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Info-Teil Teil 4 1. Schiilerarbeit (nicht bestanden) se Inhalt Guten Abend, mit R.GR.R | Mein Name ist Andrea und ich méchtelihnen tber Alkoholkonsum sprechen, besonders GR.Z,S,A | fiir die jungen Leute. In vielen Lindern¢Kinder ab 16 JahreMdtirfen Alkohol frei A. QR | kaufen. Ich persénlich finde das nicht richtig, Die jungen in dieser Alter sind nicht reif | (Meinunc Z.ZS.A QR | genug.um au wissen was istfichtighund was ist nicht, Kinder il sie schon Erwachsene sind. Sie trinken und rauchen oft und das ist sehr gefihrlich far ‘ubertit glauben, dass ihre Gesundheit, GR.Z,S,GR,GR,A | Nach meine Meinung) frciem Zogang ou Alkohaheclle farJungen | (Meinune 5,Z,A | unter 18 Jahren#ATle Menschen, die zu viel Alkohol-Getrnke Konsumieren, haben (Nachtei AA | Tod fahren. Die Gesellschaft soll strenge Mafinahmen gegen Jungalkohol Konsum AS.Z,GRAGRA | nehmen. Alle ins oe Be die negativen Erfolge der Uber-Konsum der R | Alkoholischen Getrank: Das war meine Meinung fiber dieses sehr aktuelle Thema. Wer mit mir kontaktieren yn will, kannlunter diese mail Adresse andrea@gr kontaktieren. R | Gruge aus Athen. Andrea > 161 Warter ‘Aufgaben- 7 Es wurde ein falsches Register benutzt: der Text erinnert an eine E-Mail (2.8. die Anrede, Nennung des Namens, Angabe der E-Mail-Adresse), nicht an einen Forumsbeitrag. Zwei Inhaltspunkte (MeinungsauBerung + Nachteile nennen) sind angemessen umgesetzt. Die anderen Inhaltspunkte (Criinde, Vorschige) wurden nur ansatzweise erwahnt. Der Umfang ist angemessen. Koharenz 3,5 Der Textaufbau ist kaum erkennbar. Zwischen verschiedenen Themenaspekten wird ohne Verkniipfung hin- und hergesprungen. Haufig stehen Sétze zusammenhanglos hinterein- ander. erfillung Wortschatz 4 Es gibt zahlreiche Fehlariffe bei der Wortwahl (2.8. ,Kinder" oder ,Jungen” statt_Jugend- liche*, ,Alkohol-Getrénke", .2u Tod fahren“, ,Uber-Konsum"), die das Verstandnis erheblich beeintrachtigen oder auch zu Missverstandnissen fulhren kénnen, Nur wenige Ausdriicke gehen diber das BI-Niveau hinaus (,Gehirn", ,Pubertat”). Strukturen 4 Zahireiche Fehler in der Syntax (2.8. ,Alle missen informiert sein fir die negativen ...") tnd der Grammatik (8. ,Die Jugendlichen in dieser Alter’, ,Kinder in Pubertit") beein- trichtigen das Verstandnis stark. Das Spektrum ist stark begrenzt und entspricht nicht dem B2-Niveau. Ergebnis 185 252. Projekt 82 neu Teil 1 2. Schiilerarbeit (mittel) Info-Teil Inhale Alkohol kann ein Problem sein, wenn er uns Probleme macht. GR,GR | Meiner Meinung nach ist dass die Jugendlichen nicht die Gefahr des Alkoholkonsum A.Z,2,Z| kennen, Sie sind nicht reifhin dic Gefahrzu erkennen und sie konsumieren Alkohol, GR| ohne aber die Folge nachzudenken Jugendliche trinken Alkohol aus verschiedenen Griinden. Weil im Freundeskreis alle | (Grinde) A|| trinken und wir nicht anders sein méchten, In der Regel experimentieren Jugendliche aus Neugierde mit Alkohol und trinken, wenn sie mit ihren Freunden auf Partys, in der Disco oder unterwegs sind. Sie wollen intensive Momente erleben Vielleicht kénnten wir alle zusammen MaBnahmen gegen den Alkoholkonsuin (Vorschlaige) GR) elfen. Der Staa, die Eltern und die Schule sollten die Jugendliche aber die A|| Gefahren des Alkohols aufkliren. Alkohol ist schon bei Jugendlichen beliebt, aber R,GR| der Problematiseher Alkobolkonsum bei Jugendlichen kann zu Gewalttaten fihren. GR. Alkobol fihrt 2um Verlust der Kontrolle und es schadet der Gesundheit. Wenn ein (Nachtzile) A| Jugendlicher viel Alkohol konsumiert, hat er viele Probleme mit Lernprozessen, Der Gedichtnisverlus ist auch ein groBes Problem. Generell ist ein Jugendlicher sehr A, GR | neryés, wenn er betrunken ist, und er macht zu Hause oder in der Schule vieleX Probleme. > 180 Warter ‘Aufgaben- erfiillung Koharenz Wortschatz Strukturen Ergebnis Mit 180 Wortern ist der geforderte Textumfang mehr als erreicht. Drei inhaltspunkte (Criin de aufzahlen, Vorschlige machen und Nachteile nennen) sind angemessen behandelt, nur die Meinung zum freien Zugang zu Alkohol ist nicht eindeutig formuliert. Das Register ist situationsadaquat, 7 Der Textaufbau ist nicht immer logisch. Es gibt auBerdem einen Perspektivwechsel zw: schen den Jugendlichen” einerseits und ,wir” andererseits Es gibt zwar eine passende Einleitung, aber keinen richtigen Schluss. Eine angemessene Verkntsfung von Satzen und Satzteilen ist so gut wie nicht gegeben, 16 _Es werden viele differenzierte Ausdricke (2.8. ,if", ,im Freundeskreis’, ,aus Neugierde”) benutzt, aber es gibt auch vereinzelte Fehlgriffe (z.B. ,Probleme mit Lernprozessen’, ,ner- vs, wenn er betrunken ist”), wadurch jedoch das Verstandnis nicht beeintrachtigt wird. 12 _ as geforderte Spektrum ist vorhanden, allerdings gibt es einige Grammatikfehiler, die das Verstandnis nicht beeintrachtigen (2.8. -Meiner Meinung nach ist dass ...’ .es (statt .er") schadet der Gesundheit”). 45,5 Projekt B2 neu 253 Info-Teil Teil 1 3, Schiilerarbeit (sehr gut) Inhalt Endlich wird das Thema besprochen! Ich muss zugeben, dass ich persénlich gegen einen freien Zugang zu Alkohol fiir (Meinung Jugendliche bin, Da ich auch eine Jugendliche bin, kenne ich mich gut mit der Situation aus. Die Griinde fiir den Alkoholkonsum der Jugendlichen sind eigentlich viele. (Griinde) Jugendliche wollen gern etwas Verbotenes ausprobieren. Auberdem méchten sie gern A | wie Erwachsene aussehen. Gruppenzwang spielt auch eine wichtige Rolle. Sie trinken oft, weil andere in ihrer Clique auch etwas trinken. Wie man dem Problem entgegenwirken kann, ist schwer zu beantworten. Sicher sollten_ (Vorschla ein paar MaBnahmen seitens des Staates ergriffen werden. Ein neues Schulfach zum Z| Thema Abhiingigkeit und Suchtmittel,wére eine Méglichkeit. In der Familie knnte man mehr iiber die Nachteile von Alkoholkonsum diskutieren. a miglicher Nachteil von tibermaBigem Alkoholkonsum ist, dass die Gefahr besteht, (Nachtei ins Koma zu fallen, was besonders gefihrlich fiir die Gesundheit ist. RegelmaBiger S| Konsum filhrt euBerdem hiufig dazu, dass man stichtig/fiir das ganze L A || sine Katastrophe ist GR | Alles in allem finde ich, dass es mehr Aufklirung gegen Alkoholkonsum geben sollte. > 171 Wérter ‘Aufgaben- 14 Der Forumsbeitrag ist vom Inhalt und Umfang her sehr gut. Alle vier Inhaltspunkte sind angemessen behandett. Das Register it sitationsadaquat. oes erfiillung Koharenz 14 Der Textaufbau ist gut und logisch. fs gibt eine passende Einleitung und einen guten Schluss, Die Satze sind angemessen miteinander verknipft. Die vier groBen inhaltlichen Abschnitte konnten 2war untereinander besser verknipft sein, jedoch fihrt dies nicht zu einem Punktabzug. Wortschatz 16 Der Wortschatz ist differenziert. Es werden zahireiche Wendungen benutzt, die iber den Bi-Wortschatz hinausgehen (,zugeben", ,Gruppenzwang’, .MaBnahmen ergreifen", ,ins Koma fallen”, .alles in allem). Strukturen 16 Der Fonumsbeitrag enthait komplizierte Satzkonstruktionen (.Ein méglicher Nachteil ... Gesundheit ist") und entspricht dem geforderten Spektrum. Es gibt keine gravierenden Grammatikfenler, Ergebnis 60 254 Projekt 82 neu Teil 2 Info-Teil ilerarbeit (nicht bestanden) oe inal Sehr geehrter Herr Ackermann, R,GR | Ich arbeite als Verkiuferin in ihrer Firma und ich habe daritber informiert, dass eine Kollegin in den niichsten Monaten Erzichungsurlaub nehmen wird, R.Z| Ich habe Verstindnis fur meine Kollegin und den Gi Erzichungsurlaub | (Verstandnis) d,warum si Z,R | braucht und die Firma hat ebendso Verstandnis Es gibt aber leider ein Problem. Im niichsten Monat habe ich selbst sehr viel zu tun (Bedauern) und werde es nicht schaffen, GR | Ich wiirde gerne dazu etwas vorschlagen. Wir konnten die Arbeit mit anderem A|| Kollegen verteilen, Wie finden Sie diesen Vorschlag? (Vorschlag) Mit freundlichen GriiBen Sofia Karapanou > 89 Warter Aufgaben- 5 Der Inhaltspunkt ,Beschaftigung” wurde nicht behandelt (gefordert ist, seine derzeitigen erfiillung Aufgaben zu beschreiben, um dadurch 2u begrinden, warum man die zustziche Arbeit nicht Ubernehmen kann). Auch die Inhaltspunkte ,Verstandnis" und ,Bedauern” wurden nicht umfassend behandelt. Es kommt zum Registerversto6 (Widerspruch awischen ,Sehr geehrter ..." und ,Wirkénnten). SchleBlich liegt