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„Tuitio fidei et obsequium pauperum“

„Bezeugung des Glaubens, Hilfe den Bedürftigen“


(Leitsatz des Malteserordens)

Pilgerheft der Malteser Pioniere


Rumänien 2017
Caritas Mitropolitan Greco-Catolic Blaj
RO 515400 Blaj
Republicii, 8
Romania

Kontakte:
Carl Wedel: + 49 (0) 1763 075 2672
Amelie Krecu + 49 (0) 1627 188 122
Philipp Leding + 49 (0) 1735 440 489
Adelheid Aulock + 49 (0) 1573 515 1033
Vorwort

Vorwort

Auf unserer Reise möchten wir den Leitspruch des


Malteserordens „Tuitio fidei et obsequium pauperum“ genauer
betrachten. Auf Deutsche bedeutet das „Bezeugung des
Glaubens, Hilfe den Bedürftigen“.
Um diesem Leitspruch auf die Spuren zu kommen, möchten wir
zunächst ganz konkrete Erfahrungen im Dienst an Bedürftigen
sammeln. Im Matthäusevangelium sagt Jesus: „Was ihr für einen
meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan“ (25,
31 – 46). So dürfen wir durch unsere Begegnung und unseren
Dienst an den Behinderten auch Christus näher kommen.
Der zweite Teil des Auftrags des Malteserordens ist die
Bezeugung des Glaubens. Vor dieser Herausforderung steht jeder
von uns in seinem Alltag. Um unseren Glauben bezeugen zu
können müssen wir ihn einerseits besser verstehen und
andererseits in unserer Beziehung zu Jesus Christus wachsen. Die
Kirche bietet uns hierfür neben der Heiligen Schrift auch Heilige
als Vorbilder an.
Heilige sind keine perfekten oder vollkommenen Menschen,
sondern Normalmenschen. Aber in Ihnen verehren wir das
Wirken Gottes und durch sie spricht Gott zu uns. Eben weil sie
„normal“ sind, sind sie uns Vorbilder und Stützen auf unserem
Weg und unserer Suche nach Gott. Täglich möchten wir euch
dafür eine Zusammenfassung des Lebens eines Heiligen, ein
Gebet, sowie ein Zitat des Heiligen anbieten. Zusätzliche werden
wir einen Auszug aus der Hl. Schrift um uns mit unserem Glauben
auseinander zusetzen.

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Inhaltverzeichnis

Inhalt
Vorwort..........................................................................................1
Samstag, den 19. August: Heiliger Johannes Bosco......................3
Sonntag, den 20. August: Heilige Mutter Theresa.........................7
Montag, den 21. August: Charles de Foucauld............................11
Dienstag, den 22. August: Heiliger Thomas Morus.....................16
Mittwoch, den 23. August: Seliger Oscar Romero......................20
Donnerstag, den 24. August: Sel. Franz Jägerstätter....................25
Freitag, den 25. August: Sl. Ehepaar Luigi Beltrame Quattrocchi
und Maria Corsini.........................................................................30
Samstag, den 26. August: Pater Gereon Goldmann....................34
FAQ – das Stundengebet der Kirche............................................38
Laudes – das Morgengebet der Kirche.........................................40
Komplet – das Nachtgebet der Kirche.........................................48
Das Malteser Gebet......................................................................52

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Samstag, den 19. August:
Heiliger Johannes Bosco

Vita
* 16. August 1815 in Becchi
† 31. Januar 1888 in Turin
Gedenktag: 31. Januar

Für die gefährdete Jugend gehe ich an den Rand der


Verwegenheit!

Giovanni Bosco kommt am 16. August 1815 in der Nähe von


Turin zur Welt. Seine Eltern sind arme Kleinbauern, deren Leben
tief religiös geprägt ist. Bereits mit zwei Jahren wird er Halbwaise
und seine Mutter Margareta muss die drei Söhne alleine ernähren
und erziehen. Deshalb müssen seine Brüder und er schon früh auf
dem Hof und auf dem Feld mitarbeiten. . Für Schule und Spiele
bleibt kaum Zeit. Ein pensionierter Pfarrer entdeckt jedoch die
Begabung des Jungen und gibt im privaten Unterricht, so dass er
mit 15 endlich eine richtige Schule und kurz darauf das
Gymnasium besuchen kann. Sein Schulgeld verdient er als
Hausdiener und Nachhilfelehrer.
Nach dem Schulabschluss tritt Giovanni ins Priesterseminar ein
und wird 1841 zum Priester geweiht. Während seiner Ausbildung
zum Seelsorger in Turin lernt der junge Priester die Schattenseiten
der Industrialisierung kennen. Er besucht die Elendsquartiere der
Arbeiter, Jugendgefängnisse und Krankenhäuser. Immer mehr

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Jugendliche leben auf den Straßen Turins. Sie schlafen unter
Brücken und können nur mit Betteln und Stehlen überleben. Die
meisten stammen aus den nahegelegenen Dörfern und den
Alpentälern und fliehen vor Armut und Gewalt. Don Bosco lässt
das Schicksal dieser jungen Menschen nicht mehr los. Er
beschließt, ihnen zu helfen.
Er trifft sich zunächst regelmäßig mit den Straßenkindern auf
einem Platz oder einer Wiese in der Stadt. Sie machen gemeinsam
Musik und denken sich Spiele aus. Zusätzlich unterrichtet er die
Jugendlichen im Lesen und Schreiben und erklärt ihnen das
Evangelium. Spaß, Schule, Seelsorge - sein Erfolgsrezept spricht
sich schnell herum. Innerhalb weniger Wochen hat er mehrere
Hundert Jungen versammelt. Schließlich bekommt er das
Angebot, in einem Turiner Vorort ein Stück Land mit einem alten
Schuppen zu pachten. Dort errichtet er ein Haus für Straßen- und
Waisenkinder mit Schule, Kirche, Lehrwerkstätten und einem
großen Spielplatz - das "Oratorium". Später kommen ein
Wohnheim dazu sowie eine Abendschule, ein Gymnasium und
eine Gewerbeschule mit Druckerei. Seine Mutter Margareta
übernimmt den Haushalt.
Ein Mal ging Don Bosco in ein Gefängnis und machte mit den
Jugendlichen, die dort inhaftiert waren, einen Ausflug. Obwohl
die Gefängnisleitung sehr skeptisch war, brachte Don Bosco am
Abend alle Gefangenen wieder zurück. Keiner von ihnen fehlte,
obwohl sie den ganzen Tag lang hätten fliehen können.
1859 gründet Don Bosco einen Orden, den er unter den Schutz
des Heiligen Franz von Sales stellte – die Salesianer.

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Am 31. Januar 1888 stirbt Don Bosco im Alter von 73 Jahren in
Turin. Am 1. April 1934, dem damaligen Hohen Osterfest, sprach
Papst Pius XI. den Turiner Priester Giovanni Bosco heilig.
Aus einem Traum des Heiligen Johannes Bosco

“Im Traum sah ich mich in einer Kirche, die von Jungen ganz
gefüllt war. Nur wenige gingen zur hl. Kommunion. An der
Kommunionbank stand ein großer Mann in schwarzer Kleidung.
Er hatte Hörner und hielt einen Apparat in der Hand. Einigen
Jungen zeigte er verschiedene Sachen, die in dem Apparat zu
sehen waren. Den einen ließ er die ganze vom Spiel belebte
Erholungspause sehen. Er interessierte sich vor allem für sein
Lieblingsspiel. Einem anderen zeigte er frühere Spiele, an denen
er Vergnügen fand in der Hoffnung auf zukünftige Siege beim
Spiel. Dann zeigte er einem seine Heimat, seine Spaziergänge
daselbst, Felder und Vaterhaus; einem andern den Studiersaal, die
Bücher, Arbeiten und seine Helfer. Dem nächsten zeigte er Obst,
Süßigkeiten und den Wein, den er im Koffer hatte, und wieder
einem andern seine Eltern und Freunde.
Aber auch Schlimmeres ließ er sie schauen, nämlich ihre Sünden
und nicht abgegebenes Geld. Daher gingen nur wenige zu den hl.
Sakramenten. Einige sahen ihre Ferienausflüge. Sie übersahen
alles andere und betrachteten nur die früheren Gefährten ihrer
Vergnügungen.
Wisst ihr, was dieser Traum bedeuten soll? Er will besagen, dass
der Teufel sich anstrengt, die Jungen in der Kirche zu zerstreuen,
um sie vom Empfang der hl. Sakramente fernzuhalten. Und die
Jungen sind so unklug und gehen darauf ein.

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Meine lieben Jungen! Dieses elende Teufelswerk muss man
zerschlagen. Wisst ihr auch wie? Werft einen Blick auf das Kreuz
und dann denkt daran, dass man sich dem Teufel in die Arme
wirft, wenn man den Empfang der hl. Kommunion
vernachlässigt.”
1. Mai 1865 (Lem. VIII, 115-116)
Vom Weltgericht (Mt. 25, 34-41)
Dann wird der König denen auf der rechten Seite sagen: Kommt
her, die ihr von meinem Vater gesegnet seid, nehmt das Reich in
Besitz, das seit der Erschaffung der Welt für euch bestimmt ist.
Denn ich war hungrig und ihr habt mir zu essen gegeben; ich war
durstig und ihr habt mir zu trinken gegeben; ich war fremd und
obdachlos und ihr habt mich aufgenommen; ich war nackt und ihr
habt mir Kleidung gegeben; ich war krank und ihr habt mich
besucht; ich war im Gefängnis und ihr seid zu mir gekommen.
Dann werden ihm die Gerechten antworten: Herr, wann haben wir
dich hungrig gesehen und dir zu essen gegeben, oder durstig und
dir zu trinken gegeben? Und wann haben wir dich fremd und
obdachlos gesehen und aufgenommen, oder nackt und dir
Kleidung gegeben? Und wann haben wir dich krank oder im
Gefängnis gesehen und sind zu dir gekommen? Darauf wird der
König ihnen antworten: Amen, ich sage euch: Was ihr für einen
meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan.

