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MOVIPRO®: Inbetriebnahmehilfe

Inbetriebnahmehilfe
für MOVIPRO®
bei Volkswagen

Version : 1.03
Stand : 28.02.2012
Erstellt : SEW-Eurodrive / RA3 / Bernd Schülzke/Jürgen Wegner

28.02.12 Seite 1 von 62


MOVIPRO®: Inbetriebnahmehilfe
Änderungsindex

Datum Bearbeiter Version Änderungsvermerk, Bemerkungen


22.07.2011 Schülzke V1.00 Erste Ausgabe
04.11.2011 Wegner V1.01 Datenmanagement FW 13 + Tauschkonzept
16.01.2012 Wegner V1.02 Korrektur SD Karte
21.02.2012 Wegner V1.03 div. Korrekturen

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MOVIPRO®: Inbetriebnahmehilfe
Inhalt
1 Allgemeines ....................................................................... 5
2 MOVITOOLS® MotionStudio .............................................. 5
2.1 Einstellungen................................................................................. 5
2.1.1 Projekt einstellen ............................................................................. 6
2.1.2 Schnittstelle einstellen ..................................................................... 7
2.1.3 Online – Offline Unterschiede ......................................................... 10
2.1.4 PROFINET Name – IP-Adresse ...................................................... 12
2.1.5 PROFIsafe F-Adresse.................................................................... 13
2.1.6 Geräte projektieren ........................................................................ 14
3 MOVIPRO® ...................................................................... 16
3.1 MOVIPRO® -ADC ........................................................................ 16
3.1.1 Controller ....................................................................................... 16
3.1.2 Interne Busse................................................................................. 16
3.2 Inbetriebnahme Application Configurator ...................................... 17
3.2.1 Einstellungen des Application Configurator.................................... 17
3.3 Inbetriebnahme Motorgeber ......................................................... 26
3.3.1 Motorgeber: Absolutwertgeber ....................................................... 27
3.3.2 Motorgeber: Kein Absolutwertgeber ............................................... 30
3.4 Inbetriebnahme Motor .................................................................. 33
3.5 Applikationsmodul AMA0801 ....................................................... 41
3.5.1 Versionskennung ......................................................................... 48
3.5.2 Kompatibilität der AMA Versionen ................................................ 49
4 Datensicherung ................................................................ 50
4.1 MotionStudio Projekt aktualisieren ............................................... 50
4.2 Datensatz auf der SD-Karte im Gerät aktualisieren ....................... 52
4.3 Automatische Datensicherung einrichten...................................... 56
4.4 Gerätetausch............................................................................... 58
5 Applikative Parameteranpassungen ................................. 61
5.1 Ruckbegrenzung ......................................................................... 61
5.2 Erkennung Positionierunterbrechung ........................................... 61
5.3 Positionsfenster ........................................................................... 62
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5.4 Geberüberwachungen ................................................................. 62

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MOVIPRO®: Inbetriebnahmehilfe

1 Allgemeines
Diese Beschreibung soll beim Umgang mit der SEW Software MOVITOOLS® MotionStu-
dio bei der Inbetriebnahme des MOVIPRO® bei Volkswagen unterstützen.
Es ist immer die neuste Version des MOVITOOLS® MotionStudio zu verwenden. Zurzeit
steht die Version 5.70 zur Verfügung. Das MOVITOOLS® MotionStudio kann kostenlos
aus dem Internet geladen oder kostenlos als DVD von unseren Technischen Büros zuge-
sendet werden.
Die Inbetriebnahme des Antriebs selbst (z.B. Reglerabgleich) sowie der Applikation
AMA0801 werden hier nur am Rande erwähnt und können den zugehörigen Handbüchern
entnommen werden.
Ziel dieser Beschreibung ist es, eine bevorzugte Vorgehensweise bei der Inbetriebnahme
des MOVIPRO® Umgang mit dem MOVITOOLS® MotionStudio darzustellen, nach der die
Geräte MOVIPRO® bei Volkswagen in Betrieb genommen und bei Bedarf später auch
getauscht werden können.
Zusätzlich zu dieser Beschreibung gelten die im Internet unter www.sew-eurodrive.de ein-
gestellten Dokumentationen, die Sie bei Bedarf auch kostenlos bei uns in Papierform an-
fordern können.

2 MOVITOOLS® MotionStudio
2.1 Einstellungen
Mit dem MOVITOOLS® MotionStudio (im Folgenden MMS genannt) können alle ange-
schlossenen Geräte parametriert, diagnostiziert und dokumentiert werden. Das MMS legt
auf dem Rechner ein Projekt an (Dateiordner), in dem die Datensätze aller Geräte hinter-
legt sind.
Der Grundsätzliche Umgang mit dem MMS soll hier nicht beschrieben werden und kann im
Handbuch: MOVITOOLS® MotionStudio nachgelesen werden.

