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Allgemeine Einführung Recht

Was ist der Unterschied zwischen Recht, Sitte & Moral?

Recht (positives)
 Normen, die menschliches Zusammenleben regeln
 von Menschen für „Menschen“ gesetzt
 mit staatlichem Zwang durchsetzbar
 = nach Teil der Lehre hat recht einen Gerechtigkeitsanspruch
 vom Gesetzgeber gesetzt
 Recht richtet sich an Menschen = Natürliche Personen. &
Juristische Personen ( = künstliche Gebilde die Träger von rechten
& Pflichten sind)
 Recht hat Orientierungs-, Ordnungs- & Freindensfunktion

Sitte
 Von allen Menschen laufend geübte (übliche)
 nach außen hin erkennbare Verhaltensregeln in denen keine
Rechtsausübung gesehen wird & die nicht mit staatlichem Zwang
durchsetzbar sind
 = Sanktion gesellschaftlich

Moral
 Appelle an das Gewissen & die innere Einstellung einer Person

Einteilung des Rechts: formelles Recht vs. Materielles Recht

Formelles Recht
 Sämtliche Rechtsvorschriften, die sich auf die Organisation bzw.
das Verfahrem der Rechtsanwendung beziehen
 BSP: Zivilprozessrecht, Strafprozessrecht,
Verwaltungsverfahrensrecht

Materielles Recht
 Rechtsvorschriften, die das Verfahren der Rechtsunterworfenen
regeln
 BSP: Strafgesetzbuch, Unternehmensgesetzbuch,
Gewerbeordnung

Einteilung des Rechts: zwingendes & nachgiebiges Recht


Zwingendes Recht
 kann nicht durch abweichende Vereinbarung der beteiligten
Rechtssubjekte abgeändert werden
 meisten Regelungen des öffentlichen & privaten Rechts =≈
zwingender Natur

Nachgiebiges (dispositives) Recht


 kann durch Vereinbarung der beteiligten Rechtssubjekte abgändert
werden
 Unternehmensrecht & Arbeitsrecht beinhalten mehr als andere
Rechtsgebiete Regelungen dispositiver Natur

Einteilung des Rechts: objektives Recht vs. subjektives Recht

Objektives Recht
 Summe aller rechtsnormen, die menschliches Zusammenleben
regeln & mit staatlichem Zwang durchsetzbar

Subjektives Recht (Ansprüche)


 Rechtsnormen, die vom Einzelnen entweder gegen einen anderen
oder den Staat (EU) mittels staatlichem Zwang bei Gerichten oder
Verwaltungsbehörden durchsetzbar sind (Gewaltenmonopol)
 Resultieren aus Verfassung, Gesetz oder Vertrag
 BSP: Anspruch auf Unterhalt, Anspruch Zahlung eines
Kaufpreises, Anspruch auf Erlangung einer Baugenehmigung oder
Berechtigung zur Ausübung eines Gewerbes

Einteilung des Rechts: Privatrecht & öffentliches Recht

Privatrecht
 Rechtsbeziehungen zw. Bürgern (Gleichrangigkeit)
 Handlungsform: z. B. Zivilrechtlicher Vertrag

Öffentliches Recht
 Durch Über- & Unterordnungsverhältnis der Beteiligten
gekennzeichnete Rechtsbeziehungen
 Handlungsinstrument: z. B. Bescheid

≈ Abgrenzung, „ob ein mit Hoheitsgewalt (imperium) ausgestattetes


Rechtssubjekt in Ausübung hoheitlicher Befugnisse auftritt“
Öffentliches Recht Privatrecht
Abgrenzung - Über/Unterordnung - Gleichordnung
- Hoheitsgewalt - Zw. Privaten
(Imperium)Handeln - Staat als
im öffentl. Privatrechtssubjekt
Interesse
Vollziehung Verwaltungsbehörden (z. Gerichte (z. B.
B. BVB), Bezirksgericht,
Verwaltungsgerichte Landesgericht)
Rechtsakt Bescheid, Erkenntnis, Urteil, Beschluss
Beschluss
Gesetzgebung Bund &/oder Länder Bund

Innerstaaltiche Organisationsrecht
Die Staatsgewalt
 Sind jene Einrichtungen & Handlungsformen, die dem Staat zur
Erreichung seiner Aufgaben zur Verfügung stehen
 Es existieren in Österreich 3 Staatsgewalten:
o Gesetzgebung (Legislative)
o Gerichtsbarkeit (Judikative)
o Verwaltung (Exekutive)
 Staatsgewalten sind auf 3 Gebietskörperschaften aufgeteilt
 Aufteilung der Gewalt auf versch. Entitäten dient dem Schutz vor
unrechtmäßigem Ausnützen von Macht
 Gesetzgebung erfolgt durch vom Volk gewählte Vertreter
 Verwaltung erfolgt durch weisungsgebundene Organe
 Gerichtsbarkeit erfolgt durch unabhängige dh. Wweisungsfreie,
unabsetzbare, unversetzbare Richter
 ≈ Tätigkeit der Verwaltung & Gerichtsbarkeit gs. dieselbe:
Gemeinsame Bezeichnung als Vollziehung
o beide Staatsgewalten vollziehen Gesetze
(Rechtsvorschriften)

Die Gebietskörperschaften
 Juristische Personen des öffentl. Rechts
 Personengesamtheit, die alle Personen erfasst, die zu einem best.
GebietGebiet in einer örtlichen Beziehung stehen
 3 Gebietkörperschaften : Bund, Land, Gemeinden
o mit Hoheitsgewalt ausgestattet & sind Privatsrechtssubjekte
 Gesetzgebungskompetenz = Bund & die Länder
 Gemeinden haben nur Verwaltungsagenden
o Hoheitsverwaltung
o Privatwirtschafsverwaltung
 Gemeinden = Selbstverwaltungskörper
o Haben gewisse Autonomie (Bürgernähe)