Zitate des Hl. Johannes Bosco


«Ich habe Gott versprochen mich bis zu meinem letzten Atemzug
der Jugend zu widmen. Für die Jugend lerne ich, für sie arbeite
und lebe ich. Für die Jugend bin ich bereit mein Leben zu opfern.»

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Zu den jugendlichen: «Rechnet mit mir. Ich bin immer für euch
da. Bei Tag und bei Nacht. In jeder Stunde des Tages. »

Sonntag, den 20. August:


Heilige Mutter Theresa

Vita
* 26. August 1910 in Üsküp, heute
Skopje in Mazedonien
† 5. September 1997 in Kalkutta in
Indien
Gedenktag: 5. September

Agnes Gonxhe Bojaxhiu (Mutter Teresa) war eine


Ordensschwester und Missionarin albanischer Herkunft. Weltweit
bekannt wurde sie durch ihren Dienst und ihre Hilfe zu Gunsten
von Armen, Obdachlosen, Kranken und Sterbenden, für den sie
1979 den Friedensnobelpreis erhielt. In der katholischen Kirche
wird Mutter Teresa als Selige verehrt.
Mit wachsendem Alter verspürte das Mädchen immer stärker den
Wunsch, sich in der Mission zu engagieren. Schon im Alter von
zwölf Jahren entschied sie sich für ein Leben als Ordensfrau und
bat im Alter von 18 Jahren um die Aufnahme ins Noviziat der
Loretoschwestern.

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Direkt neben der Schule lag ein großes Armenviertel. Auf einer
Fahrt durch Kalkutta verspürte sie am 10. September 1946 beim
Anblick eines Kreuzes die Berufung, den Armen zu helfen. In
ihrem Tagebuch schilderte sie dieses Erlebnis als mystische
Begegnung mit Jesus, der sie mit den Worten „Mich dürstet“ dazu
aufforderte, ihm in den Ärmsten der Armen zu dienen. 1946
begann sie, in Kalkutta unter den Ärmsten im Slum zu leben und
zu arbeiten; dennoch dauerte es bis 1948, bis sie die Erlaubnis
erhielt, den Orden zu verlassen. 1950 genehmigte der Papst die
Gründung der "Gemeinschaft der Missionarinnen der
Nächstenliebe", die damals 12 Schwestern umfasste und deren
Generaloberin Teresa wurde und bis kurz vor ihrem Tod blieb.
Die Ordensschwestern verpflichteten sich, niemals für Geld oder
für Wohlhabende tätig zu sein und kümmerten sich in den
Elendsvierteln um ausgesetzte Säuglinge, Kranke, Hungernde und
Sterbende. 1952 eröffnete sie in das Haus "Nirmal Hriday",
"reines Herz", ein Kranken- und "Sterbehaus", um die Ärmsten
von der Straße zu holen. Dort haben seitdem zehntausende
Menschen Hilfe gefunden, mehr als die Hälfte habe Dank der
Pflege überlebt, die anderen sind zumindest in Würde gestorben.
Heute gehören den Missionaren der Nächstenliebe über 3.000
Ordensschwestern, 500 Ordensbrüder in 710 Häusern in 133
Ländern der Erde an.
Die in Buchform gegen den erklärten Willen der Autorin,
herausgegebenen Tagebuchnotizen und Briefe von Mutter Teresa
belegen, dass sie sich über Jahrzehnte hinweg in einer
Glaubenskrise befand. Ihre Zweifel an der Existenz Gottes setzten
schon bald nach Gründung ihrer Ordensgemeinschaft ein und
haben sie bis zu ihrem Tod nicht mehr verlassen. Wer darin die
mystischen Partien einer tiefen Vereinigung mit Gott überliest, ist

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schockiert und befremdet, Sätze zu lesen wie „In meinem Innern
ist es eiskalt“ oder „Die Seelen ziehen mich nicht mehr an – der
Himmel bedeutet nichts mehr – für mich schaut er wie ein leerer
Platz aus.“ oder "In mir ist kein Gott" oder "Wenn ich jemals eine
Heilige werde, dann ganz gewiss eine Heilige der Dunkelheit. Ich
werde nie den Himmel sehen …" So wird aus einer
unerreichbaren Heiligen ein Mensch von Fleisch und Blut,
Zeitgenossin des modernen Menschen.
Die Fußwaschung (Joh. 13, 1-18)
Jesus (…) stand vom Mahl auf, legte sein Gewand ab und
umgürtete sich mit einem Leinentuch. Dann goss er Wasser in
eine Schüssel und begann, den Jüngern die Füße zu waschen und
mit dem Leinentuch abzutrocknen, mit dem er umgürtet war. Als
er zu Simon Petrus kam, sagte dieser zu ihm: Du, Herr, willst mir
die Füße waschen? Jesus antwortete ihm: Was ich tue, verstehst
du jetzt noch nicht; doch später wirst du es begreifen. Petrus
entgegnete ihm: Niemals sollst du mir die Füße waschen! Jesus
erwiderte ihm: Wenn ich dich nicht wasche, hast du keinen Anteil
an mir. Da sagte Simon Petrus zu ihm: Herr, dann nicht nur meine
Füße, sondern auch die Hände und das Haupt. Jesus sagte zu ihm:
Wer vom Bad kommt, ist ganz rein und braucht sich nur noch die
Füße zu waschen. Auch ihr seid rein, aber nicht alle. Er wusste
nämlich, wer ihn verraten würde; darum sagte er: Ihr seid nicht
alle rein. Als er ihnen die Füße gewaschen, sein Gewand wieder
angelegt und Platz genommen hatte, sagte er zu ihnen: Begreift
ihr, was ich an euch getan habe? Ihr sagt zu mir Meister und Herr
und ihr nennt mich mit Recht so; denn ich bin es. Wenn nun ich,
der Herr und Meister, euch die Füße gewaschen habe, dann müsst
auch ihr einander die Füße waschen. Ich habe euch ein Beispiel
gegeben, damit auch ihr so handelt, wie ich an euch gehandelt

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habe. Amen, amen, ich sage euch: Der Sklave ist nicht größer als
sein Herr und der Abgesandte ist nicht größer als der, der ihn
gesandt hat. Selig seid ihr, wenn ihr das wisst und danach handelt.

Gebet von Mutter Teresa

Oh Gott, wir glauben, dass Du da bist.


Wir beten Dich an und lieben Dich
mit unserem ganzen Herzen und unserer ganzen Seele,
denn Du bist all unserer Liebe am würdigsten.

Wir wollen Dich lieben, wie es


die Seligen im Himmel tun.
Flute unsere Seelen mit Deinem Geist und Leben.
Durchdringe und nimm unsere ganze Existenz völlig in Besitz,
sodass unser Leben nur noch ein Abglanz Deines Lebens ist.

Leuchte durch uns und sei so in uns,


dass jede Seele der wir begegnen,
Deine Gegenwart in unserer Seele fühlt.
Lass sie aufschauen und nicht mehr uns sehen,
sondern nur noch Jesus

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Montag, den 21. August: Charles
de Foucauld

Vita
* 15. September 1858 in Straßburg
† 1. Dezember 1916 in seiner Einsiedelei in
Algerien erschossen
Gedenktag: 1. Dezember

Am 15. September 1858 wird Charles de Foucauld in Straßburg


geboren. Nach dem Tod seiner Eltern (1864) wächst er bei seinen
Großeltern auf. Als Jugendlicher entfernt er sich immer mehr von
seinem Glauben und lebt "wie man eben lebt, wenn der letzte
Funke des Glaubens erloschen ist". Das Erbe seiner Eltern erlaubt
ihm ein recht freizügiges Leben.
1876 tritt er in den Militärdienst ein, von dem er nach sechs
Jahren Abschied nimmt, weil die militärische Disziplin sich mit
seinem Lebensstil nicht vereinbaren lässt.
Während einer Erkundungsreise durch Marokko (1883-1884),
berühren ihn die Menschen dort: ihr Glauben an Gott, ihre
Frömmigkeit und ihre Gastfreundschaft. Er schreibt: "Der Islam
hat in mir eine große Erschütterung bewirkt ... Angesichts dieses
Glaubens und von Menschen, die in ständiger Gegenwart Gottes
leben, ahnte ich, dass es etwas Größeres und Wahreres geben
musste jenseits der Geschäftigkeit der Welt".
Durch seine Cousine, Marie de Bondy, wird er in Paris mit dem
Priester Abbé Huvelin bekannt gemacht. Er möchte von Abbé

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Huvelin in der christlichen Religion unterwiesen werden. Statt
eines Unterrichts fordert der Abbé ihn auf: " Beichten sie!"
Dieser Augenblick wird für Charles der entscheidende
Wendepunkt seines Lebens. Jetzt kann er sagen: "Sobald ich
glaubte, dass es einen Gott gibt, wurde mir klar, dass ich nichts
anderes tun konnte, als für ihn allein zu leben" und "Das
Geheimnis meines Lebens besteht darin, dass ich mein Herz an
diesen Jesus verloren habe und meine Tage nun damit zubringe,
Ihn nachzuahmen, soweit es meine Schwachheit zulässt."
Er beschließt zunächst, Trappist zu werden und lebt von 1890-
1897 als Mönch in Akbès in Syrien. Das Leben als Trappist ist
ihm aber nicht arm genug und so verlässt er am Vorabend seiner
Ewigen Gelübde (1897) die Trappisten. Er geht nach Nazaret, in
ein Kloster der Klarissen und führt er in der Verborgenheit ein
Leben des Gebetes und der einfachen Arbeit.
Aber sein Suchen geht weiter. Nach seiner Priesterweihe 1901
heißt seine nächste Station Algerien. Hier errichtet er in Béni
Abbès eine Einsiedelei in der Erwartung, bald Gefährten zu
bekommen. Dieser Wunsch wird sich jedoch bis zum Ende seines
Lebens nicht erfüllen. Getrieben von dem Ruf zu den Ärmsten der
Armen zu gehen und bei ihnen zu leben, entscheidet er sich 1905
zum Volksstamm der Tuareg in das Hoggar-Gebirge
überzusiedeln.
Im September 1914 erfährt er vom Ersten Weltkrieg. Dessen
Auswirkungen erreichen mit der Ausbreitung von Gewalt und
Unsicherheit auch den Hoggar. Frankreich zieht seine Truppen
aus Algerien ab und es kommen umherziehende Banden auf. Am
Abend des 1. Dezember 1916 wird Charles de Foucauld von einer
Bande bewaffneter Männer überfallen, die bei ihm Waffen und

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Wertsachen suchen. Ohne Widerstand lässt er sich festnehmen
und berauben. Ein junger Mann, der ihn bewachen soll, hört das
Herannahen von anderen Truppen, verliert die Nerven und
erschießt Bruder Karl.
Am 13. November 2005 wird Charles de Foucauld im Petersdom
in Rom seliggesprochen.

