.9 Bilder/Verankerte ebene Wandungen ..............................................................................................538
4
DIN EN 13445-3:2018-12
EN 13445-3:2014 (D)
Ausgabe 5 (2018-07)

21 Runde ebene Böden mit radialen Verstärkungsrippen ................................................................. 541


21.1 Zweck .................................................................................................................................................. 541
21.2 Zusätzliche Begriffe .......................................................................................................................... 541
21.3 Zusätzliche Symbole und Abkürzungen ......................................................................................... 543
21.4 Böden ohne zusätzliches Umfangsmoment ................................................................................... 544
21.5 Böden mit zusätzlichem Umfangsmoment ..................................................................................... 546
21.6 Ausschnitte ........................................................................................................................................ 548
21.7 Schweißnähte .................................................................................................................................... 548
21.8 Zentrierring ........................................................................................................................................ 549
22 Statische Berechnung hoher stehender Behälter auf Standzargen ............................................ 550
22.1 Allgemeines ....................................................................................................................................... 550
22.2 Zusätzliche Begriffe .......................................................................................................................... 550
22.3 Zusätzliche Symbole und Abkürzungen ......................................................................................... 551
22.4 Lasten ................................................................................................................................................. 552
22.5 Lastkombinationen............................................................................................................................ 555
22.6 Spannungsberechnung für Druckbehälterschalen und Standzargen ......................................... 558
22.7 Auslegung der Schweißnaht zwischen Standzarge und Druckbehälter (an gewölbtem
Externe elektronische Auslegestelle-Beuth-Hochschulbibliothekszentrum des Landes Nordrhein-Westfalen (HBZ)-KdNr.227109-ID.KUIQKFLF88GKNDE8QZ2IKCSF.1-2020-11-06 18:57:17

Boden oder zylindrischer Schale) ................................................................................................... 558


22.8 Auslegung von Verankerungsschrauben und der Bodenringanordnung ................................... 558
22.9 Fundamentlasten ............................................................................................................................... 559
Anhang A (normativ) Anforderungen an die Ausführung von drucktragenden
Schweißverbindungen ...................................................................................................................... 560
Anhang B (normativ) Analytischer Zulässigkeitsnachweis – Direktes Verfahren .................................. 584
Anhang C (normativ) Verfahren der Spannungskategorien für die Auslegung mit
Analyseverfahren .............................................................................................................................. 614
Anhang D (informativ) Prüfung der Form von Druckbehältern unter Außendruck ............................... 633
Anhang E (normativ) Verfahren zur Berechnung der Unrundheit von Zylinder- und Kegelschalen ... 640
Anhang F (normativ) Zulässiger Außendruck für Druckbehälter mit toleranzüberschreitender
Unrundheit ......................................................................................................................................... 643
Anhang G (normativ) Alternativverfahren zur Auslegung von Flanschen und
Flanschverbindungen mit Dichtung ................................................................................................ 645
Anhang GA (informativ) Alternativverfahren zur Auslegung von Flanschen und
Flanschverbindungen mit Dichtung ................................................................................................ 692
Anhang H (informativ) Dichtungsbeiwerte m und y ................................................................................. 755
Anhang I (informativ) Zusätzliche Angaben zu Rohrböden für Wärmeaustauscher............................. 758
Anhang J (normative) Alternativverfahren zur Auslegung von Rohrböden für Wärmeaustauscher ... 762
Annex K (informativ) ...................................................................................................................................... 807
Annex L (informativ) Berechnungsgrundlage für andere Einwirkungen als Druck ............................... 813
Annex M (informativ) Überwachung im Betrieb von Behältern, die im Ermüdungsbereich bzw.
Zeitstandbereich betrieben werden ................................................................................................. 815
Anhang N (informativ) Literaturhinweise zu Abschnitt 18 ....................................................................... 818
Anhang O (informativ) Physikalische Eigenschaften von Stahl............................................................... 819
Anhang P (normativ) Klassifizierung von Einzelheiten von Schweißnähten, die unter
Verwendung von Hauptspannungen zu beurteilen sind ............................................................... 827
Anhang Q (normativ) Vereinfachte Methode zur Berechnung der Werkstoffermüdung für
ungeschweißte Bereiche .................................................................................................................. 840
Anhang R (informativ) Koeffizienten für Kriechbruch-Modellgleichungen für die Extrapolation
der Kriechbruchfestigkeit ................................................................................................................. 841
Anhang S (informativ) Extrapolation der Berechnungsnennspannung auf der Basis des
zeitunabhängigen Werkstoffverhaltens im Zeitstandbereich ....................................................... 845
Anhang T (normativ) Auslegung nach experimentellen Verfahren .......................................................... 851
Anhang Y Entwicklung der EN 13445-3........................................................................................................ 864
Anhang ZA (informativ) Zusammenhang zwischen dieser Europäischen Norm und den
grundlegenden Anforderungen der Richtlinie 2014/68/EG ........................................................... 865
5
DIN EN 13445-3:2018-12
EN 13445-3:2014 (D)
Ausgabe 5 (2018-07)

Vorwort
Dieses Dokument (EN 13445-3:2014) wurde vom Technischen Komitee CEN/TC 54 „Unbefeuerte Druckbehalter“
erarbeitet, dessen Sekretariat vom BSI gehalten wird.

Diese Europäische Norm muss den Status einer nationalen Norm erhalten, entweder durch Veröffentlichung eines
identischen Textes oder durch Anerkennung bis Dezember 2014, und etwaige entgegenstehende nationale
Normen müssen bis Dezember 2014 zurückgezogen werden.

Es wird auf die Möglichkeit hingewiesen, dass einige Texte dieses Dokuments Patentrechte berühren können. CEN
[und/oder CENELEC] sind nicht dafür verantwortlich, einige oder alle diesbezüglichen Patentrechte zu
identifizieren.
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Dieses Dokument wurde unter einem Mandat erarbeitet, das die Europäische Kommission und die Europäische
Freihandelszone dem CEN erteilt haben, und unterstützt grundlegende Anforderungen der EU- Richtlinien.

Für den Zusammenhang mit EU-Richtlinien siehe informativen Anhang ZA, der Bestandteil dieses Dokumentes ist.

Diese Europäische Norm über „Unbefeuerte Druckbehälter“ umfasst die folgenden Teile:

 Teil 1: Allgemeines

 Teil 2: Werkstoffe

 Teil 3: Konstruktion

 Teil 4: Herstellung

 Teil 5: Inspektion und Prüfung

 Teil 6: Anforderungen an die Konstruktion und Herstellung von Druckbehältern und Druckbehälterteilen aus
Gusseisen mit Kugelgraphit

 CR 13445-7 Unbefeuerte Druckbehälter — Teil 7: Anleitung für den Gebrauch des


Konformitätsbewertungsverfahrens

 Teil 8: Zusätzliche Anforderungen an Druckbehälter aus Aluminium und Aluminiumlegierungen

 CEN/TR 13445-9 Unbefeuerte Druckbehälter — Teil 9: Gegenüberstellung der EN 13445-Normenreihe und


ISO 16528.

 Teil 10: Zusätzliche Anforderungen an Druckbehälter aus Nickel und Nickellegierungen

Obwohl alle Teile dieser Norm einzeln erhältlich sind, sollte berücksichtigt werden, dass die Teile in gegenseitigem
Zusammenhang stehen. Deshalb werden für die Herstellung von unbefeuerten Druckbehältern die jeweils
zutreffenden Teile benötigt, damit die Anforderungen der Norm zufrieden stellend erfüllt werden.

Korrekturen zu Formulierungen der Norm mit möglicherweise mehreren Auslegungen erfolgen über den Migration
Help Desk (MHD). Informationen rund um den Help Desk sind unter http://www.unm.fr (en13445@unm.fr) zu
finden. Ein Formblatt für Anfragen kann von der Website herunterladen werden. Nachdem einschlägige Experten
einer Antwort einhellig zustimmen, wird die Antwort dem Anfragenden mitgeteilt. Korrigierte Seiten erhalten eine
spezifische Nummerierung und werden von CEN entsprechend den CEN-Regeln veröffentlicht. Interpretationseiten
werden in die Website aufgenommen.

Dieses Dokument ersetzt EN 13445-3:2009. Diese neue Ausgabe enthält die Änderungen, welche vorher durch die
CEN Mitglieder angenommen wurden, sowie die korrigierten Seiten bis Ausgabe 5 ohne weitere technische
Änderungen. Anhang Y beschreibt Einzelheiten der wesentlichen technischen Änderungen zwischen dieser
Europäischen Norm und der vorangegangen Ausgabe.
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DIN EN 13445-3:2018-12
EN 13445-3:2014 (D)
Ausgabe 5 (2018-07)

Änderungen zu dieser neuen Ausgabe werden bei Bedarf veröffentlicht und können dann sofort als Alternativen zu
den in dieser Ausgabe enthaltenen Regeln angewendet werden. Es ist vorgesehen, jährlich eine neue Ausgabe
der EN 13445:2014 zu erstellen, in welcher die Änderungen und andere identifizierte Berichtigungen konsolidiert
werden. Ausgabe 5 (2018-07) beinhaltet die in Anhang Y aufgeführten korrigierten Seiten.

Entsprechend der CEN-CENELEC-Geschäftsordnung sind die nationalen Normungsinstitute der folgenden Länder
gehalten, diese Europäische Norm zu übernehmen: Belgien, Bulgarien, Dänemark, Deutschland, die ehemalige
jugoslawische Republik Mazedonien, Estland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Irland, Island, Italien, Kroatien,
Lettland, Litauen, Luxemburg, Malta, Niederlande, Norwegen, Österreich, Polen, Portugal, Rumänien, Schweden,
Schweiz, Serbien, Slowakei, Slowenien, Spanien, Tschechische Republik, Türkei, Ungarn, Vereinigtes Königreich
und Zypern.
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DIN EN 13445-3:2018-12
EN 13445-3:2014 (D)
Ausgabe 5 (2018-07)

1 Anwendungsbereich
Dieser Teil 3 der Europäischen Norm legt die Anforderungen an die Konstruktion von unbefeuerten Druckbehältern
nach EN 13445-1:2014 und hergestellt aus Stählen nach EN 13445-2:2014 fest.

EN 13445-5:2014 gibt im Anhang C Bedingungen für die Konstruktion von Zugangs- und Besichtigungsöffnungen,
von Verschlüssen und besonderen Verschlusselementen.

ANMERKUNG Dieser Teil gilt für Konstruktion und Berechnung von Behältern vor der Inbetriebnahme. Er kann auch, mit
entsprechenden Anpassungen, für Berechnungen oder analytische Nachweise im Betrieb verwendet werden.

2 Normative Verweisungen
Die folgenden Dokumente, die in diesem Dokument teilweise oder als Ganzes zitiert werden, sind für die
Anwendung dieses Dokuments erforderlich. Bei datierten Verweisungen gilt nur die in Bezug genommene
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Ausgabe. Bei undatierten Verweisungen gilt die letzte Ausgabe des in Bezug genommenen Dokuments
(einschließlich aller Änderungen).

EN 286-2:1992, Einfache unbefeuerte Druckbehälter für Luft oder Stickstoff; Teil 2: Druckbehälter aus Stahl für
Druckluftbremsanlagen und pneumatische Hilfseinrichtungen in Kraftfahrzeugen und deren Anhängefahrzeugen

EN 764-1:2004, Druckgeräte — Terminologie — Teil 1: Druck, Temperatur, Volumen, Nennweite

EN 764-2:2012, Druckgeräte — Teil 2: Größen, Symbole und Einheiten

EN 764-3:2002, Druckgeräte — Teil 3: Definition der beteiligten Parteien

EN 837-1:1996, Druckmessgeräte — Teil 1: Druckmessgeräte mit Rohrfedern — Maße, Messtechnik,


Anforderungen und Prüfung

EN 837-3:1996, Druckmessgeräte — Teil 3: Druckmessgeräte mit Platten- und Kapselfedern — Maße,


Messtechnik, Anforderungen und Prüfung

EN 1092-1:2007, Flansche und ihre Verbindungen — Runde Flansche für Rohre, Armaturen, Formstücke und
Zubehörteile, nach PN bezeichnet — Teil 1: Stahlflansche

EN 1591-1:2011, Flansche und ihre Verbindungen — Regeln für die Auslegung von Flanschverbindungen mit
runden Flanschen — Teil 1: Berechnung

EN 1708-1:2010, Schweißen — Verbindungselemente beim Schweißen von Stahl — Teil 1: Druckbeanspruchte


Bauteile

EN 1990, Eurocode — Grundlagen der Tragwerksplanung

EN 1992-1-1, Eurocode 2: Bemessung und Konstruktion von Stahlbeton- und Spannbetontragwerken — Teil 1-1:
Allgemeine Bemessungregeln und Regeln für den Hochbau

EN 1991-1-4, Eurocode 1: Einwirkungen auf Tragwerke — Teil 1-4: Allgemeine Einwirkungen — Windlasten

EN 1991-1-6, Eurocode 1 — Einwirkungen auf Tragwerke — Teil 1-6: Allgemeine Einwirkungen — Einwirkungen
während der Bauausführung

EN 1998-1:2004, Auslegung von Bauwerken gegen Erdbeben — Teil 1 : Grundlagen; Erdbebeneinwirkungen und
Regeln für Hochbauten

EN 10222-1:1998, EN 10222-1:1998/A1:2002, Schmiedestücke aus Stahl für Druckbehälter — Teil 1: Allgemeine


Anforderungen an Freiformschmiedestücke

EN 13445-1:2014, Unbefeuerte Druckbehälter — Teil 1: Allgemeines


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DIN EN 13445-3:2018-12
EN 13445-3:2014 (D)
Ausgabe 5 (2018-07)

EN 13445-2:2014, Unbefeuerte Druckbehälter — Teil 2: Werkstoffe

EN 13445-4:2014, Unbefeuerte Druckbehälter — Teil 4: Herstellung

EN 13445-5:2014, Unbefeuerte Druckbehälter — Teil 5: Inspektion und Prüfung

EN 13445-8:2014, Unbefeuerte Druckbehälter — Teil 8: Zusätzliche Anforderungen an Druckbehälter aus


Aluminium und Aluminiumlegierungen

EN ISO 4014:2011, Sechskantschrauben mit Schaft — Produktklassen A und B (ISO 4014:2011)

EN ISO 4016:2011, Sechskantschrauben mit Schaft — Produktklasse C (ISO 4016:2011)

EN ISO 15613:2004, Anforderung und Anerkennung von Schweißverfahren für metallische Werkstoffe —
Qualifizierung aufgrund einer vorgezogenen Arbeitsprüfung

ISO 261:1998, ISO general-purpose metric screw threads — General plan


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3 Definitionen
Für diesen Teil dieser Europäischen Norm gelten die Begriffe und Definitionen nach EN 13445-1:2014,
EN 13445-2:2014 und die folgenden.

ANMERKUNG In EN 13445-1:2014 und EN 13445-2: 2014 sind die Begriffe, Symbole und Definitionen aus EN 764-1:2004,
EN 764-2:2012 und EN 764-3:2002 übernommen worden.

3.1
Einwirkung
aufgebrachte thermo-mechanische Beeinflussung zur Erzeugung von Spannung und/oder Stauchung in einer
Konstruktion, z. B. das Aufbringen von Druck, Kraft oder Temperatur

3.2
Berechnungswanddicke
effektiv verfügbare Dicke, die den Belastungen im korrodierten Zustand standhält, in Abhängigkeit vom Lastfall,
siehe 5.3.2

3.3
angenommene Dicke
vom Konstrukteur angenommene Dicke zwischen der mindest erforderlichen Mantelwanddicke e und der
berechneten Mantelwanddicke ea

3.4
Berechnungsdruck
Differenzdruck, der zum Zweck der Berechnung eines Bauteiles verwendet wird
[EN 764-1:2004]

3.5
Berechnungstemperatur
Temperatur, die zum Zweck der Berechnung eines Bauteiles verwendet wird
[EN 764-1:2004]

3.6
Druckraum
ein Medium enthaltender Raum innerhalb eines Druckgerätes
[EN 764-1:2004]

3.7
Bauteil
Teil eines Druckgerätes, welches als ein eigenständiges Teil für die Berechnung betrachtet werden kann
[EN 764-1:2004]

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DIN EN 13445-3:2018-12
EN 13445-3:2014 (D)
Ausgabe 5 (2018-07)

3.8
Zeitstandbereich
Temperaturbereich, in dem die Eigenschaften der für die Konstruktion verwendeten Werkstoffe temperatur-
abhängig sind

ANMERKUNG Siehe auch 5.1.

3.9
Kryogene Einsatzbereiche
Einsatzbereiche für Flüssiggase bei niedriger Temperatur

3.10
Auslegungsdruck
Druck am höchsten Punkt jedes Druckraumes des Druckgerätes, der für die Ermittlung des Berechnungsdruckes
jedes Bauteils gewählt wird
[EN 764-1:2004]

ANMERKUNG Jeder andere Ort darf festgelegt werden


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3.11
Auslegungstemperatur
Temperatur, die für die Ermittlung der Berechnungstemperatur jedes Bauteiles gewählt wird
[EN 764-1:2004]

3.12
Differenzdruck
Druck, dessen algebraischer Wert gleich der Druckdifferenz auf beiden Seiten einer Trennwand ist
[EN 764-1:2004]

3.13
maßgebende Schweißverbindung
durchgeschweißte Stumpfnaht, deren Gestaltung aufgrund des Schweißnahtfaktors die Wanddicke des Bauteils
bestimmt

3.14
Lastfall
Kombination zusammenfallender Einwirkungen

3.15
Hauptnaht
Schweißnaht zur Verbindung der drucktragenden Hauptteile

3.16
maximal zulässiger Druck
bei der Auslegung nach Formeln oder entsprechenden Verfahren nach EN 13445-3:2014 erzielter maximaler
Druck eines bestimmten Bauteils in einem bestimmten Lastfall oder, bei ganzen Druckbehältern, der kleinste dieser
maximal zulässigen Drücke aller Bauteile

ANMERKUNG 1 Die Differenzen der Berechnungsnennspannung, f, der Berechnungswanddicke, ea, und des Schweißnaht-
faktors, z, für die Berechnung des maximal zulässigen Drucks in verschiedenen Lastfällen sind in 5.3.2 festgelegt.

ANMERKUNG 2 Ist keine spezielle Gleichung für den maximal zulässigen Druck, Pmax, angegeben, kann dieser als der Druck
berechnet werden, bei dem die erforderliche Dicke der Berechnungswanddicke entspricht.

ANMERKUNG 3 Der maximal zulässige Druck, Pmax, für die vereinfachte Bewertung der Ermüdungslebensdauer nach
Abschnitt 17 und für die Berechnung der äquivalenten Druckzyklen über die volle Schwingbreite nach 5.4.2 wird für die Lastfälle
bei Normalbetrieb berechnet.

3.17
minimal mögliche Herstellungsdicke
kleinste erreichbare Dicke nach der Herstellung

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DIN EN 13445-3:2018-12
EN 13445-3:2014 (D)
Ausgabe 5 (2018-07)

3.18
Berechnungsnennspannung
Spannungswert, der in den Formeln zur Berechnung von drucktragenden Teilen zu verwenden ist

3.19
Nennwanddicke
in den Konstruktionszeichnungen angegebene Dicke

3.20
Prüfdruck
Druck, dem das Druckgerät zu Prüfzwecken ausgesetzt wird
[EN 764-1:2004]

3.21
Prüftemperatur
Temperatur, bei der die Druckprüfung am Druckgerät durchgeführt wird
[EN 764-1:2004]
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3.22
Volumen
Innenvolumen eines Druckraums, einschließlich des Stutzenvolumens bis zur ersten Verbindung (Flansch, Muffe,
Schweißnaht), jedoch abzüglich des Volumens von Inneneinbauten (z. B. Leitbleche, Rührwerke)
[EN 764-1:2004]

3.23
Kehlnahtdicke (a-Maß)
Höhe des eingeschriebenen gleichschenkeligen Dreiecks gemessen vom theoretischen Wurzelpunkt

4 Symbole und Abkürzungen


Für diesen Teil dieser Europäischen Norm gelten in EN 13445-1:2014, EN 13445-2:2014 und die in Tabelle 4-1
angegebenen allgemeinen Symbole und Abkürzungen.

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DIN EN 13445-3:2018-12
EN 13445-3:2014 (D)
Ausgabe 5 (2018-07)

Tabelle 4-1 — Symbole, Größe und Einheiten c

Symbol Größe Einheit


a Kehlnahtdicke (a-Maß) mm
e erforderliche Dicke mm
en Nenndicke mm
emin minimal mögliche Herstelldicke mm
ea (minimale) Berechnungsdicke mm
c Korrosionszuschlag mm
f Berechnungsspannung MPa
fd maximaler Betrag der Berechnungsspannung für normale Betriebslstfälle MPa
fexp maximaler Betrag der Berechnungsspannung für außergewöhnliche MPa
Betriebslstfälle
ftest maximaler Betrag der Berechnungsspannung für Prüflastfälle MPa
neq Anzahl gleicher voller Druckzyklen (siehe 5.4.2) -
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P Berechnungsdruck MPa a
Pd Auslegungsdruck MPa a
Pmax maximal zulässiger Druck MPa a
PS , Ps maximal zugelassener Druck MPa a
Ptest Prüfdruck MPa a
R obere Streckgrenze MPa
eH
R Zugfestigkeit MPa
m
Rm/ T Zugfestigkeit bei Temperatur T MPa
R 0,2 % Dehngrenze MPa
p0,2
R 0,2 % Dehngrenze bei Temperatur T MPa
p0,2/T
R 1,0 % Dehngrenze MPa
p1,0
R 1,0 % Dehngrenze bei Temperatur T MPa
p1,0/T
T Temperatur °C
Td Berechnungstemperatur °C
Ttest Prüftemperatur °C
TSmax ,TSmin maximal/minimal zulässige Temperaturen °C
V Volumen mm3 b

z Schweißnahtfaktor —
 Querkontraktionszahl —
a die Einheit MPa ist nur für Berechnungszwecke zulässig; ansonsten ist die Einheit bar zu verwenden (1 MPa =10 bar).
b Die Einheit mm3 ist nur für Berechnungszwecke zulässig; ansonsten ist die Einheit Liter zu verwenden.
c Die in dieser Norm verwendeten Formeln sind dimensionsbehaftet.

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5 Grundlegende Auslegungskriterien

5.1 Allgemeines

Die Anforderungen in Teil 3 gelten nur,

a) wenn die Werkstoffe und Schweißnähte keiner örtlich begrenzten Korrosion durch die Produkte unterliegen, für
die der Druckbehälter vorgesehen ist, oder die unter vernünftigerweise vorhersehbaren Bedingungen im
Behälter sein können;

b) wenn alle Berechnungstemperaturen unterhalb des Zeitstandbereichs liegen oder wenn eine
Berechnungstemperatur im Zeitstandbereich liegt und in der Werkstoffnorm zeitabhängige Werkstoffeigen-
schaften gegeben sind.

ANMERKUNG Siehe Begriff 3.8 Zeitstandbereich.


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Im Hinblick auf die Auslegung ist der Zeitstandbereich der Temperaturbereich, in dem zeitunabhängige
Werkstoffeigenschaften für die Festlegung der Berechnungsnennspannung nicht mehr maßgebend sind.

Die Festigkeitseigenschaften des gewählten Werkstoffes müssen mit den in den verschiedenen Lastfällen im
Zeitstandbereich festgelegten Lebensdauerzeiten in Bezug stehen.

5.2 Schutz vor Korrosion und Erosion

5.2.1 Allgemeines

Im Rahmen der vorliegenden Europäischen Norm umfaßt der Begriff ”Korrosion" Erscheinungen wie Korrosion,
Oxidation, Verzunderung, Abrasion, Erosion und alle sonstigen Formen von Abtrag.

ANMERKUNG 1 Unter bestimmten Temperatur- und Umgebungseinflüssen kann Spannungsrisskorrosion auftreten. Ein
Korrosionszuschlag ist kein geeignetes Mittel, um dieser Korrosionsform und ähnlichen Erscheinungen entgegenzuwirken.
Vielmehr sind in diesen Fällen Überlegungen bezüglich der verwendeten Werkstoffe und der Eigenspannungen in den
fertiggestellten Druckbehältern anzustellen.

ANMERKUNG 2 Aufgrund der Komplexität der Korrosionserscheinungen ist es nicht möglich, eindeutige Anforderungen zum
Schutz vor ihren Auswirkungen festzulegen. Korrosion kann u. a. in den nachstehend angeführten Erscheinungsformen
auftreten:

 Chemische Reaktion, bei der Metall durch die Reagenzien angegriffen wird. Diese Reaktion kann auf der
gesamten Oberfläche oder örtlich begrenzt (mit der Folge von Lochfraß) oder als Kombination beider Arten
auftreten.

 Rostbildung durch die kombinierte Wirkung von Feuchtigkeit und Luft;

 Erosionskorrosion, bei der ein ansonsten unschädlicher Stoff mit einer Geschwindigkeit über die Oberfläche
strömt, die einen kritischen Wert überschreitet;

 Verzunderung (Oxidation bei hoher Temperatur).

Der Hersteller muss berücksichtigen, welche Auswirkung Korrosion (innen wie außen) auf die Nutzungsdauer des
Druckbehälters hat. In Zweifelsfällen sind Korrosionsprüfungen durchzuführen. Dabei sind die tatsächlich
verwendeten Metalle (einschließlich Schweißnähte bzw. Kombinationen verschiedener Metalle) den Chemikalien
auszusetzen, für die der Behälter im Betrieb benutzt wird. Korrosionsprüfungen sind über eine ausreichend lange
Zeit fortzusetzen, um ermitteln zu können, wie sich die Korrosionsgeschwindigkeit im Lauf der Zeit verändert.

ANMERKUNG 3 Es ist ein Trugschluss, dass der Hauptbestandteil einer Mischung verschiedener Chemikalien das aktive
Reagenz ist; in vielen Fällen können geringe Spuren einer Substanz eine korrosionsbeschleunigende oder –hemmende
Wirkung haben, die in keinem Verhältnis zu der vorhandenen Menge steht. Fluidtemperaturen
und -Strömungsgeschwindigkeiten in den Korrosionsprüfungen müssen denen im Betrieb entsprechen.

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DIN EN 13445-3:2018-12
EN 13445-3:2014 (D)
Ausgabe 5 (2018-07)

5.2.2 Korrosionszuschlag

Wenn als Folge von Oberflächenkorrosion oder -erosion, verursacht durch die Produkte im Druckbehälter oder die
Atmosphäre, mit einer Abnahme der Wanddicke an einer der Oberflächen zu rechnen ist, muss eine für die
Auslegungslebensdauer der Druckbehälterbauteile ausreichende zusätzliche Wanddicke veranschlagt werden. Der
Wert ist in der Konstruktionszeichnung des Druckbehälters anzugeben. Die Höhe des Zuschlags muss der
gesamten erwarteten Korrosion auf den betreffenden Oberflächen entsprechen.

Ein Korrosionszuschlag ist nicht erforderlich, wenn die Druckbehälterwände von beiden Seiten aus ausreichend
geprüft werden können, Erosion ausgeschlossen werden kann oder die verwendeten Werkstoffe gegenüber dem
Behälterinhalt korrosionsbeständig oder zuverlässig korrosionsgeschützt sind (siehe 5.2.4).

Für Wärmeaustauscherrohre oder andere für ähnliche Zwecke eingesetzte Bauteile ist kein Korrosionszuschlag
erforderlich, sofern nicht bestimmte korrosive Medien in der Betriebsumgebung dies erfordern.

Dieser Korrosionszuschlag schützt nicht sicher gegen Lochfraß oder Spannungsrisskorrosion; in solchen Fällen
sind die Verwendung anderer Werkstoffe, das Anbringen von Überzügen usw. geeignete Maßnahmen.
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Ist mit tiefer Lochkorrosion zu rechnen, sollten entsprechend widerstandsfähige Werkstoffe gewählt oder
Schutzüberzüge auf die Oberflächen aufgetragen werden.

5.2.3 Zusammenhänge zwischen den definierten Wanddicken

Die Zusammenhänge zwischen den verschiedenen definierten Wanddicken sind in Bild 5-1 dargestellt.

m

e

ea e en
emin
eex

Legende
e Erforderliche Wanddicke
en Nennwanddicke
emin Mindestfertigungsdicke ( emin = en   e )
ea Berechnungswanddicke ( e = emin  c )
a
c Korrosionszuschlag
e Absolutwert der negativen Toleranz der Nenndicke des Bauteils (beispielsweise aus den Werkstoffnormen entnommen)
m Zuschlag für die mögliche Dickenabnahme beim Formen
eex Dickenzuschlag bis zur Nennwanddicke

Bild 5-1 — Zusammenhänge zwischen den definierten Wanddicken

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EN 13445-3:2014 (D)
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5.2.4 Auskleidungen und Schutzüberzüge

Nur völlig undurchlässige, ausreichend dicke und chemisch stabile Schutzschichten, deren mittlere Lebensdauer
mindestens der des Druckbehälters entspricht, werden als zuverlässiger Schutz angesehen; dünne
Beschichtungen (durch Anstrich, Elektroplattierung, Verzinnen usw.) und Überzüge, die erfahrungsgemäß vor
Ablauf der Lebensdauer der Druckbehälterbauteile erneuert werden müssen, gelten als ungeeignet. Bei
Kunststoffüberzügen muss ihre Eignung nachgewiesen werden, wobei neben anderen Faktoren das
Diffusionsrisiko zu berücksichtigen ist. Die Korrosionsschutzprüfung gemäß Europäischer Norm EN 286-2:1992
wird für die in dieser Norm behandelten Druckbehälter als nicht ausreichend angesehen.

Druckbehälter können ganz oder teilweise mit korrosionsbeständigen Materialien ausgekleidet (oder beschichtet)
sein. Auskleidungen sollten fest mit dem Grundwerkstoff des Druckbehälters verbunden sein. Bei losen oder in
Abständen befestigten Auskleidungen sind folgende Faktoren zu berücksichtigen:

 ausreichende Duktilität der Auskleidung, damit die im Betrieb auftretenden Beanspruchungen, z. B.


unterschiedliche Wärmeausdehnung, aufgenommen werden können;

 geeignete Oberflächenbehandlung des Grundwerkstoffs bei nichtmetallischen Beschichtungen.


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Wenn der Kontakt des korrosiven Mediums mit dem Grundwerkstoff des Druckbehälters ausgeschlossen werden
kann, ist ein Korrosionszuschlag zur Kompensation des Abtrags auf der Innenoberfläche nicht erforderlich.

5.2.5 Verschleißplatten

Wenn starke Erosion oder Abrasion auftritt, sind an den betroffenen Stellen Schutz- oder Verschleißplatten direkt
im Strömungsweg des abtragenden Mediums anzubringen.

5.3 Lastfälle

5.3.1 Einwirkungen

Bei der Konstruktion eines Druckbehälters sind die folgenden Einwirkungen, soweit zutreffend, zu berücksichtigen:

a) Innendruck und/oder Außendruck;

b) maximaler statischer Druck des Fluids im Druckbehälter unter Betriebsbedingungen;

c) Masse des Druckbehälters;

d) maximale Masse des Behälterinhalts unter Betriebsbedingungen;

e) Masse des Wassers unter Wasserdruckprüfbedingungen;

f) Beanspruchung durch Wind, Schnee und Eis;

g) Belastung durch Erdbeben;

h) sonstige vom Druckbehälter aufgenommene oder auf den Behälter wirkende Lasten, einschließlich
Belastungen bei Transport und Montage.

In Fällen, in denen ein Nachweis der Angemessenheit der vorgeschlagenen Konstruktion, z. B. durch Vergleich mit
dem Verhalten anderer Druckbehälter, nicht möglich ist, sind ggf. die Wirkungen der nachstehend angeführten
Lasten zu berücksichtigen.

i) Beanspruchungen durch Stützpratzen, Stützringe, Träger, Sattelauflager, Inneneinbauten oder Anschlussrohre


oder durch beabsichtigten Mittellinienversatz zu benachbarten Teilen;

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DIN EN 13445-3:2018-12
EN 13445-3:2014 (D)
Ausgabe 5 (2018-07)

j) Stoßbeanspruchung durch Wasserschlag oder Schwallwirkung des Behälterinhalts;

k) Biegemomente aufgrund außermittiger Lage der Druckkräfte gegenüber der neutralen Achse des
Druckbehälters;

l) Spannungen aufgrund von Temperaturunterschieden einschließlich Transienten und unterschiedlichen


Wärmeausdehnungskoeffizienten;

m) Spannungen aufgrund von Druck- und Temperaturschwankungen sowie externen Belastungen, die auf den
Druckbehälter wirken;

n) Spannungen aufgrund der Zersetzung von instabilen Fluiden.

5.3.2 Klassifizierung der Belastungen

5.3.2.1 Lastfälle bei Normalbetrieb


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Lastfälle bei Normalbetrieb treten beim normalen Betrieb des Druckbehälters einschließlich Anlauf und Abschalten
auf.

Für die Berechnung der Lastfälle bei Normalbetrieb sind folgende Parameter zu verwenden:

 der Berechnungsdruck, P, nach 5.3.10;

 für die Nennberechnungsspannungen gilt f = fd nach 6.1.3 bei Berechnungstemperatur;

 für die Berechnungswanddicke gilt ea = emin – c nach 5.2.3;

 der Schweißnahtfaktor, z, nach Tabelle 5.6-1.

5.3.2.2 Außergewöhnliche Lastfälle

Außergewöhnliche Lastfälle liegen dann vor, wenn Ereignisse mit geringer Eintrittswahrscheinlichkeit, die
Sicherheitsabschaltung bzw. -Inspektion des Druckbehälters bzw. der Anlage erfordern. Beispiele hierfür sind der
Druckanstieg in der Außenhülle bzw. interne Explosionen.

Für die Berechnung außergewöhnlicher Lastfälle sind folgende Parameter zu verwenden:

 der Berechnungsdruck, P, nach 5.3.10;

 für die Nennberechnungsspannungen gilt f = fexp nach 6.1.2 und 6.1.3 bei Berechnungstemperatur;

 für die Berechnungswanddicke gilt ea = emin – c nach 5.2.3;

 für den Schweißnahtfaktor gilt z = 1,0 nach 5.6.

5.3.2.3 Prüflastfälle

Prüflastfälle sind:

 Prüflastfälle für die abschließende Bewertung in Verbindung mit Prüfungen nach der Fertigung
entsprechend EN 13445-5:2014;

oder

 Prüflastfälle bei Betrieb in Verbindung mit Wiederholungsprüfungen während der vom Anwender fest-
gelegten Lebensdauer.

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DIN EN 13445-3:2018-12
EN 13445-3:2014 (D)
Ausgabe 5 (2018-07)

Bei der Berechnung der Prüflastfälle für die abschließende Bewertung sind folgende Parameter zu verwenden:

 für den Prüfdruck gilt Ptest = Pt nach EN 13445-5:2014;

 für die Nennberechnungsspannungen gilt f = ftest nach 6.1.2 und 6.1.3 bei Prüftemperatur;

 für die Berechnungswanddicke gilt ea = emin, dabei entspricht emin den Festlegungen in 5.2.3 (kein Korrosions-
zuschlag);

 für den Schweißnahtfaktor gilt z = 1,0 nach 5.6.

Bei der Berechnung der Prüflastfälle bei Betrieb sind folgende Parameter zu verwenden:

 für den Prüfdruck gilt Ptest = Prüfdruck bei Betrieb, festgelegt vom Anwender unter Berücksichtigung nationaler
Vorschriften. Die Änderung des Prüfdruckes für Behälter bei hydrostatischem Druck nach EN 13445-5:2014,
10.2.3.3.1 b) ist anzuwenden, wobei der vom Anwender festgelegte Prüfdruck bei Betrieb statt Pt zu
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verwenden ist;

 für die Nennberechnungsspannungen gilt f  ftest nach 6.1.2 und 6.1.3 bei Prüftemperatur;

 für die Berechnungswanddicke gilt ea  emin  c nach 5.2.3;

 für den Schweißnahtfaktor gilt z  1,0 nach 5.6.

5.3.3 In diesem Teil betrachtete Ausfalltypen

a) starke plastische Verformung (GPD);

b) plastische Instabilität (Platzen);

c) elastische oder plastische Instabilität (Knicken);

d) elastisches Einspielen (PD);

e) Ermüdung;

f) Kriechbruch

g) Kriechverformung

h) Kriechermüdung

ANMERKUNG 1 Detailliertere Informationen über die Ausfalltypen finden sich in Anhang B.

ANMERKUNG 2 Die plastische Instabilität wird durch die Grenzwerte für GPD abgedeckt.

5.3.4 (Höchster) zulässiger Druck PS eines Druckraums (bzw. einer Kammer)

Der (Höchster) zulässiger Druck PS eines Druckraums (oder einer Kammer) bei normaler Betriebsbelastung ist an
einer festgelegten Stelle zu definieren. Dies ist entweder der Anschlusspunkt von Sicherheits- und/oder
Begrenzungseinrichtungen, der höchste Punkt des Druckraums (bzw. der Kammer) oder, falls diese ungeeignet
sind, jeder andere festgelegte Punkt.

1) Der innere zulässige Betriebsüberdruck (bei normalen Betriebsbedingungen) darf nicht kleiner sein als:

a) der Differentialdruck, der an dem festgelegten Punkt im Druckraum (bzw. in der Kammer) herrscht, wenn
die Druckentlastungseinrichtung zu öffnen beginnt;

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EN 13445-3:2014 (D)
Ausgabe 5 (2018-07)

b) der höchste im Betrieb an diesem Punkt erreichbare Differentialdruck, wenn dieser nicht durch eine
Druckentlastungseinrichtung begrenzt wird.

2) Der Absolutwert des äußeren zulässigen Betriebsüberdrucks darf nicht kleiner sein als:

a) der Absolutwert des Drucks, der an dem festgelegten Punkt im Druckraum (bzw. in der Kammer) herrscht,
wenn die Druckentlastungseinrichtung zu öffnen beginnt;

b) der höchste im Betrieb an diesem Punkt erreichbare Absolutwert des Drucks, wenn dieser nicht durch
eine Druckentlastungseinrichtung begrenzt wird.

5.3.5 Auslegungsdruck für einen Druckbehälter (bzw. für eine Kammer)

Der Absolutwert des Auslegungsdrucks Pd darf bei normaler Betriebsbelastung nicht kleiner sein als der
Absolutwert für PS.

5.3.6 Zulässige Maximal-/Minimaltemperaturen TSmax und TSmin für einen Druckbehälter (bzw. für eine
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Kammer)

TSmax und TSmin müssen für eine normale Betriebsbelastung spezifiziert werden.

5.3.7 Auslegungstemperatur für einen Druckbehälter (bzw. für eine Kammer)

Die Auslegungstemperatur Td darf nicht niedriger sein als die maximale Fluidtemperatur bei dem zugehörigen
Auslegungsdruck.

Wenn die zulässige Maximaltemperatur unter 20 °C liegt, muss die Auslegungstemperatur 20 °C betragen.

5.3.8 Kombinationen von Auslegungsdruck und -temperatur bei normalen Betriebsbedingungen

Es kann mehrere Kombinationen von Auslegungsdruck und Auslegungstemperatur geben.

5.3.9 Kombinationen von Auslegungsdruck und -temperatur bei Testbedingungen oder


außergewöhnlichen Betriebsbedingungen

Ferner sind Kombinationen außergewöhnlicher Auslegungsdrücke und –temperaturen bei besonderen Lastfällen
möglich (siehe 5.3.2).

5.3.10 Berechnungsdruck für ein Bauteil

Der Berechnungsdruck P muss auf der ungünstigsten Kombination von Druck und Temperatur beruhen. Der Wert
muss, soweit anwendbar, die auftretende maximale statische und dynamische Druckhöhe einschließen und auf der
größtmöglichen Druckdifferenz zwischen Behälterinnenseite und Behälteraußenseite (oder zwischen den zwei
benachbarten Kammern) basieren.

Druckbehälter unter Außendruckbelastung sind für den maximalen Differenzdruck auszulegen, dem sie im Betrieb
ausgesetzt sein können. Druckbehälter, die einem Vakuum ausgesetzt sind, sind für einen äußeren Überdruck von
0,1 MPa auszulegen, sofern nicht die Höhe des Teilvakuums z. B. durch ein Unterdruckventil oder eine ähnliche
Einrichtung begrenzt wird. In diesem Fall kann ein Auslegungsdruck zwischen 0,1 MPa und dem Einstelldruck
dieser Sicherheitseinrichtung vereinbart werden.

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EN 13445-3:2014 (D)
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5.3.11 Berechnungstemperatur für ein Bauteil

Die Berechnungstemperatur T darf nicht niedriger sein als die im Betrieb zu erwartende tatsächliche
Wandtemperatur oder, wenn die Temperaturänderung über die Wanddicke bekannt ist, als die mittlere
Wandtemperatur. Die Berechnungstemperatur muss eine angemessene Toleranz für Unsicherheiten in der
Temperaturbemessung enthalten. Sind gesicherte Vorhersagen unterschiedlicher Metalltemperaturen für
verschiedene Teile des Druckbehälters möglich, kann der Berechnungstemperatur für jeden beliebigen Punkt im
Behälter die angenommene Metalltemperatur zugrunde gelegt werden.

5.4 Konstruktions- und Berechnungsverfahren

5.4.1 Allgemeines

Dieser Teil legt die Anforderungen an die Konstruktion von Druckbehältern oder Druckbehälterteilen fest, bei denen
die Auslegung nach Berechnungsverfahren (DBF, en: Design by formulae) angewendet wird.

Das DBF-Verfahren kann außerdem durch die beiden folgenden Verfahrensreihen ergänzt oder ersetzt werden:
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a) analytischer Zulässigkeitsnachweis (vorher: Auslegung nach Analyseverfahren (DBA)), d. h. analytischer


Zulässigkeitsnachweis – Direktes Verfahren nach Anhang B, und analytischer Zulässigkeitsnachweis –
Verfahren der Spannungskategorien, nach Anhang C;

b) experimentelle Verfahren.

5.4.2 Behälter sämtlicher Prüfgruppen, Druckbelastung vorwiegend nicht-zyklischer Art

Die in den Abschnitten 7 bis 16, den Anhängen G und J und in Abschnitt 19 (nur für die Prüfung der
Untergruppen 1 c und 3 c) sowie die Anforderungen von Anhang B und C ergeben eine zufriedenstellende
Auslegung für Behälter unter ruhenden Druckbelastungen, d. h. bei denen die Anzahl der Druckzyklen über die
volle Schwingbreite bzw. die Anzahl der äquivalenten Druckzyklen über die volle Schwingbreite unter bzw. bei 500
liegt.

neq  500 (5.4-1)

Dann ist keine Analyse der Ermüdung erforderlich, und es kommen die Standardanforderungen der
zerstörungsfreien Prüfungen nach EN 13445-5:2014 zur Anwendung.

Für ni Druckzyklen bei einem Druck Δ Pl, der geringer ist als der volle Druck P, ergibt sich die Anzahl der
gleichwertigen Druckzyklen über die volle Schwingbreite durch:

3
 Pi 
n eq   ni   
 (5.4-2)
 Pmax 

In der oben angegebenen Gleichung steht Pmax für den maximal zulässigen Druck, Pmax, der für den gesamten
Behälter (siehe 3.16) für den Lastfall bei Normalbetrieb berechnet wurde (siehe 5.3.2.1).

Zur Vereinfachung darf Pmax durch den Berechnungsdruck P ersetzt werden.

ANMERKUNG Der Wert von 500 äquivalenten Druckzyklen über die volle Schwingbreite ist nur eine ungefähre Angabe. Es
kann davon ausgegangen werden, dass für Bauteile mit Unregelmäßigkeiten im Profil, einer stark variierenden örtlichen
Beanspruchung, auf die zusätzliche Beanspruchungen - nicht in Form von Druck - einwirken, eine Ermüdungsschädigung vor
500 Zyklen eintreten kann.

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5.4.3 Druckbehälter der Prüfgruppe 4

Druckbehälter der Prüfgruppe 4 sind nach der Festlegung in EN 13445-5:2014 vorwiegend für den nicht zyklischen
Betrieb und Berechnungstemperaturen unterhalb des Zeitstandbereichs bestimmt. Sie sind für den Betrieb bis
zu 500 Druckzyklen über die volle Schwingbreite bzw. äquivalente Druckzyklen begrenzt.

ANMERKUNG Ist die Anzahl der äquivalenten Druckzyklen über die volle Schwingbreite von 500 erreicht, sollte eine
Wasserdruckprüfung durchgeführt werden, gefolgt von einer umfassenden Sichtprüfung. Ist die Prüfung erfolgreich bestanden,
kann der Betrieb über weitere 500 Druckzyklen erneut aufgenommen werden.

5.4.4 Druckbehälter der Prüfgruppen 1, 2 und 3, die unterhalb des Zeitstandbereiches betrieben werden,
überwiegend zyklische Druckbelastungen

Liegt die Anzahl der Druckzyklen über die volle Schwingbreite bzw. der äquivalenten Druckzyklen über die volle
Schwingbreite über 500, sind die Berechnungen für die Druckbehälter der Prüfgruppe 1, 2 und 3 entweder durch
eine vereinfachte Berechnung auf Ermüdungsfestigkeit nach Abschnitt 17 oder, falls erforderlich, durch eine
ausführliche Berechnung auf Ermüdungsfestigkeit nach Abschnitt 18 zu ergänzen.
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Die Abschnitte 17 und 18 schreiben ferner die Bedingungen für die Festlegung von kritischen Zonen vor, wenn
zusätzliche Anforderungen an Schweißfehler bzw. NDT nach Definition im Anhang G zu EN 13445-5:2014 zur
Anwendung kommen sollen.

5.4.5 Ermüdungsanalyse für Kompensatoren

Der Abschnitt 14 enthält spezifische Ermüdungskurven für Kompensatoren.

5.4.6 Auslegung durch Analyse

Sofern in den Abschnitten 7 bis 16, den Anhängen G und J keine Anforderung für ein Teil angegeben ist, kommen
die Regeln der Anhänge B und C zur Anwendung.

Die Regeln von Anhang B, Analytischer Zulässigkeitsnachweis – Direktes Verfahren, gelten nur für Behälter oder
Behälterteile der Prüfgruppe 1.

5.4.7 Experimentelle Verfahren

Der Zulässigkeitsnachweis der Konstruktion kann auch nach den experimentellen Verfahren erbracht werden.
Diese Verfahren können ohne Berechnungen angewendet werden, wenn das Produkt von maximal zulässigem
Druck PS und Volumen V kleiner ist als 6 000 barL; andernfalls dürfen sie nur als Ergänzung zu einer Auslegung
nach Formeln bzw. einer Auslegung nach Analyseverfahren dienen.

5.4.8 Vermeidung von Sprödbruch

Detaillierte Empfehlungen für Maßnahmen zum Schutz gegen Sprödbruch von Druckbehältern aus Stahl sind in
EN 13445-2:2014, Anhang B, enthalten.

5.5 Wanddickenberechnungen (DBF)

5.5.1 Festlegung der geforderten Wanddicke

Sofern nicht anders angegeben, sind sämtliche Auslegungsberechnungen im korrodierten Zustand mit zueinander
passenden Abmessungen (für Dicke, Durchmesser usw.) durchzuführen.

Die Formeln in diesem Teil der Norm beschreiben entweder:

 ein direktes Verfahren zur Ermittlung der erforderlichen Wanddicke oder

 ein iteratives Verfahren zur Überprüfung der ausreichenden Bemessung der Berechnungswanddicke.

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DIN EN 13445-3:2018-12
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Toleranzen und Fertigungszuschläge sind entsprechend hinzuzufügen (siehe Bild 5-1).

ANMERKUNG In den einzelnen Abschnitten zu konstruktiven Einzelheiten können Einschränkungen bezüglich der
Wanddicke angegeben sein.

5.5.2 Auskleidungen

Korrosionsbeständige Auskleidungen können in der Berechnung der erforderlichen Wanddicke in Abhängigkeit


vom Auslegungsdruck nur dann berücksichtigt werden, wenn sie fest mit dem Grundwerkstoff des Behälters
verbunden sind (z. B. durch Sprengplattieren, Schweißplattieren u.ä.).

Bei der Berechnung der Instabilität darf die Festigkeit der Verkleidung nicht berücksichtigt werden.

Die DBF-Anforderungen der Abschnitte 7 bis 16 können mit einer äquivalenten Dicke zur Anwendung kommen,
wodurch das Vorhandensein der Auskleidung berücksichtigt wird. Als Berechnungsspannung ist der Wert des
Grundwerkstoffs zu verwenden: m1.
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Wenn die Berechnungsnennspannung der Auskleidung m2 größer oder gleich der Berechnungsnennspannung des
Grundwerkstoffs ist, dann ist die äquivalente Dicke eeq gleich der Summe der Berechnungswanddicke der
Auskleidung und des Grundwerkstoffs.

e e e (5.5-1)
eq a, m1 a, m2

Ist die Berechnungsnennspannung der Auskleidung geringer als die Berechnungsnennspannung der Auskleidung
des Grundwerkstoffs, ergibt sich folgende äquivalente Dicke:

f
e e e  m2 (5.5-2)
eq a, m1 a, m2 f
m1
hierbei wird der Index m1 für den Grundwerkstoff verwendet,

der Index m2 wird für die Auskleidung verwendet.

Bei den Ermüdungsanalyseprüfungen nach Abschnitt 17 und 18 muss das Vorhandensein einer Auskleidung
sowohl für die thermische Analyse als auch für die Spannungsanalyse berücksichtigt werden. Wenn dagegen die
Auskleidung fest mit dem Grundwerkstoff des Behälters verbunden ist und die Nenndicke der Auskleidung nicht
mehr als 10 Prozent der gesamten Nenndicke des Bauteils beträgt, braucht das Vorhandensein der Auskleidung
nicht berücksichtigt werden, d.h. das Modell beruht auf der Grundwerkstoffgeometrie.

5.6 Schweißnahtfaktor

Für die Berechnung der erforderlichen Wanddicke bestimmter geschweißter Teile (z. B. Zylinder, Kegel, Kugeln)
enthalten die Berechnungsformeln den Faktor z, d.h. den Schweißnahtfaktor der die Bemessung des betreffenden
Bauteils maßgebenden Schweißnaht.

Beispiele für die Bemessung des Druckbehälters maßgebende Schweißnähte sind:

 Längs- oder Wendelnähte in einer zylindrischen Schale;

 Längsnähte in einer kegelförmigen Schale;

 jede Hauptnaht in einer Kugelschale bzw. einem kugelförmigen Boden;

 Hauptnähte in einem aus zwei oder mehreren Platten gefertigten gewölbten Boden.

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DIN EN 13445-3:2018-12
EN 13445-3:2014 (D)
Ausgabe 5 (2018-07)

Folgende Schweißnähte sind nicht als maßgebende Schweißnähte anzusehen:

 Rundnähte zwischen zylindrischer oder kegelförmiger Schale und einem Zylinder, Kegel, Flansch oder nicht
halbkugelförmigem Boden;

 Schweißnähte zur Befestigung von Stutzen an Schalenschweißnähten;

 Schweißnähte, die ausschließlich Druckspannungen ausgesetzt sind.

ANMERKUNG Umlaufende Schweißnähte können bei externen Belastungen zu maßgebenden Schweißnähten werden.

Werte für z unter normalen Auslegungsbedingungen sind in Tabelle 5.6-1 angegeben. Der Wert ist auf die jeweilige
Prüfgruppe der bestimmenden Schweißnähte bezogen. Die Prüfgruppen sind in EN 13445-5:2014, Abschnitt 6
festgelegt.

Tabelle 5.6-1 — Schweißnahtfaktor und zugehörige Prüfgruppe


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z 1 0,85 0,7
Prüfgruppe 1, 2 3 4

Im Grundwerkstoff außerhalb von maßgebenden Schweißnähten gilt: z = 1.

Unter außergewöhnlichen Bedingungen und Prüfbedingungen ist unabhängig von der Prüfgruppe der Wert 1 zu
wählen.

5.7 Gestaltungsforderungen für Schweißverbindungen

5.7.1 Allgemeine Anforderungen

Der Hersteller muss die für die Erfüllung der Anforderungen der vorliegenden Norm geeignetsten
Schweißverbindungen wählen und dabei insbesondere den folgenden Parametern Rechnung tragen:

 Sorte und Eigenschaften der verwendeten Metalle;

 Betriebsbedingungen, z, B. vorwiegend ruhende oder zyklische Beanspruchung, gefährliche oder korrosive


Fluide;

 betreffende Prüfgruppen, siehe EN 13445-5:2014, 6.6.1.1;

 Fertigungsverfahren.

Anhang A enthält Anforderungen und Empfehlungen für drucktragende Schweißverbindungen. Bei Anwendung des
Analytischen Zulässigkeitsnachweises — Direktes Verfahren für Behälter oder Behälterteile, die im
Zeitstandbereich betrieben werden, gelten die festgelegten besonderen Anforderungen.

5.7.2 Längsnähte

Bauteile von zylindrischen bzw. kegelförmigen Schalen, kugelförmige Bauteile sowie gewölbte oder ebene Böden
müssen mit Stumpfnähten verbunden werden, wobei durch die Wahl des Schweißverfahrens eine vollständige
Durchschweißung sicherzustellen ist.

Die Mittellinienversatz von Bauteilen, die mit Längsnähten mit zylindrischen oder kegelförmigen bzw. mit
kugelförmigen Schalen verbunden sind, darf im Bereich der Schweißnaht die Fertigungstoleranzen nach
EN 13445-4:2014 nicht überschreiten. Biegewirkungen müssen bei der Auslegung berücksichtigt werden.

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5.7.3 Rundnähte

Der Mittellinienversatz von Bauteilen gleicher Wanddicke darf die Toleranzgrenzen nach EN 13445-4:2014 nicht
überschreiten.

Mittellinienversatz von Bauteilen unterschiedlicher Wanddicke ist zulässig, darf jedoch die Toleranzgrenzen für
inneren und äußeren Oberflächenversatz nach EN 13445-4:2014 nicht überschreiten.

5.7.4 Sonderforderungen für bestimmte Schweißnahtarten

5.7.4.1 Sickennähte

Sickennähte sind zulässig, wenn sämtliche nachstehenden Bedingungen erfüllt sind:

a) Prüfgruppe 3 oder 4 bei vorwiegend nichtzyklischem Betrieb oder zusätzlich Prüfgruppe 1 oder 2 bei
Tiefsttemperaturbetrieb;
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b) Rundnähte zwischen Behälterboden und -schale; sämtliche Rundnähte bei Tiefsttemperaturbetrieb;

c) Werkstoffgruppe 1.1, 1.2 oder 8.1;

d) Wanddicke höchstens 8 mm bzw. 12 mm bei Tiefsttemperaturbetrieb;

e) Durchmesser höchstens 1 600 mm. Bei Durchmessern über 1 600 mm ist eine Prüfung des
Schweißverfahrens an einer Vollmaßprobe erforderlich. Der Durchmesser des Prüfstücks darf nicht kleiner als
der Nenndurchmesser und nicht größer als der doppelte Nenndurchmesser sein. Die Prüfung ist nach
EN ISO 15613:2004 durchzuführen und zu protokollieren. Bei Behältern für Tiefsttemperaturbetrieb ist der
Durchmesser nicht begrenzt.

f) Berechnungstemperatur:

  10 °C  T  120 °C für Werkstoffgruppe 1.1 und 1.2

  196 °C  T  120 °C für Werkstoffgruppe 8.1;

  40 °C  T  120 °C für Werkstoffgruppe 1.1 und 1.2, für Tiefsttemperaturbetrieb.

g) nichtkorrosive Bedingungen.

h) Fertigungstoleranzen nach EN 13445-4:2014.

5.7.4.2 Verbindungen mit bleibender Unterlage

Verbindungen mit bleibender Unterlage sind zulässig, wenn sämtliche nachstehenden Bedingungen erfüllt sind:

a) Prüfgruppe 3 oder 4 bei vorwiegend nichtzyklischem Betrieb oder zusätzlich Prüfgruppe 1 oder 2 bei
Tiefsttemperaturbetrieb;

b) Rundnähte zwischen Behälterboden und -schale; sämtliche Rundnähte bei Tiefsttemperaturbetrieb;

c) Werkstoffgruppe 1.1, 1.2 oder 8.1;

d) Wanddicke höchstens 8 mm bzw. 30 mm bei Tiefsttemperaturbetrieb;

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e) Durchmesser höchstens 1 600 mm. Bei Durchmessern über 1 600 mm ist eine Prüfung des
Schweißverfahrens an einer Vollmaßprobe erforderlich. Der Durchmesser des Prüfstücks darf nicht kleiner als
der Nenndurchmesser und nicht größer als der doppelte Nenndurchmesser sein. Die Prüfung ist nach
EN ISO 15613:2004 durchzuführen und zu protokollieren. Bei Behältern für Tiefsttemperaturbetrieb ist der
Durchmesser nicht begrenzt.

f) Berechnungstemperatur:

  10 °C  T  120 °C für Werkstoffgruppe 1.1 und 1.2

  196 °C  T  120 °C für Werkstoffgruppe 8.1;

  40 °C  T  120 °C für Werkstoffgruppe 1.1 und 1.2, für Tiefsttemperaturbetrieb.

g) nichtkorrosive Bedingungen.

h) Fertigungstoleranzen nach EN 13445-4:2014 bei Wanddicken nicht über 8 mm; um die Hälfte verminderte
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Toleranzwerte nach EN 13445-4:2014 bei Wanddicken über 8 mm und Tiefsttemperaturbetrieb

5.7.4.3 Überlappende Verbindungen

5.7.4.3.1 Allgemeiner Fall

Überlappende Verbindungen mit Kehlnähten dürfen nur verwendet werden, wenn sämtliche nachstehenden
Bedingungen erfüllt sind:

a) Prüfgruppe 4;

b) Rundnaht zwischen Behälterboden und -schale;

c) Werkstoffdicke höchstens 8 mm;

d) Durchmesser höchstens 1 600 mm;

e) Werkstoffgruppe 1.1;

f) Berechnungstemperatur:

 10 °C  T  120 °C

g) nichtkorrosive Bedingungen;

h) mit Ausnahme der Fälle C32, C33 und C35 in Tabelle A-2 sind beide Seiten der Überlappung zu schweißen
(siehe Bilder C31 und C34);

i) Fertigungstoleranzen nach EN 13445-4:2014

5.7.4.3.2 Verbindung von Kompensatoren

Die Fälle B 2, B 3 und B 5 in Tabelle A-9 sind nur unter nichtkorrosiven Bedingungen zulässig.

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DIN EN 13445-3:2018-12
EN 13445-3:2014 (D)
Ausgabe 5 (2018-07)

6 Maximal zulässige Werte für Berechnungsnennspannungen an drucktragenden Teilen

6.1 Allgemeines

6.1.1 Dieser Abschnitt legt die maximal zulässigen Werte für Berechnungsnennspannungen an drucktragenden
Teilen, bei denen es sich nicht um Schrauben handelt, sowie die physikalischen Eigenschaften von Stählen fest.

Die im Zeitstandbereich einzusetzenden Werte sind in Abschnitt 19 angegeben.

ANMERKUNG Berechnungsnennspannungen für Schraubenwerkstoffe sind in den Abschnitten 11 und 12 angegeben.

6.1.2 Für spezielle Bauteile eines Druckbehälters, z. B. Bauteile aus bestimmten Werkstoffen oder mit
bestimmten Wanddicken, gelten unterschiedliche Werte für die Berechnungsnennspannung unter
Auslegungsbedingungen und Prüfbedingungen.

Für außergewöhnliche Lastfälle kann eine höhere Berechnungsnennspannung verwendet werden (siehe 6.1.3).
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Der Hersteller muss in der Betriebsanleitung eine Inspektion des Druckbehälters vor der Wiederinbetriebnahme
nach Eintritt eines solchen außergewöhnlichen Falles vorschreiben

Bei der Bewertung von Prüfbedingungen oder außergewöhnlichen Lastfällen brauchen das elastische Einspielen
und Ermüdungsfestigkeitsforderungen nicht berücksichtigt zu werden.

6.1.3 Die maximalen Werte der Berechnungsnennspannung für Normalbelastung und für Prüfbelastung sind aus
den Werkstoffeigenschaften nach 6.1.5 und den Kennwerten in 6.2 bis 6.5 zu ermitteln. Die Formeln zur
Berechnung der Berechnungsnennspannungen sind in Tabelle 6-1 zusammengestellt.

Für die Prüfgruppe 4 ist der maximale Wert der Berechnungsnennspannung für normale Auslegungsbedingungen
mit dem Faktor 0,9 zu multiplizieren.

Der Sicherheitsbeiwert für außergewöhnliche Auslegungsbedingungen darf nicht kleiner sein als der für die
Prüfbedingungen.

6.1.4 Unter besonderen Umständen kann die Verwendung geringerer Werte für die Berechnungsnennspannung
erforderlich sein, z. B. bei Gefahr von Spannungsrisskorrosion, in besonderen Gefahrensituationen usw.

6.1.5 Zugfestigkeit und Streckgrenze der Werkstoffe müssen den Werten im Fertigstellungszustand
entsprechen, die wiederum mit den Mindestwerten der zugehörigen technischen Spezifikation übereinstimmen
müssen, die nach EN 13445-5:2014, Abschnitt 5 vorbereitet ist.

ANMERKUNG Diese Werte werden im allgemeinen erreicht, wenn die Wärmebehandlung den Bestimmungen in
EN 13445-4:2014 entspricht.

Diese Mindestwerte, die für den Lieferzustand gewährleistet werden, können für Konstruktionszwecke verwendet
werden, sofern nicht bekanntermaßen die Wärmebehandlung zu niedrigeren Werten führt, wobei in diesem Fall
dann die niedrigeren Werte verwendet werden müssen. Ergeben sich für das Schweißgut nach der Fertigung
niedrigere Werte, sind diese zu verwenden.

6.1.6 Für die Festlegung der Zugfestigkeit und der Streckgrenze bei einer Temperatur von über 20 °C kommt die
in EN 13445-2:2014, 4.2 vorgesehene Prozedur zur Anwendung.

6.1.7 Für die Festlegung der Bruchdehnung siehe EN 13445-2:2014, Abschnitt 4.

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DIN EN 13445-3:2018-12
EN 13445-3:2014 (D)
Ausgabe 5 (2018-07)

6.2 Stähle (außer Gusseisen), außer austenitische Stähle nach 6.4 und 6.5, mit einer
Mindestbruchdehnung nach der zutreffenden technischen Werkstoffnorm von weniger als 30 %

6.2.1 Auslegungsbedingungen

Die Berechnungsnennspannung f für Auslegungsbedingungen darf fd, den niedrigeren der beiden folgende Werte
nicht übersteigen:

 den Mindestwert der Streckgrenze oder der 0,2 % Dehngrenze bei Berechnungstemperatur nach der
technischen Werkstoffnorm, geteilt durch den Sicherheitsbeiwert 1,5 bzw.

 den Mindestwert der Zugfestigkeit bei 20 °C nach der technischen Werkstoffnorm, geteilt durch den
Sicherheitsbeiwert 2,4.

6.2.2 Prüfbedingungen

Die Berechnungsnennspannung für Prüfbedingungen f darf ftest, den Mindestwert der Streckgrenze oder der 0,2-%-
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Dehngrenze bei Prüftemperatur nach der technischen Werkstoffnorm, geteilt durch den Sicherheitsbeiwert 1,05
nicht überschreiten.

6.3 Alternatives Verfahren für Stähle (außer Gusseisen), außer austenitische Stähle nach 6.4
und 6.5, mit einer Mindestbruchdehnung nach der zutreffenden technischen Werkstoffnorm von
weniger als 30 %

6.3.1 Allgemeines

Bei Anwendung des alternativen Verfahrens kann eine höhere Berechnungsnennspannung zugrunde gelegt
werden, wenn alle nachstehenden Bedingungen erfüllt sind:

a) Werkstoffanforderungen nach den Festlegungen in EN 13445-2:2014 für die Auslegung nach dem
Analyseverfahren — Direktes Verfahren (neu: Analytischer Zulässigkeitsnachweis).

b) Einschränkungen bei der Konstruktion und den Schweißverbindungen nach den Festlegungen, Abschnitt 5 und
Anhang A, für die Auslegung nach dem Analyseverfahren — Direktes Verfahren (neu: Analytischer
Zulässigkeitsnachweis).

c) Alle durch zerstörungsfreie Prüfverfahren (ZfP) entsprechend den Anforderungen nach EN 13445-5:2014 zu
prüfenden Schweißnähte müssen sowohl während der Herstellung als auch während des Betriebes für diese
ZfP zugänglich sein.

d) In allen Fällen eine Berechnung der Ermüdungslebensdauer nach Abschnitt 17 oder 18.

e) Herstellungsanforderungen nach den Festlegungen in EN 13445-4:2014 für die Auslegung nach dem
Analyseverfahren — Direktes Verfahren.

f) Zerstörungsfreie Prüfungen nach den Festlegungen in EN 13445-5:2014 für die Auslegung nach dem
Analyseverfahren — Direktes Verfahren.

g) Geeignete Prüfungen während des Betriebs sind in den Bedienungsanleitungen des Herstellers festgelegt.

ANMERKUNG Bis ausreichende innerbetriebliche Erfahrungen nachgewiesen werden können, wird für die Überprüfung der
Auslegung (Berechnungen) und Sicherstellung, dass alle Anforderungen an die Werkstoffe, Herstellung und ZfP erfüllt sind, die
Einbeziehung einer unabhängigen Stelle mit entsprechender Qualifikation empfohlen.

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EN 13445-3:2014 (D)
Ausgabe 5 (2018-07)

6.3.2 Auslegungsbedingungen (Normalbetriebslastfälle)

Die Berechnungsnennspannung f für Auslegungsbedingungen darf fd, den niedrigeren der beiden folgende Werte
nicht übersteigen:

 den Mindestwert der Streckgrenze oder der 0,2-%-Dehngrenze bei Berechnungstemperatur nach der
technischen Werkstoffnorm, geteilt durch den Sicherheitsbeiwert 1,5 bzw.

 den Mindestwert der Zugfestigkeit bei 20 °C nach der technischen Werkstoffnorm, geteilt durch den
Sicherheitsbeiwert 1,875.

6.3.3 Prüfbedingungen

Die Berechnungsnennspannung für Prüfbedingungen f darf ftest, den Mindestwert der Streckgrenze oder der 0,2-%-
Dehngrenze bei Prüftemperatur nach der technischen Werkstoffnorm, geteilt durch den Sicherheitsbeiwert 1,05
nicht überschreiten.
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6.4 Austenitische Stähle (außer Gusseisen) von 30 % bis 35 % Bruchdehnung nach der
maßgeblichen Werkstoffnorm

6.4.1 Auslegungsbedingungen

Die Berechnungsnennspannung f darf fd, den Mindestwert der 1-%-Dehngrenze bei Berechnungstemperatur nach
der technischen Werkstoffnorm, geteilt durch den Sicherheitsbeiwert 1,5 nicht überschreiten.

6.4.2 Prüfbedingungen

Die Berechnungsnennspannung für Prüfbedingungen ftest darf den Quotienten aus dem in der Werkstoffnorm
angegebenen Mindestwert der 1-%-Dehngrenze bei Prüftemperatur und dem Sicherheitsbeiwert 1,05 nicht
überschreiten.

6.5 Austenitische Stähle (außer Gusseisen) von 35 % (und mehr) Bruchdehnung nach
zugehöriger Werkstoffnorm

6.5.1 Auslegungsbedingungen

Die Berechnungsnennspannung f für Auslegungsbedingungen darf den größeren der beiden folgenden Werte nicht
überschreiten:

a) Wert nach 6.4.1; oder

b) falls ein Wert für Rm/T vorliegt, den niedrigeren der beiden folgenden Werte:

 den Mindestwert der Zugfestigkeit bei Berechnungstemperatur nach der technischen Werkstoffnorm,
geteilt durch den Sicherheitsbeiwert 3,0 bzw.

 den Mindestwert der 1-%-Dehngrenze bei Berechnungstemperatur nach der technischen Werkstoffnorm,
geteilt durch den Sicherheitsbeiwert 1,2.

6.5.2 Prüfbedingungen

Die Berechnungsnennspannung f für Prüfbelastungen darf ftest, den größeren der beiden folgenden Werte nicht
überschreiten:

a) Wert nach 6.4.2 bzw.

b) den Quotient aus dem in der Werkstoffnorm angegebenen Mindestwert der Zugfestigkeit bei Prüftemperatur
und dem Sicherheitsbeiwert 2.

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EN 13445-3:2014 (D)
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6.6 Stahlgussstücke

6.6.1 Auslegungsbedingungen

Die Berechnungsnennspannung f für Auslegungsbedingungen darf fd, den niedrigeren der beiden folgenden Werte
nicht überschreiten:

 Quotient aus dem in der Werkstoffnorm angegebenen Mindestwert der Streckgrenze oder der 0,2-%-
Dehngrenze bei Berechnungstemperatur und dem Sicherheitsbeiwert 1,9 bzw.
 Quotient aus dem in der Werkstoffnorm angegebenen Mindestwert der Zugfestigkeit bei 20 °C und dem
Sicherheitsbeiwert 3,0.

6.6.2 Prüfbedingungen

Die Berechnungsnennspannung f für Prüfbedingungen darf ftest, den Quotient aus dem in der Werkstoffnorm
angegebenen Mindestwert der Streckgrenze oder der 0,2 %-Dehngrenze bei Prüftemperatur und dem
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Sicherheitsbeiwert 1,33 nicht überschreiten.

ANMERKUNG Die physikalischen Eigenschaften von Stählen sind im Anhang O angegeben

Tabelle 6-1 — Maximal zulässige Werte für die Berechnungsnennspannung für drucktragende Teile
außer Schrauben
Prüfbedingungen
Stahl Auslegungsbedingungen a b
/ außergewöhnliche Bedingungenb c
Nichtaustenitische  Rp0,2/T R   Rp0,2/T 
Stähle nach 6.2 f d  min ; m/20   test 
 1,5  f test   
A  30 % d 2,4  1,05 
   

Nichtaustenitische  Rp0,2/T R   Rp0,2/T 


Stähle nach 6.3: f d  min ; m/20   test 
 1,5  f test   
Alternatives 1,875  1,05 
   
Verfahren
A  30 % d
Austenitische Stähle  Rp1,0/T   Rp1,0/T 
nach 6.4 fd     test 
 1,5  f test   
30 %  A  35 % d   

1,05 

Austenitische Stähle  Rp1,0/T


 Rp1,0/T  R  R 
nach 6.5 f d  max  ; min p1,0/T ; Rm/T  f test  max 
 test   m/T test 
 1,5   1,2   ;  
A  35 % d   
3
 
1,05

2

Stahlguss nach 6.6  Rp0,2/T R   Rp0,2/T 
f d  min ; m/20   test 
 1,9  f test   
3  1,33 
   

a Für Prüfgruppe 4 ist der Wert der Berechnungsnennspannung mit 0,9 zu multiplizieren
b Anstelle der 0,2%-Dehngrenze ReH darf die Streckgrenze (Fließgrenze) Rp0,2 verwendet werden, falls erstere der
Werkstoffnorm nicht entnommen werden kann.
c Siehe 5.3.2 und 6.1.2.
d Bruchdehnung siehe EN 13445-2:2014, Abschnitt 4.

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7 Schalen unter Innendruck

7.1 Allgemeines

Dieser Abschnitt enthält Anforderungen an die Konstruktion von innendruckbeaufschlagten achssymmetrischen


Schalen, d. h. Zylinder- und Kugelschalen, Kugelkalotten, gewölbte Böden, Kegelschalen und Kegel-Zylinder-
Verbindungen. Darüber hinaus sind auch Verfahren zur Auslegung von versetzt angeordnetenen Kegelschalen zur
Verbindung zweier Zylinderschalen sowie für gewölbte Böden mit in den Krempenbereich reichenden Ausschnitten
angegeben.

7.2 Zusätzliche Definitionen

Die folgenden Definitionen gelten zusätzlich zu denen in Abschnitt 3.

7.2.1
Zylinder
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Kreisförmiger Zylinder

7.2.2
Torisphärischer Boden
Ein gewölbter Boden bestehend aus einer Halbkugelschale (Kalotte), einer torusförmigen Krempe und einem
zylindrischen Bord ist. Die drei Teile haben an den Berührungslinien gemeinsame Tangenten

7.2.3
Klöpperboden
Sonderfall eines torisphärischen Bodens mit R/De = 1,0 und r/De = 0,1

7.2.4
Korbbogenboden
Sonderfall eines torisphärischen Bodens mit R/De = 0,8 und r/De = 0,154

7.2.5
Elliptischer Boden
Gewölbter Boden mit wahrer elliptischer Form.

7.3 Zusätzliche Symbole und Abkürzungen

Die folgenden Symbole und Abkürzungen gelten zusätzlich zu denen in Tabelle 4-1.

De Außendurchmesser der Schale;

Di Innendurchmesser der Schale;

Dm Mittlerer Durchmesser der Schale;

r Innenradius der Krümmung einer Krempe

7.4 Zylinder- und Kugelschalen

7.4.1 Geltungsbereich

Die Formeln in 7.4.2 und 7.4.3 gilt nur für Schalen mit e/De  0,16. Die Formeln an Kugelschalen sind auch auf
kugelförmige Abschnitte von Schalen, Halbkugelböden, die Mittelbereiche von torisphärischen Böden und
Kugelabschnitte zur Verbindung einer kegelförmigen mit einer zylindrischen Schale (Krempe mit r/Di=0,5)
anzuwenden.

ANMERKUNG 1 Die Formeln in 7.4.2 und 7.4.3 dürfen auch für größere Werte von e/Di verwendet werden, sofern die
Berechnung durch eine ausführliche Ermüdungsberechnung ergänzt wird.

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ANMERKUNG 2 Die angegebenen Wanddicken sind Mindestwerte. An Verbindungsstellen mit anderen Bauteilen, zur
Verstärkung an Stutzen oder Ausschnitten oder zur Aufnahme anderer Belastungen als Druck können größere Wanddicken
erforderlich sein.

7.4.2 Zylinderschalen

Die erforderliche Wanddicke wird nach einer der beiden folgenden Gleichungen berechnet:

P  Di
e (7.4-1)
2f  z  P

oder

P  De
e (7.4-2)
2f  z  P

Für eine festgelegte geometrische Form:


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2f  z  e a
Pmax  (7.4-3)
Dm

ANMERKUNG Zur Anwendung dieser Gleichung auf verschiedene Lastfälle, siehe 3.16, Anmerkung 1.

7.4.3 Kugelschalen

Die erforderliche Wanddicke wird nach einer der beiden folgenden Gleichungen berechnet:

P  Di
e
4f  z  P (7.4-4)

oder

P  De
e
4f  z  P (7.4-5)

Für eine festgelegte geometrische Form:

4f  z  ea
Pmax  (7.4-6)
Dm

ANMERKUNG Zur Anwendung dieser Gleichung auf verschiedene Lastfälle, siehe 3.16, Anmerkung 1.

7.5 Gewölbte Böden

7.5.1 Zusätzliche Symbole und Abkürzungen

Die folgenden Symbole und Abkürzungen gelten zusätzlich zu denen in 7.3.

De ist der Außendurchmesser des zylindrischen Bordes

Di ist der Innendurchmesser des zylindrischen Bordes

eb Erforderliche Wanddicke der Krempe zur Verhinderung plastischen Beulens

es Erforderliche Wanddicke des Bodens zur Begrenzung der Membranspannung in der Mitte

ey Erforderliche Wanddicke der Krempe zur Verhinderung achssymmetrischen Fließens

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fb Berechnungsnennspannung in der Beulgleichung

hi Innenhöhe eines elliptischen Bodens

K Berechnungsbeiwert für einen elliptischen Boden nach Definition in Gleichung (7.5-18)

N Parameter nach Definition in Gleichung (7.5-12)

R Innenradius im Mittelbereich eines torisphärischen Bodens

X Verhältnis von Krempenradius zu Schaleninnendurchmesser

Y Parameter nach Definition in Gleichung (7.5-9)

Z Parameter nach Definition in Gleichung (7.5-10)

 Beiwert ermittelt aus Bild 7.5-1 und 7.5-2 oder durch das Verfahren in 7.5.3.5.
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7.5.2 Halbkugelböden

Die erforderliche Wanddicke eines Halbkugelbodens ist durch die Gleichungen in 7.4.3 gegeben. Die Wanddicke
des zylindrischen Bords bis zur Tangente muss mindestens der Wanddicke der Zylinderschale nach 7.4.2
entsprechen.

7.5.3 Torisphärische Böden

7.5.3.1 Geltungsbereich

Die nachstehenden Anforderungen gelten nur für Böden, die alle folgenden Bedingungen erfüllen:

r  0,2Di

r  0,06Di

r  2e

e  0,08De

e  0,001De

R  De

7.5.3.2 Auslegung

Die erforderliche Wanddicke e ist gleich dem größten der folgenden Werte es, ey und eb:

P R
es = (7.5-1)
2f  z - 0,5P

β  P 0,75R  0,2D i 
ey 
f (7.5-2)

β kann aus Bild 7.5-1 oder dem Verfahren nach 7.5.3.5 entnommen werden, wobei e durch ey ersetzt wird.

und

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 1 
 
 P 0,825   1,5 
 Di 
eb  0,75R  0,2Di      (7.5-3)
111fb  r  
 

Dabei ist:

Rp0 ,2/T
fb  (7.5-4)
1,5

Ausgenommen sind kaltumgeformte nahtlose Böden aus austenitischem rostfreien Stahl, für die gilt:

1,6 Rp0 ,2/T


fb  (7.5-5)
1,5

Unter Prüfbedingungen muss für fb in den Gleichungen der Faktor 1,5 durch 1,05 ersetzt werden.
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ANMERKUNG 1 Bei nicht kaltumgeformten Böden aus rostfreiem Stahl ist fb kleiner als f.

ANMERKUNG 2 Durch den Faktor 1,6 in der Gleichung für kaltumgeformte Böden wird die Werkstoffverfestigung
berücksichtigt.

ANMERKUNG 3 Die Berechnung von eb entfällt, wenn ey > 0,005Di ist.

ANMERKUNG 4 Die Innenhöhe eines torispärischen Bodens wird gegeben durch

hi  R  R  Di / 2   R  Di /2  2r 

Bild 7.5-1 — Berechnungsbeiwert  für gewölbte Böden für die Auslegung

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7.5.3.3 Nachrechnung

Für eine bestimmte Geometrie ist der höchstzulässige Berechnungsdruck Pmax gleich dem niedrigsten der
folgenden Werte Ps, Py und Pb.

2f  z  e a
Ps  (7.5-6)
R  0,5 e a

f. ea
py = (7.5-7)
 0,75R + 0,2 D i 

Dabei wird  aus Bild 7.5-2 und den Gleichungen in 7.5.3.5 ermittelt.

,
15 0,825
 ea   r 
P b  111 f b     (7.5-8)
 0,75R  0,2 D i   Di
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ANMERKUNG 1 Zur Anwendung der oben angegebenen Gleichungen auf verschiedene Lastfälle, siehe 3.16, Anmerkung 1.

ANMERKUNG 2 Die Berechnung von Pb entfällt, wenn ea > 0,005Di ist.

Bild 7.5-2 — Berechnungsbeiwert  für gewölbte Böden für die Nachrechnung

7.5.3.4 Ausnahmen

Es ist zulässig, die Wanddicke im kugelförmigen Bereich des Bodens (Kalotte) auf den Wert es zu reduzieren; dies
gilt für eine Kreisfläche, deren Abstand von der Krempe mindestens dem Abstand R  e entspricht, wie in
Bild 7.5-3 dargestellt.

Der Bord muss die Anforderungen für zylindrische Schalen in 7.4.2 erfüllen, sofern seine Länge größer ist als
0,2 Di  e . Sofern der Bord gleich lang oder kürzer ist als 0,2 Di  e , darf die Wanddicke des Bords gleich der
Wanddicke in der Krempe sein.

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7.5.3.5 Gleichungen zur Berechnung des Beiwerts 

R.e
>- >- es

-> e

r
Di

De

Bild 7.5-3 — Geometrie torisphärischer Böden


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Y = min(e/R ; 0,04) (7.5-9)

Z  log10 1 / Y  (7.5-10)

X = r/Di (7.5-11)

1 (7.5-12)
N  1 , 006 
 6 , 2  90 Y 4 
Für X = 0,06 gilt:


 0,06  N 0,3635 Z 3  2,2124 Z 2  3,2937 Z  18873
,  (7.5-13)

Für 0,06 < X < 0,1 gilt:


  25 ( 0,1  X )  0,06  ( X  0,06 )  0,1  (7.5-14)

Für X = 0,1 gilt:

 0,1  N (  0,1833 Z 3  10383


, Z 2  1,2943 Z  0,837 ) (7.5-15)

Für 0,1 < X < 0,2 gilt:


  10 (0,2  X ) 0,1  ( X  0,1) 0,2  (7.5-16)

Für X = 0,2 gilt:

 , Y  82,5Y 2 ) ; 0,5
 0,2  max 0,95( 0,56  194  (7.5-17)

ANMERKUNG Die vorstehenden Gleichungen für  führen bei Verwendung in 7.5.3.2 zu einer iterativen Berechnung. Dafür
wird ein rechnergestütztes Verfahren empfohlen.

7.5.4 Elliptische Böden

Die Anforderungen dieses Abschnitts gelten nur für Böden mit 1,7 < K < 2,2.

K = Di/(2hi ) (7.5-18)

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Elliptische Böden sind wie äquivalente torisphärische Böden zu berechnen, wobei gilt:

r  Di 0,5 / K  - 0,08 (7.5-19)

und

R  D i (0,44K  0,02) (7.5-20)

7.6 Kegelschalen und Kegelböden

7.6.1 Anwendungsbedingungen

Die Anforderungen in 7.6.4 - 7.6.8 gelten für die Berechnung kreisförmiger Kegelschalen und Kegel-Zylinder-
Verbindungen, bei denen Kegel- und Zylinderschale eine gemeinsame Rotationsachse aufweisen. Anforderungen
an Kegelschalen mit Versatz der Mittellinie sind in 7.6.9 enthalten.
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Die Anforderungen gelten nicht:

a) für Kegelschalen, deren halber Öffnungswinkel an der Spitze größer ist als 75 °;

b) für Kegelschalen mit

e  cos( )
 0,001 ; (7.6-1)
Dc

c) für kurze Kegelschalen zur Verbindung von Doppelmantel und Mantel.

Mindestwerte für den Abstand von anderen wesentlichen Störstellen sind in den einzelnen Abschnitten angegeben.

7.6.2 Zusätzliche Definitionen

Die folgende Definition gilt zusätzlich zu denen in 7.2.

7.6.2.1
Verbindung zwischen Zylinder und Kegel
Schnittpunkt der Wanddickenmittellinien von Zylinder- und Kegelschale (Beispiele für die Verbindung an der
großen Kegelgrundfläche sind in Bild 7.6-1 und 7.6-2 dargestellt)

>
- 1,4l1
-> 1,
4l
2

α
-> ecyl

-> e1

2
-> e
DC

con
-> e

Bild 7.6.1 — Geometrie von Kegel-Zylinder-Verbindungen ohne Krempe an der großen Kegelgrundfläche

35
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>- 1,4 l1
-> 1,4
0,5 l1 l2

-> 0,7
l2
α
- ecyl

-> e1

r
>

2
-> e
Dc

con
-> e
Bild 7.6.2 — Geometrie von Kegel-Zylinder-Verbindungen mit Krempe an der großen Kegelgrundfläche
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7.6.3 Zusätzliche Symbole und Abkürzungen

Die folgenden Symbole und Abkürzungen gelten zusätzlich zu denen in Tabelle 7.3.

Dc Mittlerer Durchmesser der Zylinderschale an der Verbindungsstelle zur Kegelschale;


De Außendurchmesser der Kegelschale;
Di Innendurchmesser der Kegelschale;
DK Durchmesser nach Berechnung nach Gleichung (7.6-8);
Dm Mittlerer Durchmesser der Kegelschale;
econ Erforderliche Wanddicke der Kegelschale nach Berechnung in 7.6.4;
econ,a die (minimale) Berechnungsdicke der Kegelschale;
ecyl Erforderliche Wanddicke der Zylinderschale nach Berechnung in 7.4.2;
ej Erforderliche Wanddicke an der Verbindungsstelle an der großen Kegelgrundfläche;
e1 Erforderliche Wanddicke der Zylinderschale an der Verbindungsstelle;
e1a Berechnungswanddicke der verstärkten Zylinderschale;
e2 Erforderliche Wanddicke von Kegelschale und Krempe an der Verbindungsstelle;
e2a Berechnungswanddicke der verstärkten Kegelschale;
f Ist die Nennberechnungsspannung. In der Berechnung der Verbindungen nach 7.6.6 bis 7.6.9 ist es der
niedrigste der Werte für die einzelnen Bauteile;
l1 Länge entlang der Zylinderschale;
l2 Länge entlang der Kegelschale (große oder kleine Grundfläche);
r ist der Krempenradius;
 Halber Öffnungswinkel der Kegelschale an der Spitze (in Grad);
 Beiwert nach Definition in 7.6.6;
H Beiwert nach Definition in 7.6.8;
 Beiwert nach Definition in 7.6.7;
 Beiwert nach Definition in 7.6.7;
 Beiwert nach Definition in 7.6.8.

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7.6.4 Kegelschalen

Die erforderliche Wanddicke an jedem beliebigen Punkt entlang der Länge der Kegelschale wird nach einer der
beiden folgenden Gleichungen berechnet:

P  Di 1
e con   (7.6-2)
2f  z  P cos( )

oder

P  De 1
e con   (7.6-3)
2f  z  P cos( )

Dabei sind Di und De die Durchmesser im betrachteten Punkt.

Für eine bestimmte Geometrie:


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2 f  z  econ,a  cos( )
Pmax  (7.6-4)
Dm

Dabei ist Dm der Durchmesser im betrachteten Punkt.

ANMERKUNG Zur Anwendung dieser Gleichung auf verschiedene Lastfälle, siehe 3.16, Anmerkung 1.

Für die Berechnung der erforderlichen Dicke an der großen Grundfläche eines mit einer Zylinderschale
verbundenen Kegelschale dürfen nachstehende Ersetzungen vorgenommen werden:

Di = DK (7.6-5)

De = DK + 2e2 cos() (7.6-6)

Dm = (Di + De) / 2 (7.6-7)

Dabei ist:

DK  D c  e1  2r 1  cos( )  l 2 sin( ) (7.6-8)

ANMERKUNG 1 Die angegebenen Wanddicken sind Mindestwerte. An Verbindungsstellen mit anderen Bauteilen, zur
Verstärkung an Stutzen oder Ausschnitten oder zur Aufnahme anderer Belastungen als Druck können größere Wanddicken
erforderlich sein.

ANMERKUNG 2 Da es sich bei der oben ermittelter Wanddicke um den zulässigen Mindestwert an diesem Punkt entlang der
Kegelschale handelt, ist es zulässig, eine Kegelschale aus Platten unterschiedlicher Dicke zu fertigen, sofern die Mindestdicke
an jedem Punkt erreicht wird.

7.6.5 Verbindungen

Die Anforderungen in 7.6.6, 7.6.7 und 7.6.8 gelten nur, wenn die Länge des ungestörten Bereichs zwischen dieser
Verbindung und einer anderen Verbindung oder wesentlichen Störstelle, z. B. eine andere Kegel-Zylinder-
Verbindung oder ein Flansch, an der Zylinderschale mindestens 2 l1 und an der Kegelschale mindestens 2 l2
beträgt. Dabei ist:

l1  D c . e1 (7.6-9)

Dc .e2
l2  (7.6-10)
cos( )

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DIN EN 13445-3:2018-12
EN 13445-3:2014 (D)
Ausgabe 5 (2018-07)

7.6.6 Kegel-Zylinder-Verbindung ohne Krempe an der großen Kegelgrundfläche

7.6.6.1 Geltungsbereich

Dien Anforderungen in 7.6.6.2 und 7.6.6.3 gelten nur, wenn die nachstehende Bedingung erfüllt ist: die Verbindung
ist eine Stumpfnaht, wobei die inneren und äußeren Nahtoberflächen gleichmäßig in die benachbarte Kegel- bzw.
Zylinderschale übergehen, ohne dass die Wanddicke örtlich vermindert wird.

ANMERKUNG Spezielle ZfP-Anforderungen gelten in EN 13445-5:2014 sofern für eine Konstruktion die Dicke an der Naht
nicht größer ist als 1,4 ej.

7.6.6.2 Auslegung

Die erforderliche Wanddicke e1 der Zylinderschale an der Verbindungsstelle ist gleich dem größeren der Werte für
ecyl und ej, wobei ej wie folgt berechnet wird:

Man nehme einen Wert für ej an und berechne:


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1 Dc tan( )
   0,15 (7.6-11)
3 e j 1  1 / cos( )

P  Dc  
ej 
2f (7.6-12)

Die durch Gleichung (7.6-12) gegebene Dicke ist zulässig sofern sie nicht kleiner ist als die angenommene.

ANMERKUNG Der für ej erforderliche Wert kann durch iterative Anwendung dieser Prozedur erhalten werden, bis
Gleichung (7.6-12) einen Wert gleich dem angenommenen ergibt.

Der Wert von  kann auch dem Diagramm in Bild 7.6-3 entnommen werden.

Diese Wanddicke muss bis zu einem Abstand von der Verbindung von mindestens 1,4l1 entlang des Zylinders
beibehalten werden.

38
DIN EN 13445-3:2018-12
EN 13445-3:2014 (D)
Ausgabe 5 (2018-07)

5,0

4,5

4,0
α = 10º
α = 20º
3,5 α = 30º
α = 40º
α = 50º
3,0 α = 60º
β
2,5

2,0
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1,5

1,0

0,5
0,001 0,010 0,100
P/f

Bild 7.6-3 — Werte für  für Kegel-Zylinder-Verbindung ohne Krempe an der großen Kegelgrundfläche

Die erforderliche Wanddicke e2 der Kegelschale an der Verbindungsstelle ist gleich dem größeren der Werte von e
und ej. Diese Dicke muss bis zu einem Abstand von der Verbindung von mindestens 1,4 l2 entlang des Kegels
beibehalten werden (siehe Bild 7.6-1).

Die Verstärkung darf wie folgt umverteilt werden, sofern die Mindestwanddicken nach 7.4.2 und 7.6.4 weiterhin
eingehalten werden.

Die Wanddicke der Zylinderschale kann nahe der Verbindungsstelle erhöht und weiter davon entfernt verringert
werden, sofern die Querschnittsfläche der Zylinderwand bis zu einem Abstand von 1,4 l1 von der Verbindungsstelle
mindestens 1,4ꞏe1ꞏl1 beträgt. Des weiteren kann die Wanddicke der Kegelschale nahe der Verbindungsstelle erhöht
und weiter davon entfernt verringert werden, sofern die Querschnittsfläche der Kegelschale bis zu einem Abstand
von 1,4 l2 von der Verbindungsstelle mindestens 1,4ꞏe2ꞏl2 beträgt.

7.6.6.3 Nachrechnung

Der höchstzulässige Berechnungsdruck Pmax für eine gegebene Wanddicke wird wie folgt ermittelt:

a) Pmax nach Gleichung (7.4-3) für die Zylinderschale berechnen.

b) Pmax nach Gleichung (7.6-4) für die Kegelschale berechnen.

c) Die Berechnungswanddicke e1a der verstärkten Zylinderschale an der Verbindungsstelle ermitteln.

d) Die Berechnungswanddicke e2a der verstärkten Kegelschale an der Verbindungsstelle ermitteln.

e) Pmax nach Gleichung (7.6-4) mit Wanddicke e2a und Durchmesser Dm berechnen.

f) Für ej den niedrigeren Wert von e1a und e2a einsetzen.

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DIN EN 13445-3:2018-12
EN 13445-3:2014 (D)
Ausgabe 5 (2018-07)

g) Den Wert von  aus Gleichung (7.6-11) berechnen; dann ist

2f  e j
P max  (7.6-13)
  Dc

h) Der höchstzulässige Berechnungsdruck ist der niedrigste der in den Schritten a), b), e) und g) ermittelten
Drücke.

ANMERKUNG Die Berechnungswanddicke der verstärkten Zylinderschale in vorstehendem Schritt c) bzw. d) kann mit
folgendem Verfahren ermittelt werden:

1) Den Wert e1a schätzen. Der Ausgangswert sollte die Berechnungswanddicke an der Verbindungsstelle
sein.

2) Den Wert von l1 berechnen.

l1  14
, D c . e1a (7.6-14)
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3) Ist die Wanddicke über die Länge l1 konstant, dann ist e1a bereits gefunden.

4) Andernfalls ist die Wandquerschnittsfläche A1 innerhalb eines Abstands l1 von der Verbindungsstelle zu
berechnen.

5) Aus der folgenden Gleichung ergibt sich eine bessere Näherung.

e1a  A1 l1 (7.6-15)

Das Ergebnis ist annehmbar, wenn der Wert nicht größer ist als der in Schritt 1) geschätzte Wert.

6) Ist das Ergebnis nicht annehmbar, zu 1) zurückgehen.

7) In gleicher Weise ist mit nachstehender Gleichung der Wert von e2a zu ermitteln.

D c . e 2a
l2  14
, (7.6-16)
cos ( )

7.6.7 Kegel-Zylinder-Verbindung mit Krempe an der großen Kegelgrundfläche

7.6.7.1 Geltungsbereich

Die Anforderungen dieses Unterabschnitts gelten nur, wenn alle nachstehenden Bedingungen erfüllt sind.

a) Die Krempe weist Torusform und gleichmäßige Übergänge zur benachbarten Kegel- bzw. Zylinderschale auf.

b) Der innere Krümmungsradius der Krempe ist r < 0,3 Dc.

ANMERKUNG Dieser Abschnitt schreibt keinen Mindestwert für den Krümmungsradius der Krempe vor.

7.6.7.2 Auslegung

Der Wert ej wird nach folgendem Verfahren berechnet:

Einen Wert für ej schätzen und dann wie folgt berechnen:

1 Dc tan( )
   0,15 (7.6-17)
3 e j 1  1 / cos( )

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0,028r 
 . (7.6-18)
Dc  e j 1 1/ cos( )


 = 1+ (7.6-19)
 0,2 
1,2  1 + 
  

P  Dc  
ej  (7.6-20)
2f 

Die durch Gleichung (7.6-20) gegebene Dicke ist für die Krempe zulässig sofern sie nicht kleiner als die
angenommene ist.

ANMERKUNG Der für ej erforderliche Wert kann durch iterative Anwendung dieser Prozedur erhalten werden, bis Gleichung
(7.6-20) einen Wert gleich dem angenommenen ergibt.
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Die erforderliche Wanddicke e1 der Zylinderschale an der Verbindungsstelle ist gleich dem größeren Wert von ec
bzw. ej. Diese Dicke muss bis zu einem Abstand von mindestens 1,4 l1 von der Verbindungsstelle und bis zu einem
Abstand von 0,5 l1 von der Tangente zwischen Zylinderschale und Krempe entlang der Zylinderschale beibehalten
werden.

Die erforderliche Wanddicke e2 von Krempe und Kegelschale an der Verbindungsstelle entspricht dem größeren
Werte von econ bzw. ej. Diese Dicke muss bis zu einem Abstand von mindestens 1,4 l2 von der Verbindungsstelle
und bis zu einem Abstand von 0,7 l2 von der Tangente zwischen Kegelschale und Krempe entlang der Kegelschale
beibehalten werden.

7.6.7.3 Nachrechnung

Der höchstzulässige Berechnungsdruck Pmax für eine gegebene Geometrie wird wie folgt ermittelt:

a) Die Berechnungswanddicke e1a der Zylinderschale im Krempenbereich und e2a der Krempe und des
angrenzenden Teils der Kegelschale ermitteln.

b) Überprüfen, dass die Bedingungen in 7.6.7.1 erfüllt werden.

c) Pmax nach Gleichung (7.4-3) mit ea = e1a für die Zylinderschale berechnen.

d) Pmax nach Gleichung (7.6-4) mit econ,a =e2a für die Kegelschale berechnen.

e) Der Wert von ej ist der kleinere der für e1a und e2a ermittelten Werte.

f) Die Werte für  und  aus den Gleichungen (7.6-17) und (7.6-19) ermitteln und dann Pmax wie folgt berechnen:

2f    e j
Pmax  (7.6-21)
  Dc

g) Der höchstzulässige Berechnungsdruck ist der niedrigste der in den Schritten c), d) und f) ermittelten Drücke.

7.6.8 Kegel-Zylinder-Verbindung an der kleinen Kegelgrundfläche

7.6.8.1 Geltungsbereich

Die Anforderungen in 7.6.8.2 und 7.6.8.3 gelten nur, wenn alle nachstehenden Bedingungen erfüllt sind.

a) Die erforderliche Wanddicke der Zylinderschale e1 wird bis zu einem Abstand l1 von der Verbindungsstelle und
die erforderliche Wanddicke der Kegelschale e2 bis zu einem Abstand l2 von der Verbindungsstelle beibehalten
(siehe Bild 7.6-4).

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Ausgabe 5 (2018-07)

b) Die Wanddicken erfüllen die Anforderungen in 7.4.2 und 7.6.4.

e2
e1
l2
l1

Dc
Bild 7.6-4 — Geometrie von Kegel-Zylinder-Verbindungen an der kleinen Kegelgrundfläche
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7.6.8.2 Auslegung

Die erforderlichen Wanddicken e1 und e2 werden wie folgt ermittelt:

Werte für e1 und e2 wählen.;

e2
s (7.6-22)
e1

Für s < 1 gilt:

s 1  s2
 s  (7.6-23)
cos( ) 2

Für s  1 gilt:

 1  s 2 
  1 s   
 2 cos( ) 
(7.6-24)

D c tan( )
 H  0,4   0,5
e1 
(7.6-25)

Wenn nachstehende Gleichung erfüllt ist

2f  z  e 1
P  (7.6-26)
Dc  H

sind die Werte für e1 und e2 annehmbar. Andernfalls die Berechnung mit höheren Werten für e1 und e2 wiederholen.

ANMERKUNG Nach vorstehenden Gleichungen werden e1 und e2 nicht getrennt berechnet. Diese Werte können beliebig so
gewählt werden, wie es für die Auslegung zweckmäßig ist, d. h. um beispielsweise einen günstigen Wert für l1 oder l2 zu
erhalten.

Unter der Voraussetzung, dass die Anforderungen in 7.4.2 und 7.6.4 weiterhin eingehalten werden, darf die
Berechnung nach der vorstehenden Regel wie folgt modifiziert werden:

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DIN EN 13445-3:2018-12
EN 13445-3:2014 (D)
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a) Ist e1 = e2, dann kann eine Krempe derselben Dicke vorgesehen werden. Die Abstände l1 und l2 werden auch
weiterhin ab der Verbindungsstelle (dem Schnittpunkt der Mittellinien von Zylinder- und Kegelschale)
gemessen.

b) Die Wanddicke der Zylinderschale kann nahe der Verbindungsstelle erhöht und weiter davon entfernt
verringert werden, sofern die Querschnittsfläche der Zylinderschale bis zu einem Abstand von l1 von der
Verbindungsstelle mindestens l1ꞏe1 beträgt. Des weiteren kann die Wanddicke der Kegelschale nahe der
Verbindungsstelle erhöht und weiter davon entfernt verringert werden, sofern die Querschnittsfläche der
Kegelschale bis zu einem Abstand von l2 von der Verbindungsstelle mindestens l2ꞏe2 beträgt.

7.6.8.3 Nachrechnung

Der höchstzulässige Berechnungsdruck Pmax, für eine bestimmte Geometrie und Normalbetriebslastfälle, wird wie
folgt ermittelt:

2f  z  e1a
P max  (7.6-27)
Dc  H
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Dabei sind e1a und e2a die Berechnungswanddicken; H ist Gleichung (7.6-22) bis (7.6-25) zu entnehmen.

ANMERKUNG 1 Die Werte von e1a und e2a werden nach dem in der Anmerkung in 7.6.6.3 beschriebenen Verfahren
ermittelt.

ANMERKUNG 2 Die Berechnungswanddicken können die erforderliche Wanddicke übersteigen, ohne deshalb zu einer
Zunahme von l1 bzw. l2 zu führen.

7.6.9 Kegelschalen mit Mittellinienversatz

Die Anforderungen dieses Abschnitts gelten für Verbindungskegel zwischen zwei Zylinderschalen mit
Mittellinienversatz (siehe Bild 7.6-5). Die Mittellinien der beiden Zylinderschalen müssen parallel sein, wobei der
Versatz zwischen den Mittellinien nicht größer sein darf als die Differenz ihrer Radien. Die erforderliche Wanddicke
für die Verbindung an der großen Kegelgrundfläche wird nach 7.6.6 und für die Verbindung an der kleinen
Kegelgrundfläche nach 7.6.8 ermittelt. Der größere der beiden Werte ist auf die gesamte Kegelschale
anzuwenden. Für den Winkel  wird der größte Winkel zwischen Kegel- und Zylinderschale eingesetzt.

1
Legende
1 Mittellinienversatz

Bild 7.6-5 — Kegelschale mit Mittellinienversatz

7.7 Stutzen im Krempenbereich

7.7.1 Zusätzliche Symbole und Abkürzungen

Die folgenden Symbole und Abkürzungen gelten zusätzlich zu denen in 7.5.1.

A Beiwert nach Definition in Gleichung (7.7-4) oder (7.7-8)

43
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EN 13445-3:2014 (D)
Ausgabe 5 (2018-07)

A1 Beiwert nach Definition in Gleichung (7.7-12) oder (7.7-16)

B Beiwert nach Definition in Gleichung (7.7-5) oder (7.7-9)

B1 Beiwert nach Definition in Gleichung (7.7-13) oder (7.7-17)

k Beiwert für die Verschwächung durch den Stutzen nach Gleichung (7.7-10)

di Innendurchmesser des Stutzens

X Beiwert nach Definition in Gleichung (7.7-11) oder (7.7-15)

V Beiwert nach Definition in Gleichung (7.7-3) oder (7.7-7)

7.7.2 Grenzen der Anwendbarkeit

In diesem Unterabschnitt sind Bedingungen für Ausschnittverstärkungen in gewölbten Böden mit Stutzen
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außerhalb des in 9.7.2.4 definierten Zentralbereiches enthalten, für die daher Abschnitt 9 nicht anwendbar ist.

Die Bedingungen sind beschränkt auf Klöpper- und Korbbogenböden mit

di/De ≤ 0,6 (7.7-1)

und

di
 6,7 (7.7-2)
ea  D e

Die Stutzenachse und die Behälterachse müssen in einer Ebene liegen. Die Stutzenachse muss zwischen der
Normalen zur Behälterwand und der Parallelen zur Bodenachse liegen. Der Stutzen muss so angeordnet sein,
dass er die Tangente zwischen Krempe und zylindrischem Mantel nicht kreuzt. Stutzen mit Achsen parallel zur
Bodenachse und mit Außenerzeugender in Fortsetzung des zylindrischen Bodenansatzes sind erfasst.

Die Bedingungen in 7.7 dürfen auch für elliptische Böden mit einem Durchmesserverhältnis K  2 angewendet
werden. Die Dicke eines solchen elliptischen Bodens mit Stutzen im Krempenbereich ist gleich der eines
Korbbogenbodens mit demselben Durchmesser.

Die entsprechend diesem Abschnitt erforderliche Wanddickenvergrößerung ist im gesamten Krempenbereich


erforderlich. Verstärkungsscheiben sind nicht zulässig. Die Dicke im Kalottenbereich darf geringer sein, sofern die
Bedingungen in 7.5.3.4 eingehalten werden und die Stutzenverstärkung im Kalottenbereich die Bedingungen des
Abschnitts 9 erfüllen.

Sofern der geringste Abstand der Durchdringung des Stutzens und der Krempe von der Tangente Krempe und
dem zylindrischen Bord kleiner ist als 2,5 e a  r (gemessen entlang der Oberfläche), ist die Anwendung dieser
Methode fragwürdig. Sofern in solchen Fällen die Zulässigkeit der Konstruktion nicht durch genauere Analyse oder
umfassende Erfahrung nachgewiesen wird, muss der Berechnungsdruck verdoppelt werden oder der zulässige
Druck der Konstruktion muss halbiert werden.

7.7.3 Auslegung

Für Klöpperböden gilt:

 P
V = log10  1000  (7.7-3)
 f

A = max (0,5 ; 0,264 + 0,938V - 0,592V 2 + 0,14V 3) (7.7-4)

44
DIN EN 13445-3:2018-12
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Ausgabe 5 (2018-07)

B = min (4,2 ; 4,9 - 2,165V + 0,151V 2) (7.7-5)

 di d 
 k  max  A  B ; 1  0,3B i  (7.7-6)
 De De 

Für Korbbogenböden gilt:

 P
V = log10  1000  (7.7-7)
 f

A = 0,54 + 0,41V - 0,044V 3 (7.7-8)

B = 7,77 - 4,53V + 0,744V 2 (7.7-9)

 di d 
 k  max  A  B ; 1  0,5B i  (7.7-10)
 De De 
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In Gleichung (7.5-2) und in Bild 7.5-1 muss P durch P k ersetzt werden, um die erforderliche Dicke zu erhalten.
Dieser Ersatz ist vor der Berechnung von  in 7.5.3.5 durchzuführen. Die Gleichungen (7.5-1) und (7.5-3) gelten
ohne Änderung weiter.

ef
ANMERKUNG Die Kurven in Bild 7.7-1 und 7.7-2 beruhen auf der vorstehenden Berechnung und geben als Funktion
PR
von P/f und di/De an.

Bild 7.7-1 — Auslegungswerte für Klöpperböden (Verhältnisgrößen)

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Bild 7.7-2 — Auslegungswerte für Korbbogenböden (Verhältnisgrößen)

7.7.4 Nachrechnung

Der einer gegebenen Geometrie des Behälters entsprechende höchstzulässige Berechnungsdruck kann durch ein
numerisches Suchverfahren ermittelt werden. Alternativ kann das nachstehende Verfahren angewandt werden, das
zu einer näherungsweise und in jedem Fall konservativen Schätzung von k. führt.

Für Klöpperböden gilt:

 e 
X = log10 1000 a  (7.7-11)
 De 

A1 = 1,07 max(0,71 - X ; 0,19X + 0,45) (7.7-12)

  1 
B1 = 1,02  min 3  5 X ;  (7.7-13)
  0,241  0,116 X  0,26 3 
 

 di d 
 k  max  A1  B1 ; 1  0,3B1 i  (7.7-14)
 De De 

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Ausgabe 5 (2018-07)

Für Korbbogenböden gilt:

 e 
X = log10 1000 a  (7.7-15)
 De 

1
A1 = 0,8
(7.7-16)
D 
1136
,  0,0053  e 
 di 

B1 = (8,87  4,35X  0,19X 3) (7.7-17)

 di  d  d  d  
 k  max(1  0,1 )  A1  B1 i  ;(1  11
, i )  1  0,5B1 i   (7.7-18)
 De  De  De  De  
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Der Parameter  in Gleichung (7.5-7) ist durch k zu ersetzen. Gleichungen (7.5-6) und (7.5-8) Gelten weiterhin
unverändert.

7.7.5 Böden mit mehreren Stutzen im Krempenbereich

Die in Abschnitt 9 enthaltenen Anforderungen an Böden mit mehreren Ausschnitten gelten auch für nach diesen
Anforderungen berechnete Ausschnitten, bei denen die Stege zwischen benachbarten Stutzen vollständig
innerhalb des in Bild 9.5-4 dargestellten zentralen Bereiches des Bodens mit dem Radius 0,4De. Liegt die
Verbindungslinie zwischen zwei benachbarten Stutzen nicht vollständig in diesem Mittelbereich, muss die
Stegbreite mindestens gleich der Hälfte der Summe der beiden Ausschnittsdurchmesser der Stutzen sein.

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DIN EN 13445-3:2018-12
EN 13445-3:2014 (D)
Ausgabe 5 (2018-07)

8 Schalen unter Außendruck

8.1 Zweck

Dieser Abschnitt berücksichtigt die Belastungen von Schalen durch Außendruck. Die Anforderungen gelten für
versteifte und unversteifte Zylinder-, Kegel- und Kugelschalen sowie gewölbte Böden.

Die Anforderungen gelten ebenfalls für den Zeitstandbereich, allerdings unter den in Abschnitt 19 angegebenen
Bedingungen sowie unter der Annahme, dass die Formabweichung während der Kriechverformung die in
EN 13445-4:2014 festgelegten Werte nicht überschreitet.

8.2 Zusätzliche Definitionen

Die folgenden Definitionen gelten zusätzlich zu denen in Abschnitt 3.

8.2.1
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Zulässige Elastizitätsgrenze
die in diesem Abschnitt für die Auslegung unter Außendruck angewendete Elastizitätsgrenze.

8.2.2
Schwere Versteifung
Versteifungsring, vom Konstrukteur als 'schwere' Versteifung ausgelegt, auf den besondere Anforderungen dieses
Abschnitts zur Anwendung kommen

8.2.3
Leichte Versteifung
Versteifungsring, vom Konstrukteur als 'leichte' Versteifung ausgelegt, auf den besondere Anforderungen dieses
Abschnitts zur Anwendung kommen.

8.2.4
Versagen zwischen zwei Versteifungen
Versagen des Abschnitts einer Zylinderschale zwischen zwei Versteifungsringen oder zwischen einem
Versteifungsring und einem Behälterboden

8.2.5
Gesamtversagen
Versagen des Abschnitts einer Zylinderschale, der durch eine leichte oder schwere Versteifung verstärkt ist

8.2.6
Ebene mit tragender Versteifung
Behälterboden oder Ebene, der/die den Behälter in zwei Teile unterteilt, von denen ein jedes separat in bezug auf
den Außendruck behandelt wird

8.2.7
Sicherheitsbeiwert
Verhältniswert des niedrigsten geschätzten Versagensdrucks zum Berechnungsdruck

8.2.8
Seitliche Auslenkung von Versteifungen
Seitliche Verdrehung einer Versteifung um seine Verbindungsstelle mit der Schale

8.3 Zusätzliche Symbole und Abkürzungen

Die folgenden Symbole und Abkürzungen gelten zusätzlich zu denen in Abschnitt 4.

a Schalenlänge plus Heiz-/Kühlwendel, siehe Bilder 8.5-11 und 8.5-12;

Ae Querschnittsfläche der Versteifung plus mittragende Schalenlänge (siehe Gleichung 8.5.3-30);

48
DIN EN 13445-3:2018-12
EN 13445-3:2014 (D)
Ausgabe 5 (2018-07)

Af Querschnittsfläche des Flansches einer Versteifung;

Am Modifizierte Querschnittsfläche der Versteifung (siehe Gleichung 8.5.3-17));

As Querschnittsfläche der Versteifung;

Aw Querschnittsfläche des Stegs;

B Parameter für die Berechnung des Versagens zwischen zwei Versteifungen (siehe Gleichung (8.5.3-18));

C Beiwert für die Berechnung der seitlichen Auslenkung einer Versteifung (siehe Gleichungen (8.5.3-50) und
(8.5.3-51));

CG s Lage des Flächenschwerpunkts einer Versteifung;

CGc Lage des Flächenschwerpunkts der Versteifung und der mittragenden Länge der Schale;
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d Abstand bis zum äußersten Rand der Versteifung (siehe Gleichung (8.5.3-40));

d Steghöhe der Versteifung zwischen Flanschen (siehe Bild 8.5-14, 8.5-15, 8.5-16 und 8.5-17);

ef Dicke des Flansches einer Versteifung;

ew Dicke des Stegs einer Versteifung;

G Parameter für die Berechnung des Versagens zwischen zwei Versteifungen (siehe Gleichung (8.5.3-22));

h, h ' , h " Äußere Wölbungshöhe von gewölbten Böden (siehe Bild 8.5.1 und 8.5.2);

Ie Flächenträgheitsmoment der kombinierten Querschnittsfläche von Versteifung und die Versteifung


unterstützender mittragender Schalenlänge (Le) um eine zur Zylinderachse parallele Achse durch den
Flächenschwerpunkt der kombinierten Querschnittsfläche (siehe Gleichung (8.5.3-26));

I est Geschätztes Flächenträgheitsmoment einer Versteifung;

If Flächenträgheitsmoment des Flansches um seinen Flächenschwerpunkt;

Is Flächenträgheitsmoment der Querschnittsfläche der Versteifung um eine zur Zylinderachse parallele


Achse durch den Flächenschwerpunkt;

Iw Flächenträgheitsmoment des Stegs um seinen Flächenschwerpunkt;

L Ungestützte Schalenlänge;

L cyl Zylinderschalenlänge zwischen Tangenten;

Lcon Axial Länge einer Kegelschale (siehe Bild 8.5-2);

Le Mittragende Schalenlänge zur Unterstützung einer leichten Versteifung (siehe Gleichung (8.5.3-34));

L eH Mittragende Schalenlänge zur Unterstützung einer schweren Versteifung nach 8.5.3.7;

LH Abstand zwischen schweren Versteifungen (siehe Tabelle 8.5-1);

L'H , L" H , Längen zwischen schweren Versteifungen (siehe Bild 8.5-7);


49
DIN EN 13445-3:2018-12
EN 13445-3:2014 (D)
Ausgabe 5 (2018-07)

Ls Mittlere Länge der unmittelbar benachbarten Feldweiten auf beiden Seiten einer leichten Versteifung
(siehe Tabelle 8.5-1);

LsH Mittlere Länge zweier Mantelzwischenräume auf beiden Seiten einer schweren Versteifung (siehe Tabelle
8.5-1);

L' s , L" s , Einzelne Längen leichter Versteifungen (siehe Bild 8.5-6 und 8.5-8);

N Parameter für die Berechnung des Versagens zwischen zwei Versteifungen (siehe Gleichung (8.5.3-21)
und Tabelle 8.5-2);

n Umfangswellenzahl eines versteiften Zylinders;

n cyl Umfangswellenzahl des unversteiften Teils der Zylinderschale (siehe 8.5.2.2);

P Geforderter Auslegungsaussendruck ;
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PC Auslegungsdruck in einem Heiz-/Kühlkanal, wie in 8.5.3.5 verwendet;

Pg Theoretischer elastischer Beuldruck einer versteiften Zylinderschale (siehe Gleichung (8.5.3-24)) der einer
Kegelschale (siehe Gleichung (8.6.4-1));

PH Versagensdruck einer schweren Versteifung (siehe Gleichung (8.5.3-42));

Pm Theoretischer elastischer Beuldruck bei Versagen einer perfekten Zylinder-, Kegel- oder Kugelschale
(siehe Gleichungen (8.5.2-5), (8.6.3-2) und (8.7.1-2));

Pr Berechneter unterer Versagensdruck (nach Bild 8.5-5);

Py Druck, bei dem die mittlere Umfangsspannung einer Zylinder- oder Kegelschale in der Mitte zwischen den
Versteifungen bzw. einer Kugelschale die Fließgrenze des Werkstoffs erreicht (siehe Gleichungen (8.5.2-
4), (8.6.3-1) und (8.7.1-1));

Pys Druck, der Fließen der Versteifung in Umfangsrichtung verursacht (im Fall einer Zylinderschale siehe
Gleichung (8.5.3-38) bzw. einer Kegelschale siehe Gleichung (8.6.4-6));

R Mittlerer Radius einer Zylinder- oder Kugelschale bzw. der Radius der Kalotte eines torisphärischen
Bodens;

Rf Radius zu dem Teil der Versteifung mit dem größten Abstand von der Schale (siehe Bild 8.5-14 bis 8.5-
17);

Rs Radius des Flächenschwerpunkts der Versteifungsquerschnittsfläche;

Rp0,2 /T ,s 0,2-%-Dehngrenze der Versteifung bei einer Temperatur T °C;

ri Radius des der Schale nächstliegenden Punkts des Versteifungsstegs, der bei der Berechnung der
Auslenkung der Versteifung als Drehpunkt angenommen wird (siehe Bild 8.5-14 bis 8.5-17);

S s der in diesem Abschnitt angewandte Sicherheitsfaktor, siehe Gleichung (8.4.4-1);

Sf Faktor abhängig von der Fertigungsmethode für die Versteifung - Gleichungen (8.5.3-32) und (8.5.3-33);

u Zur Berechnung von L e verwendeter Parameter (siehe Gleichungen (8.5.3-36));

50
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EN 13445-3:2014 (D)
Ausgabe 5 (2018-07)

wi Gesamte an der Schale anliegende Breite der Versteifung i (siehe Gleichung (8.5.3-39) und Bild 8.5-14
bis 8.5-17);

wf Überstandsbreite des Versteifungsflansches (siehe Bild 8.5-14 bis 8.5-17);

w 'i , w ' 'i An der Schale anliegende Breiten der Versteifung i (siehe Bild 8.5-8);

Xe Parameter in der Berechnung des Gesamtversagens (siehe Gleichung (8.5.3-27));

XeH Parameter in der Berechnung des Gesamtversagens (siehe Gleichung (8.5.3-44));

Y1,Y2 ,Y3 Beiwerte zur Berechnung von L e (siehe 8.5.3.6.3);

 Halbwinkel eines Kegels an seiner Spitze (in Grad) (siehe Bild 8.5-2);

 Parameter ermittelt aus Bild 8.5-13 oder berechnet mit Gleichung (8.5.3-25);
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 Auslegungsparameter für Versteifungen (siehe Gleichungen (8.5.3-19) und (8.5.3-20));

 Mittlere elastische Dehnung in Umfangsrichtung bei Versagen (siehe 8.5.2.2);

' Modifizierte mittlere elastische Dehnung in Umfangsrichtung bei Versagen einer Kegelschale;

 Von der Lage der Versteifung abhängiger Parameter (siehe Gleichungen (8.5.3-28) und (8.5.3-29));

 e ,  es Nennelastizitätsgrenzen für Schale und Versteifung, siehe 8.4;

H Maximale Spannung in einer schweren Versteifung (siehe Gleichung (8.5.3-47));

i Instabilitätsspannung, bei der seitliche Auslenkung von Versteifungen auftritt (siehe Gleichungen (8.5.3.-
49) und (8.5.3-54));

s Maximale Spannung in leichten Versteifungen (siehe Gleichungen (8.5.3-37) und (8.6.4-5)).

8.4 Allgemeines

8.4.1 Die Wanddicke von Bauteilen unter äußerem Überdruck muss mindestens gleich der Wanddicke
vergleichbarer Bauteile unter gleich hohem inneren Überdruck nach dieser Norm sein, wobei ein Faktor von 1,0 zu
verwenden ist.

8.4.2 Für Schalen aus nichtaustenitischem Stahl wird die zulässige Elastizitätsgrenze wie folgt berechnet:

 e  Rp0,2 / T (8.4.2-1)

Für Versteifungen aus dem gleichen Werkstoff gilt:

 es  Rp0,2 / T ,s (8.4.2-2)

8.4.3 Für Schalen aus austenitischem Stahl wird die zulässige Elastizitätsgrenze wie folgt berechnet:

Rp0,2 /T
e  (8.4.3-1)
1,25

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Ausgabe 5 (2018-07)

Für Versteifungen aus dem gleichen Werkstoff gilt:

Rp0,2/T ,s
 es  (8.4.3-2)
1,25

ANMERKUNG Wenn der Wert für Rp0,2 nicht verfügbar ist, ist Rp1,0/1,3 eine sichere Annahme.

8.4.4 Der für die Bestimmungen dieses Abschnitts anzuwendende kleinste Sicherheitsbeiwert wird wie folgt
ermittelt:

Für Auslegungsbedingungen

S = 1,5 (8.4.4-1)

Für Testbedingungen

S = 1,1 (8.4.4-2)
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8.5 Zylinderschalen

8.5.1 Zulässige Unrundheit

8.5.1.1 Prüfung auf Einhaltung der Toleranz

Die Anforderungen in 8.5.2 und 8.5.3 gelten nur für Zylinder, die mit einer Toleranz von 0,5 % des Radius (0,005R),
gemessen vom wahren Mittelpunkt, kreisrund sind. Die Toleranz muss auf der Behälterzeichnung angegeben
werden.

Meßverfahren zur Prüfung der Behälterform sind in Anhang D beschrieben. Ein Verfahren zur Bestimmung des
wahren Mittelpunkts anhand mehrerer Radiusmessungen und damit zur Ermittlung der Unrundheit eines Behälters
ist in Anhang E dargestellt.

Es ist möglich, die Toleranzanforderungen etwas zu reduzieren, wenn eine ausreichende Dicke gegeben ist. Auf
diesen Aspekt wird in 8.5.1.2 eingegangen.

8.5.1.2 Zulässige Unrundheit bei Zylinderschalen mit überhöhter Wanddicke

Wenn der in 8.5.2.2 festgelegte zulässige Druck Pr / S größer ist als der Auslegungsdruck, dann kann die
geforderte Toleranz für die Zylinderschale erhöht werden auf:

Pr
Toleranz  0,005 (8.5.1-1)
PS

Für versteifte Zylinder muss Gleichung (8.5.3-37) erfüllt sein, wobei anstelle von 0,005 die gewünschte Toleranz
eingesetzt wird.

8.5.1.3 Zulässiger Druck bei Überschreiten der Toleranz von 0,5 %

Wird bei einer Schale nach der Fertigung ein Überschreiten der festgelegten Toleranz von 0,5 % festgestellt, ist der
zulässige Druck ebenfalls nach Anhang F zu berechnen.

ANMERKUNG In der Praxis ist es so, dass in den meisten Fällen, wenn eine Rundheitstoleranz für eine Zylinderschale nicht
eingehalten wird, es durch Anwendung des Anhangs F nachgewiesen werden kann, dass die derzeitige Form annehmbar ist.
Dies sollte jedoch nicht ohne Verwendung der Prozedur nach Anhang F angenommen werden.

Die Anwendung von Anhang F ist nicht erforderlish, wenn die Rundheitstoleranz mit Gleichung 8.5.1-1
übereinstimmt.

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8.5.2 Unversteifte Zylinderschalen

8.5.2.1 Ungestützte Länge

Die Länge L in Bild 8.5-1 wird wie folgt berechnet:

L  Lcyl  0,4h ' + 0,4h " (8.5.2-1)

0,4 h' 0,4 h"


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h' L cyl h"

Bild 8.5-1 — Zylinderschale mit Böden

Die Länge L in Bild 8.5-2 wird wie folgt berechnet:

 für   30°:

L  Lcyl  0,4h (8.5.2-2)

 für   30°:

L  Lcyl  0,4h  Lcon (8.5.2-3)

L
h
L cyl

α >_ 30

α < 30
0.4h L cyl L con

ANMERKUNG Kegel-Zylinder-Verbindungen siehe 8.6.5.

Bild 8.5-2 — Zylinderschale mit Boden und Kegel

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8.5.2.2 Wanddicke der Zylinderschale

Die Wanddicke der Zylinderschale muss mindestens dem nach nachstehendem Verfahren ermittelten Wert
entsprechen.

a) Einen Wert für e a schätzen und p y wie folgt berechnen:

 e  ea
Py  (8.5.2-4)
R

b) Den Wert p m aus der nachstehenden Gleichung berechnen; dabei für ea denselben Wert annehmen wie bei
vorstehender Berechnung:

E  ea  
pm  (8.5.2-5)
R

E ist der Wert des Elastizitätsmoduls bei Berechnungstemperatur.


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ANMERKUNG 1 Die Berechnungstemperatur ist in 3.5 definiert und in 5.3.11 erläutert.

ANMERKUNG 2 Werte für E als Funktion der Temperatur können dem Anhang O.4 entnommen werden.

Der Wert von  wird entweder aus Bild 8.5-3 entnommen oder wie folgt berechnet:

 
 
 e a2 
1  1
n  
2
2
     1  Z2  (8.5.2-6)
2
n cyl  1
Z 2
  n cyl

2 

2

12 R 2 1   2  cyl

2   Z 2  1 
   

Dabei ist:

n cyl ganzzahlig und wird entweder Bild 8.5-4 entnommen oder berechnet, um einen möglichst kleinen Wert von
p m zu erhalten.

 R
Z
L (8.5.2-7)

Der Wert von L ist nach 8.5.2.1 zu ermitteln.

ANMERKUNG Bild 8.5-3 ergibt sich aus der Berechnung nach Gleichung (8.5.2-6).

pm p
c) Das Verhältnis berechnen und r aus Kurve 1) in Bild 8.5-5 ermitteln.
py py

Der Druckwert muss die folgende Gleichung erfüllen:

P  Pr / S (8.5.2-8)

Ist p r zu klein, muss die Wanddicke erhöht oder die Zylinderschale versteift werden.

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EN 13445-3:2014 (D)
Ausgabe 5 (2018-07)

300
250
200

150
125
100
80

60
50
40

30
25
20

15

10
50,00

10,00
9,00
8,00
7,00
6,00
5,00
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4,00
3,50
3,00
2,50
2,00
1,80
1,60
1,40
1,20
2R
L

1,00

2R =
ea
0,90
0,80

1 0
0,70
0,60
0,50
15
0,40
0,35
20

0,30
25 30

0,25
0,20
0,18
40

0,16
0,14
50 60

0,12
0,1
0,09
0,08
80
2R =

60
50
40
30
25
20
15
12
10
ea

0,07
80
0
0
0

0
5
0

0
0
0
0
1

0,06
000

0,05 2 3 4 5 6 78 4 5 6 78
2 3 2 3 4 5 6 78 2 3 4 5 6 78
0,000 01 0,000 1 0,001 0,01
ε

Bild 8.5-3 — Werte für 

Für ncyl den Wert der am nächsten liegenden Kurve verwenden; in Zweifelsfällen sowohl den niedrigeren als auch
den höheren Wert für ncyl betrachten.

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0.05

n cyl
0.04

=4
n
cy
l =5
0.03
n
cy =6
l

n cyl
0.02 n

=2
cy
l =7

n
cy
l =8

n cyl
n
cyl =

=3
9
0.01 n
cyl =
0.009 10
n
ea/2R

0.008 cyl =1
1
0.007 n
cyl =
12
0.006 n
cyl =1
nc 3
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0.005 yl =
14
n
cyl =
nc 15
0.004 yl =
n 16
cyl =
17
0.003
n
cy
l=1
9
0.002
n cyl
n cyl

=1
=2

8
0

0.001
0.1 0.2 0.3 0.4 0.5 0.6 0.8 1.0 2 3 4 5 6 7 8 9 10
0.7 0.9
L / 2R

n cyl
Bild 8.5-4 — Werte für bei kleinstem Wert von p m

56
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EN 13445-3:2014 (D)
Ausgabe 5 (2018-07)

1.2

0.8
1
2

pr/py

0.6
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0.4

0.2

0
0 2 4 6 8 10 12 14
pm/py

Legende
1 - Zylinder- und Kegelschalen

pm / p y 0 0,25 0,5 0,75 1,0 1,25 1,5 1,75 2,0 2,25 2,5 2,75 3 3,25 3,5

pr / p y 0 0,125 0,251 0,375 0,5 0,605 0,68 0,72 0,755 0,78 0,803 0,822 0,836 0,849 0,861

pm / p y 3,75 4,0 4,25 4,5 4,75 5,0 5,25 5,5 5,75 6,0 6,25 6,5 6,75 > 7,0

pr / p y 0,87 0,879 0,887 0,896 0,905 0,914 0,917 0,923 0,929 0,935 0,941 0,947 0,953 0,959

2 - Kugelschalen und gewölbte Böden

pm / p y 0 0,5 1 1,5 2 2,5 3,0 3,5 4 4,5 5,0 5,5 6 > 6,5

pr / p y 0 0,09 0,18 0,255 0,324 0,386 0,435 0,479 0,51 0,533 0,548 0,565 0,56 0,57

Bild 8.5-5 — Werte für pr / p y gegen p m / p y

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8.5.3 Versteifte Zylinderschalen

8.5.3.1 Einführung

Abschnitt 8.5.3 enthält ein Verfahren zur Festlegung dessen, ob eine Zylinderschale mit spezifizierten
Versteifungen dem Auslegungsaussendruck standhalten kann. Sämtliche Versteifungen müssen als 'schwer' oder
'leicht' bezeichnet werden. Kleinere Ringversteifungen brauchen nicht als Versteifungen angesehen zu werden.

ANMERKUNG Eine schwere Versteifung ist üblicherweise ein Umfangsflansch oder ein anderes größeres Bauteil, kann
jedoch auch eine große herkömmliche Versteifung sein. Eine leichte Versteifung ist üblicherweise ein Ring mit Rechteck-, T-, L-
oder I-Querschnitt. In den meisten praktischen Anwendungsfällen wird es eine Reihe von ähnlichen Versteifungen geben, die
gleichmäßig am Zylinder verteilt sind. Es ist dann am günstigsten, alle Versteifungen als 'leicht' zu klassifizieren, da die
Berechnung des Gesamtversagensdrucks die Festigkeit der Schale gegenüber diesem Ausfalltyp berücksichtigt, wohingegen,
wenn sie alle als 'schwere' Versteifungen klassifziert werden, die Berechnung einfacher ist.

8.5.3.2 Ungestützte Länge

Die ungestützten Längen von Zylinderschalen mit Versteifungen sind in Tabelle 8.5-1 aufgeführt; die
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Formelzeichen sind den Bildern 8.5-6, 8.5-7 und 8.5-8 zu entnehmen.

Tabelle 8.5-1 — Definition der Zylinderschalenlängen

Zylinderschale mit leichten Versteifungen Zylinderschale mit leichten und schweren


Versteifungen
Für jeden Abschnitt getrennt Für jeden Abschnitt getrennt

L  L's  w 1''  0,4h' (8.5.3-1)  
L  L's  w 1''  0,4h' (8.5.3-3)
oder oder
L L''s  w 1'  w 2'' (8.5.3-2) L  L''s  w 1'  w 2'' (8.5.3-4)
oder
L  L'''s  w 2'  w 3'' (8.5.3-5)

Für jede leichte Verstärkung getrennt Für jede leichte Verstärkung getrennt


Ls  L's  0,4h'L''s / 2  (8.5.3-6)

Ls  L's  0,4h'L''s / 2  (8.5.3-8)

oder

Ls  L''s  L'''s / 2  oder
(8.5.3-7)

Ls  L''s  L'''s / 2 (8.5.3-9)
Zur Prüfung von 
Zur Prüfung von 

LH  Lcyl  0,4h '0,4h " (8.5.3-10) LH  L'H  0,4h' (8.5.3-11)


oder
LH  L''H (8.5.3-12)
Für jede schwere Versteifung

LsH  L'H  0,4h'L''H / 2  (8.5.3-13)
oder

LsH  L''H  L'''H / 2  (8.5.3-14)

58
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Ausgabe 5 (2018-07)

L's L"s L"'s

h' Lcyl h"

Bild 8.5-6 — Zylinderschale mit leichten Versteifungen

L's L"s L"'s


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L'H L"H L'"H

h' L h"
cyl

Bild 8.5-7 — Zylinderschale mit leichten und schweren Versteifungen

L's L"s L'"s

w"1 w"2
w' 2 w' 3
L L L

Bild 8.5-8 — Einzelheiten zu den Abmessungen

Bei Verwendung von Flanschen als schwere Versteifungen ist die schraffierte Fläche nach Bild 8.5-9 a) zu
bestimmen. Der Punkt ‘A’ muss an der in Bild 8.5-9 b) gezeigten Stelle liegen, und w ist zu ermitteln.

Der Wert As eines Flansches wird aus der schraffierten Fläche minus e a e w  Le  berechnet.

Die kombinierten Werte von As und Le beider Flansche sind bei der Bewertung ihrer Wirksamkeit als
Versteifungen zugrunde zu legen.

59
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Ausgabe 5 (2018-07)

Ls or LH

ew

ea
ea
w w
L
Le
a) Bestimmung der schraffierten Fläche b) Lage von Punkt A

Bild 8.5-9 — Flansche als schwere Versteifungen

8.5.3.3 Ausführungen von Versteifungen


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Versteifungen können in Form speziell für diesen Zweck gefertigter Ringe ausgeführt sein, die innen, außen oder
teils innen und teils außen an der Behälterschale angeordnet werden. Versteifungsringe können auch gleichzeitig
mehrere Funktionen erfüllen und z.B. zur Abstützung von Böden in Fraktioniertürmen und zur Verstärkung gegen
Außendruckwirkung dienen. Sie müssen die Anforderungen in 8.5.3 erfüllen und für die zu betreffende
Beanspruchung ausreichend bemessen sein.

Wenn Versteifungsringe so angeordnet sind, dass ein Zwischenraum zwischen Schale und Ring vorhanden ist,
darf die Länge der unversteiften Schalenwand den folgenden Wert nicht überschreiten:

Behälterum fang
4 ncyl

Siehe Bild 8.5-10.

Ist mit dem Auftreten von Spaltkorrosion zu rechnen, sind bei der Anbringung von Versteifungsringen an der
Schalenwand unterbrochene Schweißnähte nicht zulässig

ANMERKUNG Ein erster Näherungswert für die Bemessung von Versteifungsringen kann mit 10 % der Schalenfläche
zwischen den Versteifungen angenommen werden.

Bild 8.5-10 — Nicht vollständig an der Schalenwand anliegender innerer Versteifungsring

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8.5.3.4 Versagen zwischen zwei Versteifungen

Jeder Abschnitt einer unversteiften Schale ist auf Versagen zwischen zwei Versteifungen zu prüfen. Das Verfahren
entspricht dem in 8.5.2.2 für unversteifte Zylinderschalen, wobei L aus Tabelle 8.5-1 ermittelt wird, und zwar
entsprechend der Verstärkung der Zylinderschale durch leichte Versteifungen oder eine Kombination von leichten
und schweren Versteifungen.

a) Den Wert von p y wie folgt berechnen:

 e  ea
Py  (8.5.3-15)
R 1    G 

ANMERKUNG 1 Die Näherung   0 ist zulässig, da sie eine geringere Druckannahme darstellt.

Dabei ist:

 
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Am 1  
   2 (8.5.3-16)
 Am  wi  ea 1  B 
Dabei ist:

 R2 
Am   A (8.5.3-17)
 R2  s
 S

2 ea  N
B  (8.5.3-18)
  Am  w  e a 

3 1    
0,25
2

  (8.5.3-19)
R  ea

Für   0,3 ist dann:

128
,
  (8.5.3-20)
R  ea

cosh  L   cos  L 
N (8.5.3-21)
sinh  L   sin  L 
und

  L  L  L  L 
2  sinh   cos    cosh   sin  
  2   2   2   2 
G (8.5.3-22)
sinh  L   sin  L 

ANMERKUNG 2 Ist L  3 R  e a , kann G  0 verwendet werden.

ANMERKUNG 3 Die Werte von G und N können Tabelle 8.5-2 entnommen werden.

b) Den Wert von pm nach 8.5.2.2 b) berechnen und L weiterhin aus Tabelle 8.5-1 entnehmen.

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c) Den Wert von pr nach 8.5.2.2 c) ermitteln und prüfen, ob Gleichung (8.5.2-8) erfüllt wird.

Tabelle 8.5-2 — Für G und N anzunehmende Werte

 L G N  L G N

0 1,000 0 3,2 0,411 1,090

0,2 1,000 0,100 3,4 0,335 1,085

0,4 1,000 0,200 3,6 0,264 1,077

0,6 0,999 0,300 3,8 0,200 1,066

0,8 0,996 0,400 4,0 0,144 1,054

1,0 0,990 0,497 4,2 0,095 1,042


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1,2 0,979 0,593 4,4 0,054 1,032

1,4 0,961 0,685 4,6 0,019 1,023

1,6 0,935 0,772 4,7 0,004 1,019

1,8 0,899 0,851 (4,73) 0,000 1,018

2,0 0,852 0,921 4,8 0,000 1,015

2,2 0,795 0,979 5,0 0,000 1,009

2,4 0,728 1,025 5,2 0,000 1,005

2,6 0,653 1,058 5,4 0,000 1,001

2,8 0,573 1,078 5,5 0,000 1,000

3,0 0,492 1,088 > 5,5 0,000 1,000

8.5.3.5 Schalen mit Heiz- oder Kühlkanälen

Dieser Abschnitt enthält Anforderungen zur Berechnung der Wanddicke von Zylinderschalen mit umlaufenden
Heiz- oder Kühlkanälen, die auch als Halbrohr-Heizkanäle bezeichnet werden. In Bild 8.5-11 und 8.5-12 sind zwei
typische Konstruktionsformen dargestellt.

Die Zylinderschalendicke, die erforderlich ist, um dem Druck in den Kanälen standzuhalten, wird dann wie folgt
berechnet.

Pc
ea (8.5.3-23)
3f

wobei a in den Bildern 8.5–11 und 8.5–12 angegeben ist.

Darüber hinaus muss die Zylinderschale die Vorgaben von 7.4.2 (Innendruck), 8.5.3.6 oder 8.5.3.7 (Außendruck)
erfüllen, wobei der Druck in den Kanälen nicht berücksichtigt werden darf. Die Kanäle können als Versteifungen
gegen Aussendruck angesehen werden.

ANMERKUNG Gleichung (8.5.3-23) enthält nicht den Druck P, da dieser von einer Membranlast in der Zylinderschale
getragen wird.

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Bild 8.5-11 — Halbrohrschlangen-Heiz- bzw Kühlkanäle


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Bild 8.5-12 — Rechteckige Heiz- bzw Kühlkanäle

8.5.3.6 Auslegung leichter Versteifungen

8.5.3.6.1 Allgemeines

Die Auslegung leichter Versteifungen gegen Gesamtversagen muss nach den Verfahren in 8.5.3.6.2, 8.5.3.6.3 und
8.5.3.6.4 erfolgen.

8.5.3.6.2 Auslegung gegen elastisches Beulen

Der Wert von p g ist für n = 2 bis n = 6 wie folgt zu berechnen:

pg 
E  ea  
 3

n2  1
E  Ie
 (8.5.3-24)
R R  Ls

Dabei ist  entweder aus Bild 8.5-13 zu entnehmen oder wie folgt zu berechnen:

1
 2
(8.5.3-25)
 1  R 
2
   L 2 
n 2  1     n 2  H   1
 2  LH      R  

ANMERKUNG Bild 8.5-13 ist die Darstellung der Berechnungsergebnisse von Gleichung (8.5.3-25).

Ls und LH sind Tabelle 8.5–1 zu entnehmen.

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50,00

10,00
9,00
8,00
7,00
6,00
5,00 n=
2
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4,00
3,50
3,00 n=
3
2,50
2,00 n=
4
1,80
1,60 n=
1,40 5
n=
LH/2R

1,20 6
1,00
0,00
0,80
0,70
0,60
0,50

0,40
0,35
0,30
0,25

0,20
0,18
0,16
0,14
0,12
0,10
0,09
0,08
0,07
0,06
0,05 2 3 4 5 6 7 89 2 3 4 5 6 7 89 2 3 4 5 6 7 89 2 3 4 5 6 7 89
0,000 01 0,000 1 0,001 0,01 0,1
β

Bild 8.5-13 — Werte für 

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2
e a3  Le e 
Ie   Is  As  a   R  Rs   Ae  X e2 (8.5.3-26)
3 2 

Dabei ist:

  e a2  
 L  A  a   R  R  
e
 
 2  e s
 2
 s 
 
  
Xe  (8.5.3-27)
Ae

Dabei ist:

für innere Versteifungen:

  1 (8.5.3-28)

und für äußere Versteifungen:


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  1 (8.5.3-29)

Ae = As  e a  Le (8.5.3-30)

Le wird nach 8.5.3.6.3 ermittelt.