Hoheits- vs. Privatwirtschaftsverwaltung

Hoheitsverwaltung
 Handeln des Staates minttels einseitig verbindl. Rechtsakte
 Setzen einseitig verbindl. Rechtsakte bedarf nicht Zustimmung des
Rechtsunterworfenen
 BSP: Einheben von Steuern, Verhängen von Verkehrsstrafen,
Einsperren von Verbrechern…

Privatwirtschaftsverwaltung
 Handeln des Staates in Formen des Privatrechts
 Bedarf Zustimmung des Partners
 BSP: Vergabe von Förderungen, Bauen von Spitälern,
Müllabfuhr…

Öffentliche Unternehmen
 Staat (Bund, Land & Gemeinde) kann im Rahmen der
Privatwirtschatfsverwaltung auch Unternehmen gründen
 Formen öffentlicher Unternehmen
o Gebietskörperschaften in der Form von Regiebterieben
o (Andere) juristische Personen des öffentlichen Rechts
o Juristische Personen des Privatrechts
 Rechtsträger sind öffentliche Unternehmen, weil
o Öffentlich rechtliche Organisation (Gebietskörperschaft, JP
des öffR)
o Privatrechtliche Organisation durch Beherrschung über
Einfluss bzw. Kapital

Schichten des österreichischen Rechts


 Bundesverfassungsrecht (Verfassungsrecht)
o Besondere Verfassungsrecht (Grundprinzipien)
o Einfaches Verfassungsrecht
 Landesverfassungsrecht (in jew. Ländern unterschdl.)
 Einfache Gesetze (Bundes- & Landesgesetze)
 Verordnungen (Bundes-& Landesverordnungen;
Gemeindeverordnungen)
 Bescheid / Erkenntnis / Beschluss / Urteil / AuvBZ

Bundesverfassungsrecht

Besndere Verfassungsrecht ( Grundprinzipien,


verfassungsrechtliche Grundordnung)
 Erlassung durch Bundesverfassungsgesetzgeber (Gesetzgeber
Bund: NR + BR)
 Volksabstimmung
 Kundmachung als Verfassungsgesetz im BGBI
 „Strengstes“ Erzeugungsverfahren

Einfaches Verfassungsrecht
 Erlassung durch Budesverfassungsgesetzgeber (Gesetzgeber
Bund: NR + BR)
 NR: - Präsenzquorum - ) mind. Hälfte der Mitglieder
-Konsensquorum -) 2/3 Mehrheit
 Kundmachung als Verfassungsgesetz im BGBI
 „Strenges“ Erzeugungsverfahren

Landesverfassungsrecht
 Länder -) Autonomie bei Erlassung ihrer Verfassung
 Autonomie nur insoweit als Bundesverfassung keine Grenzen setzt
 Erlassung durch Landesverfassungsgesetzgeber (Landtage)
 Ähnliche Erzeugungsregeln wie in Bundesverfassung
 Kundmachung als Verfassungsgesetz im LGBI

Gesetze
 Erlassung durch Bundesgesetzgeber (Gesetzgeber Bund: NR +
BR)
 NR: - Präsenzquorum - ) mind. 1/3 der Mitglieder
-Konsensquorum -) einfache Mehrheit
 Kundmachung im BGBI
 Auf Landesebene ähnliche Regelungen
 Kundmachung im LGBI

Verordnung & Bescheid


Verordnung
 Erlassung durch Verwaltungsbehörden
 Generell-abstrakte wie Gesetze
 Konkretisieren Gesetze

Bescheid / Urteil / Erjenntnis / Beschluss


 Erlassung durch Vollziehung
 Bescheid =) Verwaltungsbehörden
 Urteil / Erkenntnis / Beschluss =) Gerichte
 Individuel-konkrete Rechtsakte

Akte unmittelbarer verwaltungsbehördlicher Befehls- &


Zwangsgewalt
 Handlungen einer Behörde aufgrund des Gesetzes
 Kein verfahren vor Handlung

Stufenbau der Rechtsordnung

Folie 27

Besonderes Verfassungsrecht

Die österreichische Bundesverfassung enthält 6 Grundprinzipien


 Demokratisches Prinzip
 Republikanisches Prinzip
 Gewaltenteilendes Prinzip
 Bundesstaatliches Prinzip
 Rechtsstaatliches Prinzip
 Liberales Prinzip

Das demokratische Prinzip

 Volkssouveränität: Herrschaft geht vom Volk aus


 Indirekte (mittelbare) demokratie:
o Gesetzgebung erfolgt durch gewählte Organe
o Freies Mandat
 Direkte Demokratie:
o Volksbefragung
o Volksbegehren
o Volksabstimmung

Das republikanische Prinzip


 Vom Volk gewähltes Staatsoberhaupt: Bundespräsident
 Amtsperiode mit 6 Jahren zeitlich begrenzt
 Wiederwahl = zulässig
 Rechtliche Verantwortlichkeit: Anklage vor VfGH
 Politische Verantwortlichkeit: Abstzung durch Volksabstimmung

Das gewaltenteilende Prinzip


 Einrichtung von 3 Staatsgewalten auf die Macht verteilt wird:
o Judikative (Gerichtsbarkeit)
o Exekutive (Verwaltung)
o Legislative (Gesetzgebung)
 organisatorische Trennung
 System von „checks and balances“
 Unvereinbarkeitsregelungen

