You are on page 1of 7

Apsis (griech. Bogen, Rundung). Halbkreisförmiger bzw.

polygonaler, überwölbter
Raumabschluss.

Architrav. Der waagerechte Hauptbalken über den Säulen,


Pfeilern oder Pilastern der antiken und der von ihr
beeinflussten Baukunst.

Archivolte. Ital. Renaissance:


bandartige, von der
Mauerwand abgesetzte
Einfassung eines Rund-
bogens (runde Rahmenleiste).
Romanik und Gotik: bei
abgetreppten Portalen
erscheinen hintereinander mehrere Archivolten, die den oberen
Abschluss der Gewändegliederung darstellen und oft mit
Skulpturen (Archivoltenfiguren) besetzt sind.

Arkade. Ein auf Pfeilern


oder Säulen ruhende
Bogenstellung.

Arkadenhof (auch
Laubenhof). Ein
Innenhof mit meist
mehrgeschossigen Bogenstellungen, bes. häufig in
Schlössern der Renaissance.

Atlant. Meist überlebensgroßer,


männlicher „Träger“ (zuweilen
wird die tragende Funktion des
Atlanten auch nur vorgetäuscht)
eines lastenden
Architekturteiles, so benannt
nach dem Titanen Atlas der
griechischen Mythologie, der
das Himmelsgewölbe tragen
musste. Das weibliche Pendant
heißt Karyatide.
Atrium (von lat. ater: schwarz). Haupt- und Zentralraum des
altrömischen Hauses, um den die Kammern angeordnet waren und
der im unbedachten Teil den Herd (daher der Name
rauchgeschwärzt“) und die Zisterne enthielt. Das Atrium der
frühchristlichen Basilika ist der Vorhof mit dem Brunnen für rituelle
Waschungen. In der Neuzeit wird die nach außen geöffnete
Erdgeschoss- halle eines Gebäudes oder der innere Wohnhof eines
Wohnhauses Atrium genannt.

Attika. Niedriger Aufbau über dem Hauptgesims (= Dachgesims,


Schlussgesims) eines Bauwerkes, meist seinerseits mit einem nach
oben abschließenden Gesims versehen. In der Barockbaukunst heißt
ein niedriges Obergeschoss über dem Hauptgesims Attika(geschoss).

Auskragung. Vorspringender Bauteil, z.B. ein Erker, Balkon oder ein


ganzes Stockwerk.

Balkon. Ein nicht überdeckter freier Ausbau an der Außenwand eines


Gebäudes oder in Sälen. Er wurde im 13./14. Jh. aus dem Burgenbau
in die Wohnarchitektur übernommen.

Baluster. Ein kräftig profiliertes Säulchen in Form


einer Vase/Amphore = einfacher Baluster.
Kombinationen aus zwei solcher Elemente nennt man
doppelte Baluster.

Balustrade. Ein aus Balustern gebildetes,


durchbrochenes Geländer

Basis (griech. Sockel). Der ausladende, häufig


profilierte Fuß einer Säule oder eines Pfeilers.

Baukörper. Das sich über das Terrain erhebende


Gesamtvolumen eines Bauwerkes.

Baunaht (auch Baufuge). Erkennbare Stelle an


einem Bauwerk, an der ein jüngerer Bauteil an
einen älteren grenzt (senkrechte Stoßfuge und
horizontale Lagerfuge).

Beletage. Das Hauptgeschoss eines Gebäudes.

Biforienfenster: Ein gekuppeltes Fenster ist ein


Fenster, das aus zwei oder mehr Fensteröffnungen
besteht. Die aus zwei Fensteröffnungen gebildete
Form wird auch als Biforium oder Zwillingsfenster
(spanisch: Ajimez) bezeichnet. Ein Fenster, das durch
zwei Säulen in drei Öffnungen unterteilt wird, heißt
Drillingsfenster oder Triforium.
Blendbogen. Ein Bogen, der keine
Maueröffnung überbrückt, sondern der
geschlossenen Wand nur vorgeblendet, d. h.
aufgelegt ist.