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2.1.1 Projekt einstellen


Nach dem Start des MMS öffnet sich ein Fenster in dem entweder ein neues Projekt ange-
legt oder ein bereits vorhandenes Projekt geöffnet werden kann.

Wird ein neues Projekt angelegt, öffnet sich ein Eingabefenster, in dem die erforderlichen
Angaben eingetragen und abschließend mit OK bestätigt werden.

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Nach OK öffnet sich die Oberfläche des MMS:

2.1.2 Schnittstelle einstellen


Über die Kommunikationseinstellungen wird die gewünschte Schnittstelle zu den Umrich-
tern eingestellt. Bei VW arbeiten alle MOVIPRO® am PROFINET, sodass die Einstellun-
gen für den Zugang auf Ethernet gestellt werden.
Der gewünschte Ethernet Anschluss kann dann über „Bearbeiten“ eingestellt werden.
Kommunikationseinstellungen

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Im dann folgenden Menü kann die Ethernet Schnittstelle, also der Netzwerkadapter,
ausgewählt werden, der an das Netzwerk angeschlossen ist.

Wenn die Broadcast-IP-Adresse auf 255.255.255.255 steht, scant das MMS an allen am
Rechner angeschlossenen Netztwerkkarten nach SEW Komponenten. Ist dies nicht
gewünscht, kann die gewünschte Netzwerkkarte durch Klicken auf
ausgewählt werden.
Im folgenden Fenster wird der gewünschte Netzwerkadapter (z.B. Adressbereich
192.168.10.255) ausgewählt, die Broadcast-IP-Adresse wird automatisch eingestellt. Es
werden alle Netzwerkkarten angezeigt, die aktiviert sind (die LEDs des
Netzwerkanschlusses am Rechner leuchten).

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Mit „OK“ wird die Netzwerkkarte ausgewählt und im MMS eingetragen.

Durch das Ändern des Zugriffsweges an die Umrichter von Seriell auf Ethernet werden alle
an der seriellen Schnittstelle gekoppelten Geräte abgewählt.

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2.1.3 Online – Offline Unterschiede


Mit dem MMS kann man alternativ Online direkt auf den Parametern des Umrichters oder
aber Offline mit den im Arbeitsspeicher des MMS vorhandenen Daten arbeiten. An der
Maschine bzw. an der Werkerbedienstation ist immer die Betriebsart „Online“ zu wählen.
Online Offline

Egal ob das MMS im Modus Online oder Offline steht, das Netzwerk kann immer gescannt
werden. Durch das Scannen werden alle erreichbaren Geräte im Netzwerkbereich ange-
zeigt.
Um zu erkennen, ob das MMS auch tatsächlich den Umrichter erreicht, kann die Darstel-
lung in der Netzwerksicht angepasst werden. Dazu wird unter „Einstellungen/Optionen“
der „zyklische Erreichbarkeitstest“ angewählt (automatisch durchführen, Abfrageintervall
100ms).

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MOVIPRO®: Inbetriebnahmehilfe

Je nachdem, ob das MMS den Umrichter erreicht oder nicht, wechselt die Ansicht wie un-
ten dargestellt.
Umrichter erreichbar: Umrichter nicht erreichbar:

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2.1.4 PROFINET Name – IP-Adresse

In diesem Beispiel findet das MMS nach Druck auf das MOVIPRO® mit der IP-
Adresse 192.168.10.77 und dem PROFINET Namen „Antrieb-007“.
IP-Adresse und PROFINET Name wurden vorher über die PROFINET Werkzeuge (Sie-
mens, Phönix) eingestellt.

MOVIPRO® PROFINET IP-Adresse 192.168.10.77 PROFINET-Name: Antrieb-007

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2.1.5 PROFIsafe F-Adresse


Die für den PROFISAFE Teil erforderliche F-Adresse wird in den Parametern des Control-
lers, also der tatsächlichen PROFINET-Anbindung, eingestellt.
Rechtsklick auf den Controller – dann Inbetriebnahme – dann Parameterbaum

öffnet den Parameterbaum des Controllers.


Im Bereich Parameter und Funktionen – Feldbus- Weitere Parameter wird die F-Adresse
der PROFIsafe Option S11 eingestellt. Diese Adresse muss die gleiche Adresse sein wie
die in der Steuerungskonfiguration (Siemens, Phönix) eingestellte F-Adresse.

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2.1.6 Geräte projektieren


Alle Geräte werden nach dem Scan in das MMS Projekt geladen. Dieser Vorgang wird im
MMS als „Geräte projektieren“ bezeichnet. Durch diesen Vorgang werden auf der Festplat-
te für jeden Umrichter Unterverzeichnisse innerhalb des MotionStudio Projektes angelegt.

Rechtsklick auf „Ethernet“


Linksklick auf „Geräte projektieren“

Alternativ kann das zu projektierende Gerät auch mit „Drag & Drop“ aus der Netzwerksicht
in die Projektsicht gezogen werden.
Am PROFINET erhält jedes Device immer auch einen PROFINET Namen. Die Signatur
des Controllers und des Umrichters werden von diesem Namen abgeleitet.
Es ist zwar möglich in diesem Dialog eine andere Signatur vorzugeben, diese wird aber
nur für den Leistungsteil übernommen. Nach erneutem Scan meldet sich der Controller
wieder mit dem PROFINET Namen.