Das bundesstaatliche Prinzip


 Spezielle Ausprägung der Gewaltenteilung
 Gesetzgebung & Vollziehung ist auf Bund & Länder geteilt
o Kompetenzverteilung legt Aufgaben fest
 Mitwirkung der Länder an gesetzgebung des Bundes durch
Bundesrat
 Mitwirkung der Länder an Verwaltung des Bundes (mittelbare
Bundesverwaltung)

Das rechtsstaatliche Prinzip


 Österreich ist ein Rechtsstaat/Gesetzesstaat/Rechtschutzstaat
 Legalitätsprinzip verpflichtet alle 3 Staatsgewalten
 Überprüfung von Entscheidungen
 Einrichtung von Gerichten / Verwaltungsgerichten /
Höchstgerichten (OGH, VwGH, VfGH)

Das liberale Prinzip


 Freiraum vom Staat (Abwehrrechte)
 Grundrechte (verfassungsgesetzlich gewährleistete Rechte=
 B-VG, StGG, EMRK, etc.

Gestzgebung I Vollziehung (Verwaltung I Gerichtsbarkeit)


Gesetzgebung
 Gesetzgebung ist zw. Bund & Lang geteilt
o Bund: Nationalrat + Bundesrat
o Land: Landtage

Vollziehung
 Verwaltung & Gerichtsbarkeit
o Gerichtsbarkeit:
 Ordentliche Gerichtsbarkeit
 Verwaltungsgerichtsbarkeit

Verwaltung
 Verwaltung zw. Bund & Ländern geteilt
o Bundesverwaltung (unmittelbare/mittelbare)
o Landesverwaltung
 Landesverwaltung
o =) durch eigene Behörden der Länder
 Landesregierung (Landesräte)
 Bezirksverwaltungsbehörde (Bezirkshauptmann)
o =) Beschwerdemöglichkeit gegen Bescheide der
Landesverwaltung an Landesverwaltungsgericht

Landesverwaltung
Folie 40

Unmittelbare Bundesverwaltung

 Die unmittelbare Bundesverwaltung erfolgt durch eigene Behörden


des Bundes
o Bundesminister
o BSP: Datenschutzbehörde, Finanzämter, Bundespolizei
 =) Beschwerdemöglichkeit gegen bescheide der unmittelbaren
Bundesverwaltung an Bundesverwaltungsgericht bzw.
Bundesfinanzgericht

Folie 42

Mittelbare Bundesverwaltung
 Die mittelbare Bundesverwaltung erfolgt durch Behörden der
Länder
o Landesbehörden werden funktionell für Bund tätig
o Weisungen des Bundes (Bundesminister)
 =) Beschwerdemöglichkeit gegen Bescheide der mittelbaren
Bundesverwaltung an Landesverwaltungsgericht, sofern nicht
anderes vorgesehen ist

Mittelbare Bundesverwaltung

 Landesbehörden werden funktionell für Bund tätig


 Bleibt Verwaltung des Bundes / Bundesbescheid

Folie 44

Selbstverwaltungskörper
 Selbstverwaltungskörper kommt eine gewisse Autonomie zu
 Eigener (selbstständiger) / übertragener Wirkungsbereich
 Selbstverwaltungskörper = Gemeinde, Kammern (Arbeiterkammer,
Wirtschaftskammer, Rechtsanwaltskammer),
Sozialversicherungsträger, Österreichische Hochschülerschaft,
Jägerschaft

Folie 45

Die Gemeinde
 Juristische Person des öffentlichen Rechts (Gebietskörperschaft)
 Keine Gesetzgebungsbefugnis
 Hoheotsverwaltung / Privatwirtschaftverwaltung
 Gemeindeorgane:
o Gemeinderat (GR)
o Gemeindevorstand
o Bürgermeister (Bgm)
 Eigener (selbstständiger) Wirkungsbereich
 Übertragener Wirkungsbereich

Eigener (selbständiger) Wirkungsbereich:


 Alle Angelegenheiten, die
o im ausschließen & überwiegend Interesse der örtlichen
Gemeinschaft gelegen sind

UND
o geeignet sind, durch Gemeinschaft innerhalb der Grenzen
besorgt zu werden
 Gesetzgeber hat solche Angelegenheiten in den eigenen WB zu
verweisen & zu kennzeichnen (sonst verfassungswidrig)
 BSP: Privatwirtschaftsverwaltung, örtliche Sicherheitspolizei

Kennzeichen der Vollziehung im eigenen Wirkungsbereich


 Keine weisungsbilndung an Organe außerhalb der Gemeinde
o Intern Weisung möglich
 Kein Instanzenzug nach außen (zweigliedriger Instanzenzug)
o Intern möglich: Baurecht Bgm. -) GR
o Gs. Rechtszug an Verwaltungsgericht, wenn intern erschöpft
 Aufsichtsrecht des Landes & Bundes

Übertragener Wirkungsbereich
o Alle Angelegenheiten, in denen sie für den Bund oder das
Land funktionell tätig werden
o BSP: Meldewesen, Landes-Wählerevidenz
 Kennzeichen der Vollziehung im übertrgenen Wirkungsbereich:
o Weisungsbindung an Organen außerhalb der Gemeinde
o Instanzenzug nach außen

Organisationsrecht der Union


Einordnung der EU im internationalen rechtlichen Kontext

Die rechtliche Basis der Union ist das Völkerrecht


 Völkerrechtssubjekte:
o Staaten
o Internationale Organisation (IO)
 IOs entstehen durch völkerrechtlichen Vertrag zw. Staaten
o BSP: Vereinte Nationen, WTO, OECD
 EU = IO, die auf völkerrechtlichen Verträgen der Mitgliedsstaaten
basiert