Aus Briefen Charles de Foucaulds:

Über das Studium:


„Es ist wichtig, ausgezeichnete Schriftsteller zu lesen, aber fast
gerade so wichtig ist es, keine mittelmäßigen Schriftsteller zu
lesen: man wird denen ähnlich, mit denen man umgeht. Lebe
vertraut mit einem großen Heiligen und großen Geist, dann wird
dein Herz warm wie das seine, dein Glaube wird lebendig wie der
seiner, dein Geist wird erhoben, um dem seinigen zu folgen. Liest
du fromme Schriftsteller von mittelmäßigem Geist, so erkalten dir
Herz und Glaube, dein Geist sinkt ab wie der ihre. Tust du Gerste
in die Mühle, so bekommst du Gerstenmehl, gibst du Weizen
hinein, so erhältst du Weizenmehl. So ist es auch mit der Lektüre:
die Lektüre großer Heiliger und großer Gelehrter bereichert dich
mit herrlichen Gedanken, die Lektüre mittelmäßiger gibt dir
mittelmäßige Gedanken. Befassen wir uns nicht mit Schriftstellern
von mittelmäßiger Heiligkeit, von mittelmäßigen Geist; leben wir
nur mit den großen Heiligen, den großen Geistern.“

Über das Kreuz im eigenen Leben:

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„Jesus wählt für jeden das Leiden, das sich in Seiner Schau am
besten zur Heiligung eignet, und oft ist das Kreuz, das Er
auferlegt, unter allen, die anzunehmen man bereit ist, das einzige,
das man abgelehnt hätte, wenn man es wagte. Das eine, das Er
gibt, ist immer jenes, das man am wenigsten versteht.“

Aus der Heiligen Schrift:

Joh 10, 14-16


Ich bin der gute Hirt; ich kenne die Meinen und die Meinen
kennen mich, wie mich der Vater kennt und ich den Vater kenne;
und ich gebe mein Leben hin für die Schafe.
Ich habe noch andere Schafe, die nicht aus diesem Stall sind; auch
sie muss ich führen und sie werden auf meine Stimme hören; dann
wird es nur eine Herde geben und einen Hirten.

Lk 21,8
Jesus sagte: Gebt Acht, dass man euch nicht irreführt! Denn viele
werden unter meinem Namen auftreten und sagen: Ich bin es!,
und: Die Zeit ist da. - Lauft ihnen nicht nach!

Joh 16, 2-4


Sie werden euch aus der Synagoge ausstoßen, ja es kommt die
Stunde, in der jeder, der euch tötet, meint, Gott einen heiligen
Dienst zu leisten.

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Das werden sie tun, weil sie weder den Vater noch mich erkannt
haben.
Ich habe es euch gesagt, damit ihr, wenn deren Stunde kommt,
euch an meine Worte erinnert.

Gebet des Sel. Charles de Foucauld:

Mein Vater, ich überlasse mich Dir, mach mit mir, was Dir
gefällt.
Was Du auch mit mir tun magst, ich danke Dir. Zu allem bin ich
bereit, alles nehme ich an.
Wenn nur Dein Wille sich an mir erfüllt und an allen Deinen
Geschöpfen, so ersehne ich weiter nichts, mein Gott.
In Deine Hände lege ich meine Seele. Ich gebe sie Dir, mein Gott,
mit der ganzen Lieben meines Herzens,
weil ich Dich liebe und weil diese Liebe mich treibt, mich Dir
hinzugeben,
mich in Deine Hände zu legen, ohne Maß, mit einem
grenzenlosen Vertrauen;
denn Du bist mein Vater.

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Dienstag, den 22. August:
Heiliger Thomas Morus

Vita
* 7 Februar 1478 London
† 6 Juli 1535 hingerichtet
Gedenktag: 22. Juni

The king's good servant, and God's first.


Thomas Morus wurde am 6.Februar 1478 in London geboren.
Als Thomas mit 21 sein Jura Studium abschließt, entscheidet er
sich für einige Jahre in ein Kloster zu gehen, er ist hin und her
gerissen sein Leben ganz Gott zu weihen oder in der Welt zu
bleiben. 633Schließlich entscheidet er sich zu heiraten und als
Laie in der Welt zu bleiben. 1505 heiratet Thomas Jane Colt, die
ihm bereits im Oktober desselben Jahres eine Tochter gebiert.
1511 stirbt seine Frau Jane More und er heiratet noch im selben
Jahr eine sieben Jahre ältere Witwe, Alice Middleton.
1507 endet die Regierungszeit Heinrich VII. und sein Sohn
Heinrich VIII, der noch im selben Jahr Katharina von Aragòn, die
Witwe seines ältesten Bruders heiratet, wird König von England.
Ab 1519 wird Thomas Morus zu einer Art Mittler zwischen
Heinrich VIII. und Kardinal Wolsey. Die folgenden Jahre werden
zu den bedeutendsten seiner politischen Karriere. 1521 als
Reaktion auf die großen Schriften Martin Luthers schreibt
Heinrich VIII. seine ‚Assertio Septem Sacramentorum’; eine

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Schrift, die der König wohl mithilfe von Thomas Morus verfasst
hatte und für die ihm Leo X. den Titel „ Verteidiger des
Glaubens“ verlieh.
1529 muss Kardinal Wolsey den Titel Lordkanzlers, zurückgeben,
da er sich den Unwillen des Königs zugezogen hatte und sein
Nachfolger ist Thomas Morus. Die folgenden drei Jahre bis zu
seinem Rücktritt1532 sind geprägt von des Königs ‚Großer
Sache‘, die Trennung von Katharina und auf die Neuverheiratung
mit Anne Boleyn.
Am 15. Mai 1532 wird der König von nun an oberster
Gesetzgeber der Kirche von England. Thomas More handelt
sofort, nimmt Abschied und zieht sich ins Privatleben zurück.
Am 30. März 1534 wird das Nachfolgegesetz (die sog. ‚Act of
Succession‘) im Englischen Parlament beschlossen. Dieses besagt,
dass jeder als Hochverräter verurteilt wird, der sich weigert die
Ehe des Königs mit Anne Boleyn anzuerkennen. Im April wird
Thomas Morus in den Tower geworfen; zwar nicht des
Hochverrats, aber der Eidesverweigerung wegen.
Am 1. Juli 1535 findet in Westminster Hall der Prozess wegen
Hochverrats statt. Die ersten Anklagen scheitern, bis Kronanwalt
Rich aufgerufen, der ein falsches Zeugnis abgibt. Morus letzte
Worte bei dem blutigen Schauprozess an dem er schlussendlich
für schuldig erklärt wurde, am 4. Mai 1435 sind: „ (…) Diese
Anklage ist auf eine Parlamentsakte gegründet, die in
unmittelbaren Widerspruch zu den Gesetzen Gottes und seiner
heiligen Kirche steht, deren höchste Leitung – sei es in ihrer
Gesamtheit, sei es auch nur in einem Teil – kein weltlicher Fürst
aufgrund irgendeines Gesetzes sich anmaßen darf.“ Daraufhin
wird Sir Thomas am 6. Juli enthauptet. Und stirbt so den
Märtyrertod.