!!! Die Namen dürfen an dieser Stelle nicht verändert werden !!!

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MOVIPRO®: Inbetriebnahmehilfe

Wenn das Projektieren beendet ist, wird das MOVIPRO® auch in der Projektsicht des MMS
angezeigt. Jetzt befinden sich die Parameter auch im Arbeitsspeicher des MMS. Wird jetzt
der Motor in Betrieb genommen oder Parameter geändert oder … , ändern sich die Daten
im Umrichter UND im Arbeitsspeicher des MMS.
Die Daten sind noch nicht auf der Festplatte des Rechners gespeichert. Erst mit dem
Speichern des Projektes werden alle Daten auch auf der Festplatte abgelegt.
Unterschiede zwischen den gespeicherten Dateien auf der Festplatte und dem Umrichter
werden durch das kleine Sternchen hinter dem Projektnamen angezeigt. Mit „Speichern“
verschwindet das Sternchen.

W I C H T I G:
Alle Datensätze werden immer über das MMS verwaltet. Ein manueller Zugriff auf die Pa-
rameterdaten aus dem Windows-Explorer heraus ist zu vermeiden.
Wenn gewünscht, können die Parameterdaten über die „Importieren“ und „Exportieren“
Funktion des MMS beliebig in andere Verzeichnisse auf dem Rechner kopiert werden.

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3 MOVIPRO®
3.1 MOVIPRO® -ADC
Das MOVIPRO® ADC wird im MMS mit einem Controller- und einem Leistungsteil darge-
stellt.

Controller mit PROFINET Anbindung

Leistungsteil (Umrichter)

Safety

3.1.1 Controller
Der Controller ist die Anbindung an das PROFINET. Hier werden die Prozessdaten ange-
nommen und intern über den SBus1 an den Leistungsteil übergegeben.
Ein MOVIPRO® ADC im Auslieferungszustand meldet sich nach dem Einschalten im Dis-
play mit „no_cnf“ (noch keine Konfiguration der Prozessdaten erfolgt). Der Anwender muss
also die Prozessdaten entsprechend konfigurieren. Das geschieht über den „Application
Configurator“ (siehe Kapitel 3.2 - Application Configurator).
Einstellungen an den internen Bussen sind nicht erforderlich.
Im Controller muss nach erfolgreicher Inbetriebnahme des MOVIPRO® ADC über das Da-
tenmanagement eine manuelle Gesamt-Datensicherung erfolgen (siehe Kapitel 4 - Daten-
sicherung)
3.1.2 Interne Busse
EtherCAT basierender Systembus SBUS+:
Diese Schnittstelle liegt im Gerät und wird nur der Vollständigkeit halber angezeigt.
SBus 1:
Der Leistungsteil des MOVIPRO®, also der eigentliche Umrichter, ist intern über den
SBus1 mit dem Netzwerk verbunden.
Der Leistungsteil des MOVIPRO® wird wie ein MOVIDRIVE® MDX61B bedient. Hier wer-
den der Motor und anschließend das Applikationsmodul AMA0801 in Betrieb genommen.
SBus 2:
Diese Schnittstelle liegt im Gerät und wird nur der Vollständigkeit halber angezeigt.
Intern:
Über den internen Bus wird der Safe-Teil der Prozessdaten an das integrierte Sicher-
heitsmodul S11 übertragen. Diese Schnittstelle liegt im Gerät und wird nur der Vollständig-
keit halber angezeigt.

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3.2 Inbetriebnahme Application Configurator


Über den Application Configurator wird eingestellt, welche Applikation mit dem MOVIPRO®
realisiert werden soll. Dabei sind von der einfachen Drehzahlvorgabe bis zur Buspositio-
nierung verschiedene Konfigurationen möglich.
Die MOVIPRO® bei Volkswagen arbeiten mit dem Applikationsmodul AMA0801. Das Ap-
plikationsmodul wird auf dem Leistungsteil, also dem Umrichter selbst, in Betrieb genom-
men. Damit die Prozessdaten das Applikationsmodul über PROFINET bedienen können,
muss der Controller die Daten einfach „durchreichen“. Zum Durchreichen wird im Applica-
tion Configurator der Modus „Transparent 6PD“ eingestellt.

3.2.1 Einstellungen des Application Configurator


Der Application Configurator wird auf dem Controller gestartet.
Rechtsklick auf den Controller – dann Applikationsmodule – dann Application Configurator –
dann Linksklick:

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Es öffnet sich die Inbetriebnahmeoberfläche des Application Configurator:

Da noch keine Konfiguration vorliegt, wird mit Linksklick eine neue Konfiguration erstellt.
Daraufhin öffnet sich die Konfigurationsoberfläche.