Entstehung der EU
 1951 – 1957 sukzessive Gründung dreier getrennter IOs
o 1951 Europäische Gemeinschaft für Kohle & Stahl (EGKS)
 (Deutschland, Frankreich, Italien, Beneluxstaaten)
o 1957 Europäische Wirtschaftsgemeinschaft (EWG)
 Zusammenarbeit auf einem breiten Gebiet
o 1957 Europäische Atomgemeinschaft (EURATOM bzw. EAG)
 Römische Verträge

=) Alle drei sind supranationale Organisationen

 Fortlaufende Integration insbesondere Gründung der EU


o 1992 Vertrag über die Europäische Union (Vertrag von
Maastricht)
o 1997 Vertrag von Amsterdam
o 2000 Vertrag von Nizza

Folie 55

Entstehung der EU
 Mit Inkrafttreten des Vertrags von Maastricht 1994
o wird aus EWG die EG
o es kommt zu einem Dreisäulenmodell

=) strittig, ob EU eigenes Völkerrechtssubjekt dh IO

 Supranationale erste Säule


o drei IOs: EGKS, EG, EAG
 Zwischenstaatliche zweite & dritte Säule
o =) Gemeinsame Außen- & Sicherheitspolitik (GASP)
o =) Polizeiliche & justizielle Zusammenarbeit (PJZ)
 Vertrag von Lissabon bringt neune Aufbau & Struktur der EU
(2009)
o Neue Verträge & Verbindlichkeit der Grundrechtscharta:
 Vertrag über die Europäische Union
 Vertrag über Arbeitsweise der Europäischen Union
 Grundrechtscharta der Europäischen Union

=) Verträge stehen gleichberechtigt nebeneinander

 Vertrag von Lissabon bringt neuen Aufbau & Struktur der EU


(2009)
o Änderungen:
 Säulenstruktur der EU wird abgeschafft
 EU ist Rechtsnachfolgerin der EG & wird
Völkerrechtssubjekt dh IO
 GASP behält Sonderstatus
 EAG eigenständige IO jedoch teilweise Organidentität
mit EU
 Änderungen bei Institutionen
 EU wird grundsätzlich supranational

Was bedeutet, die Union ist supranational?

 Kriterien der Supranationalität


o Mehrheitsbeschlüsse (Überstimmung von MS möglich)
o Durchgrifswirkung des EU-Rechts (unmittelbare
Anwendbarkeit)
o Anwendungsvorrang des EU-Rechts vor nationalem Recht
o Unabhängige Organe (Kommission)
o Zwingende Gerichtsbarkeit (EuGH)
 Was bedeutet, die GASP ist zwischenstaatlich
(intergouvernmental)?
o Zustimmung aller Mitgliedsstaaten
o Adressat nur Mitgliedsstaaten

Die Organe der Union

 „Hauptinstitutionen“ der Union


o Europäischer Rat (ER)
 Nicht Gesetzgeber
o Rat (Rat der EU)
 Gesetzgeber (Minister sitzen da drinnen)
o Europäisches Parlament (EP)
o Europäische Kommission (Kommission)
o Europäischer Gerichtshof (EuGH)
o Europäische Zentralbank (EZB)
o Rechnungshof (ERH)
 Weitere Institutionen der Union
o Wirtschafts- & Sozialausschuss (EWSA)
o Ausschuss der Regionen (AdR)
o Europäische Investitionsbank (EIB)
o Europäische Bürgerbeauftragter (Ombudsmann)

Der Europäische Rat (ER)


 Aufgaben
o Oberstes politisches Steuerungsgremium der EU
o Impulse für Entwicklung der EU
o Festlegung der allgemeinen Zielvorstellungen für EU
 Zusammensetzung
o Staats-& Regierungschefs der MS
o Kommissionspräsident
o Präsident des Europäischen Rates
 Zusammentreten
o ER tritt mind. Vierteljährlich in Brüssel zusammen
 Beschlussfassung
o ER ist kein Legislativorgan
o Beschlussfassung mit Rechtswirkung für Dritte (je nach
Materie)
o Politische Schlussfolgerung mit Konsens

Der Rat der EU (Rat oder Ministerrat) (nicht vom Volk gewählt)
 Aufgaben
o zentrales Entscheidungsorgan der EU
o eines der beiden Legislativorgane (gemeinsam mit EP)
o erlässt wesentliche Rechtsakte & schließt internationale
Abkommen
 Zusammensetzung
o Fachminister der Mitgliedsstaaten
 Beschlussfassung
o Beschlussfassung je nach Materie durch jeweilige
Fachminister der MS
o Gewichtung der Stimmen der MS
o Grundsätzlich doppelt qualifizierte Mehrheit
 Zustimmung von 55 % der MS
 Repräsentanz von 65 % der Bevölkerung
 Sperrminorität aus mind. 4 MS möglich (mind. 35 % der
Bevölkerung)

Das europäische Parlament (EP)


 Aufgaben
o Gleichberechtigtes Gesetzgebungsorgan gemeinsam mit
dem Rat der EU
 Zusammensetzung
o Direkte Wahl der EU Abgeordneten in den MS
 Beschlussfassung
o Maximal 705 Abgeordnete
o Jeder MS zw. 6 & 96 Agbeordnete (degressive
Propotionalität)

Die Europäische Kommission (KOM)


