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Kommentar zum neuen Testament aus Talmud und Midrasch

/ von Hermann L. Strack und Paul Billerbeck. v.2


Strack, Hermann Leberecht, 1848-1922.
München : Beck, 1922-28.

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& ^ .

V ORW ORT

Dem Herrn à ¼ ber Leben und Tod hat es gefallen, den an erster

Stelle des Titelblattes genannten Herausgeber dieses W erkes, den

Herrn Geheimen E onsistorialrat Professor D. Dr. Hermann L. Strack

am 5. Oktober 1922 im A lter von 74 J ahren nach là ¤ ngeren Leiden aus

viel gesegneter wissenschaftlicher A rbeit abzurufen in Sein himmlisches

Reich. Damit hat das K ommentarwerk zum N euen Testament aus

Talmud und Midrasch, dessen zweiter Band hiermit der à – ffentlichkeit

à ¼ bergeben wird, einen unersetzlichen, vom Beckschen V erlag nicht

minder wie vom Unterzeichneten tief beklagten V erlust erlitten. Doch

ist das weitere E rscheinen des W erkes, wie hinzugefà ¼ gt werden darf,

dadurch nicht in F rage gestellt. Das Manuskript zum ganzen W erk

liegt seit J ahren vollendet und abgeschlossen vor. N ur eines ist

dem Unterzeichneten vom E ntschlafenen aufgegeben worden, nà ¤ mlich

K à ¼ rzungen am Manuskript, wo nur angà ¤ ngig, vorzunehmen, damit der


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Umfang des W erkes mà ¶ glichst verringert werde. Dem bereits beim

zweiten Bande nachzukommen, ist dem Unterzeichneten eine Pflicht

der Pietà ¤ t gewesen.

Der erste Band des K ommentarwerkes ist von der K ritik der

theologischen W issenschaft wohlwollend aufgenommen worden; mà ¶ ge

der zweite Band eine gleich gà ¼ nstige A ufnahme finden. Die theologische

F akultà ¤ t der Università ¤ t Greifswald hat als A nerkennung dem Unter-

zeichneten sogar die theologische Doktorwà ¼ rde verliehen. Z um Dank

dafà ¼ r ist dieser zweite Band der genannten F akultà ¤ t gewidmet worden.

Gern nehme ich Gelegenheit, den vielen F reunden des Herrn Pro-

fessor Strack im Inlande und A uslà ¤ nde zugleich im N amen des Beckschen

V erlags hiermit à ¶ ffentlich herzlichen Dank fà ¼ r die reichen Geldspenden

auszusprechen, durch die allein das E rscheinen der beiden ersten BÃ ¤ nde

ermà ¶ glicht worden ist. Die Druck- und sonstigen Herstellungskosten

sind inzwischen ins Unermeà Ÿ liche gestiegen. Ohne die fernere Mithilfe

weiterer K reise wà ¼ rde das W erk ein Torso bleiben mà ¼ ssen. Soll das

geschehen? Ich denke: N ein! Darum fà ¼ ge ich dem obigen Dank die

Bitte an alle F reunde des verstorbenen Herrn Professors nah und fern

hinzu, daà Ÿ sie nicht mà ¼ de werden wollen, auch das E rscheinen der

noch ausstehenden beiden Schluà Ÿ bà ¤ nde durch gà ¼ tige Geldspenden

sicherzustellen. â € ” Bei der Herausgabe dieses zweiten Bandes hat mir

der Herr Oberlehrer Lic. Coà Ÿ mann in Spandau, ein Schà ¼ ler des Herrn

Professor Strack, treulich zur Seite gestanden. Ihm sei dafà ¼ r auch an
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dieser Stelle Dank gesagt.

W à ¤ hrend des Druckes des zweiten Bandes stellte sich heraus, daà Ÿ

ein groà Ÿ es Stà ¼ ck des Manuskripts zum Lukasevangelium in V erlust


V III V orwort

geraten war. Der betreifende Teil hat ganz neu bearbeitet werden

mà ¼ ssen. Infolgedessen werden V erweisungen, die der erste Band auf

diesen Teil des Lukasevangeliums enthà ¤ lt, jetzt hà ¤ ufig nicht mehr

zutreffen. E in Beispiel dafUr bietet der N achtrag zum Lukasevangelium

S. 301, wo die Stelle Chag 5\ die nach Mt21,43 S. 877 oben sich bei

Lk 15,10 finden sollte, sich aber tatsà ¤ chlich jetzt dort nicht findet,

noch nachgebracht werden konnte. F erner ist bei Mt5,17 Ã „ S. 240 zur

Dreiteilung des alttestamentlichen K anons verwiesen auf Lk 24, 44.

Diese Stelle fehlt aber Band II S. 300 ganz; wie der N achtrag am

E nde des II. Bandes zeigt, ist à ¼ ber jene Dreiteilung 2 Tim 3, 16 ge-

handelt. Ich bedaure diese Unstimmigkeiten, konnte sie aber, ohne

den ganzen ersten Band daraufhin durchzulesen, nicht vermeiden.

Dank den am Manuskript zum zweiten Bande vorgenommenen

K Ã ¼ rzungen ist K aum gewonnen worden, um drei E x kurse, die ur-

sprà ¼ nglich fà ¼ r den vierten Band bestimmt waren, bereits im zweiten


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Band zum A bdruck zu bringen, und zwar den E x kurs à ¼ ber den Memra

J ahves (als E inleitung zum J ohannesevangelium gebracht S. 302â € ” 333),

à ¼ ber das Laubhà ¼ ttenfest und à ¼ ber den Todestag J esu (beide am E nde

des zweiten Bandes S. 774 ff.). E s wird versucht werden, auch dem

dritten Bande eine Reihe weiterer E x kurse beizufà ¼ gen, um so den

Umfang des vierten Bandes, der nach dem ursprà ¼ nglichen Plan allein

die E x kurse enthalten sollte, in etwas zu verkleinern.

F rankfurt a/Oder, am Todestage Stracks, den 5. Oktober 1928

(Lenntotraà Ÿ e 20) _ _, . â € ž ... .

D. Paul Billerbeck
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IN HA LT

1. Das E vangelium nach Markus 1 â € ” 54

2. Das E vangelium nach Lukas 55â € ” 301

8. Das E vangelium nach J ohanne » :

a. E inleitung: E x kurs Ober den Memro J alives ... 302â € ” 333

b. Das E vangelium nach J ohannes 333â € ” 587

4. Die A postelgeschichte 588â € ” 773

5. E x kurs: Das Laubhattenfex t 774â € ” 812

6. E x kurs: Der Todestag J esu 812â € ” 853

7. Sach- and Personenverzeichnis zu Band 1 und 11 . 854â € ” 867


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E vangelium nach Markus.

1,2 f.: W ie geschrieben ist im Propheten J esaja:

Siehe, ich sende meinen E ngel usw.

1. x a& tog â € ¢ fiyQ amai iv t(f ' Haà ¤ tif nQ oyirjtà Ÿ .â € ” E ine genau ent-

sprechende Z itierungsformel â € ” etwa ama » nea oder msic-a ama « dm

n-^ n, aram. aTaia oder  « jaj, nwo vrat na -pn â € ” ist uns in der

rabbin. Literatur nicht begegnet, obwohl man schrieb zB: 01x 1353 311-0

,in den Propheten ist geschrieben" pfE rS, 22d, 9; 1-1313 ainai  « in jnn

com ,dies ist es, was in Chronika geschrieben ist" GnR 61 (38c);

rrs-o rmna airaa  » wie geschrieben ist in der Tora Moses" J oma 6, 2.

Der Grand war wohl die Doppelsinnigkeit. Der A usdruck konnte auch

bedeuten: Â » wie von dem (= Ã ¼ ber den) Pr. J esaja geschrieben worden

ist" , s. bei Rà ¶ m 11, 2 fr lHX ti< f ti X eyei  » j yqatfr^ Mehrdeutigkeit wurde

vermieden durch icasn n* 3W > -* Ã ¶ 3 .im Buch des Pr. J ." V gl. GnR 53

(34b): B* 4r icea 3inaaj noa  » wie im Psalmbuch geschrieben ist" ; GnR 18

(12c): a* > ra ist/n icD baa .im ganzen Buch Maleachis steht geschrieben * ;
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GnR 91 (57b): arna trno p ibd3 ,im Buch des Ben Sira ist geschrieben" ;

à ¤ hnlich so Chag 13* .

F à ¼ r gewà ¶ hnlich werden die Z itate aus den Propheten ebenso eingefà ¼ hrt wie die

aas andren Schriften, d.h. mit: io « :e .denn es ist gesagt worden* , a-rs- ,denn es

steht geschrieben" n. 10m (airsn) um (= ,die Schrift) sagt* . II Seltenere E infQ brungs-

fonneln: .Der Prophet hat gesagt' -> att  » -aan (gemeint ist A rnos) PesiqR40(169'  » ). â € ”

.J eremia hat gesagt* 10* n-o-v Sanh89a. â € ” .So sagt der Prophet J esaja* n-arr* p

â € ¢ wsi « a-ajn MtkhE x 14, 26 (89 » ). â € ” .W ie J esaja sagt* -osi* n- » c>  » nas P ° siqR 31

(145' ). .Dies ist es, was Maleachi sagt* w « ' stfas um GnR18(12c). â € ” .Das ist

es, was durch den Pr. J eremia gesagt worden ist*  « c-ajn n' Bi" " nr> \ > r n-tssjo  « in n

PesiqR 28 (134Â » ). â € ” ,E r (Gott) sagt durch J eremia' n-on m â –   wm tun PÂ ° siqR33

(153Â » ). W eitere F ormeln s. bei Mtl,22 8 S. 74 f.

2. Das Z itat selbst stammt in seinem ersten Teil aus Mal 3,1, in

seinem zweiten Teil aus J es 40, 3. Letzterer A usspruch erschien dem

V erf. fà ¼ r seine Z wecke als der wichtigere. â € ” Z u Mal 3,1 s. bei Mt 11,10

S. 597 u. zu J es 40, 3 bei Mt 3, 3 S. 96.

1,7: Den Riemen seiner Sandalen zu là ¶ sen.

So auch Lk 3,16 u. J oh 1, 27 (vgl. A pg 13, 25); dagegen Mt 3, 11:

,Die Schuhe zu tragen." Beides, das A blà ¶ sen der Sandalen vom F uà Ÿ

wie ihr Heranschaffen oder N achtragen im Dienste des Herrn, gehà ¶ rte

zu den Obliegenheiten des Sklaven; s. bei Mt 3,11 Ã „ S. 121.

1,23: E in Mensch in (mit) einem unreinen Geist, nvtv/to ermrJ apior s. bei

Mt 10,1 0 S. 530 u. im E x k.: .Z ur altjQ dischen DÃ ¤ monologie" N r. 1 A nm. f.


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1,24 11: W as haben wir mit dir zu schaffen?

ii iifà ¼  » x ai oot, a. bei J oh 2,4.

â –   traek a, BilUr » * ek. MT II. 1


2

Markos 1,24.25. 27.31 (Â » )

1,24 SB: Du bist gekommen, uns zu verderben.

à œ ber die V ernichtung der Dà ¤ monen in der messian. Z eit s. E x k.:

 » Z ur altjà ¼ d. Dà ¤ monologie" N r. 6 A nm. /. â € ” V gl. noch PesiqR 36 (161 » ):

W as heià Ÿ t: In deinem Licht sehen wir das Licht Ps 36,10? W elches

Licht wird die Gemeinde Israel sehen? Das ist das Licht des Messias,

s. Gn 1, 4: â € ž Gott sah das Licht, daà Ÿ es gut war." Das lehrt, daà Ÿ Gott

auf den Messias u. seine Taten blickte, bevor die W elt erschaffen wurde;

u. er verbarg es (das Schà ¶ pfungsurlicht) fà ¼ r den Messias u. sein Ge-

schlecht (so nach J alqut) unter dem Thron seiner Herrlichkeit. Da

sprach der Satan vor Gott: Herr der W elt, das Licht, das unter dem

Thron deiner Herrlichkeit verborgen ward, fà ¼ r wen ist es? E r ant-

wortete ihm: F à ¼ r den, der dich dereinst noch einmal beschà ¤ men wird

mit Schimpf des A ngesichts. E r sprach zu ihm: Herr der W elt, zeige

ihn mir! E r antwortete ihm: K omm u. sieh ihn! A ls er ihn sah, zitterte
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er u. fiel auf sein A ngesicht u. sprach: W ahrlich, das ist der Messias,

der mich u. alle E ngelfà ¼ rsten der V à ¶ lker der W elt dereinst in den Ge-

hinnom stà ¼ rzen wird, s. J es25,8: E r verschlingt den Tod auf immer

usw. â € ” Die A usfà ¼ hrung ruht auf der A nnahme: a. daà Ÿ der Satan u.

der Todesengel identisch sind (s. das Z itat J es 25, 8), b. daà Ÿ die Seelen

aller Menschen, also auch die des Messias, seit der Schà ¶ pfung der W elt

prà ¤ ex istent sind; s. hierzu bei J oh 1,1H  « V aQ x ij rjv 6 là ¶ yog C.

1, 25 31: V erstumme.

Gott gegenà ¼ ber gilt es zu schweigen.

(E r 19* : R. J irmeja b. E ifazar (um 270) hat gesagt: K omm u. sieb, daà Ÿ nicht wie

Gottes A rt die A rt von F leisch u. Blut ist. Die A rt von F leisch u. Blut ist, daà Ÿ , wenn

jemand zur Hinrichtung durch die Regierung verurteilt ist, man ihm einen K nebel in

seinen Mund gibt, damit er dem. K à ¶ nig nicht fluche. Gottes A rt aber ist, daà Ÿ ein

Mensch, wenn er der TÃ ¶ tung seitens Gottes schuldig ist, schweigt, s. Ps65,2: ,Dir

gegenà ¼ ber das Schweigen" ; u. nicht bloà Ÿ dies, sondern er preist sogar, s. das.: ,Lob* ;

n. nicht bloà Ÿ dies, sondern er gleicht sogar einem, der ein Opfer darbringt, s. das.:

â € ž Und dir wird Gelà ¼ bde bezahlt."

1,25 93: F ahre aus ihm aus!

tfefà ¶ t= s. M ° fil51b im E x k.: Z ur altjà ¼ d. Dà ¤ monologie N r. 7 A nm. h.

1,27: E ine neue Lehre gewaltig.

SiSax r, x mvfj = rv& m rryin, aram. rir. 1$ * Â » .â € ” Targ J es 12, 3: Ihr

werdet neue Lehre nn icbis mit F reuden annehmen von den aus-

erwà ¤ hlten Gerechten. â € ” Z u der E rwartung, daà Ÿ der Messias eine neue
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Tora bringen werde, s. E x k.: V orbemerkungen zur Bergpredigt N r. 1.

x ax ' itovoiav, vgl. bei Mt7,29 S. 470.

1,319: E r richtete sie auf, indem er die Hand ergriff.

BÂ ° rakh 5t> : R. Cliijja b. A bba (um 280) war erkrankt; es ging zu ihm (sein Lehrer)

R. J ochanan (f 279) u. sprach zu ihm: Sind dir lieb die Leiden (Z Ã ¼ chtigungen i" " c-)?

E r antwortete ihm: W eder sie, noch ihr Lohn. R. J ochanan sprach zu ihm: Gib mir

deine Hand! E r gab ihm seine Hand, n. jener richtete ihn auf rrepm (dem Sinne
Markus 1,31 (Â » . 8); 1,38

nach = er nachte ihn gesund). R. J ochanan erkrankte; da ging R. Chanina (um 225)

so ihm: Sind dir die Leiden lieb? E r antwortete: W eder sie, noch ihr Lohn. E r sprach

ca ihm: Gib mir deine Hand! E r gab ihm seine Hand, u. jener richtete ihn anf  « * nji » .

A ber es hà ¤ tte sich doch R. J ochanan selbst aufrichten sollen (wie er den R. Cbijja

b. A bb « aufgerichtet hat)! Man hat gesagt: N icht kann sich ein Gebundener aus dem

Gefà ¤ ngnis selbst befreien. R. E ifazar (um 270) erkrankte. K s ging R. J ochanan zu ihm;

er sah, wie er in einem dunklen Raum lag. R. J ochanan entblà ¶ à Ÿ te seinen (d.h. seinen

eigenen) A rm, da verbreitete sich Licht.1 E r sah, wie R. E lsazar weinte. E r sprach

ra ihm: W arum weinst du? E twa der Torakenntnis wegen, daà Ÿ du nicht mehr er-

worben hast? A ber wir haben gelernt (s. M' n 18,11): ,0b einer viel oder wenig leistet,

wenn er nur sein Herz auf Gott gerichtet halt! * Oder etwa der N ahrungsmittel wegen?

A ber nicht jeder erlangt zwei Tische (den einen in dieser u. den andren in der zu-

kà ¼ nftigen W elt)! Oder etwa der K inder wegen (daà Ÿ du kinderlos bist)? Dies ist der

K nochen (Z ahn? ) meines zehnten Sohnes! * R. E ifazar sprach zu ihm: W egen dieser
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(deiner) Schà ¶ nheit w » ine ich, daà Ÿ sie im Staub vergehen wird. Da antwortete R. J o-

chanan: Darfiber weinst du mit Recht! Und es weinten (nun) beide. Inzwischen sprach

R. J ochanan za ihm: Sind dir die Leiden lieb? E r sprach: W eder sie, noch ihr Lohn!

Br antwortete ihm: Gib mir deine Hand! E r gab ihm seine Hand, u. jener richtete

ihn auf n-ap-n.

1, 31 SB: Da verlieà Ÿ sie das F ieber.

à ¤ fpfjx sv avti] v 6 nvgetog = nan nrx bn, 8. Bcrakh 34b bei J oh 4, 47 ff.;

ferner vgl. bei Mt 8,15 B S. 479 f.

1,38: In die benachbarten Marktflecken, x Mfion6lei(.

A ls Gro& stadt -? s galt eine Stadt, die seit den Tagen J osuas, nach

andrer Meinung seit den Tagen des A chaschverosch mit einer Mauer

umgeben war. Diese Groà Ÿ stà ¤ dte waren zugleich die eigentlichen Z entren

des Handels u. des V erkehrs. â € ž In ihnen gab es alles" , was von einer

(kleineren) Stadt -ns nicht immer gesagt werden konnte. Die gewà ¶ hn-

liche Stadt -h » unterschied sich vom Dorf namentlich durch die

grà ¶ à Ÿ ere Z ahl der E inwohnerschaft. A ls Regel wurde aufgestellt, daà Ÿ

eine Ortschaft, die nicht mindestens zehn MÃ ¤ nner aufwies, die ver-

mà ¶ ge ihrer V erhà ¤ ltnisse in der Lage waren, jeder gottesdienstlichen

V ersammlung beizuwohnen, als Dorf anzusehen sei.

M gl, 1: In Groà Ÿ stà ¤ dten yp~ r, die seit den Tagen J osuas b. N un mit einer Mauer

umgeben sind, liest man (die E stherrolle am Purimfest) am 15. A dar; in DÃ ¶ rfern o--tt

u. grà ¶ à Ÿ eren Stà ¤ dten H »  « i « H-> :? | am 14. A dar. | | TMeg 1, 1 (221): In den Groà Ÿ stà ¤ dten' ,

die seit den Tagen J osuas b.N un mit einer Mauer umgeben sind, liest man am 15. A dar.
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R. J ' hoschua; b. Q archa (um 150) sagte: Die seit den Tngen des A chaschverosch (mit

einer Mauer nmgeben sind). â € ” Die Meinung des R. J ' hoschuaf b. Q . als Bar auch

M g2* .| | K th 13,10: (Man kann eine F rau nicht zwingen, mit ihrem Mann à ¼ ber-

zusiedeln) aus einer Landstadt " ~ nach einer Groà Ÿ stadt oder aus einer Groà Ÿ stadt

nach einer Landstadt. â € ” Dazu K * th 110 ° :E s ist klar, daà Ÿ man sie nicht zwingen

kann, aus einer Groà Ÿ stadt " fa à ¼ berzusiedeln nach einer Landstadt; denn in einer

Groà Ÿ stadt gibt es alles, in einer Landstadt gibt es nicht alles. A ber weshalb nicht

aus einer Landstadt nach einer Groà Ÿ stadt? . .. R. J ose b. Chanina (um 270) hat ge-

sagt: W eil das W ohnen in den Groà Ÿ stà ¤ dten etwas Là ¤ stiges ist (man wohnt gedrà ¤ ngt

1 R. J ochanans Haut leuchtete vor Schà ¶ nheit, s. BM 84 » .

1 R. J ochanan hatte seine sà ¤ mtlichen Sà ¶ hne durch den Tod verloren.

1*
4

Markus 1,38; 2,1.4. 7

ohne freie Luft u. GÃ ¤ rten, s. Rascki); vgl. N eh 11, 2: Das V olk segnete alle die Manner,

die freiwillig (trotz den damit verbundenen Unbequemlichkeiten) in J erusalem wohnen

wollten. | | Meg 1, 3: W elches ist eine groà Ÿ e Stadt njnj â € ” jV J ede, in der es zehn

geschà ¤ ftsfreie Mà ¤ nner gibt (die dem Gottesdienst zu jeder Z eit beiwohnen kà ¶ nnen);

wenn es deren weniger gibt, Biehe, so ist es ein Dorf im. | | A lle drei K ategorien von

Ortschaften werden nebeneinander erwà ¤ hnt, z.B. (A rakhin33> > Bar: Z uZ ufluchtsstà ¤ dten

(s. N u 35,6. 11 ff.) macht man nicht kleine Dà ¶ rfer d* js? D" > ts u. nicht groà Ÿ e Stà ¤ dte

B' inj 0-313, sondern Mittelstà ¤ dte ri* ; jr.

Mit x aponà ¶ X eig sind grà ¶ à Ÿ ere stadtà ¤ hnliche Dà ¶ rfer gemeint. J osephus,

Bell. J . 3, 3, 2 (s. bei Mt 4,12 S. 156) versichert, daà Ÿ die kleinste Ort-

schaft Galilà ¤ as zu seiner Z eit wohl à ¼ ber 15000 E inwohner gezà ¤ hlt habe.

2,1: N ach V erlauf von (einigen) Tagen.

oV TjutQ wv = D" 1? ; ^ , aram. â –   pyn -in$ , yvfe* ip^ -

o » n-i. â € ” BB 11 » : N ach einigen Tagen i* b" > 3 wurde er krank zum Tode. | | Git 36 » :
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N ach einigen Tagen yo' -> kam der E igentà ¼ mer deB Golddenars u. sprach zu ihr (einer

W itwe): Gib mir meinen Denar! II MidrPsl2  § 1 (53 » ): N ach einigen Tagen du « s ging

R. J onathan (um 220) nach der Stadt in das Haus seines V erwandten. | | A bothRN i:

N ach einigen Tagen c-q-V brach Z ank aus zwischen der F rau jenes F rommen u. der

Mutter des (in einer Matte beerdigten) MÃ ¤ dchens. â € ” In der Parallelstelle Berakh 18"

statt o-s' i gesagt: i » b-bjio c-ia- vn'  « 3â € ¢ = erst wenige Tage waren vergangen

bis... II F erner s. Schab 31Â » bei Mt 5, 5 S. 199 a. | | psn irs. â € ” pMSch 4, $ b\ 14 bei

Mt 1,20 8.59y; Pesiq 182Â » bei Mt5,25f, 8.290/! ; GnR33 (20* ) bei Mt5,45 S.376/J .| |

ynv irsV .â € ” Midr Q oh 11,1 (50Â » ): N ach einigen Tagen wurden J uden gefangen-

gesetzt. | | Das.: N ach einigen Tagen starb der K aiser.

2, 4: Sie durchbrachen (das Dach) u. lieà Ÿ en das Bett hinab.

1. MQ 25Â » : Das Prunkbett (auf dem Rab Huna, f 297, beigesetzt werden sollte)

ging nicht durch die TÃ ¼ r (des Sterbehauses) hindurch. Man wollte es durch das Dach

hinablassen. Rab Chisda (f 309) sagte zu ihnen: W ir haben von ihm gelernt: Die

E hre des Gelehrten fordert den W eg durch die TÃ ¼ r. (Man erweiterte deshalb den

TÃ ¼ reingang.) 11 BM88Â » : (Unverzehntetes wird nach der Meinung des R. J annai, um

225, nur zehntpflichtig), wenn es durch das Tor (also auf dem gewà ¶ hnlichen W ege)

ins Haus geschafft ist; das will ausschlieà Ÿ en, wenn es durch die Dà ¤ cher hinein-

geschafft wurde. | | A m nà ¤ chsten kommt der in Mk 2,4 vorausgesetzten Situation die in

LvR 19(119* ): N ebukadnecar erlieà Ÿ (auf F à ¼ rsprache seiner Gemahlin Semiramis) den

Befehl, daà Ÿ man dem (gefangenen K à ¶ nig) J " khonja seine Gattin à ¼ bergebe. W ie lieà Ÿ

man sie zu ihm (in sein V erlieà Ÿ ) hinab? R. 3chabbethai (um 260) sagte: Durch ein

Gittertfenster); die Rabbinen sagten: Man à ¶ ffnete den E strich ariw (des platten
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Daches à ¼ ber dem Gefà ¤ ngnisraum). â € ” Die ganze Stelle s. bei Mt S. 34 f. | | psE rS, 25 b, 1:

Man durchbricht rmi den E strich (des platten Daches) u. là ¤ à Ÿ t (ein Gefà ¤ à Ÿ ) hinab u.

fà ¼ llt (es mit W asser). Hier entspricht mit dem iioQ viavttt Mk 2,4.

2. x Q otà Ÿ aTTog ist ins Rabbinische à ¼ bergegangen in den F ormen x v" ,b? | 5>

MQ 10b: Raba (t 352) erlaubte, (an einem Z wischenfeiertag) einen Ruhesitz K E -t-p «

zu bauen. | | Q id70Â « : (Rab N aohman, f320, sprach zu Rab J ehuda, t 299:) E s wolle

der Herr auf dem Ruhebett aa-cp Platz nehmen! E r antwortete: E s ist wohl un-

schà ¶ n? er.s (Sessel) zu sagen, wie die Rabbinen sich auszudrà ¼ cken pflegen, oder * )tft* if

(Ruhesitz), wie die Leute zu sagen pflegen? â € ” Das gewà ¶ hnliche W ort fà ¼ r, Bett" war ny< s.

2,7: E r là ¤ stert (Gott). V gl. bei Mt 26, 65 S. 1008 ff.


Markus 2, 27.28; 3,4.17 (N r. 1.2)

2, 27: Der Sabbat ist um des Menschen willen geworden

u. nicht der Mensch um des Sabbats willen.

M' khE x 31,13 (109b): R. Schimton b. H' nasja (uml80) sagte: Siehe, es heià Ÿ tE x 31,14:

.Beobachtet den Sabbat, denn er ist heilig fà ¼ r ench* (= euch zugute), d. h. euch ist

der Sabbat à ¼ bergeben, u. nicht seid ihr dem Sabbat à ¼ bergeben. â € ” Dasselbe Mekh

x uE x 31,14 (109b); J oma& b B. J onathan b. J oseph (um 140) als A ntor. - A ber

dieser Grundsatz hat nicht allgemeine Gà ¼ ltigkeit, sondern besagt nur, daà Ÿ der Sabbat

lediglich zur Rettung eines Menschenlebens entweiht werden dà ¼ rfe. V gl. auch die

Stellen bei Mt 12,10 S. 623, au. A pokBar 14,18: Du sagtest, daà Ÿ du fà ¼ r deine W elt

den Menschen zum Statthalter fà ¼ r deine W erke machen wolltest, damit erkannt werde,

daà Ÿ nicht er um der W elt willen, sondern die W elt um seinetwillen gemacht worden ist

2,28: So ist also der Menschensohn Herr auch des Sabbats.

W ettstein verweist auf  « E r 43* : ,quo die filius David venit, licet

N aziraeo bibere vinum Sabbatis et diebus festis.' â € ” Die Stelle ist


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mià Ÿ verstanden; sie lautet: (W enn einer gelobend sagt:) Siehe, ich will

ein N asirà ¤ er sein an dem Tage, an welchem der Sohn Davids (= Messias)

kommt, so darf er W ein trinken an den Sabbaten u. an den F esttagen

(denn an diesen Tagen kommt der Messias sicherlich nicht); dagegen

ist es ihm an allen W ochentagen verboten, W ein zu trinken (denn da

kann der Messias kommen). â € ” Der Oedanke, daà Ÿ der Messias Herr

des Z eremonialgesetzes sein werde, klingt auch nicht leise an.

8,4: Ist es erlaubt, am Sabbat Gutes zu tun?

Tgl. die Geschichte von A bba Tachna, dem F rommen, MidrQ oh 9,7 Mt 6,2 S. 391Â « .

3, 17: E r legte ihnen die N amen Boanerges bei,

das ist  « Donnersà ¶ hne* .

1. Z ur Lautverbindung occ in BoccrrjQ ye' g vergleicht Lightfoot den

N amen der Bergfeste Moaoà ¼ da bei Strabo 16, 2, 44 statt des à ¼ blichen

Maaà ¤ da (doch ist die Lesart vielleicht verderbt). â € ” Dalman, W orte J esu

1,39: o oder a sei nachtrà ¤ glich in den Tex t gekommen, à Ÿ ovi] u. à Ÿ arrj

seien gleich mà ¶ glich. â € ” Q yeg wird zurà ¼ ckgefà ¼ hrt auf k^ ji â € ž Là ¤ rm,

Toben' , oder auf wi, rà ¼ nâ € ž Z orn" . Die Deutung â € ž Donnersà ¶ hne" ist eine

freie. â € ” Die V eranlassung zu dem Beinamen wird man in Lk 9, 54 f.

zu sehen haben.

2. Die Beilegung von Beinamen, die Benennung eines Mannes nach

seiner à ¤ uà Ÿ eren E rscheinung oder inneren E igenart ist nichts Un-

gewà ¶ hnliches gewesen.

A botb.2,8: F à ¼ nf Schà ¼ ler hatte Rabban J ochanan b. Z akkai (tum 80)... E r hat
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ihr Lob aufgezahlt: R. E lifezer b. Hyrkanos ist eine K alkgrube (eine mit K alk aus-

gestrichene Z isterne, die keinen Tropfen durchlà ¤ à Ÿ t). R. J " hoschuaf b. Chananja: Heil

derjenigen, die ihn gebar! R. J ose der Priester ist ein F rommer. R.Schim? onb.N ethaniel

ist einer, der die SÃ ¼ nde scheut. Und R. E ifazar b. f A rakh ist wie ein stark sprudelnder

Q uell. ParallelstellemitV erà ¤ nderungenu.E rweiterungen A bothRN 14. | | A bothRN 18(6l> ):

R. J ' huda, der Patriarch, nannte den R. Tarphon (um 100) einen .Steinhaufen' oder,

wie andre sagen, einen .N uà Ÿ haufen* . W enn man eine von ihnen wegnimmt, so

fallen sie alle mit Geklapper à ¼ bereinander. Dem à „ hnlich verhielt es sich mit R.Tarphon.