der Textumfang 10% unter der geforder- ten Worterzahl Koharenz 5 Der Textaufbau ist sinnvoll,allerdings steht ,werde es nicht schaffen” bezugslos im Raum, da die Ubernahme zusatzlicher Arbeit zuvor nicht erwahnt wurde. Verknipfungsmittel, ins besondere zwischen den Inhaltspunkten, fehlen weitehend, wodurch eher der Eindruck einer Aneinanderreihung von ,Antworten” auf die Inhaltspunkte als der eines kohrenten Textes entsteht, Wortschatz 2,5 Das Spektrum ist durchgéngig unter B2-Niveau. Es werden fast nur Ausdricke aus der Arbeitsanweisung und den Inhaltspunkten verwendet. ,Erziehungsuriaub” scheint nicht verstanden worden zu sein, da der Satz ,Ich habe Verstndnis fir... den Grund, warum sie Erziehungsurlaub braucht” keinen Sinn ergibt. Hinzu kommen Fehlgriffe (2.8. ,verteilen”) und unverstandliche Passagen (z.B. ,die Firma hat ebendso Verstandnis” oder .mit anderem Kollegen’) Strukturen 2,5 Der Text weist ein sehr begrenztes Spektrum auf (nur ein dass-Satz und ein indirekter Fragesatz). Auch wird offensichtlich das Passiv nicht beherrscht (,ich habe dariber infor- miert”). Ergebnis 15 Projekt B2neu 255 Info-Teil 2. Schiilerarbeit (mittel) Inhalt Schr gechrter Herr Ackermann, ich habe erfahren, dass meine Kollegin Frau Maller Erzichungsurlaub nimmt und deshalb sollte ich ihre Arbeit dibernehmen, Zuerst machte ich Ihnen informieren, dass | (Verstdne ich die Situation verstehe. AuBerdem ist es auch eine Preis fir mich, dass Sie mich fiir die Arbeit gewahle haben. Aber zum meinem Bedauern kann ich die Arbeit nicht (Bedauer ‘ibernchmen, weil ich volles Programm habe. Erstens habe ich mein eigenes Projekt, deshalb habe ich viele Priisentationen vorzubereiten. Wir diirfen nicht vergessen, dass (Beschaft iefmit neuen Kunden teeffen sollte und natdirlich muss ich die neue Arbeitnehmer ausbilden. Auf jeden Fall sollten wir eine Losung finden, Aus meiner Sight wire es (Vorschla mir male thnen ‘méglich, dass ich mit anderen Kollegen zusemmenarbeite undldie Extra-Arbeit teilen. Ich danke Ihnen fiir das Verstiindnis! Mit freundlichen GriiBen NS. DP 126 Worter eee) ‘Aufgaben- 75 Drei inhaltspunkte sind angemessen umgesetzt. Der Inhaltspunkt ,Verstandnis” ist nur an- erfillung satzweise behandelt. fs wurde nicht mit vollem Vor- und Nachnamen unterschrieben und es aibt einige Fehigriffe im Hinblick auf die soziokulturlle Angemessenhe't und das Reaister (28, ,vlles Programm’, ir dirfen nicht vergessen"). tlich logisch, die Abfolge der Inhaltspunkte ist gut nachvollaiehbar. Die n und Satztellen ist angemessen, die Satzanfange varieren. Wortschatz 5 as Spektrum ist zwar in weiten Telen dem Niveau durchaus angemessen, jedoch behn dern grdbere Fehlgrffe an mehreren Stellen das Verstindnis (z.B.: ,Preis", Arbeitnehmer", stellen” anstelle von .sich etw. mit jdm, tellen”). fe insbesondere jedoch die unbegrindete Verwendung von Kanjunktiv i aise das Verstandnis. Ergebnis m5 256 Projekt B2 neu Teil 2 Info-Teil 3. Schillerarbeit (sehr gut) inhalt Lieber Herr Ackermann, vielen Dank fiir Thre E-Mail und Ihre Vertrauen in meine Arbeit. Im Moment beschaftige ich mich mit der Werbung fiir die italienische Firma, die bis Ende des (Beschaftiqung) nachsten Monats abgesehlosst sein muss, und bin jetzt schon unter Zeitdruck. So sehr ich es auch bedauere, kann ich die Arbeit von Frau Scheu nicht ibernehmen. Das (Bedauern) tut mir echt leid, denn ich kann gut verstehen, dass das der Firma grofie Probleme (Verstandnis) bereitet. Wie ware es aber, wenn wir die Kollegen der anderen Abteilung bitten wirdeneUberstundeDeegen entaprechende Berablonglau machen? Was haten ie (Vorschlag) davon? Ich hoffe, dass das funktioniert. Beste GriiBe Lena Beier > 109 Warter Aufgaben- 7.5 Drei Inaltspunkte sind angemessen umgesetzt. Der Inhaltspunkt ,Verstandnis ist nur teliweise behandelt, da kein Versténdnis fur die Kollegin gezeigt wird. Zudem gleitet der eFaillun ree Text teiiweise ins Informelle ab (z.B. ,echt”). In Bezug auf den Inhaltspunkt ,vVorschlag” eentspricht die Art der Vorschlagsunterbreitung (z.B. ,wir.. bitten", ,gegen entsprechende Bezahlung”) nicht dem hierarchischen Verhdltnis zwischen einer Angestellten und ihrem Vorgesetztem. Kohdrenz 10 Der Text ist durchgdingig gut aufgebaut mit Anrede, Einleitung, Hauptteil, Schluss und GruBformel. Die Verkniipfung von Sétzen und Satzteilen sind angemessen. Wortschatz 10 Der Text weist ein eifferenziertes Wortschatzspektrum auf, das gut beherrscht wird. Strukturen 10 Der Text weist ein differenziertes Spektrum auf. Vereinzelte Feblgriffe (.ihre Vertrauen”, sabgeschiosst”, Satzstellung bei ,Uberstunden) beeintrachtigen das Versténdnis nicht. Ergebnis 375 Projekt B2neu 257 Transkriptionen Test 1 piel ‘ADAC Unfallhife, was kann ich fuir Sie tun? Guten Tag, ich habe eine Panne und bin auf der A8 Miinchen ~ Augsburg, 10 km entfernt von der Aus- fahrt Augsburg West in Richtung Augsburg. Mein Wagen lisst sich nicht mehr bewegen und ich brau- che_den_Abschleppdienst, denn ich habe gerade voligetankt und auch die Batterie iberprift. Mein Kennzeichen ist B-LV 3454, ‘A: Einen Moment, ich suche Sie in unserer Mitglieder datei. Ja, ein VW Passat? B: Genau. Wann kénnte jemand hier sein? A: In ca, 15 Minuten werden die Kollegen dort sein. Bitte haben Sie Geduld! 8: OK. Vielen Dank! Aufgabe 1 und 2 A: Fit und Stark”, Paul am Apparat, B: Hi, ich hatte gerne eine Information, Bietet ihr auch Ski-Gymnastik an? ‘A: In unserem Programm gibt es einen Ski-Gymnas Kurs, Wir warten allerdings immer bis Oktober, ob sich eine Mindestzahl von Teilnehmern einschreibt. Ich kann also im Moment noch nicht 100%-ig be- stitigen, dass der Kurs stattfindet. Aber falls du dich bei uns einschreibst, kénnten wir dir notfalls auch ein perséinliches Programm fiir Ski-Fitness 2u- sammenstellen. Wie hirt sich das an? 8: Also, ich wei8 noch nicht. Ich will lieber in eine Gruppe. Vielen Dank fiir die Info, ich melde mich noch mal. Aufgabe 3 und 4 Und nun zu unserem Kulturtipp. Wir méchten allen Lieb- habern klassischer Musik eine besondere Auffuhrung in der GroBen Orangerie von Schloss Charlottenburg emp- fehlen. Mit feinem Gespiir fir die lange vergangener Zeiten i rpretiert das Residenz-Orchester Meisterwerke des Bi rock und der Romantik, Die Musiker tragen ihre Musik in Kostiimen der Zeit von Friedrich dem GroBen vor. Beit Zuhéren und Zuschauen fulhit man sich dadurch in ein anderes Jahrhundert versetzt. Karten erhalten Sie im In- temet unter www.theaterkasse-berlin.de, 258. Projekt 82 neu Aufgabe 5 und 6 ‘A: Kann ich mir diese Biicher ausiihen B: Ja, aber nur mit einem Bibliotheksausweis. ‘A: Ich habe hier einen. B: A: Das ist doch nicht deiner, oder hei8t du Kevin"? Nein. Kann ich denn nicht ausnahmsweise mal Bi cher mit dem Bibliotheksausweis von meinem Bru- er ausleihen? Er ist damit einverstanden. B: Bibliotheksausweise sind nicht iibertragbar. Das ist nur mgich, wenn dein Bruder mit dir hierher kommt und dann auch fiir dich haftet. Sonst geht das nicht. Du kannst das gern in unserer Bibliotheksordnung nnachlesen, da steht es schwarz auf weiB! A: OK., dann eben nicht. Aufgabe 7 und 8 Warum nuschelst du so’ B: Ich war vorhin beim Zahnarzt und musste eine Fil lung neu machen lassen, A: War das denn so schlimm?. B: Nein, aber der Arzt hat mir eine Spritze in den Unter- Kiefer gegeben und nun ist immer noch alles taub. ‘A: Oh, du Arme! Geht das nicht auch ohne Betdubung? B: Vielleicht, aber ich mochte eigentlich nichts spiiren, wenn meine Zahne aufgebohrt werden. Spatestens Hach drei Stunden ist alles wieder in Ordnung. ‘A: Naja, dann ist ja gut. Verstehen kann ich dich ja, Aufgabe 9 und 10 Ich begrie Sie zur Prifung im Fach Linguist. Vor hhen liegt ein Aufgabenblatt. Sie diirfen das Blatt umdrehen, sobald ich es sage. Auf dem Blatt stehen 5 Aufgaben, die alle méglichst ausfiihrlich bearbeitet werden sollen. insgesamt stehen Ihnen dafiir 90 Minuten zur Verfiigung. Natiitlich ist es verboten, Hilfsmittel 2u benutzen, Wenn Sie fertig sind, heben Sie bitte die Hand und drehen Sie Ihre Papiere um. Ich sammle dann die Priffungsunterla- gen ein, Die Ergebnisse werden lhnnen unter Ihrer Uni-E= Mail zugeschickt. Viel Glick! M-= Moderator L = Lisa Graf-Riemann M: Herzlich willkommen zu ,,Literatur heute”. Ich be- criiBe ganz herzlich unseren heutigen