 Aufgaben
o Unabhängig von MS, dh. Kommissare nur EU verpflichtet
o Exekutivorgan der EU
o Motor der Intergration & Hüterin der Verträge
o Monopol zur Iniative zur Erlassung von sekundärem
Unionsrecht
o Erlassung von Durchführungsvorschriften in manchen
Bereichen
o Delegierte Rechtssetzung
 Zusammensetzung
o Kommissare (ein Kommissar pro MS)
o Bestellung für 5 Jahre
o Kommissar muss sich vor Bestellung Anhörung des EP
stellen
o Kommissionspräsident auf Vorschlag des ER vom EP
gewählt
o Kommissionspräsident kann einzelne Kommissare zum
Rücktritt auffordern
 Beschlussfassung
o Kommission handelt im Kollegium
o Versucht Einvernehmen unter Mitgliedern herzustellen
o Falls erforderlich Abstimmung = absolute Mehrheit der
Mitglieder

Präsident des Europäischen Rates


 Aufgaben
o Außenvertretung in der GASP
o Bisherige Rotationssystem nun Kontinuität

Der Hohe Vertreter der EU für die GASP


 Aufgaben
o „EU-Außenminister“
o Doppelfunktion

Der Europäische Gerichtshof


 Aufgaben
o Rechtsprechung der EU (unionsunmittelbare
Rechtsperchung)
o Wahrung des Rechts, Auslegung & Ungültigerklärung von
Unionsrecht (Auslegungs- & Verwerfungsmonopol)
o Versch. Verfahren wie Vertragsverletzungsverfahren oder
Vorabentscheidungsverfahren
 Organisation des Europäischen Gerichtshofs
o Gerichtshof (EuGH)
o Gericht (EuG)
o Fachgerichte (EuGöD)
 Zusammensetzung des EuGH
o 1 Richter pro MS
o Richter von MS niminiert
o Ernennung auf 6 Jahre durch Regierungen der MS im
Einvernehmen
o 8 Generalanwälte, die Entscheidungen vorbereiten
(Schlussanträge)
o An die von den Generalanwälten vorbereiteten
Schlussanträge sind Richter nicht gebunden (wirdn in Praxis
häufig gefolgt)

Einordnung der EU Institutionen im Rahmen der Gewaltenteilung

 Gewaltenteilung auf Ebene der EU


o Exekutive der EU: Kommission
o Legislative der EU: Rat + Europäisches Parlament
o Judikative der EU: Europäischer Gerichtshof
 Demokratiedefizit der EU
o Rat besteht ais nicht demokratisch legitimierte Exekutive der
MS
o Fachminister (Exekutive) hat gesetzgeberische Funktion auf
EU-Ebene
o =) Bereits entschärft durch
 Stärkung des Europäischen Parlaments
 Bindung der Fachminister an Parlamente der einzelnen
MS
 Informations- & Kontrollrechhte der nationalen
Parlamente

Kompetenzen der Union

 Wann kann die EU tätig werden?


o Prinzip der begrenzten Einzelermächtigung
 Unionsorgane dürfen nur das tun, was in ihnen in den
Gründungsverträgen von den MS zu Erledigung
ausdrücklich übertragen wurde
o Subsidiaritätsprinzip
 EU darf nur handeln, wenn das angestrebte Ziel besser
auf Unions- als auf MS-Ebene erreicht werden kann

Das Gesetzgebungsverfahren der Union


 Initiativmonopol der Kommission
o Andere Gesetzgebungsorgane können nicht gesetzgeberisch
handeln ohne Initiative der Kommission
o vergleichbar mit Regierungsvorlage in Ö
 Rat & EP sind gleichberechtigte Gesetzgebungsorgane
o Beschlussfassung durch Rat & EP
 Inkrafttreten am 20. Tag nach Veröffentlichung im Amtsblatt der EU
 =) Informations- & Kontrollrechte der nationalen Parlamente
o Subsidiaritätsprotokoll

Wirkung des Unionsrechts (Geltung I unmittelbare Anwendbarkeit)

 Unionsrecht hat autonome Geltung in den MS & steht neben


nationalen Recht
o Geltung bedeutet
 Unionsrecht existiert als eigene Rechtsordnung in MS
 sagt nichts über unmittelbare Anwendbarkeit aus
 Unionsrecht ist in best. Fällen unmittelbar anwendbar
o Unmittelbar anwendbar bedeutet
 Unionsrecht begründet für MS & Unionsbürger
unmittelbare Pflichten & Rechte
 Auf diese können sie sich gegenüber anderen sowie
Behörden berufen & durschsetzen

Recht der Union – Primäres Unionsrecht

Das primäre Unionsrecht ist das „ Verfassungsrecht“ der Union & besteht
aus:
 EUV, AEUV & Grundrechtscharta
 Beitrittsverträgen
 EuGH-Rechtsprechung: Allg. Rechtsgrundsätze
=) Nicht gesamte primäre Unionsrecht ist unmittelbar anwendbar

Recht der Union – Sekundäres Unionsrecht


= ist abgeleitetes Unionsrecht & besteht aus folgenden Rechtsakten

 EU-Verordnungen (VO) (verbindlich)


 EU-Richtlinien (RL) (verbindlich)
 EU-Beschlüsse (Beschlüsse) (verbindlich)
 Empfehlungen & Stellungnahmen (verbindlich)

=) Nicht gesamte sekundäre Unionsrecht ist unmittelbar anwendbar &


verbindlich

Recht der Union – EU-Verordnungen


 EU-Verordnungen (die Staaten dürfen es nicht umsetzen / Man
kann kein nationales Gesetz auf Basis der VO machen )
o gelten allg. & unmittelbar in MS
o begründen unmittelbar Rechte & Pflichten
o bedürfen keiner Umsetzung
o sind mit nationalen Gesetzen zu vergleichen