Für n = 2, 3, 4, 5 und 6 gilt:

pg
P
Sf  S (8.5.3-31)

Dabei ist für vorgefertigte oder warmumgeformte Versteifungen (d.h. mit niedrigen Eigenspannungen):

S f  1,20 (8.5.3-32)

und für kaltumgeformte Versteifungen (d.h. mit hohen Eigenspannungen):

S f  1,33 (8.5.3-33)

Wird Gleichung (8.5.3-31) nicht erfüllt, müssen entweder zusätzliche oder schwerere Versteifungen verwendet oder
die Wanddicke erhöht werden.

8.5.3.6.3 Ermittlung von Le

Die nachstehende Formel dient zur Errechnung von Le wenn 0,001095 ≤ ea/R ≤ 0,0346. Wenn ea/R > 0,0346 dann
ergibt sich Le durch Verwendung der Formel mit dem aktuellen Wert von Ls/R aber mit ea/R = 0,0346.

Y1 ea / R
Le / R 
Y3  x  1  Y2  x 2
(8.5.3-34)

Dabei ist:

e 
x  n2 a 
R
(8.5.3-35)

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Ls
R
u
ea
R (8.5.3-36)

Die Werte von Y1, Y2 und Y3 finden sich in Tabelle 8.5-3

Tabelle 8.5-3 — Parameter für die Berechnung von Le


Für u = Y1 = Y2 = Y3 =

u1 u/(1/1,098+0,03u3) 0 0,6(1-0,27u)u²

1 < u < 2,2 u-1

2,2  u  2,9
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1,2

2,9 < u < 4,1 1,2 + 1,64 2/u 0,75 +1,0/u

4,1  u < 5 1,556 + 0,183/u

5u 0,65 +1,5/u

8.5.3.6.4 Maximale Spannungen in Versteifungen

Der Wert von  s ist wie folgt zu berechnen:

 s  S  S f 
 
 P   es  E  d 0,005 n 2  1 P  S  S f

R Pg  P  S  S f 
(8.5.3-37)
P 
 ys 
Dabei ist:

 
 es  ea  R f  Am 
Pys  1   (8.5.3-38)
2    2 N  ea 
R 1   wi  ea 
 2    

Dabei ist:

 Am berechnet nach Gleichung (8.5.3-17)

  berechnet nach Gleichung (8.5.3-19)

 N berechnet nach Gleichung (8.5.3-21) oder entnommen aus Tabelle 8.5-2

Für jede Versteifung gilt:

w i  w 'i  w " i (8.5.3-39)

und:

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  ea  
d  max   R  Rf   X e  2  ; X e  (8.5.3-40)
   

Dabei ist:

S f in den Gleichungen (8.5.3-32) oder (8.5.3-33) angegeben ist;

p g berechnet wird nach Gleichung (8.5.3-24)

Für die gesamte Berechnung gilt:

 Längen L, Ls aus Tabelle 8.5-1 entnommen

 Le für jeden Wert von n nach 8.5.3.6.3 ermittelt

Für n = 2, 3, 4, 5 und 6 gilt:


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O   s   es (8.5.3-41)

Wird Gleichung (8.5.3-41) nicht erfüllt, müssen entweder zusätzliche oder schwerere Versteifungen verwendet oder
die Wanddicke erhöht werden.

ANMERKUNG Die Vereinfachung Am = 0 ist stets zulässig, führt aber zu größeren Querschnittsflächen der Versteifungen.

8.5.3.7 Auslegung schwerer Versteifungen

8.5.3.7.1 Berechnung des Versagensdrucks

Für jede schwere Versteifung pH, wie folgt berechnen:

3
PH  E  I eH (8.5.3-42)
R  LsH
3

Dabei ist LsH aus Tabelle 8.5-1 entnommen.

2
e a3  LeH ea
I eH 
3
 I s  As 
 2

  R  Rs  2
 Ae  X eH (8.5.3-43)

Dabei ist:

LeH nach Gleichung (8.5.3-34) berechnet mit Ls  LsH in Gleichung (8.5.3-36).

e a2  LeH e 
 As  a   R  Rs 
2 2 
X eH  (8.5.3-44)
Ae

 ist aus Gleichung (8.5.3-28) oder (8.5.3-29) berechnet.

Ae  As  e a  LeH (8.5.3-45)

Für jede schwere Versteifung muss nachstehende Gleichung erfüllt sein:

pH
P (8.5.3-46)
Sf S

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Dabei ist S f nach Gleichung (8.5.3-32) oder (8.5.3-33) berechnet.

8.5.3.7.2 Berechnung der maximalen Spannung

Den Wert von H wie folgt berechnen:

P   es E  d  0,015 P  S  Sf
 H  S  Sf  (8.5.3-47)
Pys R PH  P  S  Sf 

wobei sich Pys ergibt aus der Gleichung (8.5.3-38)

ANMERKUNG Hierbei handelt es sich um die gleiche Formel wie für  s bei der Auslegung leichter Versteifungen, jedoch
mit n = 2.

Die Spannung H muss die nachstehende Gleichung erfüllen:


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0   H   es (8.5.3-48)

Wird Gleichung (8.5.3-48) nicht erfüllt, müssen entweder zusätzliche oder schwerere Versteifungen verwendet oder
die Wanddicke erhöht werden.

8.5.3.8 Seitliche Auslenkung von Versteifungen

8.5.3.8.1 Versteifungen mit nicht rechteckigem Querschnitt

a) Die Spannung  i muss die nachstehende Gleichung erfüllen:

 Pys 
 i  E  C     es
 (8.5.3-49)
 P 

Für Versteifungen nach Bild 8.5-14, 8.5-15 und 8.5-17, wird C wie folgt berechnet:

3
d  ew  8 e f  w f3
C = (8.5.3-50)
ri 6d 2

 e w  12 e f  w f 2 d  e f 
Für die Versteifung nach Bild 8.5-16, wird C wie folgt berechnet:

ef  wf3  4d  e w  3w f  e f 

C =
 
ri 6 d  ew  6 ef  wf 2 d  ef   d  e w  3w f  e f
2 

(8.5.3-51)

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Bild 8.5-14 — Äußere I-Profil-Versteifung


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Bild 8.5-15 — Äußere T-Profil-Versteifung

Bild 8.5-16 — Äußerer Versteifungswinkel

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Bild 8.5-17 — Innere T-Profil-Versteifung


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b) Ist die Versteifung außen an der Behälterschale angeflanscht, müssen die Abmessungen der Versteifung die
folgenden Gleichungen erfüllen:

d  E E  Pys 
 max  1,1 ; 0,67  (8.5.3-52)
ew   es  es  P 
 

oder

wf  E E  Pys 
 max  0,5 ; 0,32  (8.5.3-53)
ef   es  es  P 
 

8.5.3.8.2 Versteifungen mit rechteckigem Querschnitt

i P  σ es
 (8.5.3-54)
4 Pys

Der Wert für  i ist für innere Versteifungen aus Tabelle 8.5-4 bzw. für äußere Versteifungen aus Tabelle 8.5-5 zu
entnehmen, wobei der Wert für n cyl aus Bild 8.5-4 zu verwenden ist.

70
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Tabelle 8.5-4 — Werte für  i / E  d / e w  für innere Versteifungen


2

mit rechteckigem Querschnitt

d/R 0,01 0,02 0,04 0,06 0,08 0,10 0,12 0,14 0,16 0,18 0,20

n cyl

2 0,0119 0,0236 0,0466 0,0691 0,0913 0,114 0,135 0,157 0,180 0,202 0,225

3 0,0239 0,0461 0,0865 0,123 0,156 0,187 0,217 0,247 0,276 0,305 0,334

4 0,0395 0,0734 0,130 0,176 0,216 0,252 0,286 0,319 0,353 0,386 0,421

5 0,0577 0,103 0,171 0,223 0,266 0,304 0,341 0,378 0,416 0,456 0,498

6 0,0778 0,132 0,208 0,262 0,306 0,347 0,387 0,428 0,472 0,517 0,570

7 0,0981 0,160 0,240 0,294 0,340 0,382 0,427 0,474 0,527 0,580 0,643
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8 0,119 0,186 0,268 0,322 0,369 0,415 0,465 0,517 0,580 0,647 0,725

9 0,139 0,210 0,290 0,345 0,394 0,445 0,502 0,565 0,638 0,720 0,812

10 0,158 0,231 0,310 0,365 0,417 0,474 0,536 0,614 0,696 0,792 0,903

11 0,176 0,249 0,328 0,383 0,440 0,502 0,575 0,662 0,758 0,874 1,010

12 0,193 0,266 0,343 0,400 0,461 0,531 0,614 0,715 0,831 0,966 1,121

13 0,209 0,280 0,356 0,416 0,483 0,560 0,657 0,768 0,903 1,058

14 0,224 0,293 0,368 0,431 0,502 0,594 0,700 0,831 0,981

15 0,237 0,304 0,379 0,446 0,527 0,628 0,749 0,894 1,068

16 0,249 0,314 0,389 0,461 0,551 0,662 0,797 0,961

17 0,260 0,324 0,399 0,476 0,575 0,696 0,850 1,034

18 0,270 0,332 0,409 0,493 0,599 0,734 0,903 1,106

19 0,279 0,339 0,418 0,507 0,623 0,773 0,961

20 0,287 0,346 0,427 0,522 0,652 0,816 1,019

ANMERKUNG 1 Da der Wert für  i / E  d / e w 2 auf maximal 1,14 begrenzt ist, sollte auch nicht über diesen Wert
hinaus extrapoliert werden.

ANMERKUNG 2 Zwischenwerte für d / R sind logarithmisch zu interpolieren.

Beispiel: Für n cyl  2 ist der Wert von  i / E  d / e w  für d / R  0,05 zu verwenden. Dann gilt:
2

 0,04 
z  lg 0,0466   lg 0,0691  lg 0,0466   00,,05
06  0,04 

 i / E  d / e w   10 z  0.0567
2

71
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Tabelle 8.5-5 — Werte für  i / E  d / e w  für äußere Versteifungen mit rechteckigem Querschnitt
2

d/R
0,01 0.011 0,012 0,015 0,02 0,025 0,03 0,04 0,045 0,05 0,06 0,08 0,10 0,12 0,14 0,16 0,18 0,20
ncyl

2 0,012 0,0132 0,0144 0,0180 0,0241 0,0303 0,0366 0,0492 0,0557 0,0622 0,0755 0,103 0,133 0,164 0,198 0,236 0,277 0,324

3 0,0257 0,0284 0,0311 0,0374 0,0537 0,0687 0,0846 0,119 0,138 0,157 0,201 0,310 0,462 0,695 1,10 1,99*

4 0,0466 0,0517 0,0570 0,0734 0,103 0,137 0,175 0,268 0,326 0,395 0,581 1,44*

5 0,0768 0,0860 0,0955 0,126 0,187 0,263 0,361 0,679 0,965 1,46*

6 0,120 0,136 0,153 0,211 0,340 0,537 0,881 1,44*

7 0,183 0,211 0,242 0,356 0,677 1,48*

8 0,279 0,331 0,390 0,648 1,92*

9 0,438 0,541 0,676 1,49*

10 0,736 0,998 1,42*

11 1,49*

* Diese Werte sind angegeben, um die Interpolation von Zwischenwerten zu ermöglichen.

ANMERKUNG 1 Beulen kann bei n > 10 und d/R > 0,01 unter Außendruck nicht auftreten.

ANMERKUNG 2 Der Wert für  i / E  d / e w 2 ist auf maximal 1,14 begrenzt.

ANMERKUNG 3 Zwischenwerte für d/R sind logarithmisch zu interpolieren.

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8.6 Kegelschalen

8.6.1 Allgemeines

Die nachstehenden Anforderungen dienen dazu, Kegelschalen mit Öffnungswinkeln α 75° auf angemessene
Wanddicke zu prüfen.

Es gelten dieselben Toleranzen wie für Zylinderschalen - siehe 8.5.1.

ANMERKUNG Die Prozedur ist ähnlich wie für Zylinderschalen.

8.6.2 Zusätzliche Symbole und Abkürzungen für Kegel

Die folgenden Symbole und Abkürzungen gelten zusätzlich zu denen in 8.3.

d' Abstand bis zum äußersten Rand der Versteifung (siehe Gleichung 8.6.4-8)
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e Mindestwanddicke über die gesamte Kegellänge

I' e Flächenträgheitsmoment der kombinierten Querschnittsfläche von Schale und Versteifung (siehe
Gleichung (8.6.4-2))

I' e,i Flächenträgheitsmoment der kombinierten Querschnittsfläche von Versteifung i und Schale im
Axialabstand Xi von der kleinen Kegelgrundfläche, wobei für jeden Zwischenraum getrennte Werte für ea
angenommen werden (siehe Gleichungen (8.6.4-2 und 8.6.4-14))

L’e, L‘‘e An eine Versteifung angrenzende mittragende Schalenlängen (siehe Bild 8.6-1)

NY Anzahl der Zwischenräume zwischen leichten Versteifungen der Länge LH

Ri Mittlerer Radius des dünnsten Querschnitts einer Kegelschale, gemessen in der Ebene der Versteifung i
(siehe Bild 8.6-6)

Rmax Größter Radius einer Kegelschale zur Prüfung auf Versagen zwischen zwei Versteifungen (siehe Bild 8.6-
2, 8.6-3 und 8.6-6)

R max Größter Radius einer Kegelschale zur Prüfung auf Gesamtversagen (siehe Bild 8.6-4 und 8.6-5)

Rn Mittlerer Radius einer Kegelschale zur Prüfung auf Versagen zwischen zwei Versteifungen (siehe Bild 8.6-
2, 8.6-3 und 8.6-6)

Rn Mittlerer Radius einer Kegelschale zur Prüfung auf Gesamtversagen (siehe Bild 8.6-4 und 8.6-5)

Xw Abstand des Flächenschwerpunkts des Stegs vom Flächenschwerpunkt der kombinierten


Querschnittsfläche von Versteifung und Schale (siehe Bild 8.6-1)

Xf Abstand des Flächenschwerpunkts des Flansches vom Flächenschwerpunkt der kombinierten


Querschnittsfläche von Versteifung und Schale (siehe Bild 8.6-1)

X’s, X‘‘s Abstände zwischen dem Flächenschwerpunkt der kombinierten Querschnittsfläche von Versteifung und
Schale und dem Flächenschwerpunkt der an die Versteifung angrenzenden mittragenden
Schalenabschnitte (siehe Bild 8.6-1)

Xi Axiale Teilung der Versteifung i (siehe Bild 8.6-6)

1 Maximale Umfangsspannung an der Verbindungsstelle ohne Verstärkung

73
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2 Maximale Umfangsspannung in der Zylinderschale (siehe Gleichung (8.6.5-1))

8.6.3 Versagen von Kegelschalen zwischen zwei Versteifungen

Für die Auslegung von Kegelschalen gegen Versagen zwischen zwei Versteifungen gelten folgende
Anforderungen:

a) Einen Wert für ea schätzen und dann berechnen

ea  e cos 
Py  (8.6.3-1)
Rmax

ANMERKUNG Diese Gleichung entspricht Gleichung (8.5.3-15) für Py, wobei ea durch ea cos  und R durch Rmax ersetzt
werden und für  = 0 gesetzt wird.

b) Wert berechnen
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E ea  cos 3 
Pm  (8.6.3-2)
Rn

L L 2R 2R n cos 
ε ist aus Bild 8.5-3 zu ermitteln, wobei durch und durch zu ersetzen ist.
2R 2R n cos  ea ea

Rn und Rmax sind den Bildern 8.6-2 bis 8.6-6 zu entnehmen.

ANMERKUNG Gleichung (8.6.3-2) entspricht Gleichung (8.5.2-5) zur Berechnung von Pm, wobei ea durch ea cos , R durch
Rn cos2 , ε durch ε cos4  und L durch L cos  ersetzt werden.

c) Pm berechnen und Pr aus Kurve 1 in Bild 8.5-5 ermitteln.

Der Berechnungsdruck muss die folgende Gleichung erfüllen:

Pr
P (8.6.3-3)
S

Ist das nicht der Fall (Gleichung 8.6.3-3 erfüllt), müssen entweder die Wanddicke erhöht oder die Abstände der
Versteifungsringe entsprechend verringert werden.

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ef
CGc

Xw
Xf
ea

X's
α

X"s
Le' Le"
2 2

Bild 8.6-1 — Versteifungen


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8.6.4 Gesamtversagen von versteiften Kegelschalen

8.6.4.1 Kegelschalen mit konstanter Wanddicke und gleichen Abmessungen und Abständen der
Versteifungen

8.6.4.1.1 Allgemeines

Die in Unterabschnitt 8.5.3.8 für Versteifungen an Zylinderschalen angegebenen Bedingungen für den
erforderlichen Widerstand gegen Kippen gelten ohne Änderung.

Innere Versteifungen an Kegelschalen sind durch diese Bedingungen nicht erfaßt.

8.6.4.1.2 Leichte Versteifungen

Die Berechnung leichter Versteifungen an Kegelschalen konstanter Dicke, siehe Bild 8.6-1, folgt der Methode
leichter Versteifungen an Zylinderschalen, siehe 8.5.3.6, mit folgenden Abweichungen:

Pg 
E  ea   cos 3 

n 2

 1 E  l ' e cos
(8.6.4-1)
3
Rn R max  Ls

wobei  durch Bild 8.5-13 oder Gleichung (8.5.3-25), mit R ersetzt durch R n cos  , bestimmt ist.

R n und R max sind entsprechend Bild 8.6-4 und Bild 8.6.5 festgelegt.

 e  L' e  2  ea  L" e  e    L' 


3
 L"  
3
l ' e  Af  X f2  Aw  X w2   a  X ' s   X " s2 l f  l w   a  sin 2    e    e  
 2   2   12   2   2  

 e3   L' L" 
  a  cos 2   e  e  (8.6.4-2)
 12   2 2 
 

L' e und L" e sind entsprechend 8.5.3.6.3 zu bestimmen, mit:

 ea 
x  n 2   (8.6.4-3)
 R i  cos  

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Ls
Ri
u (8.6.4-4)
ea
cos 
Ri

Hierin ist Ri er mittlere Schalenradius gemessen an der Versteifung i.

Zur Berechnung der maximalen Spannung in der Versteifung gilt:

 P   es   E  d'  0,005(n 2  1)P  S  Sf


 s  S  Sf    (8.6.4-5)
 Pys   R max  (Pg  P  S  Sf )
   

mit

 
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 es  ea  R f cos   Am 
Pys  1  (8.6.4-6)
2
R max (1   / 2)   w N  
 ea  cos   cos   2   
i

  

cos 
  1,28 (8.6.4-7)
R i  ea

ef
d'  X f  (8.6.4-8)
2

8.6.4.1.3 Schwere Versteifungen

Die Berechnung schwerer Versteifungen an Kegelschalen konstanter Dicke, siehe Bild 8.6-1 (wobei L'e und L''e
durch L'eH bzw. L''eH ersetzt werden), folgt der Methode für schwere Versteifungen an Zylinderschalen, siehe
8.5.3.7, mit folgenden Abweichungen:

3E  I ' eH cos 
PH  3
(8.6.4-9)
R max  LsH

R max ist entsprechend Bild 8.6-4 und Bild 8.6-5 zu bestimmen.

LsH entsprechend Tabelle 8.5-1.

 e  L' eH   e  L" eH  e   L' 


2
 L" 
3
I ' eH  Af  X f2  Aw  X w2   a ( X ' s ) 2   a ( X " s ) 2  I f  I w   a  sin 2   eH    eH  
 2   2   12   2   2  
 
 e3   L' L" 
  a  cos 2   eH  eH 
 12   2 2 
  (8.6.4-10)

L' eH und L" eH sind entsprechend 8.5.3.6.3 zu bestimmen, mit:

 ea 
x  n 2  
R
 i  cos   (8.6.4-11)

76
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Ls
Ri
u
ea
cos 
Ri
(8.6.4-12)

und mit Ls ersetzt durch LsH

Zur Berechnung der maximalen Spannung in der Versteifung gilt:

 P    E  d'  0,015 P  S  S f
H  S  S f  es   (8.6.4-13)
 Pys  R  ( PH  P  S  S f )
   max 

mit Pys gegeben durch Gleichung (8.6.4-6).


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8.6.4.2 Kegelschalen mit veränderlicher Wanddicke und unterschiedlichen Abmessungen und


Abständen der Versteifungen

Die Mindestwanddicke für alle Zwischenräume zwischen Ebenen tragender Versteifungen muss nach dem
Verfahren nach 8.6.3 ermittelt werden.

Die Anforderungen für Abmessungen und Abstände von Versteifungsringen gelten unverändert.

Für die Berechnung leichter Versteifungen, und zwar sowohl solcher mit unterschiedlichen Abmessungen und
Abständen als auch solcher für Kegelschalen für mit veränderlicher Wanddicke siehe Bild 8.6-6, ist es zulässig, das
Verfahren zur Berechnung versteifter Zylinder mit den Gleichungen aus 8.6.3 unter Berücksichtigung folgender
Punkte zu verwenden.

a) Sind Abstände und Abmessungen der Versteifungen konstant, bei der Berechnung von pg und py an jedem
Punkt entlang des gesamten betrachteten Kegelabschnitts die Mindestwanddicke verwenden.

b) Jede Versteifung getrennt unter Verwendung der entsprechenden Mindestwanddicke und Rmax für jeweils den
halben Zwischenraum beiderseits der Versteifung und β = 0 betrachten.

c) Jede Versteifung getrennt unter Verwendung der entsprechenden Mindestwanddicke und Rmax für jeweils den
halben Zwischenraum beiderseits der Versteifung betrachten.

Für n > 2 den Wert von pe nach vorstehendem Schritt b) berechnen; für n = 2 die nachstehende Gleichung
verwenden.

 X 
I' e, i  sin 2   i 
3
E  e   cos  2 E  cos  n  1  2
 i NY
 LC 
Pg 
Rn

LH
 i 0 Ri 3
(8.6.4-14)

LH LH
wobei  ermittelt werden muss aus Bild 8.5.13 mit anstelle von oder aus Gleichung (8.5.3-25) mit
2 R n cos  2R
Rn cos anstelle von R.

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8.6.5 Kegel-Zylinder-Verbindungen

8.6.5.1 Ebenen tragender Versteifung

Ist keine Krempe vorhanden, ist die Verbindung zwischen einem Zylinder und einem Kegel (sowohl an der großen
wie an der kleinen Kegelgrundfläche) stets eine Ebene einer tragenden Versteifung, wenn   30 gilt und die Zahl
n für den unteren Grenzwert des Beuldrucks ncyl (aus Bild 8.5-4 oder aus Gleichung 8.5.3-24 für Schalen mit
leichten Versteifungen) weder für den Kegel noch für den Zylinder gleich 2 ist.

Wenn diese Bedingungen nicht erfüllt sind (entweder   30 oder ncyl = 2), ist der Abstand L zwischen Ebenen
einer tragenden Versteifung gleich der Summe der mittragenden ungestützten Länge(n) der Zylinderschale oder
der Zylinderschale plus der axialen Länge der Kegelschale. Die Wanddicke der Kegelschale und des kleinen
Zylinders muss mindestens gleich der nach 8.5.3.4 erforderlichen Wanddicke der Zylinderschale sein. Ggf.
vorhandene.

leichte Versteifungen müssen sowohl am Kegel und kleinen Zylinder als auch am großen Zylinder die nach 8.6.3.1
ermittelten Abstände und Abmessungen aufweisen.
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8.6.5.2 Verstärkung der Verbindung an der kleinen Kegelgrundfläche

Verstärkungen durch Erhöhungen der Wanddicke und/oder örtliche Versteifungen an der kleinen Kegelgrundfläche
sind vorzusehen, wenn die maximale lokale Umfangsspannung innerhalb annehmbarer Grenzen gehalten werden
muss. Dabei ist wie folgt vorzugehen.

Die maximale Umfangsspannung im Zylinder ist wie folgt zu berechnen:

p  R 1    G 
2  (8.6.5-1)
e

Die maximale Umfangsspannung 1 an der Verbindungsstelle ist ohne Verstärkung, d. h. mit der Dicke ea, zu
berechnen.

ANMERKUNG Für die Berechnung der örtlichen Umfangsspannung 1 steht keine Gleichung zur Verfügung; sie ist daher
durch eine Spannungsanalyse zu ermitteln.

Wenn gilt 1  2, dann ist keine Verstärkung notwendig. Ist jedoch eine Verstärkung erforderlich, dann muss die
Dicke entweder des Kegels oder des Zylinders oder von beiden erhöht werden oder es muss zusätzlicher
Werkstoff in Form einer Ringversteifung oder als Übergangsstück eingebracht werden, damit bei einer
Nachberechnung die Gleichung 1  2 erfüllt ist.

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L /2

Rn
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L /2

R max.

Bilder 8.6-2 — Unverstärkter Kegelabschnitt zwischen Versteifungsringen

α
L /2
L

Rn
L /2

Rmax.

Bild 8.6-3 — Unverstärkter Kegelabschnitt zwischen zwei Zylinderschalen

79
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LH/2

Rn
Ls
LH
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LH/2

R max.

Bilder 8.6-4 — Verstärkte Kegelschale mit leichten und schweren Versteifungen

α
LH/2

Ls
LH

Rn
LH/2

R max.

Bilder 8.6-5 — Verstärkte Kegelschale mit ausschließlich leichten Versteifungen

80
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ea1

Ic1

X1
X1 + X2
2
R1

LH/2

X2
ea2 R1 max.

X3
Ic2
LH

R2
ea3
Rn
LH/2

Ic3

R3
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Bild 8.6-6 — Verstärkte Kegelschale mit veränderlicher Wanddicke und


unterschiedlichen Abständen der Versteifungen (siehe 8.6.4.2)

8.7 Kugelschalen

8.7.1 Auslegung

Bei Auslegungsdicke wird mit der nachstehenden Methode ermittelt:

a) Einen Wert für e a annehmen und py wie folgt berechnen:

2  e  ea
Py  (8.7.1-1)
R

b) Den Wert für p m wie folgt berechnen:

, E  e a2
121
pm  (8.7.1-2)
R2

pm p
c) Den Wert für berechnen und r aus Bild 8.5-5, Kurve 2, ermitteln.
py py

Pr
P (8.7.1-3)
S

Ist p r zu niedrig, muss der angenommene Wert für e a erhöht und die Prozedur wiederholt werden.

81
DIN EN 13445-3:2018-12
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Ausgabe 5 (2018-07)

8.7.2 Zulässige Formabweichungen

Die Anforderungen in 8.7.1 gelten nur für Kugelschalen, die mit einer Toleranz von 1 % des Radius exakt
kugelförmig sind und deren Krümmungsradius basierend auf einer Bogenlänge von 2,4 e a  Rmax den Nennwert
um nicht mehr als 30 % überschreitet.

In einigen Fällen kann dieses Kriterium aufgrund von Schwierigkeiten bei der Fertigung und Messung zu streng
sein. In diesen Fällen ist es zulässig, den durch die vorstehende Berechnung ermittelten Druck durch den Faktor
(Rmax/(1,3 R)² zu dividieren. Dabei ist Rmax der maximale örtliche Krümmungsradius, der an der betrachteten Stelle
entweder gemessen oder konservativ geschätzt wird.

Methoden zur Überprüfung der Kugelform finden sich im Anhang D.6. Der maximale örtliche Kurvenradius ist auf
der Behälterzeichnung angegeben.

8.8 Behälterböden
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8.8.1 Halbkugelförmige Böden

Halbkugelförmige Böden müssen nach den Anforderungen für Kugelschalen ausgelegt werden.

8.8.2 Torisphärische Böden

Torisphärische Böden müssen nach den Anforderungen für Kugelschalen ausgelegt werden, deren mittlerer
Radius R gleich dem äußeren Auskümpelungs- oder Wölbungsradius ist.

Bei der Berechnung des Innendrucks gewölbter Böden nach 7.5.3 muss für den Faktor N in der Kurve für  (siehe
Gleichung 7.5-12) der Wert 1,0 eingesetzt werden. Die Graphen in Bild 7.5-1 und 7.5-2 kommen nicht zur
Anwendung.

8.8.3 Elliptische Böden

Exakt halbelliptische Böden nach 7.2.5 müssen nach den Anforderungen für Kugelschalen ausgelegt werden,
deren mittlerer Radius R gleich dem maximalen Wölbungsradius ist:

R  De2 /( 4h)
(8.8.3-1)

mit De und h wie in 7.5.1 und 8.3 definiert.

82
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9 Ausschnitte in Schalen und Böden

9.1 Zweck

Dieser Abschnitt enthält die Anforderungen für die Auslegung von kreisrunden, elliptischen und länglich runden
Ausschnitten in Zylinder-, Kegel- und Kugelschalen sowie gewölbten Böden unter Innen- und Außendruck.

Dieser Abschnitt gilt für Ausschnitte, Stutzen und Verstärkungsscheiben in gewölbten Böden, die vollständig
innerhalb eines zentralen Bereichs angeordnet sein müssen, der durch einen Radius von 0,4De begrenzt wird
(siehe Bild 9.5-4). Für andere Positionen (d.h. Stutzen im Krempenbereich) gelten die entsprechenden
Auslegungsregeln in Abschnitt 7.

Die Festigkeitswerte gegenüber anderen als durch Druck verursachten Beanspruchungen werden in Abschnitt 16
ermittelt.

9.2 Zusätzliche Definitionen


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Die folgenden Definitionen gelten zusätzlich zu denen in Abschnitt 3.

9.2.1
Stegprüfung
Prüfung der Verstärkung zwischen zwei benachbarten Ausschnitten

9.2.2
Ausschnitt
Eine durchgängige Öffnung in einer Schale, die ggf. mit einer Verstärkungsscheibe, einem Verstärkungsring oder
einem Stutzen verstärkt ist

9.2.2
Länglich runder Ausschnitt
Eine Öffnung mit länglich runder Form, bestehend aus zwei Halbkreisen, die durch zwei gerade Linien verbunden
sind

9.2.3
Gesamtprüfung
Prüfung der Verstärkung im Querschnitt einschließlich der Schalenwände auf beiden Seiten des Ausschnitts sowie
der Länge der angrenzenden Schale

9.2.4
Verstärkung
Die beanspruchte Querschnittsfläche des Werkstoffs, die die Festigkeit gegenüber Druckeinwirkung an einem
Ausschnitt gewährleistet

9.2.5
Verstärkter Ausschnitt
Ausschnitt mit einer Verstärkung durch die Schale, durch einen Stutzen, eine Verstärkungsscheibe oder durch
einen Verstärkungsring

9.2.6
Verstärkungsscheibe
Eine zur Verstärkung beitragende mit der Schale kehlnahtverschweißte Blechplatte

9.2.7
Verstärkungsring
Ein zur Verstärkung beitragender eingeschweißter Ring

9.2.8
Einschweißstutzen
Ein durch die Schale durchgesteckter und auf der Innen- und Außenseite der Schale verschweißter Stutzen (siehe
Bild 9.4-8)
83
DIN EN 13445-3:2018-12
EN 13445-3:2014 (D)
Ausgabe 5 (2018-07)

9.2.9
Aufschweißstutzen
Ein lediglich auf der Außenseite der Schale verschweißter Stutzen (siehe Bild 9.4-7)

9.2.10
Schale
Zylinder-, Kegel- oder Kugelschale bzw. gewölbter Boden

9.2.11
Störstelle (in der Schale)
Eine Verbindungsstelle zwischen zwei der folgenden Teile: Zylinderschale, achsenversetzte Zylinderschale,
Kegelschale, gewölbter Boden, Kugelkalotte, Flansch oder ebener Boden

9.2.12
Kleiner Ausschnitt
Ein einzelner Ausschnitt mit kleinem Durchmesser, der die Kriterien nach Gleichung (9.5-18) erfüllt
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9.3 Zusätzliche Symbole und Abkürzungen

Die folgenden Symbole, Indizes und Abkürzungen gelten zusätzlich zu denen in Abschnitt 4.

9.3.1 Indizes

Die folgenden Indizes werden bei den Symbolen in Tabelle 9.3-2 verwendet:

a Berechnungswanddicke eines Bauteils;

b Stutzen oder Abzweig;

c Mittelwert einer Abmessung;

e Abmessung auf der Außenseite;

i Abmessung auf der Innenseite;

L Stegprüfung;

O Gesamtprüfung;

o Berechneter Maximalwert oder Minimalwert unter verschiedenen Werten;

p Verstärkungsscheibe;

r Verstärkungsring;

s Schale;

w Verstärkungsrelevante Fläche der Kehlnaht;

 Zusätzliche druckbeanspruchte Fläche bei einem schrägen Stutzen;

1 Erster von zwei benachbarten Ausschnitten;

2 Zweiter von zwei benachbarten Ausschnitten.

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DIN EN 13445-3:2018-12
EN 13445-3:2014 (D)
Ausgabe 5 (2018-07)

9.3.2 Symbole

Symbol Beschreibung Einhei


a Abstand zwischen dem Ausschnittmittelpunkt und der Außenkante eines mm
Einschweißstutzens oder Rings, gemessen entlang des Schalenabschnitts mittlerer
Dicke; ist kein Stutzen oder Ring vorhanden oder der Stutzen aufgeschweißt, ist a der
Abstand zwischen Ausschnittmittelpunkt und Innenkante des Ausschnitts
a1, a2 Werte für a auf der Stegseite des Ausschnitts (siehe Bilder 9.6-2 und 9.6-3) mm
a’1, a’2 Werte für a auf der gegenüber liegenden Seite des Ausschnitts bis zum Steg (siehe mm
Bild 9.6-5)
Af Verstärkungsrelevante spannungsbeanspruchte Querschnittsfläche mm2
AfLs Af der Schale für die Länge Lb (siehe Bilder 9.6-1 bis 9.6-4). mm2
AfOs Af der Schale für die Länge Lb1 (siehe Bilder 9.6-5 bis 9.6-6). mm2
Afw Querschnittsfläche der Kehlnaht zwischen Stutzen (oder Scheibe) und Schale mm2
(siehe 9.5.2.3.3 und Bilder 9.4-4 und 9.5-1)
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Ap Druckbeanspruchte Fläche mm2


ApLs Ap der Schale für die Länge Lb (siehe Bilder 9.6-1 bis 9.6-4 ). mm2
ApOs Ap der Schale für die Länge Lb1 (siehe Bilder 9.6-5 bis 9.6-6 ). mm2
Ap Zusätzliche druckbelastete Fläche für schräge Stutzenverbindung, abhängig vom mm2
Winkel  (siehe Bilder 9.5-1 bis 9.5-3).
d Durchmesser (oder maximale Weite) eines Ausschnitts ohne Stutzen in einem Mantel mm
oder Boden
deb Außendurchmesser eines Stutzens an einem Mantel oder Boden mm
dib Innendurchmesser eines Stutzens an einem Mantel oder Boden mm
dip Innendurchmesser einer Verstärkungsscheibe mm
der Außendurchmesser eines Verstärkungsrings mm
dir Innendurchmesser eines Verstärkungsrings mm
dix Innendurchmesser eines ausgehalsten Ausschnitts mm
Dc Mittlerer Durchmesser einer Zylinderschale an der Verbindungsstelle mit einem mm
anderen Bauteil
De Außendurchmesser einer Zylinder- oder Kugelschale, des zylindrischen Teils eines mm
gewölbten Bodens, einer Kegelschale in der Ausschnittsmitte
Di Innendurchmesser einer Zylinder- oder Kugelschale, des zylindrischen mm
Teils eines gewölbten Bodens, einer Kegelschale in der Ausschnittsmitte
e1 Erforderliche Wanddicke einer Zylinderschale an der Verbindungsstelle mit einem mm
anderen Bauteil (siehe Bilder 9.7-6 und 9.7-10)
e2 Erforderliche Wanddicke einer Kegelschale an der Verbindungsstelle mit einer mm
Zylinderschale (siehe Bilder 9.7-6 und 9.7-10)
eb Mittragende Wanddicke eines Stutzens (oder mittlere Wanddicke über die Länge lbo mm
oder lbio), bei der Verstärkungsberechnung berücksichtigt
ea,b Berechnungswanddicke eines Stutzens (oder mittlere Berechnungswanddicke über mm
die Länge lb innen bzw. aussen an der Schale)
ea,m Durchschnittliche Dicke entlang der Länge lo für Versteifungsringe (siehe Gleichung mm
9.5-48)
ec,s Angenommene Schalenstärke der Schalenwand (siehe Gleichung (9.5-2) zur mm
Überprüfung der Verstärkung einer Öffnung. Die Dicke kann vom Konstrukteur
zwischen der erforderlichen minimalen Schalenstärke e und der
Berechnungswanddicke ea,s angenommen werden. Die angenommene Dicke muss
dann konsistent für alle Anforderungen verwendet werden.)
ANMERKUNG Für ec,s kann die Berechnungswanddicke immer verwendet werden, aber
manchmal kann es vorteilhafter sein, einen kleineren Annahmewert zu verwenden, um kleinere
Abstände von benachbarten Störungsstellen in der Schale zu erhalten.

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DIN EN 13445-3:2018-12
EN 13445-3:2014 (D)
Ausgabe 5 (2018-07)

Symbol Beschreibung Einhei


ep Mittragende Wanddicke einer Verstärkungsscheibe, bei der Verstärkungsberechnung mm
berücksichtigt
ea,p Berechnungswanddicke einer Verstärkungsscheibe mm
er Mittragende Wanddicke eines Verstärkungsrings, bei der Verstärkungsberechnung mm
berücksichtigt
ea,r Berechnungswanddicke eines Verstärkungsrings mm
ea,s Berechnungswanddicke der Schale oder mittlere Berechnungswanddicke über die mm
Länge l's und ohne die Wanddicke der Verstärkungsscheibe (sofern vorhanden)
e's Einstecktiefe eines Stutzens in der Schalenwand bei nicht vollständig mm
durchgestecktem Einschweißstutzen
fb Berechnungsnennspannung des Stutzenwerkstoffs MPa
fp Berechnungsnennspannung des Werkstoffs des Verstärkungsrings MPa
fs Berechnungsnennspannung des Schalenwerkstoffs MPa
h Innenhöhe eines gewölbten Bodens ohne zylindrischen Bord mm
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k Abminderungsbeiwert für lso (verwendet für Gesamtprüfung in 9.6.4) _


lb Aus der Schale herausragende Länge eines Stutzens mm
l’b Aus der Schale herausragende mittragende Länge eines Stutzens zur mm
Verstärkungsberechnung
lbi In die Schale hineinragende Länge eines Stutzens (z. B. überstehender Stutzen) mm
l’bi In die Schale hineinragende mittragende Länge eines Stutzens zur mm
Verstärkungsberechnung
lbo Größte aus der Schale herausragende Länge eines Stutzens zur mm
Verstärkungsberechnung
lcyl Länge der Zylinderschale ermittelt nach Gleichung (9.7-3) und verwendet zur mm
Festigkeitsanalyse einer Verbindung (siehe Bild 9.7-6) zwischen einem Zylinder und:
- der kleinen Grundfläche einer koaxialen Kegelschale;
- einer zum Zylinder konvexen Kugelschale;
- einer Zylinderschale mit konvergierender Achse
lcon Länge einer Kegelschale ermittelt nach Gleichung (9.7-7) und verwendet zur mm
Festigkeitsanalyse einer Verbindung zwischen der kleinen Grundfläche einer
Kegelschale und einer Zylinderschale (siehe Bild 9.7-6)
ln Abstand zwischen der Mittellinie einer Stumpfnaht der Schale und dem Mittelpunkt mm
eines an die Stumpfnaht angrenzenden oder sie überschneidenden Ausschnitts
lo Maximale Länge der Ring- bzw. Schalenwand in Versteifungsringen mm
lp Breite einer Verstärkungsscheibe mm
lpi Breite einer Verstärkungsscheibe zwischen zwei benachbarten Ausschnitten (siehe mm
Bild 9.6-5)
l’p Mittragende Breite einer Verstärkungsscheibe zur Verstärkungsberechnung mm
lr Breite eines Verstärkungsrings mm
l’r Mittragende Breite eines Verstärkungsrings zur Verstärkungsberechnung mm
ls Länge der Schale vom Rand eines Ausschnitts oder vom Außendurchmesser eines mm
Stutzens bis zu einer Störstelle der Schale
l’s Zur Ausschnittverstärkung anrechenbare mittragende Länge einer Schale mm
lso Zur Ausschnittverstärkung anrechenbare maximale Länge einer Schale, gemessen mm
am mittleren Krümmungsradius der Schalenwand
Lb Mittelpunktabstand zwischen zwei Ausschnitten oder Stutzen, gemessen am mittleren mm
Krümmungsradius der Schale (siehe Abbildung 9.6-2)
Lb1 Länge der Querschnittsfläche der Schale einschließlich des gesamten Querschnitts mm
zweier benachbarter Ausschnitte, gemessen am mittleren Krümmungsradius der
Schale
ris Innerer Krümmungsradius der Schale im Ausschnittmittelpunkt mm
R Innenradius eines halbkugelförmigen Bodens oder des gewölbten Teils eines mm
torisphärischen Bodens

86
DIN EN 13445-3:2018-12
EN 13445-3:2014 (D)
Ausgabe 5 (2018-07)

Symbol Beschreibung Einhei


w Abstand zwischen Ausschnittrand und Störstelle der Schale (siehe Bilder 9.7-1 bis mm
9.7-11)
wmin Mindestwert für w mm
wp Mindestwert für w ohne Einfluss auf ls durch Störstellen der Schale mm
 Halber Öffnungswinkel einer Kegelschale Grad
 für einen Stutzen mit Längsschweißnaht, Winkel zwischen der Ebene, gebildet Grad
zwischen der Stutzenachse und der Linie der Längsschweißnaht, und der Ebene,
gebildet zwischen der Stutzenachse und der Mantellinie des Behälters, die durch die
Mittelachse der Öffnung geht.
 Neigungswinkel an den Querschnittsflächen in Längs- oder Querrichtung, gemessen Grad
zwischen der Senkrechten zur Wandung an der Öffnungsmitte und dem Überstand
der Stutzenachse auf dem betrachteten Querschnitt
e Projektion von  in die Ebene von Lb zur Stegprüfung von Mehrfachausschnitten rad
 Winkel zwischen der Mittelpunkt-Verbindungslinie zweier Ausschnitte oder Stutzen Grad
und der Mantellinie einer Zylinder- oder Kegelschale (0°    90°) (siehe Bild 9.6-1)
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 für Einzelausschnitte, Winkel zwischen Schalenmantellinie und der Achse mit dem Grad
größten Durchmesser für benachbarte Ausschnitte, Winkel zwischen der Ebene, in der
die Ausschnittsmittelpunkte liegen, und der Achse mit dem größten Durchmesser.

9.4 Allgemeines

9.4.1 Schalen mit Ausschnitten müssen im Bereich um den Ausschnitt angemessen verstärkt werden, um die
Verschwächung der druckbeanspruchten Querschnittsfläche auszugleichen. Die Verstärkung kann durch eines der
nachstehenden Verfahren erfolgen:

a) Erhöhen der Wanddicke der Schale gegenüber der erforderlichen Mindestdicke der unverschwächten Schale
(siehe Bilder 9.4-1 und 9.4-2);

b) Aufschweißen scheibenförmiger Verstärkungen (Verstärkungsscheiben) (siehe Bilder 9.4-3 und 9.4-4);

c) Einschweißen ringförmiger Verstärkungen (Verstärkungsringe) (siehe Bilder 9.4-5 und 9.4-6);

d) Erhöhen der Stutzenwanddicke (siehe Bilder 9.4-7 und 9.4-8) über den für die Membran-Druckspannung
geforderten Wert;

e) Kombination der genannten Verfahren (siehe Bilder 9.4-9 bis 9.4-13).

9.4.2 Die Abmessungen der zu verstärkenden Querschnittsfläche eines Ausschnitts müssen zunächst geschätzt
werden. Die Auslegung ist dann durch das nachstehend beschriebene Verfahren zu verifizieren.

Das Verfahren soll sicherstellen, dass die Reaktionskraft des Werkstoffs größer oder gleich der Druckbelastung ist.
Die Reaktionskraft ist die Summe des Produkts der mittleren Membranspannungen in allen Bauteilen und ihrer
spannungsbeanspruchten Querschnittsflächen (siehe Bilder 9.4-1 bis 9.4-13). Die Druckbelastung ist die Summe
des Produkts von Druck und druckbeanspruchten Querschnittsflächen. Ist die Verstärkung nicht ausreichend
bemessen, muss sie erhöht und die Berechnung wiederholt werden.

Verstärkung und Festigkeit können um die Stutzenachse herum unterschiedlich sein. Es ist nachzuweisen, dass
die Verstärkung in allen Ebenen ausreichend hoch bemessen ist.

9.4.3 Das Verfahren ist anwendbar, wenn der Ausschnitt sich in einem bestimmten Mindestabstand von einer
Störstelle in der Schale befindet. Die Ermittlung dieses Abstands ist in 9.7 beschrieben.

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DIN EN 13445-3:2018-12
EN 13445-3:2014 (D)
Ausgabe 5 (2018-07)

9.4.4 Elliptische oder länglich runde Ausschnitte

Elliptische oder länglich runde Ausschnitte, die aus einem runden Stutzen schräg zur Schalenwand resultieren,
müssen nach 9.5.2.4.5 berechnet werden.

Für sämtliche anderen elliptischen bzw. länglich runden Ausschnitte darf das Verhältnis zwischen dem größten und
dem kleinsten Durchmesser maximal 2 betragen.

9.4.4.1 Elliptische oder länglich runde Ausschnitte verstärkt durch höhere Wanddicke,
Verstärkungsplatten oder Verstärkungsringe (siehe 9.4.1 a), b) oder c))

Bei Zylinder- oder Kegelschalen wird der Durchmesser d für die Verstärkungsberechnung wie folgt genommen:

 entlang der Mantellinie der Schale bei Einzelausschnitten;

 in der Ebene der Ausschnittsmittelpunkte.


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Bei Kugelschalen und gewölbten Böden wird der Durchmesser d für den Ausschnitt wie folgt genommen:

 entlang der größten Abmessung der Öffnung (Hauptachse) bei Einzelausschnitten;

 in der Ebene der Ausschnittsmittelpunkte.

9.4.4.2 Ausschnitte verstärkt durch elliptische oder länglich runde Stutzen senkrecht zur Schalenwand
(siehe 9.4.1 d)

In zylindrischen bzw. konischen Schalen wird der Durchmesser d des Ausschnitts wie folgt berechnet:

d max ( d min  d max )


d  d min  ( sin 2     cos 2  ) (9.4-1)
d min 2  d min

wobei dmin und dmax der kleinste und der größte Durchmesser im Ausschnitt sind,

und :

 für Einzelausschnitte, der Winkel zwischen der Schalenerzeugenden durch die Ausschnittsmitte und der
Hauptachse des Ausschnitts;

 für benachbarte Ausschnitte und für jeden der beiden Ausschnitte, der Winkel zwischen der kürzesten
(gekrümmten) Verbindungslinie der beiden Ausschnittsmitten an der Schalenoberfläche und der Schnittlinie
der Schalenoberfläche mit der durch die Stutzenachse und den größten Schalendurchmesser (des Ausschnitts
für den d berechnet wird) aufgespannten Ebene.

In kugelförmigen und gewölbten Böden wird der Durchmesser d des Ausschnitts wie folgt berechnet:

d min  d max
d  d max  ( ) (9.4-2)
2  d min

wobei für dmin und dmax die vorstehenden Definitionen gelten.

Der Durchmesser für die Berechnung des Werts lbo in Gleichung (9.5-75) ist in 9.5.2.4.4.1 festgelegt.

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DIN EN 13445-3:2018-12
EN 13445-3:2014 (D)
Ausgabe 5 (2018-07)

ANMERKUNG Bei Stutzen mit elliptischem oder länglich rundem Querschnitt ruft der Druck nicht nur
Membranbeanspruchungen hervor, sondern auch Biegebeanspruchungen in Umfangsrichtung. Deshalb müssen die
verbundene Schalenwand auf der einen Seite und der verbundene Flansch bzw. Rundrohr auf der anderen Seite den Stutzen
halten, wenn dessen Wanddicke nur unter Zugrundelegung von Membranbeanspruchungen festgelegt wurde. Der Stutzen
beansprucht die Schale und es ist möglich, dass der Durchmesser, der für den elliptischen bzw. länglich runden Stutzen zur
Anwendung kommt, breiter ist als die größte Achse.

9.4.4.3 Für elliptische und länglich runde Stutzen, die nicht senkrecht zur Schalenwand sind, ist 9.4.4.2 nicht
anwendbar; deshalb muss 9.4.4.1 ohne Beitrag von Stutzenwänden zur Verstärkungsberechnung verwendet
werden.

9.4.5 Durchmesserbegrenzungen

9.4.5.1 Ausschnitte mit Erhöhung der Schalenwanddicke

Ausschnitte mit erhöhter Schalenwanddicke ohne Stutzen oder Verstärkungsscheibe müssen die folgende
Bedingung erfüllen:
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d
 0,5 (9.4-3)
2ris

9.4.5.2 Ausschnitte mit Verstärkungsscheiben

Bei Ausschnitten mit Verstärkungsscheiben muss — egal ob ein Stutzen vorhanden ist oder nicht — die Bedingung
der Gleichung (9.4-3) erfüllt werden.

Verstärkungsscheiben befinden sich üblicherweise an der Schalenaußenseite, sie dürfen jedoch auch auf der
Innenseite oder beidseitig angeordnet sein.

Bei hohen mittleren Wandtemperaturen für die Schale (mehr als 250 °C) oder bei extremen Temperaturgradienten
durch die Schale sollte der Einsatz von Verstärkungsscheiben vermieden werden; gegebenenfalls muss für die
Verstärkungsscheibe dieselbe Werkstoffgüte gewählt werden wie für die Schale; mit speziellen Maßnahmen bzw.
über spezielle Hinweise muss eine konzentrierte thermische Beanspruchung vermieden werden.

9.4.5.3 Ausschnitte in gewölbten Böden

Bei Ausschnitten in Kugelschalen und gewölbten Böden darf das Verhältnis d/De einen Wert von 0,6 nicht
überschreiten. Entsprechend darf bei einer Ausschnittverstärkung durch einen Stutzen oder einen Verstärkungsring
auch das Verhältnis dib / De und das Verhältnis dir / De einen Wert von 0,6 nicht überschreiten.

9.4.5.4 Mit Stutzen verstärkte Ausschnitte

Bei mit Stutzen verstärkten Ausschnitten in Zylinderschalen darf das Verhältnis dib/2(ris) einen Wert von 1,0 nicht
überschreiten (siehe Bilder 9.4-14 und 9.4-15).

9.4.6 Begrenzungen der Stutzenwanddicke

9.4.6.1 bei Anwendungen im Dauerfestigkeitsbereich, wenn die Ermüdungsfestigkeit gemäß Abschnitt


17 bewertet wird und der Ausschnitt ein kritischer Bereich ist (siehe Definition in Abschnitt 17.2)

Das Verhältnis eb/ea, s darf den aus dem Diagramm in Bild 9.4-14 entnommenen Wert nicht überschreiten und der
Wert eb darf den Wert ea, b in keinem Fall überschreiten. Die über den nach Bild 9.4-14 ermittelten Wert
hinausgehende Stutzenwanddicke darf bei der Berechnung der Verstärkung nicht berücksichtigt werden.

Darüber hinaus darf das Verhältnis ea, b/ea, s den aus dem Diagramm in Bild 9.4-15 entnommenen Wert nicht
überschreiten.

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DIN EN 13445-3:2018-12
EN 13445-3:2014 (D)
Ausgabe 5 (2018-07)

ANMERKUNG 1 Der Wert eb ist die mittragende Wanddicke des Stutzens, die für die Überprüfung der Verstärkung zu
verwenden ist. Der Wert ea, b ist die Berechnungswanddicke des Stutzens. Das Verhältnis eb/ea, s begrenzt den für die
Ausschnittverstärkung anrechenbaren Anteil des Stutzens. Das Verhältnis ea, b/ea, s begrenzt die Berechnungswanddicke des
Stutzens und folglich die Fertigungswanddicke, um mögliche Spannungen aufgrund großer Wanddickenunterschiede zu
begrenzen und um möglicherweise auftretende Probleme im Dauerfestigkeitsbereich zu vermeiden.

ANMERKUNG 2 Wenn die Ermüdungsfestigkeit gemäß Abschnitt 18 bewertet wird, ist keine Begrenzung des
Wanddickenverhältnisses notwendig, da in diesem Fall genauere Spannungen für die Ermüdungsberechnungen verwendet
werden.

9.4.6.2 bei Anwendungen im Zeitstandbereich (d. h.: wenn die Berechnungstemperatur im


Zeitstandbereich liegt)

Die mittragende Wanddicke eb kann der Berechnungswanddicke ea, b des Stutzens gleichgesetzt werden.

Das Verhältnis ea, b/ea, s darf jedoch den aus dem Schaubild in Bild 9.4-15 entnommenen Wert nicht überschreiten.

9.4.6.3 bei Anwendungen ohne Zeitstandbeanspruchung und ohne Bewertung der Ermüdungsfestigkeit
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gemäß Abschnitt 17 (d. h. wenn die Berechnungstemperatur außerhalb des Zeitstandbereiches liegt und
der Ausschnitt kein kritischer Bereich gemäß der Definition in Abschnitt 17.2 ist)

Die mittragende Wanddicke eb darf der Berechnungswanddicke ea, b des Stutzens gleichgesetzt werden und für das
Verhältnis ea, b/ea, s gelten keine Begrenzungen.

9.4.7 Mit der Schale verschweißte Stutzen

Stutzen liegen üblicherweise in folgender Verbindungsform vor: geschweißt (eingeschweißt, aufgeschweißt,


hervorstehende Stutzen), ausgehalst oder geschraubt.

Bei geschweißten Stutzen kann die Querschnittsfläche des Stutzens immer für die Verstärkung des Ausschnitts
berücksichtigt werden, sofern die Schweißmaße den Tabellen A-6 und A-8 des Anhangs A dieser Norm
entsprechen.

Bei aus der Schale ausgehalste Stutzen kann die Querschnittsfläche des Stutzens für die Verstärkung des
Ausschnitts berücksichtigt werden, sofern die Anforderungen nach 9.5.2.4.4.2 erfüllt werden.

Bei geschraubten Stutzen darf die Querschnittsfläche des Stutzens nicht für die Verstärkung des Ausschnitts
berücksichtigt werden.

9.4.8 Abstand zwischen Stutzen und Stumpfnaht der Schale

Der Abstand zwischen der Mittellinie einer Stumpfnaht der Schale (Längs- oder Rundnaht) und dem Mittelpunkt
eines Ausschnittes muss entweder kleiner als dib/6 oder größer als der Wert für ln sein, der sich wie folgt ergibt:

ln  min 0,5 d eb  2ea,s ; 0,5 d eb  40  (9.4-4)

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Bild 9.4-1 — Zylinderschale mit Einzelausschnitt und Verstärkung durch Wanddickenerhöhung

Bild 9.4-2 — Kugelschale oder gewölbter Boden mit Einzelausschnitt und Verstärkung durch
Wanddickenerhöhung

Bild 9.4-3 — Zylinderschale mit Einzelausschnitt und Verstärkung durch Verstärkungsscheibe


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Bild 9.4-4 — Kugelschale oder gewölbter Boden mit Einzelausschnitt und Verstärkung durch
Verstärkungsscheibe

Bild 9.4-5 — Zylinderschale mit Einzelausschnitt und Verstärkung durch Verstärkungsring, mit externem
Blindflansch B

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Bild 9.4-6 — Kugelschale oder gewölbter Boden mit Einzelausschnitt und Verstärkung durch
Verstärkungsring, mit innerem Blindflansch B

Bild 9.4-7 — Zylinderschale mit Einzelausschnitt und aufgeschweisstem Stutzen

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Bild 9.4-8 — Kugelschale oder gewölbter Boden mit Einzelausschnitt und eingeschweisstem Stutzen

Bild 9.4-9 — Kugelschale mit Einzelausschnitt, Verstärkung durch höhere Wanddicke und
eingeschweisstem Stutzen

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ANMERKUNG Die für den Fall eines Stutzens in einer Kugelschale mit Verstärkungsscheibe eingetragenen Längen und
Flächen gelten auch für den Fall eines Stutzens in einer Zylinderschale mit Verstärkungsscheibe.

Bild 9.4-10 — Kugelschale oder gewölbter Boden mit Einzelausschnitt und Schale, Stutzen und
Verstärkungsscheibe

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Figure 9.4-11 — Zylinderschale mit Einzelausschnitt und stumpfgeschweißtem Stutzen (siehe X) und
ausgehalster Schale (siehe Y)

Bild 9.4-12 — Kugelschale oder gewölbter Boden mit in die Schale eingehalstem Einzelausschnitt, mit
externem Blindflansch B

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Bild 9.4-13 — Konische Schale mit isolierter Öffnung Kombinierte Verstärkung von Schale und Stutzen
EN 13445-3:2014 (D)
Ausgabe 5 (2018-07)

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DIN EN 13445-3:2018-12
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EN 13445-3:2014 (D)
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Bild 9.4-14 — Begrenzung des Wanddickenverhältnisses von Stutzen für die Verstärkungsberechnung

dib

2ּris

Bild 9.4-15 — Begrenzung des tatsächlichen Wanddickenverhältnisses von Stutzen für die Fertigung

98
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9.5 Einzelausschnitte

9.5.1 Geltungsbereich

Ein Ausschnitt gilt als Einzelausschnitt, wenn die folgende Bedingung erfüllt ist:

Lb  a1 + a2 + lso1 + lso2 (9.5-1)

Dabei sind

die Werte a1 und a2 in den Bildern 9.6-1 bis -4 dargestellt und lso1 und lso2 werden wie folgt berechnet:

l so  (2ris  ec, s )  ec, s


(9.5-2)

Dabei ist
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ec, s die angenommene Schalendicke, die — wie in 9.3.2 erklärt — verwendet werden muss; normalerweise kann
der Wert der Schalenberechnungsdicke ea, s verwendet werden, dies kann jedoch zu konservativen Ergebnissen
führen, und mitunter kann die Verwendung eines kleineren Schätzwertes für ec, s von Vorteil sein, um kleinere
Mindestabstände von den benachbarten Schalenunterbrechungen zu erhalten;

ris ergibt sich wie folgt:

 bei Zylinder- oder Kugelschalen:


De
ris   ea, s
2 (9.5-3)

 bei halbkugelförmigen oder torisphärischen Böden:

ris = R (9.5-4)

 bei elliptischen Böden:

0,44 Di2
ris   0,02 Di
2h
(9.5-5)

 bei Kegelschalen:
De
r is   e a, s
2 cos 
(9.5-6)

9.5.2 Verstärkungsregeln

9.5.2.1 Allgemeine Verstärkungsgleichung und Ableitungen

9.5.2.1.1 Die allgemeine Gleichung für die Verstärkung eines Einzelausschnitts lautet wie folgt:

 Af s   
 Af w   f s  0,5 P   Af p  f op  0,5 P  Af b  f ob  0,5 P   P Ap s  Ap b  0,5 Ap   (9.5-7)

Dabei ist

fob = min (fs ; fb) (9.5-8)

fop = min (fs ; fp) (9.5-9)

Wenn ein Verstärkungsring eingebaut wird, müssen Afr und Apr durch Afb bzw. Apb ersetzt werden.

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9.5.2.1.2 Für alle Ausschnitte, außer kleinen Ausschnitten und solchen mit Verstärkungsringen, kommt die
Gleichung (9.5-7) zur Anwendung, insbesondere:

a) Ist entweder fb oder fp kleiner oder gleich fs, wird die Verstärkung nach Gleichung (9.5-7) ermittelt und

Pmax wird wie folgt berechnet:

Af s + Af w   f s + Af b  f ob + Af p  f op
Pmax  (9.5-10)
 Ap + Ap + 0,5 Ap  + 0,5  Af + Af + Af + Af 
 s b   s w b p

a) Sind fb und fp beide größer als fs, wird die Verstärkung wie folgt berechnet:

Af s  Af w  Af p  Af b    f s  0,5 P   P Aps  Ap b  0,5 Ap   (9.5-11)

 Af  Af  Af  Af   f
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 s w b p s
Pmax  (9.5-12)
 Ap  Ap  0,5 Ap   0,5  Af  Af  Af  Af 
 s b   s w b p

9.5.2.1.3 Für Ausschnitte mit Verstärkungsring gilt:

a) Ist fr kleiner als fs, gilt folgende Gleichung:

 Af s 
 Af w    f s  0,5 P   Af r   f or  0,5 P   P Ap s  Ap r  0,5 Ap   (9.5-13)

Pmax wird wie folgt berechnet:

Af s  Af w   f s  Af r  f or
Pmax  (9.5-14)
 Ap  Ap  0,5 Ap   0,5 Af  Af  Af 
 s r  s w r

Dabei wird for wie folgt ermittelt:

for = min (fs; fr) (9.5-15)

a) Ist fr größer oder gleich fs, gilt folgende Gleichung:

 Af s 
 Af w  Af r    f s  0,5 P   P Ap s  Ap r  0,5 Ap   (9.5-16)

Pmax wird wie folgt berechnet:

Af s  Af w  Af r   f s
Pmax  (9.5-17)
 Ap  Ap  0,5 Ap   0,5 Af  Af  Af 
 s r  s w r

ANMERKUNG Zur Anwendung der Gleichungen (9.5-10), (9.5-12), (9.5-14) und (9.5-17) auf verschiedene Lastfälle, siehe
3.16, Anmerkung 1.

9.5.2.2 Kleine Ausschnitte

Als kleine Ausschnitte gelten Ausschnitte, die die folgende Bedingung erfüllen:

d  0,15 (2ris  e c, s )  e c, s (9.5-18)

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Ist der Abstand wp eines kleinen Ausschnitts von einer Störstelle der Schale größer als der in 9.7.3 angegebene
Wert, ist keine Verstärkung erforderlich. Ist er kleiner als der Wert nach 9.7.3, ist eine Verstärkung nach
Gleichung (9.5-7) oder (9.5-11) erforderlich. Der Abstand w zwischen dem kleinen Ausschnitt und der Störstelle der
Schale muss auf jeden Fall den in 9.7.1 geforderten Mindestwert wmin einhalten.

9.5.2.3 Allgemeine Anforderungen für Verstärkungen

9.5.2.3.1 Verstärkungsscheiben

Werden für die Verstärkung Verstärkungsscheiben verwendet (siehe Bilder 9.4-3, 9.4-4, 9.4-10), gilt:
 Verstärkungsscheiben müssen unmittelbar an der Schale anliegen.

 Die für die Verstärkung anrechenbare Breite der Verstärkungsscheibe l p' wird wie folgt berechnet:


l p'  min l so ; l p  (9.5-19)

 der für die Berechnung von Afp verwendete Wert von ep darf den folgenden Wert nicht überschreiten:
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e p  min e a, p ; e c, s  (9.5-20)

Darüber hinaus muss die Berechnungswanddicke der Verstärkungsscheibe die folgende Gleichung erfüllen:
e a, p  1,5 e a, s (9.5-21)

 ea, p und lp sind Maße von Verstärkungsscheiben, die in Gleichungen für Ausschnitte eingesetzt werden, die
auch durch Verstärkungsscheiben verstärkt werden dürfen; ist keine Verstärkungsscheibe vorhanden, sind die
Werte ea, p und lp gleich Null zu setzen. Trägt die Verstärkungsscheibe zur Verstärkung bei, dann gilt in allen
Fällen:

Af p  l p'  e p (9.5-22)

9.5.2.3.2 Schweißnahtfaktor

9.5.2.3.2.1 Ausschnitt im Bereich einer bestimmenden Schweißnaht der Schale

Befindet sich im Bereich des Ausschnitts eine bestimmende Schweißnaht der Schale (siehe 5.6), muss der Wert fs
in Gleichung (9.5-7, 11, 13 und 16) für den Schalenwerkstoff durch fs ꞏ z ersetzt werden, wobei z der
Schweißnahtfaktor der die Bemessung bestimmenden Schweißnaht ist.

9.5.2.3.2.2 Stutzen mit Längsnaht

Bei einem Stutzen mit Längsnaht und einem Schweißnahtfaktor z muss der Wert fb für den Stutzenwerkstoff durch
fb ꞏ z ersetzt werden, ausgenommen sind Ausschnitte in Zylinder- oder Kegelschalen, wenn der Winkel  nach der
Festlegung in 9.3.2 größer als 45° ist.

9.5.2.3.2.3 Verstärkungsscheibe mit Schweißnaht

Bei einer Verstärkungsscheibe mit einer Schweißnaht mit einem Schweißnahtfaktor z muss der Wert fp für den
Scheibenwerkstoff durch fp ∙ z ersetzt werden; ausgenommen sind Ausschnitte in Zylinder- oder Kegelschalen,
wenn der Winkel zwischen der Schweißnaht der Scheibe und der Mantellinie der Schale größer als 45° ist.

9.5.2.3.3 Als Ausgleich dienende Kehlnahtflächen

In allen Fällen gilt:


Afw ist die Fläche aller Verbindungsnähte zwischen verschiedenen Bauteilen (Schale und Stutzen, Schale und
Verstärkungsring oder Verstärkungsscheibe) innerhalb der Länge l s' auf der Schale (siehe 9.5.2.4.2) und den
Längen l b' und l bi' auf dem Stutzen (siehe 9.5.2.4.4.1). Bereits in anderen Flächen berücksichtigte
Schweißnahtflächen, z. B. Afs, Afr, Afp oder Afb, dürfen nicht in Afw aufgenommen werden (siehe Bilder 9.4-6 und
9.4-10).

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DIN EN 13445-3:2018-12
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Ausgabe 5 (2018-07)

9.5.2.4 Druckbeanspruchte Querschnittsflächen Ap und spannungsbeanspruchte Querschnittsflächen Af

9.5.2.4.1 Allgemeines

Mit Bezug auf die allgemeinen Gleichungen und Ableitungen nach 9.5.2.1 sind die spannungs- und
druckbeanspruchten Querschnittsflächen nach verschiedenen Gleichungen in Abhängigkeit der unterschiedlichen
Fälle von Schalen und Stutzen zu berechnen.

Bei Vorhandensein von Verstärkungsscheiben ist die Querschnittsfläche Afp nach 9.5.2.3.1 zu berechnen.

Bei den zur Verstärkung beitragenden Kehlnahtflächen muss die Querschnittsfläche Afw nach 9.5.2.3.3 errechnet
werden.

Für die zusätzliche druckbelastete Querschnittsfläche Ap  aufgrund der Schrägstellung eines Stutzens, siehe
9.5.2.4.5.
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9.5.2.4.2 Schalen mit Ausschnitten ohne Stutzen oder Verstärkungsring, mit oder ohne
Verstärkungsscheiben

9.5.2.4.2.1 An einer Zylinderschale, Querschnittsfläche in Längsrichtung

Mit Bezug auf die Bilder 9.4-1 und 9.4-3 sind die für Ausgleichszwecke bei Ausschnitten dienenden Werte wie folgt
zu berechnen:

d
a (9.5-23)
2

De
ris   ea, s (9.5-24)
2

l so  (( De  2e a, s )  e c, s )  ec, s (9.5-25)

l s'  min (l so ; l s ) (9.5-26)

  
Ap s  ris l s'  a  a  ea, s  ea, p  (9.5-27)

Af s  l s'  e c, s (9.5-28)

Wenn der Deckel des Ausschnittes innerhalb der Schale liegt (siehe Bild 9.4-2), dann gilt:

Ap s  ris (l s'  a ) (9.5-29)

Für eine ausreichende Verstärkung muss entweder Gleichung (9.5-7) oder (9.5-11) erfüllt sein.

9.5.2.4.2.2 An einer Kegelschale, Querschnittsfläche in Längsrichtung

Mit Bezug auf Bild 9.4-13 sind die für Ausgleichszwecke bei Ausschnitten dienenden Werte wie folgt zu berechnen:

d
a
2 (9.5-30)

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De
ris   e a, s
2 cos 
(9.5-31)

  De  
l so     2e a, s   e c, s   e c, s
 cos    (9.5-32)

l s'  min (l so ; l s )
(9.5-33)

Af s  l s'  e c, s
(9.5-34)

    
Ap s  0,5  l s'  a  2ris  l s'  a tan   a  (e a, s  e a, p )
(9.5-35)

Wenn der Deckel des Ausschnittes innerhalb der Schale angeordnet ist, dann gilt:
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  
Ap s  0,5  l s'  a  2ris  l s'  a tan   (9.5-36)

Für eine ausreichende Verstärkung muss entweder Gleichung (9.5-7) oder (9.5-11) erfüllt sein.

9.5.2.4.2.3 An Kugelschalen, gewölbten Böden, Zylinder- und Kegelschalen, Querschnittsfläche in


Quer-richtung

Mit Bezug auf die Bilder 9.4-2 und 9.4-4, müssen in den folgenden Gleichungen die Werte für ris denen der
Gleichungen (9.5-3) bis (9.5-6) in 9.5-1 entsprechen.

l so  (2ris  ec, s )  e c, s (9.5-37)

l s'  min (l so ; l s ) (9.5-38)

rms  (ris  0,5  e a, s ) (9.5-39)

d
 (9.5-40)
2  rms

a  rms  arcsin  (9.5-41)

l s'  a
Ap s  0,5  ris2   a  (e a, s  e a, p ) (9.5-42)
0,5  ea, s  ris

Af s  l s'  e c, s (9.5-43)

Wenn der Deckel des Ausschnittes innerhalb der Schale angeordnet ist, dann gilt:

l s'  a
Ap s  0,5  ris2  (9.5-44)
0,5  e a, s  ris

Für eine ausreichende Verstärkung muss entweder Gleichung (9.5-7) oder (9.5-11) erfüllt sein.

103
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9.5.2.4.3 Schalen mit Ausschnitten ohne Stutzen, verstärkt durch Verstärkungsringe

Es dürfen nur eingeschweißte Verstärkungsringe nach den Bildern 9.4-5 und 9.4-6 verwendet werden. Die für die
Verstärkung anrechenbare Breite er des Verstärkungsrings wird wie folgt berechnet:

 
e r  min e a, r ; max 3e c, s ; 3l r  (9.5-45)

ANMERKUNG Bei der hier beschriebenen Auslegung wird die Dichtheit nicht berücksichtigt. Zusätzliche Berechnung kann
erforderlich sein. Siehe Anhang G zur Flanschöffnung im Kugelboden (Bild G.3-7 b)).

Wenn Ring plus Schale als Schalenwand mit variabler Dicke betrachtet werden, die ab der Bohrung des
Verstärkungsrings beginnt (siehe Bilder 9.4-5 und 9.4-6), ergibt sich die maximale Länge lo von Ring plus Schale
aus der Bohrung, welche als Austrittsverstärkung fungiert, aus:

l o  (2ris  e a, m )  e a, m (9.5-46)
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l o  l r  l o  l r  (9.5-47)

wobei ea, m die durchschnittliche Dicke ist (erreicht durch die Berücksichtigung von er und ec, s und durch iterative
Berechnung) an der Länge lo:


e a,m  e c, s  e r  ec, s   lr
lo
(9.5-48)

mit

lr
1 (9.5-49)
lo

Ist die Breite des Verstärkungsrings lr größer als lo, kann für die Verstärkungsberechnung lr = lo angesetzt werden.

Deshalb beträgt die effektive Länge l s' der Schale für die Berechnung von Aps und Afs:

l s'  min l s ; l o  l r  (9.5-50)

9.5.2.4.3.1 Verstärkungsring an Zylinderschale, Querschnittsfläche in Längsrichtung

Mit Bezug auf Bild 9.4-5 sind die für Ausgleichszwecke bei Ausschnitten dienenden Werte wie folgt zu berechnen:

d ir
a
2 (9.5-51)

De
ris   e a, s
2 (9.5-52)

l o  (( De  2e a, s )  e a, m )  e a, m
(9.5-53)

Af s  l s'  e c, s
(9.5-54)

Af r  l r  e r (9.5-55)

D
 2

 
Aps   e  ea, s   ls'  lr  a  ea, r  a
 (9.5-56)

104
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Wenn der Deckel des Ausschnittes innerhalb des Ringes angeordnet ist, dann gilt:

D 

Ap s   e  e a, s   l s'  l r  a  (9.5-57)
 2 

9.5.2.4.3.2 Verstärkungsring an Kegelschale, Querschnittsfläche in Längsrichtung

Mit Bezug auf die Bilder 9.4-5 und 9.4-13 sind die für Ausgleichszwecke bei Ausschnitten dienenden Werte wie
folgt zu berechnen:

d ir
a
2 (9.5-58)

De
ris   e a, s
2 cos 
(9.5-59)
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  De  
lo    2e   e a, m   ea, m

 cos  a, s 
   (9.5-60)

Af s  l s'  e c, s
(9.5-61)

Af r  l r  e r (9.5-62)

    
Ap s  0,5  l s'  l r  a  2ris  l s'  l r  a tan   ea, r  a
(9.5-63)

Wenn der Deckel des Ausschnittes innerhalb des Ringes angeordnet ist, dann gilt:

  
Aps  0,5  ls'  lr  a  2ris  ls'  lr  a tan    (9.5-64)

9.5.2.4.3.3 Verstärkungsring an Kugelschale, gewölbtem Boden, Zylinder- und Kegelschale,


Querschnitts-fläche in Querrichtung

Mit Bezug auf Bild 9.4-6 müssen in den folgenden Gleichungen die Werte für ris denen der Gleichungen (9.5-3) bis
(9.5-6) in 9.5-1 entsprechen.


rms  ris  0,5  e a, s  (9.5-65)

d er
r 
2  rms
(9.5-66)

d er  d ir  2l r
(9.5-67)

a r  rms  arcsin  r (9.5-68)

l o  (2ris  e a, m )  e a, m
(9.5-69)

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d ir

2  rms
(9.5-70)

a  rms  arcsin  (9.5-71)

ls'  ar
Aps  0,5  ris2   ea, r  a
0,5  ec, s  ris
(9.5-72)

Af s  l s'  e c, s
(9.5-73)

Af r  l r  e r (9.5-74)

Wenn der Deckel des Ausschnittes innerhalb des Ringes angeordnet ist, dann gilt:
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l s'  a r
Ap s  0,5  ris2  (9.5-75)
0,5  e c, s  ris

9.5.2.4.4 Stutzen senkrecht zur Schale, mit oder ohne Verstärkungsscheiben

9.5.2.4.4.1 Allgemeines

Dieser Unterabschnitt bezieht sich auf die Bilder 9.4-7 bis 9.4-13.

Bei Aufschweißstutzen (siehe Bild 9.4-7) oder Einschweißstutzen (siehe Bild 9.4-8) darf die für die Verstärkung
anrechenbare Länge des Stutzens nicht größer sein als lbo. Der Wert für lbo wird wie folgt berechnet:

l bo  d eb  eb   eb
(9.5-76)

Für die Berechnung des Wertes lbo muss der Durchmesser deb von Stutzen mit elliptischen oder länglich rundem
Querschnitt neben der kleinsten Größe der Bohrung genommen werden.

Für überstehende Stutzen (siehe Bilder 9.4-8 bis 9.4-10) gilt:

l bi'  min l bi ; 0,5 l bo  (9.5-77)

Für Einschweißstutzen gilt:


Af b  e b  l b'  l bi'  es'  (9.5-78)

Af s  l s'  e c, s (9.5-79)

Für Aufschweißstutzen gilt:

Af b  e b  l b' (9.5-80)

 
Af s  l s'  e b  e c, s (9.5-81)

Dabei ist

l b'  min l bo ; l b  (9.5-82)

l s'  min l so ; l s  (9.5-83)

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Der Wert es' ist die Einstecktiefe (vollständig oder teilweise) des Einschweißstutzens in der Schalenwand und darf
nicht größer sein als ea, s.

Für Einschweiß- und Aufschweißstutzen gilt:


Ap b  0,5d ib  l b'  e a, s  (9.5-84)

Wird für die Verstärkung zusätzlich eine Verstärkungsscheibe verwendet, dann gilt:

Ap p  0 (9.5-85)

Af p  e p  l p' (9.5-86)

mit

 
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l p'  min l so ; l p (9.5-87)


e p min e a, p ; e c, s  (9.5-88)

Darüber hinaus muss die Berechnungswanddicke der Verstärkungsscheibe die folgende Gleichung erfüllen:

e a, p  1,5 e a, s (9.5-89)

9.5.2.4.4.2 Ausgehalste Stutzen

Für ausgehalste Stutzen gelten die Bilder 9.4-11, Form Y und 9.4-12. Sowohl Afs als auch Afb müssen zum
Ausgleich für Dickenabnahmen bei der Herstellung mit dem Faktor 0,9 multipliziert werden, wenn die Mindestdicke
bzw. die tatsächliche Dicke des ausgehalsten Teils nicht bekannt ist.

Für stumpfgeschweißte Stutzen nach Bild 9.4-11, Form X und ausgehalste Stutzen nach Bild 9.4-11, Form Y und
Bild 9.4-12 müssen die druckbeanspruchten Flächen Ap und die spannungsbeanspruchten Querschnittsflächen Af
der Stutzen nach einem geeigneten Verfahren berechnet werden.

Für eine ausreichende Verstärkung muss entweder Gleichung (9.5-7) oder (9.5-11) erfüllt sein.

9.5.2.4.4.3 Stutzen in Zylinderschale, Querschnittsfläche in Längsrichtung

Mit Bezug auf die Bilder 9.4-7 und 9.4-9 sind die für Ausgleichszwecke bei Ausschnitten dienenden Werte wie folgt
zu berechnen:
d eb
a
2 (9.5-90)

De
ris   ea, s
2 (9.5-91)

l so  (( De  2e a, s )  e c, s )  e c, s
(9.5-92)

l s'  min (l so ; l s ) (9.5-93)

Ap s  ris  l s'  a  (9.5-94)

Für eine ausreichende Verstärkung muss entweder Gleichung (9.5-7) oder (9.5-11) erfüllt sein.

107
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EN 13445-3:2014 (D)
Ausgabe 5 (2018-07)

9.5.2.4.4.4 Stutzen in Kegelschale, Querschnittsfläche in Längsrichtung

Mit Bezug auf Bild 9.4-13 sind die für Ausgleichszwecke bei Ausschnitten dienenden Werte wie folgt zu berechnen:
d eb
a
2 (9.5-95)

De
ris   e a, s
2 cos 
(9.5-96)

  De  
l so     2e a, s   e c, s   ec, s
  cos    (9.5-97)

l s'  min (l so ; l s ) (9.5-98)


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  
Ap s  0,5  l s'  a  2ris  l s'  a tan   (9.5-99)

Für eine ausreichende Verstärkung muss entweder Gleichung (9.5-7) oder (9.5-11) erfüllt sein.

9.5.2.4.4.5 Stutzen in Kugelschalen, gewölbten Böden, Zylinder- und Kegelschalen, Querschnittsfläche


in Querrichtung

Mit Bezug auf die Bilder 9.4-8 und 9.4-10 müssen in den folgenden Gleichungen die Werte für ris denen der
Gleichungen (9.5-3) bis (9.5-6) in 9.5-1 entsprechen.

l so  (2ris  ec, s )  e c, s
(9.5-100)

l s'  min (l so ; l s )
(9.5-101)


rms  ris  0,5  ea, s  (9.5-102)

d eb

2  rms
(9.5-103)

a  rms  arcsin  (9.5-104)

l s'  a
Ap s  0,5  ris2 
0,5  e a, s  ris
(9.5-105)

Für eine ausreichende Verstärkung muss entweder Gleichung (9.5-7) oder (9.5-11) erfüllt sein.

9.5.2.4.5 Stutzen schräg zur Schale, mit oder ohne Verstärkungsscheiben

9.5.2.4.5.1 Allgemeines

Dieser Unterabschnitt bezieht sich auf die Bilder 9.5-1, 9.5-2 und 9.5-3.

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Ausgabe 5 (2018-07)

Für den schrägen Stutzen gilt in allen Fällen:

 Ap  ist die zusätzliche Fläche aufgrund der Schrägstellung des Stutzens und ist gleich Null   0  , wenn der
Stutzen senkrecht   0  zur Schale angeordnet ist (siehe Bilder 9.5-1 und 9.5-3).

9.5.2.4.5.2 Allgemeines für Zylinder- und Kegelschalen

Wenn ein Stutzen schräg zur Querschnittsfläche in Querrichtung verläuft (siehe Bild 9.5-2) und  den folgenden
Wert nicht überschreitet:

  arcsin 1    (9.5-106)

mit

d eb


2 ris  0,5e a, s  (9.5-107)
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dann ist die Verstärkung für die Querschnittsflächen in Längs- und Querrichtung zu prüfen. Für die Prüfung der
Querschnittsfläche in Längsrichtung ist  gleich Null zu setzen.

Wenn die Stutzenachse schräg zur Querschnittsfläche in Längsrichtung verläuft (siehe Bild 9.5-1) und  einen
Winkel von 60° nicht überschreitet, dann ist eine Prüfung der Verstärkung lediglich für die Querschnittsfläche in
Längsrichtung erforderlich.

Die Verstärkung muss immer an der Seite des Stutzens berechnet werden, auf der der Winkel zwischen Stutzen-
und Schalenwand kleiner als 90° ist:

Der Abstand a wird wie folgt berechnet:

i) bei Zylinder- und Kegelschalen für die Querschnittsflächen in Längsrichtung:

d eb
a  0,5  (9.5-108)
cos 

i) bei Zylinder- und Kegelschalen für die Querschnittsfläche in Querrichtung:

a  0,5 rms  arcsin   sin    arcsin   sin   (9.5-109)

mit


rms  ris  0,5  e a, s  (9.5-110)

d eb
 (9.5-111)
2  rms

Die zusätzliche Fläche aufgrund der Schrägstellung des Stutzens ist wie folgt zu bestimmen:

d ib2
Ap    tan  (9.5-112)
2

Für eine ausreichende Verstärkung muss entweder Gleichung (9.5-7) oder (9.5-11) erfüllt sein.

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Ausgabe 5 (2018-07)

9.5.2.4.5.3 Schräger Stutzen in Zylinderschalen, Querschnittsfläche in Längsrichtung

Mit Bezug auf Bild 9.5-1 sind die für Ausgleichszwecke bei Ausschnitten dienenden Werte wie folgt zu berechnen:


Aps  ris  l s'  a  (9.5-113)

Dabei wird a nach 9.5.2.4.5.2 berechnet.

Die Werte für ris , l so , l s' werden nach den Gleichungen und Bedingungen in 9.5.2.4.4.3 berechnet.

Die Werte für l bo , l bi' , es' , Af b , Af s , Ap b , Ap p , Af p und e p werden nach den Gleichungen und Bedingungen in
9.5.2.4.4.1 berechnet.

Für eine ausreichende Verstärkung muss entweder Gleichung (9.5-7) oder (9.5-11) erfüllt sein.
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9.5.2.4.5.4 Schräger Stutzen in Kegelschalen, Querschnittsfläche in Längsrichtung

Mit Bezug auf die Bilder 9.5-1 und 9.4-13 sind die für Ausgleichszwecke bei Ausschnitten dienenden Werte wie
folgt zu berechnen:

   
Ap s  0,5  l s'  a  2ris  l s'  a tan   (9.5-114)

Dabei wird a nach 9.5.2.4.5.2 berechnet.

ANMERKUNG Dies gilt auch, wenn die tatsächliche Richtung der Stutzenachse zu einem reduzierten Wert für Aps auf der
Stutzenseite führt, für die die Verstärkung zu berechnen ist. Das bedeutet, dass die Gleichung für Aps bei einer Neigung der
Stutzenachse entlang der Mantellinie der Kegelschale sowohl in der einen als auch in der anderen Richtung anzuwenden ist.

Die Werte für ris , l so , l s' werden nach den Gleichungen und Bedingungen in 9.5.2.4.4.4 berechnet.

Die Werte für l bo , l bi' , es' , Af b , Af s , Ap b , Ap p , Af p und e p werden nach den Gleichungen und Bedingungen in
9.5.2.4.4.1 berechnet.

Für eine ausreichende Verstärkung muss entweder Gleichung (9.5-7) oder (9.5-11) erfüllt sein.

9.5.2.4.5.5 Schräger Stutzen in Zylinder- und Kegelschalen, Querschnittsfläche in Querrichtung

Mit Bezug auf Bild 9.5-2 sind die für Ausgleichszwecke bei Ausschnitten dienenden Werte wie folgt zu berechnen:.

ls'  a
Aps  0,5  ris2  (9.5-115)
0,5  ea, s  ris

Dabei wird a nach 9.5.2.4.5.2 berechnet.

Die Werte für ris , l so , l s' werden nach den Gleichungen und Bedingungen in 9.5.2.4.4.5 berechnet.

Die Werte für l bo , l bi' , es' , Af b , Af s , Ap b , Ap p , Af p und e p werden nach den Gleichungen und Bedingungen in
9.5.2.4.4.1 berechnet.

Für eine ausreichende Verstärkung muss entweder Gleichung (9.5-7) oder (9.5-11) erfüllt sein.

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9.5.2.4.5.6 Allgemeines für schräge Stutzen an Kugelschalen und gewölbten Böden

Dieser Unterabschnitt gilt für Stutzen an Kugelschalen und kugelförmigen Abschnitten gewölbter Böden sowie
elliptischer Böden (siehe Bild 9.5-3), deren Achse schräg zum Schalenradius verläuft und einen Winkel  mit
diesem bildet, der nicht größer sein darf als der durch die folgende Gleichung gegebene Wert:

  arcsin 1    (9.5-116)

mit

d eb
 (9.5-117)
2  rms


rms  ris  0,5  e a, s  (9.5-118)

Mit Bezug auf Bild 9.5-3 müssen in den folgenden Gleichungen die Werte für ris denen der Gleichungen (9.5-3) bis
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(9.5-6) in 9.5-1 entsprechen.

Die Verstärkung muss in der Ebene berechnet werden, die durch die Stutzenachse und den Kugelradius durch den
Stutzenmittelpunkt gebildet wird. Bei der Berechnung sind nur die Flächen auf der Seite des Stutzens zu
berücksichtigen, auf der der Winkel zwischen Stutzenwand und Kugeloberfläche kleiner 90° ist. Allerdings muss l s'
auf beiden Seiten des Stutzens berechnet werden, wobei dann der kleinere der beiden Werte zu wählen ist.

Für Kugelschalen und gewölbte Böden wird der Wert für a wie folgt berechnet:

a  0,5 rms  arcsin   sin    arcsin   sin   (9.5-119)

Dabei ist


rms  ris  0,5  e a, s  (9.5-120)

d eb
 (9.5-121)
2  rms

Die zusätzliche Fläche aufgrund der Schrägstellung des Stutzens ist wie folgt zu bestimmen:

d ib2
Ap    tan  (9.5-122)
2

Mit Bezug auf Bild 9.5-3 sind die für Ausgleichszwecke bei Ausschnitten dienenden Werte wie folgt zu berechnen:

ls'  a
Aps  0,5  ris2  (9.5-123)
0,5  ea, s  ris

Dabei wird a nach 9.5.2.4.5.6 berechnet.

Die Werte für ris , l so , l s' werden nach den Gleichungen und Bedingungen in 9.5.2.4.4.5 berechnet.

Die Werte für l bo , l bi' , es' , Af s , Af b , Ap b , Ap p , Af p und e p werden nach den Gleichungen und Bedingungen in
9.5.2.4.4.1 berechnet.

Für eine ausreichende Verstärkung muss entweder Gleichung (9.5-7) oder (9.5-11) erfüllt sein.

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Bild 9.5-1 — Zylinderschale mit zur Schnittfläche in Längsrichtung schräg angeordnetem Stutzen
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Bild 9.5-2 — Zylinderschale mit zur Schnittfläche in Querrichtung schräg angeordnetem Stutzen
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Bild 9.5-3 — Kugelschale mit nicht radial angeordnetem Stutzen

Bild 9.5-4 — Lage von Ausschnitten, Stutzen und Verstärkungsscheiben in gewölbtem Böden

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9.6 Mehrfachausschnitte

9.6.1 Benachbarte Ausschnitte

Für die in diesem Unterabschnitt beschriebene Stegprüfung (in 9.6.3) und Gesamtprüfung (in 9.6.4) gelten die
folgenden Anwendungskriterien.

Genügt der in Bilder 9.6-1 und 9.6-3 dargestellte Abstand Lb der Mittelpunkte zweier benachbarter Ausschnitte
nicht dem Kriterium in Gleichung (9.5-1), muss, sofern nicht alle Bedingungen in 9.6.2 erfüllt werden, eine
Stegprüfung gemäß 9.6.3 durchgeführt werden. Wird die Forderung der Stegprüfung nicht erfüllt, muss eine
Gesamtprüfung durchgeführt werden. Bei Erfüllung der Stegprüfung ist keine Gesamtprüfung erforderlich.

Kein Steg zwischen den Stutzen darf kleiner sein als:

max (3e a,s ; 0,2 (2r is  e c,s )  e c,s ) (9.6-1)


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wobei ris der Mittelwert zwischen den Schalenradien an den Mittelpunkten von zwei benachbarten Stutzen (z. B.
einer kegelförmigen Schale) ist.

Die Forderungen in 9.5 für Einzelausschnitte müssen in allen Fällen erfüllt werden.

9.6.2 Bedingungen für Entfallen der Stegprüfung

Werden alle folgenden Bedingungen erfüllt, ist eine Stegprüfung nicht erforderlich:

a) Die Summe aller Stutzendurchmesser (oder größten Breiten) erfüllt nachstehende Gleichung:

(d 1  d 2  ..  d n )  0,2 (2r e )e (9.6-2)


is c, s c, s

b) Die Stutzen liegen vollständig innerhalb eines Kreises mit dem Durchmesser dc, der wie folgt berechnet wird:

d c  2 (2r e )e (9.6-3)


is c, s c, s

c) Die Stutzen sind von allen anderen Ausschnitten oder Störstellen außerhalb dieses Kreises getrennt.

9.6.3 Stegprüfung benachbarter Ausschnitte

9.6.3.1 Allgemeines

Die Stegprüfung ist bestanden, wenn die folgende Gleichung erfüllt ist (siehe Bilder 9.6-1 bis 9.6-4):

(AfLs  Afw)( fs 0,5P)  Afb1 ( fob1  0,5P)  Afp1 ( fop1 0,5P)  Afb2 ( fob20,5P) 

 Afp2 ( fop20,5P)  P (ApLs  Apb1  0,5 Ap1  Apb2  0,5 Ap2) (9.6-4)

Bei Verwendung eines Verstärkungsrings können Afb und Apb durch Afr und Apr ersetzt werden.

Die in dieser Gleichung verwendeten Flächen AfLs und ApLs der Schale sind in 9.6.3.2.2 und 9.6.3.2.3 definiert.

Für Gruppen von Ausschnitten ist die Stegprüfung bei jedem Paar benachbarter Ausschnitte durchzuführen.

9.6.3.2 Ausschnitte in Zylinder- und Kegelschalen

9.6.3.2.1 Bei zwei benachbarten Ausschnitten in Zylinder- und Kegelschalen (siehe Bilder 9.6-1 und 9.6-2) muss
Gleichung (9.6-4) in der Ebene erfüllt sein, die senkrecht zur Schalenwand liegt und in der sich die Mittelpunkte
beider Ausschnitte befinden. Die Werte von ApLs und AfLs sind 9.6.3.2.2 und 9.6.3.2.3 zu entnehmen.

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Ausgabe 5 (2018-07)

9.6.3.2.2 Für Zylinderschalen wird ApLs wie folgt ermittelt:

0,5r is2  Lb  (1  cos )


Ap Ls  (9.6-5)
r is  0,5e a,s  sin

Dabei ist ris durch Gleichung (9.5-3) gegeben.

Für Kegelschalen wird ApLs wie folgt ermittelt:

0,25ris1  ris 2 2  Lb  1  cos  


ApLs  (9.6-6)
ris1  ris 2  ea,s  sin

Dabei ist ris durch Gleichung (9.5-6) gegeben.

In allen Fällen ist der Winkel aus Bild 9.6-1 und Lb nach den Bildern 9.6-1 bis 9.6-6 zu entnehmen.
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9.6.3.2.3 AfLs wird wie folgt ermittelt:

AfLs  (Lb  a1  a2 )  ec,s (9.6-7)

Die entlang der Linie Lb gemessenen Abstände a1 und a2 werden wie folgt berechnet (siehe Bilder 9.6-1 und 9.6-2):

a) In Fällen mit  0° (d.h. Stutzen in der Behälterachse) gilt:

0,5d eb
a (9.6-8)
cos  e

b) In Fällen mit   0°, in denen:

 der schräge Stutzen zum benachbarten Ausschnitt hin geneigt ist, gilt:

a  ros  [arcsin (  sin e )  e ] (9.6-9)

 der schräge Stutzen vom benachbarten Ausschnitt weg geneigt ist, gilt:

a  ros  [e arcsin (   sin e )] (9.6-10)

Dabei ist:

ris
ros   0,5ea,s (9.6-11)
sin 2

deb
  (9.6-12)
2ros

Der Wert des Arkussinus (arcsin) wird in rad angegeben.

Bei benachbarten schrägen Stutzen, die auf der gleichen Mantellinie liegen, sind die Stutzenachsen in die Ebene
zu projizieren, in der die Mittelpunkte der Ausschnitte und die Schalenachse liegen.

Die Werte für Ap1 und Ap2 sind nach 9.5.2.4.5.2 zu berechnen.

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9.6.3.3 Ausschnitte in Kugelschalen und gewölbten Böden

Bei zwei benachbarten senkrechten Ausschnitten (siehe Bild 9.6-3) muss die Gleichung (9.6-4) in der Ebene erfüllt
sein, die senkrecht zur Schalenwand liegt und in der sich die Mittelpunkte beider Ausschnitte befinden.

Für diesen Zweck werden die Abstände a1 und a2 und die Flächen ApLs und AfLs mit den Gleichungen in 9.6.3 für
Zylinderschalen und mit einem Winkel  90° berechnet.

Bei benachbarten schrägen Stutzen (siehe Bild 9.6-4) sind die Stutzenachsen in die Ebene zu projizieren, in der
die Senkrechten zur Schalenwand im Mittelpunkt jedes Ausschnitts liegen. Die Werte für Ap1 und Ap2 sind nach
9.5.2.4.5.6 zu berechnen.

9.6.3.4 Benachbarte Ausschnitte mit regelmäßigem Lochmuster

Benachbarte Ausschnitte liegen dann in einem regelmäßigen Lochmuster, wenn mindestens 3 Stutzen auf
derselben Linie liegen (Umfangs- oder Längslinie mit einem Winkel  zur Mantellinie für zylindrische oder
kegelförmige Schalen und in sämtlichen Richtungen für kugelförmige Schalten und gewölbte Böden). Keine
Ausschnitte dürfen sich in einer Entfernung von weniger als 2lso in der Nähe dieser benachbarten Ausschnitte
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befinden.

Wenn Bohrungen in einem regelmäßigen Lochschema gebohrt werden, können die in der Wasserrohrkesselnorm
(siehe EN 12952) angegebenen Konstruktionsmethoden zum Einsatz kommen.

9.6.3.4.1 Wenn benachbarte Ausschnitte in einem regelmäßigen Lochschema denselben Wert des
Innendurchmessers dib und dieselbe Entfernung Lb untereinander haben, mit Stutzen senkrecht zur Schale mit
denselben Abmessungen und mit Wert fb nicht kleiner als fs der Schale, dann können die nachstehenden
Bedingungen für die Beurteilung der Verstärkung angewandt werden.

Unter Berücksichtigung der Länge n x Lb, die durch die Bohrungen belegt ist, lässt sich die allgemeine Gleichung
(9.6-4) wie folgt vereinfachen:

n  Af Ls  ( f s  0,5P )  n  2 Af b ( f s  0,5P )  P  n  ( Ap Ls  2 Ap b ) (9.6-13)

wobei

AfLs = ec,s ( Lb - dib ) (9.6-14)

Afb = lbo ea,b (9.6-15)

Apb = 0,5dib lbo (9.6-16)

ApLs ist in 9.6.3 für verschiedenen Schalentypen und verschiedene Werte von  definiert

r i 1  r in
für kegelförmige Schalen r i  (9.6-17)
2

Deshalb kommen die nachstehenden Bedingungen auf die Verstärkung der benachbarten Ausschnitte zur
Anwendung, die in ein regelmäßiges Lochmuster gebohrt sind:

P
ec , s  ( Lb  d ib )  2  ea ,b  l bo   ( Ap Ls  d ib  l bo ) (9.6-18)
( f s  0,5P )

9.6.4 Gesamtprüfung benachbarter Ausschnitte

Wird die Stegprüfung nicht erfüllt, ist eine Gesamtprüfung durchzuführen, bei der die Berechnung auf eine größere
Querschnittsfläche ausgedehnt wird, die beide Wände jedes Stutzens und die angrenzenden Flächen der
Schalenwand einschließt (siehe Bilder 9.6-5 und 9.6-6). Dabei müssen die folgenden Bedingungen erfüllt sein:

a) Lb + a’1 + a’2 < 2 (lso1 + lso2) (9.6-19)

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Dabei werden a’1 und a’2 in der zum Steg entgegengesetzten Richtung genommen.

b) Gleichung (9.6-4) muss erfüllt sein, wobei der zweite Term auf der rechten Seite mit dem Faktor 0,85
multipliziert wird.

c) Im Bereich der beiden betrachteten Ausschnitte liegt kein weiterer benachbarter Ausschnitt.

d) Keiner der beiden Ausschnitte liegt in der Nähe von Störstellen (siehe 9.7.2).

Eine weitere Verstärkungsberechnung ist durchzuführen, in die der gesamte Schalenquerschnitt auf der Länge Lb1
einbezogen wird. Dabei ist:

Lb1  Lb  a’1  a’2  k  lso1  k  lso2 (9.6-20)

Dabei ist Lb1 wie in 9.5.1 definiert, und der Wert von k wird wie folgt ermittelt:

Lb  a'1 a' 2
k  2 (9.6-21)
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l so1  l so2

Ist der Wert von k größer 1, ist er gleich 1 zu setzen.

Die folgende Bedingung muss erfüllt sein (siehe Bilder 9.6-5 und 9.6-6):

(AfOs  Afw)(fs  0,5P)  2Afb1(fob1  0,5P)  2Afb2 (fob2 0,5P)  Afpo1 (fop1 0,5P) 

 Afpo2 (fop2 0,5P)  Afp i (fopi 0,5P)  P (ApOs  2Apb1  Ap1  2Apb2  Ap2) (9.6-22)

Dabei ist:

ApOs und die Abstände a1 und a2 sowie a'1 und a'2 werden nach 9.6.3 berechnet, wobei Lb durch Lb1 ersetzt und ris
wie in Gleichung (9.5-3 bis -6) definiert verwendet wird.

AfOs  (Lb1  a1  a2  a’1  a’2)ec,s (9.6-23)

Afw ist die Summe der Schweißnahtflächen auf der Länge Lb1.

 Für jeden Stutzen werden die Werte für Afb, Apb und Ap  nach 9.5.2.4.4 und 9.5.2.4.5 berechnet;

 Für Verstärkungsscheiben außerhalb von Lb gilt:

Afpo  ep  l’p (9.6-24)

l’p  min (lp ; klso) (9.6-25)

 Für Verstärkungsscheiben zwischen Stutzen und innerhalb von Lb gilt:

Afpi  ep  Lbp (9.6-26)

Lbp  min ( lp ; (Lb  al  a2) ) (9.6-27)

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Legende
1) Richtung der Erzeugenden
ANMERKUNG Der in den Bildern 9.6-1 und 9.6-2 dargestellte Schnitt illustriert den Fall   0

Figure 9.6-1 — Stegprüfung benachbarter senkrechter Stutzen in einer Zylinderschale

119
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ANMERKUNG Der in den Bildern 9.6-1 und 9.6-2 dargestellte Schnitt illustriert den Fall   0

Figure 9.6-2 — Stegprüfung benachbarter schräger Stutzen in einer Kegelschale

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Figure 9.6-3 — Stegprüfung benachbarter senkrechter Stutzen in einer Kugelschale


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Figure 9.6-4 — Stegprüfung benachbarter schräger Stutzen in einer Kugelschale


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Figure 9.6-5 — Gesamtprüfung benachbarter Stutzen in einer Zylinderschale


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Bild 9.6-6 — Gesamtprüfung benachbarter Stutzen in einer Kugelschale oder einem gewölbten Boden
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9.7 Ausschnitte in der Nähe von Störstellen der Schale

9.7.1 Für den zulässigen Abstand w (siehe Bilder 9.7-1 bis 9.7-11) zwischen einem Ausschnitt und einer
Störstelle der Schale gelten zwei Bedingungen:

a) Der Abstand w (siehe Bilder 9.7-1 bis 9.7-11) eines Ausschnitts von einer Störstelle darf nicht kleiner sein als
der Mindestwert wmin nach 9.7.2.1.

b) Liegt ein Ausschnitt innerhalb eines Abstands wp von einer Störstelle, muss die für die Ausschnittverärkung
anrechenbare Länge der Schale ls nach 9.7.3 verringert werden.

9.7.2 Anforderungen für wmin

9.7.2.1 Ausschnitte in Zylinderschalen

a) Bei Zylinderschalen, die mit gewölbten oder halbkugelförmigen Böden, der großen Grundfläche eines Kegels ,
ebenen Böden, Rohrböden und beliebigen Flanschen verbunden sind, wird der Abstand w wie in den Bildern
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9.7-1 bis 9.7-3 und 9.7-5 dargestellt gemessen und muss die folgende Bedingung erfüllen:

w  wmin = max (0,2 (2ris  ec,s )  ec,s ; 3ea,s ) (9.7-1)

b) Bei Zylinderschalen, die mit der kleinen Grundfläche eines Kegels, zum Zylinder konvexen Kugelschalen und
anderen nicht koaxialen Zylinderschalen verbunden sind, wird der Abstand w wie in den Bildern 9.7-6 bis 9.7-8
dargestellt gemessen und muss die folgende Bedingung erfüllen:

w  wmin = lcyl (9.7-2)

Dabei ist:

lcyl = Dc  e1 (9.7-3)

c) Bei Zylindern, die mit Kompensatoren verbunden sind, wird der Abstand w wie in Bild 9.7-4 dargestellt
gemessen und muss die folgende Bedingung erfüllen:

w  wmin = 0,5lcyl (9.7-4)

9.7.2.2 Ausschnitte in Kegelschalen

a) Bei Kegelschalen, die mit ihrer großen Grundfläche mit einer koaxialen Zylinderschale verbunden sind, wird
der Abstand w wie in Bild 9.7-9 dargestellt gemessen und muss die folgende Bedingung erfüllen:

 Dc  ea,s 
w  wmin = max  0,2 ; 3ea,s  (9.7-5)
 cos 
 

Dabei ist Dc der mittlere Durchmesser der Zylinderschale, ea,s die Wanddicke der Kegelschale und  der halbe
Öffnungswinkel.

b) Bei Kegelschalen, die mit ihrer kleinen Grundfläche mit einer koaxialen Zylinderschale verbunden sind, wird
der Abstand w wie in Bild 9.7-10 dargestellt gemessen und muss die folgende Bedingung erfüllen:

w  wmin = lcon (9.7-6)

Dabei ist:

Dc  e 2
lcon = (9.7-7)
cos 

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9.7.2.3 Ausschnitte in gewölbten und verschraubten Böden

Bei Ausschnitten in gewölbten und verschraubten Böden wird der Abstand w zwischen dem Ausschnittrand und
dem Flansch wie in Bild 9.7-11 dargestellt gemessen und muss die folgende Bedingung erfüllen:

w  wmin = max (0,2 (2ris  ec,s )  ec,s ; 3ea,s ) (9.7-8)

9.7.2.4 Ausschnitte in elliptischen und torisphärischen Böden

Bei gewölbten Böden wird der Abstand w entlang des Meridians zwischen dem Rand des Ausschnitts
(Außendurchmesser von Stutzen oder Scheibe) und dem Punkt auf dem gewölbten Boden gemessen, der wie in
Bild 9.5-4 dargestellt durch den Abstand De/10 festgelegt ist (d. h. wmin = 0). Wenn der Wert w, wie oben begrenzt,
nicht ausreicht, den Ausschnitt zu verstärken, ist es zulässig, bei der Verstärkung die gesamte Länge ls
anzusetzen, vorausgesetzt, die Dicke des Bodens nach 7.7, der eine in den Krempenbereich reichende Öffnung
enthält, wird berücksichtigt.
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9.7.2.5 Ausschnitte in Halbkugelböden

Für einen mit einem zylindrischen Mantel, einem Flansch, oder einer Rohrplatte verbundenen Halbkugelboden
muß die Distanz w folgende Bedingung erfüllen:


w  w min  max 0,2 2ris  ec,s   ec,s ; 3e a,s  (9.7-9)

9.7.3 Anforderungen für wp

Ist der nach den Bildern 9.7-1 bis 9.7-11 gemessene Abstand w eines Ausschnitts von einer Störstelle kleiner als
der nachstehend nach a), b) oder c) ermittelte Wert wp, wird die zur Verstärkung anrechenbare Schalenlänge ls in
Gleichung (9.5-26) und weiteren entsprechenden Gleichungen auf die folgenden Werte verkleinert.

a) Bei Störstellen nach 9.7.2.1.(a), 9.7.2.2.(a), 9.7.2.3, 9.7.2.4 und 9.7.2.5:

w < wp = lso (9.7-10)

ls = w (9.7-11)

b) Bei Störstellen nach 9.7.2.1.(b) und (c):

w < wp = lso + wmin (9.7-12)

ls = w - wmin (9.7-13)

c) Bei Störstellen nach 9.7.2.2.(b):

w < wp = lso + lcon (9.7-14)

ls = w - lcon (9.7-15)

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Bild 9.7-1 — Ausschnitt in einer Kegelschale nahe einer Verbindung mit einer gewölbtem Boden

Bild 9.7-2 — Ausschnitt in einer Kegelschale nahe einer Verbindung mit einer großen Grundfläche eines
Kegels

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Bild 9.7-3 — Ausschnitt in einer Kegelschale nahe einer Verbindung mit einem ebenen Boden oder
Rohrböden

Bild 9.7-4 — Ausschnitt in einer Kegelschale nahe einer Verbindung mit einem Kompensator

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Bild 9.7-5 — Ausschnitt in einer Zylinderschale nahe einer Flanschverbindung

Bild 9.7-6 — Ausschnitt in einer Zylinderschale nahe der Verbindung mit der kleinen
Kegelgrundfläche eines kegelförmigen Reduzierstücks

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Bild 9.7-7 — Ausschnitt in einer Kegelschale nahe einer Verbindung mit einer Kugelschale

Bild 9.7-8 — Ausschnitt in einer Kegelschale nahe einer Verbindung mit einer anderen nicht axialen
Kegelschale

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Bild 9.7-9 — Ausschnitt in einer Kegelschale nahe einer Verbindung mit einer koaxialen Zylinderschale an
der großen Grundfläche

Bild 9.7-10 — Ausschnitt in einer Kegelschale nahe einer Verbindung mit einer koaxialen Zylinderschale an
der kleinen Grundfläche

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Bild 9.7-11 — Ausschnitt in gewölbten und verschraubten Boden nahe einer Flanschverbindung
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10 Ebene Böden

10.1 Anwendungsbereich

10.1.1 Dieser Abschnitt legt die Verfahren zur Berechnung der Dicke runder und nicht runder unverankerter
ebener Böden unter Druck sowie ausreichender Verstärkungen für Ausschnitte in derartigen Böden fest. Andere
als Druckbelastungen sind in diesen Anforderungen nicht berücksichtigt.

ANMERKUNG 1 Dieses Verfahren berücksichtigt die Spannungen, die bei verschweißten Böden durch die Kräfte und
Momente an der Verbindung und bei verschraubten Böden durch die Kräfte und Momente durch Flansch und Verschraubung
verursacht werden.

ANMERKUNG 2 Für die Berechnung von Behältern mit rechteckigem Querschnitt gelten die Anforderungen in Abschnitt 15.

10.1.2 Die Anforderungen dieses Abschnitts gelten nicht für verankerte Platten, d. h. Platten, die durch Streben,
Rundanker oder Ankerrohre gestützt werden.
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ANMERKUNG Verankerte Platten können nach den Gleichungen und Verfahren der Europäischen Norm für Groß-
wasserraumkessel (siehe EN 12953) mit den zulässigen Spannungen dieser Norm berechnet werden.

Die Anforderungen dieses Abschnitts gelten nicht für Wärmeaustauscher-Rohrböden. Diese werden in Abschnitt 13
behandelt.

10.1.3 Die Anforderungen dieses Abschnitts gelten nicht für selbstabdichtende Deckel, das heißt Deckel, bei
denen der Dichtungsdruck durch die Wirkung des Innendrucks erzeugt wird und die mit einer Anschraubvorrichtung
versehen sind.

10.2 Zusätzliche Begriffe

Folgende Begriffe gelten zusätzlich zu den Begriffen in Abschnitt 3 und 11.

10.2.1
ebener Boden
unverankerte ebene Platte von konstanter Dicke, die mit einer Schale verschweißt oder verschraubt ist; sie wird
weder durch Anker oder Ankerrohre gestützt, noch durch Träger versteift und liegt nur an ihrem Rand auf, so dass
sie überwiegend durch Biegung beansprucht wird

10.2.2
Ansatz
zylindrischer oder kegelförmiger Bördelrand an einem ebenen Boden, der es ermöglicht, den Boden durch eine
Stumpfnaht mit einer Zylinderschale zu verschweißen (siehe Bild 10.4-1)

10.2.3
Entlastungsnut
Umfangsnut in einem ebenen Boden, der durch eine Stumpfnaht mit einer Zylinderschale zu verschweißen ist
(siehe Bild 10.4-3)

10.2.4
ringförmiger Boden
ebene ringförmige Platte, die an ihrem Außendurchmesser mit einer Zylinderschale und an ihrem
Innendurchmesser mit einer zweiten Zylinderschale verbunden ist und überwiegend durch Biegung und nicht durch
Schub beansprucht wird

10.3 Zusätzliche Symbole und Abkürzungen

Die folgenden Symbole und Abkürzungen gelten zusätzlich zu denen in den Abschnitten 4 und 11.

A Verstärkend wirkender Stutzenabschnitt, siehe 10.6.2.2;


a’ Kleineres Breitenmaß rechteckiger, elliptischer oder länglich runder Platten;

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b' Größeres Breitenmaß rechteckiger, elliptischer oder länglich runder Platten;


C1, C2 Beiwerte für die Berechnung runder ebener Böden;
C3, C4 Beiwerte für die Berechnung nicht runder ebener Böden;
c Mittlerer Abstand zwischen wirksamem Dichtungsdurchmesser und Lochkreisdurchmesser;
Deq Äquivalenter Durchmesser eines Bodens mit Ansatz, siehe Bild 10.4-1;
DF Durchmesser des ebenen Teils eines Bodens mit konischem Ansatz, siehe Bild 10.4-1;

DI Innendurchmesser der Zylinderschale mit verschweißtem ebenen Boden. Ist die Wanddicke im
Anschlussbereich nicht konstant, ist Di der Innendurchmesser des äquivalenten Zylinders mit
der mittleren Wanddicke es (siehe Bild 10.4-1b);

DX Innendurchmesser eines ringförmigen Bodens;

DY Außendurchmesser eines ringförmigen Bodens;

d Ausschnittdurchmesser, äquivalenter Stutzendurchmesser, mittlerer Durchmesser von zwei


Ausschnitten oder mittlerer äquivalenter Durchmesser von zwei Stutzen;
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dI Stutzeninnendurchmesser;

de Stutzenaußendurchmesser;

e1 Erforderliche Dicke des Flanschbereichs eines ebenen Bodens;

eab Berechnungswanddicke des äußeren Stutzenquerschnitts, siehe Bild 10.6-3;

e’ab Berechnungswanddicke des inneren Stutzenüberstands, siehe Bild 10.6-4;

eaf Berechnungswanddicke eines Bodens mit Ansatz;

eb Erforderliche Stutzenwanddicke für die Druckbelastung;

eo Erforderliche Dicke eines Bodens ohne Ausschnitte für die Berechnung eines Bodens mit
Ausschnitten;

er Erforderliche Dicke eines Bodens an der Entlastungsnut, siehe Bild 10.4-3;

es Berechnungswanddicke einer Zylinderschale mit konstanter Wanddicke oder äquivalente


Wanddicke einer Zylinderschale mit konischem Übergang des Ansatzes;

fA Berechnungsnennspannung des Werkstoffs bei Raumtemperatur;

fb Berechnungsnennspannung des Stutzens bei Berechnungstemperatur;

fmin Kleinerer Wert der Berechnungsnennspannung f des Bodens und fs der Schale

fs Berechnungsnennspannung der Schale bei Berechnungstemperatur;

h Kleinster Abstand des Mittelpunkts eines Ausschnitts von der Schaleninnenseite, siehe
Bild 10.6-1;

hw Abstand der Außenwand eines Bodens mit Entlastungsnut von der Schweißnaht auf der
Schale (siehe Bild 10.4-3);

j Aus der Lage eines Ausschnitts ermittelter Faktor, siehe 10.6.2.1;

k Abstand zwischen den Mittelpunkten zweier Ausschnitte, siehe Bild 10.6-2;

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l Mittragende Länge des äußeren Stutzenüberstands;

l’ Mittragende Länge des inneren Stutzenüberstands, siehe Bild 10.6-3;

lcyl Länge der Zylinderschale, wie in Bild 10.4-1 bis 10.4-3 dargestellt, die zur Festigkeit von
ebenen Böden (aller Arten von ebenen Böden) und der Verbindung ebener Böden und
Schalen (direkt an die Schale angeschweißte Böden) beiträgt;

n Anzahl der Schrauben an einem ebenen, nicht kreisförmigen Boden;

r Innerer Übergangsradius eines Ansatzes, siehe Bild 10.4-1;

rd Innerer Radius einer Entlastungsnut, siehe Bild 10.4-3;

tB Mittlere Schraubenteilung in einem verschraubten ebenen Boden;

Y1 Berechnungsbeiwert der Ausschnittverstärkung, siehe Gleichung (10.6-3);

Y2 Berechnungsbeiwert der Ausschnittverstärkung, siehe Gleichung (10.6-4);


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 Querkontraktionszahl des Bodenwerkstoffs;

10.4 An Zylinderschalen angeschweißte runde ebene Böden ohne Ausschnitte

10.4.1 Allgemeines

Die Anforderungen in 10.4.2 bis 10.4.5 gelten für folgende runde ebene Böden ohne Ausschnitt:

 Böden mit Ansatz, siehe Bild 10.4-1;

 kehlnahtverschweißte Böden, siehe Bild 10.4-2;

 Böden mit Entlastungsnut, siehe Bild 10.4-3.

10.4.2 Geltungsbereich

10.4.2.1 Auf der Länge lcyl (siehe Bilder 10.4-1 bis 10.4.-3) darf keine weitere Verbindung zwischen der Schale
und einem Boden, Rohrboden oder Flansch oder einer anderen Schale liegen.

10.4.2.2 Für Böden mit Ansatz gelten folgende Bedingungen:

a) Der Übergangsradius des Ansatzes muss die nachstehenden Gleichungen erfüllen: r  es und r  1,3 eaf;

b) Ansatz und anschließender Zylinder dürfen versetzt sein, der Versatz ihrer Wandmittellinien darf jedoch die
Differenz zwischen ihren Nennwanddicken nicht überschreiten;

c) bei einem konischen Ansatz darf die Abschrägung nicht größer sein als 1 : 3;

d) ist die an den Boden anschließende Wanddicke der Zylinderschale konstant (siehe Bild 10.4-1(a)), wird lcyl wie
folgt berechnet:

l cyl  0,5 ( Di  e s ) e s (10.4-1)

e) ist die an den Boden anschließende Wanddicke der Zylinderschale nicht konstant (siehe Bild 10.4-1(b)), ist
zunächst für lcyl ein Wert anzunehmen und die mittlere Wanddicke über diese Länge zu berechnen. Dieser
Dickenwert ist in Gleichung (10.4-1) einzusetzen und damit lcyl zu berechnen. Ist der berechnete Wert größer
als der angenommene, muss die Berechnung mit einem größeren angenommenen Wert für lcyl wiederholt
werden.

Ebene Böden, die diese Gleichungen nicht erfüllen, sind als kehlnahtverschweißte Böden zu behandeln.

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10.4.2.3 Die Länge lcyl für kehlnahtverschweißte Böden (siehe Bild 10.4-2) ist durch folgende Gleichung
gegeben:

l cyl  ( Di  es ) es (10.4.2)

10.4.2.4 Für ebene Böden mit Entlastungsnut (siehe Bild 10.4-3) gelten die folgenden Bedingungen:

a) lcyl ist auch durch Gleichung (10.4-2) gegeben;

b) der Radius rd muss mindestens 0,25 es oder 5 mm betragen, es gilt der jeweils höhere Wert;

c) der Mittelpunkt des Radius muss innerhalb der Dicke des Bodens liegen und der Abstand hw der Schweißnaht
zwischen Boden und Schale von der Außenfläche des Bodens muss größer sein als (e – 2 mm),
(siehe Bild 10.4-3).

10.4.3 Ebene Böden mit Ansatz


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Die erforderliche Mindestdicke des Bodens mit Ansatz wird wie folgt berechnet:

P
e  C1  Deq (10.4-3)
f

Wenn der Abstand von der Innenfläche des ebenen Teils des Bodens zu der Schweißnaht zwischen Boden und
Schale größer ist als lcyl + r, wird der Beiwert C1 aus Bild 10.4-4 ermittelt oder durch:

  D  es    es   
C1  max  0,40825 A1 i  , 0,299 1  1,7  (10.4-4)
  Di    Di   

Dabei ist:

 es 
A1  B1 1  B1 
 2 Di  e s  
(10.4-5)

P 3 2 Di  es  es
2 4 2
3f  es  3  Di 
B1  1       
P D e  16 D e  f 4 Di  es 3
 i s   i s  (10.4-6)

Wenn dieser Abstand kleiner ist als lcyl + r wird der Beiwert C1 ebenfalls aus Bild 10.4-4 ermittelt, jedoch wird P/f
anstelle von P/fmin eingesetzt.

Bei konstanter Wanddicke der Schale nach Bild 10.4-1(a) gilt:

Deq  Di  r (10.4-7)

Bei konisch abnehmender Wanddicke der Schale nach Bild 10.4-1(b) gilt:

D i  DF 
Deq  (10.4-8)
2

Folgende Bedingung muss erfüllt sein:

e af  e (10.4.9)

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10.4.4 Kehlnahtverschweißte ebene Böden

10.4.4.1 Die erforderliche Mindestdicke des Bodens muss dem größten der wie folgt berechneten Werte
entsprechen:

 P   P 
e  max  C1  Di    C 2  Di  (10.4-10)
 f  
  f min 

Dabei ist

f min  min  f ; f s  (10.4-11)

C1 ergibt sich:

 entweder aus Bild 10.4-4;


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 oder durch Gleichung (10.4-4), errechnet mit dem aus den Gleichungen (10.4-5) und (10.4-6) abgeleiteten
Wert für A1 , wobei fmin für f eingesetzt wird.

C2 ergibt sich aus Bild 10.4-5.

P
Anstatt C2 aus Bild 10.4-5 zu entnehmen, kann der Ausdruck C 2  Di auch direkt mit dem Verfahren nach
f min
10.4.6 berechnet werden.

ANMERKUNG Gleichung (10.4-10) gilt nur für Werte von P/f bis 0,1 (siehe Bilder 10.4-4 und 10.4-5). Für Werte von P/f
kleiner als 0,01 darf der Wert entsprechend P/f = 0,01 verwendet werden. Für Werte von P/f größer als 0,1 wird der analytische
Zulässigkeitsnachweis entsprechend Anhang B oder C empfohlen.

Beträgt C2 weniger als 0,30, dann ist nur der erste Term der Gleichung (10.4-10) zu berücksichtigen.

10.4.4.2 Für den außergewöhnlichen Betriebslastfall und Bedingungen der Wasserdruckprüfung ist bei der
Berechnung von e nur der erste Term der Gleichung (10.4-10) zu berücksichtigen:

P
e  C1  D i (10.4-12)
f

10.4.4.3 In den Gleichungen (10.4-10) bis (10.4-12) sind f, fs und P als Grundsymbole für alle Arten von
Lastfällen anzusehen (normale, außergewöhnliche und unter Prüfbedingungen) und haben die folgende
Bedeutung:

 normaler Betriebslastfall: f  f d , f s   f d s und P  Pd ;

 außergewöhnlicher Betriebslastfall: f  f exp , f s  f exp  s und P  Pexp ;


 Lastfall unter Bedingungen der Wasserdruckprüfung: f  f test , f s   f test s und P  Ptest .

10.4.4.4 Für einen normalen Betriebslastfall darf die erforderliche Mindestdicke des Bodens wahlweise mit
Gleichung (10.4-12) anstatt Gleichung (10.4-10) berechnet werden, sofern eine vereinfachte Berechnung der Er-
müdungslebensdauer der Verbindung ebener Boden und Zylinderschalen nach Abschnitt 17 durchgeführt wird. Bei
Durchführung dieser Berechnung:

 ist folgender Spannungsfaktor einzusetzen:

 Pmax, 1 
 3  (10.4-13)
 Pmax, 2 
 

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Dabei ist

Pmax,1 maximal zulässiger Druck, abgeleitet aus Gleichung (10.4-12) für die Berechnungswanddicke ea;

Pmax,2 maximal zulässiger Druck, abgeleitet aus Gleichung (10.4-10) für die gleiche Dicke ea.

ANMERKUNG 1 Die zur Bestimmung von Pmax,1 und Pmax,2 erforderlichen iterativen Berechnungen können vermieden werden,
indem Gleichung (10.4-13) durch die folgende konservativere Gleichung ersetzt wird:

2
C  f
  3 2  (10.4-14)
 C1  f min

Dabei sind C1 und C2 die für den Berechnungsdruck P ermittelten Werte.

 Für die Berechnung der pseudoelastischen Spannungsschwingbreite  mit Gleichung (17.6-1), muss der für
den maximal zulässigen Druck Pmax einzusetzende Wert Pmax, 1 sein.
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ANMERKUNG 2 Die zur Bestimmung von Pmax, 1 erforderlichen iterativen Berechnungen können vermieden werden, indem
Pmax, 1 durch den Berechnungsdruck P ersetzt wird; dies führt zu einem konservativeren Ergebnis.

 der entsprechende Korrekturfaktor für Spannungen im überelastischen Bereich ist nach der Festlegung in
17.6.1.3 für  anzuwenden.

 die der tatsächlichen Schweißverbindung zwischen ebenem Boden und Zylinderschalen entsprechende
Ermüdungsklasse ist nach den Festlegungen in Abschnitt 17 (siehe Tabelle 17.4) zu berücksichtigen.

 bei Behältern der Prüfgruppe 4 ist nach den Anforderungen der Prüfgruppe 3a bzw. 3b (siehe Tabelle 6.6.2-1
in EN 13445-5:2014) eine zerstörungsfreie Prüfung der Schweißverbindung ebener Boden und
Zylinderschalen durchzuführen.

10.4.5 Ebene Böden mit Entlastungsnut

Die erforderliche Mindestdicke des ebenen Bodens mit Entlastungsnut ist nach den gleichen Regeln zu bestimmen,
wie in 10.4.4 für ebene Böden ohne Entlastungsnut festgelegt.

Die erforderliche Mindestdicke am Nutgrund wird wie folgt berechnet:

  f s 
e r  max es ; es   (10.4-15)
  f 

eaf eaf
r
r DF
==
Deq
Deq
l cyl

es Di
l cyl

es Di

a) Konstante Schalenwanddicke b) Konisch abnehmende Schalenwanddicke

Bild 10.4-1 — Runde ebene Böden mit Ansatz


138
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e
l cyl
es Di
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Bild 10.4-2 — Kehlnahtverschweißte runde ebene Böden


(zulässige Schweißverbindung siehe Anhang A)

Bild 10.4-3 — Runde ebene Böden mit Entlastungsnut

139
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C1 0.42

es I D i =
0,0025
0.40 0,003
0,004
0,005
0,0065 0,008
0,01
0.38 0,0125
0,015
0,02
0,025
0,03
0.36 0,04
0,05
0,065
0,08
0.34
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0.32

0.30
0,001 0,01 0,1

P/f min

Bild 10.4-4 — Werte für den Beiwert C1

ANMERKUNG 1 Liegt P/f unter dem Wert, der dem Schnittpunkt zwischen der es/Di-Kurve und der unteren Kurve (Punktlinie)
entspricht, ist C1 der im Schnittpunkt der horizontalen Linie durch diesen Punkt liegende Wert.

ANMERKUNG 2 In bestimmen Fällen ist P/f anstelle von P/fmin einzusetzen, siehe 10.4.3.

140
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Bild 10.4-5 — Werte für den Beiwert C2

10.4.6 Direkte Berechnung des Terms mit dem Beiwert C2 in Gleichung 10.4-10

a) die folgenden Größen sind nacheinander zu berechnen:

Di
g  (10.4-16)
Di  e s

H 
4

12 1   2  es
Di  e s
(10.4-17)

3 f min Di2
J   1 (10.4-18)
P 4  Di  e s  e s

2 2    g 
U (10.4-19)

3 1 2 
f1  2g 2  g 4 (10.4-20)

 3 U  Di   es 
A    2 J  1    1  1     (10.4-21)
 4 es   Di  e s 

  3 U  Di  3 
B     J  H 2  2    g  g  H (10.4-22)
  8 es  2 

141
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3 3 D  es es  2 es
F   U  g  f1 i  2J  H  3 2    g  g (10.4-23)

 8 16 e s D i  es  D i  es

3  es 
2
G   f1  2 J 
 D e


H (10.4-24)
8  i s  
 

B
a (10.4-25)
A

F
b (10.4-26)
A

G
c (10.4-27)
A
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b a2
N   (10.4-28)
3 9

c a b a3
Q   (10.4-29)
2 6 27

N3
K (10.4-30)
Q2

Wenn Q  0 : S 
3

Q 1   1  K 1/2  (10.4-31)

Wenn Q < 0 : S 
3

Q 1   1  K 1/2  (10.4-32)

b) Der Wert für den Term mit dem Beiwert C2 in Gleichung (10.4-10) ergibt sich wie folgt:

P N a
C 2  Di   Di  e s    S   (10.4-33)
f min S 3

10.5 Verschraubte runde ebene Böden ohne Ausschnitte

10.5.1 Allgemeines

10.5.1.1 Die in 10.5.2 und 10.5.3 genannten Anforderungen gelten für die Ermittlung der Dicke verschraubter
runder ebener Böden ohne Ausschnitte, bei denen folgende Dichtungsausführungen verwendet werden:

a) Dichtung innerhalb des Schraubenlochkreises (innenliegende Dichtung) (siehe Bild 10.5-1, 1 bis 4)

b) Dichtung beiderseits des Schraubenlochkreises (durchgehende Dichtung) (siehe Bild 10.5-2)

10.5.1.2 Die Dicke des Flanschbereichs (siehe Bilder 10.5-1 2 bis 4) und 10.5-2) kann kleiner sein als e, muss
jedoch den Anforderungen in 10.5.2.2 bzw. 10.5.3.2 entsprechen.

142
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10.5.2 Böden mit innenliegender Dichtung

10.5.2.1 Die Mindestdicke innerhalb der Dichtung wird wie folgt berechnet:


e  max e A ; e P  (10.5-1)

Dabei ist:

3( C  G )  W 
eA  C F  
 G  f A 
(10.5-2)

 3 3  ν  2 G  P
eP   G  3C F   2b  m C  G 
 32  4   f (10.5-3)
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 
 
 tB 
C F  max  ; 1
6e1,a
 2d b  
 m  0,5 
 (10.5-4)

In den vorstehenden Gleichungen gilt: e1, a ist die Berechnungswanddicke des Flanschbereichs, db ist der
Schraubenaußendurchmesser, C ist der Lochkreisdurchmesser, m der Dichtungsfaktor, G der wirksame
Dichtungsdurchmesser, b die wirksame Dichtungsbreite und W ist die Auslegungsschraubenlast für den
Montagezustand, nach Definition in Abschnitt 11.

ANMERKUNG Gleichung (10.5-2) gilt für den Einbauzustand, Gleichung (10.5-3) für den Betriebszustand. Die Gleichung
(10.5-3) gilt mit PT für P und ftest für f auch für Prüfbedingungen.

10.5.2.2 Die Mindestdicke des Flanschbereichs wird wie folgt berechnet:

e1  max e A ; e P 1 (10.5-5)

Dabei wird

eA aus Gleichung (10.-5-2) und

eP1 aus nachstehender Gleichung ermittelt:

G  P
e P 1  3 C F   2b  m  C  G  (10.5-6)
 4  f

ANMERKUNG Gleichung (10.5-2) gilt für den Einbauzustand, Gleichung (10.5-6) für den Betriebszustand. Die Gleichung
(10.5-6) gilt mit PT für P und ftest für f auch für Prüfbedingungen.

143
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e
2
e1

e
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e
3

4
e1

Bild 10.5-1 — Verschraubte runde ebene Böden mit innenliegender Dichtung


1) Flansch ohne Dichtleiste
2) Flansch mit Dichtleiste
3) Vorspringende Dichtfläche (mit Feder)
4) Rückspringende Dichtfläche (mit Nut)
e1

Bild 10.5-2 — Verschraubter runder ebener Boden mit durchgehender Dichtung

144
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10.5.3 Böden mit durchgehender Dichtung

10.5.3.1 Die Mindestdicke des Bodens mit durchgehender Dichtung wird wie folgt berechnet:

P
e  0,41 C
f
(10.5-7)

ANMERKUNG C ist der Durchmesser des Schraubenlochkreises nach Definition in Abschnitt 11.

10.5.3.2 Die Mindestdicke des Flanschbereichs wird wie folgt berechnet:

e1  0,8 e (10.5-8)

Die reduzierte Dicke des Flanschbereichs muss auf eine Wölbungsfläche mit einem Innenumfang von mindestens
0,7 C begrenzt sein.
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10.5.4 Böden mit Schrauben in ungleichmäßigem Abstand

Runde ebene Böden mit Schrauben in ungleichmäßigem Abstand können wie runde ebene Böden mit Schrauben
in gleichem Abstand berechnet werden, wenn alle Berechnungen mit einer äquivalenten Anzahl Schrauben nEQ
nach folgender Gleichung durchgeführt werden:

 C
n EQ 
t Bmax
(10.5-9)

Dabei ist

tBmax die maximale Schraubenteilung, die auch in Gleichung (10.5-4) anstelle von tB einzusetzen ist. Die
äquivalente Anzahl Schrauben nEQ muss keine ganze Zahl sein.

145
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10.6 Runde ebene Böden mit Ausschnitten

10.6.1 Allgemeines

10.6.1.1 Die in 10.6.2 angegebenen Anforderungen gelten für die Verstärkung eines oder mehrerer Ausschnitte
in ebenen runden Böden, die mit der Schale verschweißt oder verschraubt sind. Die Ausschnitte können beliebig
im Boden angeordnet sein (siehe Bild 10.6-1).

ANMERKUNG Ausschnitte in einem ebenen Boden können Öffnungen mit einem Schraubflansch oder mit einem Stutzen
sein.

10.6.1.2 Sacklöcher mit Gewinde für Schrauben zum Anschluss genormter Rohrleitungsflansche müssen nicht
verstärkt werden, wenn folgende Bedingungen erfüllt sind:

 der Bohrungsdurchmesser des Ausschnitts ist nicht größer als der des Standardrohrflansches;

 die verbleibende Dicke am Grund der Bohrung beträgt mindestens 50 % des Schraubendurchmessers.
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10.6.1.3 Diese Anforderungen gelten für runde Ausschnitte oder Stutzen, deren Durchmesser weniger als 50 %
des Schaleninnendurchmessers (Di) bei verschweißten Böden bzw. 50 % des wirksamen Dichtungsdurchmessers
(G bzw. C) bei verschraubten Böden beträgt.

10.6.2 Dicke ebener Böden mit Ausschnitten

10.6.2.1 Ein runder ebener Boden mit Ausschnitten muss die in 10.4 bzw. 10.5 festgelegten Bedingungen
erfüllen. Seine Dicke darf zudem die durch die nachstehenden Gleichungen gegebenen Werte nicht unterschreiten.

Verschweißte ebene Böden (siehe Bilder 10.4-1 bis 10.4-3):

  P 
e  max (Y1  eo );  C 1  Y2  D i  (10.6-1)
  f 
 

Verschraubte ebene Böden (siehe Bilder 10.5-1 and 10.5-2):

e  Y2  e o (10.6-2)

In den Gleichungen (10.6-1) und (10.6-2) ist eo ist die erforderliche Dicke des Bodens ohne Ausschnitte, berechnet
nach 10.4 bzw. 10.5; die Beiwerte Y1 und Y2 werden wie folgt berechnet:

 j 
Y1  min 2; 3  (10.6-3)
 jd 

j
Y2  (10.6-4)
jd

Bei Böden mit einem Ausschnitt (siehe Bild 10.6-1) gilt:

 d ist der Durchmesser des Ausschnitts oder der äquivalente Stutzendurchmesser nach 10.6.2.2;

 j ist gleich: 2 h in Gleichung (10.6-3).

 Di in Gleichung 10.6-4 bei verschweißten Böden ohne Ansatz,

 Deq in Gleichung 10.6-4 bei verschweißten Böden mit Ansatz,

 G in Gleichung 10.6-4 bei verschraubten Böden.

146
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Bei Böden mit zwei Ausschnitten (siehe Bild 10.6-2) gilt:

 d ist der (arithmetische) Mittelwert der Durchmesser der Ausschnitte oder der äquivalenten
Stutzendurchmesser nach 10.6.2.2;

 j ist gleich k, dem Abstand zwischen den Mittelpunkten der Ausschnitte.

Bei Böden mit mehreren Ausschnitten ist jeder Ausschnitt als Einzelausschnitt und darüber hinaus jede mögliche
Ausschnittpaarkombination zu berechnen. Wenn eine vereinfachte Berechnung der Ermüdungslebensdauer des
Steges nach Abschnitt 17 durchgeführt wird, darf wahlweise anstelle der Berechnung der
Ausschnittpaarkombination eine Berechnung eines fiktiven Einzelausschnitts durchgeführt werden, in dessen
Durchmesser beide Durchmesser des Ausschnittpaares einbeschrieben sind.

Bei der Durchführung dieser Berechung gilt:

 die pseudoelastische Spannungsschwingbreite im Steg wird gleichgesetzt mit:


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2
 C  Y  Di 
Δ  2  1 2   ΔP (10.6-5)
 ea 

Dabei ist Y2 unter Berücksichtigung des mittleren Durchmessers (oder des mittleren äquivalenten
Durchmessers) der beiden Ausschnitte zu berechnen.

 der entsprechende Korrekturfaktor für die Spannung im überelastischen Bereich ist nach der Festlegung in
17.6.1.3 für  anzuwenden.

 für Ausschnitte mit Stutzen ist die der tatsächlichen Schweißverbindung zwischen Stutzen und ebenem Boden
entsprechende niedrigste Ermüdungsklasse nach den Festlegungen in Abschnitt 17 (siehe Tabelle 17-4) zu
berücksichtigen, während für Ausschnitte ohne Stutzen die ebenfalls in Abschnitt 17 festgelegte
Ermüdungskurve für nicht geschweißte Bauteile zu berücksichtigen ist.

 bei Behältern der Prüfgruppe 4 ist nach den Anforderungen der Prüfgruppe 3a bzw. 3b (siehe Tabelle 6.6.2-1
in EN 13445-5:2014) eine zerstörungsfreie Prüfung der Schweißverbindung zwischen Stutzen und ebenem
Boden durchzuführen.

10.6.2.2 Bei Ausschnitten mit Stutzen wird der äquivalente Stutzendurchmesser wie folgt berechnet:

 für Aufschweißstutzen:

2 A'
d  di  (10.6-6)
e

 für Einschweißstutzen:

2 A'
d  de  (10.6-7)
e

Dabei ist:

 fb 
A'  min  A; A  (10.6-8)
 f 

In dieser Gleichung ist A die Gesamtfläche der Verstärkung in mm2 nach den Bildern 10.6-3 und 10.6-4.

Der Wert eb ist die erforderliche Stutzendicke für die jeweilige Druckbelastung nach 7.4.2.

l  0,8 di  eab  eab (10.6-9)

147
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l '  0,8 di  e'ab  e'ab (10.6-10)

Ergeben die Gleichungen (10.6-6) und (10.6-7) einen negativen Wert für den äquivalenten Stutzendurchmesser, ist
eine weitere Berechnung nach 10.6.2.1 nicht erforderlich.
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Di

Bild 10.6-1 — Ebener Boden mit Einzelausschnitt


k

Di

Bild 10.6-2 — Ebener Boden mit zwei Ausschnitten

148
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Bild 10.6-3 — Ebener Boden mit Aufschweißstutzen

eab

eb

A
l
e

l'

e'ab

de

Bild 10.6-4 — Ebener Boden mit Einschweißstutzen

149
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10.7 Nicht runde oder ringförmige ebene Böden

10.7.1 Allgemeines

Diese Anforderungen gelten für verschweißte oder verschraubte, nicht runde und ringförmige ebene Böden, die
eine regelmäßige Form (rechteckig, quadratisch, elliptisch, länglich rund oder ringförmig) aufweisen und an ihrem
Rand gleichmäßig aufgelagert sind.

ANMERKUNG Das Berechnungsverfahren für nicht runde ebene Böden in 10.7 entspricht im Wesentlichen dem für runde
ebene Böden in 10.4 und 10.5. Es handelt sich jedoch um ein empirisches Verfahren, das zu sehr konservativen Ergebnissen
führen kann. Verfahren auf der Grundlage einer Spannungsanalyse sollten daher in Betracht gezogen werden.

10.7.2 Rechteckige, elliptische und länglich runde ebene Böden ohne Ausschnitte

10.7.2.1 Die erforderliche Mindestdicke rechteckiger, elliptischer und länglich runder ebener Böden darf den
folgenden Wert nicht unterschreiten:
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P
e  C 3  a' (10.7-1)
f

Dabei wird C3 wie folgt ermittelt:

 für verschweißte ebene Böden aus Bild 10.7-1;

 für verschraubte ebene Böden mit durchgehender Dichtung aus Bild 10.7-2 (rechteckige Böden) bzw.
Bild 10.7-3 (elliptische und länglich runde Böden);

 für verschraubte ebene Böden mit innenliegender Dichtung aus:

6 W  c
C3  C 4  (10.7-2)
P  n  t B  a' 2

C4 wird dabei aus Bild 10.7-4 ermittelt.

10.7.2.2 Die erforderliche Dicke e1 des Flanschbereichs darf die folgenden Werte nicht unterschreiten:

6 W  c
e1  (10.7-3)
n  tB  f

6 W  c
e1  (10.7-4)
n  tB  fA

ANMERKUNG Gleichung (10.7-3) gilt für den Betriebszustand, Gleichung (10.7-4) für den Einbauzustand.