Studiogast, Lisa Gre iemann. Li Hallo. Mz Sie schreiben regionale Krimis, die in Bayern spie- rT 2 B 4 or 16 Transkriptionen len, Unter Krimi-Liebhabern sind Sie recht bekannt, Aber erzahlen Sie uns doch erst einmal bitte, wie alles begonnen hat. Ich habe am Flughafen Miinchen einige Zeit als Dol- metscherin fiir die Polizei gearbeitet. Dabei kam ich auf die Idee, einen Krimi zu schreiben. Und das habe ich dann gemacht. Mittlerweile habe ich 7 Krie minalromane geschrieben und verdffentlicht. Kénnten Sie uns beschreiben, wie Sie dann die Idee flreine Story bekommen? ‘Am Anfang steht ein Thema, das mich interessiert. Das hat oft mit der Region zu tun, in der ich lebe. Dann denke ich mir eine Geschichte und Figuren dazu aus und fange an zu schreiben, Beruhen die Ereignisse in thren Krimis manchmal auch auf wahren Begebenheiten? Ich schreibe 2war nicht iiber ,wahre Kriminaltal- le", aber meine Schauplétze sind immer echt. Die historischen Ereignisse, auf die ich Bezug nehme, sind gut recherchiert und meine Fiquren kénnten wirkliche Menschen sein, mit all ihren Starken und Schwachen| Noch eine persiinliche Frage: Kommen Sie eigent- lich selbst in thren Krimis vor? Nicht als Figur, aber ich glaube schon, dass etwas von mir selbst in meinen Biichern steckt. Das ist allerdings nicht wie bei Alfred Hitchcock, der gem als ,Passant” durch eine Szene in seinen Filmen lief Vielmehr steckt meine Art 2u denken und zu filhlen in meinen Hauptfiquren. Ich denke, das gilt fiir viele Autoren. Ein Buch ist bestimmt auch immer ein ,Teil’ des Autors. Noch eine andere Frage: Sie arbeiten auch mit einem Co- Autor, Ist es eigentlich leichter, zu zweit ein Buch zu schreiben? Es ist leichter, weil man_sich nicht alles allein ausdenken_ muss. Natiirich gibt es zu zweit auch Konflikte. Es kann sein, dass mir eine Szene nicht gefalit, die mein Co-Autor geschrieben hat, oder umgekehrt. Dann miissen wir dariiber diskutieren und das gemeinsam iiberarbeiten. Das klingt ja nach richtiger Teamarbeit. Frau Graf- Riemann, wiirden Sie thre Krimis gern verfilmen las- sen? Ja, das wiitde mir gefallen, denn beim Schreiben sehe_ich die Szenen_meines Romans immer wie einen Film ablaufen, Ich sehe meinen Figuren zu, hire, wie sie sorechen, und schreibe das dann ,nur’ noch auf. Na, dann hoffe ich sehr, dass wir bald auch einen Krimi von Ihnen sehen kdnnen, Nun noch meine letzte Frage: Womit beschaftigen Sie sich gern in ihrer Freizeit? Ich gehe gern in die Berge, zum Wandern, Skifalren und auch ein bisschen Klettern. Ich liebe Bewegung in der freien Natur, Das kann ich gut verstehen! Lisa Graf-Riemann, danke, dass Sie bei uns im Studio waren! Gerne. M = Moderatorin M ¥Q: Ye: Yd: Ms fouTuberin Sylvie YS = YouTuber Maximilian Herzlich willkommen bei unserer Sendung ,Schule hoch drei”, Meine Studioniste sind keine Popstars. 0 Dennoch hat ihr YouTube-Kanal ,Jhr seid die Ein- steins” unzahlige Fans. Und womit begeistern sie ihre Fans? Mit Mathematik! Hallo Sylvie, hallo Mexi- miliant Hallo, Hi. Maximilian, du bist schon am lingsten dabei. Was macht ihr denn genau? Na ja, bei Mathe, wir erkldren eben, wie das so funk- 17 tioniert mit Dreisatz, Bruchrechnen, Integralen und 50. Doch inzwischen decken wir auch Informatik, Naturwissenschaften, Geschichte und Wirtschaft 2b. Aber alles in kleinen Video-Happchen, meist nicht langer als 5 Minuten, Das ist dann leichter 2u verar- beiten. Anders als im Schulunterricht, wo die Schii- 18 ler eine Stunde oder sogar eine Doppelstunde lang mit Stoff bombardiert werden. Und dabei macht ihr von Jugendsprache Gebrauch. Ganz bewusst? iS: Uns geht es darum, die Schiller zu erreichen und ihnen zu helfen. Unsere Art zu erklaren kommt an, Sonst hatten wir sicher nicht so um die zehn Million Aufrufe pro Monat. Das ist wirklich viel. Wie hat denn alles angefangen, Maximilian? ': Also angefangen hat das mit mir und meinem Kum= pel Tim, bei meinen Eitern im Keller. Mittlerweile produzieren wir im Durchschnitt 14 neue Videos pro Woche und beschaftigen 27, ibe. 19 wiegend freie Mitarbeiter. Und das Finanziert sich alles Projekt B2 neu 259 Transkriptionen 20 8: Uber Werbeschaltungen, Am Anfang sind die na- tirlich nur getrépfelt, aber inewischen erlauben sie uns, auch neve Pline zu schmieden. Und wofir wird bei euch geworben? + Besonders viel Werbung haben wir fur Kleidung, vor allem Jugendmarken, dann aber auch Schulbedarf, Computer und so. M: Stirt es denn eure Nutzer nicht, dass vor jedem Video Werbung abgespielt wird? Die wollen doch lernen, Na, entweder das oder Sehen gegen Geld. Ich glau- be, da fallt jedem die Entscheidung leicht. Auch hat noch nie jemand qemeckert. ‘Auf diese Weise kGnnen wir unser ganzes Materi- al umsonst anbieten. Das wissen unsere Nutzer zu schatzen, Nun mal eine ganz andere Frage. Euer Kanal ist ein Angebot unter vielen auf dem immer weiter expandierenden Nachhilfemarkt. Aber er wendet 22 sich nicht an die schlechten, sondern an die quten Schiller, die sich vielleicht von einer Zwel auf eine Eins verbessern wollen, ¥8: Um die kimmert sich ja sonst kaum einer, Und da bezahlen cie Eltem auch keine Nachhilfe, weil die nur an bestimmten Punkten Hilfe brauchen. Na, und die kriegen sie bei uns. Gute Schiller brauchen keine Nachhilfe im traditio- nellen Sinn, Sie wissen, wo es bei ihnen hakt. Be- kommen sie das kurz erklart, dann kénnen sie ohne Probleme alleine weiterlernen. M: Sylvie, Meximilian. Vielen Dank. Ich wiinsche euch weiterhin noch viel Erfolg. 4 Heralich willkommen zu meinem Vortrag iiber die Frage, wie viel Aufsicht Kindern beim Spielen guttut. 23. Sicher st Ihnen allen bekannt, dass Spielen Kinder anregt und sie dabei neue Kenntnisse und Fahigkeiten enwer- ben. Das kindliche Gehirn kann sich nur durch eigene Erfahrungen weiterentwickeln, das bestatigt die Hirnfor- schung. Das bedeutet - iiberspitzt ausgedriickt - Spielen 24 ist lebenswichtig. Kinder br. in_miglichst caroBes Spielrevier, in dem sie vieles entdecken und aus- 25_ probieren kénnen. Leider ist das vielen Eltemn nicht be- wusst, denn heutzutage neigt man dazu, Kinder unter Daueraufsicht zu stellen, sie wirklich iiberall nur an der eigenen Hand herumzufihren, statt sie auch mal etwas allein entdecken zu lassen. Eltern haben Angst, ihre Kin- 260 Projekt 82 neu der allein draufien spielen zu lassen und wollen alle Spie- Aktivitéten steuern. Hier fehit_ein Spielraum_fiir freie, entdeckende und selbst gestaltete Aktivitdten ohne Auf- sicht. Fiir die Entwicklung der Kinder ist es am besten, wenn 26 Eltern ihre Kinder lediglch inspirieren und auf den rich- tigen Weg bringen. Ich mochte Ihnen das anhand eines Beispiels Klarmachen. Stellen Sie sich vor, Ihre Kinder wollen ein Baumhaus bauen. Sie kénnen dieses Vorha- ben férdern, indem sie es erlauben. Beim Bauen sollten. Sie nur dann helfen, wenn die Kinder sie konkret um et- was bitten, wie beispielsweise um Material. Viele Eltem 27 1 so sehr ein, dass sie die tragende Rolle bei solchen Aktivitaten iibernehmen wollen. Das ist entmuti- und wenig inspirierend, Bleiben wir beim Baumhaus. Eltern, die den Kindern_al- les vormachen und mitbauen, well sie es ja viel besser kénnen, ersticken die so wichtige Chance der eigenen Entdeckung und Gestaltung, Stattdessen_ demotivieren sie_die Kinder: Sie zeigen inen, dass die Erwachsenen es besser kénnen, Ein anderes Beispiel sind Freizeitaktivitaten. Museumsb¢ suche der ganzen Familie gehéren zu diesen Aktivitaten, denn Eltern méchten, dass ihre Kinder lernen. Denken sie aber auch mal dariiber nach, dass zum Beispiel der Wald fir die Kinder viel inspirierender sein kénnte? Doct kénnen und miissen die Kinder namlich selbst Dinge ge- stalten, um zu spielen. Dinge, die nicht von Erwachsenen vorgegeben sind. Ich méchte hier fir mehr Freiheit und weniger Aufsicht werben. Schule und Kindergarten setzen den Kindern ge- 29 nug Grenzen, verlangen Disziplin und Gehorsam. Deshalb soliten die Kleinen zumindest bei ihrem Spiel eingeladen werden, Weltentdecker und Gestalter zu sein. falls Sie an meiner Theorie zweifeln, dann denken Sie doch mal an unsere jungen Erwachsenen, an die Studen- 30 ten. Sie haben oft ein immenses Sachwissen, aber leider fehit es thnen héufig an der Motivation. Offensichtlich haben sie die Lust am Entdecken und Gestalten verloren. Nun schlieBe ich meinen Vortrag mit der Bitte um mehr Freiraum fiir unsere Kinder. 