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02 4 Transkriptionen Beispiel AADAC Unfallhilfe, was kann ich fir Sie tun? B: Guten Tag, ich habe eine Panne und bin auf der AB Miinchen ~ Augsburg, 10 km entfernt von der Aus- fahrt Augsburg West in Richtung Augsburg. Mein Wagen lasst sich nicht mehr beweqen und ich brau- che den Abschleppdienst, denn ich habe gerade voligetankt und auch die Batterie iiberprift. Mein Kennzeichen ist B-LV 3454, ‘A: Einen Moment, ich suche Sie in unserer Mitglieder- datei. Ja, ein VW Passat? 8: Genau. Wann kénnte jemand hier sein? A: In ca, 15 Minuten werden die Kollegen dort sein. Bitte haben Sie Geduld! B: _O.K. Vielen Dank! Aufgabe 1 und 2 Fit und Stark", Paul am Apparat Hi, ich hatte gene eine Information. Bietet ihr h Ski-Gymnastik an? A: In unserem Programm gibt es einen Ski-Gymnastik- Kurs. Wir warten allerdings immer bis Oktober, ob sich eine Mindestzahl von Teilnehmern einschreib Ich kann also im Moment noch nicht 100%-ig be- statigen, dass der Kurs stattfindet. Aber falls du dich bei uns einschreibst, Kkénnten wir dir notfals auch ein persdnliches Programm fiir Ski-Fitness zu- sammenstellen, Wie hdrt sich das an? Also, ich wei8 noch nicht. Ich will leber in eine Gruppe. Vielen Dank fir die Info, ich melde mich noch mal. Aufgabe 3 und 4 Und nun zu unserem Kulturtipp. Wir méchten allen Lieb- habern klassischer Musik eine besondere Auffiihrung in der GroBen Orangerie von Schloss Charlottenburg emp- fehlen. Mit feinem Gespiir fir die Klange vergangener Zeiten i terpretiert das Residenz-Orchester Meisterwerke des Ba: rock und der Romantik. Die Musiker tragen ihre Musik in Kostiimen der Zeit von Friedrich dem GroBen vor. Beim ZuhGren und Zuschauen fiihit man sich dadurch in ein anderes Jahrhundert versetzt. Karten erhalten Sie im In- ternet unter www.theaterkasse-berlin.de. 258 Projekt B2 neu Aufgabe 5 und 6 A: Kenn ich mir diese Biicher ausleihen? Ja, aber nur mit einem Biblictheksausweis. Ich habe hier einen. (as ist doch nicht deiner, oder heiSt du Kevin"? Nein, Kann ich denn nicht ausnahmsweise mal Bix cher mit dem Bibliotheksausweis von meinem Br der ausleihen? Er ist damit einverstanden. B: Bibliotheksausweise sind nicht tibertragbar. Das ist ‘nur méglich, wenn dein Bruder mit dr hierher kommt und dann auch fir dich haftet. Sonst geht das nicht. Du kannst das gern in unserer Bibliotheksordnung nrachlesen, da steht es schwarz auf weiBt A: OK., dann eben nicht. ‘Aufgabe 7 und 8 A: Warum nuschelst du so?? B: Ich war vorhin beim Zahnarzt und musste eine Fil- lung neu machen lassen, ‘A: War das denn so schlimm? B: Nein, aber der Arzt hat mir eine Spritze in den Unter- kiefer gegeben und nun ist immer noch alles taub, A: Oh, du Arme! Geht das nicht auch ohne Betdubung? B: _Vielleicht, aber ich mchte eigentlich nichts spiiren, wenn meine Zihne aufgebohrt werden. Spatestens nach drei Stunden ist alles wieder in Ordnung, A: Na ja, dann ist ja gut. Verstehen kann ich dich ja ‘Aufgabe 9 und 10 Ich begriBe Sie zur Priifung im Fach Linguistik. Vor Ihnen liegt ein Aufgabenblatt. Sie diirfen das Blatt umdrehen, sobald ich es sage. Auf dem Blatt stehen 5 Aufgaben, die alle méglichst ausfihrlich bearbeitet werden sollen. Insgesamt stehen Ihnen dafir 90 Minuten zur Verfiigung Natirlich ist es verboten, Hilfsmittel 2u benutzen, Wenn Sie fertig sind, heben Sie bitte die Hand und drehen Sie Inve Papiere um. Ich sammle dann die Prifungsunterla- gen ein. Die Ergebnisse werden thnen unter Ihrer Uni-E- Mail 2ugeschickt. Viel Glick! M=Moderator = Lisa Graf-Riemann M: Herzlich willkommen zu ,Literatur heute”. Ich be- griBe ganz herzlich unseren heutigen Studiogast, Lisa Graf-Riemann. Hallo Sie schreiben regionale Krimis, die in Bayern spie- a Pa 2 B 14 15 16 Transkriptionen len. Unter Krimi-Liebhabern sind Sie recht bekannt, Aber erzahlen Sie uns doch erst einmal bitte, wie alles begonnen hat. Ich habe am Flughafen Miinchen einige Zeit als Dol- metscherin fiir die Polizei gearbeitet. Dabei kam ich auf die Idee, einen Krimi zu schreiben. Und das habe ich dann gemacht. Mittlerweile habe ich 7 Kri- minalromane geschrieben und veriffentlicht. Kénnten Sie uns beschreiben, wie Sie dann die Idee filreine Story bekommen? ‘Am Anfang steht ein Thema, das mich interessiert. Das hat oft mit der Region zu tun, in der ich lebe, Dann denke ich mir eine Geschichte und Figuren dazu aus und fange an zu schreiben. Beruhen die Ereignisse in Ihren Krimis manchmal auch auf wahren Begebenheiten? Ich schreibe awar nicht tber ,awahre Kriminalfal- le", aber meine Schauplitze sind immer echt. Die historischen Ereignisse, auf die ich Bezug nehme, sind gut recherchiert und meine Figuren_kénnten rkliche Menschen sein, mit all ihren Stirken und Schwachen. Noch eine persénliche Frage: Kommen Sie eigent- lich selbst in thren Krimis vor? Nicht als Figur, aber ich glaube schon, dass etwas von mir selbst in meinen Biichern steckt. Das ist allerdings nicht wie bei Alfred Hitchcock, der gern als ,Passant" durch eine Szene in seinen Filmen lief Vielmehr steckt meine Art 2u denken und zu fuihlen in meinen Hauptfiguren. Ich denke, das gilt fiir viele Autoren. Ein Buch ist bestimmt auch immer ein ,Teil” des Autors. Noch eine andere Frage: Sie arbeiten auch mit einem Co- Autor. Ist es eigentlich leichter, zu aweit ein Buch zu schreiben? Es ist leichter, weil_man_sich nicht alles allein ausdenken muss. Natirlich gibt es 2u 2weit auch Konflikte. Es kann sein, dass mir eine Szene nicht gefalt, die mein Co-Autor geschrieben hat, oder umgekehrt. Dann miissen wir dariiber diskutieren tnd das gemeinsam iberarbeiten. Das klingt ja nach richtiger Teamarbeit. Frau Graf- Riemann, wiirden Sie Ihre Krimis gern verfilmen las- sen? a, das wiirde mir gefallen, denn beim Schreiben sehe ich die Szenen_meines Romans immer wie einen Film ablaufen. Ich sehe meinen Figuren zu, hhdre, wie sie sprechen, und schreibe das dann .nur” noch auf. Na, dann hoffe ich sehr, dass wir bald auch einen krimi von thnen sehen kénnen. Nun noch meine letzte Frage: Womit beschéftigen Sie sich gern in Iver Freizeit? Ich gehe gern in die Berge, zum Wandern, Skifahren und auch ein bisschen Klettern. Ich liebe Bewegung in der freien Natur, Das kann ich gut verstehen! Lisa Graf-Riemann, danke, dass Sie bei uns im Studio warent Ls Gerne. M = Moderatorin YQ = Youuberin Sylvie YS M: Herzlch willkommen bei unserer Sendung ,Schule hoch drei”. Meine Studiogéste sind keine Popstars Dennoch hat ihr YouTube-Kanal «hr seid die Ein- steins" unzéhlige Fans. Und womit begeistern sie ihre Fans? Mit Mathematik! Hallo Sylvie, hallo Maxi- miliant YQ: Hallo. Ya: Hi. M: Maximilian, du bist schon am lingsten dabei. Was macht ihr denn genau? YS: Na ja, bei Mathe, wir erklaren eben, wie das so funk- tioniert mit Dreisatz, Bruchrechnen, Integralen und so. Doch inzwischen_decken wir auch Informatik, Naturwissenschaften, Geschichte _und Wirtschaft ab. YQ: Aber alles in Kleinen Video-Happchen, meist nicht linger als 5 Minuten, Das ist dann leichter zu verar- beiten. Anders als im Schulunterricht, wo die Schii- ler eine Stunde oder sogar eine Doppelstunde lang mit Stoff bombardiert werden. M: Und dabei macht ihr von Juaendsprache Gebrauch, Ganz bewusst? YSi Uns geht es darum, die Schiller 2u erreichen und inen zu helfen. Unsere Art zu erkléren kommt an YQ: Sonst hatten wir sicher nicht so um die zehn Million Aufrufe pro Monat. M: Das ist wirklich viel. Wie hat denn alles angefangen, Maximilian? YB Also angefangen hat das mit mir und meinem Kum pel Tim, bei meinen Eltern im Keller. YQ: Mittlerweile produzieren wir im Durchschnitt 14 neue Videos pro Woche und beschaftigen 27, tiber- wiegend freie Mitarbeiter M: Und das finanziert sich alles fouTuber Maximilian ” 8 19 Projekt B2 neu 259 2 22 23 24 25 Transkriptionen Uber Werbeschaltungen, Am Anfang sind die na- tlirlich nur getrépfelt, aber inzwischen erlauben sie uns, auch neue Plane zu schmieden, Und wofiir wird bei euch geworben? der allein drauBen spielen zu lassen und wollen alle Spiel- Aktivititen steuern. Hier fehlt ein Spielraum fiir free, entdeckende und selbst gestaltete Aktivitaten ohne Auf: sicht. Besonders viel Werbung haben wir fiir Kleidung, vor Flr die Entwicklung der Kinder ist es am besten, wenn 26 allem Jugendmarken, dann aber auch Schulbedarf, Eltern ihre Kinder ledialch inspirieren und auf den rich- Computer und so. tigen Wea bringen, Ich méchte Ihnen das anhand eines M: Stért es denn eure Nutzer nicht, dass vor jedem Beispiels klarmachen. Stellen Sie sich vor, thre Kinder Video Werbung abgespielt wird? Die wollen doch wollen ein Baumhaus bauen. Sie kéinnen dieses Vorha- lernen, ben fordern, indem sie es erlauben, Beim Bauen soliten Na, entweder das oder Sehen gegen Geld, Ich glau- Sie nur dann helfen, wenn die Kinder sie konkret um et- be da fallt jedem die Entscheidung leicht. Auch hat was bitten, wie beispielsweise um Material. Viele Elten 27 ‘noch nie jemand gemeckert. setzen sich so sehr ein, dass sie die tragende Rolle bei Auf diese Weise kénnen wir unser ganzes Materi- solchen Aktivitaten bernehmen wollen. Das ist entmuti- al umsonst anbieten, Das wissen unsere Nutzer zu gend und wenig inspirierend, schiitzen, Bleiben wir beim Baumhaus. Eltern, die den Kindern al- M: Nun mal eine ganz andere Frage. Euer Kanal ist les vormachen und mitbauen, weil sie es ja viel besser ein Angebot unter vielen auf dem immer weiter kénnen, ersticken die so wichtige Chance der eigenen expandierenden Nachhilfemarkt. Aber er wendet Entdeckung und Gestaltung, Stattdessen_demotivieren sich nicht an die schlechten, sondern an die quten sie die Kinder: Sie zeigen ihnen, dass die Erwachsenen Schiller, die sich viellecht von einer Zwei auf eine es besser Kénnen. Eins verbessern wollen. Ein anderes Beispiel sind Freizeitaktivitaten, Museumsbe: 28 YS: Um die kiimmert sich ja sonst kaum einer. Und da suche der ganzen Familie gehéren zu diesen Aktivitaten, bezahlen die Eltemn auch keine Nachhilfe, weil die denn Eltern méchten, dass ihre Kinder lernen. Denken nur an bestimmten Punkten Hilfe brauchen. Na, sie aber auch mal darliber nach, dass zum Beispiel der und die kriegen sie bei uns. Wald fiir die Kinder viel inspirierender sein kénnte? Doct Gute Schiller brauchen keine Nachhilfe im traditio- _kéinnen und miissen die Kinder namlich selbst Dinge ge- nellen Sinn. Sie wissen, wo es bei ihnen hakt. Be- stalten, um zu spielen. Dinge, die nicht von Erwachsenen kommen sie das kurz erklrt, dann kénnen sie ohne vorgegeben sind. Probleme alleine weiterlernen. Ich méchte hier fir mehr Freiheit und weniger Aufsicht Sylvie, Maximilian. Vielen Dank. Ich wiinsche euch werben, Schule und Kindergarten setzen den Kindern ge- 29 weitethin noch viel Erfolg. rug Grenzen, verlangen Disziplin und Gehorsam. Deshalb sollten die Kleinen zumindest bei ihrem Spiel eingeladen werden, Weltentdecker und Gestalter zu sein. Falls Sie an meiner Theorie zneifeln, dann denken Sie doch mal an unsere jungen Erwachsenen, an die Studen- 30 Herzich willkommen zu meinem Vortrag iiber die Frage, wie viel Aufsicht Kindern beim Spielen guttut. Sicher ist thnen allen bekannt, dass Spielen Kinder anreat und sie dabei neue Kenntnisse und Fahigkeiten erwer- ben. Das kindliche Gehirn kann sich nur durch eigene Erfahrungen weiterentwickeln, das bestatigt die Hirnfor- schung. Das bedeutet - liberspitzt ausgedriickt - Spielen ist lebenswichtig. Kinder brauchen_dazu_ein_méglichst ‘aroBes Spielrevie, in dem sie vieles entdecken und aus- probieren Kinnen. Leider ist das vielen Eitern nicht be- vwusst, denn heutzutage neigt man dazu, Kinder unter aueraufsicht zu stellen, sie wirklich iiberall nur an der eigenen Hand herumzufishren, statt sie auch mal etwas allein entdecken zu lassen. Eltern haben Angst, ihre Kin- 260 Projekt 82 neu ten. Sie haben oft ein immenses Sachwissen, aber leider fehit es ihnen haufig an der Motivation. Offensichtlich haben sie die Lust am Entdecken und Gestalten verlorer Nun schlfeBe ich meinen Vortrag mit der Bitte um mehr Freiraum fur unsere Kinder. Test 2 Beispiel A: Stell dir vor, die Wildschweine waren wieder in un 01 oz on Transkriptionen serem Garten, Ey, krass! Hattet thr keine Angst? Nein, Wir waren nicht zu Hause, aber jetzt wollen wir etwas dagegen unternehmen. Die beste MaB- nahme ist, den Gartenzaun in die Erde einzugra- ben. So um die zwei Meter tief, Dann kénnen die Wildschweine nicht mehr rein, so tief buddeln die nicht. 8: Meinst du wirklich? Kann da nicht jemand kommen, die Tiere einfangen und wegtransportieren? Az Nein, das klappt nicht. Ist auch viel zu kostspielig B: Okay, verstehe, ‘Aufgabe 1 und 2 A: Bankservice, hier Martins, B: Hallo, ich rufe an, weil vor 10 Minuten einer Ihrer Geldautomaten meine Karte geschluckt hat. Das ist der Automat in der Clayallee 105. ‘A: Das tut mir eid. Wie konnte das passieren? B: Ich wollte Geld abheben und habe einmal eine fal- sche Geheimnummer eingegeben. Danach kam die Karte nicht mehr raus. A: Das diirfte eigentlich nicht sein, denn man hat ja immer mehrere Versuche. Ein Techniker wird die Karte im Laufe des Tages herausnehmen und dann in Ihrer Bankfiliale abgeben. Dort kinnen Sie sie abholen. 8: Danke. ‘Aufgabe 3 und 4 Heute méchten wir thnen eine besondere Idee aus Lon- don vorstellen: Das ,Green Rooms” im Norden der Stadt. Es ist ein frisch renoviertes Hotel mit sparsamer, ge- schmackvoller Einrichtung. In der Hotel-Lobby des Ju- gendstilhauses trifft man auffallend viele Kiinstler und Kreative, denn das ,Green Rooms" ist das erste Hotel, as solchen Gasten einen Rabatt gewainrt, sofemn sie ihre Tatigkeit nachweisen kénnen. Neben den klassischen Doppelzinmern mit eigenem Bad ib es auch qunstigee mer mit Gemeinschaftsbad, zwei Schlafrdume alinlich 5 ier Jugendherberge und Appartements fir einen lén- geren Aufenthalt. Gaste ohne kiinstlerisches Talent sind im Green Rooms” natiirlich auch willkommen, allerdings zum Standardpreis, iautab 5und 6 Und, bist du gestern Nacht gut nach Hause gekom- men? 8: Na ja. Ich bin in eine Polizeikontrolle geraten, A: Was? Wo denn? 8: In der LandauerstraBe. Die haben mich rausgewun- ken, wollten die Papiere kontrollieren und einen Al koholtest machen, A: Zum Gliick hattest du ja nur Cola getrunken. B: Ja, aber ich hatte meinen Filhrerschein nicht dabei. Da haben die extra in der Polizeizentrale angerufen und alles tiberpriift. Und natiirlich musste ich auch 10 Euro Strafe zahlen. Ich sag dir, ich bin echt sau- er. Aatonbe 7und 8 Was sehen wir uns denn an, Herr Maurer? e Also, Sie_suchen nach einer zentral gelegenen Zwei-Zimmer-Wohnung. ich méchte thnen trotzdem zuerst eine gréBere Wohnung zeigen, die Ihnen bestimmt auch gefailt. Die Miete ist immer noch in- nnerhalb des von Ihnen angegebenen Preisrahmens, Die Wohnung liegt mitten im Stadtzentrum und ist sehr gut geschnitten und ruhig, Wir sind gleich da, hier ist schon die verkehrsberuhigte Zone. Sehen Sie den Balkon dahinten, im zweiten Stock? Der ge- rt zur Wohnung. Und, was meinen Sie? Ansehen kann ich sie mir ja, aber eigentlich hatte ich lieber eine kleine Wohnung Aufgabe 9 und 10 A: Hier Gocht von Iss-qut-Catering, entschuldigen Sie die Strung. Wir wollten Sie Fragen, ob Sie mit un- serem Service zufrieden waren, 8: Hmm, thr Personal war ausgesprochen héflich und auch sehr piinktlich. Allerdings haben Sie zu wenig Geschirr gebracht. Mir war es etwas peinlich, dass tnsere Gaste den ganzen Abend Uber nur einen Tel- ler benutzen konnten. Ich finde, da haitten Sie ruhig mehr bringen kénnen. Das Essen hat hervorragend ‘geschmeckt, bis auf die Desserts. Die Vanillecreme war 2u wassrig und der Fruchtsalat hatte auBer