W enn ein Gelehrtenschà ¼ ler zu ihm kam u. zu ihm sagte: Unterweise mich! so zog
6

Markus 3,17 (N r. 2); 3,18. 20

er fà ¼ r ihn heran Schrift, Mischna, Midrasch, Halakhotli u. Haggadoth; werni er von

ihm hinwegging, war er erfà ¼ llt von Segen u. Gutem. Den R. f A qiba (f um 135) nannte

er einen zugebundenen Schatz bws. --fix (oder einen vollen Schatz " ^ ; Â « ). W omit

lieà Ÿ sich R. f A qiba vergleichen? E inem A rbeiter, der seinen K orb nahm u. nach auà Ÿ er-

halb ging. E i' fand W eizen u. legte ihn hinein, er fand Gerste u. legte sie hinein,

Spelt u. legte ihn hinein, Bohnen u. legte sie hinein, Linsen u. legte sie hinein. A ls

er wieder nach Hauà ¤ e gekommen war, sonderte er sie voneinander u. legte den

W eizen fà ¼ r sich u. ebenso die Gerste u. den Spelt, die Bohnen u. die Linsen. So tat

R. S A qiba u. machte (so) die ganze Tora zu lauter Ringen r> i » yj (um die rabbinischen

Satzungen daran zu hà ¤ ngen). Den R. E ifazar b. sA zarja (um 100) nannte er einen K orb

der Spezereikrà ¤ mer. W omit lieà Ÿ sich R. E ifazar vergleichen? Mit einem Spezereikrà ¤ mer,

der seinen K orb nahm u. in eine Stadt ging. E s kamen die Bewohner der Stadt u.

sprachen zu ihm: Hast du wohlriechendes à ¶ l, hast du Balsam bei dir? So verhielt

es sich mit R. E lsazar b. f A zarja. W enn Gelehrtenschaler zu ihm kamen u. ihn nach
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der Schrift fragten, so gab er ihnen A ntwort (aus der Schrift) u. ebenso, wenn ihn

einer nach der Mischna, dem Midrasch, den Halakhoth u. den Haggadoth fragte (gab

er ihm A ntwort aus der betreffenden Disziplin); wenn er von ihm ging, war er voll

des Guten u. des Segens.... Den R. J ochanan b. N uri (um 110) nannte er einen K orb

voll Halakhoth u. den R. J ose den Galilà ¤ er (um 110) einen guten Sammler (des

W issens) ohne Hochmut, der die A rt der Gelehrten vom Berge Sinai her besaà Ÿ u.

durch sie alle Gelehrten Israels scharfsinnig machte. â € ” Isi b. J ^ huda (um 175) be-

nannte den R. Melr (um 150) â € ž den gelehrten Schreiber* ; 1 den R. J ' huda (um 150)

.den Gelehrten* ; den R. E li fezer b. J afaqob (um 150) .ein Q ab, das rein ist* ; 8 den

R. J ose (um 150) .einen Rechtsgelehrteu" ip^ ss = vofux à ¶ s; den R. J ochanan b. N uri

(um 110) â € ž einen K orb voll Halakhoth' , den R.J ose den Galilà ¤ er (um 110) â € ž einen,

der lauter Gutes sammelt ohne Hochmut' ; den R. Schimfon b. Gamliel (um 140)

â € ž einen K ramladen, der voll von schà ¶ nem Purpur ist" ; den R. Schimfon (b. J ochai)

(um 150) â € ž einen, der viel lernt u. wenig vergià Ÿ t* .â € ” Parallelstelle mit vielen A b-

weichungen BarGit67 » .| | R. E lifezer (um 90) heià Ÿ t wegen seiner Torakenntnis .Buch

der Tora* , s. SanhlOl » bei Mt6,2 S.890/J .â € ” Schemu8l, der V erfasser der Birkath

ha-Minim, wurde wegen seiner Statur .der K leine' genannt, s. BÂ ° rakh28> > bei Mt6,9

S. 407 A nm. d; umgekehrt Rab (t 247) wegen seiner K à ¶ rperlà ¤ nge â € ž der Lange* na" ? ? ,

s. Chul 137b. _ R. Z  « fira (um 300) hieà Ÿ .der K leine mit den versengten Schenkeln* ,

s. Sanh87Â « bei Mt5,44 S.370/' .

3,18: Thaddà ¤ us (s. bei Mt 10, 3 S. 536 f.).

3, 20: Das Brot essen.

uqtov (payetv = orb b? s$ (Gn 43,25; 1 Sm 20,24; Spr 23, 6) bedeutet:


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 « eine Mahlzeit halten" ,â € ž ein Mahl einnehmen" ; denn das Brot bildete

den Hauptbestandteil des Mahles. â € ” V gl. bei Mt 15, 2 6 S. 704 f.

Targ 2 Sm 12, 17: E r aà Ÿ mit ihnen kein Brot yrviij iq «  « cji = er speiste

nicht mit ihnen. II TargQ à ¶ h 10,16.17: Deine Groà Ÿ en speisten  «  « ni pis" , bevor sie

das Morgen-Tamidopfer dargebracht hatten.... u. deine Groà Ÿ en speisten nvnh ^ :tc,

nachdem sie das Tamidopfer dargebracht hatten. II Statt Dni V s* wird oft gesagt.

* W ! TJ ^ i eigentlich .das Brot wickeln* , wohl weil man um das als E Ã Ÿ zeug dienende

Brot die Z ukost wickelte, um sie zum Munde zu fà ¼ hren. Tafan20< > : W enn (Rab

Huna, t 297) speiste (tre" > V " 15 mn à ¶ ffnete er seine Tà ¼ ren und sprach: W er es

nà ¶ tig hat, der komme u. esse. | | Tafan 23b: (A bba Chilqijja, um 50, E nkel des Choni,

des K reisziehers, f " m 65 v. Chr.) saà Ÿ und speiste  « rfi " psi, sagte aber zu den

1 So wird -cic hier zu fassen sein, da sich R. Melr als = libellarius seinen

Lebensunterhalt zu verdienen pflegte; vgl. Sota 20Â » .

â € ¢ d. h. er gebietet nur à ¼ ber wenige, aber zuverlà ¤ ssige Traditionen.


Markus 3,20; 4, 11. 29. 30 (N r. 1)

Rabbinen nicht: K ommt (mit mir) zu speisen  » * ^ a t. II Bcrakh 22 » : Rab Papa (f 376)

u. Rab Huna b. J eho9chuaf u. Rabba wai b. Schemu8l speià Ÿ ten  » pt' i wis miteinander. â € ” 1|

A uch das bloà Ÿ e T3 wird in diesem Sinne gebraucht. BM 107 » ; Rabbah (t 330) hat

zu Rabbah b. Mari (um 320) gesagt: W oher (là ¤ à Ÿ t sich) jenes W ort (aus der Schrift

beweisen), das die Leute zu sagen pflegen: 60 LÃ ¤ ufer laufen und holen (doch) den

M.-nn nicht ein, der frà ¼ hmorgens gespeist hat ~ ps? â € ” BQ 92 » ist wohl richtiger

Raba (f 352) der F ragende. | | Schab 33b: A lle Tage brachte dem R. Schimfon (um 150)

o. seinem Sohn sein W eib Brot u. einen K rug W asser (in ihr V ersteck) u. sie speisten 13131.

4, 11: Denen die drauà Ÿ en sind, zoTg 12-co.

Die nichtkanonischen Bà ¼ cher werden .die auà Ÿ enbefindlichen BOcher* 0^ 0

s-ras-nn genannt. Sanh 10, 1: R. fA qiba (f nm 135) sagte: A uch wer in den auà Ÿ en-

befindlichen BOchern liest (hat keinen A nteil au der zukà ¼ nftigen W elt). | | N uR 14 (174* ):

Gott sprach: 24 Bà ¼ cher habe ich dir (Israel) geschrieben; hà ¼ te dich, daà Ÿ du nicht

iu ihnen hinzufà ¼ gst. W arum? .Des vielen Bà ¼ chermachens ist kein E nde' Q oh 12,12.
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W er einen V ers liest, der nicht zu den 24 (kanonischen) Bà ¼ chern gehà ¶ rt, ist wie

einer, der in den auà Ÿ enbefindlichen Bà ¼ chern liest; sei vorsichtig, viele Bà ¼ cher zu

machen; denn jeder, der also tut, hat keinen A nteil an der zukà ¼ nftigen W elt. â € ” Die

BarSanh 100 » erklà ¤ rt die W endung nwnn o-to geradezu = .Bà ¼ cher der Hà ¤ retiker"

V i- «  « -ro, als ob o-aia-nn dâ € ” to soviel wà ¤ re wie D-jis-nn -ieo = BOcher der drauà Ÿ en

Stehenden oder der HÃ ¤ retiker. In der Tat wird der A usdruck D" :nrnn zur Bezeich-

nung ketzerisch gerichteter Menschen gebraucht. MÂ ® g4, 8: W enn einer die K apsel

der Gebetsriemen vor die Stirn (statt oberhalb der Stirn) oder auf die flache Hand

(statt auf den A rm) bindet, so ist dies die W eise der Hà ¤ resie r «  « e; wenn sie einer

mit Gold belegt u. auf den à „ rmel bindet, so ist das die W eise der drauà Ÿ en

Stehenden o-m-nn.

4, 29: Sofort sendet er die Sichel, iqsnavov = aram. x b^ r.

K elim 13,1: Die Handsichel 1- Â » Â » (glatt, ohne Scharten oder Z Ã ¤ hne zum Spalten

von Holz, K nochen usw.) u. die E rntesichel i- » b sj » (mit Z à ¤ hnen oder Scharten ver-

sehen) sind, wenn sie in Stà ¼ cke gehen, verunreinigâ „ ¢ gsfà ¤ hig. | | Sanh 95 R. E lifezer

b. J ose ha-G' lili (um 150) sagte: (A ls Sanheribs Scharen vernichtet werden sollten,)

sprach Gott zu Gabriel: Ist deine Sichel ausgestreckt " wuss " t^ jo? (sjo hier als F emi-

ninum konstruiert). â € ” Die ganze Stelle s. bei Lk 1,19 N r. 4.

4,30: W ie sollen wir das Reich Gottes vergleichen

oder in welches Gleichnis sollen wir es bringen?

Z ur E infà ¼ hrung von Gleichnissen dienen im Rabbinischen ver-

schiedene F ormeln.

1. Das bloà Ÿ e b, zu ergà ¤ nzen ist in diesem F all das W ort: .gleich" .
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Midr HL 7,14 (130 » ): .à œ ber unsren Tà ¼ ren sind allerlei E delfrà ¼ chte* HL 7,14. Die

von der Schule Schelas (um 220) n. unsre Lehrer. Die von der Schule Scholas sagten:

(Gleich) einer frommen F rau nrns, der ihr Mann wenige W ertgegenstà ¤ nde u. wenig

A asgabegeld zurà ¼ cklieà Ÿ (als er sich auf là ¤ ngere Z eit von seinem Hans « entfernte).

A ls ihr Mann (wieder-)kam, sprach sie zu ihm: .Sieh, was du mir zurà ¼ ckgelassen

hast. u. was ich dir erworben habe; u. auch noch hinzugefà ¼ gt habe ich fà ¼ r dich zu

jenem. Und unsre Lehrer sagten: (Gleich) einem K Ã ¶ nig " jV nb, der einen Garten hatte,

den er einem Pà ¤ chter à ¼ bergab. W as tat jener Pà ¤ chter? E r fà ¼ llte K à ¶ rbe voll F eigen

von den F rà ¼ chten des Gartens u. setzte sie an den E ingang des Gartens. A ls nun

der K à ¶ nig vorà ¼ berging, sah er all diese Herrlichkeit. E r sprach: A ll diese Herrlich-

keit (schon) am E ingang des Gartens, um wieviel mehr im ganzen Garten! | | Pesiq. 16Â » :

R. A bin (I. nm 325; II. um 370) hat gesagt: (Gleich) einem K Ã ¶ nig " J Â » Â » ' , der einen

Purpurmantel hatte, u. er befahl seinem Diener: Schà ¼ ttle ihn aus, lege ihn zusammen,
8

Markus 4,30 (N r. 1-5)

hab acht auf ihn! Der sprach: Mein Herr K à ¶ nig, von allen Purpurmà ¤ nteln, die du

besitzt, hast du mir nur betreffs dieses einen Befehl gegeben. E r antwortete: W eil

ich mit ihm in der Stunde bekleidet war, da ich zuerst K Ã ¶ nig wurde. | l Pesiq. 17* :

R. SchimSon b. J ochai (nm 150) hat gesagt: (Gleich) einem K à ¶ nig iV e » , der seinen

Sohn einem E rzieher à ¼ bergab, u. er befahl diesem u. sprach zu ihm: Hat mein Sohn ge-

gessen? Hat mein Sohn getrunken? Ist mein Sohn in die Schule gegangen? Ist mein

Sohn aus der Schule gekommen? So trà ¤ gt Gott V erlangen, Israel in jedem A ugen-

blick zu erwà ¤ hnen. | | Midr HL 8,13 (133b) s. bei 1 K or 1,10 gg. E nde. | | Midr HL, 1, 1 (79b):

R. N achman (um 400) sagte: (Gleich) einem Palast ItsV tb, in dem viele TÃ ¼ ren waren usw.

â € ” Das.: (Gleich) einem Rohrdickicht B" jp \ > v « x -irtV , aus dem kein Mensch, wenn er

hineingegangen war, wieder herauskam. â € ” Das.: (Gleich) einem groà Ÿ en K orbe n--V

voller F rà ¼ chte usw. â € ” Das.: (Gleich) einem groà Ÿ en Trinkgefà ¤ à Ÿ â –   T" ^ , das voll sieden-

den W assers war usw.

2. b b^ ij (dem \ der V ergleichung ist das absolute ico vorangestellt).


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GnR 51 (32 c): E in Gleichnis. (Gleich) zwei Stà ¤ dten ru-na V t* , die sich gegen

den K à ¶ nig empà ¶ rten. E s sprach der K à ¶ nig: Die eine werde mit F euer aus ihren eigenen

Mitteln u. die andere mit solchem aus Staatsmitteln verbrannt. | | Midr HL 1,1 (79 b):

E in Gleichnis. (Gleich) einem K à ¶ nig -[ V tV V re, der ein Goldstà ¼ ck oder eine kostbare

Perle in seinem Haus verlor. W ird er sie nicht fà ¼ r einen Docht im W erte von einem

A s wiederfinden? | | W eitere Beispiele: B^ akh. 9b bei Mt 14,3; Midr Ps 10 Â § 2 (46b)

bei Lk 11,7. | | GnR 3 (3 Â » ) bei 1 K or 3,10. | | E x R 21 (84 Â » ) bei 1 K or 5,5. | | GnR 61 (38 * )

bei 2 K or 2,16. | | Sanh 105' bei Mt 15,26 S. 722 f.

8. man -ann nob > bb = ein Gleichnis. W omit ist das zu vergleichen

oder là ¤ à Ÿ t sich das vergleichen?

Midr HL 7,2 (126 » ): E in Gleichnis.- W omit là ¤ à Ÿ t sich das vergleichen? Mit einem

K Ã ¶ nig, der viele TÃ ¶ chter hatte. E inige von ihnen waren nach einem nahen Ort u. andre

nach einem entfernten Ort verheiratet usw. | | Tanch. wp " 3 110" : R. Levi (um 300)

hat gesagt: E in Gleichnis. W omit laà Ÿ t sich das vergleichen? Mit einem K à ¶ nig, der

A rbeiter fà ¼ r seine A rbeit mietete usw. | | Ohne V e? ; nur die F rage rwn  « atn ri » ; zB.

Dt R. 7 (204 c) bei Mt 5,9 S. 220 Â « .â € ¢

4. * > rran " OTT! rnsb V isa lbBa = man hat ein Gleichnis gesagt. W omit

là ¤ & t sich das vergleichen? Mit dem u. dem.

TBerakh. 1,12 (2): Man hat ein Gleichnis gesagt. W omit là ¤ à Ÿ t sich das vergleichen?

Mit einem irmV , dem ein W olf begegnete, u. er wurde aus seiner Gewalt errettet.

Da pflegte er von dem V orfall mit dem W olf zu erzà ¤ hlen. Darauf begegnete ihm ein

Là ¶ we, u. er wurde vor ihm errettet. E r vergaà Ÿ den V orfall mit dem W olf u. pflegte

(nun) den V orfall mit dem Là ¶ wen zu erzà ¤ hlen usw. j| TScheq. 1,6 (174): Man hat ein
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Gleichnis gesagt. W omit là ¤ à Ÿ t sich das vergleichen? Mit einem-n » ^ , der eine W unde

an seinem F nà Ÿ hatte . . . (s. die ganze Stelle bei Mt 17,24 S. 761 f.). â € ” F erner s M « kh.

E x 20,2 (78b) bei Mt. 4,17 8.174/9; SLv26,12 (451Â » ) bei Mt 5,8 8.212Â « .| | A bothRN . 16

(6* ): Man hat ein Gleichnis gesagt. W omit là ¤ à Ÿ t sich das vergleichen? Mit einem

K à ¶ nig von F leisch u. Blut, der ein steinigt « F eld hatte usw.

5. ' b rraii ia* Â » n susb boo -| b biBos = ich will dir ein Gleichnis sagen.

W omit là ¤ à Ÿ t sich das vergleichen? Mit dem u. dem.

B « rakh.61b: Ich will dir ein Gleichnis sagen. W omit là ¤ à Ÿ t sich das vergleichen?

Mit einem F uchs, der an einem F luà Ÿ einherging. E r sah, wie sich die F ische von

der einen Stelle nach der andren zusammenscharten. E r sprach zu ihnen: W arum

flà ¼ chtet ihr euch denn? Sie sprachen zu ihm: W egen der N etze, die die Menschen

gegen uns heranbringen usw. | | RH. 17 b; R.J ose der Priester (um 100) sprach zu ihr

(der Proselytin Belurja): Ich will dir ein Gleichnis sagen. W omit ist das zu ver-

gleichen? Mit einem Menschen, der von einem andren eine Mine entlieh, u. dieser
Markus 4, 30 (N r. 5); 5, 7.9. 22

bestimmt « ihm einen Termin (rar Z urà ¼ ckzahlung) in Gegenwart des K à ¶ nigs usw.,

s. bei Mt .V .* 4 S. 286y. II fA Z . 54 « > : Rabban Gamlià ¶ l (um 90) sprach zu ihm: Ich will dir

ein Gleichnis sagen. W omit là ¤ à Ÿ t sich das vergleichen? Mit einem K à ¶ nig von F leisch

a. Blut, der einen Sohn hatte, u. der sich einen Hund aufzog ... (s. die ganze Stelle bei

Mt 15,26 S. 725 A nm. f). | | B* rakh. 31 » > : Ich will ein Gleichnis sagen. W omit laà Ÿ t sich

dato vergleichen? Mit einem K Ã ¶ nig von F leisch u. Blut, der seinen K nechten ein

Mahl bereitete usw.; s. die ganze Stelle bei Mt 15,27 S. 726. | | F erner s. BB 10Â « bei

Mt5,9S. 219; A both RN 1 (1Â « ) bei Mt5,16 8. 239y; J oma 76Â » bei Mt6,11 8.421Â « .

5,7: Des hà ¶ chsten Gottes (s. bei Lk 1,32).

5,9: Legion ist mein N ame, weil wir viele sind.

D& monennamen s. im E x k.: â € ž Z ur altjà ¼ d. Dà ¤ monologie" ; der N ame

kfyuà ¤ v= tp? ! ? , tqv' A begegnet darunter nicht. â € ” Bei dem engen Z us.-

hang, der nach altjà ¼ discher A nschauung zwischen den feindlichen N atur-

gewalten u. den Plagegeistern (DÃ ¤ monen) besteht, ist es aber bemerkens-


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wert, da& Midr Pb 5 Â § 7 (27b) zu den drei Legionen nwil, die vor Gott

herziehen, auch das F euer bk u. die Pest -an gerechnet werden, u.

zwar auf Grund von Ps 50, 3 u. Hab 3, 5. â € ” Daà Ÿ sich ein einzelner

Dà ¤ mon, den K ollektivnamen â € ž Legion" beilegt, darf à ¼ brigens nicht

wundernehmen, da yrai im Rabbinischen nicht bloà Ÿ â € ž Legion" bedeutet,

sondern auch den einzelnen Legionssoldaten bezeichnet.

P « siq. 182* : R. Levi (unl 300) hat gesagt: W er einen gestohlenen F eststrauà Ÿ

nimmt (um damit seiner F estespflicht zu genà ¼ gen), wem gleicht der? E inem Rà ¤ uber,

der an einem Scheidewege saà Ÿ u. die Reisenden ausraubte. E inmal ging ein Legions-

soldat m, nach dem Z us.hang ein Mann hà ¶ herer Charge) vorUber, der Steuern

von einer Stadt eintreiben sollte; er (der Rà ¤ uber) erhob sich wider ihn u. plà ¼ nderte

ihn aus u. nahm ihm alles, was er bei sich hatte. N ach einigen Tagen wurde jener

Rauber gefangen genommen n. ins Gefà ¤ ngnis geworfen. A ls es der Legionssoldat er-

fahr, ging er zu ihm und sprach zu ihm: W ohlan, gib mir alles, was du mir geraubt

u. genommen hast! Morgen kommst du vor dem K Ã ¶ nig ins Gericht; dann wird er zu

dir sagen: Hast du einen Menschen, der fà ¼ r dich etwas V erdienstliches geltend machen

kann? Dann sage zu ihm: Der u. der Legionssoldat wird es tun . . . Der K Ã ¶ nig sandte

u. lieà Ÿ ihn rufen; er sprach zu ihm: W eià Ÿ t du etwas V erdienstliches fà ¼ r diesen Mann

geltend zu machen? E r sprach: Ich kann es; als du mich sandtest, die Steuern von

dem u. dem Ort einzuziehen, erhob er sich wider mich u. plà ¼ nderte mich aus u. nahm

mir alles, was ich bei mir hatte. ... Da fingen alle an zu rufen u. zu sagen: W ehe

diesem, dessen F à ¼ rsprecher sein A nklà ¤ ger geworden ist! So ergeht es auch dem Men-

schen, der einen F eststrauà Ÿ nimmt, um sich dadurch V erdienst zu erwerben; wenn
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er gestohlen ward, so ruft er vor Gott u. spricht: Ich bin gestohlen, ich bin mit

Gewalt genommen! Und die E ngel des Dienstes sagen: W ehe diesem, dessen F Ã ¼ r-

sprecher zu seinem A nklà ¤ ger geworden ist. â € ” Dasselbe LvR 30 (I28> > ); Midr Ps 26

5 5 (217)-

5, 22: E iner der Synagogen V orsteher, mit N amen J airus.

Der schon im A T (N u 32, 41; Ri 10, 3 ff.; E sth 2, 5) vorkommende

N ame -* " s< ; bedeutet: â € ž er (Gott) erleuchtet" . In spà ¤ terer Z eit war ein

bekannter Trà ¤ ger des N amens der V ater des um 200 lebenden R. Pinr-

chas b. J air. | | Z u aQ x tovvà ¤ ymyoq = roj? rj tvh s. den E x k.:  » Das Syn-

agogeninstitut.*
10

Markus 5, 23. 26. 29.41.43; 6,3

5,23: Mein Tà ¶ chtereben, to { tvyà ¤ rpà ¶ v pov.

E in MÃ ¤ dchen galt bis zum A lter von 11 J ahren u. 1 Tag als ngiroa =

K ind, im A lter von 11 J ahren u. 1 Tag bis zu 12 J ahren u. 1 Tag als

njE p= Unmà ¼ ndige, im A lter von 12â € ” 121/ » J ahren als rnr? = J ungfrau

u. von 12' /Â » J ahren an als rmjSa = Mannbare.

TN idda 2,6 (642): W elches Mà ¤ dchen ist eine njop, Unmà ¼ ndige? E ine, die 11 J ahre

u. 1 Tag bis 12 J ahre u. 1 Tag alt ist. â € ” Dasselbe J Â « b 12b; 100* ; K * th 39Â « ; N idda 45a. | |

K Â « th 39Â » : SchemuSl (f254) sagte: Z wischen dem J ungfrauenalter rj-^ j u. dem Mann-

barwerden rs-> js liegen nnr 6 Monate (die vom 12. J ahr bis zum 12. J ahr u. 6 Monaten). â € ”

Dasselbe N idda 65 » ; Q id 79 » ; in pj « b 1,3 » 8 R. J eboschuaf b. Levi, um 250, A utor.

Die Tochter des J airus, 12 J ahre alt Mk 5,42, war also eine na? ara.

5,26: Die vieles von vielen à „ rzten erduldet hatte.

à œ ber die Heilungsmethoden, die jene Z eit bei Blutfluà Ÿ anwandte, s. bei Mt9,20.

5,29: Sofort vertrocknete die Q uelle ihres Blutes.


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N idda 2, 5: Das an den à ¤ uà Ÿ eren Geschlechtsteilen dea W eibes sich findende Blut

ist zweifelshalber unrein, da es vermutlich aus der Q uelle stammt. | | pN idda 4

E nde: Das Menstruationsblut kommt aus der Q uelle iipe, das Blut der J ungfrauachaft

kommt nicht aus der Q uelle, sondern von der Seite.

5,41: Tal itha kumi, was verdolmetsch t ist: MÃ ¤ gdlein, stehe auf!

x ah& Ã ¤ - aram. x niba, Â « r^ o. | | x ovftt (so K odex A D u. andre): aram.

â € ¢ ^ pâ € ž stehe auf! " K odex kBCL x ovfi, mit A bfall des unbetonten Schluà Ÿ .-

vokals. So cp Schab 110 * b in dem Befehlswort an das blutflà ¶ ssige

W eib: Stehe aus deinem Blutfluà Ÿ auf -pars D' p! â € ” Dieselbe F orm

Schab 110b noch sechsmal; s. Schab 110a bei Mt 9, 20 S. 520.

5, 43:.E r sagte, daà Ÿ ihr zu essen gegeben wilrde.

pBerakh 5, 9< J , 21: E inmal erkrankte ein Sohn des Rabban Gamliel (II., um 90). E r

sandte zwei Gelehrtenschà ¼ ler zu R. Chanina b. Dosa (einem erfolgreichen W under-

tater) nach dessen Stadt. Dieser sprach zu ihnen: W artet auf mich, bis ich zum

SÃ ¶ ller hinuufgegangen bin (zum Gebet). E r ging zum SÃ ¶ ller empor. A ls er herab-

kam, sagte er zu ihnen: Ich habe die Gewià Ÿ heit, daà Ÿ der Sohn des Rabban Gamliel

von seiner K rankheit Ruhe bekommen hat (genesen ist). Und sie merkten sich (das

W ort u. die Z eit, da es gesprochen wurde). In jenem A ugenblick verlangte er (der

K ranke) Speise. â € ” Das E ssen des K ranken ein Beweis der Genesung.

6,3: Ist dieser nicht der Z immermann?

Lob der Handarbeit.

TQ id 1, 11 (336): W elche Pflicht liegt dem V ater seinem Sohn gegenà ¼ ber ob? E r

ist verpflichtet, ihn zu beschneiden, ihn auszulà ¶ sen (als E rstgeborenen> , ihn Tora lernen
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zu lassen, ihn ein Handwerk rviintt lernen zu lassen u. ihm ein W eib zu nehmen.

E inige fà ¼ gen hinzu: Ihn das Schwimmen im F luà Ÿ zu lehren. R. J ehuda (um 150)

sagte: W er seinen Sohn kein Handwerk lernen là ¤ à Ÿ t, der wird ihn das Rfiuberhand-

werk lernen lassen (zum unordentlichen Menschen erziehen). Rabban Gamliel (um 90)

sagte: W er ein Handwerk versteht, womit là ¤ à Ÿ t sich der vergleichen? Mit einem

W einberg, der mit einer Mauer umgeben ist, u. mit einem Garten (? ), der mit einem

Z aun umgeben ist. R. J ose (um 150) sagte im N amen des Rabban Gamliel: W er ein

Handwerk versteht, womit là ¤ à Ÿ t sich der vergleichen? Mit einer F rau, die einen Mann

hat; ob sie sich putzt oder ob sie sich nicht putzt, niemand blickt auf sie; wenn sie
Markus 6, 3. 9.13

11

â € ¢ ich iber nicht patzt, so gereicht ihr das zur V erwà ¼ nschung. W er kein Handwerk

versteht, womit là ¤ à Ÿ t sich der vergleichen? Mit einer F rau, die keinen Mann hat; ob

sie  « eh putzt oder ob sie sich nicht putzt, alle blicken auf sie, und wenn sie sich

putzt, so gereicht ihr das zur V erwà ¼ nschung. â € ” R. E K azar b. Cadoq (wohl der II.,

am 150) sagte im N amen des Rabban Gamlià ¶ l: W er ein Handwerk versteht, womit

lftà Ÿ t sich der vergleichen? Mit einem ummauerten W einberg, in den kein V ieh u.

W ild hineinkann, n. die V orà ¼ bergehenden essen nicht von dem, was darin ist, u. sehen

nicht, was darin ist. W er aber kein Handwerk versteht, womit laà Ÿ t sich der ver-

gleichen? ! Mit einem offen daliegenden (wà ¶ rtlich: durchbrochenen) W einberg, in den

das V ieh n. das W ild hineinkann, u. die V orà ¼ bergehenden essen, was darin ist, u.

sehen alles, was darin ist. â € ” E inzelnes hieraus auch pQ id. 1,61* , 16; Q id. 29Â « ; 30b. | |

Q td.4,14: Der Mensch lasse seinen Sohn kein Handwerk lernen, das ihn unter F rauen

fahrt. R. MeTr (am IA O) sagte: Immer lasse der Mensch seinen Sohn ein sauberes u.

leichte « Handwerk lernen u. bete zu dem, dem Reichtum u. V ermà ¶ gen gehà ¶ ren; denn
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es gibt kein Handwerk, in welchem es nicht A rmut u. Reichtum gà ¤ be; denn weder

A rmut noch Reichtum hangen vom Handwerk ab, vielmehr richtet sich alles nach

des Menschen W Ã ¼ rdigkeit im* .| | B* rakh. 8Â » : R.' Chijja (um 280) hat im N amen des

R-fà ¼ lla (um 280) gesagt: Grà ¶ à Ÿ er ist der, der von seiner A rbeit genieà Ÿ t (sich von ihr

nà ¤ hrt), als der, welcher Gott furchtet. Denn siehe, vom Gottesfurchtigen steht ge-

schrieben: .W ohl dem Manne, der J ahven fà ¼ rchtet" Ps 112,1; u. siehe, bei dem, der von

seiner A rbeit genieà Ÿ t, steht geschrieben:  » V on der A rbeit deiner Hà ¤ nde wahrlich wirst

du dich nà ¤ hren; wohl dir, du hast es gut' Ps 128,2: â € ž wohl dir" in dieser W elt, u. â € ž du

hast es gut" in der zuk. W elt A ber bei dem Gottesfurchtigen steht â € ž du hast es gut"

nicht geschrieben. II K  « th. 5,5: R. E là ¼ ezer (um 90) sagte: A uch wenn die F rau ihrem

Manne 100 Sklavinnen (als Heiratsgut) eingebracht hat, kann er (der Mann) sie zwingen,

in W olle zu arbeiten, denn der Mà ¼ à Ÿ iggang fà ¼ hrt zur Unzucht. â € ” W eiteres s. bei A pg. 18, 3.

6,9: Sandalen, oavddha.

Der J Â « ; e, aram. kV i; d, besteht (im Gegensatz zum Schuh i^ q,1 der

den ganzen F uà Ÿ bedenkt) der Hauptsache nach aus einer ledernen oder

hà ¶ lzernen Sohle, die mit Riemen am F uà Ÿ befestigt wurde; eine Schlaufe

fà ¼ r die Z ehen u. ein Hackenleder an der F erse gaben der Sandale nach

vorn u. hinten ihren Halt.

J eb. 12, lf. V ollzieht sie (die Schwà ¤ gerin) die Z eremonie des Schuhansziehens mit

einem Schuh V yj-a, so ist ihr A usziehen gà ¼ ltig . . ., mit einer Sandale, an der sich

ein Hackenleder befindet sp; w hiizs, so ist es gà ¼ ltig; (mit einer Sandale), an

der kein Hackenleder sich befindet, so ist es ungà ¼ ltig...; mit einer Sandale von Holz...,

so ist es gà ¼ ltig. II Schab. 6,2: N icht darf der Mann (am Sabbat) mit einer Sandale
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ausgeben, die mit N Ã ¤ geln beschlagen ist. â € ” Hierzu Raschi: Die mit N Ã ¤ geln beschlagene

Sandale war aus Holz, u. mau schlug N Ã ¤ gel oben ein, um das Untere am Oberen zu

befestigen, nà ¤ mlich das Holz an dem Leder, das sich oberhalb von ihm befindet; u.

sie hatte zwei Schlaufen (fà ¼ r die Z ehen u. den Hacken), in die man den F uà Ÿ hinein-

steckte. â € ” F erner s. bei Mt 10,10 Â « 8. 566f.