28 Test 2 Beispiel A: Stell dir vor, die Wildschweine waren wieder in un- 01 02 o1 Transkriptionen serem Garten, B: Ey, krass! Hattet ihr keine Angst? A: Nein, Wir waren nicht zu Hause, aber jetzt wollen wir etwas dagegen unternehmen. Die beste MaB- nahme ist, den Gartenzaun in die Erde einzugra- ben. So um die zwei Meter tief, Dann kénnen Wildschweine nicht mehr rein, so tief buddeln nicht B: Meinst du wirklich? Kann da nicht jemand kommen, die Tiere einfangen und weatransportieren? A: Nein, das klappt nicht. Ist auch viel zu kostspielig. B: Okay, verstehe, Aufgabe 1 und 2 A: Bankservice, hier Martins. B: Hallo, ich rufe an, weil vor 10 Minuten einer Ihrer Geldautomaten meine Karte geschluckt hat. Das ist der Automat in der Clayallee 105. as tut mir leid. Wie konnte das passieren? Ich wollte Geld abheben und habe einmal eine fal- sche Geheimnummer eingegeben. Danach kam die Karte nicht mehr raus. Das diirte eigentlich nicht sein, denn man hat ja immer mehrere Versuche. Ein Techniker wird die Karte im Laufe des Tages herausnehmen und dann in threr Bankfiliale abgeben. Dort_kénnen Sie sie abholen, Danke. A: B: B Aufgabe 3 und 4 Heute méchten wir Ihnen eine besondere Idee aus Lon= don vorstellen: Das «Green Rooms” im Norden der Stadt, Es ist ein frisch renoviertes Hotel mit sparsamer, ge- schmackvoller Einrichtung, In der Hotel-Lobby des Ju- gendstilhauses trifft man auffallend viele Kiinstler und Kreative, denn das Green Rooms” ist das erste Hotel, das solchen Gasten einen Rabatt gewahrt, sofern sie ihre Tatigkeit nachweisen kénnen. Neben den klassischen Doppelzimmern mit eigenem Bad gibt es auch giinstigere Zimmer mit Gemeinschaftsbad, zwei Schlafraume ahnlich einer Jugencherberge und Appartements fur einen lin- geren Aufenthalt. Gaste ohne kiinstlerisches Talent sind im Green Rooms” natiirlich auch willkommen, allerdings zum Standardpreis. Aufgabe 5 und 6 A: Und, bist du gestern Nacht gut nach Hause gekom- men? B: Na ja. Ich bin in eine Polizeikontrolle geraten ‘A: Was? Wo denn? 8: Inder LandauerstraBe. Die haben mich rausgewun- ken, wollten die Papiere kontrollieren und einen koholtest machen, A: Zum Glick hattest du ja nur Cola getrunken. 8: Ja, aber ich hatte meinen Fiihrerschein nicht dabei. Da haben die extra in der Polizeizentrale angerufen und alles diberprifft. Und natiirlich musste ich auch 10 Euro Strafe zahlen. Ich sag dir, ich bin echt sau- er Aufgabe 7 und 8 A: Was sehen wir uns denn an, Herr Maurer? B: Also, Sie suchen nach einer zentral_gelegenen ‘Zwei-Zimmer-Wohnung, Ich méchte thnen trotzdem 2uerst eine griBere Wohnung zeigen, die Ihnen bestimmt auch gefallt. Die Miete ist immer noch in- nerhalb des von Ihnen angegebenen Preisrahmens. Die Wohnung liegt mitten im Stadtzentrum und ist sehr gut geschnitten und ruhig. Wir sind gleich da, hier ist schon die verkehrsberuhigte Zone, Sehen Sie den Balkon dahinten, im zweiten Stock? Der ge- hért zur Wohnung. Und, was meinen Sie? ‘A: Ansehen kann ich sie mir ja, aber eigentlich hatte ich lieber eine kleine Wohnung. Aufgabe 9 und 10 A: Hier Gocht von Iss-gut-Catering, entschuldigen Sie die Stérung. Wir wolten Sie fragen, ob Sie mit un- serem Service zufrieden waren. 8: Hmm. thr Personal war ausgesprochen héflich und auch sehr piinktlich, Allerdings haben Sie zu wenigq Geschirr gebracht. Mir war es etwas peinlich, dass Unsere Gaste den ganzen Abend iiber nur einen Tele ler benutzen konnten. Ich finde, da hatten Sie ruhig mehr bringen kénnen. Das Essen hat hervorragend ‘geschmeckt, bis auf die Desserts. Die Vanillecreme war zu wassrig und der Fruchtsalat hatte auBer Ki- wis keine exotischen Friichte. Das war etwas ent- ‘uschend, ‘A: Ich habe mir das alles notiert und danke Ihnen fiir die Zusammenarbeit. M-=Moderatarin $= Professor Schuhmann M: _Streithahne und Unzertrennbare ~ Professor Schuh- mann hat als Psychologe schon viele Geschwister- beziehungen analysiert. Professor Schuhmann, 10 Projekt B2 neu 261 " 2 1B “4 15 Transkriptionen es fiir Jugendliche besonders schwierig, Geschwis ter zu haben? Probleme gibt es in jeder Altersqruppe. Schon bei Kleinkindern, wenn sich das altere Geschwisterchen durch ein neues Baby entthront fiihlt. Auch Seni- coren rivalisieren mit ihren Geschwistern. Aber tat- sichlich gibt es wenige Geschwisterpaare, die sich in den Pubertatsjahren gut verstehen. Woran liegt das? In dieser Zeit ist das Konkurrenzempfinden beson- ders stark. Es gibt so viele Gebiete, auf denen man konkurrieren kann: in der Schule, bei den Eltern, bei Freunden. Unterscheiden Sie dabei Schwestern und Briider? Ja. Bei Briidern kommt es oft vor, dass der Altere ernster und strenger ist, wohingegen der Jiingere meist lockerer und bei den Madchen beliebter ist. Das birgt ein groBes Konfliktpotenzial, besonders, wenn beide ein Auge auf dasselbe Madchen gewor- fen_haben. Bei Schwestern spielt Eifersucht eine groBe Rolle Sie beobachten standig, wer mehr be- achtet wird, wer die vermeintlich Hiibschere oder Bessere ist. Das Problempotenzial wird dadurch verscharft, dass Teenager oft unter einem gemein- samen Dach leben. Also gibt es Hoffnung, dass sich das Verhaltnis bes- sert_ wenn einer auszieht? Die Chancen stehen qut. Zu viel Nahe sorgt fiir Rei- bung. Wie gut man sich versteht, hangt aber auch von den Temperamenten der Geschuister ab. Gibt es Tricks, wie man mit seinen Geschwistern besser auskommen kann? Keine allgemeingilltigen. Aber es hilft, die Ublichen Beziehungsregein einzuhalten. Vor allem sollte man nicht versuchen, den anderen zu _dominieren. Ich persénlich halte das Ideal der Geschwisterliebe fir iiberzogen. Man muss sich nicht lieben - wichtig ist, dass man respektvoll miteinander umgeht. Helfen vielleicht gemeinsame Interessen, um sich besser zu verstehen? Gemeinsame Interessen sorgen flir Gesprachsstoft. ‘Aber damit es keinen Konkurrenzkampf gibt, sollte sich jeder seine eigene Nische suchen, Wer hat es besonders schwer? Das Nesthakchen, der Alteste? Jede Konstellation bringt ihre eigenen Probleme mit sich. Ich denke aber, das mittlere Kind hat es 262 Projekt 82 neu haufiq_am schwersten. Es muss mit dem Jiingeren friih ins Bett, ist aber schon alt genug, um wie der Altere im Haushalt mitzuhelfen. Welche Erziehungstipps kénnen Sie Eten geben? S$: Eltern sollten versuchen, immer ein gutes Verhalt- nis zu ihren Kindern zu haben, sich Zeit fir sie zu nehmen und sie verstehen wollen. Auberdem ware es gut, wenn sie ihre Kinder nicht standig unter einander vergleichen. Jeden stért es schlieBlich, wenn man immer hdrt, was sein Bruder oder seine Schwester besser kann, M; Dem kann ich nur zustimmen. Professor Schuh- mann, vielen Dank fiir dieses Interview. Moderator F = Frau (Marie Schultze) M-=Mann (Hermann Peters) MO: Hier ist die Sendung .Unsere Stadt” mit einer Dis- kussion zum Thema: »Begriinen auf eigene Faust Marie Schultze, aktive Biirgerin aus dem Bezirk Schiineberg, und Hermann Peters, Gartner, sind hier bei mir im Studio und werden mit mir diskutie- ren. F: Hallo, Meine Nachbarn und ich haben seit einem StraBenfest vor zwei Jahren beschlossen, unser Viertel selbst zu hegen und zu pflegen. Wir pflan- zen Blumen, machen sauber, streichen gelegentlich auch die Stromkasten, M: Lassen Sie mich hier bitte mal etwas dazu sagen. Es, ist klar, dass alle in einer lebenswerten, hiibschen Umgebung leben _wollen, aber diese Aktivitaten imlissen auch geregelt Uber die Bihne gehen. Ich bin ~ ehrlich gesagt ~ auch gegen Chaos. ir gendjemand muss als wohiwollend kontrollierende Kraft von offizieller Seite solche Aktionen abseq- pen. F: Bis unsere Bezirksverwaltung sich mal rihrt, wenn zum Beispiel Baume eingehen und ersetzt werden miissen, vergehen Monate! M: Das mag ja sein, aber hier geht es ums Prinzip. Sonst kénnte ja auch jemand auf die Idee kommen, direkt an der StraBe eine Schaukel an einen Baum zu hngen oder Baume zu zerstiiren. Ich habe gelesen, dass man sich als Baumpate re- gistrieren lassen kann. Alle Baume in der Stadt sind durchnummeriert und man braucht sich da nur per Mo: MO: "7 8 19 2 22 23 24 Transkriptionen E-Mail fir den Baum Nummer ,sowieso” als Pate an- zumelden. Dann darf man Baumscheiben, also die Erde um den Baum, begriinen. F: Na, das ist direkt mal eine