Recht der Union – EU-Richtlinien


 EU-Richtlinien
o richtet sich an MS & (nicht Bürger)
o nicht unmittelbar anwendbar
o MS Wahl Form & Mittel der Umsetzung (de facto sehr konkret
formuliert)
o MS hat Frist RL umzusetzen
 Folgen der Nichtumsetzung von Rl innerhalb der vorgegebenen
Frist
o Vertragsverletzungsverfahren
o Staatshaftung
o Unter best. Bedingungen unmittelbare Anwendbarkeit der RL
 Frage der unmittelbaren Anwendbarkeit einer RL bzw. Einzelner
Bestimmungen aufgrund des Fristablaufs:
o Unterschiede: horizontales & veritkales Rechtsverhältnis
Horizontales Rechtsverhältnis = Rechtsverhältnis zw. Privatpersonen
 Rechtsfolgen
o Keine unmittelbare Anwendbarkeit
o Möglichlkeit Staatshaftung geltend zu machen

Vertikales Rechtsverhältnis = Rechtsverhältnis zw. Staat & Privaten


 Folge
o Unmittelbare Anwendbarkeit unter best. Bedingungen:
 Fristablauf
 RL bzw. RL-Bestimmung hinreichhend genau &
bestimmt
 Berufung auf Rechte möglich

Folie 77

Beschlüsse
 sind rechtsverbindlich & unmittelbar anwendbar
 idR individuell-konkret (gibt auch Beschlüsse mit unbest.
Adressantenkreis)
 richtet sich an MS oder Bürger

Stellungnahmen & Empfehlungen


 = sind weder rechtsverbindlich noch unmittelbar anwendbar
 Evtl. bei Auslegung von Rechtsakten zu beachtem
=) Neben primären & sekundären Unionsrecht gibt es noch tertiäres
Unionsrecht (DurchführungsVO, Delegierte Rechtsakte)

Stufenbau der Rechtsordnung unter Einbeziehng des Unionsrecht


Folie 83

Vollziehung des Unionsrechts


 Mitgliedstaatlicher Vollzug
o primär von Behörden der MS vollzogen
 Direkter Vollzug
o In wenigen Fällen von Organen der EU vollzogen
o BSP: Wettbewerbsrecht

Verfahren vor dem EuGH: Aufsichtsklage


(Vertragsverletzungsklage)
 Klagegrund: Verletzung des EU Rechts durch MS
 Klageberchtigt: Kommission & Mitgliedsstaat
 Vorverfahren (außergerichtliche Streitbeilegung)
o Kommission ist Auffassung =) MS verstößt gegen Verträge
o Gibt MS Gelegenheit zur Äußerung
o Stellungnahme der Kommission an MS
o Klage bei EuGH, wenn MS Stellungnahme binnen Frist nicht
nachkommt
 Feststellungsurteil des EuGH
o Kommt MS Urteil nicht nach Möglichkeit der Verhängung
eines Pauschalbetrags bzw. Zwangsgeldes
Verfahren vor dem EuGH: Vorabentscheidungsverfahren
 Primärer Zweck: Einheitlichkeit der Anwendung des Unionsrechts
 Klagegrund: Auslegung & Gültigkeit d. U.
 Vorlageberechtigt: Gerichte im Sinne des Unionsrechts
 Vorlagefragen: Auslegung & Gültigkeit
o Auslegung
 primäres/sekundäres/tertiäres Unionsrecht
 Vorlagepflicht letztinstanzliches Gericht
o Gültigkeit
 sekundäres/tertiäres Unionsrecht
 Maßstab primäres Unionsrecht
 Vorlagepflicht jedes Gericht
 Verfahren
o Kein rechtsanspruch der Partei zur Vorlage durch Richter
o Gericht formuliert abstrakte Rechtsfrage
o Gericht legt EuGH Vorlage vor
o Entscheidungserheblichkeit der Rechtsfrage
 Entscheidung des EuGH
o EuGH beantwortet Rechtsfrage (Auslegung bzw. Gültigkeit)
o Gericht des MS entscheidet konkreten Fall gemäß Ansicht
des EuGH
o MS Gericht an Entscheidung des EuGH gebunden

Der EU - Binnenmarkt
Was ist der EU-Binnenmarkt? (in Art 26 AEUV geregelt)
= ein Raum ohne Binnengrenzen, in dem der freie Verkehr von Waren,
Personen, Dienstleistungen & Kapital gewährleistet ist

Im Unionsrecht sind 4 Grundfreieiten normiert:


1. Warenverkehrsfreiheit
2. Personenverkehrsfreiheit
a. Arbeitnehmerfreizügigkeit
b. Niederlassungsfreiheit
3. Dienstleistungsfreiheit
4. Kapital- & Zahlungsverkehrsfreiheit

EU-Binnenmarkt
 Ziel der 4 Grundfreiheiten
o Schaffung einheitlicher wirtschaftlicher Rahmenbedingungen
in EU
o Kommen nur bei grenzüberschreitenden Sachverhalten zur
Anwendung
 Grundfreiheiten verpflichten MS
o Ausnahme: Arbeitnehmerfreizügigkeit =) hier auch Private
 Ähnliche Vorschriften existieren innerösterreichisch im B-VG
o Gemäß Artikel 4 (1) B-VG bildet Bundesgebiet ein
einheitliches Währungs-, Wirtschafts- & Zollgebiet
o Innerhalb Bundes dürfen Zwischenzollinien oder sonstige
Verkehrsbeschränkungen nicht errichtet werden