10.7.3 Ringförmige ebene Böden ohne Ausschnitte

Ebene Böden in Form eines an beiden Rändern aufgelagerten kreisförmigen Rings sind wie rechteckige Böden mit
folgenden Abmessungen zu betrachten:

DY  DX
a'  (10.7-5)
2

150
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DY  DX
b'   (10.7-6)
2

10.7.4 Verstärkung von Ausschnitten in rechteckigen, elliptischen, länglich runden und ringförmigen
ebenen Böden

Die erforderliche Mindestdicke rechteckiger, elliptischer, länglich runder und ringförmiger ebener Böden mit
Ausschnitten darf den folgenden Wert nicht unterschreiten:

P
e  C 3  Y2  a ' (10.7-7)
f

Dabei ist Y2 der Gleichung (10.6-4) zu entnehmen und alle in dieser Gleichung festgelegten Maße sind, bezogen
auf einen ideal kreisrunden ebenen Boden zu bestimmen, dessen maximaler Durchmesser in den Durchmesser
des nicht runden, ebenen Bodens einbeschrieben werden kann.
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C3 0,71

0,69

0,67

0,65

0,63

0,61

0,59

0,57

0,55
0 0,1 0,2 0,3 0,4 0,5 0,6 0,7 0,8 0,9 1,0

a'/b'

Bild 10.7-1 — Beiwert C3 für die Berechnung verschweißter nicht runder ebener Böden

151
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C3 0,95

0,90

0,85
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0,80

0,75

0,70

0,65
0 0,2 0,4 0,6 0,8 1,0

a'/b'

Bild 10.7-2 — Beiwert C3 für die Berechnung verschraubter rechteckiger ebener Böden
mit durchgehender Dichtung

152
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Ausgabe 5 (2018-07)

a'/b' 1,0

0,9

0,8

0,7

0,6

0,5
0,60 0,65 0,70 0,75 0,78
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C3

Bild 10.7-3 — Beiwert C3 für die Berechnung verschraubter elliptischer und länglich runder ebener Böden
mit durchgehender Dichtung

C4 0,80

0,75

0,70

0,65

0,60

0,55

0,50

0,45

0,40

0,35

0,30

0,25
0 0,1 0,2 0,3 0,4 0,5 0,6 0,7 0,8 0,9 1,0

a'/b'

Bild 10.7-4 — Beiwert C4 für die Berechnung verschraubter nicht runder ebener Böden
mit innenliegender Dichtung

153
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EN 13445-3:2014 (D)
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11 Flansche

11.1 Zweck

Dieser Abschnitt enthält Regeln für die Berechnung von geschraubten Flanschverbindungen. Dazu gehören innen-
oder außendruckbeanspruchte Flansche mit durchgehenden und innenliegenden Dichtungen sowie innenliegende
Flansche und dichtgeschweißte Flansche (mit Schweißlippendichtung). Die Regeln dieses Abschnitts beruhen auf
dem allgemein anerkannten Taylor-Forge-Verfahren. Anhang G enthält ein modernes Alternativverfahren für die
Berechnung von Flanschen mit innenliegenden Dichtungen.

ANMERKUNG Das Alternativverfahren nach Anhang G ist besonders geeignet, wenn a) Schwankungen der thermischen
Beanspruchung eine wesentliche Rolle spielen, b) die Schraubenspannung durch Anwendung eines definierten
Anzugverfahrens kontrolliert wird, c) signifikante zusätzliche Belastungen (Kräfte und Momente) einwirken oder d) Dichtheit von
besonderer Bedeutung ist.

11.2 Zusätzliche Definitionen


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Folgende Definitionen gelten zusätzlich zu denen in Abschnitt 3.

11.2.1
Einbauzustand:
Dieser Zustand liegt vor, wenn die Auflagefläche der Dichtung oder Verbindung bei der Montage bei
Umgebungstemperatur vorverformt und die Belastung ausschließlich durch die Schrauben verursacht wird

11.2.2
Betriebszustand:
Der Zustand, in dem die Innendruckkraft aufgrund des Auslegungsdrucks (Innen- oder Aussendruck) am Flansch
wirkt

11.2.3
Flansch mit innenliegender Dichtung:
Flansch, dessen Dichtung vollständig innerhalb des Schraubenlochkreises liegt und außerhalb des
Schraubenlochkreises keine Kontaktfläche hat

11.2.4
Flansch mit durchgehender Dichtung (glatter Flansch):
Flansch, dessen Dichtfläche sich mit oder ohne Dichtung oder Abstandsring über den Schraubenlochkreis hinaus
erstreckt

11.2.5
Innenliegender Flansch:
Flansch, der an seinem Außendurchmesser mit der Behälterschale verbunden ist

11.2.6
Schale:
Rohr, Behälterwand oder anderer Zylinder, der mit dem Flansch verbunden ist und ihn trägt

11.2.7
Losflanschverbindung:
Flanschverbindung, bei der die Schraubenkraft über einen losen Flanschring auf einen Vorschweißbund
übertragen wird, an dem sich auch die Dichtfläche befindet

ANMERKUNG Am Vorschweißbund sitzt die Kontaktfläche.

11.3 Zusätzliche Symbole und Abkürzungen

Folgende Symbole und Abkürzungen gelten zusätzlich zu denen in Abschnitt 4.

A Außendurchmesser des Flansches oder, bei bis an den Flanschrand reichenden Lang-löchern, der
Durchmesser am Teilkreis der Langlöcher
154
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AB Spannungsquerschnitt/Kernquerschnitt der Schrauben im Querschnitt des kleinsten


Schraubendurchmessers

AB,min Erforderlicher Spannungsquerschnitt/Kernquerschnitt der Schrauben

A2 Außendurchmesser der Dichtfläche zwischen losem Flanschring und Vorschweißbund einer


Losflanschverbindung (siehe Bild 11.5-9)

B Flanschinnendurchmesser

B2 Innendurchmesser der Dichtfläche zwischen losem Flanschring und Vorschweißbund einer


Losflanschverbindung (siehe Bild 11.5-9) (typisch)

b Wirkbreite der Dichtung oder Verbindung

b0 Theoretische Sitzbreite der Dichtung oder Verbindung


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C Schraubenlochkreisdurchmesser

CF Korrekturfaktor für die Schraubenlochteilung

D Schaleninnendurchmesser

db Schraubenaußendurchmesser

dn Schraubennenndurchmesser

e Erforderliche Flanschdicke, gemessen am dünnsten Querschnitt

fB Berechnungsnennspannung der Schrauben bei Betriebstemperatur (siehe 11.4.3)

fB,A Berechnungsnennspannung der Schrauben bei Montagetemperatur (siehe 11.4.3)

fH Berechnungsnennspannung des Ansatzes, siehe 11.5.4.2

G Durchmesser der wirksamen Dichtungsfläche nach den Anforderungen in 11.5.2

G1 Angenommener Durchmesser der wirksamen Dichtungsfläche zwischen losem Flanschring und


Vorschweißbund einer Losflanschverbindung

g0 Dicke des Ansatzes am dünnen Ende

g1 Ansatzdicke an der Flanschrückseite

H Gesamtwert der Innendruckkraft

HD Über die Schale auf den Flansch wirkende Innendruckkraft

HG Druckkraft an der Dichtung zur Gewährleistung der Dichtheit der Verbindung

HT Innendruckkraft aufgrund des Drucks an der Flanschdichtfläche

h Ansatzlänge

hD Radialer Abstand zwischen Schraubenlochkreis und Wirkkreis von HD

hG Radialer Abstand zwischen Durchmesser der wirksamen Dichtungsfläche und dem Schraubenlochkreis

155
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hL Radialer Abstand zwischen Schraubenlochkreis und Durchmesser der wirksamen Dichtungsfläche am


losen Flanschring einer Losflanschverbindung

hT Radial gemessener Abstand zwischen Schraubenlochkreis und Wirkkreis von HT

K Verhältnis der Flanschdurchmesser - siehe Gleichungen 11.5-21 und 11.9-13

k Spannungsbeiwert nach Definition in 11.5.4.2

l0 Längenparameter nach Gleichung (11.5-22);

M Flanschmoment je Längeneinheit, wie in 11.5.4.1 definiert;

MA Gesamtmoment am Flansch im Einbauzustand

Mop Gesamtmoment am Flansch im Betriebszustand


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m Dichtungsbeiwert

Pe Berechnungsaußendruck, ausgedrückt als positive Zahl

W Berechnungs-Schraubenkraft für den Einbauzustand

WA Erforderliche Schraubenkraft für den Einbauzustand

Wop Erforderliche Schraubenkraft für den Betriebszustand

w Wirkbreite der Dichtung, begrenzt durch Dichtungsbreite und Flanschdichtfläche

y Setzdruck von Dichtung oder Verbindung

F Beiwert für die Flanschberechnung von Festflanschen (siehe Bild 11.5-4)

FL Beiwert für Losflansche mit Ansatz (siehe Bild 11.5-7)

T Beiwert aus Gleichung (11.5-23);

U Beiwert aus Gleichung (11.5-24);

V Beiwert für Festflansche (aus Bild 11.5-5)

VL Beiwert für Losflansche mit Ansatz (aus Bild 11.5-8)

Y Faktor aus der Gleichung 11.5-25;

 Nennspalt zwischen Schale und Losflansch

b Abstand zwischen den Mittellinien benachbarter Schrauben

 Beiwert nach Definition in 11.5.4.1

b Auflagerspannung in einer Losflanschverbindung

H Berechnete Längsspannung im Ansatz

r Berechnete Radialspannung im Flansch

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 Berechnete Tangentialspannung im Flansch

 Korrekturbeiwert für die Ansatzspannung bei der Flanschberechnung von Festflanschen (nach Bild 11.5-6)

11.4 Allgemeines

11.4.1 Einführung

Mit Dichtung versehene oder dichtgeschweißte runde verschraubte Flanschverbindungen für Druckbehälter nach
dieser Norm müssen einer der nachstehenden Vorschriften entsprechen:

a) einer einschlägigen EN-Norm für Rohrleitungsflansche und den Forderungen in 11.4.2,

b) den Forderungen für verschraubte Flanschverbindungen in diesem Abschnitt oder

c) den Alternativregeln in Anhang G.


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Beide Flansche einer Flanschverbindung müssen nach denselben Regeln oder Normen konstruiert sein. Dies gilt
auch, wenn es sich bei einem der Flansche um einen verschraubten ebenen Boden oder Deckel handelt. Die
Regeln für verschraubte ebene Böden in Abschnitt 10 und verschraubte gewölbte Böden in Abschnitt 12 werden
als Teils des Regelwerks dieses Abschnitts betrachtet.

11.4.2 Verwendung von Standardflanschen ohne Berechnung

Flansche, die einer EN-Norm für Rohrleitungsflansche entsprechen, können ohne weitere Berechnung für
Druckbehälter verwendet werden, wenn sie sämtliche nachstehenden Bedingungen erfüllen:

a) Unter normalen Betriebsbedingungen liegt der Berechnungsdruck unter dem in den Tabellen der
einschlägigen EN-Norm angegebenen Nenndruck für Flansch und Werkstoff bei Berechnungstemperatur.

b) Unter Prüfbedingungen oder außergewöhnlichen Bedingungen überschreitet der Berechnungsdruck nicht das
1,5fache des in den genannten Tabellen angegebenen Nenndrucks bei der entsprechenden Temperatur.

c) Die Dichtung ist nach Tabelle 11.4-1 für den Flansch der betreffenden PN-Reihe oder Klasse zugelassen.

d) Die Schrauben gehören mindestens zu der Festigkeitskategorie (siehe Tabelle 11.4-2), die als
Mindestforderung nach Tabelle 11.4-1 für den in der Flanschverbindung verwendeten Dichtungstyp festgelegt
ist.

e) Der Behälter ist überwiegend nichtzyklischen Belastungen ausgesetzt (siehe 5.4.2).

f) Die Differenz zwischen mittlerer Temperatur von Schrauben und Flansch überschreitet unter keinen
Bedingungen 50 °C.

g) Die Wärmeausdehnungskoeffizienten von Schrauben- und Flanschwerkstoff bei 20 °C differieren um mehr als
10 % (z. B. Flansche aus austenitischem und Schrauben aus ferritischem Stahl), die Betriebstemperatur
beträgt jedoch maximal 120 °C. Die Wärmeausdehnungskoeffizienten von Schrauben- und Flanschwerkstoff
bei 20 °C differieren um maximal 10 %.

11.4.3 Verschraubung

11.4.3.1 Schrauben

Es müssen mindestens vier Schrauben verwendet werden.

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Schrauben sind gleichförmig zu verteilen. Flansche mit unterschiedlicher Schraubenteilung dürfen wie Flansche mit
gleichförmiger Schraubenteilung berechnet werden, sofern in allen Unterabschnitten der im Vergleich mit AB min
verwendete Spannungsquerschnitt aller Schrauben gegenüber dem tatsächlichen Spannungsquerschnitt aller
Schrauben verringert wird indem die tatsächliche Schraubenzahl durch die durch:

 C
n EQ  (11.4-1)
 B max

definierte äquivalente Schraubenzahl ersetzt wird. Hierin ist  B max die größte Schraubenteilung, die auch in
Gleichung (11.5-20) an Stelle von  B zu verwenden ist. Die äquivalente Schraubenzahl nEQ muß nicht ganzzahlig
sein.

Bei dünnen Schrauben ist es ggf. erforderlich, durch Verwendung eines Drehmomentschlüssels oder eines
anderen geeigneten Werkzeugs zu verhindern, daß die Schrauben überlastet werden.

Durch besondere Vorkehrungen ist bei dicken Schrauben sicherzustellen, daß beim Anziehen der Schrauben eine
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ausreichende Vorspannung erreicht wird. Dies gilt insbesondere für Schrauben mit einem Durchmesser über 38
mm.

Empfohlene Werte für die zulässige Schraubenspannung zur Ermittlung des erforderlichen Schraubenquerschnitts
nach 11.5.2 sind:

 für Kohlenstoffstähle und andere nichtaustenitische Stähle der kleinere Wert von Rp0,2/3 bei
Auslegungstemperatur und Rm/4 bei Umgebungstemperatur:

 für austenitische nichtrostende Stähle Rm/4 bei Auslegungstemperatur.

11.4.3.2 Muttern

Die festgelegte Mindestprüfkraft von Mutterm darf nicht kleiner sein als die Prüfkraft der Schrauben, mit denen sie
verschraubt sind, entsprechend der Mindestzugfestigkeit dieser Schrauben.

Muttern mit Regelgewinde erfüllen diese Bedingung sofern sie

 eine Höhe mindestens gleich 0,8dn,

 eine Streckgrenze oder Festigkeitsklasse mindestens gleich der der Schrauben haben.

Sind diese Bedingungen nicht erfüllt, so darf die Höhe der Muttern nicht kleiner sein als

Rp,screw
0,8d n
Rp,nut

ANMERKUNG R p steht für Rp0,2 für austenitische Stähle und für Rp1,0 für sonstige Stähle.

11.4.3.3 Gewindebohrungen

Die Eingriffslänge von Schrauben in Gewindebohrungen darf nicht kleiner sein als

 R p,screw 
max  0,8  d n ; 0,8  d n 
 R p,component 
 

ANMERKUNG R p steht für Rp0,2 für austenitische Stähle und für Rp1,0 für sonstige Stähle.

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Tabelle 11.4-1 — Dichtungen für Standardflansche

Erforderliche
PN-
Klassen Schraubenfestigkeitskat
Reihen (1) Dichtungstyp
(1) egorie (siehe Tabelle
11.4-2)
2,5 bis -  Weichstoff-Flachdichtung mit oder ohne Ummantelung Geringe Festigkeit
16
 Weichstoff-Flachdichtung mit oder ohne Ummantelung Geringe Festigkeit
25 150  Spiral-Metalldichtung mit Füllstoff Mittlere Festigkeit
 Ummantelte Wellmetalldichtung mit Füllstoff
 Wellmetalldichtung mit oder ohne Füllstoff
 Weichstoff-Flachdichtung mit oder ohne Ummantelung Geringe Festigkeit
40 -  Spiral-Metalldichtung mit Füllstoff Mittlere Festigkeit
 Ummantelte Wellmetalldichtung mit Füllstoff
 Wellmetalldichtung mit oder ohne Füllstoff
 Ummantelte Metall-Flachdichtung mit Füllstoff Hohe Festigkeit
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 Metall-Kammprofil- oder –Flachdichtung


 Weichstoff-Flachdichtung mit oder ohne Ummantelung Geringe Festigkeit
63 300  Spiral-Metalldichtung mit Füllstoff Mittlere Festigkeit
 Ummantelte Wellmetalldichtung mit Füllstoff
 Wellmetalldichtung mit oder ohne Füllstoff
 Ummantelte Metall-Flachdichtung mit Füllstoff Hohe Festigkeit
 Metall-Kammprofil- oder –Flachdichtung
 Metall-Runddichtung
 Weichstoff-Flachdichtung mit oder ohne Ummantelung Mittlere Festigkeit
100 600  Spiral-Metalldichtung mit Füllstoff
 Ummantelte Wellmetalldichtung mit Füllstoff
 Wellmetalldichtung mit oder ohne Füllstoff
 Ummantelte Metallflachdichtung mit Füllstoff Hohe Festigkeit
 Metall-Kammprofil- oder –Flachdichtung
 Metall-Runddichtung
(1)
Die PN- bzw. Klassenangaben in dieser Tabelle beschränken sich auf die in den EN-Normen für
Stahlflansche aufgeführten Flansche bis PN 100 bzw. Klasse 600.

Tabelle 11.4-2 — Schraubenfestigkeitskategorien

Geringe Festigkeit Mittlere Festigkeit Hohe Festigkeit

Rp,Schraube/Rp,Flansch 1  1,4  2,5

ANMERKUNG Rp ist Rp0,2 für nicht austenitische Stähle und Rp1,0 für austenitische. Sofern Rp1,0 nicht
gegeben ist, ist Rp0,2 für Schrauben und Flansch zu verwenden.

Sowohl für die Montage als auch für den Betrieb gelten im Hinblick auf die Festlegung der Nennaus-
legungsspannungen die normalen Auslegungsbedingungen.

Für Prüfbedingungen und außergewöhnliche Betriebsbedingungen können die Werte der zulässigen Spannungen
mit dem Faktor 1,5 multipliziert werden.

ANMERKUNG Die angegebenen Spannungen sind insofern Nennwerte, als sie in der Praxis u. U. überschritten werden
müssen, um alle Zustände zu unterbinden, die zu Undichtheit der Verbindung führen können. Die vorhandene
Sicherheitsreserve reicht jedoch aus, um zufriedenstellende Dichtwirkung zu erreichen, ohne die Schrauben zu überlasten oder
regelmäßig nachziehen zu müssen.

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11.4.4 Flanschbauart

Es wird unterschieden zwischen Flanschen, bei denen die Flanschöffnung mit der Schalenöffnung bündig
abschließt (z. B. Schweißverbindung F1, F2, F3 und F5 in Anhang A Tabelle A.7) und Flanschen, die durch eine
Kehlnaht mit dem Ende der Schale verbunden sind (z. B. Schweißverbindung F4) und bei denen die beiden
Öffnungen nicht bündig übereinander liegen. Diese Flansche werden als Vorschweißflansche (siehe Bild 11.5-1)
bzw. Aufschweißflansch (siehe Bild 11.5-2) bezeichnet.

Eine weitere Unterscheidung wird zwischen Überschiebflanschen mit Ansatz (siehe Bild 11.5-3), bei denen ein
geschmiedeter Flansch mit konischen Ansatz über die Schale geschoben und an beiden Enden verschweißt wird,
und anderen Schweißflanschen vorgenommen.

Der Radius der Ausrundung zwischen Flansch und Ansatz oder Schale muss mindestens 0,25 g0 bzw. 5 mm
betragen.

Bei der Fertigung von Flanschen mit Ansatz darf der Ansatz keinesfalls ohne besondere Prüfungen direkt aus dem
Plattenwerkstoff gearbeitet werden.
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Kehlnähte dürfen bei Auslegungstemperaturen über 370 °C nicht verwendet werden.

11.4.5 Oberflächenbearbeitung

Die Auflagefläche der Muttern muss mit einer Toleranz von 1° parallel zur Flanschfläche sein.
Bearbeitungsmaßnahmen wie Hinterendplandrehen oder Stirnen, um diese Parallelität zu erreichen, dürfen nicht
dazu führen, dass Flansch- oder Ansatzdicke unter das Nennmaß sinken. Der Durchmesser der gestirnten Fläche
muss mindestens gleich dem Eckenmaß der Mutter plus 3 mm sein. Der radiale Abstand zwischen der Rückseite
des Flansches und dem Ansatz bzw. Schale muss konstant bleiben.

Bei der Oberflächengüte der Dichtflächen sind die Empfehlungen der Dichtungshersteller oder Erfahrungswerte zu
beachten.

11.4.6 Dichtungen

Die Dichtungsbeiwerte m und y werden gewöhnlich vom Dichtungshersteller angegeben; entsprechende


Vorgabewerte sind auch in Anhang H enthalten.

Mindestwerte für die Wirkbreite w sind ebenfalls in Anhang H angegeben.

ANMERKUNG In vielen Ländern Europas ist die Verwendung asbesthaltiger Dichtungen verboten.

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11.5 Flansche mit innenliegender Dichtung

11.5.1 Allgemeines

g0

h
g1
W

HD
B
e hD
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HG HT
hT

hG G
C
A

Bild 11.5-1 — Flansche mit innenliegender Dichtung – Vorschweißflansche

HD

g
0
W
hD

D
h

g
1

e
B

hT HG HT

hG G
C
A

Bild 11.5-2 — Flansche mit innenliegender Dichtung – Aufschweißflansche

161
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HD

g0

h g1
W

hD
e
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HT
hT HG

h G
G

C
A

Bild 11.5-3 — Flansche mit innenliegender Dichtung - Überschiebflansch mit Ansatz

Die Berechnung innendruckbeaufschlagter runder Flansche mit innenliegender Dichtung erfolgt unter Beachtung
der in 11.5.4 angegebenen Ausnahmen nach einem der drei folgenden Verfahren.

a) Festflanschverfahren. Das Festflanschverfahren darf nicht für Überschiebflansche mit Ansatz oder lose
Flanschringe in Losflanschverbindungen angewandt werden. Es ermöglicht die Berechnung von Flanschen mit
geschweißtem konischen Ansatz, wobei die Abschrägung des für die Berechnung angenommenen Ansatzes
höchstens 1: 1 betragen darf, d. h. g1  h + g0.

b) Losflanschverfahren. Das Losflanschverfahren darf außer bei losen Flanschringen in Losflanschverbindungen


nur angewandt werden, wenn sämtliche nachstehenden Bedingungen erfüllt sind.

1) g0  16 mm;

2) P  2 MPa;

3) B/g0  300;

4) Betriebstemperatur  370 °C.

c) Verfahren für Losflansche mit Ansatz. Dieses Verfahren ist auf Überschiebflansche mit Ansatz und
Vorschweißbünde in Losflanschverbindungen anzuwenden.

ANMERKUNG 1 Beim Festflanschverfahren wird die stützende Wirkung der Schale berücksichtigt und es werden die
Spannungen in der Schale berechnet; beim Losflanschverfahren wird dagegen davon ausgegangen, daß der Flansch keinerlei
Stützwirkung durch die Schale erfährt; die Spannungen in der Schale bleiben unberücksichtigt.

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ANMERKUNG 2 Für die Berechnung von Ansätzen mit ungewöhnlicher Form kann es erforderlich sein, für g1 und h Werte zu
wählen, die für einen einfachen konischen Ansatz gelten, dessen Profil in das des tatsächlichen Ansatzes paßt.

ANMERKUNG 3 Bei Überschiebflanschen mit Ansatz gibt es keinen Mindestwert für h.

ANMERKUNG 4 Die Berechnung des Werts von M ist unabhängig vom gewählten Berechnungsverfahren.

11.5.2 Schraubenkräfte und –querschnitte

b0 = w/2 (11.5-1)

Ausnahme: Flansche mit Ringnut (siehe Anhang H), für die gilt:

b0 = w/8; (11.5-2)

Für b0 = 6,3 mm gilt:

b = b0 (11.5-3)
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Für b0 > 6,3 mm gilt:

b = 2,52 b0 (11.5-4)

(Diese Gleichung gilt nur, wenn die Abmessungen in mm angegeben sind).

Für b0  6,3 mm gilt G = mittlerer Durchmesser der Dichtungsauflagefläche.

Für b0 > 6,3 mm gilt G = Außendurchmesser der Dichtungsauflagefläche minus 2 b.

 2
H   (G  P ) (11.5-5)
4
HG = 2 G  b  m  P (11.5-6)

Schraubenkräfte und -querschnitte sind sowohl für den Einbauzustand als auch den Betriebszustand zu
berechnen.

a) Einbauzustand. Die erforderliche Schraubenkraft wird wie folgt berechnet:

WA = b  G  y (11.5-7)

ANMERKUNG Die für eine ordnungsgemäße Verbindung erforderliche Schraubenkraft ist abhängig von der Dichtung und der
Wirksamen Fläche der Dichtung.

b) Betriebszustand. Die erforderliche Schraubenkraft wird wie folgt berechnet:

Wop = H + HG (11.5-8)

Der erforderliche Schraubenquerschnitt AB,min wird wie folgt berechnet:

 W A Wop 
AB,min  max   (11.5-9)
f ; f 
 B,A B 

Die Verschraubung ist so auszulegen, dass die Bedingung AB ≥ AB,min erfüllt ist.

ANMERKUNG Durch Innendruck wird die Verbindung auseinander gedrückt; durch die Schraubenkraft muss ein
ausreichender Druck auf die Dichtung aufrechterhalten werden, um die Dichtheit der Verbindung zu gewährleisten. Die
erforderliche Schraubenkraft unter dieser Bedingung ist abhängig von Auslegungsdruck, Dichtungswerkstoff und der unter
Druck aufrechtzuerhaltenden wirksamen Fläche der Dichtung. Es kann erforderlich sein, die Berechnung für mehr als einen
Betriebszustand durchzuführen.

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11.5.3 Flanschmomente


HD   (B 2  P ) (11.5-10)
4

HT = H - HD (11.5-11)

hD = (C - B - g1)/2 (11.5-12)

außer für Überschubflansche mit Ansatz und Aufschweißflansche für welche

hD = (C - B) / 2 (11.5-13)

hG = (C - G) / 2 (11.5-14)

hT = (2C - B - G) / 4 (11.5-15)

W = 0,5 (AB,min + AB) fB,A (11.5-16)


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a) Einbauzustand. Das Gesamtflanschmoment wird wie folgt berechnet:

MA = W  hG (11.5-17)

b) Betriebszustand. Das Gesamtflanschmoment wird wie folgt berechnet:

Mop = HD  hD + HT  hT + HG  hG (11.5-18)

Für Flanschpaare mit unterschiedlichen Auslegungsbedingungen, z. B. bei einem Rohrboden, müssen die
Schraubenkräfte getrennt für jede Flansch-Dichtung-Kombination sowohl für den Einbau- wie für den
Betriebszustand berechnet werden. Für Wop und WA ist der größere der berechneten Werte zu verwenden. Für den
Flansch mit dem niedrigeren berechneten Wert für Wop muss der Wert von HG wie folgt erhöht werden:

HG,new = HG + Wop,max – Wop,min (11.5-19)

11.5.4 Spannungen am Flansch und Belastungsgrenzen

11.5.4.1 Spannungen im Flansch

11.5.4.1.1 Berechnung der Flanschspannungen

 
 b 
; 1
CF  max 6e  (11.5-20)
 2 db  
 m  0,5 
 

K = A/B (11.5-21)

l0 = Bg 0 (11.5-22)

2

K 1  8,55246 log (K )  1
10

T 
 
1,0472  1,9448K K  1
2
(11.5-23)

2

K 1  8,55246 log (K )  1
10

U  2
 
1,36136 K  1 (K  1)
(11.5-24)

164
DIN EN 13445-3:2018-12
EN 13445-3:2014 (D)
Ausgabe 5 (2018-07)

 K log (K ) 
2

Y 
1 0,66845  5,7169
10  (11.5-25)
K  1 K 1 
2
 
Die Spannungen am Flansch werden wie folgt aus dem Flanschmoment M berechnet:

Für den Einbauzustand:

CF
M  MA (11.5-26)
B

Für den Betriebszustand:

CF
M  M op (11.5-27)
B
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a) Festflanschverfahren

F V und  sind durch die Gleichungen (11.5-28) bis (11.5-30) gegeben oder können den Bildern 11.5-4 bis 11.5-6
entnommen werden

E 6
βF  (11.5-28)
1/ 4
 C  1  A3

 2


 3 1  v  C

mit den in den Gleichungen in 11.5.4.1.2 gegebenen Koeffizienten A, C und E6, für Flansche mit zylindrischem
Ansatz ist F = 0,908920.

E4
βν  (11.5-29)

31  ν 2

 1/ 4
1  A3
 C 

mit den durch die Gleichungen in 11.5.4.1.2 gegebenen Koeffizienten A, C und E4, für Flansche mit
zylindrischem Ansatz ist V = 0,550103.

C 36
 (11.5-30)
1 A

mit den durch die Gleichungen in 11.5.4.1.2 gegebenen Koeffizienten A, and C36.

165
DIN EN 13445-3:2018-12
EN 13445-3:2014 (D)
Ausgabe 5 (2018-07)

0,908920
0,10
0,9 0,20
0,25
0,30
0,35
0,40
0,45
0,50
0,8
0,60
βF
0,70

0,80
0,7
0,90
1,00
h = h
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0,6 1,25
l 0 Bg 0 1,50

0,5 2,00
1 1,5 2 2,5 3 3,5 4 4,5 5
g1/g0

Bild 11.5-4 — Werte für F wenn v = 0,3 (Beiwert für das Festflanschverfahren)

0,6
0,550103
h = h
0,5 l 0 Bg 0

0,4 0,10
0,12
0,14
0,16
βV 0,3 0,18
0,20
0,25
0,2 0,30
0,35
0,40
0,1 0,45
0,50
0,60
0,70
0 0,80
1,5 2 2,5 3 3,5 4 4,5 5 0,90
1 1,00
1,25
g /g 1,50
1 0
2,00

Bild 11.5-5 — Werte für V wenn v = 0,3 (Beiwert für das Festflanschverfahren)

166
DIN EN 13445-3:2018-12
EN 13445-3:2014 (D)
Ausgabe 5 (2018-07)

25 0
0,05
ϕ = 1 (minimum) 0,10
20 0,15
ϕ = 1 for hubs of uniform thickness (g /g = 1)
1 0 0,20
15 0,25
0,30
0,35
0,40
10 0,45
9
0,50
8
7 0,60
6
0,70
ϕ 5 h h
= 0,80
4 l Bg0
0
0,90
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3
1,00
2,5
1,10
2
1,20
1,5
1,30

1
1 1,5 2 3 4 5
g /g
1 0

Bild 11.5-6 — Werte für  wenn v = 0,3 (Beiwert für das Festflanschverfahren)r)

e l e 3   V 
   F 0
 (11.5-31)

T  l0  U  l 0  g 02 

Die Längsspannung im Ansatz wird wie folgt berechnet:

M
H = 2
(11.5-32)
g 1

Die Radialspannung im Flansch wird wie folgt berechnet:

(1,333e  F  l 0 )M
r  2
(11.5-33)
e l 0

Die Tangentialspannung im Flansch wird wie folgt berechnet:

Y  M K2  1
   r (11.5-34)
e2 K2  1

b) Losflanschverfahren

Die Tangentialspannung im Flansch wird wie folgt berechnet:

Y M
  (11.5-35)
e2

167
DIN EN 13445-3:2018-12
EN 13445-3:2014 (D)
Ausgabe 5 (2018-07)

Die Radialspannung im Flansch und die Längsbeanspruchung im Ansatz sind:

r  H  0 (11.5-36)

c) Verfahren für Losflansche mit Ansatz

 FL und  VL sind gegeben durch die Gleichungen (11.5-37) und (11.5-38) oder können Bild 11.5-7 bzw. Bild 11.5-
8 entnommen werden:

3 A  21  11A   3  2A   9  5A 
C18    C 21    C 24   
 6   84   210   360 
β FL  (11.5-37)
1  A3
1/ 4
 C 
 2 
 3 (1  v )  C

mit den durch die Gleichungen in11.5.4.1.2 gegebenen Koeffizienten A, C, C18, C21 und C24.
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v ist die Querkontraktionszahl

1 C 24 3C 21
   C18
β VL  4 5 2 (11.5-38)
 
3 1  v2 
1/ 4

 1  A
3

 C 
mit den durch die Gleichungen in 11.5.4.1.2 gegebenen Koeffizienten A, C, C18, C21 und C24.

v ist die Querkontraktionszahl

Bild 11.5-7 — Werte für FL wenn v = 0,3 (Beiwert für das Verfahren für Losflansche mit Ansatz)

168
DIN EN 13445-3:2018-12
EN 13445-3:2014 (D)
Ausgabe 5 (2018-07)

100
80
60 0,10
40 0,12
30
0,14
20
0,16
10 0,18
8 0,20
6
4 0,25
3
2 0,30
β VL 0,35
1 0,40
0,8 0,45
0,6 0,50
0,4
0,3 0,60
0,2 0,70
0,80
0,2 0,90
0,1
0,08 1,00
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h = h
0,04
0,03 l0 Bg 1,50
0
0,02
0,01 2,00
1,0 1,5 2,0 3,0 4,0 5,0
g / g0
1

Bild 11.5-8 — Werte für VL wenn v = 0,3 (Beiwert für das Verfahren für Losflansche mit Ansatz)

 e 
 l0
FL e3  VL 
 
 Tl0  U l 0 g 02 
 (11.5-39)

Die Längsspannung im Ansatz wird wie folgt berechnet:

M
H  2
g 1
(11.5-40)

Die Radialspannung im Flansch wird wie folgt berechnet:

(1,333e   FL  l 0 )M
 r 2
  e  l0
(11.5-41)

Die Tangentialspannung im Flansch wird wie folgt berechnet:

2
Y M K 1
  2
r 2
e K 1 (11.5-42)

11.5.4.1.2 Koeffizienten zur Berechnung der Flanschspannungen

g
A  1 1
g0
(11.5-43)

4
h
C  48 (1  v 2 )  
 l0  (11.5-44)

169
DIN EN 13445-3:2018-12
EN 13445-3:2014 (D)
Ausgabe 5 (2018-07)

1 A
C1   (11.5-45)
3 12

5 17 A
C2   (11.5-46)
42 336

1 A
C3   (11.5-47)
210 360

11 59 A 1  3 A
C4    (11.5-48)
360 5040 C

1 5A (1  A) 3
C5    (11.5-49)
90 1008 C

1 17 A 1
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C6    (11.5-50)
120 5040 C

215 51A  120  225 A  150 A2  35 A3  1


C7    (11.5-51)
2772 1232  14 C

31 128 A  66  165 A  132 A2  35 A3  1


C8    (11.5-52)
6930 45045  77 C

533 653 A  42  198 A  117 A2  25 A3  1


C9    (11.5-53)
30240 73920  84 C

29 3 A  42  198 A  243 A2  91A3  1


C10    (11.5-54)
3780 704  84 C

31 1763 A  42  72 A  45 A2  10 A3  1
C11    (11.5-55)
6048 665280  84 C

1 71A  88  198 A  156 A2  42 A3  1


C12     (11.5-56)
2925 300300  385 C

761 937 A  2  12 A  11A2  3 A3  1


C13     (11.5-57)
831600 1663200  70 C

197 103 A  2  12 A  17 A2  7 A3  1
C14     (11.5-58)
415800 332640  70 C

233 97 A  6  18 A  15 A2  4 A3  1
C15     (11.5-59)
831600 554400  210 C


C16  C1 .C7 .C12  C2 .C8 .C3  C3 .C8 .C2  C32 .C7  C82 .C1  C22 .C12  (11.5-60)

170
DIN EN 13445-3:2018-12
EN 13445-3:2014 (D)
Ausgabe 5 (2018-07)

 
C17  C4 .C7 .C12  C2 .C8 .C13  C3 .C8 .C9  C13 .C7 .C3  C82 .C4  C12 .C2 .C9  C1
16
(11.5-61)

 
C18  C5 .C7 .C12  C2 .C8 .C14  C3 .C8 .C10  C14 .C7 .C3  C82 .C5  C12 .C2 .C10  C1
16
(11.5-62)

 
C19  C6 .C7 .C12  C2 .C8 .C15  C3 .C8 .C11  C15 .C7 .C3  C82 .C6  C12 .C2 .C11 C 1
16
(11.5-63)

 
C 20  C1 . C 9 . C12  C 4 . C 8 . C 3  C 3 . C13 . C 2  C 32 . C 9  C13 . C 8 . C1  C12 . C 4 . C 2 C1
16
(11.5-64)

 
C 21  C1 . C10 . C12  C 5 . C 8 . C 3  C 3 . C14 . C 2  C 32 . C10  C14 . C 8 . C1  C12 C 5 . C 2 C1
16
(11.5-66)
Externe elektronische Auslegestelle-Beuth-Hochschulbibliothekszentrum des Landes Nordrhein-Westfalen (HBZ)-KdNr.227109-ID.KUIQKFLF88GKNDE8QZ2IKCSF.1-2020-11-06 18:57:17

 
C 22  C1 . C11 . C12  C 6 . C 8 . C 3  C 3 . C15 . C 2  C 32 . C11  C15 . C 8 . C1  C12 . C 6 . C 2 C1
16
(11.5-67)

 
C 23  C1 . C 7 . C13  C 2 . C 9 . C 3  C 4 . C 8 . C 2  C 3 . C 7 . C 4  C 8 . C 9 . C1  C 22 . C13 C1
16
(11.5-68)

 
C 24  C1 . C 7 . C14  C 2 . C10 . C 3  C 5 . C 8 . C 2  C 3 . C 7 . C 5  C 8 . C10 . C1  C 22 . C14 C1
16
(11.5-69)

 
C 25  C1 . C 7 . C15  C 2 . C11 . C 3  C 6 . C 8 . C 2  C 3 . C 7 . C 6  C 8 . C11 . C1  C 22 . C15 C1
16
(11.5-70)

1/ 4
C 
C 26    (11.5-71)
4

5
C27  C20  C17   C17 . C26 (11.5-72)
12

1
C28  C22  C19   C19 . C26 (11.5-73)
12

1/ 2
C 
C 29    (11.5-74)
4

3/4
C 
C30    (11.5-75)
4

3A
C31   C17 . C30 (11.5-76)
2

1
C32   C19 . C30 (11.5-77)
2

171
DIN EN 13445-3:2018-12
EN 13445-3:2014 (D)
Ausgabe 5 (2018-07)

C .C  C .C 
C33  26 32  C28 . C31 . C29   30 28  C32 . C27 . C29  (11.5-78)
2  2 

1
C34   C18  C21  C18 . C26 (11.5-79)
12

C35  C18 .C30 (11.5-80)

1
C 36  C 28 . C 35 . C 29  C 32 . C 34 . C 29  (11.5-81)
C 33

 C .C C .C  1
C37   26 35  C34 . C31 . C29  30 34  C35 . C27 . C29  (11.5-82)
 2 2  C33

E1  C17 . C36  C18  C19 . C37 (11.5-83)


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E2  C20 . C36  C21  C22 . C37 (11.5-84)

E3  C23 . C36  C24  C25 . C37 (11.5-85)

3  C37  3C36 2E3  15E2  10E1


E4   (11.5-86)
12 10

3  A  21  11A   3  2A 
E5  E1   E2    E3   (11.5-87)
 6   84   210 

 7 A 3A  1 A  1 A 1
E6  E5  C36       C37     (11.5-88)
 120 36 C  40 72  60 120 C 

11.5.4.2 Belastungsgrenzen

Sowohl für die Montage als auch für den Betrieb gelten im Hinblick auf die Festlegung der
Nennauslegungsspannungen die normalen Auslegungsbedingungen.

Die Berechnungsnennspannung f ist nach Abschnitt 6 zu bestimmen, ausgenommen Teile aus austenitischen
Stählen entspr. 6.5, für die die Berechnungsspannung für Normalbetriebslastfälle durch den Wert nach 6.5.1a)
alleine gegeben ist, und für Prüflastfälle durch den Wert nach 6.5.2a) alleine.

Der Parameter fH ist die zulässige Spannung des Schalenwerkstoffs; dies gilt jedoch nicht für die Berechnung von
Vorschweißbünden und Überschiebflanschen mit Ansatz.

Für B ≤ 1000 mm gilt k = 1,0.

Für B ≥ 2000 mm gilt k = 1,333.

Für Werte von B zwischen 1 000 mm und 2 000 mm wird k wie folgt berechnet:

2 B 
k  1  
3 2 000  (11.5-89)

Die nach 11.5.4.1 berechneten Spannungen dürfen die folgenden Grenzwerte nicht überschreiten:

k   H  1,5 min f ; fH 
(11.5-90)

172
DIN EN 13445-3:2018-12
EN 13445-3:2014 (D)
Ausgabe 5 (2018-07)

k r  f (11.5-91)

k   f
(11.5-92)

0,5 k ( H   r )  f
(11.5-93)

0,5k ( H   θ )  f
(11.5-94)

11.5.5 Flansche mit innenliegender Dichtung unter Außendruck

Flansche, die sowohl durch Innen- als auch durch Außendruck beansprucht sind, müssen auch für beide Zustände
berechnet werden. Der Außendruck kann jedoch vernachlässigt werden, wenn der Berechnungsaußendruck Pe
kleiner ist als der Berechnungsinnendruck.

Die Berechnung von Flanschen unter Außendruck erfolgt nach 11.5.4 unter Berücksichtigung folgender
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Abweichungen:

a) P wird durch Pe ersetzt;

b) M op  H D ( hD  hG )  H T ( hT  hG ) (11.5-95)

und

c) Wop = 0 (11.5-96)

ANMERKUNG Bei außendruckbeanspruchten Flanschen ist keine erforderliche Schraubenkraft vorgeschrieben, was zu Wop
= 0 führt. Dies ist eine konservative Annahme, da sämtliche Schraubenkräfte das Nettomoment am Flansch reduzieren.

Bei einem auf Außendruckbeanspruchung ausgelegten Flansch, der Bestandteil eines Flanschpaars mit
unterschiedlichen Auslegungsbedingungen ist, muss für Wop der für den anderen Flansch des Flanschpaars
berechnete Wert und für Mop der größere der berechneten Werte von Mop nach vorstehender Gleichung und WophG
verwendet werden.

11.5.6 Losflanschverbindungen

11.5.6.1 Allgemeines

Der lose Flanschring einer Losflanschverbindung kann einen Ansatz aufweisen. Der Vorschweißbund der
Verbindung kann mit jedem für verschraubte Flansche zulässigen Verfahren mit der Schale verbunden sein.

Die Schraubenkräfte und -querschnitte müssen die Forderungen in 11.5.2 bzw. 11.6.2 erfüllen, je nachdem,
welches Verfahren für den Vorschweißbund in 11.5.6.2 angewandt wird.

Für den Durchmesser G1 der Beanspruchungsreaktion zwischen Vorschweißbund und Losflansch ergibt sich ein
Wert, der zwischen (A2–) und (B2+) liegt.

ANMERKUNG Sofern nichts für eine andere Handhabung spricht, sollte der durch die Gleichung (11.5-97) gegebene Wert
verwendet werden.

G1  ( A2  B 2 )/2
(11.5-97)

Die Kontaktfläche zwischen den beiden Flanschen ergibt sich durch:

Ac 

2

min A2     G1 ; G1  B 2   
2 2 2 2

(11.5-98)

173
DIN EN 13445-3:2018-12
EN 13445-3:2014 (D)
Ausgabe 5 (2018-07)

Sind die Durchmesser A2 und B2 durch dasselbe Bauteil definiert, wie es bei einem Losflansch mit vorspringender
Auflagefläche nach Bild 11.5-9 der Fall ist, gilt  = 0 in Gleichung (11.5-48).

Die Auflagespannung b an der Kontaktfläche wird sowohl für die Montagebedingungen als auch für die
Betriebsbedingungen mit folgender Gleichung ermittelt:

W op W
b  or  b  (11.5-99)
Ac Ac

δ
A2
B2
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Bild 11.5-9 — Loser Flanschring mit vorspringender Auflagefläche

Die Auflagerspannung darf das 1,5fache des niedrigeren der zulässigen Spannungswerte der beiden Flansche
nicht überschreiten;

11.5.6.2 Vorschweißbund

Der Vorschweißbund muss eine der in 11.4.4 angegebenen Formen aufweisen; die Berechnung erfolgt entweder
nach dem Verfahren für Flansche mit innenliegender Dichtung (11.5) oder nach dem für Flansche mit
durchgehender Dichtung (11.6).

ANMERKUNG Wenn G1 größer ist als der Außendurchmesser der Dichtung, kommt die Methode für Flansche mit
durchgehender Dichtung nicht zur Anwendung. Auch wenn G1 kleiner ist als der Außendurchmesser der Dichtung, kommt die
Methode für Flansche mit innenliegender Dichtung zur Anwendung, obwohl sie möglicherweise weniger rentabel ist.

Der Vorschweißbund muss die Forderungen für einen direkt durch Schraubenkraft belasteten Flansch in 11.5.4
bzw. 11.6 erfüllen, wobei allerdings eine Wirkung der Schraubenkraft auf den Durchmesser G1 angenommen wird,
der dann entsprechend den Parameter C in der Berechnung der Hebelarme hD, hG und ht ersetzt. Als
Schraubenlochdurchmesser dh in 11.6 ist der Wert 0 zu verwenden.

11.5.6.3 Loser Flanschring

Siehe Bild 11.5-10 und 11.5-11.

hL  C  G1 /2 (11.5-100)

Der Hebelarm am losen Flanschring muss für alle Lastkomponenten hL sein, d. h.:

M op  W op  hL
(11.5-101)

ANMERKUNG Bei Aussendruck, Wop = 0 – siehe 11.5.5.

M A  W  hL (11.5-102)

Die Spannungen und Belastungsgrenzen in losen Flanschringen müssen die Forderungen in 11.5.4 erfüllen.

174
DIN EN 13445-3:2018-12
EN 13445-3:2014 (D)
Ausgabe 5 (2018-07)

g0

h
W B

δ
g1

e hL B2
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G1

A2

Bild 11.5-10 — Loser Flanschring mit konischem Ansatz

δ
e
hL B2

G1

A2

Bild 11.5-11 — Loser Flanschring ohne Ansatz

175
DIN EN 13445-3:2018-12
EN 13445-3:2014 (D)
Ausgabe 5 (2018-07)

11.5.7 Geteilte Flansche

Es ist zulässig, den losen Flanschring einer Losflanschverbindung geteilt auszuführen, um den Abbau von
Stutzenhals oder Schale zu erleichtern. Die Auslegung muss unter Berücksichtigung der folgenden Abweichungen
nach 11.5.6.3 erfolgen.

Besteht der Losflansch aus einem einzelnen geteilten Flanschring, ist der Flansch nach den Regeln für ungeteilte
Flansche zu berechnen, wobei der doppelte Wert der nach 11.5.6.3 geforderten Momente Mop und/oder MA zu
verwenden ist.

Besteht der Losflansch aus zwei geteilten Flanschringen, ist jeder Ring wie ein ungeteilter Flansch mit 75 % des
nach 11.5.6.3 geforderten Moments zu berechnen. Das Doppelringpaar muss so eingebaut werden, daß die
Trennfugen um 90° versetzt sind und mittig zwischen zwei Schraubenlöchern liegen.

11.6 Flansche mit durchgehender Weichstoffringdichtung


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B
HD

hD
g 1/2

dh

g0
g1
HG
e HR 2b'' H T

A1

b"
hT
G
hR hG

b'0 /2 b'0 /2
C
G0

Bild 11.6-1 — Flansch mit durchgehender Dichtung (Weichstoffdichtung)

11.6.1 Zusätzliche Symbole und Abkürzungen

Die folgenden Symbole und Abkürzungen gelten zusätzlich zu denen in 11.3.

ANMERKUNG Siehe Bild 11.6-1 zwecks Illustration der verschiedenen Größen.

176
DIN EN 13445-3:2018-12
EN 13445-3:2014 (D)
Ausgabe 5 (2018-07)

A1 Innendurchmesser der Dichtungsauflagefläche

b' Wirkbreite der Dichtung

2b” Wirksame Druckbreite der Dichtung; wird mit 5 mm angenommen

b'0 Theoretische Sitzbreite der Dichtung beim ersten Anziehen der Schrauben

dh Innendurchmesser der Schraubenbohrungen

G Durchmesser der wirksamen Dichtungsfläche

G0 Außendurchmesser von Dichtung oder Flansch, je nachdem, welcher Wert kleiner ist

H Gesamtwert der Innendruckkraft

HG Flächenpressung an der Dichtung zur Gewährleistung der Dichtheit der Verbindung


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HR Außerhalb des Schraubenlochkreises wirkende Gegenkraft zum Ausgleich der durch die Belastung
innerhalb des Schraubenlochkreises verursachten Momente

hR Radialer Abstand zwischen Schraubenlochkreis und Wirkkreis von HR

hT Radialer Abstand zwischen Schraubenlochkreis und Wirkkreis von HT

hG Radialer Abstand zwischen Schraubenlochkreis und Wirkkreis von HG

MR Gegenmoment in radialer Richtung im Flansch entlang der Schraubenlochlinie

n Anzahl der Schrauben

b Schraubenabstände

11.6.2 Schraubenkräfte und -querschnitte

Für 2b” wird der Wert 5 mm eingesetzt.

b'0 = min(G0 - C; C - A1 ) (11.6-1)

b' = 4 bo (11.6-2)

(Diese Gleichung gilt nur für Abmessungen in mm.)

G = C - (dh + 2b”) (11.6-3)

 2
H   (C  d )  P
4 h
(11.6-4)


HD   B2  P (11.6-5)
4

HT = H - H D (11.6-6)

H G  2b"  G  m  P (11.6-7)

hD = (C-B-g1)/2 (11.6-8)

hT = (C + dh + 2b” - B) /4 (11.6-9)

177
DIN EN 13445-3:2018-12
EN 13445-3:2014 (D)
Ausgabe 5 (2018-07)

hG = (dh + 2b”) / 2 (11.6-10)

hR = (G0 - C + dh) / 4 (11.6-11)

M R  H D  hD  H T  hT  H G  hG (11.6-12)

MR
HR  (11.6-13)
hR

Die Schraubenquerschnitte sind nach 11.5.2 zu berechnen mit:

W A   C  b'y (11.6-14)

W op  H  H G  H R (11.6-15)
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11.6.3 Flanschberechnung

Die Dicke des Flansches muss mindestens dem Wert von e in der nachstehenden Gleichung ent-sprechen:

6M R
e (11.6-16)
f C - nd h 

e
m  0,5  
( b  2d b )
(11.6-17)
E/200000 0,25 6

wobei E ausgedrückt ist als MPa

( A1  2g 1 )P
e (11.6-18)
2f

Sollen zwei Flansche mit unterschiedlichen Innendurchmessern miteinander verschraubt werden, die beide nach
den Regeln in 11.6.4 berechnet sind, gelten folgende zusätzliche Forderungen:

a) Als Wert von MR für beide Flansche ist der für den Flansch mit dem kleineren Innendurchmesser berechnete
Wert zu verwenden.

b) Die erforderliche Dicke des Flansches mit dem kleineren Innendurchmesser darf nicht kleiner sein als:

3M 1  M 2  A  B 
e= (11.6-19)
 f  B A  B 

Dabei sind

M1 und M2 die für beide Flansche berechneten Werte von MR.

11.6.4 Flansche mit durchgehender Dichtung unter Außendruck

Flansche, die sowohl durch Innen- als auch durch Außendruck beansprucht sind, müssen auch für beide Zustände
berechnet werden. Der Außendruck kann jedoch vernachlässigt werden, wenn der Berechnungsaußendruck
kleiner ist als der Berechnungsinnendruck.

Die Berechnung von Flanschen unter Außendruck erfolgt nach 11.6 unter Berücksichtigung folgender
Abweichungen:

178
DIN EN 13445-3:2018-12
EN 13445-3:2014 (D)
Ausgabe 5 (2018-07)

a) P wird durch Pe ersetzt;

b) Gleichung (11.6-17) gilt nicht;

c) Wop = 0.

11.7 Dichtgeschweißte Flansche

Dichtgeschweißte Flansche (siehe Bild 11.7-1) müssen unter Berücksichtigung folgender Abweichungen nach 11.5
berechnet werden.

a) Es wird nur der Betriebszustand betrachtet;

b) G = DL , der Innendurchmesser der Schweißlippe, wie in Bild 11.7-1 dargestellt

c) HG = 0.
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d) Die Flanschdicke e muss als mittlere Dicke des Flansches festgelegt werden.

DL

Bild 11.7-1 — Dichtgeschweißter Flansch

11.8 Innenliegende Flansche mit innenliegender Dichtung

11.8.1 Flansche unter Innendruck

Innenliegende Flansche mit innenliegender Dichtung (siehe Bild 11.8-1 und 11.8-2) unter Innendruck müssen unter
Berücksichtigung folgender Abweichungen nach 11.5 berechnet werden.

Die Grenzwerte von g0 und B/g0 für die Berechnung nach dem Losflanschverfahren gelten nicht.

Folgende Symbole und Abkürzungen gelten zusätzlich zu oder abweichend von denen in 11.3:

A Flanschinnendurchmesser;

B Flanschaußendurchmesser;

HT Nettodrucklast an den Flanschdichtflächen.

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180
h
EN 13445-3:2014 (D)
Ausgabe 5 (2018-07)

HD

g0
g1
DIN EN 13445-3:2018-12

hD
W

hT
hG

HT
HG

Bild 11.8-1 — Innenliegender Vorschweißflansch


e

C
A
G

B
D
DIN EN 13445-3:2018-12
EN 13445-3:2014 (D)
Ausgabe 5 (2018-07)

hD hG HG
G
HD

e
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h
hT HT

g1 C

g0

B= D

Bild 11.8-2 — Innenliegender Einschiebflansch

Anstelle der Gleichungen in 11.5 gelten folgende Gleichungen für die gegebenen Variablen:

HD = /4 P D2 (11.8-1)

HT = HD - H (11.8-2)

hD = (B - C - g1) / 2 (11.8-3)

Ausgenommen hiervon sind Einschiebflansche mit Kehlnaht (mit B = D), bei denen gilt:

hD = (B - C) / 2 (11.8-4)

hT = (2C - G - D) / 4 (11.8-5)

Mop = HT  hT + HD  hD (11.8-6)

M = (MA oder Mop) CF / A (11.8-7)

K = B/A (11.8-8)

Das Vorzeichen von hT, das auch negativ sein kann, muss beachtet werden.

ANMERKUNG Das durch die Dichtungskraft verursachte Moment wird für den Betriebszustand als Null angenommen. Dies
ist eine konservative Annahme, da Dichtungslasten das Moment im Flansch reduzieren.

181
DIN EN 13445-3:2018-12
EN 13445-3:2014 (D)
Ausgabe 5 (2018-07)

11.8.2 Flansche unter Außendruck

Innenliegende Flansche mit innenliegender Dichtung unter Außendruck müssen unter Berücksichtigung der
Änderungen in 11.5.5 nach 11.8.1 berechnet werden, ausgenommen Gleichung (11.5-5), die ersetzt wird durch:

Mop = HD(hD + hG) + HT(hG - hT). (11.8-9)

11.9 Innenliegende Flansche mit durchgehender Weichstoffdichtung

11.9.1 Allgemeines

Die Berechnung dieser Flansche muss entweder nach 11.9.2 oder 11.9.3 erfolgen; beide Verfahren sind zulässig.
Bei beiden Verfahren müssen Dichtungen und Schraubenkräfte im Einbauzustand den Forderungen in 11.6
entsprechen.

ANMERKUNG Für die Berechnung innenliegender Flansche mit durchgehender Dichtung gibt es zwei alternative
Berechnungsverfahren. Das erste folgt dem Rechenweg in 11.5 für den Betriebszustand und geht von der Annahme aus, daß
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der Widerstand gegen Verdrehen durch den Flansch selbst verursacht wird; das zweite Verfahren folgt dem Rechenweg in 11.6
und setzt einen größeren Schraubenquerschnitt voraus.

11.9.2 Berechnung nach dem Verfahren in 11.5

ANMERKUNG siehe Bild 11.9-1. zwecks Illustration der Beanspruchungen und Abmessungen.

Die Berechnung für den Betriebszustand muss mit folgenden Änderungen nach 11.5 erfolgen.

Folgende Symbole und Abkürzungen gelten zusätzlich zu oder abweichend von denen in 11.3.

A Flanschinnendurchmesser

A1 Innendurchmesser der Dichtungsauflagefläche

B Flanschaußendurchmesser

HS Innendruckkraft aufgrund des Drucks an der druckbeaufschlagten Flanschseite

hS Radialer Abstand zwischen Schraubenlochkreis und Wirkkreis von HS

182
DIN EN 13445-3:2018-12
EN 13445-3:2014 (D)
Ausgabe 5 (2018-07)

G0

W
HD HT

hD hT

h hs A
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Hs
D
g0
A1
g1

Bild 11.9-1 — Innenliegender Flansch mit durchgehender Dichtung nach 11.9.2

Es gelten folgende zusätzliche Gleichungen:

w = (C - A1) / 2 (11.9-1)

HS = HD - /4 P A12 (11.9-2)

hS = (2C - D - A1 ) / 4 (11.9-3)

Anstelle der Gleichungen in 11.5 gelten folgende Gleichungen für die gegebenen Variablen:


H   P C  d h 2 (11.9-4)
4

HD = /4 P D2 (11.9-5)

HG = 2b C m P (11.9-6)

HT = (H - HD + HS) / 2 (11.9-7)

hD = (B - g1 - C) / 2 (11.9-8)

Ausgenommen hiervon sind Einschiebflansche (mit B  D), für die gilt:

hD = (B - C) / 2 (11.9-9)

hT = (2C + dh - 2A1 ) / 6 (11.9-10)

Mop = HD  hD - HT  hT + HS  hS (11.9-11)

183
DIN EN 13445-3:2018-12
EN 13445-3:2014 (D)
Ausgabe 5 (2018-07)

M = Mop  CF / A (11.9-12)

K = B/A (11.9-13)

Das Vorzeichen von hS, das auch negativ sein kann, muss beachtet werden.

ANMERKUNG Das durch die Dichtungskraft verursachte Moment wird für den Betriebszustand als Null angenommen, da
diese Annahme zu höheren Spannungen führt.

11.9.3 Berechnung nach dem Verfahren in 11.6

ANMERKUNG siehe Bild 11.9-2 zwecks Illustration der Beanspruchungen und Abmessungen.

Die Regeln in 11.9.3 gelten nur für innenliegende Flansche, die mit einem Rohrboden bzw. einem flachen Boden
gepaart werden.

Die Berechnung für den Betriebszustand muss mit folgenden Änderungen nach 11.6 erfolgen.
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Folgende Symbole und Abkürzungen gelten zusätzlich zu oder abweichend von denen in 11.3.

A Flanschinnendurchmesser

A1 Innendurchmesser der Dichtungsauflagefläche

B Flanschaußendurchmesser

184
DIN EN 13445-3:2018-12
EN 13445-3:2014 (D)
Ausgabe 5 (2018-07)

G0

W
HR

HD
hD hR A1

t
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h hC

HC

A
g1
C
g0

Bild 11.9-2 — Innenliegender Flansch mit durchgehender Dichtung nach 11.9.3

HC Druckkraft auf Flanschdichtfläche außerhalb des Schraubenlochkreises

hC Radialer Abstand zwischen Schraubenlochkreis und Wirkkreis von HC

Es gelten folgende zusätzliche Gleichungen (siehe Symbole in Bild 11.9-2):

HC = HD – /4 P C 2 (11.9-14)

hC = (D - C) / 4 (11.9-15)

Anstelle der Gleichungen in 11.6 gelten folgende Gleichungen für die gegebenen Variablen:

HD = /4 P D 2 (11.9-16)

hD = (B - C - g1 ) / 2 (11.9-17)

MR = HD hD - HC hC (11.9-18)

Wop = HD - HC + HR (11.9-19)

hR = (C-A1+dh)/4 (11.9-20)

185
DIN EN 13445-3:2018-12
EN 13445-3:2014 (D)
Ausgabe 5 (2018-07)

11.10 Flansche mit durchgehender Dichtfläche in Kraftnebenschluss

11.10.1 Allgemeines

ANMERKUNG siehe Bild 11.10-1 zwecks Illustration der Beanspruchungen und Abmessungen.

Die Regeln nach 11.10.2 gelten für Flansche, bei denen sowohl innerhalb als auch außerhalb des
Schraubenlochkreises Metallkontakt besteht, bevor die Schrauben mit einer nennenswerten Vorspannung
angezogen werden, und als Dichtung ein O-Ring oder ein vergleichbarer Dichtring verwendet wird.

Durch entsprechende Fertigungsverfahren und -toleranzen muss sichergestellt sein, daß der Flansch nicht in einer
Weise gewölbt ist, bei der sich die Flanschflächen zuerst außerhalb des Schraubenkreises berühren.

ANMERKUNG 1 Die Regeln führen zu konservativen Ergebnissen, wenn der erste Kontakt am Flanschinnendurchmesser ist.

ANMERKUNG 2 Die Regeln gelten unter der Annahme, daß eine selbstdichtende Dichtung verwendet wird, die etwa mit der
Wand des angeschlossenen Rohrs oder der Schale fluchtet, und daß die Vorverformungskraft und andere Axiallasten der
Dichtung vernachlässigt werden können.
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11.10.2 Zusätzliche Symbole und Abkürzungen

Folgende Symbole und Abkürzungen gelten zusätzlich zu denen in 11.3:

G Mittlerer Dichtungsdurchmesser

HR Außerhalb des Schraubenlochkreises wirkende Gegenkraft zum Ausgleich der durch die Belastung
innerhalb des Schraubenlochkreises verursachten Momente

hR Radialer Abstand zwischen dem Schraubenlochkreis und dem Wirkkreis von HR

MR Gegenmoment in radialer Richtung im Flansch entlang der Schraubenlochlinie

n Anzahl der Schrauben

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DIN EN 13445-3:2018-12
EN 13445-3:2014 (D)
Ausgabe 5 (2018-07)

W HD
HR hD

g
I
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dh
e

hR h T HT

G
C

Bild 11.10-1 — Flansch mit durchgehender Dichtfläche in Kraftnebenschluss und O-Ring

187
DIN EN 13445-3:2018-12
EN 13445-3:2014 (D)
Ausgabe 5 (2018-07)

11.10.3 Berechnung

Die folgenden Regeln gelten für Flanschverbindungen von zwei identischen Flanschen oder von Flansch und
ebenem Deckel.

Die Schraubenkräfte müssen nach 11.5.2 berechnet werden, wobei gilt:

hR = (A - C) / 2 (11.10-1)

M R  H D  hD  H T  hT (11.10-2)

H R  M R /hR (11.10-3)

WA = 0 (11.10-4)

W op = H  H R (11.10-5)
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Die erforderliche Flanschdicke darf nicht kleiner sein als:

6M R
e (11.10-6)
f C  n  d h 

Dabei ist dh der Durchmesser der Schraubenlöcher.

Sollen zwei Flansche mit unterschiedlichen Innendurchmessern miteinander verschraubt werden, die beide nach
den Regeln dieses Abschnitts berechnet sind, gelten folgende zusätzliche Forderungen:

a) Als Wert von MR für beide Flansche ist der für den Flansch mit dem kleineren Innendurchmesser berechnete
Wert zu verwenden.

b) Die erforderliche Dicke des Flansches mit dem kleineren Innendurchmesser wird wie folgt berechnet:

3 M 1 - M 2  A + B 
e= (11.10-7)
f  B A - B 

Dabei sind M1 und M2 die für beide Hälften berechneten Werte von MR.

188
DIN EN 13445-3:2018-12
EN 13445-3:2014 (D)
Ausgabe 5 (2018-07)

12 Tellerböden (verschraubte gewölbte Böden)

12.1 Zweck

Dieser Abschnitt enthält Anforderungen an die Auslegung verschraubter druckseitig konvex oder konkav gewölbter
Böden mit durchgehender oder innenliegender Dichtung. Die in diesem Abschnitt enthaltenen Anforderungen an
Böden mit innenliegender Dichtung sind anerkannte und bewährte Verfahren; Anhang G enthält hierzu eine
moderne Alternative; siehe 11.1, Anmerkung 1.

12.2 Zusätzliche Definitionen

Die folgende Definition gilt zusätzlich zu denen 11.2.

12.2.1
Tellerboden (verschraubter gewölbter Boden)
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Deckel oder Blindflansch aus miteinander verschweißtem Flansch und Kalottenteil mit konstantem
Krümmungsradius

12.3 Zusätzliche Symbole und Abkürzungen

Die folgenden Symbole und Abkürzungen gelten zusätzlich zu denen in 11.3:

a Entfernung von der Flanschspitze zur neutalen Faser in der Wand des Kalottenteils, wo dieses mit dem
Flansch zusammentrifft;

eD erforderliche Wanddicke des Kalottenteils;

fD zulässige Nennspannung des Kalottenteils

Hr am Rand wirkende radiale Komponente der Membranspannung im Kalottenteil;

hr axialer Abstand zwischen der mittleren Oberfläche des Kalottenteils am Rand und dem Mittelpunkt des
Flanschringquerschnitts, gemäß Gleichung (12.5-3);

R innerer Krümmungsradius des Kalottenteils.

12.4 Allgemeines

Für Flansche, die nach Abschnitt 12 berechnet werden, gelten auch die entsprechenden Teile von 11.4.

12.5 Tellerböden mit innenliegender Dichtung

12.5.1 Druckseitig konkave Böden

ANMERKUNG Siehe Bild 12-1:

Schraubenkräfte und -Querschnittsflächen sowie Dichtungskräfte sind nach 11.5.2 zu berechnen.

Die erforderliche Wanddicke des Kalottenteils wird wie folgt berechnet:

5P  R
eD = (12.5-1)
6fD

189
DIN EN 13445-3:2018-12
EN 13445-3:2014 (D)
Ausgabe 5 (2018-07)

Momente und Hebelarme müssen nach 11.5.3 berechnet werden, wobei allerdings Gleichung (11.5-18) durch
Gleichung (12.5-4) zu ersetzen ist.

4R 2  B2
Hr  H D 
B (12.5-2)

hr  e/2  a (12.5-3)

e D

W HD
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hD
a
e/2
Hr
hr
e
R

H T

hG G

HG
hT

Bild 12.1 — Tellerboden mit innenliegender Dichtung

Das unter Betriebsbedingungen am Flansch wirkende Moment beträgt:

M op = H D  h D + H G  hG + H T  hT  H r  h r (12.5-4)

Die Einbau- und Betriebsbedingungen sind beides Berechnungsbedingungen zur Bestimmung der zulässigen
Nennspannung.

Die absolute Wert von Mop ist in die Gleichung (12.5-6) einzusetzen.

Die folgenden Bedingungen müssen gegeben sein:

a) die Flanschdicke muss die Bedingung e ≥ 2eD erfüllen;

190
DIN EN 13445-3:2018-12
EN 13445-3:2014 (D)
Ausgabe 5 (2018-07)

b) für die Spannung im Einbauzustand gilt:

3M A  A  B  C F
f (12.5-5)
 A  B  B  e
2

c) für die Spannung im Betriebszustand gilt:

H r  B  e  3M op A  B CF
f (12.5-6)
 A - B  B  e
2

12.5.2 Druckseitig konvexe Böden

Die erforderliche Mindestdicke des Kalottenteils muss größer sein als die nach 12.5.1 und den Anforderungen an
Behälter unter Außendruck in Abschnitt 8 ermittelte Wanddicke.
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Die Auslegung des Flansches muss mit Ausnahme nachstehender Gleichung nach dem Verfahren in 12.5.1
erfolgen:

M op  H D hD  hG   H T hT  hG   H r  hr (12.5-7)

12.6 Tellerböden mit durchgehender Dichtung

12.6.1 Druckseitig konkave Tellerböden mit durchgehender Dichtung

ANMERKUNG Die Darstellung der Belastungen und Abmessungen ist in Bild 12-2 dargestellt.

Die Anforderungen aus 12.6 finden nur für Tellerböden Anwendung, die mit einem Rohrboden verschraubt sind.

Druckseitig konkave Tellerböden mit durchgehender Weichstoffdichtung werden wie folgt berechnet:

a) Für den Kalottenteil sind die Anforderungen aus 12.5.1 anzuwenden.

b) HD, hD, HT, hT, HG und hG sind nach 11.6 zu berechnen; in Gleichung (11.6-8) muss g1 = 0 eingesetzt werden.

c) Hr und hr sind nach 12.5.1 zu berechnen.

d) MR ist nach folgender Gleichung zu berechnen:

M R  H D  hD  H G  hG  H T  h T  H r  hr (12.6-1)

e) Schraubenkräfte und Flansch sind nach 11.6 vollständig zu berechnen; in Gleichung (11.6-18) muss g1 = 0
eingesetzt werden.

f) Falls erforderlich, ist Wanddicke e zu erhöhen, bis nachstehende Gleichung erfüllt ist:

H r  f  eA  B  2d h  (12.6-2)

ANMERKUNG Durch Begrenzung von Hr ist sichergestellt, dass die Umfangsspannung am Flanschring nicht zu groß wird.

191
DIN EN 13445-3:2018-12
EN 13445-3:2014 (D)
Ausgabe 5 (2018-07)

HD

W
d eD

hD
a

e/2

Hr
hr
e
R
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HR HG HT A1
b"
hR hG G

hT

GO

Bild 12.2 — Tellerboden mit durchgehender Dichtung

12.6.2 Druckseitig konvexe Tellerböden mit durchgehender Dichtung

Druckseitig konvexe Tellerböden mit durchgehender Dichtung müssen wie folgt berechnet werden:

a) Die Anforderungen aus 11.6.4 sind anzuwenden.

b) Für den Kalottenteil sind die Anforderungen aus 12.5.2 anzuwenden.

c) Gleichung (12.6-2) ist anzuwenden.

192
DIN EN 13445-3:2018-12
EN 13445-3:2014 (D)
Ausgabe 5 (2018-07)

13 Wärmeaustauscher-Rohrböden

13.1 Zweck

Dieser Abschnitt enthält Regeln für die folgenden drei Typen von Wärmeaustauschern (synonyme Bezeichnung:
Wärmeübertrager) mit Rohrböden:

a) U-Rohr-Wärmeaustauscher (siehe Bild 13.1-1a), behandelt in 13.4,

b) Festkopf-Wärmeaustauscher (siehe Bild 13.1-1b), behandelt in 13.5,

c) Schwimmkopf-Wärmeaustauscher (siehe Bild 13.1-1c), behandelt in 13.6.

Die Regeln dieses Abschnitts beruhen auf der klassischen Elastizitätstheorie dünner Schalen, unter der Annahme,
dass der Rohrboden auf einer elastischen aus den Rohren gebildeten Bettung ruht. Es wird auf Anhang J
verwiesen, in dem hierzu ein Alternativverfahren auf Grundlage der Grenzlastanalyse beschrieben wird.
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ANMERKUNG Dieses Alternativverfahren kann insbesondere dann anstelle des klassischen Verfahrens angewandt werden,
wenn der betrachtete Wärmeaustauscher außerhalb des Anwendungsbereichs des klassischen Verfahrens liegt.

13.2 Zusätzliche Definitionen

Folgende Definitionen gelten zusätzlich zu denen in Abschnitt 3.

13.2.1
U-Rohr-Wärmeaustauscher
Wärmeaustauscher mit einem einzigen Rohrboden, der an Schale und Vorkammer befestigt ist (siehe Bild 13.2-1a)

13.2.2
Festkopf-Wärmeaustauscher
Wärmeaustauscher mit zwei Rohrböden, die jeweils an Schale und Vorkammer befestigt sind (siehe Bild 13.2-1b)

13.2.3
Schwimmkopf-Wärmeaustauscher
Wärmeaustauscher mit zwei Rohrböden (siehe Bild 13.2-1c), und zwar

 einem festen, an Schale und Vorkammer befestigten Rohrboden (2’) und

 einem axial beweglichen Rohrboden (2").

13.2.4
Mit Dichtung versehener Rohrboden
Rohrboden, der durch Verschrauben an Schale und/oder Vorkammer befestigt ist

13.2.5
Angeschweißter Rohrboden
Rohrboden, der durch Schweißung an Schale und/oder Vorkammer befestigt ist

13.3 Zusätzliche Symbole und Abkürzungen

Zusätzliche Symbole sind in den folgenden relevanten Unterabschnitten definiert.

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DIN EN 13445-3:2018-12
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(1)

(1) Die Konfigurationen der Verbindungen Rohrboden-Schale-Vorkammer sind in 13.4.1 ausführlich beschrieben.
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a) : U-Rohr-Wärmeaustauscher

(1) (1)

(1) Die Konfigurationen der Verbindungen Rohrboden-Schale-Vorkammer sind in 13.5.1 ausführlich beschrieben.
b) : Festkopf-Wärmeaustauscher
(1) (1)

(1) Die Konfigurationen der Verbindungen Rohrboden-Schale-Vorkammer sind in 13.6.1 ausführlich beschrieben.
c) : Schwimmkopf-Wärmeaustauscher

Bild 13.1.1 — Drei Typen von Wärmeaustauschern mit Rohrböden

194
DIN EN 13445-3:2018-12
EN 13445-3:2014 (D)
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a) U-Rohr-Wärmeaustauscher
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b) : Festkopf-Wärmeaustauscher

c) : Schwimmkopf-Wärmeaustauscher
1 Vorkammer mit festem Boden 7 Kompensator
2 Festkopf-Rohrboden 8 Schwimmkopf-Deckel
2' Fester (stationärer) Rohrboden 9 Schwimmkopf-Flansch
2'' Beweglicher Rohrboden (Schwimmkopf) 10 Schwimmkopf-Gegenhalter
3 Rohre 11 Leitbleche oder Stützplatten
4 Schale 12 Längsleitblech
5 Schalenflansch 13 Durchgangstrennwand
6 Deckelflansch

Bild 13.2.1 — Bauteile von Wärmeaustauschern

195
DIN EN 13445-3:2018-12
EN 13445-3:2014 (D)
Ausgabe 5 (2018-07)

13.4 U-Rohr-Wärmeaustauscher

13.4.1 Geltungsbereich

a) Dieser Abschnitt enthält Regeln für die Auslegung von U-Rohr-Wärmeaustauschern, welche einen Rohrboden
aufweisen, der an der Schale und an der Vorkammer befestigt ist und mit einem U-Rohr-Bündel verbunden ist
(siehe Bild 13.4.1-1).

s
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(1) Konfiguration a, b, c, d, e oder f (siehe Bild 13.4.1-2)

Bild 13.4.1-1 — Typischer U-Rohr-Wärmeaustauscher

b) Der Rohrboden kann eine der sechs in Bild 13.4.1-2 dargestellten Konfigurationen aufweisen:

 Konfiguration a: Mit Schale und Vorkammer verschweißter Rohrboden.

 Konfiguration b: Mit der Schale verschweißter und vorkammerseitig abgedichteter Rohrboden, als Flansch
ausgelegt.

 Konfiguration c: Mit der Schale verschweißter und vorkammerseitig abgedichteter Rohrboden, nicht als
Flansch ausgelegt.

 Konfiguration d: Schalenseitig und vorkammerseitig abgedichteter Rohrboden, als Flansch oder nicht als
Flansch ausgelegt.

 Konfiguration e: Schalenseitig abgedichteter und mit der Vorkammer verschweißter Rohrboden, als Flansch
ausgelegt.

 Konfiguration f: Schalenseitig abgedichteter und mit der Vorkammer verschweißter Rohrboden, nicht als
Flansch ausgelegt.

Die Konfiguration d umfasst die Fälle, in denen der Rohrboden (siehe Bild 13.4.1-3):

 nicht als Flansch ausgelegt ist (Konfiguration d1).

 als Flansch ausgelegt ist (Konfiguration d2).

c) Die Unterabschnitte 13.4.2 bis 13.4.6 betreffen die Konfiguration a (bei welcher der Rohrboden verschweißt
ist) und die Konfigurationen b, c, d, e und f, bei denen der mittels Dichtung befestigte Rohrboden mit einer
schmalen Dichtung versehen ist.

Im Unterabschnitt 13.4.7 wird dargelegt, wie diese Regeln für die Konfigurationen b', d', e' anzuwenden sind,
bei denen der mittels Dichtung befestigte Rohrboden mit einer durchgehenden Dichtung versehen ist.

196
DIN EN 13445-3:2018-12
EN 13445-3:2014 (D)
Ausgabe 5 (2018-07)

a) Konfiguration a b) Konfiguration b c) Konfiguration c


Mit der Schale verschweißter und
Mit Schale und Vorkammer Mit der Schale verschweißter und vorkammerseitig abgedichteter
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verschweißter Rohrboden vorkammerseitig abgedichteter Rohrboden, nicht als Flansch


Rohrboden, als Flansch ausgelegt ausgelegt

d) Konfiguration d e) Konfiguration e f) Konfiguration f


Schalenseitig abgedichteter und mit
Schalenseitig und vorkammerseitig Schalenseitig abgedichteter und mit der Vorkammer verschweißter
abgedichteter Rohrboden, als der Vorkammer verschweißter Rohrboden, nicht als Flansch
Flansch oder nicht als Flansch Rohrboden, als Flansch ausgelegt ausgelegt
ausgelegt

Bild 13.4.1-2 — Konfigurationen von Rohrböden von U-Rohr-Wärmeaustauschern

a) Konfiguration d1 b) Konfiguration d2

Rohrboden nicht als Flansch ausgelegt Rohrboden als Flansch ausgelegt

Bild 13.4.1-3 — Verschiedene Typen der Konfiguration d (beidseitig abgedichteter Rohrboden)

197
DIN EN 13445-3:2018-12
EN 13445-3:2014 (D)
Ausgabe 5 (2018-07)

13.4.2 Bedingungen für die Anwendbarkeit

13.4.2.1 Rohrboden

Der Rohrboden muss die nachstehenden Anwendbarkeitsbedingungen erfüllen:

a) Der Rohrboden muss eben, kreisrund und von konstanter Dicke sein.

b) Eine örtlich begrenzte Verringerung der Dicke am Umfang des Rohrbodens für eine Dichtungsnut oder eine
Entlastungsnut ist zulässig, sofern die verbleibende Berechnungswanddicke e a,p mindestens das 0,8fache der
angenommene Dicke e des Rohrbodens beträgt (siehe Bild 13.4.2-1):

ea,p  0,8 e (13.4.2-1)

Der Radius darf nicht kleiner sein als 5 mm und nicht kleiner sein als 20 % der anschliessenden
Schalenwanddicke. Die oben angegebene Bedingung für die Restwanddicke gilt nur sofern das Verhältnis von
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Außen- zu Innendurchmesser größer als 1,2 ist.

a) Konfiguration a b) Konfiguration b und e

c) Konfiguration d d) Konfiguration c und f

Bild 13.4.2-1 — Örtlich begrenzte Dickenverringerung am Umfang des Rohrbodens

c) Wenn der Rohrboden als Flansch ausgebildet ist, muss die Dicke der Flanschverlängerung berechnet werden
nach:

 13.10, wenn die Dichtung schmal ist (Konfigurationen b, d2, e),

 13.11, wenn die Dichtung durchgehend ist (Konfigurationen b', d '2 , e').

d) Sofern keine zufriedenstellenden Erfahrungen mit dünneren Rohrböden nachgewiesen werden können,
müssen folgende Bedingungen erfüllt sein, wenn die Rohre in den Rohrböden eingewalzt sind:

 Für d t  25 mm:

198
DIN EN 13445-3:2018-12
EN 13445-3:2014 (D)
Ausgabe 5 (2018-07)

ea  0,75 d t (13.4.2-2)

 Für 25 mm  d t  30 mm:

e a  22 mm (13.4.2-3)

 Für 30 mm  d t  40 mm:

e a  25 mm (13.4.2-4)

 Für 40 mm  d t  50 mm:

ea  30 mm (13.4.2-5)

e) Der Rohrboden muss auf einer kreisförmigen Fläche vom Durchmesser Do gleichmäßig mit Rohrlöchern
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versehen sein, und zwar so, dass die Mittelpunkte benachbarter Rohrlöcher gleichseitige Dreiecke oder
Quadrate bilden. Unberohrte Reihen für Trennwände sind jedoch zulässig, wenn der Abstand UL zwischen
zwei benachbarten Rohrreihen (siehe Bild 13.7.3-1) die folgende Bedingung erfüllt:

UL  4 p (13.4.2-6)

Dabei ist p die Rohrteilung.

13.4.2.2 Rohre

a) Die Rohre müssen in ihrem geraden Teil gleiche Nennwanddicken und Durchmesser aufweisen, und sie
müssen aus demselben Werkstoff bestehen.

b) Sie müssen starr mit dem Rohrboden verbunden sein.

13.4.2.3 Schale und Vorkammer

Schale und Vorkammer müssen an ihrer Verbindung mit dem Rohrboden zylindrisch sein.

13.4.2.4 Belastung

Rohrseitiger Druck Pt und schalenseitiger Druck Ps werden als gleichförmig in jedem Kreis angenommen.

Andere Belastungen, wie etwa Eigengewicht oder Druckabfall, werden nicht berücksichtigt.

13.4.3 Symbole

Alle Momente in diesem Abschnitt sind Momente pro Längeneinheit [Nmm/mm].

A Außendurchmesser des Rohrbodens;

C Bolzenkreisdurchmesser;

Dc Innendurchmesser der Vorkammer (siehe Bild 13.4.1-1);

Ds Innendurchmesser der Schale (siehe Bild 13.4.1-1);

Do Durchmesser der berohrten Rohrbodenfläche gemäß Gleichung (13.7.5-1);

dt Nennaußendurchmesser der Rohre (siehe Bild 13.7.3-3);

199
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EN 13445-3:2014 (D)
Ausgabe 5 (2018-07)

E E-Modul des Rohrbodenwerkstoffs bei Auslegungstemperatur;

Ec E-Modul des Vorkammerwerkstoffs bei Auslegungstemperatur;

Es E-Modul des Schalenwerkstoffs bei Auslegungstemperatur;

E* Effektiver E-Modul des Rohrbodens bei Auslegungstemperatur (siehe 13.7);

e angenommene Dicke des Rohrbodens (siehe Bild 13.7.3-3);

ec Wanddicke der Vorkammer (siehe Bild 13.4.1-1);

es Wanddicke der Schale (siehe Bild 13.4.1-1);

F Koeffizient, der in 13.4.4.3d angegeben ist;


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f Berechnungsnennspannung des Rohrbodenwerkstoffs bei Auslegungstemperatur;

fc Berechnungsnennspannung des Vorkammerwerkstoffs bei Auslegungstemperatur;

fs Berechnungsnennspannung des Schalenwerkstoffs bei Auslegungstemperatur;

G1 Durchmesser des Mittelpunktes der Berührungsfläche zwischen Flansch und Rohrboden gemäß Gleichung
(11.5-97);

Gc Vorkammerseitiger Durchmesser der wirksamen Dichtungsfläche (siehe Abschnitt 11);

Gs Schalenseitiger Durchmesser der wirksamen Dichtungsfläche (siehe Abschnitt 11);

hg' Effektive Tiefe der rohrseitigen Trennwandnut (siehe 13.7);

K Rohrbodendurchmesser-Verhältnis gemäß Gleichung (13.4.4-6);

kc ist das erforderliche Randmoment pro Längeneinheit um den Vorkammerrand um den Einheitswinkel zu
verdrehen nach Tabelle 13.4.4-1;

ks ist das erforderliche Randmoment pro Längeneinheit um den Mantelrand um den Einheitswinkel zu
verdrehen nach Tabelle 13.4.4-1;

Mo Im Mittelpunkt des Rohrbodens wirkendes Moment [Nmm/mm] gemäß Gleichung (13.4.5-7);

MP Am Umfang des Rohrbodens wirkendes Moment [Nmm/mm] gemäß Gleichung (13.4.5-6);

M Pc Am Rand des nicht mit Löchern versehenen Rohrbodens infolge des Druckes in der angeschweißten
Vorkammer wirkendes Moment [Nmm/mm] nach Tabelle 13.4.4-1;

M Ps Am Rand des nicht mit Löchern versehenen Rohrbodens infolge des Druckes in der angeschweißten Schale
wirkendes Moment [Nmm/mm] nach Tabelle 13.4.4-1;

M TS Am Rand des nicht mit Löchern versehenen Rohrbodens infolge der Drücke Ps und Pt wirkendes Moment
[Nmm/mm] gemäß Gleichung (13.4.4-5);

M* Am Rand des nicht mit Löchern versehenen Rohrbodens wirkendes Moment [Nmm/mm] (siehe 13.4.5.1);

Ps Schalenseitiger Berechnungsdruck. Bei Unterdruck als negativ anzunehmen;

200
DIN EN 13445-3:2018-12
EN 13445-3:2014 (D)
Ausgabe 5 (2018-07)

Ps' Koeffizient des schalenseitigen Berechnungsdruckes nach Tabelle 13.4.4-1;

Pt Rohrseitiger Berechnungsdruck. Bei Unterdruck als negativ anzunehmen;

Pt' Koeffizient des rohrseitigen Berechnungsdruckes nach Tabelle 13.4.4-1;

Wmax Maximale Flansch-Auslegungsbolzenlast für den montierten Zustand gemäß Gleichung (13.4.4-11);

Wc Vorkammerflansch-Auslegungsbolzenlast für den montierten Zustand (siehe 13.4.4.3);

Ws Schalenflansch-Auslegungsbolzenlast für den montierten Zustand (siehe 13.4.4.3);

c Koeffizient nach Tabelle 13.4.4-1;

s Koeffizient nach Tabelle 13.4.4-1;


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c Koeffizient nach Tabelle 13.4.4-1;

s Koeffizient nach Tabelle 13.4.4-1;

 Grundlegender Rohrlochsteg-Verschwächungsbeiwert (siehe 13.7);

* Effektiver Rohrlochsteg-Verschwächungsbeiwert (siehe 13.7);

c Querkontraktionszahl des Vorkammerwerkstoffs;

s Querkontraktionszahl des Schalenwerkstoffs;

* Effektive Querkontraktionszahl des Rohrbodens (siehe 13.7);

c Vorkammerdurchmesser-Verhältnis gemäß Gleichung (13.4.4-3) und (13.4.4-4);

s Schalendurchmesser-Verhältnis gemäß Gleichung (13.4.4-1) und (13.4.4-2);

 Berechnete Spannung in einem Bauteil:

Indizes:

b Biegebeanspruchung;

c Vorkammer;

eq äquivalent;

m Membran;

p Umfang;

s Schale;

t Rohre;

Für den Rohrboden wird kein Index verwendet.

201
DIN EN 13445-3:2018-12
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Ausgabe 5 (2018-07)

13.4.4 Auslegungsüberlegungen

13.4.4.1 Lastzustände

Zu den verschiedenen zu betrachtenden Lastzuständen gehören die normalen Betriebszustände, Anfahr- und
Abfahrzustände, außergewöhnliche Betriebszustände und Druckprüfzustände, welche für die Auslegung der
Rohrböden bestimmend sein können.

Für jeden Zustand sind die folgenden Belastungsfälle zu betrachten:

 Belastungsfall 1 : Es wirkt nur der rohrseitige Druck Pt Ps  0 .

 Belastungsfall 2 : Es wirkt nur der schalenseitige Druck Ps Pt  0 .

 Belastungsfall 3 : Der rohrseitige Druck Pt und der schalenseitige Druck Ps wirken gleichzeitig.
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 Dieser Belastungsfall 3 muss stets betrachtet werden, wenn auf einer Seite ein Unterdruck vorhanden ist.

Können die Belastungsfälle 1 und 2 im Betrieb nicht auftreten, kann die Berechnung ausschließlich auf Grundlage
von Belastungsfall 3 erfolgen.

13.4.4.2 Auslegungsbedingungen

a) Die Auslegung ist für den korrodierten Zustand vorzunehmen, außer für die Rohre, für die der
Nennaußendurchmesser d t und die Nennwanddicke e t zu verwenden sind.

b) Da das Berechnungsverfahren iterativ ist, muss ein Wert e für die Rohrbodendicke angenommen werden, um
zu berechnen und zu prüfen, dass die maximalen Spannungen in Rohrboden, Schale und Vorkammer die
maximal zulässigen Spannungen nicht übersteigen. Es wird empfohlen, einen Anfangswert für die
Rohrbodendicke anzunehmen, der nicht kleiner ist als der durch die folgende Formel gegebene Wert:

Do
e Ps  Pt
4  0,8 f 

 Es sind zwei Fälle möglich:

 Liegt die berechnete Spannung des Bauteils innerhalb der zulässigen Grenzen, können die
Berechnungen unter Verwendung einer geringeren Dicke des Bauteils wiederholt werden, bis die
berechnete Spannung gleich der zulässigen Spannung ist, um auf diese Weise die erforderliche
Mindestdicke zu erhalten.

 Übersteigt die berechnete Spannung des Bauteils den zulässigen Wert, müssen die Berechnungen mit
einer höheren Dicke des Bauteils (oder nach Änderung anderer Parameter) wiederholt werden, solange,
bis die berechnete Spannung innerhalb der zulässigen Grenzen liegt.

13.4.4.3 Bestimmung von Zwischenwerten

a) Effektive Elastizitätskonstanten des Rohrbodens. Nach 13.7 sind zu berechnen:

 der Durchmesser der mit Rorlöchern versehenen Rohrbodenfläche Do

 der grundlegende Rohrlochsteg-Verschwächungsbeiwert 

202
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EN 13445-3:2014 (D)
Ausgabe 5 (2018-07)

 der effektive Rohrlochsteg-Verschwächungsbeiwert  *

 der effektiver E-Modul E *

 die Querkontraktionszahl  *

 Die Werte von  * , E * ,  * sind für die angenommene Rohrbodendicke e zu bestimmen.

b) Durchmesserverhältnisse  s and  c und Moment M TS :

 Verhältnis  s für die Schale:

 Konfigurationen a, b, c:

Ds
s 
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(13.4.4-1)
Do

 Konfigurationen d, e, f:

Gs
s  (13.4.4-2)
Do

 Verhältnis  c für die Vorkammer:

 Konfigurationen a, e, f:

Dc
c  (13.4.4-3)
Do

 Konfigurationen b, c, d:

Gc
c  (13.4.4-4)
Do

 Moment M TS , hervorgerufen von den Drücken Ps und Pt , die auf den nicht mit Rohrlöchern versehenen
Rohrbodenrand wirken:

M TS 
Do2
16
     
 s  1  s2  1 Ps   c  1  c2  1 Pt (13.4.4-5)

c) Koeffizienten für die angeschweißte Schale und/oder Vorkammer und Momente M Ps und/oder M Pc , die
infolge des Drucks in der angeschweißten Schale und/oder Vorkammer auf den Rohrboden wirken (siehe
Tabelle 13.4.4-1).

203
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Ausgabe 5 (2018-07)

Tabelle 13.4.4-1 — Koeffizienten für angeschweißte Schale und/oder Vorkammer

Angeschweißte Schale Angeschweißte Vorkammer


(Konfigurationen a, b, c) (Konfigurationen a, e, f)

s 
4 
12 1   s2  c 
4 
12 1   c2 
Ds  es   es Dc  ec   ec

E s e s3 E c e c3
ks  s kc   c

6 1   s2  
6 1   c2 
3 Ds   2 
2
3 Dc   2 
2
s  k s   s2    s    c  k c   c2    c   
2e   e  2e   e 
 
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2  s D s2 2  c Dc2
Ps'    Ps Pt'    Pt
8 E s es 8 E c ec

M Ps   s k s  s 1  e  s  Ps' M Pc   c k c  c 1  e  c  Pt'

ANMERKUNG Diese Koeffizienten gelten nicht, wenn die Schale (Konfigurationen d, e, f) oder die Vorkammer
(Konfigurationen b, c, d) mit dem Rohrboden verschraubt/abgedichtet ist.

d) Durchmesserverhältnis K für Rohrboden und Koeffizient F:

 Durchmesserverhältnis K:

A
K  (13.4.4-6)
Do

 Koeffizient F:

 Konfiguration a:

1 *
F   s  c  E ln K  (13.4.4-7)
E*

 Konfigurationen b und c:

1 *
F   s  E ln K  (13.4.4-8)
E*

 Konfiguration d:

1 *
F  E ln K  (13.4.4-9)
E*

 Konfigurationen e und f:

1 *
F  c  E ln K  (13.4.4-10)
E*

204
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e) Flansch-Auslegungsbolzenlasten, die auf den abgedichteten Rohrboden wirken:

 Konfigurationen d2, e, f: W s ist aus Gleichung (11.5-16) von Abschnitt 11 zu berechnen.

 Konfigurationen b, c, d2: W c ist aus Gleichung (11.5-16) von Abschnitt 11 zu berechnen.

Für Konfiguration d1 (Rohrboden nicht als Flansch ausgelegt) ist die Flansch-Auslegungsbolzenlast gegeben
durch:

W max  max W s  ; W c  (13.4.4-11)

13.4.5 Auslegung des Rohrbodens

13.4.5.1 Ermittlung der maximalen Biegemomente im Rohrboden

13.4.5.1.1 Auf den nicht mit Rohrlöchern versehenen Rohrbodenrand wirkendes Moment M *
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 Für Konfiguration a:

M *  M TS  MPc  MPs (13.4.5-1)

 Für Konfiguration b:

Wc C  Gc 
M *  M TS  MPs  (13.4.5-2)
2  Do

 Für Konfiguration c:

Wc G1  Gc 
M *  MTS  MPs  (13.4.5-3)
2  Do

 Für Konfiguration d:

 Konfiguration d1:

Wmax Gc  Gs 
M *  MTS  (13.4.5-4)
2  Do

 Konfiguration d2:

Ws C  Gs   Wc C  Gc 
M *  M TS  (13.4.5-5)
2  Do

 Für Konfiguration e:

Ws C  Gs 
M *  M TS  MPc  (13.4.5-6)
2  Do

 Für Konfiguration f:

Ws G1  Gs 
M *  MTS  MPc  (13.4.5-7)
2  Do

205
DIN EN 13445-3:2018-12
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Ausgabe 5 (2018-07)

13.4.5.1.2 Am Umfang des Rohrbodens wirkendes Moment M p

Do2
M*  F Ps  Pt 
Mp  32 (13.4.5-8)
1 F

13.4.5.1.3 In der Mitte des Rohrbodens wirkendes Moment M 0

M0  Mp 
Do2
64
 
3   * Ps  Pt  (13.4.5-9)

13.4.5.1.4 Am Rohrboden wirkendes maximales Biegemoment


M  max M p ; M 0  (13.4.5-10)
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13.4.5.2 Biegespannung im Rohrboden

a) Die maximale radiale Biegespannung im Rohrboden wird wie folgt berechnet:

6M
  (13.4.5-11)

 e  hg'
*
2

b) In keinem der betrachteten Belastungsfälle darf die Biegespannung im Rohrboden  einen Wert von 2 f
überschreiten:

  2f (13.4.5-12)

13.4.5.3 Schubspannung im Rohrboden

a) Die maximale Schubspannung im Rohrboden wird wie folgt berechnet:

 1  D 
     o  Ps  Pt (13.4.5-13)
4  e 

b) In keinem der betrachteten Belastungsfälle darf die Schubspannung im Rohrboden  einen Wert von 0,8 f
überschreiten:

  0,8 f (13.4.5-14)

13.4.6 Auslegung von Schale und Vorkammer an ihrer Verbindungsstelle mit dem Rohrboden

Dieser Unterabschnitt betrifft nur die Konfigurationen a, b, c, e, f:

13.4.6.1 Ermittlung der Spannungen in der Schale (Konfigurationen a, b, c)

Die Schale muss eine konstante Dicke e s auf einer minimalen Länge l s in einem an den Rohrboden
angrenzenden Bereich aufweisen, die wie folgt berechnet wird:

l s  1,4 Ds  e s  e s (13.4.6-1)

206
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EN 13445-3:2014 (D)
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a) Die axiale Membranspannung wie folgt berechnet:

D s2
 s, m  Ps (13.4.6-2)
4 e s Ds  e s 

b) Die axiale Biegespannung wie folgt berechnet:

6  1   * Do  2   Do2 
 s, b  2
k s   P
s s
'
 3  2
  s  

M p  Ps  Pt  (13.4.6-3)
es  E* e  e 32 

c) Die Vergleichsspannung in der Schale an ihrer Verbindungsstelle mit dem Rohrboden wird wie folgt berechnet:


 s, eq  max  s, m   s, b  Ps ;  s, m   s, b  (13.4.6-4)

13.4.6.2 Ermittlung der Spannungen in der Vorkammer (Konfigurationen a, e, f)


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Die Vorkammer muss eine konstante Dicke e c auf einer minimalen Länge l c in einem an den Rohrboden
angrenzenden Bereich aufweisen, die wie folgt berechnet wird:

l c  1,4 Dc  ec  ec (13.4.6-5)

a) Die axiale Membranspannung wie folgt berechnet:

Dc2
 c, m  Pt (13.4.6-6)
4 e c Dc  e c 

b) Die axiale Biegespannung wie folgt berechnet:

6  1   * Do  2   Do2 
 c, b  k   c Pt'  3      M  P  P  (13.4.6-7)
e   
c c p s t
ec2  E* e2  32 

c) Die Vergleichsspannung in der Vorkammer an ihrer Verbindungsstelle mit dem Rohrboden wird wie folgt
berechnet:


 c, eq  max  c, m   c, b  Pt ;  c, m   c, b  (13.4.6-8)

13.4.6.3 Prüfung der Vergleichsspannungen von Schale und Vorkammer

a) Für alle Belastungsfälle bei normalem Betrieb müssen  s, eq und  c, eq den folgenden Bedingungen genügen:

 Für die Konfigurationen a, b, c:

 s, eq  1,5 f s (13.4.6-9)

 Für die Konfigurationen a, e, f:

 c, eq  1,5 f c (13.4.6-10)

b) Falls  s, eq  1,5 f s (Konfigurationen a, b, c)

oder  c, eq  1,5 f c (Konfigurationen a, e, f),

207
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muss die Auslegung neu berechnet werden. Dazu kann nach einer der folgenden 3 Optionen oder nach einer
Kombination derselben vorgegangen werden:

Option 1: Die angenommene Rohrbodendicke e erhöhen und die Schale und/oder die Vorkammer gemäß
13.4.6 neu auslegen. Die relevanten Koeffizienten von 13.4.4.3, welche von e abhängen, müssen ggf.
neu berechnet werden.

Option 2: Die Wanddicke der angeschweißten Schale und/oder Vorkammer wie folgt erhöhen:

 Konfigurationen a, b, c: falls  s  1.5 f s , die Schalendicke e s erhöhen;

 Konfigurationen a, e, f: falls  c  1.5 f c , die Schalendicke e c erhöhen.

 Den Rohrboden nach 13.4.5 und die Schale und/oder Vorkammer nach 13.4.6 neu berechnen.

 Die relevanten Koeffizienten von 13.4.4.3, welche von e s , Ds und/oder e c , Dc abhängen, müssen
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ggf. neu berechnet werden.

Option 3: Diese Option kann nur verwendet werden, wenn gilt:

  s  3 f s (Konfigurationen a, b, c).

  c  3 f c (Konfigurationen a, e, f).

Eine vereinfachte elastisch-plastische Berechnung durch Verwendung eines verringerten E-Moduls für die
angeschweißte Schale und/oder Vorkammer durchführen, zur Darstellung der erwarteten Lastverschiebung
aufgrund des plastischen Verhaltens an der Verbindung zwischen Schale und/oder Vorkammer und Rohrboden.
Hieraus kann ggf. eine höhere Rohrboden-Biegespannung  resultieren.

 Ersetzen:

1,5 f s
und k s , s , Ps und M Ps neu berechnen (Konfigurationen a, b, c).
'
 E s durch Es
 s, eq

1,5 f c
und k c ,  c , Pt und M Pc neu berechnen (Konfigurationen a, e, f).
'
 E c durch E c
 c, eq

 Die Rohrboden-Biegespannung  nach 13.4.5.2 neu berechnen.

 Falls   2 f : Die angenommene Rohrbodendicke e ist annehmbar, und die Auslegung ist
abgeschlossen.

 Falls   2 f : Die angenommene Rohrbodendicke ist nicht annehmbar, und die Auslegung muss
unter Verwendung von Option 1 oder 2 neu berechnet werden.

13.4.7 Behandlung von Konfigurationen mit durchgehender Dichtung

13.4.7.1 Geltungsbereich

Dieser Unterabschnitt gilt für die folgenden Konfigurationen, bei denen der Rohrboden schalenseitig und/oder
vorkammerseitig mit einer durchgehenden Dichtung abgedichtet ist (siehe Bild 13.4.7-1):

 Konfiguration b': Rohrboden mit der Schale verschweißt und vorkammerseitig abgedichtet.

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 Konfiguration d': Rohrboden schalenseitig und vorkammerseitig abgedichtet.

 Konfiguration e': Rohrboden schalenseitig abgedichtet und mit der Vorkammer verschweißt.

(1) (2) (1) (2) (1) (2)

Konfiguration b' Konfiguration d' Konfiguration e'


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(1) Vorkammer
(2) Schale

Bild 13.4.7-1 — Rohrboden als Flansch ausgebildet, mit einer durchgehenden Dichtung
(Konfigurationen b', d', e')

Konfiguration d' umfasst die Fälle, in denen der Rohrboden (siehe Bild 13.4.7-2):

 nicht als Flansch ausgebildet ist (Konfiguration d 1' ).

 als Flansch ausgebildet ist (Konfiguration d 2' ).

a) Rohrboden nicht als Flansch ausgebildet b) Rohrboden als Flansch ausgebildet


(Konfiguration d1' ) (Konfiguration d '2 )

Bild 13.4.7-2 — Verschiedene Typen von Konfiguration d'

13.4.7.2 Bedingungen für die Anwendbarkeit

Es gelten die in 13.4.2 angegebenen Bedingungen für die Anwendbarkeit, wobei die unter Verwendung einer
Dichtung am Rohrboden befestigte Schale und/oder Vorkammer als mit dem Rohrboden verschweißt betrachtet
wird.

13.4.7.3 Auslegungsregel

Die Auslegung ist nach 13.4.4 bis 13.4.6 vorzunehmen, mit den folgenden Änderungen:

a) Die Schale ist, wenn sie mittels Dichtung mit dem Rohrboden verbunden ist (Konfigurationen d', e'), als mit
dem Rohrboden verschweißt zu betrachten, wobei für k s folgender Wert zu verwenden ist:

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3
1  s E s es
ks  

2 6 1 -  s2  (13.4.7-1)

b) Die Vorkammer ist, wenn sie mittels Dichtung mit dem Rohrboden verbunden ist (Konfigurationen b', d'), als
mit dem Rohrboden verschweißt zu betrachten, wobei für k c folgender Wert zu verwenden ist:

3
1  c E c ec
kc  

2 6 1 -  c2  (13.4.7-2)

13.5 Festkopf-Wärmeaustauscher

13.5.1 Geltungsbereich

a) Dieser Abschnitt enthält Regeln für die Konstruktion von Festkopf-Wärmeaustauschern, bei denen zwei
Rohrböden an der Schale und an der Vorkammer befestigt sind und durch ein Bündel gerader Rohre
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miteinander verbunden sind, wie in Bild 13.5.1-1 dargestellt.

 Die Schale kann mit einem Kompensator ausgestattet sein.

(1) Konfigurationen a, b, c oder d (siehe Abbildung 13.5.1-2)

Bild 13.5.1-1 — Typischer Festkopf-Wärmeaustauscher

b) Die Rohrböden können eine der vier in Bild 13.5.1-2 dargestellten Konfigurationen aufweisen:

 Konfiguration a: Mit Schale und Vorkammer verschweißter Rohrboden.

 Konfiguration b: Mit der Schale verschweißter und vorkammerseitig abgedichteter Rohrboden, als Flansch
ausgelegt.

 Konfiguration c: Mit der Schale verschweißter und vorkammerseitig abgedichteter Rohrboden, nicht als
Flansch ausgelegt.

 Konfiguration d: Schalenseitig und vorkammerseitig abgedichteter Rohrboden, nicht als Flansch ausgelegt.

210
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Ausgabe 5 (2018-07)

c) Die Unterabschnitte 13.5.2 bis 13.5.9 betreffen die Konfiguration a (bei welcher der Rohrboden verschweißt
ist) und die Konfigurationen b, c und d, bei denen der mittels Dichtung befestigte Rohrboden mit einer
schmalen Dichtung versehen ist.

Im Unterabschnitt 13.5.10 wird dargelegt, wie diese Regeln für die Konfigurationen b' und d' anzuwenden sind,
bei denen der mittels Dichtung befestigte Rohrboden mit einer durchgehenden Dichtung versehen ist.

Der Unterabschnitt 13.5.9 ermöglicht es, Schalen zu betrachten, die in dem an den Rohrboden angrenzenden
Bereich eine andere Dicke oder einen anderen Werkstoff aufweisen, wenn sie mit dem Rohrboden verschweißt
sind (Konfigurationen a, b, c).
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a) Konfiguration a b) Konfiguration b

Mit Schale und Vorkammer Mit der Schale verschweißter und


verschweißter Rohrboden vorkammerseitig abgedichteter Rohrboden,
als Flansch ausgelegt

c) Konfiguration c d) Konfiguration d
Mit der Schale verschweißter und
Schalenseitig und vorkammerseitig abgedichteter
vorkammerseitig abgedichteter Rohrboden,
Rohrboden,
nicht als Flansch ausgelegt
nicht als Flansch ausgelegt

Bild 13.5.1-2 — Konfigurationen von Rohrböden von Festkopf-Wärmeaustauschern

13.5.2 Bedingungen für die Anwendbarkeit

13.5.2.1 Rohrböden

Die Rohrböden müssen die folgenden Anwendbarkeitsbedingungen erfüllen:

a) Die zwei Rohrböden müssen eben, kreisrund und identisch sein (d.h. dieselbe konstante Dicke und dieselbe
Verbindung mit Schale und Vorkammer aufweisen und aus demselben Werkstoff bestehen).

b) Eine örtlich begrenzte Verringerung der Dicke am Umfang des Rohrbodens für eine Dichtungsnut oder eine
Entlastungsnut ist zulässig, sofern die verbleibende Berechnungswanddicke e a,p mindestens das 0,8 fache
der angenommene Dicke e des Rohrbodens beträgt (siehe Bild 13.5.2-1):

211
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ea,p  0,8 e (13.5.2-1)

Der Radius darf nicht kleiner sein als 5 mm und nicht kleiner sein als 20 % der anschliessenden
Schalenwanddicke. Die oben angegebene Bedingung für die Restwanddicke gilt nur sofern das Verhältnis von
Außen- zu Innendurchmesser größer als 1,2 ist.

a) Konfiguration a b) Konfiguration b
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c) Konfiguration c d) Konfiguration d

Bild 13.5.2-1 — Örtlich begrenzte Dickenverringerung am Umfang des Rohrbodens

c) Wenn der Rohrboden als Flansch ausgebildet ist, muss die Dicke der Flanschverlängerung berechnet werden
nach:

 13.10, wenn die Dichtung schmal ist (Konfiguration b),

 13.11, wenn die Dichtung durchgehend ist (Konfiguration b').

d) Sofern keine zufriedenstellenden Erfahrungen mit dünneren Rohrböden nachgewiesen werden können,
müssen folgende Bedingungen erfüllt sein, wenn die Rohre in den Rohrböden eingewalzt sind:

 Für d t  25 mm:

ea  0,75 d t (13.5.2-2)

 Für 25 mm  d t  30 mm:

e a  22 mm (13.5.2-3)

 Für 30 mm  d t  40 mm:

e a  25 mm (13.5.2-4)

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 Für 40 mm  d t  50 mm:

ea  30 mm (13.5.2-5)

e) Der Rohrboden muss auf einer kreisförmigen Fläche vom Durchmesser Do gleichmäßig mit Rohrlöchern
versehen sein, und zwar so, dass die Mittelpunkte benachbarter Rohrlöcher gleichseitige Dreiecke oder
Quadrate bilden.

Unberohrte Reihen für Trennwände sind jedoch zulässig, wenn der Abstand UL zwischen zwei benachbarten
Rohrreihen (siehe Bild 13.7.3-1) die folgende Bedingung erfüllt:

UL  4 p (13.5.2-6)

 Dabei ist p die Rohrteilung.

f) Ein nicht mit Rohrlöchern versehener Kreisring ist zulässig, wenn folgende Bedingung erfüllt ist:
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Do  0,85 De (13.5.2-7)

13.5.2.2 Rohre

a) Die Rohre müssen gerade und identisch sein (d. h. dieselbe konstante Wanddicke und denselben
Durchmesser aufweisen und aus demselben Werkstoff bestehen).

b) Sie müssen starr mit den Rohrböden verbunden sein.

13.5.2.3 Schale

a) Die Schale muß zylindrisch und von konstanter Wanddicke und konstantem Durchmesser sein. Im Fall einer
integralen Verbindung mit der Rohrplatte (Konfigurationen a, b, c) darf der Mantel im Anschluss an die
Rohrplatte dicker ausgeführt werden,wie in Bild 13.5.9-1 dargestellt.

Für Konfigurationen a, b und c muß der Mantel eine konstante Dicke über eine Länge von

l s  1,4 Ds  e s   es (13.5.2-8)

aufweisen. Die effektiven Schalenlängen im Anschluß an die Rohrböden sind wie in Bild 13.5.9-1 zu messen.
Schweißnähte sind innerhalb dieser Längen erlaubt. Sofern der Mantel einen Ausschnitt in Rohrbodennähe
aufweist, siehe Abschnitt 9.7.2.1.

b) Die Schale kann mit einem Kompensator ausgestattet sein, sofern sich die Enden des Kompensators in einem
Abstand von den Rohrböden befinden, der mindestens gleich 1,4 Ds  e s   e s ist.

13.5.2.4 Vorkammer

a) Die Innendurchmesser Ds und Dc der Schale bzw. der Vorkammer müssen folgende Bedingung erfüllen:

 für die Konfiguration a:

0,9 Ds  Dc  11
, Ds (13.5.2-9)

 für die Konfigurationen b und c:

0,9 D s  Gc  1,2 D s (13.5.2-10)

213
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Ausgabe 5 (2018-07)

 für die Konfiguration d:

0,9 G s  Gc  1,1G s (13.5.2-11)

b) Wenn die Vorkammern mit den Rohrböden verschweißt sind (Konfiguration a), müssen sie zylindrisch sein und
eine konstante Dicke e c auf einer minimalen Länge l c in einem an die Rohrböden angrenzenden Bereich
aufweisen, die wie folgt berechnet wird:

l c  1,4 Dc  ec   ec
(13.5.2-12)

Die effektiven Schalenlängen im Anschluß an die Rohrböden sind wie in 13.5.2.3 a) beschrieben, zu messen.
Schweißnähte sind innerhalb dieser Längen erlaubt. Sofern der Mantel einen Ausschnitt in Rohrbodennähe
aufweist, siehe Abschnitt 9.7.2.1.

13.5.2.5 Belastung
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Dieser Abschnitt betrifft Wärmeaustauscher, auf welche einwirken:

 Ein rohrseitiger Druck Pt und ein schalenseitiger Druck Ps , die als gleichförmig in jedem Kreis angenommen
werden.

 Belastungen, die durch die Wärmeausdehnung  hervorgerufen werden.

Andere Belastungen, wie etwa Eigengewicht oder Druckabfall, werden nicht berücksichtigt.

13.5.3 Symbole

Dc Innendurchmesser der Vorkammer (siehe Bild 13.5.1-1);

De Effektiver Rohrbodendurchmesser gemäß den Gleichungen (13.5.4-1) bis (13.5.4-4);

DJ Balgwelleninnendurchmesser des Kompensators (dieser Durchmesser Dj entspricht dem Durchmesser Di in


Bild 14.1-1);

Ds Innendurchmesser der Schale (siehe Bild 13.5.1-1);

Do Äquivalenter Durchmesser des äußeren Rohrbegrenzungskreises gemäß Gleichung (13.7.5-1);

D* Äquivalente Biegesteifigkeit des Rohrbodens gemäß Gleichung (13.7.9-1);

dt Nennaußendurchmesser der Rohre (siehe Bild 13.7.3-3);

E E-Modul des Rohrbodenwerkstoffs bei Auslegungstemperatur;

Ec E-Modul des Vorkammerwerkstoffs bei Auslegungstemperatur;

Es E-Modul des Schalenwerkstoffs bei Auslegungstemperatur;

Et E-Modul des Rohrwerkstoffs bei Auslegungstemperatur;

E* Effektiver E-Modul des Rohrbodens bei Auslegungstemperatur (siehe 13.7);

e Dicke des Rohrbodens (siehe Bild 13.7.3-3);

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Ausgabe 5 (2018-07)

ec Wanddicke der Vorkammer (siehe Bild 13.5.1-1);

es Wanddicke der Schale (siehe Bild 13.5.1-1);

et Nennwanddicke der Rohre (siehe Bild 13.7.3-3);

Fi Koeffizient, der für verschiedene Werte von Z jeweils als Funktion von X gegeben ist (siehe Bilder 13.5.6-1 und
2);

Fq Koeffizient, der für verschiedene Werte von Z jeweils als Funktion von X gegeben ist (siehe Bilder 13.5.4-1 und
2);

f Berechnungsnennspannung des Rohrbodenwerkstoffs bei Auslegungstemperatur;

fc Berechnungsnennspannung des Vorkammerwerkstoffs bei Auslegungstemperatur;


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fs Berechnungsnennspannung des Schalenwerkstoffs bei Auslegungstemperatur;

ft Berechnungsnennspannung des Rohrwerkstoffs bei Auslegungstemperatur;

f t,bk Maximal zulässige Knickspannung der Rohre;

f t, j Maximal zulässige Spannung der Verbindung Rohr/Rohrboden;

Gc Vorkammerseitiger Durchmesser der wirksamen Dichtungsfläche (siehe Abschnitt 11);

Gs Schalenseitiger Durchmesser der wirksamen Dichtungsfläche (siehe Abschnitt 11);

H Koeffizient, der für verschiedene Werte von Z jeweils als Funktion von X gegeben ist (siehe Bilder 13.5.5-1 und
2);

hg' Effektive Tiefe der rohrseitigen Trennwandnut (siehe 13.7);

J Verhältnis der Axialsteifigkeiten von Kompensator und Schale gemäß Gleichung (13.5.4-11)

J = 1,0 falls kein Kompensator vorhanden ist;

KJ Axialsteifigkeit des Kompensators (siehe Abschnitt 14);

Ks Axialsteifigkeit der Schale gemäß Gleichung (13.5.4-8);

K s,t Verhältnis der Axialsteifigkeiten von Schale und Rohrbündel gemäß Gleichung (13.5.4-9);

Kt Axialsteifigkeit der Rohre gemäß Gleichung (13.5.4-7);

Kw Modul der dem Rohrbündel äquivalenten elastischen Bettung gemäß Gleichung (13.5.4-10);

kc ist das erforderliche Randmoment pro Längeneinheit um den Vorkammerrand um den Einheitswinkel zu
verdrehen gemäß Gleichung (13.5.4-15);

ks ist das erforderliche Randmoment pro Längeneinheit um den Mantelrand um den Einheitswinkel zu
verdrehen gemäß Gleichung (13.5.4-13);

215
DIN EN 13445-3:2018-12
EN 13445-3:2014 (D)
Ausgabe 5 (2018-07)

L Rohrlänge zwischen den Innenflächen der Rohrböden gemäß Gleichung (13.5.4-4);

Lt Rohrlänge zwischen den Außenflächen der Rohrböden (siehe Abbildung 13.5.1-1);

Nt Anzahl der Rohre;

Pe Effektiver Druck am Rohrboden gemäß Gleichung (13.5.4-18);

Ps Schalenseitiger Berechnungsdruck. Bei Unterdruck als negativ anzunehmen;

Pt Rohrseitiger Berechnungsdruck. Bei Unterdruck als negativ anzunehmen;

Ts,m Mittlere Schalenwandtemperatur über die Schalenlänge, in °C;

Tt,m Mittlere Rohrwandtemperatur über die Rohrlänge, in °C;


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wJ Höhe des Kompensators (siehe Abschnitt 14);

X Steifigkeitsbeiwert Rohrbündel/Rohrboden gemäß Gleichung (13.5.4-12);

xs Schalenseitiger Rohrboden-Bohrbeiwert gemäß Gleichung (13.5.4-5);

xt Rohrseitiger Rohrboden-Bohrbeiwert gemäß Gleichung (13.5.4-6);

Z Beiwert für die Rohrboden-Randeinspannung durch Schale und Vorkammer gemäß Gleichung (13.5.4-17);

 s,m Mittlerer Wärmeausdehnungsbeiwert des Schalenwerkstoffs bei Temperatur Ts,m ;

 t,m Mittlerer Wärmeausdehnungsbeiwert des Rohrwerkstoffs bei Temperatur Tt,m ;

 Differenz der axialen Wärmeausdehnung zwischen Rohren und Schale gemäß Gleichung (13.5.4-19);

 Grundlegender Rohrlochsteg-Verschwächungsbeiwert (siehe 13.7);

* Effektiver Rohrlochsteg-Verschwächungsbeiwert (siehe 13.7);

c Querkontraktionszahl des Vorkammerwerkstoffs;

s Querkontraktionszahl des Schalenwerkstoffs;

t Querkontraktionszahl des Rohrwerkstoffs;

* Effektive Querkontraktionszahl der Rohrböden (siehe 13.7);

 Berechnete Spannung in einem Bauteil;

 Berechnete Schubspannung in einem Bauteil;

216
DIN EN 13445-3:2018-12
EN 13445-3:2014 (D)
Ausgabe 5 (2018-07)

Indizes:

b Biegebeanspruchung;

c Vorkammer;

eq äquivalent;

J Kompensator;

m Membran;

p Umfang;

s Schale;

t Rohre;
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Für den Rohrboden wird kein Index verwendet.

13.5.4 Auslegungsüberlegungen

13.5.4.1 Lastzustände

Es müssen alle zu erwartenden Lastzustände ermittelt werden, damit sichergestellt ist, dass die ungünstigste
Lastkombination bei der Auslegung berücksichtigt wird.

ANMERKUNG Es ist im allgemeinen nicht möglich, durch Beobachtung den mit der stärksten Beanspruchung verbundenen
Zustand der gleichzeitigen Einwirkung der Drücke Pt und Ps und der Wärmeausdehnung  zu ermitteln.

Zu den verschiedenen zu betrachtenden Lastzuständen gehören die normalen Betriebszustände, Anfahr- und
Abfahrzustände, außergewöhnlichen Betriebszustände und Druckprüfzustände, welche für die Auslegung der
Hauptbestandteile des Wärmeaustauschers (d. h. Rohrböden, Rohre, Schale, Vorkammer) bestimmend sein
können.

Für jeden dieser Zustände müssen die folgenden Belastungsfälle betrachtet werden, um den in den
Berechnungsformeln zu verwendenden effektiven Druck Pe zu bestimmen:

 Belastungsfall 1 : Es wirkt nur der rohrseitige Druck Pt Ps  0 , keine Wärmeausdehnung   0 .

 Belastungsfall 2 : Es wirkt nur der schalenseitige Druck Ps Pt  0 , keine Wärmeausdehnung   0 .

 Belastungsfall 3: Der rohrseitige Druck Pt und der schalenseitige Druck Ps wirken gleichzeitig, keine
Wärmeausdehnung   0 .

 Belastungsfall 4: Es wirkt nur die Wärmeausdehnung  Pt  0, Ps  0 .

 Belastungsfall 5: Es wirkt nur der rohrseitige Druck Pt Ps  0 , mit Wärmeausdehnung  .

 Belastungsfall 6: Es wirkt nur der schalenseitige Druck Ps Pt  0 , mit Wärmeausdehnung  .

 Belastungsfall 7: Der rohrseitige Druck Pt und der schalenseitige Druck Ps wirken gleichzeitig, mit
Wärmeausdehnung  .

Können die Belastungsfälle 1, 2, 5 und 6 während des Betriebs nicht eintreten, können für die Auslegung
ausschließlich die Belastungsfälle 3, 4 und 7 zugrunde gelegt werden.

217
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EN 13445-3:2014 (D)
Ausgabe 5 (2018-07)

Für die Druckprüfung müssen nur die Belastungsfälle mit   0 untersucht werden (Fälle 1, 2 und 3).

Nähere Angaben zu den zu betrachtenden Belastungsfällen sind in Anhang I enthalten.

13.5.4.2 Auslegungsbedingungen

a) Die Auslegung ist für den korrodierten Zustand vorzunehmen, außer für die Rohre, für die der
Nennaußendurchmesser d t und die Nennwanddicke e t zu verwenden sind.

b) Da das Berechnungsverfahren iterativ ist, muss ein Wert e für die Rohrbodendicke angenommen werden, um
zu berechnen und zu prüfen, dass die maximalen Spannungen in Rohrböden, Rohren, Schale und Vorkammer
die maximal zulässigen Spannungen nicht übersteigen. Es sind zwei Fälle möglich:

 Liegt die berechnete Spannung des Bauteils innerhalb der zulässigen Grenzen, können die Berechnungen
unter Verwendung einer geringeren Dicke des Bauteils wiederholt werden, bis die berechnete Spannung
gleich der zulässigen Spannung ist, um auf diese Weise die erforderliche Mindestdicke zu erhalten.
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 Übersteigt die berechnete Spannung des Bauteils den zulässigen Wert, müssen die Berechnungen mit einer
höheren Dicke des Bauteils (oder nach Änderung anderer Parameter) wiederholt werden, solange, bis die
berechnete Spannung innerhalb der zulässigen Grenzen liegt.

 Sind die Rohrböden mit der Schale verschweißt (Konfigurationen a, b und c), besteht eine andere Lösung
darin, die Dicke des an den Rohrboden angrenzenden Schalenabschnitts zu erhöhen (siehe 13.5.9).

ANMERKUNG Der Konstrukteur muss sich dessen bewusst sein, dass sich bei Erhöhen oder Vermindern der Dicke eines
Bauteils nicht nur die Spannungen in diesem Bauteil ändern, sondern auch in anderen Bauteilen.

c) Da jede Erhöhung der Rohrbodendicke zu Überbeanspruchungen in Rohren, Schale oder Vorkammer führen
kann, ist eine abschließende Überprüfung erforderlich, bei der in die Gleichungen die Berechnungswanddicken
von Rohrböden, Rohren, Schale und Vorkammer eingesetzt werden.

13.5.4.3 Bestimmung von Zwischenwerten

a) Effektive Elastizitätskonstanten des Rohrbodens. Nach 13.7 sind zu berechnen:

 der Durchmesser der mit Rohrlöchern versehenen Rohrbodenfläche Do

 der grundlegende Rohrlochsteg-Verschwächungsbeiwert 

 der effektive Rohrlochsteg-Verschwächungsbeiwert  *

 der effektiver E-Modul E *

 die Querkontraktionszahl  *

 Die Werte von  * , E * ,  * sind für die angenommene Rohrbodendicke e zu bestimmen.

b) Effektiver Rohrbodendurchmesser

 Für Konfiguration a:

D s  Dc
De  (13.5.4-1)
2

218
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Ausgabe 5 (2018-07)

 Für die Konfigurationen b und c:

D s  Gc
De  (13.5.4-2)
2

 Für Konfiguration d:

Gs  Gc
De  (13.5.4-3)
2

c) Effektive Rohrlänge:

L  Lt  2 e (13.5.4-4)

d) Rohrboden-Bohrbeiwerte:
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2
d 
x s  1  N t   t 
 (13.5.4-5)
 De 

2
 d  2 et 
x t  1  N t   t 
 (13.5.4-6)
 De 

e) Axialsteifigkeiten:

 e t  d t  e t   E t
Kt  (13.5.4-7)
L

 e s   Ds  e s   E s
Ks  (13.5.4-8)
L

Ks
K s,t  (13.5.4-9)
Nt K t

8 Nt  K t
Kw  (13.5.4-10)
 D e2

1
J  (13.5.4-11)
K
1 s
KJ

f) Steifigkeitsverhältnis Rohrbündel/Rohrboden:

0,25
K  De
X   w*   (13.5.4-12)
D  2

g) Biegesteifigkeiten

 Für die Schale:

 Konfigurationen a, b, c:

219
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Ausgabe 5 (2018-07)

2 E s  e s 
2,5
ks  (13.5.4-13)
  
0,75
  Ds  e s 
0,5
12 1   s2

 Konfiguration d:

ks  0 (13.5.4-14)

 Für die Vorkammer:

 Konfiguration a:

2 E c  e c 
2,5
kc  (13.5.4-15)
  
0,75
  Dc  e c 
0,5
12 1   c2
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 Konfigurationen b, c, d:

kc  0 (13.5.4-16)

h) Beiwert für die Rohrboden-Randeinspannung durch Schale und Vorkammer:

ks  kc
Z  (13.5.4-17)
 
0,75
K w  0,25
 D*

ANMERKUNG Für kleine Werte von Z (nahe bei 0) : Der Rohrboden ist im wesentlichen als frei aufliegend zu betrachten.

ANMERKUNG Für große Werte von Z (größer als 5) : Der Rohrboden ist im wesentlichen als eingespannt zu betrachten.

13.5.4.4 Effektiver Druck Pe

Der effektive Druck, der die Drücke Pt und Ps und die Wärmeausdehnung berücksichtigt, wird wie folgt berechnet:

J  K s,t  2 s 1 J D  2 w J 2  Ds2 
Pe   x s  2  t  1  x s     J   Ps
1  J  K s,t  Fq  K s,t 2 J  K s,t Ds2 

J  K s,t  1 
  x t  2  t  1  x t     Pt
1  J  K s,t  Fq  J  K s,t 

J  K s,t  Kw 

1  J  K s,t  Fq  2   (13.5.4-18)
 

Dabei ist:

    t,m  Tt,m  20C    s,m  Ts,m  20C    L (13.5.4-19)

13.5.5 Auslegung des Rohrbodens

13.5.5.1 Biegespannung

a) Die maximale radiale Biegespannung im Rohrboden wird wie folgt berechnet:

220
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EN 13445-3:2014 (D)
Ausgabe 5 (2018-07)

2
 1,5 Fm   D e 
 P
   (13.5.5-1)
 *   e  h'  e
   g 

1
Fm  (13.5.5-2)
6H

ANMERKUNG Die Mindestbiegespannung im Rohrboden wird erhalten, wenn der Wert von Z nahe bei 0,52 liegt. Dieser
Wert kann durch Verändern der Dicke des an den Rohrboden angrenzenden Schalen- oder Vorkammerabschnitts erreicht
werden (siehe 13.5.9).

b) Die berechnete Spannung  muss wie folgt mit der zulässigen Spannung verglichen werden.

1) Wenn der Rohrboden als Flansch ausgebildet ist (Konfiguration b):

 In keinem der betrachteten Belastungsfälle darf die Rohrbodenspannung , die ausschließlich durch die
Drücke ( Pt und Ps ) hervorgerufen wird (d. h.   0 bei der Berechnung von Pe ), den Wert 1,5 f
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übersteigen:

  15
, f (13.5.5-3)

 In keinem der betrachteten Belastungsfälle bei Normalbetrieb darf die Rohrbodenspannung , die durch die
gleichzeitige Einwirkung der Drücke ( Pt und Ps ) und der Wärmeausdehnung   hervorgerufen wird, den
Wert 2,25 f übersteigen:

  2,25 f (13.5.5-4)

 Die Dicke der Flanschverlängerung ist zu berechnen nach:

 13.10, wenn die Dichtung schmal ist,

 13.11, wenn die Dichtung durchgehend ist.

2) Wenn der Rohrboden nicht als Flansch ausgebildet ist (Konfigurationen a, c und d):

 In keinem der betrachteten Belastungsfälle darf die Rohrbodenspannung , die ausschließlich durch die
Drücke ( Pt und Ps ) hervorgerufen wird (d. h.   0 bei der Berechnung von Pe ), den Wert 2 f
übersteigen:

 2f (13.5.5-5)

 In keinem der betrachteten Belastungsfälle bei Normalbetrieb darf die Rohrbodenspannung , die durch
die gleichzeitige Einwirkung der Drücke ( Pt und Ps ) und der Wärmeausdehnung   hervorgerufen wird,
den Wert 3 f übersteigen:

 3 f (13.5.5-6)

c) Sind die vorstehenden Bedingungen nicht erfüllt, ist die Berechnung mit einem höheren Wert für die
Rohrbodendicke e zu wiederholen.

Ist der Rohrboden mit Schale oder Vorkammer verschweißt (Konfigurationen a, b und c), so kann, wie in
13.5.9 dargelegt, auch die Dicke dieser beiden Teile im an den Rohrboden angrenzenden Bereich erhöht
werden; dies gilt insbesondere, wenn Z nahe bei 0,5 liegt.

221
DIN EN 13445-3:2018-12
EN 13445-3:2014 (D)
Ausgabe 5 (2018-07)

13.5.5.2 Schubspannung

a) Die maximale Schubspannung im Rohrboden wird wie folgt berechnet:

 1  D 
      o   Pe
 4   e  (13.5.5-7)

b) In keinem der betrachteten Belastungsfälle darf die Schubspannung  einen Wert von 0,8 f überschreiten:

  0,8 f (13.5.5-8)

13.5.6 Auslegung der Rohre

13.5.6.1 Axiale Membranspannung


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a) Die maximale axiale Spannung in den Rohren wird wie folgt berechnet:

 Für die äußerste Rohrreihe:

 t,o 
1
x t  xs
 P s  x s  Pt  x t  - Pe  Fq  (13.5.6-1)

 Für die inneren Rohrreihen:

 t,i 
1
xt  xs
 Ps  x s  Pt  x t  - Pe  Fi  (13.5.6-2)

b) In keinem der betrachteten Belastungsfälle darf der absolute Wert dieser Spannungen die höchstzulässige
Spannung f t,j der Verbindung von Rohren und Rohrboden überschreiten, die in 13.8 festgelegt ist:

 t,o  f t,j (13.5.6-3)

 t,i  f t, j (13.5.6-4)

c) In keinem der Belastungsfälle, in denen  t,o oder  t,i negativ ist (Rohre auf Druck beansprucht), darf der
absolute Wert dieser Spannungen die höchstzulässige Knickspannung ft,bk der Rohre überschreiten, die in 13.9
festgelegt ist:

 t,o  f t,bk (13.5.6-5)

 t,i  f t,bk (13.5.6-6)

13.5.6.2 Vergleichsspannung

a) Die maximale Vergleichsspannung in den Rohren wird wie folgt berechnet:


 t,eq  max  t,i   t, ;  t,i   t,r ;  t,   t,r ;  t,o   t, ;  t,o   t,r  (13.5.6-7)

222
DIN EN 13445-3:2018-12
EN 13445-3:2014 (D)
Ausgabe 5 (2018-07)

 Dabei ist:

  t, die mittlere Umfangsspannung in den Rohren:

Pt d t  2e t   Ps  d t
 t,  (13.5.6-8)
2 et

  t,r die mittlere Radialspannung in den Rohren:

Pt  Ps
 t,r   (13.5.6-9)
2

b) In keinem der betrachteten Belastungsfälle darf die Vergleichsspannung  t,eq , die ausschließlich durch die
Drücke Pt und Ps hervorgerufen wird (d. h.   0 bei der Berechnung von Pe ), den Wert f t übersteigen:
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 t,eq  f t (13.5.6-10)

 In keinem der Belastungsfälle mit   0 darf die Vergleichsspannung  t,eq den Wert 1,5 f t übersteigen:

 t,eq  1,5 f t (13.5.6-11)

13.5.7 Auslegung der Schale

13.5.7.1 Auslegung der Schale in größerem Abstand von den Rohrböden

13.5.7.1.1 Axiale Membranspannung

a) Die axiale Membranspannung in der Schale wird wie folgt berechnet:

D s2
 s,m   Pt  Pe  (13.5.7-1)
4 e s Ds  e s 

b) In keinem der Belastungsfälle, in denen  s,m negativ ist (Schale auf Druck beansprucht), darf der absolute
Betrag die zulässige Knickspannung der Schale fs,bk übersteigen

 s,m  fs,bk (13.5.7-2)

 Dabei ist:

es  Es
f s,bk  K  (13.5.7-3)

4 Ds  e s 
 Dabei gilt: K = 1,0 für normale Betriebszustände.

 K = 1,35 für außergewöhnliche Betriebszustände und Druckprüfzustände.

223
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13.5.7.1.2 Vergleichsspannung

a) Die maximale Vergleichsspannung wird wie folgt berechnet:

 s,eq  max  s,m   s, ;  s,m   s,r ;  s,   s,r  (13.5.7-4)

 Dabei ist:  s, die mittlere Umfangsspannung in der Schale:

Ps  Ds
 s,  (13.5.7-5)
2 es

  s,r die mittlere Radialspannung in der Schale:

Ps
 s,r   (13.5.7-6)
2
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b) In keinem der betrachteten Belastungsfälle darf die Vergleichsspannung  s,eq , die ausschließlich durch die
Drücke Pt und Ps hervorgerufen wird (d. h.   0 bei der Berechnung von Pe ), den Wert fs übersteigen:

 s,eq  f s (13.5.7-7)

c) In keinem der Belastungsfälle mit   0 darf  s,eq den Wert 1,5 fs übersteigen:

 s,eq  1,5 f s (13.5.7-8)

13.5.7.2 Auslegung der Schale an ihrer Verbindung mit den Rohrböden

Dieser Unterabschnitt betrifft nur die Konfigurationen, bei denen die Schale mit den Rohrböden verschweißt ist
(Konfigurationen a, b, c).

13.5.7.2.1 Axiale Biegespannung

Die maximale axiale Biegespannung in der Schale an der Verbindung zum Rohrboden wird wie folgt berechnet:

2
ks 1  D 
 s,b     e   Pe (13.5.7-9)
k s  k c I1 
 2 es 

Dabei ist:

 2   1  *  
I1  H     Fq,     1    (13.5.7-10)
  X  Z   X  Z  

Hierbei sind H  und Fq,  die Werte der Koeffizienten H und Fq für Z   (siehe Bilder 13.5.5-1 und 13.5.4-1).

224
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13.5.7.2.2 Vergleichsspannung

a) Die maximale Vergleichsspannung in der Schale an der Verbindung zu den Rohrböden wird wie folgt
berechnet:

 s,eq,1  max  s,m   s,b  Ps ;  s,m   s,b  (13.5.7-11)

 Dabei ist  s, m gemäß der Gleichung (13.5.7.-1) zu berechnen.

b) In keinem der betrachteten Belastungsfälle im Normalbetrieb darf  s,eq,1 den Wert 3 fs übersteigen:

 s,eq,1  3 f s (13.5.7-12)

ANMERKUNG Wird diese Bedingung nicht erfüllt, kann, wie in 13.5.9 dargelegt, die Dicke des an die Rohrböden
angrenzenden Schalenabschnitts erhöht werden.
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13.5.8 Auslegung der Vorkammer an ihrer Verbindung mit dem Rohrboden

Dieser Unterabschnitt betrifft nur die Konfiguration, bei welcher die Vorkammer mit dem Rohrboden verschweißt ist
(Konfiguration a).

13.5.8.1 Axiale Membranspannung

Die axiale Membranspannung in der Vorkammer wird wie folgt berechnet:

Dc2
 c,m   Pt (13.5.8-1)
4 e c  Dc  e c 

13.5.8.2 Axiale Biegespannung

Die maximale axiale Biegespannung in der Vorkammer an der Verbindung zum Rohrboden wird wie folgt
berechnet:

2
kc 1  D 
 c,b     e  Pe (13.5.8-2)
k s  k c I1 
 2 ec 

Dabei ist II gemäß Gleichung (13.5.7-10) z berechnen.

13.5.8.3 Vergleichsspannung

a) Die maximale Vergleichsspannung in der Vorkammer an der Verbindung zum Rohrboden wird wie folgt
berechnet:

 c,eq,1  max  c,m   c,b  Pt ;  c,m   c,b  (13.5.8-3)

b) In keinem der betrachteten Belastungsfälle im Normalbetrieb darf  c,eq,1 den Wert 3 fc übersteigen:

 c,eq,1  3 f c (13.5.8-4)

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13.5.9 Schale mit abweichender Wanddicke oder unterschiedlichem Werkstoff in dem an den Rohrboden
angrenzenden Schalenabschnitt

13.5.9.1 Zweck

In diesem Abschnitt wird die Anwendung der Regeln aus 13.5 für den Fall beschrieben, dass die an die Rohrböden
angrenzenden Schalenabschnitte eine andere Wanddicke aufweisen bzw. aus einem anderen Werkstoff bestehen
(siehe Bild 13.5.9-1). Zielsetzung dabei ist:

 die hinsichtlich der Spannungen geltenden Forderungen für Rohrboden, Schale oder Vorkammer zu
erfüllen, wenn die Spannungen in diesen Bauteilen zu hoch sind;

 die Rohrbodendicke zu verringern;

 den Randeinspannungsbeiwert Z auf einen Wert von annähernd 0,52 zu bringen und damit die
Biegespannung  im Rohrboden zu minimieren. . Bei Ausführung iterativer Berechnungen mit Hilfe der
Gleichungen in 13.5.5.1 führt dies zur optimalen Auslegung der Rohrbodendicke. ;
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 das Problem nicht kompatibler Werkstoffe von Schale und Rohrböden zu lösen.

13.5.9.2 Bedingungen für die Anwendbarkeit

Dieser Abschnitt betrifft nur Konfigurationen, bei denen die Schale mit dem Rohrboden verschweißt ist
(Konfigurationen a, b, c).

Dieser Abschnitt ist zusätzlich zu den Abschnitten 13.5.1 bis 13.5.8 anzuwenden.

Die an die Rohrböden angrenzenden Schalenabschnitte müssen denselben Durchmesser und dieselbe konstante
Dicke aufweisen und aus demselben Werkstoff bestehen.

Ihre Längen l 1 und l 1' , die unterschiedlich sein können, müssen mindestens betragen:

l s,1  1,4 Ds  es,1  es,1 (13.5.9-1)

(2)

(1) (1)

(1) Konfiguration a, b oder c


(2) Anstieg ≤ 1/3

Bild 13.5.9-1  Schale mit erhöhter Wanddicke im Bereich der Rohrböden

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13.5.9.3 Zusätzliche Symbole

Folgende Symbole gelten zusätzlich zu denen in 13.5.3.

E s,1 E-Modul des Schalenwerkstoffs im an die Rohrböden angrenzenden Bereich bei Auslegungstemperatur;

e s,1 Wanddicke der Schale im an die Rohrböden angrenzenden Bereich;

f s,1 Berechnungsnennspannung des Schalenwerkstoffs im an die Rohrböden angrenzenden Bereich;

l 1 , l '1 Längen der an die Rohrböden angrenzenden Schalenabschnitte mit Wanddicke e s,1 (siehe Abbildung
13.5.9-1);

K s* Äquivalente axiale Steifigkeit der Schale gemäß Gleichung (13.5.9-2);


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 s,m,1 Mittlerer Wärmeausdehnungsbeiwert des Schalenwerkstoffs im an die Rohrböden angrenzenden Bereich


bei Temperatur Ts,m ;

* Differenz der axialen Wärmeausdehnung zwischen Rohren und Schale gemäß Gleichung (13.5.9-3);

13.5.9.4 Auslegungsberechnungen

Die Berechnungen sind gemäß 13.5.4 bis 13.5.8 unter Berücksichtigung folgender Änderungen durchzuführen:

a) In der Gleichung (13.5.4-11) zur Berechnung von J und in der Gleichung (13.5.4-9) zur Berechnung von K s,t
ist K s durch K s* zu ersetzen, wobei:

 Ds  e s 
K s* 
L  l 1 - l 1' l +l'
 1 1
es  E s e s,1  E s,1
(13.5.9-2)

b) In der Gleichung (13.5.4-13) zur Berechnung von k s ist zu ersetzen:

 e s durch e s,1 ,

 E s durch E s,1 .

c) In der Gleichung (13.5.4-8) zur Berechnung von Pe ist  durch  * zu ersetzen, wobei:

   
 *  Tt,m  20C  t,m  L  Ts,m  20C   s,m L  l1  l1'   s,m,1 l1  l1'  (13.5.9-3)

d) In 13.5.7.2 ist e s durch e s,1 und f s durch f s,1 zu ersetzen.