6,13: Sie salbten viele K ranke mit à ¶ l u. heilten,

à ¶ l als geschà ¤ tztes Heilmittel.

Schab. 14,4: W er an HÃ ¼ ftweh leidet, darf sich (am Sabbat) nicht mit W ein u.

E ssig einreiben (wà ¶ rtlich: salben; denn W ein u. E ssig dienten fà ¼ r gewà ¶ hnlich nicht

zum Salben, sondern zum Heilen, u. das Heilen war am Sabbat verboten, falls nicht

unmittelbare Lebensgefahr drohte); wohl aber darf er sich mit à ¶ l einreiben (weil sich

auch der Gesunde am Sabbat mit à – l salben darf), nur nicht mit Rosenà ¶ l (weil dieses

1 Dalman vokalisiert
12

Markus 6,13. 27

speziell zu Heilungen verwendet wird). F orstliche Personen dà ¼ rfen Rosenà ¶ l auf ihre

W unden streichen, weil sie sich damit auch an W ochentagen zu salben pflegen. R.

Schimon (um 150) sagte: A lle Israeliten sind K Ã ¶ nigskinder. | ! pMSch 2, 53* , 42; W er

Schmerzen in seiner K ehle hat, darf (am Sabbat, vgl. vor. Z itat) nicht mit à ¶ l gurgeln

(das wà ¤ re ein Heilverfahren); wohl aber darf er viel à ¶ l in eine W einbrà ¼ he tun u. es

einschlà ¼ rfen (jetzt dient es als GenuSmittel). E r darf sich nicht mit W ein à ¼ .E ssig,

wohl aber mit Ol einreiben. W er K opfschmerzen hat oder an wem Hautausschlage hervor-

treten, der darf sich (am Sabbat) mit à ¶ l einreiben, aber nicht mit W ein u. E ssig. â € ”

Dasselbe TSchab. 12,10 f. (127), zum Teil auch als Bar. in B* rakh. 36" . II TSchab. 12,12

(127): E s darf ein Mensch (am Sabbat) Ã ¶ l auf seine W nnde streichen (denn das kann

als Salben aufgefaà Ÿ t werden), nur darf er es nicht mit W erg oder einem Là ¤ ppchen

aufnehmen u. auf seine W unde legen (denn das wà ¤ re A nwendung eines Heilmittels). â € ”

à „ hnlich so TT^ rum  » ,13 (42). | | pBerakh. 1,3 » ,9: Man darf einen K ranken am Sabbat

mit einer Mischung aus à – l u. W ein p-bj^ k (eX aioy olvà ¤ vSivov) einreiben. In welchem
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F all? W enn man den W ein u. das à ¶ l (bereits) am F reitag zus.gerà ¼ hrt hat. A ber wenn

man es nicht am F reitag zus.gerà ¼ hrt hat, so ist es verboten. In einer Bar. ist gelehrt

worden: R. Schim' on b. E l' azar (um 190) hat gesagt: R. Melr (um 150) hatte es erlaubt,

W ein u. à ¶ l am Sabbat zus.zurà ¼ hren n. den K ranken einzureiben. A ls er einmal er-

krankte, wollten wir es bei ihm ebenso machen; aber er gestattete es uns nicht. W ir

sprachen zu ihm: Rabbi, willst du deine W orte wahrend deines Lebens aufheben? E r

sprach zu uns: W enn ich auch fà ¼ r andre im erleichternden Sinn entschieden habe,

so entscheide ich in bezug auf mich selbst in erschwerendem Sinn; denn in dieser

Hinsicht waren meine Genossen andrer Meinung als ich. â € ” Parallelstellen: TSchab.

12,12 (127); pSchab. 14,14Â ° ,57. â € ” V gl. auch Midr Q oh 1,8 bei J ak. 5,14.

tt, 27: Der K Ã ¶ nig entsandte einen LÃ ¤ ufer.

anex ovX cnmQ , speculator, als Lehnwort im Rabbinischen: -rio^ tc,

tHai^ M? oder srvtaipgojf. Die epeculatores dienten als Spione, E ilboten,

kaiserliche Leibwà ¤ chter u. Scharfrichter, s. Schà ¼ rer » 1, 471 f.

SN u 11,15 Â § 91 (25* ): W enn du mir also tun willst, so schlage mich doch ganz

tot N u 11,15. (So sprach Mose,) weil Gott dem Mose die Reihe der Strafen zeigte,

die à ¼ ber Israel kommen sollten. R. Schim' on (um 150) hat gesagt: W omit là ¤ à Ÿ t sich

das vergleichen? Mit einem, der samt seinen K indern zur Hinrichtung hinausgefà ¼ hrt

wurde. E r sprach zu dem Scharfrichter noV jrs: TÃ ¶ te mich, bevor du meine K inder

tà ¶ test. ... So sprach Mose vor Gott: W enn du mir also tun willst, so schlage mich

doch ganz tot. E s ist mir besser, daà Ÿ ich zuerst getà ¶ tet werde, als daà Ÿ ich die Strafen

sehe, die à ¼ ber sie kommen werden. | | Schab. 108" : Diese F rage fragte ein BoBthusà ¤ er

den R. J choschuaf den Grà ¤ upner (um 140): W oher, daà Ÿ man die Tcphillin nicht auf
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das F ell eines unreinen Tieres schreiben darf? W eil geschrieben steht E x 18,9: .Damit

die Tora J nhves in deinem Munde sei" ; von etwas, das fà ¼ r deinen Mund erlaubt (was

du essen darfst, soll das Material sein, worauf die Tora geschrieben werden darf).

A ber dann sollte man sie nicht auf das F ell gefallener oder zerrissener Tiere schreiben

(was erlaubt war)! E r antwortete ihm: Ich W ill dir ein Gleichnis sagen: W omit là ¤ à Ÿ t

sich das vergleichen? Mit zwei Menschen, die von der Regierung zur Hinrichtung ver-

urteilt wurden. Den einen tà ¶ tete der K à ¶ nig, den andren der Scharfrichter â € ” sV -rcMc.

W elcher von ihnen ist der V orzà ¼ glichere? Doch wohl der, den der K à ¶ nig tà ¶ tete! (So

ist das durch Gottes Hand getà ¶ tete Tier vorzà ¼ glicher als ein unreines Tier.) | | TanchB

rpn  § 48 (64 » ): Damals sang Israel dieses Lied (das Brunnenlied N u 21,17). W arum

wird Mose dort nicht erwà ¤ hnt? W egen des V orfalls um des W assers willen (s.N u 20,12),

u. kein Mensch rà ¼ hmt seinen Henker no^ to. - Dasselbe N nR 19 (187c)., LvR26 (124 » ):

R. Schinifon b. J ochai (um 150) hat gelehrt: Die Schlange (Satan) hat zuerst den Z aun

der W elt durchbrochen; deshalb ist sie zum Henker -là ¤ ppte fà ¼ r alle Z aundurchbrecher

geworden. (Der Satz ruht auf der Gleichung: Schlange = Satan = Todesengel.)
Markus 6, 39.40.45; 7,3

IS

6,39: Daà Ÿ sich alle lagerten als lauter Tischgenossenschaften.

aviiiioom ovpnà ¶ aiu = pn-nan nrwam â € ” Die W iederholung des W ortes

(vgl. im A T2K g 17, 29; Gn 39,10; Dt 32, 7; Gn 14,10; E x 8,10; 1 Sm

2,3; 2K g 3,16; J oel 4,14) drà ¼ ckt die groà Ÿ e Menge aus. Die A nwesenden

sollten sich in Gruppen lagern so, daà Ÿ diese lauter Tischgenossenschaften

bildeten. Dergleichen Tischgenossenschaften, von denen jede eine Gruppe

fà ¼ r sich ausmachte, waren den J uden von der Passahfeier her gelà ¤ ufig.

P* s7,13: W enn zwei (Tisch-) Genossenschaften rnnan in einem RÃ ¤ ume (das Passah-

lamm) essen, wenden diese ihr Gesicht dorthin u. essen, u. jene wenden ihr Gesicht dahin

u. essen. â € ” P* s 9,10 werden zwei, beziehungsweise fà ¼ nf Tischgenossenschaften erwà ¤ hnt,

deren Passablà ¤ mmer durcheinander gemengt sind. | | Beispiele von W iederholungen eines

W ortes zur Bezeichnung der Menge oder Gesamtheit: MÂ ° n 29,J :E in Mensch wird sein

am E nde von vielen Geschlechtern, u. fA qiba b. J oseph (t um 135) wird sein N ame

sein â € ” der wird aber jedes HÃ ¤ kchen (an den Buchstaben) ganze Haufen von Halakboth
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rein \ v t' s-p -h' p auf Grund seiner F orschungen vortragen. | | E zR 38 (96b): ,1ns

Land des Tiefdunkels gleich Mitternacht' Hi 10,22, das ist. der Gehinnom. . . . Und

wer fahrt dort hinab? R. Chama (um 260) hat gesagt: W er nicht gewà ¶ hnt ist, sein

Gelerntes zu lauter Ordnungen s" nc c-no zu machen (es gehà ¶ rig zu ordnen), u. sich da-

gegen auflehnt, s. Hi 10,22: Ins Land des Todesschattens u. ohne Ordnung. | | A bothRN 18:

So verfuhr auch R. iA quiba: er machte die ganze Tora zu lauter Ringen ri » 3ts risse

(d. h. er ordnete den Traditionsstoff, indem er das Z us.gehà ¶ rende aneinanderfà ¼ gte, wie

man bei einer K ette Ring an Ring reiht). â € ” F erner s. bei Mk 6,40.

6,40: Sie lagerten sich zu lauter Gartenbeeten.

ngaaial nqaaiai = rvi' jiw nw » , d. h. in Gruppen, die wohlgeordnet

voneinander getrennt waren wie die Beete in einem Garten. â € ” Die

Liege- oder Sitzordnung mit gartentechnischen A usdrà ¼ cken zu be-

zeichnen, war auch sonst à ¼ blich.

pB' rakh 4,7< i, 15 Bar: Diesen V ortrag hielt R. E liazar b. J A zarja (um 100) vor den

Gelehrten im .W einberg* va zu J abne. W ar denn dort ein W einberg? V ielmehr sind

damit die Schuler der Gelehrten gemeint, die zu lauter Reihen ri-ii ni^ -to gemacht

waren, wie ein W einberg (d. h. die reibenweise dasaà Ÿ en, gleichwie die Pflanzungen

eines W einbergs in Reihen geordnet sind). Ã „ hnlich so Midr HL 8,11 (133* ). | | Schab 63*

(vgl. Midr HL 8,14): R. Schim' on b. Laqisch (um 250) hat gesagt: W enn zwei Gelehrten-

schuler bei (der E rà ¶ rterung) der Halakha aufeinander aufmerken, so hà ¶ rt Gott auf

ihre Stimmen, s. HL 8,13: Die du in GÃ ¤ rten sitzest, wenn Genossen (aufeinander) auf-

merken, dann laà Ÿ mich hà ¶ ren deine Stimme (so der Midr); wenn sie aber nicht also

tan, dann veranlassen sie die Schekhina (Gottheit), sich von Israel zu entfernen, s. das.
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V . 14: F liehe, mein F reund! â € ” Hierzu bringt das Talmud W Ã ¶ rterbuch < A rukh, ^ N r. 6,

folgende Parallele: Und nun Israel, was fordert J ahve dein Gott von dir Dt 10,12,

â € ž die du in GÃ ¤ rten sitzest* usw. HL 8,13? W enn Genossen (Gelehrtenschaler) dasitzen

als lauter Gartenbeete pi' jim n-jn; (â € ” ngaaiui nfmouti) n. sich mit der Tora beschà ¤ f-

tigen, dann fahre ich hernieder zu ihnen u. merke auf ihre Stimme u. hà ¶ re, s. HL 8,13:

Laà Ÿ deine Stimme mich hà ¶ ren.

8,45: Bethsaida (s. bei Mt 11,21).

7,3: Die J uden essen nicht, wenn sie nicht die HÃ ¤ nde

gehà ¶ rig (nvx và ¤ ) abgespà ¼ lt haben.

Ober das A bspà ¼ len der Hà ¤ nde vor dem E ssen s. bei Mt 15,2 5B u. den

E x k.:  » E in altjà ¼ d. Gastmahl." â € ” Die Lesart nvyiifi .statt nvx và ¤ ist aus
14

Markus 7, 4 (Â » . 8); 7,11. 21 f.

sachlichen Grà ¼ nden abzulehnen, da die V orschriften à ¼ ber das A bspà ¼ len

der Hà ¤ nde vor Tisch von einem A breiben der innern Handflà ¤ che .mit

der F aust" nvyiif, nichts wissen.

? ,4 8: Und vom Markte (kommend) essen sie nicht,

wenn sie (sie) nicht untergetaucht haben.

,Die vom Markte K ommenden lassen sich nicht am A bspà ¼ len (Be-

gieà Ÿ en) der Hà ¤ nde genà ¼ gen, sondern tauchen diese in eine W asser-

menge ein, die mindestens 40 Sea (486 Liter) Q uell-, F luà Ÿ - oder Regen-

wasser enthà ¤ lt. Der Q rund ist die Besorgnis, daà Ÿ man sich auf dein

Markte durch Berà ¼ hrung mit andren Menschen einen hà ¶ heren Grad

von Unreinheit zugezogen habe.

7, 4 SB: W aschungen (Untertauchungen) von Bechern,

K rà ¼ gen u. K upfergeschirr (vgl. bei Mt 23, 25).

% 4azrfi = sex tarius, im Rabbinischen  » atjip, -^ op, auch sijtpes, be-


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zeichnet zunà ¤ chst ein Maà Ÿ fà ¼ r trockne u. flà ¼ ssige Dinge (1 Bath =

72 X esten, 1 Q ab = 4X esten) u. sodann ein Gefà ¤ à Ÿ (Becher, K rug), das

etwa 1 X estes halten mochte.

P' siq. I22t> : .Dein Silber ist zu Schlacken geworden" (J es 1,22). In froherer Z eit

hatte man sich der Silbermttnzen bedient; als sich aber die Betrà ¼ ger mehrten, ver-

ordnete man, daà Ÿ man sii-h kupferner Manzen bedienen sollte, die mit Silber aber-

zogen waren. E iner von ihnen war zu einem Goldschmied gegangen, da hà ¶ rte er dessen

Stimme, wie er zu seinem Hausvogt sagte: Geh, gib ihm weniger! A uch dieser (der

Goldschmied) war gegangen, um einen X estes e-cp W ein in der W einschenke zu kaufen;

da hà ¶ rte er seine (des Schankwirts) Stimme, wie er zu seinem Hausvogt sagte: Be-

schneide ihn i= verfà ¤ lsche den W ein)! Das meint: .Dein Silber ist zu Schlacken ge-

worden" ; warum? .Dein W tlrztrank verschnitten mit W asser" (J es. 1,22). | | LvB. 12

(113Â ° ): Hat er (der Trunkenbold) fOnf Becher X " z~ ~ W ein getrunken, so sagt man

(der W irt) zu ihm: Du hast 10 getrunken. â € ” W enige Z eilen weiter wird } * Â » c* p

in gleicher Bedeutung gebraucht.

7,11 s. hei Mt 15,5 S. 711 ff.

7, 21 f.: A us dem Herzen der Menschen kommen

die bà ¶ sen Gedanken . . ., ein bà ¶ ses A uge. . . .

(' x f^ aX fiog TtovrjQ à – s= ns} yj?  » ein neidisches, mià Ÿ gà ¼ nstiges A uge" ;

Gegensatz nyia y; ?  » wohlwollend, andren etwas Gutes gà ¶ nnend" . Beide

A usdrà ¼ cke sind im Rabbinischen gang u. gà ¤ be.

A both 2, 9: Rabban J ochanan (f um 80) sagte zu ihnen (seinen fà ¼ nf Schillern):

Geht hinaus u. sehet, welches ist der gute (rechte) W eg, auf dem der Mensch Bich
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halten soll? R. E lifezer sagte: E in gutes (wohlwollendes) A uge. R. J ^ hoschuaf sagte:

E in guter Genosse. R. J ose (der Priester) sagte: E in guter N achbar. R. Schimfon

(b. N * thaniel) sagte: W enn man auf die F olgen sieht R. E ifazar (b. fA rakh) sagte:

E in gutes Herz. â € ” E r sprach zu ihnen: Ich gebe den W orten des E ifazar b. fA rakh

den V orzug vor euren W orten; denn in der N orm seiner W orte sind eure W orte mit-

enthalten. E r sprach zu ihnen: Geht hinaus u. seilet, welches ist der schlecht « W eg,

von dem der Mensch sieb fernhalten soll? R. E lifezer sagte: E in bà ¶ ses A uge. R. J " ho-

schuaf sagte: E in bà ¶ ser Genosse. R. J ose sagte: E in bà ¶ ser N achbar. R. Schimfon

sagte: W er borgt u. nicht bezahlt. . . . R. E ifazar sagte: E in bà ¶ ses Herz. â € ” E r sprach


Markus 7, 21 f. 33 ( « . » N r. 1. 2)

15

ta innen: .Ich gebe den W orten des E ifazar b. fA rakh den V orzug ror euren W orten;

denn in der N orm seiner W orte sind eure W orte mitenthalten. | | A both 5, 19: J eder,

an dem sieh drei Dinge finden, ist ein J Ã ¼ nger A brahams, u. drei (andre) Dinge, der

ist ein J Ã ¼ nger Bihams (= = J esu): ein wohlwollendes A uge na-3 yy, ein bescheidener

Sinn u. ein demà ¼ tiger Geist, das ist ein J à ¼ nger A brahams; ein mià Ÿ gà ¼ nstiges A uge

nr< 7* ; , ein gieriger Sinn u. ein hochmà ¼ tiger Geist, das ist ein J à ¼ nger Bilfams. | |

A both 2, 11: R J ' hoschua? (um 90) pflegte zu sagen: E in bà ¶ ses A uge ny yy u. der bà ¶ se

Trieb n. der Menschenhaà Ÿ bringen den Menschen aus der W elt. â € ” F emer s. bei Mt 15,19.

7,33 9: E r legte seinen F inger in seine Ohren.

pK th 12,35* , 43: (Z n Rabbi, der 13 J ahre lang an Z ahnschmerzen gelitten hatte,

kam der Prophet E lias in der Gestalt des R. Chijja, des à „ lteren, um 2Uà œ .) E r sprach

so ihm: W as macht mein Herr? E r antwortete: E in Z ahn quà ¤ lt mich. J ener sprach:

Z eige ihn mir! A ls er ihn zeigte, legte jener Beinen F inger auf den Z ahn n-yax n a-n-> i

-ihy, da wurde er gesund. - Parallelen: pK il. 9, 32b, 36; GnR33 (20b).


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7,33 8: N achdem er ausgespien hatte, berà ¼ hrte er seine Z unge.

1. Der menschliche Speichel als Heilmittel.

BB 126^ : E s ist traditionelle Lehre, daà Ÿ der Speichel pii des E rstgeborenen des

Taters [ A ugenkrankheiten) heilt; daà Ÿ dagegen der Speichel des E rstgeborenen der

Matter nicht heilt j| pSchab 14, 14d, 18: 8chemuel (f 254) hat gesagt: N Ã ¼ chternen

Speichel darf man am Sabbat nicht auf das A uge legen (denn das bedeutet ein am

Sabbat verbotenes Heilen). Hieraus kannst du in bezug auf die Hautflechte entnehmen

l daà Ÿ auch deren Behandlung mit Speichel an einem Sabbat verboten ist). â € ” Dasselbe

pA Z .2,40d, 19; Schab 108b. | | N idda 9, 7: W as ist nà ¼ chterner Speichel? W enn man

(an demselben Tage vorher) noch nichts gegessen hat.

2. Das Bespeien eines erkrankten K Ã ¶ rperteils war besonders bei

Besprechungen (rnz^ rA , aram. n^ rf> ) Ã ¼ blich.

Sanh 10,1: F olgende haben keinen A nteil an der zuk. W elt:... R. f A qiba (f um 135)

sagte: A uch ... wer à ¼ ber einer W unde flà ¼ stert -t.tP * > r linvr? u. sagt: .A lles Leiden,

das ich den à „ gyptern auferlegt habe, werde ich nicht auf dich legen (denn ich bin

J ahve, dein A rzt)* E x 15,26. â € ” Mit dem .F là ¼ stern* ist das F là ¼ stern eines Z auber-

spruchs gemeint, wie es unter gleichzeitiger V erwendung eines Bibelverses bei Be-

sprechungen à ¼ blich war. Die eingeklammerten W orte fehlen im Mischnatcx t, sind aber

bei Besprechungen sicher mit rezitiert worden, da sich gerade um sie die einsetzende

Diskussion (s. gleich) dreht. â € ” Genauer heià Ÿ t es TSanh 13, 10 (48:1): A bba Schaiul

(am 150) sagte im N amen des R. (A qiba: A uch wer à ¼ ber einer W unde flà ¼ stert, was

gesagt ist E x 15,26: .A lles Leiden, das ich den à „ gyptern auferlegt habe, werdeich

nicht auf dich legen,* u. (dabei) ausspeit ? ? _' ^ ' , hat keinen A nteil an der zuk. W elt â € ”
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A lso nicht das Besprechen einer W unde an sich, auch nicht die V erwendung eines

Schriftverses dabei ist verboten, sondern was vom Teilhaben an der zuk. W elt aus-

schlieà Ÿ t, ist lediglich dies, daà Ÿ das Rezitieren des Bibelwortes in V erbindung mit dem

A usspeien geschieht Das wird bestà ¤ tigt durch Sanh 101* : .W er à ¼ ber einer W unde

flà ¼ stert' usw. R. J ochanan (t 279) hat gesagt: Und zwar gilt das von einem, der

dabei ausspeit, da man den N amen Gottes ider am E nde von E x 15,26 vorkommt)

beim A usspeien nicht erwà ¤ hnen darf.1 â € ” Hier hà ¶ ren wir, daà Ÿ das V erbot, einen Bibel-

vera in V erbindung mit dem A usspeien zu rezitieren, seinen Grund in der Besorgnis

hatte, daà Ÿ der gà ¶ ttl. N ame durch seine E rwà ¤ hnung à ¼ ber menschlichem Speichel ent-

heiligt werde. Hiermit stimmt Raschis Bemerkung zu Sanh 101* Ã ¼ berein: Die den

Z auberspruch F là ¼ sternden pflegen vor dem F là ¼ stern auszuspeien, u. es ist verboten,

einen Schriftvers beim F là ¼ stern (Besprechen) zu erwà ¤ hnen. E s gibt aber auch F là ¼ sternde,

1E benso Rab (t 247) pSanh 10, 28b, 2: Das gilt nur, wenn er (dabei) ausspeit.
16 Marku» 7, 33 ( » 2}

die hinterher ausspeien u. die Schriftverse in einer fremden (nicht der heiligen)

Sprache sagen u. auch den Gottesuamen in einer fremden Sprache erwà ¤ hnen. Da hat

mir mein Lehrer gesagt, daà Ÿ das erlaubt sei; denn es sei nur verboten, nach dem

A usspeien zu flà ¼ stern, da es scheine, als ob man den Gottesnamen beim A usspeien

erwà ¤ hne; u. ferner sei es nur verboten in der heiligen Sprache, aber nicht in einer

F remdsprache. â € ” A lso nur nach dem A usspeien darf Gottes N ame vom Besprechenden

nicht erwà ¤ hnt werden, vorher ist es gestattet Das beweist, daà Ÿ die obige Besorgnis

tatsà ¤ chlich der Grund des Speiverbotes gewesen ist. Geschah das A usspeien im rechten

A ugenblick, nà ¤ mlich nach der E rwà ¤ hnung des Gottesnamens, so war es erlaubt u.,

wie die ganze V erhandlung zeigt, sicher auch allgemein gebrà ¤ uchlich. â € ” W as in obigen

Stellen vom Gottesnamen gesagt ist, ist von andren auch auf Schriftverse ausgedehnt

-worden, die Gottes N amen nicht enthalten. Sauh 101" : Rab (t 247) hat gesagt: A uch

(wer beim Besprechen sagt:) ,F alls ein A ussatzschaden an einem Menschen entsteht"

Lv 13,9; R. Chanina (um 225) hat gesagt: A uch (wer sagt:) â € ž Und Gott rief Mose*

Lv 1,1 (der hat keinen A nteil an der zuk. W elt). Selbstverstà ¤ ndlich ist auch hier ge-
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meint, daà Ÿ das Rezitieren von Schriftversen beim Besprechen nur in dem F all ver-

boten sei, wenn dabei (u. zwar vorher) ausgespieu werde. In der Parallelstelle pSanh 10,

28> > , 2 sagt daher R. J boschuaf b. Levi (um 250) ausdrà ¼ cklich: A uch wer sagt:

â € ž F alls ein A ussatzschaden an einem Menschen entsteht* Lv 13, 9 u. (dabei) ausspeit,

der hat keinen A nteil an dem Z ukà ¼ nftigen.

Im einzelnen ist à ¼ ber das A usspeien beim Besprechen noch folgendes zu bemerken:

a. Das A usspeien geschah nicht auf die E rde, sondern auf den erkrankten K Ã ¶ rper-

teil. A bo tu RN 36: R. J ochanan b. N uri (um 110) hat gesagt: ... W er à œ ber einer W unde

(eine Besprechungsformel) flà ¼ stert und auf die W unde spuckt nian -,i pr> Sij u. sagt: â € ž A lles

Leiden' usw. E x 25,26, der hat keinen A nteil au der zuk. W elt. | | F erner s. pSota 1,

16 ' ,37 (bei Mt 5, 9 S. 2160) die Geschichte von einer F rau, die einen Spruch gegen

A ugenschmerzen flà ¼ stern u. dabei in die angeblich erkrankten A ugen R. Melrs speien soll.

b. Der Grund, aus welchem man bei den Besprechungen ausspie, wird nirgends

angegeben; doch là ¤ à Ÿ t er sich unschwer erschlieà Ÿ en. P s 111" heià Ÿ t es: Resch Laqisch

(um 250) hat gesagt: W er vier Dinge tut, dessen Blut kommt auf sein Haupt, u. er

verschuldet sich an seinem Leben. Diese Bind: wer seine N otdurft zwischen einer

Palme u. einer W and verrichtet; wer zwischen zwei Palmen hindurchgeht; wer er-

borgtes W asser trinkt u. wer Ober ausgegossenes W asser hinschreitet, selbst wenn

es seine eigene F rau ausgegossen hat. (Diese 4 Dinge sind schà ¤ dlich wegen der bà ¶ sen

Geister, die darin hausen, RuscbL) . . . W er Dber ausgegossenes W asser hinschreitet:

das hat man nur fà ¼ r den F all gesagt, daà Ÿ man es nicht durch E rdstaub beseitigt oder

darauf ausgespien hat; hat man es aber (durch E rdstaub) beseitigt oder hat mau

darauf ausgespien, so kommt nichts darauf an (das ausgegossene W asser ist dadurch
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von den bà ¶ sen Geistern befreit u. unschà ¤ dlich gemacht). A ndre Stellen rechnen den

A uswurf eines Menschen zu den E kel erregenden Dingen.1 Das gleiche E mpfinden

menschlichem Speichel gegenà ¼ ber hat man bei den Dà ¤ monen vorausgesetzt n. so im

Bespeien ihrer Behausung ein Mittel gesehen, sie aus dieser zu vertreiben. Ã „ hnlich

wird einer F rau, die von einer Schlange verfolgt wird, Schab 110-' der Rat erteilt,

etwas von ihren Haaren u. N Ã ¤ geln der Schlange entgegenzuwerfen, dann werde diese

von ihr ablassen. A ach hier dient E kel E rregendes zur V ertreibung eines là ¤ stigen

Gegners. Da nun nach weit verbreiteter Meinung die menscbl. K rankheiten von dem

unheilvollen W irken der Dà ¤ monen herrà ¼ hren sollten, indem diese von dem erkrankten

K Ã ¶ rperteil Besitz ergriffen, so sah auch hier der A berglaube in dem Bespeien des be-

treffenden K à ¶ rperteils (u. der Besprechung) ein wirksames Mittel, die bà ¶ sen Geister

von dort zu vertreiben.

1 Chag 5Â » sagt Sch' muel (f 254) mit Bezug auf Q oh 12,14: â € ž Denn jegliches Tun

wird Gott ins Gericht bringen* : damit ist der gemeint, der in Gegenwart eines andren

ausspeit, so daà Ÿ dieser E kel empfindet.


MarkuB 7,33 (8 2. 3); 7,34

17

A nmerkung. In einem A ufsatz: .à œ ber zwei dogmengeschichtlicheMischnasteilen"

in der Monatsschrift fà ¼ r Geschichte n. W issensch, des J udentums 1898 S. 301 hat Gutt-

inann die Meinung ausgesprochen, daà Ÿ fA qibaa obiges W ort vom F là ¼ stern aber einer

W unde Sanh 10, 1 ganz insonderheit gegen die J udenchristen gerichtet sei. A ber in

R. F A qibaa A usspruch findet sich nichts, was fà ¼ r die J udenchristen charakteristisch ge-

wesen wà ¤ re; dagegen paà Ÿ t alles, was darin steht, genau zu der jà ¼ dischen Prax is jener Z eit.

a Das Besprechen Ton K rankheiten war damals bei den J uden allgemein à ¼ blich

u. auch erlaubt. N ur F ormeln, die auf DSmonen Bezug nahmen, wollte R. J ose (um 150)

sieht zugelassen wissen. A uà Ÿ er den oben gebrachten Stellen s. zB J osephus A ntiq.

8,2,5: Indem (Sslomo) Besprechungsformeln aufstellte, durch die die K rankheiten

gemildert worden, hat er auch Beschwà ¶ rungsformeln hinterlassen, durch die man die

gebannten Dà ¤ monen so vertreibt, daà Ÿ sie niemals wiederkehren; u. dieses Heilverfahren

gflt bis jetzt bei uns am meisten, x al aiTrj fttjcgi rvr nag' fiftlv ij Seganeia nX stajoy

â € ¢ Â » /Â » Â « . TSchab 7, 21 (119): Man darf (an einem Sabbat) eine Besprechungsformel


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flà ¼ stern gegen den bà ¶ sen Blick, eine Schlange, einen Skorpion; auch darf man am

8. etwas à ¼ ber ein (erkranktes) A uge fà ¼ hren (zur K à ¼ hlung oder zum Druck). Rabban

Schimfon b. Gamlià Ÿ l (um 140) sagte: E twas, was man am S. tragen darf. Man darf

(am S.) nicht besprechen mit etwas, was auf DÃ ¤ monen Bezug nimmt. R. J ose sagte:

A uch an einem W ochentage darf man nicht mit etwas besprechen, was auf DÃ ¤ monen

Bezug nimmt, jj Beschwà ¶ rungs- u. Besprechungsformeln s. besonders Schab 67s; 110b;

Gi{ 69* ; P* s 116* ; ferner im E x k.: Z ur altjà ¼ d. Dà ¤ monologie N r. 7 A nm.fu. « .

b. W eit verbreitet war ferner bei den J uden die Sitte, zur A bwendung von Gefabren

Sehriftworte so rentieren, s. B « rakh 55b; 561 » ; Schab 67* ; Peslll » ; 112 » ; speziell

gegen die Mazziqin (schà ¤ digende Plagegeister) sprach man auà Ÿ er dem Schlaf den

3. tl. 91. Psalm; der letztere hieà Ÿ darum geradezu .Lied gegen die Plagegeister* , s.

B* rskh 5 » ; pà Ÿ orakh 1, 2' 1,43; pSchab 6, 8* 17; pfE r 10, 26c, 25; bSchebu 15b; N uR 12

(165* ); TanchB hsi  § 27 (20* ); MidrPs91  § 1 (198b); ferner s. E x k.: Z ur altjà ¼ d. Dà ¤ monol.