Ki- wis keine exotischen Friichte. Das war etwas ent- tauschend. ‘A: Ich habe mir das alles notiert und danke Ihnen fir die Zusammenarbeit. M-=Moderatorin $= Professor Schuhmann Mz Streithshne und Unzertrennbare ~ Professor Schuh- mann hat als Psychologe schon viele Geschwister- beziehungen analysiert. Professor Schuhmann, ist 10 Projekt B2neu 261 n 12 B 4 5 16 Transkriptionen es fir Jugendliche besonders schwierig, Geschwis- ter zu haben? Probleme aibt es in jeder Altersaruppe. Schon bei Kleinkindern, wenn sich das altere Geschwisterchen durch ein neues Baby entthront fiihlt. Auch Seni- oren rivalisieren mit ihren Geschwistern, Aber tat- sachlich gibt es wenige Geschwisterpaare, die sich in den Pubertatsjahren gut verstehen. Woran liegt das? In dieser Zeit ist das Konkurrenzempfinden beson- ders stark. Es gibt so viele Gebiete, auf denen man konkurrieren kann: in der Schule, bei den Eltern, bei Freunden. Unterscheiden Sie dabei Schivestern und Briider? Ja. Bei Briidern kommt es oft vor, dass der Altere ernster und strenger ist, wohingegen der Jiingere meist lockerer und bei den Madchen beliebter ist. Das birgt ein groBes Konfliktpotenzial, besonders, wenn beide ein Auge auf dasselbe Madichen qewor. fen_haben. Bei Schwestern spielt Eifersucht eine groBe Rolle. Sie beobachten standig, wer mehr be- achtet wird, wer die vermeintlich Hiibschere oder Bessere ist. Das Problempotenzial wird dadurch verscharft, dass Teenager oft unter einem gemein- samen Dach leben. ‘Aso gibt es Hoffnung, dass sich das Verhaltnis bes- sert, wenn einer auszieht? Die Chancen stehen qut. Zu viel Nahe sorgt fur Rei- bung. Wie gut man sich versteht, haingt aber auch von den Temperamenten der Geschwister ab Gibt es Tricks, wie man mit seinen Geschwistern besser auskommen kann? Keine allgemeingilltigen. Aber es hilft, die Ublichen Beziehungsregein einzuhalten. Vor allem sollte man i versuchen, den anderen zu dominieren, Ich persiinlich halte das Ideal der Geschwisterliebe fir diberzogen. Man muss sich nicht lieben ~ wichtig ist, dass man respektvoll miteinander umgeht. Helfen vielleicht gemeinsame Interessen, um sich besser zu verstehen? Gemeinsame Interessen sorgen fiir Gesprachsstoff.. ‘Aber damit es keinen Konkurrenzkampf gibt, sollte sich jeder seine eigene Nische suchen. Wer hat es besonders schwer? Das Nesthakchen, der Alteste? Jede Konstellation bringt ihre eigenen Probleme mit sich. Ich denke aber, das mittlere Kind hat es 262 Projekt B2 neu haufig am schwersten, Es muss mit dem Jiingeren fri ins Bett, ist aber schon alt genug, um wie der Altere im Haushalt mitzuhelfen, Welche Erziehungstipps kénnen Sie Eltem geben? S: Eltern sollten versuchen, immer ein gutes Verhalt- nis zu ihren Kindern zu haben, sich Zeit fur sie 2u rnehmen und sie verstehen wollen. AuBerdem ware es gut, wenn sie ihre Kinder nicht standig unter- einander vergleichen. Jeden stirt es schlieBlich, wenn man immer hért, was sein Bruder oder seine Schwester besser kann. M: Dem kann ich nur zustimmen, Professor Schuh- mann, vielen Dank fiir dieses Interview. MO = Moderator F = Frau (Marie Schultze) M-= Mann (Hermann Peters) MO: Hier ist die Sendung ,Unsere Stadt mit einer Dis- kussion zum Thema: ,Begriinen auf eigene Faust’. Marie Schultze, aktive Biirgerin aus dem Bezirk Schineberg, und Hermann Peters, Gartner, sind hier bel mir im Studio und werden mit mir diskutie- ren F: Hallo. Meine Nachbarn und ich haben seit einem StraBenfest vor zwei Jahren beschlossen, unser Viertel selbst zu hegen und zu pflegen. Wir pflan- zen Blumen, machen sauber, streichen gelegentlich auch die Stromkasten. Lassen Sie mich hier bitte mal etwas dazu sagen. Es ist klar, dass alle in einer lebenswerten, hiibschen Umgebung leben wollen, aber diese Aktivitéten imissen auch geregelt uber die Bihne gehen, MO: Ich bin ~ ehrlch gesagt ~ auch gegen Chaos. Ir gendjemand muss als wohlwollend kontrollierende Kraft von offizieller Seite solche Aktionen abseq- nen. F: Bis unsere Bezirksverwaltung sich mal riihrt, wenn zum Beispial Baume eingehen und ersetzt werden miissen, vergehen Monate! M: Das mag ja sein, aber hier geht es ums Prinzip, Sonst kénnte ja auch jemand auf die Idee kommen, direkt an der StraBe eine Schaukel an einen Baum zu hngen oder Baume zu zerstéren. MO: Ich habe gelesen, dass man sich als Baumpate re- gistrieren lassen kann. Alle Baume in der Stadt sind durchnummeriert und man braucht sich da nur per "7 18 19 20 2 22 23 24 Transkriptionen E-Mail flr den Baum Nummer ,sowieso” als Pate an- zumelden. Dann darf man Baumscheiben, also die Erde um den Baum, begriinen, F: Na, das ist direkt mal eine positive Nachricht! Ich befiirchte nur, dass man auch als Baumpate nicht einfach alles pflanzen darf, oder? Soweit ich weiB, diirfen der Verkehr und die Sicht nicht behindert werden, Aber das ist doch logisch. Wie kann man denn die StraBen noch verschénemn? M: Ich denke, Farbe hilft immer. Beispielsweise kiinst- lerisch _bemalte Stromkisten finde ich schon sehr reizvoll, Wir haben fiir den Juni einen Wettbewerb fiir un- sere Stromkasten geplant. Alle Kiinstle, die Inter- esse haben, kénnen Entwirfe auf unsere Nachbar- schafts-Website stellen und wir Anwohner wahlen aus, was uns am besten gefalt. So werden wir dann = und iibrigens auch auf unsere Kosten ~ die Stra keisten 2u Kunstwerken machen, M: Haben Sie schon eine Erlaubnis dafir erhalten? F: Also, die Anfrage liegt den austandigen Stellen vor, wie immer warten wir nun, : Toll Finde ich das! Wie macht man denn solche Ak tionen publik? AuBer natiirlich durch unsere Radio sendung? M: Frau Schultze hat ja schon gesagt: Auf einer Web- seite. Na, auch Mund-2u-Mund-Propaganda. AuBerdem arbeitet meine Nachbarin an einer Kunsthochschu- le. Sie hat da eine entsprechende Ankiindigung ans Schwarze Brett gehingt. : Also ich bin gespannt und komme dann mal in Ihr Viertel, um mir die Stromkasten anzusehen, Mo: In meinem heutigen Vortrag geht es um das Meer und seine Bewohner. Seit der ,Census of Marine Life” gine Art Bestandsauf- nahme der Lebewesen im Meer gemacht hat, wissen wit, dass meh als 90% aller unbekannten Tierarten_auf der Erde in den Weltmeeren leben. Dariiber hinaus gibt es ja nicht nur Tiere, sondern auch Mikroorganismen im Meer, auch leben. Wir kennen im Moment ungefahr einein- halb Millionen Lebewesen an Land und im Meer, aber das ist nur ein Bruchteil aller Arten, die es gibt. Besonders viele Meeresbewohner gelten heute als be- droht. Griinde dafiir sind unter anderem die globale Erwarmung und die Uberfischung. Die Erwarmung_ge- fahrdet_die_Lebensbedingungen vieler Arten_im Meer. Fische bendtigen wie viele andere Lebewesen auch eine bestimmte Temperatur, um leben zu kénnen. Andert sich die Temperatur, kénnen sie eventuell noch in andere Ge- filde auswandem, oder sie sterben aus. Das Problem der Uberfischiung ist allgemein bekannt. Ob- wohl es gesetzlich festgelegte Fangquoten gibt, setzen sich viele Fischer dariiber hinweg und fischen, so viel sie wollen. Auch die Art und Weise, wie gefischt wird, hat Konsequenzen fiir die Meere. Werden Dynamit oder Grundschleppnetze eingesetzt, die den Meeresboden ab- kratzen, dann geht unter Wasser vieles fir immer kaputt, Zuriick bleibt eine Act Wiiste, ohne Pflanzen, ohne Le- ben. Wann und ob sich der zerstirte Boden regenerieren wird, st ungewiss Ein weiteres Problem, besonders fiir die Tiefsee, stelit der sogenannte Ressourcenabbau dar, also der Abbau von bestimmten Rohstoffen. Man weiB inawischen, dass es kostbare Metalle und andere Rohstoffe auf dem Meeres- boden gibt und dass man sie abbauen kann. Sobald zum Beispiel die Preise fiir Kupfer oder Nickel weiter steigen, kénnte sich ein Abbau in der Tiefsee lohnen, denn diese Metalle werden zum Bau zahlreicher elektronischer Ge- fate bendtigt, Beim Abbau wiirden riesige Staubsauger den Tiefseeschlamm vom Meeresboden aufsaugen, um die Metalle zu gewinnen. Damit ware dann alles Leben dort verschwunden, denn in dem Schlamm befinden sich Bakterien und Mikroorganismen. Die Tiefsee braucht den ‘Schlamm, um weiter bestehen 2u kénnen, Forscher, die sich mit Umweltfragen und dem Meer be- schaftigen, sind seit Langerem aktiv und versuchen ihr Wissen zu vermitteln und zu waren. Aber viele Men- schen tun sich schwer dabei, die Warnungen in ihrem Alltag umzusetzen. Dabei hangt die Rettung des Mee- {es auch von unserem eigenen Energiekonsum ab: Wena wit unser Konsumverhalten andern und bewusst weniger Energie verbrauchen, ist auch dem Meer qeholfen. Ich beende meinen Vortrag mit der Bitte an Sie: Helfen Sie uns, das Meer zu retten! Test 3 Beispie! S = Frau Schneider M = Frau Meier 25 26 a 28 29 30 Projekt B2 neu 263 Transkriptionen S: Hier ist das Birgertelefon, Schneider, M: Guten Tag, Meier. Ich hatte gern eine Auskunft zur Ummeldung meines Wohnsitzes. Kénnten Sie mir bitte sagen, welche Dokumente ich dafiir brauche? S: Als Bundesbiirgerin brauchen Sie einen_giiltigen Personalausiveis und die Aomeldung von Ihrem vor- herigen Wohnsitz. Gehen Sie damit 2um Meldeamt, Kann ich die Abmeldung auch iiber das Internet ma- chen? Denn ich bin ja schon hier, in Berlin. Da miissen Sie mal online gehen und sehen, was an Ihrem alten Wohnsitz diblich ist. Aber ich rate th- nen, erstmal einen Zweitwohnsitz anzumelden. Die ‘Abmeldung kénnen Sie dann spater machen. Gut, das mache ich dann, vielen Dank! S: Bitte schén, ‘Aufgabe 1 und 2 \Wahrend der kalten Jahreszeit haben viele Menschen un- ter trockener Haut zu leiden. Oft hat das nicht nur mit der Jahreszeit, sondern auch mit der Veranlagung und dem Lebensstil 2u tun. Vorbeugend empfehlen die Fach- Srzte, im Winter genug Wasser zu trinken, die Haut nur mit milden Pflegeprodukten zu reinigen und stets mit einer leicht vertraglichen Creme einzureiben. Gewihnli- cche Seifen und Uibertriebenes Waschen kénnen der Haut sogar schaden. Wer eine gesunde Haut haben méchte, Sollte auch auf Rauchen und Alkohol verzichten. ‘Aufgabe 3 und 4 A: Erzahl mal, wie war denn dein Geschaftsessen ges- tern? Eigentlich recht gut. Das »Sterne-Koch” in der StresemannstraBe ist durchaus geschmackvoll ein- gerichtet, stilgerecht, alles SOerJahre, Jedenfalls soneit ich das beurtellen kann. Auch der Service ist sehr qut, alle sind héflich und zuvorkommend, Wenn man die Speisekarte lest, ist man beeindruckt, und uns hat das Essen auch wirklich gut geschmeckt. Aber das Preis-Leistungs-Verhdltnis stimmt nicht. Die winzigen Portionen sind viel zu teuer. Man kann da eigentlich nur auf Fitmenkosten hingehen, Aufgabe 5 und 6 V=Vater $= Sohn V: Wie ist das Vorstellungsgesprach fiir dein Praktikum denn gelaufen? S: Recht gut. Der Zustandige hat iiber eine halbe Stun- de mit mir gesprochen. Dabei ging es um meine Erfahrungen, meine Lieblingsficher und meine Vor- 264 Projekt B2 neu Vv Ss vi stellungen, was die Zukunft angeht. Klingt gut. Wann bekommst du denn Bescheid, ob sie dich netimen? Das davert noch ‘ne Wile, AuBerdem muss ich ‘noch einmal kommen, haben die mir gesagt. Da soll ich noch einen Eignungstest machen. Ach so. Aufgabe 7 und 8 A e A B: Kannst du mir mal helfen? Klar. Was gibt’s? Ich michte diese App herunterladen, aber das funktioniert nicht richtig, Mir ist nicht klar, was da schieFgelaufen ist. Na ja, da sind bestimmte Benutzungsbedingungen und hier steht, dass der Anbieter fulr die App auf 8 deine Smartphone-Daten zugreifen darf. Du musst dann auf Ja” klicken und dann kommt die App auf dein Smartphone. Welche Daten meinen die denn? Steht hier doch, deine Fotos, dein €-Mail-Account, dein GPS usw Und wenn ich das nicht méchte? Ich glaube, dann kannst du die App nicht herunter- laden. Aufgabe 9 und 10 A Ich habe ein Stipendium und gehe fiirein Jahrnach 9 New York. Dort arbeite i n_meiner Bachelorar eit, Die deutsche Stipendienorganisation hat mir vorgeschlagen, im Studentenwohnheim zu wohnen, aber das ibersteigt mein Budget. WeiBt du, wo ich da bilig wohnen kann? Als ich letztes Jahr in den USA war, habe ich tiber eine Website giinstige Privatiibernachtungen ge- funden, aber immer nur fiir 10, maximal 14 Tage, nicht flr ingere Zeit. Kontaktiere doch die Uni dort und bitte um Vermittlung eines Privatzimmers. Vielleicht kann man da irgendwo kostengiinstig zur Untermiete wohnen, wenn man etwas als Gegen- leistung anbietet, zum Beispiel Deutschunterricht. Ja, das versuche ich m. 10 10 Me M; Moderator A = Andreanne Bartoli Hallo, Leute. Da sind wir wieder mit ,Kiinstler von morgen”. Heute unterhalte ich mich mit Andreanne n 2 B Transkriptionen Bartoli, einer Opernséingerin von morgen’. Hallo, ‘Andreanne. Hallo. Andreanne, wie wird man eigentlich Opernsaingerin? Ich habe erst Klassischen Gesang studiert, in Ita- lien, und jetzt mache ich hier in Mainz meinen Master im Bereich Oper. Da studiere ich natirlich weiterhin Gesang, dazu kommen musiktheoretische Facher, intensiver Schauspielunterricht und, fir die anderen, noch Italienischunterricht, Den du selbstverstandlich nicht natig hast. Ist denn das Studium der einzige Ausbildungsweg? Es gibt noch den Weg iiber den Privatlehrer. Aber das ist heute eher selten. Da konzentriert man sich ausschlieBlich auf den Gesang, was mir zu einseitig wre, und ich glaube, auch fiir die heutigen Anfor- derungen des Berufs. Ohne eine solche, umfassen- dere Ausbildung ist_man_hinterher doch sehr ein- cgeschrankt, Hat keine Méglichkeit fur ein 2veites Standbein Far den Fall, dass es mit der Opemkarriere nicht kKlappt? Na ja, um eine erfolareiche Opernssingerin 2u wer- den, muss man nicht nur viel kénnen, sondern eben auch ein bisschen Glick haben. Mir ist durchaus be- wusst, dass Oper nicht das Publikum haben wie andere Musik. Auf jeden Fall ist es nicht schlecht vorzusorgen, sich andere Optionen offenzuhalten. Du sagst, .viel kénnen’. Was braucht man denn, au- Ber einer guten Stimme? ‘AuBerhalb der Musikwelt wird Gesang, auch Opern- gesang, sehr unterschatzt. Die_meisten_denken, man braucht einfach eine qute Stimme und sonst nichts. Man muss aber auch sehr diszipliniert sein tnd sehr, sehr viel an sich, an seiner Stimme, seiner Schauspieltechnik arbeiten. Wahrend meines Studi- tums habe ich bereits an verschiedenen Opernauf- fiihrungen teilgenommen, einmal habe ich sogar mit der Bonner Jugendoper eine Hauptfigur singen diirfen, Das ist ein harter Job und der Druck ist einfach unvorstellbar, Aber andere Singer, Pop- oder Rocksanger, geben doch auch Konzerte s+» mit Mikrofon. Wir nicht. Eine Operneuffuhrung ist kein Konzert, sondern im Grunde eine Theater- auffihrung, nur dass eben nicht gesprochen, son- dein gesungen wird. Aber die Schauspieler haben es da noch besser, die haben kein Orchester. Wir mii sen so singen, dass man_uns trotz des Orchesters noch hért. Dazu braucht man eine gute Technik, asm Hm, ja, richtig. Andreanne, eine letzte, ganz andere Frage: Woher hast du deinen ungewhnlichen Na- men? Den gibt es sonst eigentlich gar nicht. Meine Eltern wollten mich Andriana taufen, aber mein GroBvater war Geigenbauer. Eine der berihmtesten Geigen der Welt ist die Lady Blunt Stradivari. Und diese Ladi Blunt - sie war ibrigens die Enkelin von Lord Byron = hie® Ann, also Anne. ,Andreanne” ist dann als Komoromiss herausgekommen, Andreanne, ganz, ganz herzlichen Dank fur dieses Gesprich. Moderatorin _F = Familienberaterin Gerlinde Tauber ater Markus Eberfeld Ich begriBe Sie zu unserem heutigen Gesprach in der Sendung ,Unsere lieben Kids’. Bei mir im Studio sind Herr Markus Eberfeld und die Familienberaterin Gerlinde Tauber, Herzlich willkommen, Guten Tag. Hallo. Kindergeburtstage werden immer haufiger von pro- fessionellen Geburtstagsplanern organisiert, etwa in Partytempeln oder Veraniigungsparks. Nicht