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CV Krausz Ferenc D
CV Krausz Ferenc D
Ferenc Krausz
Ferenc Krausz ist ein ungarisch-österreichischer Physiker. Er gilt als Begründer der
Attosekundenphysik, die ultraschnelle Bewegungen von Elektronen in Echtzeit beobachtet und
erforscht. Auf der Basis seiner Forschungen sind neue Arbeitsgebiete entstanden, wie beispielsweise
die hochauflösende Mikroskopie lebender Organismen. Zudem hat er Laser entwickelt, die bei der
Diagnose von Augen- und Krebskrankheiten eingesetzt werden können.
seit 2019 Direktor, Center for Molecular Fingerprinting Research (CMF), Budapest, Ungarn
seit 2015 Gründungsdirektor, Centre for Advanced Laser Applications (CALA), Ludwig-
Maximilians-Universität (LMU) München
2010 - 2016 Gastprofessor, Pohang University of Science and Technology (POSTECH), Pohang,
Südkorea
2010 - 2019 Direktor, Munich Centre for Advanced Photonics (MAP), München
2006 - 2009 Mitbegründer und Gründungsdirektor, Munich Centre for Advanced Photonics
(MAP), München
seit 2004 Professur und Lehrstuhl für Experimentalphysik – Laserphysik, LMU München
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1996 - 1998 Assistenzprofessor für Elektrotechnik, TU Wien, Wien, Österreich
1981 - 1985 Studium der Theoretischen Physik, Eötvös Loránd Universität, Budapest, Ungarn
sowie Studium der Elektrotechnik, Budapest University of Technology and
Economics, Budapest, Ungarn
2010 - 2014 Strategischer Berater des Präsidenten, Hungarian Academy of Sciences (MTA),
Ungarn
seit 2009 Initiator und Koordinator, Laboratory of Extreme Photonics (Lex-Photonics), LMU
München
seit 2009 Initiator und Koordinator, Center for Advanced Laser Applications (CALA), Garching
seit 2006 Aufbau und Leitung, International Max Planck Research School of Advanced Photon
Science, München
2010 - 2014 Initiator und Koordinator, Gemeinsames Forschungsprojekt von fünf Instituten der
Max-Planck-Gesellschaft sowie fünf Instituten im Pazifischen Raum, Labor für
Attosekundenphysik (LAP), Max-Planck-Institut für Quantenoptik, Garching
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2008 - 2013 Projekt „International Collaboration in Chemistry: Control of Ultrafast EUV-induced
Chemical Reactions“, Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)
seit 2006 Sprecher, Exzellenzcluster (EXC) 158 „Münchner Zentrum für fortgeschrittene
Photonik (MAP)“, DFG
2023 Nobelpreis für Physik, gemeinsam mit Pierre Agostini und Anne L’Huillier
2023 BBVA Foundation Frontiers of Knowledge Award, Banco Bilbao Vizcaya Argentaria
(BBVA) Foundation, Bilbao, Spanien
2019 Vladilen Letokhov Medal, European Physical Society sowie Russian Academy of
Sciences, Russland
2018 Janos Arany Award for Outstanding Scientific Performance, MTA, Ungarn
2014 Gelisted, The World’s most influential scientific minds, Thomson Reuters, USA
2013 Otto Hahn-Preis, DPG, Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh) sowie Stadt
Frankfurt
2013 King Faisal Prize for Science, King Faisal Foundation, Riad, Saudi-Arabien
2010 Honorarprofessor, Shanghai Institute of Optics and Fine Mechanics, Shanghai, China
2009 Honorarprofessor, Xian Institute für Optik, Chinese Academy of Science (CAS), China
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2009 Fellow, Optical Society of America, USA
2006 James Frank Memorial Lecture, Israel Academy of Sciences and Humanities, Israel
2006 Quantum Electronics Award, Laser and Electro-Optics Society, Institute of Electrical
and Electronics Engineers (IEEE), New York City, USA
Forschungsschwerpunkte
Ferenc Krausz ist ein ungarisch-österreichischer Physiker. Er gilt als Begründer der
Attosekundenphysik, die ultraschnelle Bewegungen von Elektronen in Echtzeit beobachtet und
erforscht. Auf der Basis seiner Forschungen sind neue Arbeitsgebiete entstanden, wie
beispielsweise die hochauflösende Mikroskopie lebender Organismen. Zudem hat er Laser
entwickelt, die bei der Diagnose von Augen- und Krebskrankheiten eingesetzt werden können.
Ferenc Krausz und seinem Team ist es erstmals gelungen, einen Attosekunden-Lichtpuls zu
erzeugen und zu messen. Eine Attosekunde ist ein Milliardstel einer Milliardstel Sekunde
(0,000.000.000.000.000.001 Sekunden). Mit diesen Attosekunden-Lichtpulsen verfolgt Krausz die
Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina
www.leopoldina.org
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Bewegung von Elektronen in Atomen und Molekülen in Echtzeit. Dafür hat er gemeinsam mit
seinem Team Lasersysteme und Komponenten entwickelt, mit denen solche Beobachtungen erst
möglich wurden. Elektronen bewegen sich mit einer Geschwindigkeit von etwa tausend Kilometern
pro Sekunde. In den Lasersystemen wirkt der Attosekundenblitz wie ein extrem kurzer Fotoblitz
und friert die Bewegung zu einem bestimmten Zeitpunkt ein. Die Forscher um Ferenc Krausz
konnten so messen, dass ein Elektron zwischen sieben und 20 Attosekunden braucht, um die
Atomhülle zu durchqueren. Die genaue Geschwindigkeit hängt davon ab, inwieweit die Elektronen
untereinander und mit dem Atomkern interagieren.
Bei hohen Intensitäten kann ein Attosekunden-Lichtpuls Elektronen von ihrer atomaren Bindung
befreien und sie auf Geschwindigkeiten beschleunigen, die sich der Lichtgeschwindigkeit nähern.
Hierdurch wird die Tür zur Hochfeld-Attosekunden-Wissenschaft geöffnet. Durch die Kombination
unterschiedlicher Laser will Ferenc Krausz einen Petawatt Field Synthesizer (PFS) aufbauen, mit
dem Lichtpulse im Petawatt-Bereich (eine Billiarde Watt) erzeugt werden können. Hierdurch
könnten die Vorgänge in Atomen noch detaillierter sichtbar gemacht werden.
Mit den von ihm entwickelten Werkzeugen gelang Ferenc Krausz die Echtzeitbeobachtung
grundlegender Elektronenvorgänge wie Ladungstransport, Tunneln und Fotoeffekt. Die Techniken
können bei der Entwicklung von Quantencomputern und Supraleitern eingesetzt werden. Weitere
Anwendungen liegen in der Medizin etwa bei der Früherkennung und Therapie bösartiger Tumore.
So sind laserbasierte Teilchentherapien schonender und genauer als die gängige Strahlentherapie
von Tumoren.