N r. 7 A nm. e u. e.

A us diesen jà ¼ dischen Gewohnheiten laà Ÿ t sich R. s A qibaa A usspruch restlos verstehn.

Umgekehrt wird in den wenigen rabbin. Stellen, die von K rankenheilungen durch

Christen handeln (s. bei Mt 10, 1 S. 530), niemals die Rezitierung eines alttest. Schrift-

wortes erwà ¤ hnt, dagegen regelmà ¤ à Ÿ ig bemerkt, daà Ÿ die Heilungen im N amen J esu ge-

schehen seien; wie kann da f A qibas W ort vom F là ¼ stern eines alttest. Schriftverses J uden-

christen im A uge haben!

3. W enn J esus die Z unge des Taubstummen mit Speichel netzt, so

hat das mit der Speichelverwendung, wie sie bei Besprechungen à ¼ blich

war, nichts zu schaffen; denn die Heilung erfolgt nicht auf dem W ege
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einer Besprechung, sondern durch J esu A llmachtswort. W ohl aber

dà ¼ rfte dabei vorausgesetzt sein, daà Ÿ der K ranke um die Sitte der

V erwendung des Speichels gewuà Ÿ t habe (s. N r. 1). Daran knà ¼ pft J esus

an: indem er mit seinem Speichel die Z unge des Taubstummen berà ¼ hrt,

gibt er ihm zu verstehn, daà Ÿ er Heilung von dem erwarten solle, der

vor ihm steht. Lediglich der W eckung dieses Glaubens gilt das Tun

J esu, das der eigentlichen Heilung voraufgeht; die Heilung selbst dann

geschieht durch J esu W ort.

7,34: egx pa& d, das ist: W erde geà ¶ ffnet!

itpya& Ã ¼ â € ” nnBK oder nnox 1 ist als A nrede an das Individuum (nicht

an die erkrankten Organe) gemeint im Sinne von â € ž sei geà ¶ ffnet* ! So

1Z u dem kurzen E -Laut s. schon Dn 4, 16 in ontattK .

Straek a. Bill.rb.ck, N T II.

2
18

Markus 7, 34; 8,22.23.82

wird iwepk oder nrex mehrfach im Rahbin. gebraucht; erst der Z us.-

hang ergibt, an welchem Organ des Leibes das à ¶ ffnen sich vollzieht.

LvR 22 (121* ): E ine E selin des R. J annai (um 225) fraà Ÿ ein K raut u wurde blind,

sie fraà Ÿ ein andres K raut u. wurde geà ¶ ffnet rnptr « (nà ¤ mlich an den A ugen = sie

wurde sehend). E s geschah einmal, daà Ÿ zwei Mà ¤ nner auf den Straà Ÿ en von Tiberias

einhergingen; der eine war blind u. der andere geà ¶ ffnet (nrt< 3 = sehend), u. der Sehende

fà ¼ hrte den Blinden. Sie setzten sich nieder, um unterwegs auszuruhen. Da die Stunde

da war, aà Ÿ en sie von einem K raut. Der, welcher blind war, wurde geà ¶ ffnet (rrtrtc

= sehend), u. der, welcher sehend war, wurde blind. Und nicht gingen sie von dort

weg, bis der Blinde den Sehenden fà ¼ hrte. â € ” Dasselbe Midr Q oh 5, 8 (27* ); in N uR

18 (185b) nur der 2. Teil, u. zwar hebrà ¤ isch, also ohne das charakteristische rrtrm. \ \

P' s 42* Bar: Drei Dinge vermindern die (menschlichen) E x kremente n. richten empor

die Gestalt u. erleuchten die A ugen. Diese sind: weià Ÿ es (feines) Brot, fettes F leisch

u. alter W ein. W eià Ÿ es Brot, nà ¤ mlich von feinstem Meh' l; fettes F leisch, nà ¤ mlich von
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einer Z iege, die nicht geà ¶ ffnet war nn « (deren Mutterleib noch nicht geà ¶ ffnet war

â € ” die noch nicht geboren hatte); alter W ein, nà ¤ mlich recht alter.

8,22: N ach Bethsaida (s. bei Mt 11, 21, 8. 605).

8, 23: Spie in seine A ugen (s. bei 7,83).

8,32: Mit F reimà ¼ tigkeit { naQ qriolq) redete er das W ort.

K jtprpB als Lehnwort im K abbin. meist mit der Prà ¤ position a verbunden.

a. s-cmra = .Ã ¶ ffentlich' , Gegensatz * ? Pfa .heimlich' . Sukka49b:R E ifazar (um 270)

hat gesagt: W as bedeutet Mich. 6, 8: .A ngesagt hat er dir, o Mensch, was gut ist u.

was J ahve von dir fordert: vielmehr Recht Oben u. E rbarmen lieben u. demà ¼ tig (wà ¶ rtlich:

verborgen) wandeln mit deinem Gott" ? .Recht Oben" , das geht auf die Rechtsprechung.

.E rbarmen lieben* , das geht auf die à œ bung von Liebeswerken. .Und demà ¼ tig (ver-

borgen) wandeln mit deinem Gott" , das geht auf das Hinausgeleiten der Toten u. auf

das Hineingeleiten der Braut in das Hochzeitsgemach. Ist da nicht der Schluà Ÿ vom

Leichteren auf das Schwerere berechtigt? W enn die Tora von Dingen, die man ge-

wà ¶ hnlich à ¶ ffentlich  » " orwza tut, sagt .verborgen wandeln" ; um wieviel mehr gilt das

dann von Dingen, die man gewà ¶ hnlich im geheimen usax a tut! II Tafan 16 : W arum

geht man (beim à ¶ ffentlichen F asten) hinaus auf die Straà Ÿ e? R. Chijjab. A bba (um 280)

hat gesagt: Dm damit zu sagen: W ir haben im verborgenen  » im geschrieen u. sind

nicht erhà ¶ rt worden; (jetzt) wollen wir uns selbst verà ¤ chtlich machen à ¶ ffentlich * -c â € ” t a. â € ”

Statt kjjss bilden mit gleicher Bedeutung den Gegensatz HÂ » j4Â « j^ a zB TD* mai 2, 9 (48);

fA Z 7a' u. " K " ? ~ i GnR 17 (12* ). â € ” Ohne ausdrà ¼ cklichen Gegensatz findet sich n-sn-ta

in der Bedeutung .Ã ¶ ffentlich' zB Mekh E x 12,8i (17" ); Pesiq 2Â » ; N uR 12 (165d); vgl.

auch Mekh E x 19, 2 (70Â » ) u. E x 20, 2 (74Â » ),


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b. K -on^ ra = .mit F reudigkeit" oder .mit F reimut" . SDt 12, 28 Â § 76 (90> > ): Rabban

Schimfon b. Gamlià ¶ l (um 140i sagte: J edes Gebot, dessentwegen die Israeliten zur Z eit

der Religionsverfolgung ihr Leben hingegeben haben, à œ ben sie mit F reudigkeit  « -= â € ” x t;

aber jedes Gebot, dessentwegen die Israeliten zur Z eit der Religionsverfolgung ihr

Leben nicht hingegeben haben, ist noch immer schwankend in ihren HÃ ¤ nden. â € ” In

der Parallelstelle Schab 130Â » mit R. Schimfon b. E ifazar (um 190) als A utor statt

 » â € ¢ on-ra: o-i-a j* pTn? o= ist fest in ihren Hà ¤ nden.

C. In DtR 2 (199c) wird man  « ron-ta am besten wiedergeben durch: .mit freier

lauter Stimme" ; Gegensatz  « w-nia =  » im F là œ Bterton* .A 1b J akob in seiner Sterbe-

stunde seine SÃ ¶ hne zur Treue gegen Gott ermahnte, antworteten sie ihm: HÃ ¶ re, Israel

(= J akob), J ahve unser Gott ist E in J ahve Dt 6,4! Und er sprach im F là ¼ sterton:

Gepriesen sei der N ame seines herrlichen Reiches immer u. ewig! . . . Die Rabbinen

sagten: A ls Mose zur Hà ¶ he emporstieg, hà ¶ rte er, wie die E ngel des Dienstes zu Gott

sagten: Gepriesen sei der N ame seines herrlichen Reiches immer u. ewig! Das hat
Markos 8, 82; 9,18. 25 f. 38. 39.43.48

19

er des Israeliten herabgebracht. W arum sagen es die Israeliten nicht mit lauter Stimme

 « -erâ € ” ta? R. A bi (um SUO) hat gesagt: W omit laà Ÿ t sich das vergleichen? Hit einem,

der ans dem kà ¶ niglichen Palast einen Schmuckgegenstand gestohlen hatte; er gab

ihn einer K rau n. sprach zu ihr: Schmucke dich nicht damit à ¶ ffentlich x -on-ra, sondern

in deinem Hause. â € ” A ber am Y ersà ¶ hnungstage, wenn die Israeliten rein wie die E ngel

des Dienstes sind, sagen sie mit freier lauter Stimme tcon-ta: Gepriesen sei der

N ame Beines herrlichen Reiches immer n. ewig!

9, 18: W o irgend er ihn erfaà Ÿ t, zerrt er ihn.

(E r 4,1: W enn F remde (N ichtisraeliten) oder ein bà ¶ ser Geist n^ - mi jemand

(à ¼ ber die Sabbatgrenze hinaus) gefà ¼ hrt haben, so hat dieser nur vier E llen (Raum

Z ar Bewegung an der Stelle, wohin er verschleppt wurde). Brachten sie ihn (auf gleiche

W eis » ) wieder zurà ¼ ck, so ist es, als ob er (Ober die S.grenze) nicht hinausgegangen

wà ¤ re. â € ” Hierzu sE r4lb Bar: Drei Dinge bringen den Menschen um Beinen V erstand

u. um die E rkenntnis seines Schà ¶ pfers. Diese sind: N ichtisraeliten, ein bà ¶ ser Geist
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n. drà ¼ ckende A rmut. In bezug worauf folgt hieraus etwas? In bezug darauf, daà Ÿ man

fà ¼ r ihn um E rbarmen flehen soll, i! Mehreremal wird ein Geist, der Unruhe oder V er-

wirrung Ober einen Menschen bringt, nv » , erwà ¤ hnt; s. Pesiq40 » ; MidrSm9  § 2;

pJ oma H, 45 * > , 12 im E zk.: .Z ur altjà ¼ d. Dà ¤ monologie* N r. 6 A nm. e.

9,25 f. (Z ur Heilung Besessener s. E x k.: â € ž Z ur altjà ¼ d. Dà ¤ monologie" N r. 7.)

9,38: W ir kennen einen, der in deinem N amen DÃ ¤ monen austreibt.

K rankenheilungen in J esu N amen durch A nhà ¤ nger J esu s. bei Mt 10,1.

9,39: E s gibt keinen, der eine Machttat tut auf Grund

meines N amens u. schnell mir wird fluchen kà ¶ nnen.

tax v= rnrnpa ,in E ile* ,â € ž alsbald" .

E in Sprichwort lautet BQ 80(zweimal): E ine TÃ ¼ r, die geschlossen worden ist,

wird nicht so schnell rrn< ? a geà ¶ ffnet. â € ” Rab A schi (f 427) fà ¼ gt erlà ¤ uternd hinzu:

W em man à œ bles tut, dem tut man nicht so schnell n-nna Gutes. Rab A cha aus

Diphti (Z eitgenoese des Rab A schi) sagte: Dem tut man niemals mehr Gutes. Dem

ist aber nicht so (wird hierzu bemerkt); das war eine Sache, die den Rab A cha aus

Diphti selbst betraf. â € ” BB 12b wird nà ¤ mlich erzà ¤ hlt, daà Ÿ Rab A schi u. Rab A cha aus

Diphti K onkurrenten bei der W ahl des A kademievorstehers in Surs waren; als der

letztere dabei unterlag, habe er gesagt: .W em man à œ bles getan, dem tut man nicht so

schnell rt-rroa Gutes: u. wem man Gutes getan, dem tut man nicht so schnell à œ bles."

9,43: In das unauslà ¶ schliche F euer.

tà ¶ nvQ ro aaà Ÿ tOTov (vgl. J es 66, 24) = to tivq ti auà ¶ viov Mt 18, 8;

25, 41; Br. J ud 7; s. E x k. ,Sch9or usw. II, 8 A nm. b u. d-i.

9, 48: W o ihr W urm nicht stirbt u. das F euer nicht erlischt.


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iE dnj. 2,10: R. LA qiba, t um 135, hat auch fà ¼ nf Dinge genannt, die eine Dauer von

zwà ¶ lf Monaten haben: das Gericht à ¼ ber das F lutgeschlecht, ebenso das Gericht à ¼ ber

Biob u. das à ¼ ber à „ gypten; das G. à ¼ ber Gog u. Magog in der Z ukunft, das Ge-

richt Ober die Gottlosen im Gehinnom, s. J es 66,23: V on dem Monat (da der Mensch

stirbt) bis zu demselben Monat (so der Midr). R. J ochanan b. N uri (um 110) hat ge-

sagt: V om Passahfest bis zum W ochenfest, s. J es 66,23: V om Sabbat bis zu seinem

(dem zu ihm gehà ¶ renden) Sabbat. (Der 1. Passahfesttag heià Ÿ t Lv 23,11 nach pharisà ¤ -

ischer Deutung Sabbat; der ihm entsprechende F eiertag ist sieben W ochen spà ¤ ter das

W ochenfest.) â € ” Diese Stelle wird zitiert Midr K L 1,12 (55* ); nur die zwà ¶ lf Monate

des Gehinnomgerichts mit dem Schriftbeweis des R. SA qiba werden erwà ¤ hnt TanchB

(r- »  « -a  § 33 (12  » ); Genaueres s. im E x k. ,8ch9ol" usw. II, 5. â € ” In Seder ! Olam R 3 folgt

2*
20

Markus 9, 48.49 (Â « )

auf die A usfà ¼ hrung des R. J ochanan b. N uri: N ach 12 Monaten ist die Seele der F revler

aus Israel, die die Tora u. die Gebote à ¼ bertreten haben, vernichtet, u. ihr Leib ist

(gleichfalls) vernichtet, u. sie sind zu A sche geworden, u. der Gehinnom speit sie aus,

u. der W ind zerstreut sie unter die F uà Ÿ sohlen der Gerechten, s. Mal 3,21: .Sie werden

zu A sche werden unter euren F uà Ÿ sohlen." A ber die sich von den W egen der Gemeinde

(der Gesamtheit) abgesondert haben, wie die Minim (Hà ¤ retiker) u. die A btrà ¼ nnigen u.

die Denunzianten u. die Heuchler u. die E pikureer, u. die ihren Schrecken auf das

Land der Lebendigen legen (zB tyrannische Gemeindevorsteher), u. die die A uferstehung

der Toten leugnen, u. die sagen, die Tora sei nicht vom Himmel, u. die Ober die W orte

der Gelehrten spotten â € ” hinter denen wird der Gehinnom verschlossen, u. sie werden

darin in alle E wigkeiten gerichtet (bestraft), s. J es 66,24: Ihr W urm wird nicht sterben

u. ihre F lamme nicht erlà ¶ schen. Und nicht bloà Ÿ dies, sondern auch die Schfol (= Ge-

hinnom) vergeht, aber sie vergehen nicht, s. Ps49,15: .Ihre Gestalt (muà Ÿ dienen)

zum Z erfallen der Scheol um seiner (Gottes) W ohnung willen (weil ihm [ Gott] keine
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W ohnung ist). .Um seiner W ohnung willen' là ¤ à Ÿ t er (Gott) ihre Gestalt zerfallen, u.

ihre Gestalt muà Ÿ die Schcol zerfallen machen (u. sie so à ¼ berdauern). W er hat ihnen

das verursacht? W eil sie ihre HÃ ¤ nde nach der W ohnung ausgestreckt haben (weil

wegen ihrer Sà ¼ nden der Tempel zerstà ¶ rt worden ist), s. Ps 49,15: .W egen seiner W oh-

nung" * ! > iiato, u. ' 13t (W ohnung) bedeutet nichts andres als das Heiligtum, s. 1 K g 8,13:

Gebaut habe ich ein Haus zur W ohnung iia » dir. II TB' rakh 6,7 (14): R. J ose (um 150,

derselbe, auf den die Tradition im vorigen Z itat aus Seder' Olam R. zurà ¼ ckgeht) sagte:

Das F euer des Gehinnoma, das am zweiten Schà ¶ pfungstag geschaffen worden ist, er-

lischt in E wigkeit nicht; denn es heià Ÿ tJ es 66, 24: Ihr W urm wird nicht sterben usw.

â € ” Dasselbe als Bar P" s 54 » . II Sanh 100 » Bar: R. Melr (um 150) sagte: Mit dem Maà Ÿ ,

mit dem der Mensch mià Ÿ t, mià Ÿ t man (= Gott) ihm; vgl. J es 27,8: .Maà Ÿ gegen Maà Ÿ

(so deutet der Midrasch hkokds) straftest du es, indem du es vertrieben" . R. J ehuda

(um 150, so ist zu lesen statt R. J ehoschua< ) hat gesagt: Ist es denn mà ¶ glich, also zu

sagen? W enn ein Mensch seine F aust voll einem A rmen in dieser W elt gibt, gibt

dem Gott seine F aust voll in der zukà ¼ nftigen W elt? E s steht doch geschrieben

J es 40,12: W er hat den Himmel mit der Spanne abgesteckt? (A lso ist Gottes Hand

unendlich groà Ÿ , u. welcher Mensch kà ¶ nnte die F à ¼ lle dieser Gotteshand hinnehmen! )

iR. Melr antwortete:) Du meinst also nicht so? W elches Maà Ÿ ist grà ¶ à Ÿ er? Das der

(gà ¶ ttlichen) Gà ¼ te odor das der Strafe? Sage: Das Maà Ÿ der Gà ¼ te ist grà ¶ à Ÿ er als das

Maà Ÿ der Strafe. . . . V om Maà Ÿ der Strafe steht geschrieben J es 66,24: ...Ihr W urm

wird nicht sterben u. ihr F euer nicht erlà ¶ schen. . . . N icht wahr, wenn ein Mensch

seinen F inger in das F euer steckt in dieser W elt, so wird er sofort verbrannt; aber

wie Gott K raft in die Gottlosen gibt, ihre Strafe (in der zuk. W .) hinzunehmen (u. zu
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ertragen), so wird Gott K raft in die Gerechten geben, ihr Gutes hinzunehmen. â € ” Der

A nfang auch Sota 8* > .| | P' siq 191 â € ¢ > :A m guten Tage sei guter Dinge u. am bà ¶ sen Tage

sieh zu (so faà Ÿ t der Midr Q oh 7,14). R. A cha (um 320) hat gesagt: A mF esttag der Tora

sei mit ihr guter Dinge u. am bà ¶ sen Tage sieh zu: wenn jener Tag herannaht, von

dem geschrieben steht J es 33,14: .E s beben auf dem Z ion die SÃ ¼ nder" , dann sei von

denen, die (zu)sehen. u. nicht von denen, die angesehen werden; sei von den Z uschauern

(T" ! ap= #Â « Â « Â » poi) u. nicht von den (in der A rena) Gehetzten; sei von denen, von denen

es heià Ÿ tJ es 66,24: .Sie werden hinausgehen, anzusehn die Leichen der Leute, die

von mir abtrà ¼ nnig waren," aber nicht von denen, von denen ebenda geschrieben steht:

Ihr W urm wird nicht sterben usw. â € ” Parallelstellen PesiqR Z usà ¤ tze 4 (201 » ); Midr

Q oh 7,14 (36Â » ). â € ” Ober die LÃ ¤ nge der Gehinnomstrafen s. E x k. ,Scheol* usw. 11,6.

9,49 31: Denn jeder soll mit F euer gesalzen werden.

à œ ber die là ¤ uternde u. sà ¼ hnende K raft der Leiden s. bei Lk 24, 26

N r. 1,2. | 1 Das F euer als rituelles Reinigungsmittel nach N u 31, 23.

! A Z 5,12: W er Gebrauchsgegenstà ¤ nde von einem F remden (= N ichtisraeliten) kauft,


Markus 9, 49 (Â » . 8)

21

mii, was man (zwecks Reinigung) unterzutauchen pflegt, untertanchen, was man aus-

zubrà ¼ hen pflegt, ausbrà ¼ hen, was man im F euer auszuglà ¼ hen pflegt, im F euer aus-

glà ¼ hen. Bratspieà Ÿ u. Bratrost, die glà ¼ ht man im F euer aus; ein Messer aber schleift

man ab, so ist es rein. â € ” Hierzu BarSA Z 75t> : W er Gebrauchsgegenstà ¤ nde von den

Gojim kauft, der muà Ÿ sie, wenn es Dinge sind, die er (der Goi) noch nicht benà ¼ tzt

bat, untertauchen (in 40 Sea W asser), so sind sie rein; wenn es Dinge sind, die er

fnr K altes benà ¼ tzt hat, wie Becher, K rà ¼ ge, F laschen, so muà Ÿ er sie ausspà ¼ len u. unter-

tauchen, so sind sie rein; wenn es Dinge sind, die er fà ¼ r Heià Ÿ es benà ¼ tzt hat, wie

K essel. K asserollen (Tiegel i-oiopttip = x ovx x ov' /aiov), Behà ¤ lter fà ¼ r warmes W asser, so

mifi er sie ausbrà ¼ hen u. untertauchen, so sind sie rein; wenn es Dinge sind, die er

am F ener benà ¼ tzt hat, wie Bratspieà Ÿ e u. Bratroste, so muà Ÿ er sie ausglà ¼ hen, so sind

sie rein. Ii SA Z 76 » : W ie lange muà Ÿ man (die auszuglà ¼ henden Gegenstà ¤ nde) ausglà ¼ hen?

R. Mani (II., um 370) hat gesagt: Bis ihre K ruste (à ¤ uà Ÿ ere Schale) abfà ¤ llt. | | SN u 81,23

 § 158 (60* ): .A lles, was ins F euer kommen kann* N u 31,23, wie K essel (lies v? * = ^
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statt vci3% ), Messer, K ochtopfe, Bratspieà Ÿ e u. Bratroste, wegen der Reinigung der un-

reinen Gerà ¤ te der Gojim. V gl. auch Targ J erusch I zu N u 31,23. | | Sanh39 » :E in Sek-

tierer K 3~ o sagte zu R. A bbabu (um 300): E uer Gott ist ein Priester, s.: Ihr sollt eine

Hebe fà ¼ r mich erbeben E x 25,2. A ls er nun Mose begrub (u. durch die Berà ¼ hrung des

Toten unrein wurde), worin hat er das reinigende Tauchbad genommen? W enn du

sagen wolltest: â € ž In W asser" , so steht doch geschrieben: W er hat in seiner Hohlhand

die W asser gemessen J es40,12? (A lso genà ¼ gt alles vorhandene W asser nicht fà ¼ r ein

V ollbad Gottes.) R. A bbahu antwortete: In F euer hat er sich getaucht, s.: J ahve geht

in F euer einher J es 66,15. W ie, sprach der Sektierer, gibt es denn ein Tauchbad in

F euer? Gewià Ÿ , erwiderte R. A bbahu; hauptsà ¤ chlich geschieht das Untertauchen.(u.

die dadurch zu bewirkende Reinigung) in F euer, s.: ,A lles, was ins F euer kommen

kann, sollt ihr durchs F euer gehen lassen, u. es wird rein sein. A ber alles, was nicht

ins F euer kommen kann, sollt ihr durch W asser gehn lassen* N u 81,23.

9,49 99: J edes Opfer soll mit Salz gesalzen werden.

Die Opfertora schreibt die V erwendung von Salz ausdrà ¼ cklich vor nur

beim RÃ ¤ ucherwerk E x 30,85 u. beim Speisopfer Lv 2,13. Der allgemein

lautende Schluà Ÿ satz der letzten Stelle: â € ž Z u all deinem Opfer sollst du

Salz darbringen* legt aber jedenfalls nahe, daà Ÿ auch bei den blutigen

Opfern der Salzzusatz nicht fehlen sollte. Dem entsprach die Prax is.

a. RÃ ¤ ucherwerk.

pJ oma4,41* , 23: Die Z ubereitung des RÃ ¤ ucherwerka: (Balsamisches) Harz, RÃ ¤ ucher-

klaue, Galbanum (Gummiharz) u. W eibrauch, je 70 Gewichtsteile; Myrrhe, K assia,

N ardengras (s. bei Mk 14,3 V N r. 3) u. K rokus (Safran), je 16 Gewichtsteile; K ostus


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(eine gewà ¼ rzige W urzel) 12 Teile, K almus 3 Teile u. Z imt 9 Teile. Daraus ergibt sich,

daà Ÿ 365 Teile (Portionen) auf die Tage eines J ahres u. 3 Teile auf jenen Tag (den

V ersà ¶ hnungstag) kommen. (Die oben genannten Z utaten: 4x 70+ 4x l6-| -12-f-3 + 9

ergeben zus. 368 Teile.) . . . A us Lauch gewonnenes Laugensalz 9 Q ab, mit K apern

angestellter W ein (andre E rklà ¤ r.: Cyprischer W ein) 3 Sea n. 3 Q ab; wenn kein K aper-

wein vorbanden ist, nimmt mau alten W eià Ÿ wein; sodomitisches Salz. V  « Q  » h; K raut,

das den Rauch gerade in die Hà ¼ be fà ¼ hrt, je nach Bedarf. R. N athan (um 160) sagte:

A uch etwas von der wohlriechenden J ordanpflanze (die K ommentare denken an eine

Rosenart oder auch an eine zà ¤ he von F ischex krementen herrà ¼ hrende Masse, die beim

Reiben einen W ohlgeruch verbreite). Hat man Honig hineingetan, so ist das RÃ ¤ ucher-

werk unbrauchbar; fehlt darin eine von den genannten Spezereien, so ist er (der

Hohepriester) des Todes schuldig (da er unvorschriftsmà ¤ à Ÿ ig am V ersà ¶ hnungstag das

A llerheiligste betritt). â € ” In einer Bar ist gelehrt worden: R. SchimSon b. Gamlià ¶ l (um

140) bat gesagt: Das (balsamische) Harz ist nichts andres als der Saft von Balsam-
22

Markus 9, 49 (8)

bà ¤ umen. W eshalb Lauchlauge? W eil man damit die R& ucherklaue bestrich, damit sie

schà ¶ n werde (so bT). W eshalb K aperwein? W eil man damit die Rà ¤ ucherklaue erweichte,

denn diese war hart (anders bT). A ber wà ¤ re zum E rweichen nicht Urin gut gewesen?

A llein man brachte keinen à ¼ blen Geruch in den V orhof um dessen E hre willen (im

V orhof fand die Z ubereitung des RÃ ¤ ucherwerkes statt). W enn man das RÃ ¤ ucher-

werk zerkleinerte, pflegte (der A ufseher zum A rbeiter) zu sagen: Z erstoà Ÿ e gut, zerstoà Ÿ  «

gut! denn das Reden ist gut fà ¼ r die Spezereiverfertiger. â € ” F ehlte eins von den Speze-

reien oder hatte man etwas Honig hineingetan, so war es unbrauchbar; hatte mau

kein Salz hineingetan oder kein (die offenbar notwendige N egation fehlt im Tex t)

K raut, das den Rauch in die HÃ ¶ he trieb, so machte er (der Hohepriester am V er-

sà ¶ hnungstag) sich des Todes schuldig. R. Z ^ ira (um 300) hat gesagt: E r beging eine

à œ bertretung in bezug auf ein à ¼ berflà ¼ ssiges (weil unwirksames) E intreten in das A ller-

heiligste. â € ” Bar Q appara (um 220) hat gelehrt: Die V erfertiger des RÃ ¤ ucherwerks in

J erusalem haben gesagt: W enn man etwas Honig hineingetan hà ¤ tte, so hà ¤ tte die ganze
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W elt nicht vor seinem Duft bestehen kà ¶ nnen. â € ” Die hier und da abweichende Bar

K " r 78* 8. bei Lk 1,9 N r. 4. | | E s fehlt aber auch nicht an Stimmen, die den Salz-

zusatz zum RÃ ¤ ucherwerk in A brede stellen. Bar Men 21" : Der W ein (zum Trankopfer),

das Blut, das Opferholz u. das RÃ ¤ ucherwerk unterliegen nicht der Bestimmung des

Salzens. â € ” Diese Bar wird dann auf R. J ischmaiel b. J ochanan b. B' roqa, um 150, zu-

rà ¼ ckgefà ¼ hrt, was mit SLv 2, 18 (53b) à ¼ bereinstimmt: R. J ischmaiel b. J ochanan b.

Beroqa hat gesagt: W ie .dein Speisopfer" Lv2.13 etwas ist, was verunreinigungs-

fà ¤ hig ist u. was, zu den F eueropfern auf den à ¤ uà Ÿ eren A ltar kommt, so unterliegt dem

Salzen nicht das Opferholz, weil es nicht verunreinigungsfà ¤ hig ist, auch nicht das Blut,

weil es nicht zu den F eueropfern kommt, u. endlich auch nicht das RÃ ¤ ucherwerk, weil

es nicht fà ¼ r den à ¤ uà Ÿ eren A ltar bestimmt ist. â € ” Diese dissentierende Stimme beweist,

daà Ÿ man in bezug auf den Z usatz von Salz zum Rà ¤ ucherwerk keine Gesetzesstelle

als unzweideutigen Beleg gekannt, jedenfalls E x 80,35 als solchen nicht allgemein

anerkannt hat. Das zeigt auch die W iedergabe von E x 80, 35 in den Targumim. So-

wohl Onkelos als auch der J erusch I. deuten das Tex twort n' ^ p nicht = .gesalzen" ,

sondern = ats- .gemischt* . Man griff deshalb, als man die Uberlieferte Prax is der

Salzzutat zum Rà ¤ ucherwerk aus der Tora begrà ¼ nden wollte, auf eine Schluà Ÿ folgerung

zurà ¼ ck, die sich auf Lv 2, 13 stà ¼ tzte; s. M' n 20* in A bschnitt c.

b. Speisopfer.

A ls Beleg s. SLv 2,13 bei Mt 5,13 S. 232. Doch hat man, wie es scheint, das Salz

nicht zu dem ganzen Speisopfer, sondern nur zu der Handvoll A bhub hinzugetan, die

nach Lv2,2 auf den A ltar kam. SLv 2,13 (58b): .N icht sollst du das Salz des Bundes

mit deinem Gott fehlen lassen bei deinem Speisopfer" Lv2,13. Man kà ¶ nnte meinen,
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daà Ÿ die ganze Mincha dem Salzen unterliege; deshalb heià Ÿ t es das.: .Das Opfer"

deiner Mincha, d.h. .die Handvoll* (Lv2,2) unterliegt dem Salzen, aber nicht unter-

liegt die ganze Mincha dem Salzen. â € ” Dasselbe M" n 20' ' .

c. Brand- u. sonstige Opfer.

