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Kapitel 21 - Skript
Kapitel 21 - Skript
Bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts waren alle bekannten organischen Moleküle durch
Lebensvorgänge entstanden, weshalb der damals weltweit führende Chemiker Jöns Jakob
Berzelius aus Stockholm die Ansicht vertrat, dass organische Verbindungen nur durch das Wirken
einer den Zellen innewohnenden geheimnisvollen Lebenskra entstehen könnte. Auf Berzelius
geht auch die Bezeichnung organische Verbindung für aus Lebewesen stammende Stoffe zurück.
Heute bezeichnet man nahezu alle Stoffe, welche das Element Kohlenstoff enthalten, als
organisch. Allerdings sind die Übergänge zur anorganischen Chemie fliessend und eine kleine
Gruppe von Verbindungen, deren kleinste Teilchen Kohlenstoff-Atome enthalten, wird trotzdem zu F. Wöhler 1800-1882
den anorganischen Stoffen gezählt. Dazu gehören Kohlenmonoxid (CO), Kohlendioxid (CO2),
Kohlensäure (H2CO3) sowie alle Salze mit den Anionen Hydrogencarbonat (HCO3-) und Carbonat (CO32-).
Meist werden auch alle Salze mit dem Carbid-Ion (C22-), zu dieser Gruppe gezählt.
Die Anzahl der organischen Verbindungen ist riesig und gegenwär g sind etwa 50 Millionen verschiedene
Moleküle bekannt, welche in den Chemical Abstracts, dem weltgrössten wissenscha lichen Register,
aufgeführt werden. Im Gegensatz kennt man derzeit nur etwa einige hunder ausend anorganische
Verbindungen. Wie kommt es, dass die organische Chemie derart vielfäl g ist?
• Wegen der kurzen CC-Bindungslänge, der räumlich allsei gen Abschirmung durch die
tetraedrisch angeordneten Kovalenzbindungen und der geringen Kernabstossung zwischen zwei
Kohlenstoff-Atomen ist es eher schwierig, eine CC-Bindung zu spalten. Daher erfordern
Reak onen mit organischen Verbindungen, welche zur Au rennung einer CC-Bindung führen,
bei Raumtemperatur meist eine hohe Ak vierungs-Energie.
21.3 Aliphaten
Unter alipha schen Verbindungen (griechisch aleiphar = Fe ) versteht man eine Sammelbezeichnung für
organische Verbindungen, deren C-Atome in geraden oder verzweigten Ke en angeordnet sind.
Untergruppen sind die Alkane (Paraffine), Alkene (Olefine) und Alkine (Acetylene). Alipha sche
Verbindungen mit funk onellen Gruppen besitzen grosse prak sche Bedeutung, zum Beispiel als
Alkohole (Ethanol), Carbonsäuren (Essigsäure), Fe e, Seifen, Wachse und vieles anderes.
Tabelle 21.1: Vergleich der Bindungseigenscha en von Alkanen, Alkenen und Alkinen
Alkane Alkene Alkine
21.3.1 Alkane
Die systema sche Nomenklatur aller organischen Verbindung basiert auf der Benennung der Alkane.
Alkane sind gradke ge, gesä gte Kohlenwasserstoffe, welche keine funk onelle Gruppe aufweisen. Die
Summenformel der Alkane folgt der allgemeinen Gleichung CnH2n+2. In der folgenden Tabelle wird eine
Übersicht über die homologe Reihe der Alkane und ihre systema schen Namen gegeben.
Mit jeder zusätzlichen Methylen-Gruppe (-CH2-) steigt die Anzahl der von aussen zugänglichen
Elektronenwolken an der Oberfläche der Moleküle an. Daher nimmt auch die Summe der Van der Waals-
Krä e in derselben Reihenfolge zu. Dies bedingt die steigenden Siedepunkte mit zunehmender Anzahl
Kohlenstoff-Atome im Molekül.
Bei den Alkanen tri ab dem Butan eine Form der Isomerie auf, welche als Kons tu onsisomerie
bezeichnet wird. Die Folge sind verzweigte Alkane. Als Faustregel kann gelten, dass mit grösser
werdendem Verzweigungsgrad und bei gleicher Anzahl an Kohlenstoff-Atomen die Anzahl der von aussen
zugänglichen Elektronenwolken abnimmt. Folglich wird die Oberfläche des Moleküls kleiner, was dazu
führt, dass der Siedepunkt mit zunehmendem Verzweigungsgrad abnimmt.
Im Fall verzweigter Kohlenwasserstoffe kann man zwischen primären,
sekundären, ter ären und quartären Kohlenstoffatomen unterscheiden – je
nachdem, wie viele weitere Kohlenstoffatome als Bindungspartner an
einem ausgewählten C-Atom vorliegen.
Kons tu onsisomerie liegt also bei Molekülen gleicher Summenformel vor,
welche sich in ihren topologischen Eigenscha en (also den Nachbarscha sbeziehungen zwischen
Atomen) unterscheiden. Es wird keine Aussage zu den dreidimensionalen Eigenscha en gemacht.
Kons tu onsisomere sind nur durch Bindungsbruch ineinander überführbar.
Die Zahl möglicher Kons tu onsisomere nimmt mit steigender Zahl an C-Atomen rasch zu. Gibt es zum
Molekül C6H14 lediglich 5 Isomere, so ergeben sich für C9H20 bereits 35 unterschiedliche Moleküle und für
C25H52 nahezu 37 Millionen! Ersetzt man im letztgenannten Fall nun eine CC-Einfachbindung durch eine
C=C-Doppelbindung, so kann man über 5 Milliarden verschiedener Moleküle konstruieren.
Es stellt sich nun die Frage wie derar ge Verbindung systema sch zu benennen sind. Dazu wurden gemäss
IUPAC (Interna onal Union of Pure and Applied Chemistry) Regeln zur Benennung von verzweigten
Alkanen aufgestellt, welche auch die Basis für die Benennung aller weiterer Moleküle darstellen. Im
Folgenden werden einige der Grundregeln für die Nomenklatur organischer Moleküle aufgeführt. Bei
grossen Verbindungen kann die systema sche Benennung sehr kompliziert werden – entsprechend gibt es
spezielle So ware für diese Aufgabe.
Einführung in die organische Chemie Seite 109
Der Infix gibt Auskun über die Art der Kohlensto indungen. Dies basiert auf dem in Tabelle 21.4
dargestellten System.
Das Suffix bezeichnet die Verbindungsklasse und leitet sich aus der wich gsten funk onellen Gruppe im
Molekül ab. Wenn sich mehr als eine funk onelle Gruppe im Molekül befindet, wird sie der Klasse
zugeordnet, welche die höchste Priorität besitzt. In der organischen Chemie basiert dies auf der Anzahl an
Sauerstoff- und Wasserstoffatomen in der funk onellen Gruppe. Als Faustregel gilt, dass eine funk onelle
Gruppe umso wich ger ist, je mehr Sauerstoff und je weniger Wasserstoff sie enthält.
Das Präfix gibt Auskun über die anderen Atome und Atomgruppen, die an der Hauptkohlensto e e
hängen. Es können einzelne Spezies wie Halogenatome, Kohlensto e en, die kleiner als die
Hauptkohlensto e e sind, oder sogar Ringe von Kohlenstoffatomen sein.