Diskriminierungs- & Beschränkungsverbot


 Unionsrecht statuiert Diskriminierungs- / B. Verbot
 Unterschied
o Diskriminierung =) Sachverhalte werden unterschiedlich
behandelt
o Beschränkung =) Sachverhalte werden gleichbehandelt (für
alle gleich)
 Nach EU-Recht Inländerdiskriminierung erlaubt
o Staat behandelt eigene Staatsbürger schlechter als andere
EU-Bürger
o Abhilfe gegen Diskriminierungen nur auf Basis des
innerstaatlichen Rechts möglich: Berufung auf
Gleichheitssatz

Diskriminierungsverbot
 Unionsrecht statuiert Gleichbehandlungsgebot
o Inländergleichbehandlung
o Gleichbehandlung von Waren mit inländschen Waren
 Unterschiede
o ausdrückliche Diskriminierung
o versteckte Diskriminierung
 Ausdrückliche Diskriminierung
o Staatsbürgerschaft
o Herkunft der Ware
 Versteckte Diskriminierung
o Anknüpfung an scheinbar neutralem Kriterium wie Sprache
oder Wohnsitz das de faccto andere EU-Bürger bzw. Ware
diskriminiert
=) Diskriminierungen können aus best. Im AEUV explizit genannten
Gründen gerechtfertigt & damit erlaubt sein

Beschränkungsverbot
 Weiterentwicklung des Diskriminierungsverbots zu
Beschränkungsverbot durch EuGH
 Gleichbehandlung aller EU-Bürger durch innestaatliches Recht
 Nicht diskriminierende innerstaatliche Vorschriften können mit
Unionsrecht unvereinbar sein, wenn sie „Zielsetzungen“ des
Unionsrechts beschränken bzw. Inanspruchnahme unattraktiv
machen
 BSP: Unterschiedliche Ausbildungsniveaus, Voraussetzungen für
Berufsantritt
 Beschränkungen können aus zwingenden Gründen des
Allgemeininteresses gerechtfertigt & damit erlaubt sein

Rechtsangleichung
 Ziel der Rechtsharmonisierung
o Angleichung untersch. Staatlicher Regelungen & Standards
zur möglichst einfachen Inanspruchnahme der
Grundfreiheiten
 EU-Gesetzgeber darf harmonisierende Regelungen mittels VO
bzw. RL erlassen (sekundäres Unionsrecht)
 Nationale Schutzinteressen sollen beibehalten werden
 Vollharmonisierung vs. Mindestharmonisierung

Zollunion vs. Freihandelszone


 Kriterien Freihandelszone
o keine gemeinsamen Außenzölle
o Kompetenz zur Festlegung der Außenzölle haben Mitglieder
o Keine Binnenzölle
o Prüfung der Ursprungszertifikare auch an Binnengrenzen

 Kriterien einer Zollunion


o Einheitlicher gemeinsamer Außenzoll
o Kompetenz zur Festsetzung der Außenzölle abgegeben
o Keine Binnenzölle

Ökonomisch vorteilhafter ist Zollunion

Warenverhrsfreiheit
 EU =) Zollunion
o Zölle setzt EU (Kommission) fest & kommt EU zu
 Ziel
o Sicherung des freien Wettbewerbs zw. Unionswaren
 Unionsware
o innerhalb der EU erzeugte Ware
o rechtmäßig in EU importierte Ware (Einfuhrmodalitäten,
Zölle)
 Ware
o Alle beweglichen Sachen, die Geldwert haben & Gegenstand
von Handelsgeschäften sein können inkl. Energie & Software
 Unionsrechtlich verboten sind:
o Binnenzölle =) Finanzielle Leistung aufgrund Grenzübertritts
o Mengenmäßige Beschränkungen (Ein-, Aus- & Durchfuhr) =)
Kontigente z.B. 1000 T
o Maßnahmen gleicher Wirkung (MglW) =) wirken wie Zoll oder
mengenmäßige Beschränkungen ohne ein solcher zu sein
 Staatliche Handelsmonopole (= ausschließliche Handelsrechte)
 Steuerliche Begünstigung inländischer Waren
 Maßnahmen gleicher Wirkung
o =jede Handelsregelung, die geeignet ist, den
innergemeinschaftlichen Handel unmittelbar oder mittelbar
tatsächlich oder potentiell zu behindern
o =MglW können diskriminierender oder beschränkender Natur
sein
o Vertriebsbezogene Regelungen sind keine MglW, wenn sie
weder rechtlich noch tatsächlich diskriminieren
 Vertriebsbezogene Regelungen
 Art & Weise des Vertriebs (Öffnungszeiten,
Werbeverbote, Preisregelungen)
 Produktbezogene Regelungen
 Inhalt, Eigenschaften oder Zusammensetzung
des Produkts sowie Verpackung
o Außer Marktzugang faktisch stärker behindert als für
inländische Erzeugnisse mit welchen der Verbraucher besser
vertraut ist
o Etwas andere gewichtung in jüngster Judikatur im Hinblick
auf Verwendungsbeschränkungen
 Eignung zur Beschränkung des Marktzugangs
ausschlaggebend
o Rechtfertigungsgründe
 Unterscheiden sich je nachdem ob diskriminierende
(unterschiedliche) oder beschränkende
(unterschiedslose) Regelung vorliegt
o Diskriminierung =) Ausschließlich Gründe des Art 36 AEUV
o Beschränkung =) Zwingende Gründe des
Allgemeininteresses