E z 43,24: Du sollst sie darbringen vor J ahve, u. die Priester sollen Salz darauf

werfen u. sie zum Brandopfer fà ¼ rJ ahve opfern. J osephus, A ntiq. 8, 9.1: W enn ein

Privatmann ein Brandopfer darbringt, so schlachtet er ein Rind oder ein Lamm oder

einen Bock. . . . N achdem sie geschlachtet sind, benetzen die Priester mit dem Blut

den A ltar ringsum; darauf reinigt u. zerlegt man sie, u. nachdem man sie mit Salz

bestreut hat, legt man sie auf den A ltar. | | M" n 20* : R. Schim' on (um 150) hat gesagt:

E s heià Ÿ t hier (N u 18,19): .E in ewiger Salzbund ist dies" , u. es heià Ÿ t dort (N u 25,13):

.E in Bund ewigen Priestertums* ; wie Opfer nicht mà ¶ glich sind ohne das Priestertum,

so sind auch die Opfer nicht mà ¶ glich ohne Salz. | | Men20* (F orts, zum letzten Z itat

in b): Da weià Ÿ ich nur, daà Ÿ die Handvoll vom Speisopfer dem Salzen unterliegt; woher,

daà Ÿ auch der W eihrauch (Lv 2,2) miteinzuschlieà Ÿ en ist (in die Bestimmung betreffs

des Salzeos)? Ich schlieà Ÿ e den W . ein, weil er mit dem Speisopfer in einem Gefà ¤ à Ÿ
Markus 9,49 (Â » ); 9, 50; 10, 12 (A 1)

28

dargebracht wird. W oher daà Ÿ auch der W . miteinzuschlieà Ÿ en ist, der fà ¼ r sich allein

dargebracht wird, u. der W ., der in Schalen (mit den Schaubroten) dargebracht wird,

u. daa Raucherwerk u. das Speisopfer der Priester u. das Speisopfer des gesalbten

Priesters (â € ” Hoherpriester) u. das Speisopfer der Trankopfer, die Opferstà ¼ cke des Sà ¼ nd-

opfers u. die Opferstà ¼ cke des Schuldopfers u. die Opferstà ¼ cke der hochheiligen u. der

minderheiligen Opfer u. die Opferstà ¼ cke des Brandopfers u. des V ogel-Brandopfers? E s

heifit Lr' l, 18: ,Z u all deinem Opfer sollst du Salz darbringen.* â € ” Dasselbe SLv2,13

(53b). i; Z rb6,f> : W ie wurde das V ogel-Brandopfer dargebracht? Der Priester stieg die

K ampe (zum Brandopferaltar) empor, wandte sich zur E infassung (K arkob E x 27,5),

kam an die sà ¼ dà ¶ stliche E cke (des A ltars), kniff den K opf hinter dem Genick ab,

trennte ihn ab u. drà ¼ ckte das Blut an der W and des A ltars aus. E r nahm den K opf,

drà ¼ ckte die Stelle, wo er abgekniffen war, an den A ltar, rieb ihn mit Salz ein u. warf

ihn auf die F eueropfer. Darauf kam er zum Rumpf (des V ogels); er entfernte den

K ropf samt den F edern u. die E ingeweide, die mit jenem herauskommen, u. warf alles
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auf den A schenhaufen. Dann rià Ÿ er den Rumpf auf, ohne ihn zu trennen â € ” wenn er

ihn aber zertrennte, so blieb er doch tauglich â € ” , rieb ihn mit Salz ein u. warf ihn

auf die F eueropfer. H M* n 21 W ie salzte man? Man brachte ein Glied (vom Opfertier)

u- tat Salz darauf; dann wandte man es um u. tat Salz darauf. â € ” Das Salzen der

Opferstà ¼ cke fand statt, nachdem man sie auf der W estseite der unteren Hà ¤ lfte der

A ltarrampe niedergelegt hatte, s. Tamid 4 E nde; Sch" q 6,4; 8,8. F erner s. bei Mt 5,13

S. 233 N r. 2, b. â € ” A ns den Pseudepigraphen sind zu erwà ¤ hnen J abil 21,11: A uf alle

deine Opfer streue Salz. â € ” Test Levi 9: nà ¤ aav Svalay aX ax i dhett.

d. Schaubrote.

LX X Lv 24,7: K ai imlhjesTC ini tà ¤ 9e' (ta X ià Ÿ avov x  « 9npoV x ai à ¤ lal x ai eoorini eis

cpiovf $ if dvu(ivrpnv ncMx ti(itva t £ x tiptf » .| | Philo, V ita Mos.' 3, 10 (Mang. 2, 151):

HJ e rpn' nffn tiitx ai npà ¶ cx oTf à Ÿ ogetou, i< p' Sqx oi x ai  « A cc, eneidtj x wv nyev-

(A tiimy x à ¤ à Ÿ à ¶ gtux tgo(fiftioTax a. â € ” F erner s. à ¼ ber den Z usatz von Salz zum W eihrauch

der Schaubrote M* n20a in A bschnitt  « .

9,50: Habt Salz bei euch.

V ersteht man unter dem Salz die K raft des alles richtenden gà ¶ tt-

lichen W ortes (vgl. Hebr 4, 12), dann kann verwiesen werden auf Soph

15, 8: Die Tora gleicht dem Salz; s. bei Mt 5,13 S. 2350.

9,50: Haltet F rieden untereinander (vgl. bei Mt 5,9 S. 215ff.).

10, 12: W enn sie ihren Mann entlà ¤ à Ÿ t.

Das verschiedene Recht der beiden Geschlechter in bezug auf die

E hescheidung wird J eb 14,1 so zus.gefaà Ÿ t: N icht gleicht der Mann, der

(die F rau durch Scheidebrief) entlà ¤ à Ÿ t, der F rau, die entlassen wird;
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denn die F rau wird entlassen, sie mag wollen oder nicht wollen; der

Mann aber entlà ¤ à Ÿ t (seine F rau) nur freiwillig. â € ” Doch darf man aus

dieser Mischna nicht folgern, daà Ÿ die F rau à ¼ berhaupt keine Mà ¶ glich-

keit gehabt habe, die A uflà ¶ sung ihrer E he herbeizufà ¼ hren.

A . Die jà ¼ dische F rau hatte in folgenden F à ¤ llen das Recht, sich

von ihrem Manne scheiden zu lassen oder, wie es Mk 10,12 heià Ÿ t,

ihren Mann zu entlassen:

1. wenn K rankheit oder Beruf des Mannes W iderwà ¤ rtigkeiten im

Gefolge hatten, die der F rau die F ortsetzung der E he unertrà ¤ glich

machten; Belege s. bei Mt 5, 32 S. 818 N r. 3, « :


24

Markus 10, 12 (A 2. 3. B); 10,17

2. wenn der Mann seine F rau zu Gelà ¶ bnissen zwang, die ihr Unwà ¼ r-

diges oder Unmà ¶ gliches zumuteten; Belege s. hei Mt 5,32 S. 318 N r.3, à Ÿ ;

3. wenn die F rau als Minderjà ¤ hrige mjkf (die noch nicht 12 J ahre

alt ist) nach ihres V aters Tode von ihrer Mutter oder ihren Brà ¼ dern

verlobt oder verheiratet worden war. In diesem F alle konnte sie eine

E heverweigerungserklà ¤ rung -fivm abgeben, die das V erlà ¶ bnis bezw. die

E he ohne weiteres aufhob. Selbst ihrem V ater gegenà ¼ ber stand der

Minderjà ¤ hrigen dieses Recht zu, falls sie bereits einmal als Q Hanna

von ihrem Mann entlassen worden war; Belege s. bei J oh 2,1 N r. 3

A nm. h u. i. Hier noch eine Stelle, die von der RÃ ¼ ckkehr einer ge-

schiedenen Q etanna zu ihrem Manne handelt.

J ebl3,4: Gab er (der E hemann) ihr (seiner minderjà ¤ hrigen F rau) einen Scheide-

brief n. nahm er sie dann wieder, gab sie darauf eine E heverweigerungserklà ¤ rung ab

u. verheiratete sich mit einem andren, wurde sie darauf W itwe oder geschieden: so
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darf sie zu ihm (dem ersten E hemann) zurà ¼ ckkehren (falls dieser sie wieder ehelichen

will). Hat sie aber die E heverweigerungserklà ¤ rung abgegeben u. er sie wiedergenommen,

u. gab er ihr dann einen Scheidebrief u. sie verheiratete sich mit einem andren u.

wurde darauf W itwe oder geschieden, so darf sie zu ihm (dem ersten E hemann) nicht

zurà ¼ ckkehren. Dies ist die Regel: wird ein Scheidebrief nach der E heverw.erklarung

gegeben, so darf sie nicht zu ihm zurà ¼ ckkehren; wird die E heverw.erklà ¤ rung nach

dem Scheidebrief abgegeben, so darf sie zu ihm zurà ¼ ckkehren.

B. Heidnische E hen durften nach jà ¼ discher A nschauung sowohl

vom Mann als auch von der F rau ohne weiteres gelà ¶ st werden, da die

fà ¶ rmliche E hescheidung durch einen Scheidebrief nur den Israeliten,

aber nicht den N oachiden (= N ichtisraeliten) befohlen worden sei.

GnR 18 (12c): R. J rhuda b. Simon (um 320) n. R. Chanin (um 300) haben im N amen

des R. J ochanan (f 279) gesagt: Die N oachiden haben (Ã ¼ berhaupt) keine Scheidung,

oder sie scheiden sich gegenseitig voneinander. R. J ochanan hat gesagt: Sein W eib

entlà ¤ à Ÿ t ihn ts-ji u. gibt ihm die doppelte Mitgift (lies TTiB-n = ittpeQ vrj statt T" "  « " ).

R. Chijja (der à „ ltere, um 200) bat gelehrt: W enn ein Goi seine F rau entlà ¤ à Ÿ t u. sie

geht hin u. verheiratet sich mit einem andren, u. dann gehen beide (die F rau u. ihr

erster Mann) hin u. treten zum J udentum Uber, so gilt von ihnen nicht: â € ž Ihr erster

E hemann, der sie entlieà Ÿ , kann sie nicht wiedernehmen" Dt 24,4 (da es bei den N icht-

israeliten keine E ntlassung oder Scheidung im Sinne der Tora gibt). R. A cha (um 320)

hat im N amen des R. Chanina b. Papa (um 300) gesagt: Im ganzen Buch Maleachi

steht (immer) geschrieben ,J ahve < J ebaoth" u. hier (Mal 2,16) steht geschrieben: .Denn

ich hasse Scheidung, spricht J ahve, der Gott Israels* ; er legt seinen N amen gewisser-
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maà Ÿ en nur auf Israel. (W à ¤ hrend J ahve Cebaoth Gott als den Gott der ganzen W elt

bezeichnet, steht Mal 2,16, wo von der Scheidung die Rede ist, â € ž J ahve, der Gott Israels' ,

zum Z eichen, daà Ÿ Gott die E hescheidung nur Israel verliehen hat.) â € ” Die Parallele

pQ idl, 58c, 16 mit E rweiterungen u. andren A utorennamen s. bei Mt5, 31 8 S. 312Â « .

10, 17: Guter (= gà ¼ tiger) Meister.

Taian 24b: Raba (t 352) kam nach Hagronja (in Babylonien); er ordnete ein F asten

an, aber es kam kein Regen. E r sprach: Bleibt alle Uber N acht in eurem F asten!

A m folgenden Tage sprach er: Ist einer da, der einen Traum gesehen hat, so soll er

ihn sagen. R. E lSazar aus Hagronja sprach: Mir hat man im Traume zugerufen: â € ž Gutes

Heil dem guten Lehrer ao srn vom guten Herrn, der aus seiner GÃ ¼ te wohltut seinem

V olk! * E r sprach: Daraus entnehme ich, daà Ÿ dies die angenehme Z eit ist, E rbarmen

zu erflehen. E r flehte um E rbarmen, u. es kam Regen. â € ” Dalman, W orte J esu 1,277


Markus 10,17.46. 51

25

bemerkt dazu: ,Dabei gilt natà ¼ rlich die Bezeichnung E l' azars als ,guter Meister" als

eine groà Ÿ eA uszeichnung, besonders, weil ihm dabei dieselbe E igenschaft zugeschrieben

wird wie Gott. Dergleichen hat J esus zurà ¼ ckgewiesen, weil er nicht will, daà Ÿ man

mit einem solchen Prà ¤ dikat gedankenlos umgehe, hier wie stets nur auf die E hre

des V aters bedacht. à œ brigens wà ¼ rde niemand bei der A nrede M^ t; an sittliche Gà ¼ te

gedacht haben. .Gà ¼ tiger Meister* muà Ÿ à ¼ bersetzt werden. Die A blehnung der Bezeich-

nung hat darum auch nicht den Sinn, daà Ÿ nur Gott sittlich vollkommen sei, wie man

es allgemein versteht, sondern daà Ÿ E r allein die Gà ¼ te in Person ist." â € ” Bei dieser

zweifellos richtigen E rklà ¤ rung der W orte: .Guter Meister" fehlt natà ¼ rlich jeder Grund

zu der F rage, wie sich die Sttndlosigkeit J esu mit seinen W orten in V . 18 vertrage:

evV fif à ¤ ya96{ ti (ttj tlc 6 9s6(. | | Stellen, in denen Gott als der Gute = Gà ¼ tige aiu

bezeichnet wird, s. bei Mt 19,17.

10,46: Bartimäus.

Bet(nifiaTo$ setzt die Schreibung â –   > Â « â € ¢ < ; ? ia voraus. Die Deutung von
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" Â « ox a ist unsicher. Midr Q oh 9, 9 (42a) wird ein R. J ehoschua* bar Timai

erwà ¤ hnt: R. J icchaq b. E l' azar (wohl der à „ ltere, um 280) nannte den

R. J ' hoschuaf, den Sohn des Rab Timai * a* a an rma sirim S u. den

R. -p-rn (lies â –   ' P' iia) Â » die heilige Gemeinde" , weil sie (ihre Z eit) in drei

Teile teilten: ein Drittel fà ¼ r das Torastudium, ein Drittel fà ¼ r das Gebet

u. ein Drittel fà ¼ r die A rbeit.

10, 51: Mein Herr ^ aà Ÿ à Ÿ ovri).

yan, N ebenform von y £ ^ _, bedeutet â € ž Lehrer, Herr* ; -> ran oder â –    » jwi =

.mein Herr" . Spà ¤ ter ist die A ussprache yar) à ¼ blich geworden. In den

Targumim wird pa" } zur W iedergabe von -p-ix verwandt « u. auch als

A nrede an Menschen b gebraucht. In der à ¼ brigen altjà ¼ d. Literatur yar)

in bezug auf Menschen à ¤ uà Ÿ erst selten,c als A nrede an Menschen, wie

es scheint, à ¼ berhaupt nicht. Dagegen hà ¤ ufig als A nrede an Gott,d

namentlich in der V erbindung .Herr der W elt" tbis big SaSs-i, aram.

â € ¢ toV yi r^ jir, Beispiele s. bei Lk 10, 21 u. Hebr 1, 2 (33).

a. Targ Onk Gn45,8: E r hat mich zum Herrn (r-" ' ~ , Tex twort: ^ i" i<  « -.) gesetzt fà ¼ r

alle Leute seines Hauses. â € ” Targ J erusch I mit gleicher Bedeutung | | Gn 18,12

Onk n. J erusch 1: N achdem ich alt geworden bin, sollte mir J ugendlichkeit werden?

u. mein Herr ' f\ V \ ist alt geworden! II E x 23,17 Onk u. J erusch I: Dreimal im J ahre

sollen alle deine MÃ ¤ nnlichen vor dem Herrn y\ * 1 der W elt, vor J ahve erscheinen.

b. Gn23,11.15 Onk u. J erusch 1 (E phron sagt zu A braham:) N icht doch, mein

Herr " ii? , nimm es an von mir usw. | | N u 12,11 Onk u. J erusch I: A hron sprach zu

Mose: Bitte, mein Herr â € ¢ yz-, lege doch jetzt nicht auf uns eine Schuld. | | OnkGn 19,2
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â € ¢ jir .meine Herren" .| | Onk Gn 28,6 K jsir? .unsere Herren* .

C. pJ oma 1,38Â ° , 32: W enn ein F enster vorhanden ist von 4 E llen im Geviert, wo

die Sklaven sitzen u. ihren Herren nn-jisib (frische Luft) zufà ¤ cheln, so ist man zur

Tttrpfostenkapsel verpflichtet. â € ” Dasselbe pMeg4,75c, 61. | | GnB93 (59> > ): .Gott hat

mich gemacht zum V ater fà ¼ r den Pharao* Gen 45,8, d. h. zum kà ¶ niglichen Patron;

.zum V " H* > d. h. zum Herrn pa* ; .zum Gebieter* , d.h. zum Herrscher cV e.

d. zB pBerakh 4,7d, 48: Mein Herr TO" , ich habe gegen dich gesà ¼ ndigt. â € ” à „ hn-

lich pJ omaH, 45' , 35. | | Tanch i:npK i 3* : Mose sprach vor Gott: Mein Herr â –   313-' , die

K undschafter haben V erleumdung Uber das Land (Israel) ausgebracht... | | Die gleiche

A nrede an Gott ebenda 5* .


26

Markus 11,10.13

11, 10: UnsresV aters David.

W enn es auch in der Bar Berakh 16b heià Ÿ t: .Man nennt ,V à ¤ ter'

rnax nur A braham, Isaak u. J akob, u. man nennt .Mà ¼ tter' rinn » nur

Sara, Rebekka, Lea u. Rahel," so ist doch dieses W ort nie streng inne-

gehalten worden. Belege s. bei Mt 23, 9. â € ” A uà Ÿ erdem:

Schab 10b: Rabba b. Mechasja (um 300) bat gesagt, Rab Chama b. Gorja (um 270)

habe gesagt, Rab (f247) habe gesagt: N iemals mache ein Mensch einen Unterschied

zwischen einem Sohn u. seinen à ¼ brigen Sà ¶ hnen (durch Bevorzugung des einen); denn

wegen eines Gewandes im Gewicht von zwei Selaf, das J akob dem J oseph schenkte,...

sind unsre V à ¤ ter nach à „ gypten hinabgezogen. â € ” Hier heià Ÿ en die Sà ¶ hne J akobs ,unsre

V à ¤ ter* . II A both 5,4: Z ehn W under sind fà ¼ r unsre V à ¤ ter in à „ gypten geschehen (gemeint

sind die à ¤ gyptischen Plagen) u. zehn am Meer. Z ehnmal haben unsre V à ¤ ter Gott in der

W à ¼ ste versucht, s. N u 14, 22. | | Das. 5, 5: Z ehn W under sind fà ¼ r unsre V à ¤ ter (= frà ¼ here

Generationen) im Heiligtum geschehen. | | Derekh E rec zufa 1: Sieben V Ã ¤ ter gibt es,
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mit denen ein Bund geschlossen worden ist: A braham, s. Gn 15, 18; Isaak, s. Gn 17, 21;

J akob, s. Lv 26,42; Mose, s. E x 34,27; A hron, s. N u 18, 19; Pinechas, s. N u 25, 12f.,

u. David, s. Ps 89, 4. Sieben V à ¤ ter ruhen in ewiger E hre, ohne daà Ÿ Uber sie F à ¤ ulnis

u. Gewà ¼ rm Macht haben: A braham, Isaak, J akob, Mose, A hron u. ihr V ater fA mram;

einige sagen: A uch David, wie es heià Ÿ t (Pb16, 9): Darum freuet sich mein Herz u.

jubelt meine E hre; auch mein F leisch wird sicher ruhen.

11,13: Denn die Z eit war nicht die der F eigen.

Tafan. 24Â « : (R.J ose b. A bin, um 350, antwortet auf die F rage, weshalb er den

R. J ose aus r^ pv verlassen habe:) W ie sollte ein Mann, der an seinem Sohn u. an

seiner Tochter keine Schonung à ¼ bt, an mir Schonung à ¼ ben! W ie verhà ¤ lt sich das

mit seinem Sohn? E ines Tages hatte man fà ¼ r ihn F eldarbeiter gemietet. E s wurde

ihnen spà ¤ t, u. man brachte ihnen kein Brot. Sie sagten zu seinem Sohn: W ir haben

Hunger! Sie setzten sich unter einen F eigenbaum. E r sprach: F eigenbaum, F eigen-

baum, bringe deine F rà ¼ chte hervor, daà Ÿ die A rbeiter meines V aters essen kà ¶ nnen!

E r brachte sie hervor, u. sie aà Ÿ en. Inzwischen kam sein V ater. E r sprach zu ihnen:

Seid nicht unwillig in eurem Innern; denn daà Ÿ ich mich verspà ¤ tet habe, geschah, weil

ich mit einem barmherzigen W erk beschà ¤ ftigt war, mit dem ich bis jetzt zu tun hatte.

Sie sprachen: Mà ¶ ge dich der Barmherzige (= Gott) sà ¤ ttigen, wie uns dein Sohn ge-

sà ¤ ttigt hat! E r sprach: W oher denn (hat er euch gesà ¤ ttigt)? Sie antworteten: So u.

so hat es sich zugetragen. E r sprach zu ihm: Mein Sohn, du hast deinen Schà ¶ pfer

bemà ¼ ht, daà Ÿ er den F eigenbaum seine F rà ¼ chte hervorbringen lieà Ÿ , ohne daà Ÿ dessen

Z eit da war nswa W > v: so mà ¶ ge er (der Sohn) eingesammelt werden (sterben), bevor

seine Z eit da ist uma lese!


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à œ ber die Z eit der F eigen heià Ÿ t es MidrK L 1,14 (56 » ): .A ngeschirrt ipjp) ist

meiner Missetaten J och" K L 1,14; er wacht ips darà ¼ ber, wie er das Unheil à ¼ ber mich

bringen soll. Gott sprach: W enn ich sie zur Z eit der W intersonnenwende in die V er-

bannung ziehen lasse, so gibt es keine Trauben am W einstock u. keine F eigen an

dem F eigenbaum; siehe, so will ich sie zur Z eit der Sonnenwende im Tammuz (J uni/

J uli) in die V erbannung ziehen lassen, wenn es Trauben am W einstock u. F eigen am

F eigenbaum gibt (vgl. J er 8, 13). â € ” N uR 16 (181 b): â € ž Die Z eit war die Z eit der E rst-

linge der Trauben* N u 13, 20. A uf Grund dieser Stelle hat c.an gesagt: E s gibt keine

Sonnenwende im Monat Tammuz ohne F eigen u. W eintrauben.

Das Reifen der F eigen erfolgt nicht auf einmal, sondern zu ver-

schiedenen Z eiten. N uR 12 (166 ° ): â € ž W er den F eigenbaum hà ¼ tet, wird seine F rucht

essen* Spr 27, 18; die Stelle redet von J osua, der Mose diente, s. E x 33,11. W arum

wird die Tora (deren Dienst J osuas Tun galt) mit einem F eigenbaum verglichen?

W à ¤ hrend bei der Mehrzahl der Bà ¤ ume wie Olive, W einstock, Dattelpalme die F rà ¼ chte
Markos 11, 13.16

27

auf einmal gesammelt (gepflà ¼ ckt) werden, wird die F eige ganz allmà ¤ hlich gepflà ¼ ckt;

u. ebenso verhalt es sich mit der Tora: heute lernt man ein wenig and morgen mehr,

weil sie nicht in einem J ahr u. nicht in zwei J ahren erlernt werden kann. â € ” Das-

selbe N uR 21 | 1H2* ). | | GnR 12 (8a): (R. N ' cbemja, um 150, vertrat die Meinnng, daà Ÿ

alle Scbà ¶ pfungswerke auf einmal erschaffen worden seien, um dann allmà ¤ hlich an

den einzelnen Scbà ¶ pfungstagen der Reihe nach in die E rscheinung zu treten.) E r sagte:

E s verhà ¤ lt sich damit, wie mit den E insammlern der F eigen (d. h. obwohl die F eigen

auf einmal wachsen, werden sie doch ganz allmà ¤ hlich gepflà ¼ ckt je nach ihrem frà ¼ heren

oder spateren Reifen). â € ” W eiteres s. bei Mt 21, 19 Ã „ .

11, 16: E r lieà Ÿ nicht zu, daà Ÿ jemand ein Gerà ¤ t

durch das Heiligtum trug.

BÂ ° rakh 9,5: Man gehe nicht auf den Tempelberg mit seinem Stock, nicht mit

seinen Schuhen, nicht mit seiner Geldkatze, auch nicht mit Staub auf seinen F Ã ¼ Ã Ÿ en.

Man mache ibn nicht zu einem Richtweg  » " n; tp., compendiaria (via), um sich den
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W eg abzukà ¼ rzen, u. das A usspeien ist erst recht verboten. â € ” à „ hnlich B^ akh 62 fc

Bar; vgl. auch SLv 19, 30 (861 » ); J eb 6' ' . Hier wird hinzugefà ¼ gt: Da hSre ich nur von

der Z eit, in der das Heiligtum bestand; woher (daà Ÿ jene Bestimmungen zu beobachten

sind auch) in der Z eit, da das Heiligtum nicht besteht? Die Schrift sagt lehrend

Lv 19,30: .Meine Sabbate sollt ihr beobachten u. vor meinem Heiligtum E hrfurcht

haben.* W ie das Beobachten, das vom Sabbat gesagt ist, fà ¼ r immer gilt, so gilt auch

die E hrfurcht, die vom Heiligtum gesagt ist, fà ¼ r immer. â € ” In Siphra stehen diese

W orte voran. â € ” A naloge Bestimmungen waren fà ¼ r die Synagogen erlassen. Meg 28*

Bar: In den Synagogen betrà ¤ gt man sich nicht leichtfertig, man ià Ÿ t u. trinkt nicht

in ihnen, man vergnà ¼ gt u. ergeht sich nicht in ihnen, man geht im Sommer nicht

der Sonne wegen u. in der Regenzeit nicht des Regens wegen hinein, man hà ¤ lt in

ihnen keine Trauerfeier fà ¼ r einen einzelnen ab; wohl aber darf man in ihnen die

Schrift u. die Mischna studieren, auch eine Trauerfeier fà ¼ r die A llgemeinheit darin

halten. R. J ' huda (um 150) hat gesagt: W ann gilt dies? Z ur Z eit ihres Bestehens.

A ber wenn sie zerstà ¶ rt worden sind, là ¤ à Ÿ t man sie liegen, u. wenn Gras in ihnen

wà ¤ chst, reià Ÿ t man es nicht aus um des K ummers willen (damit die allgemeine Be-

trà ¼ bnis die Gemeinde zum N eubau antreibe). â € ” Diese Bar stammt aus TMeg 3,7 (224). II

M' g 3,3: F erner hat R. J ehuda (um 150) gesagt: W enn eine Synagoge zerstà ¶ rt (ver-

fallen) ist, so hà ¤ lt man darin keine Trauerfeier ab, auch là ¤ à Ÿ t man darin (vom Seiler)

keine Stricke drehen (so nach Bertinoro), auch breitet man darin keine N etze aus,

auch breitet man keine F rà ¼ chte (zum Trocknen) auf ihrem Dache aus, auch macht

man sie nicht zu einem Richtweg; denn es heià Ÿ t Lv 26,31: â € ž Ich mache eure Heilig-

tà ¼ mer wà ¼ st" ; ihre Heiligkeit ist da, auch wenn sie verwà ¼ stet sind. | | Berakh 62' ' :
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Rab N achman (t 320) hat gesagt: Rabbah b. A buha (um 270) habe gesagt: W er in

eine Synagoge gegangen ist ohne die A bsicht, sie zu einem Richtweg zu machen, der

darf sie dazu machen. R. A bbahu (um 300) hat gesagt: W enn der W eg von A nfang

au da war, so ist es erlaubt. R. Chelbo (um 300) hat gesagt, Rab Huna (t 297) habe

gesagt: W enn einer in eine Synagoge geht, um zu beten, so ist es erlaubt, sie zu

einem Richtweg zu machen, s. E z 46, 9: .W enn das V olk des Landes hineingeht (in

das Heiligtum) an den F esten, soll, wer den W eg zum N ordtor hereingekommen, um

anzubeten, den W eg zum SÃ ¼ dtor hinausgehen . . .; nicht soll man wieder nach dem

Tore bin umkehren, durch welches man hereingekommen, sondern gerade vor sich

hin sollen sie hinausgehen.' | Meg 27b: Den R. E ifazar b. Schammua? (um 150) fragten

seine Schà ¼ ler: W odurch hast du deine Lebenstage verlà ¤ ngert (bist du eines hohen

A lters gewà ¼ rdigt worden)? E r antwortete: Mein lebelang habe ich keine Synagoge

zu einem Richtweg gemacht, noch bin ich (in den Lehrhà ¤ usern) hingeschritten à ¼ ber

die K Ã ¶ pfe des (auf der E rde sitzenden) heiligen V olkes (um auf meinen Platz zu ge-

langen), noch habe ich meine HÃ ¤ nde erhoben, ohne (als Priester) den Segen zu sprechen. â € ”

Dasselbe N uR 11 (163c). â € ” F erner s. bei A pg 3, 6.


28

Markus 11,25; 12,26.29

11, 25: W enn ihr dasteht betend.

 » Stehen, um zu beten" oder â € ž sich hinstellen, um zu beten" eine

feststehende W endung im Rabbinischen.

Berakh 5,1: Man stellt sich nicht hin, um zu beten. V tir* ^ ! V T? ' ' V ? > es sei denn

gesenkten Hauptes. [ | TBerakh 2, 18 (Ã ¤ ): N icht stelle man sich hin, um zu beten, wenn

man ein leibliches Bedà ¼ rfnis zu verrichten hat. | | Das. 8, 20 (8): W enn einer steht u.

betet auf einer Straà Ÿ e oder auf einem Platz usw. . . . R. Chanina bei Dosa (um 70)

stand u. betete; es bià Ÿ ihn eine giftige Schlange, aber er unterbrach sein Gebet nicht. ! |

Das. 3, 21: Man stellt sich nicht hin, um zu beten, unter Geschwà ¤ tz oder Lachen usw. | |

F erner s. bei Mt 21,13 pBerakh 4, 8b, 62, wo es mehrfach heià Ÿ t t^ bpoi ^ nai » n

11,25: E rlasset (vergebet), ... damit auch euer V ater im Himmel euch

eure V erfehlungen erlasse (s. bei Mt 6, 14f.; 18,21).

12,26: Im Buche Moses beim Dornbusch.

â € ž Beim Dornbusch" , d. h. ,da wo vom Dornbusch die Rede ist" , eine inhaltliche
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Z itierung von E x 3, 2ff., die ihre Parallele hat an SLv 1,1 A nfang: â € ž E s rief (J ahve Mose)

u. sprach" Lv 1,1. Das Rufen ging dem Sprechen vorauf. Darf man nicht folgern:

E s ist hier von einem Sprechen die Rede, u. es ist bei dem Dornbusch nj7; (d. h.

bei der E rzà ¤ hlung von der Offenbarung Gottes im Dornbusch E x 3, 2 ff.) von einem

Sprechen die Rede; wie bei dem Sprechen, von dem beim Dornbusch njos-die Red «

ist, das Rufen dem Sprechen voraufging (s. E x 3,4), so ging auch bei dem Sprechen,

von dem hier (Lv 1,1) die Rede ist, das Rufen dem Sprechen vorauf? â € ” V ergleichen

laà Ÿ t sich Sanh 6, 2: So finden wir â € ž bei A khan* (d. h. in J os 7), daà Ÿ J ehoschuaf zu ihm

sagte usw. â € ” W eiteres s. bei RÃ ¶ m 11,2.

12,29: HÃ ¶ re, Israel, der Herr unser Gott ist E in Herr.

Dt 6,4: imk mm â –   wrt « mm btrcsao. Drei K onstruktionen sind mà ¶ glich:

a. J ahve unser Gott ist E in J ahve. So schon die LX X (= Mk 12,29), nur

daà Ÿ statt â € ž J ahve" gesagt ist * snn = x t' ptof: x vpos 6 9toe rjfià ¶ iv x vQ iot elf htti. | | A uch

Targ Onk wird hierher gehà ¶ ren: in â „ ¢ " 3^ * II Sicher liegt diese K onstruktion

folgenden Stellen zugrunde. Chag 3* : (R. K lfazar b. fA zarja, um 100) hat à ¶ ffentlich

vorgetragen: â € ž Du hast heute J ahven erkoren, u. J ahve hat heute dich erkoren* (so

Dt 26, 17 nach Targ J erusch I). Gott sprach zu Israel: Ihr habt mich gemacht zu

einem einzig E rkorenen in der W elt, s.: â € ž HÃ ¶ re, Israel, J ahve unser Gott ist ein einziger

J ahve." Und ich werde euch zu einem einzig E rkorenen in der W elt machen, s.: W er

ist deinem V olk Israel gleich? Das einzige V olk auf E rden, das Gott hinging sich als

V olk zu erkaufen 1 Chr 17,21. â € ” Dasselbe anonym B' rakh 6Â » .| | DtR 2 (199b): A lle

(sieben) Himmel hat Gott vor den Israeliten (am Sinai) aufgetan, um sie erkennen

zu lassen, daà Ÿ es keinen andren Gott auà Ÿ er ihm gebe. Da sprach die Gemeinde Israel
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vor Gott: Herr der W elt, wen habe ich im Himmel auà Ÿ er deiner Herrlichkeit? W ie

ich im Himmel nur dich habe, so verlange ich nach keinem andren auf E rden s.Ps73,25;

wie ich mit dir keine andre Gottheit im Himmel (lies d-m: statt itsva) verbinde,

so verbinde ich mit dir keine andre Gottheit auf E rden; sondern tà ¤ glich gehe ich in

die Synagogen u. lege fà ¼ r dich das Z eugnis ab, daà Ÿ es keinen andren Gott gibt auà Ÿ er

dir, u. spreche: HÃ ¶ re, Israel, J ahve unser Gott ist ein einziger J ahve. | | DtR 2 (1991' ):

Die Rabbinen (Z eitgenossen des R. Pinechas b. Chama, um 360) sagten: Gott sprach

zu den Israeliten: Meine K inder, alles, was ich erschaffen habe, habe ich paarweise

erschaffen: Himmel u. E rde sind ein Paar, Sonne u. Mond sind ein Paar, A dam u.

