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Elektrodynamik 437257
Elektrodynamik 437257
Elektrodynamik
(437.257)
von
1
Inhalt
1. Das elektrostatische Feld
1.1 Die elektrische Ladung, Ladungsverteilungen
1.2 Das Coulomb‘sche Gesetz
1.3 Die elektrische Feldstärke
1.3.1 Elektrische Feldstärke von Ladungen im Vakuum
1.3.2 Potentielle Energie einer Punktladung im elektrostatischen Feld
1.3.3 Die Wirbelfreiheit der elektrostatischen Feldstärke
1.3.4 Das elektrostatische Potential, die Spannung
1.3.5 Energie und Potential einer Ladungsverteilung
1.4 Die elektrische Flussdichte (elektrische Verschiebung)
1.4.1 Das Gauß´sche Gesetz der Elektrostatik
1.4.2 Elektrische Flussdichte einer Punktladung
1.4.3 Elektrische Flussdichte einer beliebigen Ladungsverteilung
1.4.4 Verhalten der elektrischen Flussdichte auf einer Fläche mit einer
Flächenladungsdichte
1.5 Leiter im elektrostatischen Feld (Influenz)
1.6 Kondensatoren und Kapazität
1.6.1 Teilkapazitäten von mehreren Leitern
1.6.2 Im Kondensator gespeicherte Energie
2
1.7 Methode der fiktiven Ladungen
1.7.1 Das Spiegelungsprinzip
1.8 Energie und Kräfte im elektrischen Feld
1.8.1 Energieinhalt des elektrischen Feldes
1.8.2 Kräfte auf Leiter im elektrischen Feld
1.8.3 Prinzip der virtuellen Verschiebung
1.8.4 Der elektrische Dipol
1.8.5 Kräfte auf einen elektrischen Dipol
1.9 Elektrische Felder in Materie
1.9.1 Atomare und molekulare Dipole
1.9.2 Polarisationsdiche und die elektrische Flussdichte
1.9.3 Grenzflächenbedingungen
2. Das stationäre elektrische Strömungsfeld
2.1 Elektrischer Strom, Stromdichte
2.2 Kontinuitätsgleichung, Ladungserhaltung
2.3 Das Ohm´sche Gesetz
2.4 Grenzflächenbedingungen
2.5 Analogie zwischen dem stationären Strömungsfeld und dem elektrostatischen
Feld
2.6 Die Leistung im elektrischen Strömungsfeld
2.7 Medien mit Permittivität und Leitfähigkeit 3
3. Das stationäre Magnetfeld
3.1 Magnetische Kräfte
3.2 Kraft zwischen zwei parallelen, stromdurchflossenen Leiter (unendlich lange
Stromfäden)
3.3 Die magnetische Feldstärke, Flussdichte
3.3.1 Flussdichte eines unendlich langen geraden Stromfadens
3.3.2 Der magnetische Fluss, die Quellenfreiheit der magnetischen
Flussdichte
3.4 Die magnetische Erregung
3.4.1 Der Ampere‘sche Durchflutungssatz
3.4.2 Magnetische Erregung eines unendlich langen Stromfadens
3.4.3 Zusammenhang zwischen der Flussdichte und Erregung im Vakuum
3.4.4 Beispiele zum Durchflutungssatz
3.4.5 Das Biot-Savart‘sche Gesetz
3.5 Induktivität, Gegeninduktivität
3.6 Kräfte im magnetischen Feld
3.6.1 Der Hall-Effekt
3.6.2 Der magnetische Dipol
3.6.3 Kräfte auf einen magnetischen Dipol
4
3.7 Magnetische Felder in Materie
3.7.1 Atomare magnetische Dipole
3.7.2 Magnetisierung und magnetische Erregung
3.7.3 Grenzflächenbedingungen
3.7.4 Nichtlinearität, Hysterese, die B/H Kennlinie
4. Elektromagnetische Induktion
4.1 Bewegungsinduktion
4.1.1 Bewegung eines stabförmigen Leiters in einem homogenen Magnetfeld
4.1.2 Bewegung einer rechteckigen Drahtschleife in einem homogenen
Magnetfeld
4.1.3 Bewegung der Leiterschleife in einem inhomogenen Magnetfeld
4.1.4 Fluss durch die bewegte Schleife
4.2 Zeitlich veränderliches Magnetfeld: Das Faraday‘sche Induktionsgesetz
4.3 Die Lenz‘sche Regel
4.4 Energie im magnetischen Feld
4.4.1 Energieinhalt des magnetischen Feldes
4.4.2 Magnetische Energie bei Anwesenheit ferromagnetischer Werkstoffe
4.4.3 Virtuelle Verschiebung
5
5. Elektromagnetische Wellen
5.1 Zeitlich veränderliches elektrisches Feld: der Verschiebungsstrom
5.2 Die Maxwell‘sche Ergänzung des Durchflutungssatzes
5.3 Leitungen
5.3.1 Verteilte Netzwerkparameter
5.3.2 Die Leitungsgleichungen
5.3.3 Lösung der Leitungsgleichungen im Frequenzbereich
5.3.4 Ideale Leitung
5.3.5 Abschluss von Leitungen
6. Die Maxwell‘schen Gleichungen
6.1 Die integrale Form der Maxwell‘schen Gleichungen
6.2 Vektoranalysis
6.2.1 Gradient eines Skalarfeldes
6.2.2 Divergenz eines Vektorfeldes, der Gauß‘sche Integralsatz
6.2.3 Die Rotation eines Vektorfeldes, der Stokes‘sche Satz
6.2.4 Gradient, Divergenz und Rotation in orthogonalen
Koordinatensystemen, der Nabla-Operator
6.3 Die differentielle Form der Maxwell‘schen Gleichungen
6
1. Das elektrostatische Feld
1.1 Die elektrische Ladung
7
Ladung ist quantisiert: es existiert eine kleinste, weiter
nicht teilbare Ladungsmenge:
e = 1,6021892 . 10-19 C
Bohr‘sches Atommodell:
9
N
dQ = ∑ Q j
j =1
N
∑Q j
Linienladungsdichte
C
[τ ] = 1 dQ = τ ( x´, y´, z´) ds′
m
ds´ QC = ∫ τ ds′
C
C
Die Ladungsdichten sind Feldgrößen.
11
Punktladung
Physikalisches Modell: geladener Körper, dessen
Abmessungen viel kleiner als die Abstände des gerade
untersuchten Problems sind
Q r0
r0 D
D ρ
12
1.2 Das Coulomb‘sche Gesetz
Medium: Vakuum
1 Q1Q2 1 Q1Q2
F2 = e12 und F1 = e 21 = −F2
4πε 0 r12
2
4πε 0 r21
2
13
1
Die Konstante gilt im Einheitssystem SI:
4πε 0
2 2
1 Nm VAsm 9 Vm
≅ 8,9876.109 2 ≈ 9.109 =
9.10
4πε 0 C mA2 s 2 As
−9
As F 10 F
ε 0 ≅ 8,8542.10 −12
=8,8542.10 −12
≈ :
Vm m 36π m
Permittivität des leeren Raumes (Vakuum)
Drei Messungen:
1 Q2Q3
F32 = e 23
1 Q3Q1 4πε 0 r23
2
F31 = e13
4πε 0 r13
2
Erste Messung; Q2 unendlich weit entfernt Zweite Messung; Q1 unendlich weit entfernt
1 Q3Q1 1 Q3Q2
F3 = F31 + F32 = e + e 23
4πε 0 r13 4πε 0 r23
2 13 2
15
1.3 Die elektrische Feldstärke
F = QE
rQ j ... Quellpunktsvektor
r, rA ... Aufpunktsvektor
rQ j =
A rA − rQ j
N QAQ j eQ jA F N Qj rQ j A
FA= F= ∑ 4πε r 2
E A= E= A=
QA
∑ 4πε r
j =1
2
rQ j A
j =1 0 Qj A 0 Qj A
18
Spezialfall N = 1: elektrische Feldstärke einer
Punktladung im Vakuum
rQ =
r´=
x´e x + y´e y + z´e z
Q rQA= r − r′ rA ==
r xe x + ye y + ze z
A
eQA
rQ = r′ E A = E (r ) rQA rQA r − r′
= e= = =
r r rQA rQA r − r′
QA
z A
x O y
1 Q 1 Q r − r′ 1 Q ( r − r′ )
E (r ) = eQA =
4πε 0 rQA
2
4πε 0 r − r′ 2 r − r′ 4πε 0 r − r′ 3
19
Raumladung mit Dichte ρ verteilt in einem Volumen Ω:
1 ρ (r´)dx´dy´dz´ (r − r´) 1 ρ ( r′ )( r − r′ )
E(r )= E=
4πε 0 ∫Ω r − r´
2
r − r´
=
4πε 0 ∫Ω r − r′
3
dΩ ′
1 Q ( r − r′ )
Falls ρ ( r ) =
Qδ ( r − r′ ) , d.h. Punktladung: E ( r ) =
4πε 0 r − r′ 3
20
Flächenladung mit Dichte σ verteilt auf einer Fläche Γ:
1 σ (r´)(r − r´)
E(r ) =
4πε 0 ∫Γ r − r´
3
dΓ ′
1 τ (r´)(r − r´)
E(r ) =
4πε 0 ∫
C r − r´
3
ds′
21
1.3.2 Potentielle Energie einer Punktladung im
elektrostatischen Feld
∫ F
C
mech ⋅ ds =
0 Fmech = −F
22
Diese konservative Eigenschaft kann für das elektrostatische
Feld einer Punktladung Q1 bewiesen werden:
C1
P = ∫F
C1
mech ⋅ ds − ∫ Fmech ⋅ ds
C2
⇓
C
E W pot ( P=
) ∫F mech ⋅ d=
s ∫F mech ⋅ d=
s
P0 C2 C1 C2
P
= ∫F
P0
mech ⋅ ds
24
1.3.3 Die Wirbelfreiheit der elektrostatischen Feldstärke
Es gilt daher:
∫ E ⋅ ds =
C
0 für eine beliebige geschlossene Kurve C
E
ds
25
Verhalten der elektrischen Feldstärke auf einer Fläche mit
einer Flächenladungsdichte
t: Einheitsvektor in der Tangentialebene
C n12 und in der Ebene von E1, E2 (C ist ein
E2 +
+ +
++ + +
+
+
+
2 + +
+
t
+
+
+ + ++ ++ +
Rechteck in der gleichen Ebene mit
+ + +
+ + + +
∆s ∫ E ⋅ ds =
+
1 0
C
Grenzübergänge: h → 0, Δs → ds, ds =tds ⇒ E2 ⋅ t∆s − E1 ⋅ t∆s =0
E2 ⋅ t = E1 ⋅ t
26
Im Ausdruck E.t für die Tangentialkomponente hängt t von E ab.
Es ist Vorteilhaft, die Tangentialkomponente mit Hilfe des
Normalvektors n auszudrücken (n hängt nur von der Fläche ab
und ist von E unabhängig):
E= n ( E ⋅ n ) + t ( E ⋅ t )= nEn + tEt
n × ( E × n ) = E ( n ⋅ n ) − n ( E ⋅ n ) = t ( E ⋅ t ) : Tangentialkomponente
E
Statt n × ( E × n ) reicht der Vektor E × n für die Beschreibung
der Tangentialkomponente:
. E Stetigkeitsbedingung:
nEn
. E2 × n = E1 × n
n . tE Γ
t
E×n
27
1.3.4 Das elektrostatische Potential, die Spannung
V ( P) =
− ∫ E ⋅ ds =∫ E ⋅ ds W pot ( P ) = QV ( P )
P0 P
∫ E ⋅ ds
U= U12
12 P1 P2
P1
U12
P1
C12
P2 ∫ E ⋅ ds =0 =
C
C1
C
= ∫ E ⋅ ds + ∫ E ⋅ ds − ∫ E ⋅ ds=
C12 C1 C2
C2
= U12 − V1 + V2
P0
⇓
U12= V1 − V2
30
1.3.5 Energie und Potential einer Ladungsverteilung
Bringt man in einem feldfreien Raum eine Punktladung Q1 vom Unendlichen (P0) zu einer
bestimmten Position (P1) im Endlichen, wird keine Arbeit geleistet. Bringt man jetzt eine
zweite Punktladung Q2 vom Unendlichen in eine Position im Abstand r12 zur Q1, ist die
geleistete Arbeit vom Weg unabhängig. Es wird daher eine Gerade gewählt.
