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Flugunfall von Milano Linate

Es ist der Oktober 2001.


Weniger als einen Monat ist vergangen nach den Anschlägen des elften Septembers.
Die Ganze Welt schaut auf die Folgen der Angriffe.
Währenddessen ereignet sich im Norden von Italien ein Unglück.
Zwei Flugzeuge kollidieren auf der Startbahn.
In diesem Video geht es um das schwerste Flugunglück Italiens.

An diesem Tag, dem 8. Oktober 2001 sollte der Flug SK 686 vom Airport Milano Linate nach
Kopenhagen fliegen. Das Flugzeug war eine McDonnell Douglas MD-87 von Scandinavian
Airlines, mit dem Kennzeichen SE-DMA. Der Flugkapitän hatte bis zu dem Vorfall circa 5800
Flugstunden gesammelt, davon waren 230 Stunden in der MD-87. Der erste Offizier hatte
insgesamt über 4300 Flugstunden, davon 2000 in diesem Flugzeugtyp.

Am selben Morgen sollte auch ein Cessna Citation Buisness Jet Von Mailand nach Paris
fliegen. An Bord waren zwei Passagiere und zwei Piloten. Der Jet hatte eine deutsche
Registrierung: D-IEVX. Der Chefpilot des Citation-Jets Horst Königsmann hatte um die 5000
Stunden Flugzeit, Sein Copilot besaß 12000 Stunden Flugerfahrung.

Der Flughafen Milano Linate ist der am zentralsten gelegene Flughafen in Mailand.
Der Airport besaß zur Zeit des Unglücks zwei Landebahnen. Einmal die hauptsächlich
genutzte Bahn 36R mit einer Länge von circa 8000 Fuß oder 2440 Meter. Dann gab es die viel
kürzere Landebahn 36L, welche nur circa 600 Meter lang war, und für Kleinflugzeuge genutzt
wurden. Rechts von der hauptsächlich genutzten Landebahn 36R befindet sich das
Passagierterminal und die nördliche Rampe. Links von der kurzen Landebahn 36L ist die
Westliche Rampe, die für Kleinflugzeuge und Privatflugzeuge genutzt wird.

Am Morgen des 8. Oktober 2001 waren die Wetterverhältnisse schlecht. Es war sehr nebelig.

Um 05:44 und 21 Sekunden hatten die Piloten der MD-87 die Triebwerke gestartet und
meldeten, dass sie bereit waren, zur Startbahn zu rollen.
Der Ground Controller gestattete Scandinavian 686 zur Runway zu rollen, und zu melden,
wenn sie sich auf dem Taxiway befanden. Langsam rollt der zweimotorige Jet also in Richtung
Startbahn.

Im Anschluss dazu fragte die Cessna Citation zum Starten der Triebwerke. Der Controller gab
den Piloten die Anweisungen zum Abflug.

Danach meldet Scandinavian 686, dass sie sich jetzt auf der Rollbahn befinden. Daraufhin
weist der Controller die Crew an, jetzt auf die Towerfrequenz zu wechseln. Die beiden
Flugzeuge funkten nun also auf zwei verschiedenen Frequenzen.

Um 06:05 und 44 Sekunden fragt die Cockpitcrew des Citation-jets nun nach der Rollfreigabe.
Der Controller gab ihnen nun also die Rollfreigabe. Statt aber anschließend in Nördliche
Richtung zu fahren, wie vom Tower freigegeben, rollte der Buisnessjet nun in Richtung Süden
auf die Landebahn 36R zu.
Als der Jet in Richtung der Haupt Lande- und Startbahn kam, funkte der Controller: D-VX
continue your taxi on the main apron follow the alpha line. Der Citation Pilot verstand das als
Freigabe, die aktive Bahn zu überqueren. Nun überquerte der Jet eine weiße Stopp
Markierung, eine Haltemarkierung und einer rotbeleuchteten Stoppmarkierung.
Anschließend fuhr der Jet auf die Start- und Landebahn.

Scandinavian 686 stand bis vor kurzem vor der Landebahn und bekam jetzt die Freigabe sich
für den Start bereit zu machen. Der Jet fuhr also auf die Startbahn.

