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Curriculum Vitae Prof. Dr.

Ferenc Krausz

Name: Ferenc Krausz


Geboren: 17. Mai 1962
Foto: Peter Seidel

Forschungsschwerpunkte: Attosekundenphysik, Hochfeldphysik, Echtzeitbeobachtung


grundlegender Elektronenvorgänge, Entwicklung von Lasersystemen, Petawatt Field Synthesizer
(PFS)

Ferenc Krausz ist ein ungarisch-österreichischer Physiker. Er gilt als Begründer der
Attosekundenphysik, die ultraschnelle Bewegungen von Elektronen in Echtzeit beobachtet und
erforscht. Auf der Basis seiner Forschungen sind neue Arbeitsgebiete entstanden, wie beispielsweise
die hochauflösende Mikroskopie lebender Organismen. Zudem hat er Laser entwickelt, die bei der
Diagnose von Augen- und Krebskrankheiten eingesetzt werden können.

Akademischer und beruflicher Werdegang

seit 2019 Direktor, Center for Molecular Fingerprinting Research (CMF), Budapest, Ungarn

seit 2015 Gründungsdirektor, Centre for Advanced Laser Applications (CALA), Ludwig-
Maximilians-Universität (LMU) München

seit 2012 Direktor, Laboratory for Extreme Photonics (LEX-Photonics), München

2010 - 2016 Gastprofessor, Pohang University of Science and Technology (POSTECH), Pohang,
Südkorea

2010 - 2019 Direktor, Munich Centre for Advanced Photonics (MAP), München

2006 - 2009 Mitbegründer und Gründungsdirektor, Munich Centre for Advanced Photonics
(MAP), München

seit 2004 Direktor, Max-Planck-Institut für Quantenoptik (MPQ), Garching

seit 2004 Professur und Lehrstuhl für Experimentalphysik – Laserphysik, LMU München

1999 - 2004 Professor für Elektrotechnik, TU Wien, Wien, Österreich


Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina
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1996 - 1998 Assistenzprofessor für Elektrotechnik, TU Wien, Wien, Österreich

1993 Habilitation in Laserphysik, TU Wien, Wien, Österreich

1991 - 1993 Postdoktorand, TU Wien, Wien, Österreich

1991 Promotion in Laserphysik, TU Wien, Wien, Österreich

1988 - 1991 Wissenschaftlicher Angestellter, TU Wien, Wien, Österreich

1985 - 1987 Wissenschaftlicher Angestellter, Budapest University of Technology and Economics,


Budapest, Ungarn

1985 Diplom in Elektrotechnik, Budapest University of Technology and Economics,


Budapest, Ungarn

1981 - 1985 Studium der Theoretischen Physik, Eötvös Loránd Universität, Budapest, Ungarn
sowie Studium der Elektrotechnik, Budapest University of Technology and
Economics, Budapest, Ungarn

Funktionen in wissenschaftlichen Gesellschaften und Gremien

2012 Mitbegründer, Dennis Gabor-Gesellschaft, Berlin

2010 - 2014 Strategischer Berater des Präsidenten, Hungarian Academy of Sciences (MTA),
Ungarn

seit 2009 Initiator und Koordinator, Laboratory of Extreme Photonics (Lex-Photonics), LMU
München

seit 2009 Initiator und Koordinator, Center for Advanced Laser Applications (CALA), Garching

seit 2008 Etablierung und Koordinierung, Forschungskooperation Max-Planck-Institut für


Quantenoptik (MPQ), Garching sowie King Saud University, Riad, Saudi-Arabien

2007 - 2009 Geschäftsführender Direktor, Max-Planck-Institut für Quantenoptik, Garching

seit 2007 Strategischer Berater des Präsidenten, LMU München

seit 2006 Aufbau und Leitung, International Max Planck Research School of Advanced Photon
Science, München

Projektkoordination, Mitgliedschaft in Verbundprojekten

2010 - 2014 Initiator und Koordinator, Gemeinsames Forschungsprojekt von fünf Instituten der
Max-Planck-Gesellschaft sowie fünf Instituten im Pazifischen Raum, Labor für
Attosekundenphysik (LAP), Max-Planck-Institut für Quantenoptik, Garching

2009 Investigator, Advanced Grant, Europäischer Forschungsrat (ERC)

Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina


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2008 - 2013 Projekt „International Collaboration in Chemistry: Control of Ultrafast EUV-induced
Chemical Reactions“, Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)

seit 2006 Sprecher, Exzellenzcluster (EXC) 158 „Münchner Zentrum für fortgeschrittene
Photonik (MAP)“, DFG

seit 2006 Direktor, International Max-Planck-Research School of Advanced Photon Science