positive Nachricht! Ich befirchte nur, dass man auch als Baumpate nicht einfach alles pflanzen dart, oder? M: Soweit ich weiB, diirfen der Verkehr und die Sicht nicht behindert werd }: Aber das ist doch logisch. Wie kann man denn die StraBen noch verschénern? Ich denke, Farbe hilft immer, Beispielsweise kiinst- lerisch_bemalte Stromkasten finde ich schon sehr reizvoll Wir haben fiir den Juni einen Wettbewerb fir un- sere Stromkésten geplant. Alle Kunstler, die Inter- esse haben, kénnen Entwiirfe auf unsere Nachbar- schafts-Website stellen und wir Anwohner wahlen aus, was uns am besten gefallt. So werden wir dann = und Ubrigens auch auf unsere Kosten — die Strom- kasten zu Kunstwerken macher Haben Sie schon eine Erlaubnis dafiir erhalten? Also, die Anfrage liegt den zustindigen Stellen vor, wie immer warten wir nun. :: Toll finde ich das! Wie macht man denn solche Ak: tionen publik? AuBer natiirlich durch unsere Radio sendung? M; Frau Schultze hat ja schon gesagt: Auf einer Web- seite F: Na, auch Mund-zu-Mund-Propaganda. AuBerdem arbeitet meine Nachbarin an einer Kunsthochschu- le, Sie hat da eine entsprechende Ankiindigung ans Schwarze Brett gehiingt. AAiso ich bin gespannt und komme dann mal in thr Viertel, um mir die Stromkasten anzusehen, Mo: In meinem heutigen Vortrag geht es um das Meer und seine Bewohner. Seit der ,Census of Marine Life” eine Art Bestandsauf nahme der Lebewesen im Meer gemacht hat, wissen wir, dass mehr als 90% aller unbekannten Tierarten auf der Erde in den Weltmeeren leben. Dariber hinaus gibt es ja nicht nur Tiere, sondern auch Mikroorganismen im Meer, die auch leben. Wir Kennen im Moment ungefahr einein- halb Millionen Lebewesen an Land und im Meer, aber das ist nur ein Bruchteil aller Arten, die es gibt. Besonders viele Meeresbewahner gelten heute als be- droht. Griinde dafiir sind unter anderem die globale Erwarmung und die Uberfischung. Die Erwérmung_ge- fahrdet_die Lebensbedingungen vieler Arten im Meer, Fische bendtigen wie viele andere Lebewesen auch eine bestimmte Temperatur, um leben zu kénnen. Andert sich die Temperatur, Kénnen sie eventuell noch in andere Ge- filde auswandem, oder sie sterhen aus. Das Problem der Uberfischung ist allgemein bekannt. Ob- wohl es gesetzlich festgeleate Fangquoten gibt, setzen sich viele Fischer dariiber hinweg und fischen, so viel sie wollen, Auch die Art und Weise, wie gefischt wird, hat Konsequenzen fur die Mere. Werden Dynamit oder Grundschleppnetze eingesetzt, die den Meeresboden ab- kratzen, dann geht unter Wasser vieles fir immer kaputt, Zurlck bleibt eine Art Wiiste, ohne Pflanzen, ohne Le- ben. Wann und ob sich der zerstirte Boden regenerieren wird, ist ungewiss. Ein weiteres Problem, besonders fiir die Tiefsee, stellt der sogenannte Ressourcenabbau dar, also der Abbau von bestimmten Rohstoffen. Man weil inzwischen, dass es kostbare Metalle und andere Rohstoffe auf dem Meeres- boden gibt und dass man sie abbauen kann. Sobald zum Beispiel die Preise fiir Kupfer oder Nickel weiter steigen, kénnte sich ein Abbau in der Tiefsee lohnen, denn diese Metalle werden zum Bau zahlreicher elektronischer Ge fate bendtigt. Beim Abbau wiirden riesige Staubsauger den Tiefseeschlamm vom Meeresboden aufsaugen, um die Metalle zu gewinnen. Damit ware dann alles Leben dort verschwunden, denn in dem Schlamm befinden sich Bakterien und Mikroorganismen. Die Tiefsee braucht den Schlamim, um weiter bestehen zu kénnen. Forscher, die sich mit Umweltfragen und dem Meer be- schaftigen, sind seit Langerem aktiv und versuchen ihr Wissen 2u vermitteln und zu wamen. Aber viele Men- schen tun sich schwer dabei, die Warnungen in ihrem Alltag umzusetzen. Dabei hingt die Rettung des Mee- {es auch von unserem eigenen Energiekonsum ab: Wenn wir unser Konsumverhalten ander und bewusst weniger Energie verbrauchen, ist auch dem Meer geholfen. ich beende meinen Vortrag mit der Bitte an Sie: Helfen Sie uns, das Meer 2u retten! Test 3 Beispie! S= Frau Schneider M-= Frau Meier 25 26 a 28 29 30 Projekt B2 neu 263 02 Transkriptionen Hier ist das Biirgertelefon, Schneider. Guten Tag, Meier, Ich hatte gem eine Auskunft zur Ummeldung meines Wohnsitzes. Kénnten Sie mir bitte sagen, welche Dokumente ich dafiir brauche? S: Als Bundesbiirgerin brauchen Sie einen_giitigen Personalausweis und die Abmeldung von Ihrem vor- herigen Wohnsitz. Gehen Sie damit zum Meldeamt. Kann ich die Abmeldung auch tiber das Internet ma~ chen? Denn ich bin ja schon hier, in Berlin, S: Da miissen Sie mal online gehen und sehen, was an Ihrem alten Wohnsitz iiblich ist. Aber ich rate Ih- nen, erstmal einen Zweitwohnsitz anzumelden, Die ‘Abmeldung kénnen Sie dann spater machen, M: Gut, das mache ich dann, vielen Dank! S: Bitte schén. Aufgabe 1 und 2 Wahrend der kalten Jahreszeit haben viele Menschen un- ter trockener Haut 2u leiden. Oft hat das nicht nur mit der Jahreszeit, sondern auch mit der Veranlagung und dem Lebensstil 2u tun. Vorbeugend empfehlen die Fach- 4r2te, im Winter genug Wasser zu trinken, die Haut nur mit milden PFlegeprodukten 2u reinigen und stets mit einer leicht vertraglichen Creme einzureiben. Gewahnli- che Seifen und iibertriebenes Waschen kénnen der Haut sogar schaden. Wer eine gesunde Haut haben machte, sollte auch auf Rauchen und Alkohol verzichten, Aufgabe 3 und 4 ‘A: Erzahl mal, wie war denn dein Geschaftsessen ges- tem? 8: Eigentlich_recht_qut. Das .Sterne-Koch” in der StresemannstraBe ist durchaus geschmackvoll ein- ‘gerichtet, stilgerecht, alles SOerJahre. Jedenfalls soit ict das beurteilen kann, Auch der Service ist sehr qut, alle sind héflich und zuvorkommend. Wenn man die Speisekarte lest, ist man beeindruckt, und uns hat das Essen auch wirklich gut geschmeckt. Aber das Preis-Leistungs-Verhaltnis stimmt-nicht.. Die winzigen Portionen sind viel zu teuer. Man kann da eigentlich nur auf Firmenkosten hingehen, Aufgabe 5 und 6 VsVater $= Sohn Wie ist das Vorstellungsgesprach fur dein Praktikum denn gelaufen? S: Recht gut. Der Zustandige hat Uber eine halbe Stun- de mit mir gesprochen. Dabei ging es um meine Erfahrungen, meine Lieblingsfacher und meine Vor 264 Projekt B2 neu Vi : v: stellungen, was die Zukunft angeht. Klingt gut. Wann bekommst du denn Bescheid, ob sie dich nehmen? Das dauert noch “ne Weile, AuBerdem muss ich noch einmal kommen, haben die mir gesagt. Da soll ich noch einen Eignungstest machen, Ach so. Aufgabe 7 und 8 A: B A Kannst du mir mal helfen? Kiar. Was gibt’s? Ich_méchte diese App herunterladen, aber das funktioniert nicht richtig. Mir ist nicht klar, was ¢a schiefgelaufen ist. Na ja, da sind bestimmte Benutzungsbedingungen und hier steht, dass der Anbieter fiir die App auf 8 deine Smartphone-Daten zugreifen darf. Du musst ann auf .Ja” klicken und dann kommt die App auf dein Smartphone. Welche Daten meinen die denn? Steht hier doch, deine Fotos, dein E-Mail-Account, dein GPS us Und wenn ich das nicht méchte Ich glaube, dann kannst du die App nicht herunter- laden. Aufgabe 9 und 10 A: M= Moderator Mt: Ich habe ein Stipendium und gehe firein Jahrnach 9 New York. Dort arbeite ich an meiner Bachelorar- eit, Die deutsche Stipendienorganisation hat mir vorgeschlagen, im Studentenwohnheim zu wohnen, aber das ibersteigt mein Budget. Weit du, wo ich da billig wohnen kann? Als ich letztes Jahr in den USA war, habe ich uber eine Website giinstige Privatiibernachtungen ge- funden, aber immer nur fiir 10, maximal 14 Tage, nicht fiir langere Zeit. Kontaktiere doch die Uni dort und bitte um Vermittlung eines Privatzimmers, Vielleicht kann man da irgendwo kostenginstig zur 10 Untermiete wohnen, wenn man etwas als Gegen- leistung anbietet, zum Beispiel Deutschunterricht. Ja, das versuche ich mal. = Andreanne Bartoli Hallo, Leute. Da sind wir wieder mit ,Kiinstler von morgen". Heute unterhalte ich mich mit Andreanne RE n 2 13 Ay 4 Transkriptionen Bartoli, einer Opernsingerin von morgen. Hallo, Andreanne. Hallo, Andreanne, wie wird man eigentlich Opernséingerin? Ich habe erst Klassischen Gesang studiert, in Ita- lien, und jetzt mache ich hier in Mainz meinen Master im Bereich Oper. Da studiere ich naturlich weiterhin Gesang, dazu kommen musiktheoretische Faicher, intensiver Schauspielunterricht und, fur die anderen, noch Italienischunterricht, Den du selbstverstandlich nicht