E va sind ein Paar, diese und die zuk. W elt sind ein Paar; aber meine Herrlichkeit

ist allein u. einzig in der W elt. W oher? W eil wir in der Stelle (Dt 6,4) lesen: HÃ ¶ re,

Israel, J ahve unser Gott ist ein einziger J ahve. | | DtR 2 (199c): (R. A cha, um 320,

hat gesagt:) â € ž Da ist einer u. kein zweiter, auch Sohn n. Bruder hat er nicht" Q oh 4,8:
Markus 12, 29 29

 « etat Bruder noch Sohn, sondern: Hà ¶ re, Israel, J ahve unser Gott ist E in J ahve. | |

Tirg J eruacul Dt 6,4: E s geschah, als die Z eit unsres V aters J akob kam, aus der

W elt versammelt zu werden, besorgte er, es mà ¶ chte unter seinen Sà ¶ hnen etwa ein

Untauglicher (V erworfener) sein. E r berief sie u. fragte: Gibt es etwa in eurem Herzen

Tacke? Sie antworteten alle einmà ¼ tig u. sprachen: â € ž Hà ¶ re, Israel (= J akob), unser V ater:

J ahre unser Gott ist E in J ahve.* J akob antwortete: Gepriesen sei sein herrlicher

N ame in die E wigkeiten der E wigkeiten! â € ” Diese Paraphrase geht zurà ¼ ck auf SDt 6, 4

 § 31 (72b): A ls unser V ater J akob von der W elt schied, berief er seine Sà ¶ hne u. er-

mahnte jeden einzelnen fà ¼ r sich. Dann rief er sie wieder alle auf einmal u. sprach:

V ielleicht hegt ihr geteilte Meinungen in eurem Herzen à ¼ ber den, welcher sprach u.

ea ward die W elt! Sie antworteten: HÃ ¶ re uns: Gleichwie in deinem Herzen keine

geteilten Meinungen sind, so sind solche auch nicht in unsrem Herzen à ¼ ber den,

welcher sprach u. es ward die W elt; sondern J ahve unser Gott ist E in J ahve 1 Mit

Bezog hierauf heifit es: Da warf Israel sich nieder zum K opfende des Bettes hin

Gn 47,31. W ie, zum K opfende des Bettes hin hà ¤ tte er sich niedergeworfen? V iel-
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mehr wollen die W orte besagen, daà Ÿ er Gott dankbar pries, das nichts Untaugliches

(V erwerfliches) aus ihm hervorgegangen war. (Der Midr deutet die W orte nts< an ok^ sy

Gn 47, 31 = er warf sieh anbetend nieder ,wegen des V orzà ¼ glichen seines E hebettes* ,

d. h. wegen seiner untadeligen N achkommenschaft.) . . . E ine andre E rklà ¤ rung: (J ene

W orte Gn 47, 31 wollen besagen,) daà Ÿ J akob sprach: Gepriesen sei der N ame seines

herrlichen Reiches immer u. ewiglich! â € ” Parallelen: Pes 56Â » ; GnR 98 (61Â ° ). (Z wei

weitere Parallelen DtR 2 u. TanchB ---i  § 9 s. in A bsatz b.) â € ” In allen diesen Stellen

liegt der N achdruck nicht darauf, daà Ÿ J ahve der Gott Israels ist, sondern darauf, daà Ÿ

J ahre, der Gott Israels, E in J ahve ist.

b. J ahve ist unser Gott, J ahve der E ine, oder: J ahve ist unser Gott,

J ahve ist E iner. pB^ akh 1,3c, 9: W arum werden die (Schemaf-)A bschrntte tà ¤ glich

rezitiert? . . . R. Levi (um 300) hat gesagt: W eil die zehn Gebote in ihnen enthalten

sind. Ich bin J ahve dein Gott (I. Gebot), dem entspricht: â € ž HÃ ¶ re, Israel, J ahve ist

mwer Gott.* â € ” Du sollst nicht andre Gà ¶ tter auà Ÿ er mir haben (2. Gebot nach jà ¼ discher

Z ahlung), dem entspricht: .J ahve ist E iner.* â € ” Du sollst den N amen J ahves deines

Gottes nicht zu N ichtigem aussprechen (3. Gebot), dem entspricht Dt 6,5: .Liebe

J ahve* .usw. il DtR 2 (199c): R. J icchaq erà ¶ ffnete seinen V ortrag mit: J ahve ist mein

Teil, spricht meine Seele, deswegen hoffe ich auf ihn K L 3, 24. R. J icchaq hat gesagt:

W omit là ¤ à Ÿ t sich das vergleichen? Mit einem K à ¶ nig, der in eine Provinz kam, u. mit

ihm kamen Heerfà ¼ hrer, Prà ¤ fekten u. Oberbefehlshaber. Die einen von den E inwohnern

der Provinz erwà ¤ hlten sich einen Heerfà ¼ hrer, daà Ÿ er à ¼ ber sie gesetzt wà ¼ rde, andre

erwà ¤ hlten sich einen Prà ¤ fekten. Da sagte einer, der ein Schlaukopf war: Ich erwà ¤ hle

mir Dur den K à ¶ nig; denn jene alle wechseln (werden abgelà ¶ st), der K à ¶ nig aber
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wechselt nicht. E benso als Gott auf den Sinai herniederfuhr, fuhren mit ihm viele

Genossenschaften der E ngel nieder, Mikhaà ¶ l u. seine Genossenschaft, Gabriel u. seine

Genossenschaft. Die einen von den V à ¶ lkern der W elt erwà ¤ hlten sich den Mikhaà ¶ l,

andre den Gabriel; aber die Israeliten erwà ¤ hlten sich den Heiligen, gepriesen sei er!

Sie sprachen: J ahve ist mein Teil, spricht meine Seele; siehe: HÃ ¶ re, Israel, J ahve

ist unser Gott, J ahve der E ine! â € ” E ine andre E rklà ¤ rung. Hà ¶ re, Israel. Seit wann

haben die Israeliten die Rezitation des Schemaf erlangt? Seit der Stunde, da J akob

sieh zum Sterben neigte. Da rief er alle Stammvà ¤ ter und sprach: V ielleicht werdet

ihr, wenn ich von der W elt geschieden bin, eine andre Gottheit anbeten! Denn so

steht geschrieben Gn 49, 2: .V ersammelt euch u. hà ¶ ret, ihr Sà ¶ hne J akobs.* W as be-

deuten (die folgenden W orte): os-aii ' ivv i » israx n (u. hà ¶ ret auf Israel, euren V ater)?

E r sprach zu ihnen: Der Gott Israels (= J akobs), das ist ener V ater! (Der Midr liest

s » als  »  » .) Sie sprachen: Hà ¶ re, Israel (= J akob), J ahve ist unser Gott, J ahve der

E ine. Und er (J akob) sprach im F là ¼ sterton: Gepriesen sei der N ame seines herrlichen

Reiches immer u. ewiglich! | | TanchB " rv* i § 9 (109 ' ): (A ls J akob seine Sà ¶ hne um sich

versammelt hatte,) hob er alsbald an, zu ihnen zu sagen: Ich bitte euch, ehret Gott,
30

Markus 12, 29. 82. 83. 36

wie ihn meine V Rter geehrt haben, 8. Gn 48,15: Der Gott, vor dem meine V ater ge-

wandelt sind usw. Da sagten sie zu ihm: HÃ ¶ re, Israel (= J akob), J ahve ist unser

Gott, J ahve der E ine! ! l DtB 2 (199b): Seit wann haben die Israeliten es erlangt, das

Schemaf zu rezitieren? R. Pinechaa b. Chama (um 860) hat gesagt: Seit der Gesetz-

gebung haben die Israeliten es erlangt, das Schema? zu rezitieren. W ie denn? Du

findest, daà Ÿ Gott auf dem Sinai zuerst allein mit diesem W ort anhob, daà Ÿ er zu ihnen

sagte: HÃ ¶ re, Israel, ich bin J ahve dein Gott. Da antworteten sie alle u. sprachen:

â € ž J ahve ist unser Gott, J ahve der E ine,* u. Mose sprach: Gepriesen sei der N ame

seines herrlichen Reiches immer u. ewiglich! (Dann folgt der A usspruch der Z eit-

genossen des R. Pin' chas b. Chama, s. in A bschnitt a.)

C. J ahve, unser Gott, J abve ist E iner. â € ” Diese K onstruktion soll nach

Levy 2, 401b vorausgesetzt sein in dem Mischnasatz Pqb 4,8: Die Leute von J ericho ...

machten V erbindung beim Sch maf (s. die ganze Stelle bei Lk 10,30). â € ” Statt das

zweite mrp als Subjekt eines 2. Satzes zu fassen (K onstruktion b) u. es von â € ¢ :â € ¢ -â € ¢ Â » zu


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trennen, hatten die Gelehrten von J ericho es fà ¼ r eine bloà Ÿ e W iederholung des ersten

rr> rr » gehalten u. deshalb beim Sprechen eng mit verbunden: .J ahve, unser

Gott, J ahve | E iner." E in à œ berbleibsel dieser Sprechweise sei der' Paseq zwischen

dem zweiten mir n. â € ” Die traditionelle Deutung: TPe8 2, 19 (ISOi: W ie machten

sie V erbindung beim Sch' maf? Sie sagten: .HÃ ¶ re, Israel, J ahve un-> ' er Gott J ahve

E iner," ohne abzusetzen. R. J ' huda (um 150) sagte: â € ž Sie haben wohl abgesetzt, aber

sie sagten nicht: â € ž Gepriesen sei der N ame seines herrlichen Reiches immer u. ewig-

lich! " (nach Dt 6, 4, sondern verbanden diesen V ers sofort mit dem folgenden). pP s 4,

31b,22: R. A rha (um 320) hat gesagt, R. Z fira (um 3u0) hà ¼ be gesagt. R. La (= Heia,

um 310) habe gesagt: (Sie sprachen:) â € ž HÃ ¶ re, Israel, J ahve unser Gott J abve E iner" ,

ohne zwischen den einzelnen W Ã ¶ rtern abzusetzen. So R. Melr um 150). R. J ^ ' huda

(um 150) sagte: Sie haben wohl abgesetzt, aber sie sagten nicht: Gepriesen sei der

N ame seines herrlichen Reiches immer u. ewiglich! R. J ose (um 850) bat gesagt,

R. Z Bfira habe gesagt: R. La habe gesagt: (Sie sprachen:) HÃ ¶ re, Israel, J ahve usw.,

ohne abzusetzen zwischen pn » u. ,gepriesen sei der N ame" usw. So R. Melr. R. J huda

hat gesagt: Sie haben wohl abgesetzt, aber sie sagten nicht: â € ž Gepriesen sei* usw.

P' s 56" : Sie machten V erbindung beim Sch" maf. W ie machten sie es? K ab J ' huda

(t 299) hat gesagt: â € ž Sie sprachen: â € ž HÃ ¶ re, Israel" usw., ohne abzusetzen. Raba (t (52)

hat gesagt: Sie haben wohl abgesetzt; aber sie sprachen iin V . 6): â € ž Sollen dir heute

am Herzen liegen" , was bedeutet: heute sollen diese W orte dir am Herzen liegen u.

nicht morgen. (Sie, verbanden also ovn statt mit dem V orhergeheoden mit dem

F olgenden.) Bar: W ie haben sie V erbindung beim Sch ° maf gemacht? Sie sagten:

HÃ ¶ re, Israel, usw., ohne abzusetzen. So R. Melr. R J ' huda sagte: Sie haben wohl ab-
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gesetzt, aber sie haben nicht gesagt: Gepriesen sei der N ame seines herrlichen Reiches

immer u. ewiglich!

12,32: Schà ¶ n hast du gesagt.

E x 10, 29: p^ jji ] t= â € ž Du hast recht geredet" (vgl. lt J os 2, 4); TargOnk u. J erusch I

E x 10,29: m » V * V < s r » ; â € ž du hast schà ¶ n gesagt* .â € ” RH 26 « : -ci â € ž er hat trefflich

geredet" .â € ” BM 581> : r~ o* tu â € ž du hast trefflich gesagt* .â € ” DtR 2 (ly9 ' j: p w

-ji n-> -> 3-! Bâ € ž schà ¶ n haben sie zu dir gesagt" .

12, SS: Ist mehr als alle Ganzopfer u. Opfer (s. bei Mt 9, I i S. 49:) f.).

12,36: David sagt im heiligen Geist.

sv ftp nvsiifiaTi t$ ayty = ahjsn rvra* = im Geist der Prophetie

oder der Inspiration. â € ¢ >

a. MidrQ oh 7,2 (82b): In einer Bar ist im N amen des R. Melr gelehrt worden:

Oberall wo es (in der Schrift) heifit: â € ž E r antwortete u. sprach so u. so" , redet der

Betreffende im heiligen Geist mn  « npn nw, | | MidrHL 1, 1 (79ll): Und à ¼ berdies


MarkM 12, 86. 88 (N r. 1. 2) 31

iity> \ w\ e\ ii ein ' W eiser war Q oh 12,9. W enn ein andrer Mensch (die W orte Q oheleths)

gesagt h& tte, h& tte& t du deine Ohren neigen mà ¼ ssen, um diese W orte zu hà ¶ ren, n. à œ ber-

dies ' = u. dies um so mehr), da sie Salomo gesagt hat; und wenn er sie nach seiner

A nsicht (seinem eigenen Gutdà ¼ nken) gesagt hà ¤ tte, hà ¤ ttest du deine Ohren neigen u.

sie hà ¶ ren mà ¼ ssen, n. à œ berdies, da er sie im heiligen Geist gesagt hat m-u pone

B"  « ? n. n LvR 14 (115* ): R. Sch ° mn6l b. Idi (lies: b. J nijja, nm 860) hat im N amen des

B. A cha (nm 320) gesagt: W enn ' E lihu diesen V ers (Hi 36, 3) aus sich selbst gesagt

hat, so ist er eine Lobpreisung, u. wenn er ihn im heiligen Geist gesagt hat, so ist

er die hà ¶ chste Lobpreisung. â € ” W eiteres s. im E x k.: â € ž Die Inspiration der heiligen

Schrift* A nm. 15-22 u. bei Lk 2,25.

b. zB. Targ 2 Sm 23,2: David hat gesagt: Im Geist der Prophetie J ahres (= im

heiligen Geist) sage ich dieses â –   ; â –   ' :Â « V iva mit " i nx ia: mia, u. seine heiligen W orte

trage ich mit meinem Munde vor. | | TargPs 51,13: V erwirf mich nicht vor dir u. deinen

heiligen Geist der Prophetie ~  » -ip rnaa nn laà Ÿ nicht von mir weichen. â € ” F erner

s. E x k.: Die Inspiration der hl. Sehr. A nm. 16 u. bei Lk 2,25.


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12,38: Die in MÃ ¤ nteln (er aioX atg) einhergehn.

1. azo/.i' j im Rabbin. oft: ^ bdn, K iaifK , n^ aos u. n^ asjK . Obwohl

das W ort zunà ¤ chst eine ganz allgemeine Bezeichnung fà ¼ r Gewà ¤ nder

allerlei A rt war (die LX X geben damit meist das ebenso allgemeine

-:; wieder, zB E x 29, 5. 21; 31,10; 39,1), so verstand man doch in der

Regel darunter ein K leid besserer A rt, ein Staats- oder Prachtkleid.

St. 6,29. 81: atohj * > ' fi? f; der hebr. Tex t: opb -in, bezw. tias -ua. | | Schab 128Â » :

^ r= -. « - pa kV cs* k eine Stola im W ert von 100 Minen. | | Sanh 44 » : .Ich sah bei der

Beste einen schà ¶ nen Mantel von Schinkr . . .' J os 7,21. Rab (t 247) hat gesagt: E s

war eine Stola aus feiner W olle  « rvui k? dx ^ k.

2. Sachlich ist mit der a% ohq hier (s. auch Lk 20, 46) jedenfalls das

sonst r-' ss genannte K leidungsstà ¼ ck gemeint, ein à œ berwurf, der zwar von

jedermann, arm u. reich, klein u. groà Ÿ , Mann u. F rau, getragen wurde,

aber doch auch als das besondere E hrenkleid der Gelehrten erscheint.

Pea 4, 3- breitet ein A rmer seine Tallith Ober Peafrà ¼ chte, um sie sich dadurch

widerrechtlich anzueignen. | | TK el B6 6,3 (596) ist von der abgenutzten T. eines A rmen

die Rede. 0 SN ul5, 38  § 115 (34 » ) erklà ¤ ren die Gelehrten, daà Ÿ die T. einer F rau mit

 » J Scith zu versehen sei, weil sich mitunter auch ihr Mann damit bedecke. II M' n 40â € ¢ >

wird in einer Bar eine T. erwà ¤ hnt, in die ein Minderjà ¤ hriger seinen K opf u. den

grà ¶ à Ÿ ten Teil seines K à ¶ rpers einzuhà ¼ llen vermag. â € ” N amentlich aber war die T. das

die Gelehrten u. Gemeindevorsteher auszeichnende Gewand. GnR 70 (44A ): SA qilas,

der Proselyt (s. bei 1 K or 16, 19), kam u. fragte den R. E liiezer (um 90): Besteht

darin die Liebe, mit der Gott den Proselyten liebt, daà Ÿ geschrieben steht Dt 10,18:
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Der den F remdling (im Sinn des Midr .den Proselyten* ) lieb hat, ihm Brot u. Ge-

wand zu geben? W ie viele Pfauen u. F asanen besitze ich, die selbst von meinen

Sklaven nicht geachtet werdenI R. E li' ezer fuhr ihn an (sti eine A rt leichten Bannes).

E r ging zu R J Â ° hoschuaS mit der gleichen F rage. Dieser fing an, ihn mit W orten zu

begà ¼ tigen: .Brot' DUO,] * , das ist die Tora, s. Spr9, 5: K ommt, esset von meinem

Brot; .Gewand* Dt 10, 18, das ist die Tallith; hat ein Mensch Torakenntnis erlangt,

so erlangt er die Tallith. - In der Parallelstelle N uR 8(150' -) lauten die Schluà Ÿ -

worte: Hat ein Mensch Torakenntnis erlangt, so erlangt er Gebotserfà ¼ llungen. | | BB98 » :

Hab J * hnda (f 299) hat gesagt, Rab (f 247) habe gesagt: W er sich brà ¼ stet mit der

T. eines Gelehrtenschà ¼ lers, ohne ein Gelehrtenschà ¼ ler zu sein, den là ¤ à Ÿ t man (im

J enseits) nicht eintreten in die MÂ ° chica (K reis' A bteil) Gottes. | | pBikS, 65' 1, 5: R. A mmi

um 300) wandte auf sie (die durch Geld die Ordination zum Rabbi erlangt hatten)
82

Markus 12, 38 (N r. 2.3)

an: ,GÃ ¶ tter (= Richter) von Silber u. GÃ ¶ tter von Gold sollt ihr euch nicht machen"

E x 20, 23. R. J oschijja (IL, um 280) hat gesagt: Und die T. auf ihm ist wie die Decke

eines E sels. | | E x R 27 (88* ): .Mein Sohn, wenn du fà ¼ r deinen N à ¤ chsten Bà ¼ rge ge-

worden bist" usw. Spr6, lf. R. N echemja (um 150) hat gesagt: Das ist in bezug auf

die Chaberim (Mitglieder der pharisà ¤ isch gerichteten Genossenschaften, die sich zur

Beobachtung der Z ehnt- und Reinheitsgesetze zu verpflichten hatten) gesagt. Solange

ein Mensch ein Chaber ist, kà ¼ mmert er sich nicht um die Gesamtheit (Gemeinde) u.

wird auch ihretwegen nicht bestraft. Ist aber ein Mensch zum Haupt (der Gemeinde i

ernannt worden u. hat er die T. empfangen, so darf er nicht (mehr) sagen: â € ž Ich be-

fasse mich bloà Ÿ mit meinem V orteil, die Gesamtheit geht mich nichts an," sondern

die ganze Last der Gesamtheit liegt auf ihm.

3. W enn nun die T. auf der einen Seite das E hrengewand der Ge-

lehrten war u. auf der andren Seite doch auch ein K leidungsstà ¼ ck, das

jedermann zu tragen berechtigt war u., wie die obigen Stellen zeigen,
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auch tatsà ¤ chlich getragen hat, so wird man anzunehmen haben, da&

die die Gelehrten-Tallith kennzeichnenden Besonderheiten in ihrer Ge-

stalt u. in der A rt u. W eise gelegen haben, wie die Gelehrten sie sich

umzuwerfen pflegten. Darà ¼ ber N à ¤ heres an folgenden Stellen:

BB 57b: R. J ochanan (f 279) fragte den R. Bannala (um 220): W elcher A rt ist das

Hemd der Gelehrtenschà ¼ lerV (A ntwort:) So, daà Ÿ unterhalb davon kein F leisch von

ihm sichtbar wird (also bis auf die F Ã ¼ Ã Ÿ e herabreichend). W elcher A rt ist die Tallith

der Gelehrtenschà ¼ ler? So, daà Ÿ sein Hemd unterhalb davon nicht eine Hand breit

sichtbar wird. â € ” W ir haben uns also den .Tallith" genannten à œ berwurf, der Ge-

lehrten als lang herabwallend vorzustellen. So hà ¶ ren wir MidrQ oh 9, 5 (41 » ), daà Ÿ die

T. des R. J onathan (um 220) auffallend nachschleppte, so daà Ÿ ihn R. Chijja auffordern

muà Ÿ te: Mein Sohn, hebe defne T. auf! â € ” N och mehr aber muà Ÿ te dieses N achschleppen

zur Regel werden, da die T. der Gelehrten an ihren Z ipfeln mit den Schaufà ¤ den

(Cicith) versehen sein sollte. In B' rakh 18 » , der Parallelstelle zu MidrQ oh., hà ¶ ren

wir denn auch bloà Ÿ von den nachschleppenden Schaufà ¤ den des R. J onathan. à œ ber

die Schaufà ¤ den an der T. der Gelehrten heià Ÿ t es GnR85 (94d) in einer allegorischen

A uslegung der drei Pfà ¤ nder, die Gn38,18 Thamar von J  ° huda fordert: .Deine Schnur" ,

damit ist das Synedrium gemeint, dessen Mitglieder durch Schaufaden (an ihrer T.)

ausgezeichnet waren. â € ” Der Là ¤ nge der Tallith entsprach jhre W eite. Sie muà Ÿ te der-

artig sein, daà Ÿ der Gelehrte sich và ¶ llig einhà ¼ llen konnte. Und gerade dieses Sich-

E inhà ¼ llen in die T. scheint das V orrecht u. das K ennzeichen eines Gelehrten gewesen

za sein. SDt33, 2  § 348 (143* ): W ie Menschen, die sich am F euer zu beschà ¤ ftigen

haben, dadurch kenntlich werden unter den à ¼ brigen Menschen, so sind die Gelehrten-
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schà ¼ ler kenntlich durch ihren Gang u. durch ihr Sprechen u. durch ihre V erhà ¼ llung

auf der Straà Ÿ e. â € ” Derekh E rec Z utaà ¶ :A n vier Dingen werden die Gelehrtenschà ¼ ler

erkannt: an ihrem Beutel (d. h. an ihrer Sparsamkeit), an ihrem Becher (d. h. an ihrer

MÃ ¤ Ã Ÿ igkeit), an ihrem Z Ã ¼ rnen (d. h. an der N iederzwingung ihres Z ornes) u. an ihrer

V erhà ¼ llung.1 â € ” Z u dem A usdruck .Stà ¶ à Ÿ el-Pharisà ¤ er* (s. Sota 22b jm

E x k. à ¼ ber Pharisà ¤ er u. Sadduzà ¤ er) gibt SA rukh- eine E rklà ¤ rung, aus der man schlieà Ÿ en

darf, daà Ÿ das à ¼ bertriebene Sich-E inhà ¼ llen in die T., wie es von gewissen Pharisà ¤ ern

beliebt wurde, diesen eine unfà ¶ rmige Gestalt verlieh. Die E rklà ¤ rung lautet nach

K rauà Ÿ ,A rchà ¤ ol. 1,605 A nm. 543: .W er sich in eine reichliche T. hà ¼ llt, sieht aus wie

 « in umgestà ¼ lpter Mà ¶ rser, nà ¤ mlich mit der Mà ¼ ndung nach unten, wodurch er oben

schmal, unten weit ist; so auch dieser, der des Scheines wegen so geht, mit reich-

licher T. um sich, oben eng, unten weit." â € ” V gl. auch GnR* 82 (Ã – 2Â « -) bei Mt8,12 S.477Ã Ÿ .

1 Die drei ersten Stà ¼ cke ergeben das W ortspiel: e-t Beutel, oia Becher u. o? sZ orn;

vgl. (E r65l> : R. E lfai (um 110) hat gesagt: A n drei Dingen wird ein Mensch erkannt:

10J 33! 10-3S1 10133.


Markus 12,88 (N r. 4); 12,40.41 (11)

33

4. Man pflegte sich in die T. einzuhà ¼ llen beim Beten, « beim Richten,b

beim Là ¶ sen von Gelà ¼ bden, c auch wohl beim Besuchen von K ranken, d

a. Schab 10* : Rab K ahana (II., um 875) . . . hà ¼ llte Bich ein (in seine % ) u.

betete. | | V on Mardokhai wird Meg 16 » erzà ¤ hlt: E r hallte sieh in seine T. n. trat

hin, am an beten. II RH 17> > : R. J ochanan (f 279) hat gesagt: ... Gott hallte sieh ein

(in seine T.) wie der V orbeter n. zeigte dem Mose die Gebetsordnang. | | Schalchan

' .A rukh câ € ” n rmi 691,6: Die Gelehrten n. ihre Schaler pflegen nur zu beten, wenn

sie sich in ihre T. eingehà ¼ llt haben.

b. Schab 10* :V on wann an gilt die Gerichtsverhandlung als erà ¶ ffnet? R.J irmeja

(um 320) ... hat gesagt: Sobald sich die Richter (in ihre T., Raschi) eingehà ¼ llt

haben. â € ” 8Dt 1,13  § 13 (68* ): Schaffet (fà ¼ r das A mt des V orstehers u. Richters)

MÃ ¤ nner herbei, die euren Stammen bekannt sind Dt 1,13, d. h. sie sollen euch be-

kannt sein. Siehe, wenn er sich in seine f â –   einhà ¼ llt u. kommt u. vor mir (Mose) im

Gerichtahof sitzt, so will ich nicht wissen, aus welchem Ort u. aus welchem Stamme
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er ist, ihr aber sollt ihn kennen ...

C. pJ A Z 1,40 » , 57: Man là ¶ st keine Gelà ¼ bde im Gehen, sondern eingehà ¼ llt (in die

T.) o. im Sitzen. II N * d77i> Bar: Rabban Gamlià ¶ l (um 90) stieg von seinem E sel, ver-

hà ¼ llte sich, setzte sieh nieder u. loste ihm (einem E inwohner von K " zib) sein Ge-

là ¼ bde. â € ” Parallelstellen: ! E r64b; pJ A Z 1,40 » , 52; LvR 37 (133d) u. (diese Stelle aus-

fà ¼ hrlich bei Mt S. 528 f.) TP* s 1, 27 f. (157).

d Schab 12b Bar: ... W er kommt, um einen K ranken zu besuchen, der setze

sieh nicht auf das Bett, auch nicht auf einen Sessel, sondern er hà ¼ lle sich ein (in

seine T.) n. setze sieh vor ihn (den K ranken), weil die Schekhina (Gottheit) oberhalb der

K opfseite des K ranken weilt, s. Ps41,4: J ahve wird ihn stà ¼ tzen auf dem Siechbett.

12,40 11: Sie verzehren der W itwen HÃ ¤ user.

V or A usnà ¼ tzung der Torakenntnisse zu selbstsà ¼ chtigen Z wecken

warnt A both 1,13 u. 4,5; s. bei Mt 10,8 8 S. 562. | | J osephus A ntiq 18,

3, 5 berichtet von vier J uden, die sich als Gesetzeslehrer ausgeben u.

eine vornehme Rà ¶ merin bewegen, ihnen Purpur u. Gold fà ¼ r den Tempel

in J erusalem zu geben. N achdem sie das Geld erhalten, verbrauchen

sie es fà ¼ r eigene Z wecke. Diese Tat sei die V eranlassung zur A us-

weisung der J uden aus Rom im J ahre 19 n. Chr. geworden; vgl. Schà ¼ rer*

3,60. H Beispiele rà ¤ nkevollen u. gewinnsà ¼ chtigen Handelns der Schrift-

gelehrten s. A ss Mos 7,3 ff.; Sota21b; pSota3,19Â » ,27; Sota 22b im E x k.:

Pharisà ¤ er u. Sadduzà ¤ er N r. 2 u. pj « b 12,13 » , 33 bei Mt 23,13 S. 921.

12,40 99: Und beten vorwandsweise ein Langes.

à œ ber langes oder kurzes Beten s. bei Mt 6, 7 S. 403.


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12,41 I: A ls er saà Ÿ .

1. A us der à ¤ lteren Z eit haben wir keine Stelle, die das Sitzen im

Heiligtum beanstandete; s. vielmehr P ° s 5,10 (w. u.). E rst der spà ¤ teren

Z eit war es vorbehalten, das Sitzen im inneren V orhof fà ¼ r unerlaubt zu

erklà ¤ ren (s. N r. 2). Hiernach liegt durchaus kein Grund vor, das Sitzen

J esu Mk 12, 41, dessen Schauplatz der F rauenvorhof, also der innere

V orhof war (s. bei 12,41 85), fà ¼ r ungeschichtlich zu halten.

F olgende Stellen kommen in Betracht: SDt 17,12 §155 (10 5 » ): ... Der Priester,

der dasteht, zu dienen Dt 17,12; die Schrift lehrt, dafi nur der Dienst, der im Stehen

8tra « k n. BilUrk.ok. N T II. 8


84

Markus 12,41 (Â » 1)

verrichtet wird, tauglich (gà ¶ ltig) ist; wenn aber jemand sitzt u. den Dienst tut, so

ist sein Dienst verwerflich. â € ” Ã „ hnlich so SDt 18,5 Â § 167 (1061> ). | | SN u 6,23 Â § 39 (11 b):

â € ž So sollt ihr (die Priester) die K inder Israel segnen* N u 6, 23, nà ¤ mlich im Stehn.

Du sagst im Stehn, oder nicht vielmehr im Stehn wie im N ichtstehn? Die Schrift

sagt lehrend: ,Und diese sollen stehen, um Israel zu segnen' (so zitiert der Midr.