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Bis an das Ende seines Lebens mühte er sich, dem göttlichen
Willen in allem gerecht zu werden und seine Pflicht bis zuletzt zu
erfüllen. Treu dieser Gesinnung, starb er mit den Worten: „Ich
sterbe als des Königs treuer Diener, aber Gottes Diener zuerst.“ Er
starb als moderner Apostel, als Zeuge Christi der sein Leben in
jedem Bereich ganz Gott hingegeben hatte.
Das Gleichnis vom anvertrauten Geld
(Mt 25,14–30)
Das Himmelreich ist wie mit einem Mann, der auf Reisen ging: Er
rief seine Diener und vertraute ihnen sein Vermögen an. Dem
einen gab er fünf Talente Silbergeld, einem anderen zwei, wieder
einem anderen eines, jedem nach seinen Fähigkeiten. Sofort
begann der Diener, der fünf Talente erhalten hatte, mit ihnen zu
wirtschaften, und er gewann noch fünf dazu. Ebenso gewann der,
der zwei erhalten hatte, noch zwei dazu. Der aber, der das eine
Talent erhalten hatte, ging und grub ein Loch in die Erde und
versteckte das Geld seines Herrn. Nach langer Zeit kehrte der
Herr zurück, um von den Dienern Rechenschaft zu verlangen.
Da kam der, der die fünf Talente erhalten hatte, brachte fünf
weitere und sagte: Herr, fünf Talente hast du mir gegeben; sieh
her, ich habe noch fünf dazugewonnen. Sein Herr sagte zu ihm:
Sehr gut, du bist ein tüchtiger und treuer Diener. Du bist im
Kleinen ein treuer Verwalter gewesen, ich will dir eine große
Aufgabe übertragen. Komm, nimm teil an der Freude deines
Herrn! (..)
Zuletzt kam auch der Diener, der das eine Talent erhalten hatte,
und sagte: Herr, ich wusste, dass du ein strenger Mann bist; du
erntest, wo du nicht gesät hast, und sammelst, wo du nicht
ausgestreut hast; weil ich Angst hatte, habe ich dein Geld in der
Erde versteckt. Hier hast du es wieder. Sein Herr antwortete ihm:

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Du bist ein schlechter und fauler Diener! Du hast doch gewusst,
dass ich ernte, wo ich nicht gesät habe, und sammle, wo ich nicht
ausgestreut habe. Hättest du mein Geld wenigstens auf die Bank
gebracht, dann hätte ich es bei meiner Rückkehr mit Zinsen
zurückerhalten. Darum nehmt ihm das Talent weg und gebt es
dem, der die zehn Talente hat! Denn wer hat, dem wird gegeben,
und er wird im Überfluss haben; wer aber nicht hat, dem wird
auch noch weggenommen, was er hat. Werft den nichtsnutzigen
Diener hinaus in die äußerste Finsternis! Dort wird er heulen und
mit den Zähnen knirschen.
Das Gebet des Thomas Morus:

Schenke mir eine gute Verdauung, Herr,


und auch etwas zum Verdauen.
Schenke mir Gesundheit des Leibes,
mit dem nötigen Sinn dafür, ihn
möglichst gut zu erhalten.
Schenke mir eine heilige Seele, Herr,
die das im Auge behält, was gut ist und rein,
damit sie im Anblick der Sünde nicht erschrecke,
sondern das Mittel finde,
die Dinge wieder in Ordnung zu bringen.
Schenke mir eine Seele,
der die Langeweile fremd ist,
die kein Murren kennt und kein Seufzen und Klagen,
und lass nicht zu, dass ich mir all zu viel Sorgen mache
um dieses sich breit machende Etwas, das sich „Ich“ nennt.
Herr, schenke mir Sinn für Humor,
gib mir die Gnade, einen Scherz zu verstehen,

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damit ich ein wenig Glück kenne im Leben
und anderen davon mitteile.

20
Mittwoch, den 23. August: Seliger
Oscar Romero

Vita
* 15 August 1917 in Cuidad Barrios (El
Salvador)
† 24 März 1980 Märtyrertod in San
Salvador (El Salvador)
Gedenktag: 24. März

Oscar Romero wurde in einer kleinen Gebirgsstadt als Sohn eines


Fernmeldearbeiters geboren und wuchs in bescheidenen
Verhältnissen auf. Im Alter von 13 Jahren kam er als
Internatsschüler in das Seminar in San Miguel, mit 20 Jahren
begann er das Theologiestudium in San Salvador welches er
später in Rom fortsetzte. 1943 brach er sein Doktoratsstudium in
Rom ab, um als Priester in seiner Heimat zu wirken. Er arbeitete
als Pfarrer, dann als Redakteur kirchlicher Zeitschriften und als
Generalsekretär der Nationalen Bischofskonferenz. 1970 wurde er
zum Weihbischof, 1974 und 1977 zum Erzbischof von San
Salvador geweiht.
Die Politik in El Salvador war geprägt von Unterdrückung der
Arbeiter, der Bauern und Teilen des Klerus durch das Militär und
die rechtsgerichteten Herrscherfamilien. Romero galt als
Konservativer, der ein gutes Einvernehmen mit der Regierung
garantierte. Doch die Brutalität der Militärs und die Not der
Landbevölkerung bewirkten eine deutlich kritische Positionierung
des neuen Erzbischofs. Schlüsselerlebnisse waren für Romero das

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im Februar 1977 von Militärs und Sicherheitskräften verübte
Massaker an Demonstranten, die sich auf der Plaza Libertad, dem
Platz der Freiheit, in San Salvador versammelt hatten, um gegen
den Betrug bei den Präsidentschaftswahlen zu protestieren. Sein
radikales Eintreten für die Armen, Entrechteten und
Ausgebeuteten und sein unbeugsamer Einsatz für Gerechtigkeit
machten ihn bald schon zur herausragenden Stimme der
lateinamerikanischen Befreiungstheologie.
Romeros auch poltisches Engagement wurzelte in seiner
liebevollen Zuwendung zu allen Menschen. Er lebte einige Zeit
im Krankenhaus, um dort todgeweihten Krebskarnken ganz nahe
zu sein. Nicht aus politischen Motiven, sondern aus Mitgefühl
appellierte er, sich um die Armen, die Opfer der Unterdrückung
ebenso zu kümmern wie um die Kranken. Mehrfach musste er
nach Rom reisen, um sich zu rechtfertigen. Drei Tage vor seiner
Ermordung beschlossen drei Kardinäle des Vatikan, Papst
Johannes Paul II. seine Amtsenthebung vorzuschlagen.
In seiner letzten Sonntagspredigt, am 23. März 1980, wandte
Romero sich noch einmal direkt an die Angehörigen der Armee,
der Nationalgarde und der Polizei: Im Namen Gottes und im
Namen dieses leidenden Volkes, dessen Wehklagen täglich
eindringlicher zum Himmel steigen, flehe ich Sie an, bitte Sie
inständig, ersuche ich Sie im Namen Gottes: Machen Sie der
Repression ein Ende. Am Nachmittag des nächsten Tages wurde
er während der Messfeier bei der Darbietung der eucharistischen
Gaben am Altar erschossen.
Romero zählt heute für die Kirche der Armen zu den gefeiertsten
Gestalten der Kirche Lateinamerikas und gilt als Heiliger des
Volkes und Schutzpatron Amerikas.

22
Zitat:
„Es gibt viele Menschen und Christen in El Salvador, die bereit
sind, ihr Leben zu geben, damit die Armen Leben haben. Darin
folgen sie Christus und machen ihren Glauben an ihn sichtbar. Sie
sind eingefügt in die Welt - wie er, sie werden verfolgt und
bedroht - wie er, sie geben ihr Leben - wie er, und so geben sie
Zeugnis vom 'Wort des Lebens'.

Aus der Heiligen Schrift (Gen. 1,1 – 2,4)


Die Erschaffung der Welt

Im Anfang schuf Gott Himmel und Erde; die Erde aber war wüst
und wirr, Finsternis lag über der Urflut und Gottes Geist schwebte
über dem Wasser. Gott sprach: Es werde Licht. Und es wurde
Licht. Gott sah, dass das Licht gut war. Gott schied das Licht von
der Finsternis und Gott nannte das Licht Tag und die Finsternis
nannte er Nacht. Es wurde Abend und es wurde Morgen: erster
Tag.
Dann sprach Gott: Ein Gewölbe entstehe mitten im Wasser und
scheide Wasser von Wasser. Gott machte also das Gewölbe und
schied das Wasser unterhalb des Gewölbes vom Wasser oberhalb
des Gewölbes. So geschah es und Gott nannte das Gewölbe
Himmel. Es wurde Abend und es wurde Morgen: zweiter Tag.
Dann sprach Gott: Das Wasser unterhalb des Himmels sammle
sich an einem Ort, damit das Trockene sichtbar werde. So geschah
es. Das Trockene nannte Gott Land und das angesammelte Wasser
nannte er Meer. Gott sah, dass es gut war. Dann sprach Gott: Das
Land lasse junges Grün wachsen, alle Arten von Pflanzen, die

23
Samen tragen, und von Bäumen, die auf der Erde Früchte bringen
mit ihrem Samen darin. So geschah es. Das Land brachte junges
Grün hervor, alle Arten von Pflanzen, die Samen tragen, alle
Arten von Bäumen, die Früchte bringen mit ihrem Samen darin.
Gott sah, dass es gut war. Es wurde Abend und es wurde Morgen:
dritter Tag.
Dann sprach Gott: Lichter sollen am Himmelsgewölbe sein, um
Tag und Nacht zu scheiden. Sie sollen Zeichen sein und zur
Bestimmung von Festzeiten, von Tagen und Jahren dienen; sie
sollen Lichter am Himmelsgewölbe sein, die über die Erde hin
leuchten. So geschah es. Gott machte die beiden großen Lichter,
das größere, das über den Tag herrscht, das kleinere, das über die
Nacht herrscht, auch die Sterne. Gott setzte die Lichter an das
Himmelsgewölbe, damit sie über die Erde hin leuchten, über Tag
und Nacht herrschen und das Licht von der Finsternis scheiden.
Gott sah, dass es gut war. Es wurde Abend und es wurde Morgen:
vierter Tag.
Dann sprach Gott: Das Wasser wimmle von lebendigen Wesen
und Vögel sollen über dem Land am Himmelsgewölbe
dahinfliegen. Gott schuf alle Arten von großen Seetieren und
anderen Lebewesen, von denen das Wasser wimmelt, und alle
Arten von gefiederten Vögeln. Gott sah, dass es gut war. Gott
segnete sie und sprach: Seid fruchtbar und vermehrt euch und
bevölkert das Wasser im Meer und die Vögel sollen sich auf dem
Land vermehren. Es wurde Abend und es wurde Morgen: fünfter
Tag.
Dann sprach Gott: Das Land bringe alle Arten von lebendigen
Wesen hervor, von Vieh, von Kriechtieren und von Tieren des
Feldes. So geschah es. Gott machte alle Arten von Tieren des

24
Feldes, alle Arten von Vieh und alle Arten von Kriechtieren auf
dem Erdboden. Gott sah, dass es gut war.
Dann sprach Gott: Lasst uns Menschen machen als unser Abbild,
uns ähnlich. Sie sollen herrschen über die Fische des Meeres, über
die Vögel des Himmels, über das Vieh, über die ganze Erde und
über alle Kriechtiere auf dem Land. Gott schuf also den Menschen
als sein Abbild; als Abbild Gottes schuf er ihn. Als Mann und
Frau schuf er sie. Gott segnete sie und Gott sprach zu ihnen: Seid
fruchtbar und vermehrt euch, bevölkert die Erde, unterwerft sie
euch und herrscht über die Fische des Meeres, über die Vögel des
Himmels und über alle Tiere, die sich auf dem Land regen. Dann
sprach Gott: Hiermit übergebe ich euch alle Pflanzen auf der
ganzen Erde, die Samen tragen, und alle Bäume mit
samenhaltigen Früchten. Euch sollen sie zur Nahrung dienen.
Allen Tieren des Feldes, allen Vögeln des Himmels und allem,
was sich auf der Erde regt, was Lebensatem in sich hat, gebe ich
alle grünen Pflanzen zur Nahrung. So geschah es. Gott sah alles
an, was er gemacht hatte: Es war sehr gut. Es wurde Abend und es
wurde Morgen: der sechste Tag.

