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Steop Vorlesung 4 (Philosophie Lehramt)
Steop Vorlesung 4 (Philosophie Lehramt)
November 2016
Steop, Einführung in die Philosophie
Jetzt sind wir an dem Punkt gelangt, an denen viele hier den 2. Anfang der
Philosophie ansetzen (,,Moderne Philosophie‘‘-17.Jh.).
Die Kontinuität unserer Existenz ist nur dadurch gesichert, dass Gott uns in
jedem Augenblick neu erschafft und im Dasein erhält.
In der Wurzel ist Descartes ein Mittelalterlicher Denker, doch im Stamm,
geht er Richtung Newton.
Leviathan
Das Bild bzw. das Werk, was mit Hobbes in Verbindung
gebracht wird, ist der Leviathan.
Man sieht hier einen Körper eines Herrschers, der einerseits
das Schwert und andererseits den Bischofstab hält, um zu
zeigen, dass er sowohl über die kirchliche als auch
4. Vorlesung: 3. November 2016
Steop, Einführung in die Philosophie
Rhetorik: Das heißt, einfach nur ,leben‘ im Sinne von ,überleben‘ und
nicht
,Gut leben‘. Die Gerechtigkeit, Tapferkeit, Einsicht,… sind alles
Wege zum Glück im aristotelischen Sinn. Aus dem Leben folgt
nichts. Leben ist einfach Leben.
Leben
Wenn man die ersten Sätze des Leviathan liest, dann bekommt man auch
etwas mit dem Leben zu tun.
Dieses eine Prinzip des Lebens spaltet sich auf zwei: Verlangen und Furcht.
Das ist für Hobbes‘ Denken extrem charakteristisch. Die Ästhetik seines
Denkens ist die der Einfachheit.
4. Vorlesung: 3. November 2016
Steop, Einführung in die Philosophie
Man kann alles Begehren aber man kann im Grunde das Begehren, nach
das Begehren nach Macht beziehen.
Bsp.: House of Cards
Wenn es um Begehren geht, geht es um Macht. (Es geht immer um Sex, nur
beim Sex geht es um Macht.)
Fähigkeit des Verstandes würde sich nicht bewegen, wenn wir nicht dieses
Grundverlangen nach Macht haben; (nichts würde sich bewegen)
Im 10. Kapitel spricht Hobbes über die Macht. Die Macht ist sozusagen eine
treibende Kraft. Wer Macht hat, ist in der Lage seine Zukunft (systematisch)
zu leben. Macht ist am stärksten, wenn sie mehr als eine Person besteht
(zusammenarbeiten). Das interessante ist wie Hobbes in diesem Kapitel
erklärt wie Macht funktioniert. Er sagt wer Macht zugeschrieben bekommt,
hat Macht. Macht funktioniert wie ein Gerücht: man setzt es auf die Welt
und es hat damit Realität.
Machtstreben
4. Vorlesung: 3. November 2016
Steop, Einführung in die Philosophie
Man kann Macht nicht einfach wie etwas was man zu Hause im Schrank
verschließt und aufbewahrt hat. Um Macht zu haben, muss man Macht
steigern. Macht kann man nur dann behalten wenn man Macht steigert,
nicht Macht steigern bedeutet Macht verlieren.
Furcht
Furcht steht für Hobbes im Zentrum der Gedanken: sowohl was den
Naturzustand angeht als auch den Vertrag angeht. Das Buch ist unter
Bürgerkriegszuständen geschrieben und kann somit auch biographisch
betrachtet werden.
Das ist der Auszug kurz vor dem 13. Kapitel. Wir besitzen die Fähigkeit uns
vor Dinge zu fürchten die wir uns selbst einbilden. Die Überschrift dieses
Kapitel, über das Hobbes hier schriebt, lautet Religion.
Hobbes ist eigentlich seltsam, denn einerseits schreibt er über die kirchliche
Macht, doch er schreibt als gläubiger Christ.
