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01 Theoretische Texte - Kommunikationsmodelle
01 Theoretische Texte - Kommunikationsmodelle
Die beiden Mathematiker Claude Shannon und Warren Weaver wollten lediglich die telefonische
Kommunikation verbessern, als diese noch sehr störungsanfällig war. Herausgekommen ist nach
einiger Überarbeitung ein Kommunikationsmodell, dass die Interaktion zwischen Menschen relativ
simpel deutlich macht und dabei zeigt, wo Probleme auftauchen können – das Sender Empfänger
Modell.
Die Idee: Jede Kommunikation besteht aus zwei Seiten, einem Sender, der eine Nachricht oder
Information weitergeben möchte und einem Empfänger, der diese erhält. Um die Nachricht zu
übermitteln, wird diese vom Sender kodiert, was kompliziert klingt, eigentlich aber nur bedeutet,
dass diese in Sprache oder Körpersprache zum Ausdruck gebracht wird.
Der Empfänger seinerseits muss diesen Code verstehen und entschlüsseln, also die gleiche Sprache
sprechen oder die Signale des Körpers richtig deuten und verstehen können. Vollständig wird die
Kommunikation, wenn der Empfänger ein Feedback zurücksendet, dass er die Nachricht verstanden
(oder eben falsch verstanden) hat. Zu Missverständnissen kommt es nach diesem
Kommunikationsmodell, wenn auf einer der beiden Seiten ein Fehler gemacht wird.
Treffend formulierte diese Möglichkeit Paul Watzlawick, der sich ebenfalls Gedanken zu diesem
Kommunikationsmodell machte: „Gedacht ist nicht gesagt, gesagt ist nicht gehört, gehört ist nicht
verstanden, verstanden ist nicht gewollt, gewollt ist nicht gekonnt, gekonnt und gewollt ist nicht
getan und getan ist nicht beibehalten.“
Kommunikationsmodell 2:
Ausdrucksfunktion
Ein sprachliches Zeichen erfüllt eine Ausdrucksfunktion. Der Sender drückt damit Symptome
aus. Das heißt, dass er mit jeder Aussage eigene Gefühle oder die eigene Meinung offenbart. Du
sagst zum Beispiel: „Ich habe Hunger„. Du gibst somit von dir selbst preis, dass du etwas essen
willst. Meistens drückst du deine Gefühle und deine Meinung aber nicht so offen aus. Du machst
das eher unbewusst, zum Beispiel indem du lächelst oder traurig schaust.
Darstellungsfunktion
Bei der Darstellungsfunktion stellt ein sprachliches Zeichen ein Symbol für den Sachverhalt und
den Gegenstand dar. Es geht also um die Information, die der Sender mitteilen will. Der Sender soll
dabei versuchen, den Sachverhalt so neutral und realitätsgetreu wie möglich zu beschreiben. Du
sagst zum Beispiel: „Dort drüben kann man etwas zu essen kaufen“. Du teilst also dem Empfänger
die Tatsache mit, dass er bei einem Imbiss-Stand Essen kaufen kann.
Appellfunktion
Die dritte Funktion des sprachlichen Zeichens ist die Appellfunktion. Mit jedem sprachlichen
Zeichen appelliert der Sender an den Empfänger mit einem Signal. Jede Aussage beinhaltet eine
Aufforderung und soll beim Empfänger eine Reaktion auslösen.
Wenn du zum Beispiel zum Empfänger sagst: „Hol mir etwas zu essen“, forderst du ihn damit auf,
dir Essen zu kaufen. So eine Aufforderung kannst du aber auch weniger direkt äußern, zum Beispiel
nur durch den Hinweis „Dort gibt es etwas zum Essen“. Der Empfänger muss dann deine Aussage
entsprechend deuten / interpretieren.
Watzlawick entwickelte sein Kommunikationsmodell aus fünf Grundregeln, die er Axiome nannte.
Merke:
Ein Axiom ist ein absolut richtig erkannter Grundsatz, also eine allgemeingültige Wahrheit, die
keinen Beweis braucht.
Diese fünf Axiome gelten in jeder Kommunikationssituation:
Weiterführende Links:
* Alle Kommunikationsmodelle als Video: https://studyflix.de/biologie/kommunikationsmodelle-
2699
* Text und Videos zum Organon Modell: https://studyflix.de/biologie/organon-modell-2697