Einführung in die organische Chemie Seite 110
Für die systema sche Benennung verzweigter Alkane geht man wie folgt vor:
1. Benennen Sie zuerst die längste Ke e von Kohlenstoffatomen im Molekül.
2. Die längste Ke e wird von einer Seite zur anderen mit arabischen Zahlen durchnummeriert. Die
Richtung wird so gewählt, dass die Seitenke en so niedrige Zahlen wie möglich erhalten.
CH3
2 4 4
1 3 5 1 3 5 CH3
H3C CH3 H3C 2 6
CH3 CH3 CH3
3-Methylpentan 2,3,5-Trimethylhexan
(nicht 2,4,5-Trimethylhexan)
3. Benennen Sie die Subs tuenten an dieser Ke e und ordnen Sie die Subs tuenten alphabe sch.
Sind zwei Seitenke en in äquivalenten Posi onen, so bekommt jene die niedrigere Posi on,
welche zuerst zi ert wird. Ist der gleiche Subs tuent mehrfach vorhanden, so wird dies mit den
Vorsilben di-, tri-, tetra-, etc. angezeigt. Diese Vorsilben werden hinsichtlich der alphabe schen
Reihenfolge der Subs tuenten nicht berücksich gt.
CH3
H3C CH3 CH3
1
1 3 5 7 CH3 2 3 4 5
H3C 2 4 6 8 6
CH3 7
CH3 CH3
4-Ethyl-5-methyloctan 4-Ethyl-3,3,-dimethylheptan
4. Ist eine Seitenke e in sich verzweigt (komplexer Subs tuent), so wird wieder die längste Ke e
innerhalb des Subs tuenten als Stamm gewählt. Diese Ke e wird so nummeriert, dass das C-
Atom, welches mit der Hautke e verbunden ist, eine möglichst efe Zahl erhält. Nach dem
Namen für die Stammke e folgt die Nummer für das C-Atom, an welchem die Verknüpfung
erfolgt und dann der Rest „yl“.
a. Ein komplexer Subs tuent wird in Klammern geschrieben
b. Im Fall eines komplexen Subs tuenten wird der erste Buchstabe des gesamten Namens für
die alphabe sche Reihenfolge berücksich gt. Für das unten folgende Beispiel gilt, dass der
Dimethylpentan-2-yl-Rest als komple e Einheit vor dem Methyl-Rest genannt wird.
Einführung in die organische Chemie Seite 111
H3C 5 4
1
3
2 CH3
H3C CH3
12 10 8 6 4 2
H3C 11 9 7 5 3 CH3
13 1
H3C
4 3 2 CH3
1
5-(Butan-2-yl)-8-(3,4-dimethylpentan-2-yl)-4-methyltridecan
5. Die Anwesenheit gleicher Reste welche unter sich ebenfalls gleich subs tuiert sind, wird mit den
Vorsilben bis-, tris-, tetrakis-, pentakis-, etc. angezeigt.
1
4 3
2 CH3
H3C
12 10 8 6 4 2
H3C 11 9 7 5 3 CH3
13 1
H3C
4 3 2 CH3
1
5,8-Bis(butan-2-yl)-tridecan
6. Falls Ke en gleicher Länge um die Rolle als längste Hauptke e konkurrieren, wird folgende Ke e
gewählt:
a. Die Ke e, welche die grösste Anzahl Seitenke en besitzt
CH3
CH3
1 3 5 7
H3C 2 4 6 CH3
CH3 CH3
2,3,5-Trimethyl-4-propylheptan
b. Die Ke e, deren Seitenke en die kleinsten Lokanten aufweisen
CH3
CH3 CH3
1 3 5 7
H3C 2 4 6 CH3
CH3
4-Isobutyl-2,5-dimethylheptan
2,5-dimethyl-4-(2-Methylpropan-1-yl)-heptan
c. Die Ke e, welche die grösste Zahl an Kohlenstoff-Atomen in den kleineren Seitenke en
besitzt
H3C CH3
H3C
H3C
CH3
7 9 11 13
H3C 8 10 12 CH3
1 3 5
2 4 6 CH3 CH3
CH3
H3C CH3
7,7-Bis(2,4-dimethylhexan-1-yl)-3-ethyl-5,9,11-trimethyltridecan
d. Die Ke e mit den am wenigsten verzweigten Seitenke en
CH3
H3C CH3
1 3 5 7 9 11 CH3
H3C 2 4 6 8 10 12
H3C
6-(2-Methylheptan-3-yl)-5-ethylldodecan
Einführung in die organische Chemie Seite 112
21.3.2 Cycloalkane
Neben den ke enar gen und verzweigten Alkanen können Alkane auch Ringe bilden. Man spricht bei
ringförmigen Alkanen von Cycloalkanen. Reine Cycloalkane besitzen die allgemeine Summenformel CnH2n.
Cyclooctan
2. Sind zwei Ringe über ein C-Atom miteinander verknüp , so wird dem Molekül die Bezeichnung
"Spiro" vorangestellt, gefolgt in eckigen Klammern von der Anzahl der C-Atome in jedem Ring
(ohne das gemeinsame C-Atom), gefolgt vom Namen des Alkans mit der gleichen Gesamtzahl an
C-Atomen.
Spiro[4.4]nonan
3. Sind zwei Ringe über zwei C-Atome miteinander verknüp , so ergibt sich die Vorsilbe "Bicyclo",
gefolgt in eckigen Klammern von der jeweiligen Anzahl an C-Atomen zwischen den
Brückenkopfatomen nach abnehmender Grösse, gefolgt vom Namen des Alkans mit der gleichen
Gesamtzahl an C-Atomen.
Bicyclo[4.4.0]decan Bicyclo[2.2.1]heptan
4. Bei subs tuierten Cycloalkanen ergibt der Ring den Stamm des Namens, für die Subs tuenten
gelten die bereits vorgestellten Regeln. Besitzt der Ring mehrere Subs tuenten, so erhält der
Subs tuent die höchste Priorität, welcher zuerst genannt wird.
1 2
3
5
4
(Decan-2-yl)-cyclohexan 1-Ethyl-3-(Propan-2-yl)-cyclopentan
21.3.2.2 Ringspannung
Die Ringspannung ist die Folge ungüns ger Bindungswinkel und sterischer (räumlicher) Abstossung
benachbarter Subs tuenten. So besitzt etwa das Cyclopropan die Form eines ebenen gleichsei gen
Dreiecks (CCC-Winkel: 60°), was eine deutliche Abweichung vom Tetraederwinkel (109.5°) bedeutet.
Dementsprechend stellt das Cyclopropan aufgrund seiner hohen Winkelspannung das instabilste
Cycloalkan dar. Das Cyclohexan sowie das Cyclopentan besitzen geringe Ringspannungen und sind somit
ziemlich stabil.
Durch die Ringspannung sind die CC-Bindungen rela v schwach, da sich die jeweiligen Atomorbitale nur
noch bedingt überlappen. Dies äussert sich in einer gesteigerten Reak vität gespannter Cycloalkane. Die
Verbrennungsenthalpie-Werte in der homologen Reihe der Alkane nehmen regelmässig um den
Mi elwert -659 kJ/mol pro zusätzlicher CH2-Gruppe zu. Die Verbrennungsenthalpie der homologen Reihe
der Cycloalkane sollte näherungsweise im gleichen Bereich liegen. Bei der Beobachtung der
Verbrennungsenthalpien der Cycloalkane stellt man jedoch einen teils deutlichen Unterschied zwischen
den berechneten und gemessenen Werten fest, wie in Tabelle 21.8 erkennbar ist.