P2 P0 : ∞
P1
P2
QQ
=
W ∫F
P0
mech ⋅ ds ds = −e r dr Fmech =
−Fel =
− 1 2 2 er
4πε 0 r
31
Diese Arbeit ist gleichzeitig die potentielle Energie der Ladung
Q2 im Feld der Ladung Q1. Daher ist das elektrostatische
Potential im Feld der Ladung Q1 in einem Abstand r12 davon ist
(Bezugspunkt mit V=0 im Unendlichen):
Q1 1
V ( r12 ) =
4πε 0 r12
Allgemein, hat man eine Punktladung Q an einer Stelle r´, ist
daher das Potential an der Stelle r:
Q 1
V (r ) =
4πε 0 r − r′
32
Für N Punktladungen kann das Superpositionsprinzip
angewendet werden. Das Potential im Aufpunkt A (der Abstand
der Punktladung Qj zu A ist rQ j A ) :
N Qj
V =∑
j =1 4πε 0 rQ j A
Verallgemeinerung auf Raumladungen, Flächen- und
Linienladungen:
ρ (r′)d Ω ′ σ (r′)d Γ ′ τ (r′)ds′
V (r ) = ∫ V (r ) = ∫ V (r ) = ∫
Ω 4πε 0 r − r
′ Γ 4πε 0 r − r
′ C
4πε 0 r − r′
− ∫ F3 ⋅ ds
W3 =
P0
P3 P3 P3
QQ QQ
Superposition: − ∫ (F31 + F32 ) ⋅ ds =
W3 = − ∫ F31 ⋅ ds − ∫ F32 ⋅ ds = 1 3 + 2 3
P0 P0 P0
4πε 0 r13 4πε 0 r23
Q1Q2 QQ QQ
Wges =
W= + 1 3 + 2 3
4πε 0 r12 4πε 0 r13 4πε 0 r23
1 N N Qi Q j
W = ∑∑
2=i 1 =j 1 4πε 0 rij
i≠ j
r 2
∑ QV
i i
0 i j =i 1
i ≠ j
Vi
a) ψ = v ⋅ Γ = vΓ b) ψ = 0 c) ψ = vΓ cos α
36
Fluss durch eine beliebige geschlossene Oberfläche gibt
Auskunft darüber, ob eine Vektorgröße im Volumen innerhalb
der Fläche Quellen besizt:
Volumen: Ω, Fläche Γ = ∂Ω
D
Fluss des Vektorfeldes D
(hier durch Feldlinien
dargestellt) durch die
Oberfläche Γ des Gebietes
Ω
Grenzübergänge:
nd Γ
Γ j → d Γ; d Γ =
∑→ ∫
ψ= Γ∫ D ⋅ d Γ = Γ∫ D ⋅ nd Γ = Γ∫ D d Γ
n
38
Die elektrische Flussdichte D ist eine Feldgröße, welche in
unmittelbarem Zusammenhang mit den Ladungen steht:
der Fluss von D über eine geschlossene Fläche ist gleich
die Ladungen im Volumen innerhalb der Fläche.
1.4.1 Das Gauß´sche Gesetz der Elektrostatik
Die elektrische Flussdichte wird als die Vektorfunktion D(r)
definiert, welche für ein beliebiges Volumen Ω (Randfläche ∂Ω )
das folgende Gauß‘sche Gesetz der Elektrostatik erfüllt:
∂
∫Ω D ⋅ nd Γ = Ω∫ ρ d Ω= QΩ
D: [ D] =
Einheit von=
[ Q] C
1 2
[ Fläche] m
39
1.4.2 Elektrische Flussdichte einer Punktladung
D ( r ) = ε 0E ( r )
41
1.4.3 Elektrische Flussdichte einer beliebigen Ladungsverteilung
ψ= Γ∫ D ⋅ d Γ = Γ∫ ε E ⋅ d Γ =
0
= Γ∫ ε ( E
0 1 + E2 + ... + E N )=
⋅ dΓ
= Γ∫ ε E ⋅ d Γ + Γ∫ ε E
0 1 0 2 ⋅ d Γ + ... + ∫ ε 0 E N ⋅ d Γ
Γ
=
= Q1 + Q2 + ... + QN
N
Γ∫ ε E ⋅ d Γ=∑ Q
0 j Kontinuierliche Ladungsverteilung:
∑→ ∫
j =1
→ dQ ρ d Ω ,
Q j=
Γ∫ D ⋅ =
d Γ ∫ Dd=
Γ D(r ) ∫Γ d=
Γ
ΓM M
τ τ
= D ( r ) 2π rl = ∫ τ ds = τ l ⇒ D = er E= er
C
2π r 2πε 0 r
44
Gerade unendlich lang in der z-Richtung: Feld von z
unabhängig
rQ= r=´ x´e x + y´e y
τ rQA= r − r′ rA= r= xe x + ye y
A
eQA
rQ = r′ E A = E (r ) rQA rQA r − r′
= e= = =
r r rQA rQA r − r′
QA
y A
O x
1 τ 1 τ r − r′ 1 τ ( r − r′ )
E (r ) = eQA =
2πε 0 rQA 2πε 0 r − r′ r − r′ 2πε 0 r − r′ 2
45
Potential einer unendlich langen geraden Ladung mit
konstanter Linienladungsdichte
r*: Integrationsvariable
P0 ds = dr*er *
P0: Bezugspunkt, r*=r0
P: Aufpunkt, r*=r
P
τ 1
E= er
2πε 0 r *
P r
τ τ
− ∫ E ⋅ ds =
V= −∫ dr* =
− ln r * r
2πε 0 r * 2πε 0
r0
P 0 r 0
τ r0
V (r ) = ln
2πε 0 r
46
Das Potential wird im Unendlichen unendlich groß, da die
meiste Ladung im Unendlichen liegt.
τ r0 τ r0 τ r0 r2 τ r2
U12 =V1 − V2 = ln − ln = ln = ln
2πε 0 r1 2πε 0 r2 2πε 0 r1r0 2πε 0 r1
47
1.4.4 Verhalten der elektrischen Flussdichte auf einer Fläche
mit einer Flächenladungsdichte
n
n12 + +
+
+
D2
+ +
++ + +
+
+
+ Ω: Zylinder mit Randfläche ∂Ω
bestehend aus den Stirnflächen ∆Γ
+
+ + +
2 +
+ + + ++ + +
+ ++ +
σ Γ
+ + +
+ + + + + + + +
+ + + + ++ + +
Ω
+
++ + + + + + + +
+
+ ++
+ ++ +
+
+ + +
+ +
+
+
1
∫Ω D ⋅ nd Γ
∂
=
QΩ
σ
D2 ⋅ n12 − D1 ⋅ n12 =
∫ D ⋅ d =
Γ
Γ 2 D Γ=
D σΓD
D ⇓
σ σ
=D = ,E
2 2ε 0
h
D D ist unabhängig von
2
das Feld ist homogen
Dz springt bei z = 0 um σ
49
1.5 Leiter im elektrostatischen Feld (Influenz)
50
Leiter im homogenen elektrostatischen Feld: ein leitender Körper
wird in ein homogenes elektrisches Feld gebracht.
1. Das homogene Feld wird durch zwei unendlich ausgedehnte,
konstante, fixierte (d.h. unbewegliche) Flächenladungsschichten
erzeugt.
51
2. Das homogene Feld wird durch einen geladenen
Parallelplattenkondensator erzeugt.
Unendlich
ausgedehnte
leitende
Ebenen:
Elektroden
52
Bedingungen an der Grenzfläche Leiter-Isolator (Leiteroberfläche):
D ε=
= nσ Das elektrische Feld steht normal auf
0E
die Leiteroberfläche! 53
Das Potential ist auf der Leiteroberfläche konstant:
V ( P1 ) ==
V1 − ∫ E ⋅ ds
P1 Ei=0 P0
P ist ein beliebiger Punkt ebenfalls auf
der Leiteroberfläche; die Kurve, welche
P0 P1 mit P verbindet verläuft auf der
Leiteroberfläche. Daher ist das Potential
im P:
P P1 P
V ( P) =
− ∫ E ⋅ ds =
− ∫ E ⋅ ds − ∫ E ⋅ ds =
V1
P0
P0
P1
=V1 =0, da E normal auf
die Kurve steht 54
Der Faraday‘sche Käfig:
Das Innere eines hohlen Leiters, gleich welcher Gestalt, ist
feldfrei, vorausgesetzt, dass der Innenraum selbst ladungsfrei
ist.
Der ungeladene oder
geladene Leiter befindet
sich in einem externen
Feld.
55
Beweis für Ei=0:
∫ E ⋅ ds = ∫ E ⋅ d s + ∫
C Ci
i
CLeiter
E ⋅ ds ≠ 0
57
1.6 Kondensatoren und Kapazität
Q –Q U = V1 – V2
E
V2
Q= ∫Γ σ d Γ
1 = − ∫ σ 2d Γ
Γ2
Ei=0 Ei=0 1
V1 Q = CU
Γ1 Γ2
σ2 C>0: Kapazität
σ1 hängt nur von der
Geometrie ab! 58
U
Beispiel:
−σ
Cd 1.10−3
z.B.: C = 1F, d=1 mm, ΓC=? Γ= ≈ 113km 2
C
ε 0 8,854.10−12
Ein Farad ist eine sehr große Kapazität!
Deshalb: 1µF=10-6 F, 1nF=10-9 F, 1pF=10-12 F
60
Ist der Plattenabstand im Vergleich zu den Plattenabmessungen
nicht klein, muss das Streufeld in den Randbereichen mit
berücksichtigt werden. Bei Berücksichtigung der Randeffekte ist
die Kapazität höher.
61
1.6.1 Teilkapazitäten von mehreren Leitern
62
b) V=0 V2 ≠ 0 V=
1 V=
3 0
Q1 = c12V2 c12<0
Q2 = c22V2 c22>0
Q3 = c32V2 c32<0
c) V=0 V3 ≠ 0 V= V= 0
1 2
Q1 = c13V3 c13<0
Q2 = c23V3 c23<0
Q3 = c33V3 c33>0
63
Die Überlagerung der Fälle a), b) und c) ist auch ein
möglicher Zustand des Systems (Superposition!):
Q1 = c11V1 + c12V2 + c13V3
Q2 = c21V1 + c22V2 =
+ c23V3 Qi ∑=
j
c V i, j
ij j 1, 2,3
Q3 = c31V1 + c32V2 + c33V3
64
3
Addition und Subtraktion von ∑c V
k =1
ik i zur i-ten Zeile (i=1,2,3):
k ≠i
Teilkapazitäten: Cij =
−cij ; i ≠ j
3
Cii = ∑ cik
k =1
66
1.6.2 Im Kondensator gespeicherte Energie
V2=U0 Ein Kondensator wird auf die
V1=0 Ladung Q aufgeladen, indem von
der Elektrode 1 die Ladung in
dQ0 kleinen Portionen dQ0 auf die
Elektrode 2 gebracht wird. Zu
einem bestimmten Zeitpunkt
dieses Vorganges beträgt die
Die differenzielle Arbeit dW: Ladung ±Q0 und die Spannung
Q0 zwischen den Elektroden ist von
= =
dW dQ0U 0 dQ0 Null auf U0 angestiegen: Q0=CU0
C
67
Die zur Aufladung des Kondensators, ausgehend von Q0=0
bis Q0=Q (bzw. U0 = 0 bis U0 = U), benötigte Arbeit ist:
Q
1 1 Q2
W = ∫
C Q0 =0
Q0 dQ0
2 C
Diese geleistete Arbeit ist als elektrische Energie im
Kondensator gespeichert: 1 Q2 1 1
= W = =
CU 2
QU
2 C 2 2
68
1.7 Methode der fiktiven Ladungen
Fällen
gleich!
E E
Ei=0 Q. 1
σ .
ΓElektrode QN .
Γ Γ
Gauß‘sches Gesetz der Elektrostatik:
N
Γ∫ ε E ⋅ nd Γ
0 =∫ σ d Γ 0 ∑Q
Γ∫ ε E ⋅ nd Γ =
j =1
j
Γ Elektrode
N
∫
σ dΓ = ∑Qj
Γ
Elektrode
j =1 70
Beispiel: Kugelelektrode (Radius R) mit Bezugselektrode im
Unendlichen
Q
Potential einer Punktladung: V =
4πε 0 r
Äquipotentialflächen sind Kugelflächen:
=r konstant =⇒ V konstant
Die Punktladung ist die gesuchte Ladung,
die kugelförmige Äquipotentialflächen hat.
Q Q
V= U= = Im Unendlichen ist V gleich Null.
4πε 0 R C
Kapazität einer Kugelelektrode gegen Unendlich:
C = 4πε 0 R
71
Beispiel: Zwei konzentrische kugelförmige Metallelektroden
Q Q
=Va = ; Vi
4πε 0 Ra 4πε 0 Ri
Q 1 1 Q
U =Vi − Va = ( − )=
4πε 0 Ri Ra C
4πε 0 Ri Ra
C=
Ra − Ri
72
Beispiel: Unendlich langer Zylinderkondensator (Koaxialkabel)
Äquipotentialflächen einer
unendlich langen Linienladung mit
konstanter Linienladungsdichte
sind Zylinderflächen
τ r0 τ r0
Vi = ln Va = ln
2πε 0 Ri 2πε 0 Ra
τ Ra
U =Vi − Va = ln
2πε 0 Ri
Kapazität je Länge:
Zylinderkondensator (Koaxialkabel) der
τ2πε 0 Länge l (l Ri , Ra ) bei Vernachlässigung
C=′ =
U ln Ra der Randeffekte: 2πε 0l
Ri C=
Ra
ln
Ri 73
1.7.1 Das Spiegelungsprinzip
Punktladung über unendlich ausgedehnter leitender Ebene:
Q 1 Q 1 Q 1 Q 1
VEbene = − = − =0
4πε 0 r +
4πε 0 r −
4πε 0 r +
4πε 0 r +
VEbene
+
Die Anordnung von Q
r-=r+ r und –Q im Abstand 2d
beschreibt für die
rechte Halbebene das
Problem: –Q ist eine
σ
fiktive Ladung:
Spiegelladung
In der linken Halbebene ist beim
Originalproblem die Feldstärke Null!