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MOVIPRO®: Inbetriebnahmehilfe

Anschließend wird der Leistungsteil des Umrichters, also eine Einzelachse, durch Links-
klick zu der Konfiguration hinzugefügt. Dadurch werden Prozessdatenworte von der über-
geordneten SPS an die Achse konfiguriert:

Die Achse wurde hinzugefügt, ist aber noch nicht konfiguriert.

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MOVIPRO®: Inbetriebnahmehilfe

Das Applikationsmodul AMA0801 wird über 6 Prozessdatenworte angesprochen. Also


muss der Application Konfigurator diese 6 Prozessdatenworte unverändert an die Achse
weiterreichen. Dazu wird „Transparent 6PD“ eingestellt.

Jetzt wird diese Einstellung durch Klick auf übernommen. Anschließend


wird die konfigurierte Achse mit den Einstellungen und einem grünen Haken als gültig
und übernommen angezeigt.

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MOVIPRO®: Inbetriebnahmehilfe

Als letztes müssen die Einstellungen in den Controller geladen werden. Dazu nach der
Konfiguration auf klicken.

Im nächsten Fenster wird der Download der Konfiguration in den Controller gestartet:

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MOVIPRO®: Inbetriebnahmehilfe

Da die komplette Prozessdatenkonfiguration überschrieben wird, muss der Controller nach


dem Download neu gestartet werden.

An dieser Stelle kann die Aktion noch durch abgebrochen werden. Mit
wird die im Controller vorhandene Konfiguration mit der neuen Konfiguration überschrie-
ben.

Während des Downloads wird in der 7-Segment Anzeige blinkend die Meldung „OFL“ (in-
terner Kommunikationsfehler) angezeigt. Der Fehler ist bei dieser Aktion normal, da der
Controller nicht mit dem Leistungsteil kommuniziert.

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WICHTIG:
Der allererste Download, wenn also noch gar keine Konfiguration im Controller vorhanden
ist, dauert über das PROFINET-IO Netzwerk, je nach aktueller Netzwerkbelastung, bis zu
20 Minuten. Während dieser Zeit läuft der Fortschrittbalken nur sehr langsam nach rechts.
Wenn es irgendwie möglich ist sollte daher die allererste Inbetriebnahme des Application
Configurator über die Serviceschnittstelle des MOVIPRO® erfolgen. Der Download dauert
dann etwa 5 Minuten.
Die IP-Adresse der Ethernet-Service-Schnittstelle ist immer die 192.168.010.004

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Während des Downloads werden die folgenden Phasen durchlaufen:

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MOVIPRO®: Inbetriebnahmehilfe

Wenn der Download abgeschlossen ist, werden auch die im Controller (Online) arbeitende
Applikation und die Version angezeigt.

Damit ist die Inbetriebnahme des Application Configurator beendet. Es sind keine weiteren
Einstellungen erforderlich.

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3.3 Inbetriebnahme Motorgeber


Die Beschreibung der Inbetriebnahme des MOVIPRO® ADC wird der Einfachheit halber
wie eine Art „Kochrezept“ dargestellt. Dabei werden hauptsächlich Screenshots gezeigt,
auf Erklärungen wird möglichst verzichtet.
Die Motorinbetriebnahme wird aus dem MMS mit der rechten Maustaste auf den Leis-
tungsteil des MOVIPRO® aufgerufen.

Es öffnet sich die Inbetriebnahmeoberfläche. Dann Linksklick auf Inbetriebnahme

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MOVIPRO®: Inbetriebnahmehilfe

Als erstes werden alle am MOVIPRO® angeschlossenen Geber eingestellt.

Zur vollständigen Inbetriebnahme kann ein Motor- und ein Streckengeber gewählt werden.
Es wird hier unterschieden nach Geber mit elektronischen Typenschilds und Geber ohne
elektronisches Typenschilds.
Geber mit elektronischem Typenschilds können automatisch erkannt werden. Alle anderen
Geber müssen manuell ausgewählt werden.

3.3.1 Motorgeber: Absolutwertgeber


Der SEW Absolutwertgeber (z.B. AS1H oder AK0H oder AS7W,…) hat ein elektronisches
Typenschild. Mit Linksklick auf „Automatisch erkennen“ wird die Gebererkennung aufgrund
des elektronischen Typenschilds aktiviert.

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MOVIPRO®: Inbetriebnahmehilfe

Wird ein Geber automatisch erkannt, dann werden die ausgelesenen Herstellerinformatio-
nen angezeigt.
z.B. AS1H oder AS7W

Auf weitere Einstellungen wird in dieser Beschreibung nicht eingegangen da sie nur in be-
sonderen Fällen erforderlich sind.
Mit bestätigen.

Der Geber wurde automatisch erkannt.

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MOVIPRO®: Inbetriebnahmehilfe

Mit zur nächsten Maske.

Der Haken Herunterladen muss angewählt sein. Dann wieder . Die Einstellun-
gen werden in den Umrichter geladen und es öffnet sich die eigentliche Motorinbetrieb-
nahme.