notig hast. Ist denn das Studium der einzige Ausbildungsweg? Es gibt noch den Weg liber den Privatlehrer. Aber das ist heute eher selten, Da konzentriert man sich ausschlieBlich auf den Gesang, was mir zu einseitig ware, und ich glaube, auch fiir die heutigen Anfor- derungen des Berufs, Ohne eine solche, umfassen- dere Ausbildung ist_ man hinterher doch sehr ein- ‘geschrankt. Hat keine Méolichkeit fir ein zweites Standbein.. Fur den Fall, dass es mit der Opemkarriere nicht klappt? Na ja, um eine erfolgreiche Opernséngerin zu wer- den, muss man nicht nur viel kénnen, sondern eben auch ein bisschen Glick haben. Mir ist durchaus be- ‘wusst, dass Opern nicht das Publikum haben wie andere Musik. Auf jeden Fall ist es nicht schlecht vorzusorgen, sich andere Optionen offenzuhalten, Du sagst, viel kénnen”, Was braucht man denn, au- Ber einer guten Stimme? AuBerhalb der Musikwelt wird Gesang, auch Opem- gesang, sehr unterschatzt. Die _meisten_denken, ‘man_braucht einfach eine qute Stimme und sonst nichts. Man muss aber auch sehr diszipliniert sein und sehr, sehr viel an sich, an seiner Stimme, seiner Schauspieltechnik arbeiten. Whrend meines Studi- tums habe ich bereits an verschiedenen Opernauf- fihrungen teilgenommen, einmal habe ich sogar mit der Bonner Jugendoper eine Heuptfigur singen darfen. Das ist ein harter Job und der Druck ist einfach unvorstellbar. Aber andere Sanger, Pop- oder Racksiinger, geben doch auch Konzerte mnit Mikrofon. Wir nicht, Eine Opernauffihrung ist kein Konzert, sondern im Grunde eine Theater aufflhrung, nur dass eben nicht gesprochen, son- der gesungen wird. Aber die Schauspieler haben es dda noch besser, die haben kein Orchester. Wir miis- sen so singen, dass man uns trotz des Orchesters noch hért. Dazu braucht man eine gute Technik, aber auch viel kraft. M: Hm, ja, richtig. Andreanne, eine letzte, ganz andere Frage: Woher hast du deinen ungewéhnlichen Na- men? ‘A: Den gibt es sonst eigentlich gar nicht. Meine Eltern wollten mich Andriana taufen, aber mein GroByater war Geigenbauer. Eine der berihmtesten Geigen der Welt ist die Lady Blunt Stradivari. Und diese Lad ‘Blunt - sie war ibrigens die Enkelin von Lord Byron ~ hieB_Ann, also Anne. ,Andreanne” ist dann als Kompromiss herausgekommen. M: Andreanne, ganz, ganz herzlichen Dank fiir dieses Gespriich, M=Moderatorin F = Familienberaterin Gerlinde Tauber V= Vater Markus Eberfeld M: Ich begriiBe Sie zu unserem heutigen Gespréich in der Sendung ,Unsere lieben Kids". Bei mir im Studio sind Herr Markus Eberfeld und die Familienberaterin Gerlinde Tauber. Herzlich willkommen. F: Guten Tag. Hallo. M: Kindergeburtstage werden immer haufiger von pro- fessionellen Geburtstagsplanern organisiert, etwa in Partytempein oder Vergniigungsparks. Nicht sel ten sind sie ein groB angeleates Event, das nicht nur-den Eltem, sondem im Grunde auch den Kin- dern den letzten Nerv raubt. Herr Eberfeld, Sie ge- dren 2u den leidenden Eltern? Vs Nicht mehr, hoffe ich. Meine Frau und ich haben beschlossen, uns aus diesem Wettbewerb auszuklin- ken, Das ist auch das Beste, was Sie tun kénnen. Das nimmt ja_kein Ende. €s muss immer noch gréBer, ‘noch aufwendiger sein, und natiirich auch teurer, M; Ja, soweit ich mich kundig gemacht habe, kostet ein Standardfest so um die 300 Euro. Kommen ex- tern gebuchte Zauberer oder Clowns hinzu, kann sich das schnell verdreifachen. F: Aber der Kostenpunkt ist gar nicht das Schlimmste. Ich habe mich anlésslich meiner Enkel erstmalig mit dem Thema befasst und musste mit Schrecken fest- stellen, dass es bei diesen ,Events” véllig an freiem Spiel fehlt. V: Das wurde uns dann auch bewusst. Da ist ja alles véllig durchorganisiert und festgelegt, selbst, wann 16 v7 18 Projekt 82neu 265 19 20 2 22 23 24 Transkriptionen gelacht wird. Die Kinder machen nichts, ja dirfen ac nichts selbst machen F: Und: Es fehit das Miteinander. Dass die Kinder schi- ne Stunden miteinander verbringen. V: Ja, sie werden zu perfekten Konsumenten herange- zogen. M: Was sind threr Meinung nach die Griinde fiir diese Made? AuBer beenaten Wohnverhaltnissen. in meiner Jugend hatte man meist auch nur kleine Wohnungen. Heute jedoch meinen viele Eltern, ih= ren Kindern etwas Einzigartiges, Pompéses bieten ‘zu miissen, oft an den Bedtirfnissen der Kinder vore bei. Vs Meine Frau und ich gehdren eher zu den Gutverdie- nnecn. Es war der Zeitmangel oder, um ganz ebrlich zu sein: die Prioritaten. Das Meeting ging immer vor. Und so ist das bei vielen. M: Aber es gibt doch Ratgeber-Biicher und auch Veran- stalter, die padagogisch wertvoll gestaltete Feiem vorschlagen. Wir haben so einen Veranstalter mal ausprobiert. Das war wie ein Schulausflug ins naturhistorische Museum, nur mit Geschenken, Als Geburtstagsfeier bleibt das kaum in Erinnerung. M: Herr Eberfeld, wie wurde denn bel thnen der letzte Kindergeburtstag gefeiert? Vs Mit einem Picknick im Stadtpark. Das war in Null- kommanix organisiert, absolut locker und die Kin- der erzahlen immer noch davon. F: Perfekt! Aber die Idee dazu hatten Sie sicher nicht aus einem dieser Rataeber, oder? Nein, Na, dann bleibt zu hoffen, dass sich viele Hérer und Horerinnen durch dieses Gespréich inspirieren las- sen, Frau Tauber, Herr Eberfeld, herzlichen Dank, dass Sie hier im Studio waren. 2 Mein heutiger Vortrag trégt den Titel Sozialer Woh- rnungsbau in Chile - ein Vorbild”. Als der visionare Architekt, Alejandro Aravena, vor der Aufgabe stand, ein nach dem Erdbeben 2010 zerstértes Wohngebiet der chilenischen Stadt Constitucion wieder aufzubauen, setzte er sich zuerst mit den Bewohnern des Viertels zusammen. Fir den Wiederaufbau hatte er nur etwa 10,000 Dollar pro Familie fir Grundsttick und Haus- bau zur Verfligung. Die Betroffenen sollten_ nun Wohn- 266 Projekt B2 neu eigentiimer werden und als solche auch ein Mitsprache- recht genieBen. Entscheidend war fiir Aravena, so zu bauen, dass sich die Familien dort wohifiihlen. Mit ihnen zusammen ent- wickelte er ein einfaches, aber bestechendes Konzept: einen Bauplan fur eine Siediung mit sogenannten ,uten halben Hausern’, die dank seines Designs spater aufge- wertet werden kénnen. So ein .qutes halbes Haus” hat 40 Guadratmeter Wohnflache, was in Chile fir eine Fami- lie in armlichen Verhaltnissen der Durchschnitt ist. Aller dings besteht die Méglichkeit, weitere 40 Quadratmeter selbst hinzuzubauen, und damit das Haus aufzuwerten, 80 Quadratmeter Wohnraum stehen in Chile namlich Fa- milien des Mittelstandes zur Verfiigung. Sobald die Bewohner des ehemaligen Armenviertels Geld dafiir hatten, wollten sie ihre Hauser ausbauen kénnen. as war besonders wichtig fir sie, Und tatsdichlich sind inzwischen viele der ,guten halben Hauser” zu .ganzen guten Hausern” mit 80 Quadratmetern Wohnflache ge- worden, Aber auch die kleine Version der Hauser ist voll funktionsfahig, denn jedes Haus besitzt die Grundaus- stattung, namlich neben dem Wohnraum auch Kiiche und Bad, Aravenas Siedlung, die Siedlung Villa Verde, steht nun auf einem Tsunami-sicheren, hoch gelegenen Land- strich, Die kleinen Hauser sehen wie eng nebeneinander- stehende, schmale Reihenhauser mit zvei Stockwerken aus, immer direkt mit Platz fiir den mdglichen Anbau daneben. Mit seinen ideen hat Aravena den sozialen Wohnungsbau revolutioniert. Nicht nur, indem er die Betroffenen von ‘Anfang _an_mit entscheiden lie, sondern auch weil er keine seelenlosen Gebaude bauen wollte. Gebdude, die die Armut einbetonieren, statt sie zu bekampfen. Eine Bauform, die man leider auch in Europa haufig findet. Denkt man da zum Beispiel an den sozialen Wohnungs- bau in Deutschland, an die groBen Plattenbausiedlungen oder andere charakterlose, hohe Hauser mit winzigen, absolut identischen Wohnungen, die liber viele Stockwer- ke verteilt sind, dann wird einem der Unterschied klar. Monotonie und Anonymitat einerseits, Vielfalt und die Méglichkeit, kleine Trdume zu verwirklichen andererseits. Belohnt wurde Aravena fur seine innovativen Ideen und Entwiirfe mit dem_,Pritzker-Preis fiir Architektur”, dem Oscar der Architekten. Dieser Preis wUrdigt neben seinen bahnbrechenden Ideen zum sozialen Wohnungsbau auch die Energieeffizienz und Umweltvertraglichkeit all seiner Gebaude. Hier machte ich meinen Vortrag beenden, meine Damen und Herren. Ich bedanke mich fiir Ihre Aufmerksamkeit! 