Einführung in die organische Chemie Seite 113
Die Differenz zwischen erwarteter und gemessener Verbrennungsenthalpie ist ein Mass für die
vorliegende Ringspannung.
Liegt genau eine Doppelbindung vor, so besitzen Alkene die allgemeine Formel C nH2n. Bei mehreren
Doppelbindungen in einem Molekül kann man zwischen kumulierten, konjugierten und isolierten
Doppelbindungen unterscheiden - je nachdem, ob sich zwischen den Doppelbindungen keine, eine oder
mehrere CC-Einfachbindungen befinden.
H H H H H H H H H H H H
C C C C C H C C C C C H C C C C C
H H H H H H H H H H
5. Ist der Subs tuent direkt mit einer Doppelbindung an die Hauptke e gebunden, so wird die
Endung „iden“ verwendet.
5
1 3
2
4-Ethylidenoctan 5-(1-Methylprop-2-en-1-yliden)nonan
Diese Grenzformeln entsprechen keinen in Wirklichkeit exis erenden Molekülen. Erst der gewichtete
Mi elwert über die möglichen Strukturen ergibt die reale Elektronenverteilung im Molekül. Aus
diesem Grund sieht man für das Benzol-Molekül häufig auch die Schreibweise ganz rechts, welche
illustrieren soll, dass sechs Elektronen über den Kohlenstoffring delokalisiert sind.
Im Fall des Allyl-Ka ons kann die posi ve Ladung dadurch stabilisiert werden, dass sie über einen
Bereich von drei C-Atomen verteilt wird. Auch hier ist das Elektronenpaar der Doppelbindung über drei
Kohlenstoff-Atome delokalisiert, was man auch anhand der C-C-Bindungslängen in diesem Molekül
zeigen kann: Diese liegen zwischen der reiner Einfach- und Doppelbindungen.
H H H H H H
C C C C C C
H C H H C H H C H
H H H
Molekülen; man spricht in diesem Zusammenhang auch von mesomeren Effekten. Hiermit werden
Phänomene beschrieben, welche auf resonanzbedingter Delokalisa on von π-Elektronen beruhen.
Resonanz ist immer dann möglich, wenn konjugierte Doppelbindungen vorliegen, oder wenn auf eine
Mehrfachbindung ein Atom mit einem freien Elektronenpaar oder einem leeren Orbital folgt. Die
Auswirkung derar ger mesomerer Effekte soll anhand von zwei Beispielen aufgezeigt werden:
Eine OH-Gruppe, welche sich an einem Benzolring befindet, ist deutlich saurer als wenn diese an
einem alipha schen Rest gebunden ist. Dies hat nicht primär damit zu tun, dass das H+-Teilchen
leichter abgespalten werden kann, sodern daran, dass die konjugierte Base resonanzstabilisiert ist: Die
resul erende nega ve Ladung kann auf vier verschiedene Posi onen im Molekül verteilt werden, es
lassen sich also vier unterschiedliche Grenzformeln aufstellen.
Aroma sche Amine sind schwächer basisch als alipha sche Amine, da es drei Grenzformen gibt, bei
welchen kein freies Elektronenpaar am S ckstoff-Atom vorhanden ist.
Man kann nun die Subs tuenten gemäss des mesomeren Effekts, den sie ausüben, in zwei Gruppen
einteilen:
• Ein +M-Subs tuent liefert mesomer Elektronen, kann also die Elektronendichte an einer
anderen Stelle im Molekül erhöhen. Beispiele für einen +M-Subs tuent sind alle Subs tuenten
mit freien Elektronenpaaren am direkt gebundenen Atom.
• Ein -M-Subs tuent hingegen zieht mesomer Elektronen ab. Ein Beispiel hierfür wäre etwa ein
Carboxylat-Rest.
21.5 Aromaten
Betrachtet man eine Ke e von konjugierten Doppelbindungen, so fällt auf, dass alle Kohlenstoff-Atome sp2
hybridisiert sind und die pz-Orbitale, welche orthogonal zur von der Ke e aufgespannten Ebene sind, zu
einem durchgehenden Orbital überlappen können.
Hexa-1,3,5-trien Benzol
Fügt man nun eine solche Ke e zu einem Ring zusammen, so kommt man zu einer gesonderten
Klasse organischer Verbindungen, den sogenannten Aromaten. Der Aromat überhaupt, das
Benzol, wurde 1825 von Michael Faraday entdeckt. Die Kons tu on war lange umstri en, bis
August Kekulé 1865 die rich ge Formel aufstellte:
"Da sass ich und schrieb an meinem Lehrbuch; aber es ging nicht recht; mein Geist war bei anderen
Dingen. Ich drehte den Stuhl nach dem Kamin und versank in Halbschlaf. Wieder gaukelten die Atome
vor meinen Augen. Kleinere Gruppen hielten sich diesmal bescheiden im Hintergrund. Mein geistiges Auge,
durch wiederholte Gesichte ähnlicher Art geschärft, unterschied jetzt grössere Gebilde von mannigfacher
Gestaltung. Lange Reihen, vielfach dichter zusammengefügt; Alles in Bewegung, schlangenartig sich
windend und drehend. Und siehe, was war das? Eine der Schlangen erfasste den eigenen Schwanz und
höhnisch wirbelte das Gebilde vor meinen Augen. Wie durch einen Blitzstrahl erwachte ich; auch diesmal
verbrachte ich den Rest der Nacht um die Consequenzen der Hypothese auszuarbeiten."
A. Kekulé (1829-1896)
Einführung in die organische Chemie Seite 117
Aber erst 1931 konnte Erich Hückel erklären, warum alle Bindungen im Benzolring gleichar g sind
und weder reine Einfach- noch Doppelbindungen sind. Zur Beschreibung des Benzols grei man
auf sp2-hypridisierte C-Atome zurück. Dabei bildet jedes C-Atom sowohl eine -Bindung als auch
eine -Bindung zu einem benachbarten C-Atom aus. Daraus resul ert insgesamt ein Orbitalsystem
mit delokalisierten -Elektronen, welches den gesamten Ring umfasst und oberhalb und unterhalb
der Ringebene zu finden ist. Dieses System ist besonders stabil und erklärt auch die spezielle
chemische Reak vität des Benzol. Das gesamte Molekül ist planar, alle Bindungswinkel betragen
120° und die CC-Bindungslänge liegt mit 139 pm zwischen der einer Einfachbindung (154 pm)
und der einer Doppelbindung (133 pm).
Planare Aromaten erhält man allerdings nur bei einer bes mmten Anzahl von delokalisierten π-
Elektronen im Ring – man spricht hier auch manchmal von Hückel-Aromaten. Ein Hückel-Aromat
ist ein monocyclisches, planares Molekül mit cyclisch angeordneten, vicinalen (benachbarten),
E. Hückel 1896-1980
zueinander parallel stehenden p-Atomorbitalen, über die (4n+2), n = 0,1,2,... -Elektronen
delokalisiert sind. Verbindungen, die das Molekülgerüst des Benzols enthalten, werden auch als Arene
bezeichnet. En ernt man vom Benzol ein H-Atom, so spricht man von der Phenyl-Gruppe C6H5.