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3.3.2 Motorgeber: Kein Absolutwertgeber


Wird kein Geber mit einem elektronischen Typenschild erkannt, öffnet sich das Fenster
„Gebereinstellungen“ entsprechend:

Bei SEW-Gebern ohne elektronisches Typenschild (z.B. sin/cos-Geber, oder TTL-Geber,…)


muss der Gebertyp manuell editiert werden.

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MOVIPRO®: Inbetriebnahmehilfe

Dazu den Button anklicken.


In der anschließenden Oberfläche den Gebertyp vom Motortypenschild entsprechend ein-
tragen und mit OK bestätigen.
Hier als Beispiel ein ES7S Geber.

Zur Übernahme der Geber-Einstellungen auf klicken.

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MOVIPRO®: Inbetriebnahmehilfe

Der Haken Herunterladen muss angewählt sein. Dann wieder . Die Einstellun-
gen werden in den Umrichter geladen und es öffnet sich die eigentliche Motorinbetrieb-
nahme.

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MOVIPRO®: Inbetriebnahmehilfe
3.4 Inbetriebnahme Motor
Eine Motor-Inbetriebnahme ohne eine Geber-Inbetriebnahme ist nicht möglich.
Nach Abschluss der Geber-Einstellungen, öffnet sich das Fenster für die Inbetriebnahme
des Motors:

Es folgt die Inbetriebnahme des Parametersatzes 1

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MOVIPRO®: Inbetriebnahmehilfe

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MOVIPRO®: Inbetriebnahmehilfe

Der Motortyp ist über das el. Typenschild bestimmt, daher kann hier keine Auswahl erfol-
gen:

Bei Synchronmotoren muss im nächsten Fenster noch die Anschlussart des Motors und
der Temperaturschutz eingestellt werden:

z.B.: Motorwicklung 230/400V


Motor in Dreieck geschaltet: Motornennspannung 230V Motornennfrequenz 50 Hz
Motor in Stern geschaltet: Motornennspannung 400V Motornennfrequenz 50 Hz

Die Reaktion der TF-Meldung und den Sensortyp einstellen, da der Motor sonst nicht
thermisch geschützt wird!
Beispiel Seite 41: RF47DRE90M4BE2/TF/ES7S/Z/C
In diesem Fall ist ein Thermofühler vorhanden. Es kommen auch KTY als Sensortyp zum
Einsatz.

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MOVIPRO®: Inbetriebnahmehilfe

Je nach Projektierung und Applikation wir hier die Betriebsart ausgewählt.

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Für den Drehzahlregler unbedingt den Wert Lastträgheit anpassen!

Der Wert selbst kann aus der SEW-Projektierung entnommen werden, z.B.:

In diesem Beispiel müsste dann der Wert 1111 in die Drehzahlreglermaske eingetragen
werden. Der Umrechnungsfaktor ist in der Drehzahlreglermaske angegeben.

Liegt die SEW-Projektierung nicht vor, kann für die Erstinbetriebnahme hier mindestens
die Lastträgheit des Motors (J0 Motor, letzte Zeile) oder je nach Applikation ein entspre-
chend größerer Wert eingetragen.
Als Faustformel gilt Bei Hubwerken: Lastträgheit = 1 x Motormassenträgheit
Bei Fahrwerken: Lastträgheit = 5 x Motormassenträgheit

Faustformel: Hubwerk = 4,9


Fahrwerk = 24,5

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MOVIPRO®: Inbetriebnahmehilfe

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MOVIPRO®: Inbetriebnahmehilfe

Die nächsten Parameter können einfach über als Download-Wert einge-


tragen oder ggf. in der rechten Spalte angepasst werden. Die hier dargestellten Werte sind
nur ein Beispiel.

Werte die sich vom


Vorschlag unter-
scheiden werden
gelb dargestellt.

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MOVIPRO®: Inbetriebnahmehilfe

Werte ins Gerät laden.


Fenster bleibt geöffnet

Inbetriebnahme
abschließen. Fens-
ter wird geschlos-
sen.

Damit ist die Motorinbetriebnahme abgeschlossen.

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3.5 Applikationsmodul AMA0801


Mit dem Applikationsmodul "Automotive AMA0801" können Antriebe positioniert werden,
die in Hebern, Förderanlagen und Maschinen arbeiten.
Die Inbetriebnahme für AMA0801 wird wie hier gezeigt gestartet.

Ergänzend zu dieser Beschreibung steht das Handbuch mit der Beschreibung des Applika-
tionsmoduls zur Verfügung. Dieses Handbuch gilt für MOVIDRIVE® MDX61B genauso wie
für das MOVIPRO®.

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MOVIPRO®: Inbetriebnahmehilfe

Nach Linksklick öffnet sich die Startoberfläche von AMA0801

Linksklick auf um die Inbetriebnahme zu starten.