25 26 27 28 29 30 01 02 5 Transkriptionen Test 4 Beispiel Das Kochrezept des Tages. Schweinefilet mit Gemiise steht heute auf unserem Speiseplan. Dazu brauchen Sie 4009 Schweinefilet, eine Zwiebel, eine Knoblauchzehe, eine Zucchini, zwei Karot- ten und franzésischen Senf sowie Salz und Pfeffer. Das Fleisch bestreichen Sie mit dem Senf und wickeln es als Ganzes in Alufolie. in der Alufolie braten Sie es ca. 30 Minuten bei 180 Grad. Den entstehenden Saft stellen Sie zur Seite und braten das Fleisch mit gedffneter Alufo- lie noch weitere 15 Minuten. Inzwischen diinsten Sie das Klein geschnittene Gemiise mit ein bisschen Butter und salzen und pfeffern es, Sie gieBen den Bratensaft hinz. Dazu passt Reis. Guten Appetit! Aufgabe 1 und 2 And the winner is! Ein besonderes Highlight ist die Os- carverleihung heute Nacht. Wer Sterne, Sternchen und Hollywood liebt, sollte unbedingt wach bleiben. Das Spektakel wird live ubertragen. Ihr kénnt die Show ent- weder traditionell im Fernsehen mitverfolgen oder als livestream im Internet ansehen, Unser Vorschlag: Trefft euch mit anderen Cineasten, kocht euch etwas Leckeres und _genieBt die Show, denn eine Show wird es geben. Um noch mehr mitzufiebern, kénntet ihr auch auf euren Sieger wetten. Eine aufregende Filmnacht wiinscht euch das Film-Radio-Team, ‘Aufgabe 3 und 4 ‘A: Es ist schon nach 12 Uhr, Wie kommen wir denn jetzt schnell zu Paul? Die Busse haben schon Feierabend, Vielleicht mit ‘nem Taxi? B: Ich organisiere uns das tiber die App von UBER. A: Was ist das denn? 8: Na, da fahren Privatleute und bringen Kunden von ‘A nach 8 und zwar sehr kostengiinstig. Bin schon mehrmals mit denen gefahren. Warte mal, ich sende mal eine Anfrage. So, Da ist schon die Antwort. In 10 Minuten kommt ein Fahrer! As Das ist ja krass! Aufgabe 5 und 6 A: Guten Tag, ich méchte diese Jacke reinigen lassen, B: Guten Tag, kann ich bitte mal sehen? Danke. A 8: Sehen Sie hier, am Kragen, da ist ein Fleck, Ich wei 6 leider nicht, was das ist, aber Sie kennen sich doch aus. Was kénnte das denn sein? Hm, am Kragen gibt es meistens Schweififlecken oder Kleine Spritzer Parfum, Hier ist es ja nur an einer Stelle, also denke ich mal eher an Rouge oder Make-up, das beim Anziehen abgefarbt hat. Kann bei Damenjacken passieren. Ja, wer wei8, Bitte versuchen Sie, das rauszukrie- 5 gen. Natirlich, Versprechen kann ich es thnien aber nicht! Aufgabe 7 und 8 re Welche Tipps kénnen Sie unseren jungen Hunde- 7 freunden geben? Hunde sind ja bekanntlich kluge Tiere und deshalb fiihlen sich die meisten Hunde ganz einfach unter- fordert, wenn sie nur so durch die Gegend lauten. Uhr miisst mit ihnen im Team spielen. Dadurch lernt 8 ihr euren Hund auch besser kennen und eure Be- iehung wird intensiver. Da gibt es verschiedene Méglichkeiten, zum Beispiel das altuekannte Schel- benwerfen, das jetzt Dogfrisbee genannt wird, oder auch das Weitspringen, von einer Rampe ins Wasser, migen viele Hunde besonders gem. Aufgabe 9 und 10 Seer Machst du noch dein Freiuiliges Soziales Jahr? Nein, ich bin letzten Monat fertig geworden. Kannst du das eigentlich empfehlen? Generell finde ich, dass alle jungen Leute etwas fir 10 die Gesellschaft tun sollten. Meine Stelle war aller- dings nicht so gut. Ich war ja in einem Jugendcafé. Ziel des Cafés ist, die Schiller von der StraBe wegzu- olen. Denn das ist im Wedding die Gefahr, dass sie ins Kriminelle abrutschen. Letztendlich hatte ich aber kaum Gelegenheit, mit den Cafébesuchem in Kontakt zu kommen. Ich musste vorwiegend abwa- schen, Salate zubereiten usw. Ja, schade, das Klingt nicht so spannend. O14 M-=Moderator G = Frau Dr. Griffel Me Heute haben wir Frau Dr. Griffel von der Universi- tat Rostock zu Gast im Studio. Sie beschaftigt sich zurzeit besonders mit der sogenannten regionalen Erahrung, Frau Griffel, was ist eigentlich ,regiona- le Ernahrung”? 267 Projekt B2 neu n R B 4 5 Transkriptionen Das ist ganz einfach zu erkléren: Stellen Sie sich ein Ballungsgebiet vor, also 2.8. eine GroBstadt, die einen gewissen Bedarf an Nahrungsmitteln hat. Regionale Emahrung bedeutet, dass man alle Nah ‘ungsmittel fur dieses Gebiet aus der unmittelbaren Umgebung, also aus einem Umkreis von ca. 100 km, ‘eliefert bekommt. Nehmen wir mal Hamburg. Ware das fir Hamburg imaglich? So leicht lasst sich thre Frage nicht beantworten, denn man muss vor allem einen Faktor beachten: Wie wir uns ernahren, Bei dem intensiven Fleisch- verbrauch der meisten Deutschen ~ ca. 87 kg pro Jahr ~ ware es nicht méclich, denn dieser Fleisch- konsum_braucht viel_mehr Anbauflache als eine ‘Skologische, vegetarische oder vegane Erndhrungs- weise. Aber stellen wir uns den Idealfall vor: Ganz Hamburg emahrt sich dkolagisch und reduziert auch seinen Fleischverzehr. Dann wiirde die gesam- te Region im 100-km-Radius um Hamburg tatsaich- lich fur die Ernahrung der Stadt ausreichen. Istes nicht schwierig, die Menschen davon zu Uber- zeugen, ihre Emahrungsweise umzustellen? Man sagt ja, dass man schon als Kind gepraigt wird und eine bestimmte Emahrungsweise erlernt, an der rman oft sein Leven lang festhalt. Stimmt, aber der Mensch kann ja auch Neues ler- nen, oder? Flir eine regionale Ernahrung spricht ja auch der Gewinn an Nachhaltigkeit und die Tatsa~ che, dass sie geringere negative Auswirkungen auf dig Tiere und die Natur hat, Stellen Sie sich mal vor, ‘was man allein an Transportwegen spart! Das wire dann auch ein echter Beitrag zum Umweltschutz. Da kann ich Ihnen nur recht geben. Aber meinen Sie, die Hamburger widen wirklich auf Kiwis, Oran= gen und Ananas verzichten, die je nicht im Gebiet tum Hamburg wachsen ~ um nur ein Beispiel anzu- fahren? Genau da liegt eins der Probleme: Wir sind inzwi- schen daran gewéhnt, alle Lebensmittel zu jeder Jahreszeit_zu_bekommen. Das ware mit den reqi- onalen Produkten nicht mehr mdglich. Man_miiss- te sich auf das beschrinken, was in der jeweiligen Jahreszeit reif wird, Hier méichte ich auch betonen, dass das Umstellen auf eine regionale Emhrung ein langfristiger Pro- 2ess ist. Erste Ansiitze gibt es in Deutschland schon. In vielen Regionen arbeiten namlich bereits Kleine Betriebe zusammen, Also der Bauernhof, die Ver 268 Projekt B2 neu arbeiter der landwirtschaftlichen Produkte und die Lebensmittelhandler. Dieses Konzept der Kooperati- on sollte unterstiitzt werden, Der Staat kénnte auch mehr dafiir werben, indem er Preise verleiht. Das wirde die Betelligten motivieren, weiter in diese Richtung zu arbeiten. Die Universitat verfolgt diese Entwicklung wissenschaftlich und versucht neben der Bestandsaufnahme auch weitere Konzepte 2u erarbeiten, Frau Griffel, das klingt alles sehr spannend, Leider ist unsere Sendezeit schon vorbei. Vielen Dank fir die interessanten Informationen. 15 M-=Moderator V = Verlagsangestellte Frau Schneider Studentin Katharina Wille Morgen, am 23. April, ist der Welttag des Buches und des Urheberrechts. Deshalb méichten wir heute mit der Verlagsangestellten Frau Schneider und der Studentin Katharina Wille Uber das Copyright an der Universitat sprechen. Vs Ich freue mich sehr, dass ich hier die Maglichkeit habe, die Position unseres Verlags zu vertreten, denn an_den Universitaten wollen alle immer nur Biicher umsonst online stellen, ohne an die Aut renrechte und das Copyright 2u denken, S: Das meinen Sie doch nicht ernst! Wir werden doch yon Anfang an angehalten, immer Quellen und Au- toren anzugeben, Das ist das Erste, was man beim Verfassen einer wissenschaftlichen Arbeit lernt, Daran kann ich mich auch noch erinnern. Wehe, man ist bei den Quellen nicht korrekt! Vs Mir geht es hier nicht um das richtige Zitieren, son- dem darum, wie viele unserer Biicher von den Unis, online gestelit werden, ohne dass der Verlag oder der Autor daftir Geld bekommen. M: Da habe ich andere Informationen. In der Zeitung stand, dass die Unis dafiir Pauschalen zahlen. S: Genau. Wir haben mit unseren Profs darliber ge- sprochen. Und nun schlagen die Verlage vor, dass jede Seite, die benutzt wird, einzeln_verrechnet werden muss. Das ist ja so viel Burokratie! Dabel Gibt es eine rechtliche Vereinbarung, dass man zu wissenschaftlichen Zecken Werke in der Lehre und in der Forschung einsetzen darf, ohne um Erlaubnis zu fragen. 