13.5.10 Behandlung von Konfigurationen mit einer durchgehenden Dichtung

13.5.10.1 Geltungsbereich

Dieser Unterabschnitt gilt für die folgenden Konfigurationen, bei denen der Rohrboden schalenseitig und/oder
vorkammerseitig mittels einer durchgehenden Dichtung abgedichtet ist (siehe Bild 13.5.10-1):

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 Konfiguration b': Rohrboden mit der Schale verschweißt und vorkammerseitig abgedichtet.

 Konfiguration d': Rohrboden schalenseitig und vorkammerseitig abgedichtet, nicht als Flansch
ausgebildet.

Konfiguration b' Konfiguration d'


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Bild 13.5.10-1  Rohrboden mit durchgehender Dichtung (Konfigurationen b', d')

13.5.10.2 Bedingungen für die Anwendbarkeit

Es gelten die in 13.5.2 genannten Bedingungen für die Anwendbarkeit, wobei die mittels Dichtung verbundene
Schale oder Vorkammer als mit dem Rohrboden verschweißt betrachtet wird.

13.5.10.3 Auslegungsregel

Die Auslegung ist nach 13.5.4 bis 13.5.8 vorzunehmen, mit den folgenden Änderungen in 13.5.4.3g:

a) Die Schale ist, wenn sie mittels Dichtung mit dem Rohrboden verbunden ist (Konfiguration d'), als mit dem
Rohrboden verschweißt zu betrachten, wobei für k s folgender Wert zu verwenden ist:

1 2 E s  e s2,5
ks  (13.5.10-1)
  s
2 12 1   2 0,75 D  e 0,5
s s

b) Die Vorkammer ist, wenn sie mittels Dichtung mit dem Rohrboden verbunden ist (Konfigurationen b', d'), als
mit dem Rohrboden verschweißt zu betrachten, wobei für k c folgender Wert zu verwenden ist:

1 2 E c  e c2,5
kc  (13.5.10-2)
  c
2 12 1   2 0,75 D  e 0,5
c c

13.5.9 ist nicht anwendbar.

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(1)

(2)

(1) Für X  5
(2) Für X  5 : siehe Bild 13.5.4-2

Bild 13.5.4-1  Kurven zur Bestimmung des Koeffizienten Fq für 0  X  20

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Die Werte der Koeffizienten Fq für X < 5 sind in Tabelle 13.5.4-1 angegeben.

Bild 13.5.4-2  Kurven zur Bestimmung des Koeffizienten Fq für 0  X  5

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(1)

(2)

(1) Für X > 5


(2) Für X < 5 :siehe Bild 13.5.5-2

Bild 13.5.5-1  Kurven zur Bestimmung des Koeffizienten H für 0  X  20

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Ausgabe 5 (2018-07)

Die Werte der Koeffizienten H für X < 5 sind in Tabelle 13.5.5-1 angegeben

Bild 13.5.5-2  Kurven zur Bestimmung des Koeffizienten H für 0  X  5

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(2) (1) Fi    i  X   i

(1) Für X  13 :
(2) Für X  5 : siehe Bild 13.5.6-2
 Die Werte der Koeffizienten Fi für X  13 sind in Tabelle 13.5.6-1 angegeben

Bild 13.5.6-1  Kurven zur Bestimmung des Koeffizienten Fi für 0  X  20

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Die Werte der Koeffizienten Fi für X ≤ 5 sind in Tabelle 13.5.6-1 angegeben

Bild 13.5.6-2  Kurven zur Bestimmung des Koeffizienten Fi für 0  X  5

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Tabelle 13.5.4-1  Werte für den Koeffizienten Fq für X < 5

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Tabelle 13.5.5-1  Werte für den Koeffizienten H für X < 5


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Tabelle 13.5.6-1  Werte für den Koeffizienten Fi für X  13


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13.6 Schwimmkopf-Wärmeaustauscher

13.6.1 Zweck

a) Dieser Abschnitt enthält Regeln für die Konstruktion von Schwimmkopf-Wärmeaustauschern. Dieser
Wärmeaustauschertyp hat zwei Rohrböden, die wie in Bild 13.6.1-1 gezeigt über ein Bündel aus gerade
verlaufenden Rohren miteinander verbunden sind, davon:

 einen festen Rohrboden, der fest mit Schale und Vorkammer verbunden ist, und;

 einen beweglichen Rohrboden, der mit einem Schwimmkopf-Deckel verbunden ist.

Drei Bauarten von Wärmeaustauschern sind denkbar (siehe Bild 13.6.1-1):

 eingetauchter Schwimmkopf;


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schalenseitig abgedichteter Schwimmkopf;

 vorkammerseitig abgedichteter Schwimmkopf.

Die Bauarten eingetaucht und schalenseitig abgedichtet werden in den Abschnitten 13.6.1b bis 13.6.9 behandelt.
Die vorkammerseitig abgedichteten Schwimmköpfe sind in Abschnitt 13.6.10 behandelt.

b) Der feste Rohrboden kann wahlweise eine der sechs in Bild 13.6.1-2 gezeigten Konfigurationen haben:

 Konfiguration a: mit Schale und Vorkammer verschweißter Rohrboden;

 Konfiguration b: mit der Schale verschweißter und vorkammerseitig abgedichteter, zum Flansch
ausgebildeter Rohrboden;

 Konfiguration c: mit der Schale verschweißter und vorkammerseitig abgedichteter, nicht zum Flansch
ausgebildeter Rohrboden;

 Konfiguration d: schalenseitig und vorkammerseitig abgedichteter, nicht zum Flansch ausgebildeter


Rohrboden;

 Konfiguration e: schalenseitig abgedichteter und mit der Vorkammer verschweißter, zum Flansch
ausgebildeter Rohrboden;

 Konfiguration f: schalenseitig abgedichteter und mit der Vorkammer verschweißter, nicht zum Flansch
ausgebildeter Rohrboden.

Der bewegliche Rohrboden kann wahlweise eine der drei in Bild 13.6.1-3 gezeigten Konfigurationen haben:

 Konfiguration A: beidseitig verschweißter Rohrboden;

 Konfiguration B: abgedichteter Rohrboden, zum Flansch ausgebildet;

 Konfiguration C: abgedichteter Rohrboden, nicht zum Flansch ausgebildet.

c) Die Unterabschnitte 13.6.2 bis 13.6.8 gelten für Konfiguration a (bei denen der feste Rohrboden verschweißt
ist) und für die Konfigurationen b, c, d, e und f, bei denen der abgedichtete Rohrboden eine verengte Dichtung
aufweist.

Der Unterabschnitt 13.6.9 beschreibt, wie diese Regeln für die Konfigurationen b‘, d‘ und e‘ anzuwenden sind, bei
denen der abgedichtete Rohrboden eine vollflächige Dichtung aufweist.

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(1) (2)

(1) Fester Rohrboden, Konfiguration a, b, c, d, e oder f (2) Beweglicher Rohrboden, Konfiguration A, B, oder C
(a) Schwimmkopf-Wärmeaustauscher mit eingetauchtem Schwimmkopf
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(1)
(2)

(1) Fester Rohrboden, Konfiguration a, b, c, d, e oder f (2) Beweglicher Rohrboden, Konfiguration C


(b) Schwimmkopf-Wärmeaustauscher mit schalenseitig abgedichtetem Schwimmkopf

(1)

(1) Fester Rohrboden, Konfiguration a, b, c, d, e oder f


(c) Schwimmkopf-Wärmeaustauscher mit vorkammerseitig abgedichtetem Schwimmkopf

Bild 13.6.1-1 — Typische Schwimmkopf-Wärmeaustauscher

239
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Ausgabe 5 (2018-07)

a) Konfiguration a b) Konfiguration b c) Konfiguration c


mit Schale und Vorkammer mit der Schale verschweißter mit der Schale verschweißter
verschweißter Rohrboden und vorkammerseitig und vorkammerseitig
abgedichteter, zum Flansch abgedichteter, nicht zum
ausgebildeter Rohrboden Flansch ausgebildeter
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Rohrboden

d) Konfiguration d e) Konfiguration e f) Konfiguration f


schalenseitig und schalenseitig abgedichteter schalenseitig abgedichteter
vorkammerseitig und mit der Vorkammer und mit der Vorkammer
abgedichteter, nicht zum verschweißter, zum Flansch verschweißter, nicht zum
Flansch ausgebildeter ausgebildeter Rohrboden Flansch ausgebildeter
Rohrboden Rohrboden

Bild 13.6.1-2 — Konfigurationen für feste Rohrböden

240
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a) Konfiguration A: Verschweißter Rohrboden


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b) Konfiguration B: Abgedichteter, zum Flansch ausgebildeter Rohrboden

c) Konfiguration C: Abgedichteter, nicht zum Flansch ausgebildeter Rohrboden

Bild 13.6.1-3 — Konfigurationen beweglicher Rohrböden

13.6.2 Anwendungsbereich

13.6.2.1 Rohrböden

Die Rohrböden müssen nachstehende Bedingungen erfüllen:

a) Beide Rohrböden müssen eben, kreisrund, von gleicher konstanter Dicke und aus demselben Werkstoff
gefertigt sein.

b) Die effektiven Durchmesser des festen Rohrbodens, De, und des beweglichen Rohrbodens, De,f, müssen so
sein, dass:

0,9 De  De,f  1,1 De

wobei der effektive Durchmesser De,f wie folgt ist (siehe Bild 13.6.2-2):

 bei Konfigurationen B und C: der Dichtlastreaktionsdurchmesser des beweglichen Rohrbodens:


De, f = Gf

241
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 bei Konfiguration A: der Innendurchmesser Df der am Rohrboden angebrachten Vorkammer:


De, f = Df

c) Eine örtlich begrenzte Verringerung der Dicke am Umfang des Rohrbodens für eine Dichtungsnut oder
Entlastungsnut ist zulässig, sofern die verbleibende Berechnungswanddicke ep,a mindestens das 0,8fache der
angenommene Dicke e des Rohrbodens beträgt (siehe Bilder 13.6.2-1 und 13.6.2-2).

ea,p  0,8 e (13.6.2-1)

Der Radius darf nicht kleiner sein als 5 mm und nicht kleiner sein als 20 % der anschliessenden
Schalenwanddicke. Die oben angegebene Bedingung für die Restwanddicke gilt nur sofern das Verhältnis von
Außen- zu Innendurchmesser größer als 1,2 ist.
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a) Konfiguration a b) Konfiguration b und e

c) Konfiguration d d) Konfiguration c and f

Bild 13.6.2-1 — Örtlich begrenzte Dickenverringerung an der Peripherie von festen Rohrböden

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a) Konfiguration A
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b) Konfiguration B c) Konfiguration C

Bild 13.6.2-2 — Örtlich begrenzte Dickenverringerung an der Peripherie von beweglichen Rohrböden

d) Wenn die Rohrböden zum Flansch ausgebildet sind, so ist die Flanschdicke zu berechnen nach:
 13.10, wenn die Dichtung verengt ist (Konfigurationen b, d und e);

 13.11, wenn die Dichtung vollflächig ist (Konfigurationen b‘, d‘ und e‘).

e) Sofern keine zufriedenstellenden Erfahrungen mit dünneren Rohrböden nachgewiesen werden können,
müssen folgende Bedingungen erfüllt sein, wenn die Rohre in die Rohrböden übergehen:
 für d t  25 mm:

ea  0,75 d t (13.6.2-2)

 für 25 mm  d t  30 mm:

ea  22 mm (13.6.2-3)

 für 30 mm  d t  40 mm:

ea  25 mm (13.6.2-4)

 für 40 mm  d t  50 mm:

ea  30 mm (13.6.2-5)

f) Die Rohrböden müssen auf einer kreisförmigen Fläche mit dem Durchmesser Do gleichmäßig berohrt sein,
und zwar mit gleichseitig dreieckiger oder rechteckiger Rohranordnung.

243
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Unberohrte diametrische Reihen für Trennwände sind zulässig, wenn der Abstand UL zwischen zwei
benachbarten Rohrreihen (siehe Bild 13.7.3-1) die folgende Gleichung erfüllt:
UL  4 p (13.6.2-6)

wobei p die Rohrteilung ist.

g) Ein unberohrter Ring ist zulässig, wenn folgende Gleichungen erfüllt sind:

Do  0,85 De (13.6.2-7)

13.6.2.2 Rohre

a) Die Rohre müssen gerade und identisch sein (d.h. konstante Nennwanddicken, denselben Werkstoff und
Durchmesser aufweisen).

b) Sie müssen starr mit dem Rohrboden verbunden sein.


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13.6.2.3 Schale

a) Die Schale muss an ihrem Übergang zum Rohrboden zylindrisch sein.

b) Die Schale muß zylindrisch und von konstanter Wanddicke und konstantem Durchmesser.
Für Konfigurationen a, b und c muß der Mantel im Anschluß an den Rohrboden eine konstante Dicke es über
eine Länge ls von

l s  1,4 Ds  es   es (13.6.2-8)

aufweisen. Die effektiven Schalenlänge (l1) im Anschluß an den Rohrboden ist wie in Bild 13.5.9-1 dargestellt
zu messen. Schweißnähte sind innerhalb dieser Längen erlaubt. Sofern der Mantel einen Ausschnitt in
Rohrbodennähe aufweist, siehe Abschnitt 9.7.2.1.

13.6.2.4 Vorkammer

a) Die Vorkammer muss an ihrem Übergang zum Rohrboden zylindrisch sein.

b) Die Durchmesser Ds, Gs sowie Dc, Gc von Schale und Vorkammer müssen so sein, dass:bei Konfiguration a:

0,9 Ds  Dc  11
, Ds (13.6.2-9)

 für Konfigurationen b und c:

0,9 Ds  Gc  1,2 Gs (13.6.2-10)

 für Konfiguration d:

0,9 Gs  Gc  1,1 Gs (13.6.2-11)

 für Konfigurationen e und f:

0,9 Gs  Dc  1,1 Gs (13.6.2-12)

244
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c) Im Fall einer integralen Verbindung (Konfigurationen a, e, f) muß der Mantel anschließend an den Rohrboden
eine konstante Dicke ec über eine Länge ls von mindestens

l c  1,4 Dc  ec   ec
(13.6.2-13)

aufweisen. Die effektive Schalenlänge im Anschluß an den Rohrboden sind wie in 13.5.2.3a) beschrieben, zu
messen. Schweißnähte sind innerhalb dieser Längen erlaubt. Sofern der Mantel einen Ausschnitt in
Rohrbodennähe aufweist, siehe Abschnitt 9.7.2.1.

13.6.2.5 Belastung

Rohrseitiger Druck Pt und schalenseitiger Druck Ps werden in jedem Kreis als gleichförmig angenommen.

Andere Belastungen wie Gewicht oder Druckabfall werden vernachlässigt.


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13.6.3 Symbole

Dc ist der Innendurchmesser der Vorkammer;

De ist der effektive Durchmesser des festen Rohrbodens nach 13.6.4-3b;

Ds ist der Innendurchmesser der Schale;

Do ist der effektive Durchmesser der äußeren Rohrbegrenzung nach Gleichung (13.7.5-1);

D* ist die äquivalente Biegesteifigkeit des festen Rohrbodens nach Gleichung (13.7.9-1);

dt ist der Nennaußendurchmesser der Rohre (siehe Bild 13.7.3-3);

E ist das E-Modul des Rohrbodenwerkstoffs bei Auslegungstemperatur;

Ec ist das E-Modul des Vorkammerwerkstoffs bei Auslegungstemperatur;

Es ist das E-Modul des Schalenwerkstoffs bei Auslegungstemperatur;

Et ist das E-Modul des Rohrwerkstoffs bei Auslegungstemperatur;

E* ist das effektive E-Modul des Rohrbodens bei Auslegungstemperatur (siehe 13.7)

e ist die Dicke des festen Rohrbodens (siehe Bild 13.7.3-3);

ec ist die Dicke der Vorkammer;

es ist die Dicke der Schale;

et ist die Nennwanddicke der Rohre (siehe Bild 13.7.3-3);

Fi ist ein Beiwert aus den Kurven für X bei unterschiedlichen Z-Werten (siehe Bilder 13.5.6-1 und
13.5.6-2);

Fm ist ein Beiwert aus Gleichung (13.6.5-2);

Fq ist der Beiwert aus den Kurven für X bei unterschiedlichen Z-Werten (siehe Bilder 13.5.4-1 und
13.5.4-2);

245
DIN EN 13445-3:2018-12
EN 13445-3:2014 (D)
Ausgabe 5 (2018-07)

f ist die Nennauslegungsspannung des Rohrbodenwerkstoffs bei Auslegungstemperatur;

fc ist die Nennauslegungsspannung des Vorkammerwerkstoffs bei Auslegungstemperatur;

fs ist die Nennauslegungsspannung des Schalenwerkstoffs bei Auslegungstemperatur;

ft ist die Nennauslegungsspannung des Rohrwerkstoffs bei Auslegungstemperatur;

Gc ist der Durchmesser der Dichtlastreaktionsvorkammer (siehe Abschnitt 11);

Gs ist der Durchmesser der Dichtlastreaktionsschale (siehe Abschnitt 11);

H ist der Beiwert aus den Kurven für X bei unterschiedlichen Z-Werten (siehe Bilder 13.5.5-1 und
13.5.5-2);

hg ist die effektive Tiefe der rohrseitigen Trennwandnut (siehe 13.7);


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Kt ist die Axialsteifigkeit des Rohrs nach Gleichung (13.6.4-7);

Kw ist das Modul einer dem Rohrbündel äquivalenten elastischen Bettung nach Gleichung (13.6.4-8);

kc ist das erforderliche Randmoment pro Längeneinheit um den Vorkammerrand um den Einheitswinkel
zu verdrehen nach Gleichung (13.6.4-11);

ks ist das erforderliche Randmoment pro Längeneinheit um den Mantelrand um den Einheitswinkel zu
verdrehen nach Gleichung (13.6.4-10);

L ist die Rohrlänge zwischen den Innenflächen der Rohrböden Gleichung (13.6.4-4);

Lt ist die Rohrlänge zwischen den Außenflächen der Rohrböden;

Nt ist die Rohranzahl;

Pe ist der effektiv auf den Rohrboden wirkende Druck nach den Gleichungen (13.6.4-13 und 13.6.4-14);

Ps ist der schalenseitige Berechnungsdruck. Bei einem Unterdruck wird dieser als negativ betrachtet;

Pt ist der rohrseitige Berechnungsdruck. Bei einem Unterdruck wird dieser als negativ betrachtet;

X ist der Steifigkeitsbeiwert Rohrbündel/Rohrboden nach Gleichung (13.6.4-9);

xs ist der schalenseitiger Rohrboden-Bohrbeiwert nach Gleichung (13.6.4-5);

xt ist der rohrseitige Rohrboden-Bohrbeiwert nach Gleichung (13.6.4-6);

Z ist der durch Schale und Vorkammer verursachte Kantenrückhaltebeiwert nach Gleichung (13.6.4-
12);

µ ist der Grund- Rohrlochsteg-Verschwächungsbeiwert des Rohrbodens (siehe 13.7);

246
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µ* ist der effektive Rohrlochsteg-Verschwächungsbeiwert des Rohrbodens (siehe 13.7);

c ist die Poissonsche Konstante des Vorkammerwerkstoffs;

s ist die Poissonsche Konstante des Schalenwerkstoffs;

t ist die Poissonsche Konstante des Rohrwerkstoffs;

* ist die effektive Poissonsche Konstante des Rohrbodens (siehe 13.7);

 ist die berechnete Spannung in einem Bauteil;

ist die berechnete Schubspannung in einem Bauteil.

Indexe:
b für Krümmung;
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c für Kanal;

eq für Verhältnis;

m für Membran;

p für Peripherie;

s für Schale;

t für Rohre;

Für den Rohrboden wurde kein Index verwendet.

13.6.4 Auslegungsüberlegungen

13.6.4.1 Lastzustände

Die zu betrachtenden Lastzustände müssen die normalen Betriebszustände, Anfahr- und Abfahrzustände,
außergewöhnlichen Betriebszustände und Druckprüfzustände umfassen, die Einfluss auf die Auslegung der
wichtigsten Bauteile des Wärmeaustauschers haben (d.h. Rohrböden, Rohre, Schale, Vorkammer).

Für jeden dieser Lastzustände müssen folgende Belastungsfälle berücksichtigt werden, um den in den
Auslegungsformeln zu verwendenden effektiven Druck Auslegungsdruck Pe (siehe 13.6.4.4) zu bestimmen:

 Belastungsfall 1 - Nur rohrseitiger Druck Pt Ps  0 ;

 Belastungsfall 2 - Nur schalenseitiger Druck Ps Pt  0 ;

 Belastungsfall 3 - Gleichzeitig rohrseitiger Druck Pt und schalenseitiger Druck Ps.

Dieser Belastungsfall ist stets bei Unterdruck auf einer Seite zu betrachten.

Können die Belastungsfälle 1 und 2 im Normalbetrieb nicht auftreten, kann für die Auslegung ausschließlich
Belastungsfall 3 zugrunde gelegt werden.

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Ausgabe 5 (2018-07)

13.6.4.2 Auslegungsbedingungen

a) Die Berechnung erfolgt für den korrodierten Zustand. Hiervon ausgenommen sind Rohre, bei denen der
Nennaußendurchmesser dt und die Nenndicke et verwendet werden;

b) Die Berechnungen erfolgen für feste Rohrböden. Bewegliche Rohrböden haben dieselbe Dicke wie feste
Rohrböden;

c) Da es sich bei der Berechnung um ein iteratives Verfahren handelt, muss ein Wert für die Dicke e des festen
Rohrbodens angenommen werden, um die maximalen Spannungen in den Rohrböden und Rohren berechnen
und mit den höchstzulässigen Berechnungsspannungen vergleichen zu können. Es wird empfohlen, einen
Ausgangswert für die Rohrbodendicke anzunehmen, der nicht geringer ist, als in folgender Formel angegeben:

Do
e Pe
4  0,8 f 
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Zwei Fälle sind möglich:

 Wenn die berechnete Spannung im Bauteil unterhalb des zulässigen Berechnungsspannung liegt, ist die
Berechnung iterativ so lange mit niedrigeren Dickenwerten für das Bauteil zu wiederholen, bis die
berechnete Spannung gleich der zulässigen Berechnungsspannung ist und auf diese Weise die
erforderliche Mindestdicke ermittelt ist.;

 Wenn die berechnete Spannung im Bauteil die zulässige Berechnungsspannung überschreitet, muss die
Berechnung mit höheren Dickenwerten (oder geänderten anderen Parametern) wiederholt werden, bis die
berechnete Spannung kleiner oder gleich der zulässigen Berechnungsspannung ist.

ANMERKUNG Der Konstrukteur muss sich darüber im klaren sein, dass er durch Erhöhen oder Vermindern der Dicke eines
Bauteils nicht nur die Spannungen in diesem Bauteil ändert, sondern auch die in anderen Bauteilen.

13.6.4.3 Ermittlung der Zwischenwerte

a) Effektive Elastizitätskonstanten des Rohrbodens. Berechnung nach 13.7:

 den Durchmesser der äußeren Rohrbegrenzung, Do

 den Grund- Rohrlochsteg-Verschwächungsbeiwert, µ

 den effektiven Rohrlochsteg-Verschwächungsbeiwert, µ*

 die effektive Elastizitätskonstante, E*

 die Poissonsche Konstante, *.

Die Werte für µ*, E*, * werden für die angenommene Rohrbodendicke e ermittelt.

b) Effektiver Rohrbodendurchmesser:

 Für Konfiguration a:

D s  Dc
De  (13.6.4-1)
2

 Für Konfigurationen b und c:

D s  Gc
De  (13.6.4-2)
2

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 Für Konfiguration d:

Gs  Gc
De  (13.6.4-3)
2

Dc  G s
 Für Konfigurationen e und f: De 
2

c) Effektive Rohrlänge:

L  Lt  2 e (13.6.4-4)

d) Rohrboden-Bohrbeiwerte:

2
d 
x s  1  N t   t  (13.6.4-5)
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 De 

2
 d  2 et 
x t  1  N t   t 
 (13.6.4-6)
 De 

e) Axialsteifigkeit

 e t  d t  e t   E t
Kt  (13.6.4-7)
L

8 Nt  K t
Kw  (13.6.4-8)
 D e2

f) Steifigkeitsverhältnis Rohrbündel/Rohrboden:

0,25
K  De
X   w*   (13.6.4-9)
D  2

g) Biegesteifigkeit

 Für die Schale:

 Konfigurationen a, b, c:
2 Es  e s 
2,5
ks  (13.6.4-10)
  
0,75
  Ds  e s 
0,5
12 1   s2

- Konfigurationen d, e, f:

ks = 0

 Für die Vorkammer:

 Konfigurationen a, e, f:
2 Ec  e c 
2,5
kc  (13.6.4-11)
  
0,75
  Dc  e c 
0,5
12 1   c2

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 Konfigurationen b, c, d:

kc  0

h) Durch Schale und Vorkammer verursachter Rohrboden-Kantenrückhaltefaktor:

ks  kc
Z  (13.6.4-12)
 
0,75
K w  0,25
 D*

ANMERKUNG für geringe Werte von Z (nahe 0): Rohrboden wird im wesentlichen unterstützt;
für hohe Werte von Z (über 5): Rohrboden wird im wesentlichen geklemmt.
13.6.4.4 Effektiver Druck Pe

Der effektive Druck Pe , verursacht durch die Drücke Pt und Ps , die auf den festen Rohrboden wirken, wird
angegeben durch:
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 für eingetauchte Schwimmkopf-Wärmeaustauscher:

Pe  Ps  Pt (13.6.4-13)

 Für außen abgedichtete Schwimmkopf-Wärmeaustauscher:

Pe  Pt (13.6.4-14)

13.6.5 Auslegung des Rohrbodens

13.6.5.1 Biegespannung

a) Die maximale radiale Biegespannung im Rohrboden wird wie folgt berechnet:

2
 1,5 Fm   De 
    Pe (13.6.5-1)
  *   e  h' 
   g

1
Fm  (13.6.5-2)
6H

HINWEIS: Die Mindest-Biegespannung im Rohrboden erreicht man, wenn der Wert für Z 0,52 beträgt.

b) Bei keinem der betrachteten Belastungsfälle darf die Biegespannung  des Rohrbodens folgende Werte
überschreiten:

 2 f bei den Konfigurationen mit festem Rohrboden a, c, d, f in Verbindung mit den Konfigurationen mit
beweglichem Rohrboden A bzw. C (bei denen weder der feste noch der bewegliche Rohrboden als
Flansch ausgeführt ist):

 2f (13.6.5-3)

 1,5 f bei anderen Konfigurationen (bei denen entweder der feste oder der bewegliche Rohrboden als
Flansch ausgeführt ist):

  15
, f (13.6.5-4)

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Ausgabe 5 (2018-07)

Die Dicke des Flanschs ist zu berechnen:

 nach 13.10, wenn die Dichtung verengt ist;

 13.11, wenn die Dichtung vollflächig ist.

13.6.5.2 Schubspannung

a) Die maximale Schubspannung im Rohrboden wird wie folgt berechnet:

 1  D 
      o   Pe (13.6.5-5)
 4    e 

b) Bei keinem der betrachteten Belastungsfälle darf die Schubspannung  den Wert von 0,8 f überschreiten.

  0,8 f (13.6.5-6)
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13.6.6 Auslegung der Rohre

13.6.6.1 Axiale Membranspannung

a) Die maximale axiale Membranspannung in den Rohren wird wie folgt berechnet:

 Für die äußere Rohrreihe gilt:

 t,o 
1
xt  xs
 Ps  x s  Pt  x t   Pe  Fq  (13.6.6-1)

 Für die inneren Rohrreihen gilt:

1
 t,i   Ps  x s  Pt  x t   Pe  Fi  (13.6.6-2)
xt  xs

b) In keinem der betrachteten Belastungsfälle darf der Absolutwert dieser Spannungen die höchstzulässige
Berechnungsspannung der Verbindung von Rohren und Rohrboden ft,j überschreiten, die in 13.8 festgelegt ist.

 t,o  f t,j (13.6.6-3)

 t,i  f t,j (13.6.6-4)

c) In keinem der Belastungsfälle, in denen t,o oder t,i negativ ist, darf der Absolutwert dieser Spannungen die
höchstzulässige Knickspannung ft,bk der Rohre überschreiten, die in 13.9 festgelegt ist.

 t,o  f t,bk (13.6.6-5)

 t,i  f t,bk (13.6.6-6)

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Ausgabe 5 (2018-07)

13.6.6.2 Vergleichsspannung

a) Die maximale Vergleichsspannung in den Rohren wird wie folgt berechnet:


 t,eq  max  t,i   t, ;  t,i   t,r ;  t,   t,r ;  t,o   t, ;  t,o   t,r  (13.6.6-7)

Dabei ist:

 t, die mittlere Umfangsspannung in den Rohren:

Pt d t  2 e t   Ps  d t
 t,  (13.6.6-8)
2 et

 t,r die mittlere radiale Spannung in den Rohren:


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Pt  Ps
 t,r   (13.6.6-9)
2

b) In keinem der betrachteten Belastungsfälle darf die Vergleichsspannung t,eq den Wert ft übersteigen.

 t,eq  f t (13.6.6-10)

13.6.7 Auslegung der Schale an der Verbindung zum festen Rohrboden

Dieser Unterabschnitt gilt nur dann, wenn die Schale mit dem festen Rohrboden verschweißt ist (Konfigurationen
a, b, c).

13.6.7.1 Axiale Membranspannung

Die axiale Membranspannung in der Schale wird wie folgt berechnet:

D s2
 s,m   Pt  Pe  (13.6.7-1)
4 e s D s  e s 

13.6.7.2 Axiale Biegespannung

Die maximale axiale Biegespannung in der Schale an der Verbindung mit dem festen Rohrboden wird wie folgt
berechnet:

2
ks 1  D 
 s,b     e   Pe
 (13.6.7-2)
k s  k c I1  2 es 

mit:

 2   1  *  
I1  H     Fq,     1    (13.6.7-3)
  X  Z   X  Z  

und dabei sind H und Fq,  die Werte für die Beiwerte H und Fq für Z   (siehe Bilder 13.5.5-1 und 13.5.4-1).

13.6.7.3 Vergleichsspannung

a) Die maximale Vergleichsspannung in der Schale an der Verbindung mit dem festen Rohrboden wird wie folgt
berechnet:
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EN 13445-3:2014 (D)
Ausgabe 5 (2018-07)


 s,eq  max  s,m   s,b  Ps ;  s,m   s,b  (13.6.7-4)

b) Bei keinem der Belastungsfälle im Normalbetrieb darf s,eq den Wert von 3 fs überschreiten:

 s,eq  3 f s (13.6.7-5)

13.6.8 Auslegung der Vorkammer an der Verbindung zum festen Rohrboden

Dieser Unterabschnitt gilt nur dann, wenn die Vorkammer mit dem festen Rohrboden verschweißt ist
(Konfigurationen a, e, f).

13.6.8.1 Axiale Membranspannung

Die axiale Membranspannung in der Vorkammer wird wie folgt berechnet:


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Dc2
 c,m   Pt (13.6.8-1)
4 e c  Dc  e c 

13.6.8.2 Axiale Biegespannung

Die maximale axiale Biegespannung in der Vorkammer an der Verbindung mit dem festen Rohrboden wird wie
folgt berechnet:

2
kc 1  D 
 c,b     e  Pe (13.6.8-2)
k s  k c I1 
 2 ec 

mit:

 2   1  *  
I1  H     Fq,     1    (13.6.8-3)
  X  Z   X  Z  

dabei sind H und Fq,  die Werte für die Beiwerte H und Fq für Z   (siehe Bilder 13.5.5-1 und 13.5.4-1).

13.6.8.3 Vergleichsspannung

a) Die maximale Vergleichsspannung in der Vorkammer an der Verbindung mit dem festen Rohrboden wird wie
folgt berechnet:


 c,eq  max  c,m   c,b  Pt ;  c,m   c,b  (13.6.8-4)

b) Bei keinem der Belastungsfälle im Normalbetrieb darf  c,eq,1 den Wert von 3 fc überschreiten:

 c,eq  3 f c (13.6.8-5)

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13.6.9 Konfigurationen mit vollflächiger Dichtung

13.6.9.1 Zweck

Dieser Unterabschnitt gilt nur für die folgenden Konfigurationen, bei denen der verschweißte Rohrboden zur Schale
und/oder zur Vorkammer mit einer vollflächigen Dichtung abgedichtet ist (siehe Bild 13.6.9-1):

 Konfiguration b‘ : Rohrboden mit der Schale verschweißt, und zur Vorkammer abgedichtet;

 Konfiguration d‘ : Rohrboden zu Schale und Vorkammer abgedichtet, nicht als Flansch ausgeführt;

 Konfiguration e‘ : Rohrboden zur Schale abgedichtet und zur Vorkammer verschweißt.


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Konfiguration b' Konfiguration d' Konfiguration e'

Bild 13.6.9-1  Rohrboden mit vollflächiger Dichtung


(Konfigurationen b', d', e')

13.6.9.2 Anwendungsbedingungen

Die in 13.6.2 angegebenen Anwendungsbedingungen gelten unter der Voraussetzung, dass die abgedichtete
Schale und/oder Vorkammer mit dem Rohrboden verschweißt ist.

13.6.9.3 Auslegungsregel

Die Auslegung erfolgt nach 13.6.3 bis 13.6.8 mit folgenden Änderungen in 13.6.4.3g:

a) Die Schale gilt, wenn sie zum festen Rohrboden abgedichtet ist (Konfigurationen d’, e’), als mit dem
Rohrboden verschweißt, wobei für k s folgendes eingesetzt wird:

1 2 E s  e s2,5
ks  (13.6.9-1)
  s 
2 12 1   2 0,75 D  e 0,5
s s

b) Die Vorkammer gilt, wenn sie zum festen Rohrboden abgedichtet ist (Konfigurationen b’, d’), als mit dem
Rohrboden verschweißt, wobei für kc folgendes eingesetzt wird:

1 2 E c  e c2,5
kc  (13.6.9-2)
  c 
2 12 1   2 0,75 D  e 0,5
c c

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13.6.10 Innen abgedichteter Schwimmkopf-Wärmeaustauscher

13.6.10.1 Zweck

Dieser Unterabschnitt enthält Regeln für die Auslegung von innen abgedichteten Schwimmkopf-
Wärmeaustauschern (siehe Bild 13.6.1-1). Wärmeaustauscher dieser Bauart haben zwei Rohböden:

 einen mit Schale und Vorkammer verbundenen festen Rohrboden (Konfigurationen a, b, c, d, e, f – siehe
Bild 13.6.1-2);

 einen innen abgedichteten beweglichen Rohrboden (siehe Bild 13.6.1-1).

13.6.10.2 Anwendungsbedingungen

 Die Rohrböden müssen den Bedingungen von 13.6.2.1a, d, e und f entsprechen;


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 Die Rohre müssen den Bedingungen von 13.6.2.2 entsprechen;

 Die Schale muss den Bedingungen von 13.6.2.3a entsprechen;

 Die Vorkammer muss den Bedingungen von 13.6.2.4a entsprechen;

 Die Belastungen müssen den Bedingungen von 13.6.2.5 entsprechen.

13.6.10.3 Auslegung des Rohrbodens

Der feste Rohrboden muss eine Berechnungswanddicke ea besitzen, die die durch Anwendung von Bedingung
13.6.2.1e ermittelt wird, unabhängig davon, ob die Rohre in den Rohrboden übergehen oder nicht.

13.6.10.4 Auslegung der Rohre

Die Rohre sind nach 13.6.6 auszulegen, wobei 13.6.6.1 a) gilt:

Ps  x s  Pt  x t
 t,o   t,i  (13.6.10-1)
x t  xs

13.7 Eigenschaften von Rohrböden

13.7.1 Zweck

Dieser Abschnitt enthält Regeln für die Ermittlung der effektiven Tiefe der rohrseitigen Trennwandnut, der
Rohrlochsteg-Verschwächungswerte und der effektiven Elastizitätskonstanten von Rohrböden.

13.6.5 Anwendungsbedingungen

a) Rohrböden müssen eben, kreisrund, von konstanter Dicke sein;

b) Die Rohrböden müssen auf einer kreisförmigen Fläche mit dem Durchmesser Do gleichmäßig berohrt sein
(siehe Bild 13.7.3-1), und zwar mit gleichseitig dreieckiger oder rechteckiger Rohranordnung (siehe Bild
13.7.3-4);

c) Unberohrte diametrische Reihen für Trennwände sind zulässig, wenn der Abstand UL zwischen zwei
benachbarten Rohrreihen (siehe Bild 13.7.3-1) kleiner ist als:

UL  4 p (13.7.2-1)

255
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13.7.3 Symbole

ct ist der rohrseitige Korrosionszuschlag;

Do ist der effektive Durchmesser der äußeren Rohrbegrenzung (siehe Bild 13.7.3-1) nach Gleichung (13.7.5-1);

D* ist die effektive Biegesteifigkeit des Rohrbodens bei Auslegungstemperatur nach Gleichung (13.7.9-1);

dt ist der Nennaußendurchmesser der Rohre (siehe Bild 13.7.3-3);

d* ist der effektive Rohrlochdurchmesser nach Gleichung (13.7.7-2);

E ist das Elastizitätsmodul des Rohrbodenwerkstoffs bei Auslegungstemperatur;

Et ist das Elastizitätsmodul des Rohrwerkstoffs bei Auslegungstemperatur;


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E* ist das effektive E-Modul des Rohrbodens bei Auslegungstemperatur (siehe Bilder 13.7.8-1 und 13.7.8-2);

e ist die Rohrbodendicke (siehe Bild 13.7.3-3);

et ist die Nennwanddicke der Rohre (siehe Bild 13.7.3-3);

f ist die Berechnungsnennspannung des Rohrbodenwerkstoffs bei Auslegungstemperatur;

ft ist die Berechnungsnennspannung des Rohrwerkstoffs bei Auslegungstemperatur;

hg ist die effektive Tiefe der rohrseitigen Trennwandnut (siehe Bild 13.7.3-2);

hg' ist die effektive Tiefe der rohrseitigen Trennwandnut nach Gleichung (13.7.5-2);

l t,x  
ist die Rohreinwalzlänge im Rohrboden 0  l t,x  e , (siehe Bild 13.7.3-3);

p ist die Rohrteilung;

p* ist die effektive Rohrteilung nach Gleichung (13.7.7-4);

ro ist der Radius der äußersten Rohrlochmitte (siehe Bild 13.7.3-1);

S ist die gesamte Fläche nicht-berohrter Gassen (siehe Bild 13.7.3-5);

UL ist der größte Mitte/Mitte-Abstand zwischen benachbarten Rohrreihen (siehe Bild 13.7.3-1);

 ist der Grund- Rohrlochsteg-Verschwächungsbeiwert des Rohrbodens für die Schubspannung nach
Gleichung (13.7.6-1);

* ist der effektive Rohrlochsteg-Verschwächungsbeiwert des Rohrbodens für die Biegespannung nach
Gleichung (13.7.7-1);

* ist die effektive Poissonsche Konstante für den Rohrboden, (siehe Bilder 13.7.8-1 und 2);

 ist das Tiefenverhältnis der Rohreinwalzlänge zur Rohrbodendicke 0    1 nach Gleichung (13.7.7-3).

256
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EN 13445-3:2014 (D)
Ausgabe 5 (2018-07)

13.7.4 Auslegungsüberlegungen

a) Die Werte für  *  E * /E und  * sind für die angenommene Dicke e des Rohrbodens und für den
entsprechenden Wert von  zu bestimmen, was als Konstante gewählt werden kann, bzw. aus e und l t,x zu
berechnen.

b) Die vorliegenden Regeln gelten für die normale Schweißnaht Rohr/Rohboden. Andere Verbindungen siehe
13.12.
Do
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UL p
ro hg
e

Bild 13.7.3-1  Rohrfeldmaße des Rohrbodens Bild 13.7.3-2  Definition von hg

l t, x
e

et
dt

Bild 13.7.3-3  Definition von l t,x

257
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EN 13445-3:2014 (D)
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p
p

p
p

a) Dreieckige Rohrteilung b) Rechteckige Rohrteilung

Bild 13.7.3-4  Rohrteilung


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UL

UL

ro ro
S UL S

UL

Bild 13.7.3-5  Bestimmen der Fläche S

13.7.5 Berechnung der effektiven Maße von Rohrböden

c) Der Durchmesser des berohrten Rohrbodenbereichs ergibt sich aus:

D o  2 ro  d t (13.7.5-1)

b) Die effektive Tiefe der rohrseitigen Trennwandnut ergibt sich aus:

 
hg'  max hg  c t ; 0,0   (13.7.5-2)

13.7.6 Berechnung des grundlegenden Rohrlochsteg-Verschwächungsbeiwerts  für


Schubbeanspruchung

Der bei der Berechnung der Schubbeanspruchung zu verwendende grundlegende Rohrlochsteg-


Verschwächungsbeiwert des Rohrbodens wird wie folgt berechnet:

p  dt
  (13.7.6-1)
p

13.7.7 Berechnung des effektiven Rohrlochsteg-Verschwächungsbeiwerts µ* für Biegebeanspruchung

Der bei der Berechnung der Biegebeanspruchung zu verwendende effektive Rohrlochsteg-


Verschwächungsbeiwert des Rohrbodens wird wie folgt berechnet:

258
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p*  d *
*  (13.7.7-1)
p*

Dabei gilt:

 Der effektive Rohrlochdurchmesser d* wird angegeben durch:

   Et  f   
d *  max 

d t  2 e t  
E
 t    ;
f
d t  2 et  

(13.7.7-2)
 

wobei:

l t,x
  (13.7.7-3)
e
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ANMERKUNG
 kann - entweder als Konstante gewählt;
- oder aus den Werten e und l t,x berechnet werden.

 Die effektive Rohrteilung p * wird angegeben als:

p
p*  (13.7.7-4)
min S  ; 4Do p 
1 4
 Do2

Gibt es keine unberohrte diametrale Rohrgasse, (S = 0), so ist:

p*  p

Gibt es nur eine unberohrte diametrale Rohrgasse mit der Breite U L (siehe Bild 13.7.3-1):

p
p*  (13.7.7-5)
4 UL
1
 Do

13.7.8 Berechnung der effektiven Elastizitätskonstanten E * und  *

Die effektiven Elastizitätskonstanten E* und * des Rohrbodens werden als Funktion des effektiven Rohrlochsteg-
Verschwächungsbeiwerts * für verschiedene Werte des Verhältnisses e/p wie folgt ermittelt:

 für eine gleichseitig dreieckige Rohranordnung nach Bild 13.7.8-1 a) bzw. b) ;

 für eine rechteckige Rohranordnung nach Bild 13.7.8-2 a) bzw. b).

Die zu verwendende Dicke e ist die in der entsprechenden Regel angenommene Rohrbodendicke.

13.7.9 Berechnung der effektiven Biegesteifigkeit des Rohrbodens D *

Die effektive Biegesteifigkeit des Rohrbodens wird wie folgt berechnet:

E*  e3
D*  (13.7.9-1)

12 1   *2 

259
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a) E * / E (Gleichseitig dreieckige Rohranordnung) b)  * (Gleichseitig dreieckige Rohranordnung)

Es können auch die nachstehenden polynomen Gleichungen verwendet werden.

ANMERKUNG — Diese Beiwerte gelten nur gültig für den Bereich 0,1   *  0,6 .
— Für Werte von e/p unter 0,1 stets e/p = 0,1 verwenden.
— Für Werte von e/p über 2,0 stets e/p = 2,0 verwenden.

a) Gleichseitig dreieckige Rohranordnung E * / E   0   1  *   2  *2   3  *3   4  *4


e / p 0 1 2 3 4
0.10 0.0353 1.2502 -0.0491 0.3604 -0.6100
0.25 0.0135 0.9910 1.0080 -1.0498 0.0184
0.50 0.0054 0.5279 3.0461 -4.3657 1.9435
2.00 -0.0029 0.2126 3.9906 -6.1730 3.4307

b) Gleichseitig dreieckige Rohranordnung    0   1  *   2  *2   3  *3   4  *4


e/p 0 1 2 3 4
0.10 -0.0958 0.6209 -0.8683 2.1099 -1.6831
0.15 0.8897 -9.0855 36.1435 -59.5425 35.8223
0.25 0.7439 -4.4989 12.5779 -14.2092 5.7822
0.50 0.9100 -4.8901 12.4325 -12.7039 4.4298
1.00 0.9923 -4.8759 12.3572 -13.7214 5.7629
2.00 0.9966 -4.1978 9.0478 -7.9955 2.2398

Bild 13.7.8-1  Kurven zur Ermittlung von E * / E und  * (gleichseitig dreieckige Rohranordnung)

260
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a) E * / E (Rechteckige Rohranordnung) b)  * (Rechteckige Rohranordnung)

Es können auch die nachstehenden polynomen Gleichungen verwendet werden.

ANMERKUNG: — Diese Beiwerte gelten nur gültig für den Bereich 0,1   *  0,6 .
— Für Werte von e/p unter 0,1 stets e/p = 0,1 verwenden.
— Für Werte von e/p über 2,0 stets e/p = 2,0 verwenden

a) Rechteckige Rohranordnung E * / E   0   1  *   2  *2   3  *3   4  *4
e / p 0 1 2 3 4
0.10 0.0676 1.5756 -1.2119 1.7715 -1.2628
0.25 0.0250 1.9251 -3.5230 6.9830 -5.0017
0.50 0.0394 1.3024 -1.1041 2.8714 -2.3994
2.00 0.0372 1.0314 -0.6402 2.6201 -2.1929

b) Rechteckige Rohranordnung    0   1  *   2  *2   3  *3   4  *4
e/p 0 1 2 3 4
0.10 -0.0791 0.6008 -0.3468 0.4858 -0.3606
0.15 0.3345 -2.8420 10.9709 -15.8994 8.3516
0.25 0.4296 -2.6350 8.6864 -11.5227 5.8544
0.50 0.3636 -0.8057 2.0463 -2.2902 1.1862
1.00 0.3527 -0.2842 0.4354 -0.0901 -0.1590
2.00 0.3341 0.1260 -0.6920 0.6877 -0.0600

*
Bild 13.7.8-2  Kurven zur Ermittlung von E / E und  (rechteckige Rohranordnung)
*

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13.8 Höchstzulässige Berechnungsspannung an der Verbindung zwischen Rohr und Rohrboden

13.8.1 Zweck

Dieser Abschnitt enthält Regeln zur Bestimmung der höchstzulässigen Berechnungsspannung an der Verbindung
zwischen Rohr und Rohrboden.

13.8.2 Symbole

at ist die Schweißnahthöhe

dt ist die Nennaußendurchmesser der Rohre (siehe Bild 13.7.3-3)

et ist die Nennrohrwanddicke (siehe Bild 13.7.3-3)

f ist die Berechnungsspannung für Rohrbodenwerkstoff bei Auslegungstemperatur


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ft ist die Berechnungsspannung für Rohrwerkstoff bei Auslegungstemperatur

l t,x  
ist die Rohreinwalzlänge im Rohrboden 0  l t,x  e , (siehe Bild 13.7.3-3);

fmin ist die Mindestberechnungsspannung von Rohrboden- und Rohrwerkstoff

fmin  min f ; f t  (13.8.2-1)

13.8.3 Berechnung der höchstzulässigen Berechnungsspannung an der Verbindung zwischen Rohr und
Rohrboden

Die höchstzulässige Berechnungsspannung an der Verbindung zwischen Rohr und Rohrboden f t,j wird wie folgt
berechnet:

a) Für eingeschweißte Rohre:

 a  
f t,j  min  fmin  t  ; f t   (13.8.3-1)
  et  

b) Für eingewalzte Rohre:

 glatt, ohne Rille:

  l t,x  
f t,j  0,5 fmin  min    ; 16
,  (13.8.3-2)
  d t  

 mit einer Rille:

f t,j  0,6 fmin (13.8.3-3)

 mit zwei oder mehr Rillen:

f t,j  0,8 fmin (13.8.3-4)

Diese Formeln können auch angewandt werden, falls am Ende der Walzverbindung eine Schweiβnaht zur
Abdichtung ausgeführt wird, unter der Vorraussetzung, dass die Schweiβnaht für die Walzverbindung nicht
schädlich ist.

262
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c) Die Werte von ft,j können bis zum Wert von ft, erhöht werden, falls das Verfahren zur Verbindung der Rohre mit
der Rohplatte allgemein anerkannt ist und durch Rohrausziehversuche geprüft wurde.

13.9 Höchstzulässige Knickspannung der Rohre

13.9.1 Zweck

Dieser Abschnitt enthält Regeln für die Ermittlung der höchstzulässigen Längsknickspannung in Rohren von
Wärmeaustauschern, bei denen ein Rohrbodenpaar durch ein Bündel gerader Rohre verbunden ist. Zielsetzung ist
dabei, die Grenzbedingungen für das Versagen der Rohre durch elastisches Einbeulen und Knicken unter
Einwirkung einer axialen Druckkraft und der Drücke Pt und Ps zu erfassen.

13.9.2 Zusätzliche Symbole

b0 Rohrfehlerbeiwert
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dt Außenrohrnenndurchmesser (siehe Bild 13.7.3-3);

Et Elastizität des Rohrmaterials bei Auslegungstemperatur;

et Rohrwandnenndicke (siehe Bild 13.7.3-3);

f t,bk Höchstzulässige Knickspannung der Rohre

l t,bk Knicklänge der Rohre

Ps Schalenseitiger Berechnungsdruck. Bei einem Vakuum ist dieser als negativ zu definieren;

Pt Rohrseitiger Berechnungsdruck. Bei einem Vakuum ist dieser als negativ zu definieren;

Rp 0,2/T Dehngrenze des Rohrwerkstoffs bei Auslegungstemperatur

x Sicherheitsbeiwert gegen Knicken der Rohre

 t,cr Kritische Eulersche Knickspannung für Rohre

 t,p Faktor zur Berücksichtigung der Druckwirkung auf die Rohre

Die Symbole l1, l '1 , l 2, l '2 und l3 sind in Bild 13.9.3-1 definiert.

13.9.3 Berechnung der höchstzulässigen Knickspannung

a) Die Knicklänge der Rohre l t,bk wird wie folgt berechnet:


 wenn einige Rohre nicht durch ein Leitblech gestützt sind:

l t,bk  0,5 L (13.9.3-1)

 wenn sämtliche Rohre durch mindestens ein Leitblech gestützt sind (siehe Bild 13.9.3-1):

l t,bk  min  0,5L ; max  0,7 l  ;


1 0,7 l '1  ; 0,7 l 2  ; 0,7 l ' 2  ; l 3    (13.9.3-2)

263
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b) Folgende Berechnungen sind durchzuführen:


 t,cr   t,cr 
b0  0,206 1  0,2 (13.9.3-3)
Rp0,2/T  Rp 0,2/T 
 

x = 1,1 (13.9.3-4)

Ps  d t2  Pt d t  2 e t 
2
 t,p  (13.9.3-5)
d t2  d t  2 e t 
2

d t2  d t  2 e t 
2
 2  Et
 t,cr  2
 (13.9.3-6)
l t,bk 16

c) Die höchstzulässige Knickspannung der Rohre f t,bk wird wie folgt berechnet:
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 
 
 
1 Rp 0,2/T  x  t,p 
f t,bk   x  t,p   (13.9.3-7)
x 2 
  1  b0  Rp 0,2/T  x  t,p  
 1 +  
 
   t,cr 
   

Das Ergebnis für f t,bk muss positiv sein. Wird ein negatives Ergebnis erzielt, muss die Knicklänge reduziert werden,
bis für f t,bk ein positives Ergebnis erzielt wird.

264
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L L

a) Wärmeaustauscher ohne Leitblech oder mit einem Leitblech, von dem nicht alle Rohre des Rohrbündels
gestützt werden
l'1 l2
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l1 l1
l1 l1 l'1
l2 l3
l'1

l'2 l2
l'1 l'2

b) Wärmeaustauscher mit mehreren Leitblechen, von denen nicht alle Rohre des Rohrbündels gestützt werden
l1
l1
l'1 l2
l'2
l'1

l1
l2 l1
l'1 l2 l3
l'2
l'1

c) Wärmeaustauscher mit einem oder mehren Leitblechen, von denen alle Rohre des Rohrbündels gestützt
werden

Bild 13.9.3-1  Definition der Längen l1, l'1, l2, l'2 und l3

265
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13.10 Auslegung des Rohrbodenflansches mit schmaler Dichtfläche

13.10.1 Zweck

Dieser Abschnitt enthält Regeln für die Auslegung eines zum Flansch ausgebildeten Rohrbodens mit schmaler
Dichtfläche, wie in Abbildung 13.10.1-1 dargestellt. Er bezieht sich auf die Konfigurationen b, d2 (nur bei dem
Rohrboden eines U-Rohres) und e.

13.10.2 Geltungsbereich

Die Regeln gelten nur, wenn

 der Berechnungsdruck P positiv ist (d. h. Innendruck);

 die Dichtung einem der in Abschnitt 11 beschriebenen Dichtungstypen entspricht;


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 Dex  G .

a) Konfiguration b: b) Konfiguration e: c) Konfiguration d2:


Fester Rohrboden Fester Rohrboden U-Rohr-Rohrboden
mit Abdichtung zur Vorkammer mit Abdichtung zur Schale mit Abdichtung an beiden Seiten
G  Gc G  Gs G  G s or Gc
Dex  Ds,e Dex  Dc,e Dex  Do
P  Pt P  Ps P  Ps oder Pt

Bild 13.10.1-1  Zum Flansch ausgebildete Rohrböden

13.10.3 Symbole

A Außendurchmesser des Rohrbodenflansches (siehe Bild 13.10.1-1);

b Wirksame Breite der Dichtung (siehe Abschnitt 11);

C Durchmesser des Schraubenlochkreises (siehe Bild 13.10.1-1);

Dc Innendurchmesser der Vorkammer;

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Dc,e Außendurchmesser der Vorkammer an der Verbindung zum Rohrboden (normalerweise:


D c,e  D c  2 e c ) (siehe Bild 13.10.1-1);

D ex Innendurchmesser des Rohrbodenflansches nach Gleichung 13.10.4a;

Do Durchmesser des Lochbereichs am Rohrboden, (siehe Gleichung 13.7.3-1);

Ds Innendurchmesser der Schale;

Ds,e Außendurchmesser der Schale an der Verbindung zum Rohrboden (normalerweise:


D s,e  D s  2 e s ) (siehe Bild 13.10.1-1);

ea Berechnungswanddicke des Rohrbodens (siehe Bild 13.10.4-1);


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e a,p Berechnungswanddicke des Rohrbodenrandes;

ec Vorkammerdicke;

e fl Erforderliche Mindestdicke des Rohrbodenflansches;

e fl,a Berechnungswanddicke des Rohrbodenflansches (siehe Abbildung 13.10.4-1);

es Schalendicke;

f Berechnungsnennspannung des Rohrbodenwerkstoffes bei Betriebsbedingungen;

fA Berechnungsnennspannung des Rohrbodenwerkstoffes im Einbauzustand;

G Schalenseitiger oder rohrseitiger Durchmesser der wirksamen Dichtungsfläche ( G s oder G c );

Gc Durchmesser der wirksamen Dichtungsfläche in der Vorkammer ;

Gs Durchmesser der wirksamen Dichtungsfläche in der Schale;

MA Gesamtmoment am Rohrboden im Einbauzustand (siehe Gleichung 13.10.5-2);

M op Gesamtmoment am Rohrboden im Betriebszustand (siehe Gleichung (13.10.5-4);

m Dichtungsbeiwert (siehe Abschnitt 11);

P Berechnungsdruck am Rohrboden, siehe 13.10.2;

Ps schalenseitiger Berechnungsdruck. Bei einem Vakuum als negativ zu definieren;

Pt rohrseitiger Berechnungsdruck. Bei einem Vakuum als negativ zu definieren;

W Schraubenkraft im Einbauzustand (siehe Abschnitt 11);

 Poisson’sche Zahl des Rohrbodenwerkstoffs.

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13.10.4 Auslegungsgrundlagen

a) Der Innendurchmesser D ex des Rohrbodenflansches und der Auslegungsdruck P werden wie in Abbildung
13.10.1-1 berechnet;

b) Die Berechnungen sollten für jeden die Berechnung regelnden Belastungsfall einschließlich des Einbaufalls
durchgeführt werden;

c) Die Berechnungsdicke des Rohrbodenrandes, e a,p , muss mindestens gleich der Berechnungsdicke des
Rohrbodenflansches e fl,a sein (siehe Bild 13.10.4-1)

e a,p  e fl,a (13.10.4-1)

d) Berechnungen zur Konfiguration d2 sollten rohr- und schalenseitig durchgeführt werden.


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efl,a
efl,a ea
efl,a

a) Glatte Dichtfläche b) Dichtfläche mit c) Dichtfläche mit einfachem Vor-


vorspringender Dichtleiste und Rücksprung

e fl,a
e fl,a

d) Dichtfläche mit doppeltem Vor- und e) Ringnut für O-Ring-Dichtung


Rücksprung

Bild 13.10.4-1  Berechnungswanddicke des Rohrbodenflansches

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13.10.5 Erforderliche Mindestdicke des Rohrbodenflansches

a) Die erforderliche Mindestdicke für den Einbauzustand, e fl,A , wird wie folgt berechnet:

12 MA
efl,A   (13.10.5-1)
  D   fA
2

 A  1     1     ex  
  A  

Dabei ist:

C G
MA  W  (13.10.5-2)
2

b) Die erforderliche Mindestdicke für Betriebszustände, e fl,op , wird wie folgt berechnet:
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12 M op
efl,op   (13.10.5-3)
  Dex  
2
f
 A  1     1      
  A  

Dabei ist:

  D2  C  D  G2  D2   2 C  D  G C  G 
M op              2 b  G  m  
ex ex ex ex
     P (13.10.5-4)
  4  2   4  4   2  

c) Die erforderliche Mindestdicke des Rohrbodenflansches, e fl , wird wie folgt berechnet:

 
e fl  max e fl,A  ; e fl,op  (13.10.5-5)

d) Die Berechnungsdicke des Rohrbodenflansches, e fl,a , sollte mindestens e fl entsprechen:

e fl,a  e fl (13.10.5-6)

13.11 Auslegung des Rohrbodenflansches mit vollflächiger Dichtung

13.11.1 Zweck

Dieser Abschnitt enthält Regeln für die Auslegung eines zum Flansch ausgebildeten Rohrbodens mit vollflächiger
Dichtung, wie in Bild 13.11.1-1 dargestellt. Er bezieht sich auf die Konfigurationen b, d2 (nur bei dem Rohrboden
eines U-Rohres) und e’.

13.11.2 Geltungsbereich

Die Regeln gelten nur, wenn

 der Berechnungsdruck P positiv ist (d. h. Innendruck);

 die Dichtung einem der in Abschnitt 11 beschriebenen Dichtungstypen entspricht.

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a) Konfiguration b': Fester b) Konfiguration e': Fester c) Konfiguration d '2 : U-Rohr-


Rohrboden mit Abdichtung zur Rohrboden mit Abdichtung zur Rohrboden mit Abdichtung an
Vorkammer Schale beiden Seiten
G  Gc G  Gs G  G s or Gc
P  Pt P  Ps P  Ps or Pt

Bild 13.11.1-1  Zum Flansch ausgebildete Rohrböden

13.11.3 Symbole

B Innendurchmesser des Rohrbodenflansches (siehe Bild 13.11.1-1);

2 b" Wirksame Breite der Dichtung (siehe Abschnitt 11.6);

C Durchmesser des Schraubenlochkreises (siehe Bild 13.11.1-1);

db Außendurchmesser der Schraube;

dh Durchmesser der Schraubenlöcher;

ea Berechnungswanddicke des Rohrbodens;

e fl Erforderliche Mindestdicke des Rohrbodenflansches durch Gleichung (13.11.5-1);

e fl,a Erforderliche Mindestdicke des Rohrbodenflansches (siehe Bild 13.11.4-1);

f Berechnungsnennspannung des Rohrbodenwerkstoffs bei Umgebungstemperatur;

G Schalenseitiger oder rohrseitiger Durchmesser der wirksamen Dichtungsfläche ( G s oder G c );

Gc Durchmesser der wirksamen Dichtungsfläche in der Vorkammer;

Gs Durchmesser der wirksamen Dichtungsfläche in der Schale;

g1 Dicke des Ansatzes auf der Flanschrückseite (siehe Abschnitt 11.3);

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Mr Gesamtmoment am Rohrboden im Betriebszustand (siehe Gleichung 13.11.5-2);

m Dichtungsbeiwert (siehe Abschnitt 11);

n Anzahl der Schrauben;

P Berechnungsdruck am Rohrboden, siehe Abschnitt 13.11.2;

Ps Schalenseitiger Berechnungsdruck. Bei einem Vakuum als negativ zu definieren;

Pt Rohrseitiger Berechnungsdruck. Bei einem Vakuum als negativ zu definieren.

13.10.4 Berechnungen

a) Die Berechnungen sollten für jeden die Berechnung regelnden Belastungsfall durchgeführt werden.
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b) Die Berechnungsdicke des Rohrbodenrandes, e a,p , muss mindestens gleich der Berechnungsdicke des
Rohrbodenflansches e fl,a sein (siehe Bild 13.11.4-1)

e a,p  e fl,a (13.11.4-1)

c) Berechnungen zur Konfiguration d2 sollten rohr- und schalenseitig durchgeführt werden.

Bild 13.11.4-1  Berechnungswanddicke des Rohrbodenflansches

13.6.6 Erforderliche Wanddicke des Rohrbodenflansches

Die erforderliche Wanddicke des Rohrbodenflansches wird wie folgt berechnet:

6 Mr
e fl  (13.11.5-1)
 C - n d h  f
Dabei ist:

  B2  C  B  g  G2  B2   2C  B  G  
C G 
Mr      1
      2 b"G  m    P (13.11.5-2)
 4   2   4   4   2  
   

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13.12 Spezielle Rohr-Rohrboden-Schweißverbindungen

13.12.1 Zweck

Dieser Anhang erläutert die Anwendung der Regeln von 13.7, wenn die Art der Rohr-Rohrboden-
Schweißverbindung von der üblichen in Abschnitt 13.7 erläuterten Verbindung abweicht.

In diesem Abschnitt werden die folgenden Rohr-Rohrboden-Schweißverbindungen behandelt:

 am äußeren Rohrboden angeschweißte Rohre mit maschinell bearbeiteten Fugen (siehe 13.12.3);

 wie folgt durch Kehlnaht an die Innenseite des Rohrbodens verschweißte Rohre:

 durch maschinell bearbeitete Schweißnahtfugen in den Rohrboden eingesetzte Rohre (siehe 13.12.4);

 nur teilweise in den Rohrboden eingesetzte Rohre (siehe 13.12.5);


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 durch Stumpfschweißnaht an die Innenseite des Rohrbodens mit

 Ansätzen (siehe 13.12.6);

 maschinell bearbeiteten Schweißnahtfugen (siehe 13.12.7):

13.12.2 Zusätzliche Symbole

Die folgenden Symbole gelten zusätzlich zu denen in Abschnitt 13.7.3

d ist der Rohrlochdurchmesser

hw ist die Tiefe der Ringnut

13.12.3 An der Außenseite des Rohrbodens verschweißte Rohre, mit gefräster Ringnut

a) Die Dicke des Rohrbodens ist vom Boden der Ringnut aus zu messen (siehe Bild 13.12.3-1).

b) Die wirksame Tiefe hg' der Trennwandnut, soweit vorhanden, kann mit der folgenden Beziehung angegeben
werden:

  
hg'  max hg  c t  h w , 0  (13.12.3-1)

hw

Bild 13.12.3-1  An der Außenseite des Rohrbodens verschweißte Rohre, mit gefräster Ringnut

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13.12.4 An der Innenseite des Rohrbodens verschweißte Rohre, mit gefräster Ringnut

Die Dicke des Rohrbodens ist vom Boden der Ringnut aus zu messen (siehe Bild 13.12.4-1).

hw
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Bild 13.12.4-1  An der Innenseite des Rohrbodens verschweißte Rohre, mit gefräster Ringnut

13.12.5 An der Innenseite des Rohrbodens verschweißte Rohre

a) Der Durchmesser Do des gelochten Teils des Rohrbodens ergibt sich aus der folgenden Gleichung:

Do  2 r o  d (13.12.5-1)

b) Der nominale Verschwächungsbeiwert des Rohrbodens  ergibt sich aus:

pd
 (13.12.5-2)
p

c) Der effektive Verschwächungsbeiwert des Rohrbodens  * ergibt sich aus:

p*d
*  (13.12.5-3)
p*
d

d t  2 et  d  d t

Bildung 13.12.5-1  An der Innenseite des Rohrbodens verschweißte Rohre

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13.12.6 An der Innenseite des Rohrbodens mit Ansatz und Stumpfnaht verschweißte Rohre

a) Der Durchmesser Do des gelochten Teils des Rohrbodens ergibt sich aus der folgenden Gleichung:

Do  2 r o  d (13.12.6-1)

b) Der nominale Verschwächungsbeiwert des Rohrbodens  ergibt sich aus:

pd
 (13.12.6-2)
p

c) Der effektive Verschwächungsbeiwert des Rohrbodens  * ergibt sich aus:

p*d
*  (13.12.6-3)
p*
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Bild 13.12.6-1  An der Innenseite des Rohrbodens mit Stumpfnaht und Ansatz verschweißte Rohre

13.12.7 An der Innenseite des Rohrbodens mit Stumpfnaht verschweißte Rohre, mit gefräster Ringnut

a) Die Dicke des Rohrbodens ist vom Boden der Ringnut aus zu messen (siehe Bild 13.12.7-1).

hw

Bild 13.12.7-1  An der Innenseite des Rohrbodens mit Stumpfnaht verschweißte Rohre, mit gefräster
Ringnut

b) Die Anforderungen a), b) und c) von 13.12.6 gelten.

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14 Kompensatoren

14.1 Zweck

Dieser Abschnitt enthält Regeln für die Auslegung folgender drei Typen ein- oder mehrwelliger Kompensatoren:

a) unverstärkte Kompensatoren mit U-förmigem Profil (U-Bogen-Kompensator) (siehe Bild 14.1-1a);

b) verstärkte Kompensatoren mit U-förmigem Profil (siehe Bild 14.1-1b);

c) Kompensatoren mit torusförmigem Profil (Torus-Balgkompensator) (siehe Bild 14.1-1c).

die Innen- oder Außendruck und zyklischen Bewegungen ausgesetzt sind.

Die Kompensatoren sind für den Einbau in Druckbehältern, insbesondere solche mit Rohrboden-
Wärmeaustauschern, vorgesehen, um sowohl Flexibilität bei Wärmeausdehnung als auch ausreichende
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Innendruckfestigkeit zu gewährleisten.

ANMERKUNG Die Auslegung von Kompensatoren erfordert die besondere Aufmerksamkeit des Konstrukteurs, da sich die
Anforderungen hoher Festigkeit bei ausreichender Flexibilität im allgemeinen widersprechen. Nähere Angaben hierzu sind
Abschnitt K.1 zu entnehmen.

Muss aufgrund der Geschwindigkeit des geförderten Mediums mit Erosion oder Schwingung gerechnet werden, ist
die Verwendung eines Leitrohres zu empfehlen.

14.2 Zusätzliche Definitionen

Die folgenden Begriffe und Definitionen gelten zusätzlich zu denen in Abschnitt 3.

14.2.1
Kompensator (Synonym: Kompensatorbalg)
flexibles Bauteil mit einer oder mehreren Balgwellen und Endborden

14.2.2
Balgwelle
flexibles Element eines Kompensators (siehe Bild 14.1-1)

14.2.3
Bord
gerader, nicht gewellter Abschnitt am Kompensatorende (siehe Bild 14.1-1)

14.2.4
Bordring
zylindrischer Abschnitt, der zur Verstärkung am Bord angebracht ist (siehe Bild 14.1-1)

14.2.5
Verstärkungs- und Ausgleichsringe
In die Wellentäler eingepasste Vorrichtungen zur Erhöhung der Innendruckfestigkeit des Balges.

Verstärkungsringe werden aus Rohren oder Rundstäben hergestellt. Ausgleichsringe haben einen etwa T-förmigen
Querschnitt und dienen vorwiegend zur Begrenzung der gesamten äquivalenten axialen Bewegung.

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(1) Balgwelle (2') Bord mit Bordring


(2) Bord ohne Bordring (3) Stützring
a) Unverstärkter Kompensator mit U-förmigem Profil
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(1) Balgwelle (4) Endverstärkungsring


(2) Bord (5) Zwischenverstärkungsring
(3) Stützring (6) Verstärkungsringe
b) Verstärkter Kompensator mit U-förmigem Profil

Legende
1 Welle
2 Bordring
c) Kompensator mit torusförmigem Profil (Torusbalg)

Bild 14.1-1 — Drei Kompensatorausführungen

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14.3 Zusätzliche Symbole und Abkürzungen

Folgende Symbole gelten zusätzlich zu denen in Abschnitt 4.

A ist die durch Gleichung (14.5.2-7) oder (14.6.3-7) gegebene Querschnittsfläche des Werkstoffes einer
Balgwelle

Cp , Cf , Cd sind für U-förmige Bälge verwendete Koeffizienten, (siehe Bilder 14.5.2-1, -2 und -3)

C1, C2 sind die durch die Gleichungen (14.5.2-8) und (14.5.2-9) oder (14.6.3-8) und (14.6.3-9) gegebene
Koeffizienten, zur Bestimmung der Koeffizienten Cp , Cf , Cd ;

Dc ist der durch Gleichung (14.5.2-2) oder (14.6.3-2) oder (14.7.3-2) gegebene mittlere Durchmesser
eines Stützrings
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Di Innendurchmesser von Balgwelle und zylindrischem Endbord (siehe Bild 14.1-1)

Dm ist der durch Gleichung (14.5.2-3) oder (14.6.3-3) oder (14.7.3-3) gegebene mittlere Durchmesser
einer Balgwelle

Eb Elastizitätsmodul des Kompensatorwerkstoffs bei Auslegungstemperatur

Ec Elastizitätsmodul des Bordringwerkstoffs bei Auslegungstemperatur

Eo Elastizitätsmodul des Balgwerkstoffes bei Raumtemperatur

e Nennwanddicke des Kompensators (siehe Gleichung (14.5.2-1) oder (14.6.3-1) oder (14.7.3-1))

Für einwandige Kompensatoren gilt: e = ep.

ec Stützringdicke (siehe Bild 14.1-1)

ep Nennwanddicke einer Lage

e* ist die durch Gleichung (14.5.2-5) oder (14.6.3-5) oder (14.7.3-5) gegeben korrigierte Dicke einer
Balgwelle, korrigiert um die Dickenabnahme beim Umformen

ep* ist die durch Gleichung (14.5.2-4) oder (14.6.3-4) oder (14.7.3-4) gegebene korrigierte Dicke einer
Lage, korrigiert um die Dickenabnahme durch Umformen

f Berechnungsnennspannung des Kompensatorwerkstoffs bei Auslegungstemperatur

fc Berechnungsnennspannung des Bordringwerkstoffs bei Auslegungstemperatur

Kb Axialsteifigkeit des Balges nach den Gleichungen (14.5.7-1, 14.6.8-1 bzw. 14.7.8-1)

k ist der durch Gleichung (14.5.2-6) oder (14.6.3-6) gegebene Faktor zur Berücksichtigung des
Stützeffektes der Anschlußnaht und der Endwelle auf die Tragfähigkeit des Bords unter Druck

Lc Stützringlänge (siehe Bild 14.1-1)

Lt Länge des Bords (siehe Bild 14.1-1)

N Anzahl der Balgwellen

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N alw Anzahl der möglichen Ermüdungszyklen;

N spe Anzahl der angegebenen Ermüdungszyklen;

np Anzahl der Lagen

P Auslegungsdruck

Q ist die durch Gleichung (14.5.2-10) gegebene Teilung der Balgwelle

ri ist der innere Radius des Torus an der Aussen- bzw Innenseite U-förmiger Bälge (siehe Bild 14.5.1-1)

sd Umformgrad bei der Balgformung, siehe 14.5.2.2;

w Wellenhöhe (siehe Bild 14.1-1)


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 Spannungsfaktor der Welleninstabilität nach Gleichung (14.5.2-12);

 Spannungsverhältnis der Welleninstabilität nach Gleichung (14.5.2-11);

q Gesamte äquivalente Axialverschiebung je Welle (siehe Bild 14.10.5)

vb Poissonscher Beiwert des Balgmaterials

 P  Von P abhängige Spannung

 q  Von q abhängige Spannung

 eq ist die geamte Spannungsschwingbreite zufolge der zyklischen Verschiebung

Indizes:

b für Balg

c Bordring

m Membran bzw. Meridian

p Lagen

r für verstärkt

t Endbord

 Umfang

Kein Index Balgwelle

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14.4 Geltungsbereich

14.4.1 Geometrie

14.4.1.1 Ein Kompensator umfasst eine oder mehrere identische Balgwellen. Jede Welle ist achssymmetrisch.

14.4.1.2 Jede Balgwelle besteht aus einer oder mehreren Lagen derselben konstanten Dicke und desselben
Werkstoffs.

14.4.1.3 Für Kompensatoren mit zylindrischem Endbord der Länge Lt mit oder ohne Bordring (siehe Bild 14.1-1)
gilt: Wenn die Dicke des Bords geringer ist als die des Zylinders, an dem der Balg angeschweíßt ist, muss Lt die
nachstehende Gleichung erfüllen:

Lt  Lc  0,5 e  Di

In dieser Formel ist Lc = 0, wenn der Kompensator ohne Bordring ist.


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14.4.1.4 Für die Anzahl der Lagen gilt:

np  5

14.4.2 Belastungen

Dieser Abschnitt gibt Regeln für Kompensatoren unter konstanten Innendruck und zyklischer axialer Verschiebung.
Darüber hinaus gilt:

 Kompensatoren, die Lateral- oder Angularbewegungen ausgesetzt sind, sind nach 14.10 zu berechnen.

 Für Außendruck gelten besondere Regeln (siehe 14.5.5).

 Andere Lasten (z. B. Masse, Schwingungen, Wind, Wärmeschock usw.) sind gesondert zu betrachten.

14.4.3 Temperatur

Diese Regeln gelten nur für Temperaturen unterhalb des Kriechbereichs. Der Kriechbereich ist den ent-
sprechenden Europäischen Werkstoffnormen zu entnehmen. Liegen keine derartigen Festlegungen vor, sind
nachstehende Werte zu verwenden:

 Auslegungstemperaturen unter 500 °C für austenitische Stähle und ähnliche Werkstoffe nach 14.5.6.3.2;

 Auslegungstemperaturen unter 380 °C für ferritische Stähle.

14.4.4 Werkstoffe

Diese Regeln gelten für ferritische Stähle, austenitische Stähle und Nickel-Chrom-Eisen, Nickel-Eisen-Chrom-
Legierungen.

14.4.5 Schweißnähte

Kompensatoren mit Bälgen dürfen eine oder mehrere Längsnähte haben. Unverstärkte Bälge mit U-Profil dürfen
auch Rundnähte haben (siehe 14.5.9).

Die in Umfangsrichtung verlaufenden Anschlussnähte von ein- und mehrlagigen Bälgen sind nach den in
Tabelle 14.4.5-1 enthaltenen Zeichnungen auszuführen.

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Tabelle 14.4.5-1 — Typische Balg-Anschlussnähte


Schweißnaht Varianten (Kombinationen von A bis D sind zulässig)
A B C D
Nr Allgemeine Ausführung Schweißring Hilfsring Balgbordring verstärkter Bund (Überbord)
einfach doppelt
1) 2), 3)

1.1

Überlappnaht außen/Kehlnaht

1.2

1)
Überlappnaht innen/Kehlnaht
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2.1

(Eingelassene Überlappnaht)
außen/Fugennaht

2.2

(Eingelassene Überlappnaht)
innen/Fugennaht
4) 4)

3.0

Stumpfnaht
5)

4.1

radiale Bördelnaht
(innen oder außen)

4.2

axiale Bördelnaht
(innen oder außen)
Anschlussteile und Bordringe, die der drucktragenden Seite des Balges gegenüber liegen, müssen an der am Balg und am Endbord
anliegenden Kante mit einem Radius oder einer Fase versehen sein.
ANMERKUNG Diese Zeichnungen erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Andere Ausführungen dürfen verwendet werden,
sofern sie ein gleichwertiges Sicherheitsniveau bieten.
1) Bei Kehlnähten muss die Dicke "a" der Schweißnaht die folgende Gleichung erfüllen:
a  0,7 es
dabei ist es die Nenndicke des Verbindungsgehäuses.
2) Ein Balgbordring wird empfohlen, wenn das zylindrische Ende des Balges Lt folgenden Wert überschreitet:
L t  0 ,5 e s D i
3) Der Balgbordring muss axial durch Schweißen oder mechanische Vorrichtungen befestigt werden.
4) Bei Stumpfnähten sind für das Schweißen von mehrlagigen Bälgen spezielle Werkzeuge erforderlich.
5) Der Schweißnahtdurchmesser darf den mittleren Balgdurchmesser Dm um nicht mehr als 20 % der Wellenhöhe w überschreiten.

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14.4.6 Einbau

Durch Stäbe oder andere geeignete Stützelemente ist bei Transport und Einbau sicherzustellen, dass der
Kompensator seine Abmessungen beibehält. Sofern die Auslegung dies nicht ausdrücklich zulässt, darf ein
Kompensator nicht auseinandergezogen, zusammengedrückt, verdreht oder seitlich versetzt werden, um nicht
ordnungsgemäß ausgerichtete Teile anschließen zu können.

Bei Druckbehältern mit Kompensatoren ist die hydrostatische, axiale Druckkraft und/oder die Federkraft des
Kompensators durch angemessene Arretierungselemente (z. B. Wärmeaustauscherrohre oder Schale, außen
angebrachte Arretierungen, Anker usw.) aufzunehmen. Die Spannung in diesen Arretierungen darf die zulässige
Spannung bei Auslegungstemperatur nicht überschreiten.

14.5 Unverstärkte Kompensatoren mit U-förmigem Profil

14.5.1 Allgemeines
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14.5.1.1 Anwendungsbereich

Dieser Unterabschnitt gilt für zwei Ausführungen von unverstärkten Bälgen mit quasi U-förmigen Wellen:

 Die in Bild 14.5.1-1 dargestellten Kompensatoren werden im allgemeinen durch Umformen (z. B. hydrau-
lisches Umformen, Walzen) ohne Schweißnähte (an den Balgwellen) in Umfangsrichtung gefertigt. Für diesen
Kompensatortyp gelten die Regeln in 14.5.2 bis 14.5.7.

 In Bild 14.5.8-1 sind einlagige Kompensatoren mit Rundnähten an Wellental und Wellenscheitel dargestellt.
Kompensatoren dieses Typs müssen zusätzlich den Anforderungen in 14.5.8 entsprechen.

Jede Welle besteht aus einer Wellenflanke und zwei Krempen mit annähernd gleichem Radius (Außen- und
Innenkrempe) in der neutralen Stellung, so dass das Wellenprofil eine glatte geometrische Form aufweist, wie in
Bild 14.5.1-1 dargestellt.

Legende
(1) Ohne Stützring (3) Wellental
(2) Mit Stützring (4) Wellenscheitel

Bild 14.5.1-1 — Unverstärkte Kompensatoren mit U-förmigem Profil

14.5.1.2 Anwendungsbedingungen

Zusätzlich zu den in 14.4 aufgeführten Bedingungen gelten für die Anwendbarkeit die folgenden Bedingungen:

a) Eine Abweichung von 10 % zwischen dem Radius der Außenkrempe ric und dem Radius der Innenkrempe rir
ist zulässig (ric und rir siehe Bild 14.5.1-2).

281
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EN 13445-3:2014 (D)
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b) Für den Krempenradius gilt:

ri  3 e p ,

dabei ist

ric  rir
ri  .
2

c) Für den Neigungswinkel  der Wellenflanke in der neutralen Stellung gilt:

 15     15 Grad (siehe Bild 14.5.1-2).

Di
d) Für die Wellenhöhe gilt: w  .
3
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Bild 14.5.1-2 — Mögliche Konfigurationsformen in der neutralen Position

14.5.2 Bestimmung von Zwischenwerten

14.5.2.1 Allgemeines

Die folgenden Gleichungen werden für die Bestimmung von Zwischengrößen zugrunde gelegt.

e  n p  ep (14.5.2-1)

D c  Di  2 e  e c (14.5.2-2)

D m  Di  e  h (14.5.2-3)

Di
ep*  ep (14.5.2-4)
Dm

e *  n p  ep* (14.5.2-5)

 Lt  
k  min    ; 1,0  (14.5.2-6)
  1,5 Di  e p  
  

282
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EN 13445-3:2014 (D)
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   2   *
A    q  2 w e (14.5.2-7)
 2  

q
C1  (14.5.2-8)
2w

q
C2  (14.5.2-9)
2,2 Dm  ep*

q  4ri  2e (14.5.2-10)

ANMERKUNG Gleichung 14.5.2-10 gilt für Fälle mit parallelen Wänden. Ansonsten, ist die aktuelle Teilung
anzuwenden.
 m, b
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 
3  , 1
(14.5.2-11)

Dabei sind  m,b und  θ,I nach 14.5.3.3.

  1  2 2  (1  2 2  4 4 )
(14.5.2-12)

Zu den Beiwerten Cp, Cf und Cd, siehe Bilder 14.5.2-1 bis 14.5.2-3.

283
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284
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ANMERKUNG
DIN EN 13445-3:2018-12

Bild 14.5.2-1 — Beiwert C p


In K.2 sind polynome Näherungen dieser Gleichungen angegeben.
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ANMERKUNG

Bild 14.5.2-2 — Beiwert C f


In K.2 sind polynome Näherungen dieser Gleichungen angegeben.
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285
DIN EN 13445-3:2018-12
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286
EN 13445-3:2014 (D)
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ANMERKUNG
DIN EN 13445-3:2018-12

Bild 14.5.2-3 — Beiwert C d


In K.2 sind polynome Näherungen dieser Gleichungen angegeben.
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14.5.2.2 Bestimmung des Umformgrades

Der maximale Umformgrad für den Balg ergibt sich durch:

2 2
s d  1,04 s  sb (14.5.2-13)

Die Umfangskomponente sc hängt vom Umformverfahren ab. Für die allgemein üblichen Umformverfahren sind die
folgenden Gleichungen zu verwenden:

a) für hydraulische oder ähnliche Verfahren, bei denen die Umformung vom Ausgangszylinder ausgehend zu
100 % nach außen erfolgt:

 w
s   In 1  2  (14.5.2-14)
 D i 
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b) für Rollformverfahren mit Umformung 50 % nach innen und 50 % nach außen vom Ausgangszylinder
ausgehend:

 w
s   In 1   (14.5.2-15)
 D i 

c) für Halbwellen, hergestellt durch Rollbiegen oder andere Verfahren aus Kreisringplatten mit dem maximalen
Umformgrad an der Innenkrempe:

  



  1 2ri  e p 
2

 
s    In 1   (14.5.2-16)
 Di  e p 
 
 

Die Biegekomponente des Umformgrades sb ist unabängig vom Umformverfahren und ergibt sich aus:

 ep 
s b  ln 1   (14.5.2-17)
 2ri  e p 

14.5.3 Spannungen durch Innendruck

14.5.3.1 Kompensatorbord

Die durch Druck erzeugte Membranspannung in Umfangsrichtung

1 Di  e   Lt  Eb  k
2

 , t P    P (14.5.3-1)
2 e  Di  e   Lt  Eb  ec  Dc  Lc  E c  k

muss folgende Gleichung erfüllen:

 ,t P   f

14.5.3.2 Bordring

Die durch Druck erzeugte Membranspannung in Umfangsrichtung

287
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1 Dc2  Lt  E c  k
  ,c P    P (14.5.3-2)
2 e  Di  e   Lt  Eb  ec  Dc  Lc  E c  k

muss folgende Gleichung erfüllen:

 ,c P   f c

14.5.3.3 Balgwellen

a) Die durch Druck erzeugte Membranspannung in Umfangsrichtung

 in den äußeren Balgwellen

1 q  D m  L t Di  e 
 ,E P    P (14.5.3-3)
2 A  e *  Lt
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muss folgende Gleichung erfüllen:

 ,E P   f

 in den inneren Balgwellen

1 q  Dm
 ,l P    P (14.5.3-4)
2 A

muss folgende Gleichung erfüllen:

 ,I P   f

b) Die durch Druck erzeugte Membranspannung in Meridianrichtung wird wie folgt berechnet:

w
 m,m P   P (14.5.3-5)
2e *

c) Die durch Druck erzeugte Biegespannung in Meridianrichtung wird wie folgt berechnet:

2
w 
 m,b P   1  *
e
 C  P
 p (14.5.3-6)
2n p
 p 

d) Die Summe der Membran- und Biegespannungen in Meridianrichtung muss folgende Gleichung erfüllen:

 m,m P    m,b P   K f  f (14.5.3-7)

Dabei ist

Kf = 3,0 für Bälge im umgeformten Zustand (mit Kaltverfestigung); (14.5.3-8)

Kf = 1,5 für geglühte Bälge (ohne Kaltverfestigung). (14.5.3-9)

288
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14.5.4 Instabilität durch Innendruck

14.5.4.1 Säuleninstabilität

Der zulässige Auslegungs-Innendruck zur Vermeidung von Säuleninstabilität, Ps, c, ergibt sich aus:

 Kb
Ps, c  0,34 (14.5.4-1)
Nq

Der Innendruck P darf Ps, c nicht überschreiten:

P  Ps, c

14.5.4.2 Welleninstabilität

Der zulässige Auslegungs-Innendruck zur Vermeidung von Welleninstabilität, Ps, i, ergibt sich aus:
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*
ARe
Ps, i  (  2) (14.5.4-2)
Dm q 

Dabei ist Re* die effektive Streckgrenze des Balgwerkstoffes bei Auslegungstemperatur im umgeformten oder im
geglühten Zustand.

Wenn in den Werkstoffnormen für Re* keine Werte festgelegt sind, sind für austenitischen Stahl und andere
gleichwertige Werkstoffe die folgenden Werte einzusetzen:

a) Re*  K d Rp1,0 / T für Bälge im umgeformten Zustand (mit Kaltverfestigung) (14.5.4-3)

b) Re*  0,75 Rp1,0 / T für geglühte Bälge (ohne Kaltverfestigung) (14.5.4-4)

Dabei ist

Rp 1,0 / T die 1%-Dehngrenze bei Auslegungstemperatur nach Abschnitt 4;

Kd der Verfestigungsfaktor nach:

1  5  s d wenn s d  0,2
Kd   (14.5.4-5)
 2,0 wenn s d  0,2

Für nicht austenitischen Stahl: Re*  R p0,2 / t

Der Innendruck P darf Ps, i nicht überschreiten:

P  Ps, i

14.5.5 Außendruckberechnung

14.5.5.1 Spannungen durch Außendruck

Die Regeln in 14.5.3 sind in die entsprechenden Gleichungen für P als den absoluten Wert des Außendrucks
einzusetzen.

289
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ANMERKUNG Ist der Kompensator einem Vakuum ausgesetzt, ist die Berechnung unter der Annahme durchzuführen, dass
nur die innere Lage dem Druck standhält. In sämtlichen Gleichungen in 14.5.3 ist deshalb nP = 1 zu verwenden.

14.5.5.2 Instabilät durch Außendruck

Die Berechnung ist nach den Regeln in Abschnitt 8 von Teil 3 durchzuführen, indem der Kompensator durch einen
äquivalenten Zylinder mit folgenden Abmessungen ersetzt wird:

 Äquivalenter Außendurchmesser Deq :

Deq  Di  w  2eeq (14.5.5-1)

 Wanddicke e eq :

 
e eq  3 12 1   2 
I xx
(14.5.5-2)
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In dieser Gleichung ist Ixx das Flächenträgheitsmoment der Querschnittsfläche einer Welle relativ zur
Achse durch den Flächenschwerpunkt und parallel zur Kompensatorlängsachse (siehe Bild 14.5.5-1).

ANMERKUNG Wenn Lt = 0 ist, gilt für Ixx:

 2 w  q 3 
 0,4 q  w  0,2 q 
2
I xx  e *    (14.5.5-3)
 48 

Der zylindrische Teil ist zwischen den beiden am dichtesten zusammenliegenden Verstärkungsringen
beiderseits des Kompensators anzusetzen.

Bild 14.5.5-1 — Abmessungen zur Bestimmung von I xx

14.5.6 Ermüdung

14.5.6.1 Berechnung von Spannungen zufolge der totalen äquivalenten Verschiebungsschwingbreite


Δq jeder Welle
a) Membranspannung in Meridianrichtung:

 m ,m q  
 
Eb  ep*
2

 q (14.5.6-1)
2 w3  Cf

290
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b) Biegespannung in Meridianrichtung:
5 E b  ep*
 m ,b q    q (14.5.6-2)
3 w 2  Cd

14.5.6.2 Berechnung der totalen Spannungsschwingbreite zufolge zyklischer Verschiebung

 eq  0,7   m,m P    m,b P    m,m q    m,b q  (14.5.6-3)

14.5.6.3 Berechnung der Anzahl der zulässigen Lastzyklen

14.5.6.3.1 Allgemeines

Unter Berücksichtigung der voraussichtlichen Lastzyklen N spe während der Lebensdauer des Kompensators wird
eine spezifische Lastzyklenanzahl festgelegt. Die, entsprechend diesem Unterabschnitt ermittelte zulässige
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Zyklenzahl N alw muss mindestens gleich N spe sein: N alw  N spe .

Die nach den folgenden Gleichungen errechneten zulässigen Lastspielzahlen beinhalten ausreichende
Sicherheitsbeiwerte (3 für die Lastspiele und 1,25 für die Spannungen) und ergeben die maximalen
Lastspielzahlen für die betrachtete Betriebsbedingung.

Aus diesem Grund sollte kein zusätzlicher Sicherheitsbeiwert eingerechnet werden; eine übertrieben konservative
Schätzung der zu erwartenden Lastzyklenanzahl kann eine höhere Anzahl von Balgwellen zur Folge haben, die
wiederum den Kompensator für Instabilität anfälliger macht.

Ist der Kompensator verschiedenen Bewegungszyklen (z. B. beim An- oder Abfahren) ausgesetzt, können diese
Zyklen durch das Minersche Verfahren zur Berechnung der akkumulierten Ermüdung (siehe 18.5.6) berücksichtigt
werden.

ANMERKUNG Die Verwendung von speziellen, durch einen Hersteller erstellten Ermüdungskurven wird später behandelt
und die dazu geltenden Anforderungen werden im Anhang K.3 festgelegt.

14.5.6.3.2 Austenitische Stähle und vergleichbare Werkstoffe

Die nachfolgende Gleichung gilt für Bälge im umgeformten Zustand aus austenitischen Stählen, Nickel-Chrom-
Eisen und Nickel-Eisen-Chrom-Legierungen.

Die zulässige Lastspielzahl ergibt sich wie folgt (siehe Bild 14.5.6-1):

E0
 Wenn  eq  1 080 MPa:
Eb

3,4
 
 
9 283,3
N alw   (14.5.6-4)
 E0 
  eq  372,3 
 Eb 

mit  eq in MPa.

E0
 Wenn  eq  1 080 MPa:
Eb

291
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3,4
 
 
10 259,4
N alw   (14.5.6-5)
 E0 
  eq  297,9 
 Eb 

mit  eq in MPa.

E0
 Wenn  eq  297,9 MPa: N alw  10 6 Lastspiele.
Eb

Die Kurve und die Gleichung gelten nur für: 370  N alw  10 6
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Legende
X N (Lastspiele)
Y  eq in MPa

Bild 14.5.6-1 — Ermüdungskurve bei Raumtemperatur (Eb = E0) für unverstärkte Bälge
im umgeformten Zustand

14.5.6.3.3 Ferritische Stähle

Für ferritische Stähle gelten die Ermüdungskurven gemäß 18.10 bzw. 18.11.

293
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14.5.7 Axialsteifigkeit

Die theoretische Axialsteifigkeit eines Kompensators mit n Balgwellen kann nach der folgenden Gleichung ermittelt
werden:

3
F  np  ep*  1
Kb    E b   Dm     (14.5.7-1)
N  q 2 (1  vb 2 ) N  w  Cf
 

Dabei ist FB die Axialkraft und n  q die dadurch verursachte Axialbewegung des Kompensators.

Diese Gleichung gilt nur für den elastischen Bereich.

ANMERKUNG Außerhalb dieses Bereichs können niedrigere Werte verwendet werden, die auf der Erfahrung des Herstellers
oder repräsentativen Prüfungen beruhen (siehe K.1).
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14.5.8 Mit einer Rundnaht am Wellenscheitel oder Wellental verschweißte Balgwellen mit U-förmigem
Profil

14.5.8.1 Inhalt

Dieser Unterabschnitt gilt für einlagige Kompensatoren mit U-förmigem Halbwellenprofil aus zwei symmetrischen
Hälften, die durch eine Rundnaht miteinander verschweißt sind.

 direkt (Bild 14.5.8-1a),

 durch Einsetzen eines zylindrischen Zwischenelements (Bild 14.5.8-1b),

 durch einen durch Umformen gebildeten geraden Abschnitt (Bild 14.5.8-1c).

Die einzelnen Halbwellen können entweder nahtlos aus einem Stück gefertigt werden (Bild 14.5.8-1a und 14.5.8-
1b), oder aus mehreren Teilen zusammengesetzt sein, die durch Längsnähte verschweißt werden (Bild 14.5.8-1d).

(1) Rundnähte (2) Längsnähte

Bild 14.5.8-1 — Rundnähte an Balgwellen mit U-förmigem Profil

294
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14.5.8.2 Berechnung

Die Berechnung erfolgt nach den Anforderungen in 14.5.1 bis 14.5.7. Zusätzlich gelten die nachstehenden
Forderungen:

a) Um die Verschweißung zu vereinfachen, können die beiden Halbwellen ein kurzes zylindrisches Segment der
Länge mi im Wellental und m e am Wellenscheitel aufweisen (siehe Bild 14.5.8-2). Um die Schweißarbeiten zu
erleichtern, müssen die Längen mi und m e nachstehende Gleichungen erfüllen:

mi  0,2 D m  e m e  0,2 D m  e
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Bild 14.5.8-2

b) Die Gleichungen (14.5.3-3) und (14.5.3-4) in 14.5.3.3 zur Berechnung von  ,E P  und  θ,I P  werden durch
die folgenden Gleichungen ersetzt:

1 q  mi   Dm  me  w  L t  mi / 2  Di  e 
 ,E P    P (14.5.8-1)
2 A  e * me  L t  mi / 2

1 q  mi   D m  m e  w  mi  Di  e 
 ,l P    P (14.5.8-2)
2 A  e * m e  mi 

c) Der aus Gleichung (14.5.6-3) ermittelte Wert von  eq (siehe 14.5.6.2) ist mit dem Faktor 2 zu multipli-zieren.

14.6 Verstärkte Kompensatorbälge mit U-förmigem Profil

14.6.1 Zweck

Dieser Unterabschnitt gilt für Kompensatorbälge mit quasi U-förmigen Wellen und mit Ringen zur Verstärkung der
Bälge gegen Innendruck.

Jede Welle besteht aus einer Wellenflanke und zwei Krempen mit gleichem Radius (Außen- und Innenkrempe) in
der neutralen Stellung, so dass das Wellenprofil eine glatte geometrische Form aufweist, wie in Bild 14.6.1-1
dargestellt.

295
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Legende
1 Welle 3 Bordring 5 Ausgleichsring
2 Zylindrisches Balgende 4 Endausgleichsring 6 Verstärkungsring

Bild 14.6.1-1 — Verstärkter Balg mit U-Profil

Die folgenden Symbole gelten zusätzlich zu den in den Abschnitten 4 und 14.3 angegebenen Symbolen.

Af Metall-Querschnittsfläche eines Befestigungsmittels eines Verstärkungsringes, siehe Bild 14.6.1-1;

Ar Metall-Querschnittsfläche eines Verstärkungsringes, siehe Bild 14.6.1-1;

Cr Faktor für die Wellenhöhe für verstärkte Bälge, nach Gleichung (14.6.3-11);

Ef Elastizitätsmodul des Werkstoffes des Befestigungsmittels für die Verstärkung bei Auslegungs-
temperatur;

Er Elastizitätsmodul des Verstärkungsring-Werkstoffes bei Auslegungstemperatur;

H gesamte auf Balg und Verstärkung wirkende Innendruckkraft, nach Gleichung (14.6.3-12);

ff zulässige Spannung des Werkstoffes des Befestigungsmittels für die Verstärkung bei Auslegungs-
temperatur;

fr zulässige Spannung des Verstärkungsring-Werkstoffes bei Auslegungstemperatur;

R Verhältnis der durch den Balg aufgenommenen zu der durch die Verstärkung aufgenommenen
Innendruckkraft nach Gleichung (14.6.4-3).

14.6.2 Anwendungsbedingungen

Zusätzlich zu den in 14.4 aufgeführten Bedingungen gelten für die Anwendbarkeit die folgenden Bedingungen:

a) Eine Abweichung von 10 % zwischen dem Radius der Außenkrempe ric und dem Radius der Innenkrempe rir
ist zulässig (ric und rir siehe Bild 14.5.1-2).

296
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b) Für den Krempenradius gilt:

ri  3 e p

dabei ist

ric  rir
ri  .
2

c) Für den Neigungswinkel  der Wellenflanke in der neutralen Stellung gilt:

 15     15 Grad (siehe Bild 14.5.1-2).

Di
d) Für die Wellenhöhe gilt: w  .
3
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14.6.3 Bestimmung von Zwischengrößen

Die folgenden Gleichungen werden für die Bestimmung von Zwischengrößen zugrunde gelegt.

e  np ep (14.6.3-1)

D c  Di  2 e  e c (14.6.3-2)

D m  Di  w  e (14.6.3-3)

Di
e p*  e p (14.6.3-4)
Dm

e *  n p e p* (14.6.3-5)

  
Lt
k  min   ; ( 1,0 ) (14.6.3-6)
 1,5 Di ep  
  

A  e * 2 w    2 2ri  e  (14.6.3-7)

2ri  e
C1  (14.6.3-8)
w

2ri  e
C2  (14.6.3-9)
1,1 D m e p*

q  4ri  2e (14.6.3-10)

2
 100 
C r  0,3    (14.6.3-11)
 1048 P 1,5  320 
 

mit P in MPa

H  PD m q (14.6.3-12)

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EN 13445-3:2014 (D)
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AE b
R1  (14.6.3-13)
Ar E r

AE b  Lf D 
R2    m  (14.6.3-14)
Dm A E
 f f Ar Er 

14.6.4 Spannungen durch Innendruck

14.6.4.1 Zylindrisches Balgende

Die Umfangs-Membranspannung durch Druck:

1   D i  e 2 L t E b k 
 , t ( P )   P (14.6.4-1)
2  e Di  e  L t E b  ec Dc Lc E c k 
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muss folgende Bedingung erfüllen:

 , c ( P )  f

14.6.4.2 Bordring

Die Umfangs-Membranspannung durch Druck:

1  Dc2 L t E c k 
 , c ( P )   P (14.6.4-2)
2  e Di  e  L t E b  e c Dc Lc E c k 

muss folgende Bedingung erfüllen:

 , c ( P )  f c

14.6.4.3 Balgwellen

a) Die Umfangs-Membranspannung durch Druck:

H  R 
    (14.6.4-3)
2 A  R  1 

muss folgende Bedingung erfüllen:

  f

Dabei ist

R = R1 für einteilige Verstärkungsringe, nach Gleichung (14.6.3-12);

R = R2 für mit Befestigungsmitteln verbundene Verstärkungsringe, nach Gleichung (14.6.3-13).

ANMERKUNG Bei Verstärkungsringen, die in Abschnitten hergestellt und unter Spannung miteinander verbunden
werden, geht diese Gleichung von der Annahme aus, dass die für diese Verbindung gewählte Konstruktion nicht nachgibt,
so dass keine Umfangsvergrößerung der Verstärkungselemente erfolgt. Zusätzlich sind die an den Balgenden liegenden
Verstärkungselemente gegen die axial wirkende Druckkraft der Bälge zu sichern.

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b) Die meridionale Membranspannung durch Druck ergibt sich aus:

w  C r q 
 m, m ( P )  0,85 P (14.6.4-4)
2e *

c) Die meridionale Biegespannung durch Druck ergibt sich aus:

2
0,85  w  Cr q 
 m ,b ( P )  Cp P (14.6.4-5)
2n p  e*p 

d) Die meridionalen Membran- und Biegespannungen müssen der folgenden Bedingung entsprechen:

 m, m ( P )   m, b ( P )  K f f (14.6.4-6)

Dabei ist
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Kf = 3,0 für Bälge im umgeformten Zustand (mit Kaltverfestigung);

Kf = 1,5 für geglühte Bälge (ohne Kaltverfestigung).

14.6.4.4 Verstärkungsring

Die Umfangs-Membranspannung durch Druck

H  1 
 , r ( P )    (14.6.4-7)
2 Ar  R1  1

muss der folgenden Bedingung entsprechen:

 , r ( P )  f r

ANMERKUNG Bei Ausgleichsringen enthält diese Gleichung nur die einfache Membranspannung und beinhaltet nicht die
durch eine außermittige Anordnung des Befestigungsmittels verursachte Biegespannung. Zur Bestimmung dieser Spannungen
können elastische Analysen und/oder praktische Prüfungen durchgeführt werden.

14.6.4.5 Verstärkende Befestigungsmittel

Die Membranspannung durch Druck

H  1 
 * , f ( P )    (14.6.4-8)
2 Af  R2  1

muss der folgenden Bedingung entsprechen:

 *, f ( P )  f f

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14.6.5 Instabilität durch Innendruck

14.6.5.1 Säuleninstabilität

Der zulässige Auslegungs-Innendruck zur Vermeidung von Säuleninstabilität, Ps, c, ergibt sich aus:

 Kb
Ps, c  0,3 (14.6.5-1)
Nq

Der Innendruck P darf Ps, c nicht überschreiten:

P  Ps, c

14.6.5.2 Welleninstabilität
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Verstärkte Bälge neigen nicht zu Welleninstabilität.

14.6.6 Auslegung für den Außendruck

14.6.6.1 Spannungen durch den Außendruck

Die Auslegung muss nach den Regeln in 14.5.3 für unverstärkte Bälge mit P als absolutem Wert für den
Außendruck erfolgen.

Wird der Balg bei Vakuum betrieben, muss die Auslegung mit der Annahme erfolgen, dass nur die Innenlage dem
Druck standhält. Die Gleichungen für die Druckspannung in 14.5.3 werden mit np = 1 eingesetzt.

14.6.6.2 Instabilität durch den Außendruck

Die Instabilität in Umfangsrichtung eines verstärkten Balges ist wie für unverstärkte Bälge zu errechnen. Siehe
14.5.5.2.

14.6.7 Ermüdungsberechnungen

14.6.7.1 Berechnung der Spannungen aufgrund der gesamten äquivalenten axialen Verschiebung q je
Welle

Die folgenden Gleichungen werden für die Berechnung der Spannungen aufgrund der gesamten äquivalenten
axialen Verschiebung q je Welle eingesetzt.

a) Die meridionale Membranspannung,  m , n Δ q  , ergibt sich aus:

 m , n Δ q  
 
E b e *p
2

Δq (14.6.7-1)
2 w  C r q  C f
3

b) Die meridionale Biegespannung,  m , b Δ q  , ergibt sich aus:

5  E b e*p 
 m , b Δq    Δq (14.6.7-2)
3  w  C r q 2 C d 
 

300
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14.6.7.2 Berechnung der gesamten Spannung aufgrund zyklischer Verschiebung

Die gesamte Spannung aufgrund zyklischer Verschiebung,  eq , ergibt sich aus:

   
 eq  0 ,7  m , m ( P )   m , b ( P )   m , m Δ q    m , b Δ q  (14.6.7-3)

14.6.7.3 Berechnung der zulässigen Lastspielzahl

14.6.7.3.1 Allgemeines

a) Die festgelegte Lastspielzahl Nspe ist als die während der Betriebslebensdauer des Balges voraussichtlich zu
erwartende Anzahl von Lastspielen anzusehen. Die zulässige Lastspielzahl N alw nach diesem Unterabschnitt
N alw muss mindestens gleich N spe sein: N alw  N spe .

Die nach den folgenden Gleichungen errechneten zulässigen Lastspielzahlen beinhalten ausreichende
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Sicherheitsbeiwerte (3 für die Lastspiele und 1,25 für die Spannungen) und ergeben die maximalen
Lastspielzahlen für die betrachtete Betriebsbedingung. Es sollte daher kein zusätzlicher Sicherheitsbeiwert
eingesetzt werden, da eine zu konservative Annahme der Lastspiele eine größere Anzahl Wellen erforderlich
machen und damit zu einer erhöhten Anfälligkeit des Balges gegenüber Instabilität führen könnte.

b) Wird der Balg unterschiedlichen Bewegungszyklen ausgesetzt, z. B. beim An- und Abfahren, ist die
Schadensakkumulation nach der Miner-Regel für akkumulierte Ermüdung zu berechnen (siehe 18.5.6).

c) Die Verwendung von speziellen, durch den Hersteller erstellten Ermüdungskurven wird später behandelt und
die dazu geltenden Anforderungen werden im Anhang K.3 festgelegt (in Bearbeitung im CEN/TC 54/WG C).

14.6.7.3.2 Austenitische Stähle und andere gleichwertige Werkstoffe

Dieser Unterabschnitt gilt für Bälge im umgeformten Zustand aus austenitischen Stählen, Nickel-Chrom-Eisen und
Nickel-Eisen-Chrom-Legierungen.

Die zulässige Lastspielzahl ergibt sich aus den folgenden Gleichungen (siehe Bild 14.6.7-1):

E0
 wenn  eq  630, 4 Mpa
Eb

2,9
 
 
24 452,5
N alw   (14.6.7-4)
 E0 
  eq  288,2 
 Eb 

mit  eq in MPa:

E0
 wenn  eq  630,4 MPa
Eb

2,9
 
 
28 571,9
N alw   (14.6.7-5)
 E0 
  eq  230,6 
E
 b 

mit  eq in MPa:

301
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E0
 wenn  eq  230, 6 MPa : Nalw  10 6 Lastspiele.
Eb

Die Kurve und die Gleichungen gelten nur für:

10 2  N alw  10 6

14.6.7.3.3 Ferritische Stähle

Die Ermüdungskurven nach 18.10 bzw. 18.11 sind zu Grunde zu legen.

14.6.8 Axial-Federrate

Die theoretische Axial-Federrate eines Balges mit N Wellen kann nach folgender Gleichung errechnet werden:
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3
   np  e*p  1
Kb     
 
2 1 2
b 
 N

E b Dm
 w  C r q  
 
Cf
(14.6.8-1)

Diese Gleichung gilt nur im elastischen Bereich.

ANMERKUNG Außerhalb dieses Bereiches können niedrigere Werte auf der Grundlage von Erfahrungswerten des
Herstellers oder repräsentativen Prüfergebnissen verwendet werden (siehe K.1).

302
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Legende
X N (Lastspiele)
Y  eq in MPa

Bild 14.6.7-1 — Ermüdungskurve bei Raumtemperatur (E = E0) für verstärkte Bälge


im umgeformten Zustand

14.7 Torusbälge (Kompensatoren mit torusförmigem Wellenprofil)

14.7.1 Zweck

Dieser Unterabschnitt gilt für Bälge mit torusförmigen Wellen. Jede Welle besteht aus einem Torus mit Radius r,
wie in Bild 14.7.1-1 dargestellt.

303
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Legende
1 Welle
2 Bordring, verstärkend
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Bild 14.7.1-1 — Torusbalg

Zusätzlich zu den in 14.3 angegebenen Symbolen gelten die folgenden Symbole:

Ac Metall-Querschnittsfläche aller Bordringe bei Torusbälgen;

B1, B2, B3 in Tabelle 14.7.3-1 angegebene Faktoren;

r mittlerer Radius der Toruswelle

14.7.2 Anwendungsbedingungen

Es gelten die in 14.4 angegebenen allgemeinen Bedingungen für die Anwendbarkeit.

14.7.3 Bestimmung von Zwischengrößen

Die folgenden Gleichungen werden für die Bestimmung von Zwischengrößen zu Grunde gelegt.

e  np ep (14.7.3-1)

Dc  Di  2e  e c (14.7.3-2)

D m  Di  w  e (14.7.3-3)

Di
e p*  e p (14.7.3-4)
Dm

e *  n p e p* (14.7.3-5)

304
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Tabelle 14.7.3-1 — Faktoren B1, B2, B3

6,61 r 2
B1 B2 B3
Dm e p 
0 1,0 1,0 1,0
1 1,1 1,0 1,1
2 1,4 1,0 1,3
3 2,0 1,0 1,5
4 2,8 1,0 1,9
5 3,6 1,0 2,3
6 4,6 1,1 2,8
7 5,7 1,2 3,3
8 6,8 1,4 3,8
9 8,0 1,5 4,4
10 9,2 1,6 4,9
11 10,6 1,7 5,4
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12 12,0 1,8 5,9


13 13,2 2,0 6,4
14 14,7 2,1 6,9
15 16,0 2,2 7,4
16 17,4 2,3 7,9
17 18,9 2,4 8,5
18 20,3 2,6 9,0
19 21,9 2,7 9,5
20 23,3 2,8 10,0
14.7.4 Spannungen durch Innendruck

14.7.4.1 Zylindrisches Balgende

Die Umfangs-Membranspannung durch Druck:

1  D i  e 2 L w E b 
 , t ( P )   P (14.7.4-1)
2  e Di  e  L w E b  Dc E c Ac 

muss folgende Bedingung erfüllen:

 , t ( P )  f t

14.7.4.2 Bordring

Die Umfangs-Membranspannung durch Druck:

1  Dc2 L w E c 
 , c ( P )   P (14.7.4-2)
2  e Di  e  L w E b  Dc E c Ac 

muss folgende Bedingung erfüllen:

 , c ( P )  f c

305
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14.7.4.3 Balgwellen

Die folgenden Gleichungen werden für die Bestimmung der Balgwellen eingesetzt:

a) Die Umfangs-Membranspannung durch Druck:

r
  ( P)  P (14.7.4-3)
2e *

muss folgende Bedingung erfüllen:

  P  f

b) Die meridionale Membranspannung durch Druck:


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r  Dm  r 
 m, m ( P )   P (14.7.4-4)
e *  D m  2r 

muss folgende Bedingung erfüllen:

 m, m ( P )  f

14.7.5 Instabilität durch Innendruck

14.7.5.1 Säuleninstabilität

Der zulässige Auslegungs-Innendruck zur Vermeidung von Säuleninstabilität, Ps, c ergibt sich aus:

 Kb
Ps, c  0,15 (14.7.5-1)
Nr

Der Innendruck P darf Ps, c nicht überschreiten:

P  Ps, c

14.7.5.2 Welleninstabilität

Torusbälge neigen nicht zu Welleninstabilität.

14.7.6 Auslegung für den Außendruck

14.7.6.1 Spannungen durch den Außendruck

Die Auslegung muss nach den Regeln in 14.7.4 mit P als absolutem Wert für den Außendruck und Ac in den
Gleichungen erfolgen.

Wird der Balg bei Vakuum betrieben, muss die Auslegung mit der Annahme erfolgen, dass nur die Innenlage dem
Druck standhält. Die Gleichungen für die Druckspannung in 14.7.4 werden mit np = 1 eingesetzt.

14.7.6.2 Instabilität durch den Außendruck

Die Instabilität durch den Außendruck ist durch die gegenwärtigen Regeln nicht abgedeckt.

306
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14.7.7 Ermüdungsberechnungen

14.7.7.1 Berechnung der Spannungen aufgrund der gesamten äquivalenten axialen Verschiebung q
je Welle

Die folgenden Gleichungen werden für die Berechnung der Spannungen aufgrund der gesamten äquivalenten
axialen Verschiebung q je Welle eingesetzt.

a) Die meridionale Membranspannung,  m , m Δ q  , ergibt sich aus:

 m , m Δ q  
 
E b e*p
2
B1
Δq (14.7.7-1)
34 ,3 r 3

b) Die meridionale Biegespannung,  m , b Δ q  , ergibt sich aus:


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E b e*p B2
 m , b q   Δq (14.7.7-2)
5 ,72 r 2

14.7.7.2 Berechnung der gesamten Spannung aufgrund zyklischer Verschiebung

Die gesamte Spannung aufgrund zyklischer Verschiebung,  eq , ergibt sich aus:

 eq  3  m ,m ( P )   m , m Δ q    m , b Δ q  (14.7.7-3)

14.7.7.3 Berechnung der zulässigen Lastspielzahl

14.7.7.3.1 Allgemeines

a) Die festgelegte Lastspielzahl Nspe ist als die während der Betriebslebensdauer des Balges voraussichtlich zu
erwartende Anzahl von Lastspielen anzusehen. Die zulässige Lastspielzahl N alw nach diesem Unterabschnitt
N alw muss mindestens gleich N spe sein: N alw  N spe .

Die nach den folgenden Gleichungen errechneten zulässigen Lastspielzahlen beinhalten ausreichende
Sicherheitsbeiwerte (3 für die Lastspiele und 1,25 für die Spannungen) und ergeben die maximalen
Lastspielzahlen für die betrachtete Betriebsbedingung. Es sollte daher kein zusätzlicher Sicherheitsbeiwert
eingesetzt werden, da eine zu konservative Annahme der Lastspiele eine größere Anzahl Wellen erforderlich
machen und damit zu einer erhöhten Anfälligkeit des Balges gegenüber Instabilität führen könnte.

b) Wird der Balg unterschiedlichen Bewegungszyklen ausgesetzt, z. B. beim An- und Abfahren, ist die
Schadensakkumulation nach der Miner-Regel für akkumulierte Ermüdung zu berechnen (siehe 18.5.6).

c) Die Verwendung von speziellen, durch den Hersteller erstellten Ermüdungskurven wird später behandelt und
die dazu geltenden Anforderungen werden im Anhang K.3 festgelegt (in Bearbeitung im CEN/TC 54/WG C).

14.7.7.3.2 Austenitische Stähle und andere gleichwertige Werkstoffe

Dieser Unterabschnitt gilt für Bälge im umgeformten Zustand aus austenitischen Stählen, Nickel-Chrom-Eisen und
Nickel-Eisen-Chrom-Legierungen.

Die zulässige Lastspielzahl ergibt sich aus den folgenden Gleichungen (siehe Bild 14.7.7-1):

E0
 wenn  eq  761, 6 MPa
Eb
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3,25
 
 
11 309,4
N alw   (14.7.7-4)
 E0 
  eq  288,2 
 Eb 

mit  eq in MPa:

E0
 wenn  eq  761,6 MPa
Eb

3,25
 
 
12 686 ,3
N alw   (14.7.7-5)
 E0 
  eq  230,6 
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 Eb 

mit  eq in MPa:

E0
 wenn  eq  230, 6 MPa: Nalw  10 6 Lastspiele.
Eb

Die Kurve und die Gleichung gelten nur für:

10 2  N alw  10 6

14.7.7.3.3 Ferritische Stähle

Die Ermüdungskurven nach 18.10 bzw. 18.11 sind zu Grunde zu legen.

14.7.8 Axial-Federrate

Die theoretische Axial-Federrate eines Balges mit N Wellen kann nach folgender Gleichung errechnet werden:

3
 1   np   e*p 
Kb     E b Dm   B

12 1   2
 b    N


  r



3 (14.7.8-1)

Diese Gleichung gilt nur im elastischen Bereich.

ANMERKUNG Außerhalb dieses Bereiches können niedrigere Werte auf der Grundlage von Erfahrungswerten des
Herstellers oder repräsentativen Prüfergebnissen verwendet werden (siehe K.1).

308
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Legende
X N (Lastspiele)
Y  eq in MPa
Bild 14.7.7-1 — Ermüdungskurve bei Raumtemperatur (E = E0) für Torusbälge
im umgeformten Zustand

309
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14.8 Herstellung

14.8.1 Balgformung

14.8.1.1 Allgemeines

Es können unterschiedliche Umformverfahren angewendet werden.

 Bälge nach Bild 14.1-1 werden durch Kaltumformung hergestellt (z. B. hydraulisches Umformen oder
vergleichbare Verfahren oder durch Rollumformung).

 Bälge nach Bild 14.5.8-2 (Halbwellen) werden durch Rollbiegen oder andere Verfahren hergestellt.

Die angewendeten Umformverfahren müssen eine glatte Oberfläche, frei von Kerben, Kratzern oder anderen
spannungserhöhenden Fehlern, sicherstellen und dürfen die Korrosionsbeständigkeit der Bälge nicht
beeinträchtigen.
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14.8.1.2 Begrenzungen für das Umformverfahren

Der Umfang der Umformung, der durch den Umformgrad sd nach Gleichung (14.5.2-13) gegeben ist, ist üb-
licherweise auf den Umformgrad bei Bruch sr, reduziert um einen Faktor kr, zu begrenzen:

s r  k r ln 1  A5 / 100 

sd  sr

Dabei ist

A5 Bruchdehnung bei einer Messlänge von 5  Durchmesser;

kr Wert nach Tabelle 14.8.1-1.

Tabelle 14.8.1-1 — Sicherheitsbeiwert kr

Lagendicke Sicherheitsbeiwert
Werkstoff
ep kr

ep  0,7 mm 0,9
Austenitische Stählea
ep  0,7 mm 0,8

Ferritische Stähleb alle 0,5


a Siehe Abschnitt 2

b Werkstoffe mit
Re, T
A5  20 % und  0,66
Rm

310
DIN EN 13445-3:2018-12
EN 13445-3:2014 (D)
Ausgabe 5 (2018-07)

14.8.2 Wärmebehandlung

Das Glühen von Bälgen nach dem Umformen ist nicht erforderlich, sofern die Grenzwerte nach 14.8.1.2
eingehalten werden.

Wenn in Ausnahmefällen, z. B. bei:

 Sprödbruchgefahr,

 Korrosionsgefahr oder

 Überschreiten der Grenzwerte nach 14.8.1.2,

ein Glühen erforderlich ist, muss dies nach Beendigung des Umformprozesses in einer inerten Atmosphäre
erfolgen.

14.8.3 Grenzabmaße (Toleranzen)


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14.8.3.1 Allgemeines

Dieser Unterabschnitt behandelt die Grenzabmaße, die einen wesentlichen Einfluss auf die Hauptmerkmale eines
Balges haben (z. B. Druckfestigkeit, Federrate, Ermüdung und Einbau).

Die Maßtoleranzen für die Balgwellen sind abhängig von den Toleranzen des verwendeten Grundwerkstoffes und
den Fertigungsverfahren. Sie liegen in der Verantwortung des Kompensator-Herstellers.

14.8.3.2 U-förmige Wellen ohne Rundnähte

14.8.3.2.1 Nennwanddicke einer Balglage ep

Das Grenzabmaß für die Nennwanddicke, ep, ist direkt auf die Nennwanddicke tN des für die Fertigung des Balges
verwendeten Werkstoffes bezogen.

Die Grenzabmaße für die Nennwanddicke des Werkstoffes, z. B. Band oder Blech, müssen den Festlegungen in
Tabelle 14.8.3.2.1-1 entsprechen:

Tabelle 14.8.3.2.1-1 — Grenzabmaße der Nennwanddicke des Werkstoffes tN

EN 10258 EN 10259
tN Toleranzbereich tN Toleranzbereich
≤ 0,4 mm fein (F) ≤ 0,5 mm Besondere (S)
> 0,4 mm Normal > 0,5 mm Normal
14.8.3.2.2 Wellenhöhe w

Das Grenzabmaß für die Wellenhöhe w darf  5 % für ep bis 0,5 mm und  8 % für ep über 0,5 mm nicht
überschreiten.

14.8.3.3 U-förmige Wellen mit Rundnähten an Innen- oder Außenkrempe

14.8.3.3.1 Nennwanddicke einer Balglage ep

Das Grenzabmaß für die Nennwanddicke des Bleches muss entweder EN 10259, Normal, entsprechen oder, falls
andere Normen zu Grunde gelegt werden, darf  6 % von tN nicht überschreiten. Falls das Grenzabmaß größer ist
als  6 % von tN muss bei der Berechnung die tatsächliche mittlere Blechdicke berücksichtigt werden.

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DIN EN 13445-3:2018-12
EN 13445-3:2014 (D)
Ausgabe 5 (2018-07)

14.8.3.3.2 Wellenhöhe w

Das Grenzabmaß für die Wellenhöhe w darf  8 % nicht überschreiten.

14.8.3.3.3 Zylindrisches Balgende

Das Grenzabmaß für das zylindrische Balgende der Welle muss den jeweiligen Rohrenden entsprechen.

14.8.3.4 Torusbalg

Wird später festgelegt.

14.9 Inspektion und Prüfung

14.9.1 Allgemeines
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Die folgenden Anforderungen gelten zusätzlich zu den in EN 13445-5:2014 festgelegten Anforderungen.

14.9.2 Zerstörungsfreie Prüfung

14.9.2.1 Anschlussnähte in Umfangsrichtung

In Umfangsrichtung verlaufende Anschlussnähte müssen den Anforderungen in EN 13445-5:2014 entsprechen.


Überlappnähte müssen einer Magnetpulver- oder Eindringprüfung nach den Anforderungen in EN 13445-5:2014
und einer 100 %-Dichtheitsprüfung (siehe EN 13445-5:2014, Anhang D) unterzogen werden.

Ausführung und Prüfung von in Umfangsrichtung verlaufenden Anschlussnähten von Balgkompensatoren müssen
den Prüfgruppen 1, 2 oder 3 entsprechen (siehe EN 13445-5:2014, 6.6.1.1). Die für die Anschlussnähte gewählte
Prüfgruppe muss nicht der für die anderen Behälterteile verwendeten Prüfgruppe entsprechen.

14.9.2.2 Schweißnähte an den Balgwellen

14.9.2.2.1 Rundnähte an den Außen- oder Innenkrempen der Balgwellen

Dieser Unterabschnitt gilt für Balgwellen mit Rundnähten an den Außen- oder Innenkrempen nach den
Festlegungen in 14.5.9.

Rundnähte von Balgwellen müssen einer 100 % zerstörungsfreien Prüfung nach den Anforderungen in
EN 13445-5:2014 unterzogen werden.

14.9.2.2.2 Längsnähte (Stumpfschweißnähte)

Dieser Unterabschnitt gilt für Bälge, die aus Zylindern hergestellt werden, die nach dem Längsschweißen
umgeformt werden.

Diese Längsnähte sind wie folgt zu prüfen:

 100 %-Sichtprüfung vor der Balgwellenformung;

 zerstörungsfreie Prüfung nach Tabelle 14.9.2-1 nach der Balgwellenformung.

Bei seriengefertigten Bälgen sind mindestens 10 % der Bälge, jedoch mindestens ein Balg, einer zerstörungsfreien
Prüfung zu unterziehen. Die Proben sind aus der laufenden Fertigungsserie zu entnehmen.

312
DIN EN 13445-3:2018-12
EN 13445-3:2014 (D)
Ausgabe 5 (2018-07)

Tabelle 14.9.2-1 — Zerstörungsfreie Prüfung von stumpfgeschweißten Längsnähten an


Bälgen ohne Rundnähte

Umformverfahren
Hydraulische Umformung,
DN Elastomer-Umformung oder Rollformung
ep gleichwertige Verfahren
mm Einlagig Mehrlagig Einlagig Mehrlagig
≤ 1,5 — — PTa außen PTa dichte Lage
≤ 300
> 1,5 PTa außen — PTa außen PTa dichte Lage
≤ ep, max — — PTa außen PTa dichte Lage
> 300
> ep, max PT außen PTa dichte Lage PT außen PTa dichte Lage

 
  
e p, max 
 min 0,087 Di ;  4 mm 
   PT = Eindringprüfung
   
 
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

a Die Prüfung ist an den Längsnähten der Außenkrempe außen und der Innenkrempe innen in größtmöglichem
Umfang, so weit zugänglich, durchzuführen.

14.9.2.3 Durchstrahlungsprüfung

Bei Durchführung der Durchstrahlungsprüfung gelten die Anforderungen nach EN 13445-5:2014, 6.6.3.2, mit den
folgenden Änderungen in EN 13445-5:2014, Tabelle 6.6.4-1:

 Gasporosität und Poren:

 maximaler Porendurchmesser: 0,4 ep;

 maximale Porenanzahl: 5 je 100 mm;

 Schlauchporen: nicht zulässig;

 Einschlüsse: nicht zulässig;

 Bindefehler und ungenügende Durchschweißung: nicht zulässig;

 maximale Länge der Einbrandkerbe bei kurzen Unregelmäßigkeiten: 0,1 ep. Ein sanfter Übergang ist
erforderlich;

 Länge der Wurzelkerbe bei kurzen Unregelmäßigkeiten: 0,1 ep. Ein sanfter Übergang ist erforderlich.

14.9.3 Druckprüfung

Kompensatorbälge sind nach den Festlegungen in EN 13445-5:2014, 10.2.3, zu prüfen.

Der Konstrukteur muss jedoch die Möglichkeit einer Instabilität des Balges durch Innendruck berücksichtigen,
wenn der Prüfdruck den folgenden Wert überschreitet:

   
Pt, s  1,5 max Ps, c ; Ps, i (14.9.3-1)

wobei Ps, c und Ps, i bei Raumtemperatur zu errechnen sind.

In diesem Fall muss der Konstrukteur entweder

313
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a) besondere Sicherheitsmaßnahmen für die Prüfung festlegen oder

b) den Kompensatorbalg neu berechnen, um die Prüfbedingungen zu erfüllen.

ANMERKUNG Bei verstärkten Bälgen und Torusbälgen ist in Gleichung (14.9.3-1) Ps, i = 0 zu setzen.

14.9.4 Dichtheitsprüfung

Wird eine Dichtheitsprüfung durchgeführt, gelten die Festlegungen in EN 13445-5:2014, Anhang D.

14.10 Kompensatoren unter Einwirkung von Axial-, Lateral- oder Angularbewegungen

14.10.1 Allgemeines

Dieser Unterabschnitt dient der Berechnung des äquivalenten Axialwegs eines Kompensators, dessen Enden
folgenden Bewegungen ausgesetzt sind:
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 Axialweg x aus der Mittelstellung: x Längung (x > 0) oder Stauchung (x < 0);

 Lateralweg y: y (y > 0);

 Biegewinkel  :   > 0).

14.10.2 Axialbewegung

Der einem Axialweg x (siehe Bild 14.10.2-1) der Kompensatorenden entsprechende äquivalente Axialweg der
einzelnen Balgwellen wird wie folgt berechnet:

1
q x  x (14.10.2-1)
N

Dabei ist der Wert x bei Längung positiv (x > 0)

bei Stauchung negativ (x < 0)

Die Werte von x können für Längung und Stauchung unterschiedlich sein.

Die entsprechende Axialkraft Fx an den Kompensatorenden wird wie folgt berechnet:

Fx  K b  x (14.10.2-2)

Legende
(1) Ausgangslänge

Bild 14.10.2-1 — Kompensator unter Einwirkung eines Axialwegs x

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DIN EN 13445-3:2018-12
EN 13445-3:2014 (D)
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14.10.3 Lateralbewegung

Der einem Lateralweg y (siehe Bild 14.10.3-1) der Kompensatorenden entsprechende äquivalente Axialweg der
einzelnen Balgwellen wird wie folgt berechnet:

3 Dm
q y  y (14.10.3-1)
N N  q + x 

Dabei ist der Wert für y positiv.

Die entsprechende Lateralkraft Fy an den Kompensatorenden wird wie folgt berechnet:

3 K b  Dm2
Fy  y (14.10.3-2)
2 N  q + x 
2
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Das entsprechende Moment M y an den Kompensatorenden wird wie folgt berechnet:

3 K b  Dm2
My  y (14.10.3-3)
4 N  q + x 

Legende
(1) Ausgangslänge

Bild 14.10.3-1 — Kompensator unter Einwirkung eines Lateralwegs y

14.10.4 Angularbewegung

Wenn die Kompensatorenden einer Angularbewegung  (siehe Bild 14.10.4-1) ausgesetzt sind, wird der ent-
sprechende Axialweg wie folgt berechnet:

Dm
q θ   (14.10.4-1)
2N

Dabei ist die Einheit für  rad und der Wert für  positiv.

Das entsprechende Moment M θ an den Kompensatorenden wird wie folgt berechnet:

K b  Dm2
Mθ   (14.10.4-2)
8

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DIN EN 13445-3:2018-12
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Bild 14.10.4-1 — Kompensatoren unter Axialbewegung 


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14.10.5 Gesamter äquivalenter Axialweg

14.10.5.1 Äquivalenter Axialweg

Der gesamte äquivalente Axialweg (Längung oder Stauchung) der einzelnen Balgwellen wird wie folgt berechnet:
q e  q x  q y  q  (Längung) (14.10.5-1)

q c  q x  q y  q  (Stauchung) (14.10.5-2)

14.10.5.2 Kompensatoreinbau ohne Vorspannung

Dieser Abschnitt ist dann gültig, wenn der Kompensator Bewegungen unterworfen ist (siehe Bild 14.10.5-1):

 aus neutraler Position  x 0  0 , y 0  0 ,  0  0 

 aus Betriebsposition (x, y, )

Die äquivalente Verschiebung jeder Welle, Dehnung oder Zusammendrückung, ist gegeben durch:

q e  q x  q y  q  (Längung) (14.10.5-3)

q c  q x  q y  q  (Stauchung) (14.10.5-4)

Wenn x > 0 ist, findet die erste Formel Anwendung

Wenn x < 0 ist, findet die zweite Formel Anwendung

Der gesamte äquivalente Axialweg wird wie folgt berechnet:

q  max  q e , q c  (14.10.5-5)

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DIN EN 13445-3:2018-12
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(n) neutrale Position (1) Betriebsposition q

Bild 14.10.5-1 — Zyklische Bewegungen

14.10.5.3 Einbau des Kompensators mit Vorspannung

Dieser Abschnitt findet dann Anwendung, wenn der Kompensator Bewegungen unterworfen ist (siehe Bild 14.10.5-
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2):

 aus Ausgangsposition x 0 , y 0 ,  0  , die nicht der neutralen Position entspricht,

q e,0  q x,0  q y,0  q ,0 (Längung) (14.10.5-6)

q c,0  q x,0  q y,0  q ,0 (Stauchung) (14.10.5-7)

 zur Betriebsposition (x, y, )

q e  q x  q y  q  (Längung) (14.10.5-8)

q c  q x  q y  q  (Stauchung) (14.10.5-9)

Der gesamte äquivalente Axialweg wird wie folgt berechnet:


q  max q e  q c,0 , q c  q e,0  (14.10.5-10)

(n) neutrale Position (0) Ausgangsposition q0 (1) Betriebsposition q

Bild 14.10.5-2 — Zyklische Bewegungen

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14.10.5.4 Kompensatordehnung zwischen zwei Betriebspositionen

Dieser Abschnitt findet dann Anwendung, wenn ein Kompensator Bewegungen unterliegt (siehe Bild 14.10.5-3):

 von Betriebsposition 1 x1, y1,  1  ,

q e,1  q x,1  q y,1  q ,1 (Längung) (14.10.5-11)

q c,1  q x,1  q y,1  q ,1 (Stauchung) (14.10.5-12)

 zu Betriebsposition 2 x 2 , y 2 ,  2 

q e,2  q x,2  q y,2  q ,2


(Längung) (14.10.5-13)
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q c,2  q x,2  q y,2  q ,2


(Stauchung) (14.10.5-14)

Der gesamte äquivalente Axialweg wird wie folgt berechnet:


 
q  max q e,2  q c,1 , q c,2  q e,1 (14.10.5-15)

Eine Vorspannung in Ausgangsposition (0) hat keinen Einfluss auf die Ergebnisse.

Legende
0) Ausgangsposition 0 (1) Betriebsposition 1
n) neutrale Position (2) Betriebsposition 2

Bild 14.10.5-3 — Zyklische Bewegungen

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15 Rechteckige Druckbehälter
15.1 Ziel
Dieser Abschnitt enthält Anforderungen für die Auslegung von unverstärkten und verstärkten
Druckbehältern mit rechteckigem Querschnitt. Für die Auslegung auf Ermüdung ist Abschnitt 18
heranzuziehen. Wärmespannungen oder Einwirkungen sind in diesem Abschnitt nicht berücksichtigt.

15.2 Zusätzliche Definitionen


Die folgenden Begriffe gelten zusätzlich zu jenen in Abschnitt 3. Die maßgebenden Spannungen in diesem
Abschnitt sind keine Strukturspannungen im Sinne von Abschnitt 18.

15.2.1
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Membranspannung
gleichförmige Spannung in der Behälterwand, siehe auch C.4.4.2

15.2.2
Biegespannung
lineare verteilte Spannung in der Behälterwand, siehe auch C.4.4.3

15.3 Zusätzliche Symbole und Abkürzungen


Die folgenden Symbole und Abkürzungen gelten zusätzlich zu jenen in Abschnitt 4:

a Eckeninnenradius;

A die Fläche in Längsrichtung des Behälters ohne Öffnung zwischen den Versteifungen oder
zwischen den Versteifungsplatten;

Ah die Fläche A abzüglich der Öffnung;

Arf die benötigte Verstärkungsfläche;

A1 Querschnittsfläche einer Verstärkung, die an der kurzen Behälterseite angebracht ist;

A2 Querschnittsfläche einer Verstärkung, die an der langen Behälterseite angebracht ist;

Aw1 die Querschnittsfläche der Versteifungsstege an der Ecke der kurzen Seite;

Aw2 die Querschnittsfläche der Versteifungsstege an der Ecke der langen Seite;

A‘ die Fläche des Teils des verbundenen Bereichs ober- oder unterhalb des Berechnungspunkts;

𝐴′web die Fläche der Verstärkungsrippen;

b ungestützte Breite der ebenen Platte zwischen Verstärkungen, siehe Bild 15.6-1;

bcw die Dicke der durchlaufenden Schweißnaht;

be mittragende Breite einer Platte in Verbindung mit einer Verstärkung, siehe Bild 15.6-1;

bR Abstand zwischen den Mittellinien der Verstärkungen eines Behälters;

319
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Ausgabe 5 (2018-07)

bv die Länge der Seitenwand (h oder H);

bw die Dicke der unterbrochenen Schweißnaht;

C Verhältnis zwischen langer und kurzer Seite einer ungestützten Platte zwischen Versteifungen,
siehe Tabelle 15.6-2;

c Abstand zwischen der neutralen Faser und der außenliegenden Faser der Wand; die nach innen
gemessenen Werte für c sind positiv;

d Lochdurchmesser oder Innendurchmesser einer durchgeschweißten Schweißverbindung;

G der Schubmodul (Stahlzul. E/2.6);

g ungestützte Spannweite;

gw der Abstand zwischen unterbrochenen Schweißnähten;

h Innenlänge der langen Behälterseite;


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h1 Abstand zwischen den neutralen Fasern der Verstärkungen an der langen Behälterseite;

H Innenlänge der kurzen Behälterseite;

H1 Abstand zwischen den neutralen Fasern der Verstärkungen an der kurzen Behälterseite;

I das jeweilige Flächenträgheitsmoment;

I1, I2, I3 Flächenträgheitsmoment je Einheit der Breite eines Plattenstreifens;

I11 Flächenträgheitsmoment der Kombination von Verstärkung und zugehöriger Platte an der kurzen
Behälterseite;

I21 Flächenträgheitsmoment der Kombination aus Verstärkung und zugehöriger Platte an der langen
Behälterseite;

J1 , J2 Spannungskorrekturfaktoren von kurzen Behältern;

j der Abstand von der neutralen Faser des Schwerpunkts der Fläche A’;

jweb der Abstand von der neutralen Faser des Schwerpunkts der Fläche A’web;

k Beiwert, siehe Gleichung (15.5.2-4) oder (15.6.5-5);

k1 Beiwert, siehe Gleichung (15.5.3-13);

k2 Beiwert, siehe Gleichung (15.5.3-14);

K3 Beiwert für einen unverstärkten Behälter nach Bild 15.5-1, siehe Gleichung (15.5.1.2-12);

Lv Länge des Behälters;

L1 Hälfte der Länge der kurzen Behälterseite (siehe Bild 15.5-1);

L2 Hälfte der Länge der langen Behälterseite;

Lx Abstand zwischen der Mittellinie der kürzeren Seitenplatte und dem Punkt, für den die
Berechnung erfolgt (Mitte von Verstärkung oder Schweißnaht), senkrecht zur Behälterachse;

320
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Ly Abstand zwischen der Mittellinie der längeren Seitenplatte und dem Punkt, für den die
Berechnung erfolgt (Mitte von Verstärkung oder Schweißnaht), senkrecht zur Behälterachse;

lw die Länge der unterbrochenen Schweißnaht;

MA Biegemoment in der Mitte der langen Seite in Querrichtung des Behälters; der Wert ist positiv,
wenn die Behälteraußenseite (oder Verstärkung) druckbeaufschlagt wird; ausgedrückt als Biege-
moment je Längeneinheit (in N⋅mm/mm);

MBC Biegemoment in der Ecke des Behälters;

MD Biegemoment in der Mitte der kurzen Behälterseite;

Mx Biegemoment bei einem Abstand Lx;

My Biegemoment bei einem Abstand Ly;


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N Beiwert, siehe Gleichung (15.5.3-10);

p Teilung der Öffnungen in Längsrichtung, siehe Bild 15.5-2;

ps Teilung der Öffnungen in diagonaler Richtung bei dreieckigen Lochmustern, siehe Bild 15.5-2;

Q Schubbeanspruchung;

S1 das statische Flächenträgheitsmoment des Querschnitts der Verstärkung an der Ecke der kurzen
Seite im Verhältnis zur Außenfläche der Behälterplatte;

S2 das statische Flächenträgheitsmoment des Querschnitts der Verstärkung an der Ecke der langen
Seite im Verhältnis zur Außenfläche der Behälterplatte;

tw Dicke der Rippen;

W das elastische Widerstandsmoment des kombinierten Querschnitts;

Wp das plastische Widerstandsmoment des kombinierten Querschnitts (Behälterwand +


Versteifung);

α H/h;

α1 H1/h1;

α2 L2/L1;

β Winkel zwischen den in Linie angeordneten Löchern und der Längsachse, siehe Bild 15.5-2;

θ Lagewinkel der Ecke eines Behälters, siehe Bild 15.5-2;

μ Verschwächungsbeiwert;

σb Biegespannung;

σm Membranspannung;

ϕ Beiwert, siehe Gleichung (15.5.1.2-15).