Blendfassade. Fassade, die einem Baukörper


vorgelagert ist. Die Blendfassade kann größer
oder kleiner als der dahinter liegende
Baukörper sein und braucht dessen
Geschosseinteilung, Fenstereinteilung,
Konstruktion und Material nicht zu
übernehmen.

Bogenfeld. →Tympanon.

Bogenfries. Eine Reihe von Blendbögen. Ein


der Giebellinie folgender Bogenfries wird „steigender“ Bogenfries genannt.

Bosse. 1) Die nur roh zugerichtete, daher buckelige


Ansichtsfläche eines Werksteines oder Quaders
(Buckelquader). 2) Eine nicht vollendete
Steinmetzarbeit, z.B. ein Kapitell, das in unfertigen
Zustand versetzt wurde (Bossenkapitell).

Dachgesims (Hauptgesims, Schlussgesims).


Abschlussgesims zwischen Baukörper und
Dachkörper, zu dem es konstruktiv gehört
(Attika).

Entlastungsbogen. Bogen zum Abfangen der über Öffnungen (Türen, Fenster) liegenden Last
des Mauerwerks.

Erker. Ein- oder mehrgeschossiger geschlossener Anbau an der Fassade oder Ecke (Eckerker)
eines Gebäudes, der im Unterschied zum .Altan nicht vom Erdboden aufsteigt, sondern durch
Auskragungen oder von Konsolen getragen wird.
Fachwerk. Eine Skelettbauweise, deren tragendes Gerüst aus
hölzernen Pfosten, Querverbindungen und Streben besteht.

Fiale (griech. becherartiges Gefäß, Totenurne). In der gotischen


Baukunst ein schlankes, spitz zulaufendes Türmchen, das als
Zierglied Strebepfeiler bekrönt oder Wimperge flankiert. Die Fiale ist
am mehrkantigen Schaft oft mit Maßwerk, am oberen Teil (Helm
oder Riesen) mit Krabben geschmückt (Abb. 17). Die Spitze trägt
eine .Kreuzblume.

Ein Fries bezeichnet in der Architektur ein lineares, in den meisten


Fällen horizontales Zierelement, das zur gestalterischen Gliederung
innerhalb der Fassade eingesetzt wird.

Gebälk. Gesamtheit der Balken einer Deckenkonstruktion


(Balkenlage) oder einer Dachkonstruktion (Dachgebälk). Das
Gebälk des griechischen Tempels, wie es in der Renaissance und
Barock abgewandelt wiederkehrt, besteht aus Architrav, Fries
und Kranzgesims.

Gesims. Sims, ein meist horizontales Bauelement, das eine


Außenwand in einzelne Abschnitte gliedert. Eine Sonderform
des Dachgesimses ist das beim Tempel und Palastbau
vorkommende, stark ausladende Kranzgesims.

Gesprengter Giebel. Giebel, dessen Mitte


nicht geschlossen ist.

Giebel. Abschlussform eines


Satteldaches. Auch Bekrönung eines
Fensters oder eines anderen Bauteiles.

Interkolumnium. Abstand zwischen zwei


Säulen

Kanneluren. Senkrechte konkave Rillen am Schaft


einer Säule oder eines Pfeilers.
Kartusche. Schildartige Fläche mit einem Zierrahmen, der aus
Rollwerk, Knorpelwerk oder Rocaille gebildet sein kann. Die Fläche
dient der Aufnahme von Wappen, Inschriften u. dergl. die Kartusche
kommt vor allem im 16.-18. Jh. vor.

Kassette. Vertieftes Feld in einer Decke, in einer Bogenlaibung oder


einem Gewölbe.

Kolonnade. Folge von


Säulen mit Architrav zur
Gliederung von Fassaden
und Rahmung von Platz-
anlagen und Straßen im
Gegensatz zu Arkaden.

Konsole. Aus der Wand


oder aus einem Pfeiler
vorspringender Stützkörper,
meist aus Stein, als Träger
von Baukonstruktionen, von Skulpturen oder von Gegenständen der
Kleinkunst.

Laterne. Ein durchfensterter


Aufsatz über einer Decken-
bzw. Gewölbeöffnung, meist
über der Scheitelöffnung einer Kuppel oder eines
Klostergewölbes.