74
Feldstärke in einem beliebigen Aufpunkt: = E E+ + E−
rQA = xe x + ye y + ( z ± d )e z
+ Q xe x + ye y + ( z − d )e z − Q xe x + ye y + ( z + d )e z
E = E = −
4πε 0 2 3
4πε 0 3
x + y + ( z − d )
2 2 2
x 2 + y 2 + ( z + d ) 2 2
Q d
Für die xy - Ebene (z = 0) ergibt sich: E = − e
2πε 0 2 3 z
(x + y2 + d 2 )2
Flächenladungsdichte auf der Ebene:
−Qd
σ ε=
= 0E 3
2π (r 2 + d )2 2
=r x2 + y 2
75
Influenzierte Gesamtladung auf der Ebene:
∞ ∞
Qd 2π rdr
Qinf = ∫r 0=
σ 2π rdr =− ∫
2π r 0 2 3
=
(r + d 2 ) 2
1 1
= Qd ( − )= −Q
∞ d2
76
Beispiel: Kugelelektrode über Ebene
Q 1
−
4πε 0 2h − Q 1
1 Gute Näherung: V =− =
konstant
− 4πε 0 2h
r−
78
U=
VKugel − VEbene = V + + V − (Superposition)
VKugel =
Q 1 Q 1
+
V = V− ≈−
4πε 0 R 4πε 0 2h
Q Q 1 1 4πε 0 8πε 0 Rh
U= ≈ − ⇒C ≈ 1 1 =
C 4πε 0 R 2h − 2h − R
R 2h
79
Beispiel: Unendlich lange Zylinderelektrode über Ebene
r-
-τ
U= VZylinder − VEbene = V + + V − (Superposition)
=
VZylinder
τ h
V+ = ln
2πε 0 R τ h τ h τ h
−
− ln ≤V ≈ − ln ≤− ln
2πε 0 2h − R 2πε 0 2h 2πε 0 2h + R
Kapazität je Länge:
τ τ h h τ 2h 2πε 0
U= ≈ ln − ln = ln ⇒ C ′ ≈
C ′ 2πε 0 R 2h 2πε 0 R ln
2h
R 80
Das Problem hat auch eine exakte Lösung: Alle
Äquipotentialflächen der Anordnung τ, -τ sind exzentrische
Kreiszylinder!
Bezugspunkt U = V + +V −
= VZylinder
R V=0
-τ
h-e
τ τ h−e τ h−e τ 2h − e − R
U= = ln − ln = ln
C ′ 2πε 0 R − e 2πε 0 2h − e − R 2πε 0 R−e
2πε 0
C′ =
2h − e − R
ln 81
R−e
Bestimmung von e: Äquipotentialflächen eines Liniendipols
d2 d2
r =r +
+
2 2
− rd sin ϕ
r =r + −
2 2
+ rd sin ϕ
4 4
d2
r +
2
+ rd sin ϕ
τ r0 r0 τ 4
=
V (ln − ln= ) ln
2πε 0 r+ r− 4πε 0 d2
r +
2
− rd sin ϕ
4
4πε 0V0
Äquipotentialflächen: V= V=
0 konstant ⇒ e τ
=
c>0
d2 d2 d2
c(r +
2
− rd sin ϕ ) =r +
2 2
0 r sinϕ = y
+ rd sin ϕ ⇒ r (c − 1) + (c − 1) − rd sin ϕ (c + 1) =
4 4 4
r=2
x2 + y 2
a) c =1 ⇒ V0 = 0 ⇒ 2 yd = 0 ⇒ y = 0 ... Symmetrieebene
c +1 d 2
b) c ≠ 1 ⇒ x + y − dy
2 2
+ =0
c −1 4 Kreise, deren Mittelpunkte
d c +1
um t = verschoben
d c + 1 2 d 2 c + 1 2 d 2 4c d 2c 2 c −1
x + (y − =
2
) ( = ) − 1 = sind
2 c −1 4 c − 1 4 (c − 1)
2
(c − 1) 2
82
d c
Der Radius ist: R =
c −1
d d c +1 1
e =t − = ( − 1) =d
2 2 c −1 c −1
d d c +1 c
2h − e = t + = ( + 1) = d
2 2 c −1 c −1
⇒ e.( 2h − e ) =
R2
e 2 − 2he + R 2 =0 ⇒ e =h ± h 2 − R 2 e < h!
83
Beispiel: Spiegelung an rechtwinkeliger Ecke 90°:
84
1.8 Energie und Kräfte im elektrischen Feld
1
W ∫ we=
= dΩ ∫ E ⋅ Dd Ω
Ω 2Ω
1 1
2Ω∫ ρVd
= Ω ∫
2 3
E ⋅ Dd Ω
86
1.8.2 Kräfte auf Leiter im elektrischen Feld
σ σ 2Γ C
∫Γ dQE =
F= −∫ σ d Γ ex =
Γ ε0
−
ε0
ex
Falsch!
87
Beweis für beliebige Elektrodenoberfläche
88
Die Tangentialkomponenten von E heben sich auf, sie
brauchen daher nicht betrachtet werden, es interessieren nur
die Normalkomponenten.
Es müssen alle restlichen
Ladungen auf der Oberfläche
der Elektrode (und alle
sonstigen, vorhandenen
Ladungen außerhalb der
σ
Elektrode) ein Feld n
am Ort des entfernten 2ε 0
Scheibchens erzeugen, so dass
das Feld nach Überlagerung
mit dem Scheibchenfeld innen
Null wird und somit außen
σ
den Wert n annimmt.
ε0 89
σ
Die Scheibe befindet sich also im Fremdfeld mit der Stärke n
und dieses Feld ist für die Kraft auf die Scheibe verantwortlich2ε 0
1 σ 2d Γ 1 σ 2d Γ
dF = n bzw. F = ∫n
2 ε0 2Γ ε0
F.d r + dW =
0 bzw. F.d r = −dW
91
Beispiel 1: Parallelplattenkondensator (Batterie abgeschlossen)
Q2 σ 2Γ C
F=
− ex =
− ex
2Γ C ε 0 2ε 0
93
Ist die Batterie angeschlossen, spricht man von einem
gekoppelten physikalischen System. Hier muss gelten, dass
die Summe der von einem System aufgenommenen Energie
gleich ist der vom anderen System abgegebenen Energie.
Der Zuwachs der Energie eines Systems ist gleich der vom
anderen System geleisteten Arbeit:
F.d r + dW =
− dWBatt mit dWBatt = − dQU
95
Fdx − dQU + dW =
0 bzw. Fdx − dEε 0 Γ C U + dW =
0
dQ
ersetzt werden. C x
96
1.8.4 Der elektrische Dipol
rl
=r r=
, l l=
, r1 r1 =
, r2 r2
Q 1 r1 1 r2 Q r1 r2
E= r 2 r − r 2 r = 4 r3 − r3
4πε 0 1 1 2 2 πε 0 1 2
97
l l 2
r ⋅l
r1 = r − , r1 = r − r ⋅ l + ≈ r 1− 2
2
2 4 r
l l2 r ⋅l
r2 = r + , r2 = r + r ⋅ l + ≈ r 1+ 2
2
2 4 r
x x
Für x 1 gilt: 1 − x ≈ 1 − , 1 + x ≈ 1 + ,
2 2
1 1
≈ 1 − x, ≈ 1 + x, (1 + x )3 ≈ 1 + 3 x, (1 − x )3 ≈ 1 − 3 x
1+ x 1− x
r ⋅l 1 1 r ⋅l 1 1 3 r ⋅l
r1 ≈ r 1 − 2 , ≈ 1 + 2 , 3 ≈ 3 1 + 2
2r r1 r 2r r1 r 2 r
r ⋅l 1 1 r ⋅l 1 1 3 r ⋅l
r2 ≈ r 1 + 2 , ≈ 1 − 2 , 3 ≈ 3 1 − 2
2r r2 r 2r r2 r 2 r
98
l l
r − r +
Q 2 3 r ⋅l 2 3 r ⋅ l
E≈ 3 1 + 2
− 3 1 −
4πε 0 r 2 r r 2 r 2
Q 3 r ⋅l l 3 r ⋅l 3 r ⋅l l 3 r ⋅l
E≈ 3
r+ r− − l −r + r− + l
2
4πε 0 r 2 r 2
2 4 r 2
2 r 2
2 4 r
Q r ⋅l
E≈ 3
−l + 3 2 r
4πε 0 r r
1 r ⋅p für r → ∞ verschwindet E mit 1 r 3
=E 3
−p + 3 2 r
4πε 0 r r
99
Ähnlich ist das Potential im Aufpunkt A:
Q
1 1 Q 1 1
=
V ( −= ) ( − )
4πε 0 r1 r2 4πε 0 l2
l2
r − r.l +
2
r + r.l +
2
4 4
Q 1 1 Q 1 1
V≈ ( − )≈ ( − )
4πε 0 r r.l r.l 4πε 0 r 1 − 1 r .l
1+
1 r.l
1− 2 1+ 2 2 2
r r 2 r 2 r
Q 1 r.l 1 r.l Q(r.l )
V≈ (1 + ) − (1 − ) =
2
4πε 0 r 2r 2
2 r 4πε 0 r 3
Drehmoment: T= r × F
l l l
T = × QE − × (−QE) = 2 × QE = lQ × E
2 2 2
T= p × E gilt für auch für ein inhomogenes Feld
Ist der Dipol ausgerichtet, verschwinden Kraft
und Drehmoment
101
1.9 Elektrische Felder in Materie
102
2. Batterie getrennt, Q bleibt konstant, ungeladene
Metallplatte der Dicke b wird eingeschoben
Q
E0 =
Γ Cε 0
103
3. Batterie getrennt, Q bleibt konstant, ein Isolator der
Dicke b wird eingeschoben
Q
E0 =
Γ Cε 0
Polarisationsladungen
Atomares Dipolmoment:
p = ε 0α E
α: atomare
Relative Dielektrizitätszahl ε r von Polarisierbarkeit, meist
unpolaren Medien etwa 2 bis 7 konstant
Die für die Praxis wichtigen Isolationsstoffe sind unpolar (Öl,
Glass, Holz, Substrat, …)
105
1.9.1.2 Permanentes Dipolmoment (polare Medien)
ε r = 80
P=
∑ p a
: Polarisationsdichte
dΩ
d p = Pd Ω
[ Ql ] Cm C
[P]
= = 1= 1
[Volumen] m3 m2
107
Plattenkondensator mit dielektrischer Platte:
= d Ω P d
d p P= Γ.d l (P.d Γ=
= ) d l dQd l
dΩ dQ
=
dQ P= dΓ σ PdΓ
.d Γ P.n=
σ P = P.n
Gilt auch, wenn P beliebig orientiert ist.
109
Plattenkondensator σ
σP E E0 + E′
=
e
P
=
E E0 −
ε0
+Q Γ∫ P ⋅ nd Γ = − ∫ ρPd Ω − ∫ σ Pd Γ
−QP =
Ω ΓP
111
Sind auch freie Ladungen ρ vorhanden, bilden diese zusammen
mit den Polarisationsladungen die Quellen von ε0E:
Γ∫ ε E ⋅nd Γ= Ω∫ ρ d Ω + Γ∫ σ
0 P
Ω
d Γ + ∫ ρPd Ω
P
∫ P⋅nd Γ
−
∫ (ε 0E + P ) ⋅ nd Γ =
Γ
Γ
∫ ρdΩ
Ω
D ε 0E + P
=
112
Das Medium ist linear, wenn P proportional zu E ist:
P = ε0χE
D=ε 0 E + ε 0 χ E =ε 0 (1 + χ )E
113
Kapazität eines Parallelplattenkondensators, welcher mit
einem Medium mit der Suszeptibilität χ gefüllt ist:
Q σΓ c DΓ c Γc
C= = = = (1 + χ ) ε 0
U Ed Ed d
C0
εr = 1+ χ =D ε=
rε 0E εE
114
1.9.3 Grenzflächenbedingungen
⇓
n12 .(D2 − D1 ) = D2 n − D1n = 0 115
Die Normalkomponente von D ist stetig, wenn auf der
Grenzfläche keine freien Flächenladungen sitzen!
D2 n = D1n
E1n ε 2
=
Wegen ε 2 E2 n ε=
1 E1n gilt
E2 n ε1
116
Verhalten von E auf der Grenzfläche zwischen zwei Medien mit
verschiedener Permittivität:
∫ E ⋅ dr = ∆r ⋅ E
C
2 − ∆r ⋅ E1 = ∆r ⋅ (E2 − E1 ) = ( E2t − E1t )∆r = 0
117
Die Tangentialkomponenten von E sind stetig!
E2 × n = E1 × n
D1t D2t D1t ε1
=
Wegen = gilt
ε1 ε2 D2t ε 2
Die Tangentialkomponenten von D verhalten sich an der
Grenzfläche direkt proportional zum Verhältnis der
Permittivitäten!
Verhalten des Potentials an der Grenzfläche:
h
→0 2
∫ E ⋅ dr = ∫ E ⋅ dr − ∫ E1 ⋅ dr =
2
V2 − V1 = 2
1
119
Spezialfall: konvektiver Strom beweglicher Teilchen
gleicher Größe Q mit gleicher zeitunabhängiger
Geschwindigkeit v
n: Teilchendichte (Anzahl der
Teilchen je Volumeneinheit),
[n] = 1/m3
Ladungsdichte: ρ = Qn
1 N
v = ∑ vi J = ρv
N i =1
K
n
⇒ IC = ∫ Κ ⋅ nd s
C
A
[K ] = 1
m
C
Fläche
122
2.2 Kontinuitätsgleichung, Ladungserhaltung
∫ J ⋅ d Γ =
Γ
∫ J ⋅ nd Γ = 0
Γ
Die Quellen des stationären
Strömungsfeldes sind Null!