Eine länger anhaltende Belastung mit Benzol führt zu Knochenmarkschwund und erzeugt Blutkrebs
(Leukämie), weshalb heutzutage im Labor Benzol kaum noch anzutreffen ist. Es wird aber als Benzin-
Zusatzstoff verwendet. Weitere alltägliche Aromaten sind etwa Saccharin (ein künstlicher Süssstoff),
Benzpyren (ein krebserregender Stoff, der beim Grillen von Fleisch entsteht) und 2,4,5-
Trichlorphenoxyessigsäure (ein im Vietnamkrieg eingesetztes Entlaubungsmi el).
O Cl
Cl
NH
S O OH
O
O Cl O
Benzol Saccharin 2,4,5-Trichlorphenoxyessigsäure Benzpyren
Die chemische Bedeutung des Wortes „Aromat“ hat sich mi lerweile von den Ursprüngen
verselbstständigt und hat nichts mehr mit dem Geruch zu tun. Der Begriff Aromat bezieht sich heute auf
die strukturelle Verwandtscha ähnlicher Stoffe. Aromaten unterscheiden sich in ihrem chemischen
Verhalten deutlich von alipha schen Stoffen.
21.6 Stereochemie
Die Stereochemie ist ein Teilgebiet der Chemie, das sich im Wesentlichen mit dem
dreidimensionalen Au au der Moleküle und dem räumlichen Ablauf chemischer Reak onen
beschä igt. Die Lehre von der räumlichen Anordnung der Atome wurde 1874 von van't Hoff und
Joseph Le Bel angeregt und basiert auf drei im 19. Jahrhunderts entwickelten Erkenntnissen: Der
Atomtheorie und der tetraedrischen Bindung des Kohlenstoffs, der Strukturtheorie der
chemischen Bindung und der op schen Drehung.
Die Energieprofile werden komplizierter, wenn man die H-Atome gegen andere Atome austauscht und die
Symmetrie des Moleküls stört, wie zum Beispiel im Butan. Wählt man die C-Atome des Butan-Moleküls als
Defini on für den Diederwinkel und dreht um die mi lere CC-Bindung, erhält man das rechts
abgebildete Energieprofil.
Die Konforma onsisomerie kann auch bei cyclischen Molekülen au reten, wie am Beispiel des
Cyclohexans aufgezeigt werden soll. Man unterscheidet hier zwischen einer Reihe von Formen zwischen
den Extremen einer „Sessel“- und einer „Wannen"-Konforma on.
Die tatsächliche Konforma on eines Moleküls wird – wie übrigens jeder Vorgang in der Chemie – von
elektronischen und sterischen Faktoren beeinflusst. Zu letzteren gehören räumliche Abstossung,
hervorgerufen durch grosse Subs tuenten, sowie Spannung aufgrund ungüns ger Bindungswinkel.
Cl Cl
Cl
trans Cl
Cl Cl
trans-1,2-Dichlorcyclohexan axial, axial äquatorial, äquatorial
Cl Cl
Cl Cl
cis Cl
Cl
cis-1,2-Dichlorcyclohexan axial, äquatorial äquatorial, axial
Damit man unterschiedliche Isomere auch wirklich als eigenständige Substanzen isolieren kann, müssen
sie durch eine ausreichend grosse Ak vierungsbarriere voneinander getrennt sein. Als Faustregel gilt, dass
zwei Isomere durch eine Ak vierungsbarriere von mindestens 100 kJ/mol getrennt sein müssen, damit sie
bei Raumtemperatur gelagert werden können, ohne sich ineinander umzuwandeln.
Die Drehrichtung für zwei reine Enan omere ist genau entgegengesetzt, wobei der Betrag für den Winkel
iden sch ist. Daraus folgt, dass man für ein 1:1-Gemisch zweier Enan omere keine Rota on des
polarisierten Lichts beobachtet. Ein solches Gemisch bezeichnet man als Racemat beziehungsweise als
racemisches Gemisch.
Chirale Verbindungen spielen in der Natur eine grosse Rolle. So sind etwa helikal aufgebaute Schnecken
chiral, und viele Pflanzen zeigen Chiralität, indem sie sich immer in der gleichen Richtung um einen
Gegenstand herum winden. Tatsächlich sind die meisten Moleküle, aus denen Pflanzen, Tiere und
Menschen aufgebaut sind, chiral, wobei häufig nur eine der beiden möglichen Formen au ri . So sind
beispielsweise, mit Ausnahme von Glycin, alle proteinogenen Aminosäuren chiral.
CH2 CH2Enan omere s mmen immer in allen achiralen
H3C H3C Eigenscha en überein. Enan omere lassen sich somit
CH3 CH3 prinzipiell nur in chiraler Umgebung unterscheiden. Die
(R)-Limonen (S)-Limonen Rezeptoren unserer Nase sind aus chiralen Molekülen
Orangen-Geruch Terpentin-Geruch aufgebaut. Entsprechend sind wir beispielsweise in der
Lage, die beiden Enan omere (S)- und (R)-Limonen in ihrem Geruch voneinander zu unterscheiden.
Weitere Beispiele chiraler Moleküle sind in der nächsten Abbildung aufgelistet. Da die Wirkung im Körper
wesentlich davon abhängen kann, welches Enan omer vorliegt, sind an die Reinheit bei der Synthese
chiraler Verbindungen hohe Anforderungen gestellt.
O N
CH3 O H
N
OH O O
CH3 HN
O O
H3C HN
Um die Priorität der verschiedenen Subs tuenten festzulegen, gelten folgende Regeln:
1. Die Atome an dem asymmetrischen C-Atom werden nach Prioritäten (Ordnungszahl) geordnet.
2. Bei Atomen mit gleicher Ordnungszahl wird die weitere Ke e betrachtet, bis es einen
Unterschied in der Priorität gibt.
3. Mehrfachbindungen werden wie mehrere gesä gte Verbindungen betrachtet; man macht also
aus einer Doppelbindung zwei Einfachbindungen zum entsprechenden Atom. Analog verfährt
man mit Dreifachbindungen.
Aus dem Wissen, ob es sich bei einer Verbindung um die R- oder S-Form handelt, kann allerdings nicht auf
die Drehrichtung des polarisierten Lichts geschlossen werden.
Subs tuenten, welche als Vorsilbe erscheinen werden alphabe sch geordnet (ohne dabei Zahlwörter wie
di-, tri-, etc. zu berücksich gen). Der folgende Abschni zeigt eine Auswahl wich ger funk oneller
Gruppen. Der Name in der Box bezeichnet den Namen des rot hervorgehobenen Restes. Die Hauptke e
(Stamm) der Verbindung wird ermi elt, indem zuerst die funk onelle Gruppe mit der höchsten Priorität
ermi elt wird (gilt nicht für CC-Mehrfachbindungen) und dann die längste Ke e, welche diese Gruppe
beinhaltet, betrachtet wird.