Rousseau geht davon aus, dass alle Menschen gut sind und Hobbes‘ geht
davon aus, dass alle Menschen böse sind = STIMMT NICHT!!! (steht sogar so
auch falsch in manchen Schulbüchern)
Der Naturzustand ist ein Gedankenexperiment, indem ich sämtliche
Gesetze, Vorschläge (alles was mit Konsequenten droht) weglasse. Das heißt
es gibt kein Gesetz, keine Vorschrift der Gerechtigkeit,…
Es gibt aber die Unterscheidung zwischen Gut und Böse noch gar nicht. Das
ist bei Rousseau ganz genauso. Rousseau beschreibt den Naturzustand als
ein Zustand von lauter Leuten denen es gut geht, weil sich keiner für keinen
interessiert (= aus Rousseaus Werk ,,Diskurs über die Ungleichheit‘‘). Die
Moral zwischen Gut und Böse spielt keine Rolle. Sie sind einfach friedlich
(entsetzlich friedlich).
Diese Naturzustandsvorstellungen sind, egal ob jetzt bei Rousseau oder
Hobbes, immer Fiktionen eines Zustands vor unseren üblichen moralischen
Kategorien.
Naturzustand, aber nicht weil die Menschen wie Tiere sind; (Naturzustand,
da benehmen wir uns noch wie Tiere bzw. Wölfe – das ist falsch!!!)
ausschließen. Das ist damit gemeint, wenn Hobbes über den Kriegszustand
redet.
Drei hauptsächliche Konfliktursachen (104):
Konkurrenz/Gewinn: es gibt wenig Land, wenig guten Boden, wenig Orte
(competition/gain) mit guter Aussicht, wenig Material für mein Haus,
wenig Nahrung,…
Da sieht man wie Hobbes das Problem löst. Dadurch dass alle so gleich sind,
gibt es niemanden, der mehr fordern würde, als jemand anderer. Im 14.
Kapitel sagt er dann, dass alle ein Recht auf alles haben (XIV. Vom ersten
und zweiten Naturgesetz…):
4. Vorlesung: 3. November 2016
Steop, Einführung in die Philosophie
Hier sieht man unmittelbar das Prinzip der Selbsterhaltung als die Macht,
dieses und jenes zu tun. Laut Hobbes steckt in dem Wort Natur auch das
Wort Recht. Für einen antiken Autor ist das Naturrecht ein völliger Quatsch.
Es gibt entweder Natur oder Recht. Wenn etwas natürlich ist, dann folgt es
den Gesetzen der Natur usw. Wenn etwas rechtlich ist, dann brauche ich
eine Institution, den Staat,… Aber, dass das Recht schon in der Natur liegen
könnte, ist eigentlich eine sehr schräge Vorstellung. Laut Hobbes heißt es,
dass der Mensch mit Rechten auf die Welt kommt. Er unterscheidet dann
die Begriffe RECHT und GESETZ (XIV. Vom ersten und zweiten
Naturgesetz..):
Hobbes …
1. setzt Selbsterhaltung als Grundprinzip der Anthropologie und Ethik
2. begründet den Vorrang des Rechts (im Sinne des individuellen Anspruchs
auf etwas) vor dem Gesetz (im Sinne der allgemeinen Verpflichtung zu
etwas)
3. markiert das Problem der Souveränität als das zentrale Problem der
politischen Philosophie.
Der Vertrag
Das was Hobbes dann als Erfolgsmodell der Theorie
sozusagen geschaffen hat, ist der Vertrag. Dieser
Vertrag ist kein Vertrag, der irgendwo auf Papier
jemals von irgendjemanden unterschieben wurde,
jedoch ist es das, was Hobbes darstellt.
4. Vorlesung: 3. November 2016
Steop, Einführung in die Philosophie
Im 14. Kapitel fasst Hobbes es noch einmal zusammen. Was hier als
wichtiges Stichwort feststeckt ist: FRIEDEN
Die Philosophie orientiert sich nach den Frieden. Nach der Philosophie
Kants, Rousseaus, Hegels,.. kam die Zeit der Philosophie der Freiheit.
Hobbes schafft die Philosophie des Friedens und wichtig ist es diesen
Frieden zu suchen und zu halten und wenn das nicht möglich ist, dann soll
man sich mit allen Mitteln verteidigen.