123
Ist im Allgemeinen die Stromdichte J zeitabhängig, muss ein
aus einer geschlossenen Oberfläche austretender Strom eine
Abnahme der Ladung im Inneren bewirken.
In der Zeit dt fließt die Ladung dQ aus dem Volumen durch
die Oberfläche, d.h. die Ladung im Inneren nimmt um
∫ J ⋅ d Γ dt ab. Dies bedeutet, dass die Änderung der
Γ
Ladung in der Zeit dt
dQ = − ∫ J ⋅ d Γ dt ist. Daraus folgt das
Q(t + dt ) − Q(t ) =
Kontinuitätsgesetz: Γ
dQ d ∂ρ
Γ∫ J ⋅ d Γ =
−
dt
− ∫ ρdΩ =
=
dt Ω
−∫
Ω ∂t
dΩ
124
2.3 Das Ohm‘sche Gesetz
125
Eine der frühesten experimentellen Entdeckungen über
elektrische Ströme in Materie wird durch das
Ohm´sche Gesetz beschrieben: der Strom, der z.B. in
einem Stück Kupferdraht fließt, ist proportional der an
seinen Enden liegenden Spannung:
U
= I = , bzw. U RI
I R
U
Bei konstanter Temperatur ist der Widerstand R von der
Stromstärke unabhängig, er hängt nur von der Geometrie
und vom Material ab.
126
Das Ohm´sche Gesetz ist Ausdruck einer bemerkenswerten
und allgemeinen Eigenschaft der Materie. Das Grundgesetz,
das sich dahinter verbirgt ist folgendes:
In Leitern, in denen das Ohm´sche Gesetz gilt, ist die
Stromdichte J an jedem Punkt im Raum der elektrischen
Feldstärke E proportional. Der Proportionalitätsfaktor
hängt nur vom Leitermaterial ab und nicht von der
Geometrie des Leiters:
J =γE
Einheit: [=
[ J]
γ ] = 1 2 .=
A m 1
=1
S
[ E] m V Ω m m
Ω : Ohm, S : Siemens
127
S 6 S
Typische Werte für γ : Cu : γ =5,7.107
Stahl : γ =5.10
m m
7 S −2 S
Al : γ =3,5.10 Erde : γ =10
m m
Diese sonderbare Eigenschaft der Leiter bedarf einer
Begründung, werden doch frei bewegliche Ladungen im
elektrischen Feld beschleunigt, d.h. es ist der Zusammenhang
zwischen J und E keinesfalls linear. Der Grund für die Linearität
ist der, dass die Elektronen bei ihrer beschleunigten Bewegung
laufend ihre Richtungsinformation durch Stöße mit den Atomen
des Leiters verlieren und immer wieder „von vorne“ anfangen
müssen. Der Verlust der Richtungsinformation erfolgt durch die
thermische Bewegung der Elektronen. Ist die thermische
Geschwindigkeit sehr viel größer als die durch das Feld
hervorgerufene, wird die mittlere Geschwindigkeit der
Elektronen (Driftgeschwindigkeit) der Feldstärke E proportional.
128
Im stationären Zustand gilt die Wirbelfreiheit der
elektrischen Feldstärke auch in leitenden Medien:
∫ E ⋅ ds =
C
0 für eine beliebige geschlossene Kurve C
129
Beispiel: Drahtstück zwischen zwei Elektroden mit der
Spannung U
J γ E;=
= I Γ= J Γγ E ; =
U El
U El l
= =
R =
I Γγ E γΓ
Auch Messungen zeigen, dass der
Widerstand proportional der Länge
des Drahtes und umgekehrt
proportional der Querschnittsfläche
des Drahtes ist.
130
2.4 Grenzflächenbedingungen
Die Grenzflächenbedingungen sind analog zur
Elektrostatik. Die Quellenfreiheit von J und die
Wirbelfreiheit von E sind für die Bedingungen
verantwortlich.
h
→0
2
∆Γ → d Γ
E1n γ 2
Mit J1n γ=
= 1 E1n und J 2 n γ 2 E2 n folgt: =
E2 n γ 1 131
∫ E ⋅ dr =0 ⇒ E
C
1t =E2t
J1n J 2n J1t γ 1
=
Mit E1n = und E2 n folgt: =
γ1 γ2 J 2t γ 2
∫ E ⋅ ds =
C
0 für eine beliebige geschlossene Kurve C
E⇔E J⇔D γ ⇔ε
U ⇔U I ⇔Q
1 I ∫Γ J ⋅ nd Γ Q ∫Γ D ⋅ nd Γ
= G= = ⇔ = =
C
R U ∫ E ⋅ ds U ∫ E ⋅ ds
134
Beispiel: Unendlich tief eingegrabener Kugelerder
Γ∫ J ⋅ nd Γ 0 ⇒I=
= ∫Γ J ⋅ nd Γ
Obwohl das stationäre Strömungsfeld keine Quellen hat, tritt
wegen Ausklammerung der Zuleitung I als Quelle auf!
I I
∫Γ J ⋅ nd Γ =I =J 4π r ⇒ J =4π r 2 er , bzw. E =4πγ r 2 er
2
(− dr )
r0 r0
I I (wie das Potential
−∫ E ⋅ dr =
V= ∫∞ r 2 4πγ r0 =
= U
∞
4πγ einer Punktladung!)
137
Die Gegenelektrode mit Nullpotential befindet sich im
Unendlichen: U = VKugel
I 1 1 2h + r0
VKugel =U≈ (+ ) ⇒ RE ≈
4πγ r0 2h 8πγ r0 h
138
Die Ersatzquelle ist eine Linienquelle der Länge l mit
konstanter Quellstärke.
2 2
Das Potential im Punkt A (x = 0, y = r0) ist die angelegte
Spannung U:
l l2
+ + r0 2
I 2 4 I l
VA =U= ln ≈ ln ≈
4πγ l l l 2 4πγ l l l 4r0 2
− + + r0 2
− + 1+ 2
2 4 2 2 l
I 2 I l
≈ ln U ≈ ln
4πγ l 2r0 2 2πγ l r0
−1 + (1 + 2 )
l
l
ln
r0
RE ≈
2πγ l
140
2.6 Die Leistung im elektrischen Strömungsfeld
2 γ
J
Joule‘sches Gesetz: P =∫ E ⋅ Jd Ω =∫ dΩ
Ω Ω γ
141
2.7 Medien mit Permittivität und Leitfähigkeit
142
Beispiel: Parallelplattenkondensator mit geschichtetem
Medium
143
Mit D1 = ε1E1 und D2 = ε 2 E2 wird im allgemeinen Dn1 ≠ Dn 2
145
Oersteds neues Experiment auf Vorschlag eines Zuhörers, die
Magnetnadel vor Einschalten des Stromes parallel zum Draht
anzuordnen.
146
Noch im gleichen Jahr 1820 wurde durch Jean Baptiste Biot
und seinem Assistenten Felix Savart durch exakte
Messungen das Gesetz ermittelt, das die Auswirkung des
Stromes in einem Draht im Aufpunkt angibt (Biot-
Savart´sches Gesetz). Auch Ampere und Faraday haben zur
gleichen Zeit grundlegende Arbeiten auf diesem Gebiet
geleistet, so dass nach kurzer Zeit eine im Wesentlichen
vollständige und exakte Theorie der magnetischen
Wirkungen von elektrischen Strömen zur Verfügung stand.
147
Gleichsinnig stromdurchflossene Leiter ziehen sich an,
gegensinnig durchflossene stoßen sich ab
148
Die Wirkung zwischen den beiden Leitern hat nichts mit
eventuell auf den Drähten sich befindenden Ladungen zu tun:
diese Kräfte hängen nur von der Ladungsbewegung (in dem
Fall von den Strömen) ab.
149
Die Kompassnadel Oersteds hat wenig Ähnlichkeit mit einem
Gleichstromkreis. Jedoch hat Ampere als erster vermutet, dass
magnetisiertes Eisen von in Bewegung befindlichen Ladungen
erfüllt ist, die kleinen (atomaren) Kreisströmen entsprechen.
Eine dünne stromdurchflossene Drahtspule verhält sich unter
dem Einfluss eines Stromes wie eine Magnetnadel:
150
Auch frei bewegte Ladungen werden in der Nähe eines
stromführenden Leiters abgelenkt:
151
3.2 Kraft zwischen zwei parallelen, stromdurchflossenen
Leitern (unendlich lange Stromfäden)
Medium: Vakuum
Beispiel: I=
1 I=
2 1A; r21= 1m :
Definition der
4π .10
−7
N Einheit Ampere
=F′ = 2.10−7
2π m
153
3.3 Die magnetische Feldstärke, Flussdichte
154
Diese Kraft ist auch stets senkrecht zu v und B gerichtet:
F =QE + Q( v × B) Fm
B
elektrische magnetische v
Kraft Fe Kraft Fm
Q
B ist die magnetische Feldstärke, wird aber gewöhnlich
magnetische Flussdichte (manchmal magnetische
Induktion) genannt.
Einheit der magnetischen Flussdichte:
Ns VAs 1 s Vs
[B] 1 = 1
= = 1= 2
1T (Tesla)
Cm m As m m
155
Kraft auf einen Stromleiter im Magnetfeld
Annahme: der Leiterquerschnitt ist sehr klein.
dF = ρdΩ
dQ( v × B) mit dQ =
d Γ ds J v
dΩ
= d Γ ⋅ ds
Mit J = ρ v kann man schreiben:
d F =ρ (d Γ ⋅ ds)( v × B) =(d Γ ⋅ ds)(J × B) =J × Bd Ω .
Kraft auf einen Leiter im Volumen Ω :
F= ∫ ( J × B ) d Ω =
∫ fd Ω
Ω Ω
Kraftdichte: f = J × B.
156
Für einen fadenförmigen Leiter gilt:
( J ⋅ d Γ ) ( ds × B )
dF =
I
Stromelement: Ids
Kraft auf Stromelement: d=
F Ids × B
157
3.3.1 Flussdichte eines unendlich langen geraden Stromfadens
r
F2
1 2
µ0 I1 I 2
Kraft auf ein Stück der Länge l des Stromfadens I2: F2 = l ex
2π d
z +l
Mit der Flussdichte: F2= I 2 ∫ dze
z
z × B= lI 2e z × B
µ0 I1
Vergleich e x = e z × ( −e y ) =
: B ( −e y )
2π d
µ0 I1
(r )
Im Abstand r vom Stromfaden I1: B= (−eϕ )
2π r 158
Flussdichte eines unendlich langen geraden Stromfadens I
(Quellpunkt r´, Aufpunkt r):
µ0 I 1 µ0 I 1 r − r′
=
B (r )
2π rQA
( eQA )
e z ×= ez ×
2π r − r′
r − r′
159
3.3.2 Der magnetische Fluss, die Quellenfreiheit der
magnetischen Flussdichte
160
Die Quellen der magnetischen Flussdichte werden durch den
magnetischen Fluss von geschlossenen Oberflächen
beschrieben:
∫
Γ Ω
B ⋅ nd Γ =
0
1 =∂ 1
∫ Ω B ⋅ nd Γ
Γ 2 =∂
=
0
2
Die Quellen sind Null: egal wie man das Volumen legt, es
lässt sich keine Anordnung finden, die einen Nettofluss
ungleich Null aufweist.
161
Man kann wieder auf mehrere gerade Stromfäden
verallgemeinern, dann den Übergang auf gekrümmte
Stromfäden und schließlich auf ein beliebiges Strömungsfeld J
durchführen:
Γ∫ B ⋅ d Γ =
0 für eine beliebige geschlossene Fläche Γ
162
Betrachten wir eine Fläche Γ1 mit dem Rand C, und dann
„drücken“ wir die Fläche nach unten und erzeugen dadurch
die Fläche Γ2.
∫ B ⋅ d Γ und Φ 2 =
Φ1 =
Γ1
∫ B ⋅ d Γ.
Γ2
∫Γ B ⋅ d Γ =Γ∫ B ⋅ d Γ , bzw. Φ
1 2 1 =Φ 2 =Φ .
163
1 2
Verhalten der magnetischen Flussdichte auf einer Fläche mit
einer Flächenstromdichte
B 2 ⋅ n12 − B1 ⋅ n12 =
0
164
3.4 Die magnetische Erregung
Die magnetische Erregung H ist eine Feldgröße, welche in
unmittelbarem Zusammenhang mit den Strömen steht: der
Wirbel von H entlang einer geschlossenen Kurve ist gleich der
(stationäre) Strom durch eine beliebige Fläche, deren Rand die
Kurve ist.
Wegen der Quellenfreiheit der stationären Stromdichte ist der
Strom durch alle Flächen mit der gleichen Randkurve gleich
(Analogie mit Flussdichte und Fluss):
C= ∂Γ1 = ∂Γ 2 dΓ1
J I1 = ∫ J ⋅ d Γ =I 2 = ∫ J ⋅ d Γ
Γ1 Γ1 Γ2
∂
∫Γ H ⋅ ds = Γ∫ J ⋅ d Γ = IΓ
[ I] A
=
Einheit von H: [H] = 1
[ Länge] m
Aus dem Durchflutungssatz folgt die Quellenfreiheit der
elektrischen Stromdichte: er ist daher nur für stationäre
Ströme gültig!