Einführung in die organische Chemie Seite 122
C2H6
Alkan Alkyl -an CnH2n+2
Ethan
H2CCH2
Alken C C Alkenyl -en CnH2n
Ethen
HCCH
Alkin C C Alkinyl -in CnH2n–2
Ethin
-ol C2H5OH
Alkohol OH Hydroxyl CnH2n+1OH
Hydroxy- Ethanol
H3COC2H5
Ether R O R' Ether -oxyalkan ROR
Methoxyethan
O C2H5CHO
Aldehyd Aldehyde -al
C RCHO
(Carbonyl) Formyl- Propanal
H
O CH3COCH3
Keton -on
R C Carbonyl RCOR
Oxo- Propanon
R'
O C2H5COOH
Carbonsäure -säure
C Carboxyl CnH2n+1COOH
Carboxy- Propansäure
OH
O C2H5COOCH3
Ester C Ester -oat RCOOR
Methylpropanoat
O R
O
C2H5CONH2
Amid C Carboxyamid -amid
NH2 Propanamid
-amin C2H5NH2
Amin NH2 Amin
Amino- Ethylamin
-benzol C6H5CH3
Aren Phenyl
Phenyl- Methylbenzol
O C2H5COBr
Säurehalogenid C oylhalogenid CnH2n+1COX
Propanoylbromid
X
-thiol C2H5SH
Thiol SH Thio CnH2n+1SH
Sulfanyl- Ethanthiol
O C2H5NO2
Nitro N Nitro Nitro-
Nitroethan
O
Alkohole sind Ausgangsstoffe für eine Vielzahl organischer Verbindungen. Die folgende Grafik zeigt einige
der gebräuchlichsten Reak onen eines primären Alkohols.
O
H H H
H H C R H H
Versesterung R C C O Oxidation
R C C O R C C
H H O
H H H
Alkohol
Ester Aldehyd
Eliminierung Kondensation
R H H H H H
C C R C C O C C R
H H H H H H
Alken Ether
21.8.1.3 Ethanol
Auf natürliche Weise entsteht Ethanol beispielsweise durch den Vorgang der alkoholischen Gärung.
Hierbei wird Glucose (Traubenzucker) durch Hefe in Ethanol, Kohlendioxid und Wasser umgewandelt. Die
alkoholische Gärung ist nicht gerade sehr ergiebig. Bereits ab einem Alkoholgehalt von 15 % kommt sie
zum S llstand, und es lässt sich auf diese Weise kein konzentrierteres Ethanol gewinnen. Ausserdem
dauert der Gärprozess recht lange und ist dazu noch abfallintensiv. Durch Des llieren des Alkohol-Wasser-
Gemischs erhält man nur 96.5%igen Alkohol – der letzte Rest an Wasser kann mit diesem Verfahren nicht
en ernt werden. Die Wasseren ernung durch chemische Zusätze ist sehr aufwendig, weshalb
wasserfreies Ethanol typischerweise nicht aus Gäralkohol erhalten wird.
Trotz seines Wassergehalts dient Bioalkohol zunehmend als nachwachsender Treibstoff, der in
Verbrennungsmotoren oder in Brennstoffzellen eingesetzt wird. Ist Bioalkohol „grün“? Sofern dieser nicht
aus Abfällen hergestellt wird, kann die Ökobilanz nicht posi v ausfallen. Dies allein schon aufgrund der
riesigen Mengen an Wasser, welche beim Anbau der Nutzpflanzen benö gt werden, aber auch aufgrund
der Belegung wich ger Agrarflächen.
Dies alles sind Gründe, Ethanol auch technisch zu synthe sieren. Das gebräuchlichste Verfahren hierfür ist
die Addi on von Wasser an Ethen, ein Rak onstyp, welcher in Abschni 22.3.2 genauer disku ert wird.
H H HO H
O
C C + H H H C C H
H H H H
Ethen Ethanol
Neben der Verwendung in der Lebensmi el-Industrie oder als Treibstoff findet Ethanol in einer Vielzahl
weiterer Anwendungen Verwendung: So etwa als Lösungs- und Reinigungsmi el, Desinfek onsmi el oder
als Ausgangsstoff für die Herstellung anderer chemischer Substanzen.
Bei der klassischen Blutprobe untersucht man das vom Verdäch gen entnommene Blut mit Hilfe der
Alkoholdehydrogenase. Dieses Enzym, das auch in der Leber vorkommt, katalysiert die folgende Reak on:
Im Durchschni muss eine 75 kg schwerer Mann demnach etwa 185 g Ethanol innerhalb kurzer Zeit zu
sich nehmen, um einen Promillewert von 3.5 zu erreichen. Unter Berücksich gung der Dichte von Ethanol
(0.79 g/mL) ergibt dies ein Volumen von 234 mL. Dies entspricht einem Liter eines alkoholischen Getränks
mit 23 Vol% Ethanol oder etwa 4.5 Litern Bier.
Aus chemischer Sicht ist Ethanol ein kalorienreiches Reduk onsmi el, dessen Abbau grosse Mengen des
Oxida onsmi els NAD+ verschlingt und das NAD+/NADH-Verhältnis von 4:1 auf 2:1 absenkt. Diese
Abnahme des Oxida onspoten als der Zellen verursacht massive und weit reichende Änderungen im
Stoffwechsel, wie etwa eine verringerte Synthese von Glucose, die Akkumula on von Milchsäure, eine
gesteigerte Fe synthese sowie einen verringerten Abbau von Fe en und Proteinen.
Im Gegensatz zu anderen Nährstoffen wird Ethanol nicht im Körper gespeichert. Nach der Resorp on wird
Ethanol schnell durch den Blutstrom im Gewebe verteilt. Der Verteilungsraum ist das
Gesamtkörperwasser. Hauptsächlich in der Leber wird Alkohol über verschiedene Stoffwechselschri e
oxidiert, nur ein sehr kleiner Anteil der aufgenommenen Alkoholmenge wird unverändert über Nieren
(0,3 %), Lungen (0,7 %) und Haut (0,1 %) ausgeschieden. Der oxida ve Abbau gliedert sich in drei Schri e:
1. Oxida on von Alkohol zu Acetaldehyd.
2. Oxida on von Acetaldehyd zu Acetat.
3. Ak vierung von Acetat durch Acetyl-CoA und Oxida on im Tricarbonsäure-Zyklus zu CO2 und
Wasser oder Verwendung zu Synthesen im Intermediärstoffwechsel.
Die maximale metabolische Kapazität (umgangssprachlich als Alkoholabbau
bezeichnet) für einen normalgewich gen gesunden Erwachsenen beträgt ca. 240
g Alkohol in 24 Stunden.
Ein o verwendetes An alkohol-Medikament ist Antabus®, dessen Wirkstoff
Disulfiram (Tetraethylthiuramdisulfid) ist. Dieses Arzneimi el macht den Alkohol
für den Trinker auf einfache Art und Weise ungeniessbar: Disulfiram verhindert den Abbau des
Acetaldehyds, indem es das beim Alkoholabbau wirkende Enzym Aldehyddehydrogenase (AlDH) hemmt.
Der Wirkstoff lagert sich in das ak ve Zentrum des Enzyms ein, womit der aus dem Alkohol durch
Oxida on gebildete Acetaldehyd nicht andocken und zu Essigsäure umgewandelt werden kann. Das durch
Alkoholabbau gebildete Acetaldehyd tri dann in grosser Menge auf, es kommt zu einer
Aldehydvergi ung, was sich im bekannten Katergefühl widerspiegelt.