Bei Volkswagen wird mit der binären Sollwertvorgabe gefahren, die hier eingestellt wird.

Dann Linksklick auf .

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MOVIPRO®: Inbetriebnahmehilfe

Eingabe der Größen zur Skalierung der Anwendergrößen:


Als erstes wird die Quelle der Istposition eingetragen. Wenn kein Streckengeber vorhan-
den ist, wird hier Motorgeber angewählt. Bei Verwendung eines Streckengebers gibt die
Beschreibung „MOVIPRO® Inbetriebnahmehilfe Streckengeber“ zusätzliche Hilfestellung.

Durchmesser Antriebsrad bzw. Spindelsteigung eingeben.


Beispiel: 204mm in 1/10tel mm  Eingabe: 2040 1/10tel mm

Übersetzung des Getriebes laut Motortypenschild eingeben:


Beispiel:

Beispiel

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MOVIPRO®: Inbetriebnahmehilfe

Wenn vorhanden noch die Vorgelege-Übersetzung eintragen und zum Abschluss dieser
Eingabeseite auf drücken. Die Skalierungsfaktoren werden berechnet
und eingetragen.

Es folgend die weiteren Eingaben, auf die in dieser Beschreibung nicht tiefer eingegangen
wird, da sie zum größten Teil selbsterklärend sind. Weitergehende Informationen finden
Sie im bereits weiter vorne angesprochenen Handbuch „Applikationsmodul Automotive
AMA0801“.

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MOVIPRO®: Inbetriebnahmehilfe

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MOVIPRO®: Inbetriebnahmehilfe

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MOVIPRO®: Inbetriebnahmehilfe

Nachdem alle Einstellungen eingetragen sind werden Sie mit Download in den Umrichter
geladen.

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MOVIPRO®: Inbetriebnahmehilfe

Nach dem Download öffnet sich automatisch der Diagnosemonitor des Applikationsmo-
duls. Von hier aus können die Prozessdaten beobachtet werden und der Antrieb kann
nach der Umschaltung auf manuell von dieser Oberfläche aus in al-
len Betriebsarten gesteuert werden.

3.5.1 Versionskennung
Folgende AMA Versionen sind bei Volkswagen eingesetzt worden:
Wert in H128 [Hex] Wert in H129 [Dez] Version des AMA
40030100 29102008 1.03
40030100 10122008 1.04
41000100 29012009 1.05
41000100 29012009 1.06
41000100 29012009 1.07
41000100 01032010 1.08
42000100 04052010 2.0
42010100 06062011 2.01

Hinweis: Die Versionen 1.03 - 1.05 und 1.07 waren Testversionen bzw. Vorabversionen.
Die Variablen H128 und H129 können im Motion Studio sichtbar gemacht werden.
Im Kontextmenue des Frequenzumformers unter Programmierung/Assembler
werden die Variablen sichtbar.

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MOVIPRO®: Inbetriebnahmehilfe
3.5.2 Kompatibilität der AMA Versionen
Die AMA Versionen 1.6, 1.7 und 1.8 sind up-/ und downgradefähig. Der Wechsel in den
Diagnosemonitor in den Gruppen 1X und 2.X ist ohne IPOS Download möglich.
Bei einem Versionssprung von 1.X auf 2.X ist ein neuer IPOS Download nötig. Die neue
Version 2.X ist nach 1.X nicht mehr rückwärtskompatibel.

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MOVIPRO®: Inbetriebnahmehilfe
4 Datensicherung
4.1 MotionStudio Projekt aktualisieren
Bis jetzt wurden alle Einstellungen auf dem Gerät gemacht. Um diese Einstellungen und
Parameter in das MMS Projekt auf dem Bedienrechner zu speichern werden alle Parame-
tersätze in wie folgt in das Projekt geladen.
Mit Rechtsklick auf das Netzwerk öffnet sich ein Menü. In dem Menü wird der Menüpunkt
„Parametersätze hochladen (Alle Geräte  PC)“ angewählt.

Es öffnet sich das nächste Fenster. In diesem Beispiel ist nur 1 Gerät im Netz. Wenn meh-
rere Geräte im Netz vorhanden sind, werden alle online erreichbaren Geräte angezeigt.
Hier können jetzt alle Geräte an- oder abgewählt werden, deren Datensätze in das MMS,
also das SEW Projekt auf der Festplatte des Rechners, übernommen werden sollen.

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MOVIPRO®: Inbetriebnahmehilfe

Nach werden die Datensätze aller angewählten Umrichter ins Projekt geladen.

Beachten Sie hierzu auch das Kapitel 2.1.6 ab Seite 14.

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MOVIPRO®: Inbetriebnahmehilfe

4.2 Datensatz auf der SD-Karte im Gerät aktualisieren


Zusätzlich zum MotionStudio muss der gesamte Datensatz auf der SD-Karte im
MOVIPRO® abgelegt werden (Backup auf SD-Karte).