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15.4 Allgemeines
Die Gleichungen dieses Unterabschnitts sind für die Berechnung der Membran- und Biegespannungen in
unverstärkten und verstärkten rechteckigen Druckbehältern zu verwenden. Die Gesamtspannung an einem
bestimmten Punkt ist als die Summe von Membranspannung und Biegespannung in diesem Punkt anzu-
setzen.

Druckbehälter mit verschließbaren Öffnungen müssen einer besonderen Analyse unterzogen werden, um
jegliche Verformungen an Verschlussdeckel und Behälterrand festzustellen.

Besondere Aufmerksamkeit sollte auf die Auswahl der Türdichtung verwendet werden.

15.5 Unverstärkte Behälter

15.5.1 Unverstärkte Behälter ohne Anker

15.5.1.1 Allgemeines

Dieses Verfahren gilt für Behälter des in Bild 15.5-1 dargestellten Typs. Die angegebenen Gleichungen gelten
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für Behälter mit einer Länge Lv < 4h. Die Anwendung des Verfahrens für kürzere Behälter ist konservativ.
Die Wände von kurzen Behältern mit einer Länge Lv < 2h dürfen entsprechend den Anforderungen nach
15.5.5 ausgelegt werden.

Es wird angenommen, dass die Wanddicken der kurzen und der langen Seiten gleich sind. Andernfalls ist das
Verfahren nach 15.5.3 anzuwenden.

15.5.1.2 Unverschwächte Platten

Weicht die Dicke der kurzen Seite von der der langen Seite ab, muss die Berechnung nach dem Verfahren in
15.5.3 erfolgen.

Bei unverstärkten Behältern entsprechend Bild 15.5-1 werden die Membranspannungen nach den folgenden
Gleichungen berechnet:

In Punkt C

𝑃(𝑎 + 𝐿2 )
(𝜎m )C = (15.5.1.2-1)
𝑒

In Punkt D

(𝜎m )D = (𝜎m )C

In Punkt B

𝑃(𝑎 + 𝐿1 )
(𝜎m )B = (15.5.1.2-2)
𝑒

In Punkt A
(𝜎m )A = (𝜎m )B

In einer Ecke, z. B. zwischen B und C:

𝑃
(𝜎m )B−C = �𝑎 + �𝐿2 2 + 𝐿1 2 � (15.5.1.2-3)
𝑒

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Das Flächenträgheitsmoment beträgt:

𝛪1 = 𝛪2 = 𝑒 3/12 (15.5.1.2-4)
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Bild 15.5-1 — Unverstärkte Behälter

Die Biegespannungen sind nach den folgenden Gleichungen zu berechnen:

In Punkt C
𝑒
(𝜎b )C = ± �2𝑀A + 𝑃�2𝑎 ⋅ 𝐿2 − 2𝑎 ⋅ 𝐿1 + 𝐿2 2 �� (15.5.1.2-5)
4𝐼1

In Punkt D
𝑒
(𝜎b )D = ± �2𝑀A + 𝑃�2𝑎 ⋅ 𝐿2 − 2𝑎 ⋅ 𝐿1 + 𝐿2 2 − 𝐿1 2 �� (15.5.1.2-6)
4𝐼1

In Punkt A

𝑀A 𝑒
(𝜎b )A = ± (15.5.1.2-7)
2𝐼1

In Punkt B
𝑒
(𝜎b )B = ± �2𝑀A + 𝑃𝐿2 2 � (15.5.1.2-8) ͵
4𝐼1

323
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In der Ecke
𝑒
(𝜎b )B−C = ± �2𝑀A + 𝑃�2𝑎(𝐿2 cos𝜃 − 𝐿1 (1 − sin𝜃)) + 𝐿2 2 �� (15.5.1.2-9)
4𝐼1

Für diese Gleichungen muss Folgendes gelten:

a) der Parameter (σb)B−C hat seinen Höchstwert, wenn 𝜃 = arctan(𝐿1⁄𝐿2 ) (15.5.1.2-10)

und

b) das Biegemoment MA je Längeneinheit entspricht Folgendem:

MA = P ⋅ (−K3) (15.5.1.2-11)

Dabei ist

𝐿1 2 (6𝜑2 ⋅ 𝛼2 − 3𝜋𝜑 2 + 6𝜑2 + 𝛼2 3 + 3𝛼22 − 6𝜑 − 2 + 1,5𝜋𝛼2 2 ⋅ 𝜑 + 6𝜑 ⋅ 𝛼2 )


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𝐾3 = (15.5.1.2-12)
3 (2𝛼2 + 𝜋𝜋 + 2)

𝐿2
𝛼2 = (15.5.1.2-13)
𝐿1

𝑎
𝜑= (15.5.1.2-14)
𝐿1

Die maximale Spannung in einem Punkt ist nach 15.4 durch Aufsummieren der Membran- und Biege-
spannungen zu bestimmen.

15.5.1.3 Gelochte Platten

Der Behälter mit gelochten Seitenplatten muss den Anforderungen an unverschwächte Platten nach 15.5.1.2
entsprechen. Seitenplatten von Behältern (oder Rohren) dürfen mit (einer) Lochreihe(n) gelocht sein. Die
Löcher sind in einem dreieckigen oder quadratischen Muster angeordnet. Der Verschwächungsbeiwert einer
gelochten Platte wird wie folgt berechnet:

𝑝−𝑑 1 𝑝s − 𝑑
𝜇 = min � ; � �� (15.5.1.3-1)
𝑝 cos𝛽 𝑝s

Dabei ist β der Winkel eines Lochmusters entsprechend Bild 15.5-2.

Der Verschwächungsbeiwert μ wird verwendet, um die nach 15.5.5 zulässigen Werte der Membran- und
Biegespannungen senkrecht zur Behälterachse zu verringern. Bei kurzen Behältern nach 15.5.4 muss der
Verschwächungsbeiwert dem kleinsten Wert sowohl in der Quer- als auch der Längsachse des Behälters
entsprechen und nur der erste Teil der Gleichung (15.5.1.3-1) ist zu verwenden.

Bei Platten mit ungleichmäßiger/-m Teilung und Durchmesser ist der kleinste Wert für μ zu wählen. Die
Festigkeit an einer einzelnen Öffnung, selbst bei Öffnungen in einer Lochreihe, muss 15.7 entsprechen.

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Bild 15.5-2 — Unverstärkte Behälter mit gelochten Seitenplatten

Beträgt der Verschwächungsbeiwert μ mindestens 0,2, sind die Membranspannungen am betrachteten


Punkt (Mitte der Verstärkung) senkrecht zur Behälterachse anhand der folgenden Gleichungen zu
bestimmen:

An der längeren Seite

(𝜎m )y = (𝜎m )B (15.5.1.3-2)

𝑒
(𝜎b )y = ± �2𝑀A + 𝑃𝐿y 2 � (15.5.1.3-3)
4𝐼1

An der kürzeren Seite

(𝜎m )x = (𝜎m )C (15.5.1.3-4)

𝑒
(𝜎b )x = ± �2𝑀A + 𝑃�2𝑎 ⋅ 𝐿2 − 2𝑎 ⋅ 𝐿1 + 𝐿2 2 − (𝐿1 − 𝐿x )2 �� (15.5.1.3-5)
4𝐼1

Ly und Lx sind Abstände zwischen den Mittellinien der Seitenplatte des Behälters und dem Mittelpunkt der
Verstärkung bei Messung senkrecht zur Behälterachse.

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Die zulässigen Membran- und Biegespannungen sind 15.5.5 zu entnehmen.

Die Summe der Spannungen muss die Anforderungen an allen Punkten erfüllen, mit einem Abstand der
Lochkreise zur anderen Behälterwand größer als Abstand a oder 0,5d, wobei der größere Wert gilt.

Bei Löchern mit geringerem Abstand zur Wand oder bei μ < 0,2 muss eine Spannungsanalyse durchgeführt
werden.

15.5.2 Unverstärkte Behälter mit zentraler Trennwand


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Bild 15.5-3 — Unverstärkter Behälter mit zentraler Trennwand

Die Membranspannungen bei unverstärkten Behältern mit zentraler Trennwand entsprechend Bild 15.3-3
sind nach den folgenden Gleichungen zu berechnen:

In Punkt C

𝑃⋅ℎ 2 + 𝑘(5 − 𝛼 2 )
(𝜎m )c = �4 − � �� (15.5.2-1)
4𝑒1 1 + 2𝑘

In Punkt D
(𝜎m )D = (𝜎m )c

In Punkt B

𝑝⋅𝛨
(𝜎m )b = (15.5.2-2)
2𝑒2

326
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In Punkt A

In der Trennwand

𝑃 ⋅ ℎ 2 + 𝑘(5 − 𝛼 2 )
(𝜎m )P = � � (15.5.2-3)
2𝑒3 1 + 2𝑘

𝐼2
𝑘= ⋅𝛼 (15.5.2-4)
𝐼1

𝐻
𝛼= (15.5.2-5)

Die Biegespannungen sind nach den folgenden Gleichungen zu berechnen:
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In Punkt C

𝑃 ⋅ ℎ2 𝑒1 1 + 2𝛼 2 ⋅ 𝑘
(𝜎b )C = � � (15.5.2-6)
24 ⋅ 𝛪1 1 + 2𝑘

In Punkt D

𝑃 ⋅ 𝑒1 1 + 2𝛼 2 ⋅ 𝑘
(𝜎b )D = �3𝛨 2 − 2ℎ2 � �� (15.5.2-7)
48 ⋅ 𝛪1 1 + 2𝑘

In Punkt B

𝑃 ⋅ ℎ2 ⋅ 𝑒2 1 + 2𝛼 2 ⋅ 𝑘
(𝜎b )B = � � (15.5.2-8)
24𝛪2 1 + 2𝑘

In Punkt A

𝑃ℎ2𝑒2 1 + 𝑘(3 − 𝛼 2)
(𝜎b )A = � � (15.5.2-9)
24𝛪2 1 + 2𝑘

Die zulässigen Membran- und Biegespannungen sind 15.5.5 zu entnehmen.

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15.5.3 Unverstärkter Behälter, gegenüberliegende Platten mit unterschiedlichen Dicken an den


langen Seiten
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Bild 15.5-4 — Unverstärkter Behälter mit unterschiedlichen Dicken an den langen Seiten

Membranspannungen in kurzen Seitenplatten

𝑃⋅ℎ
𝜎m = (15.5.3-1)
2 ⋅ 𝑒1

Membranspannungen in langen Seitenplatten

𝑃
(𝜎m )A1 = {4𝑁𝐻 2 − 2ℎ2[(𝐾2 + 𝑘2 ) − 𝑘1 (𝐾1 + 𝑘2 ) + 𝛼 2 𝑘2 (𝐾2 − 𝐾1 )]} (15.5.3-2)
8𝑁𝑁𝑒2

𝑃
(𝜎m )A = {4𝑁𝐻 2 − 2ℎ2 [−(𝐾2 + 𝑘2 ) + 𝑘1 (𝐾1 + 𝑘2 ) − 𝛼 2 𝑘2 (𝐾2 − 𝐾1 )]} (15.5.3-3)
8𝑁𝑁𝑒3

Biegespannungen

Kurze Seitenplatten

𝑃𝑒1 ℎ2
(𝜎b )C = [(𝐾2 − 𝑘1 𝑘2 ) + 𝛼 2 𝑘2 (𝐾2 − 𝑘2 )] (15.5.3-4)
8𝑁𝑁𝐼1

𝑃𝑒1 ℎ2
(𝜎b )C1 = [(𝐾1 𝑘1 − 𝑘2 ) + 𝛼 2 𝑘2(𝐾1 − 𝑘2 )] (15.5.3-5)
8𝑁𝑁𝐼1

328
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Lange Seitenplatten

𝑃𝑒3 ℎ2
(𝜎b )A = {2 ⋅ [(𝐾2 − 𝑘1 𝑘2 ) + 𝛼 2 𝑘2(𝐾2 − 𝑘2 )] − 𝑁} (15.5.3-6)
16𝑁𝑁𝐼3

𝑃𝑒2 ℎ2
(𝜎b )A1 = {2 ⋅ [(𝐾1 𝑘1 − 𝑘2 ) + 𝛼 2𝑘2(𝐾1 − 𝑘2 )] − 𝑁} (15.5.3-7)
16𝑁𝑁𝐼2

𝑃𝑒3 ℎ2
(𝜎b )C = [(𝐾2 − 𝑘1 𝑘2 ) + 𝛼 2 𝑘2 (𝐾2 − 𝑘2 )] (15.5.3-8)
8𝑁𝑁𝐼3

𝑃𝑒2 ℎ2
(𝜎b )C1 = [(𝐾1 𝑘1 − 𝑘2 ) + 𝛼 2 𝑘2(𝐾1 − 𝑘2 )] (15.5.3-9)
8𝑁𝑁𝐼2

Dabei ist
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𝑁 = 𝐾1 𝐾2 − 𝑘2 2 (15.5.3-10)

𝐾1 = 2𝑘2 + 3 (15.5.3-11)

𝐾2 = 3𝑘1 + 2𝑘2 (15.5.3-12)

𝐼3
𝑘1 = � � (15.5.3-13)
𝐼2

𝐼3
𝑘2 = 𝛼 � � (15.5.3-14)
𝐼1

𝐻
𝛼= (15.5.3-15)

𝑒1 3
𝐼1 = (15.5.3-16)
12

𝑒2 3
𝐼2 = (15.5.3-17)
12

𝑒3 3
𝐼3 = (15.5.3-18)
12

Zulässige Spannungen sind 15.5.5 zu entnehmen.

15.5.4 Konstruktion von kurzen unverstärkten Behältern mit einer Länge Lv < 2 h

Für kurze unverstärkte rechteckige Behälter mit Bodenplatten werden die Konstruktionsverfahren nach
15.5.1 und 15.5.3 mit den folgenden Zusatzregeln angewendet. Diese Regel gilt bei einem Eckradius a = 0.

Die mit den Gleichungen (15.5.1.2-5) bis (15.5.1.2-9) erzielten Biegespannungen sind an den Mittelpunkten
der Platten (Punkte A und D) durch Multiplikation mit dem Beiwert J1 und an den Ecken (B, C) durch
Multiplikation mit dem Beiwert J2 nach Tabelle 15.5.4-1 zu korrigieren.

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Die Biegespannungen nach den Gleichungen (15.5.3-6) und (15.5.3-7) sind mit J1 und die Biegespannungen
nach den Gleichungen (15.5.3-4) und (15.5.3-5) sowie (15.5.3-8) und (15.5.3-9) sind mit J2 zu multiplizieren.

Die Spannungen beider Seitenplatten sind getrennt zu berechnen unter Verwendung der für die jeweilige
Seitenplatte festgelegten Werte für J1 bzw. J2.

Bei Lv < h ist die Behälterachse so zu drehen, dass das größte Maß zur Behälterlänge wird und die neue
Länge Lv ≥ 2 h ist. Alle Spannungen sind unter Verwendung der neuen Ausrichtung zu berechnen.

Tabelle 15.5.4-1

Lv/bv 1 1,1 1,2 1,3 1,4 1,5 1,6 1,7 1,8 1,9 2,0

J1 0,56 0,64 0,73 0,79 0,85 0,89 0,92 0,95 0,97 0,99 1,0
J2 0,62 0,70 0,77 0,82 0,87 0,91 0,94 0,96 0,97 0,99 1,0
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Dabei ist

Lv die Länge des Behälters;

bv h oder H.

15.5.5 Zulässige Spannungen für unverstärkte Behälter

Die Membranspannungen sind wie folgt zu begrenzen:

𝜎m ≤ 𝑓 ⋅ 𝑧 (15.5.5-1)

Die Summe der Membran- und Biegespannungen muss Folgendem entsprechen:

𝜎m + 𝜎b ≤ 1,5 ⋅ 𝑓 ⋅ 𝑧 (15.5.5-2)

Dabei ist

z = Schweißnahtfaktor (= 1 an Punkten ohne Längsnaht) oder Verschwächungsbeiwert μ von gelochten


Platten (siehe 15.5.1.3), wobei der geringere Wert gilt. Die Biegespannungen am Schweißnahtbereich
können ähnlich wie für die Spannungen am Mittelpunkt der Verstärkung nach 15.5.1.3 berechnet werden.

15.6 Verstärkte Behälter

15.6.1 Allgemeines

Bei verstärkten Behältern nach Bild 15.6-1 ist die Verstärkung als durchgehender Rahmen ausgeführt, der
entweder der Form des Behälters angeglichen ist oder ein geschlossenes Rechteck bildet. Die einzelnen
Verstärkungselemente müssen in einer Ebene senkrecht zur Längsachse des Behälters an der Außenseite
angeschweißt werden.

Diese Berechnung ist anwendbar, wenn das Flächenträgheitsmoment der beiden gegenüberliegenden Seiten
eines Behälters gleich ist. Ist das nicht der Fall, ist eine besondere Analyse erforderlich. Diese
Berechnungsregel deckt nicht den Fall ab, wenn die Verstärkung eine separate Druckkammer ist.

330
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Die mittragende Breite be ist auf 10e begrenzt (alternativ ist EN 1993-1-5 anwendbar)

Bild 15.6-1 — Verstärkungselement und zugehörige mittragende Plattenbreite


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15.6.2 Schubbelastung des verstärkten Bereichs

15.6.2.1 Allgemeines

Für die Berechnung des effektiven Flächenträgheitsmoments der Verstärkungen werden die Verstärkungs-
elemente und die angebrachten Behälterwandelemente als zusammenwirkende bauliche Einheit betrachtet.
Zur Sicherstellung dieses konstruktiven Verhaltens sind die Schubspannungen in der Verstärkungsrippe und
in der Schweißnaht zwischen Verstärkungselementen und Behälter wie nachstehend beschrieben zu
begrenzen.

15.6.2.2 Durchlaufende Schweißnähte der Verstärkungen

Bei durchlaufenden Schweißnähten der Verstärkungen wird die Schubspannung in der Schweißnaht
zwischen Verstärkungsrippe und Behälter nach der folgenden Gleichung berechnet.

𝑄 ⋅ 𝐴, ⋅ 𝑗
𝜏= ≤ 0,5 ⋅ 𝑓 (15.6.2.2-1)
𝐼 ⋅ ∑𝑏cw

Dabei ist

Q die Schublast im Bereich nahe der Ecke;


A’ die Fläche des Teils des verbundenen Bereichs ober- oder unterhalb des Berechnungspunkts;
j der Abstand von der neutralen Faser des Schwerpunkts der Fläche A’;
I das Flächenträgheitsmoment der verbundenen Querschnittsfläche;
Σbcw die Nettobreite des betrachteten Abschnitts (Gesamtdicke oder, bei nicht durchgeschweißten
Nähten, die Summe der Kehlnahtdicken).

15.6.2.3 Unterbrochene Schweißnähte der Verstärkungen

Unterbrochene Schweißnähte sind auf beiden Seiten des Verstärkungselements mit einer Nahtdicke bw von
mindestens dem 0,75fachen der Mindestwanddicke anzuordnen. Die Länge der einzelnen Schweißnähte
muss mindestens 50 mm betragen, beginnend an der Ecke (am Radiustangentenpunkt) der Verstärkung. Die
Gesamtlänge der Schweißnahtunterbrechungen an jeder Seite des Verstärkungselements muss mindestens
der Hälfte der Länge der Verstärkung an der Wand entsprechen, siehe Bild 15.6-3.

331
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Schweißnähte in Verstärkungselementen müssen vollständig durchgeschweißt sein.

Bei Vakuumbehältern muss die maximale Länge zwischen zwei benachbarten Schweißnahtabschnitten
≤ 0,5bR sein.

Die maximale Länge der Schweißnahtunterbrechungen zwischen Verstärkungselement und Behälterwand


darf die Länge des kürzeren der beiden benachbarten Schweißnahtabschnitte nicht überschreiten.

Die Schubspannung in unterbrochenen Schweißnahtabschnitten ist nach der folgenden Gleichung zu


berechnen:

𝑄 ⋅ 𝐴' ⋅ 𝑗 ⋅ (𝑙w + 𝑔w )
𝜏w = ≤ 0,5 ⋅ 𝑓 (15.6.2.2-2)
𝐼 ⋅ 𝑙w ⋅ ∑𝑏𝑏

Dabei ist

Q die Schubbeanspruchung;
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A’ die Fläche des Teils des verbundenen Bereichs ober- oder unterhalb des Berechnungspunkts;
gw der Abstand zwischen unterbrochenen Schweißnähten;
j der Abstand von der neutralen Faser des Schwerpunkts der Fläche A’;
I das jeweilige Flächenträgheitsmoment (I11 oder I21);
bw die Dicke der unterbrochenen Schweißnaht;
lw die Länge der unterbrochenen Schweißnaht.

15.6.2.4 Schubspannung in Verstärkungsrippen

Die Schubspannung in den Verstärkungsrippen von Verstärkungselementen ist nach der folgenden
Gleichung zu berechnen:

𝑄 ⋅ 𝐴'web ⋅ 𝑗web
𝜏w = ≤ 0,5 ⋅ 𝑓 (15.6.2.3-1)
𝐼 ⋅ ∑𝑡w

Dabei ist

Q die Schubbeanspruchung nahe der Ecke;

A’web die Fläche der Verstärkungsrippen;

jweb der Abstand von der neutralen Faser des Schwerpunkts der Fläche A’web;

I das jeweilige Flächenträgheitsmoment (I11 oder I21);

tw die Dicke der Rippen

und bei ausschließlicher Druckbelastung

ℎ 𝐻
𝑄 = max �𝑃 ⋅ ; 𝑃 ⋅ � ⋅ 𝑏R (15.6.2.3-2)
2 2

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Bild 15.6-2 — Verstärkte Bereiche

15.6.3 Stabilitätsanforderungen für druckbeanspruchte Teile

Für die verstärkten Bereiche nach Bild 15.6-2 gelten die in Tabelle 15.6-1 aufgeführten Werte für die
größten Verhältnisse von Breite zu Dicke.

333
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Tabelle 15.6-1 — Maximale Breite von Verstärkungselementen


(für die detailliertere Berechnung darf EN 1993-1-5 verwendet werden)

VERSTÄRKUNGSSTEGE (Ebene Elemente senkrecht zur Biegeachse)


Teilbild
(siehe Bauart des verstärkten Abschnitts Berechnung der Breite Größtes Verhältnis
Bild 15.6-2)

a1, a2, a3  Gewalzt oder kaltgeformt dw = hr − tf

b1, b2, b3  Geschweißt dw = hr − tf dw/tw ≤ 50 ε

c1, c2  Gewalzt oder kaltgeformt dw = hr

 Geschweißt dw = hr dw/tw ≤ 10 ε

FLANSCHE (Ebene Elemente parallel zur Biegeachse)


Teilbild Bauart des Abschnitts Berechnung der Breite Größtes Verhältnis
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a1  Gewalzt oder kaltgeformt bf bf/tf ≤ 30 ε

a2, a3  Geschweißt bf

b1, b2  Gewalzt oder kaltgeformt bf = bof + tw bf/tw ≤ 10 ε

b3, a3  Geschweißt bf = bof

BEHÄLTERWAND (Plattenabstand zwischen zwei Verstärkungselementen)


Teilbild Bauart des Abschnitts Berechnung der Breite Größtes Verhältnis
b1 = 0,5 bf
Querschnitt des verstärkten
d b2 = 0,5 br bv/e ≤ 30 ε
Behälters
bv = max(b1,b2)

235 𝐸
𝜀=� ⋅
𝑌 210 000

Dabei ist Y = Rp0,2/T für ferritische bzw. Rp1,0/T für austenitische Stähle.

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Bild 15.6-3 — Unterbrochene Schweißnähte der Verstärkungen

15.6.4 Spannungen in der Behälterwand in ungestützten Bereichen

Die in ungestützten ebenen, rechteckigen Plattenelementen der Behälterwand zwischen oder in den
Verstärkungselementen auftretenden und an den Verstärkungsrippen angrenzenden Membran- und
Biegespannungen in Längsrichtung sind nach den folgenden Gleichungen zu berechnen:

𝑃⋅ℎ⋅𝐻
𝜎m = (15.6.4-1)
𝑒 ⋅ 2(ℎ + 𝐻)

𝑏 2
𝜎b = 𝐶𝐶 � � (15.6.4-2)
𝑒

dabei ist C Tabelle 15.6-2 zu entnehmen

Tabelle 15.6-2 — Beiwert C

g/b 1 1,2 1,4 1,6 1,8 2 > 2,15


C 0,307 8 0,383 4 0,435 6 0,468 0,487 2 0,497 4 0,5

und

b die Länge der kürzeren Seite einer rechteckigen Platte (freie Breite zwischen Versteifungen oder
freie Breite innerhalb von Kastenversteifungen);

g die Länge der längeren Seite der ungestützten Platte.

334a
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Separate Berechnungen der ebenen Platten durch andere Teile dieser Norm sind nicht erforderlich außer für
Abschlüsse.

Die Spannungen sind nach 15.5.5 zu begrenzen. Der Verschwächungsbeiwert muss der kleinste der für alle
Stege nach dem ersten Teil der Gleichung (15.5.1.3-1) berechneten Werte sein.

15.6.5 Membran- und Biegespannungen in Querrichtung

Unter Bezugnahme auf Bild 15.6-4 sind die Membranspannungen in Querrichtung nach den folgenden
Gleichungen zu berechnen:

In den kurzen Seiten

𝑃 ⋅ ℎ ⋅ 𝑏R
(𝜎m )D = (15.6.5-1)
2(𝐴1 + 𝑏R 𝑒)

In den langen Seiten


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𝑃 ⋅ 𝐻 ⋅ 𝑏R
(𝜎m )A = (15.6.5-2)
2(𝐴2 + 𝑏R 𝑒)

Bild 15.6-4 — Verstärkter Behälter

334b
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EN 13445-3:2014 (D)
Ausgabe 5 (2018-07)

Aufgrund der Auswirkungen plastischer Schubbeanspruchung auf Versteifungen in Ecken wird das Biege-
moment in Ecken auf der Grundlage der Querschnittswerte von Versteifungen auf den folgenden Wert
gesenkt:

𝑃 ⋅ 𝑏R ⋅ ℎ2 1 + 𝛼1 2 𝑘
𝑀BC = � � (15.6.5-3)
12 𝐸 𝑆1 𝐼21 𝑆2
𝑘+1+ � + ⋅ �
ℎ1 ⋅ 𝐺 𝐴w1 𝐼11 𝐴w2

Dabei ist

𝐻1
𝛼1 = (15.6.5-4)
ℎ1

Aw1 die Querschnittsfläche der Versteifungsstege an der Ecke der kurzen Seite;

Aw2 die Querschnittsfläche der Versteifungsstege an der Ecke der langen Seite;
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G der Schubmodul (Stahlzul. E/2.6);

S1 das statische Flächenträgheitsmoment des Querschnitts der Verstärkung an der Ecke der kurzen
Seite im Verhältnis zur Außenfläche der Behälterplatte;

S2 das statische Flächenträgheitsmoment des Querschnitts der Verstärkung an der Ecke der langen
Seite im Verhältnis zur Außenfläche der Behälterplatte;

𝐻 𝐼21
𝑘= ⋅ (15.6.5-5)
ℎ 𝐼11

Die Biegespannungen und -momente in den Mittelpunkten sind wie folgt zu bestimmen:

In Punkt A

𝑃𝑏R ℎ2
𝑀A = 𝑀BC − (15.6.5-6)
8

𝑀A ⋅ 𝑐
(𝜎b )A = (15.6.5-7)
𝐼21

In Punkt B

𝑀BC ⋅ 𝑐
(𝜎b )B = (15.6.5-8)
𝐼21

In Punkt C

𝑀BC ⋅ 𝑐
(𝜎b )c = (15.6.5-9)
𝐼11

334c
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Ausgabe 5 (2018-07)

In Punkt D

𝑃𝑏R ℎ2 2
𝑀D = 𝑀BC − ⋅𝛼 (15.6.5-10)
8

𝑀D ⋅ 𝑐
(𝜎b )D = (15.6.5-11)
𝐼11

Liegt die Längsnaht nicht mittig, können die Biegespannungen an der Schweißnaht anhand der
vorstehenden Gleichungen unter Verwendung der folgenden Momente Mx und My statt MA bzw. MD
berechnet werden.

𝑃 ⋅ 𝑏R ⋅ 𝐿x 2
𝑀x = 𝑀A + (15.6.5-12)
2

𝑃 ⋅ 𝑏R ⋅ 𝐿y 2
𝑀y = 𝑀D + (15.6.5-13)
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Dabei sind

Lx und Ly Abstände der Mittellinien der Seitenplatten zur Längsnaht der Platte oder Quernaht (in
Längsrichtung des Behälters) der Verstärkung in Abhängigkeit vom betrachteten Punkt.

15.6.6 Zulässige Spannungen in Versteifungen und zugehörigen Wänden

Für die Membranspannung gilt folgende Einschränkung:

𝜎m ≤ 𝑓 ⋅ 𝑧 (15.6.6-1)

Die Summe der Membran- und Biegespannungen muss an allen Punkten die folgende Bedingung erfüllen:

𝑊p
𝜎m + 𝜎b ≤ ⋅𝑓⋅𝑧 (15.6.6-2)
𝑊

Dabei ist

Wp das plastische Widerstandsmoment des kombinierten Querschnitts (Behälter-wand + Versteifung).

ANMERKUNG Wp ermöglicht (auf der Grundlage der theoretischen plastischen Tragfähigkeitseigenschaften des
Querschnitts) höhere Verformungen des verstärkten Bereichs ohne Berücksichtigung der Gebrauchstauglichkeit.

Das plastische Widerstandsmoment Wp wird wie folgt berechnet:

1) Die Lage der plastischen neutralen Faser des gesamten kombinierten Querschnitts ist zu berechnen
(die Flächen zu beiden Seiten der neutralen Faser sind gleich).

2) Die Abstände der Mittelpunkte beider Flächen zur nach Punkt 1) festgelegten neutralen Faser sind
zu berechnen.

3) Das Produkt aus der Querschnittsfläche oberhalb der neutralen Faser und dem Abstand des
Mittelpunkts zur neutralen Faser und das Produkt aus der Querschnittsfläche unterhalb der
neutralen Faser und dem Abstand zur neutralen Achse sind zu addieren.

4) Die Summe beider Produkte nach Punkt 3) ist das plastische Widerstandsmoment.

334d
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Ausgabe 5 (2018-07)

W ist das elastische Widerstandsmoment des kombinierten Querschnitts;

Z = 1 für Punkte in Versteifungen ohne Längsnähte (Axialrichtung des Behälters) oder Rundnähte.

Ist ein Abschnitt aus mehr als einem Werkstoff gefertigt, ist f der tatsächliche Wert im betrachteten Punkt.

Die Schubspannung im Steg und in der Schweißnaht zwischen Versteifung und Behälterplatte darf 0,5 f nicht
überschreiten.

15.7 Öffnungen

15.7.1 Einschränkungen

Die folgenden Gleichungen für Verstärkungen gelten nur für Öffnungen, deren Durchmesser 0,8 b nicht über-
schreitet. Der Abstand zwischen dem Rand einer Öffnung und der Behälterkante oder zwischen dem Rand
einer Öffnung und einem Verstärkungselement muss mindestens dem größeren Wert von a oder 0,1 b
entsprechen.
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Liegen die Öffnungen in den abgerundeten Ecken oder in geringerem Abstand zur Behälterwand oder zur
Wand des Verstärkungselements, ist eine Spannungsanalyse durchzuführen.

Bei Verwendung von Verstärkungsscheiben ist deren Dicke auf die Nennwanddicke des Behälters zu begren-
zen und in die Berechnungen darf nicht mehr als der Abstand d (Öffnungsdurchmesser) vom Mittelpunkt der
Öffnung eingesetzt werden.

Kein Teil der Verstärkung darf zu mehr als einer Öffnung zugehörig oder mehrfach in einer kombinierten
Fläche betrachtet werden.

15.7.2 Unverstärkte Behälter

Gelochte Platten sind entsprechend den Regeln nach 15.5.1.3 auszulegen.

Eine einzelne Öffnung kann verstärkt werden entsprechend den Regeln nach 15.7.3 mit den folgenden
Zusätzen:

Die Membran- und Biegespannungen sind anhand der Gleichungen nach 15.5 in Abhängigkeit von der Lage
der Öffnung an der langen oder der kurzen Seite des Behälters zu berechnen.

Biegespannungen am Mittelpunkt von Öffnungen in unverankerten Behältern können genauer berechnet


werden als entsprechend den Regeln nach 15.5.1.3.

Membranspannung σm und Biegespannung σb werden in den Gleichungen (15.7.3-1) und (15.7.3-2)


verwendet.

15.7.3 Verstärkte Behälter

Der Verschwächungsbeiwert einer gelochten Platte zwischen oder innerhalb von Versteifungen oder in
druckbeanspruchten Versteifungsflanschen und -stegen ist nach 15.6.4 zu berücksichtigen.

Verstärkung einer Öffnung ist nicht erforderlich, wenn:

𝐴
(𝜎m + 𝜎b ) ⋅ ≤ 1,5 ⋅ 𝑓 (15.7.3-1)
𝐴h

334e
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Dabei ist

A die Fläche in Längsrichtung des Behälters ohne Öffnung zwischen Versteifungen oder zwischen
Versteifungsplatten;

Ah dieselbe Fläche abzüglich der Öffnung.

Wenn Verstärkung einer Öffnung erforderlich ist, muss diese nach der folgenden Gleichung berechnet
werden:

𝜎m + 𝜎b
𝐴rf = 0,5 ⋅ ⋅𝑑⋅𝑒 (15.7.3-2)
1,5 ⋅ 𝑓

Die Verstärkungsfläche A’ muss mindestens Arf entsprechen und nach 10.6.2.2 berechnet werden.

f und e in den Gleichungen (15.7.3-1) und (15.7.3-2) sind die Berechnungsnennspannung und die Dicke des
Teils im betrachteten Punkt.
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Die Membranspannung σm ist nach Gleichung (15.6.5-1) oder (15.6.5-2) in Abhängigkeit von der Lage der
Öffnung auf der langen oder der kurzen Seite des Behälters zu berechnen.

Die Biegemomente sind anhand der Gleichungen (15.6.5-12) und (15.6.5-13) zu bestimmen.

Die Biegespannung σb an der Öffnung an der kurzen Seite:

𝑀x ⋅ 𝑐
(𝜎b )x = (15.7.3-3)
𝐼11

und an der Öffnung an der langen Seite:

𝑀y ⋅ 𝑐
(𝜎b )y = (15.7.3-4)
𝐼21

Dabei ist

Mx das Biegemoment an der Öffnung bei einem Abstand Lx von der kurzen Seite der Mittellinie, siehe
Gleichung (15.6.5-12);

My das Biegemoment an der Öffnung bei einem Abstand Ly von der langen Seite der Mittellinie, siehe
Gleichung (15.6.5-13).

334f
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16 Andere Einwirkungen als Druck

16.1 Allgemeines

Dieser Abschnitt enthält Regeln für die Auslegung von Behälterschalen unter anderen als Druckbelastungen, die
zusätzlich zum Innendruck auftreten:

Lokale Lasten an Stutzen in Kegelschalen;

 Lokale Lasten an Stutzen in Zylinderschalen;

 Streckenlast;

 Tragzapfen;
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 Stehende Behälter auf Sattelstützen;

 Stehende Behälter auf Ringstützen;

 Liegende Behälter auf Stützengalgen;

 Liegende Behälter mit Stützfüßen;

 Liegende Behälter mit Zargen;

 Liegende Behälter mit Ringstützen;

 Globale Lasten.

16.2 Zusätzliche Definitionen

Die folgenden Definitionen gelten zusätzlich zu denen in Abschnitt 3.

16.2.1
Lokale Last
direkte Kraft, Schubkraft oder ein Biegemoment an einem Stutzen oder einer Befestigung, verursacht durch eine
andere Belastung als den Behälterinnendruck.

16.2.2
globales Biegemoment
in einer Ebene, in der die Behälterachse liegt, wirkendes Moment.

ANMERKUNG Beispiele sind Momente durch Windbelastung bei einem stehenden Behälter oder durch Eigenlast bei einem
liegenden Behälter (siehe Bild 16.2-1).

16.2.3
globale Axialkraft
entlang der Behälterachse wirkende Kraft.

ANMERKUNG Beispiel ist die Eigenlast bei einem stehenden Behälter (siehe Bild 16.2-1).

16.2.4
globale Schubkraft
senkrecht zur Behälterachse wirkende Querkraft.

ANMERKUNG Beispiel ist die Schubkraft durch die Eigenlast an den Sattelauflagerpunkten bei einem liegenden Behälter.

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16.3 Zusätzliche Symbole und Abkürzungen

Die folgenden Symbole und Abkürzungen gelten zusätzlich zu denen in Abschnitt 4:

e2 Dicke der Verstärkungsplatte;

f2 Zulässige Spannung der Verstärkungsplatte;

Di Innendurchmesser einer Zylinderschale oder eines gewölbten Bodens;

Dk Innendurchmesser einer Kegelschale im Mittelpunkt des Stützelements;

F Globale zusätzliche Axialkraft (ohne Druckwirkungen) an Zylinder-, Kugel- oder Kegelschale, siehe
Bild 16.2-1;

Fmax Höchstzulässige zusätzliche globale Axialkraft an der Schale;


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Hi Innenhöhe eines gewölbten Bodens, gemessen von der Berührungslinie;

M Globales Biegemoment aller äußeren Kräfte bezogen auf den Mittelpunkt eines bestimmten
Schalenquerschnitts;

Mmax Höchstzulässiges globales Biegemoment an einer Schale;

P Berechnungsdruck gemäß Definition in 3.4; dabei gilt: der Innendruck P ist positiv, der Außendruck
negativ;

Q Globale Schubkraft an eine Schale (siehe Bild 16.2-1);

Qmax Höchstzulässige Schubkraft an einer Schale;

Ri Innenradius einer Kugel- oder Zylinderschale oder des Kalottenteils eines gewölbten Bodens;

K1...K19 Beiwerte

336
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Q
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ea Ri

Bild 16.2-1 — Globale Belastungen an Zylinderschalen

16.4 Äußere Lasten an Stutzen in Kugelschalen

16.4.1 Allgemeines

Dieser Abschnitt enthält Regeln für die Berechnung von Kugelschalen mit einem Stutzen unter äußeren Lasten und
Innendruck.

16.4.2 Zusätzliche Symbole und Abkürzungen

Folgende Symbole und Abkürzungen gelten zusätzlich zu denen in Abschnitt 4 und in 16.3:

R Mittlerer Kugelschalenradius am Stutzen;

d Mittlerer Stutzendurchmesser;

di Stutzeninnendurchmesser;

de Stutzenaußendurchmesser;

d2 Außendurchmesser der Verstärkungsplatte;

ec Berechnungswanddicke von Schale und Verstärkungsplatte;

eeq Äquivalente Schalenwanddicke;

eb Stutzenwanddicke;

fb Zulässige Spannung des Stutzenwerkstoffs;

FZ Axialkraft am Stutzen (Zugkraft bzw. radial nach außen wirkenden Kraft ist positiv);

Fz,max Höchstzulässige Axialkraft am Stutzen;

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L Breite der Verstärkungsplatte;

MB Biegemoment am Stutzen (an der Verbindung zur Kugelschale);

MB,max Höchstzulässiges Biegemoment am Stutzen (an der Verbindung zur Kugelschale);

scfP , scf Z und scfM Spannungsfaktoren zufolge von Druck, axiale Stutzenkraft und Stutzenmoment;

S Geometrischer Beiwert für Stutzen in Kugelschalen;

 Auslastungsgrad;

P Spannungsschwingbreite durch Druck;

FZ Spannungsschwingbreite durch den Axiallastbereich am Stutzen;


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MB Spannungsschwingbreite durch den Momentenbereich;

T Wärmespannung durch Temperaturunterschiede über die Wanddicke;

 Berechnungsbeiwert für Verstärkungen;

16.4.3 Geltungsbereich

Für die Berechnung gelten die folgenden Einschränkungen:

a) 0,001  ea / R  0,1;

ANMERKUNG Werte von en/R < 0,001 sind zulässig, wenn die Schalenwanddurchbiegung die halbe Wanddicke nicht
überschreitet.

b) Der Abstand zu einer anderen lokalen Last muss in allen Richtungen mindestens R  e c betragen.

c) Die Stutzenwanddicke muss über eine Länge von l  d  e b konstant sein.

16.4.4 Berechnungsverfahren

Die Berechnung wird wie folgt durchgeführt.

1) Die Abmessungen ec und L wie folgt berechnen:

 am Stutzenaußendurchmesser, wenn eine Verstärkungsplatte verwendet wird:

f 
e c  e a  e 2  min 2 ;1 (16.4-1)
 f 

 am Außenrand (d = d2) einer Verstärkungsplatte, oder wenn keine Verstärkungsplatte verwendet


wird:

ec  ea (16.4-2)

Die Breite L der Verstärkungsplatte ist durch folgende Gleichung gegeben:

L  0.5 d 2  d e  (16.4-3)

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2) Die höchstzulässigen Einzellasten berechnen (siehe 16.4.5).

3) Die Auslastungsgrade und die Wechselwirkung der Lasten prüfen (siehe 16.4.6).

4) Wird keine Verstärkungsplatte oder eine Verstärkungsplatte der Breite L  R (e a  e 2 ) verwendet, zu


Schritt 6 übergehen.

5) Die höchstzulässigen Einzellasten am Rand der Verstärkungsplatte berechnen (d = d2 und ec = ea ), und


die Auslastungsgrade und die Wechselwirkung der Lasten prüfen.

6) Die äquivalente Schalenwanddicke eeq (siehe 16.4.7.2) ermitteln und die zulässigen Lastbereiche prüfen
(siehe 16.4.7).

ANMERKUNG Schritt 6 gilt nur für den Stutzenrand.

7) Längsspannungen am Stutzen prüfen (siehe 16.4.8).


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8) Wenn Spannungen oder Auslastungsgrade zu groß sind, die Schalen- oder Stutzendicke vergrößern oder
die Belastung verringern und zu Schritt 1 zurückkehren.

16.4.5 Höchstzulässige Einzellasten

16.4.5.1 Die höchstzulässigen Werte von Druck, Axiallast und Biegemoment, die unabhängig am Stutzen
wirken können, wie folgt ermitteln:

16.4.5.2 Den Berechnungsbeiwert für die Verstärkung aus der folgenden Gleichung ermitteln:

 2 f b .e b e b 
 min ;1,0 

(16.4-4)
 f .ec d 

Für die Berechnung der zulässigen Lasten am Rand der Verstärkungsplatte oder für einen Stutzen in einer Schale
ohne Ausschnitt gilt:  = 1.

ANMERKUNG: Eine Schale ohne Ausschnitt wird für eine „Zapfenlast“ verwendet.

16.4.5.3 Den Beiwert S ermitteln.

d
S  (16.4-5)
R ec

16.4.5.4 Den höchstzulässigen Berechnungsdruck Pmax aus der allgemeinen Gleichung für die Verstärkung
einzelner Ausschnitte in Abschnitt 9 berechnen, die der Einfachheit halber hier noch einmal wiederholt wird (siehe
9.5.2; Erläuterungen zur Notation sind 9.3 zu entnehmen).

( Afs  Af w )f s  Afb fob  Afp fop


Pmax  (16.4-6)
Aps  Apb  
0,5Ap 0,5 ( Afs  Af w  Afb  AfP )

ANMERKUNG Zur Anwendung dieser Gleichung auf verschiedene Lastfälle, siehe 3.16, Anmerkung 1.

16.4.5.5 Die zulässige Axiallast am Stutzen FZ,max entweder aus Bild 16.4-1 entnehmen oder aus folgender
Gleichung berechnen:


FZ,max  f  ec2 182 2
,  2,4. 1    S  0.91  . S  (16.4-7)

Die dimensionslosen oberen und unteren Grenzwerte sind aus Bild16.4-1 zu entnehmen.

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16.4.5.6 Das zulässige Biegemoment MB,max entweder aus Bild 16.4-2 entnehmen oder aus der folgenden
Gleichung berechnen:

MB,max  f  ec2 
d
4
 2
4,9  2,0 . 1    S  0,91. . S  (16.4-8)

Die dimensionslosen oberen und unteren Grenzwerte sind aus Bild16.4-2 zu entnehmen.

16.4.6 Kombination von äußeren Lasten und Innendruck

16.4.6.1 Die Wirkungen der Kombination aus Druck, Axiallast und Biegemoment bei gleichzeitigem Einwirken
werden wie folgt berechnet.

16.4.6.2 Die einzelnen Auslastungsgrade wie folgt berechnen:

P
P  (16.4-9)
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Pmax

FZ
Z  (16.4-10)
FZ,max

MB
B  (16.4-11)
MB,max

16.4.6.3 Jeder einzelne Auslastungsgrad ist wie folgt begrenzt:

P  10
, (16.4-12)

 Z  10
, (16.4-13)

B  10
, (16.4-14)

16.4.6.4 Die Wechselwirkung aller Lasten muss die folgende Gleichung erfüllen:

 
max | P   Z | ; |  Z | ; | P  0,2  Z |  B  10
, (16.4-15)

ANMERKUNG Die vorstehende Gleichung beruht auf einer linearen Wechselwirkung von Druck und Axiallast mit dem
Biegemoment und führt zu einem konservativen Ergebnis. In bestimmten Fällen kann die Auslegung nach Analyse in Abschnitt
5 aufzeigen, dass die Annahme einer Wechselwirkung in Umfangsrichtung zu weniger konservativen Ergebnisse führt.

16.4.7 Spannungsschwingbreiten und ihre Kombination

16.4.7.1 Aus den Mindest- und Höchstwerten für den Druck und lokalen Lasten die Lastbereiche wie folgt ermitteln:

 P  max  P ; 0  min  P ; 0 (16.4-16)

 FZ  max  FZ ; 0  min  FZ ; 0 (16.4-17)

 M B  max  M B ; 0  min  M B ; 0 (16.4-18)

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16.4.7.2 Die äquivalente Wanddicke eeq nur für den Stutzenrand berechnen. Sie ist gleich ec. Wird jedoch ein
Verstärkungsscheibe der Breite L  R (e a  e 2 ) verwendet, wird eeq wie folgt berechnet:

 e L   f 
eeq ea min 2
; e2   min 2 ; 1 (16.4-19)
 Re e    f 
 a 2 

16.4.7.3 Die folgenden Spannungen berechnen.

Spannung durch den Druckbereich:

 P  R 
 P  scfP  
 (16.4-20)
 2 e eq 

Spannung durch den Axiallastbereich:


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 FZ  R
 FZ  scf Z  
 (16.4-21)
   d  e eq  e eq

Spannung durch den Momentenbereich:

 4 M  R
 MB  scfM  B 
(16.4-22)
  d 2  e  e eq
 eq 

Die Werte für scfP ,scf Z und scfM sind aus den Bildern 16.4-3 bis 16.4-8 zu entnehmen.

ANMERKUNG Die scf-Beiwerte in den Bildern 16.4-3 bis 16.4-8 sind BS 5500, G2.5 entnommen (siehe Abschnitt L.2 [6]).

Spannung durch Wärmespannung:

Die Wärmespannung T wird durch den Temperaturunterschied zwischen Stutzen und Schale verursacht und ist
durch ein geeignetes Verfahren zu berechnen.

ANMERKUNG Ein derartige Verfahren ist in BS 5500, G.4 beschrieben (siehe Abschnitt L.2 [6]).

16.4.7.4 Die Kombination der Spannungsschwingbreiten ist wie folgt begrenzt:


 T   P2   FZ   MB 2  3f (16.4-23)

16.4.8 Längsspannung im Stutzen

ANMERKUNG Dieser Unterabschnitt kann bei Stutzen vernachlässigt werden, die für den Anschluss an eine Rohrleitung mit
derselben Beständigkeit (Dicke multipliziert mit zulässiger Spannung) vorgesehen sind.

16.4.8.1 Die maximale Zugspannung in Längsrichtung im Stutzen ist wie folgt begrenzt:

Pd 4 MB FZ
   fb (16.4-24)
4 eb  d 2 eb  d eb

FZ ist gleich Null zu setzen, wenn durch die Kraft eine axiale Druckspannung verursacht wird.

341
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16.4.8.2 Die Stabilität des Stutzens in Längsrichtung (mit P = 0) ist wie folgt zu prüfen:

MB |F |
 Z  10
, (16.4-25)
Mmax Fmax

FZ ist gleich Null zu setzen, wenn durch die Kraft eine axiale Zugspannung verursacht wird. Dabei ist Mmax das
zulässige globale Moment und Fmax das zulässige globale Moment und die Kraft im Stutzen. Angaben zur
Berechnung sind in 16.14 enthalten.
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Ausgabe 5 (2018-07)

1000
F Z , max
f .e c2
100

10

S
1
0.1 1.0 10.0
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Bild 16.4-1 — Dimensionslose Kurvendarstellung von FZ,max

1000
4FM B , max
Z , max
f .ec22.d
f .e c
100

10

S

S
1
0.1 1.0 10.0
upper curve = maximum reinforced, lower curve = unreinforced

Bild 16.4-2 — Dimensionslose Kurvendarstellung von MB,max


(Obere Kurve = maximal verstärkt, untere Kurve = unverstärkt)

343
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EN 13445-3:2014 (D)
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12.0 eb / ec  0.0
s c f e b / ec  0 .2 5
p
10.0

e b / e c  0 .5
8.0

eb / ec  1 .0
6.0

4.0

2.0


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0.0
s
0.01 0.10 1.00 10.00

Bild 16.4-3 — Spannungsfaktor einer Kugelschale unter Innendruck


(bündiger Stutzen)

12.0 eb / ec  0.0
s c f e b / ec  0 .2 5
p
10.0

8.0
e b / e c  0 .5
6.0

4.0
eb / ec  1 .0

2.0

0.0  s
0.01 0.10 1.00 10.00

Bild 16.4-4 — Spannungsfaktor einer Kugelschale unter Innendruck


(durchgesteckter Stutzen)

344
DIN EN 13445-3:2018-12
EN 13445-3:2014 (D)
Ausgabe 5 (2018-07)

3.00 eb / ec  0 .0
scf M

eb / ec  0 25
2.00

eb / ec  1.0

eb / ec  0.5
1.00
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s
0.00
0.10 1.00 10.00

Bild 16.4-5 — Spannungsfaktor einer Kugelschale unter Momentenbelastung


(bündiger Stutzen)

eb / e c = 0.0
3.00
scf M

eb / e c = 0.25
2.00
eb / e c = 1.0

eb / e c = 0.5
1.00

0.00
s
0.10 1.00 10.00

Bild 16.4-6 — Spannungsfaktor einer Kugelschale unter Momentenbelastung


(durchgesteckter Stutzen)

345
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EN 13445-3:2014 (D)
Ausgabe 5 (2018-07)

4.0
scf Z
e b / e c = 0.0
3.0
e b / e c = 0.25

2.0
e b / e c = 1.0

e b / e c = 0.5
1.0

s
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0.0
0.1 1.0 10.0

Bild 16.4-7 — Spannungsfaktor einer Kugelschale unter Axialkraft


(bündiger Stutzen)

4.0
scf Z
e b / e c = 0.0
3.0

e b / e c = 0.25

2.0 e b / e c = 1.0

e b / e c = 0.5
1.0

s
0.0
0.1 1.0 10.0

Bild 16.4-8 — Spannungsfaktor einer Kugelschale unter Axialkraft


(durchgesteckter Stutzen)

346
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Ausgabe 5 (2018-07)

16.5 Lokale Lasten an Stutzen in Zylinderschalen

16.5.1 Allgemeines

Dieser Abschnitt enthält Regeln für die Berechnung von Zylinderschalen mit einem Stutzen unter lokalen Lasten
und Innendruck.

16.5.2 Zusätzliche Symbole und Abkürzungen

Folgende Symbole und Abkürzungen gelten zusätzlich zu denen in Abschnitt 4 und 16.3:

R Mittlerer Mantelradius an einem Stutzen;

D Mittlerer Schalendurchmesser am Ausschnitt;

di Stutzeninnendurchmesser;
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de Stutzenaußendurchmesser;

d Mittlerer Stutzendurchmesser;

d2 Außendurchmesser der Verstärkungsplatte;

ec Berechnungswanddicke von Schale und Verstärkungsplatte;

eeq Äquivalente Schalenwanddicke;

eb Berechnungswanddicke des Stutzens;

fb Zulässige Spannung des Stutzenwerkstoff;

FZ Axialkraft am Stutzen (Bild 16.5-1);

FZ,max Höchstzulässige Axialkraft am Stutzen;

L Breite der Verstärkungsplatte;

MX Umfangsmoment am Stutzen (Bild 16.5-1);

MY Längsmoment am Stutzen (Bild 16.5-1);

MX,max Höchstzulässiges Umfangsmoment am Stutzen;

MY,max Höchstzulässiges Längsmoment am Stutzen;

a0...a4 Beiwerte der Polynome;

C1...C4 Beiwerte;

C Beiwert für Stutzen in Zylinderschalen;

 Auslastungsgrad;

P Spannungsschwingbreite durch Druck;

FZ Spannungsschwingbreite durch die Axiallast am Stutzen;

347
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MX Spannungsschwingbreite durch den Momentenbereich des Umfangsmoments;

My Spannungsschwingbreite durch den Momentenbereich des Längsmoments;

T Wärmespannung durch Temperaturunterschiede über die Wanddicke;

16.5.3 Anwendungsbedingungen

Für die Berechnung gelten die folgenden Einschränkungen:

a) 0,001  ea / D  0,1 ;

d
b) C   10 ;
D ec
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ANMERKUNG Bei höheren Werten muss Verdrehung berücksichtigt werden.

c) Der Abstand zu einer anderen lokalen Last muss in allen Richtungen mindestens D ec betragen;

d) Die Stutzenwanddicke muss über eine Länge l  d  e konstant sein.


b

16.5.4 Berechnungsverfahren

Die Berechnung wird wie folgt durchgeführt:

1) 1) Die Abmessungen ec und L wie folgt berechnen.

 am Stutzenaußendurchmesser, wenn eine Verstärkungsplatte verwendet wird:

f 
e c  e a  e 2  min 2 ;1
 f 

 am Außenrand (d = d2) einer Verstärkungsplatte, oder wenn keine Verstärkungsplatte verwendet


wird:

ec  ea

Die Breite L der Verstärkungsplatte ist durch folgende Gleichung gegeben:

L  0.5d 2  d e 

2) Die höchstzulässigen Einzellasten berechnen (siehe 16.5.5).

3) Die Auslastungsgrade und die Wechselwirkung der Lasten prüfen (siehe 16.5.6).

4) Wird keine Verstärkungsplatte oder eine Verstärkungsplatte der Breite L  D (ea  e2 ) verwendet, zu
Schritt 6 übergehen.

5) Die höchstzulässigen Einzellasten am Rand der Verstärkungsplatte berechnen (d = d2 ; und ec = ea und


eb / ec  0.5), und die Auslastungsgrade und die Wechselwirkung der Lasten prüfen.

6) Die äquivalente Schalenwanddicke eeq (siehe 16.5.7.2) ermitteln und die zulässigen Lastbereiche prüfen
(siehe 16.5.7);

7) Stutzenfestigkeit prüfen (siehe 16.5.8).


348
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8) Wenn Spannungen oder Auslastungsgrade zu groß sind, die Schalen- oder Stutzendicke vergrößern oder
die Belastung verringern und zu Schritt 1 zurückkehren.

ANMERKUNG Schritt 6 gilt nur für den Stutzenrand.

16.5.5 Zulässige Einzellasten

16.5.5.1 Die höchstzulässigen Werte von Druck, Axiallast und Biegemoment, die unabhängig am Stutzen
wirken können, wie folgt berechnen.

16.5.5.2 16.5.5.2 Den Beiwert C ermitteln:

d
C  (16.5-1)
Dec

16.5.5.3 Den höchstzulässigen Berechnungsdruck Pmax aus der allgemeinen Gleichung für die Verstärkung
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einzelner Ausschnitte in Abschnitt 9 berechnen, die der Einfachheit halber hier noch einmal wiederholt wird (siehe
9.5.2; Erläuterungen zur Notation sind 9.3 zu entnehmen).

( Afs  Af w ) f s  Afb fob  Afp f op


Pmax  (16.5-2)
Aps  Apb  
0,5 Ap 0,5 ( Afs  Af w  Afb  AfP )

ANMERKUNG Zur Anwendung dieser Gleichung auf verschiedene Lastfälle, siehe 3.16, Anmerkung 1.

16.5.5.4 Die zulässige Axiallast am Stutzen FZ,max aus folgender Gleichung berechnen:

FZ,max f ec2  C1 (16.5-3)

Dabei C1 entweder aus Bild 16.5-2 entnehmen oder aus folgender Gleichung berechnen:

 
C1  max   a0 a1 C a 2 2C a 3 3C a 4 C
4 
 ; 1,81 (16.5-4)
  

Die Beiwerte ao...a4 aus Tabelle 16.5-1 entnehmen.

16.5.5.5 Das zulässige Umfangsmoment MX,max aus folgender Gleichung berechnen

d
M X,max f ec2  C 2 (16.5-5)
4

Dabei C2 entweder aus Bild 16.5-3 entnehmen oder aus folgender Gleichung berechnen:

 
C2  max  a0 a1 C a2 2C a3 3C a4 C
4
 ;4,90 (16.5-6)
   

Die Beiwerte ao...a4 aus Tabelle 16.5-2 entnehmen.

16.5.5.6 Das zulässige Längsmoment MY,max aus folgender Gleichung berechnen:

d
M Y,max f e c2  C 3 (16.5-7)
4

349
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Dabei C3 entweder aus Bild 16.5-4 zu entnehmen oder aus folgender Gleichung berechnen:

 
C3  max  a0 a1 C a2 2C a3 3C a4 C
4
 ;4,90 (16.5-8)
  

Die Beiwerte ao...a4 aus Tabelle 16.5-3 entnehmen.

Wenn sich die Zwischenwerte der Wanddicke eb/ec zwischen 0,2 und 0,5 bewegen, errechnet sich der Beiwert C3
durch lineare Interpolation (Bild 16.5-4).

ANMERKUNG Die Kurven von 16.5-2 und 16.5-4 sind abgeleitet aus WRCB Nr. 297 – siehe Schrifttum [5] in Anhang L. Die
zulässigen Lasten basieren hingegen auf einem maximalen Formfaktor von 2,25 f.

16.5.6 Kombination von äußeren Lasten und Innendruck

16.5.6.1 Die Wirkungen der Kombination aus Druck, Axiallast und Biegemoment bei gleichzeitigem Einwirken
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werden wie folgt berechnet.

16.5.6.2 Die einzelnen Auslastungsgrade wie folgt berechnen:

P
P  (16.5-9)
Pmax

FZ
Z  (16.5-10)
FZ,max

2 2
 MX   MY 
B       (16.5-11)
 M X,max   M Y,max 

16.5.6.3 Jeder einzelne Auslastungsgrad ist wie folgt begrenzt:

P  10
, (16.5-12)

 Z  10
, (16.5-13)

B  10
, (16.5-14)

16.5.6.4 Die Wechselwirkung aller Lasten muss die folgende Gleichung erfüllen:

2
  P  
max  |   Z | ; |  Z | ; | P  0,2  Z |     B2  10
, (16.5-15)
  C4 C4  

Der Wert von C4 muss bei Anschluss der Stutzenverbindungen an ein Rohrleitungssystem, das mit Toleranzen für
Ausdehnung, Schub usw. ausgelegt ist, gleich 1,1 sein. Es muss 1,0 für Ringverstärkungen oder starre
Befestigungen sein, höchstens jedoch 1,10.

ANMERKUNG In Gleichung (16.5-15) ist eine Wechselwirkung (in Umfangsrichtung) des Umfangsmoments mit der
Biegemomentenlast auf Grundlage einer konservativen Schätzung der Formzahl in WRCB Nr 297 (siehe Schrifttum [5] in
Anhang L) zulässig.

350
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16.5.7 Spannungsschwingbreiten und ihre Kombination

16.5.7.1 Aus den Mindest- und Höchstwerten für den Druck und die lokalen Lasten unter Betriebsbedingungen
sind die Lastbereiche wie folgt zu ermitteln:

 P  max P ; 0  min  P ; 0 (16.5-16)

 
 FZ  max FZ ; 0  min FZ ; 0   (16.5-17)

 M X  max  M X ; 0  min  M X ; 0 (16.5-18)

 M Y  max  M Y ; 0  min  M Y ; 0 (16.5-19)

16.5.7.2 Die äquivalente Wanddicke eeq nur für den Stutzenrand berechnen. Sie ist gleich ec. Wird jedoch ein
Verstärkungsring der Breite L  D (ea  e2 ) verwendet, wird eeq wie folgt berechnet:
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 e .L   f 
eeq ea min 2
;e2 .min 2 ;1 (16.5-20)
 De e    f 
 a 2 

16.5.7.3 Die folgenden Spannungen berechnen:

Spannung durch den Druckbereich:

d d eb d D
2 2  125
,
 P  D  D D e eq D e eq
 p   
 (16.5-21)
 2 e eq  e d eb
1 b
e eq D e eq

Spannung durch den Axiallastbereich:

2,25  F 
 FZ   Z
(16.5-22)
C1  e2 
 eq 

Spannung durch den Bereich des Umfangsmoments:

2,25  4 M 
 MX   X
…(16.5-23)
C2  e2 d 
 eq 

Spannung durch den Bereich des Moments in Längsrichtung:

2,25  4 M 
 MY   Y
(16.5-24)
C3  e 2 d 
 eq 

Spannung durch Wärmespannung:

Die Wärmespannung T wird durch den Temperaturunterschied zwischen Stutzen und Schale verursacht und ist
durch ein geeignetes Verfahren zu berechnen.

ANMERKUNG Ein derartige Verfahren ist in BS 5500, Anhang G.4 beschrieben (siehe Schrifttum [6] in Anhang L).

351
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16.5.7.4 Die Kombination der Spannungsschwingbreiten ist wie folgt begrenzt:

T   P   FZ  2   MX
2 2
  MY   3f (16.5-25)

Dabei entspricht der Wert für f den Festlegungen in C.7.3.

16.5.8 Längsspannung im Stutzen

ANMERKUNG Dieser Unterabschnitt kann bei Stutzen vernachlässigt werden, die für den Anschluss an eine Rohrleitung mit
derselben Beständigkeit (Dicke multipliziert mit zulässiger Spannung) vorgesehen sind.

16.5.8.1 Die maximale Zugspannung in Längsrichtung im Stutzen ist wie folgt begrenzt:

Pd


4 . M x2  M y2

FZ 
 fb (16.5-26)
2  d eb
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4eb  d eb

FZ ist gleich Null zu setzen, wenn durch die Kraft eine axiale Druckspannung verursacht wird.

16.5.8.2 Die Stabilität des Stutzens in Längsrichtung (mit P = 0) ist wie folgt zu prüfen:

M 2
x  M y2  |FZ|
  1,0 (16.5-27)
M max Fmax

FZ ist gleich Null zu setzen, wenn durch die Kraft eine axiale Zugspannung verursacht wird. Dabei ist Mmax das
zulässige globale Moment und Fmax die zulässige globale Kraft im Stutzen. Angaben zur Berechnung sind in 16.14
enthalten.

Tabelle 16.5-1 — Faktoren zur Ermittlung des Beiwerts C1


eb / ec a0 a1 a2 a3 a4

Alle 0,60072181 0,95196257 0,0051957881 -0,001406381 0

Tabelle 16.5-2 — Faktoren zur Ermittlung des Beiwerts C2


eb / ec a0 a1 a2 a3 a4

Alle 4,526315 0,064021889 0,15887638 -0,021419298 0,0010350407

Tabelle 16.5-3 — Faktoren zur Ermittlung des Beiwerts C3


eb / ec a0 a1 a2 a3 a4

 0,2 0
4,8517511 0,0251012 0,7428624 - 0,0153153

 0,5 4,8588639 2,1870887 1,4567053 - 0,3316430 0,0253850

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Bild 16.5-1 — Momenten- und Kräftevektoren


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DIN EN 13445-3:2018-12
EN 13445-3:2014 (D)
Ausgabe 5 (2018-07)

10
9 FZ ,max
C1 
f . ec2
8
7
6
5
4
3
2
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1
c
0
0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10

Bild 16.5-2 — Graphische Darstellung des Beiwerts C1

10

4M X , max
9 C2 
f . ec2 . d
8

c
4
0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10

Bild 16.5-3 — Graphische Darstellung des Beiwerts C2

354
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100
90 C3 
4MY ,max
f . ec2 . d
80
70
60
50
40
eb/e c >= 0.5
30
20
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eb/e c <= 0.2


10
c
0
0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10

Bild 16.5-4 — Graphische Darstellung des Beiwerts C3

16.6 Streckenlasten

16.6.1 Allgemeines

Dieser Abschnitt enthält allgemeine Anforderungen für die Berechnung achssymmetrischer Behälter, die einer
lokalen Streckenlast in Längs- oder Umfangsrichtung ausgesetzt sind.

16.6.2 Zusätzliche Symbole und Abkürzungen

Die folgenden Symbole und Abkürzungen gelten zusätzlich zu denen in Abschnitt 4 und 16.3.:

Deq Äquivalenter Berechnungsdurchmesser;

x Abstand zwischen der Achse des halbelliptischen Bodens und dem Mittelpunkt des Stützelementes;

FL,max Höchstzulässige lokale Radialkraft an der Schale;

ML,max Höchstzulässiges lokales Moment an der Schale;

K1 Beiwert;

K2 Beiwert;

 Halber Öffnungswinkel einer Kegelschale;

1 Verhältnis zwischen lokaler Membran- und Biegespannung;

2 Verhältnis zwischen globaler Membranspannung und zulässiger Spannung (Auslastungsgrad ohne


Berücksichtigung lokaler Lasten);

355
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mx Globale Membranspannung in Längsrichtung;

my Globale Membranspannung in Umfangsrichtung;

b,all Biegespannungsgrenze der Schale;

16.6.3 Definition des äquivalenten Durchmessers

a) Zylinderschale:

Deq  Di (16.6-1)

b) Kegelschale:

Deq Dk /cos  (16.6-2)


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c) Kugelschale oder Mittelteil eines torisphärischen Bodens:

Deq  Ri (16.6-3)

d) Halbelliptischer Boden (beliebiges Verhältnis Hi/Di):

Di2  2x
2   H  2
Deq  1   1   2 i   (16.6-4)
4 Hi  Di    Di  
 

e) Halbelliptischer Boden (Hi/Di = 0,25):

2
 x
Deq  Di 1 3   (16.6-5)
 Di 

16.6.4 Anwendungsbedingungen

Die folgenden Bedingungen müssen erfüllt sein:

a) 0,001  en / Deq  0,050 ;

b) 0  b / Deq  1,0 ;

ANMERKUNG 1 Die untere Grenze 0 ist auf jeden Fall möglich, da die lokale Last berücksichtigt wird

ANMERKUNG 2 Für Streckenlasten in Umfangsrichtung mit b / Deq  0,5 sind die Ergebnisse konservativer als in anderen
Fällen.

c) Die Streckenlast wirkt senkrecht auf die Oberfläche der Schale. Lasten, die nicht senkrecht auf die Oberfläche
der Schale wirken, werden vernachlässigt. Liegt ihr Wert jedoch wesentlich höher als der der senkrechten
Lasten, sollten jedoch spezielle Überlegungen angestellt werden.

356
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EN 13445-3:2014 (D)
Ausgabe 5 (2018-07)

16.6.5 Berechnungsprinzip

Zunächst muss die lokale Radialkraft FL und das lokale Moment ML für jede Lastart ermittelt werden. Dann sollte
die zulässige lokale Kraft FL,max und das zulässige lokale Moment ML,max gemäß 16.6.8 berechnet werden. Da
die höchstzulässigen Werte auf der sogenannten “Biegespannungsgrenze” basieren, die abhängig ist von den
globalen Membranspannungen, müssen zunächst 16.6.6 und 16.6.7 angewandt werden.

Wenn sowohl FL als auch ML vorhanden sind, muss die Interaktion gemäß 16.6.9 geprüft werden.

ANMERKUNG 1 Die Last am Stützelement läßt sich als Kombination radialer Streckenlasten in Längs- und Umfangsrichtung
darstellen. Diese Streckenlasten verursachen lokale Membrankräfte und Biegemomente, die mit Hilfe der Elastizitätstheorie
berechnet werden können.

ANMERKUNG 2 Die zulässigen Lasten und Momente sind begrenzt durch die globale und lokale Festigkeit der Schale. Die
maximale Biegespannung ist auf einen Wert, die sogenannte Biegespannungsgrenze, begrenzt, die für einen Streifen der
Schale ermittelt wird (siehe Anhang L.1).
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16.6.6 Biegespannungsgrenze

Die Biegespannungsgrenze wird aus Gleichung (16.6-6) berechnet, die eine Funktion der Membranspannung
aufgrund lokaler und globaler Lasten darstellt.

 b,all  K1 K 2 f (16.6-6)

 für Auslegungsbedingungen: K2 = 1,25 ;

 für Prüfbedingungen: K2 = 1,05 and f = ftest ;

Der Wert von K1 ist eine Funktion von 1 und  2 und kann aus Bild 16.6-1 ermittelt oder aus Gleichung (16.6-7)
berechnet werden.

1   22
K1  (16.6-7)
2
1 
  1  2  
3 
1 
  1  2 
3   
 1   22 12

wobei:

m
2  (16.6-8)
K2 f

1 und m : siehe Gleichung (16.6-14) und die dazugehörige Erläuterung zu 2 , bzw. Gleichung (16.6-18)

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Wenn in diesem Bild  2 < 0 müssen die Vorzeichen von 1 und  2 getauscht werden, um K1 zu bestimmen.

Bild 16.6-1 — Faktor K1

16.6.7 Globale Membranspannung

ANMERKUNG Die in diesem Abschnitt berechneten globalen Membranspannungen werden auch in den folgenden
Abschnitten für die Ermittlung der Biegespannungsgrenze und der Lastgrenzen von Schalen unter Innen- oder Außendruck in
Kombination mit äußeren Lasten verwendet.

 Globale Membranspannung in Längsrichtung in der Zylinderschale:

P Deq 1  M 
 mx   F  4  (16.6-9)
4 ea  Deq 
ea  Deq 

mit F wie in 16.3 definiert.

 Globale Membranspannung in Längsrichtung in der Kegelschale:

P D eq 1  M 
 mx   F  4  (16.6-10)
4 ea  Dk cos   e a  Deq 

mit F wie in 16.3 definiert.

 Globale Membranspannung in Umfangsrichtung in der Zylinder- und Kegelschale:

P D eq
 my  (16.6-11)
2 ea

 Globale Membranspannung in der Kugelschale oder im Mittelteil eines torisphärischen oder halbelliptischen
Bodens:

P D eq
 mx   my  (16.6-12)
2 ea
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16.6.8 Einzelne Streckenlasten (Bild 16.6-2 und 16.6-3)


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Bild 16.6-2 — Streckenlast in Längsrichtung

Bild 16.6-3 — Streckenlast in Umfangsrichtung

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Die höchstzulässigen Streckenlasten sind nach dem folgenden Verfahren zu berechnen.

1) Feststellen, ob die Streckenlasten in Längs- oder Umfangsrichtung wirken;

ANMERKUNG An einer Kugelschale wird jede geradlinig wirkende Streckenlast als Streckenlast in Längsrichtung betrachtet.

2) Für Streckenlasten in Längsrichtung gelten folgende Parameter:

b
  1  (16.6-13)
Deq e a

1 = min (0,08 1 ; 0,20) (16.6-14)

 2 ist mit m = my aus Gleichung (16.6-11) zu berechnen


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b = Länge der Streckenlast in Längsrichtung

1
K13  (16.6-15)
12
, 1  0,06 2

1
K14  (16.6-16)
2
0,6 1  0,03 

Mit Rechenschritt 4) fortfahren

3) Für Streckenlasten in Umfangsrichtung gelten folgende Parameter:

b
  2  (16.6-17)
Deq e a

1 = min (0,08 2 ; 0,30) (16.6-18)

 2 ist mit m = mxaus Gleichung (16.6-9) oder (16.6-10) zu berechnen

b = Länge der Streckenlast in Umfangsrichtung

1
K13  (16.6-19)
1,2 10,602

1
K14  (16.6-20)
0,6 1  0,06 2

4) Die zulässige Kraft und das zulässige Moment berechnen:

 b,all e a2
FL,max  (16.6-21)
K13

 b,all e a2 b
ML,max  (16.6-22)
K14

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Dabei ist die Biegespannungsgrenze b,all aus Formel (16.6-6) zu verwenden.

16.6.9 Kombinierte Streckenlasten

Die Kombination von Druck und/oder globalen Kräften und Momenten mit Streckenlasten ist durch die globale
Membranspannung bereits in der höchstzulässigen lokalen Last und dem höchstzulässigen lokalen Moment
eingeschlossen.

Die zusätzliche Interaktion von kombinierter lokaler Kraft und lokalem Moment ergibt sich aus der folgenden
Bedingung:

FL ML
  1,0 (16.6-23)
F L, max M L, max

16.7 Aufhängeösen
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16.7.1 Allgemeines

Dieser Abschnitt enthält Anforderungen an die Auslegung von Behältern, bei denen lokale Lasten durch
Aufhängeösen auftreten.

16.7.2 Zusätzliche Symbole und Abkürzungen (siehe Bilder 16.7-1 und 16.7-2)

Folgende Symbole und Abkürzungen gelten zusätzlich zu denen in Abschnitt 4.1 und 16.3.

a1 Exzentrizität des Lastangriffspunkts;

a2 Abstand zwischen Lastangriffspunkt und Schale oder Verstärkungsblech;

b1 Länge der Aufhängeöse auf der Schale;

b2 Breite des Verstärkungsblechs;

b3 Länge des Verstärkungsblechs;

x Abstand zwischen der Achse eines halbelliptischen Bodens und dem Mittelpunkt der Aufhängeöse;

FR Lokale Kraft an der Schale;

FR,max Höchstzulässige lokale Kraft an der Schale;

W Gesamtmasse des Behälters;

 Winkel zwischen Wirkrichtung der Kraft und der Normalen zur Schale;

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Bild 16.7-1 — In Längsrichtung angeordnete Aufhängeöse

Bild 16.7-2 — In Umfangsrichtung angeordnete Aufhängeöse

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16.7.3 Geltungsbereich

Es gelten die folgenden Bedigungen:

a) 0,001  en /Deq  0,05 ;

b) wird ein Verstärkungsblech verwendet:

e2  en ;

b3  1,5 b1 ;

c) die lokale Kraft FR greift in der Ebene der Aufhängeöse an;

d) bei torisphärischen Böden sitzt die Aufhängeöse am Kalottenteil;


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e) bei halbelliptischen Böden sitzt die Aufhängeöse zwischen 0  x  0,4 Di;

16.7.4 Aufgebrachte Kraft

Die an der Aufhängeöse wirkende aufgebrachte Kraft FR ist zu berechnen, und zwar im Fall eines symmetrischen
Behälters mit zwei Aufhängeösen gemäß Bild 16.7-3(a) wie folgt:

W
FR  (16.7-1)
2cos 

16.7.5 Lastgrenzen für die Schale

Die höchstzulässigen Lasten an den Aufhängeösen werden wie folgt ermittelt:

1) feststellen, ob die Aufhängeöse in Längs- oder in Umfangsrichtung angeordnet ist;

ANMERKUNG Eine gerade Aufhängeöse an einer Kugelschale wird als in Längsrichtung angeordnete Aufhängeöse
betrachtet.

2) für eine in Längsrichtung angeordnete Aufhängeöse die Werte von , 1 ,  2 , K13 und K14 aus den
Gleichungen (16.6-13) ... (16.6-16) in 16.6.7 berechnen, wobei b = b1 bzw. bei Verwendung eines
Verstärkungsblechs b = b3 gesetzt wird;

3) für eine in Umfangsrichtung angeordnete Aufhängeöse die Werte von , 1 ,  2 , K13 und K14 aus dem
Gleichungen (16.6-17) ... (16.6-20) in 16.6.7 berechnen, wobei b = b1. bzw. bei Verwendung eines
Verstärkungsblechs b = b3 gesetzt wird;

4) mit geeigneten Werten von , 1 und  2 die Biegespannungsgrenze aus Gleichung (16.6-6) in 16.6.5
berechnen;

5) bei Verwendung eines Verstärkungsblechs den Beiwert K15 wie folgt berechnen:

K15 für in Längsrichtung angeordnete Aufhängeöse:

  Deq 
0,30
 b2  
K15 
 min 1  2,60      (16.7-2)
  ea   D  ; 2,0 
  eq  

K15 für in Umfangsrichtung angeordnete Aufhängeöse:

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  D eq 
0,33
 b2  
K15  min  1  2,65   
D 
 ; 18
,  (16.7-3)
  ea   eq  
 

6) die höchstzulässige Last berechnen und den Wert mit der tatsächlichen Last vergleichen.

Dabei muss die folgende Ungleichung erfüllt sein:

 ohne Verstärkungsblech:

 b,all ea2
FR  FR, max  (16.7-4)
K 13 |cos  | K 14 a 2 sin  a1 cos   /b1

 mit Verstärkungsblech:

K 15  b,all ea2
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FR  FR,max  (16.7-5)
K 13 |cos  | K 14 a 2 e2 sin  a1 cos   /b3
ANMERKUNG Bei der Berechnung wird gewöhnlich davon ausgegangen, dass Schale und Verstärkungsblech aus
demselben Werkstoff bestehen. Andernfalls und unter der Annahme f2 < f, ist der Wert der Dicke e2 in Gleichung (16.7-5) um
den Faktor f2 / f zu reduzieren.

Bild 16.7-3 — Anordnung von Aufhängeösen


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16.8 Liegende Behälter auf Sätteln

16.8.1 Allgemeines

Dieser Abschnitt enthält Regeln für die Auslegung zylindrischer Behälter, die auf zwei oder mehr Sätteln gelagert
sind.

16.8.2 Zusätzliche Symbole und Abkürzungen (siehe Bilder 16.8-1...16.8-5)

Folgende Symbole und Abkürzungen gelten zusätzlich zu denen in Abschnitt 4, in 16.3 und 16.6.2.

a1 Abstand zwischen Sattelauflager und nahem Ende der Zylinderschale

a2 Abstand zwischen Sattelhorn und Ende des Verstärkungsblechsblechs

a3 Länge des äquivalenten Zylinderschalenabschnitts = a1 + 2 . Hi / 3


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b1 Axiale Breite des Sattels

b2 Breite des Verstärkungsblechs

ec Effektive kombinierte Wanddicke

li Abstand zwischen zwei benachbarten Sätteln

n Anzahl der Sättel

q Last am Behälter je Längeneinheit

E Elastizitätsmodul des Schalenwerkstoffs bei Auslegungstemperatur

F2,max Zulässige Sattellast an Position 2 (siehe Bild 16.8-4)

F3,max Zulässige Sattellast an Position 3 (siehe Bild 16.8-4)

Fi Kraft am i-ten Auflager

L Länge des zylindrischen Schalenabschnitts (einschließlich des zylindrischen Teils der Böden)

Mi Globales Biegemoment am Sattel i

Mij Globales Biegemoment zwischen den Sätteln i und j

Qi Maximale Schubkraft am Sattel i

R Mittlerer Schalenradius

W Gesamtgewicht des Behälters (mit Inhalt)

WF Fluidgewicht

 Umschlingungswinkel des Sattelauflagers (Grad)

2 Umschlingungswinkel des Verstärkungsblechs (Grad)

 Beiwert für die Sattelbreite

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 Beiwert für den Sattelabstand

16.8.3 Anwendungsbedingungen

Für die Auslegung gelten folgende Einschränkungen:

a) 0,001  en / Di  0,05

600    1800

b) Wird ein Verstärkungsblech verwendet, gilt:

e2  en

a2  0,1 Di
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c) Die Last am Sattel wirkt senkrecht nach unten.

d) Sättel und Behälter müssen miteinander verschweißt sein. Ist das nicht möglich, ist eine gleichmäßige
Auflagerung des Behälters durch die Sättel sicherzustellen.

e) Ist mit axialer Bewegung durch thermische Dilatation zu rechnen, ist nur ein Sattel fest mit dem Fundament zu
verbinden; die übrigen Sättel müssen in axialer Richtung beweglich gelagert sein. Alternativ können sämtliche
Sättel fest eingespannt werden, wenn sie in ausreichendem Maße zur Aufnahme von Verformungen in axialer
Richtung ausgelegt sind.

f) Der Abstand zu anderen lokalen Lasten muss in allen Richtungen mindestens Di en betragen.

g) Es werden Sattelauflager der Typen A, B oder C verwendet (siehe Bild 16.8-1...16.8-3).

ANMERKUNG Ist eine Ermüdungsanalyse erforderlich, muss eine zusätzliche Berechnung der elastischen Spannungen
durchgeführt werden (z. B. nach Schrifttum [4], siehe Abschnitt L.2).

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Bild 16.8-1 — Typ A - Symmetrische Lagerung in zwei Sätteln

Bild 16.8-2 — Typ B - Symmetrische Lagerung in drei oder mehr Sätteln mit konstanten Abständen

Bild 16.8-3 — Typ C - Lagerung in zwei oder mehr unsymmetrisch angeordneten Sätteln

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Bild 16.8-4 — Zylindrischer Behälter ohne Verstärkungsring

16.8.4 Ausnahmen

Für Behälter mit zwei Sätteln des Typs A (Bild 16.8-1) ist keine Berechnung erforderlich, sofern die folgenden
Bedingungen erfüllt sind:

a) Keine Außendruckbelastung (P  0)

b)
Fluiddichte  1000 kg /m3

c) Schalenwerkstoff mit f  130 Mpa

d) Schweißnahtfaktor  0,8

e) a1  0,5 Di

f) L  Lmax (mit Lmax aus Bild 16.8-5)

g) b1  11
, Di e n

Für Sättel mit Verstärkungsblech gelten zusätzlich folgende Bedingungen:

a) e2  en

b) b2  K11 ꞏ Di + 1,5 b1

c) K11 aus Bild 16.8-11 oder Gleichung (16.8-33)

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en =

Legende
durchgehende Linien: Behälter ohne Verstärkungsblech
gestrichelte Linie: Behälter mit Verstärkungsblech

Bild 16.8-5 — Lmax für liegende Behälter auf zwei symmetrisch angeordneten Sätteln

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16.8.5 Bestimmung der Kräfte, Momente und Schubkräfte

16.8.5.1 Berechnungsmodell

Für die Berechnung der an den Sätteln angreifenden Kräfte Fi müssen die globalen Momente Mi und Mij sowie die
Schubkraft Qi definiert werden. Dazu wird die Zylinderschale als gleichmäßig aufgelagerter Balken mit konstantem
Querschnitt betrachtet, welcher von den Sätteln gestützt wird, ohne dass jedoch Momente auf den Sattel einwirken
(siehe Bild 16.8-6).
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F1 F2 F3 Fn-1 Fn

Bild 16.8-6 — Berechnungsmodell

Die Lasten am Balken werden aus den folgenden Gleichungen berechnet.

W
q (16.8-1)
L  4 Hi / 3

WF 2
M0  q Di / 16 (16.8-2)
W

16.8.5.2 Kräfte am Sattel

Im allgemeinen ergeben sich die aufgebrachten Kräfte Fi aus den bekannten Regeln des mechanischen
Gleichgewichts. Werden drei oder mehr Sättel verwendet, ist bei der Montage besonders sorgfältig vorzugehen,
um eine nahezu gleiche Verteilung der Lasten auf alle Sättel sicherzustellen.

Für symmetrische Behälter mit Sattelauflagern der Typen A oder B (Bild 16.8-1 oder Bild 16.8-2) kann die folgende
Gleichung verwendet werden:

W
Fi  (16.8-3)
n

16.8.5.3 Momente und Schubkräfte

Dieser Abschnitt enthält die Regeln für die Bestimmung der Biegemomente über den Sätteln (Mi) und zwischen
den Sätteln (Mij) an dem Punkt, an dem das Moment Mij ein Maximum hat. Die Schubkräfte (Qi) sind über den
Sätteln zu berechnen.

a) Sattelauflager Typ A

Moment am Sattel:

M1  M 2  q a32 / 2  M 0 (16.8-4)

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Schubkraft am Sattel:

L  2 a1
Qi  Fi (16.8-5)
L  4 Hi / 3

Moment zwischen Sätteln:

    
M 12  M 0  F1 . L / 2  a1  q / 2 . L / 2  2 H i / 3 2 (16.8-6)

b) Sattelauflager Typ B

Moment am Sattel:

Für i = 1 und i = n:

M i max(qa32 / 2M 0 ; ql12 / 8)


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(16.8-7)

Für i = 2 bis i = n - 1:

M i  ql12 / 8 (16.8-8)

Schubkraft am Sattel:

Qi  0,5 Fi (16.8-9)

Moment zwischen Sätteln: nicht erforderlich

c) Sattelauflager Typ C

Mi, Qi und Mij sind nach den Regeln der Theorie für Balken zu berechnen. Für Qi ist der größere der an der
linken und der rechten Seite des Sattels gemessene Wert zu verwenden.

16.8.6 Lastgrenze für den Behälter zwischen den Sätteln

end der Lebensdauer des Druckbehälters gesondert auftreten, s|Betrag des Moments zwischen den Sätteln| >

|Betrag des Moments zwischen den Sätteln| > |Betrag des Moments an den Sätteln|

16.8.6.1 Behälter unter Innendruck oder drucklose Behälter

a) Festigkeitsberechnung:

P Di 4 M ij K12
  fmax (16.8-10)
4 ea  Di2 ea

Dabei ist fmax = f in Bereichen ohne Rundnähte

fmax = f ꞏ z in Bereichen mit Rundnähten

und


K12  max m ; 10
,  (16.8-11)

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m= 1,6 - 0,20924 (x -1) + 0,028702 x (x - 1) + 0,4795.10-3 y (x -1) - 0,2391.10-6 xy (x -1)

- 0,29936.10-2 (x -1) x2 - 0,85692.10-6 (x -1) y2 + 0,88174.10-6 x2 (x -1) y

- 0,75955.10-8 y2 (x -1) x + 0,82748.10-4 (x -1) x3 + 0,48168.10-9 (x -1) y3 (16.8-12)

Dabei ist x = L / Di und y = Di / ea

oder K12 aus Bild 16.8-12

b) Prüfung auf Instabilität (mit P = 0)

M ij / Mmax  10
, (16.8-13)

16.8.6.2 Behälter unter Außendruck


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Prüfung auf Instabilität

P / Pmax  M ij / Mmax  10
, (16.8-14)

Dabei ist

Pmax = zulässiger Außendruck (nach Abschnitt 8)

Mmax = zulässiges globales Moment (nach 16.14)

ANMERKUNG Zur Bestimmung von Pmax und Mmax bei verschiedenen Lastfällen, siehe 3.16, Anmerkung 1, 8.4.4 sowie die
auf die Gleichung (16.14-19) folgende Anmerkung.

16.8.7 Lastgrenze am Sattel (ohne Verstärkungsblech)

Die Lastgrenzen sind an den Positionen 2 (Längsrichtung) und 3 (Umfangsrichtung) in Bild 16.8-4 zu prüfen. Es
sind zwei unterschiedliche Druckzustände zu betrachten: druckloser Zustand und Zustand bei Auslegungsdruck.
Sind die Sättel symmetrisch angeordnet (Typ A und B), ist nur die Position am Sattel n = 1 zu betrachten. Für
Sattelauflager des Typs C sind die Lasten an sämtlichen Sätteln zu prüfen.

Die Berechnung wird wie folgt durchgeführt:

1) Parameter  und  berechnen:

  2,83 a1 / Di  e a / Di (16.8-15)

  0,91 b1 / Di e a (16.8-16)

2) Beiwerte K3 bis K10 berechnen.


K 3  max 2,718282   sin  /  ; 0,25  (16.8-17)


K 4  1  2,718282   cos  /   (16.8-18)

1,150,0025
K5  (16.8-19)
sin 0,5 

372
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Ausgabe 5 (2018-07)

max 17
,  0,011667  ; 0
K6  (16.8-20)
sin 0,5  

,  0,007505 
145
K7  (16.8-21)
sin 0,5  

 0,8   6  
K 8  min  10
, ;  (16.8-22)
 0,017453  
 

0,65 60
K9  1  (16.8-23)
1  6  
2 

1
K 10  (16.8-24)
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Di b1
1  0,010472 3 
ea Di

ANMERKUNG Die Beiwerte K3 bis K9, K11 und K12 können auch aus Bild 16.8-7 bis 16.8-12 abgelesen werden.

3) Verhältniswerte 1 an den Positionen 2 und 3 berechnen (siehe Tabelle 16.8-1).

4) Verhältniswerte  2 an den Positionen 2 und 3 und für beide Druckzustände berechnen (siehe Tabelle
16.8-1). Für den drucklosen Zustand ist das Verhältnis  2 gleich  2 ,1 , für den Zustand bei
Auslegungsdruck ist  2 gleich  2 ,2 .

5) Mit den Werten für 1 und  2 für beide Druckzustände und beide Positionen Beiwert K1 aus Gleichung
16.6-7 berechnen und K2 gemäß 16.6-6 ermitteln.

Tabelle 16.8-1 – Parameter 1 und  2 für Sattelauflager


Position 1 P=0 P = Auslegungsdruck

 2,1  2 ,2

K 6 K8 4 Mi 1  P Di
 0,23  4 Mi  1
 
K5 K3  Di2 ea K2 f 4e  
2  a  Di2 ea  K 2 f

K4 P Di 1
 0,53
3 
K 7 K 9 K10 sin 0,5   0
2 ea K 2 f

6) Aus Gleichung (16.6-6) die Biegespannungsgrenze b,all,2 an Position 2 sowohl für den drucklosen
Zustand als auch für den Zustand bei Auslegungsdruck berechnen. Als Biegespannungsgrenze b,all,2
den kleineren der beiden Werte verwenden.

7) Aus Gleichung (16.6-6) die Biegespannungsgrenze b,all,3 an Position 3 sowohl für den drucklosen
Zustand als auch für den Zustand bei Auslegungsdruck berechnen. Als Biegespannungsgrenze b,all,3
den kleineren der beiden Werte verwenden.

373
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8) Maximal zulässige Sattellast F2,max an Position 2 berechnen.

0,7 b,all,2 Di ea .ea


F2,max  (16.8-25)
K3 K5

9) Zulässige Sattellast F3,max an Position 3 berechnen.

0,9 b,all,3 Di ea .ea


F3,max  (16.8-26)
K 7 K 9 K10

10) Prüfen, ob die folgende Gleichung erfüllt ist.


Fi  min F2,max ; F3,max  (16.8-27)
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11) Prüfung auf Instabilität durchführen.

Die Bedingungen der folgenden Gleichung (16.8-28) müssen erfüllt sein.

P / Pmax  M i / M max  Feq / Fmax Qi /Qmax  1,0


2
(16.8-28)

Dabei sind:

Pmax = Zulässige Außendruck (entsprechend Abschnitt 8)

Mmax = Zulässige globale Moment (siehe 16.14)

Fmax = Zulässige globale Druckkraft (aus 16.14)

Feq = Äquivalente globale Axialkraft unter Einbeziehung der lokalen Membranspannung nahe beim Sattel,
die aus der folgenden Gleichung (16.8-29) ermittelt wird:

 Di
Feq  Fi K 6 K8 (16.8-29)
4 ea

ANMERKUNG Zur Bestimmung von Pmax, Mmax, Fmax und Qmax bei verschiedenen Lastfällen, siehe 3.16, Anmerkung 1,
8.4.4 sowie die auf die Gleichung (16.14-19) folgende Anmerkung.

Qmax = Zulässige globale Schubkraft aus den folgenden Gleichungen (siehe L.2, Schrifttum [2]).
Für inneren Überdruck ist in Gleichung (16.8-28) |P| = 0 zu setzen und Pmax wird nicht benötigt.

L R
Für Zylinderschalen mit  8,7 gilt:
R ea

125
,
e 
0,75  R e a E  a 
R R e  
3 15
.
 R
Qmax  1  42    a   (16.8-30)
15
, L  L  R  
 

374
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L R
Für Zylinderschalen mit  8,7 gilt:
R ea

,
15
 e 
0,25  R ea E  a 
 R
Qmax  (16.8-31)
,
15

16.8.8 Lastgrenze an einem Sattel mit zusätzlichem Verstärkungsblech

Bei Verwendung eines zusätzlichen Verstärkungsblechs wird die Lastgrenze wie folgt ermittelt.

1) Gleichung (16.8-32) berechnen und bewerten:

b2  K11 Di  15
, b1 (16.8-32)
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Dabei ist:

5
K11  (16.8-33)
Di
0,10472   3
ea

2) Wird die Bedingung in Gleichung (16.8-32) nicht erfüllt, mit Schritt 5) fortfahren.

3) Die zulässigen Kräfte F2,max und F3,max nach Gleichung (16.8-25) bzw. (16.8-26) berechnen.

4) Prüfen, ob die folgende Ungleichung erfüllt ist.

Fi  15 
, min F2,max ; F3,max  (16.8-34)

Mit Schritt 6) fortfahren.

5) Die nachstehenden Berechnungen gemäß 16.8.7 mit folgenden Abmessungen durchführen.

a) Berechnung 1:

Das Verstärkungsblech wird als Sattel der Breite b2 anstelle von b1 und dem Umschlingungswinkel 2 anstelle
von . betrachtet. Die Wanddicke ist ea, wobei die Dicke des Verstärkungsblechs unberücksichtigt bleibt.

b) b) Berechnung 2:

Das Verstärkungsblech wird als Verstärkung der Schalenwand betrachtet. Die Sattelbreite ist b1, der
Umschlingungswinkel . Für die tatsächliche Wanddicke wird die kombinierte Wanddicke ec verwendet.

  f  2
e a2  e 22 . min  1;   
2
ec  (16.8-35)
  f  

6) Die Prüfung auf Instabilität mit Gleichung (16.8-28) durchführen. Dabei darf die Dicke des
Verstärkungsblechs nicht berücksichtigt werden.

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Bild 16.8-7 ― Beiwerte K3 und K4

Bild 16.8-8 ― Beiwerte K5, K6 und K 7


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Bild 16.8-9 ― Beiwert K 8

Bild 16.8-10 ― Beiwert K 9


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Bild 16.8-12 — Beiwert K 12


Bild 16.8-11 ― Beiwert K 11
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16.9 Liegende Behälter mit Ringlagerung

16.9.1 Allgemeines

Dieser Abschnitt enthält Regeln für die Auslegung liegender zylindrischer Behälter mit Tragringen, die innen oder
außen mit der Schale verschweißt sind (siehe Bild 16.9-1...16.9-3). Die Ringe sind auf Sätteln oder Stützfüßen
gelagert.

FV FH


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Bild 16.9-1 – Tragring mit Sattelauflagerung

FV
FV FH

 FH

Bild 16.9-2 – Tragring mit zwei Auflagerpunkten (Stützen oder andere Stützelemente)

379
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16.9.2 Zusätzliche besondere Symbole und Abkürzungen

Die folgenden Symbole und Abkürzungen gelten zusätzlich zu denen in Abschnitt 4 und 16.3.

b2 Gesamtbreite des Ringquerschnitts (siehe Tabelle 16.9-1)

e1 Dicke der Versteifungsrippe des Ringprofils (siehe Tabelle 16.9-1)

e2 Flanschdicke des Ringprofils (siehe Tabelle 16.9-1)

fR Zulässige Spannung des Rings

h1 Gesamthöhe des Ringprofils

hG Abstand zwischen Schwerachse des Ringprofils und Schale (siehe Tabelle 16.9-1)
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hH Abstand zwischen Schwerachse des Ringprofils bei rein plastischer Verbiegung und Behälter (bei
 = 1 ist hH der Abstand vom Mittelpunkt der Profilfläche)

le Mittragende Länge der Behälterwand

t Breite der Kontaktfläche von Ring und Schale

AR Querschnittsfläche des Rings (ohne Schale)

FH Horizontalkraft am Ring

FH,max Höchstzulässige Horizontalkraft am Ring

FV Vertikalkraft am Ring

FV,max Höchstzulässige Vertikalkraft am Ring

H Abstand zwischen Fundament und Ringauflagerpunkten

RR Radius der Schwerachse des Ringprofils

Wp Plastischer Biegemodul des Ringprofils

 Stützwinkel (Grad)

 Relative effektive zulässige Spannung des Behälters (im Verhältnis zum Ring)

16.9.3 Anwendungsbedingungen

Für die Berechnung gelten folgende Einschränkungen:

a) h1 / Di  0,20

30 o    330o

b) Die betrachteten Lasten sind die Vertikal- und Horizontalkräfte im Behälterquerschnitt.

c) Auf den Behälter wirkende Axialkräfte werden nicht berücksichtigt. Treten derartige Kräfte jedoch auf, z. B.
durch axiale Verschiebung aufgrund von Wärmeausdehnung, ist eine besondere Berücksichtigung
erforderlich.

380
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16.9.4 Aufgebrachte Lasten

Die Berechnung der Vertikalkraft FV und der Biegemomente in der Schale ist gemäß 16.8.5 durchzuführen; die
Horizontalkraft FH ist durch eine statische Analyse zu ermitteln.

RR
RR
 Di  Di

le le
t t
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ea
ea

Bild 16.9-3 – Zylinderschale mit Tragringen in Sattelauflagern

16.9.5 Grenzlast der Schale

Wenn das absolute größte Biegemoment |Mi| wirkt, muss die folgende Gleichung erfüllt sein:

P / Pmax  M i / M max  Feq / Fmax Qi /Qmax  1,0


2
(16.9-1)

Die Werte für diese Gleichung (16.9-1) sind aus 16.8.7, Gleichung (16.8-28), abzuleiten.

16.9.6 Grenzlast des Tragrings

Die Grenzlast des Tragrings wird nach dem folgenden Verfahren ermittelt.

1) Feststellen, ob der Tragring in einem Sattelauflager (Bild 16.9-1) oder in zwei Auflagerpunkten (Bild 16.9-
2) gelagert ist.

2) Ringprofil ermitteln und Wp (siehe Tabelle 16.9-1) mit nachstehenden Gleichungen berechnen.

 
  f  P Di / 4 e a   / fR (16.9-2)

 
l e  min t  4 D i e a ; AR /  . e a  (16.9-3)

3) Beiwerte K18 und K19 berechnen.

a) Für einen Tragring mit Sattelauflager (Bild 16.9-1) gilt:

K18 = 0,1616 x4 - 0,0268 x 6 + 0,0101 x 8 (16.9-4)

K19 = 0,4224 x 3 - 0,0524 x 5 + 0,1297 x 7 (16.9-5)

381
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Dabei ist:

x = 1 -  / 360 (16.9-6)

b) Für einen Tragring mit zwei Auflagerpunkten (Bild 16.9-2) gilt:

K18 und K19 wie für einen Tragring mit Sattelauflager. Wenn jedoch 150o <  < 210o ist, ist K18 gleich:

K18 = 0,0137 + 0,148 (2 x - 1)2 (16.9-7)

Dabei ist:

x = max ( /360; 1 -  /360) (16.9-8)

4) Die zulässigen Einzellasten berechnen.


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FV,max  fR Wp / RR K18  (16.9-9)

FH,max  fR Wp / RR K19  (16.9-10)

5) Die zulässigen kombinierten Lasten darauf prüfen, welche die folgende Bedingung erfüllt:

FV / FV,max  FH / FH,max  1,0


2
(16.9-11)

Bei der Verwendung von Stützfüßen ist zu beachten, dass die Füße dem Biegemoment FHꞏH, standhalten müssen, weil die
Verbindung zum Tragring nahezu momentenfrei sein sollte.

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Tabelle 16.9-1 – Ringprofilparameter


Profil Gleichungen

e h   e l e 
hH  max  1 1 ; 0
 2 e1 

Wp 

e1 h1  hH   hH2
2
  el e
 e
 hH  
2  2

 e h  e b  e   e l
1 1 2 2 1 e   
hH  max  ; 0
 2 e1 
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Wp 
e1  h 1  hH   hH2
2
  e   e
 e 2 b2  e1  h1  hH  2    e l e  hH  
2  2   2

 2 e1 h1  e 2 b2  2 e1    e l e 
hH  max  ; 0
 4 e1 

W p  e1  h 1  hH   hH2
2
 e 2  b2  e   e
 2 e1   h1  hH  2    e l e  hH  
 2   2

Willkürlich gewähltes Ringprofil mit Querschnittsfläche AR

Vorausgesetzt, es gilt:

AR   e l e

hH = 0

W p  AR h G   e l e e / 2

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16.10 Stehende Behälter mit Tragpratzen

16.10.1 Allgemeines

Dieser Abschnitt enthält Regeln für die Auslegung stehender zylindrischer oder kegelförmiger Behälter mit
Tragpratzen.

16.10.2 Zusätzliche besondere Symbole und Abkürzungen (siehe Bild 16.10-1)

Die folgenden Symbole und Abkürzungen gelten zusätzlich zu denen in Abschnitt 4 und 16.3.

a1 Exzentrizität des Lastangriffs auf Schalenwand oder Verstärkungsblech

a1eq Äquivalenter Hebelarm

b1 Breite des Auflagerblechs


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b2 Breite des Verstärkungsblechs

b3 Höhe des Verstärkungsblechs

Deq Äquivalenter Berechnungsdurchmesser (siehe 16.6.3)

FVi Vertikalkraft im Stützfuß der Tragpratze i

FH Horizontalkraft an der Grundfläche der Stützfüße

FHi Horizontalkraft an der Grundfläche von Stützfuß i

g Abstand der Stegbleche der Tragpratze

h Vertikaler Abstand des Schwerpunkts der Pratzenanschlußnaht von der Fußgrundfläche (siehe Bild
16.10-1a)

h1 Höhe der Tragpratze

h2 Tiefe der Tragpratze

MA Globales Moment am Mittelpunkt der Querschnittsfläche an der Stützfußgrundfläche

n Anzahl der Tragpratzen

16.10.3 Anwendungsbedingungen

Für die Berechnung gilt folgende Einschränkung:

a) 0,001  en / Deq  0,05 (mit Deq aus 16.6.3);

b) Für Tragpratzen der Ausführungen A, B und D (Bild 16.10-1) gilt:

0,2  g / h1  1,0

c) Für Tragpratzen der Ausführung D (Bild 16.10-1) gilt:

0,5  b1 / h1  1,5

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d) Bei Verwendung eines Verstärkungsblechs gilt:

e2 ≥ en

b3 ≤ 1,5 h1

b2 ≥ 0,6 b3

e) Die Tragpratze ist an einer Zylinder- oder Kegelschale angebracht.

f) Die lokale Pratzenkraft Fi wirkt parallel zu Schalenachse.

ANMERKUNG 1 Bei Verwendung mehr als drei Tragpratzen ist bei der Montage besonders darauf zu achten, dass alle
Pratzen nahezu gleichmäßig belastet werden.

ANMERKUNG 2 Die Stabilität des Behälters sollte besondere Beachtung finden, wenn n = 2 ist.
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16.10.4 Aufgebrachte Lasten

Die Vertikalkraft Fvi an der Tragpratze wird aus folgender Gleichung ermittelt:

F 4 MA
FVi   (16.10-1)
i 1 
n n D 2 a e e
a 2 
Die Horizontalkraft an jedem Stützfuß wird aus folgender Gleichung berechnet:

FH
FHi  (16.10-2)
n

I xxi
ANMERKUNG : Eine bessere Schätzung von FHi kann aus FHi  FH ermittelt werden, wobei Ixxi das zweite
 I xxi
i
Flächenträgheitsmoment der Querschnittsfläche des betrachteten Stützfußes um eine Achse senkrecht zu FH und  Ixxi die
i
Summe für alle Stützfüße ist.

16.10.5 Grenzlast der Schale

Die Grenzlast der Schale wird wie folgt ermittelt.

1) Feststellen, um welche Pratzenausführung es sich handelt: A, B, C oder D (Bild 16.10-1).

2) Wird ein Verstärkungsblech verwendet, mit Schritt 6 fortfahren.

3) Die Beiwerte , K16, 1 und  2 berechnen:

a) Für Pratzen der Ausführungen A, B und C gilt:

  h1 / Deq e a (16.10-3)

1 (16.10-4)
K16 
2
0,36  0,40   0,02 

1 = min {0,08  ; 0,30} (16.10-5)

385
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 2 = aus Gleichung (16.6-8) mit m = my aus Gleichung (16.6-11)

b) Für Pratzen der Ausführung D gilt:

  b1 / Deq ea (16.10-6)

1 (16.10-7)
K16 
0,36  0,86 2

1 = min {0,08  ; 0,30} (16.10-8)

 2 = aus Gleichung (16.6-8) mit m = mx aus Gleichung (16.6-9) bzw. (16.6-10)

4) Mit den Werten für 1 und  2 die zulässige Biegespannungsgrenze b,all aus Gleichung (16.6-6)
berechnen.
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5) Den äquivalenten Hebelarm und die resultierende zulässige Pratzenkraft wie folgt berechnen:

FHi . h
a1,eq  a1  (16.10-9)
FVi

  b,all . e a2 . h1 
Fi,max    
 .min 1 ; 0,5  g / h
1  für die Ausführungen A, B und C (16.10-10a)
 K16 . a1,eq 

 2 
b,all  e a  h1 
Fi,max   für Ausführung D (16.10-10b)
 K a 
 16 1,eq 
Mit Schritt 9 fortfahren.

6) Für Pratzen mit Verstärkungsblech die Beiwerte , K17, 1 und  2 berechnen:

  b3 / D eq e a (16.10-11)

1 (16.10-12)
K17 
0,36  0,50   0,50 2

1 = min {0,08  ; 0,40} (16.10-13)

 2 = aus Gleichung (16.6-8) mit m = my aus Gleichung (16.6-11)

7) Mit den Werten für 1 und  2 die zulässige Biegespannungsgrenze b,all aus Gleichung (16.6-6)
berechnen.

8) Den äquivalenten Hebelarm und die resultierende zulässige Pratzenkraft wie folgt berechnen:

FHi . h
a1,eq  a1  e 2  (16.10-14)
Fvi

  b,all . e a2 . b3 
Fi,max   

(16.10-15)
 K17 . a1eq 

ANMERKUNG Bei der Berechnung wird gewöhnlich davon ausgegangen, dass Schale und Verstärkungsblech aus
demselben Werkstoff bestehen. Andernfalls und unter der Voraussetzung f2 < f, ist die Dicke e2 in Gleichung (16.10-12) um
den Faktor f2 / f zu reduzieren.

386
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9) Prüfen, ob folgende Gleichung gilt.

FVi  Fi,max (16.10-16)


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Legende

1 Schwerpunkt der Pratzenanschlußnaht

ANMERKUNG Der Schwerpunkt der Pratzenanschlußnaht ist der Schwerpunkt der Anschlußnaht der Pratze an den Mantel
oder, falls vorhanden, an das Verstärkungsblech.

Bild 16.10-1a — Erläuterung von h

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Bild 16.10-1 – Tragpratzen für stehende Behälter


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16.11 Stehende Behälter auf Stützfüßen

16.11.1 Allgemeines

Dieser Abschnitt enthält Regeln für die Auslegung stehender Behälter mit gewölbten Böden auf Stützfüßen.

 Di  Di

 d4
 d3  d3 

e2
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ea ea e2
 d2
 d2
 d1
 d4 =  d1 

Fi
Fi

Bild 16.11-1 – Stützfüße für stehende Behälter

16.11.2 Zusätzliche Symbole und Abkürzungen (siehe Bild 16.11-1)

Die folgenden Symbole und Abkürzungen gelten zusätzlich zu denen in Abschnitt 4 sowie 16.3 und 16.6.

d1 Durchmesser des Stützfuß-Teilkreises

d2 Außendurchmesser des Stützfußes

d3 Durchmesser des Verstärkungsblechs

d4 Durchmesser an der Verbindung von Stützfüßen und Behälterboden

deff Effektiver Durchmesser des Stützfußes

Fi Kraft am Stützfuß

N Anzahl der Stützfüße

 Winkel der Tangente zum gewölbten Boden an der Verbindung von Boden und Stützfuß

X Abstand zwischen der Achse des halbelliptischen Bodens und dem Mittelpunkt des Stützfußes

 Winkel zwischen Stützfußachse und Behälterachse

 Geometrischer Beiwert

389
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16.11.3 Anwendungsbedingungen

Für die Berechnung gelten folgende Einschränkungen:

a) 0,001  en / Deq  0,05 (mit Deq aus 16.6.3)

b) Bei Verwendung eines Verstärkungsblechs gilt:

e2  en

d3  1,6 d2

c) Außendruck ist ausgeschlossen.

d) Durch geeignete Vorkehrungen ist sicherzustellen, dass eine Bewegung der Stützfüße nicht zu zusätzlichen
Biegespannungen in der Schale führt.
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e) Bei torisphärischen Böden dürfen die Stützfüße nicht im äußeren Krempenbereich liegen.

f) Bei elliptischen Böden müssen die Stützfüße innerhalb von 0  x  0,4 Di liegen.

g) Von der Verwendung von mehr als vier Stützfüßen wird abgeraten.

h) Ein globales Moment ist nur zulässig, wenn mehr als zwei Stützfüße verwendet werden und diese starr mit
4M
dem Fundament verbunden sind. Darüber hinaus muss folgende Forderung erfüllt sein: F 
d4

ANMERKUNG Bei Verwendung von vier Stützfüßen ist sicherzustellen, dass alle Füße nahezu gleichmäßig belastet werden.

16.11.4 Aufgebrachte Kraft

Die lokale Kraft an den Stützfüßen Fi wird wie folgt berechnet.

F 4M
Fi   (16.11-1)
n n d4

16.11.5 Grenzlast der Schale

Die Grenzlast der Schale, die zulässige Kraft Fi,max und der zulässige Druck Pmax werden wie folgt ermittelt.

1) Berechnung des Beiwertes

d eff
 (16.11-2)
D eq e a

Dabei ist: deff = d2 bei Stützfüßen ohne Verstärkungsblech

= d3 bei Stützfüßen mit Verstärkungsblech

Die Definition von Deq ist 16.6.3 zu entnehmen.

390
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2) Ermittlung der zulässsigen Kraft Fi,max

cos 
Fi,max  f . e a2 .

cos    
182
,  3,6   0,912  (16.11-3)

ANMERKUNG Zur Anwendung dieser Gleichung auf verschiedene Lastfälle, siehe 3.16, Anmerkung 1.

3) Ermittlung des zulässigen Druckes Pmax

Pmax ist für eine Kugelschale definiert (siehe Abschnitt 7). Für einen elliptischen Boden ist als Durchmesser das
Doppelte des durch Gleichung (16.6-4) für x = d4/2 gegebenen Wertes für Deq zu verwenden.

4) Prüfung ob folgende Bedingung erfüllt ist

Fi
 10
, (16.11-4)
Fi,max
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5) Prüfung ob folgende Bedingung erfüllt ist

2
Fi  P . . d eff /4 P
  10
, (16.11-5)
Fi,max Pmax

Die Stützfüße sind auf die Möglichkeit von Knicken zu prüfen. Bei dieser Überprüfung sollten die Stützfüße auf
folgende Weise betrachtet werden:

a) in der Bodenplatte angebracht, und

b) freie seitliche Bewegung, aber keine freie Drehung im Behälter.

Die gleichen Ergebnisse können für Füße erreicht werden, die an beiden Seiten eingespannt sind, als Knicklänge
ist das Doppelte der tatsächlichen Stützfußlänge anzunehmen.

16.12 Stehende Behälter auf Standzargen

16.12.1 Allgemeines

Dieser Abschnitt enthält Regeln für die Auslegung von Standzargen an stehenden Behältern. Er behandelt die
Standzarge selbst sowie die lokalen Spannungen im Bereich der Verbindung von Standzarge und Druckbehälter-
wand sowie die Auslegung des Bodenrings.

16.12.2 Zusätzliche Symbole und Abkürzungen (siehe Bild 16.12-1 bis Bild 16.12-4)

Die folgenden Symbole und Abkürzungen gelten zusätzlich zu denen in Abschnitt 4 und 16.3:

a Hebelarm durch Exzentrizität der Schalenwand


eB Behälterwanddicke
eZ Dicke der Standzarge
fZ Zulässige Auslegungsspannung der Standzarge
fT Zulässige Auslegungsspannung des Tragrings (Konstruktionsform A)
r Innerer Krempenradius des torisphärischen Bodens
R Innerer Wölbungsradius des torisphärischen Bodens
DB Mittlerer Schalendurchmesser
DZ Mittlerer Standzargendurchmesser

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FZn Kraft im betrachteten Schnitt (n  p oder n  q) der Standzarge


FG Gewicht des Behälters ohne Inhalt

FG Gewicht des Behälters unterhalb Schnitt 2-2

FF Gewicht des Behälterinhalts


M Globales Biegemoment bei betrachteter Höhe
M Momentenerhöhung durch Schwerpunktänderung im Bereich des Ausschnitts
PH Hydrostatischer Druck
W Widerstandsmoment des Tragrings nach Bild 16.12-1
 Spannungserhöhungsfaktor (siehe Gleichungen 16.12-33 bis 16.12-36)
a Anschluss- bzw. Grenzwinkel eines gewölbten Bodens (siehe Bild 16.12-2)

 Teil des Anschluss- bzw. Grenzwinkels (siehe Bild 16.12-2)


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 Spannung
Indizes:
a Äußere, d. h. der Mittelachse abgewandte Schalenoberfläche
b Biegespannungsanteil (hochgestellt)
m Membranspannung (hochgestellt)
i Innere Schalenoberfläche
o Äußere Schalenoberfläche
p Nachweisort, an dem der Momentenanteil mit positiven Vorzeichen in die Schnittkraft eingeht
(z. B. windzugewandte Seite)
q Nachweisort, an dem der Momentenanteil mit negativen Vorzeichen in die Schnittkraft eingeht
(z. B. windabgewandte Seite)
1 Schnitt 1-1 (siehe Bilder 16.12-1 bis 16.12-4)
2 Schnitt 2-2
3 Schnitt 3-3
4 Schnitt 4-4
5 Schnitt 5-5

16.12.3 Verbindung von Standzarge und Schale

16.12.3.1 Anwendungsbedingungen

a) Bei hohen stehenden Behältern sind die auf die Standzarge wirkenden Lasten nach Abschnitt 22 zu
bestimmen.

b) Auf die Notwendigkeit des Vorhandenseins von Besichtigungsöffnungen ist zu achten.

16.12.3.2 Konstruktionsformen

Die in diesem Abschnitt beschriebenen Konstruktionsformen sind:

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a) Konstruktionsform A: Zargenanschluss über Tragring im Zylinderbereich – Bild 16.12-1;

Standzarge zylindrisch oder kegelförmig mit Neigungswinkel  7° zur Achse;

b) Konstruktionsform B: Zargenanschluss im Krempenbereich – Bild 16.12-2;

Standzarge zylindrisch oder kegelförmig mit Neigungswinkel  7°

zur Achse und im Bereich 0    20° direkt am Boden angeschweißt;

Wanddickenverhältnis 0,5  eB/ez  2,25;

Klöpperboden oder Korbbogenboden (wie in 7.2 definiert) oder elliptischer Boden mit einem Halbachsen-
verhältnis K  2 [K ist in Gleichung (7.5-18) definiert] und einer Dicke, die mindestens der eines Korbbogen-
bodens desselben Durchmessers entspricht;

c) Konstruktionsform C: Übergeschobene Standzarge – Bild 16.12-3;


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Über die Behälterschale geschobene und direkt angeschweißte zylindrische Standzarge;

Es wird vorausgesetzt, dass beiderseits der Anschlussnaht jeweils über eine Länge von 3eB keine Störungen
durch Ausschnitte, angeschlossene Böden, Behälterrundnähte usw. vorhanden sind;

Das Risiko von Spaltkorrosion ist zu beachten.

ANMERKUNG Außerhalb der vorstehenden Grenzabweichungen gelten 16.12.3.4.1 und 16.12.3.4.2 nicht. Allerdings ist
16.12.3.4.3 bei der Berechnung der bestehenden Spannungen mittels linearer Schalentheorien anwendbar.

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Bild 16.12-1 — Konstruktionsform A: Zargenanschluss über Tragring


(Membrankräfte aus Eigengewicht und Fluidgewicht)

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Bild 16.12-2 — Konstruktionsform B: Zargenanschluss im Krempenbereich


(Membrankräfte aus Eigengewicht und Fluidgewicht)

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Bild 16.12-3 — Konstruktionsform C: Übergeschobene Standzarge


(Membrankräfte aus Eigengewicht und Fluidgewicht)

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(a)  Schnitt 1-1 bis 5-5 (b)  Schnitt 4-4

Bild 16.12-4 — Schematische Darstellung der Standzarge — Schnitte

16.12.3.3 Kräfte und Momente

Die Werte Fn und Mn am jeweils betrachteten Schnitt n  1 bis n  4 werden als Funktion der Kombination aller in
diesem Lastfall zu betrachtenden Lasten ermittelt (siehe Bild 16.12-4). Bei abgestufter Wanddicke in der Zarge
können weitere Nachweise erforderlich sein.

16.12.3.4 Nachweise in Anschlussbereichen (Schnitte 1-1, 2-2 und 3-3)

Im Anschlussbereich werden die in Bild 16.12-1 bis 16.12-3 festgelegten Schnitte 1 bis 3 nachgewiesen. Der
Nachweis ist für die Membran- und die Gesamtspannungen erforderlich, wobei jeweils nur die Längskomponenten
berücksichtigt werden.

Die Schnittkraft FZ in der Standzarge im Anschlussbereich ist abhängig von der Lage (n), d. h. je nachdem, ob das
Moment die Lastkomponente verstärkt (q) oder abschwächt (p):

M1
FZp   F1  FG  FF  4 (16.12-1)
DZ

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M1
FZq  F1  FG  FF  4 (16.12-2)
DZ

Dabei ist

F1 die globale zusätzliche Axialkraft in Schnitt 1-1;

M1 das resultierende Moment aus äußeren Lasten in Schnitt 1-1 oberhalb der Verbindung zwischen druck-
beaufschlagter Schale und Standzarge.

16.12.3.4.1 Membranspannungen

Das Nachweisverfahren für Membranspannungen ist für die Konstruktionsformen A, B und C gleich. Die Membran-
spannungen am Nachweisort in Schnitt 1-1 werden wie folgt berechnet.

m FZp  FG  FF P DB
1p   (16.12-3)
 DB eB 4eB
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m FZq  FG  FF P DB
 1q   (16.12-4)
DB e B 4eB

Folgendes ist nachzuweisen:

m
 1p  f (16.12-5)

m
 1q  f (16.12-6)

Die erforderliche Mindestwanddicke in Schnitt 1-1 wird anhand der folgenden Gleichungen berechnet:

m 1  FZp  FG  FF P DB 
e1p   (16.12-7)
f   DB 4 

m 1  FZq  FG  FF P DB 
e1q   (16.12-8)
f   DB 4 

Die Berechnung dieser Wanddicke ist für Konstruktionsform A erforderlich.

Ist  1mp oder  1mq eine Druckspannung, muss ein Stabilitätsnachweis nach 16.14 geführt werden. Dieser Nachweis
kann entfallen, wenn die Längsspannungskomponente kleiner ist als der 1,6fache Wert der aus dem Lastfall
Vakuum oder Teilvakuum resultierenden Membran-Druckspannung in Meridianrichtung und dieser Lastfall nach
Abschnitt 8 nachgewiesen wurde. Dies gilt auch für andere Schnitte im zylindrischen Bereich der Schale.

Die Membranspannung in Schnitt 2-2 ist unabhängig vom Nachweisort; sie wird wie folgt berechnet:

FF  FG P DB
 2m   2q
m m
  2p   (16.12-9)
DB eB 4eB

Folgendes ist nachzuweisen:

 2m  f (16.12-10)

398
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Die rechnerisch erforderliche Wanddicke in Schnitt 2-2 wird anhand der folgenden Gleichung berechnet:

1  FG  ZF P DB 
e2m     (16.12-11)
f   DB 4 

Die Berechnung dieser Wanddicke ist für Konstruktionsform A erforderlich.

Die Membranspannungen in Schnitt 3-3 der Standzarge werden wie folgt berechnet:

m FZp
 3p  (16.12-12)
DZ eZ

m FZq
 3q  (16.12-13)
DZ eZ

Folgendes ist nachzuweisen:


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m
 3p  fZ (16.12-14)

m
 3q  fZ (16.12-15)

Die rechnerisch erforderliche Wanddicke in Schnitt 3-3 wird anhand der folgenden Gleichungen berechnet:

1  FZp 
e3mp  
 D

 (16.12-16)
fZ  Z 

1  FZq 
e3mq  
 D

 (16.12-17)
fZ  Z 

Die Berechnung dieser Wanddicke ist für Konstruktionsform A erforderlich.

m m
Ist  3p oder  3q eine Druckspannung, kann der Stabilitätsnachweis auch nach 16.14 geführt werden.

16.12.3.4.2 Biegespannungen

a) Konstruktionsform A – Bild 16.12-1

Das lokale Biegemoment an den Nachweisorten p und q wird wie folgt berechnet:

M p  0,5DZ  DB FZp (16.12-18)

M q  0,5DZ  DB FZq (16.12-19)

Das Gesamtwiderstandsmoment des Tragrings am Nachweisort n wird wie folgt berechnet:

 2  2 m2 m2   2 m2 
Wp  DZ  e Z  DB  eB h   2eB  e1p  e2  DB  0,5 eZ  e3p  DZ  (16.12-20)
4     

 
DZ  eZ  DB  eB h2   2eB2  e1q
m2 2  m2
Wq    e2m  DB  0,5 eZ2  e3q  DZ  (16.12-21)
4     

399
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Dabei berücksichtigt der Faktor 0,5 im dritten Summanden die Art des Übergangs von der Standzarge zum
Tragring nach Bild 16.12-1. Sind die zulässigen Spannungen f der Schale und/oder fZ der Standzarge geringer als
die des Tragrings fT, ist der zweite und/oder dritte Summand in den Gleichungen (16.12-20) und (16.12-21) im
Verhältnis der jeweiligen zulässigen Spannungen f/fT und/oder fZ/fT zu reduzieren.

b) Konstruktionsform B – Bild 16.12-2

Die Exzentrizität a der Schalenachse verursacht am Nachweisort n folgendes Biegemoment:

M p  a FZp (16.12-22)

M q  a FZq (16.12-23)

mit

a  0,5 eB2  eZ2  2eBeZcos  (16.12-24)


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D  e  DZ  eZ
cos   1 B B (16.12-25)
2r  eB 

Die entsprechenden Biegespannungen in den Schnitten 1-1 bis 3-3 an der äußeren Oberfläche (a) werden wie folgt
berechnet:

6M p
b
 1p a    2p
b
a   C (16.12-26)
DBeB2

6M q
b
 1q a    2q
b
a   C (16.12-27)
DBeB2

6M p
b
 3p a   C (16.12-28)
DZ eZ2

6M q
b
 3q a   C (16.12-29)
DZ eZ2

Der Korrekturfaktor C kann im Bereich 0,5  eB/eZ  2,25 näherungsweise wie folgt angesetzt werden:

C  0,63  0,057(eB/eZ)2
(16.12-30)

Diese Abhängigkeit wurde anhand numerischer Berechnungen mit dem Finite-Elemente-Verfahren ermittelt.
Aufgrund der großen Anzahl der Parameter wird eine Vereinfachung vorgenommen, die unter bestimmten
Umständen zu einer beträchtlichen Überdimensionierung führen kann, z. B. bei Korbbogenböden.

Diese Biegespannungskomponenten überlagern sich im Bereich der Schnitte 1-1 und 2-2 durch den
Biegespannungsanteil, der durch den Innendruck in der Krempe verursacht und wie folgt berechnet wird.

 1b  p    2b  p  
P  PH DB   

4eB     1 (16.12-31)
 a 

400
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Der Spannungserhöhungsfaktor  wird wie folgt ermittelt:

1) Der Zwischenwert y wird wie folgt berechnet:

y  125eB/DB (16.12-32)

2) Für Kloepperböden (mit a  45°)

 für eB/DB  0,008:

  9,3341  2,2877 y  0,33714 y 2 (16.12-33)

 für eB/DB  0,008:

  6,37181  2,71828 16,1y  3,6366  2,71828 1,61536 y  6,6736 (16.12-34)


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3) Für Korbbogenböden oder elliptische Böden, die die Anforderungen nach 16.12.3.2 b) erfüllen (mit
a  40°)

 für eB/DB  0,008:

  4,2  0,2 y (16.12-35)

 für eB/DB  0,008:

  1,51861  2,71828 4,2335 y  3,994 (16.12-36)

c) Konstruktionsform C – Bild 16.12-3

Die Exzentrizität a der Schalenachse verursacht am Nachweisort n folgendes Biegemoment:

M p  0,5DZ  DB FZn (16.12-37)

M q  0,5DZ  DB FZq (16.12-38)

Die resultierenden Biegespannungen werden wie folgt berechnet:

In den Schnitten 1-1 und 2-2:

b b 3M p
 1p   2p  (16.12-39)
DB eB2

b b 3M q
 1q   2q  (16.12-40)
DB eB2

In Schnitt 3-3:

b 6M p
 3p  (16.12-41)
DZ eZ2

b 6M q
 3q  (16.12-42)
DZ eZ2

401
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Die durch den Druck verursachten Biegespannungen werden vernachlässigt, z. B.:

 1b  p    2b  p   0 (16.12-43)

16.12.3.4.3 Gesamtspannungen und Festigkeitsbedingungen

Die Gesamtspannungen werden wie folgt ermittelt:

a) Konstruktionsform A

An jedem Nachweisort muss die Festigkeitsbedingung wie folgt nachgewiesen werden:

1) Nachweisort p: mit Mp aus Gleichung (16.12-18) und Wp aus Gleichung (16.12-20)

M p / Wp  f T (16.12-44)
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2) Nachweisort q: mit Mq aus Gleichung (16.12-19) und Wq aus Gleichung (16.12-21)

M q / Wq  f T (16.12-45)

b) Konstruktionsformen B und C

1) Die Gesamtspannungen am Nachweisort p in Schnitt 1-1 werden anhand der folgenden Gleichungen
ermittelt.

 auf der Innenfaser (i)

pi   1p   1p a    1  p 
 1tot m b b
(16.12-46)

 auf der Außenfaser (o)


tot
 1po m
  1p b
  1p a    1b  p  (16.12-47)

2) Die Gesamtspannungen am Nachweisort q in Schnitt 1-1 werden anhand der folgenden Gleichungen
ermittelt.

 auf der Innenfaser (i)

qi   1q   1q a    1  p 
 1tot m b b
(16.12-48)

 auf der Außenfaser (o)


tot
 1qo m
  1q b
  1q a    1b  p  (16.12-49)

3) Die Gesamtspannungen am Nachweisort p in Schnitt 2-2 werden anhand der folgenden Gleichungen
ermittelt.

 auf der Innenfaser (i)


tot
 2pi m
  2p b
  2p a    2b  p  (16.12-50)

 auf der Außenfaser (o)


tot
 2po m
  2p b
  2p a    2b  p  (16.12-51)

402
DIN EN 13445-3:2018-12
EN 13445-3:2014 (D)
Ausgabe 5 (2018-07)

4) Die Gesamtspannungen am Nachweisort q in Schnitt 2-2 werden wie folgt ermittelt.

 auf der Innenfaser (i)

tot
 2qi m
  2q b
  2q a    2b  p  (16.12-52)

 auf der Außenfaser (o)


tot
 2qo m
  2q b
  2q a    2b  p  (16.12-53)

5) Die Gesamtspannungen am Nachweisort p in Schnitt 3-3 werden wie folgt ermittelt.

 auf der Innenfaser (i)


tot m b
 3pi   3p   3p (16.12-54)
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 auf der Außenfaser (o)


tot m b
 3po   3p   3p (16.12-55)

6) Die Gesamtspannungen am Nachweisort q in Schnitt 3-3 werden wie folgt ermittelt.

 auf der Innenfaser (i)


tot m b
 3qi   3q   3q (16.12-56)

 auf der Außenfaser (o)


tot m b
 3qo   3q   3q (16.12-57)

7) Im Fall von zähen Werkstoffen müssen die nach den Gleichungen (16.12-46) bis (16.12-57) berechneten
Gesamtspannungen folgende Gleichungen erfüllen, wobei fs die Auslegungsspannung für jedes Teil ist.

 Schnitt 1-1

 2
1   1p  
m
tot
 1pi 
 f S 3  (16.12-58)
1,5  f  
   

 2
1   1p  
m
tot
 1po 
 f S 3  (16.12-59)
1,5  f  
   

 2
1   1q  
m
tot
 1qi 
 f S 3  (16.12-60)
1,5  f  
   

 2
1   1q  
m
tot
 1qo 
 f S 3  (16.12-61)
1,5  f  
   

403
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EN 13445-3:2014 (D)
Ausgabe 5 (2018-07)

 Schnitt 2-2

 2
1   2p  
m
tot
 2pi 
 f S 3  (16.12-62)
1,5  f  
   

 2
1   2p  
m
tot
 2po 
 f S 3  (16.12-63)
1,5  f  
   

 2
1   2q  
m
tot
 2qi 
 f S 3  (16.12-64)
1,5  f  
   

 2
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1   2q  
m
tot
 2qo 
 f S 3  (16.12-65)
1,5  f  
   

 Schnitt 3-3

 2
1   3p  
m
tot
 3pi 
 f S 3  (16.12-66)
1,5  f Z  
   

 2
1   3p  
m
tot
 3po 
 f S 3  (16.12-67)
1,5  f Z  
   

 2
1   3q  
m
tot
 3qi 
 f S 3  (16.12-68)
1,5  f Z  
   

 2
1   3q  
m
tot
 3qo 
 fS 3  (16.12-69)
1,5  f Z  
   

16.12.4 Auslegung von Standzargen mit Ausschnitten und ohne

16.12.4.1 Zusätzliche Symbole und Abkürzungen

d Mittlerer Durchmesser der Ausschnittversteifung (siehe Bild 16.12-5)


ea3 Berechnungswanddicke der Wanddicke der Standzarge e3
eat Berechnungswanddicke der Versteifungsdicke et (siehe Bild 16.12-5)
ht Länge des Außenteils der Ausschnittversteifung (siehe Bild 16.12-5)
lt Gesamtlänge der Ausschnittversteifung (siehe Bild 16.12-5)
(i Index des Ausschnitts, sofern mehr als ein Ausschnitt vorhanden ist
yG Abstand zwischen der neutralen Faser und dem Schwerpunkt an Schnitt 4-4
ymax Größter Abstand zwischen dem Schwerpunkt und der Außenkante an Schnitt 4-4

404
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A4 Querschnittsfläche mit Ausschnitten an Schnitt 4-4 einschließlich der Berechnungswanddicken


von Standzarge und Stutzen
D3 Innendurchmesser der Standzarge
F4 Vertikal an Schnitt 4-4 wirkende Druckkraft, siehe Bild 16.12-4
Fc,max Maximale Druckkraft nach Gleichung 16.14-2, wobei c,all Gleichung 16.14-20 entspricht, wie
in Tabelle 22-1 festgelegt
M4 An Schnitt 4-4 wirkendes Biegemoment, siehe Bild 16.12-4
Mmax Maximales Biegemoment nach Gleichung 16.14-3, wobei c,all Gleichung 16.14-20 entspricht,
wie in Tabelle 22-1 festgelegt
W4 Widerstandsmoment des Querschnitts mit Ausschnitten an Schnitt 4-4, einschließlich der
Berechnungswanddicken von Standzarge und Stutzen
 Halber Öffnungswinkel, siehe Bild 16.12-4 (b)
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1, 2 Verschwächungsbeiwerte der Fläche und Elastizitätsmodul des Querschnitts 4-4

16.12.4.2 Nachweis der Standzargenbereiche ohne Ausschnitte

Bei Standzargen ohne Ausschnitte und in Standzargenbereichen, in denen keine Ausschnitte vorhanden sind, ist
der Nachweis der Auslegung nach 22.6.3 durchzuführen.

ANMERKUNG Querschnitte unterhalb von Bereichen mit Ausschnitten können bestimmt werden, da die einwirkenden Kräfte
und Momente höher sind.

16.12.4.3 Nachweis der Standzargenbereiche mit Ausschnitten

Zu bestimmen sind die in Querschnitt 4-4 wirkenden Werte für F4 und M4 sowie Fc,max und Mmax mit c,all für alle
Lastfälle nach Tabelle 22-1.

Der Nachweis nach Gleichung 16.12-70 ist für den Querschnitt durchzuführen, der die größte
Verschwächungswirkung aufweist, z. B. bei dem Höchstwert des linken Terms in Gleichung 16.12-70.

F4 M 4  F4  yG
  1,0 (16.12-70)
Ψ 1  Fc,max Ψ 2  M max

   4  W 4 
A4 
mit: Ψ 1  min 1;  und Ψ 2  min  1;  (16.12-71)
   D3  ea3 
2
   D3  ea3 

405
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16.12.4.4 Querschnittsparameter für Querschnitt mit einem Ausschnitt


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Bild 16.12-5 —Querschnitt der Standzarge mit einem Ausschnitt

Der halbe Öffnungswinkel  wird in Gleichung 16.12-72 bestimmt, und die Parameter A4, W4 und yG des
Querschnitts sind in den Gleichungen 16.12-73 bis 16.12-75 angegeben.

 d 
  arcsin 
 (16.12-72)
 D3 

A4  AS  At (16.12-73)

mit:

AS       D3  ea3

und

0,5  D3  ea3  d  2  lt  eat  yt


yG  (16.12-74)
A4

mit:

yt  0,5  D3  cos  ht  0,5  lt

W4  S
 
I  At  yt2  lt2 / 12  A4  yG
2
(16.12-75)
ymax

mit:

I S      sin  cos   ea3  0,5  D3 3

und

ymax  max 0,5  D3  cos  ht  yG ; 0,5  D3  yG 

406
DIN EN 13445-3:2018-12
EN 13445-3:2014 (D)
Ausgabe 5 (2018-07)

16.12.4.5 Querschnittsparameter für Querschnitt mit mehr als einem Ausschnitt

In dem allgemeinen (aber seltenen) Fall, dass mehrere vergleichbar große Ausschnitte im Schnitt 4-4 vorhanden
sind (siehe Bild 16.12-6 mit dem Beispiel für zwei Ausschnitte), sind die Parameter A4, W4 und yG des gesamten
Querschnitts entsprechend zu berechnen.
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Bild 16.12-6 — Querschnitt der Standzarge mit zwei Ausschnitten

ANMERKUNG Während die Schnittfläche A4 einfach berechnet wird durch Einsetzen von  Ati statt At sowie   i statt 
in der Gleichung für AS, erfordert die Berechnung des elastischen Schnittmoduls W4 die Bestimmung der schwächsten Achse
mit den entsprechenden Abständen yG und ymax sowie der Flächenträgheitsmomente in dieser Richtung unter Verwendung der
Regeln für die Umrechnung der Flächenträgheitsmomente aufgrund von Translation und Rotation.

In dem besonderen (aber üblichen) Fall, dass ein großer sowie ein kleiner oder mehrere kleine Ausschnitt(e) in
Schnitt 4-4 vorhanden sind, ist das folgende Verfahren anwendbar:

1. Nachweis, dass die Bedingung 16.12-76 für jeden der kleinen Ausschnitte i erfüllt ist:

At,i  2  lt,i  eat,i  A ,i   i  D3  ea3 (16.12-76)

Wodurch die Begrenzung: lt,i  8  eat,i eingehalten ist.

2. Ist Bedingung 16.12-76 nicht erfüllt, ist die Versteifungsfläche At,i des jeweiligen Ausschnitts zu vergrößern.

3. Die Bedingungen und Gleichungen 16.12-70 bis 16.12-75 sind anzuwenden, wobei nur der eine große
Ausschnitts in Schnitt 4-4 berücksichtigt wird.

16.12.5 Auslegung von Verankerungsschrauben und Bodenring für Standzargen

16.12.5.1 Zusätzliche Symbole und Abkürzungen

b1 Radiale Breite der Auflageplatte


b2 Äußere radiale Breite der Auflageplatte (Außenradius der Auflageplatte abzüglich Außenradius
der Standzarge)
b3 Hebelarm der Schrauben (Lochkreisradius abzüglich Außenradius der Standzarge)
b4 Breite der Deckplatte in Umfangsrichtung für Typ 3 (mindestens der Abstand b6 plus zweimal
en7 und zweimal die Kehlnahtstützfüße (siehe Bild 16.12-9))

407
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EN 13445-3:2014 (D)
Ausgabe 5 (2018-07)

b5 Radiale Breite der Deckplatte oder oberen Ringplatte (Außenradius der Deckplatte abzüglich
Außenradius der Standzarge)
b6 Abstand (gemessen als Bogenlänge des Lochkreisdurchmessers) zwischen Rippen oder
Tragplatten mit zwischenliegenden Schrauben für Typ 2 und Typ 4, Version B sowie Typ 3
(siehe Bild 16.12-8,16.12-9 und 16.12-10)
b7 Abstand (gemessen als Bogenlänge des Lochkreisdurchmessers) zwischen Rippen oder
Tragplatten ohne zwischenliegende Schrauben für Typ 2 und Typ 4, Version B sowie Typ 3
(siehe Bild 16.12-8,16.12-9 und 16.12-10), jedoch mit zwischenliegenden Schrauben für Typ 2
und Typ 4, Version A
b8 Abstand (gemessen als Bogenlänge des Lochkreisdurchmessers) zwischen
Verankerungsschrauben
dB0 Nenndurchmesser der Schrauben
f3 Berechnungsnennspannung für die Standzargenwand nach Tabelle 22-1 in Abhängigkeit von
der Lastbedingung
f4 Berechnungsnennspannung für die Auflageplatte nach Tabelle 22-1 in Abhängigkeit von der
Lastbedingung
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f5 Berechnungsnennspannung für die Deckplatte oder obere Ringplatte nach Tabelle 22-1 in
Abhängigkeit von der Lastbedingung
f7 Berechnungsnennspannung für die Rippen oder Tragplatte nach Tabelle 22-1 in Abhängigkeit
von der Lastbedingung
fB Berechnungsnennspannung für die Verankerungsschrauben nach Tabelle 22-1 in Abhängigkeit
von der Lastbedingung
fC Zulässige Druckspannung für Beton bei Dauereinwirkung
en3 Nennwanddicke der Standzarge
ea3 Berechnungswanddicke der Standzarge
en4 Nennwanddicke der Auflageplatte
ea4 Berechnungswanddicke der Auflageplatte
en5 Nennwanddicke der Deckplatten oder oberen Ringplatte
ea5 Berechnungswanddicke der Deckplatten oder oberen Ringplatte
en7 Nennwanddicke der Rippen oder Tragplatten
ea7 Berechnungswanddicke der Rippen oder Tragplatten
h1 Höhe der Rippen oder Bodenringbaugruppe
h1S Höhe der Tragplatten (h1S  h1  ea4  ea5)
nB Anzahl der Verankerungsschrauben
AB Zugspannungsfläche einer Schraube
D3 Innendurchmesser der Standzarge
D4 Innendurchmesser der Tragplatte
DBC Lochkreisdurchmesser
DCR Mittlerer Durchmesser der Bodenringplatte (DCR  D4  b1)
E7 Elastizitätsmodul der Rippen oder Tragplatten
FB Schraublast auf einer Schraube nach 16.12.5.2
FB,d Nennschraublast auf einer Schraube nach 16.12.5.2
FC Auf den Beton unter der gesamten Auflageplatte wirkende Last nach 16.12.5.2
FC,d Auf den Beton unter der gesamten Auflageplatte wirkende Auslegungslast nach 16.12.5.2

408
DIN EN 13445-3:2018-12
EN 13445-3:2014 (D)
Ausgabe 5 (2018-07)

16.12.5.2 Auf Verankerungsschrauben und den Beton wirkende Kräfte

Die maximalen auf die Verankerungsschraube wirkenden Kräfte FB und die maximale auf den Beton wirkende Kraft
FC aufgrund der in Schnitt 5-5 wirkenden globalen Axialkraft F5 und des globalen Biegemoments M5 (siehe
Bild 16.12-4) sind durch Gleichung (16.12-77) bzw. (16.12-78) zu berechnen:

 4 M5  1
FB    F5   (16.12-77)
 DBC  nB

 4M5 
FC    F5  (16.12-78)
 DCR 

ANMERKUNG Für hohe stehende Behälter sind F5 und M5 in Tabelle 22-2 als Vertikalkraft FV bzw. als Biegemoment MB für
die unterschiedlichen Lastbedingungen festgelegt.