sel- ten sind sie ein groB angelegtes Event, das nicht nur den Eltern, sondern im Grunde auch den Kin- dein den letzten Nerv raubt. Herr Eberfeld, Sie ge- hidren zu den leidenden Eltern? Nicht mehr, hoffe ich. Meine Frau und ich haben beschlossen, uns aus diesem Wettbewerb auszuklin- ken. Das ist auch das Beste, was Sie tun kénnen, Das nimmt ja kein Ende. Es muss immer noch qréBer noch aufwendiger sein, und natirlich auch teurer, Ja, soweit ich mich kundig gemacht habe, kostet ein Standardfest so um die 300 Euro, Kommen ex- tern gebuchte Zauberer oder Clowns hinzu, kann sich das schnell verdreifachen. Aber der Kostenpunkt ist gar nicht das Schlimmste, Ich habe mich anlasslich meiner Enkel erstmalig mit dem Thema befasst und musste mit Schrecken fest- stellen, dass es bei diesen »Events” véllig an freiem Spiel fehit. Das wurde uns dann auch bewusst. Da ist ja alles villig durchorganisiert und festgelegt, selbst, wann Projekt 82 neu 16 PF 8 265 9 22 23 24 Transkriptionen gelacht wird, Die Kinder machen nichts, ja dirfen «gar nichts selbst machen, Und: Es fehit das Miteinander. Dass die Kinder sch- ne Stunden miteinander verbringen. Vs Ja, sie werden zu perfekten Konsumenten herange- zogen. M: Was sind threr Meinung nach die Griinde fir diese Mode? AuBer beenaten Wohnverhaltnissen, F: In meiner Jugend hatte man meist auch nur kleine Wohnungen. Heute jedach meinen viele Eltern, ih- ren Kinder etwas Einzigartiges, Pompdses bieten zu miissen, oft an den Bedirfnissen der Kinder vor- be Meine Frau und ich gehdren eher zu den Gutverdie- rnern, Es war der Zeitmangel oder, um ganz ehrlich zu sein: die Prioritaten. Das Meeting ging immer vor. Und so ist das bei vielen. Aber es gibt doch Ratgeber-Biicher und auch Veren- stalter, die padagocisch wertvoll gestaltete Feiern vorschlagen. Wir haben so einen Veranstalter mal ausprobiert Das war wie ein Schulausflug ins naturhistorische Museum, nur mit Geschenken. Als Geburtstagsfeier bleibt das kaum in Erinnerung, Herr Eberfeld, wie wurde denn bei thnen der letzte Kindergeburtstag gefeiert? Mit einem Picknick im Stadtpark, Das war in Null- kommanix organisiert, absolut locker und die Kin- der erzahilen immer noch davon. F: Perfekt! Aber die Idee dazu hatten Sie sicher nicht aus einem dieser Ratgeber, oder? Vi Nein, M: Na, dann bleibt 2u hoffen, dass sich viele Hérer und Horerinnen durch dieses Gesprach inspirieren las- sen. Frau Tauber, Herr Eberfeld, herzlichen Dank, dass Sie hier im Studio waren. 2 ice! Mein heutiger Vortrag trégt den Titel .Sozialer Woh- ‘nungsbau in Chile ~ ein Vorbild”. Als der visiondre Architekt, Alejandro Aravena, vor der Aufgabe stand, ein nach dem Erdbeben 2010 zerstértes Wohngebiet der chilenischen Stadt Constitucion wieder aufzubauen, setzte er sich zuerst mit den Bewohnern des Viertels zusammen. Fiir den Wiederaufoau hatte er nur etwa 10.000 Dollar pro Familie fir Grundstick und Haus- bau zur Verfuigung. Die Betroffenen sollten nun Wohn- 266 Projekt B2 neu eigentiimer werden und als solche auch ein Mitsprache- recht genieBen. Entscheidend war fiir Aravena, so zu bauen, dass sich die Familien dort wohlfihlen, Mit ihnen zusammen ent- wickelte er ein einfaches, aber bestechendes Konzept: einen Baupian fir eine Siedlung mit sogenannten ,guten halben Hausern”, die dank seines Designs spater aufge- wertet werden kénnen. So ein ,gutes halbes Haus” hat 40 Quadratmeter Wohnfliche, was in Chile fir eine Fami- lie in drmlichen Verhaltnissen der Durchschnitt ist. Alle dings besteht die Méglichkeit, weitere 40 Quadratmeter selbst hinzuzubauen, und damit das Haus aufzuwerten. 80 Quadratmeter Wohnraum stehen in Chile namlich Fa- milien des Mittelstandes zur Verfiigung, Sobald die Bewohner des ehemaligen Armenviertels Geld dafiir hatten, wollten sie ihre Hauser ausbauen kénnen. Das war besonders wichtig fiir sie, Und tatsachlich sind inzwischen viele der .guten halben Hauser” 2u .ganzen guten Hausern” mit 80 Quadratmetern Wohnfliche ge- worden. Aber auch die kleine Version der Hauser ist voll Funktionsfahig, denn jedes Haus besitzt die Grundaus- stattung, namlich neben dem Wohnraum auch Kiiche und Bad, Aravenas Siedlung, die Siedlung Villa Verde, steht ‘nun auf einem Tsunami-sicheren, hoch gelegenen Land strich. Die kleinen Hauser sehen wie eng nebeneinander- stehende, schmale Reihenhauser mit zwei Stockwerken aus, immer direkt mit Platz fir den méglichen Anbau daneben. Mit seinen Ideen hat Arevena den sozialen Wohnungsbau revolutioniert. Nicht nur, indem er die Betroffenen von ‘Anfang an mit entscheiden lie, sondern auch weil er keine seelenlosen Gebdude bauen wollte. Gebaude, die die Armut einbetonieren, statt sie zu bekémpfen. Eine Bauform, die man leider auch in Europa haufig findet. Denkt man da zum Beispiel an den sozialen Wohnungs- bau in Deutschland, an die groSen Plattenbausiedlungen oder andere charakterlose, hohe Huser mit. winzigen, absolut identischen Wohnungen, die fiber viele Stockwer- ke verteilt sind, dann wird einem der Unterschied Klar. Monotonie und Anonymitat einerseits, Vielfalt und die Méglichkeit, kleine Tréume zu verwirklichen andererseits. Belohnt wurde Aravena fiir seine innovativen Ideen und Entwirfe mit dem ,Pritzker-Preis file Architektur’, dem Oscar der Architekten. Dieser Preis wirdigt neben seinen bahnbrechenden Iden zum sozialen Wohnungsbau auch die Energieeffizienz und Umwreltvertraglichkeit all seiner Gebaude. Hier méchte ich meinen Vortrag beenden, meine Damen und Herren, Ich bedanke mich fiir Ihre Aufmerksamkeit! 25 26 7 28 29 30 o1 02 5 Transkriptionen Test 4 Beispiel Das Kochrezept des Tages. Schweinefilet_mit Gemiise steht heute auf unserem Speiseplan. Dazu brauchen Sie 400g Schweinefilet, eine 2wviebel, eine Knoblauchzehe, eine Zucchini, zwel Karot- ten und franzésischen Senf sowie Salz und Pfeffer. Das Fleisch bestreichen Sie mit dem Senf und wickeln es als Ganzes in Alufolie. In der Alufolie braten Sie es ca. 30 Minuten bei 180 Grad. Den entstehenden Saft stellen Sie zur Seite und braten das Fleisch mit gedffneter Alufo- lie noch weitere 15 Minuten. Inzwischen diinsten Sie das klein geschnittene Gemiise mit ein bisschen Butter und salzen und pfeffern es. Sie gieBen den Bratensaft hinzu Dazu passt Reis. Guten Appetit! Aufgabe 1 und 2 And the winner is! Ein besonderes Highlight ist die Os- carverleihung heute Nacht. Wer Sterne, Sternchen und Hollywood liebt, sollte unbedingt wach bleiben. Das Spektakel wird live ibertragen. thr kénnt die Show ent- weder traditionell im Fernsehen mitverfolgen oder als livestream im Internet ansehen. Unser Vorschlag: Trefft euch mit anderen Cineasten, kocht euch etwas Leckeres und genieBt die Show, denn eine Show wird es geben. Um noch mehr mitzufiebern, kénntet ihr auch auf euren Sieger wetten. Eine aufregende Filmnacht wiinscht euch das Film-Radio-Team, Aufgabe 3 und 4 ‘As Es ist schon nach 12 Uhr. Wie kommen wir denn jetzt schnell 2u Paul? Die Busse haben schon Feierabend. Vielleicht mit ‘nem Taxi? Ich arganisiere uns das tiber die App von UBER. Was ist das denn? Na,_da fahren Privatleute und bringen Kunden von A nach B und zwar sehr kostengiinstig, Bin schon mehrmals mit denen gefahren, Warte mal, ich sende mal eine Anfrage. So. Da ist schon die Antwort. In 10 Minuten kommt ein Fahrer! Az Das ist ja krass! Ee Aufgabe 5 und 6 ‘A: Guten Tag, ich méchte diese Jacke reinigen lassen. B: Guten Tag, kann ich bitte mal sehen? Danke. ‘A: Sehen Sie hier, am Kragen, da ist ein Fleck, Ich weil leider nicht, was das ist, aber Sie kennen sich doch aus. Was kénnte das denn sein? B: Hm, am Kragen gibt es meistens Schweibfiecken oder Kleine Spritzer Parfum, Hier ist es ja nur an einer Stelle, also denke ich mal eher an Rouge oder Make-up, das beim Anziehen abgefarbt hat. Kann bei Damenjacken passieren. A: Ja, wer weiB. Bitte versuchen Sie, das rauszukrie- en, 8: Natirich. Versprechen kann ich es thnen aber nicht! Aufgabe 7 und 8 ‘A; Welche Tipps kénnen Sie unseren jungen Hunde- freunden geben? B: Hunde sind ja bekanntlich kluge Tiere und deshalb fhlen sich die meisten Hunde ganz einfach unter- fordert, wenn sie nur so durch die Gegend laufen. Lr miisst mit ihnen im Team spielen. Dadurch lernt ihr euren Hund auch besser kennen und eure Be- iehung wird intensiver. Da gibt es verschiedene Moglichkeiten, 2um Beispiel das altbekannte Schei- benwerfen, das jetzt Dogfrisbee genannt wird, oder auch das Weitspringen, von einer Rampe ins Wasser, migen viele Hunde besonders gern. Aufgabe 9 und 10 : Machst du noch dein Freiwilliges Soziales Jahr? Nein, ich bin letzten Monat fertig geworden, Kannst du das eigentlich empfehlen? Generell finde ich, dass alle jungen Leute etwas fiir die Gesellschaft tun sollten. Meine Stelle war aller- dings nicht so gut. Ich war ja in einem Jugendcafé, Tiel des Cafés ist, die Schiller von der StraBe wegzu- holen. Denn das ist im Wedding die Gefahr, dass sie ins Kriminelle abrutschen. Letztendlich hatte ich aber kaum Gelegenheit, mit den Cafébesuchern in Kontakt 2u kommen. Ich musste vorwiegend abwa- schen, Salate zubereiten usw. ‘A: Ja, schade, das klingt nicht so spannend, wees vi M-= Moderator G = Frau Or, Griffel M: Heute haben wir Frau Dr. Griffel von der Universi- tit Rostock zu Gast im Studio. Sie beschaftiat sich zurzeit besonders mit der sogenannten regionalen Ernahrung. Frau Griffel, was ist eigentlich ,regiona- le Ernahrung”? 10 Projekt B2 neu 267 " 2 B 4 5 Transkriptionen as ist ganz einfach 2u erkléren: Stellen Sie sich ein Ballungsgebiet vor, also z.B. eine GroBstadt, die einen gewissen Bedarf an Nahrungsmitteln hat. Regionale Emshrung bedeutet, dass man alle Nah- rungsmittel fir dieses Gebiet aus der unmittelbaren Umgebung, also aus einem Umkreis von ca. 100 km, ‘geliefert bekommt. Nehmen wir mal Hamburg. Ware das fiir Hamburg méalich? So leicht lisst sich thre Frage nicht beantworten, dean man muss vor allem einen Faktor beachten: Wie wir uns emihren, Bei dem intensiven Fleisch- verbrauch der meisten Deutschen ~ ca. 87 kg pro ‘Tahir ~ ware es nicht miglich, denn dieser Fleisch- Konsum braucht viel mehr Anbaufliche als eine ‘Skologische, vegetarische oder vegane Emahrungs- weise, Aber stellen wir uns den Ideatfall vor: Ganz Hamburg ernahrt sich dkologisch und reduziert auch seinen Fleischverzehr. Dann wiirde die gesam- te Region im 100-km-Radius um Hamburg tatséich- lich fir die Ernhrung der Stadt ausreichen. Ist es nicht schwierig, die Menschen davon 2u tber- zeugen, ihre Emnahrungsweise umzustellen? Man sagt ja, dass man schon als Kind gepréqt wird und eine bestimmte Emahrungsweise erlernt, an der man oft sein Leben lang festhalt. Stimmt, aber der Mensch kann ja auch Neues ler- nen, ader? Fur eine regionale Emahrung spricht ja auch der Gewinn an Nachhaltigkeit und die Tatsa- che, dass sie geringere negative Auswirkungen uf die Tiere und die Natur hat. Stellen Sie sich mal vor, ‘was man allein an Transportwegen spart! Das ware dann auch ein echter Beitrag zum Umweltschutz. Da kann ich thnen nur recht geben. Aber meinen Sie, die Hamburger wiirden wirklich auf Kiwis, Oran- gen und Ananas verzichten, die ja nicht im Gebiet um Hamburg wachsen - um nur ein Beispiel anzu- fiihren? Genau da liegt eins der Probleme: Wir sind inzwi= schen daran gewohnt, alle Lebensmittel zu jeder Jahireszeit 2u bekommen. Das ware mit den reqi- nalen Produkten nicht mehr méglich. Man_mUis- te sich auf das beschranken, was in der jeweiligen ‘Jahreszeit reif wird Hier méchte ich auch betonen, dass das Umstellen auf eine regionale Emnahrung ein langfristiger Pro- 2ess ist. Erste Ansétze gibt es in Deutschland schon, In vielen Regionen arbeiten namlich bereits kleine Betriebe zusammen. Also der Bauernhof, die Ver 268 Projekt B2 neu arbeiter der landwirtschaftlichen Produkte und die Lebensmittelhandler. Dieses Konzept der Kooperati- on sollte unterstiitzt werden, Der Staat kénnte auch mehr dafiir werben, indem er Preise verleiht, Das ‘wiirde die Betelligten motivieren, weiter in diese Richtung zu arbeiten. Die Universitit verfolgt diese Entwicklung wissenschaftlich und versucht neben der Bestandsaufnahme auch weitere Konzepte zu erarbeiten, Frau Grffel, das klingt alles sehr spannend. Leider ist unsere Sendezeit schon vorbel. Vielen Dank fir die interessanten Informationen. 15 ice! M-=Moderator V = Verlagsangestelte Frau Schneider studentin Katharina Wille Morgen, am 23. April, ist der Welttag des Buches und des Urheberrechts. Deshalb méchten wir heute mit der Verlagsangesteliten Frau Schneider und der Studentin Katharina Wille ier das Copyright an der Universitat sprechen. V; Ich freue mich sehr, dass ich hier die Méalichkeit habe, die Position unseres Verlags zu vertreten, denn an_den Universitaten wollen alle immer nur Biicher umsonst online stellen, ohne an die Auto- renrechite und das Copyright zu denken, 5: Das meinen Sie doch nicht ernst! Wir werden doch von Anfang an angehalten, immer Quellen und Au toren anzugeben. Das ist das Erste, was man beim Verfassen einer wissenschaftlichen Arbeit lernt, M: Daran kann ich mich auch noch erinnern. Wehe, man ist bei den Quellen nicht korrekt! V; Mir geht es hier nicht um das richtige Zitieren, son- decn darum, wie viele unserer Biicher von den Unis online gestellt werden, ohne dass der Verlag oder der Autor dafir Geld bekom M: Da habe ich andere Informationen. In der Zeitung stand, dass die Unis dafiir Pauschalen zahlen. S: Genau. Wir haben mit unseren Profs dariber ge- sprochen, Und nun schlagen die Verlage vor, dass iede Seite, die benutzt wird, einzeln_verrechnet ‘werden muss, Das ist ja so viel Birokratie! Dabei gibt es eine rechtliche Vereinbarung, dass man zu wissenschaftlichen Zwecken Werke in der Lehre und in der Forschung einsetzen darf, ohne um Erlaubnis zu fragen. 16 v7 18 19 20 2 22 23 Transkriptionen Vs Sehen Sie das doch mal von unserer Seite: Wenn wit fir unsere Biicher nicht genug Geld bekommen, missen wir schlieBen. Die jetzige Pauschale ist ein Witz. Sie entspricht nicht der wirklichen Nutzung. Ein Buch, das online steht, wird genauso gelesen wie ein Buch im Bicherregal und solte auch be- zahit werden. M: Aber die Unis sind doch auf wissenschaftliche Lite- ratur angewiesen, und diese digital bereitzustellen, ist auch ein Beitrag zum Umweltschutz, denn sonst milssten die Studenten wieder alles auf Papier ko- pileren, so wie friher. S: Genau, wir miissen auch an den Umwveltschutz denken! AuBerdem git auch auBerhalb der wissen- schaftlichen Nutzung, dass alle Biicher zu einem ~ wie es heiBt - »kleineren Teil’, also zu 12 Prozent, ohne Verlags- oder Autoreneinwilligung genutzt werden diirfen. Vs Mag sein, aber denken Sie doch mal an die Autoren und stellen Sie sich vor, wie viel Arbeitszeit die in ihr Buch investiert haben! Dafiir wiirden Autoren gern angemessen bezahit werden. S: Aber das mit der Bezahlung hat doch mit dem Ver- lag zu tun, der sollte den Autoren mehr zahlen. Vs Auf diese Diskussion méchte ich mich nicht einlas- sen. [ch welB, dass die Studenten nicht alle Biicher kaufen kénnen, die sie lesen missen, aber ich bin fir eine faire Behandlung der Verlage. M: Ich hoffe, dass alle Betelligten bald eine gerech- te Lésung finden. Wir leben nun mal im digitalen Zeitalter und miissen auch fiir das Urheberrecht in der Wissenschaft eine angemessene Lisung finden. Vielen Dank fiir das Gesprich! 