(IMPRS-APS), DFG

Auszeichnungen und verliehene Mitgliedschaften

2023 Nobelpreis für Physik, gemeinsam mit Pierre Agostini und Anne L’Huillier

2023 BBVA Foundation Frontiers of Knowledge Award, Banco Bilbao Vizcaya Argentaria
(BBVA) Foundation, Bilbao, Spanien

2022 Einstein Lecture, Freie Universität (FU) Berlin

2022 Wolf Prize in Physics, Wolf Foundation, Herzlia Pituach, Israel

2019 Vladilen Letokhov Medal, European Physical Society sowie Russian Academy of
Sciences, Russland

2018 Janos Arany Award for Outstanding Scientific Performance, MTA, Ungarn

seit 2016 Mitglied, Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina

2015 Citation Laureate in Physics, Thomson Reuters, Toronto, Kanada

2014 Gelisted, The World’s most influential scientific minds, Thomson Reuters, USA

2013 Otto Hahn-Preis, DPG, Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh) sowie Stadt
Frankfurt

2013 King Faisal Prize for Science, King Faisal Foundation, Riad, Saudi-Arabien

seit 2012 Mitglied, Academia Europaea

seit 2012 Mitglied, European Academy of Sciences, Belgien

2012 Ritterkreuz, Ungarischer Verdienstorden, Ungarn

2011 Verdienstkreuz am Bande, Bundesrepublik Deutschland

seit 2011 Mitglied, Russian Academy of Sciences, Russland

2011 Falling Walls Lecturer, Falling Walls-Konferenz, Berlin

2010 Honorarprofessor, Shanghai Institute of Optics and Fine Mechanics, Shanghai, China

2010 Gastprofessor, King Saud University, Riad, Saudi-Arabien

2009 Honorarprofessor, Xian Institute für Optik, Chinese Academy of Science (CAS), China

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2009 Fellow, Optical Society of America, USA

2007 Mitglied, European Academy of Sciences and Arts

seit 2007 Mitglied, MTA, Ungarn

2006 Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis, DFG

2006 Wissenschaftspreis der Stadt Wien, Wien, Östereich

2006 Progress Medal, Royal Photographic Society, UK

2006 James Frank Memorial Lecture, Israel Academy of Sciences and Humanities, Israel

2006 Max von Laue Vortrag, Physikalische Gesellschaft zu Berlin, Berlin

2006 Manne Siegbahn Memorial Lecture, Königliche Schwedische Akademie der


Wissenschaften, Schweden

2006 Quantum Electronics Award, Laser and Electro-Optics Society, Institute of Electrical
and Electronics Engineers (IEEE), New York City, USA

2005 Ehrenprofessur, Technischen Universität (TU) Wien, Wien, Österreich

2005 Ehrendoktorwürde, Budapest University of Technology and Economics, Budapest,


Ungarn

seit 2003 Mitglied, Österreichische Akademie der Wissenschaften, Österreich

2003 Julius Springer-Preis, Springer-Verlag GmbH, Heidelberg

2002 Wittgenstein-Preis, Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung


(BMBWF), Österreich

1998 Carl Zeiss-Forschungspreis, Ernst Abbe-Stiftung, Jena

1996 Stipendiat, START Programm, Bundesministerium für Wissenschaft und Forschung,


Österreich

1994 Fritz Kohlrausch Preis, Österreichische Physikalische Gesellschaft, Österreich

Forschungsschwerpunkte

Ferenc Krausz ist ein ungarisch-österreichischer Physiker. Er gilt als Begründer der
Attosekundenphysik, die ultraschnelle Bewegungen von Elektronen in Echtzeit beobachtet und
erforscht. Auf der Basis seiner Forschungen sind neue Arbeitsgebiete entstanden, wie
beispielsweise die hochauflösende Mikroskopie lebender Organismen. Zudem hat er Laser
entwickelt, die bei der Diagnose von Augen- und Krebskrankheiten eingesetzt werden können.

Ferenc Krausz und seinem Team ist es erstmals gelungen, einen Attosekunden-Lichtpuls zu
erzeugen und zu messen. Eine Attosekunde ist ein Milliardstel einer Milliardstel Sekunde
(0,000.000.000.000.000.001 Sekunden). Mit diesen Attosekunden-Lichtpulsen verfolgt Krausz die
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Bewegung von Elektronen in Atomen und Molekülen in Echtzeit. Dafür hat er gemeinsam mit
seinem Team Lasersysteme und Komponenten entwickelt, mit denen solche Beobachtungen erst
möglich wurden. Elektronen bewegen sich mit einer Geschwindigkeit von etwa tausend Kilometern
pro Sekunde. In den Lasersystemen wirkt der Attosekundenblitz wie ein extrem kurzer Fotoblitz
und friert die Bewegung zu einem bestimmten Zeitpunkt ein. Die Forscher um Ferenc Krausz
konnten so messen, dass ein Elektron zwischen sieben und 20 Attosekunden braucht, um die
Atomhülle zu durchqueren. Die genaue Geschwindigkeit hängt davon ab, inwieweit die Elektronen
untereinander und mit dem Atomkern interagieren.

Bei hohen Intensitäten kann ein Attosekunden-Lichtpuls Elektronen von ihrer atomaren Bindung
befreien und sie auf Geschwindigkeiten beschleunigen, die sich der Lichtgeschwindigkeit nähern.
Hierdurch wird die Tür zur Hochfeld-Attosekunden-Wissenschaft geöffnet. Durch die Kombination
unterschiedlicher Laser will Ferenc Krausz einen Petawatt Field Synthesizer (PFS) aufbauen, mit
dem Lichtpulse im Petawatt-Bereich (eine Billiarde Watt) erzeugt werden können. Hierdurch
könnten die Vorgänge in Atomen noch detaillierter sichtbar gemacht werden.

Mit den von ihm entwickelten Werkzeugen gelang Ferenc Krausz die Echtzeitbeobachtung
grundlegender Elektronenvorgänge wie Ladungstransport, Tunneln und Fotoeffekt. Die Techniken
können bei der Entwicklung von Quantencomputern und Supraleitern eingesetzt werden. Weitere
Anwendungen liegen in der Medizin etwa bei der Früherkennung und Therapie bösartiger Tumore.
So sind laserbasierte Teilchentherapien schonender und genauer als die gängige Strahlentherapie
von Tumoren.

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