Der erforderliche Nenndurchmesser der Schraube dB0 kann nach Gleichung (16.12-79) berechnet oder ausgewählt
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und anschließend durch Gleichung (16.12-85) nachgewiesen werden. Die Berechnungen gelten nur für
korrosionsgeschützte Verankerungsschrauben.

4  FB
d B0   B (16.12-79)
  fB

wobei

 0,9382  P, dabei ist P die Schraubent eilung für metrische Schrauben, siehe ISO 261
B  
0,9743  P, dabei ist P die Schraubent eilung für UN, UNR - Schrauben, siehe ASME B 1.1

Die während der Montage auf die Verankerungsschrauben aufgebrachte Vorspannkraft FA und das zugehörige
Drehmoment Mt sind mittels Gleichung (16.12-80) bzw. (16.12-81) zu berechnen:

FA  Φ  AB  fB,op (16.12-80)

fB,op Berechnungsnennspannung von Verankerungsschrauben für Betriebszustand nach 22.3

 Montagebeiwert (empfohlener Wert  = 0,5)

M t    FA  dB0 (16.12-81)

 effektiver Reibungsbeiwert (empfohlener Wert   0,2 als Kombination der Reibung im Gewinde und an
der Mutter bei ungeschmiertem Drehmomentenanzug)

 2
AB   dBe (16.12-82)
4
dBe effektiver Schraubendurchmesser  Zugspannungs-Durchmesser der Schraube ( dBe  dB0  B )

B siehe oben

Die auf die Verankerungsschrauben aufgebrachte Berechnungskraft FB,d und die auf den Beton wirkende
Berechnungskraft FC,d sind durch Gleichung (16.12-83) bzw. (16.12-84) festgelegt:

FB,d  maxFA ; FB  (16.12-83)

FC,d  maxnB  FA ; FC  (16.12-84)

409
DIN EN 13445-3:2018-12
EN 13445-3:2014 (D)
Ausgabe 5 (2018-07)

16.12.5.3 Spannungsnachweise für Verankerungsschrauben und Beton


Der Nachweis der auf die Verankerungsschrauben aufgebrachten Zugspannung ist in Gleichung (16.12-85)
angegeben:

FB,d
B   fB (16.12-85)
AB
ANMERKUNG Eine Überprüfung der Rohrausziehlast in Beton für FB,d ist im Bauwesen erforderlich.

Der Nachweis der auf den Beton unterhalb der Auflageplatte des Bodenrings wirkenden Druckspannung ist in
Gleichung (16.12-86) angegeben:

FC,d
C   f C  fcd / 1,35 (16.12-86)
  DCR  b1

fC zulässige Beton-Druckspannung für Dauerbeanspruchung


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fCd zulässige Beton-Druckfestigkeit nach EN 1992-1-1, 3.16, mit den spezifischen im Nationalen Anhang der
Länder festgelegten Werten

Empfohlene konservative Werte fC nur für vorläufige Auslegung (ingenieurtechnisch nachzuweisen):

Festigkeitsklasse des Betons C20 C25 C30 C35


Zulässige Beton-Druckspannung fC 5,9 MPa 7,4 MPa 8,9 MPa 10,4 MPa

Die Breite b1 der Auflageplatte des Bodenrings ist unter Einhaltung von Gleichung (16.12-87) auszuwählen:

FC,d
b1  (16.12-87)
  DCR  f C

16.12.5.4 Auslegung von Bodenringanordnungen

16.12.5.4.1 Typen von Bodenringanordnungen

Vier Typen von Bodenringen werden behandelt:

Typ 1: Einfache Auflageplatte (siehe Bild 16.12-7), nachzuweisen nach 16.12.5.4.3

Typ 2: Auflageplatte mit Rippen (siehe Bild 16.12-8), nachzuweisen nach 16.12.5.4.4

Typ 3: Auflageplatte mit Sitzen (siehe Bild 16.12-9), nachzuweisen nach 16.12.5.4.5

Typ 4: Auflageplatte mit oberer Ringplatte (siehe Bild 16.12-10), nachzuweisen nach 16.12.5.4.6

16.12.5.4.2 Allgemeine Anwendungsbedingung für die Typen

für Typ 1 und Typ 2

2
2dB0  30 mm  b2  b1 (16.12-88a)
3

410
DIN EN 13445-3:2018-12
EN 13445-3:2014 (D)
Ausgabe 5 (2018-07)

und für Typ 3 und Typ 4

2
2dB0  30 mm  b5  b1
3

und

b2  b5 (16.12-88b)

mindB0  45 mm;1,5  dB0  10 mm  b3  max b2 ; b5   (dB0  10 mm) (16.12-89)

ANMERKUNG Gleichung (16.12-89) stellt ausreichend Platz für die Montage der Muttern sicher.

Die Schweißverbindungen zwischen den verschiedenen Platten und zwischen den Platten und der Standzarge
müssen als beidseitige Kehlnähte ausgeführt sein. Die minimale Kehlnahtdicke sollte der Hälfte der Dicke der
dünneren der verbundenen Teile entsprechen.
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Legende
1 Auflageplatte
2 Standzarge

Bild 16.12-7 — Typ 1 – Einfache Auflageplatte

411
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412
Legende

2 Rippen
3 Standzarge
1 Auflageplatte
EN 13445-3:2014 (D)
Ausgabe 5 (2018-07)
DIN EN 13445-3:2018-12

Bild 16.12-8— Typ 2 – Auflageplatte mit Rippen


DIN EN 13445-3:2018-12
EN 13445-3:2014 (D)
Ausgabe 5 (2018-07)
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Legende
1 Auflageplatte
2 Tragplatten
3 Deckplatten
4 Standzarge

Bild 16.12-9 — Typ 3 – Auflageplatte mit Sitzen

413
DIN EN 13445-3:2018-12
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Legende
1 Auflageplatte
2 Tragplatten
3 obere Ringplatte
4 Standzarge

Bild 16.12-10 — Typ 4 – Auflageplatte mit oberer Ringplatte

414
DIN EN 13445-3:2018-12
EN 13445-3:2014 (D)
Ausgabe 5 (2018-07)

16.12.5.4.3 Nachweise für Typ 1 – Einfache Auflageplatte

Die Nenndicke en4 der Auflageplatte muss mindestens der Nennwanddicke en3 der Standzarge entsprechen.

Berechnungsdicke ea4 der Auflageplatte:

 3   C 4  nB  FB  b3 
ea 4  max b2  ;  für FB  0 (16.12-90a)
 f4   D3  f 4 

3  C
ea 4  b2  für FB  0 (16.12-90b)
f4

Wenn die Dicke e4 der Auflageplatte ausgewählt wird, muss der Spannungsnachweis der Auflageplatte die
Bedingung (16.12-91) erfüllen:
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 3 b 2 4  n  F  b 
max  c 22 ; B B 3  f für F  0
 4 B (16.12-91a)
 ea 4   D3  ea4 2 

3 c b2 2
 f 4 für FB  0 (16.12-91b)
ea 4 2

FB Schraubenkraft nach (16.12-77)


C Betonspannung nach (16.12-86)

Ergibt Typ 1 keine geeigneten Ergebnisse, stehen die anderen drei Typen (2 oder 3 oder 4) mit höherer
Tragfähigkeit zu Verfügung.

16.12.5.4.4 Nachweise für Typ 2 – Auflageplatte mit Rippen

Die Anzahl der Rippen entspricht der Anzahl von Schrauben (Version A nach Bild 16.12-8) oder dem 2fachen der
Anzahl von Schrauben (Version B nach Bild 16.12-8); die Rippen sind symmetrisch um die Schrauben angeordnet,
und ihre Höhe h1 muss mindestens dem 2fachen der Breite entsprechen b2(h1  2b2).

16.12.5.4.4.1 Nachweise der Auflageplatte

Die Nenndicke en4 der Auflageplatte muss mindestens der Nennwanddicke en3 der Standzarge entsprechen.

Erforderliche Berechnungsdicke ea4 der Auflageplatte:

 3  C F 
ea4  max 1  b2  ;  2 B  für FB  0 (16.12-92a)
 f4 f 4 

415
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3  C
ea 4  1  b2  für FB  0 (16.12-92b)
f4

Wenn die Dicke e4 der Auflageplatte ausgewählt wird, muss der Spannungsnachweis der Auflageplatte
Bedingung (16.12-93) erfüllen:

 3 b 2 F 
max  C 2  12 ; B   22   f 4 für FB  0 (16.12-93a)
2 2
 ea4 ea4 

3 Cb22
 12  f 4 für FB  0 (16.12-93b)
ea4 2

FB Schraubenkraft nach (16.12-77)

C Betonspannung nach (16.12-86)


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mit

2
  b2  
3
  
 1  1,81 
 bχ  
1      (16.12-94)
 3
 1  2,97   b2  
  bχ  
   

b für Version A
b   7 (16.12-95)
 max b6 ; b7  für Version B

b   e 
3   Z   1  s 
2   bY   bY
(16.12-96)
2
 e  b 
 1  s    Z 
 bY   bY 

b für Version A
bY   7 (16.12-97a)
 b6 für Version B

bZ  b2 (16.12-97b)

es Breite über den Ecken der Verankerungsmuttern

Für metrische Muttern sind die folgenden Werte für es anwendbar:

Größe M16 M20 M24 M30 M36 M42 M48 M56 M64 M72 M80 M90 M100 M110 M120
es in mm 26 34 40 51 61 72 84 94 105 117 128 145 162 173 190

416
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16.12.5.4.4.2 Nachweise der Rippen

Berechnungsdicke ea7 der Rippenplatte:

  
ea7  b2  max  C   3   4 ; 3 C   3   5  (16.12-98)
 f 7 f7 

Wenn die Dicke e7 der Rippenplatten ausgewählt wird, muss der Nachweis der Rippenplatte Bedingung (16.12-99)
erfüllen:

 2 
b2   b2  
C    3  max  4 ;     5   f7 (16.12-99)
ea7   a7 e 

C Betonspannung nach (16.12-86)


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 2
1  2  b / b für Version A
 2 8
mit:  3   (16.12-100)
 1 1
 für Version B
1  2  b2 / b6 1  2  b2 / b7

2
 b  
2
b 
2
 4  1  3   2    3   2  (16.12-101)
  h1    h1 

2
 h   b  
2 2
f
 5  1,8  7   1   1   2   (16.12-102)
E7  b2    h1  

ANMERKUNG Die ersten Terme des Maximums in Gleichung (16.12-98) und (16.12-99) ergeben sich aus dem Schutz
gegen dauerhaftes Versagen, und die zweiten Terme ergeben sich aus dem Schutz gegen Stabilitätsverlust mit einem
Sicherheitsbeiwert von 3.

16.12.5.4.4.3 Nachweis der Standzarge an den Rippen

Der Nachweis der Standzarge unter Beanspruchung mit Streckenlasten (in Längsrichtung) durch die Rippen ist
übernommen aus 16.6.6 bis 16.6.8.

2
 b2  b2 6  K13  K14
 C      3 
  f3 (16.12-103)
 ea3  h1 4  K1  K 2

mit:

C Betonspannung nach (16.12-86)

3 geometrische Parameter nach Gleichung (16.12-100)

h1
 (16.12-104)
D3  ea3

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1
K13  (16.12-105)
1,2 1  0,062

1
K 14  (16.12-106)
0 ,6 1  0 ,03 2

v1  min0,08;0,20 (16.12-107)

3
K1  (16.12-108)
1 1 9  v12

1,25 für Bedingungen bei Betrieb und Abschaltung


K2   (16.12-109)
1,05 für Bedingungen bei Prüfung und Aufstellung
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ANMERKUNG 1 Gleichung (16.12-108) folgt aus (16.6-7) bei v2  0, da keine Membranspannung in Umfangsrichtung aufgrund
von Druck in der Standzarge auftritt.

ANMERKUNG 2 Ergibt Typ 2 keine geeigneten Ergebnisse, stehen die beiden anderen Typen (3 oder 4) mit höherer
Tragfähigkeit zu Verfügung.

16.12.5.4.5 Nachweise für Typ 3 – Auflageplatte mit Sitzen

Die Anzahl von Sitzen muss der Anzahl der Schrauben entsprechen. Die Sitze müssen symmetrisch um die
Schrauben angeordnet sein, und ihre Höhe h1 muss mindestens dem 2fachen der Breite entsprechen b2(h1 > 2b2).

16.12.5.4.5.1 Nachweis der Auflageplatte

Die Nenndicke en4 der Auflageplatte muss mindestens der Nennwanddicke en3 der Standzarge entsprechen.

Berechnungsdicke ea4 der Auflageplatte:

3  C
ea 4  1  b2  (16.12-110)
f4

Wenn die Dicke en4 der Auflageplatte ausgewählt wird, muss der Spannungsnachweis der Auflageplatte
Bedingung (16.12-111) erfüllen:

3 Cb22
 12  f 4 (16.12-111)
ea 4 2

mit:

C Betonspannung nach (16.12-86)

1 geometrische Parameter nach Gleichung (16.12-94)

mit b  max b6 ; b7 

418
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16.12.5.4.5.2 Nachweis der Deckplatten

Die Nenndicke en5 der Deckplatten muss mindestens der Nennwanddicke en3 der Standzarge entsprechen.

Berechnungsdicke ea5 der Deckplatten:

FB,d 
ea5   2   (16.12-112)
f5 

Wenn die Dicke e5 der Deckplatten ausgewählt wird, muss der Spannungsnachweis der Deckplatten
Bedingung (16.12-113) erfüllen:

FB,d
2
  22  f5 (16.12-113)
ea5

FB,d Berechnungsschraubenkraft nach (16.12-83)


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C Betonspannung nach (16.12-86)

2 geometrische Parameter nach Gleichung (16.12-96), mit bY  b6 und bZ  b5

16.12.5.4.5.3 Nachweis der Tragplatten

Die Berechnungsdicke ea5 der Tragplatten kann durch Iteration unter Verwendung von Gleichung (16.12-114) und
(16.12-116) berechnet werden. Die Iteration kann beginnen mit 6  0:

FB,d
ea7   1  62 (16.12-114)
2  b2  f7

Wenn die Dicke e7 der Tragplatten ausgewählt wird, muss der Spannungsnachweis der Tragplatten
Bedingung (16.12-115) erfüllen:

FB,d
 1  62  f7 (16.12-115)
2  b2  ea7

2
f7  b 
 6  2,5    2  (16.12-116)
E7  ea7 

FB,d Berechnungsschraubenkraft nach (16.12-83)

ANMERKUNG Die ersten Terme unter der Quadratwurzel in Gleichung (16.12-114) und (16.12-115) ergeben sich aus dem
Schutz gegen dauerhaftes Versagen, und die zweiten Terme ergeben sich aus dem Schutz gegen Stabilitätsverlust mit einem
Sicherheitsbeiwert von 3.

16.12.5.4.5.4 Nachweis der Standzarge an den Deckplatten

Der Nachweis der Standzarge unter Beanspruchung mit Streckenlasten (in Umfangsrichtung) durch die Deckplatte
ist übernommen aus 16.6.6 bis 16.6.8.

419
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EN 13445-3:2014 (D)
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FB  b3  K13
     f3 (16.12-117)
ea23  h1  K1  K 2

mit:

FB die Schraubenkraft nach (16.12-77).

b4
 (16.12-118)
D3  ea3

1
K13  (16.12-119)
1,2 1  0,602

v1  min0,08 ;0,30  (16.12-120)


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nB  FB
2  (16.12-121)
  D3  ea3  f 3  K 2

K2 nach Gleichung (16.12-109)

1   22
K1  (16.12-122)
2
1  1  2 2
   1 2      1 2   (1   2 ) 1
 3   3 

16.12.5.4.5.5 Nachweise für Typ 4 – Auflageplatte mit oberer Ringplatte

Die Anzahl der Seitenplatten muss der Anzahl von Schrauben (Version A nach Bild 16.12-8) oder dem 2fachen der
Anzahl von Schrauben (Version B nach Bild 16.12-8) entsprechen. Die Tragplatten müssen symmetrisch um die
Schrauben angeordnet sein, und ihre Höhe h1S muss mindestens dem 2fachen der Breite entsprechen
b2(h1S  2b2).

Nachweis der Auflageplatte:

Die Nenndicke en4 der Auflageplatte muss mindestens der Nennwanddicke en3 der Standzarge entsprechen.

Berechnungsdicke ea4 der Auflageplatte:

3  C
ea 4  1  b2  (16.12-123)
f4

Wenn die Dicke e4 der Auflageplatte ausgewählt wird, muss der Spannungsnachweis der Auflageplatte
Bedingung (16.12-124) erfüllen:

3 c b2 2
2
 12  f 4 (16.12-124)
ea 4

mit:

C Betonspannung nach (16.12-86)

420
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EN 13445-3:2014 (D)
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1 geometrische Parameter nach Gleichung (16.12-94), wobei b Gleichung (16.12-95) entspricht

Nachweis der Deckplatten:

Die Nenndicke en5 der Deckplatten muss mindestens der Nennwanddicke en3 der Standzarge entsprechen.

Berechnungsdicke ea5 der Deckplatten:

FB,d 
ea5   2   (16.12-125)
f5 

Wenn die Dicke e5 der Deckplatten ausgewählt wird, muss der Spannungsnachweis der Deckplatten
Bedingung (16.12-126) erfüllen:

FB,d
2
  22  f 5 (16.12-126)
ea5
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FB,d Berechnungsschraubenkraft nach (16.12-83)

C Betonspannung nach (16.12-86)

2 geometrische Parameter nach Gleichung (16.12-96),

wobei bY Gleichung (16.12-97a) entspricht und bZ  b5

Nachweis der Tragplatten:

Die Berechnungsdicke ea7 der Tragplatten kann durch Iteration unter Verwendung von Gleichung (16.12-127) und
(16.12-129) berechnet werden. Die Iteration kann beginnen mit 6  0:

FB,d
ea7   1   62 (16.12-127)
nS  b2  f 7

Wenn die Dicke e7 der Tragplatten ausgewählt wird, muss der Spannungsnachweis der Tragplatten
Bedingung (16.12-128) erfüllen:

FB,d
 1   62  f 7 (16.12-128)
nS  b2  ea7

mit:
2
f7  b 
 6  2,5    2  (16.12-129)
E7  ea7 

1 für Version A
nS   (16.12-130)
2 für Version B

FB,d Berechnungsschraubenkraft nach (16.12-83)

ANMERKUNG Die ersten Terme unter der Quadratwurzel in Gleichung (16.12-127) und (16.12-128) ergeben sich aus dem
Schutz gegen dauerhaftes Versagen, und die zweiten Terme ergeben sich aus dem Schutz gegen Stabilitätsverlust mit einem
Sicherheitsbeiwert von 3.

421
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EN 13445-3:2014 (D)
Ausgabe 5 (2018-07)

16.12.5.4.5.6 Nachweis der Standzarge an der oberen Ringplatte

Der Nachweis der Standzarge unter Beanspruchung mit Streckenlasten (in Umfangsrichtung) durch die obere
Ringplatte ist übernommen aus 16.6.6 bis 16.6.8.

FB  b3  K13
     f3 (16.12-131)
ea23  h1  K1  K 2

mit:

FB Schraubenkraft nach (16.12-77)

K1, K2, K13 nach Gleichungen (16.12-119) bis (16.12-122)

aber:

b8
 (16.12-132)
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D3  ea3

16.13 Stehende Behälter mit Ringlagerung

16.13.1 Allgemeines

Dieser Abschnitt enthält Anforderungen an die Auslegung von Tragringen und Ringträgern. Der Ring wird von
mehreren gleichmäßig verteilten Stützen oder einer einzigen, über den gesamten Umfang des Rings laufenden
Stütze getragen.

16.13.2 Definitionen

16.13.2.1
Tragring:
Tragringe sind mit dem Behälter fest verschweißt, so dass die Behälterwand einen Teil der Belastung übernimmt.
(siehe Bild 16.13-1(a))

16.13.2.2
Ringträger:
Ringträger sind mit dem Behälter nicht fest verbunden (siehe Bild 16.13-1(b))

16.13.3 Zusätzliche Symbole und Abkürzungen (siehe Bilder 16.13-1 und 16.13-2)

Folgende Symbole und Abkürzungen gelten zusätzlich zu denen in Abschnitt 4 und 16.3.

b Ringbreite (siehe Bild 16.13-2);

d1 Innendurchmesser des Behälters;

d2 Außendurchmesser des Behälters;

d3 Innendurchmesser des Rings;

d4 Außendurchmesser des Rings;

d5 Durchmesser zum Querkraftmittelpunkt;

d6 Durchmesser zur Streckenlast;

d7 Durchmesser zur Stützenkraft;

422
DIN EN 13445-3:2018-12
EN 13445-3:2014 (D)
Ausgabe 5 (2018-07)

e1 Behälterwanddicke;

e3 Dicke des Rings (siehe Tabelle 16.13-2);

e4 Dicke des Rings (siehe Tabelle 16.13-2);

e5 Dicke des Rings (siehe Tabelle 16.13-2);

fT zulässige Spannung des Ringwerkstoffs;

f *T reduzierte zulässige Spannung des Ringwerkstoffs;

h Höhe des Rings (siehe Bild 16.13-2);

mb Zulässiges Einheitsbiegemoment (siehe Tabelle 16.13-1);


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mt Zulässiges Einheitstorsionsmoment (siehe Tabelle 16.13-1);

ns Anzahl lokaler Stützen des Rings;

q Streckenlast;

qt Zulässige Einheitsquerkraft (siehe Tabelle 16.13-2);

t0 Abstand;

AT Querschnittsfläche des Rings (siehe Bild 16.13-1);

F entsprechende vertikale Gesamtkraft je nach Lastfall (siehe 16.13.6) ;

FS,max Zulässige Kraft je nach Lastfall;

G Gewicht des Behälters mit Inhalt;

M Biegemoment im Behälter aufgrund äußerer Lasten auf Ringhöhe je nach Lastfall;

Mt Torsionsmoment im Ringquerschnitt je nach Lastfall;

Mt,max Zulässiges Torsionsmoment (nur für Ringquerschnitt unter Torsionsbeanspruchung);

Mb Biegemoment im Ringquerschnitt;

Mb,max zulässiges Biegemoment (nur für Ringquerschnitt unter Biegebeanspruchung);

Q Querkraft im Ringquerschnitt;

Qmax Zulässige Querkraft (nur für Ringquerschnitt unter Querkraftbeanspruchung);

Wb Widerstandsmoment;

WT Torsionswiderstandsmoment;

Z0 Beiwert;

423
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EN 13445-3:2014 (D)
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Z1 Beiwert;

 Hebelarm der Stützenkraft, dimensionslos;

 Hebelarm der Streckenlast, dimensionslos;

16.13.4 Anwendungsbedingungen

Die Berechnungen in diesem Abschnitt beruhen auf den folgenden Annahmen:

a) Das Ringprofil ist über den gesamten Umfang des Rings konstant;

b) Bei offenen Profilen sind Rippen eingesetzt, um die Querschnittsform zu erhalten;

c) Bei dünnwandigen Profilen: b / e3 > 5 and h / e4 > 5 ;

d) Bei Ringträgern (siehe Bild 16.13-1b) darf sich zwischen dem Träger und dem am Behälter angebrachten Ring
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keine flexible Schicht befinden.

ANMERKUNG Die Erfüllung dieser Bedingung ist notwendig, da die Berechnung nur auf günstige uneinheitliche
Lastenverteilung über den Umfang des Rings anwendbar ist.

e) Die Stützen sind gleichmäßig verteilt und tragen eine gleichförmige Last;

f) Die Konstruktionsformen entsprechen Bild 16.13-2

a) Die bezogenen Hebelarme  und  sind  | 0,2 |; siehe Gleichungen (16.13-9) und (16.13-10 );

16.13.5 Berechnungen

16.13.5.1 Festigkeit des Rings

Für das gewählte Profil ist für alle relevanten Lastfälle nachzuweisen, dass die fiktive Gesamtkraft F gemäß
16.13.6 kleiner ist als die zulässige Kraft gemäß Gleichung (16.13-7) oder (16.13-8).

16.13.5.2 Lokale Berechnungen

Schweißnähte, Rippen und Schraubverbindungen sind durch allgemein anerkannte Verfahren berechnen.

16.13.6 Äquivalente Gesamtkraft F

Die äquivalente Kraft F entspricht

1  M 
F 4  G (16.13-1)
ns  d7 

Bei gleichmäßiger Lagerung entspricht F

4M
F G (16.13-2)
d7

424
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16.13.7 Zulässige Schnittgrößen des Rings

Für Ringträger und Tragringe der Konstruktionsform I ist die zulässige Spannung fT; für Tragringe der
Konstruktionsform II wird die zulässige reduzierte Spannung wie folgt berechnet:

 P h d1 
fT*  fT  1   (16.13-3)
 2 AT fT 

ANMERKUNG Ringe mit Kastenprofil oder U-Profil gehören zur Konstruktionsform II, wenn die Breite b größer ist als die
Höhe h (siehe Tabelle 16.13-2).

Die zulässigen Schnittgrößen im Ring ergeben sich durch Multiplikation der zulässigen Einheitsgrößen gemäß
Tabelle 16.13-2 mit der zulässigen Spannung bzw. der zulässigen reduzierten Spannung.

M t,max fT mt oder fT* mt (16.13-4)


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Mb,max fT mb oder fT* mb (16.13-5)

Qmax fT q t oder fT* q t (16.13-6)

16.13.8 Globaler Tragfähigkeitsnachweis des Rings

Die zulässige Kraft als Einzellast auf die Stütze wird als das Minimum aus der zulässigen Biegemomentbelastung
und der zulässigen Querkraftbelastung wie folgt berechnet:

 
 
 
4  M b,max
FS,max  min  ; 2 Qmax  (16.13-7)
 2 
 2
 
2  M b,max  
 d4 Z 0  Z1   
 M
 T,max  

Bei gleichmäßiger Lagerung gilt:

4  M b,max
FS,max  (16.13-8)
   d4

Die Werte für Z0 und Z1 können der folgenden Tabelle entnommen werden. Diese Werte führen jedoch zu
konservativen Ergebnissen. Eine genauere Ermittlung der zulässigen Kräfte wird erreicht, wenn die Beiwerte Z0
und Z1 den Bildern 16.13-3 bis 16.13.6 entnommen werden.

Tabelle 16.13-1 – Werte für Z0 und Z1


nS Z0 Z1

2 1,8 1,1
3 1,9 0,7
4 2,1 0,7
6 2,7 0,7
8 3,5 0,7

425
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Die bezogenen Hebelarme  und  werden mit den Durchmessern aus Bild 16.13-1 wie folgt berechnet.

 0,2    d 7  d 5  / d 4  0,2 (16.13-9)

 0,2    d 6  d 5  / d 4  0,2 (16.13-10)

Für außenliegende Ringe gilt:

d 5  d 3  e4  2 t 0 (16.13-11)

Für innenliegende Ringe gilt:

d 5  d 3  e4  2 t 0 (16.13-12)

Für geschlossene Querschnitte ist t0 Tabelle 16.13-2 zu entnehmen;


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Für offene Ringquerschnitte gilt: t0 = 0.

426
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Tabelle 16.13-2 – Zulässige Einheitsschnittgrößen

mt mb qt t0
falls h  b
h b2 b3 b h2 bh b
 2 2
4 12 4

falls h  b
b h 2 h3

4 12
b e5

e3 bhe 4 e5 
h2 

e4  e5  2h e4  e5
b.h. min {e3;e4;e5}
 4 

e3. e4. e5 0
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e32 b e42 h  e h2  e4 h 0
 e3 b h  4  2
2 4  4 

e32 b e42 h  2 2 e4 h 0
 e 4 h 2  4 e3 b e3 b  e 4 h  e 4 h 
4 4 2
4   e 3 b  e 4 h 2 
 

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(a) Tragring (b) Ringträger

Bild 16.13-1 – Prinzipdarstellung

Bild 16.13-2 – Konstruktionsformen für Tragringe


(die schraffierte Fläche entspricht der Querschnittsfläche AT des Rings)

428
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Bild 16.13-3 – Beiwert Z0 für ns = 2, 3 oder 4


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Bild 16.13-4 – Beiwert Z0 für ns = 6 oder 8


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Abbildungen 16.13-5 – Beiwert Z1 für ns = 2, 3 oder 4


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Abbildung 16.13-6 – Beiwert Z1 für ns = 6 oder 8


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16.14 Globale Lasten

16.14.1 Zweck

Dieser Abschnitt enthält Anforderungen für die Ermittlung der Mindestwanddicke drucktragender Zylinderschalen
unter zusätzlichen kombinierten Lasten in Schnitten außerhalb der Angriffsfläche lokaler Lasten und struktureller
Störstellen.

16.14.2 Zusätzliche Symbole und Abkürzungen

Die folgenden Symbole und Abkürzungen gelten zusätzlich zu denen in Abschnitt 4 und 16.3.

D Mittlerer Schalendurchmesser;

F Gesamtaxialkraft in einer Schale am betrachteten Querschnitt einschließlich Druckwirkungen; der Wert


der Kraft ist positiv, wenn sie Zugspannungen verursacht;
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l Länge der Schablone zur Prüfung auf Formabweichungen;

K Beiwert, der durch Gleichung (16.14-15) gegeben ist;

M Biegemoment in einer Schale am betrachteten Querschnitt; der Wert ist stets positiv;

Pe (Äußerer) Berechnungsdruck;

σe Elastizitätsgrenze gemäß Definition in 8.4;

w Abweichung von der idealen Form;

 Beiwert, der durch Gleichung (16.14-16) oder (16.14-17) gegeben ist;

 Beiwert, der durch Gleichung (16.14-18) oder (16.14-19) gegeben ist;

P Durch Druck verursachte Spannung;

c Maximale Druckspannung in Längsrichtung;

c,all Maximale zulässige Druckspannung in Längsrichtung (siehe 16.14.8.1);

max Maximale Spannung in Längsrichtung bei Berücksichtigung aller Lasten (bei Zugspannung positiver
Wert);

min Minimale Spannung in Längsrichtung bei Berücksichtigung aller Lasten (bei Zugspannung positiver
Wert);

16.14.3 Allgemeines

Die betrachteten Lasten sind die Axialkraft (F) und das Biegemoment (M). Bei den Druckspannungen müssen auch
die drucklosen Lastfälle in die Betrachtung einbezogen werden, um mögliche Druckverluste während des Betriebes
mit abzudecken.

Zur Ermittlung der Geamtxialkraft (F) müssen zwei Fälle unterschieden werden:

1) Das Ende der zylinderförmigen Schale ist ein freies Ende, Bewegungen sind nicht eingeschränkt. In
diesem Fall die Gesamtaxialkraft F definiert als:


F  Fadd   D2  P
4
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Dabei ist

Fadd = zusätzliche Axialkraft ohne Druckeinwirkung (Fadd> 0 für Zugkraft, Fadd < 0 für Druckkraft)

P = Berechnungsdruck (P > 0 Innendruck, P < 0 Außendruck)

Die Druckkomponente der Axialkraft wird mit dem mittleren Durchschnitt D errechnet, um den Einfluss der
Radialspannung zu berücksichtigen

2) Die Bewegung am Ende der zylinderförmigen Schale ist eingeschränkt (z. B. Rohrböden,
Doppelmantelbehälter). In diesem Fall die Gesamtaxialkraft durch eine beliebige statisch anwendbare
Annahme errechnet (Berechnung mit Hilfe der Elastizitätstheorie ist möglich, aber nicht die beste Lösung).

Bei stehenden Behältern schließt (F) auch die Eigenlast des Behälters und seines Inhalts (einschließlich
Flüssigkeit) oberhalb (oder unterhalb) des Betrachtungspunkts, je nachdem, ob die Behälterauflagerung
unterhalb (oder oberhalb) dieses Punkts liegt.
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Das Biegemoment M umfasst die Windlast bei einem stehenden Behälter und die Eigenlast (Masse) bei einem
liegenden Behälter. Ist ein signifikantes Drehmoments (Verdrehmoment) an der Zylinderschale ist dieses
besonders zu berücksichtigen.

16.14.4 Zulässige Einzellasten

Die zulässige Zugkraft wird wie folgt berechnet:

Ft,max  D  ea  f (16.14-1)

Die zulässige Druckkraft wird wie folgt berechnet:

Fc,max  D ea   c,all (16.14-2)

Das zulässige Biegemoment wird wie folgt berechnet:


M max  D 2  ea  c,all (16.14-3)
4

16.14.5 Längsspannungen

Die größte Längsspannung wird wie folgt berechnet:

F  D 4M
 max  (16.14-4)
  D 2  ea

Die kleinste Längsspannung wird wie folgt berechnet:

F  D 4 M
 min  (16.14-5)
  D 2  ea

Ist  min < 0 , dann ist die Druckspannung in Längsrichtung:

 c    min (16.14-6)

434
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16.14.6 Zylindrische Behälter unter Innendruck (P > 0)

Die Druckspannung in Umfangsrichtung wird wie folgt berechnet:

PD
P (16.14-7)
2  ea

Die Berechnung wird wie folgt durchgeführt:

1) Einen Wert für ea wählen, der die Forderung in 7.4.2 erfüllt;

2) Sicherstellen, dass:

 max  f (16.14-8)

3) ist min > 0 mit Schritt 7 fortfahren);


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4) Aus 16.14.8.1den Wert für die zulässige Druckspannung in Längsrichtung im Zylinder c,all ermitteln;

5) Sicherstellen, dass

 c  c,all (16.14-9)

6) Sicherstellen, dass

 P c  f (16.14-10)

7) Werden die vorstehenden Gleichungen erfüllt, ist die Berechnung ausreichend; andernfalls muss die
Berechnung mit einem höheren Wert für ea wiederholt werden;

16.14.7 Zylindrische Behälter unter Außendruck (P < 0)

Der Außendruck ist:

Pe = - P (16.14-11)

Die Druckspannung in Umfangsrichtung ist:

Pe  D
P  (16.14-12)
2 ea

Die Berechnung wird wie folgt durchgeführt:

1) Einen Wert für ea wählen, der die Forderungen in Abschnitt 8 erfüllt;

2) Sicherstellen, dass

 max   P  f (16.14-13)

3) Ist min > 0, mit Schritt 6) fortfahren;

4) Aus Abschnitt 8 den Wert für den zulässigen Außendruck Pe,max in Abwesenheit anderer Belastungen
und aus 16.14.8.1 den Wert für c,all ermitteln.;

435
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5) Sicherstellen, dass

Pe  D
c
Pe 4ea
 1 (16.14-14)
Pe,max  c,all

6) Werden die vorstehenden Gleichungen erfüllt, ist die Berechnung ausreichend; andernfalls muss die
Berechnung mit einem höheren Wert für ea wiederholt werden;

16.14.8 Druckspannungsgrenzen

16.14.8.1 Berechnung

Die zulässigen Druckspannungen in Längsrichtung in einem zylindrischen Behälter sind nach folgendem Verfahren
zu berechnen.
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w
Das Verfahren zur Ermittlung der Toleranzen ist in 16.14.8.2 dargestellt. Der Höchstwert von darf 0,02 nicht
I
überschreiten.

1) Den Wert von K berechnen:

1,21E ea
K (16.14-15)
 e D

2) Ist D/ea  424, gilt

0,83
 (16.14-16)
,  0,005 D / e a
10

Ist D/ea > 424, gilt

0,7
 (16.14-17)
0,1  0,005 D / e a

w w
3) Liegt der Höchstwert von zwischen 0,01 und 0,02, wird der Wert für  um den Faktor (1,5 - 50 )
I I
reduziert.

4) Ist K < 0,5, gilt

0,75  K
 (16.14-18)
15
,

Ist K  0,5, gilt

0,4123
1,0

 K 0,6 (16.14-19)
1,5

ANMERKUNG Der Sicherheitsfaktor 1.5 im Nenner gilt für Betriebsbedingungen und sollte für Prüfbedingungen oder
außergewöhnliche Bedingungen entsprechend Abschnitt 6 angepasst werden.

436
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5) Die höchstzulässige Druckspannung wird wie folgt berechnet:

 c,all  e  (16.14-20)

16.14.8.2 Toleranzen

Die Toleranzen sind mit drei Schablonen zu prüfen (siehe auch Abbildung 16.14-1):

D . en
a) Ein gerader Stab mit der Länge l  4 aber nicht länger als 95% des Abstands zwischen den
2
Rundnähten;

b) eine kreisförmige, im Radius der Zylinderaußenseite gebogene Schablone, jeweils mit der Länge I wie in a),
aber nicht länger als 95 % des Abstandes zwischen den Längsnähten;

c) ein gerader Stab der Länge 25 en


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Zur Messung von Unrundheit siehe Anhang E.

16.14.9 Wind- und Erdbebenlasten

Die Berechnung der Windlasten ist in der Art und Weise vorzunehmen, wie sie für Bauten in der entsprechenden
geographischen Region empfohlen wird.

Diese Verfahren können auch auf Erdbebenlasten angewandt werden, wenn festgelegt wird, dass derartige Lasten
als äquivalente statische Lasten behandelt werden können.

Windinduzierte Schwingungen sind bei stehenden Behältern mit einem Verhältnis Höhe zu Durchmesser von 10:1 und darüber
und einem Verhältnis von Durchmesser zu Wanddicke von 100 : 1 zu berücksichtigen.

Abbildung 16.14-1 – Schablonen zur Toleranzprüfung

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17 Vereinfachte Berechnung der Ermüdungslebensdauer

17.1 Zweck

17.1.1 Dieser Abschnitt enthält Regeln für eine vereinfachte Berechnung der Ermüdungsschädigung durch
Druckschwankungen.

ANMERKUNG Diese Regeln beruhen auf konservativen Annahmen. Genauere, weniger konservative Ergebnisse werden
gewöhnlich bei Anwendung der Regeln in Abschnitt 18 erzielt.

17.1.2 Andere Wechselbeanspruchungen, z. B. durch Temperaturänderungen im Betrieb oder Änderung äußerer


Lasten, sind normalerweise gemäß Abschnitt 18 zu berechnen. Es ist jedoch zulässig, in diesem Abschnitt
zyklische Belastungen, welche keine Druckbelastungen darstellen, zu berücksichtigen, und zwar:

— durch Addieren der Spannungsschwingbreiten, die aus solchen Wechselbeanspruchungen resultieren, zu der
aus Druckzyklen resultierenden Spannungsschwingbreite gemäß Gleichung (17.6-1), wenn die keine
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Druckbelastungen darstellenden zyklischen Belastungen gleichzeitig mit den Druckzyklen auftreten,

— oder durch Addieren der aus solchen Zyklen resultierenden Ermüdungsschäden zu den aus Druckzyklen
resultierenden Schäden gemäß Gleichung (17.7-1), wenn die keine Druckbelastungen darstellenden
Belastungszyklen und die Druckzyklen unabhängig wirken.

Für keine Druckbelastungen darstellenden Belastungen, die auf eine komplexere Weise in Kombination mit Druck
wirken, müssen diese Belastungen gemäß einem der beiden vorgenannten Fälle behandelt werden, und zwar auf
eine Weise, dass die Ergebnisse auf der sicheren Seite liegen.

ANMERKUNG Dieser Abschnitt enthält keine Informationen zur Schätzung der Spannungsschwingbreiten infolge von
Belastungen, bei denen es sich nicht um Druckbelastungen handelt. Wenn solche Belastungen berücksichtigt werden, ist für die
Bestimmung der entsprechenden Spannungsschwingbreiten der Hersteller verantwortlich.

17.2 Zusätzliche Definitionen

Die folgenden Definitionen gelten zusätzlich zu denen in Abschnitt 3.

17.2.1
unterer Grenzwert der Spannungsschwingbreite
Spannungsschwingbreite, unterhalb derer Ermüdungsschäden vernachlässigt werden

17.2.2
Berechnungsspektrum der Spannungsschwingbreiten
Histogramm der Häufigkeit des in der rechnerischen Lebensdauer erwarteten Auftretens aller Lastzyklen der
verschiedenen Spannungsschwingbreiten

17.2.3
effektive Kerbspannung
die Spannung, die das Ermüdungsverhalten an einer Kerbe bestimmt

17.2.4
effektive Formzahl (effektiver Kerbfaktor)
Verhältnis der effektiven Kerbspannung (Gesamtspannung), zur Strukturspannung an demselben Punkt

17.2.5
Dauerwechselfestigkeit
Spannungsschwingbreite, unterhalb derer bei Belastung mit konstanter Amplitude keine Ermüdungsschädigung
eintritt

17.2.6
Anzahl voller Druckzyklen
Druckzyklen über die Schwingbreite P  Pmax

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ANMERKUNG Siehe auch 5.4.2.


17.2.7
äquivalente Anzahl voller Druckzyklen
Anzahl neq von Druckzyklen über die volle Schwingbreite, die dieselben Schäden verursacht wie n Zyklen über die
Schwingbreite P gemäß Gleichung (5.4-1)

17.2.8
Berechnungsermüdungskurven
in diesem Abschnitt dargestellte Kurven der Spannungsschwingbreite  R als Funktion von N für geschweißte
und ungeschweißte Werkstoffe

17.2.9
Spannungsschwingbreite
Wertebereich vom Maximum bis zum Minimum eines Zyklus (das Doppelte der Spannungsamplitude)

17.2.10
Pseudoelastische Spannungsschwingbreite
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unter der Annahme rein linearelastischen Werkstoffverhaltens berechnete Spannungsschwingbreite

17.2.11
Strukturspannung
Spannungsverteilung in einem von Spannungskonzentrationen freien Modell der Struktur, einem Modell, welches
die globale geometrische Konfiguration der Struktur widerspiegelt, jedoch lokale Unstetigkeiten der Struktur nicht
berücksichtigt (z. B. Schweißnahtübergang, kleine Radien)

In den Behälterbereichen vom Platten- oder Schalentyp ist die durch den Druck verursachte Strukturspannung
linear über die Dicke verteilt.

ANMERKUNG Nähere Angaben zur Strukturspannung sind in Abschnitt 18 enthalten.


17.2.12
Kerbspannung (Gesamtspannung)
lokale Spannung an der Wurzel einer Kerbe der Struktur, auf einer elastischen Basis berechnet

ANMERKUNG Nähere Angaben zur Kerbspannung sind in Abschnitt 18 enthalten.


17.2.13
Spannungsfaktor
Faktor zur Bestimmung der maximalen Strukturspannung, die in einem Einzelteil eines Behälters aufgrund der
geometrischen Konfiguration eines Bauteils (von Bauteilen) auftreten kann

17.2.14
Theoretische Formzahl (theoretischer Kerbfaktor)
Verhältnis der auf Grundlage rein elastischen Verhaltens berechneten Kerbspannung zur Strukturspannung in
diesem Punkt

17.2.15
Gesamtermüdungsschädigungskennzahl
Wert, welcher das Ausmaß des durch das Berechnungsspektrum der Spannungsschwingbreiten verursachten
rechnerischen Ermüdungsschadens charakterisiert.

ANMERKUNG Es wird angenommen, dass Versagen eintritt, wenn dieser Wert 1 erreicht.
17.2.16
Kritischer Bereich
ein Bereich, in dem die Gesamtermüdungsschädigungskennzahl den maximalen Wert Dmax übersteigt, der wie
folgt definiert ist:

Dmax  0,8 für 500 < neq  1000

Dmax  0,5 für 1000 < neq  10000

Dmax  0,3 für neq > 10000

439
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17.2.17
Ermüdungsklasse einer Schweißnaht
Die Ermüdungsklasse C ist der aus Tabelle 17-4, Spalte „Klasse“ entnommene Wert, in MPa, in Abhängigkeit vom
geschweißten Bauteil und von der Prüfgruppe.

17.3 Zusätzliche Symbole und Abkürzungen

Die folgenden Symbole und Abkürzungen gelten zusätzlich zu denen in Abschnitt 4:

Symbol Beschreibung Maßeinheit


C Ermüdungsklasse C (siehe Tabelle 17-4) MPa
Cmin Niedrigste Ermüdungsklasse C (siehe 17.5.4.1) MPa
Neq Zulässige Anzahl voller Druckzyklen
D Gesamtermüdungsschädigungskennzahl, siehe Gleichung 17.7-1
Dmax maximal zulässiger Wert der Gesamtermüdungsschädigungskennzahl in nicht kritischen
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Bereichen
Ce Korrekturfaktor zur Berücksichtigung des Einflusses der Wanddicke auf die
Ermüdungsfestigkeit
CT Korrekturfaktor zur Berücksichtigung des Einflusses der Temperatur auf die
Ermüdungsfestigkeit
Kf Effektiver Kerbfaktor
Kt Theoretischer Kerbfaktor
k Anzahl der Druckschwankungsbreiten, die zusammen die Belastungsspezifikation bilden
N Zulässige Lastzyklenanzahl aus der zugehörigen Berechnungsermüdungskurve (Index i
bezeichnet die Anzahl für die i -te Spannungsschwingbreite, i  1,... k)
n Tatsächliche Anzahl der Spannungszyklen (Index i bezeichnet die Anzahl für die i -te
Spannungsschwingbreite, i 1,...k)
r Übergangsradius an der Verbindung zweier Wände mm
Tmin Mindestbetriebstemperatur während eines Zyklus °C
Tmax Maximale Betriebstemperatur während eines Zyklus °C
T* Angenommene mittlere Temperatur während eines Zyklus °C
u Unrundheit (Abweichung vom kreisrunden Querschnitt eines Behälters)
 Parameter für Größe des Versatzes, der Aufdachung oder Abflachung mm
 Spannungsfaktor eines Bauteils gemäß Tabelle 17–1
P Druckschwankungsbreite, berechnet als algebraische Differenz zwischen Höchst- und MPa
Mindestdruck innerhalb des betrachteten Lastzyklus. Vakuum und andere Außendrücke,
die Druckmembranspannungen hervorrufen, sind als negative Werte zu betrachten.
ANMERKUNG Dies kann dazu führen, dass in einigen Lastzyklen P größer ist als der maximale
Berechnungsdruck Pmax des Behälters oder Teils desselben.

 Pseudoelastische Spannungsschwingbreite N/mm2


 * Fiktive Spannungsschwingbreite zum Einsetzen in die Berechnungsermüdungskurven N/mm2
 R Bezugsspannungsschwingbreite in den Berechnungsermüdungskurven N/mm2
 D Dauerwechselfestigkeit bei konstanter Spannungsschwingbreite N/mm2
 Cut Unterer Grenzwert der Spannungsschwingbreite N/mm2
ANMERKUNG Pmax in Abschnitt 17 ist in 3.16, Anmerkung 3 festgelegt.

440
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EN 13445-3:2014 (D)
Ausgabe 5 (2018-07)

17.4 Bedingungen für die Anwendbarkeit

17.4.1 Dieser Abschnitt gilt für drucktragende Teile und Verbindungen von Druckbehältern, die gemäß den
Abschnitten 7 bis 16 ausgelegt wurden (d. h. diejenigen, deren Auslegung nach Bemessungsformeln erfolgt), mit
Ausnahme von Kompensatoren. Es wird angenommen, dass die Behälter in Übereinstimmung mit allen anderen
Anforderungen dieser Norm ausgelegt, hergestellt und geprüft wurden.

Für die Ermüdungsfestigkeitsbewertung von Teilen, die nach Anhang B oder C berechnet wurden, ist die
Anwendung des vorliegenden Abschnitts unter der Bedingung zulässig, dass die berücksichtigten
Spannungsschwingbreiten nicht nach Gleichung 17.6-1 bestimmt wurden, sondern im Ergebnis einer detaillierten
Spannungsanalyse erhalten wurden.

17.4.2 Die Regeln dieses Abschnitts gelten nicht für Behälter der Prüfgruppe 4.

17.4.3 Diese Regeln gelten nur für ferritische und austenitische Stähle (Walz-, Schmiede- und Gussstähle).
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17.4.4 Diese Regeln gelten nur für Bauteile, die außerhalb des Fließbereiches betrieben werden.

17.4.5 Was Schweißnahtfehler anbelangt:

Für die Anwendung dieser Regeln müssen die folgenden Bedingungen erfüllt sein (wie nach EN 13445-5:2014,
Anhang G gefordert), zusätzlich zu den allgemeinen Annahmekriterien für Schweißfehler, die in Teil 5 angegeben
sind:

— keine Einbrandkerbe,

— keine Schweißnahtwurzel-Konkavität,

— keine nicht vollständig durchgeschweißten Stellen bei durchgeschweißten Nähten,

— 100% Prüfung, mittels Sichtprüfung und zerstörungsfreier Prüfung, mit Annahmekriterien wie in
EN 13445- 5:2014, Anhang G angegeben, für alle kritischen Bereiche.

17.4.6 Was Toleranzen anbelangt:

— Die Fertigungstoleranzen dürfen nicht die in EN 13445-4:2014 angegebenen Werte übersteigen;

— Für Rollennahtschweißungen muss der Hersteller gewisse Toleranzen annehmen und daraus die
entsprechenden Spannungsfaktoren ableiten, die für die Ermüdungsfestigkeitsbewertung zu verwenden sind (siehe
Tabelle 17-1, Fälle S1.2 bis S1.5, S2.2 bis S2.4 und S5.2 bis S5.4). Danach müssen die angenommenen
Toleranzen nach der Fertigung geprüft und garantiert werden.

17.4.7 Die Daten, auf denen diese Anforderungen beruhen, gelten für die Ermüdung an trockener Luft. Es wird
vorausgesetzt, dass keine Umwelteinflüsse vorhanden sind, welche die Ermüdungslebensdauer zusätzlich
verringern könnten. Auslegungen, bei denen solche Wirkungen berücksichtigt werden, siehe 18.4.5.

ANMERKUNG Bei Behälterteilen aus nicht-austenitischen Stählen, die mit Wasser in Berührung kommen und bei denen
die Betriebstemperatur 200 °C überschreitet, kann die durch Druckschwankungen um den Betriebsdruck herum verursachte
Spannungsänderung bei der Bildung der Magnetitschutzschicht zu einer Rissebildung in dieser Schicht führen. Betreffs der
Beurteilung dieses Risikos wird auf EN 12952-3:2001, 13.4.3 verwiesen.

17.4.8 Zur Anwendung dieses Abschnitts müssen in den Betriebsanleitungen Anweisungen für eine geeignete
Wartung enthalten sein.

ANMERKUNG: Empfehlungen zu einer geeigneten Wartung sind in Anhang M enthalten.

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DIN EN 13445-3:2018-12
EN 13445-3:2014 (D)
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17.5 Allgemeines

17.5.1 Der Wert von P wird entweder durch Anwendung des vereinfachten Lastzyklenzählverfahrens nach
18.9.2 oder des sog. „Reservoir“-Lastzyklenzählverfahrens nach 18.9.3 und Betrachtung der Druckschwankungen
anstelle der Spannungsschwankungen ermittelt.

17.5.2 Die Berechnungen gemäß 17.6 müssen für jedes Bauteil des Druckbehälters durchgeführt werden. Die
dabei ermittelte niedrigste Lebensdauer ist die Ermüdungslebensdauer des Behälters.

17.5.3 Wenn die Konstruktion die Forderungen

  3,

f  195 Ce  C T MPa,

Ermüdungsklasse  63
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erfüllt, gelten unabhängig voneinander die nachstehenden zwei Kriterien für die Vernachlässigung von
Druckschwankungen:

 Druckschwankungen können unabhängig von der Anzahl der Lastzyklen vernachlässigt werden, wenn P
einen Wert von 5,0 % von Pmax nicht überschreitet;

 Sind die Druckzyklen im Hauptbetriebsbereich nicht zu mehr als 500 vollen Druckzyklen äquivalent, können
zusätzliche kleine Druckschwankungen vernachlässigt werden, sofern ihre Schwankungsbreite P nicht
größer ist als:

12,5 % von Pmax für n oder n eq  1 10 6

oder 10,0 % von Pmax für n oder n eq  2  10 6

oder 7,5 % von Pmax für n oder n eq  5  10 6

Dabei ist n bzw. n eq die Anzahl dieser kleinen Druckschwankungen.

17.5.4 Alternative zur 500-Zyklen-Regel nach 5.4.2

Die in 5.4.2, Gleichung (5.4-1) angegebene Bedingung für die einheitliche 500-Zyklen-Grenze als maximale Anzahl
voller Druckzyklen (oder äquivalenter voller Druckzyklen), die für alle nach EN 13445-3 ausgelegten Behälter gilt,
kann vernachlässigt und durch Gleichung (17.5-1) mit dem variablen Grenzwert Neq nach 17.5.4.1 ersetzt werden,
sofern der Behälter allen in 17.5.4.2 aufgeführten Bedingungen entspricht.

neq  N eq (17.5-1)

Bei der Überprüfung dieser Bedingung ist neq unter Verwendung des Wertes Pmax zu berechnen, der dem Wert f
bei der Berechnung von Neq entspricht (siehe 17.5.4.1).

Ist Gleichung (17.5-1) nicht anwendbar, weil eine (oder mehrere) Bedingungen in 17.5.4.2 nicht erfüllt werden, so
ist die zulässige Anzahl voller Druckzyklen zur Erfüllung der Bedingungen für ruhende Beanspruchung von 500
beizubehalten, und das im Rest von Abschnitt 17 festgelegte vereinfachte Berechnungsverfahren für die
Ermüdungslebensdauer oder ein ausführliches Berechnungsverfahren der Ermüdungslebensdauer nach Abschnitt
18 sind erforderlich.

17.5.4.1 Zulässige Anzahl voller Druckzyklen beruhend auf Berechnungsnennspannung und Arten von
Schweißnähten

Die zulässige Anzahl voller Druckzyklen für Behälter, die allen in 17.5.4.2 aufgeführten Bedingungen entsprechen,
wird angegeben durch:
442
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3
C  Ce  CT 
N eq  2  10 6   min  (17.5-2)
 3f 

Dabei ist:

Cmin die niedrigste Ermüdungsklasse C unter allen Schweißnähten des Behälters oder alternativ
Cmin = 40 MPa als konservative Annahme;
Ce die Wanddickenkorrektur für e > 25 mm nach 17.6.2.1;
CT die Temperaturkorrektur für T > 100 °C nach 17.6.2.2;
f die Berechnungsnennspannung bei Berechnungstemperatur des Lastfalls, für den Pmax berechnet wird.

Wird zur Vereinfachung neq unter Verwendung des Berechnungsdruckes P statt Pmax berechnet, wie nach 5.4.2
zulässig, ist f die Berechnungsnennspannung bei Berechnungstemperatur des Lastfalls bei maximalem Druck.
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Bei Anwendung dieser Gleichung:

 die für die Berechnung von Ce zu berücksichtigende Wanddicke muss dem Höchstwert aller Bauteile mit
Schweißnähten der Ermüdungsklasse Cmin entsprechen;

 die zu berücksichtigende Berechnungsnennspannung f muss dem Höchstwert aller Werkstoffe mit Schweiß-
nähten der Ermüdungsklasse Cmin entsprechen. Im Zweifelsfall ist der Höchstwert aller Behälterbauteile zu
verwenden.

Beträgt die zulässige Anzahl voller Druckzyklen Neq nach Gleichung (17.5-2) weniger als 500, sollte die Auslegung
geändert werden, bis diese Anzahl erreicht wird.

Die Kurven, die eine Anzahl der Zyklen Neq darstellen, die nach Gleichung (17.5-2)  500 beträgt, sind in Bild 17.5-
4 für den Fall dargestellt, dass keine Korrektur erforderlich ist (d. h. bei Ce = 1 und CT = 1).

17.5.4.2 Anwendungsbedingungen für Gleichung (17.5-2)

 Bei Längsnähten dürfen die Formabweichungen (hauptsächlich Aufdachung) nicht zu einem Spannungsfaktor
 von mehr als 3 führen. Die zulässigen Kombinationen von Toleranzen, die sicherstellen, dass diese Grenze
nicht überschritten wird, sind in den Bildern 17.5-1 bis 17.5-3 dargestellt.

 Bei Kegel-Zylinder-Verbindungen mit einer Krempe am größeren Ende muss der Krempenradius innerhalb der
Grenzen 0,01  r/Dc  0,3 liegen.

 Kein Ausschnitt darf mit einer Verstärkungsplatte verstärkt werden.

 Ausschnitte ohne Stutzen müssen ein Durchmesserverhältnis d / D  0,6 aufweisen.

 Für Ausschnitte mit Stutzen gilt 0,7  en/ es  1,5 und d / D  0,6.

 Kein verschweißter ebener Boden darf unter Verwendung der alternativen Regel nach 10.4.4.4 ausgelegt
werden.

 Kein ebener Boden darf paarweise angeordnete Ausschnitte aufweisen, die unter Verwendung des am Ende
von 10.6.2.1 angegebenen alternativen Berechnungsverfahrens als fiktiver Einzelausschnitt ausgelegt sind.

 Der Behälter darf nur geschweißte Bauteile beinhalten, für die aus Tabelle 17-4 eine Ermüdungsklasse (direkt
oder durch Näherung) entnommen werden kann.

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Legende
Unrundheit (uꞏD/e)
Versatz (1/e)
Aufdachung (4/e)

Bild 17.5-1 — Maximale Aufdachung in Abhängigkeit vom Versatz bei konstanter Unrundheit,
um   3 zu erzielen
z=1

Legende
Unrundheit (uꞏD/e)
Versatz (1/e)
Aufdachung (4/e)

Bild 17.5-2 — Maximale Aufdachung in Abhängigkeit vom Versatz bei konstanter Unrundheit,
um   3 zu erzielen
z=0,85

444
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Legende
Unrundheit (uꞏD/e)
Versatz (1/e)
Aufdachung (4/e)

Bild 17.5-3 — Maximale Aufdachung in Abhängigkeit vom Versatz bei konstanter Unrundheit,
um   3 zu erzielen
z=0,7

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Legende
1 = Klasse 90
2 = Klasse 80
3 = Klasse 71
4 = Klasse 63
5 = Klasse 56
6 = Klasse 40
7 = 500 Zyklen

Bild 17.5-4 — Zulässige Anzahl äquivalenter voller Druckzyklen (unter Annahme von Ce = CT = 1)

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17.6 Ermittlung der zulässigen Anzahl von Druckzyklen

17.6.1 Pseudoelastische Spannungsschwingbreite

17.6.1.1 Der Wert von  ist wie folgt aus P zu berechnen:

P
    f (17.6-1)
Pmax

Dabei gilt:

 Pmax ist der maximale zulässige Druck des betrachteten Bauteils oder Druckbehälterteils, wie in Abschnitt 4
definiert, außer bei nach innen gewölbten Böden, bei denen eine spezielle Definition von Pmax zur Anwendung
kommt (siehe Anmerkung 7 von Tabelle 17-1);

 f ist die Auslegungsnennspannung des betrachteten Bauteils oder Druckbehälterteils bei


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Berechnungstemperatur.

Bei Druckbehälterteilen, die einen maximalen zulässigen Druck aufweisen, der von mehr als einem Wert von f
abhängt (z. B. an Öffnungen mit unterschiedlichen Werkstoffen in Stutzen und Schale), ist es zulässig, einen
fiktiven

Wert von Pmax abzuleiten, der berechnet wird, indem ein einziger und willkürlich festgelegter Wert von f für das
gesamte Teil angenommen wird und dieser dann verwendet wird, um  gemäß Gleichung 17.6-1 zu bestimmen,
sofern derselbe Wert von f auch in dieser Gleichung verwendet wird. Wird der wahre Wert von Pmax verwendet, so
muss der in Gleichung 17.6-1 zu verwendende Wert von f die höchste der Auslegungsnennspannungen der
verschiedenen Werkstoffe sein, welche in dem betrachteten Teil einen Einfluss auf Pmax haben.

Zur Vereinfachung kann entweder der höchstzulässige Druck des gesamten Behälters anstelle des
höchstzulässigen Druckes des Bauteils oder Druckbehälterteils verwendet werden ( Pmax ), oder es kann der
Berechnungsdruck P verwendet werden, zusammen mit den höchsten Auslegungsnennspannungen, die bei allen
Durckbehälterteilen auftreten.

ANMERKUNG 1 Diese Vereinfachungen führen zu konservativeren Ergebnissen.

ANMERKUNG 2 Da der Wert für f in Gleichung (17.6-1) für die Berechnungstemperatur gilt, ist das Verhältnis Pmax /f
temperaturunabhängig.

17.6.1.2 Der Wert von  wird Tabelle 17-1 für jedes einzelne Druckbehälterteil entnommen. Er ist ein oberer
Grenzwert für das folgende Verhältnis:

Maximale Struktursp annung in dem betrachtet en Teil unter Druck Pmax


Auslegungs nennspannu ng bei Berechnung stemperatu r

Zur Berechnung der Ermüdungslebensdauer eines nicht in Tabelle 17-1 enthaltenen Teils muss der Wert von 
durch eine Schätzung der maximalen Strukturspannung in dem betreffenden Bauteil unter dem Druck Pmax ermittelt
werden.

Zur Vereinfachung kann für ein beliebiges Teil der maximale Wert von  für den gesamten Druckbehälter
verwendet werden.

ANMERKUNG In bestimmten Fällen kann eine detaillierte Berechnung nach Abschnitt 18 genauer sein als das Schätzen
eines Wertes von . Dies gilt insbesondere Knaggenverschlüssen, selbstdichtenden Verschlüssen, Gewindeverschlüssen und
Klammerverbindungen.

17.6.1.3 Ist  > 3 f, muss  gemäß der Regel in 18.8 erhöht werden, um die elastisch-plastische
Wechselbeanspruchung zu berücksichtigen.
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Ausgabe 5 (2018-07)

Tabelle 17-1 — Spannungsfaktoren  und zugehörige höchstzulässige Drücke


Zugeordnete
Detail- Lfd. Höchstzulässi-
Bedingungen  Nr. in
beschreibung Nr.. ger Druck Pmax
Tab. 17-4
ohne Formabweichungen S1.1 1,0z 1)
mit Versatz 2) , ohne Unrundheit
und Aufdachung oder Abflachung
S1.2 (1+1)z 1), 1  3 /e

alle u (1+2)z 1), 2  1,5uD/e


mit Unrundheit u3), ohne Versatz oberer
und Aufdachung oder Abflachung
S1.3
e1  e2 Grenzwert für 1,5z 1) 1.1 bis 1.3,
Längsstumpfnaht
( e) u  2% 1.5

mit Aufdachung oder Abflachung


alle  (1+4)z 1), 4  6 /e
S1.4
 2), ohne Versatz und Unrundheit Zylinderschale:
für   e / 3 3,0z 1)
Gleichung
Allgemeiner Fall (Kombination von (7.4-3)4)
Zylinder- Versatz, Unrundheit und S1.5 (1+1+2+4)z 1)
oder Aufdachung oder Abflachung )
Kegel- Kegelschale:
mit gleichen Wanddicken, ohne 1.1 und 1.2,
schalen S2.1 Gleichung D1  D2 und e1  e2 1,0z 1)
Versatz 1.5 und 1.6
mit ungleichen Wanddicken, ohne (7.6-4) 4)
Versatz
S2.2 D1  D2 (1+0)z 1), 0  0,1 1.2
Rundstumpfnaht mit Versatz  2) und mit gleichen 1.3, 1.5
S2.3 e1  e2 ( e) (1+1)z 1), 1   /2e
Wanddicken und 1.6
Allgemeiner Fall (Kombination von
1.1 bis 1.3,
Versatz und ungleichen S2.4 e1  e2 (1+0+1)z 1), 1  /2e2
Wanddicken) 1.5 und 1.6

Rundsickennaht S3 e1  e2 1,8z 5) 1.7

b  D.e 1,0z 5)
Versteifungsring (mit Abstand b zwischen den
Versteifungen)
S4 5.3
b  D.e 1,8z 5)

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Ausgabe 5 (2018-07)

Tabelle 17-1 — Spannungsfaktoren  und zugehörige höchstzulässige Drücke


Zugeordnete
Detail- Lfd. Höchstzulässi-ger
Bedingungen  Nr. in
beschreibung Nr.. Druck Pmax
Tab. 17-4
ohne Formabweichungen S5.1 1,0z 1)
mit Versatz  2), ohne
Winkelfehlausrichtung
S5.2 (1+1)z 1) , 1  3 /e
Alle
Kugel- 1.1 bis 1.3,
Stumpf- Gleichung (7.4-6) 4) Dm
schalen mit Winkelfehlausrichtung  6), 1.5
nähte ohne Versatz
S5.3 (1+3)z 1) , 3 
50 2e
Allgemeiner Fall (Kombination von
Versatz und Winkelfehlausrichtung)
S5.4 (1+1+3)z 1)
R Di  0,8 und
2,0 1.1 bis 1.3,
Gewölbte r De  0,15 1.5, oder
Krempenbereich DE1 Gleichung (7.5-7) 7)
Böden ungeschweißt
Andere Parameterwerte 2,5
siehe Berechnung in
Große Grundfläche ohne Krempe CE1.1 Alle Parameter 3,0 1.4
7.6.6.3
Konische siehe Berechnung in 0,01  r / Dc  0,3 MAX1; 3,0  9 r / Dc  1.1 bis 1.3,
Große Grundfläche mit Krempe CE1.2
Böden 7.6.7.3 1.5
1.1 bis 1.3,
Kleine Grundfläche CE2 Gleichung (7.6-27) 2,5
1.4 und 1.5

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Ausgabe 5 (2018-07)

Tabelle 17-1 — Spannungsfaktoren  und zugehörige höchstzulässige Drücke (Fortsetzung)

Zugeord-
Detail- Lfd. Höchstzulässi-
Bedingungen  nete Nr. in
beschreibung Nr.. ger Druck Pmax
Tab. 17-4
Gleichung (9.5-10) d i / Di  0,6 unge-
ohne Stutzen OS1 3,0
oder (9.5-12) schweißt
mit durchgeschweißten
OS2.1 3,0 3 a)
Nähten
Gleichung (9.5-10)
mit Kehlnaht oder oder (9.5-12)
versenkten Kehlnähten OS2.3 3,0
Stutzen
mit Nahtdicke  0,8emin 0,7  en / es  1,5
(mit Dicke en),
ohne Gleichung (9.5-10) und d i / Di  0,6 3,0 mit Klasse gemäß Tabelle
Verstärkungsplatte mit Kehlnaht oder oder (9.5-12) 17-4 3 b)
versenkten Kehlnähten OS2.4 Pmax von Bauteil
mit Nahtdicke < 0,8emin 8) mit Dicke emin 1,8 mit Klasse 32
Öffnungen in
(Schale oder Stutzen
der Schale ohne Öffnung)
(mit Dicke es)
mit durchgeschweißten
OS3.1 4,0 3 a)
Nähten
Gleichung (9.5-10)
mit Kehlnaht oder oder (9.5-12)
versenkten Kehlnähten OS3.2 4,0
Stutzen mit Nahtdicke  0,8emin 0,7  en / es  1,5
(mit Dicke en) mit d i / Di  0,6
Verstärkungsplatte Gleichung (9.5-10) 4,0 mit Klasse nach Tabelle
(mit Dicke ep) oder (9.5-12) und ep / es  1,0 17-4 3 b)
mit Kehlnaht oder
versenkten Kehlnähten OS3.3 Pmax von Bauteil
mit Nahtdicke < 0,8emin 8) mit Dicke emin 2,4 mit Klasse 32
(Schale oder Stutzen
ohne Öffnung)

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Ausgabe 5 (2018-07)

Tabelle 17-1 — Spannungsfaktoren  und zugehörige höchstzulässige Drücke (Fortsetzung)

Zugeordnete Nr.
Detail- Lfd. Höchstzulässi- Bedingung
 in
beschreibung Nr.. ger Druck Pmax en
Tab. 17-4
Gleichung (9.5-
mit durchgeschweißten Nähten P1 3,0 5) 7.1 b) und 7.3 a)
14) oder (9.5-17)
Eingesetztes oder mit Kehlnaht oder versenkten Kehlnähten Gleichung (9.5-
aufgesetztes P2 3,0 5)
mit Nahtdicke  0,8es 14) oder (9.5-17)
Verstärkungs-blech
(in Schale mit Gleichung (9.5-
3,0 mit Klasse nach Tab. 17-4 7.3 b) und 7.4
Dicke es) mit Kehlnaht oder versenkten Kehlnähten 14) oder (9.5-17)
P3
mit Nahtdicke < 0,8es 8) Pmax der Schale
1,8 mit Klasse 32
ohne Öffnung
2.1 a) und 2.1 c)
mit durchgeschweißten Nähten FE1.1 3,0
siehe Abschnitt 2.3 a) und 2.3 c)
Auf- oder 10 9)
mit Kehlnaht oder versenkten
einge- FE1.2 3,0
Kehlnähten mit Nahtdicke  0,8es
schweißter
Geschweißte flacher siehe Abschnitt 2.1 b) und 2.3 b)
flache Böden Boden mit Kehlnaht oder versenkten 3,0 mit Klasse nach Tab. 17-4
Kehlnähten mit Nahtdicke < 0,8es FE1.3 10 9)
(Verbindung mit 8)
Schale) Pmax der Schale 1,8 mit Klasse 32
Boden durch Stumpfschweißung mit Schale
verbunden, mit Entlastungsnut
FE2 3,0 2.2
siehe Abschnitt
Boden durch Stumpfschweißung mit Schale 10 9) 1.1 bis 1.3
FE3 1,5
verbunden, mit Übergangsradius oder Krempe 1.5 und 1.6
Verschraubte
flache Böden siehe Abschnitt Kein mittiger
FE4 1,0 ungeschweißt
(Mittenbereich des 10 9) Ausschnitt
Bodens)

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Ausgabe 5 (2018-07)

Tabelle 17-1 — Spannungsfaktoren  und zugehörige höchstzulässige Drücke (Fortsetzung)

Zugeordnete
Detail- Lfd. Höchstzulässiger
Bedingungen  Nr. in
beschreibung Nr.. Druck Pmax
Tab. 17-4
Vorschweißflansch (durch
siehe Abschnitt 11 10)
Stumpfschweißung mit der Schale F1 1,5 7.1 a)
verbunden) oder Anhang G 10)
mittels durchgeschweißter
Naht an die Schale F2.1 1,5 7.2 a)
Verbindung mit angeschweißt siehe Abschnitt 11 10)

der Schale an die Schale angeschweißt oder Anhang G 10)


Flansche (mit Dicke es) Glatter mit Kehlnaht oder versenkter F2.2 1,5
Flansch Kehlnaht mit Nahtdicke  0,8es
siehe Abschnitt 11 10) 1,5 mit Klasse 7.2 b)
an die Schale angeschweißt
mit Kehlnaht oder versenkter F2.3 oder Anhang G 10) nach Tabelle 17-4
Kehlnaht mit Nahtdicke < 0,8es 8) Pmax der Schale 0,9 mit Klasse 32
siehe Abschnitt 11 10)
Verbindung Buchse zu Platte F3 1,5 ungeschweißt
oder Annex G 10)
-ringförmige Verbindung:
Gleichung 7.4-3
Ring- oder kegelförmige Verbindung des Mantels an -kegelförmige D2 / D1  1,2
J1 2,0z 1)
beiden Enden mit der Zylinderschale Verbindung:
Mäntel siehe Berechnung 4
in 7.6.6.3 oder 7.6.7.3

Kegelförmige Verbindung 11) des Mantels an einem Ende mit Ohne Krempe 3,0
siehe Berechnung in
der Zylinderschale und am anderen Ende mit dem gewölbten J2 7.6.6.3 oder 7.6.7.3
Boden Mit Krempe 2,5

Verstärkungsplatte (mit Dicke ep) W1 ep  1,5 es 2,0z 12) 5.2


An-
W2 siehe Schalen 2,0z 12) 5.1
schweiß- Rippe, Klammer oder Tragöse Ohne äußere Kraft
(Lfd. Nr. S.1 bis S.3)
teile Mit konstanter
Pratze oder Auflager W3 Auflagerlast 2,0z 12) 6.1 bis 6.5

452
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Tabelle 17-1 — Spannungsfaktoren  und zugehörige höchstzulässige Drücke (Fortsetzung)

Anmerkungen zu Tabelle 17-1:


1)
Der zur Bestimmung von  zu verwendende Schweißnahtfaktor z ist der Wert, der für die Berechnung der Wanddicke der betrachteten Schale verwendet wird.
2)
In Bild 17-1 ist dargestellt, wie  zu messen ist.
3)
u  2Dmax  Dmin  Dmax  Dmin 
4)
Wenn e 1  e 2 ist, ist Pmax mit der kleinen Wanddicke zu berechnen.
5)
In Ermangelung einer genaueren Schätzung wird vorläufig dieser Wert für  angenommen.
6)
 ist der Winkel zwischen den Tangenten an die aneinanderstoßenden Platten in Grad.
7)
Für diesen Abschnitt ist Pmax gleich Py aus Gleichung (7.5-7) zu verwenden. Die anderen möglichen Bestimmungen von PS und Pb (aus den Gleichungen (7.5-6) bzw.
(7.5-8)) sind an dieser Stelle nicht von Bedeutung.
8)
Für ein solches Teil muss eine zweifache Berechnung durchgeführt werden:
- eine Berechnung mit der in Tabelle 17-4 für das betreffende Teil angegebenen Klasse,
- eine Berechnung mit Klasse 32,
wobei für jede Berechnung der jeweils zutreffende Wert von Pmax zu verwenden ist, der in der zugehörigen Zeile von Tabelle 17-1 angegeben ist, zusammen mit dem
entsprechenden Wert von f.
ANMERKUNG: Die erste Berechnung soll dazu dienen, die Gefahr einer Rissbildung vom Nahtübergang her abzudecken, während die zweite die Gefahr einer Rissbildung von der Naht-
wurzel her abdecken soll.
9)
Der höchstzulässige Berechnungsdruck ist der für den ebenen Boden (nicht der für die angrenzende Zylinderschale). In Formel 17.6-1, ist der einzuführende Wert f der
niedrigste der Druckwerte von Boden und Schale.
Da in Abschnitt 10 keine explizite Formel für Pmax angegeben ist, ist Pmax als derjenige Druck zu berechnen, welcher eine erforderliche Enddicke ergibt, die gleich der
Berechnungsdicke ist. Als konservative Vereinfachung kann Pmax = PAuslegung verwendet werden.
10)
Der höchstzulässige Berechnungsdruck ist in Abschnitt 1 nicht explizit angegeben. Er ist als derjenige Druck zu berechnen, bei dem die Spannungen ihre zulässigen
Grenzwerte erreichen, oder in Anhang G ein Lastverhältnis von 1,0. Als konservative Vereinfachung kann Pmax = PAuslegung verwendet werden.
11)
Nach derzeitigem Wissensstand gibt es keinen Wert von  für Ringverbindungen in diesem Fall. Es sollte eine ausführliche Berechnung der Ermüdungslebensdauer
nach Abschnitt 18 durchgeführt werden.
12)
Der zur Bestimmung von  zu verwendende Schweißnahtfaktor z ist der Wert, der für die Berechnung der Wanddicke der Schale verwendet wird, an welche das
betrachtete Teil angeschweißt ist.

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(a) Längsschweißnaht in einer Zylinderschale


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(b) Schweißnaht in einer Kugelschale

Bild 17-1 — Definition der Parameter für Formabweichungen bei Stumpfschweißungen

17.6.2 Korrekturfaktoren für die Spannungsschwingbreite

17.6.2.1 Wanddicke

Der Korrekturfaktor zur Berücksichtigung der Wanddicke wird wie folgt berechnet:

Für 25 mm < en < 150 mm :

0,25
 25 
C e    (17.6-2)
 en 

Der Korrekturfaktor C e ist in Bild 17–2als Funktion der Wanddicke dargestellt

Der Korrekturfaktor ist bei allen Schweißverbindungen mit Ausnahme von Verbindungen der Klasse 32 und
glattgeschliffenen Stumpfnähten anzuwenden.

An der Verbindung von Bauteilen unterschiedlicher Wanddicke ist der Wert von en für das Teil mit der geringeren
Wanddicke zu verwenden.

ANMERKUNG In dem Teil mit der geringeren Wanddicke ist die Wahrscheinlichkeit einer Ermüdungsrissbildung am
höchsten.

Für en < 25 mm gilt C e = 1.

Für en > 150 mm gilt der Korrekturfaktor für en = 150 mm.

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0,9

0,8
Ce
0,7

0,6

0,5
0 25 50 75 100 125 150
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e (mm)

Bild 17-2 — Korrekturfaktor zur Berücksichtigung der Wanddicke

17.6.2.2 Temperatur

Der Korrekturfaktor zur Berücksichtigung der Temperatur wird wie folgt berechnet:

Für T *  100 C :

— bei ferritischen Werkstoffen:

C T  1,03  1,5  10 4 T*  1,5  10 6 T* 2 (17.6-3)

— bei austenitischen Werkstoffen:

C T  1,043  4,3  10 4 T* (17.6-4)

Dabei ist T* (in °C) die angenommene mittlere Zyklustemperatur, die wie folgt definiert ist:

T*  0,75 T max  0,25 T min (17.6-5)

Für T *  100 C gilt C T = 1.

Dieser Korrekturfaktor ist in Bild 18-10 dargestellt.

17.6.2.3 Kerbwirkung

In einem ungeschweißten Bereich ist der effektive Kerbfaktor (die effektive Formzahl) K f wie folgt zu berechnen:

1,5 K t  1
K f  1 (17.6-6)
  
1  0,5  MAX1; K t 
  D 

455
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Dabei ist K t der theoretische Kerbfaktor im betrachteten Punkt und  D die Dauerwechselfestigkeit der Klasse UW
(siehe Tabelle 17.6.4.3).

Dieser Faktor ist auf die Strukturspannung anzuwenden, um die Kerbspannung zu erhalten, welche der für die
Berechnung von ungeschweißten Bereichen verwendete Spannungstyp ist (siehe Gleichung 17.6-9).

ANMERKUNG Kf ist nur an Punkten von Bedeutung, an denen eine nennenswerte Kerbwirkung vorhanden ist.

An Ecken mit kleinen Übergangsradien r (z. B. am Fuß von geschmiedeten/bearbeiteten Stutzen, siehe Bild 17-3)
können die folgenden Schätzungen für K t verwendet werden:

für r  e/4 :

K t  1,4 (17.6-7)

für r  e/8 :
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K t  1,8 (17.6-8)

Dabei ist e die Dicke der jeweils dünneren Wand an der Verbindungsstelle.

Bild 17-3 — Typische Ecken mit kleinen Übergangsradien (ungeschweißte Bereiche)

17.6.3 Fiktive Spannungsschwingbreite

17.6.3.1 An einer geschweißten Verbindung:

  
 *   
 (17.6-9)
 Ce CT 

ANMERKUNG Dies ist die Schwingbreite der Strukturspannung (wie in 17.2.11 definiert), die in Verbindung mit den
Berechnungsermüdungskurven von Schweißnähten zu verwenden ist, bei denen die Kerbwirkung mit berücksichtigt wird.

17.6.3.2 In einem ungeschweißten Bereich:

  
 *    Kf
 (17.6-10)
 Ce CT 

ANMERKUNG Dies ist die Schwingbreite der effektiven Kerbspannung (wie in 17.2.3 definiert), die in Verbindung mit der
Berechnungsermüdungskurve von ungeschweißten Bereichen zu verwenden ist, bei der Keine Kerbwirkung berücksichtigt wird.

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17.6.4 Berechnungsermüdungskurven

17.6.4.1 Die Berechnungsermüdungskurven sind durch die nachstehenden Gleichungen gegeben und in Bild 17-4
dargestellt.

Die Kurven sind nach Klassen gekennzeichnet. Die im Bild mit UW gekennzeichnete einzelne Kurve gilt für
ungeschweißte Bereiche. Die anderen Kurven gelten für geschweißte Verbindungen.

ANMERKUNG Die "Klassen"-Kennzahl entspricht der zulässigen Spannungsschwingbreite bei N  2  10 6 Lastzyklen.

Bei jeder Kurve gibt es zwei Bereiche, die der Dauerwechselfestigkeit unterhalb bzw. oberhalb der Lastzyklenanzahl
entsprechen, welche dem Grenzwert der Dauerwechselfestigkeit bei konstanter Amplitude  D entspricht, d. h.
5  10 6 Lastzyklen für geschweißte Verbindungen und 2  10 6 Lastzyklen für ungeschweißte Bereiche.

Die punktierten Linien in Bild 17-4 gelten nur bei Belastung mit veränderlicher Amplitude, was auch
Spannungsschwingbreiten einschließt, die größer sind als  D .
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Die Kurven enden bei N  1 108 Zyklen. Die diesem Wert entsprechende Spannungsschwingbreite ist der untere
Grenzwert  Cut . Es wird angenommen, dass Spannungsschwingbreiten unter diesem Grenzwert keine
Ermüdungsschädigung hervorrufen und deshalb nicht berücksichtigt werden müssen.

10 000

1 000
MPa
R

32 40 56 63 71 80 90 UW
100

10
1,0E+02 1,0E+03 1,0E+04 1,0E+05 1,0E+06 1,0E+07 1,0E+08

Bild 17-4 – Berechnungsermüdungskurven

17.6.4.2 Die in Bild 17-4 dargestellten Berechnungsermüdungskurven für geschweißte Verbindungen werden durch
die folgenden Gleichungen beschrieben:

 für N  5  10 6 Lastzyklen:

1
 5  10 6  3
 R  0,737  C    (17.6-11)
 N 
 

 für N  5  10 6 Lastzyklen:

 Für die Berechnung einer Belastung mit veränderlicher Amplitude gilt:

457
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1
 5  10 6 5
 R  0,737  C    (17.6-12)
 N 
 

 Für die Berechnung einer Belastung mit konstanter Amplitude gilt:

 R   D (17.6-13)

Dabei ist

 R  0,737  C

 cut  0,405  C

ANMERKUNG Bei der Erstellung der Berechnungsermüdungskurven wurden die Kerbwirkungen von Schweißnähten und der
größtmögliche Einfluss von Eigenspannungen berücksichtigt.
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17.6.4.3 Für ungeschweißte Bereiche wird die in Bild 17-4 dargestellte Berechnungsermüdungskurve der Klasse
UW durch die folgenden Gleichungen beschrieben:

— für N  2  10 6 Lastzyklen:

46000
 R   140 (17.6-14)
N

— für N  2  10 6 Lastzyklen:

Für die Berechnung einer Belastung mit veränderlicher Amplitude gilt:

1
 2  10 6  10
 R  172,5    (17.6-15)
 N 
 

Für die Berechnung einer Belastung mit konstanter Amplitude gilt:

 R   D (17.6-16)

Dabei ist

 D  172,5 MPa

 cut  116,7 MPa

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ANMERKUNG 1 Die Klasse UW wurde für ungekerbte Bereiche abgeleitet. Kerbwirkungen (falls vorhanden) werden durch Kf in
der Berechnung von * berücksichtigt.

ANMERKUNG 2 Die Ermüdungskurve für Klasse UW berücksichtigt Oberflächenrauheiten bis zu Werten gewalzter oder
stranggepresster Oberflächen und erfasst auch die maximal mögliche Wirkung von Mittel- oder Eigenspannungen.

17.6.5 Klassifizierung von Schweißverbindungen

Die Schweißverbindungen sind den in Tabelle 17-4 angegebenen, prüfgruppenabhängigen Klassen zuzuordnen.

Zur Vereinfachung kann die Klasse für das ungünstigste Schweißdetail, das in dem gesamten Behälter vorhanden ist,
für alle Schweißverbindungen verwendet werden.

ANMERKUNG 1 Die für die verschiedenen Prüfgruppen geltenden Forderungen sind in Anhang A und in EN 13445-5:2014
angegeben.

ANMERKUNG 2 Schweißverbindungen der Prüfgruppe 3 sind in den meisten Fällen niedrigeren Klassen zugeordnet als solche
der Prüfgruppen 1 und 2. Die Wahl einer höheren Prüfgruppe als ursprünglich gefordert ist somit in bestimmten Fällen ein
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mögliches Verfahren, um die Anwendung einer höheren Ermüdungsklasse zu rechtfertigen.

ANMERKUNG 3 Die Klasse 32, welche die Ermüdungsbeständigkeit von Kehlnähten gegen Rissbildung durch die Nahthöhe
hindurch repräsentiert, ist in Tabelle 17-4 nicht erwähnt. Der Grund besteht darin, dass diese Klasse niemals für eine
Schweißverbindung allein verwendet wird, sondern nur in Verbindung mit der in Tabelle 17-4 angegebenen relevanten Klasse für
die Beurteilung der Rissbildung vom Nahtübergang aus (siehe Anmerkung 12 zu Tabelle 17-1).

17.6.6 Zulässige Lastzyklenanzahl

17.6.6.1 Wenn  *   D ist, gilt:

— für geschweißte Verbindungen:

3
 0,737  C 
N  5  10 6    (17.6-17)
  * 
— für ungeschweißte Bereiche:

2
 46000 
N  (17.6-18)
  * 140 

17.6.6.2 Wenn  Cut   *   D ist, gilt:

In Fällen mit sämtlichen Spannungsschwingbreiten   D :

N  unbegrenzt (unendlich)

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In allen anderen Fällen:

— für geschweißte Verbindungen:

5
6  0,737  C 
N  5  10    (17.6-19)
  * 
— für ungeschweißte Bereiche:

10
 172,5 
N  2  10 6    (17.6-20)
  * 

17.6.6.3 Wenn  *   Cut ist,

ist die Ermüdungswirkung der Wechselbeanspruchung zu vernachlässigen.


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Tabelle 17-4 — Klassifizierung von Schweißverbindungen


(a) Nahtschweißverbindungen

Klasse
Zugeord-
Lfd. Prüf- Prüf-
Art der Verbindung Detailskizze Bemerkungen nete Nr. in
Nr. gruppe gruppe
Tabelle 17-1
1 oder 2 3
1.1 Durchgeschweißte 90 71 Naht erwies sich bei zerstörungsfreier Prüfung als frei von S1.1 bis
Stumpfnaht, bündig Oberflächenfehlern und größeren oberflächennahen Fehlern S2.4, S5.1
geschliffen, (siehe 17.4.5) bis S5.4,
einschließlich Ce  1 DE1, CE1.2,
Reparaturschweißung
FE3
1.2 Durchgeschweißte 80 63 Naht erwies sich bei zerstörungsfreier Prüfung als frei von S1.1 bis
Stumpfnaht, beidsei- größeren Fehlern (siehe 17.4.5) S2.4, S5.1
tig geschweißt oder bis S5.4,
einseitig bis zur DE1, CE1.2,
abschmelzenden FE3
Einlage oder zur
temporären nicht- 1:3
schmelzenden Unter-
lage geschweißt
1.3 80 63 Naht erwies sich bei zerstörungsfreier Prüfung als frei von S1.2 und
größeren Fehlern (siehe 17.4.5) S1.5, S2.3
und S2.4,
S5.2 und
1:3 S5.4, DE1,
CE1.2, FE3
1.4 Naht erwies sich bei zerstörungsfreier Prüfung als frei von CE1.1, CE2
größeren Fehlern (siehe 17.4.5)

80 63 Falls   30°
71 56 Falls  > 30°

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Tabelle 17-4 — Klassifizierung von Schweißverbindungen (Fortsetzung)


(a) Nahtschweißverbindungen (Fortsetzung)

Klasse
Zugeord-
Lfd. Prüf- Prüf-
Art der Verbindung Detailskizze Bemerkungen nete Nr. in
Nr. gruppe gruppe Tabelle 17-1
1 oder 2 3
1.5 Durchgeschweißte Naht erwies sich bei zerstörungsfreier Prüfung als frei von S1.1 bis
Stumpfnaht, einseitig größeren Fehlern (siehe 17.4.5) S2.4, S5.1
geschweißt, ohne bis S5.4,
Unterlage 63 Wenn Durchschweißung sichergestellt werden kann DE1, CE1.2,
40 Wenn Innenseite für Sichtprüfung nicht zugänglich ist und FE3
vollständige Durchschweißung nicht sichergestellt werden kann
In allen Fällen
40
1.6 Durchgeschweißte Nur Rundnähte (siehe 5.7) S2.1 bis S2.4
Stumpfnaht, einseitig Mindestnahtdicke = Schalenwanddicke
geschweißt, mit
bleibender Unterlage 56 Mehrlagenschweißnaht, Nahtwurzel auf vollständige
Verschmelzung mit Unterlage geprüft
40 Einlagenschweißnaht
In allen Fällen
40
1.7 Sickennaht Nur Rundnähte (siehe 5.7) S3
Mindestnahtdicke = Schalenwanddicke

56 Mehrlagenschweißnaht, Nahtwurzel auf vollständige


Verschmelzung mit Unterlage geprüft
40 Einlagenschweißnaht
In allen Fällen
40

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Tabelle 17-4 — Klassifizierung von Schweißverbindungen (Fortsetzung)


(b) Verbindung Schale/Boden oder Schale/Rohrboden

Klasse
Zugeord-
Lfd. Prüf- Prüf-
Art der Verbindung Detailskizze Bemerkungen nete Nr. in
Nr. gruppe gruppe
Tabelle 17-1
1 oder 2 3
2.1 Aufgeschweißter (a) Boden muss ausreichende Festigkeitseigenschaften über die FE1.1 bis
Boden Dicke aufweisen, um Lamellenrissbildung zu vermeiden FE1.3

Beidseitig durchgeschweißt:
71 63 — Wie geschweißt
(b) 80 63 — Wenn Nahtübergänge nachbearbeitet

63 63 Beidseitig mit versenkter Kehlnaht geschweißt

Einseitig durchgeschweißt, ohne Gegennaht:


(c) — Innenseite sichtgeprüft und frei von Schweißgutüberlauf
63 oder Wurzelrückfall.
— Wenn Innenseite für Sichtprüfung nicht zugänglich ist und
40 vollständige Durchschweißung nicht sichergestellt werden kann
— In allen Fällen
40
2.2 Aufgeschweißter Durchgeschweißte Naht erwies sich bei zerstörungsfreier FE2
Boden mit Prüfung als frei von größeren Fehlern (siehe 17.4.5).
Entlastungsnut Boden muss ausreichende Festigkeitseigenschaften über die
Dicke aufweisen, um Lamellenrissbildung zu vermeiden

80 63 Beidseitig geschweißt, oder einseitig geschweißt und


Wurzellage bündig geschliffen

Einseitig geschweißt, wie geschweißt:


— Innenseite sichtgeprüft und erwies sich als frei von
63 Schweißgutüberlauf oder Wurzelrückfall
— Wenn Innenseite für Sichtprüfung nicht zugänglich ist
40 — In allen Fällen
40

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Tabelle 17-4 — Klassifizierung von Schweißverbindungen (Fortsetzung)


(b) Verbindung Schale/Boden oder Schale/Rohrboden (Fortsetzung)

Klasse
Zugeord-
Lfd. Prüf- Prüf-
Art der Verbindung Detailskizze Bemerkungen nete Nr. in
Nr. gruppe gruppe Tabelle 17-1
1 oder 2 3
2.3 Eingeschweißter Boden Beidseitig durchgeschweißt (bezieht sich auf FE1.1 bis
(a) Ermüdungsrissbildung vom Nahtübergang aus in die Schale): FE1.3
71 63 — Wie geschweißt
80 63 — Wenn Nahtübergänge nachbearbeitet

63 63 Beidseitig mit versenkter Kehlnaht geschweißt

(b)
Einseitig durchgeschweißt ohne Gegennaht:
63 — Innenseite sichtgeprüft und erwies sich als frei von
Schweißgutüberlauf oder Wurzelrückfall.
40 — Wenn Innenseite für Sichtprüfung nicht zugänglich
(c) 40 — In allen Fällen

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Tabelle 17-4 — Klassifizierung von Schweißverbindungen (Fortsetzung)


(c) Verbindungen an Abzweigen
Klasse
Zugeord-
Lfd. Art der Prüf- Prüf-
Detailskizze Bemerkungen nete Nr. in
Nr. Verbindung gruppe gruppe Tabelle 17-1
1 oder 2 3
3 Alle Nahttypen (a) Durchgeschweißt:: OS2.1 bis
71 — Wie geschweißt OS3.3
80 — Wenn Nahtübergänge nachbearbeitet
63 — In allen Fällen

Mit versenkter Kehlnaht geschweißt, Schweißnahtdicke  0,8 x


kleinere Wanddicke der verbundenen Wände:
63 — Wie geschweißt
71 — Wenn Nahtübergänge nachbearbeitet
63 — In allen Fällen
(b)

465
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Ausgabe 5 (2018-07)

Tabelle 17-4 — Klassifizierung von Schweißverbindungen (Fortsetzung)


(d) Doppelmäntel

Klasse
Zugeord-
Lfd. Prüf- Prüf-
Art der Verbindung Detailskizze Bemerkungen nete Nr. in
Nr. gruppe gruppe Tabelle 17-1
1 oder 2 3
4 Doppelmantel- Durchschweißung erforderlich, Naht erwies sich bei J1 und J2
Verbindungsnaht mit zerstörungsfreier Prüfung als frei von größeren Fehlern (siehe
Formdichtungsring 17.4.5)

Einseitig geschweißt:
63 — Mehrlagenschweißnaht, Nahtwurzel auf vollständige
Verschmelzung geprüft
40 — Einlagenschweißnaht
40 — In allen Fällen

Beidseitig geschweißt oder einseitig geschweißt mit


71 56 Gegennaht

466
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Ausgabe 5 (2018-07)

Tabelle 17-4 — Klassifizierung von Schweißverbindungen (Fortsetzung)


(e) Anbauteile, die mit nicht drucktragenden Schweißnähten befestigt sind

Klasse
Zugeord-
Lfd. Prüf- Prüf-
Art der Verbindung Detailskizze Bemerkungen nete Nr. in
Nr. gruppe gruppe Tabelle 17-1
1 oder 2 3
5.1 Anbauteil beliebiger 71 71 Wie geschweißt W2
Form mit Randkehle 80 80 Bei Teilen mit um die Enden herumgeführten Schweißnähten,
oder Randabschrä- wenn Nahtübergänge nachbearbeitet
gung, mit der
Oberfläche eines span-
nungsbeanspruchten
Bauteils stumpfvers-
chweißt, Nähte um die
Enden herumgeführt
oder nicht
5.2 Anbauteil beliebiger 71 71 Wie geschweißt W1
Form, Oberfläche an 80 80 Bei Teilen mit um die Enden herumgeführten Schweißnähten,
einem spannungsbean- wenn Nahtübergänge nachbearbeitet
spruchten Bauteil
anliegend, Nähte um
die Enden herumge-
führt oder nicht

5.3 Durchgehende 71 71 Wie geschweißt S4


Versteifung 80 71 Bei durchgeschweißten Nähten, wenn Nahtübergänge
nachbearbeitet

467
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Tabelle 17-4 — Klassifizierung von Schweißverbindungen (Fortsetzung)


(f) Auflagerungen ohne Belastung durch zusätzliche äußere Wechselbeanspruchung, Bewertung der Behälterwand

Klasse
Zugeord-
Lfd. Prüf- Prüf-
Art der Verbindung Detailskizze Bemerkungen nete Nr. in
Nr. gruppe gruppe Tabelle 17-1
1 oder 2 3
6.1 Auflagerung eines 71 71 Wie geschweißt W3
liegenden oder 80 80 Wenn Nahtübergang in die Schale nachbearbeitet
stehenden Behälters,
mit durchgehender
Kehlnaht rundum mit
dem Behälter
verschweißt

6.2 Zapfenlagerung, mit 71 71 Wie geschweißt W3


durchgehender 80 80 Wenn Nahtübergang in die Schale nachbearbeitet
Kehlnaht rundum mit
dem Behälter
verschweißt

6.3 Sattelauflager, mit 71 71 Wie geschweißt W3


durchgehender 80 80 Wenn Nahtübergang in die Schale nachbearbeitet
Kehlnaht rundum mit
dem Behälter
verschweißt

468
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Tabelle 17-4 — Klassifizierung von Schweißverbindungen (Fortsetzung)


(f) Auflagerungen ohne Belastung durch zusätzliche äußere Wechselbeanspruchung, Bewertung der Behälterwand (Fortsetzung)

Klasse
Zugeord-
Lfd. Prüf- Prüf-
Art der Verbindung Detailskizze Bemerkungen nete Nr. in
Nr. gruppe gruppe Tabelle 17-1
1 oder 2 3
6.4 Standzarge, mit Durchgeschweißt oder mit versenkter Kehlnaht geschweißt: W3
durchgehender 71 71 — Wie geschweißt
Kehlnaht rundum mit 80 80 — Wenn beidseitig geschweißt und Nahtübergänge in die
dem Behälter Schale nachbearbeitet
verschweißt

6.5 Tragpratzen (mit oder 71 71 W3


ohne
Verstärkungsblech), mit
durchgehender
Kehlnaht rundum mit
dem Behälter
verschweißt

469
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Tabelle 17-4 — Klassifizierung von Schweißverbindungen (Fortsetzung)


(g) Flansche und Verstärkungsringe

Klasse
Zugeord-
Lfd. Prüf- Prüf-
Art der Verbindung Detailskizze Bemerkungen nete Nr. in
Nr. gruppe gruppe
Tabelle 17-1
1 oder 2 3
7.1 Mit Stumpfnaht a) Naht erwies sich bei zerstörungsfreier Prüfung als frei von F1 oder P1
durchgeschweißter größeren Fehlern (siehe 17.4.5)
Vorschweißflansch
oder Ausgleichsflansch 80 63 Naht beidseitig geschweißt, oder einseitig geschweißt mit
mit Schweißansatz wurzelseitiger Stützraupe, oder durchgeschweißt bis zur
aufschmelzenden Einlage oder zur temporären
nichtschmelzenden Unterlage
b)
Einseitig geschweißt:
— Wenn vollständige Durchschweißung sichergestellt werden
63 kann
— Wenn Innenseite für Sichtprüfung nicht zugänglich ist und
40 vollständige Durchschweißung nicht sichergestellt werden kann
— In allen Fällen
40
7.2 Vorschweißflansch
a) Durchgeschweißt: F2.1 bis F2.3
71 63 — Wie geschweißt
80 63 — Wenn Nahtübergang nachbearbeitet

63 63 Mit versenkter Kehlnaht geschweißt

b)

470
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Tabelle 17-4 — Klassifizierung von Schweißverbindungen (Fortsetzung)


(g) Flansche und Verstärkungsringe (Fortsetzung)

Klasse
Zugeord-
Lfd. Prüf- Prüf-
Art der Verbindung Detailskizze Bemerkungen nete Nr. in
Nr. gruppe gruppe Tabelle 17-1
1 oder 2 3
7.3 Eingeschweißter a) Durchgeschweißt: P1 bis P3
Flansch oder 71 63 — Wie geschweißt
Verstärkungsring 80 63 — Wenn Nahtübergang nachbearbeitet

63 63 Kehlnaht auf beiden Seiten:

b)

7.4 Aufgeschweißter 63 63 P2 und P3


Flansch oder
Verstärkungsring,
beidseitig geschweißt

471
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17.7 Berechnungsregel

17.7.1 Beanspruchung mit variabler Amplitude (allgemeiner Fall)

17.7.1.1 Die Gesamtermüdungsschädigungskennzahl infolge der kumulativen Wirkung der Lastzyklen, die das
Berechnungsspektrum der Spannungsschwingbreiten bilden, wird wie folgt berechnet:

k
n1 n n n
D  2  3  etc  
N1 N 2 N 3  Nii (17.7-1)
1

Dabei ist n i die Anzahl der während der erwarteten Lebensdauer des Behälters auftretenden Lastzyklen der
Spannungsschwingbreite  * i und N i die zulässige Lastzyklenanzahl der betreffenden
Spannungsschwingbreite  * i , die gemäß 17.6.6 aus den jeweils zutreffenden Berechnungsermüdungskurven
zu entnehmen ist.
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ANMERKUNG Die Berechnung der Akkumulation der Schädigungen infolge der einzelnen Lastzyklustypen erfolgt gemäß
der Miner’schen Regel (lineare Summation).

17.7.1.2 Die Konstruktion ist annehmbar, wenn die folgende Bedingung erfüllt ist:

D 1 (17.7-2)

Wird diese Bedingung nicht erfüllt, muss entweder die Konstruktion geändert oder eine ausführliche Berechnung
der Ermüdungslebensdauer nach Abschnitt 18 durchgeführt werden.

17.7.2 Beanspruchung mit konstanter Amplitude (Spezialfall)

Die Konstruktion ist annehmbar, wenn die folgende Bedingung erfüllt ist:

 *   R (17.7-3)

Dabei wird  R gemäß 17.6.4.2 oder 17.6.4.3 für die einwirkende Anzahl von Druckzyklen n anstelle von N
berechnet.

17.8 Konstruktion und Fertigung

ANMERKUNG 1 Anzahl und Größe der Druckschwankungen, denen ein Behälter während seiner Lebensdauer standhalten
kann, werden von seiner Konstruktion, seinem Werkstoff und seinem Fertigungsverfahren bestimmt.

ANMERKUNG 2 Hohe Spannungsspitzen sind möglichst zu vermeiden. Als Hilfe bei der Auswahl der geeigneten
Konstruktion, insbesondere an den Verbindungsstellen von Bauteilen, können die Beiwerte  für verschiedene konstruktive
Einzelheiten des Behälters (siehe Tabelle 17-1) oder die Ermüdungsklassen verschiedener Schweißverbindungen (siehe
Tabelle 17-2) verglichen werden.

ANMERKUNG 3 Allgemein niedrige Spannungswerte sind von Vorteil. Eine Überdimensionierung der Wanddicke bei der
Auslegung für ruhende Beanspruchung trägt zur Reduzierung der Spannungen bei Wechselbeanspruchung bei. Dieser Vorteil
kann jedoch aufgrund der nachteiligen Auswirkung der erhöhten Wanddicke auf die Ermüdungsfestigkeit (ausgedrückt durch
den Korrekturfaktor zur Berücksichtigung der Wanddicke
C e ) teilweise wieder verloren gehen.

ANMERKUNG 4 Für ungeschweißte Bereiche sind weichere Stähle sind im allgemeinen weniger kerbempfindlich als andere
Werkstoffe.

ANMERKUNG 5 In Schweißverbindungen sollte Festigkeit des Schweißguts gleich der des Grundwerkstoffs oder geringfügig
höher sein.

ANMERKUNG 6 Eigenspannungen und Schweißfehler sollten möglichst gering gehalten werden. Bei
Wechselbeanspruchung wirken sich Fertigungsfehler stärker aus als bei ruhender Beanspruchung. Es sollten die Forderungen
für die Auslegung drucktragender Schweißnähte in Anhang A eingehalten werden.

472
DIN EN 13445-3:2018-12
EN 13445-3:2014 (D)
Ausgabe 5 (2018-07)

ANMERKUNG 7 Ein Glätten der Oberflächen (durch Nachbearbeiten, Schleifen von Schweißnähten) trägt zur Erhöhung der
Ermüdungslebensdauer bei.

17.9 Prüfung

Zusätzlich zu den Forderungen in Teil 5 dieser Norm sind bei der Prüfung vor, während und nach der Fertigung die
folgenden Bestimmungen einzuhalten.

17.9.1 Erstmalige Überprüfung der Prüfbedingungen

In der Konstruktionsphase ist eine erste Überprüfung vorzunehmen, um die kritischen Bereiche der Behälter (siehe
Definition in 17.2.16) eindeutig zu bestimmen und zu benennen.

17.9.2 Prüfung während der Fertigung und Bauprüfung

Für zerstörungsfreie Prüfungen sind in allen kritischen Bereichen, zusätzlich zu den allgemeinen Forderungen von
EN 13445-5:2014, die Bestimmungen von EN 13445-5:2014, Anhang G einzuhalten.
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ANMERKUNG Ist kein bestimmtes Verfahren für die zerstörungsfreie Prüfung vorgeschrieben, sollte dem Ultraschall- oder
dem Magnetpulverprüfverfahren der Vorzug gegeben werden.

17.9.3 Prüfung während des Betriebs

ANMERKUNG Empfehlungen betreffs der Prüfung während des Betriebs und zu Maßnahmen, die während des Betriebs
ergriffen werden sollten, werden in Anhang M gegeben.

473
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EN 13445-3:2014 (D)
Ausgabe 5 (2018-07)

18 Ausführliche Berechnung der Ermüdungslebensdauer

18.1 Zweck

18.1.1 Dieser Abschnitt enthält Regeln für die ausführliche Berechnung der Ermüdungslebensdauer von
Druckbehältern und Druckbehälterbauteilen unter Wechselbeanspruchung.

18.1.2 Bei den Berechnungsregeln wird davon ausgegangen, dass der Behälter gemäß den Forderungen dieser
Norm hergestellt ist.

18.1.3 Die Regeln gelten nur für ferritische und austenitische Stähle gemäß EN 13445-2:2014.

ANMERKUNG Diese Bedingungen dürfen auch für Stahlguß angewendet werden. Im Fall von Fertigungsschweißungen an
Stahlgußteilen sind jedoch die Bedingungen für geschweißte Bereiche anzuwenden.

18.1.4 Die Regeln gelten nicht für Druckbehälter der Prüfgruppe 4. Für Schweißnähte der Prüfgruppe 3 gelten die
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besonderen Bestimmungen in 18.10.2.1.

18.1.5 Das hier beschriebene Verfahren dient nicht für die Konstruktion im elastoplastisch beanspruchten Bereich
(siehe Referenz [1] in Anhang N).

18.2 Zusätzliche Definitionen

Folgende Definitionen gelten zusätzlich zu denen in Abschnitt 3.

18.2.1
Ermüdungskurven
in diesem Abschnitt enthaltene Kurven der Funktionen ΔσR gegen N für geschweißte und ungeschweißte
Werkstoffe sowie der Funktionen ΔσR/Rm gegen N für Schrauben.

18.2.2
Störstelle
Unstetigkeit in Form oder Werkstoff, die die Spannungsverteilung beeinflusst.

18.2.3
Globale Störstelle
Unstetigkeit in Form oder Werkstoff, die die Spannungs- oder Dehnungsverteilung über die gesamte Wanddicke
beeinflusst.

18.2.4
Lokale Störstelle
Unstetigkeit in Form oder Werkstoff, die die Spannungs- oder Dehnungsverteilung örtlich begrenzt über einen Teil
der Wanddicke beeinflusst.

18.2.5
Nennspannung
Spannung in Abwesenheit von Störstellen.

ANMERKUNG 1 Die Nennspannung ist eine Bezugsspannung, die nach der grundlegenden Strukturtheorie berechnet wird und
die Einflüsse struktureller Störstellen (z. B. Schweißnähte, Ausschnitte und Änderungen der Dicke) ausschließt (siehe Bild 18-
1).

ANMERKUNG 2 Die Verwendung der Nennspannung ist für einige bestimmte Schweißnähte zulässig, bei denen die Ermittlung
der Strukturspannung unnötig kompliziert wäre. Sie wird auch auf Schrauben angewandt.

ANMERKUNG 3 Die Nennspannung wird gewöhnlich verwendet, um die Ergebnisse von Ermüdungsversuchen an
Laborproben unter einfacher einachsiger Axial- oder Biegebeanspruchung auszudrücken. Die aus diesen Ergebnissen
abgeleiteten Ermüdungskurven berücksichtigen somit auch die Einflüsse von ggf. in den Proben vorhandenen Kerben und
Störstellen (z.B. Schweißnähten).

474
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EN 13445-3:2014 (D)
Ausgabe 5 (2018-07)

18.2.6
Kerbspannung
Gesamtspannung am Kerbgrund einschließlich des nichtlinearen Teils der Spannungsverteilung.

ANMERKUNG 1 In Bild 18-1 ist die Kerbspannung am Beispiel eines geschweißten Bauteils dargestellt; Kerbspannungen
treten aber ebenso an lokalen Störstellen in ungeschweißten Bauteilen auf.

ANMERKUNG 2 Kerbspannungen werden gewöhnlich mit einer numerischen Analyse berechnet. Alternativ kann die Nenn-
oder Strukturspannung in Verbindung mit der effektiven Formzahl Kf verwendet werden.
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Legende
1 Nennspannung
2 Strukturspannung
3 Kerbspannung
4 Extrapolation zur Ermittlung der Strukturspannung am möglichen Risseinleitungspunkt

Bild 18-1 — Verteilung der Nenn-, Struktur- und Kerbspannung an einer Störstelle

18.2.7
Vergleichsspannung
einachsige Spannung, die die gleiche Ermüdungsschädigung verursacht wie die tatsächlichen mehrachsigen
Spannungen

ANMERKUNG 1 Das Kriterium nach der Tresca-Hypothese wird hier verwendet, die Verwendung der von-Mises-Hypothese ist
ebenfalls zulässig.

ANMERKUNG 2 Die Regel zur Berechnung der Vergleichsspannung sind in C.4.1 angegeben. Die Regeln zur Berechnung des
Vergleichsspannungsbereiches zwischen zwei unabhängigen Lastfällen sind in C.4.2 angegeben. In diesem Abschnitt müssen
gleiche Spannungsbereiche für volle Lastzyklen definiert werden, d. h. für Unterschiede zur Abdeckung unterschiedlicher
Lastbedingungen. Die entsprechenden Vorgaben sind für geschweißte Komponenten in 18.6.2.2 enthalten und für
ungeschweißte in 18.7.1.2. Diese Bedingungen sind unterschiedlich, abhängig davon, ob die grundlegenden
Spannungsrichtungen während eines Zyklus konstant bleiben oder nicht.

18.2.8
Schweißnahtspannung
mittlere Spannung an der Schweißnahtdicke einer Kehlnaht oder versenkten Kehlnaht

ANMERKUNG 1 Im allgemeinen Fall einer nicht gleichmäßig belasteten Schweißnaht wird die Schweißnahtspannung als
Quotient der Höchstbelastung je Längeneinheit der Schweißnaht und der Schweißnahtdicke berechnet; dabei wird
angenommen, dass keine Lastkomponente durch Stützwirkungen zwischen den verbundenen Teilen aufgenommen wird.

ANMERKUNG 2 Bei starker Verkrümmung an der Schweißnaht ist der maximale Wert der Linearspannung anzuwenden.

475
DIN EN 13445-3:2018-12
EN 13445-3:2014 (D)
Ausgabe 5 (2018-07)

ANMERKUNG 3 Die Schweißnahtspannung wird ausschließlich für die Berechnung des Ermüdungsversagens durch
Rissbildung im Schweißgut von Kehlnähten oder versenkten Kehlnähten verwendet.

18.2.9
Spannungsschwingbreite (Δσ)
Wert vom Minimum zum Maximum eines Zyklus (siehe Bild 18-2) einer Nennspannung, einer Hauptspannung oder
einer Spannungskomponente, je nach angewendeter Methode
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Legende

1 = ein Lastzyklus; Spannungsschwingbreite 

Bild 18-2 — Spannungsschwingbreite

18.2.10
Strukturspannung
linear über die Dicke verteilte Spannung durch die von außen einwirkenden Lastgrößen (Kräfte, Momente, Drücke
usw.) und die entsprechende Reaktion der betreffenden Strukturteile

ANMERKUNG 1 Die Strukturspannung schließt die Wirkungen globaler Störstellen (z. B. Abzweige, Kegel-Zylinder-
Verbindungen, Schale-Boden-Verbindungen, Dickenänderungen, Abweichungen von der Konstruktionsform, Anbauteile) ein,
nicht aber die Kerbwirkungen lokaler Störstellen (z. B. Schweißnahtübergang), die zu nichtlinearer Spannungsverteilung über
die Dicke führen (siehe Bild 18-1).

ANMERKUNG 2 Bei der Berechnung der Ermüdungslebensdauer ist die Strukturspannung am möglichen Risseinleitungspunkt
zu ermitteln.

ANMERKUNG 3 Strukturspannungen können nach einem der folgenden Verfahren bestimmt werden: Numerische Analyse (z.
B. Finite-Elemente-Verfahren), Dehnungsmessung oder Anwendung von Formzahlen auf die analytisch ermittelten
Nennspannungen. Referenz [2] in Anhang N enthält Hinweise zur Anwendung der numerischen Analyse.

ANMERKUNG 4 Bei hohen Wärmespannungen ist anstelle der linear verteilten Spannung die Spannungsspitze zu betrachten.

18.2.11
Schweißnahtdicke
Mindestdicke im Nahtquerschnitt

18.2.12
Dauerwechselfestigkeit
Spannungsschwingbreite, unterhalb derer bei Belastung mit konstanter Amplitude keine Ermüdungsschädigung
eintritt

476
DIN EN 13445-3:2018-12
EN 13445-3:2014 (D)
Ausgabe 5 (2018-07)

18.2.13
Unterer Grenzwert der Spannungsschwingbreite
Spannungsschwingbreite, unterhalb derer Ermüdungsschäden vernachlässigt werden

18.2.14
Theoretische Formzahl (theoretischer Kerbfaktor)
Verhältnis der auf Grundlage rein elastischen Verhaltens berechneten Kerbspannung zur Strukturspannung in
diesem Punkt

18.2.15
Effektive Kerbspannung
die Spannung, die das Ermüdungsverhalten an einer Kerbe bestimmt

18.2.16
Effektive Formzahl
Verhältnis der effektiven Gesamtspannung (einschließlich Kerbeffekt) zur Strukturspannung in demselben Punkt

18.2.17
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Kritischer Bereich
ein Bereich, in dem die Gesamtermüdungsschädigungskennzahl den maximalen Wert Dmax übersteigt, der wie
folgt definiert ist:

Dmax  0,8 für 500 < neq  1000


Dmax  0,5 für 1000 < neq  10000
Dmax  0,3 für neq > 10000

18.3 Zusätzliche Symbole und Abkürzungen

Die folgenden Symbole und Abkürzungen gelten zusätzlich zu denen in Abschnitt 4.

C, C1, C2 Konstanten in der Gleichung für Ermüdungskurven geschweißter Bauteile

D Schädigungskennzahl

E Elastizitätsmodul bei zulässiger Betriebstemperatur

Fe, Fs Beiwerte

fb Gesamtkorrekturfaktor für Schrauben

fc Korrekturfaktor zur Berücksichtigung der Spannungen durch Druck

fe Korrekturfaktor zur Berücksichtigung des Wanddickeneinflusses bei ungeschweißten Bauteilen

few Korrekturfaktor zur Berücksichtigung des Wanddickeneinflusses bei geschweißten Bauteilen und
Schrauben

fm Korrekturfaktor zur Berücksichtigung des Mittelspannungseinflusses

fs Korrekturfaktor zur Berücksichtigung der Oberflächenrauheit

fT* Temperatureinflussfaktor

fu Gesamtkorrekturfaktor für ungeschweißte Bauteile

fw Gesamtkorrekturfaktor für geschweißte Bauteile

g Tiefe der durch Schleifen des Nahtrands verursachten Nut

477
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Kf Effektive Formzahl nach Gleichung (18.7-3)

Km Vergrößerungsfaktor für Spannungen aufgrund von Formabweichungen

Kt Theoretische Formzahl

ke Vergrößerungsfaktor für mechanische Spannungen im überelastisch beanspruchten Bereich

k Vergrößerungsfaktor für Wärmespannungen im überelastisch beanspruchten Bereich

M Mittlerer Spannungsempfindlichkeitsfaktor

m, m1, m2 Exponenten in den Gleichungen der Ermüdungskurven für geschweißte Bauteile

N Zulässige Lastzyklenanzahl aus den Ermüdungskurven (Index i bezeichnet die zulässige


Lastzyklenanzahl für die i-te Spannungsschwingbreite)
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n Tatsächliche Lastzyklenanzahl (Index i bezeichnet die Lastzyklenanzahl für die i-te


Spannungsschwingbreite)

R Mittlerer Radius des Behälters im betrachteten Punkt

Rmin Kleinster Innenradius eines zylindrischen Behälters einschließlich Korrosionszuschlag

Rmax Größter Innenradius eines zylindrischen Behälters einschließlich Korrosionszuschlag

Rz Rauhtiefe

r Radius der durch Schleifen des Nahtrands verursachten Nut

Sij Differenz zwischen den Hauptspannungen (i und j) bzw. den Strukturspannungen (struc,i und
struc,j)

Tmax Höchstbetriebstemperatur

Tmin Mindestbetriebstemperatur

T* Angenommene mittlere Temperatur während eines Lastzyklus

T Gesamtdehnungsschwingbreite

 Maximale Hauptspannungsschwingbreite (Index i bezeichnet die i-te Spannungsschwingbreite; Index


w bezieht sich auf Schweißung)

eq Vergleichsspannungsschwingbreite (Index i bezeichnet die i-te Spannungsschwingbreite)

R Spannungsschwingbreite aus den Ermüdungskurven

D Dauerwechselfestigkeit

cut Unterer Grenzwert der Spannungsschwingbreite

struc Strukturspannungsschwingbreite

f Spannungsschwingbreite der Gesamtvergleichsspannung

478
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Ausgabe 5 (2018-07)

eq,l Vergleichsspannungsschwingbreite entsprechend der Schwankung im linearen Teil der


Spannungsverteilung

eq,t Kerbvergleichsspannungsschwingbreite (oder Gesamtvergleichsspannungsschwingbreite)

eq,nl Spannungsschwingbreite entsprechend der Schwankung im nichtlinearen Teil der


Spannungsverteilung

 Gesamtabweichung von der mittleren Kreisform einer Schale an der Schweißnaht (Unrundheit)

1 Mittellinienversatz stoßgeschweißter Platten

 Winkel zwischen den Tangenten stoßgeschweißter Platten an einer Naht

 Normalspannung bzw. Normalspannungsschwingbreite (Index w bezeichnet Schweißnähte)

(eq, t)op gesamte Vergleichsspannung durch Betriebsdruck (zur besonderen Verwendung in 18.4.6)
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(eq, t)max gesamte maximale Vergleichsspannung

(eq, t)min gesamte minimale Vergleichsspannung

 eq Vergleichsmittelspannung

 eq, r Reduzierte Vergleichsmittelspannung für elastisch-plastische Bedingungen

struc1 Strukturhauptspannung (Indizes 1, 2 und 3 bezeichnen die Hauptachsen) zu einem gegebenen


Zeitpunkt

 total Gesamtspannung

1 Hauptspannung (Indizes 1, 2 und 3 bezeichnen die Hauptachsen) zu einem gegebenen Zeitpunkt

V1, V2 Spannungsschwingbreiten im Beispiel für das „Reservoir”-Lastzyklenzählverfahren in 18.9.3

 Schubspannung bzw. Schubspannungsschwingbreite (Index w bezeichnet Schweißnähte)

18.4 Geltungsbereich

18.4.1 Bei auf Ermüdung ausgelegten Behältern sind die Fertigungsverfahren aller Bauteile, einschließlich
vorübergehend angebrachter Teile und Ersatzteile, vom Hersteller festzulegen.

18.4.2 Es gibt keine Einschränkungen hinsichtlich der Verwendung von Ermüdungskurven für Behälter mit
Betriebstemperaturen unter 0 °C, sofern der Werkstoff, durch den sich ein Ermüdungsriss fortpflanzen könnte,
nachgewiesenermaßen so zäh ist, dass ausgehend von einem Ermüdungsriss kein Bruch verursacht werden kann.

18.4.3 Diese Regeln gelten nur für Behälter mit Betriebstemperaturen unterhalb des Zeitstandbereichs des
Werkstoffs, d. h. die Ermüdungskurven gelten für Temperaturen bis 380 °C bei ferritischen Stählen bzw. bis 500 °C
bei austenitischen Stählen.

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DIN EN 13445-3:2018-12
EN 13445-3:2014 (D)
Ausgabe 5 (2018-07)

18.4.4 Voraussetzung für die Anwendung dieser Regeln ist die Zugänglichkeit aller ermüdungskritischen Bereiche
(siehe 18.10.5) für Sichtprüfungen und zerstörungsfreie Prüfungen. Außerdem müssen Anweisungen für die
geeignete Wartungvorgesehen und in die Betriebsweisung aufgenommen werden.

ANMERKUNG Empfehlungen für eine geeignete Wartung sind in Anhang M enthalten.

Was Schweißnahtfehler anbelangt:

Für die Anwendung dieser Regeln müssen die folgenden Bedingungen erfüllt sein (wie nach EN 13445-5:2014,
Anhang G gefordert), zusätzlich zu den allgemeinen Annahmekriterien für Schweißfehler, die in Teil 5 angegeben
sind:

 keine Einbrandkerbe,

 keine Schweißnahtwurzel-Konkavität,

 keine nicht vollständig durchgeschweißten Stellen bei durchgeschweißten Nähten,


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 100 % Prüfung, mittels Sichtprüfung und zerstörungsfreier Prüfung, mit Annahmekriterien wie in
EN 13445-5:2014, Anhang G angegeben, für alle kritischen Bereiche.

18.4.5 Korrosive Bedingungen beeinträchtigen die Ermüdungslebensdauer von Stahl erheblich. Durch
entsprechende Umgebungsbedingungen verursachte Ermüdungsrisse können bei niedrigeren
Wechselbeanspruchungen auftreten als in Luft und ihre Ausbreitungsgeschwindigkeit kann höher sein. In den
angegebenen Dauerfestigkeitswerten sind keine Korrosionszuschläge berücksichtigt. Wenn mit
Korrosionsermüdung zu rechnen ist und wirksamer Schutz gegen das korrosive Medium nicht gewährleistet
werden kann, sollte deshalb auf der Grundlage von Erfahrungen oder Prüfungen ein Korrekturfaktor zur
Berücksichtigung der Korrosionswirkung gewählt werden, um den die angegebenen Dauerfestigkeitswerte
reduziert werden. Besteht aufgrund mangelnder Erfahrung keine Sicherheit, dass die gewählten
Dauerfestigkeitswerte niedrig genug angesetzt sind, ist die Prüfhäufigkeit zu erhöhen, bis genügend
Erfahrungswerte für eine Rechtfertigung des gewählten Faktors vorliegen.

Was Toleranzen anbelangt:

 Die Fertigungstoleranzen dürfen nicht die in EN 13445-4:2014 angegebenen Werte übersteigen;

 Für Rollennahtschweißungen muss der Hersteller gewisse Toleranzen annehmen und daraus die
entsprechenden Spannungsfaktoren ableiten, die für die Ermüdungsfestigkeitsbewertung zu verwenden sind.
Danach müssen die angenommenen Toleranzen nach der Fertigung geprüft und garantiert werden.

18.4.6 Bei wasserbeaufschlagten Teilen aus nicht austenitischen Stählen, die mit Temperaturen über 200 °C
betrieben werden, ist auf Erhaltung der Magnetitschutzschicht zu achten. Dies ist gewährleistet, wenn die
Spannungsschwingbreite an der wasserbeaufschlagten Oberfläche stets die folgenden Gleichungen erfüllt:

  eq, t 
max   eq, t op  200MPa
(18.4-1)

  eq, t 
min   eq, t op  600MPa
(18.4-2)

ANMERKUNG Es wird vorausgesetzt, dass unter den Betriebsbedingungen, bei denen sich die Magnetitschutzschicht bildet,
die Schutzschicht spannungsfrei ist.

18.4.7 Lassen sich Schwingungen (z. B. durch Maschinen, Druckschwankungen oder Wind) durch entsprechende
Versteifungen, Abstützung oder Dämpfung nicht unterdrücken, so sind sie gemäß den Verfahren dieses Abschnitts
zu berechnen.

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18.5 Allgemeines

18.5.1 Eine Berechnung der Ermüdungslebensdauer ist an allen Stellen durchzuführen, an denen die Gefahr von
Ermüdungsrissbildung besteht.

ANMERKUNG Es wird empfohlen, bei der Berechnung der Ermüdungslebensdauer die tatsächlichen Betriebslasten anstelle
der Nennlasten zu verwenden.

18.5.2 Da sich geschweißte Teile in Bezug auf Ermüdung anders verhalten als ungeschweißte, unterscheiden
sich auch die Verfahren zu Berechnung ihrer Lebensdauer.

18.5.3 Ungeschweißte Teile können Reparaturen mit beschliffenen Schweißnähten aufweisen, deren
Vorhandensein zu einer Reduzierung der Dauerfestigkeit des Werkstoffs führen kann. Als ungeschweißt sind daher
nur solche Bauteile anzusehen, die definitiv schweißnahtfrei sind.

18.5.4 In Tabelle 18-1 ist der typische Ablauf bei der Auslegung eines Behälters auf Ermüdungsfestigkeit
zusammengefasst.
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18.5.5 Die aus den entsprechenden Ermüdungskurven (für geschweißte und ungeschweißte Bauteile sowie
Schrauben) ermittelte Ermüdungslebensdauer bei konstanter Spannungsschwingbreite ist die zulässige
Lastzyklenanzahl.

18.5.6 Zur Ermittlung der Schädigungsakkumulation bei veränderlichen Spannungsschwingbreiten wird die
Schädigungskennzahl D wie folgt berechnet:

n1 n2 n
D 
N1 N2
 ......   Nii (18.5-1)

Die folgende Bedingung muss erfüllt sein:

D 1 (18.5-2)

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Tabelle 18–1: Zusammenfassung des Verfahrens zur Berechnung der Ermüdungslebensdauer

Aufgabe Bemerkung Bezug

1. Auslegung des Behälters auf Konstruktion, Schweißnähte und Maße Teil 3


ruhende Beanspruchung

2. Festlegen der auf Grundlage von Betriebsmerkmalen 18.5, 18.9.1


Wechselbeanspruchung und vom Hersteller ermittelten
Zusatzbeanspruchungen, etc.

3. Auswahl der zu Störstellen, Ausschnitte, Verbindungen 18.5


berechnenden Stellen des (geschweißt, geschraubt), Ecken,
Behälters Reparaturen usw.

4. Ermitteln der Spannungs- a) Berechnung der (Kerb- oder Nenn-) geschweißte Bauteile:
schwingbreite an jeder Spannungsschwingbreite 18.6, 18.8 und 18.10.4;
gewählten Stelle b) Ggf. Anwendung von ungeschweißte
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Korrekturfaktoren für plastische Bauteile:


Verformung 18.7, 18.8 und18.10.4;
Schrauben: 18.7.2,

5. Ermitteln der a) Lastzyklenzählverfahren 18.9


Vergleichsspannungs-
schwingbreite an jeder b) Anwendung des 18.8
gewählten Stelle Gesamtkorrekturfaktors
c) ungeschweißtes Material:
Schwingbreiten der effektiven 18.7
Kerbspannung ermitteln

6. Ermitteln der a) geschweißte Bauteile 18.10, Tabellen 18-4


Wechselfestigkeit und Anhang P
b) ungeschweißte Bauteile
c) Schrauben 18.11
18.12

7. Angabe besonderer a) Forderungen für die Prüfung von Tabellen 18-4 bzw.
Anforderungen und Schweißnähten Anhang P
Benachrichtigung von b) Überwachung von oder Annahmen
betroffenem Fertigungs- und bezüglich Fluchtfehlern 18.10.4
Prüfpersonal c) Annahmegrenzen für Schweißfehler
18.10.5

8. Ermittlung der a) geschweißte Bauteile 18.10, Tabelle 18-7


Dauerfestigkeit auf b) ungeschweißte Bauteile 18.11, Tabelle 18-10
Grundlage der Auslegung c) Schrauben 18.12
auf Ermüdung und Prüfung d) Berechnungsverfahren 18.5.5, 18.5.6

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Tabelle 18–1: Zusammenfassung des Verfahrens zur Berechnung der Ermüdungslebensdauer

9. Weitere Maßnahmen bei a) Neuberechnung anhand genauerer 18.6 (geschweißte


Versagen einer Stelle nach Spannungsanalyse Bauteile),
Prüfung b) Spannungsreduzierung durch 18.7 (ungeschweißte
Wanddickenerhöhung* Bauteile)
c) Änderung der Schweißnaht
d) Beschleifen des Nahtübergangs, falls
zutreffend Tabelle 18-4 bzw.
Anhang P
18.10.2.2.
* - für mechanische Einwirkungen kann dies zumeist durch eine Erhöhung der Wanddicke erreicht
werden, aber in manchen Fällen kann eine Spannungsverringerung auch durch günstigere
Wanddickenverhältnisse erreicht werden.

- für thermische Einwirkungen sind besser angepasste Maßnahmen erforderlich, z.B.


Steifigkeitsreduktionen an geeigneten Stellen des Bauteils bzw. Erhöhung der Ermüdungsfestigkeit
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schwacher Bereiche.

18.6 Geschweißte Bauteile

18.6.1 Spannungen

Für die Berechnung einfacher Anbauteile und fluchtender Schweißnähte können die Nennspannungen auf
elastischer Basis angewendet werden.

Im Ermüdungsnachweis des Nahtwurzelbereiches direkt belasteter Kehlnähte oder nicht durchgeschweißter Nähte,
wie in 18.6.3 beschrieben, ist die Spannungsschwingbreite aus der Spannung im Kehlschnitt zu ermitteln, siehe
18.2.8.

In allen anderen Fällen sind Strukturspannungen zu bestimmen, und zwar:

 durch Berechnung nach der Elastizitätstheorie aus den Strukturspannungen am möglichen


Risseinleitungspunkt unter Berücksichtigung aller Membran-, Biege- und Schubspannungen oder

 durch Ableitung aus den am Behälter gemessenen und in linearelastische Werte umgerechneten Dehnungen.

Wird die Hauptspannung durch eine detaillierte Spannungsanalyse (z. B. Finite-Elemente-Methode) oder durch
Messungen bestimmt, ist sie durch Extrapolation aus der Hauptspannung zu ermitteln, die am nächsten an der
Senkrechten zur Schweißnaht wirkt (siehe Extrapolationsverfahren in Bild 18-3).

ANMERKUNG 1 Bei der Hauptspannung müssen sämtliche Störstellen (z. B. Stutzen) und Spannungsursachen in vollem
Umfang berücksichtigt werden. Spannungsursachen sind u. a. globale Formabweichungen wie Verbindungen zwischen Schale
und Boden, Wanddickenänderungen und aufgeschweißte Ringe sowie Abweichungen von der Nennform wie Unrundheit,
Temperaturgradienten, Aufdachungen und Schweißnahtversatz. (Dabei ist zu beachten, dass in einigen der Ermüdungskurven
Fluchtfehler teilweise bereits berücksichtigt sind.) Die in diesem Abschnitt und dem angegebenen Referenz [3]...[7] in Anhang N
beschriebenen Verfahren liefern entweder Schätzwerte dieser Spannungen für viele Behältergeometrien oder ermöglichen
zumindest eine konservative Schätzung.

ANMERKUNG 2 Da die maximale Spannungsschwingbreite an der Nahtdicke als Vektorsumme ausgedrückt werden kann, ist
 der skalare Wert der größten Vektordifferenz zwischen den verschiedenen Spannungszuständen im Verlauf des Zyklus.

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Bild 18-3 — Extrapolation zur Ermittlung der Strukturspannung aus Ergebnissen des Finite-Elemente-
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Verfahrens oder der Dehnungsmessung ([2] in Anhang N)

Punkte zu Ermittlung der Strukturspannung durch Extrapolation auf den Punkt der Spannungskonzentration (im
dargestellten Fall der Nahtübergang):

a) Geringe Biegespannungskomponente, Messlänge ≤ 0,2e, lineare Extrapolation

b) Hohe Biegespannungskomponente, steife elastische Bettung, Messlänge ≤ 0,2e, quadratische Extrapolation

c) Messlänge > 0,2e, lineare Extrapolation

Der Begriff „Messlänge” bezieht sich auf die Abmessung des Dehnungsmessstreifens bzw. die Teilung des
FE-Netzes.

18.6.2 Spannungsschwingbreite in Grundwerkstoff und Stumpfnähten

18.6.2.1 Optionen

Für die Berechnung einfacher Anbauteile und fluchtender Schweißnähte kann (sofern sie sich nicht in Bereichen
befinden, die von quer hindurch verlaufenden Unstetigkeiten der Struktur betroffen sind) entweder die
Nennvergleichsspannungsschwingbreite (Tabelle 18-4a) und 18-4e)) oder die Nennhauptspannungsschwingbreite
(Anhang P) verwendet werden. Diese wird auf gleiche Weise berechnet wie die Strukturspannungsschwingbreite
(siehe Gleichung (18.6-4), (18.6-5), (18.6-6) und (18.6-7)), wobei anstelle der Hauptspannungen die
Nennhauptspannungen verwendet werden.

Je nach Berechnungsverfahren wird bei allen anderen geschweißten Bauteilen

 entweder die Hauptspannungsschwingbreite aus der Schwingbreite der Hauptspannungen berechnet und mit
Anhang P verwendet

 oder die Vergleichsspannungsschwingbreite aus der anhand der Hauptspannungen ermittelten


Vergleichsspannungsschwingbreiten berechnet und mit Tabelle 18-4 verwendet.

Zugspannungen werden mit positivem, Druckspannungen mit negativem Vorzeichen versehen. In beiden Fällen ist
ein wesentlicher Aspekt, ob die Richtungen der Hauptspannungen bei kombinierter Lasteinwirkung konstant
bleiben oder nicht.

Ggf. sind in die elastisch berechneten Haupt- oder Vergleichsspannungsschwingbreiten um die Korrekturfaktoren
für Spannungen im überelastisch beanspruchten Bereich gemäß 18.8 zu berichtigen.

ANMERKUNG Bei geschweißten Bauteilen wird die gesamte Spannungsschwingbreite ungeachtet der aufgebrachten oder
effektiven Mittelspannung verwendet. In den Ermüdungskurven ist die Wirkung von Restzugspannungen berücksichtigt.
Wärmebehandlung nach dem Schweißen bleibt in der Ermüdungsanalyse unberücksichtigt.

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18.6.2.2 Vergleichsspannungsschwingbreite eq

18.6.2.2.1 Konstante Hauptspannungsrichtungen

Sind die Hauptspannungsrichtungen konstant, wird eq wie folgt berechnet.

Die zeitlichen Verläufe der drei Hauptspannungen sind zu bestimmen. Die zeitlichen Verläufe der drei
Hauptspannungsdifferenzen werden wie folgt berechnet:

S12   struc1   struc2 (18.6-1)

S23   struc2   struc3 (18.6-2)

S31   struc3   struc1 (18.6-3)

Durch Anwendung der Tresca-Hypothese ergibt sich:


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 eq  max S12 max  S12 min ; S23 max  S23 min ; S31max  S31min  (18.6-4)

ANMERKUNG Ein typisches Beispiel ist in Bild 18-4(a) und (b) dargestellt. eq ist das Doppelte der größten
Schubspannungsschwingbreite und tritt in einer der drei Ebenen maximaler Schubspannung auf.

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(a) Typischer Verlauf der Hauptspannungen

(b) Verlauf der Hauptspannungsdifferenzen und daraus resultierender Wert von eq

Bild 18-4 — Typischer Spannungsverlauf bei konstanten Hauptspannungsrichtungen

486
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18.6.2.2.2 Veränderliche Hauptspannungsrichtungen

Sind die Hauptspannungsrichtungen nicht konstant zwischen zwei Lastbedingungen, wird eq wie folgt berechnet.

Die sechs Spannungskomponenten (drei Normal- und drei Schubspannungskomponenten) bei jeder
Lastbedingung bezogen auf geeignete feste Achsen zu ermitteln. Für jede Spannungskomponente die Differenz
zwischen den beiden Bedingungen berechnen. Die Hauptspannungen aus den resultierenden
Spannungsveränderungen berechnen und mit ()1, ()2, ()3 bezeichnen. Dann gilt

 eq  max   1    2 ;   2    3 ;   3    1  (18.6-5)

Sofern die zyklische Einwirkung so komplex ist, dass nicht klar erkennbar ist, welche zwei Einwirkungszustände
den größten Wert von eq ergeben, so ist dies durch Anwendung obigen Verfahrens für alle Paare von
Einwirkungszuständen zu ermitteln.

Die zwei Einwirkungszustände die den größten Wert von eq ergeben, sind als "min" und "max"
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Einwirkungszustände für die Berechnung der mittleren Vergleichsspannung zu verwenden, entsprechend


18.7.1.2.2 und Verwendung von Gleichung (18.7-7).

ANMERKUNG Dieses Verfahren ist das gleiche wie das in C.4.2 für den Fall der Trescaschen
Vergleichsspannungshypothese verwendete.

18.6.2.3 Hauptspannungsschwingbreite 

18.6.2.3.1 Anwendung

Liegt der mögliche Risseinleitungspunkt am Nahtübergang oder auf der Nahtoberfläche, ist für die Berechnung der
Ermüdungslebensdauer die Spannungsschwingbreite im Werkstoff neben der Naht erforderlich. Da struc3 = 0 ist,
Für die maximale Hauptspannungsermittlung werden nur die beiden Hauptspannungen struc1 und struc2
verwendet, die im wesentlichen (d. h. innerhalb von 45°) parallel bzw. senkrecht zum Nahtverlauf an den
Werkstoffoberflächen wirken.

18.6.2.3.2 Konstante Hauptspannungsrichtungen

Sind Hauptspannungsrichtungen konstant, wird  wie folgt berechnet:

 struc1 =  struc1max -  struc1min (18.6-6)

 struc2 =  struc2max -  struc2min (18.6-7)

ANMERKUNG Ggf. müssen beide Hauptspannungsschwingbreiten in Abhängigkeit von ihrer Richtung betrachtet werden.

18.6.2.3.3 Veränderliche Hauptspannungsrichtungen

Ändern sich die Hauptspannungsrichtungen zwischen zwei Belastungszuständen, wird  wie folgt berechnet.

Die drei Spannungskomponenten (zwei Normal- und eine Schubspannungskomponente) in jedem


Beanspruchungszustand bezogen auf geeignete feste Achsen ermitteln. Für jede Spannungskomponente dann die
jeweilige Spannungsdifferenz dieser beiden Bedingungen und daraus wiederum die Hauptspannungen berechnen.

ANMERKUNG Ggf. müssen beide Hauptspannungsschwingbreiten in Abhängigkeit von ihrer Richtung und die für jede
Richtung zutreffende Ermüdungsklassen betrachtet werden.

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Ist der Beanspruchungszyklus so komplex, dass nicht sofort ersichtlich ist, zwischen welchen beiden
Beanspruchungszuständen  ein Maximum hat, ist das beschriebene Verfahren auf alle Paare von
Beanspruchungszuständen anzuwenden. Alternativ kann als konservativer Ansatz angenommen werden, dass 
die Differenz zwischen der algebraisch größten und kleinsten Hauptspannung während eines vollständigen Zyklus
ungeachtet ihrer jeweiligen Richtung ist, hierbei ist die niedrigere der Klassen für die beiden
Hauptspannungsrichtungen anzunehmen (siehe Tabellen P.1 - P.7).