166
3.4.2 Magnetische Erregung eines unendlich langen
geraden Stromfadens
Wegen der Symmetrie muss gelten:
ds
H H ( r ) = H ( r ) eφ
∫ H ⋅ d=s ∫ Hd=s H ( r ) ∫ d=
s 2π rH ( r )
C C C
Ampere‘scher Durchflutungssatz:
2π rH ( r ) = I
I
H (r ) =
2π r
C: Kreis, I durch Mittelpunkt, Radius r
167
Im Vakuum gilt für die magnetische Flussdichte eines
unendlichen langen Stromfadens:
B ( r ) = B ( r ) eφ
µ0 I
B (r ) =
2π r
Beziehung zwischen B und H eines unendlich langen
Stromfadens:
B ( r ) = µ0 H ( r )
168
3.4.3 Zusammenhang zwischen der Flussdichte und
Erregung im Vakuum
µ0 I 1
=Mit B
2π r
=
folgt: ∫
C
µ0
B ⋅ ds I .
170
Das Wegintegral über jeden beliebigen den Leiter
umschließenden Weg liefert das gleiche Ergebnis. Der Weg im
rechten Bild umschließt den Leiter nicht, das Integral ergibt Null.
∫ B ⋅ d s =
µ0
∑Ij
j =1
C
∫ H ⋅ ds = H 2π r = ∫ ⋅ Γ = π= I
2
J d JR
C Γ
Iµ0 I
⇒=H eϕ=
; B eϕ
2π r 2π r
Das Feld im Inneren des
Leiters ändert sich linear mit
r, während es außerhalb des
Leiters mit 1/r abnimmt.
Außerhalb des Leiters ist das
Feld nicht unterscheidbar
vom Feld eines Fadenstromes
in der Leiterachse.
174
Verhalten der magnetischen Erregung auf einer Fläche mit einer
Flächenstromdichte
t: Einheitsvektor in der Tangentialebene
C n H2 und in der Ebene von H1, H2 (C ist ein
12
2 t Rechteck in der gleichen Ebene mit
Γ Seitenlängen h und ∆s).
H1
h L Ampere‘scher Durchflutungssatz:
K
∆s
1
∫ H ⋅ ds =I =∫ K ⋅ ( n12 × t ) ds
C L
Grenzübergänge: h → 0, Δs → ds, ds = tds ⇒
H 2 ⋅ t∆s − H1 ⋅ t∆s = K ⋅ ( n12 × t ) ∆s = ( K × n12 ) ⋅ t∆s
Da t in der Ebene von H1 und H2 liegt:
K
H 2 − H1 =K × n12 ⇒ n12 × ( H 2 − H1 ) =n12 × ( K × n12 )
n12 × ( H 2 − H1 ) =
K
175
Beispiel: Unendlich ausgedehnter Flächenstrom
Eine unendliche ausgedehnte Flächenstromschicht
erzeugt, ähnlich wie eine unendlich ausgedehnte
Flächenladung ein homogenes Feld.
Der Durchflutungssatz
K entlang des Weges C
K = − Ke z
(l und h können
H endlich sein!)
H
angewendet, ergibt:
∫ H ⋅ ds =
C
∫Γ J ⋅ d Γ =
−2 Hl = − Kl
K K σ σ
=
H =; B µ0 =
(vergleiche: D = ;E )
2ε 0
176
2 2 2
Das Feld B ist homogen und unendlich ausgedehnt und hat
rechts vom Flächenstrom die negative und links die positive y-
Richtung. Der Flächenstrom K erzeugt einen Sprung in der
Tangentialkomponente von B mit der Größe µ0K. Das gilt
immer, auch wenn noch ein anderes Magnetfeld überlagert ist.
Ist kein anderes Magnetfeld vorhanden, ist dieser Sprung
symmetrisch ± µ0 K .
2
µ0 K / 2
µ0 K
− µ0 K / 2
177
Beispiel: Flächenstromdoppelschicht
µ0 K Analogon zum
2 K K
Parallelplattenkondensator:
µ0 K Erzeugung eines
K
homogenen Magnetfeldes
2
zwischen einer
Flächenstromdoppelschicht.
178
Die Flächenstromschicht ist eine Idealisierung einer dünnen,
einlagigen Wicklung:
Durchflutungssatz:
∫ H ⋅ ds =
C
Hl = ∫Γ J ⋅ d Γ = IN ′l ⇒ B = µ0 IN ′
179
Beispiel: Unendlich ausgedehnte Zylinderspule
∫ H ⋅ ds =
C
∫Γ J ⋅ d Γ =
− Hl = −Kl
⇓
=B µ=
0 Ke z µ0 IN ′e z
180
Beispiel: Endlich lange Zylinderspule
181
3.4.5 Das Biot-Savart‘sche Gesetz
183
FC = I ∫ ds′ × B
−FQm =
I C
A Qm r′ − r
B ds′ r − r′ B=
4π r − r r − r′
′
2
Qm
C r′ r
Qm r − r′
FQm I ∫ ds′ ×
=
4π r − r′ r − r′
2
C
FQm I ds′ × ( r − r′ )
H (r ) = ⇒ H (r ) = ∫ Biot-Savart‘sches
Qm 4π C r − r′
3
Gesetz
184
3.5 Induktivität, Gegeninduktivität
Spule: Anordnung bestehend aus einer Stromleiterschleife.
Der magnetische Fluss durch die Schleife ist dem Strom
proportional.
Stromrichtung und Flächenrichtung: Rechtshandregel!
= ∫ B ⋅ nd Γ
Φ
Γ
C Γ
Der Fluss ist für alle
n B Flächen mit der
dΓ Randkurve C gleich!
I Φ = LI
186
Eine näherungsweise Lösung des Problems ist, die
Abmessung des Leiterquerschnittes als endlich
anzunehmen, und den Fluss beispielsweise nur durch die
Innenkontur der Schleife zu berechnen:
Stromfaden in Leiterachse = C1
Innenkontur = C2
Bei dieser Näherung haben wir nur den Fluss, der außerhalb der Leiterschleife mit dem
gesamten Strom I verkettet ist, berücksichtigt. Diesen Fluss nennt man auch äußeren
Fluss und die damit verbundene Induktivität äußere Induktivität. Der durch das
Leiterinnere gehende Fluss steht nicht mehr in Beziehung zum Gesamtstrom I und die
damit zusammenhängende Induktivität wird auch innere Induktivität genannt. Bei den
üblichen dünnen Drähten ist dieser Anteil meist vernachlässigbar.
187
Beispiel: Induktivität pro Länge einer unendlich langen
Leiterschleife von parallelen Leitern
Annahme: d r0
r0 Γ r0
n=-ey µI
B( x) = −B ( x)e y =
− 0 ey
2π x
Fluss pro Länge (Φ ′ =Φ / l =Φ1′ + Φ 2′ = 2Φ1′):
d − r0 d − r0
µ0 I 1 µ0 I d − r0 µ0 I d
=Φ1′ ∫r B( x)dx 2π=
= ∫r x dx 2π ln r0 ≈ 2π ln r0
0 0
L Φ′ Φ1′ µ0 d
L=′ = = 2 ≈ ln
l I I π r0
188
Betrachten wir zwei Schleifen C1 und C2. In der Schleife 1 fließt
ein Strom I1.
Φ
= 12 ∫Γ B 2 ⋅ d Γ1
1
Φ12
M12 ist dann durch M 12 =
I2
190
3.6 Kräfte im magnetischen Feld
191
Fm =
Qv × B; Fe =
QEt
Fm + Fe =0 ⇒ Et =− v × B
ez
t
193
3.6.2 Der magnetische Dipol
Γ= a × b
a
b b
T =r × F1 + r × F2 = × I ( −a × B ) − × I ( a × B ) =
2 2
= − Ib × ( a × B ) =− Ia ( b ⋅ B ) + B ( a ⋅ b ) =− IB × ( a × b ) =− Ia ( b ⋅ B ) + b ( B ⋅ a )
0 Γ 0
d= Fges Q (E2 − E1 )
dr
∂Er d Er
d Er = dre r
∂r
dE=
r d r ⋅ gradEr dFges= p ⋅ gradEr
= I=
Analog zur Elektrostatik gilt wegen m Γ Qm l für die
Kraft auf einen magnetischen Dipol (Stromschleife) im
inhomogenen magnetischen Feld:
dF=
x m ⋅ gradBx , dF=
y m ⋅ gradBy , dF=
z m ⋅ gradBz .
196
3.7 Magnetische Felder in Materie
Auch in Magnetfeldern zeigt sich ein Einfluss auf Materie. In
inhomogenen Magnetfeldern treten Kräfte auf sich dort
befindliche Medien auf, die in drei verschiedene Arten
aufgeteilt werden können:
197
Da die Kraft nur im inhomogenen Feld ausgeübt wird, sind
analog zum elektrischen Feld, magnetische Dipole an den
Kraftwirkungen beteiligt.
Nach unseren heutigen Vorstellungen sind Magnetfelder die
Folge von elektrischen Strömen (Ampere´sches Modell).
Schon Ampere ist davon ausgegangen, dass die
magnetischen Eigenschaften der Materie
(Magneteisenstein, Kompassnadeln) durch winzige
Kreisströme im Inneren der Materie verursacht werden. Es
hat allerdings noch 100 Jahre gedauert, bis seine
Vorstellung bestätigt worden ist.
198
3.7.1 Atomare magnetische Dipole
199
Diamagnetismus
Am einfachsten lässt sich noch das Verhalten der um den
Kern kreisenden Elektronen beschreiben. Dieses
klassische Modell (das andere Probleme aufwirft) reicht
aus, um den Einfluss eines externen Magnetfeldes auf
ein um den Atomkern kreisendes Elektron, das somit
einen Kreisstrom darstellt, zu untersuchen.
Annahme: B ist dem Dipolmoment
entgegengerichtet und nimmt mit der Zeit zu.
Es wird eine elektrisches Feld induziert (siehe
Kapitel 4), das das Elektron beschleunigt, d. h. der
durch das kreisende Elektron dargestellte
Kreisstrom I wird größer, um der Vergrößerung von
B entgegenzuwirken („Lenz’sches Gesetz“). Somit
wird das magnetische Dipolmoment m des
Elektronenkreisstromes größer. Das nun schneller
kreisende Elektron stellt einen größeren Kreisstrom
dar und schwächt das Magnetfeld zusätzlich.
200
Umläuft das Elektron in entgegengesetzter Richtung, wird
es durch das induzierte E gebremst, der Kreisstrom wird
kleiner und somit auch m, das in diesem Fall nach oben
gerichtet ist.
Es zeigt sich also, dass bei einer Erhöhung des externen Feldes bei betrachteten Atomen,
deren Elektronenbahnen etwa normal auf B stehen und deren Elektronen gegensinnig
umlaufen, das gleichgerichtete m kleiner und das entgegen gerichtete m größer wird.
Somit wird der feldschwächende Effekt größer.
Das beschriebene Verhalten wird auch als Diamagnetismus bezeichnet. Ohne externes
Magnetfeld sind alle Momente m statistisch so verteilt, dass kein resultierendes Moment
vorhanden ist. Erst bei Anlegen eines äußeren Feldes treten für die etwa normal zu B
liegenden Kreisbahnen die oben beschriebenen Effekte auf.
Typische diamagnetische Substanzen sind Wasser, Kupfer, Diamant, flüssiger Stickstoff,
Kochsalz.
201
Paramagnetismus
202
Der Paramagnetismus ist der Polarisation im elektrischen Feld ähnlich. Die Verstärkung
des angelegten Magnetfeldes ist jedoch aus zwei Gründen sehr klein. Erstens stört die
thermische Bewegung die Ausrichtung der Spinmomente und zweitens können sich nicht
alle Momente ausrichten, da sie nicht frei sind. In den meisten Atomen bzw. Molekülen
ordnen sich die Elektronen zu Paaren, wobei deren Spin immer antiparallel sein muss.
D.h., diese Momente löschen sich aus und es bleibt nur der Diamagnetismus über. Nur
wenige Moleküle enthalten eine ungerade Anzahl von Elektronen (z.B. NO mit 15
Elektronen). Bestimmte Atome enthalten jedoch auch nicht gepaarte Elektronenspins, die
sich in einem äußeren Feld ausrichten können. Die thermische Bewegung versucht jedoch
immer, diese Ausrichtung zu stören. Es stellt sich ein Gleichgewichtszustand ein.
Die Effekte des Dia- und Paramagnetismus können, ähnlich wie in der Elektrostatik,
durch die Einführung einer relativen Permeabilitätszahl µr beschrieben werden.
Insbesondere kann auch die magnetische Suszeptibilität
χ=
m µr − 1
definiert werden, wobei χ m ( bzw. µ r ) in weiten Bereichen von B unabhängig (linear) ist.
Für paramagnetische Stoffe (z.B. Aluminium, flüssiger Sauerstoff) liegt µr bei ca. 1,001
und für diamagnetische Materialien typischerweise bei etwa 0,999. Üblicherweise
brauchen daher Dia- und Paramagnetismus nicht berücksichtigt werden.
203
Ferromagnetismus
204
Diese spontane Ausrichtung wird ab einer bestimmten Temperatur zerstört (Curie-Punkt).