Lichte Maße. Die freien Abstände (ohne die


Mauerstärken); die lichte Höhe eines Raumes ist z.B.
die Raumhöhe zwischen Fußbodenober- und
Deckenunterkante.

Maßwerk. Konstruiertes Bauornament der Gotik, das zur


Unterteilung von Fenstern (Maßwerkfenster), Giebeln
(Schleierwerk), Wimpergen, Brüstungen und anderen Flächen
verwendet wird. Die einfachsten Bildungen sind Lochformen
(„negatives Maßwerk“). Die Entwicklung geht über das
Speichenrad (Radfenster) zur Fensterrose (Maßwerkrose, vgl.
Rundfenster). Die
wichtigste Grundform des
Maßwerks ist der Pass,
ein Kreisteil zwischen
den Nasen des Maßwerks
(Dreipass, Vierpass,
Fünfpass, Achtpass,
Vielpass usw.). Eine
Sonderform ist die
Fischblase.
Palladio-Motiv. Auch venezianisches Fenster
genannt. Ein wahrscheinlich von Bramante
entwickeltes, von Serlio in seiner „Architettura“
publiziertes und von Palladio häufig verwendetes
Fenster-Motiv, bei dem ein mittlerer breiter
Bogen von zwei schmalen Öffnungen flankiert
wird, die von einem Gebälk in Höhe des
Bogenkämpfers abgeschlossen werden.

Pilaster. Eine flache,


senkrechte
Wandvorlage; im
Unterschied zum
Wandpfeiler kann der
Pilaster auch an einer
Außenwand vorkommen; der Pilaster muss, der Wandpfeiler kann Basis
und Kapitell haben; die .Lisene ist stets ohne Basis und Kapitell.

Portikus. Eine von Säulen


oder von Pfeilern
getragene Vorhalle vor
der Hauptfront eines
Gebäudes, häufig in der
klassizistischen
Architektur.

Postament. Piedestal, Unterbau, Sockel von


Stützgliedern oder Statuen.

Risalit (ital. risalito). Im Sinne des Wortes


„vorspringender“ Teil eines Gebäudes,
doch nicht an beliebigen, sondern an den
durch Symmetrie zugelassenen Stellen,
also vorzugsweise an der Mitte
(Mittelrisalit) und an den Seiten (Seiten-
bzw. Eckrisalit).

Rotunde. Ein kleiner Bau über


kreisförmigem Grundriss, oder auch ein
runder Raum innerhalb eines größeren Baukomplexes.

Rustika. Mauerwerk aus roh behauenen (bossierten) Buckelquadern (Bossen), mit oder ohne
Randbeschlag des Quaderbuckels.
Säule. Ein Stützglied mit rundem Querschnitt, dessen Schaft entweder monolithisch oder aus
mehreren übereinander gesetzten Säulentrommeln (scheibenförmigen Stücken) aufgebaut ist.
Meist verjüngt sich die Säule leicht nach oben, manchmal hat sie eine Entasis. Die Säule ist in
Basis, Schaft und Kapitell gegliedert; die Säule kann auf einer Plinthe oder einem Postament
stehen.

Skelettbau. Im Gegensatz zum Massivbau eine Bauweise, bei der ein System tragfähiger Glieder
die dazwischen gespannten Wände trägt. Dieses Gliederskelett kann außen sichtbar bleiben, ver-
putzt oder verkleidet werden.

Sturz. Der horizontale Balken oder Stein, der eine


Fenster- oder Türöffnung nach oben abschließt.

Tympanon. 1) Giebelfeld eines antiken Tempels.


2) Bogenfeld über dem Türsturz eines Portals,
beide meist mit Bauskulptur.

Volute. Schneckenförmig gewundene Verzierung


an Baugliedern und Möbeln; der schnecken- oder
spiralförmig eingerollte Teil des ionischen
Kapitells (Kapitellformen).

Volutengiebel. Ein seitlich von Voluten gerahmter


Giebel.

Zentralbau. Tendenziell punktsymmetrischer Bau mit


annähernd gleich langen Hauptachsen, der in der Regel
überwölbt ist.

You might also like