18.6.3 Spannungsschwingbreite im Kehlschnitt direkt belasteter Kehlnähte oder nicht durchgeschweißter


Nähte

Der Wert  ist die größte Spannungsschwingbreite in der Kehlschnittfläche, wie in 18.2.8 definiert.

Ist die Wechselbeanspruchung durch den Wechsel zwischen Einwirken und Nichteinwirken einer einzigen Last
bedingt, gilt:

 
1/ 2
 =  w 2   w 2 (18.6-8)
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Dabei ist w die Normalspannungsschwingbreite in der Kehlschnittfläche und w die


Schubspannungsschwingbreite in der Kehlschnittfläche.

Resultiert die Wechselbeanspruchung aus mehr als einer Last, und bleiben die Richtungen der Spannungen
konstant, wird  aus der größten Lastdifferenz je Längeneinheit der Schweißnaht ermittelt.

Ändert sich die Richtung des Spannungsvektors an der Nahtdicke während des Zyklus zwischen zwei extremen
Belastungszuständen, ist  der Wert der Vektordifferenz zwischen beiden Spannungsvektoren.

Ist der Beanspruchungszyklus so komplex, dass nicht sofort ersichtlich ist, welche beiden
Beanspruchungszustände zum höchsten Wert von  führen, muss die Vektordifferenz für alle Paare extremer
Beanspruchungszustände ermittelt werden. Alternativ gilt die folgende konservative Annahme:

 = [(  max -  min )2 + (  1max -  1min )2 + (  2 max -  2 min )2 ]1 / 2 (18.6-9)

Dabei sind 1 und 2 die beiden Schubspannungskomponenten an der Nahtdicke.

18.7 Ungeschweißte Bauteile und Schrauben

18.7.1 Ungeschweißte Bauteile

18.7.1.1 Spannungen

Der Bewertung von ungeschweißten Bereichen sind effektive Gesamtvergleichsspannungen zugrunde zu legen.
Diese effektiven Gesamtvergleichsspannungen können entweder von Strukturspannungen oder von
Gesamtspannungen ausgehend berechnet werden.

Sofern sie von Strukturspannungen ausgehend berechnet werden, ist die effektive
Gesamtspannungsschwingbreite durch

 f  K f   eq, struc (18.7-1)

gegeben.

Die in dieser Berechnung verwendete Strukturspannung ist mittels eines Modells zu bestimmen, welches den
vollen Effekt von globalen Störstellen erfasst, nicht jedoch den von lokalen.

Sofern sie von Gesamtspannungen ausgehend berechnet werden, ist die effektive
Gesamtspannungsschwingbreite gegeben durch

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Kf
   eq , total (18.7-2)
Kt

Die in dieser Berechnung verwendete Gesamtspannung ist mittels eines Modells zu bestimmen, welches den
vollen Effekt aller Störstellen, einschließlich der lokalen (d. h. der Kerbeffekte) erfasst.

In diesem Fall ist es zulässig, die Berechnung der theoretischen Formzahl wegzulassen, sofern, als konservative
Vereinfachung, K f / K t  1 in Gleichung (18.7-2) verwendet wird.

Die effektive Formzahl K f ist gegeben durch

1,5 K t  1
K f  1
 struc, eq
1  0,5max{1; K t  }
 D (18.7-3)

 D   R für N  2 x 10 6 Zyklen und ungeschweißten Bereich;


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mit

 struc, eq ist die Schwingbreite der Strukturvergleichsspannung, korrigiert zur Berücksichtigung von
plastischer Beanspruchung (siehe 18.8).

ANMERKUNG Diese Faktoren berücksichtigen den effektiven Einfluß einer Kerbe auf die Ermüdungslebensdauer,
entsprechend Ermüdungsversuchen.

Die theoretische Formzahl K t ist definiert durch

 total
Kt  (18.7-4)
 struc

und mit dieser Gleichung zu bestimmen. Sofern die theoretische Formzahl durch eine in der Literatur angegebene
analytische Formel bestimmt wird, so muß sie dieser Definition entsprechen.

Sofern die Gesamtspannung direkt bestimmt wird, mittels numerischer Verfahren (z. B. FEA) oder experimentell (z.
B. Spannungs-Dehnungs-Messungen), so kann die Gesamtspannung in Struktur- und Spitzenspannungsanteil
aufgeteilt werden, (wie in Anhang C beschrieben):

 total   struc   peak (18.7-5)

Dann ist

 peak
Kt  1  (18.7-6)
 struc

ANMERKUNG Die Gleichungen (18.7-4) bis (18.7-6) sind für den einfachen Fall eines einachsigen Spannungszustands
angegeben, um das Prinzip zu verdeutlichen. Im allgemeinen Fall von mehrachsigen Spannungszuständen muss die Gleichung
(18.7-5) für die Spannungskomponenten verwendet werden (siehe C.4.4), und die Gleichung (18.7-4) ist für die Berechnung der
theoretischen Spannungskonzentration unter Verwendung der Vergleichsspannungsschwingbreiten zu verwenden (siehe
18.7.1.2.1). Wird die Gesamtspannung direkt durch Analyse ermittelt (z. B. mit dem Finite-Elemente-Verfahren), muss das
Modell die Kerbe in ausreichend feiner Netzteilung wiedergeben. Werden die Gesamtvergleichsspannungen direkt durch
Analyse ermittelt (z. B. mit dem Finite-Elemente-Verfahren), muss das Modell die Kerbe in ausreichend feiner Netzteilung
wiedergeben. Werden sie experimentell (z. B. mit Dehnungsmessstreifen) ermittelt, müssen die Messungen direkt innerhalb der
Kerbe oder so nah an der Kerbe vorgenommen werden, dass die Kerbspannung durch Extrapolation bestimmt werden kann
(siehe Referenz [2] in Anhang N). Dehnungen sind unter Zugrundelegen linearelastischer Bedingungen in Spannungen
umzurechnen. Eine Korrektur zur Berücksichtigung von Spannungen im überelastischen Bereich ist in diesem Fall nicht
erforderlich.

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Die Vergleichsspannungsschwingbreite eq,l und die Vergleichsmittelspannung  eq sind zu ermitteln. Welches


der beiden beschriebenen Verfahren anzuwenden ist, hängt davon ab, ob unter kombinierter Beanspruchung die
Hauptspannungsrichtungen konstant sind oder nicht. Zugspannungen erhalten ein positives, Druckspannungen ein
negatives Vorzeichen.

18.7.1.2 Vergleichsspannungsschwingbreite und Vergleichsmittelspannung

18.7.1.2.1 Konstante Hauptspannungsrichtungen

Sind die Hauptspannungsrichtungen konstant, wird eq gemäß 18.6.2.2.1 und Gleichung (18.6-4) ermittelt.

ANMERKUNG 1 Es ist zu beachten, dass bei mehrachsigen Spannungszuständen die Vergleichsspannungsschwingbreite als
Vergleichsspannung der Schwingbreite (Differenzen zwischen den beiden Zuständen) der Spannungskomponenten berechnet
wird und nicht als die Schwingbreite (Differenz) zwischen den Vergleichsspannungen in den beiden Zuständen (vgl. Anhang
C.4.2).

Die zugehörige Vergleichsmittelspannung  eq ist der Mittelwert der größten und kleinsten Hauptspannungswerte
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in einem Zyklus als Summe der beiden Hauptspannungen tt, i und t, ,j, die eq ergeben, also:

 eq =
1
2  total, i 
+  total, j
max
 
+  total, i +  total, j 
min (18.7-7)

ANMERKUNG 2 In Bild 18-5 ist ein typisches Beispiel dargestellt. Die Vergleichsmittelspannung  eq ist das Zweifache der
über die Zeit gemittelten direkten Spannung senkrecht zur Ebene der größten Schubspannungsschwingbreite.

σ total

(σ + σ ) max
σ1 1 3

_
σ2 σ eq

(σ + σ ) min
1 3 t

σ3

Bild 18-5 — Beispiel für die zeitliche Abweichung der Gesamthauptspannungsrichtung eq
(d.h. in diesem Fall total, 1 und total, 3) und dem resultierenden Mittel  eq

18.7.1.2.2 Veränderliche Hauptspannungsrichtungen

Sofern die Hauptspannungsrichtungen ihre Lage ändern,

 ist die Schwingbreite der Vergleichsspannung  eq wie in 18.6.2.2.2 zu bestimmen

490
DIN EN 13445-3:2018-12
EN 13445-3:2014 (D)
Ausgabe 5 (2018-07)

 ist die mittlere Vergleichsspannung  eq nach Gleichung (18.7-7) zu bestimmen; in dieser Gleichung

 sind als Einwirkungszustände "min" und "max" die in 18.6.2.2.2 definierten zu verwenden

 ist ( total, i   total, j )max die Summe der zwei Hauptspannungen (Indizes i und j) deren Differenz
betragsmäßig im Zustand "max" am größten ist

 ist ( total, i   total, j )min die Summe der zwei Hauptspannungen deren Differenz betragsmäßig im Zustand
"min" am größten ist.

ANMERKUNG Da in den Einwirkungszuständen "max" und "min" die Hauptspannungen verschieden sein können, können
auch die für jeden der beiden Zustände festgelegten Indizes verschieden sein.

18.7.2 Schrauben

Bei Schrauben ist  die maximale Nennspannungsschwingbreite aus direkten Zug- und Biegebeanspruchungen
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am Querschnitt des Schraubenkerns, der aus dem kleineren Durchmesser ermittelt wird. Bei vorgespannten
Schrauben kann die Vorspannung mitberücksichtigt werden, wobei für  die Gesamtschraubenkraft und nicht der
veränderliche Anteil dieser Kraft zugrunde gelegt wird. Für eine auf ihre Mindestprüflast vorgespannte Schraube
kann für  die tatsächlichen Veränderungen der Schraubenlast zugrundegelegt werden.

ANMERKUNG In den Ermüdungskurven für Schrauben werden für alle beliebigen Gewindeformen die
Spannungskonzentrationen am Gewindekern berücksichtigt.

18.8 Korrekturfaktoren zur Berücksichtigung von Spannungen im überelastischen Bereich

18.8.1 Elastisch-plastische Bedingungen

Übersteigt bei einem Bauteil die berechnete Schwingbreite der pseudoelastischen Strukturspannung für
geschweißte und ungeschweißte Bauteile das Doppelte der Dehngrenze des betrachteten Werkstoffs, d. h. wenn
eq,l > 2Rp0,2/T* ist (siehe Anmerkung), muss sie mit einem entsprechenden Korrekturfaktor multipliziert werden.
Der anzuwendende Korrekturfaktor für die Schwingbreite der Spannung ist für Anteile mechanischer Einwirkungen
ke, für Anteile thermischer Einwirkungen k.

ANMERKUNG Dies gilt für ferritische Stähle; für austenitische Stähle ist R p1,0/T * zu verwenden.

18.8.1.1 Mechanische Beanspruchung

Bei mechanischer Beanspruchung ist die korrigierte Spannungsschwingbreite struc, eq = ke eq, l. Dabei ist:

  
k e  1 A0   1
eq,l
 2R p0,2/T* 
 
(18.8-1)

Dabei ist: A0 = 0,5 für ferritische Stähle mit 800  R m  1000(MPa)

= 0,4 für ferritische Stähle mit R m  500(MPa) und für alle austenitischen Stähle (siehe Anmerkung in
18.8.1);

= 0,4 
Rm  500 für ferritische Stähle mit 500  R m  800(MPa)
3000

Das Verfahren zur Ermittlung der Vergleichsmittelspannung zur Berücksichtigung elastisch-plastischer


Bedingungen ist in Bild 18-6 dargestellt und wird in 18.11 angewandt.

491
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Ausgabe 5 (2018-07)

(*) Bei ungeschweißten Bauteilen sind  und  Kerbspannungen bzw. Kerbspannungsschwingbreiten.


(**) Dies gilt für ferritische Stähle; für austenitische Stähle ist R p1,0/T * zu verwenden.

Bild 18-6 — Korrektur der Vergleichsmittelspannung zur Berücksichtigung mechanischer Spannungen im überelastischen Bereich

492
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Ausgabe 5 (2018-07)

18.8.1.2 Beanspruchung durch Wärmespannungen

Ist die Wärmespannungsverteilung über die Werkstoffdicke nicht linear, müssen sowohl die nichtlinearen als auch
die äquivalenten linearen Spannungsverteilungen für jede Spannungskomponente ermittelt werden. Der
Korrekturfaktor k wird durch Einsetzen der linearisierten Spannungsschwingbreite Δσeq,l in die nachstehende
Gleichung berechnet.

 
 
 0,7 
k = max  ; 1,0  (18.8-2)
0,4
 0,5 + 
   eq,l / R p0,2/T* 
 

Die korrigierte Spannungsschwingbreite ist dann Δσeq = k ꞏ Δσeq,l für geschweißte Bauteile und

Δσef = k ꞏ Δσeq,t für ungeschweißte Bereiche.


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18.8.1.3 Analyse des elastisch-plastischen Bereichs

Ist die Gesamtdehnungsschwingbreite T (elastisch und plastisch) infolge jeder Art von Beanspruchung aus
rechnerischen oder experimentellen Spannungsanalysen bekannt, ist eine Korrektur für Spannungen im
überelastischen Bereich nicht erforderlich und es gilt:

 = E .   T (18.8-3)

18.9 Ermüdung

18.9.1 Wechselbeanspruchung

18.9.1.1 Es müssen sämtliche Ursachen für die am Behälter oder Bauteil wirkenden Wechselbeanspruchungen
ermittelt werden.

ANMERKUNG Wechselbeanspruchungen sind Druckschwankungen, Veränderungen der Füllmenge,


Temperaturschwankungen, Ausdehnungs- oder Schrumpfungsbeschränkungen bei Temperaturveränderungen, erzwungene
Schwingungen und Änderungen der äußeren Lasten.

Darüber hinaus müssen sämtliche in der Spezifikation des Betreibers festgelegten betriebs- oder
umgebungsbedingten Einflüsse berücksichtigt werden.

18.9.2 Vereinfachtes Lastzyklenzählverfahren

18.9.2.1 Die Beanspruchungen sind in spezifischen Lastkollektiven zusammenzufassen. Diese müssen


voneinander unabhängig sein und getrennt betrachtet werden.

18.9.2.2 In einer zu erstellenden Lastspezifikation müssen für jedes Lastkollektiv die Spannungsschwingbreite
(je nach Bauteil und Beanspruchung berechnet nach 18.5, 18.6, 18.7 bzw. 18.8) und die Anzahl der Zyklen jeder
Beanspruchung angegeben sein.

Wie aus Bild 18-7 und Tabelle 18-3 zu ersehen ist, werden die Spannungsschwingbreiten gegen die Anzahl von
Zyklen aufgetragen bzw. ihnen tabellarisch gegenübergestellt. Die Beanspruchung mit der kleinsten
Lastzyklenanzahl muss dabei ganz oben eingetragen werden, und die Lastzyklenanzahlen sind wie dargestellt zu
addieren.

493
DIN EN 13445-3:2018-12
EN 13445-3:2014 (D)
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Δσ

Δσ A
4

Δσ
3 B

Δσ2
C
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Δσ
1
D

0
n4 n3 n2 n1
c4 c3 c2 c1 n

 kombinierte Spannungsschwingbreite

n Anzahl Zyklen
c4 Zyklen mit 4 + 3 + 2 + 1
c3 Zyklen mit 3 + 2 + 1
c2 Zyklen mit 2 + 1
c1 Zyklen mit 1

Bild 18-7 — Vereinfachtes Lastzyklenzählverfahren

ANMERKUNG Tabelle 18-3 enthält ein Beispiel.

494
DIN EN 13445-3:2018-12
EN 13445-3:2014 (D)
Ausgabe 5 (2018-07)

Tabelle 18-3 — Beispiel für die Ermittlung der Lastzyklenanzahl


nach dem vereinfachten Lastzyklenzählverfahren
Einzelbeanspruchung Lastkollektiv

Last Spannungs- Zyklen- Beispiel Nummer Spannungs- Zyklenanzahl


schwingbreite anzahl schwingbreite

4 4 n4 Gesamtdruckschw A 4 + 3+ 2+ c 4 = n4


ankungsbereich 1

3 3 n3 Temperaturänder B 3+ 2+ 1 c3 = n3 - n4


ung

2 2 n2 Druckschwankung C 2 + 1 c2 = n2 -n3 -n4

1 1 n1 Mechanische D 1 c1 = n1 -n2 -n3 -


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Beanspruchung n4

18.9.3 „Reservoir”-Lastzyklenzählverfahren

18.9.3.1 Als eine Alternative zu dem in 18.9.2 beschriebenen Vereinfachten Zählverfahren darf das genauere
Reservoir–Lastzyklenzählverfahren verwendet werden, vorausgesetzt, dass sich die Hauptspannungsrichtungen
über die Zeit nicht ändern.

ANMERKUNG 1 Dieses Verfahren beruht auf einer Analyse des Spannungsverlaufs über der „Zeit“. Daher ist es erforderlich,
dass der Einwirkungsverlauf in der Spezifikation festgelegt ist, oder im Berechnungsstadium konservativ angenommen werden
kann. Ist der exakte Verlauf nicht bekannt, sind alternative Reihenfolgen zu untersuchen, um die für Ermüdung kritischste zu
bestimmen, die mit dem größten Wert von D in Gleichung (18.5-1)

ANMERKUNG 2 Sofern die Hauptspannungen ihre Richtung im Verlauf der „Zeit“ ändern, z. B. mehrere Einwirkungen
phasenverschoben sind, gibt es keine spezielle Spannung, die im Zählverfahren verwendet werden kann. In solchen Fällen
sollten konservative Vereinfachungen in der Spannungsgeschichte vorgenommen werden, so dass sich konstante
Hauptspannungsrichtungen ergeben, oder es sollte das Vereinfachte Zählverfahren nach 18.9.2 verwendet werden.

18.9.3.2 Der Spannungsverlauf über der „Zeit“ ist zu bestimmen, d. h. der Verlauf der Spannungskomponenten
entsprechend allen Einwirkungen zu jedem „Zeitpunkt“ des Einwirkungsverlaufs.

18.9.3.3 Für einen Nachweis mittels Hauptspannungen nach Anhang P (siehe Bild 18-4a) ist der „zeitliche“
Verlauf der Hauptstrukturspannungen struc,1 und struc,2 zu ermitteln. Für einen Nachweis mittels
Vergleichsspannungen (siehe Bild 18-4b) ist der Verlauf der Hauptspannungsdifferenzen S12, S23 und S31 zu
ermitteln.

Die im Nachweis verwendeten Hauptspannungen oder Hauptspannungsdifferenzen müssen die sein, die den
größten Wert für D in Gleichung (18.5-1) für die gefundenen Zyklenzahlen ergeben.

ANMERKUNG 1 Die Konservativität dieses Verfahrens ist für die Einwirkungsverläufe gegeben, die im wesentlichen die
gleichen Hauptspannungen und Hauptspannungsdifferenzen ergeben. Für allgemeine Fälle ist sie nicht nachgewiesen. Für
wesentlich abweichende Fälle empfiehlt sich das Vereinfachte Zählverfahren anzuwenden, um nicht-konservative Ergebnisse
zu vermeiden.

ANMERKUNG 2 Sofern nur eine Einwirkung sich ändert, darf das Zyklenzählverfahren auch auf der Grundlage des zeitlichen
Verlaufs dieser Einwirkung direkt durchgeführt werden, und die Schwingbreite jedes Zyklusses darf dann mit der Schwingbreite
des entsprechenden Einwirkungszyklusses ermittelt werden.

18.9.3.4 Die Spitzen- und die Tiefstwerte sind für zwei Verläufe darzustellen, wie in Bild 18-8 wiedergegeben.

18.9.3.5 Die höchste Spannungsspitze in jedem Zyklus markieren und beide Punkte mit einer Geraden
verbinden. Gibt es mehrere gleich hohe Spitzen in einem Zyklus, ist jeweils nur der erste Spitzenwert zu markieren.

495
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18.9.3.6 Die markierten Punkte verbinden und nur den Bereich unterhalb dieser Verbindungslinie betrachten
(quasi wie ein Querschnitt durch eine gefüllte Talsperre (Reservoir)).

18.9.3.7 Den Inhalt der Talsperre am untersten Punkt ablassen, wobei das Wasser, das nicht abfließen kann, in
der Talsperre verbleibt. Gibt es zwei gleich tief liegende Punkte, kann das Entleeren an einem von beiden erfolgen.

18.9.3.8 Einen Zyklus mit der Spannungsschwingbreite V1 entsprechend der Höhe des abgelassenen
Wassers notieren.

18.9.3.9 Die beiden Schritte 18.9.3.7 und 18.9.3.8 für jede verbleibende Flüssigkeitsteilmenge wiederholen, bis
die Talsperre vollständig entleert ist. Dabei entspricht ein Ablassvorgang einem Zyklus.

18.9.3.10 Die einzelnen Spannungsschwingbreiten in absteigender Folge auflisten, also V1, V2, V3, V4 usw.
Zyklen mit gleicher Spannungsschwingbreite getrennt vermerken. Daraus ergibt sich das Berechnungsspektrum
zulässigen Spannungsschwingbreiten.
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Bild 18-8 — „Reservoir”-Lastzyklenzählverfahren

18.10 Ermüdungsfestigkeit geschweißter Bauteile

18.10.1 Klassifizierung von Schweißnähten

18.10.1.1 Verwendung der Tabellen

Schweißnähte werden anhand der Tabellen 18-4 oder Anhang P klassifiziert, je nachdem, ob zur Berechnung der
Spannungsschwingbreite die Vergleichs- oder die Hauptspannungen verwendet wurden. Die Detaildarstellungen in
den Tabellen zeigen die möglichen Rissarten in Abhängigkeit von der Lage und Richtung der dargestellten
Spannungsverläufe.

Bei der Ermittlung der Spannungen sind sämtliche Abweichungen von der Idealform (Fluchtfehler, Aufdachung,
Unrundheit usw.) zu berücksichtigen.

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ANMERKUNG 1 Im allgemeinen hängt die Dauerfestigkeit von folgenden Faktoren ab: Richtung der Wechselspannung
bezogen auf die Naht; Lage der möglichen Risseinleitung in der Naht; geometrische Anordnung und Proportionen der Naht;
Fertigungs- und Prüfverfahren. Eine Schweißnahtart kann daher in den Tabellen mehrfach erscheinen, da sie bei
verschiedenen Verbindungen zutreffend sein kann.

ANMERKUNG 2 Ein bestimmtes Detail einer Schweißnaht muss ggf. von verschiedenen Punkten und unter Anwendung
verschiedener Klassifikationen und entsprechenden Berechnungskurven auf Ermüdungsbruch geprüft werden.

ANMERKUNG 3 Die Ermüdungslebensdauer eines Behälters oder eines Bauteils kann von einer einzigen Schweißnaht
bestimmt werden. Daher müssen alle anderen Nähte, die den gleichen Wechselbeanspruchungen ausgesetzt sind, nicht höher
eingestuft sein. So ist z. B. die durch fluchtfehlerfreie Ausrichtung von Nähten erreichbare hohe Nahtklasse nicht erforderlich,
wenn die Ermüdungslebensdauer insgesamt durch die Festigkeit von Kehlnähten bestimmt wird.

18.10.1.2 Klassifizierung von Schweißnähten mit Spannungsnachweis auf Grundlage der


Vergleichsspannungsschwingbreite

Tabelle 18-4 enthält Schweißnähte und die zugehörigen Klassen, bei denen die Spannungsberechnung auf der
Vergleichsspannungsschwingbreite beruht. Die Klassifizierung bezieht sich entweder auf Ermüdungsrisse im
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Grundwerkstoff ausgehend vom Nahtübergang oder Anschweißende, für die eq in dem der Risseinleitung
benachbarten Grundwerkstoff maßgeblich ist, oder auf Ermüdungsrisse in der Naht selbst, ausgehend von der
Nahtwurzel oder -oberfläche, für die  in der Naht maßgeblich ist mit  wie in 18.6.3 definiert.

Da eq keine Richtung aufweist, ist bei der angegebenen Klasse die ungünstigste Spannungsrichtung für die
jeweilige Schweißnaht mit der dargestellten Rissbildungsart zugrunde gelegt.

497
DIN EN 13445-3:2018-12
EN 13445-3:2014 (D)
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Tabelle 18.4 — Klassifizierung von Schweißverbindungen auf Grundlage der


Vergleichsspannungsschwingbreite
18.4(a): Nahtschweißverbindungen

Klasse
Lfd.
Nr. Art der Verbindung Darstellung Bemerkungen Prüf- Prüf-
gruppe gruppe
1 und 2 3
1.1 Durchgeschweißte Naht zerstörungsfrei geprüft 90 71
Stumpfnaht, bündig und nachweislich frei von
geschliffen, Oberflächenfehlern und
einschließlich größeren
Reparaturschweißu oberflächennahen Fehlern
ng (siehe EN 13445-5:2014)
Ermüdungsanriss
gewöhnlich an Nahtfehlern
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An Stelle von few ist fe zu


verwenden.
1.2 Durchgeschweißte Naht zerstörungsfrei geprüft 80 63
Stumpfnaht, und nachweislich frei von
beidseitig größeren Fehlern (siehe
geschweißt oder EN 13445-5:2014); bei
einseitig bis zum einseitig geschweißten
(unlösbare) Beilage Nähten Durchschweißung*
oder zur temporären
nichtschmelzenden
1:3
Unterlage
geschweißt
1.3 Naht zerstörungsfrei geprüft 80 63
und nachweislich frei von
größeren Fehlern (siehe
e EN 13445-5:2014)

Einfluss von
Mittellinienversatz bei der
e Spannungsberechnung
1:3
berücksichtigt*

1.4 Naht zerstörungsfrei geprüft


und nachweislich frei von
größeren Fehlern (siehe
EN 13445-5:2014).

80 63
  30°
71 56
 > 30°
*Bei Nahtversatz siehe 18.10.4

498
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Tabelle 18-4 — Klassifizierung von Schweißverbindungen auf Grundlage der


Vergleichsspannungsschwingbreite (Fortsetzung)
18.4(a): Nahtschweißverbindung (Fortsetzung)

Klasse
Lfd.
Nr. Art der Verbindung Darstellung Bemerkungen Prüf- Prüf-
gruppe gruppe
1 und 2 3
1.5 Durchgeschweißte Wenn vollständige 63 40
Stumpfnaht, Durchschweißung
einseitig sichergestellt*
geschweißt, ohne
Unterlage Wenn Innenseite für 40 40
Sichtprüfung nicht
zugänglich und
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vollständige
Durchschweißung nicht
sichergestellt*

1.6 Durchgeschweißte Nur Rundnähte (siehe 5.7) 56 40


Stumpfnaht, Mindestnahtdicke =
einseitig Wanddicke
geschweißt, mit
bleibender Wurzellage auf 40 40
Unterlage vollständige
Verschmelzung geprüft

Einlagenschweißnaht

1.7 Sickennaht Nur Rundnähte (siehe 5.7)


Mindestnahtdicke =
Wanddicke

Wurzellage auf 56 40
vollständige
Verschmelzung geprüft

Einlagenschweißnaht 40 40

*Bei Nahtversatz siehe 18.10.4.

499
DIN EN 13445-3:2018-12
EN 13445-3:2014 (D)
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Tabelle 18-4 — Klassifizierung von Schweißverbindungen auf Grundlage der


Vergleichsspannungsschwingbreite (Fortsetzung)
18-4(b) — Verbindung Schale-Boden bzw. Schale-Rohrboden

Klasse
Lfd.
Art der Verbindung Darstellung Bemerkungen Prüf- Prüf-
Nr.
gruppe gruppe
1 und 2 3
2.1 Aufgeschweißter Boden muss ausreichende
Boden Festigkeitseigenschaften über
die Dicke aufweisen, um
Lamellenrissbildung zu
vermeiden
(a) Beidseitig durchgeschweißt
(Bild a):
- wie geschweißt
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- Übergang nachbearbeitet 71 63
(siehe 18.10.2.2) 80 63
Beidseitig mit versenkter
(b) Kehlnaht geschweißt (Bild b):
- Ermüdungsrisse in der 32 32
Schweißnaht*
- Ermüdungsrisse in der 63 63
Schale vom Nahtübergang
(c) Einseitig durchgeschweißt,
ohne Gegennaht (Bild c):
- wenn Innenseite 63 40
sichtgeprüft und frei von
Schweißgutüberlauf oder
Wurzelrückfall.
- wenn Innenseite für 40 40
Sichtprüfung nicht zugänglich
und vollständige
Durchschweißung nicht
sichergestellt
2.2 Aufgeschweißter Naht zerstörungsfrei geprüft
Boden mit und nachweislich frei von
Entlastungsnut größeren Fehlern (siehe
EN 13445-5:2014 vom NDT).
Beidseitig oder einseitig 80 63
geschweißt und erste Lage
bündig geschliffen

Einseitig geschweißt:
- wenn Innenseite 63 40
sichtgeprüft und frei von
Schweißgutüberlauf oder
Wurzelrückfall
- wenn Innenseite für
Sichtprüfung nicht zugänglich 40 40

* für Nahtdicke  0,8 x Schalenwanddicke

500
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EN 13445-3:2014 (D)
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Tabelle 18-4 — Klassifizierung von Schweißverbindungen auf Grundlage der


Vergleichsspannungsschwingbreite (Fortsetzung)

18-4(b) — Verbindung Schale-Boden bzw. Schale-Rohrboden (Fortsetzung)

Klasse
Lfd.
Nr. Art der Verbindung Darstellung Bemerkungen Prüf- Prüf-
gruppe gruppe
1 und 2 3
2.3 Eingeschweißter Beidseitig durchgeschweißt
Boden oder mit versenkter
(a) Kehlnaht geschweißt (Bild
a); bezogen auf
Ermüdungsrisse in der
Schale
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- wie geschweißt 71 63

- Übergang nachbearbeitet 80 63
(siehe 18.10.2.2).

Beidseitig mit versenkter


Kehlnaht geschweißt (Bild
(b)
b):

- bezogen auf 32 32
Ermüdungsrisse in der
Naht, auf Grundlage der
Spannungsschwingbreite
an der Nahtdicke

- Mindestnahtdicke  0,8 x 63 63
Bodendicke

Einseitig durchgeschweißt,
(c) ohne Gegennaht (Bild c):

- wenn Innenseite 63 40
sichtgeprüft und frei von
Schweißgutüberlauf oder
Wurzelrückfall

- wenn Innenseite für 40 40


Sichtprüfung nicht
zugänglich

501
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Tabelle 18-4 — Klassifizierung von Schweißverbindungen auf Grundlage der


Vergleichsspannungsschwingbreite (Fortsetzung)
18-4(c) — Verbindungen an Abzweigen

Klasse
Lfd. Nr. Art der Verbindung Darstellung Bemerkungen Prüf- Prüf-
gruppe gruppe
1 und 2 3
3.1 Lochrand (an Berechnung gewöhnlich 100 100
Ausschnittinnensei wie bei ungeschweißten
te) Bauteilen. Vereinfachte
Berechnung gemäß
Anhang Q mit Werten für
Klasse 100 zulässig.

An Stelle von few ist fe zu


Externe elektronische Auslegestelle-Beuth-Hochschulbibliothekszentrum des Landes Nordrhein-Westfalen (HBZ)-KdNr.227109-ID.KUIQKFLF88GKNDE8QZ2IKCSF.1-2020-11-06 18:57:17

verwenden.

1
1 Rissverlauf von der Ecke
ausgehend in das Bauteil;
Rissebene dargestellt.
3.2 Nahtübergang in Durchgeschweißt
Schalenwand - wie geschweißt 71 63
- Übergang nachbearbeitet 80 63
(siehe 18.10.2.2)
Mit versenkter Kehlnaht
geschweißt: 63 63
- Mindestnahtdicke  0,8 x
kleinere Dicke der
verbundenen Wände, wie 32 32
geschweißt
- Nahtdicke  0,8 x 71 63
kleinere Dicke der
verbundenen Wände
- Übergang nachbearbeitet
(siehe 18.10.2.2)
3.3 Schweißgut unter Mit Kehlnaht oder 32 32
Spannung versenkter Kehlnaht
geschweißt

3.4 Übergang in Wie geschweißt 71 63


Abzweig Übergang nachbearbeitet 80 63
(siehe 18.10.2.2).
en = Wanddicke des
Abzweigs in Gleichung
(18.10-6)

502
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EN 13445-3:2014 (D)
Ausgabe 5 (2018-07)

Tabelle 18-4 — Klassifizierung von Schweißverbindungen auf Grundlage der


Vergleichsspannungsschwingbreite (Fortsetzung)
18-4(d) Doppelmäntel

Klasse
Lfd.
Nr. Art der Verbindung Darstellung Bemerkungen Prüf- Prüf-
gruppe gruppe
1 und 2 3
4.1 Verbindungsnaht Durchgeschweißt, Naht
mit Formdichtung zerstörungsfrei geprüft und
nachweislich frei von
größeren Fehlern (siehe
EN 13445-5:2014)
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Einseitig geschweißt:

- Mehrlagenschweißnaht; 63 40
Wurzellage auf vollständige
Verschmelzung geprüft.

- Einlagenschweißnaht

40 40

Beidseitig geschweißt oder 71 56

einseitig geschweißt mit


Gegennaht

503
DIN EN 13445-3:2018-12
EN 13445-3:2014 (D)
Ausgabe 5 (2018-07)

Tabelle 18-4 — Klassifizierung von Schweißverbindungen auf Grundlage der


Vergleichsspannungsschwingbreite (Fortsetzung)
18.4(e): Anbauteile

Klasse

Strukturver Nennverg
gleichs- leichs-
Lfd. Nr. Art der Verbindung Darstellung Bemerkungen
spannung spannung

Prüfgruppe Prüfgrupp
1, 2, 3 e 1, 2, 3

5.1 Anbauteil beliebiger t Bei um die Enden


Form mit herumgeführten Nähten
Randkehle oder eine Klasse höher, wenn
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Randabschrägung, Nahtübergang
mit der Oberfläche nachbearbeitet (siehe
eines L 18.10.2.2)
spannungsbeanspr
uchten Bauteils L  160 mm, t  55 mm
stumpfverschweißt, 71 56
Nähte ggf. um die L > 160 mm
Enden 71 50
herumgeführt

5.2 Anbauteil beliebiger Bei um die Enden


Form, Oberfläche herumgeführten Nähten
am W L eine Klasse höher, wenn
spannungsbeanspr Nahtübergang
uchten Bauteil nachbearbeitet (siehe
anliegend, Nähte 18.10.2.2)
ggf. um die Enden 56
herumgeführt L  160 mm, W  55 mm 71
W
50
L > 160 mm, W  55 mm 71
45
L > 160 mm, W  55 mm 71

5.3 Durchgehende Bei durchgeschweißten


Versteifung Nähten eine Klasse höher,
wenn Nahtübergang
nachbearbeitet (siehe
18.10.2.2).

t  55mm 71 56

t > 55mm 71 50

504
DIN EN 13445-3:2018-12
EN 13445-3:2014 (D)
Ausgabe 5 (2018-07)

Tabelle 18-4 — Klassifizierung von Schweißverbindungen auf Grundlage der


Vergleichsspannungsschwingbreite (Fortsetzung)
18.4(f): Auflagerungen

Klasse
Lfd.
Nr. Art der Verbindung Darstellung Bemerkungen Prüf- Prüf-
gruppe gruppe
1 und 2 3
6.1 Auflagerung eines 1 Wie geschweißt 71 71
liegenden oder
stehenden Nahtübergang zur Schale 80 80
Behälters nachbearbeitet (siehe
18.10.2.2)
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2
1 mit durchgehender
Kehlnaht rundum verschweit
2 Unterlegblech
6.2 Zapfenlagerung 1 Wie geschweißt 71 71
Nahtübergang zur Schale 80 80
nachbearbeitet (siehe
18.10.2.2)

1 Unterlegblech
6.3 Sattelauflager Wie geschweißt 71 71
Nahtübergang zur Schale 80 80
1 nachbearbeitet (siehe
18.10.2.2)

1 mit durchgehender
Kehlnaht rundum verschweit
6.4 Standzarge Beidseitige geschweißt:
- wie geschweißt 71 71
- Nahtübergang zur Schale 80 80
nachbearbeitet (siehe
18.10.2.2). 56 56
Einseitig geschweißt

6.5 Tragpratzen (mit 71 71


oder ohne
Verstärkungsblech)
mit umlaufender
Kehlnaht mit dem
Behälter
verschweißt

505
DIN EN 13445-3:2018-12
EN 13445-3:2014 (D)
Ausgabe 5 (2018-07)

Tabelle 18-4 — Klassifizierung von Schweißverbindungen auf Grundlage der


Vergleichsspannungsschwingbreite (Fortsetzung)

18.4(g): Flansche und Verstärkungsscheiben

Klasse
Lfd.
Nr. Art der Verbindung Darstellung Bemerkungen Prüf- Prüf-
gruppe gruppe
1 und 2 3
7.1 Vorschweißflansch Naht zerstörungsfrei geprüft und
oder nachweislich frei von
Ausgleichsflansch, Oberflächenfehlern und
durchgeschweißt, größeren oberflächennahen
mit Schweißansatz Fehlern (siehe EN 13445-
5:2014)
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Beidseitig durchgeschweißt 80 63
oder einseitig mit Gegennaht
oder bis zum aufschmelzenden
Einlegering oder zur
temporären Unterlage
geschweißt

Einseitig geschweißt: 63 40
- wenn vollständige 40 40
Durchschweißung sichergestellt
- wenn Innenseite für
Sichtprüfung nicht zugänglich
7.2 Vorschweißflansch Durchgeschweißt
- wie geschweißt 71 63
- Nahtübergang nachbearbeitet 80 63
(siehe 18.10.2.2)

Mit versenkter Kehlnaht


geschweißt: 63 63
- Nahtdicke  0,8 x 32 32
Schalenwanddicke;
- Nahtdicke  0,8 x
Schalenwanddicke

7.3 Einschweißflansch Durchgeschweißt


oder - wie geschweißt 71 63
Verstärkungsring - Nahtübergang nachbearbeitet 80 63
(siehe18.10.2.2)

Einseitig geschweißt:
- wenn vollständige 63 40
Durchschweißung sichergestellt 40 40
- wenn Innenseite für
Sichtprüfung nicht zugänglich
Mit versenkter Kehlnaht
geschweißt: 63 32
- Nahtdicke  0,8 x 32 32
Schalenwanddicke;
- Nahtdicke  0,8 x
Schalenwanddicke

506
DIN EN 13445-3:2018-12
EN 13445-3:2014 (D)
Ausgabe 5 (2018-07)

Tabelle 18-4 — Klassifizierung von Schweißverbindungen auf Grundlage der


Vergleichsspannungsschwingbreite (Schluss)
18.4(g): Flansche und Verstärkungsscheiben (Schluss)

Klasse
Lfd.
Nr. Art der Verbindung Darstellung Bemerkungen Prüf- Prüf-
gruppe gruppe
1 und 2 3
7.4 Einschweißflansch Nahtdicke  0,8 x 63 63
oder Schalenwanddicke
Verstärkungsring,
beidseitig Nahtdicke < 0,8 x
geschweißt Schalenwanddicke 32 32
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18.10.1.3 Klassifizierung von Schweißnähten auf Grundlage der Hauptspannungsschwingbreite

Die Einzelheiten von Schweißnähten und die entsprechenden Klassen zur Verwendung bei der Beurteilung auf
Grundlage der Hauptspannungsschwingbreite sind in Anhang P dargestellt.

18.10.1.4 Ausnahmen

Geschweißte Schrauben sind in den Klassifizierungstabellen nicht erfasst. Das Berechnungsverfahren dieses
Abschnitts gilt nicht für derartige Schrauben.

18.10.2 Änderung der Klassifizierung

18.10.2.1 Schweißnähte in Prüfgruppe 3

Schweißnähte der Prüfgruppe 3 sind gemäß de entsprechenden Spalte „Prüfgruppe 3“ in den Tabellen 18-4 oder
den Tabellen P–1 bis P–7 einzustufen.

18.10.2.2 Nachbearbeiten des Nahtübergangs

Ermüdungsrisse bilden sich an spannungsbeanspruchten Teilen leicht an den Nahtübergängen. Ursache dafür
sind, neben Spannungskonzentrationen aufgrund der Nahtform, hauptsächlich Schweißnahtfehler. Die
Ermüdungslebensdauer von Schweißnähten, bei denen Übergangsrisse zum Versagen führen können, lässt sich
erhöhen, indem durch Nachbearbeiten und/oder Beschleifen der Übergänge Spannungskonzentrationen
vermindert und Nahtfehler beseitigt werden.

Sofern in den Tabellen 18-4 und Anhang P angegeben, können Kehlnähte (einschließlich durchgeschweißter
Nähte mit Nahtüberhöhung) höher klassifiziert werden, wenn der Nahtübergang nach dem folgenden Verfahren
nachbearbeitet wird. In den Tabellen 18-4 und Anhang P sind die höheren Klassen angegeben.

507
DIN EN 13445-3:2018-12
EN 13445-3:2014 (D)
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g = 0,5 mm tiefer als die Einbrandkerbe

r  4g
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Bild 18-9 — Nachbearbeiten des Nahtübergangs

Zum Nachbearbeiten wird ein rotierender kegelförmiger Wolframkarbid-Entgrater verwendet. Um sicherzustellen,


dass die Übergangsfehler beseitigt werden, muss 0,5 mm tiefer als eine ggf. vorhandene Einbrandkerbe (siehe Bild
18-9) nachgearbeitet werden. Anschließend ist der Bereich einer Eindring- oder Magnetpulverprüfung zu
unterziehen. Diese Prüfung wird erleichtert, wenn der nachbearbeitete Übergang beschliffen wird, was gleichzeitig
auch die Ermüdungslebensdauer erhöht. Das Ergebnis sollte ein sanfter Übergang zwischen
Grundwerkstoffoberfläche und Naht sein (wie in Bild 18-9 dargestellt), wobei die Bearbeitungsspuren quer zum
Übergang verlaufen sollen.

Das Nachbearbeiten des Nahtübergangs erhöht lediglich die Wechselfestigkeit einer Schweißverbindung im
Hinblick auf Versagen am Übergang. Die Möglichkeit der Ermüdungsrisseinleitung aufgrund anderer
Nahtmerkmale (z. B. Nahtwurzel bei Kehlnähten) darf deshalb nicht außer Acht gelassen werden.

Unter korrosiven Umgebungsbedingungen, die Lochfraß (Pitting) an der bearbeiteten Fläche auslösen können, ist
das Nachbearbeiten als nicht zweckmäßig anzusehen.

18.10.2.3 Nachbearbeiten von Verbindungsnähten

Nachbearbeiten oder Bündigschleifen von Verbindungsnähten rechtfertigt eine Höherklassifizierung von Klasse 80
in Klasse 90. Eine noch höhere Klasse ist nicht vertretbar, da Nahtfehler vorhanden sein können, die für eine
zuverlässige Feststellung durch zerstörungsfreie Prüfverfahren zu klein, für eine Verringerung der
Ermüdungsfestigkeit der Verbindung jedoch groß genug sind.

Der schädigenden Wirkung eines Nahtversatzes kann bis zu einem gewissen Grad durch Nachbearbeiten des
Nahtübergangs entgegengewirkt werden (siehe 18.10.2.2).

Durch das Nachbearbeiten sichtbar gewordene verdeckte Nahtfehler, die die Ermüdungsfestigkeit beeinträchtigen
könnten, sind zu berücksichtigen (siehe 18.10.5).

18.10.3 Nicht klassifizierte Schweißnähte

In den Tabellen 18-4 und Anhang P nicht erfasste Schweißnähte sind als der Klasse 32 zugehörig zu betrachten,
sofern eine höhere Ermüdungsfestigkeit nicht durch besondere Prüfungen oder bereits vorliegende Ergebnisse von
Ermüdungsfestigkeitsprüfungen nachgewiesen ist. Um die Zuordnung zu einer bestimmten R-N-Kurve zu
rechtfertigen, müssen mindestens zwei Prüfungen mit Probekörpern durchgeführt werden, die hinsichtlich
Konstruktion, Fertigung und Güte repräsentativ für die tatsächlich ausgeführte Behälternaht sind. Die
Prüfspannungen sind so zu wählen, dass die Lebensdauer 2 × 106 Zyklen nicht übersteigt. Die geometrisch
gemittelte Ermüdungslebensdauer, die in Prüfungen mit einer bestimmten Spannungsschwingbreite ermittelt
wurde, darf nicht unter der Lebensdauer liegen, die sich aus der R-N-Kurve für diese Spannung multipliziert mit
dem Faktor F aus Tabelle 18-6 ergibt.

508
DIN EN 13445-3:2018-12
EN 13445-3:2014 (D)
Ausgabe 5 (2018-07)

Tabelle 18-6 — Werte für den Faktor F

Anzahl der Prüfungen F


2 15,1
3 13,1
4 12,1
5 11,4
6 11,0
7 10,6
8 10,3
9 10,1
10 9,9
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ANMERKUNG F basiert auf der angenommenen Standardabweichung log N von 0,283, dem größten bei
Ermüdungsprüfungen an Druckbehältern für Schweißnähte festgestellten Wert. Falls ein niedrigerer Wert vorliegt, der
eingesetzt werden kann, kann dies in Verbindung mit den in 20.6.3 angegebenen Prüffaktoren erfolgen.

18.10.4 Abweichungen von der Konstruktionsform

Störstellen und Abweichungen von der vorgesehenen Behälterform (d. h. “Fluchtfehler”) führen als Folge
sekundärer Biegung zu lokalen Erhöhungen der druckinduzierten Spannungen in der Schale und damit zu einer
Verringerung der Ermüdungslebensdauer. Dies ist auch der Fall, selbst wenn die in Abschnitt 4 dieser Norm
angegebenen Toleranzen eingehalten werden.

Diese Formabweichungen umfassen Versatz an Stoßverbindungen, Winkel zwischen Stoßflächen, Aufdachung an


ebenen Flächen von Plattenenden, Aufdachung an Schweißnähten und Unrundheit (siehe Bild 18-10). In den
meisten Fällen führen diese Abweichungen zu einem lokalen Anstieg der Umfangsspannung in der Schale;
Formabweichungen im Zusammenhang mit Umfangsnähten führen dagegen zu einem Anstieg der Spannung in
Schalenlängsrichtung.

509
DIN EN 13445-3:2018-12
EN 13445-3:2014 (D)
Ausgabe 5 (2018-07)
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(a) Axialer Versatz


(b) Unrundheit
(c) Winkelfehler

Bild 18-10 — Formabweichungen an Längsnähten

ANMERKUNG Entstehen als Folge der Formabweichungen Spannungen oberhalb der Fließgrenze, führt die Druckprüfung
durch plastische Verformung zu einer Verbesserung der Behälterform. Bei Behältern aus Werkstoffen mit einer Fließgrenze
erheblich über dem Mindestwert ist dieser vorteilhafte Effekt jedoch weit weniger wahrscheinlich. Die positive Wirkung der
Druckprüfung auf die Form des Behälters lässt sich nicht vorhersagen. Wird dieser positive Effekt in gewissem Umfang benötigt,
um die Bedingungen der Ermüdungsanalyse zu erfüllen, muss die tatsächliche Behälterform nach der Druckprüfung gemessen
werden. Ebenso sind Dehnungsmessungen zur Ermittlung der tatsächlichen Formzahl erst nach der Druckprüfung
durchzuführen.

Der Einfluss von Versatz muss in der Konstruktionsphase nach einem der folgenden Verfahren berücksichtigt
werden. Ziel beider Verfahren ist es, Ausrichtungstoleranzen für den Zusammenbau zu ermitteln, die mit der
erforderlichen Ermüdungslebensdauer vereinbar sind.

a) Werte für den Versatz annehmen, die daraus resultierenden sekundären Biegespannungen berechnen und
diese in die Berechnung der Strukturspannung der betrachteten Schweißnaht einfließen lassen. Die
entsprechende Klasse der Tabelle 18-4 oder der Tabelle in Anhang P entnehmen und die
Ermüdungslebensdauer ermitteln. Ist der ermittelte Wert nicht annehmbar, einige oder alle Toleranzen
verringern, bis die geforderte Lebensdauer erzielt wird.

b) Für eine Naht der Nennklasse Ccla 1 die für die geforderte Lebensdauer tatsächlich erforderliche Klasse Ccla 2
ermitteln. Die zulässige Spannungszunahme durch Versatz beträgt dann Km = Ccla 1/Ccla 2. Anschließend die
Ausrichtungstoleranzen für den Zusammenbau ableiten, für die gilt Km ≤ Ccla1/Ccla2.

Eine konservative Schätzung von Km ist:

Km  1  A1  A2  A3  A4 für Zylinder (18.10-1)

K m  1  A1  A3  A4 für Spheren (18.10-2)

510
DIN EN 13445-3:2018-12
EN 13445-3:2014 (D)
Ausgabe 5 (2018-07)

Dabei steht

 A1 für den Versatz und wird wie folgt berechnet:

 6    enx1 
A1   1    (18.10-3)
 en1   enx1  enx2 

Dabei ist:

1 der Versatz der Mittellinien der stoßverbundenen Platten

en1 ≤ en2; en1 und en2 sind die Nenndicken der beiden Platten

x = 1,5 für die Umfangsnaht und 0,6 für die Längsnaht einer Zylinderschale

 A2 steht für die Unrundheit einer Zylinderschale und wird wie folgt berechnet:
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3Rmax  Rmin 
A2  (18.10-4)
e 1 
 

 P 1   2  2  R 3 
 
 2E  en  

Dabei ist R der mittlere Radius.

 A3 steht für den Winkelversatz der Platten von Kugelschalen und wird wie folgt berechnet:

0,5
R
 
 en 
A3  (18.10-5)
49

Dabei ist θ der Winkel zwischen den Tangenten zu den Platten an der Naht (in Grad) (siehe Bild 18-10(c).

 A4 steht für die örtliche Aufdachung und wird wie folgt berechnet:

6
A4  (18.10-6)
en

Dabei ist δ die Abweichung von der wahren Form, die nicht von den vorstehenden Parametern erfasst wird; die
anderen Parameter sind Bild 18-10 zu entnehmen.

ANMERKUNG Der Schätzwert von A4 berücksichtigt nicht die vorteilhafte Verringerung der Aufdachung durch Druck und
ist daher konservativ. Korrekturen aufgrund von nichtlinearen Effekten, die zu einer Verringerung von A4 führen, sind zulässig
(siehe [11] in Anhang N).

Bei Verbindungsnähten hat ein Übergangskegel am Ort der Dickenänderung keinen Einfluss auf den Wert von A1.

Gleichung 18.10-1 führt zu einem überhöhten Schätzwert von Km für den Fall, dass die örtliche Biegung begrenzt
ist, z. B. bei kurzen Formfehlern, wenn sich eine Neuverteilung der Spannung um den Formfehler ergibt, bei
Formfehlern in kurzen zylindrischen Behältern mit Stützwirkung durch die Böden oder im Bereich um Anbauteile,
die die Schale versteifen. Ein niedrigerer Km-Wert ist jedoch nur nach besonderer Analyse gerechtfertigt.

511
DIN EN 13445-3:2018-12
EN 13445-3:2014 (D)
Ausgabe 5 (2018-07)

18.10.5 Schweißfehler

Da Ermüdungsrisse von Schweißfehlern ausgehen können, hängt es von der erforderlichen


Ermüdungslebensdauer ab, ob die in EN 13445-4:2014 und EN 13445-5:2014 angeführten Schweißfehler zulässig
sind. Für Behälter unter Dauerschwingbeanspruchung gilt:

a) Flächenfehler sind nicht annehmbar.

b) Grenzen zulässiger innenliegender Fehler und Formfehler in kritischen Bereichen sind in EN 13445-5:2014,
Anhang G gegeben. Ermüdungskritische Bereiche sind solche mit einer akkumulierten Schädigungskennzahl
D (siehe 18.5.6) größer als Dmax.

DDmax (18.10-7)

mit

D max = 0,8 für 500 < neq  1000 (18.10-8)


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D max = 0,5 für 1000 < neq  10000 (18.10-9)

D max = 0,3 für neq > 10000 (18.10-10)

ANMERKUNG Alle übrigen Fehler lassen sich nach einem eingeführten Verfahren zur Bewertung ihrer Zulässigkeit
(Referenz [8] in Anhang N) berechnen. Die Ermüdungsfestigkeit von Schweißnähten mit Fehlern lässt sich durch das
Klassifizierungssystem gemäß 18.10.1.3 ausdrücken und so einfach mit Werten anderer Schweißnähte vergleichen.

18.10.6 Korrekturfaktoren

18.10.6.1 Der Korrekturfaktor few zur Berücksichtigung des Einflusses von Wanddicken en > 25 mm wird wie
folgt berechnet:

0,25
 25 
f ew =   (18.10-11)
 en 

hierin ist en die Dicke des betrachteten beanspruchten Teiles oder, sofern dies nicht eindeutig ist, der dickste Teil
des Details.

Für en  25 mm ist few = 1.

Für en >150 mm ist few = 0,6389, einer Wert von en = 150 mm entsprechend.

ANMERKUNG 1 In allen Fällen werden Ermüdungsrisse betrachtet, die vom Übergang der Naht im beanspruchten Bauteil
ausgehen. Daher ist für einige Details keine Korrektur erforderlich (d.h. few = 1), siehe Tabelle 18-4 und Annhang P, oder es ist
fe zu verwenden.

18.10.6.2 Für Temperaturen T* über 100 °C ist fT* gegeben durch:

 bei ferritischen Werkstoffen:

fT *  1,03  1,5  10 4T * 1,5  10 6T *2 (18.10-12)

 bei austenitischen Werkstoffen

fT *  1,043  4,3  10 4T * (18.10-13)

512
DIN EN 13445-3:2018-12
EN 13445-3:2014 (D)
Ausgabe 5 (2018-07)

Dabei ist:

T *  0,75 T max  0,25 T min (18.10-14)

Für Temperaturen T* höchstens nicht über 100 °C ist fT* = 1.

ANMERKUNG 2 Alle Temperaturen in 18.10.6.2 sind in Grad Celsius (°C) einzusetzen.

Der Parameter fT* ist in Bild 18-11 dargestellt.

18.10.6.3 Der Gesamtkorrekturfaktor fw, für geschweißte Bauteile wird wie folgt berechnet:

f w  f ew  fT * (18.10-15)

1.0

2
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0.9

0.8
f T* 1
0.7

0.6

0.5
100 150 200 250 300 350 400 450 500

T*

Legend
1) ferritische Stähle
2) austenitische Stähle
T* mittlere Zyklustemperatur (in °C)

Bild 18-10 — Korrekturfaktor fT*

18.10.7 Ermüdungskurven

Die Ermüdungsfestigkeit wird durch eine Reihe von R-N- Kurven in Bild 18-12 ausgedrückt, von denen jede für
ein bestimmtes Konstruktionsdetail gilt. Die Kurven werden durch die betreffenden Ermüdungsfestigkeitswerte
R (MPa) bei einer Lastzyklenanzahl N = 2 x 106 gekennzeichnet.

ANMERKUNG 1 Die Kurven wurden anhand von Daten abgeleitet, die an Laborproben in lastgesteuerten oder, bei
Dehnungen über die Fließgrenze hinaus (Ermüdung im Niedrig-Lastwechselbereich) in dehnungsgesteuerten
Schwingversuchen ermittelt wurden. Kontinuität vom Niedrig- zum Hoch-Lastwechselbereich wird dadurch gewährleistet, dass
die Daten im Niedrig-Lastwechselbereich durch die pseudoelastische Spannungsschwingbreite (d. h. Produkt aus Dehnung und
Elastizitätsmodul, ggf. korrigiert um den Faktor zur Berücksichtigung von Spannungen im überelastischen Bereich (siehe 18.8))
ausgedrückt werden. Diese Kurven beruhen auf einem Durchriß als Versagensbedingung, einem Durchriß durch das
Schweißgut oder das Grundmaterial (in einem Ausmaß sodaß in der druckbeaufschlagten Komponente eine meßbare Leckage
auftritt). Diese Daten sind mit Ergebnissen von Druckwechselprüfungen an ausgeführten Behältern kompatibel.

ANMERKUNG 2 Die für die Auslegung verwendeten Ermüdungskurven liegen etwa drei Standardabweichungen von log N
unter der mittleren Kurve, die durch Regressionsanalyse an die ursprünglichen Prüfdaten angepasst wurde. Damit
repräsentieren sie eine Versagenswahrscheinlichkeit von 0,14 % .

513
DIN EN 13445-3:2018-12
EN 13445-3:2014 (D)
Ausgabe 5 (2018-07)

Die Ermüdungskurven haben den in Bild 18-13 dargestellten Verlauf und erfüllen die folgende Gleichung:

C
N = (18.10-16)
  Rm

Dabei sind m und C Konstanten, deren Werte Tabelle 18-7 zu entnehmen sind.

Für Zyklenanzahlen bis 5 x 106 und über 5 x 106 gelten unterschiedliche Werte. Bei konstanter
Amplitudenbelastung entspricht die Ermüdungsfestigkeit (siehe Definition in 18.2.12) der Spannungsschwingbreite
bei 5 x 106 Zyklen. Bei veränderlicher Amplitudenbelastung entspricht die untere Grenze der
Spannungsschwingbreite cut derjenigen bei 108 Zyklen (siehe Definition in 18.2.3). Die Werte für D und cut
für jede Ermüdungskurve sind in der Tabelle 18.7 enthalten.

ANMERKUNG 3 Die Verwendung alternativer Kurven und Ermüdungsfestigkeitswerte bei konstanter Amplitudenbelastung ist
zulässig, sofern ihre Eignung nachgewiesen werden kann. Bei Zyklenanzahlen über 2 x 106 ergeben die Kurven gemäß
Referenz [9] in Anhang N konservative Ergebnisse.
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Die zulässige Zyklenanzahl N bei festgelegter Spannungsschwingbreite eq oder  wird wie folgt berechnet:

 eq 
wenn   D oder   D dann
fw fw

C1
N (18.10-17)
m1
  eq 
 
 f 
 w 

oder

C1
N m1 (18.10-18)
  
 
 fw 
wobei C1 und m1 die Werte sind entsprechend dem Bereich N ≤ 5 x 106 Zyklen.

 eq 
Wenn  Cut    D oder  Cut    D :
fw fw

In Fällen in denen die angewendeten Spannungsschwingbreiten kleiner als D sind ist N = Unendlich (d.h. der
Anteil an der Ermüdungsschädigung n/N in Gleichung 18.5-1 ist Null).

In allen anderen Fällen wird N angegeben durch:

C2
N (18.10-19)
m2
  eq 
 
 fw 

C2
N (18.10-20)
m2
  
 
 fw 

514
DIN EN 13445-3:2018-12
EN 13445-3:2014 (D)
Ausgabe 5 (2018-07)

wobei C2 und m2 die Werte sind entsprechend einem Bereich N > 5 x 106 Zyklen.

 eq 
Wenn   Cut oder   Cut sind ist N = Unendlich (d. h. n/N in Gleichung 18.5-1 ist Null).
fw fw

Alternativ gilt folgende Gleichung zur Verwendung als Ermüdungskurve, nach der die zulässige
Spannungsschwingbreite bei einer festgelegten Zyklenanzahl n ermittelt werden kann:

1
 C  m1
 eq ou    R  f w   1   f w (18.10-21)
 n 

für n ≤ 5 x 106 Zyklen.

Für n > 5 x 106 Zyklen ist die zulässige Spannungsschwingbreite) D.


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ANMERKUNG 4 Die Bestimmung der zulässigen Spannungsschwingbreite für eine vorgegebene Anzahl von Belastungszyklen
n ist nur im Falle einer konstanten Amplitude der Wechselbeanspruchung von Interesse. Im Falle einer variablen Amplitude
erfordert die Beurteilung der Ermüdung die Berechnung der kumulativen Schädigung infolge aller Typen von
Wechselbeanspruchungen, welche nur durchgeführt werden kann, indem die zulässige Anzahl N für die einzelnen Typen von
Wechselbeanspruchungen verwendet wird und nicht deren zulässige Spannungsschwingbreiten.

10 000

1 000
MPa

2
R

32 40 45 50 56 63 71 80 90 100

100

10
1
1,0E+02 1,0E+03 1,0E+04 1,0E+05 1,0E+06 1,0E+07 1,0E+08

Legend
(1) Kurven bei veränderlicher Amplitudenbelastung
(2) Bei konstanter Amplitudenbelastung ist die Ermüdungsfestigkeit = D bei 5 x 106 Zyklen
ANMERKUNG Bei N > 2 x 106 ist die Verwendung alternativer Kurven und R- Werte zulässig; siehe ANMERKUNG 3 in
18.10.7.

Bild 18-12— Ermüdungskurven für geschweißte Bauteile

515
DIN EN 13445-3:2018-12
EN 13445-3:2014 (D)
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1 m
N=C
R
m
R

1
m+2

N
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Bild 18-13— Verlauf der Ermüdungskurven für geschweißte Bauteile

Tabelle 18-7 — Beiwerte der Ermüdungskurven für geschweißte Bauteile


Klasse Konstanten der R-N-Kurve* Spannungsschwingbreiten
bei N Zyklen (MPa)

Bei 102 < N < 5x106 Bei 5x106 < N < 108 N = 5 x 106 N = 108

m1 C1 m2 C2 D Cut

100 3,0 2,00 x 1012 5,0 1,09 x 1016 74 40

90 3,0 1,46 x 1012 5,0 6,41 x 1015 66 36

80 3,0 1,02 x 1012 5,0 3,56 x 1015 58 32

71 3,0 7,16 x 1011 5,0 1,96 x 1015 52 29

63 3,0 5,00 x 1011 5,0 1,08 x 1015 46 26

56 3,0 3,51 x 1011 5,0 5,98 x 1014 41 23

50 3,0 2,50 x 1011 5,0 3,39 x 1014 37 20

45 3,0 1,82 x 1011 5,0 2,00 x 1014 33 18

40 3,0 1,28 x 1011 5,0 1,11 x 1014 29,5 16

32 3,0 6,55 x 1010 5,0 3,64 x 1013 24 13


* E = 2,09x105 MPa

516
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EN 13445-3:2014 (D)
Ausgabe 5 (2018-07)

18.11 Ermüdungsfestigkeit ungeschweißter Bauteile

18.11.1 Korrekturfaktoren

18.11.1.1 Korrekturfaktor zur Berücksichtigung der Oberflächenrauheit

Die Oberflächenrauheit wird durch den Korrekturfaktor fs berücksichtigt, der wie folgt berechnet wird:

f s Fs( 0,1 ln N  0,465 ) (18.11-1)

= Fs wenn N ≥ 2 x 106 Zyklen

Dabei ist:

Fs  1  0,056 ln R z   ln Rm  0,289 ln R z 


0,64 0,53
(18.11-2)
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Der Parameter Rz ist die Rauhtiefe (μm).

ANMERKUNG Der Wert Fs in Gleichung 18.1-2 gilt nicht für tiefgezogene Teile und für Schmiedeteile.

Sofern nicht anders festgelegt, sind die in Tabelle 18-8 angegebenen Werte für die herstellungsbedingte Rauhtiefe
in Gleichung (18.11-2) zu verwenden.

Bei polierten Oberflächen mit Rz < 6 μm ist fs = 1 anzunehmen. Werte von fs für walzrauhe Oberflächen sind in Bild
18-14angegeben.

Tabelle 18-8 — Grundlegende Rauhtiefenwerte


Oberflächenzustand RZ (m)

Gewalzt oder stranggepresst 200

Bearbeitet 50

Beschliffen, kerbfrei 10

517
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Ausgabe 5 (2018-07)

1.0

0.9 Rm
MP a
0.8

fs
400
0.7
600

800
0.6
1 000

0.5
2 3 4 5 6 7
10 10 10 10 10 10
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Legend
N Lastzyklenanzahl

Bild 18-14— Korrekturfaktor fs für gewalzte Bleche

18.11.1.2 Korrekturfaktor zur Berücksichtigung des Wanddickeneinflusses

Für Wanddicken 25 mm < en  150 mm wird fe wie folgt berechnet:

f e Fe(0,1lnN 0, 465 )


(18.11-3)
 Fe wenn N  2 x10 6 Zyklen

Dabei ist

0,182
 25 
F e =  
 (18.11-4)
 en 

Für Wanddicken en > 150 mm gilt für fe stets der Wert von e = 150 mm.

18.11.1.3 Korrekturfaktor zur Berücksichtigung des Mittelspannungseinflusses

18.11.1.3.1 Volle Mittelspannungskorrektur (rein elastisches Verhalten)

Für  eq  2R p0,2/T * und eq max < Rp0,2/T* ist der Mittelspannungskorrekturfaktor fm für N  2x106 bei Walz- und
Schmiedestahl in Abhängigkeit von der Mittelspannungsempfindlichkeit M wie folgt zu berechnen:

0,5
 M 2  M   2 eq 
fm  1    (18.11.5)
 1  M   R 

 R
für  R p0,2/T *   eq 
2(1 M )

bzw.

518
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1  M / 3 M  2 eq 
fm     (18.11-6)
1 M 3   R 

 R
für   eq  R p0,2/T *
2(1  M )

Dabei gilt für Walz- und Schmiedestahl:

M = 0,000 35 Rm - 0,1 (18.11-7)

Für N > 2x106 ist der Wert von fm aus Bild 18-15 zu entnehmen.

ANMERKUNG In diesem Fall ist fm unabhängig von der Spannungsschwingsbreite.

18.11.1.3.2 Verminderte Mittelspannungskorrektur (teilweise plastisches Verhalten)


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Für  eq  2R p0,2/T * und eq max > Rp0,2/T* wird fm ebenfalls nach Gleichung (18.11-5) bzw. (18.11-6)
berechnet. Dabei ist jedoch anstelle  eq die reduzierte Vergleichsmittelspannung nach Gleichung (18.11-8) bzw.
(18.11-9) zu verwenden (siehe Bild 18-6).

Für  eq  0 gilt:

  eq
 eq,r = R p 0.2 /T * - (18.11-8)
2
Für  eq  0 gilt:

  eq
 eq,r =  R p 0.2 /T * (18.11-9)
2

18.11.1.3.3 Ohne Mittelspannungskorrektur (Alternierende Plastizität)

Für  eq  2R p0,2/T * , dann  eq  0 und fm=1. In diesem Fall ist eine Korrektur der Spannungsschwingbreite für
Beanspruchung im überelastischen Bereich erforderlich (siehe 18.8).

519
DIN EN 13445-3:2018-12
EN 13445-3:2014 (D)
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Legend
 eq Vergleichsmittelspannung (MPa)

Bild 18-15 — Korrekturfaktor fm zur Berücksichtigung des Vergleichsmittelspannungeinflusses in


ungeschweißten Bauteilen bei N > 2 x 106 Zyklen

18.11.2 Gesamtkorrekturfaktor für ungeschweißte Bauteile

Der Gesamtkorrekturfaktor fu für ungeschweißte Bauteile wie folgt berechnet:

fu  f s  f e  fm  f T * (18.11-10)

Dabei sind fs, fe, und fm aus 18.11.1.1 bis 18.11.1.3 und fT* aus 18.10.6.2 zu entnehmen.

18.11.3 Auslegungswerte

Die Ermüdungsfestigkeitswerte ungeschweißter Bauteile werden durch eine Reihe von ΔσR-N-Kurven ausgedrückt,
von denen jede einzelne für eine bestimmte Zugfestigkeit von Stahl gilt (siehe Bild 18-16).

ANMERKUNG 1 Die Kurven wurden von Daten für ungekerbte, polierte Probestäbe aus ferritischen und austenitischen Walz-
und Schmiedestählen bei Raumtemperatur in lastgesteuerten Schwingversuchen (Mittelspannung = 0) bzw. - bei Dehnungen
über die Fließgrenze hinaus (Ermüdung im Niedrig-Lastwechselbereich) - in dehnungsgesteuerten Schwingversuchen
abgeleitet. Diese Kurven beruhen auf der Entstehung eines Makrorisses (mit Rißtiefe von 0,5 bis 1,0 mm) als
Versagensbedingung.

ANMERKUNG 2 Verglichen mit den Mittelkurven nach den ursprünglichen Ergebnissen ist in diese Kurven ein
Sicherheitsfaktor von 10 auf die Ermüdungslebensdauer und von 1,5 auf die Spannungsschwingbreite eingerechnet.

In Bild 18-16 sind die Ermüdungskurven für Zyklenzahlen bis 2 x 106 gegeben durch:

2
 4,6. 104 
N =   (18.11-11)
   R - 0,63 Rm + 115
, 

Für Schadensakkumulationsberechnungen nach Gleichung (18.5-1) sind die Kurven für N = 2 x 106 bis 108 Zyklen
linear und gegeben durch

520
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EN 13445-3:2014 (D)
Ausgabe 5 (2018-07)

10
 2,69Rm  89,72 
N  (18.11-12)
  R 

Werte der Dauerfestigkeit D und der Grenzwerte  cut sind für einige Werte der Zugfestigkeit in Tabelle 18-10
angegeben.

Zur Bestimmung der für eine bestimmte Spannungsschwingbreite zulässigen Zyklenzahl, N, ist wie folgt
vorzugehen:

 f
Für   D :
fu

2
 
 
46000
N   (18.11-13)
  f 
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  0,63Rm  11,5 
 fu 

 f
Für  cut    D :
fn

 im Fall einer Einwirkung mit konstanter Amplitude bei dem nur die betrachtete Spannungsschwingbreite
 f / fu   D ist, und im Fall einer Einwirkung mit variabler Amplitude (Schadensakkumulation) bei dem
alle betrachteten Spannungsschwingbreiten  f / fu   D sind ist N = Unendlich (d. h. der
Schadensbeitrag n/N in Gleichung (18.5-1) ist Null);

 in allen anderen Fällen von Einwirkungen mit variabler Amplitude (Schadensakkumulation):

10
 
 2,69R  89,72 
m
N  (18.11-14)
  f 
 fu 

 f
Für   cut : N  Unendlich (d. h. der Schadensbeitrag n/N in Gleichung (18.5-1) ist Null).
fn

Alternativ, zur Verwendung als Ermüdungskurve zur Ermittlung der zulässigen Spannungsschwingbreite für eine
bestimmte Zyklenzahl, n, gleich der oberen Grenze der einwirkenden Spannungsschwingbreite  f :

Für n  2 x 106 :
 46000 
 f,all  R  fu    0,63R m  11,5   fu (18.11-15)
 n 
Für n > 2 x 106 wird die zulässige Spannungsschwingbreite nach Formel 18.11-15 für n = 2 x 106 berechnet.

ANMERKUNG 3 Die Bestimmung der zulässigen Spannungsschwingbreite für eine vorgegebene Anzahl von Belastungszyklen
n ist nur im Falle einer konstanten Amplitude der Wechselbeanspruchung von Interesse. Im Falle einer variablen Amplitude
erfordert die Beurteilung der Ermüdung die Berechnung der kumulativen Schädigung infolge aller Typen von
Wechselbeanspruchungen, welche nur durchgeführt werden kann, indem die zulässige Anzahl N für die einzelnen Typen von
Wechselbeanspruchungen verwendet wird und nicht deren zulässige Spannungsschwingbreiten.

521
DIN EN 13445-3:2018-12
EN 13445-3:2014 (D)
Ausgabe 5 (2018-07)

Tabelle 18-10 — Spannungsschwingbreite ΔσR bei N ≥ 2x106 im Ermüdungsfestigkeitsbereich für


ungekerbte, polierte Probestäbe aus ferritischen und austenitischen Walz- und Schmiedestählen bei
Raumtemperatur und Mittelspannung = 0
Zugfestigkeit Rm (MPa) Spannungsbereich bei N Zyklen; (MPa)

N = 2x106 N = 108

D Cut

400 273 185

600 399 270

800 525 355

1000 651 440


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10 000

R m MP a
1 000
800
MPa

600
400
R

1 000

100
1,0E+02 1,0E+03 1,0E+04 1,0E+05 1,0E+06 1,0E+07 1,0E+08

Legend
N Lastzyklenanzahl

Bild 18-16 — Ermüdungskurven für ungeschweißte Probestäbe aus ferritischen und austenitischen
Schmiede- und Walzstählen (Mittelspannung = 0)

18.12 Ermüdungsfestigkeit von Stahlschrauben

18.12.1 Allgemeines

Die Anforderungen dieses Abschnitts gelten nur für axial belastete Stahlschrauben. Sie gelten nicht für andere
Gewindeteile wie Flansche, Böden und Ventile.

522
DIN EN 13445-3:2018-12
EN 13445-3:2014 (D)
Ausgabe 5 (2018-07)

18.12.2 Korrekturfaktoren

18.12.2.1 Der Korrekturfaktor fe für Schrauben mit einem Durchmesser > 25 mm wird mit Gleichung (18.11-3)
berechnet. Dabei wird für en der Schraubendurchmesser eingesetzt. Für Schrauben mit einem Durchmesser ≤ 25
mm gilt fe = 1.

18.12.2.2 Gesamtkorrekturfaktor für Schrauben

Der Gesamtkorrekturfaktor fb wird wie folgt berechnet:

fb  f e  f T * (18.12-1)

Die Werte für fe und fT* sind aus 18.12.2.1 bzw. 18.10.6.2 zu entnehmen.

18.12.3 Auslegungsdaten
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Die Ermüdungsfestigkeit axial belasteter Schrauben wird durch das folgende Verhältnis ausgedrückt:

Maximale Nennspannungsschwingbreite 
=
Nominelle maximale Zugfestigkeit des Schraubenwerkstoffs R m

In Bild 18-16 ist die Ermüdungskurve für Schrauben mit einer Ermüdungsfestigkeit von 2 x 106 Lastzyklen nach der
folgenden Gleichung dargestellt:

3
  R 
   N  285 (18.12-2)
 Rm 

 D
mit einer Dauerwechselfestigkeit = 0,0522 bei 2 x 106 Zyklen, siehe Bild 18-17, wird für alle Gewindeformen
Rm
(geschnitten, geschliffen oder gewalzt) und Kerndurchmesser bis 25 mm verwendet. Unabhängig von der
tatsächlichen Zugfestigkeit des Schraubenwerkstoffs sollte für Rm keinesfalls ein Wert über 785 MPa bei
Berechnungen angenommen werden.

523
DIN EN 13445-3:2018-12
EN 13445-3:2014 (D)
Ausgabe 5 (2018-07)

1.0
0.8
0.6
0.5 R meff = min (Rm , 785)
0.4
/R m )

0.3
R

0.3
(

3
( /Rm ) N = 285

0.1

0.05
0.04
2 3 4 5 6 7
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10 10 10 10 10 2 10
N

Legend
N Lastzyklenanzahl

Bild 18-17 — Ermüdungskurve für Schrauben

ANMERKUNG Die Ermüdungskurve wurde aus Ergebnissen von Schwingversuchen mit axial belasteten
Schraubverbindungen abgeleitet. Sie liegt drei Standardabweichungen von log N unter der mittleren Kurve, die durch
Regressionsanalyse an die ursprünglichen Prüfdaten angepasst wurde. Damit repräsentiert sie eine
Versagenswahrscheinlichkeit von ca. 0,1 %.

Die zulässige Zyklenanzahl N bei festgelegter Spannungsschwingbreite Δσ: wird wie folgt berechnet:


Wenn  0,0522 :
Rm

3
R f
N  285 m b  (18.12-3)
  


Wenn  0,0522 : N = Infinit (d. h. n/N in Gleichung 18.5-1 ist Null)
Rm

Alternativ gilt folgende Gleichung zur Verwendung als Ermüdungskurve, nach der die zulässige
Spannungsschwingbreite Δσ bei einer festgelegten Zyklenanzahl n ermittelt wird:

1
285  3
   R  fb  R m   (18.12-4)
 n 

für n  2106.

Für n > 2106 ist der zulässige Spannungsbereich gleich der Spannungsschwingbreite:

 = D = 0,0522Rm

524
DIN EN 13445-3:2018-12
EN 13445-3:2014 (D)
Ausgabe 5 (2018-07)

19 Auslegung im Zeitstandbereich

19.1 Zweck

Dieser Abschnitt behandelt die Auslegung von Behältern oder Behälterteilen, wenn die Berechnungstemperatur im
Zeitstandbereich liegt. Er kann sowohl für Druck- als auch für mechanische Belastungen angewendet werden.

ANMERKUNG 1 Eine Definition des Begriffes Zeitstandbereich ist in 3.8 festgelegt. Siehe auch 5.1.b.

ANMERKUNG 2 Eine Voraussetzung für die Anforderungen in diesem Abschnitt ist die Verwendung von Werkstoffen mit
ausreichender Duktilität. Die in EN 13445-2:2014, Tabelle E.2-1, aufgeführten Stähle und Stahlgusssorten, für die in den
entsprechenden Werkstoffnormen die Zeitstandfestigkeiten für den jeweiligen Temperaturbereich angegeben sind, gelten als
Werkstoffe mit ausreichend hoher Duktilität im Zeitstandbereich.

19.2 Zusätzliche Begriffe


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Periode
Dauer eines Lastfalles bei konstanter Belastung und konstanter Temperatur im Zeitstandbereich.

ANMERKUNG Alle einzelnen Zeitintervalle mit identischen Zeitstandbedingungen (gleiche Temperatur und gleiche
Belastung), die während der Lebensdauer des Druckbehälters gesondert auftreten, sollten zu einer einzigen Periode
zusammengefasst werden.

Einfachlastfall im Zeitstandbereich
Lastfall, der in der gesamten Lebensdauer des Druckbehälters nur über eine Periode auftritt

Mehrfachlastfall im Zeitstandbereich
Lastfall, der in der gesamten Lebensdauer des Druckbehälters über mehrere Perioden auftritt

Lebensdauerüberwachung
Kontrolle und Prüfung nach den Festlegungen in den Betriebsanleitungen mit der Mindestanforderung der
ständigen Aufzeichnung von Druck und Temperatur und der Aufbewahrung von Berichten.

ANMERKUNG Maßnahmen siehe Anhang M.

19.3 Zusätzliche Symbole und Abkürzungen

n Gesamtanzahl der Perioden von fFi, Ti

SFc Sicherheitsbeiwert für den Mittelwert der Zeitstandfestigkeit (siehe 19.5.1 und 19.5.2)

RP1,0/T/t Mittelwert der Zeitdehngrenze für 1 % Dehnung bei Berechnungstemperatur T und Lebensdauer t

Rm/T/t Mittelwert der Zeitstandfestigkeit bei Berechnungstemperatur T und Lebensdauer t

ANMERKUNG Die in harmonisierten Werkstoffnormen angegebenen Werte für die Zeitstandfestigkeit sind immer Mittelwerte.

T Berechnungstemperatur in °C

t festgelegte Lebensdauer des Druckbehälters in Stunden (h) (siehe 19.4)

ti Dauer (h) der i. Periode, während der die fiktive Berechnungsspannung fFi bei der
Berechnungstemperatur Ti wirkt

525
DIN EN 13445-3:2018-12
EN 13445-3:2014 (D)
Ausgabe 5 (2018-07)

tD, fFi, Ti zulässige Zeit (h) bis zum Schadensfall (verursacht durch Kriechbruch oder Kriechdehnung) des
Werkstoffs bei fiktiver Berechnungsspannung fFi und Temperatur Ti, entnommen aus der Kurve bzw.
Formel (19-11) für die Auslegung im Zeitstandbereich

tP, fFi, Ti zulässige Zeit (h) bis zum Erreichen der 1%-Zeitdehngrenze des Werkstoffs durch Kriechen bei fiktiver
Berechnungsspannung fFi und Temperatur Ti, errechnet nach Gleichung (19-20)

tR, fFi, Ti zulässige Zeit (h) bis zum Kriechbruch des Werkstoffs bei fiktiver Berechnungsspannung fFi und
Temperatur Ti, errechnet nach Gleichung (19-12) bzw. (19-17)

fFi fiktive Berechnungsnennspannung für die Auslegung im Zeitstandbereich der i. Periode nach 19.8.2

fnc Berechnungsnennspannung ausschließlich auf der Grundlage des zeitunabhängigen Materialverhaltens


nach den Festlegungen in 19.5.1

zc Abminderungsfaktor für die Zeitstandfestigkeit der Schweißverbindung, nach 19.6


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19.4 Auslegung im Zeitstandbereich

Dieser Unterabschnitt gilt für die Auslegung nach Formeln, Abschnitte 7, 9, 10, 11, 12, 15 und 16, ausgenommen
Schrauben, Abschnitte 11 und 12, sowie Druckspannungen, 16.14.

In den Abschnitten 8, 13, 16.14 und den Anhängen G und J ist die Auslegung im Zeitstandbereich nur bei
bekanntem Elastizitätsmodul im Zeitstandbereich anzuwenden. In diesem Fall muss die Mindest-Streckgrenze
Rp1,0 / T / t
RP0,2/T in Abschnitt 8 ersetzt werden durch .
1,3

 Bei Auslegung des Behälters für einen Einfachlastfall im Zeitstandbereich: das in 19.8.1 beschriebene
Auslegungsverfahren ist anzuwenden. Nach diesem Verfahren wird die in 19.5 festgelegte
Berechnungsnennspannung zugrunde gelegt. Für die Ermittlung dieser Berechnungsnennspannung ist für die
Lebensdauer der Wert t = 100 000 h einzusetzen, sofern keine andere Lebensdauer t festgelegt ist.

 Bei Auslegung des Behälters für Mehrfachlastfälle im Zeitstandbereich: das in 19.8.2 beschriebene Verfahren
auf der Grundlage der Schädigungsakkumulation ist anzuwenden. Wahlweise kann auch eine vereinfachte
und konservative Auslegung nach dem in 19.8.1 beschriebenen Verfahren durchgeführt werden, indem die
verschiedenen Lastfälle im Zeitstandbereich durch einen einzigen Lastfall ersetzt werden, dessen Temperatur
der höchsten und dessen Dauer der Gesamtdauer aller Einzellastfälle im Zeitstandbereich entsprechen muss.

In beiden Verfahren ist der Schweißnahtfaktor um den Abminderungsfaktor für die Zeitstandfestigkeit der
Schweißverbindung nach 19.6 abzuändern.

19.5 Berechnungsnennspannung im Zeitstandbereich

19.5.1 Lastfall ohne Überwachung der Lebensdauer

19.5.1.1 Allgemeines

 R 
f  min f nc ; m / T/t ; R p1,0 / T/t  (19-1)
 SFc 

526
DIN EN 13445-3:2018-12
EN 13445-3:2014 (D)
Ausgabe 5 (2018-07)

Dabei ist:

SFc  1,5

Der Wert für fnc muss nach Abschnitt 6 wie folgt bestimmt werden:

 Für Berechnungstemperaturen T, die die höchste Temperatur TH, für die in der Werkstoffnorm
Werkstoffeigenschaften festgelegt sind, um nicht mehr als 200 °C überschreiten, können extrapolierte Werte
für fnc eingesetzt werden, wie in Anhang S festgelegt.

 Für Berechnungstemperaturen T  TH  200 °C ist die Berechnungsnennspannung fnc in Gleichung (19-1) zu


ignorieren und die weiteren Terme in dieser Gleichung sind für eine Lebensdauer zu bestimmen, die
mindestens der kürzesten Lebensdauer entsprechen muss, für die in der Werkstoffnorm Werkstoffeigen-
schaften im Zeitstandbereich festgelegt sind.

ANMERKUNG Die in Anhang S für T  TH  200 °C angegebenen extrapolierten Werte dienen nur zur Bestimmung des
Drucks für die Wasserdruckprüfung (siehe EN 13445-5:2014, 10.5.3.3).
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19.5.1.2 Lastfall mit gegebenen Zeitstandeigenschaften des Werkstoffes für die festgelegte Lebensdauer, jedoch
nicht für die Berechnungstemperatur

19.5.1.2.1 Allgemeines

Wenn für die Berechnungstemperatur T in der harmonisierten Werkstoffnorm kein Mittelwert der Zeitstandfestigkeit
bzw. der Zeitdehngrenze für 1 % Dehnung gegeben ist, dürfen zur Bestimmung der entsprechenden
Zeitstandeigenschaften die Interpolationsgleichungen (19-2), (19-3) bzw. (19-5), (19-6) verwendet werden (oder es
kann als konservativer Wert der in der harmonisierten Werkstoffnorm für die höhere Temperatur festgelegte Wert
eingesetzt werden).

Wenn die Berechnungstemperatur höher ist als die höchste Temperatur, für die eine mittlere Zeitstandfestigkeit
bzw. eine mittlere Zeitdehngrenze für 1 % Dehnung gegeben ist, ist die Anwendung von Abschnitt 19 nicht
zulässig.

19.5.1.2.2 Mittelwert der Zeitstandfestigkeit

Rm / T / t  (T2  T )  Rm / T / t  (T  T1)
Rm / T / t  1 2 für T2  T1  20 °C (19-2)
(T2  T1)

Z
 Rm / T / t  R
Rm / T / t  Rm / T / t   2  für T2  T1  20 °C (19-3)
1  Rm / T / t 
 1 

Dabei ist

lg T  lg T1
ZR  mit: lg = log10 (19-4)
lg T2  lg T1

T1 die nächste Temperatur unterhalb T, für die in der harmonisierten Werkstoffnorm ein Mittelwert der
Zeitstandfestigkeit gegeben ist;

T2 die nächste Temperatur oberhalb T, für die in der harmonisierten Werkstoffnorm ein Mittelwert der
Zeitstandfestigkeit gegeben ist.

527
DIN EN 13445-3:2018-12
EN 13445-3:2014 (D)
Ausgabe 5 (2018-07)

19.5.1.2.3 Mittelwert der Zeitdehngrenze für 1 % Dehnung

Rp1,0 / T / t  (T2  T )  Rp1,0 / T / t  (T  T1)


Rp1,0 / T / t  1 2 für T2  T1  20 °C (19-5)
(T2  T1)

Z
 R 1,0 / T / t  P
p
Rp1,0 / T / t  Rp1,0 / T / t   2 
 für T2  T1  20 °C (19-6)
1  Rp1,0 / T / t
 1 

Dabei ist

lg T  lg T1
ZP  mit: lg = log10
lg T2  lg T1

T1 die nächste Temperatur unterhalb T, für die in der harmonisierten Werkstoffnorm ein Mittelwert der
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1%-Zeitdehngrenze gegeben ist

T2 die nächste Temperatur oberhalb T, für die in der harmonisierten Werkstoffnorm ein Mittelwert der
1%- Zeitdehngrenze gegeben ist.

19.5.1.3 Lastfall mit gegebenen Zeitstandeigenschaften des Werkstoffes für die Berechnungstemperatur
(einschließlich der Fälle, in denen diese Werte nach 19.5.1.2 berechnet werden), jedoch nicht für die
festgelegte Lebensdauer t

19.5.1.3.1 Allgemeines

Wenn für die festgelegte Lebensdauer t in der harmonisierten Werkstoffnorm kein Mittelwert der Zeitstandfestigkeit
bzw. der Zeitdehngrenze für 1 % Dehnung gegeben ist, dürfen zur Bestimmung der entsprechenden
Zeitstandeigenschaften die Interpolationsgleichungen (19-7) bzw. (19-9) verwendet werden (oder es kann als
konservativer Wert der in der harmonisierten Werkstoffnorm für eine längere als die festgelegte Lebensdauer
angegebene Wert eingesetzt werden).

Wenn die festgelegte Lebensdauer t länger ist als die längste Lebensdauer, für die in der harmonisierten
Werkstoffnorm eine mittlere Zeitstandfestigkeit gegeben ist, darf das im informativen Anhang R angegebene
Extrapolationsverfahren angewendet werden.

Wenn die festgelegte Lebensdauer t länger ist als die längste Lebensdauer, für die in der harmonisierten
Werkstoffnorm eine mittlere 1%-Zeitdehngrenze gegeben ist, dann ist der Wert für die längste Lebensdauer, für
die eine mittlere 1%-Zeitdehngrenze gegeben ist, in die Gleichung (19-1) einzusetzen.

ANMERKUNG In letzterem Fall darf die kumulierte Kriechdehnung die 1%-Zeitdehngrenze vor dem Ende der Lebensdauer
überschreiten.

19.5.1.3.2 Mittelwert der Zeitstandfestigkeit

X
 R  R
m / T / tB
Rm / T / t  Rm / T / t   
 (19-7)
A  Rm / T / t
 A 

Dabei ist

lg t  lg tA
XR  mit: lg = log10 (19-8)
lg tB  lg tA

528
DIN EN 13445-3:2018-12
EN 13445-3:2014 (D)
Ausgabe 5 (2018-07)

Rm/T/tA ist der Mittelwert der Zeitstandfestigkeit für die nächste Lebensdauer tA unterhalb t, für die eine
mittlere Zeitstandfestigkeit gegeben ist

Rm/T/tB ist der Mittelwert der Zeitstandfestigkeit für die nächste Lebensdauer tB unterhalb t, für die eine
mittlere Zeitstandfestigkeit gegeben ist

Wenn die festgelegte Lebensdauer t kürzer ist als die kürzeste Lebensdauer, für die in der Werkstoffnorm eine
mittlere Zeitstandfestigkeit gegeben ist, dann dürfen die folgenden Terme in die Formel (19-7) bzw. (19-8)
eingesetzt werden:

Rm/T/tA und Rm/T/tB sind die Mittelwerte der Zeitstandfestigkeit für die beiden kürzesten Lebensdauern tA und tB,
für die eine mittlere Zeitstandfestigkeit gegeben ist

Ein alternatives Verfahren für die Extrapolation im Hinblick auf eine kürzere Zeit ist in Anhang R angegeben.

19.5.1.3.3 Mittelwert der Zeitdehngrenze für 1 % Dehnung


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X
 R  P
p1,0 / T / tB
Rp1,0 / T / t  Rp1,0 / T / t   
 (19-9)
A  Rp1,0 / T / t
 A 

Dabei ist

lg t  lg tA
XP  mit: lg = log10
lg tB  lg tA

RP1,0 / T / t der Mittelwert der Zeitdehngrenze für 1 % Dehnung für die nächste Lebensdauer tA
A
unterhalb t, für die eine mittlere 1%-Zeitdehngrenze gegeben ist

RP1,0 / T / t der Mittelwert der Zeitdehngrenze für 1 % Dehnung für die nächste Lebensdauer tB
B
oberhalb t, für die eine mittlere 1%-Zeitdehngrenze gegeben ist

Wenn die festgelegte Lebensdauer t kürzer ist als die kürzeste Lebensdauer, für die in der Werkstoffnorm eine
mittlere Zeitdehngrenze für 1 % Dehnung gegeben ist, dann gilt der dritte Term (Kriechdehnung) im Minimum in
Gleichung (19-1) nicht.

ANMERKUNG In letzterem Fall darf die kumulierte Kriechdehnung die 1%-Zeitdehngrenze vor dem Ende der Lebensdauer
überschreiten.

19.5.1.4 Lastfall, für den Zeitstandeigenschaften des Werkstoffes weder für die Berechnungstemperatur noch
für die festgelegte Lebensdauer gegeben sind:

Wenn weder für die Berechnungstemperatur T noch für die festgelegte Lebensdauer t in der Werkstoffnorm Werte
für die Zeitstandeigenschaften gegeben sind, muss die Berechnungsnennspannung zuerst nach 19.5.1.2 und
danach nach 19.5.1.3 bestimmt werden.

Eine typische Kurvenform für die Auslegung im Zeitstandbereich, die die Berechnungsspannung f in Abhängigkeit
von der Lebensdauer t und der Berechnungstemperatur T darstellt, ist in Bild 19-1 enthalten.

529
DIN EN 13445-3:2018-12
EN 13445-3:2014 (D)
Ausgabe 5 (2018-07)

500ºC a)

550ºC a)

600ºC a)

500ºC b)

550ºC b)

600ºC b)
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Legende
1) maximale Zeit tR, Ti, max = 2  tB bis zu der auf der doppeltlogarithmischen Skala eine Extrapolation gegen die Zeit
zulässig ist
2) längste Zeit tB, für die in der Werkstoffnorm Zeitstandfestigkeitswerte in Abhängigkeit von der Zeit gegeben sind
a) Kurve zeitabhängiger Werkstoffeigenschaften
b) Kurve kurzzeitiger (zeitunabhängiger) Werkstoffeigenschaften

Bild 19.1 — Typische Kurven für die Auslegung im Zeitstandbereich zur Erläuterung des Verfahrens

19.5.2 Lastfall mit Überwachung der Lebensdauer

Die Berechnungsnennspannung im Zeitstandbereich ist mit Gleichung (19-10) zu berechnen:

 R 
f  min  f nc ; m / T / t  (19-10)
 SFc 

Dabei ist

SFc  1,25

ANMERKUNG Überwachung siehe informativen Anhang M.

530
DIN EN 13445-3:2018-12
EN 13445-3:2014 (D)
Ausgabe 5 (2018-07)

19.6 Schweißnahtfaktor im Zeitstandbereich

Im Zeitstandbereich ist für den Schweißnahtfaktor z in die Berechnungsformel der in Tabelle 5.6-1 festgelegte Wert,
multipliziert mit dem Abminderungsfaktor für die Zeitstandfestigkeit der Schweißverbindung zc, einzusetzen.

ANMERKUNG Für im Zeitstandbereich betriebene Behälter sind nur die Prüfgruppen 1 c und 3 c zulässig, siehe
EN 13445-5:2014.

Die Werte für den Abminderungsfaktor für die Zeitstandfestigkeit der Schweißverbindung betragen:

zc = 1,0 bestimmt durch Prüfungen nach Anhang C in EN 13445-2:2014, wenn die Bedingungen für den
Wert 1 erfüllt sind;

zc  1,0 bestimmt durch Prüfungen nach Anhang C in EN 13445-2:2014, wenn die Bedingungen für den
Wert 1 nicht erfüllt sind;

zc = 0,8 in allen anderen Fällen, ausgenommen Sonderfälle, für die in der Literatur oder nach
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Rückmeldungen aus der Industrie ein niedrigerer Wert angegeben ist.

19.7 Überwiegend ruhende Druckbelastungen im Zeitstandbereich

Die in 5.4.2 festgelegte Anforderung für ruhende Druckbelastungen gilt als erfüllt (d. h. die Anzahl der Druckzyklen
über die volle Schwingbreite bzw. die Anzahl der äquivalenten Druckzyklen über die volle Schwingbreite liegt unter
500), wenn die Auslegung des Behälters unter Zugrundelegung der nach 19.5 bestimmten
Berechnungsnennspannung allen Formeln entspricht, die in den in 19.4 angegebenen Abschnitten in Teil 3
festgelegt sind.

ANMERKUNG Die vorliegende Fassung der Norm enthält in diesem Abschnitt keine Festlegungen für die Kriech-Ermüdungs-
Wechselwirkung. Falls diese Wechselwirkung zu berücksichtigen ist, können die in Anhang B festgelegten
Berechnungsmethoden angewendet werden.

19.8 Auslegung nach Formeln DBF

19.8.1 Bei Auslegung des Behälters für einen Einfachlastfall im Zeitstandbereich ist f nach 19.5 zu bestimmen und
die erforderliche Wanddicke des Bauteils ist nach den in 19.4 angegebenen Abschnitten zu ermitteln bzw. zu
prüfen.

19.8.2 Bei Auslegung des Behälters für Mehrfachlastfälle im Zeitstandbereich ist eine Bewertung der
Schädigungsakkumulation im Zeitstandbereich, die sich aus allen während der Behälterlebensdauer auftretenden
Lastfällen im Zeitstandbereich ergibt, nach folgendem Verfahren durchzuführen:

a) Es ist eine berechnete Wanddicke ea des Bauteils anzunehmen.

ANMERKUNG 1 Die angenommene Wanddicke ea muss mindestens der größten Dicke entsprechen, die aufgrund der
Berechnungen nach 19.8.1 für die wichtigsten Lastfälle als erforderlich gilt. Bei der Anwendung des angegebenen Verfahrens
wird dieser Ausgangswert, soweit erforderlich erhöht.

b) Für jeden Lastfall wird ea in die entsprechende DBF-Gleichung (in den in 19.4 angegebenen Abschnitten)
eingesetzt und die Gleichung für die fiktive Berechnungsspannung für die Auslegung im Zeitstandbereich fFi
gelöst, die genau die Wanddicke ea ergibt. Diese fiktive Spannung fFi ist der Mindestwert für die
Berechnungsspannung f, der alle Auslegungsbedingungen des entsprechenden Abschnitts dieses Teils,
bezogen auf die Berechnungswanddicke ea und den betrachteten Lastfall i erfüllt.

ANMERKUNG 2 Dies kann eine Berechnung nach dem Prinzip „Versuch und Irrtum“ erfordern.

c) Für jeden Lastfall ist die zulässige Zeit bis zum Eintreten des Schadensfalles, tD, f , T nach folgendem
Fi i
Verfahren zu berechnen:

531
DIN EN 13445-3:2018-12
EN 13445-3:2014 (D)
Ausgabe 5 (2018-07)

1) Wenn f Fi  fnc dann ist ea zu erhöhen ( tD, f , T  0 )


Fi i

2) Wenn f Fi  fnc dann gilt:

tD, f , T  min tR, f , T ; tP, f , T  (19-11)


Fi i  Fi i Fi i 

3) Zulässige Zeit bis zum Kriechbruch:

Y
t  R
tR, f , T  tA   B  (19-12)
Fi i t 
 A

Dabei ist
lg( f )  lg( f Rt )
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y  Fi A mit: lg = log10 (19-13)


R lg( f Rt )  lg( f Rt )
B A

mit
Rm/T/t
f Rt  A (19-14)
A SFc

und
Rm/T/t
f Rt  B (19-15)
B SFc

f Rt und f Rt sind die nächsten Werte an f Fi mit den entsprechenden Lebensdauern tA und tB ,
A B
wie in 19.5.1.3 festgelegt, die die nachfolgende Bedingung erfüllen:
f Rt  f Fi  f Rt (19-16)
A B

Wenn f Fi kleiner ist als der kleinste gegebene Wert f Rt (dies ist der Wert der längsten Lebensdauer,
B
für den in der Werkstoffnorm die mittlere Zeitstandfestigkeit gegeben ist), dann ist anstelle der
Gleichung (19-12) die nachfolgende Gleichung anzuwenden:

tR, f , T  mintR, f , T , ex ; t R, T , max  (19-17)


Fi i  Fi i 1 

Dabei ist

tR, f , T , ex die zulässige Zeit (h) bis zum Eintreten des Schadensfalles (verursacht durch
Fi i
Kriechbruch) für den Werkstoff bei fiktiver Berechnungsspannung f Fi und
Temperatur Ti , die nach dem informativen Anhang R errechnet werden kann;

t R, T die maximale Zeit, für die das angewendete Extrapolationsverfahren gilt (der informative
i, max
Anhang R kann angewendet werden).

532
DIN EN 13445-3:2018-12
EN 13445-3:2014 (D)
Ausgabe 5 (2018-07)

Alternativ können die folgenden Gleichungen angewendet werden:

tR, T , max  2  tB (19-18)


i

Y
t  R
B
tR, f , T , ex  tA    (19-19)
Fi i t 
 A

Dabei ist

tB die längste Lebensdauer, für die in der Werkstoffnorm ein Mittelwert für die Zeitstandfestigkeit
gegeben ist;

tA die nächstkürzere Lebensdauer, für die in der Werkstoffnorm ein Mittelwert für die Zeitstand--
festigkeit gegeben ist;

YR nach den Gleichungen (19-13) bis (19-15), errechnet für die hier festgelegten Lebensdauern tA und tB.
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ANMERKUNG 3 die Extrapolation basiert nicht auf einer experimentellen Nachweisführung. Mögliche Änderungen
der Langzeit-Kriechfestigkeit durch mikrostrukturelle Änderungen sind nicht berücksichtigt.

ANMERKUNG 4 Es ist zweckmäßig, möglichst die vollständige Kurve der Auslegung im Zeitstandbereich/Lebens-
dauer für die benötigten Berechnungstemperaturen (siehe Bild 19-1) zu ermitteln, um mit deren Hilfe die ent-
sprechenden Lebensdauern tA und tB besser zu finden, für die die Bedingung (19-16) bzw. (19-24) erfüllt ist.

4) Zulässige Zeit bis zum Erreichen der 1%-Zeitdehngrenze.

Diese zulässige Zeit muss nur errechnet werden, wenn kein Überwachungssystem vorhanden ist. Steht
ein Überwachungssystem zur Verfügung, ist tP, f , T in (19-11) wegzulassen.
Fi i
Y
t  P
tP, f , T  tA   B  (19-20)
Fi i t 
 A

Dabei ist

lg( f Fi )  lg( f Pt )
y  A mit: lg = log10 (19-21)
P lg( f Pt )  lg( f Pt )
B A

mit

f Pt  Rp1,0 /T/t (19-22)


A A

und

f Pt  Rp1,0 /T/t (19-23)


B B

f Pt und f Pt sind die nächsten Werte an f Fi mit den entsprechenden Lebensdauerzeiten tA und tB , wie
A B
in 19.5.1.3 festgelegt, die die nachfolgende Bedingung erfüllen:

f Pt  f Fi  f Pt (19-24)
A B

533
DIN EN 13445-3:2018-12
EN 13445-3:2014 (D)
Ausgabe 5 (2018-07)

Wenn f Fi kleiner ist als der kleinste gegebene Wert f Pt (dies ist der Wert der längsten Lebensdauer, für
B
den in der Werkstoffnorm die mittlere 1%-Zeitdehngrenze gegeben ist) dann kann tP, f , T in Gleichung
Fi i
(19-11) weggelassen werden.

ANMERKUNG 5 Wird in dem betreffenden Teil oder Bauteil mehr als ein Werkstoff im Zeitstandbereich verwendet, dann ist
ein allgemeineres Verfahren anzuwenden. Dieses Verfahren hat den Zweck, die zulässige Zeit bis zum Eintreten des
Schadensfalles tD, f , T zu finden, für die (unter Verwendung der verschiedenen f-Werte nach 19.5 für die
Fi i
verschiedenen t  tD, f , T ) alle Auslegungsbedingungen
Werkstoffe bei und Gleichungen für die
Fi i
Berechnungswanddicke ea und den betrachteten Lastfall i erfüllt werden.

d) Die Schädigungsakkumulation im Zeitstandbereich, die sich aus allen auftretenden Lastfällen ergibt, ist nach
folgender Regel zu bestimmen:

n ti
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  1,0 (19-25)
i  1 tD, f Fi , Ti

e) Wird die Bedingung (19-25) nicht erfüllt, muss die angenommene Wanddicke erhöht werden und das
Verfahren ist ab b) zu wiederholen.

Wenn die Größe auf der linken Seite der Bedingung (19-25) den Wert 1,0 nicht erreicht, darf die
angenommene Wanddicke reduziert werden und das Verfahren ist ab b) zu wiederholen.

534
DIN EN 13445-3:2018-12
EN 13445-3:2014 (D)
Ausgabe 5 (2018-07)

20 Regeln für die Auslegung von verstärkten ebenen Wänden

20.1 Allgemeines

Ebene Wände dürfen durch Anker und Stehbolzen verstärkt werden, die die auf die Wandung (verankerte ebene
Wände) einwirkende Drucklast anteilig aufnehmen sollen, oder durch an die Wände angeschweißte Versteifungen,
um so deren Widerstandsmoment und Trägheitsmoment zu erhöhen (versteifte ebene Wände).

20.2 Verankerte ebene Wände

Anforderungen an die Auslegung von verankerten ebenen Wänden sind in 20.1 bis 20.8 festgelegt. Anforderungen
an die Plattendicke sowie Anforderungen an die Stehbolzen- bzw. Ankergeometrie einschließlich Größe, Teilung
und Angaben zur Anbringung sind enthalten.

20.3 Zusätzliche Symbole für verankerte ebene Wände


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C Spannungsfaktor für ausgesteifte und verankerte Oberflächen (siehe Tabelle 20.8-1)

p maximale Teilung. Die maximale Teilung ist der größte Abstand zwischen beliebigen Gruppen parallel gerader
Linien, die durch die Mittelpunkte von Stehbolzen in benachbarten Reihen verlaufen. Jede der drei in
horizontaler, vertikaler und geneigter Ebene verlaufende Gruppe paralleler gerader Linien ist zu
berücksichtigen.

20.4 Erforderliche Wanddicke für verankerte ebene Wände

20.4.1 Die Mindestdicke für verankerte ebene Wände und die Teile, die nach diesen Regeln als ebene Platten
eine Verankerung mit Aussteifungen oder Stehbolzen mit gleichem Durchmesser und symmetrischem Abstand
erfordern, ist nach folgender Gleichung zu berechnen.

P
e p (20.4.1)
fC

20.4.2 Werden zur Verbindung zweier Platten Anker verwendet und erfordert nur eine dieser Platten eine
Verankerung, muss sich der Wert C nach der Dicke der Platte richten, die eine Verankerung erfordert.

20.5 Erforderliche Maße und Anordnung von Stehbolzen und Ankern

20.5.1 Die erforderliche Fläche eines Stehbolzens oder Ankers an seinem Mindestquerschnitt, der üblicherweise
im Gewindegrund liegt, ohne jeden Korrosionszuschlag, erhält man, indem man die nach 20.5.2 errechnete Last
auf den Stehanker durch die Berechnungsnennspannung des Stehbolzenwerkstoffes dividiert und das Ergebnis mit
1,10 multipliziert.

20.5.2 Die durch einen Stehbolzen oder Anker abgestützte Fläche ist auf der Grundlage der vollen Teilungsmaße
zu berechnen, wobei die durch den Anker eingenommene Fläche abgezogen wird. Die durch einen Anker
getragene Last ist das Produkt aus der durch den Anker abgestützten Fläche und dem Auslegungsdruck. Wenn ein
Stehbolzen oder Anker durch konstruktionsbedingte Einschränkungen nicht symmetrisch ist, ist die durch den
Stehbolzen oder Anker abgestützte Fläche zu berechnen, indem der Abstand zwischen der Mitte der Teilung auf
der einen Seite des Stehbolzen oder Ankers und der Mitte der Teilung auf der anderen Seite gemessen wird.

20.5.3 Ist die Kante einer ebenen verankerten Platte angeflanscht, darf der Abstand von der Mitte der äußersten
Anker bis zur Innenseite des Stützflansches nicht größer sein als die Teilung der Anker plus dem Innenradius des
Flansches.

535
DIN EN 13445-3:2018-12
EN 13445-3:2014 (D)
Ausgabe 5 (2018-07)

20.6 Anforderungen für Stehbolzen mit Gewinde

20.6.1 Die Mindestdicke der Platten, an denen Anker angebracht werden dürfen, muss 8 mm betragen.

20.6.2 Die maximale Teilung muss 220 mm betragen.

20.6.3 Zulässige Abmessungen und Abstände für die Enden von durchgehenden Ankern mit Unterlegscheiben
sind in Bild 20.9-1 dargestellt. Die Löcher für Anker mit Schrauben müssen voll durchgebohrt sein oder so
gestanzt, dass sie den vollen Bohrungsdurchmesser um 6 mm unterschreiten. Das Loch muss dann auf den
Kerndurchmesser des Gewindes gebohrt oder ausgefräst werden und an ein Gewindeteil mit vollem Profil
angepasst werden.

20.6.4 Die Enden der durch die Platte geschraubten Anker und Stehbolzen müssen nach dem Einbau mindestens
zwei Gewindegänge überstehen und danach mit einem geeigneten Verfahren vernietet oder angestaucht werden,
so dass keine übermäßigen Riefen oder Kerben auf den Platten entstehen. Wahlweise sind die Enden der durch
die Platte geschraubten Anker oder Stehbolzen mit Gewindemuttern über den Bolzen bzw. Stehbolzen zu
befestigen.
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20.6.5 Die Enden von Ankern und Stehbolzen mit Gewinde aus Stahl, die vernietet werden müssen, müssen
hochgeglüht sein.

20.7 Anforderungen für eingeschweißte Stehbolzen und geschweißte Anker

20.7.1 Eingeschweißte Stehbolzen dürfen verwendet werden, wenn die folgenden Anforderungen erfüllt sind.

a) Die Anordnung entspricht den in Bild 20.9-2 dargestellten typischen Anordnungen.

b) Die erforderliche Dicke der Platte beträgt nicht mehr als 35 mm.

c) Die maximale Teilung darf den 15fachen Durchmesser des Stehbolzens nicht überschreiten; wenn die
erforderliche Plattendicke jedoch mehr als 20 mm beträgt, darf die Teilung des Stehbolzens 500 mm nicht
überschreiten.

d) Die Größe der Anschweißnähte muss mindestens Bild 20.9-2 entsprechen.

e) Die zulässige Belastung der Schweißnähte muss dem Produkt aus Schweißnahtbereich (basierend auf dem
Maß der Schweißnaht parallel zum Stehbolzen), Berechnungsnennspannung des zu schweißenden
Werkstoffes und einem Schweißnahtfaktor von 60 % entsprechen.

20.7.2 Geschweißte Anker dürfen verwendet werden, wenn die folgenden Anforderungen erfüllt sind.

a) Der Druck beträgt nicht mehr als 2 MPa.

b) Die Anordnung entspricht den in 20.9-2 (Bilder a, b, e, f, g und h) dargestellten typischen Anordnungen.

c) Die erforderliche Dicke der Platte beträgt nicht mehr als 13 mm.

d) Die maximale Teilung p wird bestimmt durch Gleichung (20.4.1) mit C = 2,1, wenn die Plattendicke kleiner oder
gleich 11 mm ist und mit C = 2,2 bei allen anderen Plattendicken.

e) Die Größe der Kehlnähte muss der Plattendicke entsprechen. Die zulässige Belastung der Kehlnähte muss
dem Produkt aus Schweißnahtbereich (basierend auf dem kleinsten Maß des Ankerfußes),
Berechnungsnennspannung des zu schweißenden Werkstoffes und einem Schweißnahtfaktor von 55 %
entsprechen.

f) Der maximale Durchmesser bzw. die Breite des Loches in der Platte darf 30 mm nicht überschreiten.

g) Vor Anbringung der Abschlussplatten werden die Schweißnähte auf der Innenseite eingehend überprüft.

536
DIN EN 13445-3:2018-12
EN 13445-3:2014 (D)
Ausgabe 5 (2018-07)

20.8 Tabellen für verankerte ebene Wände

Tabelle 20.8-1 — Spannungsfaktoren für ausgesteifte und verankerte Flächen

Stress
Ausgesteifte und verankerte Flächenkonstruktionen
Faktor
Geschweißte Anker oder Anker mit Gewinde durch Platten mit höchstens 11 mm Dicke, Enden
2,1
vernietet (z. B. Bild 20.9-2 a und b)
Geschweißte Anker oder Anker mit Gewinde durch Platten mit über 11 mm Dicke, Enden
2,2
vernietet (z. B. Bild 20.9-2 a und b)
Anker mit Gewinde durch Platten mit einer Mutter auf der Außenseite der Platte, Anker mit
Gewinde durch Platten mit Muttern innen und außen, ohne Unterlegscheiben, und in Platten 2,5
eingeschraubte Anker, siehe Bild 20.9-1 b
Anker mit Kopf von mindestens dem 1,3fachen Ankerdurchmesser, durch die Platte geschraubt
oder mit konischer Passung und auf den Ankern umgeformten Köpfen (vor dem Einbau), und 2,8
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nicht vernietet, wobei die Köpfe vollständig auf der Platte aufliegen (z. B. Bild 20.9-1 a)
Innen und außen mit Muttern versehene Anker und Unterlegscheiben außen, mit einem
Durchmesser der Unterlegscheiben von mindestens 0,4 p und einer Dicke von mindestens e 3,2
(z. B. Bild 20.9-1 a)

537
DIN EN 13445-3:2018-12
EN 13445-3:2014 (D)
Ausgabe 5 (2018-07)

20.9 Bilder/Verankerte ebene Wandungen

DW = mindestens 2,5  Nenn-Bolzendurchmesser, jedoch mindestens 0,4  Ankerteilung, wenn C = 3,2.


eW = mindestens e/2, wenn C = 2,8 oder weniger und mindestens e, wenn C = 3,2.
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k = mindestens 1,5  Bolzenaußendurchmesser, gemessen auf der Außenseite des Gewindeteils

Bild 20.9-1 — Anker mit Gewindeende

538
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EN 13445-3:2014 (D)
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(1) Vollständige Durchschweißung


(2) (c) und (d) zeigen einen runden Ankerblock, der zwischen Stehbolzen und Wand anzubringen ist
(3) In (g) und (h) ist Ds der in die Berechnungen nach 20.5 einzusetzende Ankerdurchmesser, unter Berücksichtigung der
Korrosion und möglicher Minustoleranzen des Werkstoffes

Bild 20.9-2 — Typische Formen von geschweißten Stehbolzen

539
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Mindestbreite des Stehbolzens = d

Bild 20.9-3 — Loch- und Hohlnähte für Ankerplatten


DIN EN 13445-3:2018-12
EN 13445-3:2014 (D)
Ausgabe 5 (2018-07)

21 Runde ebene Böden mit radialen Verstärkungsrippen

21.1 Zweck

Die Festlegungen in diesem Abschnitt ermöglichen die Konstruktion von runden ebenen Böden, die durch
radiale Rippen verstärkt werden, mit gleichmäßig über den Umfang verteiltem Biegemoment oder ohne.

Die in diesem Abschnitt behandelten Bauteile bestehen aus einem ebenen runden Boden, verstärkt mit radial
in gleichmäßigem Abstand angeordneten Rippen; die Höhe der Rippen ist im allgemeinen konstant, ihr Profil
kann jedoch an den Innen- und Außenkanten eine leichte Neigung aufweisen (siehe Bilder 21.2-1, 21.2-2,
21.2-3 und 21.2-4).

Die Rippen müssen in der Mitte des Bodens miteinander verbunden sein; sie können entweder zusammen-
geschweißt oder an einen Zentrierring bzw. eine starre Steckverbindung angeschweißt werden. Die Anzahl
der Rippen sollte mindestens 3 und höchstens 24 betragen.
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Diese Festlegungen beinhalten nicht die Berechnung im Hinblick auf die Dichtheit der Verbindung zwischen
dem Boden und dem entsprechenden Flansch am Behälter; in Fällen, in denen die Dichtheit sichergestellt
sein muss, kann die erforderliche Dicke des Bodens größer sein als die nach der statischen Berechnung
geforderte Dicke, zumindest im Bereich der Dichtungen und zugehörigen Verschraubung. Diese Art
Konstruktion ist bei Wechselbeanspruchungen oder bei äußerer Korrosion nicht zu empfehlen.

21.2 Zusätzliche Begriffe

Die folgenden Begriffe gelten zusätzlich zu den in Abschnitt 3 festgelegten Begriffen.

21.2.1
Verstärkungsrippe
rechteckige Platte am Radius eines runden ebenen Bodens und senkrecht zu dessen Ebene, die beidseitig
mit dem Boden verschweißt ist

21.2.2
nicht unterbrochene Naht
durchlaufende Naht
Schweißnaht zwischen Rippe und Boden, die beidseitig der Rippe über die gesamte Länge verläuft

21.2.3
unterbrochene Naht
Schweißnaht zwischen Rippe und Boden, die beidseitig der Rippe verläuft und sich aus verschiedenen
Segmenten zusammensetzt, die nur einen Teil der Länge abdecken

541
DIN EN 13445-3:2018-12
EN 13445-3:2014 (D)
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d1 d1 I
I

h
h

e
e
d2 d2

d4
d4
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(a) (b)

Bild 21.2-1 — Verschweißte Böden mit Rippen

d1 I d1
h
h

e
e

d2
d2

d3

d4 = d2
d4

Bild 21.2-2 — Verschweißte Böden mit Rippen Bild 21.2-3 — Verschraubter Boden mit Rippen
(an eine überstehende Schale angeschweißte und zusätzlichem Umfangsmoment
Rippen)

542
DIN EN 13445-3:2018-12
EN 13445-3:2014 (D)
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ec
d1

h
A

eR
e

d4

d3
d2
A
d4

l d1
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(Schnitt AA) Draufsicht

Bild 21.2-4 — Verschraubter Boden mit Rippen ohne zusätzliches Umfangsmoment

21.3 Zusätzliche Symbole und Abkürzungen

Die folgenden Symbole und Abkürzungen gelten zusätzlich zu den in Abschnitt 4 festgelegten Symbolen und
Abkürzungen.

d1 Durchmesser des Zentrierzapfens bzw. des Zentrierringes

d2 druckbeaufschlagter Durchmesser

d3 Lochkreisdurchmesser

d4 Außendurchmesser des Bodens

e Dicke des Bodens

eR Dicke der Verstärkungsrippen

eC Dicke des runden Zentrierringes

f Berechnungsnennspannung des Bodens bei Auslegungstemperatur

fR Berechnungsnennspannung der Rippe bei Auslegungstemperatur

fB Berechnungsnennspannung der Schrauben bei Auslegungstemperatur

fC Berechnungsnennspannung des Zentrierringes bei Auslegungstemperatur

ANMERKUNG Auslegungstemperatur bedeutet die Temperatur des zu bewertenden Zustandes (Einbauzustand,


Betriebszustand oder Prüfung).

go erforderliche Mindestdicke der Kehlnaht zwischen Boden und Verstärkungsrippe

543
DIN EN 13445-3:2018-12
EN 13445-3:2014 (D)
Ausgabe 5 (2018-07)

g1…gi Kehlnahtdicken der unterbrochenen Nähte zwischen Boden und Verstärkungsrippen (Bild 21.7-1)

h Höhe der Verstärkungsrippen

l Länge der Verstärkungsrippen

lo bei unterbrochenen Nähten die Länge der äußersten Naht zwischen Boden und Verstärkungsrippe

l1…li Länge der unterbrochenen Nähte zwischen Boden und Verstärkungsrippen

nV Anzahl der Verstärkungsrippen

pA maximal zulässiger Druck unter Betriebs- oder Prüfbedingungen

t Abstand zwischen zwei aufeinander folgenden Rippen, errechnet am Durchmesser d2


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W Gesamtschraubenkraft unter den verschiedenen Bedingungen (Einbauzustand, Betriebszustand


und Prüfung) nach den Festlegungen in Abschnitt 11

zR Schweißnahtfaktor zwischen Boden und Verstärkungsrippen

zC Schweißnahtfaktor im Zentrierring

 Winkel der runden Querschnitte, in denen sich keine Ausschnitte befinden

21.4 Böden ohne zusätzliches Umfangsmoment

21.4.1 Maximal zulässiger Druck

Der maximal zulässige Druck muss dem kleineren der nach den folgenden Gleichungen errechneten Werte
entsprechen:

2
 e 
Pmax    f (21.4-1)
 C d2 

 2 
0,25  h 
2  h  2  2
 h    eR 
Pmax    u     u   4    f R   (21.4-2)
K  l   l    l    d2 
 

Dabei sind C und K aus den Bildern 21.4-1 bzw. 21.4-2 entnommen, wobei u = 0,5 bei nicht unterbrochenen
Schweißnähten zwischen dem Boden und den Rippen ist; wenn diese Schweißnähte, wie in Bild 21.7-1
dargestellt, unterbrochen sind und aus m Segmenten von jeweils der Länge li bestehen, muss u nach
folgender Gleichung errechnet werden:

1 im
u  0,9 
2l i 1 li (21.4-3)

ANMERKUNG 1 Die Länge l der Verstärkungsrippen muss, soweit möglich, bis auf den Außendurchmesser d4
erweitert werden, in jedem Fall mindestens bis zum Durchmesser d3.

ANMERKUNG 2 Ist ein Zentrierring nach Bild 21.2-4 vorgesehen, muss dieser den Festlegungen in 7.4.2 entsprechen.

544
DIN EN 13445-3:2018-12
EN 13445-3:2014 (D)
Ausgabe 5 (2018-07)

0,24 0,30

C K
0,20 0,25

0,18

0,15 0,20

0,14

0,12 0,15

0,10

0,08 0,10
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0,06

0,04 0,05

0,02

0 0
0 4 8 12 16 nV 24 0 4 8 12 16 nV 24

Bild 21.4-1 — Faktor C Bild 21.4-2 — Faktor K


für Böden ohne Umfangsmoment für Böden ohne Umfangsmoment

21.4.2 Mindestmaße

Die Mindestmaße des Bodens e und die Mindesthöhe h der Rippen muss nach den folgenden Gleichungen
errechnet werden:

P
e  C d2 (21.4-4)
f

Z u
h  0,5 d 2 Z (21.4-5)
Z 1

Dabei ergibt sich Z aus:

2 K d2 P
Z  (21.4-6)
f R eR

C, K und u in den vorstehenden Gleichungen müssen nach dem vorherigen Abschnitt ermittelt werden.

545
DIN EN 13445-3:2018-12
EN 13445-3:2014 (D)
Ausgabe 5 (2018-07)

21.5 Böden mit zusätzlichem Umfangsmoment


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Bild 21.5-1 — Faktor Co für Böden mit Umfangsmoment

Die Mindestdicke des Bodens e und die Mindesthöhe h der Rippen muss nach den folgenden Gleichungen
errechnet werden:

P
e  Co d 2 (21.5-1)
f

Zo  u
h  0,5 d 2 Z o (21.5-2)
Zo  1

Dabei ergibt sich Zo aus:

2 Ko d2 P
Zo  (21.5-3)
f R eR

In den vorstehenden Gleichungen muss u nach Gleichung (21.4-3) ermittelt werden, während Co und Ko den
Bildern 21.5-1 und 21.5-2 zu entnehmen sind, nachdem der Kennwert x wie folgt ermittelt wurde:

4W  d3  d2 
x   (21.5-4)
 
P d 22   d 2 

546
DIN EN 13445-3:2018-12
EN 13445-3:2014 (D)
Ausgabe 5 (2018-07)

1,2

K
=3
1,0 nv

4
0,8

0,6
6

8
0,4
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12

0,2
24

0
0 0,1 0,2 0,3 0,4 0,5 x 0,6

Bild 21.5-2 — Faktor Ko für Böden mit Umfangsmoment

Anhand der graphischen Darstellung in Bild 21.5-1 kann festgestellt werden, ob eine höhere Anzahl Rippen
von Vorteil ist: für hohe Werte von x bleibt der Koeffizient Co konstant (er darf die nach der „S“-Kurve
ermittelten Mindestwerte nicht unterschreiten); daher ist bei x  0,25 eine Rippenanzahl von mehr als 5 nicht
sinnvoll, mehr als 4 Rippen sind nicht sinnvoll bei x  0,37 und mehr als 3 Rippen sind nicht sinnvoll bei
x  0,55.

ANMERKUNG 1 Der erste Term der Gleichung 21.5-4 ist das Verhältnis zwischen Gesamt-Schraubenkraft und Gesamt-
Drucklast auf den Boden, das in der Regel unter Betriebs- und Prüfbedingungen höher als 1 ist (da die Schrauben eine
höhere Reaktion als die Drucklast erzeugen müssen, um die Dichtung unter Druckspannung zu halten); da der zweite
Term in der Regel viel kleiner als 1 ist, sind die sich ergebenden Werte für x unter diesen Bedingungen im allgemeinen
niedriger als 0,6; bei höheren Werten für x sind die Rippen nicht effektiv und es würde ein normaler ebener Boden ohne
Verankerung empfohlen.

ANMERKUNG 2 Ferner ist zu beachten, dass das vorstehende Verfahren für den Einbauzustand mit einem Druck von 0
und einem unendlichen Wert für x nicht geeignet ist; um den Boden auch unter diesen Bedingungen zu verifizieren, muss
eine äquivalente Plattendicke nach folgender Formel errechnet werden:

e3 
eR2 h 4
2
t e

eR h
t
4e 2  4h 2  6eh 
eEQ  (21.5-5)
eh

Dabei ergibt sich t aus:

 d2
t (21.5-6)
nV

Bei der Berechnung von eEQ müssen alle Minustoleranzen für Korrosion und Fertigung berücksichtigt werden.

547
DIN EN 13445-3:2018-12
EN 13445-3:2014 (D)
Ausgabe 5 (2018-07)

Der verstärkte Boden kann der Einbaukraft W standhalten, wenn

3d 3  d 2   W 
eEQ    (21.5-7)
 d2  f MIN 

In vorstehender Gleichung ist fMIN der geringere Wert der Berechnungsnennspannung des Bodens und der
Berechnungsnennspannung der Rippen.

21.6 Ausschnitte

Die Ausschnitte müssen in angemessenem Abstand von den Rippen, den Schweißnähten, dem Mittenradius
jedes Abschnitts und dem Umfang des Bodens angeordnet sein; diese Bedingung ist erfüllt, wenn der
Winkel  in Bild 21.6-1 den Angaben in (21.6-1) entspricht.
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Legende
1 Mittelachse eines Abschnitts

Bild 21.6-1 — Verstärkter Boden mit Ausschnitten

360
 (21.6-1)
8n V

Bei Bestätigung der vorstehenden Bedingung ist keine zusätzliche Berechnung der Ausschnittverstärkung
erforderlich; ansonsten ist ein alternatives Auslegungsverfahren zu wählen (z. B. Auslegung nach dem
Analyseverfahren).

21.7 Schweißnähte

Nicht unterbrochene Schweißnähte zwischen Boden und Verstärkungsrippen müssen mit Gleichung 21.7-1
berechnet werden; wenn die Schweißnähte unterbrochen sind, müssen auch die Bedingungen nach 21.7-2,
21.7-3 und 21.7-4 erfüllt sein.

0,3 2l  d 1  P
go   (21.7-1)
 
2
 h  f MIN z R
n v  1  h   0,6  
 2l  d 1   2l  d 1 

In vorstehender Gleichung ist fMIN der geringere Wert der Berechnungsnennspannung des Bodens und der
Berechnungsnennspannung der Rippen.

lo  0,2 l (21.7-2)

548
DIN EN 13445-3:2018-12
EN 13445-3:2014 (D)
Ausgabe 5 (2018-07)

 l g   2 l
i 1
i i o go (21.7-3)

ANMERKUNG Die in vorstehender Gleichung einzusetzende Kehlnahtdicke ist die nach (21.7-1) errechnete
Mindestdicke.

m
lo   li  0,8l (21.7-4)
i 1

Wenn die nach Gleichung 21.7-1 für eine nicht unterbrochene Naht erreichten Kehlnahtdicken sehr gering
sind, können unterbrochene Schweißnähte gewählt werden, sofern dies nicht aus anderen Gründen (z. B.
Wechselbeanspruchungen) vermieden werden sollte. Bei Kehlnähten oder teilweise durchschweißten Nähten
ohne NDT darf der für zR angenommene Wert nicht mehr als 0,7 betragen.
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gi g1 go

eR
1
d

li l1 lo

Bild 21.7-1 — Unterbrochene Nähte zwischen Boden und Verstärkungsrippe

21.8 Zentrierring

Der Zentrierring muss der folgenden Gleichung entsprechen:

4  ec h 2 zc f c
P  Pmax  (21.8-1)
K nV d 3 2
2  h 
1   

 nv ec 
Dabei muss K für Böden ohne Umfangsmoment Bild 21.4-2 entnommen werden; bei Böden mit Umfangs-
moment muss K durch Ko aus Bild 21.5-2 ersetzt werden.

2d 4
Bei d1  2ec  muss der Mittelteil des Bodens (mit Durchmesser d1  2ec) nach folgender Gleichung
nV
verifiziert werden:

P
e  0,41d1  2ec  (21.8-2)
f

Bei Kehlnähten oder teilweise durchschweißten Nähten ohne NDT darf der für zC angenommene Wert nicht
mehr als 0,7 betragen.

549
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Ausgabe 5 (2018-07)

22 Statische Berechnung hoher stehender Behälter auf Standzargen

22.1 Allgemeines
Dieser Abschnitt enthält die Regeln für die Auslegung von hohen stehenden Behältern unter Druck und
zusätzlichen Lasten, wie z. B. durch Gewicht, Nutzlasten, Wind- und Erdbebenlasten sowie äußere Kraftein-
wirkung aufgrund außen angebrachter Rohrleitungen.

Die Auslegung der Säulenbauteile für Innen- und Außendrücke und für andere lokale Lasten als Drücke
(sofern zutreffend) entsprechend der Auslegung durch Berechnung oder der Auslegung durch
Analysemethoden muss vor dieser Analyse erfolgen.

Dieser Abschnitt enthält die zusätzlichen Berechnungen für globale Lasten nur in Kombination mit
Drucklasten.

22.2 Zusätzliche Begriffe


Zusätzlich zu den Begriffen in den Abschnitt 3 und Abschnitt 16 gelten die Folgenden.
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22.2.1 Hohe stehende Behälter

Hohe stehende Behälter (in diesem Abschnitt als Säulen bezeichnet) sind Behälter mit einer Gesamthöhe
h  10 m und mit einem Verhältnis Gesamthöhe/Außendurchmesser h/d  6,5 sowie Behälter mit h  10 m und
mit einem Verhältnis h/d  4

22.2.2 Eigenlasten

Die maximale Eigenlast (Dmax) ist das Gewicht der gesamten unkorrodierten Säule, einschließlich aller
Einbauten (Böden, Dichtung usw.), Befestigungen, Dämmung, Brandschutz, Rohrleitungen, Laufstegen und
Leitern.

Die korrodierte Eigenlast (Dcorr) ist als Dmax definiert, allerdings mit dem Gewicht der korrodierten Säule.

Die minimale Eigenlast (Dmin) ist das Gewicht der unkorrodierten Säule während der Aufstellungsphase,
abzüglich des Gewichts von Bauteilen, die nicht bereits vor der Aufstellung an der Säule angebracht sind
(z. B. abnehmbare Einbauten, Laufstege, Leitern, angebrachte Rohrleitungen, Dämmung und Brandschutz).

ANMERKUNG Ein Gerüst ist gewöhnlich selbsttragend. In diesem Fall beinhaltet das Gewicht der Säule nicht das
Gewicht des Gerüstes.

22.2.3 Nutzlasten

Die in diesem Abschnitt verwendeten Nutzlasten (L) sind Gewichtslasten des Inhalts (Flüssigkeiten oder Fest-
stoffe im Boden von Behältern, auf Einbauten und Packungen) sowie Verkehrslasten auf Laufstegen und
Leitern durch Personal und Maschinen.

22.2.4 Auf Säulen einwirkende Windlasten

Windlasten (W) sind horizontale globale Druckbeanspruchungen durch Wind, die auf die Projektionsfläche der
Säule und deren Befestigungen einwirken, beeinflusst durch die Kraftbeiwerte (siehe 22.4.4).

550
DIN EN 13445-3:2018-12
EN 13445-3:2014 (D)
Ausgabe 5 (2018-07)

22.2.5 Auf Säulen einwirkende Erdbebenlasten

Erdbebenlasten (E) sind quasistatische auf die Säulenabschnitte wirkende Horizontalkräfte aufgrund von
seismischen Beschleunigungen am Boden der Säule, berechnet durch das „Verfahren der
Lateralkraftanalyse“ (siehe 22.4.5).

22.2.6 Kräfte aufgrund von außen an Säulen angebrachten Rohrleitungen

Reaktionskräfte von außen angebrachten Rohrleitungen sind Kräfte, die aus Kräften aufgrund von Gewicht
(D), Wind (W), Erdbeben (E) und anderen zusätzlichen Kräften (F) resultieren, soweit sie das globale Gleich-
gewicht der Säule beeinflussen (siehe 22.4.6).

ANMERKUNG Auf Stutzen und Auflagerungen der Säule einwirkende Kräfte und Momente aufgrund außen
angebrachter Rohrleitungen können als innere und/oder äußere Beanspruchungen wirken. Innere Beanspruchungen sind
jene, die nur lokale Lasten verursachen und das globale Gleichgewicht nicht beeinflussen, da sie selbstausgleichend sind.
Darüber hinaus können angebrachte Rohrleitungen in Abhängigkeit von ihrer Gestaltung die Säule entweder belasten
oder sichern. Diese Aspekte sind in den Empfehlungen in 22.4.6 behandelt.
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22.3 Zusätzliche Symbole und Abkürzungen


Zusätzlich zu Abschnitt 4 gelten die folgenden Symbole, Indizes und Abkürzungen.

cf Kraftbeiwert

Dmax Maximale Eigenlasten (siehe 22.2.2 und 22.4.2)

Dcorr Korrodierte Eigenlasten (siehe 22.2.2 und 22.4.2)

Dmin Minimale Eigenlasten (siehe 22.2.2 und 22.4.2)

Dc Außendurchmesser der Dämmung der Säule

Dp Außendurchmesser der Dämmung des Rohrs

d Außendurchmesser der Säule ohne Dämmung (in Meter)

dc Außendurchmesser der Säule ohne Dämmung

dp Außendurchmesser des Rohrs ohne Dämmung

E Erdbebenlasten (siehe 22.2.5 und 22.4.5)

F Zusätzliche Kräfte aufgrund angebrachter Rohrleitungen (siehe 22.2.6 und 22.4.6)

fB,op Berechnungsnennspannung für Verankerungsschrauben unter Betriebsbedingungen, siehe


Gleichung (22.8-1)

G Böenfaktor

h Gesamthöhe der Säule über dem Boden (in Meter)

L Nutzlasten (siehe 22.2.3 und 22.4.3)

Pi Berechnungsinnendruck nach 5.3.10 für P  0 (einschließlich hydrostatischem Druck)

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DIN EN 13445-3:2018-12
EN 13445-3:2014 (D)
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Pe Berechnungsaußendruck nach 5.3.10 für P  0

Rp0,2/TB 0,2-%-Dehngrenze bei Temperatur TB

TB Berechnungstemperatur für Verankerungsschrauben

W Windlasten (siehe 22.2.4 und 22.4.4)

c,all Maximal zulässige Druckspannung unter Betriebsbedingungen nach 16.14.8, mit e nach 8.4
und einem Sicherheitsbeiwert von 1,5 in Gleichung (16.14-19)

c,all,test Maximal zulässige Druckspannung unter Prüfbedingungen nach 16.14.8, mit e nach 8.4 und
mit einem Sicherheitsbeiwert von 1,05 in Gleichung (16.14-19)

 Operator, d. h.: Überlagerung der unterschiedlichen Lastarten für die Axial- und Lateralkräfte,
die Biegemomente und die resultierenden Scher- und Längsspannungen unter Verwendung
der Balkentheorie für andere Einwirkungen als Druck und der Membrantheorie für Druckbean-
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spruchungen

22.4 Lasten

22.1.1 Drücke

Alle Kombinationen des Berechnungsdrucks P und der zugehörigen Berechnungstemperatur T nach 5.3.10
und 5.3.11 sind zu betrachten. Da eine Überlagerung des Drucks mit anderen globalen Lasten erfolgen muss,
ist nicht sicher, dass die vorherrschende Bedingung von Temperatur und zugehörigem Druck auch die Last-
kombinationen beherrscht (siehe Bemerkung zu LC1 und LC2, unterhalb Tabelle 22-1).

22.4.2 Eigenlasten

Das Gewicht der unkorrodierten Säule muss das jeweilige Gewicht aller Mäntel und Böden, aller Stutzen mit
Flanschen und Blindflanschen, der Standzarge mit Bodenring, der Aufhängeösen und anderer Klemmen, der
Versteifungsringe, der Tragringe und aller anderen festen Einbauten einschließen. Dieses Gewicht ist als das
„Herstellungsgewicht“ zu bezeichnen und auf der Zeichnung anzugeben.

Ist die Säule bereits werkseitig mit abnehmbaren Einbauten und Dämmung versehen, ist dieses zusammen-
gesetzte Gewicht als das „Transportgewicht“ zu bezeichnen und auf der Zeichnung anzugeben.

Wurden vor der Aufstellung vor Ort abnehmbare Einbauten, Dämmung, Brandschutz, Leitern, Laufstege und
andere äußere Anbauten an der Säule angebracht, ist dieses zusammengesetzte Gewicht als das „Hebe-
gewicht“ zu bezeichnen und auf der Zeichnung anzugeben.

Wurde das Hebeverfahren festgelegt, ist die minimale Eigenlast Dmin das Hebegewicht, andernfalls ist das
Transportgewicht oder das Herstellungsgewicht zu verwenden.

Die maximale Eigenlast Dmax beinhaltet alle vorstehend angegebenen Gewichte sowie das Gewicht zusätz-
licher, fest angebrachter Ausrüstung und äußerer Rohrleitungen, wie nachstehend festgelegt.

Die korrodierte Eigenlast Dcorr berücksichtigt den Verlust beim Herstellungsgewicht aufgrund des festge-
legten Korrosionszuschlags aller Teile.

Last aufgrund von Rohrleitungsgewicht (muss in Dmax und Dcorr einbezogen sein für Rohrleitungen, die
von der Säule getragen werden – siehe 22.2.2):

Senkrechte Rohrleitungen: Gewicht des gesamten Rohrs zwischen den unteren und oberen Abzweigen
(Bögen)

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DIN EN 13445-3:2018-12
EN 13445-3:2014 (D)
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Waagerechte Rohrleitungen: Gewicht des gesamten Rohrs zwischen Stutzen und Auflagern an der Säule

Gewicht des Rohrs zwischen der Schweißnaht an der Säule und einem Punkt
auf halber Strecke zum nächstliegenden äußeren Rohrauflager

Gewichte von Rohren mit dp  0,04dc dürfen vernachlässigt werden.

22.4.3 Nutzlasten

Das Gewicht des flüssigen oder festen Inhalts während des Betriebs ist für die größtmöglichen Höhen auf
dem Behälterboden, auf den Böden und in den Packungen sowie unter Verwendung der höchsten
festgelegten Dichte zu berechnen. Die Höchstwerte müssen sichergestellt werden.

Das Gewicht des Inhalts während der Druckprüfung ist für das gesamte innere Volumen der Säule zu
berechnen.
ANMERKUNG Da die Packungen während der Druckprüfung entfernt werden, darf deren Gewicht von Dmax abgezogen
werden. Zur Vereinfachung darf es vom Gewicht des Wasserinhalts subtrahiert werden.
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Die maximale Eigenlast zuzüglich des Gewichts des Inhalts bei Betrieb ist als das Betriebsgewicht, und die
maximale Eigenlast zuzüglich des Gewichts des Inhalts bei Prüfung ist als das Vor-Ort-Prüfgewicht zu
bezeichnen. Beide sind auf der Zeichnung anzugeben.

Sind keine speziellen Werte festgelegt, ist eine gleichmäßig auf die Laufstege einwirkende Last von 2,5 kN/m2
als Verkehrslast anzunehmen. Dies schließt Lasteinwirkung durch Personal, Schnee oder Eis sowie leichte
Maschinen (Wartungsgeräte) ein. Verkehrslasten auf Laufstegen aufgrund von schweren Maschinen sind
nach deren Gewicht zu berücksichtigen und als eine gleichmäßig einwirkende Last von 2 kN/m2 anzunehmen.

Sind mehr als zwei Laufstege vorhanden, sind nur die auf die drei größten Laufstege einwirkenden Verkehrs-
lasten zu berücksichtigen.

22.4.4 Windlasten

Die in diesem Abschnitt verwendeten Windlasten W (siehe 22.2.4) sind Kennwerte nach EN 1991-1-4. Bei der
Berechnung der Windlast W darf kein Teilsicherheitsbeiwert verwendet werden.