Diese Curie Temperatur (Pierre Curie) liegt für Eisen bei 770 °C (bei Nickel 358 °C). Die
Erklärung für die spontane Ausrichtung ist nur quantenmechanisch möglich und hat,
obwohl auch energetisch begründet, nichts mit der magnetischen Wechselwirkung
zwischen den einzelnen Dipolmomenten zu tun. Die Zerstörung der spontanen
Magnetisierung über dem Curie-Punkt ist thermisch bedingt. Es geht, ähnlich wie beim
Schmelzen, ein Zustand hoher Ordnung (Kristall) in einen weniger geordneten Zustand
(Flüssigkeit) über. Auch am Curie Punkt erfolgt ein solcher Phasenübergang.
In einem unmagnetisierten Eisenstück ist diese spontane Magnetisierung in sehr vielen
Bezirken, aber überall mit unterschiedlichen Richtungen vorhanden, so dass im Mittel die
Magnetisierung Null ist. Solche Bezirke treten auch in Einkristallen auf, man kann sie
unter einem normalen Mikroskop sehen. Sie enthalten Milliarden magnetischer Momente.
Die unterschiedliche Magnetisierung der einzelnen Bezirke ist energetisch günstiger als
die einheitliche Ausrichtung (dies würde einem starken Permanentmagneten
entsprechen). Wird ein äußeres Feld angelegt, werden sich die Bezirke, deren
Magnetisierung mehr oder weniger dem äußeren Feld gleichgerichtet ist, auf Kosten von
benachbarten Bezirken mit falscher Magnetisierungsrichtung vergrößern. Dies geschieht
durch Verschieben der Bezirksgrenzen.
205
3.7.2 Magnetisierung und magnetische Erregung
[ IΓ ] Am 2 A
M und H haben die
[M ]
= = 1= 1
gleiche Einheit: [Volumen] m3 m
206
Betrachten wir ein Stück homogen magnetisierte Materie,
von der eine Scheibe normal zur Magnetisierung
herausgeschnitten wird. Diese Scheibe unterteilen wir in
weitere kleine Stücke dΩ :
Zusammenhang
zwischen dm und dI:
= =
dm dId Γ Md=
Γ dz Mdzd Γ
⇓
dI = Mdz = Kdz ⇒ K = M
208
An der Mantelfläche des homogen
magnetisierten Blockes fließt ein
Flächenstrom (K = M ).
Im Inneren des Blockes muss das
K gemittelte mikroskopische Feld dem
makroskopischen Feld B gleichen
(ohne Beweis).
K Mds = Kds
=
K (M × n )
209
Bei inhomogener Magnetisierung können auch
Magnetisierungsströme im Inneren des Mediums
(Volumsstromdichte JM) auftreten. Diese Ströme sind im
Gegensatz zu den freien Strömen in Leitern gebundene
Ströme.
210
Homogen magnetisierte Materie kommt im Gegensatz zu
homogen polarisierten Dielektrika in der Praxis häufig vor.
Man nennt sie auch Permanentmagnete (in der Elektrostatik
Elektrete).
M = χmH
µ0 (1 + χ m ) H
µ0 H + µ0 χ m H =
B=
213
3.7.3 Grenzflächenbedingungen
Verhalten von B auf der Grenzfläche zwischen zwei Medien
mit verschiedener Permeabilität:
Γ∫ B ⋅ d Γ =
0
h
→ 0; ∆Γ → d Γ
2
Γ∫ B ⋅ d Γ = B ⋅ d Γ
1 1 + B2 ⋅ d Γ2 = 0
−n12 d Γ und d Γ 2 =
Mit d Γ1 = n12 d Γ folgt: − B1n + B2 n =
0
214
Die Normalkomponente von B ist stetig!
B2 n = B1n
H1n µ2
Wegen µ2 H 2 n µ=
= 1 H1n gilt
H 2 n µ1
215
Verhalten von H auf der Grenzfläche zwischen zwei Medien mit
verschiedener Permeabilität
Für K = 0 gilt:
∫ H ⋅ ds =
C
H1 ⋅ ds1 + H 2 ⋅ ds 2 = 0
⇒ − H1t ds + H 2t ds =0
H 2 × n = H1 × n
B1t B2t B1t µ1
=
Wegen = gilt
µ1 µ2 B2t µ2
217
3.7.4 Nichtlinearität, Hysterese, die B/H Kennlinie
Die Beziehung B = µH ist in ferromagnetischen Medien nur
eine Näherung (weichmagnetische Materialien). In
Permanentmagneten (hartmagnetische Medien) gilt sie
überhaupt nicht.
Betrachten wie den Permanentmagneten in einem Punkt im
Inneren. Es gilt dort : µ0 H= B − µ0 M
Im Inneren des
Permanentmagneten (M
ist fest vorgegeben)
haben B, H und M nicht
einmal die gleiche
Richtung!
218
Stecken wir ein Stück ferromagnetisches Material in eine Spule
mit N Windungen und erhöhen den Strom durch diese von Null
auf einen bestimmten Endwert, so wird sich ein typischer
Zusammenhang zwischen B und dem Strom I (und somit mit H)
ergeben. Damit B einigermaßen homogen ist, könnte man das
Eisen als Torus ausführen:
Durchflutungssatz:
NI
= ∫ J ⋅ d Γ = NI ⇒ H=
Γ 2π r
Hc: Koerzitiverregung
Br: Remanenzflussdichte
221
In weichmagnetischen B/T
2.0
Materialien kann die Hysterese
1.8
oft vernachlässigt werden, und
Eisen
die B/H-Kennlinie ist mit guter 1.6
Näherung eine nichtlineare 1.4
B = µ r µ0 H 0.6
Luft
eine nichtlineare Funktion 0.0
0 20 40 60 80 100 120 140
-1
von H, bzw. B. H/Am
222
4. Elektromagnetische Induktion
Experiment 1:
Eine Leiterschleife, abgeschlossen mit einem Widerstand R
(oder auch kurzgeschlossen) wird nach rechts mit der
Geschwindigkeit v aus einem Bereich mit einem normal zur
Zeichenebene gerichteten von einem ruhenden Magneten
erzeugten Magnetfeld B herausgezogen. Es fließt in der
Schleife ein Strom I.
223
Experiment 2:
Die Leiterschleife ruht und es wird der Magnet nach links mit
der Geschwindigkeit v bewegt. Es fließt in der Schleife ein
Strom I.
224
I
B(t)
R
Experiment 3:
Leiterschleife und Magnet sind in Ruhe, aber das
Magnetfeld B ist entsprechend zeitabhängig B = B(t). Es
fließt wieder ein Strom I in der Schleife.
225
Im ersten Fall bewegt sich die Leiterschleife in einem
statischen Magnetfeld, d.h. ein Stromfluss kann nur
zufolge der Lorentzkraft auf die in der Schleife
mitgeführten Elektronen zustande kommen.
226
Dass der Strom in den Fällen 1 und 2 identisch ist, ist eine
Folge der speziellen Relativitätstheorie, da es der zufolge
nur auf die Relativgeschwindigkeit zwischen Magnet und
Leiterschleife ankommt.
Spezielle Relativitätstheorie: in Koordinatensystemen,
welche sich gegenüber einander mit einer konstanten
Geschwindigkeit bewegen, laufen alle physikalischen
Vorgänge in identischer Weise ab.
=
F Q ( v × B)
229
Durch die Bewegung des Leiters im Magnetfeld werden sich
zufolge der Lorentzkraft (magnetische Kraft) Elektronen am
hinteren Ende des Stabes ansammeln und positive
Atomrümpfe am vorderen Ende des Stabes hinterlassen. Es
baut sich ein elektrisches Feld auf, bis im stationären Zustand
das elektrische Feld im Gleichgewicht mit der magnetischen
Kraft steht:
F =QE + Q ( v × B ) =0 ⇒ im Leiter gilt: E =−( v × B)
230
In einem mit dem Stab mitbewegten Bezugssystem S´, stellt
der Beobachter ein Magnetfeld B und ein homogenes
elektrisches Feld E′= v × B fest (angenommen, dass v im
Vergleich zur Lichtgeschwindigkeit c klein ist).
In diesem elektrischen Feld ruht der Stab, es treten keine
magnetischen Kräfte auf, auf der Oberfläche des Stabes
stellen sich Flächenladungen so ein, dass das Innere des
Stabes feldfrei ist (Influenz). Diese Oberflächenladungen
erzeugen außerhalb des Stabes ein zusätzliches elektrisches
Feld, das, für v c , gleich wie das in S beobachtete
elektrische Feld aussieht.
231
4.1.2 Bewegung einer rechteckigen Drahtschleife in einem
homogenen Magnetfeld
∫ F ⋅ d=s Q ∫ ( v × B) ⋅ d=s
C C
0 in S
∫ F′ ⋅ d s=′ Q ∫ E′ ⋅ d s=′
C′ C′
0 in S ′.
233
4.1.3 Bewegung der Leiterschleife in einem inhomogenen
Magnetfeld
ist die Arbeit, die von der Kraft F während eines Umlaufes an
der Ladung Q verrichtet wird. Die Arbeit je Ladung ist die
induzierte Spannung UEMK (EMK, elektromotorische Kraft):
1
U EMK =
QC∫
F ⋅ ds = ∫ ( v × B) ⋅ d s =
C
vb( B1 − B2 )
235
4.1.4 Fluss durch die bewegte Schleife
Γ 1+ Γ
∫
Γ
B ⋅ dΓ =
0
2 +d M
237
Der Differenzfluss ist genau der Fluss durch die Randfläche dΓM :
Φ (t + dt ) = ∫Γ
Γ 1+d
B ⋅ d Γ = Φ (t ) +
d
∫Γ B ⋅ dΓ
M M
dΦ = Φ (t + dt ) − Φ (t ) =
d
∫Γ B ⋅ dΓ = ∫ B ⋅ ( vdt × ds)
C1
M
dΦ
⇒ =∫
dt C1
B ⋅ ( v × d s) =− ∫ ( v × B) ⋅ d s
C1
F Q ( v × B ) . Somit:
Die Kraft F auf eine ladung Q ist=
F dΦ d
C∫ Q
U EMK = ⋅ d s C∫
= ( v × B ) ⋅ d s =
−
dt
=
− ∫
dt Γ
B ⋅ dΓ
dΦ
U EMK = −
dt 238
4.2 Zeitlich veränderliches Magnetfeld: das
Faraday‘sche Induktionsgesetz
Ändert sich B auch zeitlich, ist die totale Ableitung des
Flusses noch um das Flächenintegral über die zeitliche
Änderung von B zu ergänzen:
dΦ ∂B
dt
= ∫Γ ∂t ⋅ d Γ − C∫ ( v × B) ⋅ d s.
Wegen der zeitlichen Änderung von B ist nun auch ein
elektrisches Feld vorhanden, welches zusätzlich einen
Beitrag zur EMK leistet:
U EMK= ∫ (E + v × B) ⋅ d s.
C
239
Somit ergibt sich wiederum die Flussregel:
∂B dΦ
U EMK =C∫ (E + v × B) ⋅ d s =
−∫
Γ ∂t
⋅ d Γ + ∫ ( v × B) ⋅ d s =
C
−
dt
Faraday‘sche Induktionsgesetz:
Die zeitliche Änderung des Magnetfeldes erzeugt ein
elektrisches Feld:
∂B
C∫ E ⋅ d s =
−∫
Γ ∂t
⋅ dΓ
240
4.3 Die Lenz‘sche Regel
241
Beispiel: Ruhende Schleife mit zeitlich veränderlichem
Fluss
∂B dΦ
U EMK = C∫ E ⋅ ds =
−∫
Γ ∂t
⋅ nd Γ = −
dt
dΦ
Fall A. Fluss nimmt zu: > 0 ⇒ U EMK < 0
dt
B: Rechtshandregel
n I B ⋅ n < 0 ⇒ Φ nimmt ab!
C
dΦ
Fall B. Fluss nimmt ab: < 0 ⇒ U EMK > 0
dt
B: Rechtshandregel
n I B ⋅ n > 0 ⇒ Φ nimmt zu!
C
242
Beispiel: Bewegung einer Leiterschleife im inhomogenen
Magnetfeld
Der Fluss nimmt wegen
der Bewegung ab.
Das Magnetfeld des
Stromes wirkt der
Flussabnahme entgegen.
Der Ring unterhalb der Spule fällt nach unten. Der Fluss
durch den Ring nimmt ab. Es wird eine Spannung
induziert, die einen Strom I treibt, der selbst wieder ein
Magnetfeld erzeugt, das der Abnahme des Spulenfeldes
entgegenwirkt. In diesem Fall unterstützt das Feld des
Ringes das Spulenfeld.
244
Die Beziehung zwischen der Spannung und dem Strom einer
Spule i L
B
n u
Γ CΓ
u
i
d dΦ
C∫ E ⋅ ds + dt Γ∫ B ⋅ nd Γ =−u + dt =0.
Γ
di
u=L
dt
245
4.4 Energie im magnetischen Feld
I2
I1
Die Ströme werden von 0 auf die jeweiligen Endwerte I1,
bzw. I2 erhöht. Die dabei geleistete Arbeit ist die Energie.
Annahme: lineare Materialeigenschaften
=B µ=
H, bzw. Φ LI
246
Energie der Schleife 1: der Strom i1 wird in der Zeit dt um di1
erhöht (die andere Schleife bleibt stromlos). Dadurch erhöht
sich der Fluss Φ1 durch die Schleife um dΦ1: dΦ 1 = L11di1 .