H H H H H
O O O O O
H C C H H C C C H
H H H H H
Glycol Glycerin
Glycol ist eine gi ige Flüssigkeit, welche als Frostschutzmi el verwendet wird und wich ger Ausgangsstoff
für die Herstellung von Kunststoffen ist. Glycerin ist eine ungi ige, zähflüssige Substanz, welche sich
o mals als Zusatz in Kosme kprodukten und Druckerfarben findet, da es Feuch gkeit speichert. Des
weiteren findet Glycerin Verwendung in der Sprengstoff- und Kunststoffindustrie. Glycerin kommt in der
Natur ausgesprochen häufig vor: So ist es in pflanzlichen und erischen Fe en und fe en Ölen mit den
entsprechenden Fe säuren verestert; bei der alkoholischen Gärung kann es als Zwischenprodukt
entstehen.
21.8.2 Ether
Aus der Verknüpfung zweier Alkohole unter Abspaltung von Wasser können sogenannte Ether erhalten
werden. Hierbei handelt es sich um Moleküle, bei denen mindestens zwei Kohlenstoff-Ke en über ein
Sauerstoff-Atom miteinander verbunden sind; es findet sich also eine COC-Gruppe im Molekül. Aus
zwei Ethanol-Molekülen kann so beispielsweise Diethylether erhalten werden, das erste synthe sche
Narkose-Mi el, welches 1848 erstmals erfolgreich angewendet wurde.
OH + HO O + H2O
Diethylether
Diethylether ist bei Raumtemperatur eine farblose, leicht flüch ge und hoch entzündliche Flüssigkeit,
dessen Dämpfe schwerer als Lu sind.
Im Gegensatz zu den Alkoholen sind Ether nahezu unpolar, da keine Wasserstoff-Brücken mehr
untereinander ausgebildet werden können. Ether finden dementsprechend insbesondere als unpolares
Lösungsmi el Verwendung.
HO O OH
O O O
Methyl-tert-Butylether Polyethylenglycol
(MTBE) (PEG)
Der Ether Methyl-tert-Butylether (MTBE) ist vielen Kra stoffen zur Erhöhung der Oktanzahl beigemischt;
Polyether - insbesondere Polyethylenglycol (PEG) - finden sich in einer Vielzahl von Kosme k-Produkten.
Durch Oxida on eines primären oder sekundären Alkohols erhält man Aldehyde beziehungsweise Ketone.
Das folgende Schema zeigt zwei bekannte Vertreter dieser Sto lassen.
Einführung in die organische Chemie Seite 127
H
H H O H O H H O H
H C O H C H C C C H H C C C H
H H H H H H H
Methanol Methanal Propan-2-ol Propanon
primärer Alkohol Aldehyd sekundärer Alkohol Keton
Durch Oxida on von Methanol entsteht Methanal, welches besser unter dem Namen Formaldehyd
bekannt ist. Formaldehyd ist ein gi iges Gas, welches sehr gut in Wasser löslich ist – wässrige Lösungen
dienen beispielsweise zur Konservierung medizinischer Präparate. Ausser als Konservierungsmi el wird
Formaldehyd insbesondere in der Tex l- und Kunststoff-Industrie verwendet.
Oxida on des sekundären Alkohols Propan-2-ol ergibt Propanon, welches auch als Aceton bezeichnet
wird. Aceton ist ein vielsei ges Lösungsmi el ( Nagellack-En erner) und ausserdem Ausgangsstoff für
viele weitere Produkte der chemischen Industrie.
21.8.4 Carbonsäuren
Eine andere Klasse von Molekülen, welche ebenfalls eine Carbonylgruppe enthält, sind die Carbonsäuren,
welche eine Carboxyl-Gruppe COOH besitzen. Bekannte Vertreter sind Ameisensäure (Methansäure),
Essigsäure (Ethansäure) und Benzoesäure.
H O
O H O H C C H
C C O
H C H C C
O H C C
H O H H C H
H
Ameisensäure Essigsäure Benzoesäure
Ameisensäure (systema scher Name: Methansäure) ist eine farblose, stechend riechende, ätzende und in
Wasser lösliche Flüssigkeit, die in der Natur vielfach von Lebewesen zu Verteidigungszwecken genutzt
wird. Essigsäure (systema scher Name: Ethansäure) ist eine farblose, ätzende, brennbare Flüssigkeit mit
charakteris schem Geschmack und Geruch. Essigsäure spielt bei verschiedenen Stoffwechselprozessen
eine wich ge Rolle. Benzoesäure ist ein weisser Feststoff, welcher in kaltem Wasser nur mässig löslich ist.
Benzoesäure und deren Salze sind weit verbreitete Konservierungsmi el in der Nahrungsmi elindustrie
(E210 – E213). Berüch gt ist die Bu ersäure (Butansäure), welche einen ausgesprochen unangenehmen,
ranzige-schweissigen Geruch besitzt.
Mit steigender Länge der Kohlenwasserstoff-Ke e nimmt die Löslichkeit der Carbonsäuren ab.
Carbonsäuren mit einer Ke e von mehr als vier Kohlenstoff-Atomen bezeichnet man auch als Fe säuren.
Fe säuren sind Hauptbestandteil vieler natürlicher Speiseöl wie etwa Olivenöl oder Sonnenblumenöl.
Man unterscheidet insbesondere zwischen gesä gten und ungesä gten Fe säuren. Letztere besitzen
mindestens eine oder mehr C-C-Doppelbindungen zwischen den Kohlenstoffatomen der Ke e.
Bei einer Doppelbindung innerhalb einer Kohlenstoff-Ke e kann man zwei Anordnungen
(Konfigura onen) unterscheiden. Bei der cis-Konfigura on liegen beide C-Atome der Ke e auf der
gleichen Seite der Doppelbindung, bei der trans-Konfigura on hingegen auf gegenüberliegenden Seiten.
cis-Konfiguration trans-Konfiguration
(Z-Konfiguration) (E-Konfiguration)
Da in natürlichen Fe säuren die Doppelbindungen meist in der Z-Konfigura on (veraltet: cis) vorliegen,
entsteht ein Knick von etwa 30° in der Kohlenwassersto e e. Dadurch ist die Van-der-Waals-
Wechselwirkung anderen Molekülen gegenüber abgeschwächt, was eine Verringerung des
Schmelzpunktes zur Folge hat. Einige ungesä gte Fe säuren sind für den Menschen essen ell, da sie
vom menschlichen Körper nicht synthe siert werden können, aber benö gt werden. Dazu zählen
Fe säuren, die Doppelbindungen an bes mmten Posi onen tragen, die Omega-n-Fe säuren.
Gemäss den Regeln für die systema sche Nomenklatur würde man dem C-Atom der Carboxyl-Gruppe die
Nummer 1 zuweisen. In der Lebensmi elchemie ist jedoch die Omega-Zählweise üblich. In den Omega-n-
Einführung in die organische Chemie Seite 128
Fe säuren steht n für eine Zahl und beschreibt die Posi on der ersten Doppelbindung rela v zum „ω-
Ende“ der Kohlensto e e, also beginnend von dem C-Atom, das der Carboxyl-Gruppe gegenübersteht.