25
Donnerstag, den 24.
August: Sel. Franz
Jägerstätter

Vita
* 20. Mai 1907 in St. Radegund /
Oberösterreich
† 9. August 1943 Hinrichtung
durch das Fallbeil im Zuchthaus in
Brandenburg an der Havel
Gedenktag: 21. Mai (sein Tauftag)

Franz Jägerstätter wird am 20. Mai 1907 in St. Radegund,


Oberösterreich (Diözese Linz), als Kind der ledigen Bauernmagd
Rosalia Huber geboren. Sie und der Vater, Franz Bachmeier,
können als Magd bzw. Knecht nicht heiraten. Die Mutter heiratet
1917 den Bauern Heinrich Jägerstätter, der bei der Hochzeit das
Kind seiner Frau adoptiert. Inspiriert durch den
(Adoptiv-)Großvater interessiert sich Franz als Heranwachsender
für Bücher, darunter auch für religiöse Literatur. Von seinem
Adoptivvater erbt er den Bauernhof.

Von 1927 bis 1930 arbeitet Franz Jägerstätter im Erzabbau in


Eisenerz (Steiermark). Dort erfährt er sich geistig und religiös
entwurzelt und macht eine Glaubens- und Sinnkrise durch. Er
kommt als vertieft Glaubender 1930 in seine Heimat zurück.

1933 wird er Vater einer unehelichen Tochter Hildegard. Die


Mutter des Kindes ist Theresia Auer, Magd auf einem Hof in der
Nachbarschaft; sie sagt später: „Wir sind im Frieden auseinander
gegangen, er hat mich um Verzeihung gebeten.“ Zwischen Vater
und Tochter bestand eine gute Beziehung.

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1935 lernt er Franziska Schwaninger, Bauerntochter aus dem
benachbarten Hochburg, kennen. Sie heiraten am Gründonnerstag
1936. Die Ehe wird zum Wendepunkt im Leben Franz
Jägerstätters. In der Folge sei er ein anderer geworden, so die
Nachbarn. Franz und Franziska beten miteinander und die Bibel
wird zum Lebensbuch des Alltags. Franziska über diese Zeit:
„Wir haben einer dem anderen weiter geholfen im Glauben.“
Franz Jägerstätter ist ab 1941 auch Mesner in St. Radegund. Aus
der Ehe gehen drei Töchter hervor, Rosalia (*1937), Maria
(*1938) und Aloisia (*1940). Franz Jägerstätter bemerkt einmal:
„Ich habe mir nie vorstellen können, dass Verheiratetsein so schön
sein kann.“

Den Nationalsozialisten, die in Österreich 1938 die Macht


übernehmen, verweigert Jägerstätter von Anfang an jede
Zusammenarbeit oder Unterstützung, denn Christentum und
Nationalsozialismus sind für ihn völlig unvereinbar. Durch einen
Traum fühlt sich Franz Jägerstätter vor dem Nationalsozialismus
gewarnt: Ein Zug, der unzählige Menschen ins Verderben führt,
„entschleiert“ sich ihm als die NSDAP mit all ihren Gliederungen.

1940 wird Jägerstätter zum Militärdienst einberufen, aber er will


dieser Folge leisten, denn mitzukämpfen auf Seiten Hitlers sieht er
als Sünde an. Die Mutter, Verwandte und auch befreundete
Priester versuchen ihn umzustimmen. Seine Frau Franziska hofft
zwar auch auf einen Ausweg, steht aber zu ihm in seiner
Entscheidung: „Wenn ich nicht zu ihm gehalten hätte, hätte er gar
niemanden gehabt.“

Nach der erneuten Einberufung meldet sich Franz Jägerstätter am


1. März 1943 bei seiner Stammkompanie in Enns, erklärt aber
sofort, „dass er auf Grund seiner religiösen Einstellung den
Wehrdienst mit der Waffe ablehne, dass er gegen sein religiöses
Gewissen handeln würde, wenn er für den nationalsozialistischen
Staat kämpfen würde; ... er könne nicht gleichzeitig

27
Nationalsozialist und Katholik sein; ... es gebe Dinge, wo man
Gott mehr gehorchen müsse als den Menschen; auf Grund des
Gebotes ‚Du sollst Deinen Nächsten lieben wie Dich selbst‘ dürfe
er nicht mit der Waffe kämpfen. Er sei jedoch bereit, als
Sanitätssoldat Dienst zu leisten.“ (Aus der Begründung des
Reichskriegsgerichtsurteils vom 6. Juli 1943)

Anfang Mai wird Franz Jägerstätter in das


Wehrmachtsuntersuchungsgefängnis Berlin-Tegel überstellt. Er
bittet, zum Sanitätsdienst zugelassen zu werden, was abgelehnt
wird. Am 6. Juli 1943 wird Franz Jägerstätter wegen
„Wehrkraftzersetzung sowie zum Verlust der Wehrwürdigkeit und
der bürgerlichen Ehrenrechte“ verurteilt.

Durch Pfarrer Heinrich Kreutzberg erfährt er, dass ein Jahr zuvor
der österreichische Pallottiner-Pater Franz Reinisch aus denselben
Gründen den Wehrdienst verweigert hat und dafür gestorben ist.
Diese Mitteilung gibt ihm in seiner Lage Halt und Trost. Die
Eucharistie, die Bibel und ein Bild seiner Kinder sind ihm in
dieser Zeit sehr wichtig.

Franz Jägerstätter wird am 9. August 1943 nach


Brandenburg/Havel gebracht und enthauptet.

1997 wird der Seligsprechungsprozess für Franz Jägerstätter


eröffnet, am 21. Juni 2001 auf diözesaner Ebene abgeschlossen
und die Akten nach Rom zur Heiligsprechungskongregation
übergeben. Der Vatikan bestätigt am 1. Juni 2007 offiziell das
Martyrium des österreichischen Kriegsdienstverweigerers Franz
Jägerstätter (1907-43). Die Seligsprechung erfolgt am 26. Oktober
2007 im Linzer Mariendom.

Aus einem Brief Jägerstätters an seinen Patensohn Franz


Huber (um 1935):

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„Öfter kann man in der Zeitung lesen, dass sich 15- oder 16-
jährige Menschen das Leben nehmen. Als Motiv heißt es dann
gewöhnlich: Wegen unglücklicher Liebe oder schlechtem
Fortgang in der Schule. Wenn es heißen würde, sie waren
entwurzelt im Glauben, könnte es besser stimmen, denn wenn
unglückliche Liebe schon so eine Hauptursache wäre, sich das
Leben zu nehmen, dann würden wenige Menschen ihr Alter auf
30 Jahre bringen. […]

Sollten dir einmal Glaubenszweifel kommen, von denen fast kein


Mensch verschont bleiben wird, so denke an die Wunder und an
unsere Heiligen, die in keinem anderen Glauben als dem
katholischen vorkommen. Seit Christi Tod hat es noch fast in
jedem Jahrhundert Christenverfolgungen gegeben, und noch
immer hat es Helden und Märtyrer gegeben, die für Christus und
ihren Glauben oft unter grässlichem Martyrium ihr Leben
opferten. Wollen wir einmal unser Ziel erreichen, so müssen auch
wir Glaubenshelden werden, denn solange wir die Menschen
mehr fürchten als Gott, werden wir nie auf einen grünen Zweig
kommen.“

Aus der Heiligen Schrift


Joh 12, 23-28
Jesus aber antwortete ihnen: Die Stunde ist gekommen, dass der
Menschensohn verherrlicht wird. Amen, amen, ich sage euch:
Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und stirbt, bleibt es
allein; wenn es aber stirbt, bringt es reiche Frucht. Wer an seinem
Leben hängt, verliert es; wer aber sein Leben in dieser Welt
gering achtet, wird es bewahren bis ins ewige Leben. Wenn einer
mir dienen will, folge er mir nach; und wo ich bin, dort wird auch
mein Diener sein. Wenn einer mir dient, wird der Vater ihn ehren.

29
Jetzt ist meine Seele erschüttert. Was soll ich sagen: Vater, rette
mich aus dieser Stunde? Aber deshalb bin ich in diese Stunde
gekommen. Vater, verherrliche deinen Namen! Da kam eine
Stimme vom Himmel: Ich habe ihn schon verherrlicht und werde
ihn wieder verherrlichen.