Es wird eine Spannung
dΦ 1 di 1
u 11=− = − L11 induziert.
dt dt
Um diese Stromerhöhung di1 zu realisieren, muss die
angelegte Spannung –u11 betragen. Dabei wird in der Zeit
dt eine Arbeit dW1 =−u11dQ1 = −u11i1dt =L11i1di1 geleistet.
dW12 =
−u12 dQ1 =
−u12 I1dt = ∫ L12 I 1di 2 =
L12 I1di2 , bzw. W12 =
i2 =0
L12 I1 I 2
248
Die gesamte von den Quellen geleistete Arbeit, welche als
magnetische Energie im System der beiden Schleifen steckt, ist:
1 1
W = L11 I1 + L 22 I 22 + L12 I1 I 2
2
2 2
Wird zuerst die Schleife 2 auf Strom gebracht und danach erst
die Schleife 1, ist das Ergebnis:
1 1
W = L11 I1 + L 22 I 22 + L 21 I 2 I1
2
2 2
249
Allgemein gilt für N Schleifen wegen der Symmetrie und
I1I2 = I2I1:
1 N N
W = ∑∑ Lij I i I j magnetische Energie eines Systems von N Schleifen
2=i 1 =j 1
N
Der Ausdruck Ψ i = ∑ Lij I j ist der Fluss (Flussverkettung)
j =1
1 N
W = ∑ I iΨ i
2 i =1
250
4.4.1 Energieinhalt des magnetischen Feldes
251
Magnetische Energie in einem Volumen Ω:
1
W ∫ wm=
= dΩ ∫ H ⋅ Bd Ω
Ω 2Ω
252
4.4.2 Magnetische Energie bei Anwesenheit ferromagnetischer
Werkstoffe
253
Ist der Zusammenhang zwischen B und H linear, führt das
1
=
Integral für wm auf die bereits bekannte Beziehung wm H ⋅B
2
Die magnetische
Energiedichte entspricht der
oberen Dreiecksfläche:
B
1
∫0 H.d B = 2 HB
Die untere Dreiecksfläche ist gleich groß wie die obere und
wird magnetische Koenergiedichte genannt.
254
Ist der Zusammenhang zwischen B und H nichtlinear, ergibt
das Integral im Allgemeinen einen kleineren Wert als die
Dreiecksfläche (Sättigung) während sich für die
Koenergiedichte ein größerer Wert als die Dreiecksfläche
ergibt:
wm
wmc
F ⋅ d r + dW =
0 bzw. F ⋅ dr =
− dW
258
1 N
Im linearen Fall ist die Energie W = ∑ I jΦ j , d.h.
2 j =1
1 N
dW = ∑ I j dΦ j
2 j =1
N
1 N 1 N
dWQ − dW =
=j 1 =
∑ I j dΦ j − ∑ I j dΦ j = ∑ I j dΦ j =
2 j 1= 2 j1
dW =⋅
F dr
F ⋅ dr =
dW
259
Im nichtlinearen Fall (Anwesenheit von ferromagnetischer
Materie) gilt:
N B B
WQ − W =∑ I jΦ j − ∫ ∫ H ⋅ d B d Ω =∫ H ⋅ B d Ω − ∫ ∫ H ⋅ d B d Ω =Wmc
j =1 Ω 0 Ω Ω 0
F ⋅ dr =
dWmc
260
5. Elektromagnetische Wellen
5.1 Zeitlich veränderliches elektrisches Feld: der
Verschiebungsstrom
Ändert sich das elektrische Feld zeitlich, gilt für die
Quellen der elektrischen Stromdichte das
Kontinuitätsgesetz:
dQ d ∂ρ
Γ∫ J ⋅ d Γ =
−
dt
− ∫ ρdΩ =
=
dt Ω
−∫
Ω ∂t
dΩ
C=∂Γ1 = ∂Γ 2 dΓ1
J Aus dem Durchflutungssatz
Γ1
∫ H ⋅ ds = Γ∫ J ⋅ d Γ = Γ∫ J ⋅ d Γ
dΓ 2 C 1 2
∫ H ⋅ ds = Γ∫ J ⋅ d Γ =
C
I
1
steht im Widerspruch zu
∫ H ⋅ ds = ∫ J ⋅ d Γ = 0
C Γ2
Γ2
1 2
∫
(J + J ) ⋅ d Γ =
D 0
Γ Ω =∂
263
Die Quellen der Summe der Leitungsstromdichte und der
Verschiebungsstromdichte sind daher Null, d.h. die Quellen
der Leitungsstromdichte sind:
∫
Γ Ω
=
∂ =
∂
− ∫ J
J⋅dΓ =
D
Γ Ω
⋅dΓ
∫
Γ Ω
=∂
∫
D ⋅ dΓ =
Ω
ρdΩ
D.h.:
d ∂D
∫
Γ=∂Ω
Γ
J D ⋅ d= ∫
dt Γ =∂Ω
D ⋅ d=
Γ ∫
Γ=∂Ω
∂t
⋅dΓ
∂D
∫ Γ
C =∂
H ⋅ ds= ∫Γ ∂t ⋅ d Γ
J +
265
Die Beziehung zwischen der Spannung und dem Strom eines
Kondensators n
Γ u
i i
i
C
Ω
∂D
∂t
H H
H
im Vakuum:
∂D ∂B
− Das zeitveränderliche elektrische
∂t ∂t
und magnetische Feld erzeugen
einander gegenseitig:
H (t ) E(t ) elektromagnetisches Feld,
elektromagnetische Wellen 267
5.3 Leitungen
d
allgemeine Leitung Doppeldraht mit kreisförmigem Querschnitt
Materialeigenschaften: z
µ , γ , ε in der Umgebung, ri
γ l in den Leitern. ra
Koaxialkabel 268
5.3.1 Verteilte Netzwerkparameter
γ Strömungsfeld in
di = uG′dz , u ( z, t ) di
der Umgebung
G´ hängt von der
Geometrie und von γ ab. z z + dz
dQ
270
5.3.2 Die Leitungsgleichungen
i( z, t ) CΓ
∂u
u ( z, t ) dψ u ( z, t ) + dz
∂z
i( z, t ) Γ
z z + dz
d
Induktionsgesetz: C∫ E ⋅ ds =− ∫ B ⋅ nd Γ ,
dt Γ
Γ
∂u ∂
u ( z , t ) + dz − u ( z , t ) + iR′dz =
− (iL′)dz ,
∂z ∂t
∂u ∂i
− = R′i + L′ .
∂z ∂t
271
ΓΩ
∂i
i ( z , t ) + dz
i( z, t ) dQ ∂z
u ( z, t ) di Ω
z z + dz
d
Kontinuitätsgesetz: ∫ J ⋅ nd Γ = −
ΓΩ
∫
dt Ω
ρ d Ω,
∂i ∂
i( z, t ) + dz − i ( z , t ) + uG′dz =
− (uC ′)dz ,
∂z ∂t
∂i ∂u
− = G′u + C ′ .
∂z ∂t
272
∂u ∂i
Leitungsgleichungen: − = R′i + L′ ,
∂z ∂t
∂i ∂u
− = G′u + C ′ .
∂z ∂t
∂ 2u ∂i ∂ 2i ∂i ∂ ∂i
− 2 = R ′ + L′ = R ′ + L′ ,
∂z ∂z ∂z∂t ∂z ∂t ∂z
Telegraphengleichungen:
∂ 2u ∂ 2u ∂u
= L C 2 + ( R C + L G ) + R′G′u.
′ ′ ′ ′ ′ ′
∂z 2
∂t ∂t
Ähnlich für den Strom:
∂ 2i ∂ 2i ∂i
= L ′C ′ + ( R ′C ′ + L ′G ′) + R′G′i.
∂z 2
∂t 2
∂t
273
5.3.3 Lösung der Leitungsgleichungen im Frequenzbereich
=
Annahme: u ( z , t ) Uˆ ( z ) cos(ω t + ϕ u ( z )),
i ( z , t ) Iˆ( z ) cos(ω t + ϕ i ( z )).
=
Komplexe Amplituden
(komplexe Scheitelwerte): U ( z ) = Uˆ ( z )e jϕu ( z ) ,
I ( z ) = Iˆ( z )e jϕi ( z ) .
Leitungsgleichungen im Frequenzbereich:
dU ( z )
− = ( R′ + jω L′) I ( z ),
dz
dI ( z )
− =(G′ + jωC ′)U ( z ).
dz 274
d 2U ( z ) dI ( z )
2
=
− ( R ′ + jω L ′) ( R′ + jω L′)(G′ + jωC ′)U ( z ).
=
dz dz
d 2U ( z )
( R′ + jω L′)(G′ + jωC ′),
p2 = 2
= p 2
U ( z ).
dz
U ( z ) U + e − pz + U − e pz .
=
275
1 dU ( z ) p p
I ( z) =
− = U + e − pz − U − e pz ,
R′ + jω L′ dz R′ + jω L′ R′ + jω L′
R′ + jω L′ R′ + jω L′
=Z0 = : Wellenimpedanz.
p G′ + jωC ′
U + − pz U − pz
=
I ( z) e − e .
Z0 Z0
276
=
U + + − pz
( z ) U=e U + e − (α + j β ) z
beschreibt eine sich in der positiven z-Richtung ausbreitende,
gedämpfte Welle:
u + ( z , t ) U + e −α z cos(ω t − β z ).
=
ω t − β=
z ω (t + ∆t ) − β ( z + ∆z ) ⇒ ω∆t = β∆z.
∆z ω
= v= Phasengeschwindigkeit.
∆t β
2π
Wellenlänge λ: βλ = 2π ⇒ λ = .
β 277
1
0.8
t t + ∆t
0.6
U + e −α z
0.4
0.2
-0.2
z
-0.4
-0.6
∆z = v∆t
-0.8
-1
0 1 2 3 4 5 6 7
λ
278
1
0.8
0.6
0.4
0.2
-0.2
-0.4
-0.6
-0.8
-1
0 1 2 3 4 5 6 7
279
Ähnlich beschreibt
−
U= − pz
( z ) U=e U − e(α + j β ) z
eine sich in der negativen z-Richtung ausbreitende, gedämpfte
Welle:
u − ( z , t ) U − eα z cos(ω t + β z ).
=
280
U ( z ) U + e − pz + U − e pz ,
Allgemeine Lösung: =
U + − pz U − pz
=
I ( z) e − e .
Z0 Z0
281
5.3.4 Ideale Leitung
R′ 0,=
= G′ 0.
Keine Dämpfung!
jω L′ L′
=Z0 = . Die Wellenimpedanz ist reell!
jωC ′ C′
ω 1
=
v = . Im Allgemeinen gilt L′C ′ = µε .
β L′C ′
1 m
Im Vakuum: v = ≈ 2.9979 ⋅10
8
= c : Lichtgeschwindigkeit!
µ 0ε 0 s
282
Ideale Leitung bei allgemeiner Zeitabhängigkeit:
∂u ∂i ∂i ∂u
Leitungsgleichungen: − =′
L , − = C ′ .
∂z ∂t ∂z ∂t
∂ 2u ∂ 2u ∂ 2i ∂ 2i
= L′C ′ 2 , = L′C ′ 2 : skalare 1D Wellengleichung.
∂z 2
∂t ∂z 2
∂t
z
Alle Funktionen der Form f ( z , t ) = f (t ) sind Lösungen
1 v
der 1D Wellengleichung (v = ):
L′C ′
∂2 f 1 z ∂ 2
f z 1 z
= f ′′(t =), ′ ′
L C 2 L= ′ ′ ′′
C f (t ) ′′
f (t ).
∂z 2
v 2
v ∂t v v 2
v
q. e. d.
283
z
f (t − ) beschreibt eine sich in der positiven z-Richtung mit einer
v
Geschwindigkeit v ausbreitende Welle:
f (− x)
z.B.
x
f ( z, t ) t = 0 t = ∆t
z
v∆t
284
5.3.5 Abschluss von Leitungen
I ( z)
U0 U ( z) Z2
0 l z
U (0) = U 0 , U (l ) = Z 2 I (l ).
+ −
U U
U (l ) U + e − pl
= + U − e pl =
, I (l ) e − pl − e pl .
Z0 Z0
U − e pl
1 + + − pl
U + e − pl + U − e pl U e .
Z2 Z= Z
U + e − pl − U − e pl U − e pl
0 0
1 − + − pl
U e
285
U − e pl U − 2 pl
=r2 =+ − pl +
e : Reflexionskoeffizient.
U e U
1 + r2 Z2 − Z0
Z2 = Z0 , r2 = .
1 − r2 Z2 + Z0
=U ( z ) U + e − pl (e p ( l − z ) + r2 e − p ( l − z ) ),
U + − pl p ( l − z )
I ( z) e (e − r2 e − p ( l − z ) ).
Z0
286
+ −2 pl
Am Anfang der Leitung: = U=
U (0) 0 U (1 + r2 e ),
+ U0 Z2 − Z0
U = −2 pl
, U − = U + r2 e −2 pl . r2 = .
1 + r2 e Z2 + Z0
Anpassung:
Wenn=
Z 2 Z=
0 : r2 0. Keine Reflexion:
+
U U ( z)
U ( z ) = U + e − pz , I ( z ) = e − pz . = Z0 .
Z0 I ( z)
287
Kurzschluss:
Wenn Z 2 = 0 : r2 = −1.
=
U ( x) U + e − j β l (e j β x − e=
− jβ x
) 2 jU + e − j β l sin β x,
U + − jβ l jβ x − jβ x U + − jβ l
=
I ( x) e (e + e= ) 2 e cos β x.
Z0 Z0
Stehende Wellen.