16 Teil 4 Herzlich willkommen! Friher war alles besser! Oder viel- leicht auch nicht? Dieser Frage wollen wir heute ein biss- chen nachgehen. Mein Name ist Heiner Kunsch und ich bin freischaffender Journalist. Gehiiren Sie zu denjenigen, die sich dem Warnschrei anschlieBen, dass die Welt durch zu viel Fernsehen und Internet verdumme? Wenn ja, so lassen Sie sich eines Besseren belehren, Zahlreichen Untersuchungen zufolge ist weltweit ein bemerkenswerter Anstiea des Inteligen2- ‘quotienten 2u verzeichnen. Einer der entscheidenden Faktoren dafir ist die Aloha- betisieruna, Sicherlich gibt es noch viel auf der Welt zu verbessern, aber inzwischen kénnen vier von finf Erden- bewohinern lesen und schreiben. In vielen sogenannten Entwicklungslindern hat sich da in wenigen Jahrzehnten ein Prozess vollzogen, fur den der Westen mehrere Jahr- hunderte bendtigte Nehmen wir ein anderes weit verbreitetes Schlagwort: Die Reichen werden immer reicher, die Armen immer ir- mer, Auch dies lisst sich bet globaler Betrachtung nicht aufrechterhalten, Noch im Jahr 1970 war die Wet unge- rechter als heute, Zwei Jahrhunderte Industralisierung hatten den Westen reich gemacht, walrend groBe Tei- le der Welt arm geblieben waren. Der Planet war mehr oder weniger zweigeteilt zwischen einer reichen ,ersten’” und einer armen .dritten” Welt. Das hat sich inawischen ‘gedndert und der griBte Teil der Menschheit lebt heute irgendwo zwischen arm und reich. Und so wird unsere Gegenwart durch zwei unterschiedliche Entwicklungen geprigt: Wahrend in vielen einzelnen Lander die Un- gerechtigkeit zunimmt, nimmt sie global ab. Die Reichen werden wohihabender; die Armen aber auch. Das sin alles harte Fakten, von denen ich Ihnen nachher noch weitere praisentieren méchte, Unter anderem dazu, warum die deutschen FuBballstars der 70er-Jahre heute wahrscheinlich nur in der dritten Liga spielen widen, Und cbwohl das also alles harte Fakten sind, schwarmen die meisten Menschen ~ insbesondere, wenn sie die 40 iiberschritten haben ~ davon, dass friher doch alles viel besser cewesen sei. Warum? Allgemein tendiert unser Gehirn dazu, schlechte Erfahrungen aus der Erinnerung 2u léschen. Somit bleibt nur das Positive iibrig und die Sehnsucht nach der vermeintlich so qroBartigen Veraan- ‘genheit ist eigentlich nur logisch Hinzu kommt, dass die Lebensjahre zwischen 15 und 25 fiir die meisten Menschen besonders pragend sind, weil man sich in dieser Phase als Erwachsener etabiert. Das geht einher mit aufregenden Erlebnissen: die erste Lie- be, der erste Job. Auch von diesen Erfahrungen bleiben meist im Laufe der Jahre nur rosige Erinnerungen tibrig, doch so erklart sich, warum Nostalgiker vorzugsweise auf ile eigene Jugendzeit zuriickblicken. ‘ber jetzt haben Sie sicher erst einmal einige Fragen, Test 5 Beispiel A: Guten Tag, was darf es sein? Projekt B2 neu 24 25 26 7 28 29 30 269 01 02 Transkriptionen B: Ich méchte einen BlumenstrauB mit Fleurop ver- schicken, Ja gern. Wie viel darf der Straus denn kosten? So ungeféhr 20 Euro. Sie wissen, dass da noch Gebiihren hinzukommen? Ja klar, Die Blumen sollen 20 Euro kosten. Ich hatte an einen bunten SommerstrauB gedacht. Ahalich wie dieser StrauB hier. Gut, dann kommen Sie bitte mit zum Computer, wir geben dort alles ein. Ich brauche folgende Daten: Name und Adresse der Empfaingerin oder des Emp- fangers, wann der Strau8_genau geliefert werden soll und ob eine Nachricht mitgeschickt wird. B: _O.K. Das geht an Doris Kehlmann, sie wohnt in der .. ht 8: A B: Aufgabe 1 und 2 Und nun noch eine wichtige Nachricht vom Forstamt: Wegen der anhaltenden Trockenheit und der sehr hohen Temperaturen herrscht Waldbrandwarnstufe 5 in allen \Waldern West-Brandenburgs, Die Walder sind deshalb fir alle Spazierasinger_gesperrt. Die Bevélkerung wird um erhohte Aufmerksamkeit gebeten. Bitte verstoBen Sie nicht gegen das Verbot, vermeiden Sie in der Nahe der Walder offene Feuer und werfen Sie keine Zigaretten in die Natur. Melden Sie der zustandigen Feuerwehr sofort, falls Sie Rauchentwicklung oder Feuer beobachten, ‘Aufgabe 3 und 4 A: — Das ist ja eine tolle Schneeskulptur! Woher ist das Foto denn? 8: Na, aus Sapporo. In Japan gibt es doch das Schn festival und da treten Mannschaften aus verschi denen Léndern gegeneinander an und bauen Skulp- turen aus Schnee. Es gewinnt das Team mit der eindrucksvollsten Skulptur. ‘A: Wow, da bauen die eine so groBe Skulptur? Sind denn alle Skulpturen Gebsude? Nein, es gibt nicht nur Gebdude, auch Figuren und Filmszenen. Aber mir gefallt dieses Gebéude am besten, deshalb habe ich es hier auf meinem Smartphone. fiir mich kombiniert es traditionelle japanische Architektur mit der Moderne. Wirklich? hs Aufgabe 5 und 6 ‘As Schenker Transportspezialist, guten Tag. B: Guten Tag, mein Name ist Mander. Ich wiirde Sie gern damit beauftragen, ein Klavier 2u transportie- sen. Kénnten Sie mir ungefahr sagen, wie teuer das wird? 270 Projekt 82 neu A: Das kommt auf den Transportveg und die genauen Umstande an. Wo sollen wir es abholen? In der SchillerstraBe 17, in Altona. Welcher Stock? Gibt es einen groBen Fahrstuhl? tm 2weiten Stock, ahne Fahrstuhl. ‘Aha, Und wohin soll das Klavier gebracht werden? Nach Bremen, in eine Vila, also dort soll es im Erd- geschoss stehen, ‘A: Ich habe es mir aufgeschrieben und werde Ihnen bis heute Nachmittag einen Kostenvoranschlag per E-Mail zukommen lassen. Wie ist denn Ihre E-Mail~ Adresse? Aufgabe 7 und 8 S= Frau Sieber B = Benjamin S: So, Benjamin, hier ist Rixie. Sie ist schon wieder ganz fit. Ich sage dir schnell noch, worauf du ach- ten musst. Also, Rixie darf erst heute Abend wieder Bis dahin darfst du ihr nur Was- ser zum Trinken geben. Die Wunde musste genaht werden. Bitte reib die Naht jeden Abend mit dieser Salbe ein. Achte auch darauf, dass sich Rixie beim Ausfiihren nicht auf der Erde walzt, denn es darf kein Schmutz an die Wunde gelangen. In 10 Tagen bring Rixie noch einmal vorbei, dann ziehe ich die Faden, B: Vielen Dank auch, Frau Siebert. Tschiis. ‘Aufgabe 9 und 10 Guten Abend, meine Damen und Herren, Herzlich will kommen in der Allianz-Arena, die heute wieder dank then, dank euch ausverkauft ist! Ich begriBe Sie zum Bundesligaspiel gegen Hertha BSC Berlin. Wir heiSen die Mannschaft von Hertha willkommen und natiirlich auch die mitgereisten Fans. Aber auch Sie, im Oberrang, im Mittelrang und im Unterrang, herzlich will kommen, Fans von Bayern Minchen! Der Unparteiische des heutigen Spiels kommt aus Frankfurt und heiBt Peter Schioner. Es unterstiitzen ihn: Martin Bauer, Tim Schnei- der und Paul Wenke, Nun wiinsche ich uns allen ein sché- nes Spiel! M-= Moderator W = Daniela Wicke Liebe Zuhérerinnen und Zuhérer, willkommen zu vm 10 1" 2 “4 Transkriptionen kiinstler im Gesprach”. Mein heutiger Gast: die bekannte Modefotografin Daniela Wicke. Guten Abend, Guten Abend, Beginnen méchte ich mit einer eher provokativen Frage: Ist Modefotografie denn eigentlich Kunst? Fotografie ist Kunst, warum Modefotografie also nicht? Weil sie gemacht wird, um Kleidung zu verkaufen? Aso nicht Selbstzweck ist? ‘Auch auf Designer-Stiihlen kann man sitzen. Fur kiinstlerische Modefotografie bestehen dieselben Asthetischen Anspriiche wie fiir kiinstlerische Foto- grafie allgemein. Ihre Fotos zeichnen sich dadurch aus, dass sie ..nor- male” Menschen, vornehmlich Frauen zeigen. Aus- gehungerte Models in vorgeblich sexy Outfits und chne jeolichen Makel ~ dank Photoshop ~ sucht man auf Ihren Fotos vergebens, Auch wenn es sich vielleicht auszahlen wiirde, ich kann mich einfach nicht_mit_diesem ,Terror der Schiinheit”, dieser .Perfektionsindustrie” identifi Zieren. Die aber auch zunehmender Kritik ausgesetzt ist. Ja, die Zeiten ander sich, alicklcherweise. Sonst hatte ich wahrscheinlich beruflich auch keinen Er folq mit meiner Art _2u fotografieren. Vermutlich hatte ich dann weiter Lebensmittel fir Supermarkt- \werbung fotografieren milssen oder vielleicht auch meinen Beruf gewechselt. Was stért Sie persénlich denn am meisten an die- sem ,Terror der Schnheit”? Die Unnatirichkeit? Fiir mich ist es der Mastab, der dadurch gesetzt wird. Dass alles, was nicht in ein ganz bestimm tes Schinheitsideal_passt, einfach nicht mehr als schin gilt. Da retuschieren Bildredakteure alles, was ,stért”. Da dierlebt keine Falte, keine Som- mersprosse, kein noch so kleines Fettpdlsterchen. Das hat katastrophale Auswirkungen auf Frauen und Manner, die sich mit diesem Ideal vergleichen, Und selbst wenn man das nicht tut, so bleibt man doch in diesen Vergleichsmechanismus verstrickt, Zum Beispiel, weil die aktuelle Mode nur bei extrem schianken Menschen wirklich gut aussieht, Wie empfinden denn die Models, die mit Ihnen 2u- sammenarbeiten, thre Art zu fotografieren? ‘Aus meinen Gesprachen mit ihnen weiB ich, dass sie sich akzeptiert fiihlen, mit ihrem besonderen Aus- sehen, ihrer besonderen Persiinlichkeit. Ich will sie 0, wie sie sind, und setze mich nicht hinterher an den Computer, um aus ihinen etwas anderes zu ma- chen, Dadurch fiihlen sie sich frei, und wenn dann noch die Chemie stimmt, entstehen oft absolut fa Zinierende Fotos. Besuchen Sie oft Modenschauen? Eigentlich kaum. M: Auch nicht, um etwa ein neues Model bei der Arbeit 2u sehen? W: Um ein neues Fotomodel kennenzulemen, ist gine Modenschau_denkbar_ungeeignet. Es ist ein ganz anderes Ambiente. Auch sind Gesichtsausdruck und Bewegungen so stilisiert, dass ich mir keine Vorstel- lung von den wirklichen Méglichkeiten des Models machen kani M: Interessant, Frau Wicke, ich danke Ihnen ganz herz- lich fiir dieses spannende Gesprach, 7 M-=Moderatorin £ = Experte Andreas Miller 5 = Studentin Kim Gutenbach Hallo! Bei mir im Studio sind heute die Studentin Kim Gutenbach und Andreas Miller von der Agen- tur fiir Arbeit. Wir wollen iiber Auslandssemester fir Studierende sprechen. Also, laut nevesten Umfra- gen legen drei Viertel der europaischen Arbeitgeber Wert darauf, dass Bewerbungskandidaten Auslands- erfahrungen haben. E: Das umfasst aber alle méglichen Erfahrunaen, also sowohl Praktika als auch Erasmus-Aufenthalte oder andere Auslandsaufenthalte. M: Allerdings. Heute haben die jungen Leute einfach auch wahnsinnig viele verschiedene Maglichkeiten, Kim, waren Sie denn schon mal im Ausland? S: Hi, Ich war gerade mit dem Erasmus-Programm in Schweden. Dabei_habe ich auBer ein paar Credits eine Menge neuer Erfahrungen mitgebracht und als ‘extra Bonus richtig gut Schwedisch gelernt. M: Dass man auch die Sprache des Gastlandes be- herrscht, ist aber nicht Voraussetzung, denn die Veranstaltungen sind - soviel ich wei8 ~ ausschlieB lich auf Enalisch, E: Ja, Deshalb gewinnen ~ abgesehen von den Eng- lisch-Muttersprachlern ~ alle Erasmus-Stipendiaten aber auch mehr Routine im Englischen, denn sie miissen an der auslindischen Uni Kurse absolvieren, Ss Hm, Fir uns Studierende ist das Reizvolle aber we- der die Lemmerei noch die Karriereplanung. Es ist 16 w 8 19 Projekt B2neu 271 20 2 22 23 Transkriptionen einfach aufregend, mal aus dem Alltagstrott raus- zukommen und woanders in eine andere Wirklich- keit schltipfen zu kénnen, M: Tun das denn wirklich alle Teilnehmenden? Biswe! len habe ich den Eindruck, dass aus einer Mode he- raus_an_Erasmus-Programmen teilgenommen wird. Ich meine, man sollte das nicht nur machen, weil es, gerade mal angesagt ist. & Trend hin oder her, es gilt heute jedenfalls nicht mehr als Besonderheit, Auslandserfahrungen an den Arbeitsplatz mitzubringen. Betonen miichte ich, dass man bei_der Arbeitssuche auch anders punkten kann: Indem man sich qut vernetzt. Es hat sich namlich gezeigt, dass qut vernetzte Studieren- de auch ohne Auslandserfahrungen reelle Chancen bei Bewerbungen haben. S: Das ist doch keine Neuigkeit. Gut vernetzte Leute haben immer auch als Erste die Informationen tiber frei werdende Stellen und sind anderen dann einen Schritt voraus. Das war schon immer so. In einem Zeitungsartikel stand, dass um die 25% der Studierenden nach ihrer Erasmus-Zeit eine neve Beziehung mit jemanden haben, den sie wahrend des Aufenthalts Kennenlernten. Ich finde, das ist eine pikante Nebenerscheinung des europaischen Austauschs. E:_Tja, verstandlich ist das. Man ist in einem anderen Land, nimmt bestimmt an tollen Feten und Veran- staltungen teil und in dem Alter, so Mitte zwanzig, ist das ja auch nicht so verwunderlich, S: Ich wei nicht, ob diese Statistik stimmt; wen ha- ben die da iberhaupt befragt? Okay. In meinem Al- ter sind viele an der Uni auf Partnersuche. Warum nicht auch im Erasmus-Programm? M: Um die Verldsslichkeit der Statistik 2u tiberpriifen, miisste man in der Zeitung nachschauen. Nach der Sendung kann ich Ihnen die Daten gern geben. Da- mit miissen wir unsere heutige Gespréchsrunde aber leider schon beenden. Vielen Dank furs Zuhiren! a Ich heiBe Sie herzlich willkommen 2u unserem Informati- consabend iiber Drohnen. Mein Name ist Bernhard Kessler und ich werde eine kurze allgemeine Einfulhrung geben, [mm zwveiten Teil soll es dann um den Bereich Freizeitdroh- nen gehen und da wird uns ein Fachmann die derzeitige Rechtslage erldutern. 272. Projekt B2 neu Kameradrohnen sind faszinierend, denn sie ermiglichen 5 uns, die Welt aus der Vogelperspektive zu verstehen. Sie finden Verwendung in immer neuen Bereichen und bieten immer neue Funktionen. Was wir da von der Zu. kunft erwarten kiinnen, ist nicht abzusehen, in der Verkehrsiberwachung sind sie bereits weit verbrei- tet, vor allem weil sie wesentlich giinstiger und wendiger sind als Helikopter. Die Bilder werden live tibertragen und ein Computer qibt unverziiglich eine Empfehlung ab, ob und in welcher StraBe ein Einareifen ndtig ist. In Notsituationen jibermitteln Drohnen Informationen auch tber Orte, die sonst nur schwer zuganglich sind und erm@glichen es so, den Einsatz von Feuerwehr, Polizei Berqwacht, Wasserwacht und anderen besser zu koordi- nieren, Ein anderer groBer Einsatzbereich ist die Landwirtschaft. Das geht von einfacher Inspektion der Felder iiber Frilh- erkennung kranker Pflanzen bis hin zur Auffindung ver misster Rinder. Bereits jeder dritte_US-Landwirt lasst Drohnen fiir sich fliegen, knapp ein Drittel hat die An- schaffung von Drohnen ins Auge gefasst und nur etwa dreiBig Prozent zeigen sich desinteressiert. Kiirzlich habe ich sogar iiber eine Drohne gelesen, die wie eine Biene Bliten bestaubt. Die industrielle Herstellung einer solchen Drohne kénnte die weltweit bedrohten Bie- nenvolker in ihrem Werk unterstiitzen. Aber der Bereich, der zurzeit weltweit einen waren Boom erlebt, sind die Amateurdrohnen. Da kommen stan- dig Neuheiten auf den Markt, und einiges dazu werden Sie spater noch zu sehen bekommen. Zugleich hat dieser Trend aber auch neue Regelungen notwendig gemacht. ‘So dirfen beispielsweise Kameradrohnen Wohngrundstii- ccke nur liberfliegen, wenn der Besitzer das ausdriicklich erlaubt. Oder: Um Drohnen tber zwei Kilo Gewicht flie- ‘gen lassen zu diirfen, muss man mindestens 16 Jahre alt sein und einen Kenntnisnachneis besitzen, fiir den man eine theoretische Priifung ablegen muss. Diese gesetzlichen Regelungen waren wesentlich friiher notwendig gewesen, denn immer wieder liest man Uber Unfalle oder Beinahe-Unfalle mit Drohnen. Neben den zahlreichen Autounfallen gab es kiirzlich einen spekta- kuléren Beinahe-Unfall bei einem Skirennen. Eine fiinf Kilogramm schwere Drohne krachte plétzlich auf die Pis- te und verfehite nur um Hearesbreite einen Skifahrer. Ab- gesehen davon, dass die Drohne gar nicht iiber der Piste hatte fliegen diirfen, qriibeln Experten immer noch, war- um die Drohne von einem Moment zum andern aufgehért hot zu funktionieren, Aber ich will nicht weiter vorgreifen, denn jetzt kommen wir zum zneiten Teil unseres Abends. ar 28 29 30 02 Transkriptionen Test 6 Beispiel A: Unser nachstes Thema ist die Alzheimer-Krankheit. Unsere Bevilkerung wird immer alter und immer mehr Menschen erkranken an dieser Krankheit und werden dadurch 2um Pflegefall. Nun meine Frage an die Spezialistin: Wie kann man der Krankheit vor- beugen? 