Mt 26, 36-42
Darauf kam Jesus mit den Jüngern zu einem Grundstück, das man
Getsemani nennt, und sagte zu ihnen: Setzt euch und wartet hier,
während ich dort bete. Und er nahm Petrus und die beiden Söhne
des Zebedäus mit sich. Da ergriff ihn Angst und Traurigkeit, und
er sagte zu ihnen: Meine Seele ist zu Tode betrübt. Bleibt hier und
wacht mit mir!
Und er ging ein Stück weiter, warf sich zu Boden und betete:
Mein Vater, wenn es möglich ist, gehe dieser Kelch an mir
vorüber. Aber nicht wie ich will, sondern wie du willst.
Und er ging zu den Jüngern zurück und fand sie schlafend. Da
sagte er zu Petrus: Konntet ihr nicht einmal eine Stunde mit mir
wachen?
Wacht und betet, damit ihr nicht in Versuchung geratet. Der Geist
ist willig, aber das Fleisch ist schwach.
Dann ging er zum zweiten Mal weg und betete: Mein Vater, wenn
dieser Kelch an mir nicht vorübergehen kann, ohne dass ich ihn
trinke, geschehe dein Wille.

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Freitag, den 25. August: Sl. Ehepaar Luigi Beltrame
Quattrocchi und Maria Corsini

Vita
Er:
* 12. Januar 1880 in Sizilien
† 9. November 1951 in Rom
Sie:
* 24. Juni 1884 in Florenz
† 26. August 1964 in Rom

Gedenktag: 21. Oktober


Luigi Beltrame Quattrocchi ist am 12. Jänner 1880 auf Sizilien
geboren worden, wuchs aber in Rom in der Familie eines Onkels
auf, dessen Ehe kinderlos geblieben war. Nach einem erfolgreich
absolvierten Jurastudium übernahm der junge Mann als Jurist
höchst verantwortungsvolle öffentliche Aufgaben als Staatsanwalt
und Rechtsberater bei Banken und anderen Institutionen. Dieses
Engagement hielt Quattrocchi nicht davon ab, sich auch
apostolisch zu engagieren, beispielsweise bei den Pfadfindern
oder auch bei der nationalen italienischen Organisation für die
Krankentransporte zu den Wallfahrten nach Lourdes.
Während seines Studiums lernte der junge Mann im Jahre 1901
Maria Corsini kennen, die er am 25. November 1905 heiratete.
Maria selber war literarisch interessiert und hatte bereits mit 18
Jahren erste Veröffentlichungen vorgelegt. Obwohl ihr Mann nie
ungläubig war, wurde es doch die Aufgabe der Ehefrau, ihren
Mann in das praktische religiöse Leben einzuführen. Das tägliche
Gebet, das Mitleben der verschiedenen Zeiten des Kirchenjahres,

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Wallfahrten und anderes wurden so nach und nach zum
verbindenden Grund der Eheleute. Die vier Kinder, die Gott ihnen
schenkte, wuchsen in diesem gläubigen Familienleben auf.
Während Maria ihr viertes Kind erwartete, rieten Ärzte aufgrund
zu erwartender Komplikationen und der möglichen Gefährdung
des Lebens der Mutter zu einer Abtreibung. Das aber kam für die
Familie nicht in Frage! Luigi und Maria setzten ihr Vertrauen
ganz auf Gott und konnten am 6. April 1914 glücklich ihre
Tochter Henriette in den Armen halten.
Maria engagierte sich auch außerhalb der Familie. Gegen Ende
des Ersten Weltkrieges kümmerte sie sich um Soldaten in den
verschiedenen Lazaretten Roms. Später begleitete sie wie ihr
Mann Kranke während der Pilgerzüge nach Lourdes und hielt
Katechesen für die Frauen ihrer Pfarrgemeinde. Sie nahm auch
ihre literarische Tätigkeit wieder auf, in der sie pädagogische und
asketische Themen aufnahm. Drei ihrer Kinder schlugen den Weg
eines geweihten Lebens ein. Briefe aus dieser Zeit und Gedanken
dazu wurden literarisch aufgearbeitet.
Am 9. November 1951 erlitt Luigi einen tödlichen Herzinfarkt in
Rom. Maria überlebte ihn noch um 14 Jahre, bis sie selber am 25.
August 1965 während eines Ferienaufenthaltes verstarb. Im
römischen Heiligtum „Divino Amore“ („Göttliche Liebe“) hat das
selige Ehepaar seine letzte Ruhestätte gefunden. Blumen und
Kerzen zeugen von einer andauernden Verehrung und Fürbitte an
ihrem Grab.

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Unzucht und christliche Freiheit (1 Kor 6, 12-20)
«Alles ist mir erlaubt» - aber nicht alles nützt mir. Alles ist mir
erlaubt, aber nichts soll Macht haben über mich. Die Speisen sind
für den Bauch da und der Bauch für die Speisen; Gott wird beide
vernichten. Der Leib ist aber nicht für die Unzucht da, sondern für
den Herrn, und der Herr für den Leib. Gott hat den Herrn
auferweckt; er wird durch seine Macht auch uns auferwecken.
Wisst ihr nicht, dass eure Leiber Glieder Christi sind? Darf ich
nun die Glieder Christi nehmen und zu Gliedern einer Dirne
machen? Auf keinen Fall! Oder wisst ihr nicht: Wer sich an eine
Dirne bindet, ist ein Leib mit ihr? Denn es heißt: Die zwei werden
ein Fleisch sein. Wer sich dagegen an den Herrn bindet, ist ein
Geist mit ihm. Hütet euch vor der Unzucht! Jede andere Sünde,
die der Mensch tut, bleibt außerhalb des Leibes. Wer aber
Unzucht treibt, versündigt sich gegen den eigenen Leib. Oder
wisst ihr nicht, dass euer Leib ein Tempel des Heiligen Geistes ist,
der in euch wohnt und den ihr von Gott habt? Ihr gehört nicht
euch selbst; denn um einen teuren Preis seid ihr erkauft worden.
Verherrlicht also Gott in eurem Leib!

Hohelied der Liebe (1 Kor 13,1-8)


Wenn ich in den Sprachen der Menschen und Engel redete, hätte
aber die Liebe nicht, wäre ich dröhnendes Erz oder eine lärmende
Pauke. Und wenn ich prophetisch reden könnte und alle
Geheimnisse wüsste und alle Erkenntnis hätte; wenn ich alle
Glaubenskraft besäße und Berge damit versetzen könnte, hätte
aber die Liebe nicht, wäre ich nichts. Und wenn ich meine ganze
Habe verschenkte und wenn ich meinen Leib dem Feuer
übergäbe, hätte aber die Liebe nicht, nützte es mir nichts.

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Die Liebe ist langmütig, die Liebe ist gütig. Sie ereifert sich nicht,
sie prahlt nicht, sie bläht sich nicht auf. Sie handelt nicht
ungehörig, sucht nicht ihren Vorteil, lässt sich nicht zum Zorn
reizen, trägt das Böse nicht nach. Sie freut sich nicht über das
Unrecht, sondern freut sich an der Wahrheit. Sie erträgt alles,
glaubt alles, hofft alles, hält allem stand. Die Liebe hört niemals
auf. (1 Kor 13,4-7)

Aus dem Tagesevangelium


(Joh 1,45-51)

Natanaël fragte ihn: Woher kennst du mich? Jesus antwortete


ihm: Schon bevor dich Philippus rief, habe ich dich unter dem
Feigenbaum gesehen. Natanaël antwortete ihm: Rabbi, du bist
der Sohn Gottes, du bist der König von Israel! Jesus antwortete
ihm: Du glaubst, weil ich dir sagte, dass ich dich unter dem
Feigenbaum sah? Du wirst noch Größeres sehen.

Ihre Überzeugung:
„Der gemeinsame Weg zur Heiligkeit als Ehepaar ist möglich und
schön; und er ist außerordentlich fruchtbar und entscheidend für
das Wohl der Familie, der Kirche und der Gesellschaft. (...) Liebe
Eheleute, lasst euch nie von der Hoffnungslosigkeit überwältigen:
Die Gnade des Ehesakraments stützt und hilft euch, die Arme
ständig zum Himmel zu erheben.“
(Papst Johannes-Paul II. in seiner Seligsprechungspredigt)

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Samstag, den 26. August: Pater
Gereon Goldmann

Vita
* 25. Oktober 1916 in Ziegenhain (Hessen)
† 26. Juli 2003 in Fulda

Gereon Goldmann war Sohn eines Tierarztes. Seine Mutter starb


schon früh. Er studierte Philosophie und Medizin. Sechs seiner
Geschwister wurden Ärzte. Seine Jugendzeit verbrachte er in
Fulda und Köln. Im katholischen Bund Neudeutschland tätig, trat
er 1936, nach dem Arbeitsdienst, in den Franziskanerorden ein.
1939 wurde er zur Wehrmacht einberufen und zur Waffen-SS
strafversetzt. Er hatte Kontakte zur Widerstandsgruppe des 20.
Juli mit Kurierdiensten nach Frankreich und Italien. Er hatte eine
Audienz bei Papst Pius XII. Er wurde 1944 auf dem Monte
Cassino gefangen genommen und in ein Kriegsgefangenenlager in
Marokko und Algerien eingeliefert. Er wurde zum Tode verurteilt
durch das Kriegsgericht der Alliierten. Pius XII. erteilte ihm eine
Sondervollmacht zur Priesterweihe ohne Theologiestudium. Er
entrann dem Tode durch Begnadigung. Bis 1947 war er
Seelsorger in Kriegsgefangenenlagern Nordafrikas. Von 1948 bis
1953 diente er als Seelsorger in Deutschland, in der Pfarrei und
der Jugendarbeit.
Goldmann flog im Januar 1954 nach Japan, wo er die Pfarrei
Sankt Elisabeth in Tokio, Itabashi-Ku für 24 Jahre übernahm. In
seiner Vorstadt-Pfarrei lebten derzeit 500 000 Menschen.
Goldmann bereiste Japan von Nord nach Süd. Er predigte in fast
allen Städten. Er sammelte Lumpen, um verschiedene Projekte zu