Dazu wird das Datenmanagement auf dem Controller aufgerufen. Rechte Maustaste auf:
Controller  Inbetriebnahme  Datenmanagement

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MOVIPRO®: Inbetriebnahmehilfe
Es öffnet sich das Datenmanagement:

Da in diesem Schritt die Daten gesichert werden sollen, ist nur der Button relevant.
Mit Linksklick auf „Upload“ öffnet sich der nächste Dialog, in dem die einzelnen Kompo-
nenten des Umrichters angezeigt werden (PFH-E21A = Controller, PFA-MD LT = Umrich-
ter). Es ist darauf zu achten, dass alle Haken gesetzt sind.

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MOVIPRO®: Inbetriebnahmehilfe

Mit wird der Speichervorgang eingeleitet.


Das folgende Hinweisfenster erscheint nur bei der allerersten Datensicherung auf die SD-
Karte. Bei dieser allerersten Sicherung kann es zu erhöhten Programmablauf- und Kom-
munikationszeiten kommen, so dass ein Timeout nicht grundsätzlich ausgeschlossen wer-
den kann.
Erfolgt später eine weitere Sicherung auf die SD-Karte, z.B. nach Parameteränderungen,
erscheint diese Meldung nicht mehr.

Die Meldung wird mit OK bestätigt, der Upload auf die SD-Karte beginnt.

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MOVIPRO®: Inbetriebnahmehilfe

Nach dem Upload erfolgt die Meldung, dass der gesamte Backup-Vorgang (Upload aller
Daten auf die SD-Karte) abgeschlossen ist.

Damit ist ein komplettes Backup auf der SD-Karte vorhanden, so dass im Falle eines Ge-
rätetausches die SD-Karte aus dem alten Gerät in das neue Gerät gesteckt werden kann
und damit alle relevanten Parameter, Adressen und PROFINET-Namen vorhanden sind.

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MOVIPRO®: Inbetriebnahmehilfe
4.3 Automatische Datensicherung einrichten
Ab der FW13 des Movipro Leistungsteils ist eine Funktion hinzugekommen, die es ermög-
licht eine Datensicherung automatisch anzustoßen.
Die Geräte werden seit Herbst 2011 standartmäßig mit dieser Firmware bei SEW ausgelie-
fert. Der Firmwarestand ist im Parameter 076 des Leistungsteils hinterlegt.
Falls es sich um eine ältere Firmwareversion handelt, kann der Geräteupdate nur über den
SEW Service erfolgen.

Der Applikation Configurator benötigt die Versionsnummer 110 ab Release 500.


Die Inbetriebnahme des Applikation Configurators ist im Kapitel 3.2 ausführlich beschrie-
ben. Die nötige Version des Applikation Configurators kann über den Online Update des
Motion Studios oder über folgendene Link besorgt werden.
http://sew-partner.de/transfer/cryptlink/customerfiles/MotionStudio_AddIns_VW_MQB-1102dca69c5c7b4cd05a924ca096074815eaeacf.zip

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MOVIPRO®: Inbetriebnahmehilfe
Damit die Datensicherung funktioniert muss diese einmalig angestoßen werden dies ge-
schieht wie im Kapitel 4.1 beschrieben. Die dafür nötige Version des Datamanagements
kann über den Online Update des Motion Studios oder folgenden Link besorgt werden.
http://sew-partner.de/transfer/cryptlink/customerfiles/MotionStudio_AddIns_VW_MQB-1102dca69c5c7b4cd05a924ca096074815eaeacf.zip

Ab der Version 5.8 des Motion Studios ist die dafür nötige Datamanagementfunktion integ-
raler Bestandteil.
Das Datamanagement ist gegenüber der Vorgängerversion um den Punkt „Automatischer
Upload“ erweitert worden. Hier kann man den Zeitintervall zum Absichern nach der letzten
Parameteränderung vorgeben.

Funktionsweise:
Wird ein relevanter Parameter auf dem Leistungsteil des Movipro verändert ist in diesem
Moment die Datensicherung auf der SD Karte, und die im aktuellen Arbeitsparameter, un-
terschiedlich.
Der Controller des Movipro erkennt diesen Unterschied, und stößt nach der eingestellten
Zeit die Sicherungsfunktion an. Während der Datensicherung wechselt die Anzeige auf
den Status INI blinkend.

Achtung: Während dieser Zeit darf die Versorgungsspannung des


Movipro nicht entfernt werden.
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MOVIPRO®: Inbetriebnahmehilfe
4.4 Gerätetausch
Sollte das Movipro getauscht werden, ist die Parametrierung des neuen Gerätes über ei-
nen Tausch der SD Karten möglich.

Voraussetzung ist dafür:


1. Die Punkte unter Kapitel 4.1 bis 4.3 sind durchgeführt worden.
2. Die Geräte sind Baugleich
3. Die Firmware des Leistungsteils lässt die Tauschkombination zu (siehe Parameter
76, die Abwärtskompatibilität ist gewährleistet)

Der Tausch der SD Karte darf nur im ausgeschalteten Zustand erfolgen.