In der Abbildung der α-Linolensäure ist die ω-Zählweise in Rot dargestellt. Folglich handelt sich bei der α-
Linolensäure also um eine cis-Omega-3-Fe säure; der systema sche Name wäre hingegen (9Z,12Z,15Z)-
Octadeca-9,12,15-triensäure.
12
7 1
8 6 2
1 17 15 13 11 18
HO 18 9 5 3
16 14 12 10 4
O 9 15
-Linolensäure
Neben ungesä gten Fe säuren in der Z-Konfigura on kommen in seltenen Fällen in der Natur auch
Fe säuren mit E-konfigurierten (veraltet: trans) Doppelbindungen vor. Gewisse trans-Fe säuren treten
auch als unerwünschtes Nebenprodukt bei der industriellen Fe härtung - zum Beispiel im Rahmen der
Margarineherstellung – an. Derar ge Fe säuren stehen unter Verdacht, gesundheitsschädliche
Eigenscha en zu haben. Insbesondere wird hierbei in der Literatur die nega ve Beeinflussung der
koronaren Herzkrankheit angeführt.
21.8.5 Ester
Aus der Reak on zwischen einem Alkohol und einer Carbonsäure bilden sich unter Abspaltung von Wasser
sogenannte Ester, welche eine Ester-Gruppe COOC besitzen. Im Gegensatz zu den Ausgangsstoffen sind
Ester deutlich unpolarer, da diese untereinander keine Wasserstoff-Brücken ausbilden können.
H
H O H H H H O C R'
R C C + O C R' R C C H + H2O
H O H H O
Carbonsäure Alkohol Ester
Ester, welche aus niedrigen (kurzke gen) Alkoholen und Carbonsäuren hervorgehen, besitzen o mals
einen charakteris schen, fruch gen Geruch und finden sich häufig in natürlichen und künstlichen
Geruchs- und Geschmacksstoffen wieder, werden aber auch vielfach als Lösungsmi el verwendet.
O CH2 CH3 O (CH2)3 CH3 O CH3
H3C C CH3 CH2 C CH3 (CH2)2 C
O O O
Essigsäureethylester Propansäurebutylester Butansäuremethylester
(Lösungsmittel) (Rumaroma) (Ananasaroma)
Ester, welche aus längerke gen Alkoholen und Carbonsäuren hervorgehen, bezeichnet man auch als
Wachse. Derar ge Substanzen finden sich in der Natur häufig als Schutzschicht auf Nadeln, Blä ern und
Früchten.
Von besonderer Bedeutung sind die Ester der höheren Carbonsäuren und des Alkohols Glycerin, welche
als Fe e bezeichnet werden. Diese bilden neben Kohlenhydraten und Eiweissen die dri e grosse Gruppe
der Nahrungs- und Reservestoffe.
O O
C C
H2C OH HO H2C O
O
O Veresterung C
HC OH C HC O
HO -3 H2O
H2C OH HO H2C O
C C
O O
Natürliche Fe e enthalten meist unterschiedliche Fe säuren, stellen immer ein Gemisch verschiedener
klar definierter Fe e mit einheitlicher molekularer Struktur dar und weisen keinen scharfen
Schmelzpunkt, sondern einen Schmelzbereich auf. Mit steigender Ke enlänge und abnehmender Anzahl
an Doppelbindungen zwischen den Kohlenstoffatomen der Ke e steigt die Schmelztemperatur. Die festen
Produkte enthalten hohe Anteile langer und gesä gter Fe säuren, wohingegen die Fe säuren in den
flüssigen Ölen überwiegend einfach oder mehrfach ungesä gt sind. Pflanzliche Fe e enthalten viele
ungesä gte Fe säurereste und liegen daher meist als Öle vor.
Die folgende Tabelle zeigt die Zusammensetzung einiger typische Speisefe e und Öle. Es gilt zu beachten,
dass Bu er eine Wasser-in-Öl Emulsion ist, was erklärt, warum diese trotz rela v hohem Anteil
ungesä gter Fe säuren fest erscheint.
Tabelle 21.14: Zusammensetzug von Speisefe en und Ölen
C-Atome Cis Name Bu er Olivenöl Kokosfe Leinöl Sonnenblumenöl Palmöl
4 Butersäure
6 Capronsäure
– 9% 0% 16 % 0% 0% 0%
8 Caprylsäure
10 Caprinsäure
12 – Laurinsäure 3% 1% 48 % 0% 0% 0%
14 – Myris nsäure 8% 1% 16 % 0% 0% 1%
16 – Palmi nsäure 22 % 10 % 9% 5% 8% 44 %
18 – Stearinsäure 10 % 2% 3% 4% 8% 4%
18 9 Ölsäure 37 % 78 % 6% 22 % 27 % 39 %
18 9, 12 Linolsäure 10 % 9% 2% 17 % 57 % 11 %
18 9, 12, 15 Linolensäure 0% 0% 0% 50 % 0% 0%
Mit Hilfe einer starken Base wie beispielsweise Natriumhydroxid lässt sich ein Fe wieder in Glycerin und
das Salz der Fe säure spalten. Diese Umkehrung der Veresterung bezeichnet man auch als Verseifung,
denn die Salze einer Fe säure sind Hauptbestandteil einer klassischen Seife.
Fe e sind die energiereichsten Nährstoffe in unserer Nahrung und dienen als Geschmacksträger. Aufgrund
ihrer chemischen Struktur mit Esterbindungen und CC-Zweifachbindungen sind Fe e und Öle
reak onsfähige Verbindungen:
• Fe e und fe reiche Lebensmi el verderben leicht und werden ranzig. Sie riechen und
schmecken unangenehm und sollten nicht mehr verzehrt werden.
• Fe e können sich bei starkem Erhitzen zersetzen, weshalb nicht jedes Fe zum Anbraten und
Fri eren geeignet ist: Beim Überhitztem entstehen gesundheitsschädliche Dämpfe.
• Mikroorganismen können die Esterbindungen mithilfe des Enzyms Lipase in Glycerin und freie
Fe säuren spalten.
• Fe e werden durch Lu sauerstoff angegriffen, wodurch Aldehyde und Ketone gebildet werden.
Dies gilt insbesondere für ungesä gte Fe säurereste, weshalb Öle typischerweise verderblicher
als feste Fe e sind. Diese Vorgänge können durch An oxidan en wie Caro n oder Vitamin C und
Vitamin E verhindert oder verzögert werden.
Einführung in die organische Chemie Seite 130
O Na+ O
C C
H2C O H2C OH O
O
Verseifung
C Na+ O
HC O HC OH C
+3 Na+ OH- O
H2C O H2C OH O
C C
O Na+ O
Die Waschwirkung dieser Moleküle ist die Folge der strukturellen Eigenscha en: Einerseits findet sich eine
stark polare, und somit wasserlösliche (hydrophile) Carboxylat-Gruppe -COO-, andererseits eine unpolare,
und somit fe lösliche (lipophile) Kohlenwasserstoff-Ke e. Derar ge Moleküle lösen sich folglich in polaren
und unpolaren Lösungsmi eln und sind damit bestens geeignet,unpolare Verschmutzungen zu lösen, da
sie Fe tröpfchen dispergieren und emulgieren können. Untereinander gruppieren sich die Fe säure-
Anionen und bilden Micellen aus. Dabei können sich auch Lipid-Doppelschichten ausbilden – derar ge
Anordnungen finden sich auch in Zellwänden.