Arbeitnehmerfreizügigkeit

 Ziel: Freie Mobilität der Unionsbürger innerhalb EU zur Aufnahme


von Arbeit
o Jeder Unionsbürger hat Recht in einem anderen EU-
Mitgliedsstaat eine unselbständige wirtschaftliche Tätigkeit
aufzunehmen & auszuübern
 Unselbständige Tätigkeit =) Arbeitsvertrag
 Wirtschaftlcihe Tätigkeit =) gegen Vergütung erbracht
 Arbeitnehmerfreizügigkeit gewährt Recht auf
o Einreise in andere MS
o Stellensuche
o Aufnahme & Ausübung unselbständigen Tätigkeit
o Wohnungssuche
o Aufenthalt
o Verbleib
 Berechtigte = Staatsbürger eines EU-/EWR MS sowie Angehörige
eines Wanderarbeitnehmers auch wen sie keine EU/EWR-Bürger
sind
 Verpflichtete = MS, öffentliche / private Unternehmen
 Ausnahmen vomSchutzbereich: Ausübung öffentlicher Gewalt
o Tätigkeiten, die in Ausübung hoheitlicher Befugnisse
o Aufgaben, die Naheverhältnis zw. Stelleninhaber & Staat
 BSP: Polizei, Armee, Justiz, Hoheitsverwaltung
o Unabhängige von rechtlichen Sttellung zum Staat (z. B.
Beamter)
 Verboten sind Diskriminierungen & Beschränkungen hinsichtlich
o Zugang zu Beschäftigung
o Entlohnung & sonstiger Arbeitsbedingungen
o sozialer & steuerlicher Vergünstigungen
=) können gerechtfertigt & damit erlaubt sein!

Niederlassungsfreiheit
 Ziel: Freie Mobilität der Unternehmer (Selbständigen) in EU
o Art 49 AEUV:
 Recht zur Aufnahme & Ausübung einer dauerhaften
selbständigen wirtschaftlichen Tätigkeit in einem
anderen Unionsstaat mittel einer dort festen
Einrichtung
=) selbständig: auf eigene Rechnung & Gefahr
 Recht zur Gründung & Leitung von Unternehmen
 Recht zur Gründung von Gesellschaften wie Inländer
 Berechtigte
o Staatsbürger eines EU/EWR-MS & Ansässigkeit in einem
MS, wenn Agentur oder Zweigniederlassung in MS
gegründet werden soll
o juristische Personen/Gesellschaften wenn Gründung nach
gesellschaftsrechtlichen Vorschriften eines MS & Sitz,
Hauptverwaltung, oder -niederlassung in EU/EWR-MS
 Verboten sind Diskriminierungen & Beschränkungen
o Können ausnahmsweise gerechtfertigt und damit erlaubt
sein

Dienstleistungsfreiheit
 Ziel: Freie Mobilität der Dienstleistungen innerhalb der EU
o Art 56 AEUV:
 Selbstständige vorübergehende Tätigkeit gegen Entgelt
mit grenzüberschreitendem Element
o Drei Elemente, die alternativ die Grenze überschreiten
müssen:
 Dienstleistungserbringer
 Dienstleistungsempfänger
 Dienstleistung (Rechtsberatung, Marketingkonzept)
 4 Modi der vorübergehenden Dienstleistungserbringung:
o Dienstleistungserbringer überschreitet Grenze (aktive
DLfreiheit)
o Dienstleistungsempfänger überschreitet Grenze (passive
DLfreiheit)
o Dienstleistungserbringer & -empfänger überschreiten Grenze
o Dienstleistung überschreitet Grenze
 Dauerhafte feste Einrichtung in anderem MS stört nicht!
o Einrichtung von Infrastruktur zB. Büro, Praxis, Kanzlei
o Dienstleistung muss vorübergehenden Charakter beibehalten
 Berechtigte:
o natürliche Personen mit Staatsangehörigkeit eines EU/EWR-
MS & Ansässigkeit in einem MS
o Gesellschaften bei Gründung nach gesellschaftsrechtlichen
Vorschriften eines MS & Ansässigkeit in EU
 Verbot von Diskriminierungen & Beschränkungen
o Können ausnahmsweise gerechtfertigt & damit erlaubt sein

Kapital- & Zahlungsverkehrsfreiheit


 Ziel: Schaffung freien Finanzraum für Kapital & Zahlungen
o Art 63 AEUV:
 Freier Kapital- & Zahlungsverkehr innerhalb EU
 Freier Kapital- & Zahlungsverkehr außerhalb der EU
(Drittstaaten)
o Kapitalverkehr:
 Jede grenzüberschreitende Ubertragung von
 Geldkapital (zB.: Wertpapiere, Kredite, Darlehen,
Bürgschaften)
 Sachkapital (zB.: Immobilien,
Unternehmensbeteiligungen)
=> Umfasst sind Direkt- und Portfolioinvestitionen

 Zahlungsverkehr
o Transfer von Geld (Bargeld, Überweisungen etc.) als
Gegenleistung für Inanspruchnahme anderen
Grundfreiheiten
o Annexfreiheit zu anderen Grundfreiheiten
 Verbot von Diskriminierungen & Beschränkungen
o Können ausnahmsweise gerechtfertigt & damit erlaubt sein
 Kapitalverkehrsfreiheit schützt Privatisierungsvorgänge:
o Sondereinflussrechte des Staates in Gestalt von „Goldenen
Aktien" stellen gs. Beschränkungen der
Kapitalverkehrsfreiheit dar (Staat hat öffentliches
Unternehmen. Staat verkauft aktien bis auf 1. In dieser eine
Aktien hat es alle Rechte allein und kann alles Bestimmen)

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