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finanzieren: den Bau von Kirchen, Heimen, Krankenhäusern,
Sozialstationen, Wohnungen. Er predigte und taufte und baute ein
Kirchenmusik-Institut auf, das St. Gregorius-Institut in Tokyo für
Kirchenmusik und Liturgie.
Mitte der Neunziger Jahre des 20. Jahrhunderts kehrte er ins
Mutterhaus der Franziskaner auf dem Frauenberg zurück. Es
kamen Besucher aus Japan, die ihn sehen wollten: Beichtkinder,
Täuflinge, Musikergruppen.Das erste Frauenkloster wurde 1203
auf schlesischem Boden gegründet. Die heilige Hedwig setzte ihre
ganze Mitgift für diese Gründung ein und die erste Äbtissin in
diesem Kloster Trebnitz (Trzebnica) wurde eine Lehrerin
Hedwigs. Im Jahre 1219 wurde die Kirche geweiht.
Hedwig hatte auch viel Unglück zu ertragen: ihre Schwester
Agnes starb gottlos; Gertrud, Königin von Ungarn und Mutter der
Hl. Elisabeth wurde ermordet und ihre beiden Brüder galten als
Mitwisser beim Kaisermord Ottos von Wittelsbach. Auch in der
eigenen Familie erlebte sie Unglück: Sechs ihrer sieben Kinder
starben früh. Ihr Sohn Konrad lehnte sich gegen Eltern und
Bruder auf und brach sich bei der Jagd das Genick. Ihr Mann
geriet wegen Rechtsbruch an der Kirche von Gnesen in
Kirchenbann und starb 1238, ohne dass Hedwig bei ihm sein
konnte. Ihr letzter Sohn, Heinrich II., starb in der Tartarenschlacht
bei Wahlstatt im Jahr 1241.
Daraufhin zog sie sich in das Kloster Trebnitz zurück, wo sie
streng nach der Regel lebte, ohne jedoch Profess abzulegen. Sie
lebte in äußerster Askese. Am 15. Oktober 1243 starb sie.
Ihr Grab in Trebnitz ist noch heute neben dem Annaberg der
größte Wallfahrtsort Schlesiens. Die Hl. Hedwig wurde 1267
heiliggesprochen. Die Hl. Hedwig wird oft mit Schuhen
dargestellt. Da sie meistens barfuß ging, hatte ihr ein Beichtvater

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befohlen „Schuhe zu tragen“ und sie folgte dem Befehl auf ihre
Weise.

Das Pfingstwunder (Apg 2, 1-21)

Als der Pfingsttag gekommen war, befanden sich alle am gleichen


Ort. Da kam plötzlich vom Himmel her ein Brausen, wie wenn ein
heftiger Sturm daherfährt, und erfüllte das ganze Haus, in dem sie
waren. Und es erschienen ihnen Zungen wie von Feuer, die sich
verteilten; auf jeden von ihnen ließ sich eine nieder. Alle wurden
mit dem Heiligen Geist erfüllt und begannen, in fremden
Sprachen zu reden, wie es der Geist ihnen eingab. In Jerusalem
aber wohnten Juden, fromme Männer aus allen Völkern unter dem
Himmel. Als sich das Getöse erhob, strömte die Menge
zusammen und war ganz bestürzt; denn jeder hörte sie in seiner
Sprache reden. Sie gerieten außer sich vor Staunen und sagten:
Sind das nicht alles Galiläer, die hier reden? Wieso kann sie jeder
von uns in seiner Muttersprache hören: Parther, Meder und
Elamiter, Bewohner von Mesopotamien, Judäa und Kappadozien,
von Pontus und der Provinz Asien, von Phrygien und Pamphylien,
von Ägypten und dem Gebiet Libyens nach Zyrene hin, auch die
Römer, die sich hier aufhalten, Juden und Proselyten, Kreter und
Araber, wir hören sie in unseren Sprachen Gottes große Taten
verkünden. Alle gerieten außer sich und waren ratlos. Die einen
sagten zueinander: Was hat das zu bedeuten? Andere aber
spotteten: Sie sind vom süßen Wein betrunken.
Da trat Petrus auf, zusammen mit den Elf; er erhob seine Stimme
und begann zu reden: Ihr Juden und alle Bewohner von
Jerusalem! Dies sollt ihr wissen, achtet auf meine Worte! Diese

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Männer sind nicht betrunken, wie ihr meint; es ist ja erst die dritte
Stunde am Morgen; sondern jetzt geschieht, was durch den
Propheten Joël gesagt worden ist: In den letzten Tagen wird es
geschehen, so spricht Gott: Ich werde von meinem Geist
ausgießen über alles Fleisch. Eure Söhne und eure Töchter werden
Propheten sein, eure jungen Männer werden Visionen haben, und
eure Alten werden Träume haben. Auch über meine Knechte und
Mägde werde ich von meinem Geist ausgießen in jenen Tagen
und sie werden Propheten sein. Ich werde Wunder erscheinen
lassen droben am Himmel und Zeichen unten auf der Erde: Blut
und Feuer und qualmenden Rauch. 20 Die Sonne wird sich in
Finsternis verwandeln und der Mond in Blut, ehe der Tag des
Herrn kommt, der große und herrliche Tag. Und es wird
geschehen: Jeder, der den Namen des Herrn anruft, wird gerettet.

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FAQ – das Stundengebet der Kirche

Das Stundengebet (lat.: Liturgia horarum), auch Tagzeitenliturgie,


Tagzeitengebet (evangelisch) oder "Officium divinum" (lat.)
genannt, ist das ständige Gebet der Kirche durch und mit Jesus
Christus im Heiligen Geist zu Gott Vater.
Mit dem Stundengebet erfüllt die Kirche den Auftrag des Herrn:
"Ihr sollt allezeit beten und darin nicht nachlassen" (Lk 18,1) und
das Psalmwort „Siebenmal am Tag singe ich dein Lob und nachts
stehe ich auf, um dich zu preisen.“ (vgl. Ps 119,62). Die Tradition
des Stundengebetes wird in der orthodoxen, römisch-katholischen,
der anglikanischen Kirche und den evangelischen Kirchen
gepflegt. Die liturgischen Bücher, die die Texte des
Stundengebets enthalten, heißen Horologion (orthodox),
Stundenbuch (katholisch), Book of Common Prayer
(anglikanisch) und Tagzeitenbuch (protestantisch). Stundengebet
und Eucharistie sowie die Feier und Spendung der Sakramente
bilden die Liturgie der Kirche. Dabei durchdringen sich die
Liturgie der Eucharistiefeier als eigentliche Mitte der Kirche (vgl.
Enz. Ecclesia de eucharistia, 2003) und die Liturgie des
Stundengebetes gegenseitig, indem das Stundengebet "den Tisch
des Wortes" reichhaltiger deckt und auf die Eucharistiefeier
hinführt.
Im Stundengebet wird die Zeit geheiligt: Jeder Augenblick des
Tages soll Gott gehören und wird ihm als Lobopfer dargebracht.
Dabei vollzieht die Liturgie des Stundengebetes die Rhythmen der
Schöpfung und der Heilsgeschichte. Wird in den Laudes die
Schöpfung und Neuschöpfung in der Auferstehung des Herrn
vergegenwärtigt, so gedenkt die Kirche in der Vesper an das

39
Opfer Jesu Christi am Kreuz. Darüber hinaus werden der
besondere Rhythmus der Siebentagewoche und einzelner
Wochentage (insbesondere Donnerstag bis Sonntag) im Licht der
Heilsgeschichte geheiligt.
Wer das Stundengebet betet, vollzieht öffentliche Liturgie und tut
dies in Stellvertretung für die ganze Kirche. Kraft ihres Standes
zum Stundengebet verpflichtet sind Bischöfe, Priester, Diakone
und die meisten der Ordensleute. Als eingeladene Beter sollen
sich aber auch die getauften und gefirmten Laien in der Welt kraft
ihres "allgemeinen Priestertums" am Stundengebet beteiligen (vgl.
Sacrosanctum Concilium, 100).
Da das Stundengebet auch in den protestantischen (insbesondere
in den evangelischen Orden) kirchlichen Gemeinschaften
verwurzelt ist, kann es ein Weg wahren ökumenischen Betens
sein.

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Laudes – das Morgengebet der Kirche

V O Gott, komm mir zu Hilfe.


A Herr, eile, mir zu helfen.

Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist.
Wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit und in Ewigkeit.
Amen. Halleluja.

Hymnus
Meerstern, sei gegrüßet, Gottes hohe Mutter,
allzeit reine Jungfrau, selig Tor zum Himmel!
Du nahmst an das AVE aus des Engels Munde.
Wend den Namen EVA, bring uns Gottes Frieden.
Zeige dich als Mutter, denn dich wird erhören,
der auf sich genommen, hier dein Sohn zu werden.
Jungfrau ohnegleichen, Gütige vor allen,
uns, die wir erlöst sind, mach auch rein und gütig.
Lös der Schuldner Ketten, mach die Blinden sehend,
allem Übel wehre, jeglich Gut erwirke.
Gib ein lautres Leben, sicher uns geleite,
dass wir einst in Freuden Jesus mit dir schauen.
Lob sei Gott dem Vater, Christ, dem Höchsten Ehre
und dem Heil’gen Geiste: dreifach e i n e Preisung. Amen.