Vereinfacht kann man derar ge Teilchen gemäss dem folgenden Modell darstellen. Demnach besitzen
diese Teilchen einen stark polaren Kopf und eine langen, unpolaren Schwanz. Da die vorherrschenden
zwischenmolekularen Krä e innerhalb dieses Teilchens sehr unterschiedlich sind, kann sich dieses Molekül
sowohl mit Wasser, als auch mit Fe en vermischen. Die folgenden Sequenz zeigt die wesentlichen Schri e
bei der Reinigung eines mit Fe verschmutzen Gegenstandes:
Derar g aufgebaute Moleküle dienen nicht nur als Reinigungsmi el, sie sind auch wich ge Emulgatoren
um stabile Emulsionen aus polaren und unpolaren Flüssigkeiten herzustellen. So wird eine Mayonnaise,
welche im Wesentlichen aus Öl und Essig besteht dank dem im Eigelb enthaltenen Leci n gebunden.
Subs tu on: Dabei wird ein Atom oder eine Atomgruppe durch ein anderes Atom oder Atomgruppe
ersetzt (subs tuiert):
Eliminierung: Aus einem organischen Molekül wird ein kleineres Moleküle abgespalten, wobei
ungesä gte Verbindungen entstehen:
Umlagerung: Wenn innerhalb eines Moleküls Atome oder Atomgruppen verschoben werden, so wird das
Kohlenstoffgerüst verändert und es tri eine Umlagerung ein:
Diese vier Grundtypen organischer Reak onen können nun noch genauer klassifiziert werden, wobei man
radikalische, elektrophile und nucleophile Reak onen unterscheidet.
Ein Radikal ist ein Teilchen mit einem ungepaarten, freien Elektron. Nucleophile („Kern-liebend“) sind
Teilchen, welche über ein freies Elektronenpaar verfügen (Lewis-Base) und somit bevorzugt mit Atomen
reagieren, welche par ell posi v geladen sind. Ein Elektrophil („Elektronen-liebend“) ist eine
Elektronenpaar-Akzeptor (Lewis-Säure) und reagiert bevorzugt an Orten hoher Elektronendichte, also
par ell nega ven Atomen. In der folgenden Tabelle sind einige typische Reagenzien für die jeweiligen
Typen aufgeführt.
In organischen Reak onen werden Kovalenzbindungen gebrochen und gebildet. Diese können auf zwei
Arten gebrochen werden: Bei der homoly schen Bindungstrennung entstehen Atome und/oder Radikale,
während bei der heteroly schen Bindungstrennung Ionen, eventuell auch neutrale Moleküle gebildet
werden können.
Umgekehrt, kann bei der Bindungsneubildung die Kovalenzbindung durch einen radikalischen oder durch
einen polaren Prozess gebildet werden:
In Mechanismen (organischer) Reak onen werden die Elektronen-Bewegungen durch Pfeile dargestellt.
Üblicherweise wird der Pfeil ausgehend von den Elektronen hin zur (par ell) posi ven Ladung gezeichnet.
Einführung in die organische Chemie Seite 132
In diesem Beispiel ist ein Angriff eines Nucleophils auf ein Elektrophil dargestellt. Das Nucleophil überträgt
also sein freies Elektronenpaar unter Ausbildung einer neuen Kovalenzbindung an das Elektrophil.
Wich ge Begriffe
Chiral ein Molekül ist chiral, wenn es sich nicht mit seinem Spiegelbild zur Deckung bringen lässt.
Diastereomer Stereoisomere, welche sich in der geometrischen Anordnung der Atome
unterscheiden, ohne ein Enan omer zu sein.
Enan omer Stereoisomere, welche sich zueinander wie Bild und Spiegelbild verhalten.
Funk onelle Gruppe Atom oder Atomgruppe, welche ansta eines H-Atoms in einem
Kohlenwasserstoff-Molekül eingebunden ist.
Konfigura on Gibt an, wie die Atome eines Molekül-Teils räumlich zueinander angeordnet sind.
Verschiedene Konfigura onen sind unter anderem an chiralen sowie an doppelt gebundenen
Kohlenstoff-Atomen möglich. Sie lassen sich nur durch Spaltung und Neuausbildung von
Kovalenzbindungen ineinander überführen.
Konforma on Gibt an, wie gewisse Molekül-Teile zu einem bes mmten Zeitpunkt räumlich zueinander
angeordnet sind. Verschiedene Konforma onen lassen sich durch Drehungen um Einfachbindungen
ineinander überführen, ohne dass dazu eine Bindung gebrochen und eine neue ausgebildet werden
müsste.
Kons tu on Gibt die Verknüpfungs-Reihenfolge der beteiligten Atome an. Verschiedene
Kons tu onen lassen sich nur durch Spaltung und Neuausbildung von Kovalenzbindungen ineinander
überführen
Mesomerie (Resonanz) Art die Bindungsverhältnisse in einem Molekül darzustellen, welche nicht
durch einen einzige Lewis-Formel korrekt beschrieben werden können.
Racemat Gemisch zweier Enan omere im Verhältnis 1:1
Struktur genaue Anordnung der Atome innerhalb seines kleinsten Teilchens.
Übungsaufgaben
Aufgabe 21-1
Zeichnen Sie alle möglichen Kons tu onsisomere von C3H6O (neun Isomere).
Aufgabe 21-2
Welcher Kohlenwasserstoff ist der am wenigsten umweltschädliche Treibstoff und warum?
Einführung in die organische Chemie Seite 133
Aufgabe 21-3
Das Silicium-Atom ist ein vierbindiges Atom, das keine einatomigen Ionen ausbildet - genau wie das
Kohlenstoff-Atom auch. Warum ist mit der Atom-Sorte Silicium dennoch nicht auch eine solche Vielfalt
an Molekülen möglich, wie sie mit der Atom-Sorte Kohlenstoff au ri ?
Aufgabe 21-4
Was versteht man in der organischen Chemie unter dem Begriff »Hetero-Atom«? Nennen Sie einige
wich ge Beispiele.
Aufgabe 21-5
Markieren Sie in den folgenden Molekülen alle chiralen Kohlenstoff-Atome mit einem Stern
Aufgabe 21-6
Bes mmen Sie die absolute Konfigura on gemäss der CIP-Nomenklatur für das mit einem Stern (*)
markierte Kohlenstoff-Atom (R- oder S-Form)
Aufgabe 21-7
Zeichnen Sie die Keil-Strich Formeln aller Konfigura onsisomere, die mit der folgenden Kons tu on
möglich sind
Aufgabe 21-8
Zu welcher Verbindungs-Klasse gehören die folgenden Moleküle?
Aufgabe 21-9
Wie heissen die folgenden Moleküle gemäss IUPAC-Nomenklatur?
Einführung in die organische Chemie Seite 134
Aufgabe 21-10
Zeichnen Sie für die folgenden Verbindungen die zugehörigen Skele ormeln:
a) 3-Fluor-5-hydroxy-4-nitro-heptan-2-on.
b) 2-Chlor-4,5-dimethyl-3-phenyl-nonan.