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Schwestergruss
Franz von Bruchmann
Meine Ruh’ ist hin, Mein Herz ist schwer, Meine Ruh’ ist hin,
Mein Herz ist schwer, Ich finde sie nimmer Mein Herz ist schwer,
Ich finde sie nimmer Und nimmermehr. Ich finde sie nimmer
Und nimmermehr. Und nimmermehr.
Nach ihm nur schau’ ich
Wo ich ihn nicht hab’ Zum Fenster hinaus, Mein Busen drängt sich
Ist mir das Grab, Nach ihm nur geh’ ich Nach ihm hin.
Die ganze Welt Aus dem Haus. Ach dürft’ ich fassen
Ist mir vergällt. Und halten ihn.
Sein hoher Gang,
Mein armer Kopf Sein’ edle Gestalt, Und küssen ihn
Ist mir verrückt Seines Mundes Lächeln, So wie ich wollt’
Mein armer Sinn Seiner Augen Gewalt. An seinen Küssen
Ist mir zerstückt Und seiner Rede Vergehen sollt’!
Zauberfluss.
Sein Händedruck,
Und ach, sein Kuss!
Im Frühling
Ernst Schulze
O wär ich doch ein Vöglein nur Mein Herz ist schwer
Dort an dem Wiesenhang! German source: Emanuel Geibel
Dann blieb’ ich auf den Zweigen hier,
Und säng ein süsses Lied von ihr, Mein Herz ist schwer, mein Auge wacht,
Den ganzen Sommer lang. Der Wind fährt seufzend durch die Nacht;
Die Wipfel rauschen weit und breit,
Sehnsucht Sie rauschen von vergangner Zeit.
Emanuel Geibel
Sie rauschen von vergangner Zeit,
Ich blick’ in mein Herz und ich blick in die Von großem Glück und Herzeleid,
Welt, Vom Schloß und von der Jungfrau drin—
Bis vom schwimmenden Auge die Träne mir Wo ist das alles, alles hin?
fällt,
Wohl leuchtet die Ferne mit goldenem Licht, Wo ist das alles, alles hin,
Doch hält mich der Nord, ich erreiche sie Leid, Lieb und Lust und Jugendsinn?
nicht. Der Wind fährt seufzend durch die Nacht,
O die Schranken so eng und die Welt so weit, Mein Herz ist schwer, mein Auge wacht.
Und so flüchtig die Zeit!
O Freund, mein Schirm, mein Schutz!
Ich weiss ein Land, wo aus sonnigem Grün Friedrich Rückert
Um versunkene Tempel die Trauben blühn,
Wo die purpurne Woge das Ufer besäumt O Freund, mein Schirm, mein Schutz!
Und von kommenden Sängern der Lorbeer O Freund, mein Schmuck, mein Putz!
träumt. Mein Stolz, mein Trost, mein Trutz!
Fern lockt es und winkt dem verlangenden
Sinn, Mein Bollwerk, o mein Schild!
Und ich kann nicht hin! Wo’s einen Kampf mir gilt,
Flücht ich mich zu deinem Bild.
O hätt’ ich Flügel durchs Blau der Luft,
Wie wollt ich baden im Sonnenduft! Wenn mich in Jammerschlucht
Doch umsonst! Und Stunde auf Stunde Die Welt zu drängen sucht,
entflieht, Nehm ich zu dir die Flucht;
Vertraure die Jugend, begrabe das Lied!—
O die Schranken so eng und die Welt so weit, Ob sie mir Bittres bot,
Und so flüchtig die Zeit! Mit Bittrerem mir droht,
So klag ich dir die Not.
Du schickest ohn’ ein Wort
Des Trostes mich nicht fort, Ina ditta
Du bist und bleibst mein Hort. Zimmer für eine Nacht
An mein Herz
Ernst Schulze