Die Kennwerte sind nach EN 1991-1-4 und dem maßgebenden Nationalen Anhang zu berechnen, unter
Berücksichtigung der örtlichen Bedingungen (Einwirkungen und Bodenprofil) sowie der folgenden
spezifischen Parameter für Säulen:

Bei Windlasten, die nicht auf EN 1991-1-4 beruhen, sind die Windlasten auf eine Weise zu bestimmen, die
weitestmöglich den in EN 1991-1-4 und der vorliegenden Norm angegebenen Festlegungen und
Anforderungen entspricht.

Kraftbeiwert cf für Säulen und Anbauten:

cf  0,7 für Säulenkörper und Standzarge (Projektionsfläche beruht auf dem Außendurchmesser der
Isolierung. Ausgenommen sind die Flächen, bei denen der Beiwert cf für Bühnen benutzt wird).
Das ist der Mindestwert. Falls lokale Vorschriften einen höheren Wert erfordern, ist dieser zu
verwenden. Bei Säulen mit gewellten Abdeckplatten zur Isolierung ist cf nach EN 1991-1-4 zu
berechnen (Mindestwert weiterhin 0,7). Ein konservativer Wert von cf = 1,1 kann ebenfalls
genutzt werden.

cf  1,4 für Laufstege (mit einer minimalen Projektionsfläche beruhend auf der Hälfte der totalen
Laufsteghöhe, multipliziert mit dem:

Außendurchmesser des Laufstegs  100° in Umfangsrichtung

Außendurchmesser der Säule  1  Breite des Laufstegs  100° in Umfangsrichtung)

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DIN EN 13445-3:2018-12
EN 13445-3:2014 (D)
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cf  1,2 für Leitern (Projektionsfläche beruht auf der Leiterhöhe  0,33 m)

cf  1,2 für Gerüste (Projektionsfläche beruht auf Höhe  Außendurchmesser oder ist diagonal)

Kraftbeiwert cf für angebrachte Rohrleitungen:

Senkrechte Rohrleitungen: (Projektionsfläche beruht auf der Höhe der Rohrleitung  Außendurchmesser
der Rohrdämmung)

cf  1,5 für parallel angebrachte Rohre bei w  0,7(Dc  Dp)

cf  0,7 für parallel angebrachte Rohre bei w  0,7(Dc  Dp)

(dabei ist w die Breite des Abstands zwischen dem Außendurchmesser der Dämmung auf der Säule Dc und
dem der Rohrleitung Dp)
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Waagerechte Rohrleitungen: (Projektionsfläche beruht auf dem halben Abstand zwischen der Schweißnaht
an der Säule und dem nächstliegenden äußeren Rohrauflager  Außendurch-
messer der Rohrdämmung)

cf  0,7 für waagerecht angebrachte Rohre

Sind mehrere Rohrleitungen um die Säule herum angeordnet, ist die Summe der Fläche dieser Rohre zu
bestimmen, wobei ausschließlich die Rohre zu berücksichtigen sind, die in der Projektionsebene liegen, die
die höchste Summe ergibt.

Auf Rohre einwirkende Windlasten mit Dp  0,04Dc dürfen vernachlässigt werden.

Böenfaktor G für Säulen (in EN 1991-1-4 bezeichnet als Strukturbeiwert cscd):

Bei steifen (schwingungsunempfindlichen) Säulen darf eine vereinfachte Konstante nach dem Eurocode zu
Windlasten verwendet werden (G  cscd  1,0 nach EN 1991-1-4).

Andernfalls (bei flexiblen oder schwingungsempfindlichen Säulen) muss der Böenfaktor nach den im
Eurocode zu Windlasten angegebenen Regeln berechnet werden.

Säulen dürfen als steif angenommen werden, wenn sie eine der drei folgenden Bedingungen erfüllen:

 Säulen mit einer Höhe h  10d

 Säulen mit einer Höhe h  min {60 m; 6,5d}

 Säulen, die die folgende Bedingung erfüllen:

32  h
xS  xmax  mit xmax, h und d in m (22.4-1)
2
 
 h  200  h (h  d ) 
 h d 
 

Dabei ist xs die Verformung an der Spitze der Säule unter Einwirkung einer virtuellen Last, die dem eigenen
horizontal einwirkenden Gewicht entspricht, und xmax ist die Grenze der Verformung an der Oberseite der
Säule, damit die Säule als steif gilt.

ANMERKUNG Bei Säulen mit konstanten Querschnitten wird die vorstehende Bedingung (22.4-1) niemals erfüllt bei
h  12d.

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22.4.5 Erdbebenlasten

Die in diesem Abschnitt verwendeten Erdbebenlasten E (siehe 22.2.5) sind Berechnungswerte nach EN 1990
und EN 1998-1. Bei der Berechnung von E ist der Bedeutungsbeiwert zu berücksichtigen, ohne Teil-
sicherheitsbeiwerte. Für Säulen aus Stahl ist das Verfahren der Lateralkraftanalyse unter Verwendung der
Grundscherkraft auf der Grundlage des Berechnungsspektrums für elastische Analyse mit Verhaltensfaktor
q  2 anzuwenden.

ANMERKUNG 1 Das Berechnungsspektrum ist von der seismischen Zone, vom Bedeutungsbeiwert (einschließlich
Gefährdungen und dadurch verursachter Verlust menschlichen Lebens) und vom Bodentyp abhängig. Diese Einflüsse
sind im maßgebenden Nationalen Anhang der EN 1998-1 angegeben oder für den Aufstellungsort der Säule festgelegt.

ANMERKUNG 2 Die vertikalen Erdbebenlasten dürfen bei Säulen vernachlässigt werden, da es sich um stehende
Konstruktionen handelt, die durch Standzargen gestützt sind (siehe EN 1998-1:2004, 4.3.3.5.2).

Im Fall von Erdbebenkennwerten, die nicht auf EN 1998-1 beruhen, sind die Erdbebenlasten auf eine Weise
zu bestimmen, die weitestmöglich den in EN 1998-1 und in der vorliegenden Norm angegebenen
Festlegungen und Anforderungen entspricht.
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Erdbebenlasten aufgrund von senkrecht und waagerecht angebrachten Rohrleitungen und anderen
Anbauten an der Säule werden unter Berücksichtigung ihres jeweiligen Gewichts und des Eigengewichts der
Säule nach 22.4.2 sowie unter Verwendung dieses Gesamtgewichts und der Gewichtsverteilung in die
Berechnung der Erdbebenlasten einbezogen.
Auf Rohre wirkende Erdbebenlasten mit dp  0,04dc dürfen vernachlässigt werden.

22.4.6 Zusätzliche Lasten an Stutzen und Auflagern aufgrund von außen angebrachten Rohrleitungen

Andere zusätzliche Kräfte aufgrund von angebrachten Rohrleitungen als Gewichts-, Wind- und Erdbeben-
lasten sind zu berücksichtigen, siehe 22.2.6.

Die Entscheidung darüber, in welchem Maß die zusätzlichen Lasten aufgrund von angebrachten Rohr-
leitungen bei der statischen Berechnung der Säule berücksichtigt werden, unterliegt der Verantwortung des
Konstrukteurs, da deren Einfluss vom Gesamtverhalten der Säule und der Rohrkonfiguration abhängig ist
(siehe Anmerkung in 22.2.6).

Anwendungsleitlinien bei Betrachtung zusätzlicher Kräfte:


Nur horizontale und vertikale Reaktionskräfte sind zu berücksichtigen, Biegemomente sollten vernachlässigt
werden.

Horizontale und vertikale Reaktionskräfte wirken in der Höhe des Ein- oder Austritts der waagerechten
äußeren Rohrstränge an der Säule, daher sind sie bei der Berechnung dieser Höhe zu berücksichtigen. In
anderen Höhen sind die Kräfte innen wirkende Kräfte ohne Einfluss auf das globale Gleichgewicht, da diese
aus der Auflagerung zwischen Stutzen und Auflagern der Säule resultieren (siehe Anmerkung in 22.2.6).

Bei der Berechnung der Rohrleitungen sollte die lokale Elastizität der Säulenwand berücksichtigt werden. Die
globale Elastizität der gesamten Säule kann berücksichtigt werden, sofern alle wesentlichen, an der Säule
angebrachten Rohre in die Berechnung der Rohrleitungen einbezogen werden.

Sind mehrere Rohrleitungen an der Säule angebracht, müssen die resultierenden horizontalen
Reaktionskräfte auf jeder Höhe kombiniert werden. Dabei ist die Richtung jeder der einzelnen
Rohrleitungskräfte zu berücksichtigen. Soweit die tatsächlichen Kräfte und deren Richtungen nicht verfügbar
sind, muss nicht angenommen werden, dass alle Horizontalkräfte in dieselbe Richtung wirken. Die maximal
resultierende Scherkraft am Boden der Säule ergibt sich aus der Kombination aller horizontalen Kräften und
deren Richtungen. Das resultierende Biegemoment am Boden der Säule ergibt sich aus den Einzelmomenten
der horizontalen Kräfte multipliziert mit ihrer Höhe. Die Einzelmomente müssen dabei gemäß ihrer Richtung
kombiniert werden.

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22.5 Lastkombinationen
Tabelle 22-1 enthält die erforderlichen Lastkombinationen der unterschiedlichen Lastarten und die zuge-
hörigen zulässigen Spannungen der Schalen und Verankerungsschrauben. Die Symbole nach 22.3 werden
angewendet:
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Tabelle 22-1 — Lastkombinationen für Säulen

Zulässige
Zulässige Zulässige
Einbezogene Lastkombination einschließlich Zugspannung für
Lastfall Zugspannung Druckspannung Erläuterungen
Lastarten Gewichtungsfaktoren Verankerungs-
für Schalen für Schalen
schrauben

LC1 Pi, Dmax, L, F, W 0,9  Pi & Dmax & L & F & 1,1  W fd c,all f B,op Betrieb bei Innendruck und Wind

LC2 Pe, Dmax, L, F, W Pe & Dmax & L & F & 1,1  W fd c,all fB,op Betrieb bei Außendruck und Wind

LC3 Dmax, L, F, W Dmax & L & F & 1,1  W fd c,all fB,op Betrieb ohne Druck, aber mit Wind

LC4 Dcorr, W Dcorr & 1,1  W fd c,all fB,op Abschaltung (ohne Druck, Inhalt und thermische Reaktionen)

LC5 Dmin, W Dmin & 0,7  W fd c,all fB,op Aufstellung

LC6 Pi, Dmax, L, E 0,9ꞏPi & Dmax & L & E ftest c,all,test 1,2fB,op Betrieb bei Innendruck und Erdbeben

LC7 Pe, Dmax, L, E Pe & Dmax & L & E ftest c,all,test 1,2fB,op Betrieb bei Außendruck und Erdbeben

LC8 Dmax, L, E Dmax & L & E ftest c,all,test 1,2fB,op Betrieb ohne Druck, aber mit Erdbeben

LC9 Ptest, Dmax, Ltest, W Ptest & Dmax & Ltest & 0,6  W ftest c,all,test fB,op Prüfung mit Prüfdruck, Prüfinhalt und Wind
Bemerkungen:
Für LC1 und LC2: Ist mehr als eine zusammengehörige Kombination für Berechnungsdruck und Berechnungstemperatur vorhanden, müssen alle Kombinationen
untersucht werden. Alternativ kann eine einzelne Kombination mit Höchstdruck und Höchsttemperatur verwendet werden. Das vorherrschende
Druck/Temperatur-Wertepaar für die Druckberechnung ist nicht notwendigerweise auch das für die vorherrschenden Lastkombinationen.
Für LC1 und LC6: Der Faktor 0,9 wird für die Berechnung des Innendrucks Pi angewendet, da der Betriebsinnendruck aufgrund der Druckbegrenzungseinrichtung
gewöhnlich 10 % unterhalb PS liegt.
Für LC3 und LC8: Diese Lastfälle sind nicht erforderlich, wenn LC1 und LC2 bzw. LC6 und LC7 vorliegen, z. B. Auftreten von Innen- und Außendruck.
Für LC5: Die Windlast ist in diesem Fall abhängig von der Konfiguration zu diesem Zeitpunkt (mit oder ohne Gerüst, Laufstege, Dämmung). Der reduzierte
Faktor 0,7 ergibt sich nach EN 1991-1-6 für Zeiträume  12 Monate.
Für LC9: Der reduzierte Faktor für die Windlast ergibt sich nach EN 1991-1-6 für Zeiträume  3 Tage.

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22.6 Spannungsberechnung für Druckbehälterschalen und Standzargen

22.6.1 Zylindrische Druckbehälterschalen

Die Spannungen in der zylindrischen Schale des Druckbehälters sind nach 16.14 an jedem kritischen Querschnitt
für die Vertikalkraft und das Biegemoment nachzuweisen, die Berechnung erfolgt in Höhe des betrachteten
Querschnitts.

Diese Nachweise sind für jeden zutreffenden Lastfall und die zutreffenden zulässigen Spannungen nach
Tabelle 22-1 erforderlich. Die Vertikalkraft und das Biegemoment sind nach den Gleichungen 16.14-4 und 16.14-5
anzuwenden, um den Höchst- und den Mindestwert der Längsspannung zu bestimmen.

Die Berechnung der Gesamt-Axialkräfte in 16.14.3 ist unter Verwendung des Lastfalls (1) und des
Berechnungsinnendrucks ohne hydrostatischen Druck durchzuführen. Für die Berechnung der Umfangsdruck-
spannung nach Gleichung 16.14-7 ist der Berechnungsinnendruck einschließlich des hydrostatischen Drucks zu
verwenden.
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22.6.2 Kegelförmige Druckbehälterabschnitte

Bei kegelförmigen Abschnitten mit einem Halbwinkel am Kegelscheitelpunkt  7° müssen die Spannungs-
nachweise unter Anwendung des Verfahrens für zylindrische Schalen sowohl am kleinen als auch am großen Ende
des Kegels sowie unter Verwendung der jeweils zutreffenden Werte für Wanddicke und Durchmesser erfolgen.

ANMERKUNG Für kegelförmige Abschnitte mit einem Halbwinkel am Kegelscheitelpunkt  7° enthält EN 13455-3 derzeit
kein Verfahren zur Berechnung der globalen Kräfte und Momente, weder für die kegelförmige Schale selbst, noch für den
Übergang zwischen Kegel- und Zylinderform.

22.6.3 Standzargenschale

Bei Standzargen aus einer zylindrischen Schale oder einer kegelförmigen Schale mit einem Halbwinkel am
Kegelscheitelpunkt  7° muss der Spannungsnachweis nach 22.6.1 und 22.6.2 erfolgen, mit der Vereinfachung
P  0.

Bei Standzargen mit verschwächenden Ausschnitten sind die zusätzlichen Berechnungen nach 16.12.4
erforderlich.

22.7 Auslegung der Schweißnaht zwischen Standzarge und Druckbehälter (an gewölbtem Boden
oder zylindrischer Schale)
Der Spannungsnachweis für die Schweißnaht zwischen der Standzarge und dem Behälter ist 16.12.3 zu
entnehmen, wobei die Anmerkung in 16.12.3.2 zu beachten ist.

22.8 Auslegung von Verankerungsschrauben und der Bodenringanordnung

Die Auslegung von Verankerungsschrauben und der Bodenringanordnung muss nach 16.12.5 erfolgen.
Die Berechnungen sind für jeden zutreffenden Lastfall mit den zulässigen Spannungen nach Tabelle 22-1
durchzuführen.
Die Berechnungsnennspannung von Verankerungsschrauben im Betriebszustand ist wie folgt zu bestimmen:

 Rp0,2/TB Rm/ 20 
f B,op  min ;  (22.8-1)
 1,65 2,062 5 

ANMERKUNG 1 Die Berechnungstemperatur TB der Verankerungsschrauben beträgt in den meisten Fällen 20 °C und ist
gewöhnlich erheblich niedriger als die Berechnungstemperatur des Druckbehälters.
Die resultierenden Verankerungsschraubenkräfte (einschließlich der Einwirkungen der Vorbeanspruchung) sind in
Tabelle 22-2 anzugeben.

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ANMERKUNG 2 Das Verfahren für die Auslegung von Verankerungsschrauben nach 16.12.5 ist ein konservatives
Verfahren, einschließlich Vorbeanspruchung der Schrauben mit quasistatischen Lasten. Empfehlungen für die Vorbean-
spruchung von Verankerungsschrauben sind ebenfalls angegeben. Berechnungen für die durch den Bodenring auf die
Betonoberfläche des Fundaments einwirkenden Druckspannungen sind ebenfalls in 16.12.5 angegeben.

22.9 Fundamentlasten

Auf Fundamente und Verankerungsschrauben einwirkende Lasten sind für die Auslegung des Fundaments
erforderlich. Die festgelegten Fundamentlasten entsprechen den in EN 1990 festgelegten Kennwerten ohne
Berücksichtigung der Windlasten bei Aufstellung und Prüfung, für die bereits verringerte Werte angegeben sind
(siehe Bemerkung zu LC5 und LC9 in Tabelle 22-1). Die folgenden Fundamentlasten sind für die unterschiedlichen
Lastbedingungen während der Lebensdauer der Säule anzugeben:

 Mindest- und Höchstwert der Vertikalkräfte;

 Höchstwert der Lateralkräfte (aufgrund von Wind, Rohrleitungskräften, Erdbeben);

 Höchstwert des Biegemoments (aufgrund von Wind, Rohrleitungskräften und exzentrischen Gewichten,
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Erdbeben);

 Höchstwert der Verankerungsschraubenlast;

 Drehmoment für die Vorbeanspruchung der Verankerungsschrauben.

Tabelle 22-2 enthält die erforderlichen Lasten und zugehörigen Lastfälle nach Tabelle 22-1 für die Bereitstellung
der zutreffenden Werte. Werte oder Zeilen der Tabelle dürfen vernachlässigt oder mit null gleichgesetzt werden,
wenn die Lastart nicht zutrifft.

Tabelle 22-2 — Daten für die Auslegung des Fundaments

Lastbedingung
Symbol für
Lastart Auf- Ab-
die Last Prüfung Betrieb
stellung schaltung

Max. Vertikalkraft Fvmax – LC9 LC1 oder LC2 oder LC3 –

Min. Vertikalkraft Fvmin LC5 – – LC4

Lateralkraft aufgrund von Wind FH,W LC5 LC9 (LC1 oder LC2 oder LC3)/1,1 LC4/1.1

Lateralkraft aufgrund zusätzlicher FH,F – – LC1 oder LC2 oder LC3 –


Rohrleitungskräfte

Lateralkraft aufgrund von Erdbeben FH,E – – LC6 oder LC7 oder LC8 –

Biegemoment aufgrund von Wind MB,W LC5 LC9 (LC1 oder LC2 oder LC3)/1,1 LC4/1,1

Biegemoment aufgrund zusätzlicher


Rohrleitungskräfte und exzentrischer MB,F – – LC1 oder LC2 oder LC3 –
Gewichte
Biegemoment aufgrund von MB,E – – LC6 oder LC7 oder LC8 –
Erdbeben
Verankerungsschraubenkraft einschl. FA,WF LC5 LC9 LC1 oder LC2 oder LC3 LC4
Wind- & Zusatzkräften
Verankerungsschraubenkraft FA,E – – LC6 oder LC7 oder LC8 –
einschließlich Erdbeben
Drehmoment für die Vorbean-
spruchung der Verankerungs- Mt nach Gleichung (16.12-81)
schrauben

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EN 13445-3:2014 (D)
Ausgabe 5 (2018-07)

Anhang A
(normativ)

Anforderungen an die Ausführung von drucktragenden


Schweißverbindungen

Dieser Anhang legt die Ausführungsforderungen für dauerhafte Schweißnähte für die Konstruktion von
Druckbehältern fest.

ANMERKUNG Siehe auch EN 13445-4:2014 und EN 13445-5:2014 für weitere Bedingungen für Schweißnähte.

Die Forderungen umfassen folgende Angaben:

 eine Zeichnung jeder Schweißverbindung in fertigem Zustand;


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 Ausführungsforderungen im wesentlichen für die geometrische Form;

 Angabe der jeweiligen Prüfgruppen (EN 13445-5:2014);

 Angabe der jeweiligen Ermüdungsklasse (siehe Teil 3, Abschnitte 17und 18) (dies gilt nicht für Behälter der
Prüfgruppe 4);

 Empfehlungen zur Verhinderung von Lamellenrissbildung;

 Empfehlungen zur Korrosionsverhinderung;

 Verweisung auf die empfohlenen schweißtechnischen Einzelheiten in EN 1708-1:2010;

Folgende Schweißnahtgruppen sind enthalten:

 Gruppe M: Längsnähte an Zylindern und Kegeln, Nähte an Kugeln und gewölbten Böden (Tabelle A-1);

 Gruppe C: Rundnähte in Zylindern und Kegeln, Verbindungsnaht zwischen gewölbtem Boden und Schale
(Tabelle A-2);

 Gruppe E: Schweißverbindungen von ebenen Böden und Schalen (Tabelle A-3);

 Gruppe TS: Schweißverbindungen von Rohrböden und Schalen (Tabelle A-4);

 Gruppe T: Schweißverbindungen von Rohren und Rohrböden (Tabelle A-5);

 Gruppe S: Schweißverbindungen an Muffen (Tabelle A-6);

 Gruppe F: Schweißverbindungen an Flanschen und Bunden (Tabelle A-7);

 Gruppe N: Schweißverbindungen an Stutzen (Tabelle A-8);

 Gruppe B: Rundnähte an Kompensatoren (Tabelle A-9).

Für jede Gruppe sind die bevorzugt anzuwendenden Schweißverbindungen zuerst angegeben.

560
DIN EN 13445-3:2018-12
EN 13445-3:2014 (D)
Ausgabe 5 (2018-07)

Tabelle A-1 — Drucktragende Schweißverbindungen - Längsnähte an Zylindern und Kegeln,


Nähte an Kugeln und gewölbten Böden
Bez. Schweißverbindung Ausführungsforderungen Prüfgruppe Ermü- Laminarriss- Korrosion EN 1708-
3)
Nr. dungs- anfälligkeit 2) 1:2010
klasse 1)

M1 1, 2, 3, 4 s. Tab. A N 1.1.4
18-4, lfd.
Nr. 1.1
und 1.2
M2 e 2  e1  Min 0,3e1 ; 6 1, 2, 3, 4 s. Tab. A N 1.1.4
18-4, lfd.
a2  3 mm Nr. 1.1
und 1.2
Externe elektronische Auslegestelle-Beuth-Hochschulbibliothekszentrum des Landes Nordrhein-Westfalen (HBZ)-KdNr.227109-ID.KUIQKFLF88GKNDE8QZ2IKCSF.1-2020-11-06 18:57:17

M3 l3  2 e1 1, 2, 3, 4 s. Tab. A N 1.1.6
18-4, lfd.
l1 / l2  1 / 4 Nr. 1.1
und 1.2

M4 l3  2 e1 1, 2, 3, 4 s. Tab. A N 1.1.6
18-4, lfd.
l1 / l2  1 / 4 Nr. 1.1
und 1.2

M5 e 2  e1  Min 0,15e1 ; 3 1, 2, 3, 4 s. Tab. A N 1.1.4


18-4, lfd.
l1 / l2  1 / 4 Nr. 1.3

M6 Steigungsverhältnis: siehe 1, 2, 3, 4 s. Tab. A N 1.1.5


M3 18-4, lfd.
mit glattem Übergang Nr. 1.3

M7 Steigungsverhältnis: siehe 1, 2, 3, 4 s. Tab. A N 1.1.4


M3 18-4, lfd.
mit glattem Übergang Nr. 1.3

M8 l1/l2  1/4 1, 2, 3, 4 siehe A N 1.1.5


mit glattem Übergang und Tabelle
> 150° Achse 18-4
lfd. Nr.
1.3
M9 l1 / l2  1 / 4 4 A N 1.1.5
mit glattem Übergang

UNZULÄSSIG FÜR DEN


ANALYTISCHEN
ZULÄSSIGKEITSNACHWEIS –
DIREKTES VERFAHREN UND
AUSLEGUNG IM
ZEITSTANDBEREICH

561
DIN EN 13445-3:2018-12
EN 13445-3:2014 (D)
Ausgabe 5 (2018-07)

Tabelle A-1 — Drucktragende Schweißverbindungen - Längsnähte an Zylindern und Kegeln,


Nähte an Kugeln und gewölbten Böden (Forts.)
Bez. Schweißverbindung Ausführungsforderungen Prüfgruppe Ermüdungs Laminarriss- Korrosion EN 1708-
3)
Nr. klasse 1) anfälligkeit 2) 1:2010

M 10 Ermüdungsbeanspruchun 1, 2, 3, 4 s. Tab. A N 1.1.1


g nur zulässig, wenn 18-4, lfd.
mindestens Sichtprüfung Nr. 1.1 und
auf volle 1.5
Durchschweißung
möglich

M 11 
e 2  e1  Min 0,3e1 ; 6  1, 2, 3, 4 s. Tab. A N 1.1.1

a 3  Min 0,1e1 ; 2  18-4, lfd.
Nr. 1.1 und
1.5
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siehe M 10 bei
Ermüdungsbeanspru-
chung

M 12 siehe M 4 1, 2, 3, 4 s. Tab. A N 1.1.3


siehe M 11 18-4, lfd.
Nr. 1.1 und
1.5

M 13 UNZULÄSSIG

M 14 UNZULÄSSIG

M 15 UNZULÄSSIG

M 16 UNZULÄSSIG

1) Ermüdungsklasse: siehe Abschnitt 17 und 18.


2) Laminarrissanfälligkeit: A = kein Risiko, B = mögliches Risiko.

3) Korrosion: N = normale Bedingungen, S = unzulässig.

562
DIN EN 13445-3:2018-12
EN 13445-3:2014 (D)
Ausgabe 5 (2018-07)

Tabelle A-2 — Drucktragende Schweißverbindungen - Rundnähte an Zylindern und Kegeln,


Verbindungsnaht zwischen gewölbtem Boden und Schale
Bez. Schweißverbindung Ausführungsforderungen Prüfgruppe Ermü- Laminarriss- Korrosion EN 1708-
3)
Nr. dungs- anfälligkeit 2) 1:2010
klasse 1)
C1 1, 2, 3, 4 s. Tab. A N 1.1.4
18-4, lfd.
Nr. 1.1
und 1.2
C2 
e2  e1  Min 0,15e1 ; 3  1, 2, 3, 4 s. Tab. A N 1.1.4
18-4, lfd.
Nr. 1.1
und 1.2
C3 
e2  e1  Min 0,3e1 ; 6  1, 2, 3, 4 s. Tab. A N 1.1.4
18-4, lfd.
a2  3 mm Nr. 1.1
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und 1.2

C4 l3  2 e1 1, 2, 3, 4 s. Tab. A N 1.1.6
18-4, lfd.
l1 / l2  1 / 3 Nr. 1.1
und 1.2

C5 l1 / l2  1 / 3 1, 2, 3, 4 s. Tab. A N 1.1.4
18-4, lfd.
Nr. 1.3

C6 siehe C 4 1, 2, 3, 4 s. Tab. A N 1.1.6


18-4, lfd.
Nr. 1.1
und 1.2
C7 l1 / l2  1 / 3 1, 2, 3, 4 s. Tab. A N 1.1.5
mit glattem Übergang 18-4, lfd.
Nr. 1.3

C8 siehe C 5 1, 2, 3, 4 s. Tab. 1 A N 1.1.4


8-4, lfd.
Nr. 1.3

C9 l1/l2  1/3 1, 2, 3, 4 siehe A N 1.1.5


mit glattem Übergang und Tabelle
> 150° Achse 18-4
lfd. Nr. 1.3
C 10 l1 / l2  1 / 3 3, 4 s. Tab. A N 1.1.5
mit glattem Übergang 18-4, lfd.
UNZULÄSSIG FÜR DEN
Nr. 1.3 für
ANALYTISCHEN
Prüfgrupp
ZULÄSSIGKEITSNACHWEI
e3
S – DIREKTES
VERFAHREN UND
AUSLEGUNG IM
ZEITSTANDBEREICH
1), 2), 3) siehe Tabelle A-1

563
DIN EN 13445-3:2018-12
EN 13445-3:2014 (D)
Ausgabe 5 (2018-07)

Tabelle A-2 — Drucktragende Schweißverbindungen - Rundnähte an Zylindern und Kegeln,


Verbindungsnaht zwischen gewölbtem Boden und Schale (Forts.)
Bez. Schweißverbindung Ausführungsforderungen Prüfgruppe Ermüdungs- Laminarriss- Korrosion EN 1708-
3)
Nr. klasse 1) anfälligkeit 2) 1:2010

C 11 Nur zulässig, wenn 1, 2, 3, 4 s. Tab. A N 1.1.1


Prüfung auf volle 18-4, lfd. Nr.
Durchschweißung möglich 1.1 und 1.5
C 12 siehe C 3 1, 2, 3, 4 s. Tab. A N 1.1.1
18-4, lfd. Nr.
1.1 und 1.5

C 13 siehe C 4 1, 2, 3, 4 s. Tab. A N 1.1.3


18-4, lfd. Nr.
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1.1 und 1.5

C 14 siehe C 10 1, 2, 3, 4 s. Tab. A N 1.1.2


mit glattem Übergang 18-4, lfd. Nr.
1.3 und 1.5

C 15 UNZULÄSSIG

C 16   30 Bei unterschiedlichen 1, 2, 3, 4 s. Tab. A N -


Wanddicken begrenzt auf: 18-4, lfd. Nr.

e2  e1  Min 0,3e1 ; 4  1.4

C 17   30 Bei unterschiedlichen 1, 2, 3, 4 s. Tab. A N -


Wanddicken begrenzt auf: 18-4, lfd. Nr.

e2  e1  Min 0,3e1 ; 4  1.4

— Berechnung der
Spannungen
— Schweißnaht an der
Innenseite rundschleifen
1), 2), 3) siehe Tabelle A-1

564
DIN EN 13445-3:2018-12
EN 13445-3:2014 (D)
Ausgabe 5 (2018-07)

Tabelle A-2 — Drucktragende Schweißverbindungen - Rundnähte an Zylindern und Kegeln,


Verbindungsnaht zwischen gewölbtem Boden und Schale (Forts.)
Bez. Schweißverbindung Ausführungsforderungen Prüfgruppe Ermüdungs Laminarriss- Korrosion EN 1708-
3)
Nr. klasse 1) anfälligkeit 2) 1:2010
C 18   30° Bei unterschiedlichen 1, 2, 3, 4 63 bei 100- A N -
Wanddicken begrenzt auf: %-ZfP der

e2  e1  Min 0,3e1 ; 4  Oberfläche
80 bei bün-
dig ge-
schliffener
Nahtwurzel

C 19  > 30° Bei unterschiedlichen 1, 2, 3, 4 50 bei 100- A N -


Wanddicken begrenzt auf: %-ZfP der

e2  e1  Min 0,3e1 ; 4  Oberfläche
71 bei bün-
dig ge-
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schliffener
d o  600 mm Nahtwurzel

C 20 UNZULÄSSIG FÜR DEN siehe 5.7.4.2 s. Tab. A S -


ANALYTISCHEN 18-4, lfd.
ZULÄSSIGKEITSNACHWEIS Nr. 1.6
– DIREKTES VERFAHREN
UND AUSLEGUNG IM
ZEITSTANDBEREICH

C 21 siehe 5.7.4.1 siehe 5.7.4.1 s. Tab. A S -


UNZULÄSSIG FÜR DEN
18-4, lfd.
ANALYTISCHEN Nr. 1.7
ZULÄSSIGKEITSNACHWEIS
– DIREKTES VERFAHREN
UND AUSLEGUNG IM
ZEITSTANDBEREICH

C 22 siehe 5.7.4.1 siehe 5.7.4.1 s. Tab. A S -


UNZULÄSSIG FÜR DEN
18-4, lfd.
ANALYTISCHEN Nr. 1.7
ZULÄSSIGKEITSNACHWEIS
– DIREKTES VERFAHREN
UND AUSLEGUNG IM
ZEITSTANDBEREICH

C 23 l ist die erforderliche siehe 5.7.4.2 s. Tab. A S -


Mindestdicke 18-4, lfd.
UNZULÄSSIG FÜR DEN
Nr. 1.6
ANALYTISCHEN
ZULÄSSIGKEITSNACHWEIS
– DIREKTES VERFAHREN
UND AUSLEGUNG IM
ZEITSTANDBEREICH

C 24 siehe C 2 siehe 5.7.4.2 s. Tab. A S -


UNZULÄSSIG FÜR DEN
18-4, lfd.
ANALYTISCHEN Nr. 1.6
ZULÄSSIGKEITSNACHWEIS
– DIREKTES VERFAHREN
UND AUSLEGUNG IM
ZEITSTANDBEREICH

C 25 siehe C 4 siehe 5.7.4.2 s. Tab. A S -


UNZULÄSSIG FÜR DEN
18-4, lfd.
ANALYTISCHEN Nr. 1.6
ZULÄSSIGKEITSNACHWEIS
– DIREKTES VERFAHREN
UND AUSLEGUNG IM
ZEITSTANDBEREICH

1), 2), 3) siehe Tabelle A-1

565
DIN EN 13445-3:2018-12
EN 13445-3:2014 (D)
Ausgabe 5 (2018-07)

Tabelle A-2 — Drucktragende Schweißverbindungen - Rundnähte an Zylindern und Kegeln,


Verbindungsnaht zwischen gewölbtem Boden und Schale (Forts.)
Bez. Schweißverbindung Ausführungsforderungen Prüfgruppe Ermüdungs Laminarriss- Korrosion EN 1708-
Nr. klasse 1) anfälligkeit 2) 3)
1:2010
C 26 siehe C 10 siehe 5.7.4.2 - A S -
UNZULÄSSIG FÜR DEN Prüfgruppe 4
ANALYTISCHEN
ZULÄSSIGKEITSNACHWEIS
– DIREKTES VERFAHREN
UND AUSLEGUNG IM
ZEITSTANDBEREICH
C 27 UNZULÄSSIG

C 28 siehe C 4 siehe 5.7.4.2 s. Tab. A S -


UNZULÄSSIG FÜR DEN 18-4, lfd.
ANALYTISCHEN Nr. 1.6
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ZULÄSSIGKEITSNACHWEIS
– DIREKTES VERFAHREN
UND AUSLEGUNG IM
ZEITSTANDBEREICH
C 29 siehe C 4 siehe 5.7.4.2 unzulässig A S -
UNZULÄSSIG FÜR DEN Prüfgruppe 4
ANALYTISCHEN
ZULÄSSIGKEITSNACHWEIS
– DIREKTES VERFAHREN
UND AUSLEGUNG IM
ZEITSTANDBEREICH
C 30 UNZULÄSSIG

C 31 UNZULÄSSIG FÜR DEN 4 - B N -


ANALYTISCHEN
ZULÄSSIGKEITSNACHWEIS
– DIREKTES VERFAHREN
UND AUSLEGUNG IM
ZEITSTANDBEREICH
C 32 A = Rundnaht 4 - B S auf 9.1.2
l  2 min ( e1 , e2 ) siehe C Seite L
N auf
35 Seite R
L linke Seite
R rechte Seite
Druck auf beiden Seiten
einwirkend
UNZULÄSSIG FÜR DEN
ANALYTISCHEN
ZULÄSSIGKEITSNACHWEIS
– DIREKTES VERFAHREN
UND AUSLEGUNG IM
ZEITSTANDBEREICH
C 33 A = Lochnaht 4 - B S auf 9.1.2
l  2 min ( e1 , e2 ) siehe C Seite L
N auf
35 Seite R
L linke Seite
R rechte Seite
Druck auf beiden Seiten
einwirkend
UNZULÄSSIG FÜR DEN
ANALYTISCHEN
ZULÄSSIGKEITSNACHWEIS
– DIREKTES VERFAHREN
UND AUSLEGUNG IM
ZEITSTANDBEREICH
1), 2), 3) siehe Tabelle A-1

566
DIN EN 13445-3:2018-12
EN 13445-3:2014 (D)
Ausgabe 5 (2018-07)

Tabelle A-2 — Drucktragende Schweißverbindungen - Rundnähte an Zylindern und Kegeln,


Verbindungsnaht zwischen gewölbtem Boden und Schale (Forts.)
Bez. Schweißverbindung Ausführungsforderungen Prüfgruppe Ermü- Laminarriss- Korrosion EN 1708-
Nr. dungs- anfälligkeit 2) 3)
1:2010
klasse 1)
C 34 l  2 min ( e1 , e2 ) 4 - B N -
siehe C 35
L linke Seite
R rechte Seite
Druck auf beiden Seiten
einwirkend
UNZULÄSSIG FÜR DEN
ANALYTISCHEN
ZULÄSSIGKEITSNACHWEI
S – DIREKTES
VERFAHREN UND
AUSLEGUNG IM
ZEITSTANDBEREICH
C 35 l  2 min ( e1 , e2 ) 4 - B S auf 9.1.1
Seite L
Liegt die Naht am Ende
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N auf
einer Schale, muss der Seite R
Abstand zwischen Naht
und Schalenende min.
5 mm betragen.
L linke Seite
R rechte Seite
Druck auf beiden Seiten
einwirkend
UNZULÄSSIG FÜR DEN
ANALYTISCHEN
ZULÄSSIGKEITSNACHWEI
S – DIREKTES
VERFAHREN UND
AUSLEGUNG IM
ZEITSTANDBEREICH
C 36 UNZULÄSSIG

C 37 UNZULÄSSIG

C 38 UNZULÄSSIG

1), 2), 3) siehe Tabelle A-1

567
DIN EN 13445-3:2018-12
EN 13445-3:2014 (D)
Ausgabe 5 (2018-07)

Tabelle A-3 — Drucktragende Schweißverbindungen – Ebene Böden


Korrosion
Bez. Schweißverbindung Ausführungsforderungen Prüfgruppe Ermü- Laminarriss- 3) EN 1708-
Nr. dungs- anfälligkeit 2) 1:2010
klasse 1)
N
E1 Alle Rundnahtformen sind 1, 2, 3, 4 siehe A siehe
zulässig entspre- entspre-
chende chende
r 1,3 e lfd. Nr. in lfd. Nr. in
Tab. A-2 Tab. A-2

N
E2 Alle Rundnahtformen sind 1, 2, 3, 4 siehe A siehe
zulässig entspre- entspre-
chende chende
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r 1,3 e lfd. Nr. in lfd. Nr. in


Tab. A-2 Tab. A-2
und r  8 mm

N
E3 Alle Rundnahtformen sind 1, 2, 3, 4 s. Tab. B 8.1.9
zulässig 18-4, lfd.
Nr. 2.2
r  0,2 er

A, falls ge- N
E4 Alle Rundnahtformen sind 1, 2, 3, 4 s. Tab. -
zulässig 18-4, lfd. schmiedet,
Nr. 2.2
r e/ 3
B, falls aus
einem
Schmiede-
stück
ausgedreht

1), 2), 3) siehe Tabelle A-1

568
DIN EN 13445-3:2018-12
EN 13445-3:2014 (D)
Ausgabe 5 (2018-07)

Tabelle A-3 — Drucktragende Schweißverbindungen – Ebene Böden (Forts.)

Bez. Nr. Schweißverbindung Ausführungsforderung Prüfgruppe Ermü- Laminarriss- Korrosion EN 1708-


3)
en dungs- anfälligkeit 2) 1:2010
klasse 1)

E5 UNZULÄSSIG FÜR DEN 3, 4 s. Tab. A, falls   N 8.1.2


ANALYTISCHEN 18-4, lfd. 15°
ZULÄSSIGKEITSNACHW Nr. 2.1
B, falls  
EIS – DIREKTES für
15°
VERFAHREN UND Prüfgrup
AUSLEGUNG IM pe 3
ZEITSTANDBEREICH

E6 UNZULÄSSIG FÜR DEN 3, 4 s. Tab. A, falls   N 8.1.3


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ANALYTISCHEN 18-4, lfd. 15°


ZULÄSSIGKEITSNACHW Nr. 2.1
B, falls  
EIS – DIREKTES für
15°
VERFAHREN UND Prüfgrup
AUSLEGUNG IM pe 3
ZEITSTANDBEREICH

E7 UNZULÄSSIG FÜR DEN 4 - A, falls   S -


ANALYTISCHEN 15°
ZULÄSSIGKEITSNACHW
B, falls  
EIS – DIREKTES
15°
VERFAHREN UND
AUSLEGUNG IM
ZEITSTANDBEREICH

E8 UNZULÄSSIG FÜR DEN 3, 4 s. Tab. A, falls   N 8.1.8


ANALYTISCHEN 18-4, lfd. 15°
1, 2, falls
ZULÄSSIGKEITSNACHW Nr. 2.1 a
beschliffen B, falls  
EIS – DIREKTES oder b
und mit 15°
VERFAHREN UND für Prüf-
Gegenlage
AUSLEGUNG IM gruppen
geschweißt
ZEITSTANDBEREICH 1, 2 und
3

E9 UNZULÄSSIG FÜR DEN 4 - A, falls   S 8.1.7


ANALYTISCHEN 15°
ZULÄSSIGKEITSNACHW
B, falls  
EIS – DIREKTES
15°
VERFAHREN UND
AUSLEGUNG IM
ZEITSTANDBEREICH

1), 2), 3) siehe Tabelle A-1

569
DIN EN 13445-3:2018-12
EN 13445-3:2014 (D)
Ausgabe 5 (2018-07)

Tabelle A-3 — Drucktragende Schweißverbindungen – Ebene Böden (Forts.)

Bez. Schweißverbindung Ausführungsforderungen Prüfgruppe Ermüdungs Laminarriss Korrosion EN 1708-


3)
Nr. klasse 1) anfälligkeit 1:2010
2)

E 10 a  es 3, 4 s. Tab. B N -
UNZULÄSSIG FÜR DEN falls a 16 mm 18-4, lfd.
ANALYTISCHEN
Nr. 2.1 b
4
ZULÄSSIGKEITSNACHWEI für
falls
S – DIREKTES Prüfgruppe
VERFAHREN UND a  16 mm 3
AUSLEGUNG IM
ZEITSTANDBEREICH

E 11 a  es 3, 4 s. Tab. B N 8.1.1
UNZULÄSSIG FÜR DEN falls a 16 mm 18-4, lfd.
ANALYTISCHEN
Nr. 2.1 b
4
ZULÄSSIGKEITSNACHWEI für
falls
S – DIREKTES Prüfgruppe
VERFAHREN UND a  16 mm 3
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AUSLEGUNG IM
ZEITSTANDBEREICH

E 12 Unzulässig

E 13 Unzulässig

E 14 1, 2, 3, 4 s. Tab. B N 8.1.5
18-4, lfd.
Nr. 2.3 a

E 15 1, 2, 3, 4 s. Tab. B N 8.1.5
18-4, lfd.
Nr. 2.3 c

1), 2), 3) siehe Tabelle A-1

570
DIN EN 13445-3:2018-12
EN 13445-3:2014 (D)
Ausgabe 5 (2018-07)

Tabelle A-3 — Drucktragende Schweißverbindungen – Ebene Böden (Forts.)

Bez. Schweißverbindung Ausführungsforderungen Prüfgruppe Ermüdungs Laminarriss- Korrosion EN 1708-


3)
Nr. klasse 1) anfälligkeit 2) 1:2010

E 16 UNZULÄSSIG FÜR DEN 4 - B S -


ANALYTISCHEN
ZULÄSSIGKEITSNACHWEIS
– DIREKTES VERFAHREN
UND AUSLEGUNG IM
ZEITSTANDBEREICH

E 17 b  es 3, 4 s. Tab. B N 8.1.5
18-4, lfd.
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falls
UNZULÄSSIG FÜR DEN Nr. 2.3 b
ANALYTISCHEN
b 16 mm
ZULÄSSIGKEITSNACHWEIS 1, 2, 3, 4
– DIREKTES VERFAHREN
falls
UND AUSLEGUNG IM
ZEITSTANDBEREICH b  16 mm

E 18 a 1,4 es 4 - B N 8.1.6

UNZULÄSSIG FÜR DEN


ANALYTISCHEN
ZULÄSSIGKEITSNACHWEIS
– DIREKTES VERFAHREN
UND AUSLEGUNG IM
ZEITSTANDBEREICH

E 19 a  0,7 es 3, 4 s. Tab. B N 8.1.5


18-4, lfd.
falls
UNZULÄSSIG FÜR DEN Nr. 2.3 b
ANALYTISCHEN a  16 mm für
ZULÄSSIGKEITSNACHWEIS Prüfgruppe
– DIREKTES VERFAHREN 4 3
UND AUSLEGUNG IM
falls
ZEITSTANDBEREICH
a  16 mm

1), 2), 3) siehe Tabelle A-1

571
DIN EN 13445-3:2018-12
EN 13445-3:2014 (D)
Ausgabe 5 (2018-07)

Tabelle A-3 — Drucktragende Schweißverbindungen – Ebene Böden (Forts.)

Bez. Nr. Schweißverbindung Ausführungsforderungen Prüfgruppe Ermü- Laminarriss- Korrosion EN 1708-


3)
dungs- anfälligkeit 2) 1:2010
klasse 1)

E 20 a 1,4 es 4 - B S -

UNZULÄSSIG FÜR DEN


ANALYTISCHEN
ZULÄSSIGKEITSNACHWEI
S – DIREKTES
VERFAHREN UND
AUSLEGUNG IM
ZEITSTANDBEREICH

E 21 a 1,4 es 4 - B S -
Externe elektronische Auslegestelle-Beuth-Hochschulbibliothekszentrum des Landes Nordrhein-Westfalen (HBZ)-KdNr.227109-ID.KUIQKFLF88GKNDE8QZ2IKCSF.1-2020-11-06 18:57:17

UNZULÄSSIG FÜR DEN


ANALYTISCHEN
ZULÄSSIGKEITSNACHWEI
S – DIREKTES
VERFAHREN UND
AUSLEGUNG IM
ZEITSTANDBEREICH

E 22 a  0,7 es 4 - B S -

UNZULÄSSIG FÜR DEN


ANALYTISCHEN
ZULÄSSIGKEITSNACHWEI
S – DIREKTES
VERFAHREN UND
AUSLEGUNG IM
ZEITSTANDBEREICH

E 23 UNZULÄSSIG
A.1

1), 2), 3) siehe Tabelle A-1

572
DIN EN 13445-3:2018-12
EN 13445-3:2014 (D)
Ausgabe 5 (2018-07)

Tabelle A-3 — Drucktragende Schweißverbindungen – Ebene Böden (Forts.)

Bez. Nr. Schweißverbindung Ausführungsforderungen Prüfgruppe Ermü- Laminarriss- Korrosion EN 1708-


3)
dungs- anfälligkeit 2) 1:2010
klasse 1)

E 24 a  0,7 es 4 - B N -
A.2
b  es
UNZULÄSSIG FÜR DEN
ANALYTISCHEN
ZULÄSSIGKEITSNACHWEI
S – DIREKTES
VERFAHREN UND
AUSLEGUNG IM
ZEITSTANDBEREICH

E 25 a  es 4 - B N -
Externe elektronische Auslegestelle-Beuth-Hochschulbibliothekszentrum des Landes Nordrhein-Westfalen (HBZ)-KdNr.227109-ID.KUIQKFLF88GKNDE8QZ2IKCSF.1-2020-11-06 18:57:17

UNZULÄSSIG FÜR DEN


ANALYTISCHEN
ZULÄSSIGKEITSNACHWEI
S – DIREKTES
VERFAHREN UND
AUSLEGUNG IM
ZEITSTANDBEREICH

E 26 UNZULÄSSIG

1), 2), 3) siehe Tabelle A-1

573
DIN EN 13445-3:2018-12
EN 13445-3:2014 (D)
Ausgabe 5 (2018-07)

Tabelle A-4 — Rohrböden - Schweißverbindungen von Rohrböden und Schalen

Bez. Schweißverbindung Ausführungsforderungen Prüfgruppe Ermü- Laminarriss- Korrosion EN 1708-


3)
Nr. dungs- anfälligkeit 2) 1:2010
klasse 1)

Siehe Schweißverbindungen von ebenen Böden und Schalen mit folgenden zusätzlichen Ausführungen

TS 1 UNZULÄSSIG FÜR DEN 1, 2, 3, 4 s. Tab. A, falls ge- N 8.1.9


ANALYTISCHEN 18-4, lfd. schmiedet
ZULÄSSIGKEITSNACHWEI Nr. 2.2
S – DIREKTES B, falls aus
VERFAHREN UND einem
AUSLEGUNG IM Schmiede-
ZEITSTANDBEREICH, es stück
sei denn der Rohrboden ist ausgedreht
eine Platte oder ein
Externe elektronische Auslegestelle-Beuth-Hochschulbibliothekszentrum des Landes Nordrhein-Westfalen (HBZ)-KdNr.227109-ID.KUIQKFLF88GKNDE8QZ2IKCSF.1-2020-11-06 18:57:17

Schmiedestück mit
Qualitäsprüfung Z. Es ist
mindestens eine
Zugfestigkeitsprüfung
entsprechend dem unten
angegebenen Bild
durchzuführen. Der
Probekörper (Teilgröe
sofern notwendig) ist dem
tatsächlichen Rohrboden zu
entnehmen, wobei die
Mittellinie der des
Rohrbodens entsprechen
muss. Die Prüfstücke dürfen
nicht von einem getrennten
Schmiedestück nach EN
10222-1:1998, 12.2.2,
stammen.

TS 2 b  2 es 4 - A S 8.1.7

UNZULÄSSIG FÜR DEN


ANALYTISCHEN
ZULÄSSIGKEITSNACHWEI
S – DIREKTES
VERFAHREN UND
AUSLEGUNG IM
ZEITSTANDBEREICH

1), 2), 3) siehe Tabelle A-1

574
DIN EN 13445-3:2018-12
EN 13445-3:2014 (D)
Ausgabe 5 (2018-07)

Tabelle A-5 — Rohrböden - Schweißverbindung von Rohren und Rohrböden

Bez. Schweißverbindung Ausführungsforderunge Prüfgruppe Ermü- Laminarriss- Korrosion EN 1708-


3)
Nr. n dungs- anfälligkeit 2) 1:2010
klasse 1)
T1 1, 2, 3, 4 s. Tab. 18- A N -
4, lfd. Nr.
1.5

T2 UNZULÄSSIG FÜR DEN 1, 2, 3, 4 Unzulässig A N -


ANALYTISCHEN
ZULÄSSIGKEITSNACHWE
IS – DIREKTES
VERFAHREN UND
AUSLEGUNG IM
ZEITSTANDBEREICH
Externe elektronische Auslegestelle-Beuth-Hochschulbibliothekszentrum des Landes Nordrhein-Westfalen (HBZ)-KdNr.227109-ID.KUIQKFLF88GKNDE8QZ2IKCSF.1-2020-11-06 18:57:17

T3 UNZULÄSSIG FÜR DEN 1, 2, 3, 4 Unzulässig A N -


ANALYTISCHEN
ZULÄSSIGKEITSNACHWE
IS – DIREKTES
VERFAHREN UND
AUSLEGUNG IM
ZEITSTANDBEREICH

T4 UNZULÄSSIG FÜR DEN 1, 2, 3, 4 Unzulässig A N 7.1.8


ANALYTISCHEN
ZULÄSSIGKEITSNACHWE
IS – DIREKTES
VERFAHREN UND
AUSLEGUNG IM
ZEITSTANDBEREICH

T5 w  et 1, 2, 3, 4 Unzulässig A N -
UNZULÄSSIG FÜR DEN
ANALYTISCHEN
ZULÄSSIGKEITSNACHWE
IS – DIREKTES
VERFAHREN UND
AUSLEGUNG IM
ZEITSTANDBEREICH

T6 w  et 1, 2, 3, 4 Unzulässig A N 7.1.7
UNZULÄSSIG FÜR DEN
ANALYTISCHEN
ZULÄSSIGKEITSNACHWE
IS – DIREKTES
VERFAHREN UND
AUSLEGUNG IM
ZEITSTANDBEREICH

T7 et  l  1,4 et 1, 2, 3, 4 Unzulässig B S 7.1.6


UNZULÄSSIG FÜR DEN
ANALYTISCHEN
ZULÄSSIGKEITSNACHWE
IS – DIREKTES
VERFAHREN UND
AUSLEGUNG IM
ZEITSTANDBEREICH
1), 2), 3) siehe Tabelle A-1

575
DIN EN 13445-3:2018-12
EN 13445-3:2014 (D)
Ausgabe 5 (2018-07)

Tabelle A-5 — Rohrböden - Schweißverbindung von Rohren und Rohrböden (Forts.)

Bez. Schweißverbindung Ausführungsforderungen Prüfgruppe Ermü- Laminarriss- Korrosion EN 1708-


3)
Nr. dungs- anfälligkeit 2) 1:2010
klasse 1)
T8 et  l  1,4 et 1, 2, 3, 4 Unzulässi B S 7.1.5
g
UNZULÄSSIG FÜR DEN
ANALYTISCHEN
ZULÄSSIGKEITSNACHWEI
S – DIREKTES
VERFAHREN UND
AUSLEGUNG IM
ZEITSTANDBEREICH
T9 l1  1,4 et 1, 2, 3, 4 40 A S -

l2  4 et
UNZULÄSSIG FÜR DEN
ANALYTISCHEN
ZULÄSSIGKEITSNACHWEI
S – DIREKTES
VERFAHREN UND
Externe elektronische Auslegestelle-Beuth-Hochschulbibliothekszentrum des Landes Nordrhein-Westfalen (HBZ)-KdNr.227109-ID.KUIQKFLF88GKNDE8QZ2IKCSF.1-2020-11-06 18:57:17

AUSLEGUNG IM
ZEITSTANDBEREICH
T 10 l2  4 et 1, 2, 3, 4 40 A S -

l1  et  3 mm
bei Ankerrohren
l1  et  2 mm
bei anderen Rohren
UNZULÄSSIG FÜR DEN
ANALYTISCHEN
ZULÄSSIGKEITSNACHWEI
S – DIREKTES
VERFAHREN UND
AUSLEGUNG IM
ZEITSTANDBEREICH
T 11 l  et 1, 2, 3, 4 40 B S -
UNZULÄSSIG FÜR DEN
ANALYTISCHEN
ZULÄSSIGKEITSNACHWEI
S – DIREKTES
VERFAHREN UND
AUSLEGUNG IM
ZEITSTANDBEREICH
T 12 l  1,4 et 1, 2, 3, 4 40 B S -
UNZULÄSSIG FÜR DEN
ANALYTISCHEN
ZULÄSSIGKEITSNACHWEI
S – DIREKTES
VERFAHREN UND
AUSLEGUNG IM
ZEITSTANDBEREICH
T 13 l  et 1, 2, 3, 4 40 B S -
UNZULÄSSIG FÜR DEN
ANALYTISCHEN
ZULÄSSIGKEITSNACHWEI
S – DIREKTES
VERFAHREN UND
AUSLEGUNG IM
ZEITSTANDBEREICH
T 14 l  0,7 et 1, 2, 3, 4 40 B S -
max 2et

l
et

kein Abstand

1), 2), 3) siehe Tabelle A-1

576
DIN EN 13445-3:2018-12
EN 13445-3:2014 (D)
Ausgabe 5 (2018-07)

Tabelle A-5 — Rohrböden - Schweißverbindung von Rohren und Rohrböden (Forts.)


Korrosion
Bez. Schweißverbindung Ausführungsforderungen Prüfgruppe Ermü- Laminarriss- 3) EN 1708-
Nr. dungs- anfälligkeit 2) 1:2010
klasse 1)

T 15 l  et 1, 2, 3, 4 40 B S -

T 16 et  l 1,4 et 1, 2, 3, 4 40 A S 7.1.1
Externe elektronische Auslegestelle-Beuth-Hochschulbibliothekszentrum des Landes Nordrhein-Westfalen (HBZ)-KdNr.227109-ID.KUIQKFLF88GKNDE8QZ2IKCSF.1-2020-11-06 18:57:17

T 17 l  1,4 et 1, 2, 3, 4 32 B S -

a  et

S
T 18 l  1,4 et 1, 2, 3, 4 40 B 7.1.2

T 19 UNZULÄSSIG

1), 2), 3) siehe Tabelle A-1

577
DIN EN 13445-3:2018-12
EN 13445-3:2014 (D)
Ausgabe 5 (2018-07)

Tabelle A-6 — Schweißmuffenverbindungen


Korrosion
Bez. Schweißverbindung Ausführungsforderungen Prüfgruppe Ermü- Laminarriss- 3) EN 1708-
Nr. dungs- anfälligkeit 2) 1:2010
klasse 1)
S1 1, 2, 3, 4 s. Tab. - N
18-4, lfd.
Nr. 7.1

S2 Ermüdungsbeanspru- 1, 2, 3, 4 s. Tab. - N -
chung nur zulässig, wenn 18-4, lfd.
volle Durchschweißung Nr. 7.1
geprüft werden kann

S3 1, 2, 3, 4 s. Tab. - N -
18-4, lfd.
Nr. 7.1
Externe elektronische Auslegestelle-Beuth-Hochschulbibliothekszentrum des Landes Nordrhein-Westfalen (HBZ)-KdNr.227109-ID.KUIQKFLF88GKNDE8QZ2IKCSF.1-2020-11-06 18:57:17

S4 UNZULÄSSIG FÜR DEN 3, 4 s. Tab. - N -


ANALYTISCHEN falls 18-4, lfd.
ZULÄSSIGKEITSNACHWEI
S – DIREKTES d 150 mm Nr. 7.1
VERFAHREN UND 1, 2, 3, 4
AUSLEGUNG IM falls
ZEITSTANDBEREICH
d 150 mm
S5 a  0,7 emin für jede 3, 4 s. Tab. - N -
falls 18-4, lfd.
Schweißverbindung
UNZULÄSSIG FÜR DEN d 150 mm Nr. 7.2
ANALYTISCHEN 1, 2, 3, 4
ZULÄSSIGKEITSNACHWEI falls
S – DIREKTES
VERFAHREN UND d 150 mm
AUSLEGUNG IM
ZEITSTANDBEREICH
S6 a  0,7 emin für jede 3, 4 s. Tab. - N -
falls 18-4, lfd.
Schweißverbindung
UNZULÄSSIG FÜR DEN d 150 mm Nr. 7.2
ANALYTISCHEN 1, 2, 3, 4
ZULÄSSIGKEITSNACHWEI falls
S – DIREKTES
VERFAHREN UND d 150 mm
AUSLEGUNG IM
ZEITSTANDBEREICH
S7 a  0,7 emin für jede 3, 4 s. Tab. - N -
falls 18-4, lfd.
Schweißverbindung
UNZULÄSSIG FÜR DEN d 150 mm Nr. 7.4
ANALYTISCHEN 1, 2, 3, 4
ZULÄSSIGKEITSNACHWEI falls
S – DIREKTES
VERFAHREN UND d 150 mm
AUSLEGUNG IM
ZEITSTANDBEREICH
S8 a  0,7 emin für jede 3, 4 s. Tab. - N 2.1.8
falls 18-4, lfd.
Schweißverbindung
UNZULÄSSIG FÜR DEN d 150 mm Nr. 7.4
ANALYTISCHEN 1, 2, 3, 4
ZULÄSSIGKEITSNACHWEI falls
S – DIREKTES
VERFAHREN UND d 150 mm
AUSLEGUNG IM
ZEITSTANDBEREICH

1), 2), 3) siehe Tabelle A-1

578
DIN EN 13445-3:2018-12
EN 13445-3:2014 (D)
Ausgabe 5 (2018-07)

Tabelle A-7 — Flansche und Bunde

Ermü-
Bez. Laminarriss- Korrosion EN 1708-
Schweißverbindung Ausführungsforderungen Prüfgruppe dungs- 3)
Nr. anfälligkeit 2) 1:2010
klasse 1)
F1 Alle Rundnahtformen 1, 2, 3, 4 s. Tab. A N 5.1.2
zulässig 18-4, lfd.
Nr. 7.1

F2 Volle Durchschweißung 1, 2, 3, 4 s. Tab. A N 5.1.1


Externe elektronische Auslegestelle-Beuth-Hochschulbibliothekszentrum des Landes Nordrhein-Westfalen (HBZ)-KdNr.227109-ID.KUIQKFLF88GKNDE8QZ2IKCSF.1-2020-11-06 18:57:17

18-4, lfd.
Nr. 7.2

F3 g1  g2  1,4 e 3, 4 s. Tab. A N -
falls 18-4, lfd. B, falls
UNZULÄSSIG FÜR DEN
ANALYTISCHEN d 150 mm Nr. 7.4 Werkstoff St1
ZULÄSSIGKEITSNACHWEI oder St2
1, 2, 3, 4
S – DIREKTES falls
VERFAHREN UND
AUSLEGUNG IM d 150 mm
ZEITSTANDBEREICH

F4 g1  g2  1,4 e 3, 4 s. Tab. A N 5.1.8


falls 18-4, lfd. B, falls
UNZULÄSSIG FÜR DEN
ANALYTISCHEN d 150 mm Nr. 7.4 Werkstoff St1
ZULÄSSIGKEITSNACHWEI oder St2
1, 2, 3, 4
S – DIREKTES falls
VERFAHREN UND
AUSLEGUNG IM d 150 mm
ZEITSTANDBEREICH

F5 g1  g2  2 e 3, 4 s. Tab. A N 5.1.1
falls 18-4, lfd.
d 150 mm Nr. 7.2
g1  g2  0,25 e
1, 2, 3, 4
UNZULÄSSIG FÜR DEN falls
ANALYTISCHEN
ZULÄSSIGKEITSNACHWEI d 150 mm
S – DIREKTES
VERFAHREN UND
AUSLEGUNG IM
ZEITSTANDBEREICH
F6 Volle Durchschweißung 3, 4 63 A N -
UNZULÄSSIG FÜR DEN falls 50, falls
ANALYTISCHEN
ZULÄSSIGKEITSNACHWEI
d 150 mm keine
Sicht-
S – DIREKTES 1, 2, 3, 4
VERFAHREN UND
prüfung
falls
AUSLEGUNG IM der
ZEITSTANDBEREICH
d 150 mm Innen-
seite

1), 2), 3) siehe Tabelle A-1

579
DIN EN 13445-3:2018-12
EN 13445-3:2014 (D)
Ausgabe 5 (2018-07)

Tabelle A-7 — Flansche und Bunde (Forts.)

Ermü-
Bez. Laminarriss- Korrosion EN 1708-
Schweißverbindung Ausführungsforderungen Prüfgruppe dungs- 3)
Nr. anfälligkeit 2) 1:2010
klasse 1)
3, 4 N
F7 g1  g2  2 e falls
s. Tab. A 5.1.5
18-4, lfd.
d 150 mm B, falls
Nr. 7.2
1, 2, 3, 4 Werkstoff St1
g1  g2  0,25 e falls oder St2
d 150 mm
UNZULÄSSIG FÜR DEN
ANALYTISCHEN
ZULÄSSIGKEITSNACHWEI
S – DIREKTES
VERFAHREN UND
AUSLEGUNG IM
ZEITSTANDBEREICH
Externe elektronische Auslegestelle-Beuth-Hochschulbibliothekszentrum des Landes Nordrhein-Westfalen (HBZ)-KdNr.227109-ID.KUIQKFLF88GKNDE8QZ2IKCSF.1-2020-11-06 18:57:17

N
F8 Alle Rundnahtformen 1, 2, 3, 4 siehe F 1 A -
zulässig

UNZULÄSSIG FÜR DEN


ANALYTISCHEN
ZULÄSSIGKEITSNACHWEI
S – DIREKTES
VERFAHREN UND
AUSLEGUNG IM
ZEITSTANDBEREICH

3, 4 N
F9 a  0,7 emin falls
32 A 5.1.4
d 150 mm B, falls
1, 2, 3, 4 Werkstoff St1
für jede falls oder St2
Schweißverbindung d 150 mm
UNZULÄSSIG FÜR DEN
ANALYTISCHEN
ZULÄSSIGKEITSNACHWEI
S – DIREKTES
VERFAHREN UND
AUSLEGUNG IM
ZEITSTANDBEREICH

F 10 UNZULÄSSIG

1), 2), 3) siehe Tabelle A-1

580
DIN EN 13445-3:2018-12
EN 13445-3:2014 (D)
Ausgabe 5 (2018-07)

Tabelle A-8 — Stutzen

Ermü-
Bez. Laminarriss- Korrosion EN 1708-
Schweißverbindung Ausführungsforderungen Prüfgruppe dungsklas 3)
Nr. anfälligkeit 2) 1:2010
se 1)
N1 Volle Durchschweißung 1, 2, 3, 4 s. Tab. B N 2.2.6
18-4, lfd. 2.3.3
Nr. 3.2

N2 Volle Durchschweißung 1, 2, 3, 4 s. Tab. B N 2.2.6


18-4, lfd.
Nr. 3.2

N3 Volle Durchschweißung 1, 2, 3, 4 siehe B N 2.2.6


Tabelle
Externe elektronische Auslegestelle-Beuth-Hochschulbibliothekszentrum des Landes Nordrhein-Westfalen (HBZ)-KdNr.227109-ID.KUIQKFLF88GKNDE8QZ2IKCSF.1-2020-11-06 18:57:17

18-4
lfd. Nr. 3.2

Legende
A Schale oder Kopf
B Stutzenhals
N4 Volle Durchschweißung 1, 2, 3, 4 s. Tab. B N 2.1.5
18-4, lfd.
Nr. 3.2

N5 Volle Durchschweißung 1, 2, 3, 4 s. Tab. B N 2.1.1


18-4, lfd.
Nr. 3.2

N6 Volle Durchschweißung 1, 2, 3, 4 siehe A N 2.4.1


entspre-
chende
lfd.Nr. in
Tab. A-2

N7 a  0,7 emin 3, 4 s. Tab. B N 2.2.2


falls 18-4, lfd.
für jede
Schweißverbindung
d 150 mm Nr. 3.2
oder 3.3
d  600 mm 1, 2, 3, 4
falls
d / D 1 / 3 d 150 mm
UNZULÄSSIG FÜR DEN
ANALYTISCHEN
ZULÄSSIGKEITSNACHWEI
S – DIREKTES
VERFAHREN UND
AUSLEGUNG IM
ZEITSTANDBEREICH
1), 2), 3) siehe Tabelle A-1

581
DIN EN 13445-3:2018-12
EN 13445-3:2014 (D)
Ausgabe 5 (2018-07)

Tabelle A-8 — Stutzen (Forts.)


Korrosion
Bez. Schweißverbindung Ausführungsforderungen Prüfgruppe Ermü- Laminarriss- 3) EN 1708-
Nr. dungsklas anfälligkeit 2) 1:2010
se 1)
3, 4 N
N8 a  0,7 emin falls
s. Tab. B 2.2.5
18-4, lfd.
d 150 mm
für jede Nr. 3.2
Schweißverbindung 1, 2, 3, 4 oder 3.3
falls
d  800 mm d 150 mm

d / D 1/ 3

UNZULÄSSIG FÜR DEN


ANALYTISCHEN
ZULÄSSIGKEITSNACHWEI
S – DIREKTES
VERFAHREN UND
Externe elektronische Auslegestelle-Beuth-Hochschulbibliothekszentrum des Landes Nordrhein-Westfalen (HBZ)-KdNr.227109-ID.KUIQKFLF88GKNDE8QZ2IKCSF.1-2020-11-06 18:57:17

AUSLEGUNG IM
ZEITSTANDBEREICH
S
N9 a  0,7 emin 3, 4 unzulässig B -

für jede
Schweißverbindung

UNZULÄSSIG FÜR DEN


ANALYTISCHEN
ZULÄSSIGKEITSNACHWEI
S – DIREKTES
VERFAHREN UND
AUSLEGUNG IM
ZEITSTANDBEREICH

N 10 UNZULÄSSIG

N
N 11 Alle Rundnahtformen 1, 2, 3, 4 siehe A
zulässig entspre-
chende
lfd.Nr. in
Tab. A-2

1), 2), 3) siehe Tabelle A-1

582
DIN EN 13445-3:2018-12
EN 13445-3:2014 (D)
Ausgabe 5 (2018-07)

Tabelle A-9 — Rundnähte an Kompensatoren


Korrosion
Bez. Schweißverbindung Ausführungsforderungen Prüfgruppe Ermü- Laminarriss- 3) EN 1708-
Nr. dungs- anfälligkeit 2) 1:2010
klasse 1)
N
B1 Volle Durchschweißung 1, 2, 3 A -

S
B2 a  0,7 eb 1, 2, 3 B -

UNZULÄSSIG FÜR DEN


ANALYTISCHEN
ZULÄSSIGKEITSNACHWEI
Externe elektronische Auslegestelle-Beuth-Hochschulbibliothekszentrum des Landes Nordrhein-Westfalen (HBZ)-KdNr.227109-ID.KUIQKFLF88GKNDE8QZ2IKCSF.1-2020-11-06 18:57:17

S – DIREKTES
VERFAHREN UND
AUSLEGUNG IM
ZEITSTANDBEREICH
S
B3 a  0,7 eb 1, 2, 3 A -

UNZULÄSSIG FÜR DEN


ANALYTISCHEN
ZULÄSSIGKEITSNACHWEI
S – DIREKTES
VERFAHREN UND
AUSLEGUNG IM
ZEITSTANDBEREICH
N
B4 a  0,7 eb 1, 2, 3 A -

UNZULÄSSIG FÜR DEN


ANALYTISCHEN
ZULÄSSIGKEITSNACHWEI
S – DIREKTES
VERFAHREN UND
AUSLEGUNG IM
ZEITSTANDBEREICH
S
B5 a  0,7 eb 1, 2, 3 B -

UNZULÄSSIG FÜR DEN


ANALYTISCHEN
ZULÄSSIGKEITSNACHWEI
S – DIREKTES
VERFAHREN UND
AUSLEGUNG IM
ZEITSTANDBEREICH

1), 2), 3) siehe Tabelle A-1

583
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EN 13445-3:2014 (D)
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Anhang B
(normativ)

Analytischer Zulässigkeitsnachweis – Direktes Verfahren

B.1 Einleitung

B.1.1 Allgemeines

Dieser Anhang ist, wie die gesamte Norm, zur Zeit auf Werkstoffe mit ausreichender Duktilität begrenzt, für im
Zeitstandbereich beanspruchte Bauteile ist er jedoch auch auf Werkstoffe mit ausreichend hoher Duktilität im
Zeitstandbereich begrenzt.
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ANMERKUNG Die in Tabelle E.2-1 in EN 13445-2:2014 aufgeführten Stähle und Stahlgusssorten, für die in den
entsprechenden Werkstoffnormen die Zeitstandfestigkeiten für den jeweiligen Temperaturbereich angegeben sind, gelten als
Werkstoffe mit ausreichend hoher Duktilität im Zeitstandbereich.

B.1.2 Zweck

Dieser Analytische Zulässigkeitsnachweis (AZ) gibt Regeln für den Zulässigkeitsnachweis von Bauteilen unter allen
Arten von Einwirkungen und dient als:

 Alternative zur Auslegung nach Formeln (siehe 5.4.1),

 Ergänzung zur Auslegung nach Formeln in den Fällen

 die dadurch nicht erfasst werden,

 die eine Überlagerung von Umgebungseinwirkungen erfordern,

 in denen die in EN 13445-4:2014, Abschnitt 5, angegebenen Fertigungstoleranzen nach Vereinbarung


zwischen den Beteiligten überschritten werden;

Im letzten Fall müssen die Abweichungen klar dokumentiert werden.

B.1.3 Spezielle Anforderungen

Wegen der Verwendung fortschrittlicher Verfahren ist bei der Überprüfung der Berechnungen und bei der
eventuellen Festlegung von spezifischen zfP-Anforderungen die Einschaltung einer, auf dem Gebiet des
Analytischen Zulässigkeitsnachweises entsprechend qualifizierten, unabhängigen Stelle erforderlich, bis
hinreichende innerbetriebliche Erfahrung nachweisbar ist.

B.1.4 Auslegung im Zeitstandbereich

Für Komponenten, die nach vernünftigem Ermessen vorhersehbaren Bedingungen eventuell im Zeitstandbereich
beansprucht werden, ist die Lebensdauer für diesen Kriechlastfall (oder die Lebensdauer für mehr als einen
solchen Lastfall) (durch den Betreiber oder dessen Stellvertreter) festzulegen. Für jeden Lastfall mit Betrieb im
Zeitstandbereich darf die spezifizierte Betriebszeit im Zeitstandbereich nicht weniger als 10 000 h betragen. Ist
keine Betriebszeit festgelegt, muss der Hersteller eine vernünftige Zeit annehmen, jedoch mindestens 100 000 h.

ANMERKUNG Während bei Bauteilen mit ausschließlich Lastfällen ohne Beanspruchung im Zeitstandbereich diese Lastfälle
unabhängig voneinander festgelegt werden können, erfordert die Festlegung von Lastfällen bei Konstruktionen mit
Kriechlastfällen eine genaue Beachtung der gesamten Auslegungslebensdauer unter Berücksichtigung aller nach vernünftigem
Ermessen vorhersehbarer Lastfälle. Alternative Auslegungslebensdauern dürfen zugrunde gelegt werden.

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EN 13445-3:2014 (D)
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Die (spezifizierte oder angenommene) Auslegungslebensdauer muss in der Technischen Dokumentation


angegeben werden.

Sofern die Berechnungstemperaturen unterhalb des Zeitstandbereichs liegen (siehe 5.1), sind keine
Kriechnachweise erforderlich und B.5.1.3 und B.9 sind nicht anzuwenden.

Sofern der kleinere der beiden Werte

a) das Produkt von 1,2 und die Berechnungstemperatur für die Lebensdauer

b) das Produkt von 1,5 und die 1%-Zeitdehngrenze der Berechnungstemperatur für die Lebensdauer

nicht größer ist als die 0,2%-Dehngrenze bei Berechnungstemperatur, sind Kriechnachweise erforderlich, und
B.5.1.3 und B.9 sind anzuwenden.

Die Bezeichnungen Zeitstandfestigkeit und 1%-Zeitdehngrenze bezeichnen Mittelwerte, wie in den


Werkstoffnormen festgelegt, für die ein Streubereich von  20 % angenommen ist. Für größere Streubereiche ist,
an Stelle der Mittelwerte, das 1,25fache der unteren Grenze des Streubereichs zu verwenden.
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Für Interpolationen und mögliche Extrapolationen von Festigkeitskennwerten, und für die Bestimmung der
Zeitstandfestigkeit oder der Zeit bis zum Erreichen von 1%-Zeitdehngrenze, sind die in Abschnitt 19 angegebenen
Verfahren zu verwenden.

B.2 Zusätzliche Definitionen


Die folgenden Definitionen gelten zusätzlich zu denen in Abschnitt 3.

B.2.1
Einwirkung
Eingeprägte thermomechanische Einwirkung die im Tragwerk Spannung und/oder Dehnung hervorruft, z. B.
eingeprägter Druck, Kraft, Verschiebung, Temperatur, siehe B.6.

B.2.2
Einwirkungsart
Klassifizierung von Einwirkungen nach statistischen Eigenschaften und Einwirkungsdauer.

B.2.3
Anwendungsregel
Allgemein anerkannte Regel, die einer Verbindlichen Regel folgt und deren Anforderungen erfüllt.

ANMERKUNG Abweichende Anwendungsregeln, abweichend von den in dieser Norm angegebenen, sind zulässig, sofern
sie mit der Verbindlichen Regel übereinstimmen und hinsichtlich Zuverlässigkeit, Instandhaltung und Haltbarkeit mit
angegebenen Anwendungsregeln zumindest gleichwertig sind, siehe B.5.1.

B.2.4
Charakteristischer Wert / charakteristische Funktion
Ein charakteristischer Wert einer Einwirkung ist ein repräsentativer Wert der die Variabilität, die statistischen
Eigenschaften der Einwirkung berücksichtigt, siehe B.6.2.

ANMERKUNG Eine charakteristische Funktion einer Einwirkung ist eine, für die Einwirkung repräsentative Funktion (der
Zeit), benötigt bei Einwirkungen, bei denen in bestimmten Nachweisen die Zeitabhängigkeit von Bedeutung ist, z. B.
Temperatur-Druck-Transienten während der Anfahr- oder Abfahrphase, siehe B.6.2.3.

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B.2.5
Variationskoeffizient
Maß für die statistische Streuung (Standardabweichnung dividiert durch den Mittelwert).

B.2.6
Kombinationsfaktor
Faktor mit dem der Bemessungswert variabler Einwirkungen mit stochastischen Eigenschaften multipliziert wird,
sofern die Einwirkung mit dem Druck kombiniert wird, oder sofern zwei oder mehr dieser Einwirkungen in einem
Lastfall kombiniert werden, siehe B.8.2.3.

B.2.7
Nachweis
Bewertung der Sicherheit eines Bauteils hinsichtlich bestimmter Grenzzustände (Versagensarten) und unter
bestimmten Kombinationen von Einwirkungen, siehe B.5.1.

B.2.8
Berechnungsmodell
(Physikalisches) Modell des Bauteils zur Bestimmung der Beanspruchung.
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B.2.9
Beanspruchung
Reaktion (z. B. Spannung, Dehnung, Verformung, resultierende Kraft oder Moment, Vergleichs-spannung) eines
Bauteils auf eine bestimmte Einwirkung oder eine Kombination von Einwirkungen.

B.2.10
Grenzzustand
Zustand bei dessen Überschreiten das Tragwerk seine auslegungsgemäßen Funktionsanforderungen nicht mehr
erfüllt.
ANMERKUNG Grenzzustände werden eingeteilt in Grenzzustände der Tragfähigkeit und Grenzzustände der
Gebrauchstauglichkeit, siehe B.4.

B.2.11
Lastfall
Eine Kombination von gleichzeitig auftretenden Einwirkungen. Lastfälle werden eingeteilt in Normalbetriebslastfälle,
spezielle Lastfälle und außergewöhnliche Lastfälle, siehe B.5.1.

B.2.12
Lokale Spannungskonzentration, lokale Verzerrungskonzentration
Spannungs- bzw. Verzerrungsverteilung durch (sehr) lokale geometrie- oder werkstoffbedingte Störstellen, oder
Temperaturfelder, welche die Spannungs- oder Verzerrungsverteilung nur über einen Teil der Wanddicke
beeinflussen.
ANMERKUNG Diese lokalen Konzentrationen sind nur mit eng lokalisierten Deformationen oder Verzerrungen verbunden,
ohne wesentliche nicht-lokalen Effekte. Beispiele sind Spannungskonzentrationen an kleinen Ausrundungen von Kehlnähten,
an kleinen Anschweißteilen, an Schweißnähten, etc.

B.2.13
Teilsicherheitsbeiwert
Beiwert für den charakteristischen Wert einer Einwirkung oder einer Werkstoffkenngröße, um den entsprechenden
Bemessungswert zu erhalten.
ANMERKUNG Der Beiwert hängt vom Nachweis, der Einwirkung bzw. der Werkstoffkenngröße ab, siehe B.6.3 und B.7.5

B.2.14
Verbindliche Regel
Allgemeingültige oder eindeutige Aussagen, zu denen es keine Alternativen gibt, sofern dies nicht eindeutig
angegeben ist, oder: Anforderung und Modell, für die keine Alternativen zulässig sind, sofern dies nicht eindeutig
angeben ist, siehe Abschnitt B.6.

B.2.15
Tragwerk
Kombination aller lasttragenden Teile eines Bauteils, z.B. der gesamte Behälter, seine lasttragenden Teile, Stützen
und Fundamente.

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B.2.16
(Äquivalentes) spannungskonzentrationsfreies Modell
ein den Idealfall darstellendes gleichwertiges Modell der Struktur ohne örtliche Anstiege von Spannung bzw.
Beanspruchung.

B.2.17
Strukturelle Beanspruchung
Beanspruchung in einem Modell ohne Spannungskonzentrationen in der Struktur, d.h. die in einem idealisierten
Modell festgelegte Beanspruchung, die die tatsächliche Geometrie der Struktur mit Ausnahme der örtlichen Details,
welche nur örtliche Spannungs- bzw. Beanspruchungskonzentrationen hervorrufen, berücksichtigt, siehe B.7.6.

ANMERKUNG 1 Die strukturelle Beanspruchung beinhaltet die Auswirkungen von groben Strukturdetails (beispielsweise
Anschlüsse, Kegel-Zylinder-Verbindungen, Gefäßendverbindungen, Dickenstörungen, Vorhandensein von Anbindungen,
Abweichungen von der Auslegungsform mit globalem Effekt, wie beispielsweise Unrundheit von zylindrischen Schalen). Nicht
berücksichtigt werden jedoch die Kerbeffekte von örtlichen strukturellen Einzelheiten wie kleine Kehlradien,
Schweißzehendetails, Unregelmäßigkeiten im Schweißprofil, kleine Bohrungen (teilweise durchtretend) oder von örtlichen
Temperaturbereicheinzelheiten.
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ANMERKUNG 2 Finite Element-Schalen- oder Balkenelemente können die strukturelle Beanspruchung ergeben.

B.2.18
(relevante) Dicke
kürzester Abstand zwischen dem kritischen Punkt auf einer Oberfläche, zu einem beliebigen anderen Punkt einer
Oberfläche des Modells.

B.2.19
Gesamtspannung/-beanspruchung
Gesamtspannung/-beanspruchung ist ein Konstruktionsmodell, das sämtliche Wirkungen durch - örtliche und nicht
örtliche - Konzentration von Spannung und Beanspruchung umfasst.

B.3 Zusätzliche Symbole und Abkürzungen


Die folgenden Symbole und Abkürzungen gelten zusätzlich zu denen in Abschnitt 4 und in Abschnitt 19 für den
Betrieb im Zeitstandbereich.

B.3.1 Indizes

all zulässig

c Kriechen

d Auslegung

e bezogen auf die Elastizitätsgrenze

i i-ter Wert

inf Kleinstwert (infimum)

j j-ter Wert

k k-ter Wert

u bezogen auf die Dehnungsbegrenzung

A Einwirkung (allgemein)

G ständige Einwirkung

P Druckeinwirkung

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Q veränderliche Einwirkung

Sup Größtwert (supremum)

B.3.2 Symbole

D Ermüdungsmaß

RM Festigkeitskennwert

 Teilsicherheitsbeiwert

B.4 Versagensarten und Grenzzustände


In Tabelle B.4-1 sind die wesentlichen Versagensarten mit den zugehörigen Grenzzuständen zusammengestellt.
Die Grenzzustände werden danach unterteilt, ob die Belastung von kurzzeitiger, langzeitiger oder zyklischer Natur
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ist.

In Tabelle B.4-1 sind die Versagensarten getrennt betrachtet. Kombinationen von Versagensarten, z. B. Ermüdung
und Verformungsbruch, Kriechen und Verformungsbruch, Kriechen und Ermüdung, sind gesondert zu betrachten.

ANMERKUNG 1 Die Liste der Versagensarten, Tabelle B.4-1, gilt sehr allgemein, enthält auch Versagensarten außerhalb des
Anwendungsbereiches der Norm.

Grenzzustände werden unterteilt in Grenzzustände der Tragfähigkeit und Grenzzustände der


Gebrauchstauglichkeit.

Grenzzustände der Tragfähigkeit sind Zustände (einer Komponente oder des Behälters), bei denen es zu einem
Versagen kommt, das zu einer Gefährdung von Menschenleben führen kann (Bersten, Zusammenbruch oder
anderen Formen des Versagens).

ANMERKUNG 2 Grenzzustände der Tragfähigkeit sind Versagen durch globale plastische Deformation, Ermüdungsbruch,
Instabilität des Behälters oder von Teilen, Verlust des Gleichgewichts (Umstürzen) von Behältern oder Behälterteilen (bei
Betrachtung als starrer Körper) und die Sicherheit beeinträchtigende Leckagen,.

ANMERKUNG 3 Einige Zustände vor Eintritt des Gesamtversagens, die, zur Vereinfachung, an Stelle der Grenze selbst
betrachtet werden, werden ebenfalls als Grenzzustände der Tragfähigkeit klassifiziert und als solche behandelt.

Grenzzustände der Gebrauchstauglichkeit sind Zustände (einer Komponente oder des Behälters), bei deren
Überschreiten der Behälter nicht länger die Gebrauchstauglichkeitskriterien erfüllt.

ANMERKUNG 4 Grenzzustände der Gebrauchstauglichkeit sind:

 Verformungen oder Durchbiegungen, die eine auslegungsgemäße Nutzung des Behälters (einschließlich
ordnungsgemäßer Funktionsfähigkeit von Maschinen und normalem Betriebsverhalten) beeinträchtigen oder
Schäden an tragenden und nichttragenden Teilen verursachen;

 Leckagen, die zwar die auslegungsgemäße Nutzung, nicht aber die Sicherheit beeinträchtigen und die keine
unakzeptable Umweltgefahr sind.

ANMERKUNG 5 Leckagen sind abhängig von der von ihnen ausgehenden Gefährdung als Grenzzustand der Tragfähigkeit
oder der Gebrauchtauglichkeit zu klassifizieren.

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Tabelle B.4-1 — Versagensarten und Grenzzustände

Einwirkungsart

Kurzzeitig Langzeitig Zyklisch

Versagensart Einmalig Mehrmalig Einmalig Mehrmalig

Sprödbruch U
3)
Verformungsbruch U
Unzulässige Verformung, Typ 1 4) S, U 1)
Unzulässige Verformung, Typ 2 5) U
Unzulässige Verformung, Typ 3 6) S
Unzulässige örtliche Dehnungen 7) U
Instabilität8) U, S 2)
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Fortschreitende plastische U
9)
Deformation
Alternierende Plastizität 10) U
Kriechbruch U
Unzul. Kriechverformung, Typ 111) S, U 1)
Unzul. Kriechverformung, Typ.212) U
Unzul. Kriechverformung, Typ 313) S
Kriechinstabilität U, S 2)
Erosion, Korrosion S
Medienbeschleunigte U
Rissbildung14)
Kriechbruch U
Unzul. Kriechverformung, Typ 111) S, U 1)
Unzul. Kriechverformung, Typ 212) U
Unzul. Kriechverformung, Typ 313) S
Kriechinstabilität U, S 2)
Erosion, Korrosion S
Medienbeschleunigte U
Rissbildung14)
Ermüdung U
Medienbeschleunigte Ermüdung U
U Grenzzustand der Tragfähigkeit
S Grenzzustand der Gebrauchstauglichkeit

1) Bei Gefahren durch Austritt des Behälterinhalts (giftige, brennbare Stoffe, Dampf usw.)
2) Bei ausreichender Tragfähigkeit im nachinstabilen Zustand
3) Instabiles unzulässiges plastisches Fließen oder instabiles Risswachstum
4) Unzulässige Verformung an mechanischen Verbindungen
5) Unzulässige Verformung, die zu nicht annehmbarer Lastübertragung führt.
6) Unzulässige Verformung durch betriebsbedingte Behinderungen.
7) Rissbildung oder Verformungsbruch durch Erschöpfung der Werkstoffduktilität.
8) Elastisch, plastisch oder elastisch-plastisch
9) Fortschreitende plastische Deformation
10) Alternierende Plastizität (siehe auch Abschnitt 6)
11) Unzulässige Kriechdeformation an mechanischen Verbindungen
12) Unzulässige Kriechdeformation, die zu nicht annehmbarer Lastübertragung führt
13) Unzulässige Kriechdeformation bei betriebsbedingten Behinderungen
14) Spannungsrisskorrosion (SCC), wasserstoffinduzierte Rissbildung (HIC), spannungsorientierte
wasserstoffinduzierte Rissbildung (SOHIC).

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B.5 Methodik

B.5.1 Allgemeines, Nachweise

B.5.1.1 Allgemeines

Jeder hinsichtlich des Anwendungsbereiches dieser Norm wesentlichen Versagensart entspricht ein einzelner
Nachweis (N). Jeder Nachweis erfasst eine oder mehrere Versagensarten.

Die Nachweise sind, falls zutreffend, für folgende Gruppen von Lastfällen zu führen:

 Normalbetriebslastfälle, für die normale Anforderungen gelten;

 besondere Lastfälle, für die Anforderungen für Prüfungen, Herstellung, Errichtung und für Reparaturen gelten;

 außergewöhnliche Lastfälle, siehe 5.3.2.2.


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Im Allgemeinen umfasst ein Nachweis mehrere Lastfälle. Lastfälle sind Kombinationen von gleichzeitigen
Einwirkungen die nach vernünftigem Ermessen auftreten können.

Für jeden Nachweis ist eine einfache Verbindliche Regel angegeben. Für jede Verbindliche Regel können mehrere
Anwendungsregeln angegeben sein, um verschiedene Möglichkeiten der Erfüllung der Verbindlichen Regel
aufzuzeigen. Die zutreffendsten Anwendungsregeln sind zu wählen. Es ist zulässig andere Anwendungsregeln zu
verwenden, vorausgesetzt sie stimmen mit der einschlägigen Verbindlichen Regel überein und sind hinsichtlich
Zuverlässigkeit, Instandhaltung und Haltbarkeit zumindest gleichwertig.

B.5.1.2 Zulässigkeitsnachweise für Berechnungstemperaturen unterhalb des Zeitstandbereiches

 Die zu führenden Nachweise sind

 Tragfähigkeitsnachweis (TN), siehe B.8.2;

 Einspielnachweis (EN), siehe B.8.3;

 Stabilitätsnachweis (SN), siehe B.8.4;

 Ermüdungsnachweis (ZEN), siehe B.8.5;

 Nachweis des statischen Gleichgewichts (GN), siehe B.8.6;

ANMERKUNG Die Bezeichnung eines Nachweises gibt einen Hinweis auf die Hauptversagensart des Nachweises. Für
spezifische Bauteile sind einige Nachweise eventuell nicht erforderlich. Die Liste der Nachweise ist nicht vollständig. In
manchen Fällen kann es erforderlich sein, weitere Grenzzustände zu untersuchen. So könnte z. B. bei Bauteilen aus
austenitischen nichtrostenden Stählen neben dem Tragfähigkeitsnachweis auch eine Untersuchung der Gefahr von Leckagen
erforderlich sein (als Grenzzustand der Tragfähigkeit oder der Gebrauchstauglichkeit), siehe Tabelle B.4-1.

B.5.1.3 Zulässigkeitsnachweise für Berechnungstemperaturen im Zeitstandbereich

Sofern Kriechnachweise erforderlich sind, siehe B.1.4, sind folgende Nachweise, zusätzlich zu den in B.5.1.2
angeführten zu führen:

 Kriechfestigkeitsnachweis (KFN), siehe B.9.4;

 Kriechdehnungsnachweis (KDN), siehe B.9.5,

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 Ermüdungsnachweis: Kriechermüdung und Zyklische Ermüdung (KEN), siehe B.9.6.

ANMERKUNG Für einige Lastfälle können Tragfähigkeitsnachweise durch entsprechende Kriechfestigkeitsnachweise


abgedeckt und daher nicht extra erforderlich sein.

B.5.2 Vorgehensweise

Die Vorgehensweise erfasst die folgenden Teile:

a) Mindestens alle in B.5.1 angeführten Nachweise sind zu berücksichtigen, siehe Anmerkung 3 in B.5.1;

b) In jedem Nachweis sind alle wesentlichen Lastfälle zu berücksichtigen;

c) Für jeden Lastfall ist eine passende Anwendungsregel zu wählen;

d) Für jeden Nachweis und jeden Lastfall ist der Nachweis der Erfüllung der Verbindlichen Regel zu erbringen,
direkt oder unter Verwendung der gewählten Anwendungsregel und folgender Schritte:
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1) Festlegung des Nachweises und des Lastfalls mit zugehörigen Einwirkungen;

2) Bestimmung der charakteristischen Werte bzw. charakteristischen Funktionen der Einwirkungen;

3) Berechnung der Bemessungswerte bzw. Bemessungsfunktionen der Einwirkungen;

4) Nachweis der Erfüllung der Verbindlichen Regel;

5) Angabe ob die Verbindliche Regel für den Lastfall erfüllt ist.

B.6 Einwirkungen

B.6.1 Klassifizierung

Einwirkungen werden in folgende vier Arten unterteilt:

 ständige Einwirkungen;

 Temperatur, Druck und von diesen deterministisch abhängige Einwirkungen;

 veränderliche Einwirkungen (ausgenommen Temperatur, Druck und von diesen deterministisch abhängige
Einwirkungen);

 außergewöhnliche Einwirkungen.

Betriebsdrücke und Betriebstemperaturen sind zwar ebenfalls veränderliche Einwirkungen, sie besitzen jedoch
besondere Merkmale hinsichtlich der Abhängigkeit von der Zeit, der stochastischen Eigenschaften, etc. Wegen der
häufig starken Korrelation zwischen Betriebsdruck und Betriebstemperatur sind sie als simultan wirkend zu
betrachten, und die Druck-Temperatur-Abhängigkeit ist passend festzulegen.

ANMERKUNG 1 Einwirkungen mechanischer, physikalischer, chemischer oder biologischer Art können zwar die Sicherheit
eines Behälters beeinflussen, beim Analytischen Zulässigkeitsnachweis werden jedoch nur die Einwirkungen betrachtet, die
Spannungen oder Dehnungen verursachen. Beispiele hierfür sind Volumenkräfte (z.B. Eigengewicht), Oberflächenkräfte (Druck,
Flächenlasten usw.), Einzelkräfte (Resultierende z. B. aus einwirkenden Flächenkräften), Linienkräfte, Punktkräfte,
Temperaturänderungen, Verlagerungen des Tragwerks an Verbindungen oder Bettungen z. B. durch Temperaturänderungen
oder Setzen.

ANMERKUNG 2 Beispiele für ständige Einwirkungen sind Eigengewicht des Tragwerks, von Verbindungsstücken, Zubehör-
und Anbauteilen.

ANMERKUNG 3 Beispiele für veränderliche Einwirkungen sind Verkehrslasten, Wind- oder Schneelasten.

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ANMERKUNG 4 Beispiele für außergewöhnliche Einwirkungen sind Einwirkungen auf einen äußeren Behälter durch Versagen
des inneren Behälters oder Einwirkungen durch extreme Erdbeben – Einwirkungen die nicht zu den (Normal) Betriebslastfällen
zählen Einwirkungen, die nicht zu denen zählen die nach vernünftigem Ermessen vorhersehbar auftreten können.

ANMERKUNG 5 Temperaturänderungen wirken auf zweifache Weise: sie verursachen Spannungen in einem Tragwerk und sie
beeinflussen dessen Festigkeit und die Werkstoffeigenschaften.

ANMERKUNG 6 Einflüsse des Behälterinhalts oder der Umgebung können die Sicherheit und Gebrauchstauglichkeit des
Behälters beeinträchtigen. Dies ist durch entsprechende Werkstoffauswahl, Wanddickenzuschläge (siehe 5.2.2) oder
entsprechende Festlegung der Werkstoffparameter bei der Festigkeitsermittlung zu berücksichtigen (siehe B.7.5).

ANMERKUNG 7 Die Druck-Temperatur-Abhängigkeit kann in Form von Wertepaaren gleichzeitig wirkender Einwirkungen, die
den Bereich der Betriebsbedingungen umfassen, oder durch Druck-Temperatur-Funktionen angegeben werden.

Bei Einwirkungen, die ständige und veränderliche Komponenten aufweisen, können die einzelnen Anteile getrennt
betrachtet werden.

Zu den veränderlichen Einwirkungen können so unterschiedliche Einflüsse gehören wie:


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 Einwirkungen, die deterministisch von Druck und/oder Temperatur abhängen. Diese sind in der Druck-
Temperatur-Einwirkung zusammenzufassen und in diesem Zusammenhang, genau oder näherungsweise, für
die Auslegung zu verwenden.;

 Einwirkungen, die von Druck oder Temperatur unabhängig sind, jedoch genau festgelegte Extremwerte
(Grenzwerte) haben;

 Einwirkungen, z. B. Windlasten, die nur als stochastische, von Druck und/oder Temperatur unabhängige
Vorgänge beschrieben werden können.

B.6.2 Charakteristische Werte und charakteristische Funktionen von Einwirkungen

Die Anforderungen für die Bestimmung der charakteristischen Werte der verschiedenen Arten von Einwirkungen
sind in Tabelle B.6-1 und nachstehend zusammengestellt.

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Tabelle B.6-1 — Charakteristische Werte der verschiedenen Einwirkungen


Einwirkung Variations- Symbol Charakteristischer Wert
koeffizient

Ständig  0,1 1) Gk 2) Mittelwert der Extremwerte


Ständig G k, sup 2) Oberer Grenzwert, der mit einer
> 0,1 3) Wahrscheinlichkeit von 95% nicht
G k, inf 2)
überschritten wird 4);
Unterer Grenzwert, der mit einer
Wahrscheinlichkeit von 95% nicht
unterschritten wird 4)
Veränderlich  0,1 1) Qk 2) Mittelwert der Extremwerte
Veränderlich > 0,1 Qk 97% Perzentil des Extremwerts in
einem festgelegten Zeitraum 5)
Außergewöhnlich - - Individuell festzulegen
Psup Der nach vernünftigem Ermessen
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Druck und Temperatur - vorhersehbar zu erwartende


höchste Druck
Die nach vernünftigem Ermessen
Tsup
vorhersehbar zu erwartende
höchste Temperatur
Pinf Der nach vernünftigem Ermessen
vorhersehbar zu erwartende
niedrigste Druck 6)
Tinf Die nach vernünftigem Ermessen
vorhersehbar zu erwartende
niedrigste Temperatur
1) Der Mittelwert der Extremwerte kann auch angewendet werden, wenn die Differenz zwischen dem
nach vernünftigem Ermessen vorhersehbaren Größt- und Kleinstwert höchstens 20 % ihres
arithmetischen Mittels beträgt.
2) Der Index k in Tabelle B.6-1 weist darauf hin, dass ein Lastfall gewöhnlich aus mehreren Einwirkungen
gebildet wird, die einzeln nummeriert sind.
3) Dies gilt auch für Einwirkungen die sich während der Lebensdauer des Behälters voraussichtlich
ändern (z.B. bestimmte überlagerte ständige Lasten).
4) Ist eine statistische Vorgangsweise nicht möglich, dürfen der höchste und der niedrigste realistisch
anzunehmende Wert verwendet werden.
5) Bei veränderlichen Einwirkungen mit festgelegten Grenzen dürfen Grenzwerte als charakteristische
Werte verwendet werden.
6) Dies ist gewöhnlich 0 oder -1,0 (Vakuum).

Der obere charakteristische Wert des Drucks, Psup, darf vom maximal zulässigen Druck PS ausgehend ermittelt
werden, die (kurzfristige) Druckerhöhung über den maximal zulässigen Druck bei Ansprechen der
Sicherheitseinrichtung gegen Drucküberschreitung muss nicht berücksichtigt werden.

Die charakteristischen Werte für Druck und Temperatur beschreiben die Einhüllende des Druck-Temperatur-Feldes
der Drücke und Temperaturen die unter vernünftigerweise vorhersehbaren Bedingungen auftreten können, siehe
Bild B.6-1.

Es sind folgende charakteristische Werte festzulegen:

 der obere charakteristische Wert des Drucks (Psup)

 der untere charakteristische Wert des Drucks (Pinf)

 der obere charakteristische Wert der Temperatur (Tsup)

 der untere charakteristische Wert der Temperatur (Tinf).

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In Fällen, in denen die Temperatur nicht umgebungsbedingt ist oder in denen eine Kombination von Psup und
Tsup unwirtschaftlich ist, kann es erforderlich sein, bestimmte Druck-Temperatur-Wertepaare, z. B. (Psup,i, Tsup,i),
(Pinf,i, Tinf,i) festzulegen, die die Begrenzung des Druck-Temperatur-Bereichs der nach vernünftigem Ermessen
vorhersehbar zu erwartenden Extremwerte angeben, siehe Bild B.6-1.

P
Psup1
1

Tsup 1
Tinf 5
Tinf 1 Psup 2
Psup 5 2
5 Tsup 2
3 Pinf 3

Tinf 4
Tsup 3
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4 Pinf 4
T

Bild B.6-1 — Typische Darstellung gleichzeitiger Druck- und Temperatureinwirkungen

ANMERKUNG 1 Für ständige Einwirkungen die in einigen Kombinationen mit anderen Einwirkungen günstig und mit anderen
aber ungünstig wirken, sind obere und untere charakteristische Werte erforderlich.

Das Eigengewicht von Tragwerk und nicht zum Tragwerk gehörenden Teilen darf auf Grundlage ihrer
Nennabmessungen und ihrer mittleren spezifischen Masse berechnet werden.

Für Wind- und Schneelasten und für Erdbebeneinwirkungen dürfen die in zugehörigen regionalen Normen
festgelegten Werte, d. h. die landesspezifischen Werte, verwendet werden.

In Fällen, in denen (konstante oder variable) Wärmespannungen die Sicherheit des Tragwerks beeinflussen
können, sind als charakteristische Werte von gleichzeitigen Druck- und Temperatureinwirkungen die Extremwerte
anzunehmen, die nach vernünftigem Ermessen vorhersehbar unter normalen Betriebsbedingungen während der
Lebensdauer des Behälters zu erwarten sind.

Für Einwirkungen bei denen in bestimmten Nachweisen die Zeitabhängigkeit von Bedeutung ist, werden für den
Einspielnachweis und den Ermüdungsnachweis charakteristische Funktionen, der Zeit oder eines
Reihenfolgeparameters, benötigt, siehe auch Abschnitte 17 und 18 (für die Ermüdungsberechnung). Eine
realistische Festlegung dieser Funktionen ist für die Ergebnisse der Nachweise von besonderer Bedeutung,
insbesondere beim Ermüdungsnachweis. Daher müssen diese Funktionen einem "Schätzwert einer oberen
Schranke" der fluktuierenden Einwirkungen entsprechen, welche an dem Bauteil nach vernünftigem Ermessen
während der gesamten Lebensdauer auftreten können – in statistischem Sinn wie bei charakteristischen Werten. In
verschiedenen Nachweisen dürfen verschiedene charakteristische Funktionen festgelegt werden, unter
Berücksichtigung der Verbindlichen Regeln dieser Nachweise.

ANMERKUNG 2 Die charakteristischen Funktionen sind vom Kunden vorzugeben. Sofern sie nicht vorgegeben werden, sind
vernünftige Extremwerte vom Hersteller anzunehmen.

Die verwendeten charakteristischen Werte und charakteristischen Funktionen sind klar zu dokumentieren.

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EN 13445-3:2014 (D)
Ausgabe 5 (2018-07)

B.6.3 Bemessungswerte und Bemessungsfunktionen von Einwirkungen

Der Bemessungswert Ad einer Einwirkung ist durch Multiplikation des charakteristischen Wertes mit dem
entsprechenden Teilsicherheitsbeiwert der Einwirkung zu ermitteln - allgemein

Ad   A  A (B.6-1)

Dabei ist

A der charakteristische Wert der Einwirkung und A der in B.8 festgelegte Teilsicherheitsbeiwert der
Einwirkung entsprechend dem betrachteten Nachweis.

Für außergewöhnliche Einwirkungen sind die Teilsicherheitsbeiwerte für die Einwirkungen im Einvernehmen der
Beteiligten – Hersteller, Verantwortliche Stelle, Betreiber (oder der von ihm Beauftragte) – festzulegen; sie dürfen
jedoch nicht günstiger sein als die entsprechenden der Prüflastfälle.

Durch den Teilsicherheitsbeiwert A wird folgenden Umständen Rechnung getragen:


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ANMERKUNG

 einer möglichen ungünstigen Abweichung der Einwirkungen von ihren charakteristischen Werten;

 möglichen Ungenauigkeiten bei der Darstellung der Einwirkung und der Beanspruchung im Modell;

 möglichen Unsicherheiten bei der stochastischen Darstellung der Einwirkung;

 der Tatsache, dass eine bestimmte Einwirkung einen günstigen oder ungünstigen Effekt haben kann. So kann in einem
Lastfall die Einwirkung durch das Eigengewicht eines Teils der Druckkraft entgegen wirken und damit einen günstigen
Effekt haben, in einem anderen Lastfall kann sie dagegen mit dem Druck wirken und damit einem ungünstigen Effekt
haben. Die Teilsicherheitsbeiwerte A haben dann unterschiedliche Werte. Sofern der bestimmende Lastfall nicht
offenkundig ist, sind getrennte Lastfälle erforderlich.

Die im Einspielnachweis und die im Ermüdungsnachweis benötigten Bemessungsfunktionen von Einwirkungen


sind mit den entsprechenden charakteristischen Funktionen identisch, d. h. Teilsicherheitsbeiwerte dieser
Einwirkungen sind in diesen Nachweisen gleich Eins.

B.7 Berechnungsmodelle

B.7.1 Allgemeines

Zur Ermittlung der Beanspruchung durch (Bemessungs-) Einwirkungen sind bestimmte (physikalische) Modelle zu
verwenden, in Abhängigkeit vom Nachweis. Detailfestlegungen für diese Modelle sind in den, bestimmte
Nachweise betreffenden Unterabschnitten von B.8 angegeben, allgemeine Beschreibungen und Bedingungen im
Folgenden.

Falls in einem Nachweis der anfängliche (gewichtslose) Spannungszustand des Modells von Bedeutung ist, so ist
immer vom spannungslosen Zustand auszugehen.

Mit Ausnahme der im Folgenden angeführten zwei Fälle ist die Theorie 1. Ordnung zu verwenden, d. h. Theorie mit
linearen kinematischen Beziehungen und Gleichgewichtsbedingungen am unverformten Bauteil.

Instabilitätsnachweise sind mit nichtlinearen kinematischen Beziehungen und Gleichgewichtsbedingungen am


verformten Bauteil zu führen. Theorie 2. Ordnung – Theorie mit linearen kinematischen Beziehungen und
Gleichgewichtsbedingungen am verformten Körper –darf verwendet werden, sofern ausreichende Genauigkeit
vorliegt.

Bei Bauteilen und Einwirkungen, die einen ungünstigen (verschwächenden) Einfluss haben, sind geometrisch
nichtlineare Einflüsse im Tragfähigkeitsnachweis, im Kriechfestigkeitsnachweis, im Kriechdehnungsnachweis und
in den Ermüdungsnachweisen zu berücksichtigen.

ANMERKUNG Beispiele von Bauteilen und Einwirkungen mit einem derartigen ungünstigen Einfluss sind
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 Stutzen in Zylinderschalen unter Einwirkung eines transversalen Moments;

 Stutzen in Zylinderschalen unter Einwirkung einer (nach Innen wirkenden) axialen Druckkraft;

 Rohrbögen unter Einwirkung eines die Krümmung erhöhenden Biegemoments;

 Zylinderschalen mit Unrundheit oder Aufdachung unter Außendruck.

B.7.2 Geometrie

Mit Ausnahme von Dicken, für die Berechnungsdicken – Nenndicken abzüglich Zuschläge –- zu verwenden sind,
sind für Abmessungen Nennwerte, und nicht Minimalwerte zu verwenden.

ANMERKUNG Im Fall von Teilmodellen oder Teilbereichsuntersuchungen ist zu achten, dass das verwendete Modell
entsprechend umfassend ist, sodass mögliche elastische Nachwirkungen vom Modell erfasst werden.

B.7.3 Plattierte Teile


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Bei plattierten Teilen ist als Druckangriffsfläche die Nennoberfläche der Plattierung zu verwenden.

Im Tragfähigkeitsnachweis, B.8.2, darf ein Beitrag der Plattierung zur Tragfähigkeit nur im Fall einer
Vollverbundplattierung und auch dann nur im Einvernehmen der Beteiligten berücksichtigt werden.

Im Stabilitätsnachweis, B.8.4, darf ein eventueller Festigkeitsbeitrag der Plattierung nicht berücksichtigt werden.

Im Einspielnachweis, B.8.3, und im Ermüdungsnachweis, B.8.5, ist die Plattierung bei der Temperatur- und der
Spannungsermittlung zu berücksichtigen. Im Fall einer Vollverbund-Plattierung mit einer Plattierungsdicke von nicht
mehr als 10% der gesamten Nenndicke darf der Einfluss der Plattierung vernachlässigt werden, d. h. die
Grundwerkstoffgeometrie der Modellgeometrie zugrunde gelegt werden.

B.7.4 Werkstoffgesetze

Das zu verwendende Werkstoffgesetz hängt vom Nachweis ab:

 im Tragfähigkeitsnachweis, B.8.2, ein linearelastisch-idealplastisches Werkstoffgesetz mit Trescascher


Fließbedingung (Hauptschubspannungshypothese) und assoziiertem Fließgesetz;

 im Einspielnachweis, B.8.3, im Kriechfestigkeitsnachweis, B.9.4, im Kriechdehnungsnachweis, B.9.5, ein


linearelastisch-idealplastisches Werkstoffgesetz mit von Mises'scher Fließbedingung (Gestaltänderungs-
energiehypothese) und assoziiertem Fließgesetz;

 im Ermüdungsnachweis, B.8.5, ein linearelastisches Werkstoffgesetz;

 im Stabilitätsnachweis, B.8.4, ein linearelastisches oder ein linearelastisch-idealplastisches Werkstoffgesetz,


entsprechend der Methode.

Im Tragfähigkeitsnachweis darf die Mises'sche Fließbedingung ebenfalls verwendet werden, es ist dann jedoch der
Festigkeitskennwert (Bemessungsfließgrenze) zu modifizieren, siehe B.8.2.1.

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Im Ermüdungsnachweis bei zyklischer Beanspruchung, der entsprechend den Anforderungen des Abschnittes 18
zu führen ist, wird wiederkehrende Plastifizierung durch Anwendung des Plastizitätskorrekturfaktors berücksichtigt,
siehe 18.8.

Im Ermüdungsnachweis bei zyklischer Beanspruchung und Kriechbeanspruchung (KEN) werden die Ergebnisse
des Tragfähigkeits- und des Kriechdehnungsnachweises verwendet.

B.7.5 Werkstoffkennwerte

B.7.5.1 Festigkeitskennwerte

B.7.5.1.1 Kurzzeitkennwerte

Der Bemessungswert RMd des Festigkeitskennwertes des Werkstoffs (Bemessungswert der Fließgrenze) der
plastischen Werkstoffgesetze ist durch Division des entsprechenden charakteristischen Wertes durch den
entsprechenden Teilsicherheitsbeiwert zu ermitteln - allgemein
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RM d  RM /  R (B.7-1)

Dabei ist

RM der charakteristische Wert des maßgebenden Festigkeitskennwerts und  R der entsprechende


Teilsicherheitsbeiwert.

Details zur Bestimmung der charakteristischen Werte der Festigkeitskennwerte und der entsprechenden
Teilsicherheitsbeiwerte sind B.8.2 bis B.8.5 angegeben.

Der Teilsicherheitsbeiwert  R für außergewöhnliche Lastfälle ist zwischen den Beteiligten zu vereinbaren, er darf
aber nicht kleiner sein als der für Prüfsituationen angegebene.

Bei der Bestimmung der charakteristischen Werte RM sind die spezifizierten Mindestwerte zu verwenden, d. h.
Werte für ReH , Rp0.2 / T , Rp1.0 / T , Rm / T entsprechend dem Zustand des Werkstoffs nach Fertigung und eventueller
Wärmebehandlung, ein Zustand der dem in den entsprechenden Werkstoffnormen oder –datenblättern
festgelegten entsprechen muss.

ANMERKUNG Diese Werte werden im Allgemeinen durch Wärmebehandlung nach EN 13445-4:2014 erreicht.

Diese für den Lieferzustand garantierten Mindestwerte dürfen verwendet werden, sofern nicht bekannt ist, dass
Wärmebehandlungen zu geringeren Werten führen.

Sofern Schweißungen oder Wärmebehandlungen zu geringeren Festigkeitskennwerten führen, sind diese


(geringeren Werte) zu verwenden.

Bei der Bestimmung der charakteristischen Festigkeitskennwerte verwendete temperaturabhängige


Werkstoffkennwerte, R p0.2 / T , R p1.0 / T , R m / T , sind für die in den maßgebenden Unterabschnitten der Nachweise,
B.8.2 bis B.8.5, angegebenen Bezugstemperaturen zu ermitteln.

Sofern für Lastfälle mit Temperaturen im Zeitstandbereich in den Werkstoffnormen keine Kurzzeit-
Festigkeitskennwerte für die (hohen) Berechnungstemperaturen angegeben sind, dürfen Extrapolationen der
Temperatur, von angegebenen Werten in Anhang S ausgehend, verwendet werden.

B.7.5.1.2 Langzeitkennwerte

Für die Ermittlung der in Lastfällen mit Berechnungstemperaturen im Zeitstandbereich erforderlichen


Langzeitkennwerte von RM , siehe B.9.3.

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B.7.5.2 Andere Werkstoffkennwerte

Für Elastizitätsmodul, Querdehnzahl und den linearen Wärmeausdehnungskoeffizienten dürfen zeitunabhängige


Berechnungswerte verwendet werden. Diese ergeben sich aus den jeweiligen momentanen Werkstoffkennwerten,
siehe Anhang O, bei einer vom Berechnungsnachweis/Lastfall abhängigen Bezugstemperatur. Diese
Bezugstemperatur muss mindestens

 0,75 Tcmax + 5 K im Tragfähigkeitsnachweis, mit der maximalen Berechnungstemperatur des jeweiligen Lastfall
Tcmax

 0,25 Tcmax + 0,75 Tcmax im Einspielnachweis und im Ermüdungsnachweis, mit der minimalen und maximalen
Berechnungstemperatur im jeweiligen Lastfall Tcmin bzw. Tcmax

 Tcmax im Stabilitätsnachweis, mit der maximalen Berechnungstemperatur im jeweiligen Lastfall Tcmax

des Lastfalls ist.


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ANMERKUNG Die Bezugstemperatur darf ortsabhängig sein.

B.7.6 Strukturdeh

In einigen Nachweisen werden Strukturdehnungen benötigt. Einige (mathematische) Modelle ergeben diese direkt,
z. B. Finite Elemente Modelle mit Schalen- oder Balkenelementen. In den Fällen in denen ein Modell die
Strukturwerte nicht direkt ergibt, wie z. B. Finite Elemente Modelle mit Volumenelementen, ist der Wert der
interessierenden Größe im kritischen Punkt (hot spot) durch quadratische Extrapolation mit Oberflächen-
Stützpunkten in Abständen von 0.4e, 0.9e und 1.4e vom kritischen Punkt zu ermitteln, siehe 18.6.1; es ist dabei e
die (maßgebende) Dicke des Bauteils im kritischen Punkt, siehe B.2.18.

Bezeichnet man den Wert der interessierenden Größe im kritischen Punkt mit yo, den entsprechenden im
Stützpunkt Pi mit yi, so kann yo mit folgender Formel errechnet werden

y o  y1  1,52 ( y 2  y1 )  0,72 ( y 3  y 2 )  2,52 y1  2,24 y 2  0,72 y 3 (B.7-2)

Dabei ist

P1 der im Abstand 0,4e vom kritischen Punkt liegende Stützpunkt, P2 der nächste.

ANMERKUNG In Zweifelsfällen und in Fällen in denen die Extrapolation zu unsinnigen Ergebnissen führt, darf die
Gesamtspannung bzw. Gesamtdehnung eines Modells, das sich ausschließlich in lokalen Störstellendetails unterscheidet
verwendet werden.

B.8 Nachweise außerhalb des Zeitstandbereiches

B.8.1 Allgemeines

Alle in den folgenden Unterabschnitten von B.8 festgelegten Nachweise und alle relevanten Lastfälle sind zu
berücksichtigen.

B.8.2 behandelt vor allem Versagen durch globale plastische Verformung (Tragfähigkeit (TN)), im Betriebsfall oder
im Prüffall, erfasst aber auch unzulässige örtliche Dehnungen. Die anderen Unterabschnitte behandeln: Versagen
durch fortschreitende plastische Verformung (Einspielen (EN)), siehe B.8.3; Instabilität (SN), siehe B.8.4; Zyklische
Ermüdung (ZEN), siehe B.8.5; und Umstürzen und Festkörperverschiebung, d. h. mit Bewegung des Bauwerks als
starrer Körper (GN), siehe B.8.6.

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B.8.2 Tragfähigkeitsnachweis (TN) (Nachweis gegen Globales Plastisches Versagen)

B.8.2.1 Verbindliche Regel

Für jeden Lastfall muss der Bemessungswert einer Einwirkung bzw. einer Kombination von Einwirkungen kleiner
sein als die Tragfähigkeit des Berechnungsmodells mit

 linearelastisch-idealplastischem Werkstoffgesetz,

 Tresca'scher Fließbedingung (Hauptschubspannungshypothese) und assoziiertem Fließgesetz,

 in B.8.2.3 c) bzw. B.8.2.4 c) festgelegtem Bemessungskennwert der Werkstofffestigkeit RMd,

 in B.8.2.3 c) bzw. B.8.2.4 c) festgelegtem Teilsicherheitsbeiwert R,

 proportionaler Zunahme aller Einwirkungen und einem spannungsfreien Ausgangszustand,


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wobei der maximale Absolutwert der Hauptstrukturdehnungen weniger beträgt als

 5 % in Normalbetriebslastfällen

 7 % in Prüflastfällen.

ANMERKUNG 1 Für außergewöhnliche Lastfälle gilt die Dehnungsbegrenzung nicht.

ANMERKUNG 2 Im Fall der in EN 13445-5:2014 festgelegten normalen Druckprobe und vernachlässigbaren Einwirkungen
außer Druck ist der Druckprobennachweis nicht erforderlich.

An Stelle der Trescaschen Fließbedingung darf die Misessche verwendet werden; es ist dann jedoch der
Bemessungswert der Fließgrenze mit 3 / 2 zu multiplizieren.

Mit Ausnahme der Fälle in denen (einwirkungsbedingte) Deformation verschwächend wirkt, siehe B.7.1, ist der
Nachweis mit Theorie 1. Ordnung zu führen. In Fällen in denen die (einwirkungsbedingte) Deformation
verschwächend wirkt, sind geometrisch nichtlineare Effekte zu berücksichtigen.

B.8.2.2 Anwendungsregel: Untere Schranke der Grenztragfähigkeit

Sofern nachgewiesen werden kann, dass irgendeine untere Schranke der Tragfähigkeit des in der Verbindlichen
Regel festgelegten Berechnungsmodells, für eine Einwirkung oder eine Kombination von Einwirkungen, ohne
Verletzung der in der Verbindlichen Regel festgelegten Dehnungsbegrenzung erreicht wird, darf folgende
Anwendungsregel verwendet werden.

Der Bemessungswert einer Einwirkung oder die Kombination der Bemessungswerte von Einwirkungen ist nicht
größer als die entsprechende untere Schranke der Tragfähigkeit des in der Verbindlichen Regel festgelegten
Berechnungsmodells.

B.8.2.3 Nachweis für Normalbetriebslastfälle

a) Die Teilsicherheitsbeiwerte sind nach Tabelle B.8-1 festzulegen.

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DIN EN 13445-3:2018-12
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Tabelle B.8-1 — Teilsicherheitsbeiwerte der Einwirkungen des TN für


Normalbetriebslast fälle
Einwirkung Bedingung Teilsicherheitsbeiwert

Ständig Bei ungünstigen Einwirkungen  G  1,2

Ständig Bei günstigen Einwirkungen  G  0,8

Veränderlich Bei nicht begrenzten veränderlichen Einwirkungen  Q  15


,

Veränderlich Bei begrenzten veränderlichen Einwirkungen und  Q  10


,
bei Extremwerten
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Druck Bei Einwirkungen ohne einen auf einem Naturgesetz  P  12


,
beruhenden Grenzwert

Druck Bei Einwirkungen mit einem auf einem Naturgesetz  P  10


,
beruhenden Grenzwert, z.B. bei Vakuum

Temperatur *  T  1,0

* Es kann erforderlich sein, in einem TN Effekte durch behinderte Wärmedehnungen aufzunehmen,


z.B. bei Verwendung von Teilmodellen bei denen Verschiebungen in einem Modell zu eingeprägten
Verschiebungen in einem anderen Modell werden.

Für Wind, Schnee und Erdbeben sind die in einschlägigen regionalen Regelwerken festgelegten
(landesspezifischen) Werte zu verwenden, sofern sie größer als die angegebenen sind. Die Übereinstimmung mit
den entsprechenden charakteristischen Werten ist zu überprüfen – die im regionalen Regelwerk angestrebte
(Gesamt-) Sicherheit muss gegeben sein.

Entspricht nur ein Anteil des Drucks einem auf einem Naturgesetz beruhenden Grenzwert, z.B. die
Druckkomponente aufgrund des hydrostatischen Drucks, so kann diese mit  P  1,0 multipliziert werden, und nur
der Rest mit  P  1,2 .

b) Kombinationsregeln

Alle ständigen Einwirkungen sind in jeden Lastfall aufzunehmen.

Jede Druckeinwirkung ist mit der jeweils ungünstigsten veränderlichen Einwirkung zu kombinieren.

Jede Druckeinwirkung ist mit der entsprechenden Summe der veränderlichen Einwirkungen zu kombinieren; die
Bemessungswerte stochastischer Einwirkungen (siehe B.6-1 und Tabelle B.6-1) dürfen mit dem
Kombinationsfaktor  = 0,9 multipliziert werden, sofern die stochastischen Einwirkungen mit dem Druck und/oder
mit zumindest einer anderen stochastischen Einwirkung kombiniert wird.

ANMERKUNG Da es äußerst unwahrscheinlich ist, dass alle veränderlichen stochastischen Einwirkungen gleichzeitig ihr
Maximum annehmen, darf jede einzeln mit  = 0,9 multipliziert werden, wenn sie mit der Druckeinwirkung oder einer anderen
stochastischen Einwirkung kombiniert wird.

Veränderliche Einwirkungen mit günstigem Effekt dürfen nicht berücksichtigt werden.

c) Werkstofffestigkeitskennwerte RM und Teilsicherheitsbeiwerte  R sind nach Tabelle B.8-2 festzulegen.

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Tabelle B.8-2 — RM und  R im TN für Normalbetriebslastfälle


Werkstoff RM R
R p0,2/T
Ferritischer1 Stahl R eH oder R p0,2/T 1,25 für  0,8
R m/20

 R p0,2/T 
1,5625   sonst

 R m/20 
Austenitischer Stahl R p1,0/T 1,25
(30% A5 <35%)
R p1.0/T
1,0 für  0,4
R m/T
R p1,0/T
Austenitischer Stahl 2,5R p1.0/T R p1.0/T
(siehe Anm.) für 0,4   0,5
( A5 35%) R m/T R m/T
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R p1.0/T
1,25 für  0,5
R m/T

R p0.2/T
Stahlguss R p0,2/T 19/12 für  19 / 24
R m/20
2R p0,2/T
sonst
R m/20
1 Andere Stähle als Austenitischer nach 6.4 und 6.5

Als Bezugstemperatur der temperaturabhängigen Festigkeitskennwerte ist eine Temperatur zu wählen, die nicht
geringer ist als die maximale Berechnungstemperatur

ANMERKUNG 1 Die Bezugstemperatur darf ortsabhängig oder ortsunabhängig gewählt werden

ANMERKUNG 2 Bei austenitischen Stählen können die in Tabelle B.8-2 festgelegten Werte zu großen Verformungen führen
und es ist daher ratsam, den Nachweis gegen Leckage an Schraubenverbindungen, verschraubten Deckeln, usw. zu führen.

B.8.2.4 Nachweis für Prüflastfälle

a) Die Teilsicherheitsbeiwerte sind nach Tabelle B.8-3 festzulegen.

Tabelle B.8-3 — Teilsicherheitsbeiwerte der Einwirkungen des TN für Prüflastfälle


Einwirkung Bedingungen Teilsicherheitsbeiwert

Ständig Bei ungünstigen Einwirkungen  G  1,2

Ständig Bei günstigen Einwirkungen  G  0,8

Druck -  P  10
,

Die Berücksichtigung veränderlicher Einwirkungen ist nicht erforderlich.

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DIN EN 13445-3:2018-12
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b) Kombinationsregeln

Alle ständigen Einwirkungen sind in jeden Lastfall aufzunehmen.

Sofern mehr als eine Druckprüfung durchzuführen ist, z. B. bei Mehrkammerbehältern, ist jeder einzelne
Druckprüflastfall zu berücksichtigen.

c) RM und  R sind nach Tabelle B.8-4 festzulegen.

Tabelle B.8-4 — RM und  R des TN für Prüflastfälle


Werkstoff RM 2 R
1
Ferritischer Stahl ReH or Rp0,2 1,05
Austenitischer Stahl Rp1,0 1,05
(30% A5 <35%)
Rp1,0
1,05 für  0,525
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Rm
Austenitischer Stahl Rp1,0
( A5 35%) 2,0Rp1,0
sonst
Rm

Stahlguss Rp0,2 1,33

1 Andere Stähle als austenitische nach 6.4 und 6.5


2 Die Werte für RM sind für die Prüftemperatur zu bestimmen.

ANMERKUNG Die Deformation kann bei austenitischen Stählen und diesen Werkstoffkennwerten groß sein. Es ist daher
ratsam, den Nachweis gegen Leckagen an Schraubenverbindungen, geschraubten Deckeln, etc. zu führen.

B.8.3 Einspielnachweis (EN)

B.8.3.1 Verbindliche Regel

Bei wiederholter Einwirkung der im folgenden beschriebenen Einwirkungszyklen darf in einem Berechnungsmodell
mit

 Theorie 1. Ordnung,

 linearelastisch-idealplastischem Werkstoffgesetz mit

 Misesscher Fließbedingung (Gestaltsänderungsenergiehypothese) und assoziiertem Fließgesetz und

 Bemessungswerten der Fließgrenze RMd nach B.8.3.4

fortschreitende plastische Deformation nicht auftreten.

ANMERKUNG In diesem Nachweis sind alle Teilsicherheitsbeiwerte gleich Eins, Bemessungswerte und
Bemessungsfunktionen sind mit charakteristischen Funktionen identisch.

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B.8.3.2 Anwendungsregel 1: Technisches Einspielen

Die Verbindliche Regel ist erfüllt, sofern der größte Absolutwert der Hauptstrukturdehnung nach Einwirkung der
spezifizierten Zyklenzahl kleiner als 5% ist. Ist keine Zyklenzahl spezifiziert, so ist eine passend erscheinende Zahl,
mindestens jedoch 500, anzunehmen.

ANMERKUNG An Stelle der Strukturdehnungen dürfen Gesamtdehnungen in einem Modell, das sich nur in lokalen
Störstellendetails unterscheidet, verwendet werden.

B.8.3.3 Anwendungsregel 2: Einspielen im engen Sinn

Die Verbindliche Regel ist erfüllt, sofern sich das Modell mit Spannungs- und Verzerrungskonzentrationen unter
den betrachteten Einwirkungszyklen auf linearelastisches Verhalten einspielt.

B.8.3.4 Anwendungsregel 3: Technisches Einspielen

Die Verbindliche Regel ist erfüllt, sofern die beiden folgenden Bedingungen erfüllt sind:
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a) Das äquivalente konzentrationsfreie Modell, siehe B.2.16, oder ein beliebiges Modell, das sich von dem Modell
mit lokalen Spannungs- und Verzerrungskonzentrationen ausschließlich in den lokalen Spannungs- und
Verzerrungskonzentrationen unterscheidet, spielt sich unter den zu betrachtenden Zyklen auf linearelastisches
Verhalten ein.

b) Für das (Detail-)Modell, mit lokalen Spannungs- und Verzerrungskonzentrationen, kann ein zeitunabhängiger
Eigenspannungszustand gefunden werden, sodaß die Summe aus diesem Spannungsfeld und dem für die
zyklische Einwirkung mit einem (unbegrenzt) linearelastischen Werkstoffgesetz ermittelten zyklischen
Spannungsfeld verträglich ist mit der einschlägigen Fließbedingung in einem mindestens 80% jeder
Wanddicke umfassenden Kernbereich des Bauteils.

ANMERKUNG 1 Ein Eigenspannungszustand ist ein Spannungszustand, der die Gleichgewichtsbedingungen (im Inneren und
in der Oberfläche) für verschwindende eingeprägte Kräfte erfüllt, d. h. für verschwindende Massenkräfte im Inneren und für
verschwindende Oberflächenkräfte in allen Punkten der Oberfläche mit Ausnahme von Punkten mit eingeprägten
Verschiebungen.

ANMERKUNG 2 In Oberflächenpunkten mit eingeprägten Verschiebungen können Eigenspannungszustände von Null


verschiedenen Kräfte entsprechen.

ANMERKUNG 3 Ein Spannungszustand ist mit der einschlägigen Fließbedingung verträglich, sofern die von Mises'sche
Vergleichsspannung zu keiner Zeit und an keiner Stelle den Bemessungs-Festigkeitskennwert überschreitet.

B.8.3.5 Anwendungsregel 4: Technisches Einspielen bei mechanischen Einwirkungen

Diese Anwendungsregel gilt für Lastfälle ohne Wärmespannungen und ohne verschiebungsinduzierte
Spannungen.

Die verbindliche Regel ist (ohne speziellen Nachweis) erfüllt für alle Einwirkungszyklen innerhalb des Bereichs der
nach dem Tragfähigkeitsnachweis (TN) zulässigen Einwirkungen.

ANMERKUNG Es gibt Lastfälle mit eingeprägten Verschiebungen, die mittels globaler Gleichgewichtsbedingungen durch
Lastfälle mit eingeprägten Kräften beschrieben werden können, z. B. Lastfälle mit eingeprägten verschwindenden vertikalen
Verschiebungen an Pratzen, wo die entsprechenden Kräfte mit Hilfe der globalen Gleichgewichtsbedingungen bestimmt werden
können.

B.8.3.6 Nachweise

a) Einwirkungszyklus

Die charakteristischen Werte oder -funktionen der Druck-Temperatur-Paare sind mit den ungünstigsten
veränderlichen Einwirkungszyklussen, die alle nach vernünftigem Ermessen vorhersehbaren Kombinationen
umfasst, zu kombinieren.

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EN 13445-3:2014 (D)
Ausgabe 5 (2018-07)

ANMERKUNG Es ist wichtig, dass die charakteristischen Funktionen für die entsprechenden Einwirkungen tatsächlich
repräsentativ sind; der Betreiber, oder der von ihm Beauftragte, sollte bei der Festlegung involviert sein. Die charakteristischen
Funktionen sollten nicht nur die nach vernünftigem Ermessen vorhersehbar wiederkehrend auftretenden Einwirkungen im
Einwirkungsraum einhüllen, sie sollten auch hinsichtlich der Änderungsgeschwindigkeit repräsentativ sein, d. h. sie sollten die
Einwirkungstrajektorien im Einwirkungs - Zeit - Raum (eng) einhüllen. In Zweifelsfällen kann es erforderlich sein,
Temperaturfunktionen (über der Zeit) durch eine langsame und eine schnelle Funktion zu charakterisieren, um den schlimmsten
Fall zu erfassen.

b) Bemessungswerte der Fließgrenze

1) Andere Stähle als austenitische nach 6.4 und 6.5:


RM ist gegeben durch ReH oder Rp0,2/T bei der (zeit- und ortsabhängigen) Berechnungstemperatur oder bei
einer zeitunabhängig Temperatur die nicht kleiner als 0,75 Tc max + 0,25 Tc min sein darf, wobei Tc max und
Tc min die höchste und die niedrigste Berechnungstemperatur in jedem Punkt während des gesamten
Einwirkungszyklus ist.

2) Austenitische Stähle nach 6.4 und 6.5:


RM ist gegeben durch Rp1,0/T bei der (zeit- und ortsabhängigen) Berechnungstemperatur oder bei einer
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zeitunabhängig Temperatur die nicht kleiner als 0,75 Tc max + 0,25 Tc min sein darf, wobei Tc max und Tc min
die höchste und die niedrigste Berechnungstemperatur in jedem Punkt während des gesamten
Einwirkungszyklus ist.

3) Stahlguss:
RM ist gegeben durch ReH oder Rp0,2/T bei der (zeit- und ortsabhängigen) Berechnungstemperatur oder bei
einer zeitunabhängig Temperatur die nicht kleiner als 0,75 Tc max + 0,25 Tc min sein darf, wobei Tc max und
Tc min die höchste und die niedrigste Berechnungstemperatur in jedem Punkt während des gesamten
Einwirkungszyklus ist.

B.8.4 Stabilitätsnachweis (SN)

B.8.4.1 Verbindliche Regel

Für jeden Lastfall darf der Bemessungswert der Einwirkung oder der Kombination von Einwirkungen nicht größer
sein als der entsprechende Bemessungswert der Versagensgrenze. Der Versagensgrenzwert ist mit einem
Berechnungsmodell mit

 Vordeformationen entsprechend den (klassischen) Verzweigungsbeulformen und mit Abweichungen von der
Idealform entsprechend den nach EN 13445-4:2014 zulässigen Werten, oder entsprechend auf der Zeichnung
als maximal zulässig spezifizierten Werten,

 linearelastisch-idealplastischem Werkstoffgesetz mit

 Misesscher Fließbedingung und assoziiertem Fließgesetz

 nach B.8.4.4 festgelegtem Bemessungswert der Fließgrenze,

 spannungsfreiem Anfangszustand

 und unter der Bedingung, dass der größte Absolutbetrag der Hauptstrukturdehnung 5% nicht überschreitet, zu
bestimmen.

Der Bemessungswert der Versagensgrenze ist durch Division des so bestimmten Versagensgrenzwert mit dem
nach B.8.4.4 und B.8.4.5 ermittelten Teilsicherheitsbeiwertes  R zu ermitteln.

B.8.4.2 Anwendungsregel 1: Versuchsergebnisse

Sofern einschlägige Versuchsergebnisse für bestimmte Lastfälle vorliegen, darf folgende Anwendungsregel
verwendet werden:

604
DIN EN 13445-3:2018-12
EN 13445-3:2014 (D)
Ausgabe 5 (2018-07)

Die Verbindliche Regel ist erfüllt, sofern der Bemessungswert einer Einwirkung oder einer Kombination von
Einwirkungen nicht größer ist als eine untere Schranke der auf Grundlage praktischer Versuche zu erwartenden
Versagenswerte.

Bei diesen Versuchen sind auch die Auswirkungen von Formabweichungen zu berücksichtigen. Die Ergebnisse
werden gewöhnlich durch ein theoretisches Modell mit einem experimentell ermittelten Abminderungsfaktor
korreliert. Ein derartiges theoretisches Modell umfasst Beulversagen im elastischen Bereich und einen Vergleich
der berechneten Spannung mit der Streckgrenze und kann die Auswirkungen von Formabweichungen
einschließen. Die Toleranzen der Konstruktion sind so festzulegen, dass Formabweichungen in dem Bereich
bleiben, für den experimentell ermittelte Daten vorliegen.

B.8.4.3 Anwendungsregel 2: Abschnitt 8 (für Druckeinwirkung)

Der Stabilitätsnachweis für Druckeinwirkungen gilt als erbracht, sofern die Forderungen nach Abschnitt 8 erfüllt
sind.

B.8.4.4 Nachweis für Normalbetriebslastfälle


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a) Teilsicherheitsbeiwerte von Einwirkungen und Kombinationsregeln sind nach B.8.2.3 (für den TN) zu wählen.
Zusätzlich ist die Temperatureinwirkung in alle zutreffenden Lastfälle mit dem Teilsicherheitsbeiwert 1
aufzunehmen

b) Festigkeitskennwerte sind nach Tabelle B.8-2 zu bestimmen. Diese Werte sind im Modell direkt zu verwenden,
ohne Anwendung eines Teilsicherheitsbeiwertes.

c) Der Teilsicherheitsbeiwert  R ist

 1,25 sofern die Druckprüfung (unter Außendruck) nach EN 13445-5:2014 durchgeführt wird,

 1,5 sonst

B.8.4.5 Nachweis für Prüflastfälle

a) Teilsicherheitsbeiwerte und Kombinationsregeln sind nach B.8.2.4 (für den TN) zu wählen.

b) Festigkeitskennwerte sind nach Tabelle B.8-4 zu bestimmen. Diese Werte sind direkt zu verwenden, ohne
Anwendung eines Teilsicherheitsbeiwertes.

c) Der Teilsicherheitsfaktor  R ist mit 1.1 einzusetzen.

B.8.5 Ermüdungsnachweis (ZEN)

B.8.5.1 Verbindliche Regel

Der für alle (zyklischen) Bemessungsfunktionen von Druck/Temperatur und anderen veränderlichen Einwirkungen
ermittelte Bemessungswert des Ermüdungsmaßes für zyklische Einwirkungen Dd darf nicht größer als Eins sein.

B.8.5.2 Anwendungsregel

Der Ermüdungsnachweis gilt als erbracht, wenn die Forderungen in Abschnitt 18 erfüllt sind.

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DIN EN 13445-3:2018-12
EN 13445-3:2014 (D)
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B.8.5.3 Besondere Forderungen

Beim Ermüdungsnachweis ist die Plattierung sowohl bei der Ermittlung der Temperatur-verteilung als auch der
Spannungsanalyse zu berücksichtigen. Eine Vollverbundplattierung, deren Nenndicke nicht mehr als 10 % der
Gesamtwanddicke des Bauteils beträgt, darf jedoch bei der Berechnung vernachlässigt werden, d. h. die
Grundwerkstoffgeometrie der Modellgeometrie zugrunde gelegt werden.

B.8.6 Standsicherheitsnachweis (SE)

B.8.6.1 Verbindliche Regel

Die Bemessungswerte der stabilisierenden Einwirkungen dürfen nicht kleiner sein als die der destabilisierender
Einwirkungen.

B.8.6.2 Nachweise
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a) Die Teilsicherheitsbeiwerte sind nach Tabelle B.8-2 und Tabelle B.8-4 (für den TN) zu bestimmen. Sofern
charakteristische Werte regionaler Regelwerke (landesspezifische Werte) verwendet werden, sind eventuell
andere Teilsicherheitsbeiwerte erforderlich, um die im regionalen Regelwerk verlangte (Gesamt-) Sicherheit zu
erzielen.

Beim Standsicherheitsnachweis (Nachweis des statischen Gleichgewichts) ist für destabilisierende (ungünstige)
Einwirkungen der obere charakteristische Wert, für stabilisierende (günstige) Einwirkungen der untere
charakteristische Wert einzusetzen.

Für ständige Einwirkungen sind die entsprechenden Bemessungswerte zu verwenden, und zwar abhängig davon,
ob ihre stabilisierenden und destabilisierenden Effekte herrühren von:

 ungünstigen oder günstigen Komponenten einer einzigen ständigen Einwirkung und/oder

 verschiedenen ständigen Einwirkungen.

Eigengewichte von voneinander unabhängigen, tragenden oder nichttragenden Teilen aus verschiedenen
Werkstoffen sind als getrennte ständige Einwirkungen zu betrachten.

Das Eigengewicht eines homogenen Bauteils ist als eine einzige ständige Einwirkung zu betrachten.

Eigengewichte im Wesentlichen gleicher Tragwerksteile (oder im Wesentlichen gleicher nichttragender Teile) sind
als unabhängige ungünstige oder günstige Anteile einer einzigen ständigen Einwirkung zu betrachten.

b) Kombinationsregeln

In die Berechnung der stabilisierenden Effekte sind nur die Einwirkungen in den entsprechenden Kombinationen
einzubeziehen, deren Auftreten in der betrachteten Situation mit Sicherheit angenommen werden kann.

Veränderliche Einwirkungen sind zu berücksichtigen, wenn sie die destabilisierenden Effekte erhöhen, und zu
vernachlässigen, wenn sie die stabilisierenden Effekte erhöhen.

Die Möglichkeit, dass nichttragende Teile eventuell nicht angebracht oder entfernt werden, ist zu berücksichtigen.

Die stabilisierenden Effekte veränderlicher Einwirkungen sind nicht zu berücksichtigen.

Hat die Ungenauigkeit einer Abmessung wesentlichen

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