8: Schwer zu sagen. Generell wird empfohlen, auch im Alter Aktivitéten nachzugehen, die mental fit hal- ten, Das Kénnte das Erlemen einer Fremdsprache sein, aber auch reqelmaBiges Spielen komplizierter Spiele wie Schach oder Bridge, oder auch Ratsel- lesen halt fit. Die traurige Tatsache ist allerdings, dass man immer noch nicht wel8, wie man die Alzheimer-Krankheit effektiv therapieren kann. Wir hoffen auf neue Ergebnisse der Forschung. Aufgabe 1 und 2 ‘A: Ich habe gesehen, dass du einen Artikel iber streu- rnende Hunde in Siideuropa auf deinem Facebook- Account gepostet hast. B: Ja, genau. Es geht dabei um Hunde, denen auslin- dische Tierschiitzer helfen wollen. Die Tierschiitzer haben zuerst Tierheime erdffnet. Die waren bald berfullt, é2 man kaum neue Hertchen fur die hi matlosen Hunde finden konnte. So entstand die Idee, die Tiere ins Ausland zu vermitteln, zum Bei- spiel nach Deutschland. Ich hoffe, dass vielleicht einer meiner Facebook-Freunde so einen Hund ad- optieren machte, ‘Aufgabe 3 und 4 ‘Am Wochenende ist es wieder so weit: Die Ostertage sind da. Der ADAC rechnet mit stautrachtigen Tagen. Urlauber und Ausfligler sind unterwegs und dazu behindem noch zahlreiche Baustellen den Verkehr auf den Fernstraden und um die Ballungszentren. Betroffen sein werden be- sonders die Nord-Siid-Autobahnen, namlich die A7 zwi- schen Hamburg und Stuttgart sowie die A9 zwischen Berlin und Miinchen, Die beliebtesten Reisetage sind er- fahrungsgema® Griindonnerstag und Ostermontag, Fah- ren Sie vorsichtig und bleiben Sie geduldig! ‘Aufgabe 5 und 6 A: Nun kommt bald der Sommer und ich muss unbe- dingt abnehmen, Kannst du mir eine Diat empfeh- len? Ich habe letztes Jahr die Hollywood-Diat gemacht, die war wirklich effektiv. Also, die ging folgender- maGen: Man isst eiweiBreich und aleichzeitig fett= und kohlenhydratarm. Verboten sind dabei: Kartof- feln, Getreide und Getreideprodukte und natrlich Zucker. Mageres Fleisch und magerer Fisch, Salat und kohlenhydratarme Gemiisesorten darf man es- sen. Und, was besonders lecker ist: Als Zwischen- mahleeiten gibt es immer 2wei Stunden nach jeder Mahlzeit tropische Frichte. Also, ich sag dir, die iat kann ich nur empfehlen. Aufgabe 7 und 8 A: Ben hat Freitag Geburtstag, hast du dir etwas fur ihn iiberlegt? B: Ich wollte dir davon erzahlen, aber du musst schwé- ren, ihm nichts zu verraten. A: OK. B: Luzia, Marvin und ich werden nach Feierabend heimlich in seine Wohnung gehen. Ich habe ja einen Schiiissel, falls er sich mal aussperrt. Wir dekorieren alles mit Luftschlangen, so wie man das in den be- kannten Filmen sehen kann, Wenn er die Wohnung betritt, machen wir uns schnell unsichtbar und kurz nachdem er vor Freude auBer sich ist, zeigen wir uns. Und dann geht die Party los. Aufgabe 9 und 10 A: Wie war es denn bei .Jugend musiziert"? Hast du gewonnen? B: Am Wochenende war die Entscheidung im Regio- nalwettbewerb. Ich hatte zwar starke Konkurrenz, aber dann bekam ich fiir meine Sonate von Mozart auf der Geige doch noch den ersten Platz. Vielleicht erinnerst du dich, dass ich auch in der Kategorie .Gesang” mitgemacht habe. Da bin ich leider nicht gut genug gewesen, andere waren um Klassen bes- set als ich, Aber immerhin mache ich mit meiner Geige dann_auch auf Landesebene mit_und kann dann _vielleicht im Bundesland Schleswiq-Holstein siege 22 M-=Moderatorin H = Professor Hauser 6 65 78 10 Projekt B2 neu 273 " B 4 5 Transkriptionen Ich begriBe heute Professor Hauser vom Institut fir Medienwissenschaften Leipzig, Ja, quten Tag! Heute geht es um fake news", also bewuss- te Falschimeldungen in sozialen Netzwerken wie Facebook, Twitter und anderen. Der Griinder von Facebook Mark Zuckerberg gab ja zu, dass es ein Problem mit falschen Meldungen auf Facebook gebe. Na, da hat er recht. Allerdings findet_auch er es schwierig, da den Schiedsrichter zu spielen. Brauchen wir also eine Art Wahrheitsministerium? Meiner Meinung nach ware das ein Armutszeugnis und gine Gefahr fur eine liberale Gesellschaft. Wich- tiger ist, die Internetnutzer zur Kritik zu erziehen. ‘Das misste schon in den Schulen anfangen, indem man allen klar macht, dass das bedenkenlose An- klicken von alike” das Sensationelle, Unterhaltsame und Schriige edeihen last. Und wo das Interesse der Mehrheit siegt, hat das Seridise oder Schivierige kaum eine Chance. Hat das auch damit 2u tun, dass Facebook Unterhal tung fir alle bietet? Sicher. Ziel solcher sozialen Medien ist ja, dass der Nutzer méglichst lang auf der Website bleibt, also unterhalten wird. Kein Wunder, dass Sensationsmel- dungen da schneller die Runde machen als trockene ‘Analysen politischer Programme. ‘Also muss der Staat da eingreifen, oder? Aufkléren und die Verbreitung solcher Nachrichten bestrafen? ‘Aber wie? Solange sich solche fake nevrs im eigent- lich privaten Raum von Nutzern verbreiten, ist das schwierig, Deshalb eben unsere Forderung, eine Art digitale Bildung” schon in den Schulen zu begin- en Die Schulen beschaftigen sich doch viel mit dem In- temet, es gibt fir alle Informatikunterricht, digitale Whiteboards usw. Da muss man aber unterscheiden. Die Schulen wollen ihre Schiller zu kompetenten PC-Benutzern machen; soziale Netzwerke gehiren flir die meis- ten Lehrenden in den privaten Bereich, nicht in die Schule Die Jugendlichen miissten also darin unterrichtet werden, diese Meldungen zu hinterfragen, ahnlich wie wir das in unserer Schulzett mit Zeitungsartikeln gemacht haben. Genau. Schiller miissen lernen, hinter eine Meldung u schauen, ein kritisches Auge 2u behalten und zu interpretieren, was sie lesen, auch wenn eine Nach- 274 Projekt 82 neu richt im Facebook-Profil des besten Freundes steht. Nennen Sie doch mal ein Beispiel, was man sich da genau fragen soll. Man fragt sich beispielsweise: Welche Beitrage im Kommentarteil gehen villig am Argument des Arti- els vorbei? Oder: Kann ich diese Nachricht auch in anderen Medien nachlesen? M: Ich verstehe. Kénnen Sie das Erziehungsziel formu- lieren?: Hs Das Ziel der Erziehung muss die Erkenntnis sein, wie die neuen Medien unaufhaltsam unsere Gesellschaft verandern. Und stets einen gewissen Abstand zu Facebook Nachrichten einhalten - wahren und fal- schen. Und das lernt man am besten schon in der Schule. M: Ich hoffe, dass uns viele Lehrende gehdrt haben und sich Ihr Plaédoyer, Herr Hauser, zu Herzen neh- men, Vielen Dank fiir das Gesprach. MO = Moderator M = Mann (Klaus Schneider) F = Frau (Sandra Heures) MO: Carsharing, ja oder nein? Zu diesem Thema spreche ich heute mit Kiaus Schneider und Sandra Hever. Guten Tag! M: Hallo. Ich stehe gerade vor der Entscheidung: Auto teilen oder besitzen? Und teste verschiedene Még- lichkeiten. Dann gehérst du zu den ca. 30% der Menschen hier, die sich emnsthaft fiir Carsharing interessieren. M: Genau. F: Ich finde, wir sollten in unserem Gespriich unter scheiden, iiber welch haring System man spricht. Es ibt da némlich verschiedene Varianten. Richtig. Soweit ich weiB, muss man bei der Carsha- ring-Firma angemeldet sein und kann dann ber eine App immer sehen, wo Autos zum Benutzen bereitstehen. Ich meine das stationsunabhangige Modell F: Dann gibt es noch die Carsharing-Firmen, die feste Parkolitze haben, 2u denen man die Wagen dann nach Gebrauch zurtickbringen muss. Aber relativ neu ist die Idee des ,privaten” Carsharings. M: Wenn man als Privatperson sein eigenes Auto zu bestimmten Zeiten fiir andere zur Verftigung stellt? Ja, das ist eine dritte Variante. Mo: Mo: 16 7 18 9 20 2 22 Transkriptionen Mz Wie gesagt, ich probiere gerade die von Firmen an- gebotenen Modelle aus. Fir Carsharing spricht na- tiidich, dass ich mich nicht mehr um den Servic den TUV und die Versicherung usw. kiimmern muss. Aber es gibt auch Nachteile, Wenn man an Berufs- cpendler denkt, fir die ist es ja ein Stress, nur Car- sharing zu machen, denn man wei6 nie genau, ob sich ein freies Auto in der Nahe befindet, um zur Arbeit au kommen, Zussitzich kann_es schwierig sein, sich standig auf andere Autos einzustellen. M: Im Moment finde ich das eher unterhaltsam, AuBer- dem hat man auch die Méglichkeit, je nach Fahrt die Autoarée zu wahlen: Kleinwagen flr die Stadt, Familienauto fur Ausfidae usw. as ist ja alles schén und gut, aber sollte man nicht mal iberprifen, wie weit das Carsharing zum Um- weltschutz beitragt? Nach wie vor fahren gleich viele Menschen Auto, die Abgase verringern sich also nicht bedeutend, aber mit Sicherheit wird Platz gespart, denn ein einzi- ges Auto benutzen ja viele Fahrer hintereinander. So kénnte sich definitiv die Autoproduktion verrin- gern. F: Da ware aber die Autoindustrie nicht gliickich. M: Flir Carsharing spricht, dass man immer mit tech- nisch einwandfreien, neuen Autos féhrt, auf die man sich einfach sehr gut verlassen kann. Fr Da stimme ich dir 2u, Sicherheit im StraBenverkehr ist eigentlich das tberzeugendste Arqument_fuir Carsharing, Nun, Klaus, wie wirst du dich entscheiden? Auto kaufen oder Carsharing? Das kann ich euch in 2wei Monaten sagen, dann wei8 ich genau, was sich fiir mich lohnt. Gut, bis dann, Klaus. Vielen Dank, Sandra! Auf Wie- dersehen, Mo: MO: )24 Ich freue mich, dass Sie so zahlreich zu meinem anthro- pologischen Vortrag uber die isolierten Vailker erschienten sind. Vielleicht haben Sie auch schon auf YouTube oder in Dokumentarsendungen faszinierende Bilder aus dem Dschungel gesehen, die_den ersten Kontakt zu Einge- borenen zeigen. Menschen, die wahrscheinlich nicht gesehen werden wollen, aber gesehen werden miissen, damit man beweisen kann, dass es sie wirklich gibt. Man bezeichnet diese Eingeborenen als ,isolierte Volker’ Charakteristisch ist, dass sie bislang keinen oder nur ge- rinafiiaigen Kontakt mit der Mehrheitsbevélkerung eines Landes haben, Den Schitzungen der Fachleute zufolge miisste es weltweit um die 100 solcher Vilker oder Stsim- me geben, Die meisten von ihnen leben im Amazonas- Gebiet, in Peru und Brasilien in diesem Zusammenhang benutzen Anthropologen auch den Begriff unkontaktierte Stamme", was meines Erach- tens missverstindlich ist, denn diese Gruppen leben in dem Wissen, dass es jenseits ihrer Lebenswelt auch an- dere Menschen qibt Bisweilen hat es auBerdem bereits sporadischen Kontakt zur AuBenwelt gegeben, meist 2u Holzféllern, Drogen- schmugglern oder Wilderern, Wegen solcher Kontakte, bei denen es oft zu Gewalt und zur mnq_von Krankheiten gekommen ist, leben sie wahrscheinlich in Angst vor der sogen: ivilisierten” Welt. Einig sind sich Forscher und Indio-Aktivisten, dass sich an dieser Situation etwas andem muss, denn, wenn wir die isolierten Vélker ihrem Schicksal tiberlassen, werden sie_aussterben, durch Krankheiten und wegen der Kon= kurrene um das Land, auf dem sie leben. Dieses Land ist kostbar, da es nicht nur teures, seltenes Tropenholz dort gibt, sondern auch Bodenschatze wie Gas und GI. Zu diesem Problem gibt es verschiedene Lasungsvorschlige. Einer davon ist, ,Kontaktteams" ins Leben zu rufen, Die Kontaktteams sollen aus Medizinern_und aus Indios be- stehen, die sich mit den isolierten Volkern verstindigen kénnen. Ziel ist, die Menschen so schnell wie méglich zu impfen, damit sie nicht an Grippe oder Darmviren ster- ben. So ein Unternehmen ist allerdings mit einem groBen Risiko verbunden, denn bei den wenigen Kontakten, die man bis jetzt hatte, kam es von Seiten der Eingeborenen immer wieder zu todlichen Angriffen mit Pfeilen. Umstritten ist in Fachkreisen auch, ob man iberhaupt zwangsweise Kontakt aufnehmen sollte. Wahrscheinlich wiirden die isolierten Vilker nach dem Kontakt zur Au- Genwelt ihren isolierten Lebensstil aufgeben. Anthropo- logen méchten daher die Regierungen der entsprechen- en Regionen davon tberzeugen, dass sie sich fiir den Erhalt der Kultur der isolierten Véiker einsetzen und dass deren Lebensweise so weit wie mglich bewahrt wird, Noch sind keine Entscheidungen getroffen worden, wie man einerseits den isolierten Vélkern helfen kann, sie aber andererseits nicht von ihrem eigenen Lebensstil ab- bringt, Haben Sie vielen Dank fiir Ihre Aufmerksamkeit! 25 26 27 28 29 30 Projekt B2 neu 275 02 Transkriptionen Beispiel ‘A: Was liest du denn da? B: Hier gibt es einen lustigen Artikel iber die richtigen Reiseziele fir jedes Sternzeichen. ‘A: Ich bin Krebs. Was steht denn da fiir mich? B: Krebs. Das hausliche Sternzeichen verreist eher un- gern, weil der Krebs am liebsten in seinen eigenen vier Wanden Urlaub macht. Doch wean man einen Krebs zu seinem Gltick zwingt, dann wird er sich in ‘Amsterdam besonders wohifiihien. Als Wasserstern- zeichen mag der Krebs Stidte, die an einem Fluss, See oder Meer gebaut sind, A: Aha. Dann kénnte ich dieses Jahr mal nach Amster- dam fahren. Was meinst du? Du spinnst! ‘Aufgabe 1 und 2 ‘A: Ich brauche Informationen zur Abgabe von Sonder- mill, Bin ich da mit Ihnen richtig verbunden? B: Ja. Hier ist der Recyclinghof Zehlendort, ‘A: Ich habe in meiner Garage alte Kanister fur Maschi- nendl und alte Behalter fir destilliertes Wasser ge~ funden. Die hat der Vormieter hier gelassen. Was soll ich damit machen? B: Wenn die Behalter leer sind, kommen die in die Milltonne flr Plastik. Die Olkanister missen Sie 2u uns bringen, denn die diirfen nicht in den normalen Mill Gut. Dann komme ich gleich vorbei. Aufgabe 3 und 4 Wenn Sie immer noch gerne Briefe und Karten schrei ben und dabei Ihren ganz persénlichen Stil bevorzugen, sind Sie bei_uns an der richtigen Adresse. Wir eréiffnen ‘am Montag, den 1. Februar, in der Goethegasse 24. Zu diesem Event laden wir Sie ein, unsere ausgesuchten Schreib- und Papierwaren aus der ganzen Welt kennenzu- lemen. Zur Eroffnung gibt es viele Sonderangebote und eine kleine Uberraschung fir Ihre Kinder. Schauen Sie einfach zwischen 10 und 18 Uhr vorbei! thr Verkaufsteam von ,Origami” erwartet Sie! Aufgabe 5 und 6 A: Wie war es denn beim Angein mit deinem Vater? 276 Projekt B2 neu B: Viel besser, als ich dachte. Wir sind an einen See gefanren. Dort saBen wir euf unseren Hockern und hatten zwei Angeln im Wasser. Als Kéder haben wir Regeniviirmer benutzt. Mein Vater schwrt aut die- se altmodischen Methoden. Na, und dann haben wir still gewartet, dass etwas anbeiBt. Aber eine ganze Weile wollten die Fische einfach nur die Kéder an- knabbem. Und dann habe ich 30 Minuten spater endlich einen Fisch gefangen! Mensch, der war rich- tig gro8! Wir haben ihn sogar gegrilt. Mein Vater meint, es sei ein Barsch gewesen, aber ich kann nur sagen, er war lecker. Aufgabe 7 und 8 A: Hausverwaltung Biedermann. B: Hier Schneider, ich bin Mieter in der Bachsteinstra- Be und ich _méchte mich beschweren. Zusammen ‘mit meiner Wohnung miete ich einen Garagenplatz. In letzter Zeit parkt dort standig mein Nachbar. Und als ich ihn darauf ansprach, meinte er, e5 sei sein Platz. Kénnten Sie dieses Missverstandnis bitte fir mich reael A: Ichwerde es versuchen. Nennen Sie mir die Nummer Ihres Parkplatzes und den Namen thres Nachbarn. 8: Platz 15. Mein Nachbar hei8t Harder A: Herr Schneider, ich melde mich, sobald ich Hern Harder gesprochen habe, B: Danke und auf Wiederhéren, Aufgabe 9 und 10 ‘Am Ende unserer Sendung noch die aktuelle Pollenflug- Vorhersage, besonders wichtig fiir Allergiker. Aufgrund des ungewdhnlich milden Wetters sind bereits einzelne Gréserpollen in der Luft. Die Belastung ist allerdings meist gering. Durch zeitweilige Niederschiage ist die Luft voriibergehend pollenfrei, Etwas haher ist die Belastung in Thiiringen und Sachsen. In den néchsten Tagen bleibt der Flug von Graserpollen zunachst schwach, Wiederholte Regenfalle im Laufe der Woche sorgen auBerdem zeitwei- se fiir pollenfre’e Luft. M-= Moderator B = Doktor Bartels M: Heute begriiBe ich Doktor Bartels bei uns im Stu- dio. Er ist Psychologe, doziert an der Universitat Miinster und wird mit uns diber das Thema ,Erwerbs- tatickeit, Ehe und Familie” sprechen. 