Dt 27,12); es wird hier (N u 6, 23) vom Segen gesprochen, u. es wird dort (Dt 27,12)

vom Segen gesprochen: wie der Segen, von dem dort gesprochen wird, im Stehn, so

auch der Segen, von dem hier gesprochen wird, im Stehn. R. N athan (um 160) sagte:

Dessen bedarf es nicht, denn là ¤ ngst heià Ÿ t es: E s sollen die Priester, die Sà ¶ hne Levis,

herzutreten; denn sie hat J ahve erwà ¤ hlt, ihm zu dienen u. im N amen J ahves zu segnen

Dt21,5, das stellt das Segnen dem Dienen gleich: wie das Dienen im Stehn, so auch

das Segnen im Stehn. â € ” Dasselbe Sota 38* Bar mit dem Z usatz: (Tnd das Dienen

selbst, woher (daà Ÿ es im Stehn zu geschehen hati? s. Dt 18,5: Denn ihn (den Priester)

hat J ahve . . . erwà ¤ hlt, zum Dienst zu stehen im N amen J ahves | | Sanh83b (Bar):
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E in unbeschnittener, ein in Trauer befindlicher, ein im Sitzen amtierender Priester wird

(falls er Dienst tut) durch V erwarnung (mit folgender Geià Ÿ elung) bestraft. â € ” Dazu

84* :E in im Sitzen amtierender Priester, woher (daà Ÿ er bestraft wird/? Baba (t 352)

hat gesagt, Rab N achman (t 320) habe gesagt: W eil die Schrift sagt: Denn ihn hat

J ahve erwà ¤ hlt, zum Dienst zu stehen Dt 18,5, zum Stehn bat er ihn erwà ¤ hlt u. nicht

zum Sitzen. â € ” In allen diesen Stellen wird das Sitzen des Priesters im Heiligtum

nicht an u. fà ¼ r sich verboten, sondern nur sein Sitzen beim Dienst. Dieses V erbot

wird ausschlieà Ÿ lich mit Schriftworten begrà ¼ ndet, niemals mit dem Hinweis darauf,

daà Ÿ ja das Sitzen im Heiligtum allgemein untersagt sei; sogar gelegentliche Bezug-

nahmen auf allgemeines Sitzverbot im Heiligtum fehlen.

Sota 7, 7 (= J oma 7,1): Der Hohepriester (der am V ersà ¶ hnungstage bestimmte

Schriftabschnitte zu verlesen hatte) empfing die Tora (aus der Hand des * jo) stehend

u. las daraus stehend vor. â € ” Da die Schriftverlesung mit zu den Dienstverrichtungen

des Hohenpriesters gehà ¶ rte, so hatte dieser sie nach den oben gebrachten Stellen

natà ¼ rlich im Stehn vorzunehmen. Dagegen wird à ¼ ber die analoge Schriftverlesung

durch den K à ¶ nig Sota 7,8 folgendes berichtet: N ach A usgang des ersten Laublià ¼ tten-

festtages im 8. J ahr (= im l.J ahr der neuen Schemittaperiode) nach A usgang des

Bracbjahres errichtete man fà ¼ r ihn (den K à ¶ nig) im V orhof nn » (d. h. nach fest-

stehendem Sprachgebrauch im â € ž inneren* V orhof, hier â € ” F rauenvorhof) eine Tribà ¼ ne

ans Holz, auf der er saà Ÿ , s. Dt 31,10 f.: ,J e nach sieben J ahren, zur Z eit des Sch' initta-

jahres am F este der HÃ ¼ tten . . . sollst du dieses Gesetz vor ganz Israel lesen.* Der

Synagogenaufseher nahm das Torabuch u. gab es dem Synagogenvoisteher, dieser

dem ; jb (Tempelhauptmann, s. Schà ¼ rer4 à „ , 320 f.; andre: Priester V orsteher), dieser dem
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Hohenpriester u. dieser dem K Ã ¶ nig. Der K Ã ¶ nig empfing es stehend u. las daraus

sitzend vor. Der K à ¶ nig A grjppa (I., der V orfall gehà ¶ rt dem J ahre 41 n. Chr. an)

empfing es stehend u. las stehend daraus vor, u. die Gelehrten lobten ihn (deshalb). â € ”

Die Mischna gibt in diesen Stellen keine allgemeine A nweisung, sondern stellt lediglich

fest, in welcher Haltung die beiden hà ¶ chsten W à ¼ rdentrà ¤ ger des V olkes die V erlesung

der Tora vorzunehmen pflegten: der Hohepriester stand dabei, der K à ¶ nig, fà ¼ r den die

Schriftverlesung keine priesterliche F unktion bedeutete," saà Ÿ . N ur das Lob, das dem

K à ¶ nig A grippa fà ¼ r sein Stehen gespendet wird, deutet an, daà Ÿ die Gelehrten es fà ¼ r

durchaus angemessen gehalten haben wà ¼ rden, wenn auch der K à ¶ nig der Tora zu

E hren regelmà ¤ à Ÿ ig wà ¤ hrend ihrer V erlesung gestanden hà ¤ tte. Die Stà ¤ tte der Schrift-

verlesung war die rrjt^ , der innere V orhof, genauer, da nach Dt 31,12 auch die W eiber

anwesend sein sollten, der F rauenvorhof, der auch wegen seiner Grà ¶ à Ÿ onverhà ¤ ltnisse

einzig u. allein zur A bhaltung einer V olksversammlung geeignet war. Die abweichende,

auf R. E lifezer b. J a' aqob (um 150) zurà ¼ ckgehende Tradition, daà Ÿ die Schriftverlesung

des K à ¶ nigs u. des Hohenpriesters auf dem Tempelberg, d. h. im à ¤ uà Ÿ eren V orhof, statt-

gefunden habe (s. Sota 40b in N r. 2 A nm. d), verdient aus inneren Grà ¼ nden kaum Be-

achtung. | | P^ s 5,10 berichtet, daà Ÿ , wenn der 14. N isan, der Tag der Schlachtung der
Markus 12,41 (Â « 1.2)

35

Passahl& mmer, auf einen Sabbat fiel, an welchem Tage die geschlachteten Tiere aus

Grà ¼ nden der SabbatheiliguDg nicht nach Hause getragen werden durften, die 3 A b-

teilangen, in denen man zum Schlachten in den inneren V orhof eintrat, das Dunkel-

werden im Heiligtum hatten abwarten mà ¼ ssen, u. zwar, so heià Ÿ t es wà ¶ rtlich, ging die

1. A bteilung (um der 2. Platz zu machen, aus dem inneren V orhof) hinaus u. saà Ÿ auf

dem Tempelberg (â € ” im SÃ ¼ Ã Ÿ eren V orhof) nieder, die 2. im Chel (der schmalen Terrasse

auf der A uà Ÿ enseite der den inneren V orbof umschlieà Ÿ enden Mauer) u. die dritte an

ihrer Stelle (d. h. da, wo sie sich gerade im inneren V orhof befand). â € ” Hier erscheint

das N iedersitzen von allerlei Leuten nicht bloà Ÿ auf dem Tempelberg u. im Chel, sondern

auch im inneren V orhof als eine ganz selbstverstà ¤ ndliche von niemand angefochtene Prax is.

2. Die spà ¤ tere Z eit hat dieses geringe Stellenmaterial benà ¼ tzt, um

daraus ein Sitzverbot in bezug auf den inneren V orhof zu konstruieren.

R. Chijja (um 200) leitete aus dem Sitzen des K Ã ¶ nigs u. dem Stehn des

Hohenpriesters u. des K Ã ¶ nigs A grippa Sota 7,7. 8 die allgemeine Regel


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ab, daà Ÿ es im inneren V orhof nur fà ¼ r die K à ¶ nige aus dem Hause Davids

ein Sitzen gegeben habe.* â € ” N och einen Schritt weiter ging R. Schimfon

b. Laqià ¤ ch (um 250), der auch den davidischen K à ¶ nigen dieses Recht

absprach: das Sitzen des K Ã ¶ nigs Sota 7,8 bedeute nicht ein eigent-

liches Sitzen, sondern ein Sich-Ruhen durch A nlehnung an die W and.

Dem schienen allerdings die W orte 2 Sm 7,18 (= 1 Chr 17,16) entgegen-

zustehn: Â » Der K Ã ¶ nig David kam u. setzte sich nieder vor J ahve*

(in dem heiligen Z elte auf dem Z ion 1 Chr 16,1). Man half sich auch

in diesem F all durch Umdeutung: man las das Q al aim als Pifel: ao^ i

u. gewann so den Sinn: er beruhigte sich im Gebet vor J ahve. b _

N ur P" s 5,10 mit seiner dritten A bteilung, die sich unter bestimmten

17mstà ¤ nden im inneren V orhof niederlieà Ÿ , um die eintretende Dunkelheit

abzuwarten, machte Schwierigkeit. Doch wuà Ÿ te man auch hier Rat.

R. Mani (II., um 370) erklà ¤ rte, daà Ÿ sich das V erbum na » i » sie saà Ÿ

nieder" Pes 5,10 à ¼ berhaupt nicht auf die 3. A bteilung beziehe, u. daà Ÿ

die W orte, die von der 3. A bteilung geschrieben seien: â € ž die dritte an

ihrer Stelle" nichts andres besagten als: â € ž sie blieb an ihrer Stelle

stehen, " c Diese E rklà ¤ rung ist herrschend geworden, u. man hat im

Mischnatex t beider Talmude bei der 3. A bteilung einfach das V erbum

rw> â € ž sie blieb stehn" hinzugefà ¼ gt, vgl. Strack, Pesachim S.21* A nm.u. â € ”

So konnte die spà ¤ tere Z eit behaupten, daà Ÿ es niemand erlaubt gewesen

sei, im inneren V orhof zu sitzen, hà ¶ chstens die K à ¶ nige aus dem Hause

Davids hà ¤ tten in dieser Hinsicht eine A usnahme gebildet. Dagegen


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ist das Sitzen im à ¤ uà Ÿ eren V orhof von niemand in Z weifel gezogen

worden, vgl. die Tosaphisten zu Sota 40b Stichwort loam.

Ganz anders wird Sota 40b auà Ÿ er dem K à ¶ nig auch dem Hohen-

priester das Recht beigelegt, bei der Schriftverlesung zu sitzen, u. zwar

mit der Begrà ¼ ndung, daà Ÿ die Schriftverlesung im F rauenvorhof erfolge.

Dieser Begrà ¼ ndung liegt der Gedanke zugrunde, daà Ÿ dem F rauenvorhof

von allen Teilen des inneren V orhofs der niedrigste Grad der Heiligkeit

eigne; ebendeshalb sei beiden das Sitzen daselbst erlaubt gewesen.

Die eigentliche Tendenz aber der ganzen Stelle zielt darauf ab, das

3*
86

Markos 12,41 (Â » 2)

A nsehen des Hohenpriesters dem des K Ã ¶ nigs gleichzustellen, d Ihren

HÃ ¶ hepunkt hat diese Tendenz dann Midr Ps 1 Â § 2 erreicht, wo das Sitz-

recht im Heiligtum dem K à ¶ nig ganz abgesprochen u. ausschlieà Ÿ lich dem

Hohenpriester zuerkannt wird.e

c. pPes5,32d, 14: R.Chijja (am 200) hat gelehrt: Im (inneren) V orhof im gab

es kein Sitzen auà Ÿ er allein fà ¼ r die K à ¶ nige des Hauses Davids. â € ” Parallelstellen:

pJ oma8,40Â » , 44; pSota 7, 22 Â » , 26; Midr 8m27 Â § 1 (64Â » ); Midr Ps 1 Â § 2 (1Â » ); anonym

J oma25 » ; Sota 40b; Q id78b; SanhlOlb; in der à ¤ ltesten Stelle TSanh 4,4 (420) etwas

erweitert: A lles V olk stand, u. er (der K à ¶ nig) saà Ÿ (bei der Schrift V erlesung), u. es

gab kein Sitzen im (inneren) V orhof auà Ÿ er allein fà ¼ r die K à ¶ nige des Hauses Davids.

b. pP^ 5, 32d, 15: R. A mmi (um 300) hat im N amen des R. Schimon b. Laqisch

(um 250) gesagt: A uch fà ¼ r die K à ¶ nige des Hauses Davids hat es kein Sitzen im

(inneren) V orhof gegeben. Du kannst es (Sota 7, 8) so erklà ¤ ren, daà Ÿ der K à ¶ nig sich

an die W and lehnte u. (so) sich ruhte. A ber es steht doch geschrieben (2 8m 7,18;
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1 Chr 17,16): â € ž E s kam der K Ã ¶ nig David und setzte sich vor J ahve" (also gibt es doch

fà ¼ r die K à ¶ nige im inneren V orhof ein Sitzen)! R. A lbo b. N aggari (um 320) hat ge-

sagt: (Das â € ž er setzte sich" bedeutet:) ai" iâ € ž er beruhigte sich* zum Gebet (besser

wohl â € ž im Gebet* nach den Parallelen pJ oma 3, 40b, 45 u. pSota 7, 22Â » , 27; weitere

Parallelen: Midr Sm 27 Â § 1 (64 b); Midr Ps 1 Â § 2 (1 b), hier der Tex t in Unordnung ge-

raten, s. Buber zur Stelle A nm. 8). â € ” A uch Targ 1 Chr 17, 16 hat sich obige E r-

klà ¤ rung zu eigen gemacht: Und David kam u. verweilte im Gebet vor J ahve. Da-

gegen à ¼ bersetzt Targ 2 Sm 7,18 wortgetreu.

C. pP8s 5, 32d, 18: Die erste A bteilung ging hinaus (aus dem inneren V orhof) u.

setzte sich auf dem Tempelberg (= im à ¤ uà Ÿ eren V orhof) nieder, die zweite im Chel

u. die dritte an ihrer Stelle (im inneren V orhof) Pes 5,10. R. N achman (um 400) hat

im N amen des R. Mani (IL, um 370) gesagt:. Haben wir denn in der Mischna ge-

lernt: â € ž sie setzte sich" ? (E s steht nur da:) â € ž A n ihrer Stelle' , d.h. sie blieb an ihrer

Stelle stehen. â € ” So richtig PÂ ° ne Mosche. â € ” Dasselbe pSota 7,22Â » , 30. A nders die

Beweisfà ¼ hrung in Midr Sm 27  § 1 (64b): Dort (Pes5,10) haben wir gelernt: â € ž Die

1. A bteilung ging hinaus u. setzte sich auf dem Tempelberg nieder* ; von hier aus

ist gegensà ¤ tzliche F olgerung, daà Ÿ man drinnen (im inneren V orhof) gestanden hat.

d. Sota 40 b; (Der Hohepriester nimmt das Torabuch stehend in E mpfang u. liest

Sota7,7.)* â € ž Stehend* (nimmt er in E mpfang; das wird gesagt), weil er (im à ¼ brigen,

also auch wà ¤ hrend der V erlesung) saà Ÿ .A ber ein A utor (nà ¤ mlich R. Chijja, um 200)

hat doch gesagt: E s gibt kein Sitzen im (inneren) V orhof auà Ÿ er allein fà ¼ r die K à ¶ nige

des Hauses Davids, s.: Da kam der K Ã ¶ nig David u. setzte sich vor J ahve nieder usw.

2Sm7,18 (wie darf da vom Hohenpriester gesagt werden, daà Ÿ er saà Ÿ )? ! E s ist zu
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verstehen nach dem, was Rab Ohisda (f 309) gesagt hat: Im F rauenvorhof war es

(wo David sich vor J ahve setzte); so auch hier (bei der Schriftvorlesung durch den

Hohenpriester) im F rauenvorhof.' Man erwiderte: W o lasen sie (der K Ã ¶ nig u. der

Hohepriester aus der Schrift) im V orhof vor? R. E liSezer b. J aSaqob (IL, um 150) sagte:

A uf dem Tempelberg, s.: E r las daraus vor vor dem Platz, der vor dem K Ã ¶ nigstor

war (so wird N eh 8, 3 zitiert). Rab Chisda hat gesagt: Im F rauenvorhof.

e. Midr Ps 1  § 2 (lb): R. A mmi (um 300) hat gesagt: A uch fà ¼ r die K à ¶ nige des

Hauses Davids hat es kein Sitzen im (inneren) V orhof gegeben (Meinung des R.SchimSon

b.Laqisch, s. A nm.fr); u. was bedeutet: E r (David) saà Ÿ vor J ahve 28m 7,18; lChr! 7,16?

1 So der Mischnatezt des bT.s, wà ¤ hrend unsere Mischnaausgaben haben: â € ž u.

liest stehend* .

* Raschis Bemerkung, daà Ÿ der F rauenvorhof ebenso profan gewesen sei wie der

à ¤ uà Ÿ ere V orhof, ist nach K eliml,8 unrichtig; zu dieser A nnahme ist er namentlich

dadurch verleitet worden, daà Ÿ er die Lage des N ikanortors nicht à ¶ stlich, sondern

westlich vom F rauenvorhof angesetzt hat; s. bei A pg 3, 2 N r. 3, c.


Markus 12, 41 (8 1.2) 37

DkB er sich angelehnt (gestutzt) hat. Und fà ¼ r wen hat es ein Sitzen im (inneren)

Torhoi and im Tempel gegeben? Sage: F Ã ¼ r den Hohenpriester, s.: E li der Priester

dB auf dem Stuhl 1 Sm 1,9. W enn dem so ist, was bedeutet: â € ž E r (David) saà Ÿ vor

J ahve* ? Daà Ÿ er sich beruhigte (aa* . als l' i' .olj im Gebet.

12,419: Der Schatzkammer gegenà ¼ ber (= vor der Seh.).

1. ya^ o< fvX à ¤ x ioi' .â € ” yaf « ,N J  » = Schatz. LX X E era 5,17: K ai vvv rf

eià ¼ fov à Ÿ aaiX ea aya& ov, iniax snrpu) sv T< p oix < p vrjg ya £ r] g toià Ÿ aaiX s' cog

Baà Ÿ vX mvog (Grundtex t:  « jtja rns? ). F erner das. 6,1; 7, 20. | A pg 8, 27:

oi yv dnl ndorjs rtjg y « f » J S ccvrrfi. | Hà ¶ r 9' : Rabina (I., f um 420) fragte

den Rab N achman b. J icchaq (f 356): W ie verhà ¤ lt es sich mit dem

F orsten, wenn er aussà ¤ tzig geworden (u. infolgedessen sein A mt hat

niederlegen mà ¼ ssen, muà Ÿ er hinterher ein steigendes u. fallendes Sà ¼ nd-

opfer [ vgl. Lv 5,7.11] darbringen, von dem er als F Ã ¼ rst befreit war)? ...

E r antwortete: W Ã ¼ rde er es darbringen von dem Deinigen oder aus

dem Schatze ro? (Doch aus dem letzteren! Da er also reich bleibt,
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hat er ein steigendes u. fallendes Opfer nicht darzubringen.) â € ” Meist

findet sich tro im Rabbin. in der V erbindung km 13 = Schatzhaus,

Schatzkammer. Chul 139* (dreimal) heià Ÿ t die W elt das Schatzhaus -n

x a Gottes; J oma 51b (zweimal) ist von der Schatzkammer so: -n A brons

die Rede. | | ya £ otfvX à ¤ x u> v bedeutet dann den Raum, in welchem ein

Schatz aufbewahrt wird, also eine â € ž Schatzkammer" . So LX X E sth 3, 9;

ferner 3 E sra 8,18. 45; 2 Makk 3,6.24.

2. J osephus spricht von einer Mehrzahl von Schatzkammern y « fo-

(fvlcaua im Tempel. Bei der Beschreibung des Tempels Bell J ud 5, 5, 2

gibt er an, daà Ÿ sich an der Innenseite der den ganzen inneren V orhof

einschlieà Ÿ enden Mauer zwischen den Toren Seh. befunden hà ¤ tten, vor

denen noch weiter nach innen zu ein einreihiger SÃ ¤ ulengang gelegen

habe: tu ax oal dk fitra^ v twv nvX mv omt tov % el% ovg tvdov satgafifitvai

ngo x wv ya £ o< pvX ax i< ov Gtpbdqa fiiv x aX otg x al /.leyaX oig à ¤ veCx ovx ox ioaiv

jftav 6' anX cà ¼ ... | | Bell J ud 6, 5, 2 berichtet er, daà Ÿ beim Tempelbrande

i. J . 70 n. Chr. auch die Seh. samt den darin aufgespeicherten Geldern,

K leidern u. K leinodien ein Raub der F lammen geworden seien: Sx aiov

tl x al iu ya £ o(pvlax ia, iv olg aneiQ OV piv X Q Tjtl< x ià ¼ )v TrX fj& og, aneiQ Oi

ffia& ^ tsq x al aX X ax et/tTjX ux .â € ” Damit stimmt die Mischna à ¼ berein, die

ebenfalls eine ganze Reihe von Hallen riztih (Sing, nsiyb) an der Innen-

seite der den inneren V orhof umgebenden Mauer erwà ¤ hnt. So lag an der

N ordseite (im W esten) die Halle fà ¼ r die Tamidopferlà ¤ mmer u. fà ¼ r die

Schaubrote, Ã ¶ stlich davon die Salzkammer mit dem Opfersalz, die Halle
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Parva (angeblich ein Mannesname), in der die HÃ ¤ ute der Opfertiere

gesalzen wurden, u. die Halle der A bwaschenden iTiiTsn, die die E in-

geweide der Opfer reinigten. A uf der SÃ ¼ dseite, um wiederum im W esten

zu beginnen, befand sich die Holzhalle, die Halle der E x ulanten, in

der die aus dem E x il Heimgekehrten zur V ersorgung des Tempels mit

W asser einen Brunnen angelegt haben sollen, u. die Q uaderhalle rat » ?


88

Markus 12,41 (Â » 3. 4)

muri, das V ersammlungslokal des groà Ÿ en Synedriums (s. bei Mt 26, 57)

Mid 5, 3. 4. â € ” Oft wird die Halle genannt, in der die Scheqelsteuer

aufbewahrt wurde (s. bei Mt 17, 24); vielleicht gehà ¶ rte sie zu den

38 A nbauten, die in drei Stockwerken das Tempelgebà ¤ ude selbst auf

drei Seiten umgaben, s. Mid 4, 3. â € ” W eitere Hallen s. bei N r. 5.

3. J osephus kennt nicht bloà Ÿ eine Mehrheit von Schatzkammern, er

hebt aus den vielen auch eine hervor, die er x o ya £ o(pvX à ¤ x iov schlechthin

nennt. A ls A grippa I. (37â € ” 44 n. Chr.) durch Gajus Caligula aus seiner

rà ¶ mischen Gefangenschaft entlassen u. nach J erusalem zurà ¼ ckgekehrt

war, .hà ¤ ngte er" , so erzà ¤ hlt J osephus A ntiq 19, 6,1, .die goldene K ette,

die ihm von Gajus geschenkt war, u. die an Gewicht der eisernen gleich-

kam, die seine kà ¶ niglichen Hà ¤ nde gefesselt hatte, zur E rinnerung an

sein trauriges Schicksal u. zum Z eugnis von dessen à „ nderung zum

Bessern im inneren V orhof à ¼ ber der Schatzkammer vniQ % 6 ya £ o< pvX cauov
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auf, damit sie zum Beweis diene, wie das Groà Ÿ e fallen kà ¶ nne, aber

auch wie Gott das Gefallene aufrichte" .â € ” W enn der K Ã ¶ nig A grippa

seine goldene K ette im inneren V orhof à ¼ ber dem ya £ o< pvldx iov auf-

hà ¤ ngen lieà Ÿ , damit ihr stummes Z eugnis von jedermann vernommen

wà ¼ rde, dann wird sich dieses y. wohl an einer Stelle des inneren V or-

hofs befunden haben, die auch wirklich allem V olk, MÃ ¤ nnern u. F rauen,

gleicherweise zugà ¤ nglich war. E ine solche Stelle ist aber nur der

F rauenvorhof gewesen, zu dem ja tatsà ¤ chlich beide Geschlechter Z utritt

hatten. Und wenn dann weiter J osephus dieses y. kurzweg % 6 y. nennt,

so wird das geschehen sein, weil die E rfà ¼ llung der kultischen Pflichten

den einzelnen Israeliten, Mann u. F rau, gerade mit dieser Schatz-

kammer in Berà ¼ hrung brachte. Man bezeichnete sie deshalb als â € ž die

Sch." schlechthin. W elche Sch. aber im F rauenvorhof damit gemeint war,

kà ¶ nnen wir mit ziemlicher Sicherheit der rabbin. Literatur entnehmen.

4. Scheq 6, 5 f. wird berichtet: Dreizehn posaunenartige (Geld-)

Behà ¤ lter1 waren im Heiligtum, u. es stand auf ihnen (aramà ¤ isch) ge-

schrieben: ' â € ž neue Scheqel" ,2â € ž alte Scheqel" ,â € ¢ ' â € ž Geflà ¼ gelopfer" ,4â € ž Tauben

zu Brandopfern" ,* â € ž Holz" ,* â € ž W eihrauch" , 7â € ž Gold zu Sprengbecken"

rvi-,iB3. Sechs (* -J J ) waren fà ¼ r eine freiwillige Gabe rtyj^ . (N un folgt

eine E rlà ¤ uterung der Z weckbestimmung der einzelnen Behà ¤ lter:) â € ž N eue

Scheqel" , die fà ¼ r das laufende J ahr zu entrichten waren. â € ž A lte Scheqel" :

wer den Scheqel nicht im vorigen J ahr entrichtet hat, tut es (nach-

trà ¤ glich) im folgenden J ahr. â € ž Geflà ¼ gelopfer" , damit sind Turteltauben


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gemeint. â € ž Tauben zu Brandopfern' , das sind junge Tauben, u. alle

(Turteltauben u. junge Tauben) werden als Brandopfer (Ganzopfer) dar-

gebracht. So R. J ehuda (um 150). Die Gelehrten aber sagten: V on den

â € ž Geflà ¼ gelopfern" (= Turteltauben) die eine als Sà ¼ ndopfer u. die andre

als Brandopfer (vgl. Lv 5, 7) u. â € ž die Tauben zu Brandopfern" alle als

1 Die Behà ¤ lter hieà Ÿ en r^ tio â € ž Posaunen* , weil sie wie diese oben eng u. unten

weit gebaut waren; dadurch sollten diebische E ingriffe verhà ¼ tet werden.
Markus 12,41 (8 4)

39

à Ÿ rardopfer. W enn einer sagt: .Siehe, ich nehme ein Holzgelà ¶ bnis auf

mich" , so darf er nicht weniger als zwei Scheite geben. Bei W eih-

rauch nicht weniger als eine F austvoll, bei Gold nicht weniger als

einen Golddenar (s. bei Mt 5, 26 S. 290v). â € ž Sechs fà ¼ r eine freiwillige

Gabe." W as machte man damit? Man kaufte dafà ¼ r Brandopfer (weil

diese, abgesehen von den HÃ ¤ uten der Tiere, die den Priestern zufielen,

ganz Gotte dargebracht wurden, gleichwie die freiwilligen Gaben ganz

Gott gehà ¶ rten). | | A usfà ¼ hrlicher TScheq3, lfif. (177): Dreizehn posaunen-

artige Behà ¤ lter waren im Heiligtum, u. es stand auf ihnen geschrieben:

â –   ' .neue Scheqel" , 2â € ž alte Scheqel" ,\ Geflà ¼ gelopferâ € ¢ ,* ,fnr Tauben zu

Brandopfern" ,5â € ž Holz* ,à „ â € ž W eihrauch" , 7â € ž Gold fà ¼ r die K appà ¶ reth" (das

A llerheiligste) u. sechs { s~ 13) fà ¼ r eine freiwillige Gabe. â € ” â € ž N eue

Scheqel" , die fà ¼ r das laufende J ahr zu entrichten waren. â € ž A lte

(Scheqel)" : wer im vergangenen J ahr den Scheqel nicht entrichtet hat,


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tut es im folgenden J ahr; sowohl diese als auch jene (Scheqel) fallen

den à œ berresten in der (Scheqel-)Halle zu. (V orausgesetzt ist hierbei,

daà Ÿ auch die neuen Scheqel erst nach ihrem eigentlichen F à ¤ lligkeits-

termin â € ” 8. bei Mt 17,24 â € ” entrichtet werden.) â € ž Geflà ¼ gelopfer" : wenn

einer sagt: â € ž Siehe, ich nehme (als Gelà ¼ bde) ein Gefl. auf mich" , so

bringt er den Geldwert seines Gefl. u. legt ihn in den (dritten) posaunen-

artigen Behà ¤ lter; bringt er weniger (als der W ert ist), so nimmt man

es von ihm nicht an; bringt er mehr, so nimmt es der Priester (der

an dem betreffenden Behà ¤ lter Dienst hat) u. legt es in den posaunen-

artigen Behà ¤ lter. W as à ¼ brig bleibt (d. h. was der Gelobende à ¼ ber den

eigentlichen W ert des Gefl. hinaus gegeben hat), fà ¤ llt nicht einem (der

sechs) Behà ¤ lter fà ¼ r freiwillige Gaben zu (wie sonst à œ brigbleibendes,

s. sofort), sondern die Priester nehmen es (lies hier u. weiter y » V apa

statt rnbpo) u. kaufen dafà ¼ r Gefl. u. bringen sie zur Hà ¤ lfte als Sà ¼ nd-

opfer u. zur HÃ ¤ lfte als Brandopfer dar. W enn eine F rau ihr Gefl.

(d. h. dessen Geldwert) in den posaunenartigen Behà ¤ lter gelegt hat, so

darf sie am A bend von Schlachtopfern essen (ohne Sorge, daà Ÿ das fà ¼ r

sie Sà ¼ hnung beschaffende Gefl. etwa nicht dargebracht sein mà ¶ chte;

denn die diensttuenden Priester lassen es sich angelegen sein, fà ¼ r die

in die betreffenden Behà ¤ lter geflossenen Gelder auch wirklich im Lauf

des Tages die bestimmungsmà ¤ à Ÿ igen Opfer darzubringen). R. J ehuda

(um 150) sagte: E in posaunenartiger Behà ¤ lter fà ¼ r Gefl. war dort (à ¼ ber-

haupt) nicht der V ermischungen wegen,1 sondern wenn einer sagte:


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â € ž Siehe, ich nehme (als Gelà ¼ bde) auf mich Turteltauben" , so brachte

er den Geldwert u. legte ihn in den Behà ¤ lter fà ¼ r Turteltauben; sagte

er: â € ž J unge Tauben" , so brachte er den Geldwert u. legte ihn in den

1E s konnte eine zn einem Geflà ¼ gelsBndopfer verpflichtete Person vor Darbringung

ihres Opfers sterben; dann wurde das von ihr entrichtete Geld alles à ¼ brige Geld,

mit dem es vermischt wurde, untauglich machen. Doch ist dieser Grund nicht all-

seitig anerkannt, s. pScheq 6, 50 21; J oma55* ' l> .