Psalmodie

41
1. Antiphon
A Nahe bist du, Herr, und alle deine Gebote sind Wahrheit.
Psalm 119, 145-152
Erhöre mich, Herr, ich rufe von ganzem Herzen; *
deine Gesetze will ich halten.
Ich rufe zu dir; errette mich, *
dann will ich deinen Vorschriften folgen.
Schon beim Morgengrauen komme ich und flehe; *
ich warte auf dein Wort.
Meine Augen eilen den Nachtwachen voraus, *
denn ich sinne nach über deine Verheißung.
Höre auf meine Stimme in deiner Huld; *
belebe mich, Herr, durch deine Entscheide!
Mir nähern sich tückische Verfolger; *
sie haben sich weit von deiner Weisung entfernt.
Doch du bist nahe, Herr, *
und alle deine Gebote sind Wahrheit.
Aus deinen Vorschriften weiß ich seit langem, *
dass du sie für ewig bestimmt hast.
Ehre sei dem Vater, und dem Sohn, *
Und dem Heiligen Geist
Wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit, *

42
Und in Ewigkeit. Amen.
A Nahe bist du, Herr, und alle deine Gebote sind Wahrheit.

2. Antiphon
A Herr, deine Weisheit sei bei mir und teile mit mir alle Mühe.
Canticum Weish 9,1-6.9-11
Gott der Väter und Herr des Erbarmens, *
du hast das All durch dein Wort gemacht.
Den Menschen hast du durch deine Weisheit erschaffen, *
damit er über deine Geschöpfe herrsche.
Er soll die Welt in Heiligkeit und Gerechtigkeit leiten *
und Gericht halten in rechter Gesinnung.
Gib mir die Weisheit, die an deiner Seite thront, *
und verstoß mich nicht aus der Schar deiner Kinder!
Ich bin ja dein Knecht, der Sohn deiner Magd, +
ein schwacher Mensch, dessen Leben nur kurz ist, *
und gering ist meine Einsicht in Recht und Gesetz.
Wäre einer auch vollkommen unter den Menschen, *
er wird kein Ansehen genießen, wenn ihm deine Weisheit fehlt.
Mit dir ist die Weisheit, die deine Werke kennt *
und die zugegen war, als du die Welt erschufst.
Sie weiß, was dir gefällt *

43
und was recht ist nach deinen Geboten.
Sende sie vom heiligen Himmel *
und schick sie vom Thron deiner Herrlichkeit,
damit sie bei mir sei und alle Mühe mit mir teile, *
und damit ich erkenne, was dir gefällt!
Denn sie weiß und versteht alles; +
sie wird mich in meinem Tun besonnen leiten *
und mich in ihrem Lichtglanz schützen.
Ehre sei dem Vater, und dem Sohn, *
Und dem Heiligen Geist
Wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit, *
Und in Ewigkeit. Amen.
A Herr, deine Weisheit sei bei mir und teile mit mir alle Mühe.

3. Antiphon
A Alles was atmet, lobe den Herrn. Halleluja.
Psalm 150, 1-6
Lobet Gott in seinem Heiligtum, *
lobt ihn in seiner mächtigen Feste!
Lobt ihn für seine großen Taten, *
lobt ihn in seiner gewaltigen Größe!
Lobt ihn mit dem Schall der Hörner, *

44
lobt ihn mit Harfe und Zither!
Lobt ihn mit Pauken und Tanz, *
lobt ihn mit Flöten und Saitenspiel!
Lobt ihn mit hellen Zimbeln, *
lobt ihn mit klingenden Zimbeln!
Alles, was atmet, *
lobe den Herrn!
Ehre sei dem Vater, und dem Sohn, *
Und dem Heiligen Geist
Wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit, *
Und in Ewigkeit. Amen.
A Alles was atmet, lobe den Herrn. Halleluja.

Kurzlesung

Responsorium
R Herr, ich rufe zu dir, * ich sage: Du bist meine Zuflucht. - R
V Du bist mein Anteil im Lande der Lebenden. * Ich sage: Du bist
meine Zuflucht.
Ehre sei dem Vater. – R

Benedictus-Antiphon

45
A Licht aus der Höhe, leuchte allen, die in Finsternis sind und im
Schatten des Todes.
Gepriesen sei der Herr, der Gott Israels! *
Denn er hat sein Volk besucht und ihm Erlösung geschaffen;
er hat uns einen starken Retter erweckt *
im Hause seines Knechtes David.
So hat er verheißen von alters her *
durch den Mund seiner heiligen Propheten.
Er hat uns errettet vor unsern Feinden *
und aus der Hand aller, die uns hassen;
er hat das Erbarmen mit den Vätern an uns vollendet +
und an seinen heiligen Bund gedacht, *
an den Eid, den er unserm Vater Abraham geschworen hat;
er hat uns geschenkt, dass wir, aus Feindeshand befreit, +
ihm furchtlos dienen in Heiligkeit und Gerechtigkeit *
vor seinem Angesicht all unsre Tage.
Und du, Kind, wirst Prophet des Höchsten heißen; +
denn du wirst dem Herrn vorangehn *
und ihm den Weg bereiten.
Du wirst sein Volk mit der Erfahrung des Heils beschenken *
in der Vergebung der Sünden.
Durch die barmherzige Liebe unseres Gottes *

46
wird uns besuchen das aufstrahlende Licht aus der Höhe,
um allen zu leuchten, die in Finsternis sitzen und
im Schatten des Todes, *
und unsre Schritte zu lenken auf den Weg des Friedens.
Ehre sei dem Vater und dem Sohn *
und dem Heiligen Geist.
Wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit *
und in Ewigkeit. Amen.
A Licht aus der Höhe, leuchte allen, die in Finsternis sind und im
Schatten des Todes.

Fürbitten
Gepriesen sei Gott, der Maria, die Mutter Christi, über alle
Geschöpfe erhoben hat. Zu ihm lasst uns beten:
A Schenke uns dein Erbarmen.

Eigene Fürbitten

Vater unser

Oration

47
Komplet – das Nachtgebet der Kirche

V O Gott, komm mir zu Hilfe.


A Herr, eile, mir zu helfen.

Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist.
Wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit und in Ewigkeit.
Amen. Halleluja.

Schuldbekenntnis

Vergebungsbitte

Hymnus
Bevor des Tages Licht vergeht,
o Herr der Welt, hör dies Gebet:
Behüte uns in dieser Nacht
durch deine große Güt’ und Macht.

Hüllt Schlaf die müden Glieder ein,


lass uns in dir geborgen sein
und mach am Morgen uns bereit
zum Lobe deiner Herrlichkeit.

48
Dank dir, o Vater, reich an Macht,
der über uns voll Güte wacht
und mit dem Sohn und Heil’gen Geist
des Lebens Fülle uns verheißt. Amen.

1. Antiphon
A Sei mir gnädig, Herr, und höre auf mein Flehen.
Psalm 4, 2-9
Wenn ich rufe, erhöre mich, *
Gott, du mein Retter!
Du hast mir Raum geschaffen, als mir angst war. *
Sei mir gnädig und hör auf mein Flehen!
Ihr Mächtigen, wie lange noch schmäht ihr meine Ehre, *
warum liebt ihr den Schein und sinnt auf Lügen?
Erkennt doch: Wunderbar handelt der Herr
an den Frommen; *
der Herr erhört mich, wenn ich zu ihm rufe.
Ereifert ihr euch, so sündigt nicht! *
Bedenkt es auf eurem Lager und werdet stille!
Bringt rechte Opfer dar *
und vertraut auf den Herrn!

49
Viele sagen: «Wer lässt uns Gutes erleben?» *
Herr, lass dein Angesicht über uns leuchten!
Du legst mir größere Freude ins Herz, *
als andere haben bei Korn und Wein in Fülle.
In Frieden leg’ ich mich nieder und schlafe ein; *
denn du allein, Herr, lässt mich sorglos ruhen.
A Sei mir gnädig, Herr, und höre auf mein Flehen.

2. Antiphon
A Zu nächtlicher Stunde preiset den Herrn.
Wohlan, nun preiset den Herrn, *
all ihr Knechte des Herrn,
die ihr steht im Hause des Herrn, *
zu nächtlicher Stunde.
Erhebt eure Hände zum Heiligtum *
und preiset den Herrn!
Es segne dich der Herr vom Zion her, *
der Herr, der Himmel und Erde gemacht hat.
A Zu nächtlicher Stunde preiset den Herrn.
Kurzlesung

Responsorium

50
R Herr, auf dich vertraue ich, * in deine Hände lege ich mein
Leben. - R
V Lass leuchten über deinem Knecht dein Antlitz, hilf mir in
deiner Güte. * In deine Hände lege ich mein Leben. Ehre sei dem
Vater. - R
Antiphon
A Sei unser Heil, o Herr, wenn wir wachen, und unser Schutz,
wenn wir schlafen; damit wir wachen mit Christus und ruhen in
seinem Frieden.
NUNC DIMITTIS
Nun lässt du, Herr, deinen Knecht, *
wie du gesagt hast, in Frieden scheiden.
Denn meine Augen haben das Heil gesehen, *
das du vor allen Völkern bereitet hast,
ein Licht, das die Heiden erleuchtet, *
und Herrlichkeit für dein Volk Israel.
Ehre sei dem Vater und dem Sohn *
und dem Heiligen Geist.
Wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit *
und in Ewigkeit. Amen.
A Sei unser Heil, o Herr, wenn wir wachen, und unser Schutz,
wenn wir schlafen; damit wir wachen mit Christus und ruhen in
seinem Frieden.
Oration

51
Das Malteser Gebet

Herr, Jesus Christus,


Du hast mich aus Gnade berufen,
Dir als Malteser zu dienen.
Demütig bitte ich Dich auf die Fürsprache
der seligen Jungfrau Maria von Philermos,
des heiligen Johannes des Täufers,
des seligen Gerhard und aller Heiligen:

Lass die Treue zu unserer Gemeinschaft


mein Leben und Handeln durchdringen.
Im Bekenntnis zur katholischen
und apostolischen Kirche
will ich mit Deiner Hilfe
den Glauben bezeugen
und dem Nächsten in Liebe begegnen,
besonders den Armen und Kranken.

Gib mir die nötige Kraft, als aufrechter Christ


selbstlos im Geist Deiner Botschaft
nach diesem Vorsatz zu leben,
zur Ehre Gottes, für den Frieden der Welt
und das Wohl unserer Gemeinschaft.
Amen.

52

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