10 " B " 15 Transkriptionen Guten Tag. Ja, ein grundlegendes Thema, das uns alle betrifft Genau. Deshalb haben wir es auch gewahlt. Nun, meine erste Frage: Was wiirden Sie jungen Paaren raten, die eine Familie griinden wollen? Arbeiten bide weiter? Stoppt einer? Bevor ich dazu etwas sagen kann, misste ich erst- imal mehr tier die betroffenen Personen wissen. Es hat sich namlich herausgestellt, dass die Zufrieden- heit der Paare stark davon abhéngt, welche Lebens- planung sie haben. KGnnten Sie das unseren Zuhérern erklaren? Fiir die Frauen andert sich am meisten, sobald ein Paar Kinder hat, denn sie kiimmern sich in der Re: gel immer noch mehr um die Kinder als die Vater Grob gesagt kann man zwischen drei Fallen unter- scheiden: Es gibt junge Frauen, die in ihrem Le- bensentwurf davon ausgehen, zu Hause zu bleiben, um die Kinder 2u versorgen. Diese Frauen sind auch dann zufrieden, wenn sie mit der Arbeit aufhéren, Schwieriger ist es fr die zweite Gruppe von Frauen, die eigentlich gerne weitergearbeitet hatte, aber keine Betreuung findet oder bezahilen kann. Diese Frauen bleiben gezwungenermaBen 2u Hause und sind dann verstandlicherwe'se unzufrieden. Und dann gibt es noch eine dritte Gruppe Frauen, die ihre Erwerbstatigkeit nur kurz unterbricht und dann \weiterarbeitet, weil das ihrer Lebensplanung ent- spricht Und welche Gruppe ist nun am gliicklichsten? Allgemein sind die alicklich, die thre Lebensplanung verwirklichen Kinnen, egal welche das nun ist. Nehmen wir mal die dritte Frauengruppe. Lohnt es sich denn, Karriere und Kinder miteinander zu ver- einbaren, oder ist das belastend flr die Paarbezie- hung? Vom finanziellen Standounkt her lohnt es sich, denn beide Ehepartner behalten ihren Job und verdienen weiterhin. AuGerdem férdert es die Gemeinsamkeit eines Paares, denn nach wie vor teilen sich die Part- ner ihre Aufgaben und das liefert oft die Grundlage 2u einer funktionierenden Ehe, also zum Glick, Habe ich Sie richtig verstanden, dass ein Paar fur diesen_Lebensentwurf qut_verdienen_muss oder zumindest ein gewisses finanzielles Polster haben sollte? 4a, in den meisten Fallen schon. Oft gibt es aber auch ein verwandtschaftliches Netz, das hilft, auf Kinder aufzupassen, oder Krippenplatze, die der Ar beitgeber stellt M: Wenn ein junges Paar diesen Lebensentwurf hat, worauf salite es dann achten? B: Wichtig ist, dass die Qualitét_der Partnerschaft nicht leidet, denn die ist das Fundament der Fa- milie. Ich_pers6nlich wiirde dazu raten, sich trotz Kindern und beruflichen Verpflichtungen auch Zeit zu zweit zu génnen, M: Dieser Tipp hart sich sinnvoll an, Doktor Bartels leider ist unsere Zeit nun um. Vielen Dank, dass Sie hier waren. B: _Nichts zu danken, 27 z A M-=Moderatorin ST = Student Ole Herter $= Schiilerin Jana Schulz M: Heute méchten wir mit unseren Studiogasten iber den Umgang mit Smartphones sprechen. Ich begri- Be den Kommunikationswissenschafts-Studenten Ole Herter und die 17-jéhrige Schilerin Jana Schulz S/ST: Hallo! M: Smartphones nehmen in unserem Alltag einen fes- ten Platz ein, auch wenn nicht jeder eins hat. Die Frage ist nur: Wie sollte man damit umgehen? ST: Flirmich ist ganz offensichtlich, dass sich durch die Smartphones unsere direkte Kommunikation, also von Mensch 2u Mensch, geéndert hat. M: Wie meinst du das? ST: Wenn ich mich unterhalte, kann jederzeit das Smartphone meines Gegeniibers klingeln und schon ist die Kommunikation unterbrochen. Mein Gespraichspartner sollte sich nicht ablenken lassen, sondem mir den Vortritt geben. Ja, aber wenn man eine wichtige Nachricht erwar- tet? Ich finde, man kann das Gerat ja auf ,lautlos” stellen ST: Keine schlechte Idee, aber meiner Meinung nach sollte man es ganz wegpacken, sobald man sich mit, anderen unterhalten will. Bei ,lautlos” vibrieren viele Smartphones ~ und schon ist der Smartohone~ Besitzer nicht mehr bei der Sache. Das ist respekt los. SchlieBlich schenke ich meinem Gesprachspart- nner meine Lebenszeit, indem ich mit ihm spreche, und das sollte auch honoriert werden. M: Das ist ein wichtiges Argument. Uberhaupt sollte man sein Smartphone auch mal ausstellen, oder? S: Ganz ausstellen muss ich ja schon nachts, wegen der Strahlung. 16 v7 18 19 Projekt B2 neu 277 20 21 22 23 24 25 Transkriptionen ST: Das mache ich auch immer. Aber toll, dass du dich davon lésen kannst und so diszipliniert bist S: Bin ich nicht. Bei uns haben das alle Eltern beim Elternabend in der Schule beschlossen, Wir miis- sen unsere Smartphones und Handys nach 22 Uhr ausmachen und in die Kiiche legen, damit wir nicht mehr heimlich nachts chatten. Ich finde es richtig, dass sich deine Schule auch mit dem Problem beschaftigt. Fir alle Menschen ware 5 gut, phasenweise ohne Smartphone zu sein. Aber bringt so ein erzwungener Verzicht denn et- was? Ich denke, die Eitern und Lehrer missen el fach richtiges Verhalten vorleben und damit ihren Kindern baw. Schiilern ein qutes Vorbild abgeben S: Wer hat denn schon seine Eltern oder Lehrer als Vorbild? Ich kenne keinen. Wenn ich 18 bin, lasse ich mir nichts mehr verbieten. Bist du denn nicht der Meinung, dass es eine Smartphone-Etikette geben sollte, aso feste, ver bindliche Regeln im Umgang damit? S: Vielleicht schon, Aber wie auch bei anderen Fragen der Haflichkeit sehen junge Leute das anders als, ‘tere, Stimmt. Trotzdem gibt es einige grundsétzliche Dinge, die wir alle befolgen sollten. Ahnlich wie bel einer Situation, wenn man vor jemandem durch die Tir geht, dann halt man sie auf und lasst sie nicht einfach zuknallen, Egal wie alt man ist! Ich denke auch, gewisse Héflichkeiten sind genera: tionslos. S: Darliber muss ich noch nachdenken M: Ole, Jana, danke fir das interessante Gesprich. St Sk 28 ioe! Ich begriBe Sie herzlich zu meinem Vortrag ,Nachbar- schaftsmediation”, Mein Name ist Erich Hauptmann und ich leite ein diesbeziigliches Forschunasprojekt des Ins- tituts fir Empirische und Angewandte Soziologie hier an der Universitat Bremen, ‘Streit mit dem Nachbarn ist schlimmer als Bauchschmer- zen". So ein italienisches Sprichwort. Davon kann jeder ein Lied singen. Oft beginnt es mit einer kleinen Streitig- keit: Man empfindet den Nachbarn als zu laut, durch das Zusammenleben verschiedener Kulturen entstehen Miss- verstindnisse, Kinder spielen auf den Autostellplatzen FuBball und dergleichen mehr. Haufig wird dann die Poli- 278 Projekt 82 neu zei eingeschaltet, nicht selten landet der Fall vor Gericht. All dies kann Nachbarschaftsmediation verhindern, denn sie bietet die Méglchkeit, bereits im Friihstadium Strei- tigkeiten zu Kléren, Krankungen durch Entschuldigungen aus der Welt zu schaffen und Lésungen zu finden, die beide Parteien auf Dauer zufriedenstellen, Und obwohl :Mediation” in aller Munde ist, spielt gerade die Nachbar- schaftsmediation in Deutschland noch kaum eine Rolle Mest ~ wie sich bei unseren Ehebungen ergab — verlasst man sich lieber auf einen Anwalt und lisst die Angele- sgenheit vor Gericht bringen. Doch soiche Verfahren sind oft langwierig und kostspielig. Und meist wird das Nach- barschaftsverhaltnis dadurch keinesfalls harmonischer. Gewinnt man den Prozess, verhdrtet sich die Feindschaft seitens der Gegenpartel und liber kurz oder lang findet sich ein neuer Anlass zum Streit. Verliert man ihn, sieht sich die Gegenpartel in ihrem Verhalten bestatigt und es bleibt einem nur die Wahl, sich daran zu gew5hnen oder auszuziehen Im Rahmen unseres Projekts werten wir selbstverstand= lich auch Fallbeispiele aus und ein solches méchte ich kurz darstellen, Eine Frau, nennen wir sie Berger, fihl- te sich durch standige laute Musik, teilweise bis spat nachts, belistigt. Uber die Hausverwaltung veranlass- te sie mehrere, recht scharfe Briefe an Herm Schmidt, der als Verursacher der Beschallung ausgemacht werden onnte. Da dieser keine Reaktion zeigte, wurde ein Me~ diationstreffen vereinbart, bei dem der Mediator hiichst erstaunt war, dass die Konfliktparteien nie miteinander ‘gesprochen hatten, ja sich nur vom Horensagen kannten Nachdem sich Frau Berger als Italienfan geoutet hatte, wurde auch Herr Schmidt umgénglicher, da er mitter- licherseits italienischer Herkunft war ~ daher auch die mmeist italienische Musik. Inawischen, wie der Mediator spaiter erfuhr, bringt Herr Schmidt Frau Berger Italienisch bei, wahrend er von ihrer Erfehrung als Versicherungs- kauffrau profitiert. Hier hatte es eventuell gar nicht eines Mediators bedurft, denn das Entscheidende ist das Gesprach mit dem an- deren. Aber gerade das kann eben oft am besten durch einen Mediator initifert und gelenkt werden. Unsere For schungen bestatiqen ganz unzweifelhaft, dass sich in den allermeisten Fallen die Hinzuziehung eines Mediators als die beste Lisung erweist. Bevor ich fortfahre, méchten Sie vielleicht etwas fragen? Ja, die Dame dort mit der blauen Jacke, was machten Sie denn wissen ... 26 28 29 30 02 Transkriptionen Test 8 Beispiel ‘A: Ich muss dir unbedingt von einer Erfindung erzah- len, B: Ja, was denn fiir eine? A: Ein digitaler Spiegel. Ich habe ber den Smart Mirror” in der Onlinezeitung gelesen. Er analysiert Bewequngen und weist darauf hin, wie man eine iibung richtig ausfihrt, Alles computergesteuert. 8: Und wozu soll das gut sein? A: Fliralle, die allein Gymnastik machen oder in einer Reha Bewegungen liben, Statt eines Trainers coacht die Maschine. ist doch beeindruckend, oder? Also mir ware es lieber, wenn ein Mensch diesen Job iibernimmt, Aufgabe 1 und 2 Die Arctekammer zeigt sich tiber die diesjahrige Maserne- pidemie besorgt. Zurlickzufiinren sei sie darauf, dass vie- le Eltern ihre Kinder nicht mehr impfen lieBen. Dadurch sei der impfschutz der gesamten Bevélkerung zuriickge- gangen, so die Kammer. Besonders geféhrlich kann diese Kinderkrankheit flr altere Personen sein, die die Krank- heit als Kind nicht hatten und auch nicht geimpft sind, Das Bundesgesundheitsministerium bittet_deshalb_alle Kinderdrzte, Eltern tiber die Risiken einer Maserninfekti- ‘on aufzukléren und zu einer Impfung zu raten. Aufgabe 3 und 4 A: Was ist denn jetzt mit dem Streik am Flughafen? B: Ich habe gehért, dass bis auf Weiteres das Personal am Flughafen streikt, Sie verlangen hahere Lahne. Die Fluggesellschaften, die Piloten, das Flugperso- nal usw. gehéren nicht dazu. Aber ohne die Leute, die die Koffer transportieren, die Flugzeuge ein- parken und all die anderen wichtigen Arbeiten am Flughafen machen, léuft ja fast gar nichts. In den Medien steht, dass der Streik lange dauern kénnte. Du solltest vielleicht deinen Flug stornieren und mit der Bahn fahren. Das ist sicherer. Aufgabe 5 und 6 Und zum Abschluss unserer Nachrichten méchten wir Sie darauf hinweisen, dass heute Abend die .Stunde der Erde” ist. Heute um 20:30 Uhr schalten in jeder Zeitzo- ne Millionen Menschen und tausende Wahrzeichen in 178 Landern fiir eine Stunde ihr Licht aus, um ein Zeichen fiir mehr Klimaschutz zu setzen. Die Botschaft dieser Aktion ist, dass alle qemeinsam etwas gegen den Klimawandel un kénnen. Verfolgen Sie live auf unserer Homepage, ie die Stunde der Erde” in Asien beginnt! ‘Aufgabe 7 und & ‘A: Ich rufe an, weil ich mein Hous umweltfreundlicher machen méchte, Schon vor 15 Jahren habe ich eine spezielleIsolierung an den AuBenwanden anbringen lassen und das hat sich sofort an meinen Heizkos- ten bemerkbar gemacht. B: Die AuBenisolierung ist ein erster Schritt_in_die richtige Richtung. Allerdings sind meine weiteren Vorschliige auch mit Kosten verbunden. Sie soll ten sehen, ob thre Fenster auf dem neusten Stand der Technik sind - auch da kann Warme verloren gehen. Obwohl es hier nicht so viel Sonnenschein gibt, lohnt sich auch eine Warmwasser-Anlage mit Sonnenenergie. Das spart richtig Strom wie Unter- suchungen gezeigt haben. ou 9 und 10 Wolltest du nicht gestern auf den Flohmarkt? e a, ich war im Goldbekhaus. Da hat mich auch das schlechte Wetter nicht gestéirt, denn man kann da im Trockenen stébem. Nur im Sommer bauen die alles im Hof auf. Also, es gab so viele tolle Sachen: Antiquitaten vom Dachboden, liebevoll hergestellte Unikate und auch ganz viele Biicher. Du kannst dir nicht vorstellen, was ich da alles gefunden habe! Aber ich habe mich auf vier historische Romane beschrankt. Die waren ein wirkliches Schnappchen, Naichstes Mal musst du mit dabei sein. M-= Moderator B= Frau Dr. Bauer M; Haben Sie vielleicht Stress? Wenn ja, gehéren Sie wohl zu einer Mehrheit der Beviilkerung, oder Frau Or. Bauer? B: Genau! Das Wort »Stress” ist buchstablich in aller Munde und betrifft jeden. Es wird dabei awischen 10 n Projekt B2 neu 279 Transkriptionen autem’ und_,schlechtem" Stress _unterschieden, Der Begrlinder der Stressforschung, Hans Selye, hat diese Differenzierung eingefiihrt, Und was ist da der Unterschied? .Guter” Stress spornt uns in der Regel an und hilft uns oft, viel zu leisten. Bei ,schlechtem’ Stress fihit ‘man sich hilflos, kann dem Stress nicht entkommen Und befirchtet insgesamt, man kénne etwas nicht schaffen, Aha. Und was passiert denn genau, wenn man Stress hat? Immer wenn ein Gleichgewicht ins Wanken ge- rat und man mehrere Dinge gleichzeitig erledigen muss, flhlt man sich gestresst. Stress ist also eine Diskrepanz zwischen den Anforderungen und den Reaktionsméglichkeiten. Allerdings kann man beob- achten, dass das Wort ,Stress” heute sehr schnell benutzt wird, es herrscht geradezu eine Inflation des Stresses, Das kann ich bestitigen, denn ich habe ja so viel Stress", hért man ja standig, Ja. Der Begriff ,Stress” wird oft zu ungenau ver- wendet. Eigentlich sollte man 2wischen ,Stres- soren’, also den Reizen, die Stress auslisen, und der Stressreaktion selbst differenzieren. Stressoren kénnen zum Beispiel Leistungsstressoren sein, also ‘etwa Prifungen oder wichtige Verhandlungen in der Arbeit. Es gibt auch soziale Stressoren, die durch schwierige zwischenmenschliche Situationen ent- stehen. Beispiele dafir sind ein schlechtes Verhalt- nis zu Berufskollegen, Probleme in der Familie usw. Die dritte Gruppe der Stressoren betrifft unvorher- sehbare Ereignisse wie Krankheits- oder Todesfalle. Das sind Situationen, in die man gewissermaBen hhineingerdt, ohne dass man das vorhersehen kann, Und wie sieht die Stressreaktion aus, von der Sie sprachen? Die Reaktion auf Stress ist den Menschen angebo- ren: Der Blutcruck steigt, der Herzschlag und die ‘Atmung werden schneller. Diese biochemischen Me- chanismen helfen dabei, 2u kimpfen oder die Flucht anzutreten. Die zwei méglichen Reaktionen, die un- sere Vorfahren in gefahrlichen Situationen hatten. Ja, aber heute Kénnen wir meistens nicht mehr einfach weglaufen oder kémpfen, wenn uns etwas stresst, Was machen wir denn in Stresssituationen? Der oder die Gestresste flchtet oft in gesund- heitsschadigende Verhaltensweisen, Zur Zigarette reifen, viel essen, sich hektisch bewegen sind nur einige Beispiele dafiir. Neben diesen Verhaltensan- 280 Projekt 62 neu derungen kénnen auch kognitive Schwierigkeiten auftreten: Konzentrationsschwache oder Vergess- lichket, allgemein nimmt die Leistungsfahyigket ab. Mz Und was kann man gegen den eigenen Stress ma- chen? B: Man sollte subjektiv betrachten, was man von sich verlangt und was man sich tatsachlich zumuten kann. AuBerdem ist ein taglicher Ausgleich wichtig: sees eine schéne Unternehmung am Abend oder mittags das Essen mit netten Kollegen in der