288
Spannung und Strom beim Kurzschluss.
t1 u ( x, t )
t3 > t 2
1
0.8
t2 > t1
0.6
t 4 > t3
0.4
x 0.2
-0.2
t5 > t 4 0
-0.4
-0.6
-0.8
-1
0 1 2 3 4 5 6.2832
6 7
i ( x, t )
1
x t2 > t1 t1
t3 > t 2
0
t 4 > t3 t5 > t 4
-1
0 6.2832
289
Leerlauf:
Wenn Z 2 → ∞ : r2 =1.
=
U ( x) U + e − j β l (e j β x + e=
− jβ x
) 2U + e − j β l cos β x,
U + − jβ l jβ x − jβ x U + − jβ l
=
I ( x) e (e − e= ) 2j e sin β x.
Z0 Z0
290
Spannung und Strom beim Leerlauf: u ( x, t )
1
x t2 > t1 t1
t3 > t 2
0
t 4 > t3 t5 > t 4
-1
0 6.2832
t1 i ( x, t )
t3 > t 2
1
0.8
t2 > t1
0.6
t 4 > t3
0.4
x 0.2
-0.2
t5 > t 4 0
-0.4
-0.6
-0.8
-1
0 1 2 3 4 5 6
6.2832 7
291
6. Die Maxwell‘schen Gleichungen
6.1 Die integrale Form der Maxwell‘schen Gleichungen
∂D
∫ Γ
C =∂
H ⋅ ds= ∫Γ ∂t ⋅ nd Γ
J + für alle Flächen Γ
∂D Der Ampere‘sche
Γ n J + ∂t Durchflutungssatz mit
C = ∂Γ ds d Γ
der Maxwell‘schen
Ergänzung: die Wirbel
H der magnetischen
Erregung sind die
Leitungs- und
Verschiebungsströme
292
Die 2. Maxwell‘sche Gleichung
∂B
∫
C =∂Γ
−∫
E ⋅ ds =
Γ ∂t
⋅ nd Γ für alle Flächen Γ
∂B
Γ n − ∂t
Das Faraday‘sche
C = ∂Γ ds d Γ Induktionsgesetz: der
E Wirbel der elektrischen
Feldstärke ist die
zeitliche Ableitung des
magnetischen Flusses
293
Die 3. Maxwell‘sche Gleichung
∫
Γ Ω
=∂
B ⋅ nd Γ 0 für alle Volumen Ω
=
dΓ n B
Quellenfreiheit der
Ω magnetischen Flussdichte
Γ = ∂Ω
294
Die 4. Maxwell‘sche Gleichung
∫
Γ Ω
=∂
∫
D ⋅ nd Γ =
Ω
ρ d Ω für alle Volumen Ω
dΓ n D
295
6.2 Vektoranalysis
296
6.2.1 Gradient eines Skalarfeldes
u ( r + ∆se ) − u ( r )
e ⋅ gradu ( r ) =
lim
∆s →0 ∆s
297
Die Richtung des Gradienten ist die Richtung der schnellsten
Änderung von u.
298
Beispiel:
∫ E ⋅ d=s s V ( P1 ) − V ( P2 )
0 und ∫ E ⋅ d=
C P1
∂
Es gilt daher: E=
− gradV falls =
0
∂t
299
6.2.2 Divergenz eines Vektorfeldes, der Gauß‘sche Integralsatz
1
divv ( r ) lim
= ∫
v ⋅ nd Γ
Ω →0
r∈Ω
Ω Γ Ω
=∂
300
Der Fluss von v durch die Randfläche Γ eines Volumens Ω:
∫
Γ Ω
=∂
v ⋅ nd Γ
Zerlegt man Ω in
Γ= Γ 1′ + Γ 2′
zwei Teilgebiete Γ=1 Γ 1′ + Γ 12
Ω1 und Ω2: Γ=2 Γ 2′ + Γ 12
301
Für eine N-fache Unterteilung des Volumens Ω gilt:
N
∑ ∫ v ⋅ d Γ =∫ v ⋅ d Γ
i =1
i
Γ i Γ
N N Γ∫ v ⋅ d Γ
∫ v ⋅ d Γ= ∑ ∫ v ⋅ d Γ= ∑ Ω i
Ωi
i
=
Γ i 1=
Γi i 1
→∫ d Ω →divv
N Γ∫ v ⋅ d Γ
Grenzübergang N → ∞ : ∑ Ω i → ∫ d Ω und i
→ divv
i =1 Ω Ωi
302
Beispiel:
∫
Γ Ω
=∂
∫
D ⋅ nd Γ =
Ω
ρ d Ω für alle Volumen Ω
Aus dem Gauß'schen Satz folgt:
∫
Γ Ω
=∂
∫
D ⋅ nd Γ =
Ω
divDd Ω und daher
303
6.2.3 Rotation eines Vektorfeldes, der Stokes‘sche Satz
304
Das Linienintegral von v über einen geschlossenen Weg
(Randkurve C einer Fläche Γ):
∫ Γ
v ⋅ dr
C =∂
Zerlegt man Γ in
zwei Teilflächen
Γ1 und Γ2:
C= C1′ + C2′
C1′ + C12 ;
C1 = C2′ + C12
C2 =
∫ v ⋅ dr + ∫ v ⋅ dr = ∫ v ⋅ dr + ∫ v ⋅ dr + ∫ v ⋅ dr
1 2
C1′
1 1
C2′
2 + ∫ v ⋅ dr= ∫ v ⋅ dr
2
C1 C2 C12 C12 − d r1 C
305
Für eine N-fache Unterteilung der Fläche Γ gilt:
N
∑ ∫ v ⋅ d s =∫ v ⋅ d s
i =1 Ci
i
C
N N Γ∫ v ⋅ d s
∫ v ⋅ d=s ∑ ∫ v ⋅ d=s ∑ Γ i
Γi
i
=
C i 1=
Ci i 1
→∫ d Γ →n⋅rotv
N ∫ v ⋅ d s
Grenzübergang N → ∞ : ∑ Γ i → ∫ d Γ und → n ⋅ rotv
Ci
i =1 Γ Γi
306
Beispiel:
∫ Γ E ⋅ ds =
C =∂
0 für alle Flächen Γ
∫ Γ E ⋅ d=s Γ∫ rotE ⋅ nd Γ
C =∂
und daher
⋅
⋅ ⋅
x1
x2
Im Allgemeinen bedeuten x1,
x2 und x3 keine Längen.
310
Gradient im allgemeinen, orthogonalen Koordinatensystem:
u ( x1 , x2 , x3 ) sei eine Skalarfunktion.
u ( x1 + ∆x1 , x2 , x3 ) − u ( x1 , x2 , x3 ) 1 ∂u
( gradu )1 = ∆lim =
s1 →0 ∆s1 h1 ∂x1
1 ∂u 1 ∂u 1 ∂u
gradu ( x1 , x2 , x3 ) = e1 + e2 + e3
h1 ∂x1 h2 ∂x2 h3 ∂x3
∂u ∂u ∂u
gradu ( x, y, z ) = ex + e y + ez
∂x ∂y ∂z
∂u 1 ∂u ∂u
gradu (r , φ , z ) = e r + eφ + e z
∂r r ∂φ ∂z
∂u 1 ∂u 1 ∂u
θ φ
gradu (r , , ) = e r + eθ + eφ
∂r r ∂θ r sin θ ∂φ
311
Divergenz im allgemeinen, orthogonalen Koordinatensystem:
∂ (v1h2 h3 )
= v1h2 h3 dx2 dx3 + dx1dx2 dx3 + O(dx1dx1dx2 dx3 )
∂x1
312
∂ ( v1h2 h3 )
∫
Γ 1 +Γ 2
v ⋅ nd Γ =∫ v ⋅ nd Γ + ∫ v ⋅ nd Γ =
Γ1 Γ2 ∂x1
dx1dx2 dx3
=Ω ds
=1ds2 ds3 h1h2 h3 dx1dx2 dx3
1 ∂ ∂ ∂
divv ( x1 , x2 , x3 ) = (v1h2 h3 ) + (v2 h1h3 ) + (v3h1h2 )
h1h2 h3 ∂x1 ∂x2 ∂x3
∂v x ∂v y ∂v z
divv ( x, y, z ) = + +
∂x ∂y ∂z
1 ∂ (rvr ) 1 ∂vφ ∂v z
divv (r , φ , z ) = + +
r ∂r r ∂φ ∂z
1 ∂ (r 2 vr ) 1 ∂ (sin θvθ ) 1 ∂vφ
divv (r ,θ , φ ) = 2 + +
r ∂r r sin θ ∂θ r sin θ ∂φ 313
Rotation im allgemeinen, orthogonalen Koordinatensystem:
314
∂ (v3 h3 ) ∂ (v h )
∫ v ⋅ dr =
C1
∂x2
dx2 dx3 − 2 2 dx2 dx3 =
∂x3
Γ 1 ds =2 ds3 h2 h3 dx2 dx3
(rotv( x1 , x2 , x3 ) )1 = 1
e1
1
e2
1
e3
h2 h3 h3 h1 h1h2
1 ∂ ∂
= (v h ) − (v h )
2 2 rotv =
∂ ∂ ∂
h2 h3 ∂x2 ∂x3
3 3
∂x1 ∂x2 ∂x3
h1v1 h2 v2 h3v3
ex ey ez
∂ ∂ ∂
rotv =
∂x ∂y ∂z
vx vy vz
315
Der Nabla-Operator (∇-Operator) :
In kartesischen Koordinaten:
∂ ∂ ∂
=
∇ ex + e y + ez .
∂x ∂y ∂z
∂ ∂ ∂
∇ ⋅ v e x + e y + e z ⋅ ( vx e x + v y e y + =
= vz e z )
∂x ∂y ∂z
∂vx ∂v y ∂vz
= + + = divv
∂x ∂y ∂z 316
ex e y ez
∂ ∂ ∂
∇× v = rotv
∂x ∂y ∂z
vx v y vz
Produktregeln:
grad ( uv ) = ∇ ( uv ) = ∇ ( uc v ) + ∇ ( uvc ) = u∇v + v∇u =
= ugradv + vgradu
div ( uv ) = ∇ ⋅ ( uv ) = ∇ ⋅ ( uc v ) + ∇ ⋅ ( uv c ) = u∇v + v ⋅∇u =
= udivv + v ⋅ gradu
rot ( uv ) = ∇ × ( uv ) = ∇ × ( uc v ) + ∇ × ( uv c ) = u∇ × v + ∇u × v =
= urotv + gradu × v
317
Beispiel: Beweis der Äquivalenz der zwei Ausdrücke
für die elektrische Energie:
1 1
=
We ∫
2 Ωρ
ρVd
= Ω ∫
2 3
E ⋅ Dd Ω
318
Das Potential jeder im Endlichen liegenden Ladungsverteilung
geht im Unendlichen mit 1/r gegen Null, während die
elektrische Flussdichte mit 1/r2 gegen Null geht.
Daher geht das Produkt VD.n mit 1/r3 gegen Null, die
Integrationsoberfläche aber nur mit r2 gegen unendlich. Damit
gilt:
∫ VD ⋅ nd Γ =
Γ →∞
0
∫ ρVd=
Ω ∫ ρVd=
Ω
Ω ∫ E ⋅ Dd Ω
3 ρ 3
1 1
=
We ∫
2 Ωρ
ρVd
= Ω ∫
2 3
E ⋅ Dd Ω q. e. d.
319
6.3 Die differentielle Form der Maxwell‘schen Gleichungen
∂D
∫
C =∂Γ
H ⋅ ds= ∫ J +
Γ
⋅ nd Γ
∂t
für alle Flächen Γ
Stokes‘scher Satz: ∫ Γ H ⋅ =
C =∂
ds ∫ rotH ⋅ nd Γ
Γ
∂D
Daher: ∫Γ rotH ⋅ nd Γ = Γ∫ J + ∂t ⋅ nd Γ
∂D
Da dies für beliebige Flächen gilt: rotH= J +
∂t
320
Die 2. Maxwell‘sche Gleichung
∂B
∫
C =∂Γ
−∫
E ⋅ ds =
Γ ∂t
⋅ nd Γ für alle Flächen Γ
∂B
Daher: ∫Γ rotE ⋅ nd Γ =
−∫
Γ ∂t
⋅ nd Γ
∂B
Da dies für beliebige Flächen gilt: rotE = −
∂t
321
Die 3. Maxwell‘sche Gleichung
∫
Γ Ω
=∂
B ⋅ nd Γ 0 für alle Volumen Ω
=
Gauß‘scher Satz: ∫
Γ Ω
=∂
∫
B ⋅ nd Γ =
Ω
divBd Ω
Daher: ∫Ω divBd Ω = 0
Da dies für beliebige Volumen gilt: divB = 0
322
Die 4. Maxwell‘sche Gleichung
∫
Γ Ω
=∂
D ⋅ nd Γ =∫
Ω
ρ d Ω für alle Volumen Ω
Daher: ∫Ω divDd Ω = Ω∫ ρ d Ω
Da dies für beliebige Volumen gilt: divD = ρ
323
Zusammenfassung:
∂D
I . rotH = J + ,
∂t
∂B
II . rotE = − ,
∂t
III . divB = 0,
IV . divD = ρ ,
=D ε=
E, B µ=
H, J γ E.
1 1 D B
w = we + wm = E ⋅ D + H ⋅ B = ∫ E ⋅ dD + ∫ H ⋅ dB ,
2 2 0 0
2
J
p= = . W ∫= wd Ω , P ∫ pd Ω .
γ Ω Ω
324