Um 06:09 und 28 Sekunden gab der Tower Controller der MD-87 die Startfreigabe. Nach der
Rückmeldung der Cockpitcrew, setzte der Captain nun Startschub und das Flugzeug
beschleunigte auf der Startbahn. Die Sichtweite aus den Cockpitfenstern ist immer noch sehr
schlecht nur circa 200 Meter weit. Nach einiger Zeit Sagte der erste Offizier die
Geschwindigkeit an, 130 Knoten, gefolgt von V1 Rotate. Die Nase des Flugzeugs begann sich
anzuheben. Nur einige Sekunden nach dem Start der Rotation, tauchte der Buisnessjet vor
der MD-87 im Nebel auf. Dann kollidierten beide Flugzeuge. Zuerst traf das Bugfahrwerk der
MD-87 den Heckflügel des Citation-Jets. Dann traf das rechte Hauptfahrwerk den kleinen Jet.
Zuerst kollidierte es mit dem rechten Flügel, bevor es den Rumpf traf. Dadurch wurden
wahrscheinlich alle Insassen der Cessna Citation getötet. Die Kraft des Zusammenstoßes
trennte dabei das rechte Hauptfahrwerk ab, was erst die Landeklappen beschädigte und
anschließend die Halterung des rechten Triebwerkes traf. Dieses wurde dadurch abgetrennt.
Aber trotz allem hob das Flugzeug noch ab, wenn auch nicht sehr hoch. Nur 35 Fuß oder
circa 10 m Höhe erreichte die MD-87, bevor auch der Linke Motor ausfiel. Ohne Triebwerke
konnte das Flugzeug natürlich nicht weiter steigen und sank zurück auf die Startbahn. Das
Flugzeug berührte fast am Ende der Bahn den Boden mit einer Geschwindigkeit von circa 166
Knoten. Wegen dem fehlenden Fahrwerk berührte der rechte Flügel die Landebahn und das
Flugzeug drehte sich um diesen. Hinter dem Ende der Startbahn kollidierte das 149 Knoten
schnelle Flugzeug nun mit einem Gebäude. Durch den Aufprall stürzte das Dach des
Gebäudes ein, fiel auf das Flugzeug und ein Brand brach aus. Neben allen Passagieren und
Besatzungsmitgliedern staben auch vier Flughafenmitarbeiter im Gebäude bei dem Aufprall.

Nach dem Teneriffa-Unglück war dies die Zweitschwerste Flugzeugkollision.

Im Tower wusste man einige Minuten nicht, das etwas nicht stimmte. Es kam ein Anruf von
mit der Mitteilung, dass die Person eine Explosion auf der Landebahn gehört hatte. Aber im
Tower gab es keine Indikatoren dafür, dass etwas nicht stimmte. Erst als ein Polizist
außerhalb des Flughafens den Brand sah, rief dieser direkt die Flughafenfeuerwehr. Diese
schickten einige Fahrzeuge zu dem Gebäude. Dies wurde gleichzeitig aber nicht dem Tower
mitgeteilt.

Dieser versuchte also zwei Minuten nach dem Crash per Funk Scandinavian 686 zu erreichen.
Nachdem er das Flugzeug nicht auf seinem Radarbildschirm sah, und es nicht erreichte fragte
er andere ATC-Controller ob das Flugzeug in ihren Sektoren ist.

Circa 20 Sekunden nach dem Funkspruch meldete sich ein Pilot von einem Flugzeug auf dem
Rollfeld meldete ein Feuer und eine Explosion, die jemand gesehen hatte. Nun, um 06:13
und 30 Sekunden drückten sie das Alarmknopf. Danach folgte komplette Verwirrung im
Tower. Während das Towerpersonal versucht herauszufinden was passiert war, mussten sie
auch noch den restlichen Verkehr steuern. Die Controller wiesen die Feuerwehrleute an eine
Inspektion der Landebahn vorzunehmen, ob sich dort Dinge befinden, aber dies wird nicht
getan. Erst circa 30 Minuten später, als ein Flugzeug auf dem Taxiway neben der Landebahn
vorbeifuhr, meldete dieses ein Feuer auf der Landebahn. Deshalb dauerte es 36 Minuten bis
die Feuerwehr das Wrack der Cessna Citation finden.
Nachdem sie das Feuer gelöscht hatten, meldeten sie das dem Tower.

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