Kanti- ne, Das wirkt oft entspannend. Doktor Bauer, ich danke fiir dieses interessante Ge- sprich, Sar M-=Moderator MD = Modedesignerin Marion Grewe ST = Student Jonas Busch Willkommen zu unserer Radiosendung Fairtrade in der Mode”. Im Studio sind Marion Grewe, eine viel- versprechende Modedesignerin, und Jonas Busch, BWL-Student. Hi. Hallo. In letzter Zeit gibt es immer wieder schreckliche Nachrichten aus Asien, wo viele Menschen fuir einen Hungerlohn und unter gefahrlchen Bedingungen Kleidung fir die Industrieinder fertigen. ‘ST: Genau deshalb mache ich bei der Uni-Arbeitsgruppe_ »Fairtrade in der Mode” mit. Fairtrade setzt sich flr humane und faire Arbeits- und Handelsbedingun- gen ein. Ein wichtiger Punkt ist fir uns, dass die Konsumenten_wissen_sollen, woher ihre _Kleidung kommt. Das ist wirklich wichtig.Allerdngs ist es oft schwie- rig, Uber den .Made in‘-Zettel hinaus etwas uber die Herkunft eines neuen Kleidungsstiicks heraus- zufinden. Fin Kleines Unternehmen in Hamburg hatte dazu eine tolle Idee. M: Ja, das wollte ich ohnehin fragen: Wie kénnte man in der Bekleidungsbranche mehr Transparenz schaf- fen? Die Idee von den Hamburgerinnen ist eigentlich simpel. Auf dem Zettel mit den Pflegehinweisen, den die Firma in die Kleidung einarbeitet, gibt es einen OR-Code. Jeder kann mit seinem Smartphone diesen Code scannen und dann alles tiber die Iden- MD: 16 W 8 19 Transkriptionen titst des jeweiligen Kleidungsstiicks erfahren, M: Also ist das eine Art digitales Fenster, durch das sich die gesamte Lieferkette dieser Kleidung ver- folgen lasst, sozusagen vom Baumwollfeld bis zur Naherei? Ja, da sieht man jeden Schritt: von der angebauten Baumwolle tiber das Garn-Spinnen zum Stoff-Weben bis zum Zusammennahen. Das kann_unter Umstan- den in vier verschiedenen Landem stattfinden, ST: Super Idee. Ich meine, die Bekleidungsindustrie sollte per Gesetz gezwungen werden, diese OR- Codes fir jedes Kleidungsstiick zu erstellen. Sicher wiirden dann viele Kaufer dariiber nachdenken, ob sie bei den Billiganbietern kaufen, da bist du vielleicht 2u optimistisch, Jonas. Fir viele Menschen ist der Preis beim Kauf ausschlaggebend egal unter welchen Bedingungen etwas hergestellt wurde. Und bedenke, dass das .Fast-Fashion-Prin- Zip" mit 95 Prozent Umsatzanteil noch immer den Modemarkt beherrscht. ST: Man darf sich davon nicht entmutigen lassen. Ich denke, das muss sich einfach sndern, besonders wenn es gesetzlich verankerte Regeln gibt. M: Wie meinst du das? ST: Zum Beispiel arbeiten wir in unserer Fairtrade-Grup- pe daran, ein System mit erhéhten Steuerabgaben fur Betriebe zu entwickeln, die menschenunwiirdig produzieren lassen. Dadurch wiirden diese Kleider teurer und die Fairtrade-Hersteller kénnten konkur- renzfahig bleiben Schwierig ist aber, dass ~ soviel ich wei8 ~ alle neu- en Handelsqesetze von der EU abgesegnet werden milssen. Da bin ich skeptisch, ob sich alle EU-Lan- der einigen werden. Wir beschaiftigen uns schon genauer mit den Richt- linien der EU. Aber warum sollten da nicht alle EU- Mitgliedsstaaten an einem Strang ziehen? M: Jetzt miissen wir leider unsere Diskussion beenden, enn unsere Zeit ist um. Danke, dass ihr hier wart. 20 Mo: 21M 22 MD: Sk: 232 Ich begriie Sie heralich 2u meinem ersten Vortrag in der Reihe ,Wie kann man Schiiler motivieren?” Mein Name ist Nadja Kerschner, ich bin Motivationsberaterin und arbei- te insbesondere mit Schiilern, 23. Zu Beginn ihrer Schulzeit saugen die Kinder alles neu zu Lernende begeistert auf. Sie stellen viele Fragen, wollen Zusammenhdnge erforschen und erzaihlen freudig von ih- ren neuen Erkenntnissen. Sie lernen aus einem inneren Antrieb heraus, und das ist selbstverstandlich die beste Voraussetzung flir erfolgreiches Lemnen. Nach und nach wird jedoch diese innere, diese intrinsi- sche Motivation weitgehend verdrangt von der extrinsic schen Motivation, der Motivation von auBen. Das Lern- pensum wachst, der Leistungsdruck nimmt zu. Und bald geht es nur noch um gute Noten, um das Lob der Eltern, oder vielleicht wird auch ein bestimmter Numerus clau- sus angestrebt. Der Spa6_am Lemen, am Inhaltlichen ist verloren gegangen, Was meist nur bleibt, ist das Lermen als Mittel zum Zwveck, Vor einigen Jahren konnte ich in meiner Funktion als Mo- tivationsforscherin an einer Schule ein Experiment mit- verfolgen. Am ersten Schultag nach den Sommerferien erwartete jeden Schiler im Physikunterricht an seinem Platz ein Notizzettel, auf dem stand: .Note Eins’. Jeder startete also ins neue Schuljahr mit einer Eins. Das sollte bedeuten: ,Du hast das Potenzial fir eine Eins, aber du musst hart arbeiten, um diese Note zu halten.” Dahinter stand die Erkenntnis der Verhaltensforschung, dass Menschen mit mehr Einsatz um den Erhalt ihres Be- sitzes kimpfen als fir die Erreichung eines fermen Ziels Die Schiler sollten also motiviert werden, indem man ihnen eine gute Note gab, die sie dann zu verteidigen hatten, Das Experiment erwies sich eine Welle lang als motiva- tionssteigemd, verlor dann aber an Wirkung, was mich nicht iberraschte, da auch hier der Fokus allein auf dem Faktor Noten lag. Motivation hat sehr viel mit dem Selbstbild zu tun, Und dies wird durch das soziale Umfeld positiv oder negativ beeinflusst, wobel natirlich auch der Lehrer eine wich- tige Rolle spielt. Anstatt ein Kind als weniger begabt einzustufen und mehr oder weniger seinem Schicksal 2u {iberlassen, sollte man in thm die Einstellung kultivieren: salle ist méglcht Du kannst dich da durchbeident” Nicht zufallig wird es unter Schiilern als einer der schlimmsten Lehrerfehler_angesehen, Schiiler in eine Schublade zu stecken, aus der sie nicht mehr herauskommen. ‘Als ebenfalls absolut demotivierend empfinden es schwa- che Schiller, wenn sie sténdig mit den starken verglichen werden. Zum selben Schluss gelangen auch zahlreiche Untersuchungen. Weshalb, so die Empfehluna, nicht hauptsachlich die Leistung, sondern vorrangiq Einsotz und Flei8 belohnt werden sollten. Dazu aber mehr beim nachsten Mal. Machten Sie etwas fragen? 24 26 a7 28 29 30 Projekt B2neu 281 02 24 Transkriptionen Test 9 33 Beispiel S = Jonas Schmidt B = Frau Blichner St Kundenservice Seilmann, mein Name ist Jonas Schmidt. Wie kann ich behilflich sein? B: Guten Tag. Mein Name ist Biichner. Ich habe am Donnerstag bei Ihnen einen Liegestuhl bestellt und tmiichte die Bestellung riickggingig machen, Es han- ‘elt sich um das Modell 242211. Oder ist das jetzt zu spat? S: Das mit dem individuellen Sonnendach, Frau Biich- ner? Br Genau das. Ich hatte anstatt dessen gem einen Ge- schenkgutschein. S: Das ist kein Problem. Nur noch eine Frage: Warum haben Sie sich umentschieden? B: Meine Freundin hat einfach keinen Platz flir so e- rnen Stuhl ‘Aufgabe 1 und 2 A: ww. Ja, und abschlieBend ist zu erwahnen, dass es fiir Geografen kein so klares Berufsbild gibt wie bei- spielswveise bei Ingenieuren, Dafuir bietet sich ihnen ein weitgefichertes Spektrum an_Méglichkeiten, Dank ihres speziellen Wissens tiber das Zusammen- spiel awischen Mensch und Umwelt arbeiten viele Geoarafen in_der Stadt- und Regionalentwicklung, erfillen beratende Funktionen in_der Wirtschaft oder sind international in Tourismusverbanden oder in der Entwicklungszusammenarbeit tatig, um nur einige Optionen zu nennen. B: Sehr wichtig 2u wissen fiir alle, die ein Geografie- studium erwagen. Herzlichen Dank, dass Sie heute hier bei ,Studien- und Berufsprofile” dabei waren. Aufgabe 3 und 4 Eine Meldung des Verkehrsfunks: Die Vollsperrung auf der ‘Ad Frankfurt Richtung Dresden zwischen Jene-Goschwitz und Jena-Zentrum wurde mittlerweile aufgehoben, Orts- kundige werden dennoch gebeten, das Gebiet weitréumig zu umfahren, da die Aufraumarbeiten noch fortdauern. Um halb elf gab es auf diesem Streckenabschnitt eine ka- rambolage, in die acht Autos und Lkvws verwickelt waren. Fiinf Personen wurden verletzt, aber offenbar niemand lebensgeirlich. 282 Projekt B2 neu Aufgabe 5 und 6 A: Emma, ich war gestern im Kino und habe nach Jal ren noch einmal Jurassic Park in 3D gesehen. Immer noch der beste 30-Film tiberhaupt. B: Du weiBt ja, dass ich nicht so gern ins Kino gehe. Aber war das nicht urspriinglich ein 2D-Film, der erst nachtraglich konvertiert wurde? Haben nicht die neueren Filme, die gleich in 3D produziert wer- den, eine wesentlich bessere Qualitat? A: Erstens werden auch die neueren Filme nicht alle in 3D gefilmt, sondern oft auch konvertiert. Zweitens hangt alles davon ab, wie viel Aufwand in die Kon- vertierung gesteckt wird. ‘Aufgabe 7 und 8 Tia, also, wann die Geschaifte geschlossen bleiben soll- ten? Die Sache ist ja eh nach Bundesland sehr unter- schiedlich geregelt. Also wenn es nach meinen beiden pubertierenden Kindern ginge, miissten alle Geschafte Taq und Nacht geéffnet sein, Ich persénlich muss sagen, mal ganz abgesehen von den Ausivirkungen auf Arbeit- nehmer- und Immissionsschutz, dass ich es genieBe, in Ruhe einen Schaufensterbummel machen 2u_kénnen, ohne immerzu zum kaufen verleitet 2u werden. Aufgabe 9 und 10 A: Du Melanie, der Sebastian interessiert sich wahr- scheinlich fiir ‘n Abo fiir Fitness plus”. B: Dein Kollege? A; Ja, und wenn ich ihn anwerbe, kriegen wir ‘n Pré- mmiengeschenk, ‘ne echt praktische Kulturtasche ‘oder Mini-Lautsprecher, genau richtig fur meinen Schreibtisch. B: Na ja. Ich wiirde da aufpassen. Wenn er sich hinter- her von dir zu dem Abo iiberredet fuhit, kann das voll das Arbeitsklima vergiften. Ihr seid schleBlich nur Kollegen, und er ist schon vel linger dabei, A: Ach wo. Ich kenn doch den Sebastian. Und aufer- dem ist das ja nur fur ein Jahr und er kriegt das Magazin um ein Drittel billiger. M=Moderator H = Regula Hotz Herzlich willkommen zu unserer Sendung ..Kunst um uns", Bei uns im Studio haben wir die Keramik- kiinstlerin Regula Hotz. H: Guten Tag! 10 n 2 B 14 5 Transkriptionen Frau Hotz, Sie haben ein eigenes Atelier, kreieren GefaBe und Keramikskulpturen und stellen auch us, Aber meine erste Frage ist: Wie fing alles an? Das ist schon ziemlich lange her. In den 7Oer-Jahren lebte ich mit meiner Familie in Japan und dort nahm mich eine japanische Freundin in eine Tépferwerk- statt mit, Das gefiel mir. Bei meinem japanischen ‘épferlehrer habe ich dann auch verschiedene Tép- fertechniken gelernt, was mich geprigt hat. Und wie ging es dann weiter? Als wir in die Schweiz zurickkehrten, wollte ich auch eine in der Schweiz anerkannte Ausbildung als Keramikerin machen und absolvierte meine theore- tische Ausbildung in Ber. Gibt es denn auch andere anerkannte Berufe, die im weiteren Sinne mit Tépfern zu tun haben? Ja, man kann in der Schweiz auch Keramikmaler werden oder Tépfer, also Dreher” auf der Topfer- scheibe, aber_diese Ausbildungsvarianten_sagten mic nicht so 20, Kommen wir nun zur Gegenwart. Wie lange machen Sie schon Skulpturen? Ja, so ungefiihr 15 Jahre lang, Wie sind Sie auf die Idee gekommen, lange, schmale Stelen zu formen, die man als dekorativen Schmuck in Garten stellen kann? Wie ich schon sagte, bin ich von Japan beeinflusst. Die japanischen Tore am Eingang eines Shinto- Schreins, Tori genannt, hatte ich dabet im Hinterkopf. Ganz allgemein michte ich aber betonen, dass fur mich die Kunst an diesen Skulpturen das Schaffen ‘aus dem Nichts ist. Vielleicht ist wNichts” falsch ausgedriickt, ich meine aus der amorphen Masse der Tonerde ein Objekt zu gestalten. Es entstehen Formen, wahrend ich arbeite, und spater ist mir klar, dass ich mich an etwas erinnert habe, das ich dann in diese Formen einflieBen lieB. Wie machen Sie diese langen, diinnen Stelen? In ei- nem Stick? Nein, mein Brennafen kann bis zu einem Meter Héhe aufnehmen, Deshalb mache ich sie in Tele die dann Offnungen und Zapfen haben und inein- ander gesteckt werden. Denken Sie an Legosteine oder die Saulen alter griechischer Tempel, das ist das Prinzip. Sehr interessant. Verkaufen Sie denn viele dieser Skulpturen? Na ja, davon leben kénnte ich nicht. Wir Keramik- kiinstler miissen uns da immer noch ein zweites Standbein zulegen. Viele Kollegen geben Kurse oder verkaufen zusatzlich noch auf Handwerkermessen. Ich selbst stelle regelmaBig mit anderen im Tessin aus und 6ffne auch einmal im Jahr mein Atelier. M: Wenn nun unsere jungen Zuhérer Gefallen an threm Beruf finden, miissen sie noch wissen, was man da fi braucht ~ aufer Talent natilich, H: Wichtig ist die Ausdauer und auch die Lust am Ex- pperimentieren von Form und Glasur. So kommen die neuen Ideen und man entwickelt sich weiter. M: Liebe Frau Hotz, ich danke Ihnen fiir das interes- sante Interview. H: Gem geschehen. ©)35 M= Moderator H= Herr Biegler F = Frau Karoske M: Herzlich willkommen zu einer neuen Sendung von Medizin aktuell”, Unser Thema heute ist das wvirtu- elle Sprechzimmer’, und das betrifft, neben Medizi- nischem, vor allem auch die Beziehung des Patienten zum Arzt. Meine Gesprachspartner sind daher dies- mal keine Arzte, sondern Patienten, und 2war Frau Karoske und Herr Biegler. Schén, dass Sie heute hier sein kénnen, Das virtuelle Sprechzimmer: Bisher war diese Art des ,Arztbesuches" in Deutschland kaum verbreitet. Aber jetzt wurde das qrine Licht gege- ben, denn nun werden Videosprechstunden von den Krankenkassen_erstattet. Herr Biegler, Sie nutzen bereits seit einer Welle das ,virtuelle Sprechzimmer". Erzahlen Sie doch mal. H: Mein Arat hatte mir das mit den Videosprechstunden auf privater Basis angeboten. Die Kosten waren auch in Ordnung. Jetat ist das ja dann umsonst. Meine Beine machen nicht mehr so mit und so habe ich dann meist doch ein Taxi genommen. Na, und auBer- dem habe ich den Arzt seit Jahren, Sonst ginge so etwas ja gar nicht, M: Die Videosprechstunden ersparen thnen also den beschwerlichen Weg zum Arzt. Ja, das ist einer der Griinde, warum die meisten Senioren das wvirtuelle Sprechzimmer’ beflinworten. Frau Karoske, warum nutzen Sie Videosprechstunden? Fr Ich schaffe das einfach zeitmaig nicht mit den Arzt- besuchen. Selbst den Kinderarzt habe ich schon per Video um Rat qefragt. Das geht dann auch oft auBer- hralb der Sprechstunden, Und meinen Hautarzt habe ich immer noch in K6ln, wir wohnen noch nicht so lange hier in Dortmund, 16 ” 18 19 20 Projekt B2neu 283 2 22 2B 24 | Transkriptionen M: In der Schweiz und beispielsweise auch in England sind Videosprechstunden etwas Alltagliches. Hier bei uns hat die Aretekammer weiterhin grote Bedenken. Dabei spielt selbstverstandlich auch die Vergitung eine Rolle. Unter rein medizinischem Aspekt jedoch wird gewarnt, dass bei Dateniibertragung, also per Video, viele Informationen den Arzten nicht zugang- lich sind. F: Natiirlich, denn der Arzt kann einen weder anfassen noch abhéren. Deshalb empfinde ich es als selbstver- standlich, dass zumindest die erste Untersuchung, oder besser: bis feststeht, was man hat, dass das alles in direktem Kontakt mit dem Arzt geschieht, M: Herr Biegler, méchten Sie abschlieBend noch etwas sagen? H: Ja, also seit es die Sache mit dem Video gibt, kom- me ich mir nicht mehr so alleingelassen_und hilflos vor, wenn ich mich mal nicht gut fihle. Ich wohne abgelegen, werktags sind off alle Nachbarn den gan- zen Tag tiber weg, Da kann ich dann eben kurz iber Video mit meinem Arzt sprechen. M: Es scheint also, dass das ,virtuelle Sprechzimmer* dazu beitragen kann, dass der Kontakt - wenn auch per Video = zwischen Arzt und Patient wieder enger wird. Das ware sicher ein groBer Gewinn. Herzlichen Dank, dass Sie beide hier waren. Ich freue mich sehr, dass Sie so zahlreich 2u meinem Vor- trag liber die Geschichte der altesten HandelsstraBe der Welt, der SeidenstraBe, erschienen sind. Mein Name ist Thomas Hillenbrand und ich arbeite