Durch Drücken der SD Karte nach rechts, kann diese entriegelt und danach entnommen
werden.

Anhand der Type Nummer kann festgestellt werden, ob die Geräte Hardwarekompatibel
sind.

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MOVIPRO®: Inbetriebnahmehilfe
Falls die SD Karte defekt ist, muss die Datenrücksicherung auf die neue Karte entweder
über das SEW Motion Studio oder über eine SD Kopie erfolgen.
1. Rücksichern der Daten aus dem Motion Studio:

Anhand der Zusatzsymbole sieht man, dass das Gerät in der Datensicherung nicht
das gleiche wie das online verbundene ist.
Per Drag and Drop kann man nun den entsprechenden Antrieb (nicht das Leis-
tungsteil) aus der Projektansicht in die Netzwerkansicht auf das unbenannte Gerät
ziehen.

Es erscheint folgendes Fenster, das mit „OK“ quittiert werden muss.

Der Haken im nächsten Fenster muss gesetzt werden dann mit „Ja“ weiter.

im nächsten Fenster wird mit „Ja, für alle Geräte“ das Laden angestoßen.

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MOVIPRO®: Inbetriebnahmehilfe

2. Rücksichern der Daten über eine SD Kopie:

Die Kopie kann mit einem normalen SD Kartenleser vom Sicherungsrechner in den
Hauptroute der neuen SD Karte übertragen werden. Die vorhandenen Dateien auf
der SD Karte können einfach überschrieben werden. Wenn man vor dem über-
schreiben eine Sicherung der neuen Karte anfertigen möchte, sollte man diese auf
dem Sicherungsrechner ablegen und nicht in ein anderes Verzeichnis der SD Karte
kopieren. Das würde zwar auch funktionieren, birgt aber die Gefahr das die „toten
Datensätze“ mit der Zeit immer größer werden.

Die Kopie besteht aus den beiden Directorys System und User, und den beiden
Dateien Exchange.dat und Maintenance.cfg.

Es ist wichtig, dass es sich bei der SD Karte um den Typ OMH41B-T0 handelt.

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MOVIPRO®: Inbetriebnahmehilfe

5 Applikative Parameteranpassungen
Folgende Parameter sollten je nach Anwendungsfall nach der Inbetriebnahme aber vor der
Datensicherung angepasst werden:

5.1 Ruckbegrenzung
Für ein sanfteres Anfahren und Positionieren kann die Positionierrampe auf „Ruckbegren-
zung“ umgestellt werden:
Zusätzlich muss noch die Ruckzeit (Zeit für das Verschleifen des Moments) angegeben
werden. Die Ruckzeit muss stets kleiner sein, als die vorgegebene Positionierrampe.
Wichtig: Die Dauer des Verfahrvorgangs verlängert sich um die Ruckzeit.

5.2 Erkennung Positionierunterbrechung


Bei aktivierter Ruckbegrenzung ist es notwendig eine Positionierunterbrechung während
der Abwärtsrampe zu erkennen, wenn das System nicht über die Sollposition hinaus posi-
tionieren darf. Kommt es während der Abwärtsrampe zu einer kurzen Unterbrechung der
Positionierung durch Wegnahme der Umrichterfreigabe und wird der Umrichter noch vor
Erreichen der Drehzahl 0 erneut freigegeben, würde die Positionierung mit ruckbegrenzter
Rampe dazu führen, dass der Umrichter, auf Grund der Ruckbegrenzung, das Ziel über-
fährt und dann zurückpositionieren muss.
Die aktivierte „Erkennung Positionsunterbrechung“ (P924) erkennt diesen Zustand und
würde eine abgebrochene Positionierung nur dann zu Ende fahren, wenn das Ziel nicht
überfahren wird.

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MOVIPRO®: Inbetriebnahmehilfe

5.3 Positionsfenster
Je nach Applikation kann es vorkommen, dass der Antrieb beim Erreichen des Ziels noch
etwas schwingt. Das Positionsfenster (P922) steht werksseitig auf 50 Inkr. Das kann gera-
de bei großen Getriebeübersetzungen bedeuten, dass der Antrieb die Meldung „Position
erreicht“ erst dann ausgibt, wenn er mit einer Genauigkeit im Bereich von 1/100mm im Ziel
steht. Da das nicht immer erforderlich ist, kann das Positionsfenster auf einen praktisch
zulässigen Wert erhöht werden.
Bei Positionierung auf Streckengeber bezieht sich das Positionsfenster nicht mehr auf den
Motorgeber. Der Default Fensterwert ist daher passend zur Geberauflösung anzupassen:

205 Inkr. entsprechen hier 2 mm


(siehe Skalierung Applikationsmodul)

5.4 Geberüberwachungen
Zusätzlich zur softwaremäßigen Plausibilitätskontrolle kann der Geber auf Drahtbruch
überwacht werden. Hierzu sind die entsprechenden Geberüberwachungen zu aktivieren:

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