16 ”7 8 19 20 a a 23 Transkriptionen Sehen Sie das doch mal von unserer Seite: Wenn wir flr unsere Biicher nicht genug Geld bekommen, imissen wir schlieen. Die jetzige Pauschale ist ein Witz. Sie entspricht nicht der wirklichen Nutzung, Ein Buch, das online steht, wird genauso gelesen wie ein Buch im Bucherregal und solite auch be- zahlt werden, M: Aber die Unis sind doch auf wissenschaftliche Lite- ratur angewiesen, und diese digital beretzustelen, ist auch ein Beitrag zum Umweltschutz, denn sonst iissten die Studenten wieder alles auf Papier ko- pieren, so wie friiher, S: Genau, wir missen auch an den Umweltschutz denken! AuBerdem gilt auch auBerhalb der wissen- schafitlichen Nutzung, dass alle Bucher 2u einem ~ wie es heiBt - ,kleineren Teil’, also zu 12 Prozent, ohne Verlags- oder Autoreneinwilligung genutzt werden diirfen, Vs Mag sein, aber denken Sie doch mal an die Autoren und stellen Sie sich vor, wie viel Arbeitszeit die in ihr Buch investiert haben! Daft wirden Autoren ‘germ angemessen bezahit werden S: Aber das mit der Bezahlung hat doch mit dem Ver Jag zu tun, der sollte den Autoren mehr zahlen, Vs Auf diese Diskussion méichte ich mich nicht einlas- sen. Ich wei6, dass die Studenten nicht alle Buc kaufen kinnen, die sie lesen missen, aber ich fir eine faire Behandlung der Verlage. M: Ich hoffe, dass alle Beteiligten bald eine gerech- te Lésung finden, Wir leben aun mal im digitalen Zeitalter und miissen auch fr das Urheberrecht in der Wissenschaft eine angemessene Lésung finden. Vielen Dank fir das Gespricht 216 Teil 4 Herzlich willkommen Friher war alles besser! Oder viel- leicht auch nicht? Dieser Frage wollen wir heute ein biss- chen nachgehen, Mein Name ist Heiner Kunsch und ich bin freischaffender Journalist. Gehdren Sie zu denjenigen, die sich dem Warnschrei anschlieBen, dass die Wielt durch zu viel Fernsehen und Internet verdumme? Wenn ja, so lassen Sie sich eines Besseren belehren, Zahlreichen Untersuchungen zufolge ist weltweit ein bemerkenswerter Anstieg des Intelligen quotienten zu verzeichnen, Einer der entscheidenden Faktoren dafir ist die Aloha- betisieruna, Sicherlich gibt es noch viel auf der Welt zu verbessern, aber inzwischen kénnen vier von fiinf Erden- bewohnern lesen und schreiben. In vielen sogenannten Entwicklungslindern hat sich da in wenigen Jahrzehnten, ein Prozess volizagen, fiir den der Westen mehrere Jahr- hhunderte bendtiate Nehmen wir ein anderes weit verbreitetes Schlagwort: Die Reichen werden immer reicher, die Atmen immer ar- mer. Auch dies lisst sich bei clobaler Betrachtung nicht aufrechterhalten. Noch im Jahr 1970 war die Welt unge- rechter als heute, Zwei Jahrhunderte Industrialisierung hatten den Westen reich gemacht, wahrend groBe Tei- le der Welt arm geblieven waren. Der Planet war mehr oder weniger zweigeteilt zwischen einer reichen ,ersten” und einer armen .dritten” Welt. Das hat sich inawischen caedndert und der aréBte Teil der Menschheit lebt heute ingendwo zwischen arm und reich. Und so wird unsere Gegenwart durch zwei unterschiedliche Entwicklungen gepragt: Wahrend in vielen einzelnen Linder die Un- gerechtigkeit zunimmt, nimmt sie global ab. Die Reichen werden wohihabender; die Armen aber auch. Das sind alles harte Fakten, von denen ich thnen nachher noch weitere prasentieren méchte, Unter anderem dazu, warum die deutschen FuBballstars der 70er-Jahre heute wahrscheinlich nur in der dritten Liga spielen widen. Und obwohl das also alles harte Fakten sind, schwrmen die_meisten Menschen ~ insbesondere, wenn sie die 40 liberschritten haben ~ davon, dass friiher doch alles viel besser gewesen sei. Warum? Allgemein tendiert_unser Gehirn dazu, schlechte Erfahrungen aus der Erinnerung, zu léschen, Somit bleibt nur das Positive Ubria und die Sehnsucht nach der vermeintlich so qroBartigen Vergan- genhett ist eigentlich nur logisch. Hinzu kommt, dass die Lebensjahre 2wischen 15 und 25 far die meisten Menschen besonders priigend sind, weil man sich in dieser Phase als Erwachsener etabliert. Das geht einer mit aufreqenden Erlebnissen: die erste Lie- be, der erste Job, Auch von diesen Erfahrungen bleiben rmeist im Laufe der Jahre nur rosige Erinnerungen iibrig, doch so erklért sich, warum Nostalgiker vorzugsweise auf ihre eigene Jugendzeit zuriickblicken. Aber jetzt haben Sie sicher erst einmal einige Fragen. Test 5 7 Beispiel A: Guten Tag, was darf es sein? 24 25 26 a7 28 29 30 Projekt B2neu 269 01 02 iti : hn Transkriptionen B: Ich miichte einen BlumenstrauG_mit Fleurop ver: schicken. Ja gern. Wie viel darf der StrauB denn kosten? So ungeféhr 20 Euro. Sie wissen, dass da noch Gebiihren hinzukommen? Ja klar Die Blumen sollen 20 Euro kosten. ich hatte an einen bunten Sommerstrau8 gedacht. Ahnlich wie dieser StrauB hier. Gut, dann kommen Sie bitte mit zum Computer, wir geben dort alles ein. Ich brauche folgende Daten: Name und Adresse der Empfaingerin oder des Emp- fangers, wann der Straub genau geliefert werden soll und ob eine Nachricht mitgeschickt wird, O.K. Das geht an Doris Kehmann, sie wohnt in der .. A B: A Br ‘Aufgabe 1 und 2 Und nun noch eine wichtige Nachricht vom Forstamt: Wegen der anhaltenden Trockenheit und der sehr hohen Temperaturen herrscht Waldbrandwarnstufe 5 in allen Waldern West-Brandenburgs. Die Walder sind deshalb fur alle Spazierainger_gesperrt. Die Bevélkerung wird um erhdhte Aufmerksamkeit gebeten. Bitte verstoben Sie nicht gegen das Verbot, vermeiden Sie in der Nahe der Walder offene Fever und werfen Sie keine Zigaretten in die Natur. Melden Sie der 2ustindigen Feuerwehr sofort, falls Sie Rauchentwicklung oder Feuer beobachten. Aufgabe 3 und 4 Az Das ist ja eine tolle Schneeskulptur! Woher ist das Foto denn? B: Na, aus Sapporo. In Japan gibt es doch das Schnee- festival und da treten Mannschaften_aus verschie- denen Lindern gegeneinander an und bauen Skulp- turen aus Schnee. ES gewinnt das Team mit der eindrucksvollsten Skulptur. Wow, da bauen die eine so groBe Skulptur? Sind denn alle Skulpturen Gebude? Nein, es gibt nicht nur Gebiude, auch Figuren und Filmszenen. Aber mir gefailt_dieses Gebaude am_besten, deshalb habe ich es hier auf meinem Smartphone. Fir mich kombiniert es traditionelle japanische Architektur mit der Moderne. A: Wirklich? Aufgabe 5 und 6 A: Schenker Transportspezialist, guten Tag, B: Guten Tag, mein Name ist Mander. Ich wiirde Sie gern damit beauftragen, ein Klavier zu transportie- sen, Kénnten Sie mir ungefahr sagen, wie teuer das wird? 270 Projekt 82 neu ‘Az Das kommt auf den Transportweg und die genauen Umstande an, Wo sollen wir es abliolen? in der SchillerstraBe 17, in Altona. Welcher Stock? Gibt es einen groflen Fahrstuhl? im zweiten Stock, ohne Fahrstuhl ‘Aha. Und wohin soll das Klavier gebracht werden? Nach Bremen, in eine Villa, also dort soll es im Erd- geschoss stehen. ‘A; Ich habe es mir aufgeschrieben und werde thnen bis heute Nachmittag einen Kostenvoranschlag per E-Mail zukommen lassen. Wie ist denn thre E-Mail Adresse? Aufgabe 7 und & S = Frau Sieber B = Benjamin S: So, Benjamin, hier ist Rixie, Sie ist schon wieder ‘ganz fit. Ich sage dir schnell noch, worauf du ach- ‘ten musst. Also, Rixie darf erst heute Abend wieder Futter bekommen, Bis dahin darfst du ihr nur Was- et en geben. Die Wunde musste genaht werden. Bitte reib die Naht jeden Abend mit dieser Salbe ein, Achte auch darauf, dass sich Rixie beim Ausfiihren nicht auf der Erde walzt, denn es darf kein Schmutz an die Wunde gelangen. In 10 Tagen bring Rixie noch einmal vorbei, dann ziehe ich die Faden. Vielen Dank auch, Frau Siebert. Tschiis. ‘Aufgabe 9 und 10 Guten Abend, meine Damen und Herren. Herzlich will kommen in der Allianz-Arena, die heute wieder dank Ihnen, dank euch ausverkauft ist! Ich begriiBe Sie zum Bundesligaspiel gegen Hertha BSC Berlin, Wir heiBen die Mannschaft von Hertha willkommen und natiirlich auch die mitgereisten Fans. Aber auch Sie, im Oberrang, im Mittelrang und im Unterrang, herzlich wille kommen, Fans von Bayern Miinchen! Der Unparteiische des heutigen Spiels kommt aus Frankfurt und heift Peter hhoner. €$ unterstiitzen ihn: Martin Bauer, Tim Schnei der und Paul Wenke, Nun wiinsche ich uns allen ein sché- nes Spiel! M-= Moderator W = Daniela Wicke M: Liebe Zuhérerinnen und Zuhérer, willkommen zu 10

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