am Institut fir Wirt- schaftsgeschichte der Uni Kéln. Mit dem Begriff ,SeidenstraBe” verbindet man gewdhn- lich einen Konkreten Handelsweq zwischen Europa und Asien, auf dem vor Hunderten von Jahren wertvolle Ware transportiert wurde: Seide, Porzellan, Gewiirze und vieles mehr. Richtig ist aber, dass es nicht eine SeidenstraBe, sondern vielmehr ein StraBennetz war, auf dem die Ware transportiert wurde. Die gesamte Strecke von Europa bis nach China bewail tigten nur wenige Handler Ublicherweise hatten Hind- ler damals verschiedene Abschnitte, die sie reqelmabiq bereisten, Am Ende ihres Abschnitts verkauften sie thre Waren weiter und wurden so zu einem Glied einer lan- gen Handelskette, Aber die SeidenstraBe hatte nicht nur eine groBe Bedeutung fiir den Handel, sondern sie diente auch diplomatischen Kontakten und der Ausbreitung von 284 Projekt B2 neu Religionen und Kulturen. Uberliefert ist beispielsweise, dass der Buddhismus von Indien aus iiber die Seidenstra- Ge nach China und Japan gelangte. Doch es wurden auch Krankheiten iber diese Reiseroute verbreitet. So kam die zen aus China mitgereist waren, Die Seidenstrafe bestand mehrere Tausend Jahre, bis sie dann durch die Entwicklung der europaischen Seemachte an Bedeutung verlor. Die europaisch-asiatische Seeroute war sicherer und biliger und ermBglichte es, hohe Zol- abgaben an arabische Lander fir die Handelsware zu umi= gehen. Zum Untergang der SeidenstraBe trug_auBerdem auch ein dkologisches Phinomen bei: Von Gletschern ge- speiste Fllisse im mittleren Teil der Handelsroute versieg- ten und machten das Gebiet um die Wiisten Taklamakan und Lop wegen des Wassermangels nur schwer passier- bar. So geriet die einst blihende Handelsroute nach dem 14. Jahrhundert immer mehr in Vergessenheit. In unserer Zeit erkannte man dann den historischen Wert der Seidenstrae und restaurierte viele ihrer Sehenswii- digkeiten und Kulturdenkméler. Inzwischen erfreut sich die SeidenstraBe insbesondere bei_Iindividualtouristen wachsender_Beliebtheit, obwohl_man_gegenwartig die Lander Irak_und Afghanistan nicht bereisen kann, durch die die alte Route fubrte. AuBer Individvaltauristen inte- ressieren sich auch Touristengruppen aus Japan fur die Seidenstrae. Sie wollen jene Staten besuchen, liber die vor langer, langer Zeit der Buddhismus in ihr Land kam. Auch als Handelsroute ist die SeidenstraBe neuerdings wieder gefragt. China hat _Interesse daran, eine neue SeidenstraBe" auszubauen und wirbt fur ein groBes Pro- jekt, bei dem »modeme Hande'skorridore” entstehen sol- len. Durch eine gute Infrastruktur und den Ausbau von Hafen, StraBen und Bahnstrecken méchte das Land der Mitte seine Handelsbeziehungen verstarken und neue Markte erschlieBen, Sie sehen, die Seidenstrafe wird uns auch in Zukunft noch beschaftigen. Gem beantworte ich nun thre Fragen. Test 10 37 Beispiel Das erdnahe Universum ist keineswegs leet. Letzten Zih- lungen der Weltraumbehirden zufolge umkreisen mehr als 800 Satelliten die Erde. Dazu kommen mehrere hun- Gerttausende Stiicke sogenannten Weltraumschrotts: 25 26 27 28 29 30 01 02 Transkriptionen alte Sateliten, Raketenteile und anderes in Gratien von Wwenigen Millimetern bis 2u einigen Meter. Auf der letz- ten Konferenz zum Thema Weltraummill waren sich alle Experten in zwei Punkten einig: Erstens dass unveratig- h MaBnahmen zur Entsorgung des Mills zu ergreifen ind. Und zweitens dass bei 2ukiinftigen Weltraummissi- ‘onen die Entsorgung des Mills von vornherein miteinge- plant werden muss. Aufgabe 1 und 2 A: Hey, du hast ein neues Rad! Wo ist denn dein altes? 8: Das wurde geklaut. Aber das neue hier ist unstehl- bar! Ay Erklée mal! 8: Der Fahrradrahmen list sich in ein Schloss umwan- dein. Genial, oder? Die Idee hatten zwei Ingenieur- Studenten, Klingt gut. Aber kann sich ein Dieb das nicht schnell wieder auriickbauen? Nein, das Fahrrad hat Schrauben, die sich nur mit einem speziellen Schiiisseldffnen lassen, Zum Steh. len muss der Dieb schon den Rahmen durchssgen und dann ist ja das Rad zerstort. A: Aha, Cool! ‘Aufgabe 3 und 4 A: Wie weit seid ihr eigentlich mit der Website fur eure Diplomarbeit? 8: Na ja. Ou weil ja, wie diese qroBen Arbeitsqruppen sind: Zwei arbeiten und der Rest tut sich wichtig. Die Struktur haben wir erarbeitet und auch die Home- page ist so gut wie fertig, muss aber noch ein biss- chen umgearbeitet werden. Dann missen wir uns an die Ausarbeitung der einzelnen Seiten machen. Das ist noch ein gutes Stiick Arbeit. Ich hoffe nur, dass wir den Abgabetermin vor den Prifungen schaffen. ‘Aufgabe 5 und 6 A: Reisebiiro Wirtz B: Ja, guten Tag. Ich méichte dieses Jahr meine klei- nen Enkel mit in den Stiden nehmen. Allerdings der einzige Termin, der meiner Tochter passt, ist wah- rend der FuBballweltmeisterschaft, und das .. A: Und Sie méichten natiilch kein Spiel verpassen? B: Cenau ‘A: Da habe ich etwas fiir Sie. Einen Augenblick, bitte. Ja, hier. Korfu, familienfreundliches Hotel, direkt am Strand und alle Spiele der WM werden auf Gro8- leinwand_gezeiqt, vertragsgemaB, und zwar auf Deutsch. B: Sehr gut. Und was wiirde dann ein Dreibettzimmer kosten? ‘Aufgabe 7 und & ‘A Nils, bist du bereit fur die erste Quizfraqe? B: Ja, ‘A: Also: Ende der 1920er befand sich die US-amerika- nische Filmindustrie in einer Krise, weil neue Erfin- dungen - darunter auch das Radio ~ dazu filhrten, dass immer weniger Leute ins Kino gingen. Mit dem Zweck, die Kunst des Filmemachens zu verkérpern, aber auch die Rechte der Filmschaffenden zu ver- treten, wurde eine Akademie ins Leben gerufen, Diese Akademie fiihrte zuclem einen Preis ein, der im ersten Jahr einem deutschen Schauspieler ver- liehen wurde, Wie hei8t dieser Preis? B: Das ist der Oscar. A: Und das ist richtig! ‘Aufgabe 9 und 10 ‘A: Was, du lidst mich zum Mensa-Essen ein? Seit wann hast du denn Geld? B: Ich hab Verbrauchertipps fir das Einkaufen im Su- permarkt gelesen und ausprobiert. Das klappt wirk- lich! Die Mega-Einkaufswagen_sind_die_absolute alle, ich bent nr noch Eikaueibe- Da mele ich, was ich schon alles gekauft habe. Lass doch diese Tipps. Das einzig Effektive ist, sich vorher eine Liste zu machen, und nicht eine Sache mehr 2u kaufen B: Na, wo bleibt denn da der SpaB? +) 38 ice M-=Moderatorin 0 = Alex Oelrich Seien Sie herzlich willkommen zum w Interview des Tages’. Mein Gesprichspartner ist heute der Mobi- litatsforscher Alex Oellrich. Ich freue mich, dass Sie hier bei uns zu Gast sind. 0: Ganz meinerseits M: Herr Oellrich, viele Menschen pendeln taglich 2wi- schen Wohn- und Arbeitsort, und es werden immer mehr. Warum machen sie das? Dafiir gibt es verschiedene familiére und berufliche Griinde, Junge Arbeitnehmer haben oft befristete Vertréige, also wechselnde Arbeitgeber und Arbeits- forte, Ein Umzug erscheint da wenig sinnvoll. Ferner sind heutzutage meist beide Ehepartner berufsta- n Projekt B2 neu 285 2 B 4 16 Transkriptionen tig, Was der eine durch einen Umzug gewinnen wilr- de, verlére dann oft der andere. Aber es gibt doch sicher auch positive Griinde, sich fiirs Pendein zu entscheiden? Es erméglicht, Umziige zu vermeiden ~ die Famili- en mit Kinder oft fiir nicht machbar halten - und dennoch an seinem Wunscharbeitsplatz beschaf- tigt zu sein, Auch lassen sich dadurch individuelle Wohnpriferenzen verwirklchen, also beispielsweise auf dem Dorf zu wohnen, aber in der GroBstadt 2u arbeiten, Doch eine solche Entscheidung bleibt nicht ohne Auswirkungen auf die Gesundheit? Dem ist leider so. Pendler sind anfalliger fiir psy- chosomatische Erkrankungen. Auch fehit ihnen die Zeit fir aktive Gesundheitsvorsorge, wie Sport oder Vorbeugeuntersuchungen, Zudem fiihlen_sie_sich standig unter Zeitdruck, das mindert thr Wohlbefin- den. AuBerdem hat man festgestellt, dass allgemein die Lebenszuftiedenheit mit steigender Entfernung zum Arbeitsplatz abnimmt. Und das Famlienleben? «ist meist recht kompliziert. Befspielsweise ha- ben Pendler ein gesteigertes Bediirfnis nach Ruhe und Entspannung, die Daheimgebliebenen hinge- gen wollen in ihrer Freizeit eher aktiv sein, etwas unternehmen, Das zieht oft auch die Eltern-Kind- Beziehungen in Mitleidenschaft. Weiterhin zeigen unsere Studien, dass pendeinde Frauen tiberdurch- schnittlich haufiq kinderlos und ledia sind. Fami- jiengriindung wird aufgeschoben oder vielleicht letatlich ganz verhindert. Wie sehen eigentlich Arbeitgeber das Pendein? Das ist oft ein Tabu. Nicht wenige Arbeitnehmer verschweigen, dass sie pendeln. Aus Angst, dass sie ‘sonst als weniger belastbar gelten und eher entla sen werden. Ganz objektiv gesehen, sind Pendler begrenat flexibel, wenn es zum Beispiel um Uber- stunden geht. LieBe sich nicht etwas denken, wodurch das Leben der Pendier erleichtert wiirde? Pendler empfinden es als groGe Entlastung, wenn sie die Méglichkeit haben, einmal pro Woche zu Hause zu arbeiten. Allerdings firchten zahlreiche Arbeitgeber einen Kontrollverlust, wenn Mitarbeiter nicht im Unternehmen anwesend sind, Arbeitgeber sind, wie wir oft feststellen, haufig wesentlich we- niger flexibel, als sie es von ihren Arbeitnehmern erwarten. in unserem digitalen Zeitalter hatte man eigentlich 286. Projekt 82 new anderes vermutet. Herr Oellrich, herzlichen Dank, dass Sie hier sein konnten, und hoffen wir, dass in naher Zukunft das Pendlerleben leichter werden wird, 39 M= Moderator RL= M: RL RL: R = Rentner Wilfried Schimanski Reiseleiterin Tamara Biichner Da sind wir wieder zu unseren ,.Feriengesprachen”. Unser Thema heute? Gruppenreisen. Und dazu begriiBe ich im Studio Tamara Biichner und Herm Wilfried Schimanski. Herr Schimanski, Sie gehéren ur groBen Fangemeinde von Gruppenreisen, Ja, ich habe schon viele Gruppenreisen gemacht, und seit ich Rentner bin, nutze ich jede Gelegen- heit dazu. Frau Biichner, Sie sind Reiseleiterin und arbeiten in den letzten Jahren vor allem im Bereich 60plus. Gibt es da Unterschiede zu anderen Altersaruppen? Erstaunlicherweise eigentlich fast qar keine. Sogar die Gruppendynamik ist praktisch dieselbe. Egal wie die Reisegruppe altersmaBig zusammengesetzt ist, es gibt immer einen ,.Klassenkasper”, wie friher in der Schule. Und auch immer einen, der andere niedermacht und eine Fangemeinde um sich scharren will. Na, das hért sich aber nicht nach Erholung an, Es finden sich aber auch immer diejenigen, die den Ausgleich schaffen. Da ergibt sich dann doch meist eine ganz gute Harmonie. Bei jeder Reise, ob mit Familie, Freunden oder eben mit einer Reiseqruppe, verbringt man eine langere Zeit mit diesen Personen, meist von morgens bis abends. Da ist es nur normal, dass sich Spannungen_ aufbauen_und entladen. Zum Teil ist das einfach eine Frage der Organisation, man muss allen genug Freiraum lassen. Gruppenreisen bieten Geselligkeit, werden aber auch deshalb besonders geschatzt, weil man sich um nichts kiimmern braucht. Das verleiht zudem das Geflihl der Sicherheit, bringt es aber auch mit sich, dass man sich einem strikten Programm unter ordnen muss. Bei den meisten Reisen, bei denen ich mitgemacht habe, gab es natiirlich ein Programm, aber man hat- te auch immer freie Nachmittage oder so, konnte ‘oft etwas auswahlen. Das hat allen immer gefallen. "7 8 19 20 a 22 23 24 25 26 Transkriptionen So, wie Sie das darstellen, ist das nicht. M: Frau Biichner, wie ist das eigentlich? Werden bei Grup- penreisen lieber altershomogene Gruppen gebucht? Bei Bildungsreisen kénnen die Veranstalter das meist gar nicht anbieten, weil das Publikum dort nicht so groB ist. Bei Vergniigungsreisen hingegen dominiert - auch beim Angebot ~ eindeutig das Verreisen mit Gleichaltrigen. RL: 1. Ein Crashkurs in der heimischen Kletterhalle, Dann ein 27 Wochenendtrip_2u_einem Schnupperanstieq_in_einem oll priparierten Gelinde mit gesicherten Pfaden_und bestens gewarteten Klettersteigen. Spatestens beim an- schlieBenden Schlemmermenii ist dann jeglicher Unter- schied awischen Flachland_und Gipfel aufgehoben und man waat sich in vertrauter Umgebung, Der Berg prasen- tiert sich einem in verlockender Harmlosigkeit. » 40 Rs Also, ich muss sagen, meine schinsten Reisen wa- Nach einer solchen Erfahrung fuhlt sich manch einer be- 28 ren die, wo auch jiingere Leute dabei waren. Die ha- reit, beim nachsten Mal den Berg auf eigene Faust 2u ben natilich mehr Energie und unternehmen auch erklimmen. Denn schliedlich verfigt man ja auch uber ‘mehr. Aber das macht nichts. Das kann man sich die neueste High-Tech-Ausriistung, Da kann nichts mehr ja am nichsten Tag von ihnen erzahlen lassen. Nur schiefgehen - glaubt man. Diese vermeintlche Sicherheit alte Leute, das habe ich ja im Seniorenclub. allerdings ist eine illusion ~ eine gefabrliche llusion, die M: Das klingt fir mich durchaus tiberzeugend. Da sollte den Leichtsinn beflugelt. man den Reiseveranstaltern wirklich ans Herz le- Doch auch der Berg ist nicht mehr, was er einmal wan, 29 gen, ihr Angebot in diese Richtung zu erweitern. Durch den Klimawandel ist er noch unberechenbarer ge- Frau Blichner, Herr Schimanski, vielen Dank flir das worden, als er ohnehin schon war. Besonders gravierend interessante Gesprach, Und unseren Zuhérern ein ist, dass das Eis, das den Berg wie Kitt zusammenhalt, schénes Wochenende. sich zunehmend auflést. Und es ist praktisch unméglich den Veriauf dieses Prozesses verkisslich zu prognostizie- ren. Mal halt der Berg, mal brechen ohne Vorwarnung ganze Felsmassen in die Tiefe. Ich ware der Letzte, der Sie von Ihrem Interesse am Al- Ich heiBe Sie heraich willkommen im Alperverein und Pinismus abbringen méchte, Es muss aber in_aller Be- 30 zum ersten Vortrag in der Reihe ,Moderner Alpinismus, Mein Name ist Bernhard Siegler. Ich_bin_hegeisterter Berqsteiger und seit Jahren ehrenamilich im Verein tatig, Der Mont Blanc war frilher ein gefiirchteter Berg. Auf ei- ner alten Landkarte wird er sogar als Montagne Maucite, »Nerfluchter Berg’, bezeichnet. Nur wenige, erfahrene Bergsteiger wagten den Aufstieg und bezahiten dies oft mit dem Leben. Spater kamen auch Urlauber. Diese wandten sich an ansssige Bergfiihrer, die thnen langsam Kondition antrainierten und die notwendigen Techniken beibrachten. Erst nach einer solchen, lingeren Trainings- ‘phase wurde der geplante Aufstieg in Angriff genommen ~ insofern es das Wetter erlaubte. Heutzutage ist der Alpinismus zur Trendsportart ge- worden, Der Mont Blanc, den inzwischen jahrlich mehr als 20.000 Alpinisten besteigen, gilt, wie andere Berge auch, als dberbevélkert. Und leider haufen sich auch die Unfalle. Verursacht durch ein pldtzlich aufzichendes Gewitter, einen schlecht angebrachten Haken, oft auch einfach eine unglickliche Verkettung von Zufallen. Rettungswacht, die das ganze Jahr hindurch eine standig wachsende Anzahl von Verletzten oder gar Toten vom Berg holt, macht zudem in den letzten Jahren auf eine weitere Ursache aufmerksam, die sich wie eine Epidemic ausbreitet: Leichtsinn, wusstsein_dringen, dass zwischen der Kletterhalle_und dem Berg Welten liegen. Die Gebirgswelt hat ihre eigenen Gesetze. Diese missen wir respektieren. Ich danke Ihnen und Hals- und Beinbruch! Haben Sie viel- leicht noch Fragen? Test 11 a1 Beispiel A: Du, wenn wir das nachste Mal zusammen Mittags- 01 pause haben, zeig ich dir einen Laden, der kiirzlich hier um die Ecke aufgemacht hat. B: Und was gibt es da Besonderes? A: Knochenbriihe, aber nicht im Teller, sondern in der 0102 Tasse, aus Bio-Rinderknochen, Das ist das Trend- Superfood jetzt. B: Ach ja, ich habe dariiber gelesen. Wenn man das regelm&Big trinkt, soll man sich cundum gesiinder und viel energiegeladener fiihlen, auch wegen dem Kollagen Projekt B2 neu 287

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