40

Markus 12,41 (B 4)

Behà ¤ lter fà ¼ r junge Tauben. â € ” â € ž Holz" : wenn einer sagt:  « Siehe, ich

nehme (als Gelà ¼ bde) Holz auf mich* , so bringt er den Geldwert von

zwei Holzscheiten u. gibt ihn in den Behà ¤ lter. Die Priester nehmen

es u. kaufen dafà ¼ r Holz u. bringen es auf dem A ltar dar. . . . â € ž W eih-

rauch" : wenn einer sagt: â € ž Siehe, ich nehme (als Gelà ¼ bde) W . auf mich" ,

so bringt er den Geldwert von einer Handvoll W . u. gibt ihn in den

Behà ¤ lter. Die Priester nehmen es u. kaufen dafà ¼ r W . u. bringen ihn

auf dem A ltar dar. â € ž Gold" : wenn einer sagt: â € ž Siehe, ich nehme (als

Gelà ¼ bde) Gold auf mich, so bringt er den W ert eines Golddenars u.

gibt ihn in den Behà ¤ lter. Die Priester nehmen es u. kaufen dafà ¼ r Gold

u. machen daraus Goldplatten zum à œ berziehen (der W à ¤ nde) des A ller-

heiligsten. â € ” â € ž Sechs (* - « ) fà ¼ r freiwillige Gaben" :* â € ž fà ¼ r den à œ berrest

von Sà ¼ ndopfern" (d. h. was von dem fà ¼ r ein Sà ¼ ndopfer dargebrachten

Gelde à ¼ brig bleibt, ist als freiwillige Gabe in den ersten dieser sechs
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Behà ¤ lter = 8. der ganzen Reihe zu legen), 9â € ž fà ¼ r den à œ berrest von

Schuldopfern* , /0â € ž fà ¼ r den à œ berrest von Geflà ¼ gelopfern der mit A usfluà Ÿ

behafteten Mà ¤ nner u. F rauen u. von Gefl. der W à ¶ chnerinnen" ," â € ž fà ¼ r den

à œ berrest von Gefl. der N azirà ¤ er* u. wâ € ž fà ¼ r den à œ berrest von Gefl. der

A ussà ¤ tzigen" . (Dies die Bestimmung der ersten fà ¼ nf Behà ¤ lter fà ¼ r frei-

willige Gaben. Der 6. Behà ¤ lter = 13. der ganzen Reihe ist, wie der

nà ¤ chste Satz zeigt, fà ¼ r beliebige, d. h. nicht nà ¤ her bezeichnete frei-

willige Geldgaben bestimmt gewesen, s. Bertinoro zu Scheq 6,6.) W enn

einer sagt: â € ž Diese Mine (= 100 Denare) sei zu einer freiwilligen Gabe" ,

â € ž dieser Sela* (= 4 Denare) sei zu einer freiwilligen Gabe" , so bringt

er es u. legt es in den (sechsten) Behà ¤ lter " â € ž fà ¼ r freiwillige Gaben" .

Die Priester nehmen es u. kaufen dafà ¼ r Brandopfer, das F leisch fà ¼ r

Gott u. die Hà ¤ ute fà ¼ r die Priester. â € ” Diese Tosephtastelle ist die

à ¤ lteste, die Uber die Bestimmung der sechs Behà ¤ lter fà ¼ r freiwillige

Gaben A uskunft gibt. Die hierà ¼ ber im pT u. im bT einsetzende Dis-

kussion zeigt, daà Ÿ auch der spà ¤ teren Z eit anderweitige sichere Tradi-

tionen nicht zu Gebote gestanden haben; s. pSch ° q 6, 50b, 41; Men 104" ;

107"; Jo ma 55Â » -Â » .

à œ ber den Ort, an dem die 13 Geldbehà ¤ lter untergebracht waren,

erfahren wir aus der obigen Mischna- u. Tosephtastelle nur, daà Ÿ er sich

â € ž im Heiligtum" n^ paa, d.h. im inneren V orhof, befunden habe. Daà Ÿ

damit aber der F rauenvorhof gemeint war, folgt mit N otwendigkeit

daraus, daà Ÿ nach der Tosephta auch F rauen zu den Geldbehà ¤ ltern Z u-
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tritt hatten. A ls selbstverstà ¤ ndlich ist weiter anzunehmen, daà Ÿ diese

Behà ¤ lter im F rauenvorhof nicht unter freiem Himmel gestanden haben;

sie mà ¼ ssen vielmehr nach dem, was wir sonst à ¼ ber den F rauenvorhof

wissen (s. N r. 5), ihre Stelle in einer der Hallen gehabt haben, die dort

hinter dem einreihigen SÃ ¤ ulengang unmittelbar an der Mauer des

Inneren V orhofs errichtet waren. Und diese Halle, die die 13 posaunen-

fà ¶ rmigen Geldbehà ¤ lter in sich barg, ist es ohne Z weifel gewesen, die
Markus 12,41 (8 4. 5)

41

bei J osephus (s. oben N r. 3)  » die Schatzkammer" katex ochen, rd yo £ o-

q vkà ¤ x wv genannt wird. Diese Schatzkammer to y. ist es weiter ge-

wesen, in der J esus das W ort gesprochen hat: â € ž Ich bin das Licht der

W elt" , 8. J ob 8,12. 20, u. dieselbe Schatzkammer (abermals to y. ge-

nannt) ist es endlich gewesen, vor der unter dem SÃ ¤ ulengang sitzend

J eeas den V organg beobachtet hat, der Mk 12,41 ff. u. Lk 21,1 ff. ge-

schildert wird (8. N r. 6).

5. Lage, Grà ¶ à Ÿ e u. Baulichkeiten des F rauenvorhofes.

Der F rauenvorhof, ciojrj ryrs, bei J osephus, Bell J ud 5, 5, 2 f. ij yv-

vaix taviTiq, bildete den à ¶ stlichsten Teil des von Osten nach W esten sich

erstreckenden rechteckigen inneren V orhofs. Seine Grundflà ¤ che hatte

die F orm eines Q uadrats, dessen Seiten je 135 E llen (= 59,4 Meter)

lang waren (wà ¤ hrend der im W esten sich anschlieà Ÿ ende Mà ¤ nnervorhof

bjcci r? T5 ein schmales Rechteck bildete, dessen LÃ ¤ nge von N orden


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nach SÃ ¼ den gleichfalls 135 E llen u. dessen Breite von Osten nach W esten

nur 11 E llen [ = 4,84 Meter] betrug). « Im Sà ¼ den, Osten u. N orden war

der F rauenvorhof von der den ganzen inneren V orhof umgebenden

Mauer eingeschlossen (s. zB J osephus, Bell J ud 5, 5, 2 bei N r. 2); nach

W esten gegen den MÃ ¤ nnervorhof hin hatte er seine Schranke an einer

steilen Bà ¶ schung, zu der man auf 15 halbkreisfà ¶ rmigen Stufen (zu-

sammen 7,5 E llen = 3,3 Meter hoch) emporstieg, b um dann durch ein

groà Ÿ es u. hohes Tor in den hà ¶ her gelegenen Mà ¤ nnervorhof zu gelangen.

W ie auf der W estseite, so befand sich auch auf jeder der drei à ¼ brigen

Seiten ein Top, dessen Breite Mid 2,3 = 10 E llen (4,4 Meter) u. J osephus,

Bell J ud 5, 5,3 = 15 E llen setzt. Im Osten lag das N ikanortor, im

N orden das Musiktor, der N ame des SÃ ¼ dtors unsicher.c A n Hallen

oder K ammern rns/$ > werden zunà ¤ chst vier erwà ¤ hnt, die in den vier

W inkeln des F rauenvorhofs lagen, jede 40 E llen (= 17,60 Meter) lang

u. breit u. ohne Bedachung: im Sà ¼ dosten die Halle der N azirà ¤ er, im

N ordosten die Holzkammer, im N ordwesten die Halle der A ussà ¤ tzigen

u. im Sà ¼ dwesten die Halle fà ¼ r W ein u. à ¶ l.d A uch auf der Ostseite lag

je eine Halle rechts u. links vom N ikanortor: die eine, die Halle des

Pinecha8, war dem V orsteher des priesterlichen K leidungsamts à ¼ ber-

wiesen; in der andren wurde die Pfannenbà ¤ ckerei fà ¼ r den Opferkultus

besorgte A uf der W estseite waren unter dem hà ¶ her liegenden Mà ¤ nner-

vorhof Gewà ¶ lbe (gleichfalls nisob genannt) angelegt, die zur A uf-

bewahrung der Musikinstrumente der Leviten dienten, u. deren E in-


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gà ¤ nge eben auf der W estseite des F rauenvorhofes lagen.' Gleicher-

weise zogen sich nach des J osephus Berieht auf der N ord- und SÃ ¼ dseite

Hallen hin,g die also im N orden à ¶ stlich u. westlich vom Musiktor u. im

Sà ¼ den à ¶ stlich u. westlich von dem dortigen Tor lagen. Die F rontlà ¤ nge

einer solchen Halle war immerhin ganz ansehnlich: sie betrug, wenn die

Tore genau in der Mitte der N ord- u. SÃ ¼ dseite lagen, 22 V aE llen oder

9,9 Meter (135 â € ” (2 x 40) â € ” 10 [ Torbreite] , geteilt durch 2 = 22 V Â » E llen).


42

Markus 12, 41 (8 5. 6)

E ine von diesen Hallen auf der N ord- u. SÃ ¼ dseite hat zur A ufnahme

der 13 posaunenfà ¶ rmigen Geldbehà ¤ lter gedient" u. ist der Schauplatz

von Mk 12, 41 ff.; Lk 21,1 ff. u. J oh 8,12 ff. gewesen.

a. Mid 2, 5: Der F rauenvorhof hatte eine LÃ ¤ nge von 135 E llen bei einer Breite

von 135 E llen. | | Mid 2,6: Der V orhof der Israeliten (= MÃ ¤ nnervorhof) hatte eine Lange

von 135 E llen bei einer Breite von 11 E llen.

b. Mid 2,5: F à ¼ nfzehn Stufen fà ¼ hrten vom F rauenvorhof zum V orhof der Israeliten

empor, entsprechend den 15 Stufenliedern unter den Psalmen; denn auf ihnen sangen

die Leviten ihr Lied. Die Stufen waren nicht là ¤ nglich-viereckig, sondern gerundet wie

eine halbkreisfà ¶ rmige Tenne. | | Mid2, 3: A lle Stufen, die dort (im Heiligtum) waren,

hatten eine Stufenhà ¶ he von ' /< E lle (15 Stufen also = 7' /> E llen), wà ¤ hrend ihre (obere)

F là ¤ che ' /> E lle breit (oder tief) war, ausgenommen die Stufen der Tempelvorhalle u\ * * .

C. Z u den Toren des inneren V orhofs s. bei A pg 3,2.

d. Mid 2, 5: V ier Hallen risu' s waren in den vier W inkeln des F rauenvorhofs von
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je 40 E llen im Geviert, u. sie waren nicht bedacht. W ozu dienten sie? Die sà ¼ dà ¶ st-

liche war die Halle der N azirà ¤ er: denn dort kochten die N azirà ¤ er ihre F riedmahls-

opfer u. Schoren ihr Haar u. warfen es unter den K essel. Die nordà ¶ stliche war die

Holzkammer; denn dort reinigten die Priester, die einen Leibesfehler hatten (u. des-

halb dienstunfà ¤ hig waren) das Holz von W à ¼ rmern; denn alles Holz, in welchem sich

ein W urm befindet, ist unbrauchbar, auf den A ltar zu kommen. Die nordwestliche war

die Halle der A ussà ¤ tzigen. V on der sà ¼ dwestlichen hat R. E liSezer b. J a' aqob (wohl

der IL, um 150) gesagt: Ich habe es vergessen, wozu sie diente. A bba Scha' ul (um

150) sagte: Dorthin brachte man (als Opferbedarf) W ein u. Ol.

e. Mid 1,4: Z wei Hallen nso' s hatte das N ikanortor, eine zu seiner Rechten u.

eine zu seiner Linken. Die eine war die des Pin ° chas, des à ¼ ber die K leider Ge-

setzten (wà ¶ rtlich: des A nkleidenden), u. die andre war die Halle der die Pfannen-

opfer Z ubereitenden.

/. Mid 2,6: Hallen (Gewà ¶ lbe) waren unter dem V orhof der Israeliten, u. sie waren

nach dem F rauenvorhof hin geà ¶ ffnet; denn dort legten die Leviten die Z ithern, Harfen,

Z imbeln u. alle Musikinstrumente hin. g. J osephus, Bell J ud 5,5, 2, s. bei N r. 2.

h. à œ ber die A ufstellung der 13 Geldbehà ¤ lter heià Ÿ t es pScheq 7, 50 ° , 14: R. A bun

(um 370) hat im N amen des R. Pinechas (um 360) gesagt: Sie waren (bei ihrer A uf-

stellung) wie eine Schnecke (Spirale, B' isis) gemacht. â € ” Bessere Lesart " ' ^ " s=

, là ¶ ffeifà ¶ rmig" , d.h. sie waren ovalfà ¶ rmig aufgestellt, so daà Ÿ der 1. Geldbehà ¤ lter fà ¼ r

neue Scheqel neben dem 13. fà ¼ r nicht nà ¤ her bezeichnete freiwillige Geldgaben stand.

6. Die meisten A usleger fassen ya £ o< pvX à ¤ x iov Mk 12,41 ff. u. Lk 21,1 ff.

nicht im Sinne von .Schatzkammer" , sondern in der engeren Bedeutung


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, Opferstock" oder  » Gotteskasten" , so daà Ÿ damit einer der 13 posaunen-

fà ¶ rmigen Geldbehà ¤ lter im Heiligtum (s. N r. 4) gemeint wà ¤ re. A ber

abgesehen davon, daà Ÿ diese Bedeutung anderweit nicht belegbar ist,

spricht durchaus der artikulierte Singular to ya £ o< f,vl.à ¤ x iov dagegen;

denn es ist nicht einzusehen, weshalb beim V orhandensein von 13 solchen

Geldbehà ¤ ltern gerade einer als der Opferstock schlechthin bezeichnet

sein sollte. Die A nnahme dieser engeren Bedeutung .Opferstock" hat

offenbar ihren Grund in folgenden zwei E rwà ¤ gungen. Z unà ¤ chst schien

die W endung à Ÿ à ¤ lX etv x < * X x 6v eis io y. Mk 12, 41 nur das E inwerfen des

Geldes in einen Geldbehà ¤ lter selbst bedeuten zu kà ¶ nnen. A llein die

Mischna gebraucht dieselbe W endung gerade da, wo sie ausdrà ¼ cklich

vom .E inlegen' ; r: oder vom .E inwerfen" pii (= Ã Ÿ Ã ¤ kkeiv) freiwilliger

Gaben in eine bestimmte Schatzkammer rrairb, ya £ o(pvlà ¤ x iov, redet,


Markus 12, 41 (8 6) 43

8. Sch' q 5,6 am E nde dieser N r. 6. V ersteht man à Ÿ dX X sw x ahtw slg

t& 7. nach dieser Mischnasteile, so bedeutet es einfach: Geld in die

Schatzkammer bringen oder legen. â € ” Dazu kam zweitens der Gedanke,

daà Ÿ J esus den V organg von Mk 12,41 ff. wohl hà ¤ tte beobachten kà ¶ nnen,

wenn er vor dem Geldbehà ¤ lter (Opferstock), aber nicht, wenn er vor

der Schatzkammer gesessen hat. A ber ob bei dem A ndrang der Menge

(vgl. 6 oj[ A os Mk 12,41) wirklich eine MÃ ¶ glichkeit vorhanden war, vor

dem Geldbehà ¤ lter zu sitzen? Und was das Beobachten des V organgs

selbst betrifft, so braucht man sich in die Situation nur hineinzudenken,

um zu erkennen, das J esus auch unter dem SÃ ¤ ulengang vor der ge-

à ¶ ffneten Seh. das, was drinnen vorging, gar wohl sehen u. hà ¶ ren konnte.

Unrichtig ist die V orstellung, als ob die in die Schatzkammer E in-

tretenden ihr Geld ohne weiteres in einen der 13 Geldbehà ¤ lter hà ¤ tten

einlegen kà ¶ nnen. W ie TScheq 3,1 ff. (s. oben N r. 4) zeigt, war der Her-

gang vielmehr so: der E intretende teilte dem Priester, der an dem
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betr. Geldbehà ¤ lter den Dienst versah, zunà ¤ chst mit, fà ¼ r welchen Z weck

seine Geldspende bestimmt sei. Der Priester prà ¼ fte zB bei der Scheqel-

abgabe, ob das Geld der vorschriftsmà ¤ à Ÿ igen Mà ¼ nzsorte entsprach, in

andren F à ¤ llen, ob das dargereichte Geld fà ¼ r den angegebenen Z weck

genà ¼ gte. Genà ¼ gte es nicht, so wurde der à œ berbringer abgewiesen; war

es mehr, als die festgesetzte Tax e forderte, so nahm der Priester eine

Teilung des Geldes vor: der der Tax e entsprechende Teil wurde in den

betr. Geldbehà ¤ lter getan, der à ¼ berschieà Ÿ ende Teil fiel in der Regel einem

der fà ¼ nf ersten Geldbehà ¤ lter fà ¼ r freiwillige Gaben zu. Dies V erfahren

bedingte, wie man sieht, eine laut zu fà ¼ hrende V erhandlung zwischen

dem Priester u. dem Darbringenden, deren Z euge jeder sein konnte,

der sich in der N à ¤ he befand u. darauf achten wollte. N ur eins là ¤ à Ÿ t

die Tosephta ungewià Ÿ , nà ¤ mlich ob nach A bschluà Ÿ der V erhandlung der

Priester oder der Spender das Geld in die einzelnen Behà ¤ lter gelegt

hat. â € ” N icht anders haben wir uns das V erfahren am 13. Geldbehà ¤ lter

vorzustellen, der ganz allgemein fà ¼ r freiwillige Gaben bestimmt war,

d. h. fà ¼ r Gaben, bei denen eine Z weckangabe fehlte. Die Tosephtastelle

à ¤ uà Ÿ ert sich darà ¼ ber: .W enn einer sagt: Diese Mine oder dieser Sela*

sei fà ¼ r eine freiwillige Gabe, so bringt er es u. legt es in den Behà ¤ lter

fà ¼ r freiwillige Gaben" (d. h. in den 13. Behà ¤ lter). A us diesen W orten

folgt, daà Ÿ die in den 13. Behà ¤ lter flieà Ÿ enden freiwilligen Gaben auf

irgendeinem Gelà ¶ bnis ihres Spenders beruhten. Das machte ebenfalls

eine V erhandlung zwischen dem Priester u. dem Spender nà ¶ tig: dieser


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hatte die HÃ ¶ he der von ihm angelobten Geldsumme zu nennen, u. jener

stellte fest, ob das à ¼ berreichte Geld dieser Summe entsprach; dann erst

wanderte das Geld in seinen Behà ¤ lter. Bei der anderweit bezeugten

Sucht, freiwillige Spenden, besonders wenn sie groà Ÿ e Summen be-

deuteten, mà ¶ glichst allgemein bekannt werden zu lassen (s. bei Mt 6, 2

N r. 2 S. 388), werden die reichen Spender auch am 13. Geldbehà ¤ lter


44 Markus 12,41 (Â » 6)

ihre angelobten Summen gewià Ÿ meist mit krà ¤ ftiger Stimme dem Priester

genannt haben. N atà ¼ rlich hatte auch der, dem die E ntrichtung einer

geringen Summe infolge eines Gelà ¼ bdes oblag, deren Hà ¶ he anzugehen.

So konnte es geschehen, daà Ÿ einmal eine F rau wegen ihrer kleinen

Gabe sogar spitzige Spottreden vom Priester vor allem V olk hinnehmen

muà Ÿ te, s. LvR 8 (107 » ) bei Mk 12,43. â € ” W arum hà ¤ tte nun wohl J esus

bei einer derartigen A bwickelung der Geschà ¤ fte an den Geldbehà ¤ ltern

nicht auch drauà Ÿ en vor der geà ¶ ffneten Schatzkammer aus den laut

gefà ¼ hrten V erhandlungen sollen ersehen kà ¶ nnen, wieviel die Reichen u.

wieviel die arme W itwe am 13. Geldbehà ¤ lter spendeten? So liegt auch

von dieser Seite her kein Grund vor, y. an unserer Stelle anders als

im gewà ¶ hnlichen Sinn = Schatzkammer zu fassen.

Schon vorstehende A usfà ¼ hrungen werden es haben erkennen lassen,

daà Ÿ wir als Schauplatz des V organges von Mk 12, 41 f. den Raum vor

dem 13. Geldbehà ¤ lter annehmen. Das ist in der Tat unsere Meinung.
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Denn alle Spenden, von denen Mk 12,41 f. spricht, erscheinen als solche,

die ohne nà ¤ here Z weckbestimmung gegeben worden sind; als solche

gehà ¶ rten sie aber in den 13. Geldbehà ¤ lter. A us der mehrfach genannten

Tosephtastelle erfahren wir, daà Ÿ die Gelder dieses Behà ¤ lters zum A n-

kauf von Brandopfern verwendet worden sind, u. zwar weil die Be-

deutung der letzteren am meisten derjenigen der freiwilligen Gaben

zu entsprechen schien. Man meinte, wie die freiwilligen Gaben ohne

besondere Z weckangabe ausschlieà Ÿ lich Gotte geweiht seien, so komme

auch das Brandopfer als Ganzopfer fast ausschlieà Ÿ lich Gott zugute:

â € ž Das F leisch fà ¼ r Gott u. die F elle fà ¼ r die Priester." Man nannte diese

aus den freiwilligen Gaben angekauften Brandopfer natnn yip_, den

.N achtisch des A ltars" . W ie bestimmte Sommerfrà ¼ chte (â –   pà Ÿ ), zB F eigen

u. W eintrauben, als N achtisch dienten, so sah man auch in diesen

Brandopfern gleichsam einen N achtisch, der Gotte nach der Darbringung

der pflichtmà ¤ à Ÿ igen Brandopfer bereitet wà ¼ rde. Doch griff man auf diese

Brandopfer meist nur dann zurà ¼ ck, wenn es einmal an einem Tage an

Pflichtbrandopfern mangelte. Um dann den A ltar nicht feiern zu lassen,

brachte man eben jenen N achtisch dar; s. Schcbu 12* -b u. Raschi zu

Sukka 56* ; der A usdruck ' an yip auch Scheq 4, 4 (mehrmals).

Die A nnahme, daà Ÿ die Mk 12,41 erwà ¤ hnten Spenden der A rmenpflege

gedient hà ¤ tten, ist nicht richtig. F reiwillige A lmosen wurden von den

A lmosenpflegern in der A rmenbà ¼ chse gesammelt, u. wer im Tempel der

A rmen gedenken u. eine Gabe fà ¼ r sie spenden wollte, dem war dazu
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in einer besonderen Schatzkammer Gelegenheit geboten.

Scheq 5, 6: Z wei Schatzkammern (risin, Hallen, ynCcx pvX dx ta) gab es im Heilig-

tum: die Halle der Schweigenden a-ssn rra; n. die Halle der Gerà ¤ tschaften. In jene

legten sà ¼ ndenscheue (gottesfà ¼ rchtige) Menschen im verborgenen ihre Gaben r:ei

-x cna n; rp5 pjwj B' x en, u. A rme aus besseren F amilien (verschà ¤ mte A rme) wurden

daraus im verborgenen unterhalten. In diese legte jeder hinein, der ein Gerat (Ge-

fà ¤ à Ÿ u. dgl.) freiwillig gelobt hatte nsiri (à Ÿ aileiy = )X piiT... o-^ an psoi. A lle 30Tage
Markos 12,41 (8 6. < t. 35); 12, 42.43 45

effneten die Schatzmeister, u. jedes zur Reparatur des Tempels brauchbare Gerà ¤ t lieà Ÿ

man liegen (bewahrte man auf), die à ¼ brigen aber wurden verkauft, u. der Geldbetrag

dafà ¼ r fiel der Schatzkammer fà ¼ r Tempelreparaturen zu.

Man konnte sich versucht fahlen, das ya £ o< pvX ccx iov Mk 12, 41 u.

Lk 21,1 mit der hier erwà ¤ hnten e-wcn rrirb zu identifizieren. A llein die

geheimnisvolle Stille, die die Halle der Schweigenden charakterisiert,

paà Ÿ t nicht zu der gerà ¤ uschvollen à – ffentlichkeit, die uns in den ge-

nannten neutest. Stellen entgegentritt.

12, 41 6: Warf.

à Ÿ à ¤ X X et = p-ij = inj, beide V erba nebeneinander zB Scheq 5, 6. s.

12,41» Ende.

12,412: Geld.

x akx oc, x in:, zunà ¤ chst K upfergeld, dann Geld à ¼ berhaupt.

pQ id 1, 58d, 33: R. Cbanina (um 380) sagte: E ine K upfermà ¼ nze tarnt

behà ¤ lt ihren feststehenden W ert; eine Silbermà ¼ nze x npa ist bald wohl-
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feiler, bald teurer. R. Mana (IL, um 370) sagte: E ine Silbermà ¼ nze be-

hà ¤ lt ihren feststehenden W ert; eine K upfermà ¼ nze ist bald teurer, bald

wohlfeiler.

12,42: Z wei Lepta, das ist ein Q uadrans.

E in Lepton (Geringfà ¼ giges) war gleich einer Peruta, der kleinsten

jà ¼ dischen Mà ¼ nze, die einen W ert von 0,34 4 hatte; ein Q uadrans (V * A s)

war = 0,68 4; s. bei Mt 5, 26 S. 292 ff. N r. 8. 15 u. 20. â € ” Schà ¶ ttgen

zitiert BB 10b mit folgenden W orten: â € ž Der Mensch soll nicht eine Peruta

(Isjtrov) in die A rmenbà ¼ chse legen" , u. folgert daraus, daà Ÿ 2 Lepta die

niedrigste A lmosengabe gewesen seien. Das ist irrefà ¼ hrend. Die Stelle

lautet: R. E li fezer b. J a* aqob (um 150) sagte: Der Mensch lege keine

Prnta in die A rmenbà ¼ chse, es sei denn, daà Ÿ (als V erwalter) à ¼ ber sie

gesetzt sei einer, der dem (gewissenhaften) R. Chananja b. Teradjon

(t um 135) gleicht. â € ” A lso einem unzuverlà ¤ ssigen A lmosenpfleger soll

man auch nicht ein Lepton anvertrauen.

12,43: Diese arme W itwe hat mehr gegeben als alle,

die in die Schatzkammer gegeben haben.

Speziell die W ohltà ¤ tigkeit sollte sich nach der Leistungsfà ¤ higkeit

des W ohltà ¤ ters richten, a V or allem aber sollte der Geber, ob er viel

oder wenig gab, aus lauterer Gesinnung, um Gottes willen geben ; â € ¢ >

denn auch das Speisopfer des A rmen sieht Gott so an, als hà ¤ tte dieser

sein Leben dargebracht, c A nders haben darà ¼ ber habsà ¼ chtige Priester

gedacht, d E s mag sein, daà Ÿ J esu W orte Mk 12,43 f. auch gegen solche
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Priester gerichtet sind, die geringfà ¼ gige Gaben verachteten.

0- Tgl. das Sprichwort: â € ž J e nach dem K amel die Last" biti  » ioa cirb E  ° th 67* .â € ”

E ine lodere Beziehung hat dieses aus der Schule des B. J isohma' el (f um 135) stammende

Sprichwort Sota 13Â » > ; GnR 19 (12Â « ); Midr Q oh 1,18 (12Â « ).


46

Markus 12, 43.44; 13,3. 32

b. M' to 18,11: E s heià Ÿ t beim Brandopfer vom V ieh: E in F eneropfer des wohl-

gefà ¤ lligen Geruchs fà ¼ rJ ahve Lvl,9 n. beim Brandopfer von Geflà ¼ gel: E in F euer-

opfer des wohlg. Geruchs fà ¼ rJ ahve Lv 1, 17 u. beim Speisopfer: E in F eneropfer des

wohlg. Geruchs fà ¼ rJ ahve Lv2, 2. Das will lehren: ob einer viel gibt oder ob einer

wenig gibt, nur soll der Mensch seine Gedanken auf Gott gerichtet halten. Parallel-

stellen: SLvl,17 (38b); Schebu 15Â » ; MenllOÂ » .

C. J alqutLv2,1 Â § 447: R. J icchaq (um 3001 hat gesagt: W as ist es um das Speis-

opfer andres, daà Ÿ dabei es: Lv 2,1 gesagt ist (was zB Lv 1, 2 nicht der F all ist)?

Gott sprach: W er pflegt ein Speisopfer darzubringen? Der A rme. Ich rechne es ihm

an, als ob er sein Leben (sich selbst) vor mir darbrà ¤ chte -:ei? a" ? H'  » *  » .â € ”

V gl. die A usfà ¼ hrung des R.J icchaq zu Lv2,1 f. in LvR3 (106c- d); MidrQ oh4,6 (23 » ).

à ¤ . LvR3(107 » ): E inmal brachte eine F rau eine Handvoll Mehl (als Opfergabe).

Der Priester verachtete es u. sprach: Seht, was diese darbringen! W as davon soll

man essen (bleibt den Priestern als A nteil), u. was davon soll man opfern? Da sah
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der Priester im Traum: V erachte sie nicht; denn sie ist wie eine, die ihr Leben (-tuBj

sich selbst) dargebracht hat.

12,44: Ihren ganzen Lebensunterhalt.

à Ÿ iog, o* \ n=  » Lebensunterhalt" schon Spr 27,27; hà ¤ ufig im Rabbin.,

zB pN ed 12,42Â ° (dreimal): Der Lebensunterhalt der eigenen Stadt geht

dem L. einer andren Stadt vor.

13,3: A ls er auf dem à – lberg sich niedergelassen hatte

dem Tempel gegenà ¼ ber.

Daà Ÿ das eigentliche Tempelgebà ¤ ude, speziell dessen E ingang vom

à – lberg aus gesehen werden konnte, bezeugt Mid 2, 4: A lle Mauern, die

dort (im Tempelbezirk) waren, waren hoch, ausgenommen die à ¶ stliche

Mauer (auf der Ostseite des à ¤ uà Ÿ eren V orhofs); denn wenn der (Hohe-)

Priester die (rote) K uh verbrannte, stand er oben auf dem à – lberg u.

sah genau hin nach dem E ingang des Tempelgebà ¤ udes in dem A ugen-

blick der Blutspritzung (vgl. N u 19,4). â € ” Mid 1, 4: Durch das Osttor

(des à ¤ uà Ÿ eren V orhofs) ging der Hohepriester, der die K uh verbrannte,

u. alle, die ihm dabei behilflich waren, hinaus auf den à ¶ lberg. â € ” Para

3, 9: Man band die K uh (auf dem à ¶ lberg) mit einem Strick aus Schilf

u. legte sie auf die (Holz-)Schicht mit dem K opf nach SÃ ¼ den u. dem

Gesicht nach W esten. E r (der Hohepriester) schlachtete mit seiner

Rechten u. fing (das Blut) auf mit seiner Linken. R. J Â ° huda (um 150)

sagte: Mit seiner Rechten hat er es aufgefangen, u. dann nahm er es in

seine Linke u. spritzte mit seiner Rechten. E r tauchte (seinen F inger


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in das Blut) ein u. spritzte siebenmal in der Richtung nach dem A ller-

heiligsten. F Ã ¼ r jede Spritzung fand die E intauchung statt. HÃ ¶ rte er auf

zu spritzen, so wischte er seine Hand an dem K Ã ¶ rper der K uh ab,

stieg hinab u. zà ¼ ndete das F euer mit Spà ¤ nen an; R. A qiba (f um 135)

sagte: Mit Reisig.

13,82: A uch nicht die E ngel.

4E sra 4, 52 sagt der E ngel Uriel: Die Z eichen (des W eltendes), nach

denen du fra' gst, kann ich dir zum Teil sagen; Ã ¼ ber dein Leben aber
Markus 13, 34 (N r. 1)

47

dir etwas zu sagen, bin ich nicht gesandt u. weià Ÿ es selber nicht. â € ”

Mehrfach wird gesagt, daà Ÿ die Gerechten zur Z eit der E ndvollendung

mehr wissen werden als die E ngel, so daà Ÿ diese jene fragen mà ¼ ssen:

W as hat Gott getan? s. DtR 1 (196Â » ); pSchab 6, 8d, 21; Tanch pba 236Â »

im E x kurs: â € ž Scheol" usw. III, 4, m.

13, 34: E r trug dem Tà ¼ rhà ¼ ter auf, zu wachen.

1. Das altjà ¼ dische Haus lag der Regel nach in einem mit einer Mauer

umfriedigten Hof, dessen vorderer Teil bis an die Straà Ÿ e reichte, wà ¤ hrend

das Haus sich in seinem hinteren Teil befand.* Das Besondere aber war,

daà Ÿ zu einem solchen Hof *  « pj nicht bloà Ÿ ein Haus, sondern mehrere

Hà ¤ user gehà ¶ rten, so daà Ÿ ein Hof meist das gemeinschaftliche E igentum

verschiedener Hausbesitzer war.b Der E ingang zum Hof lag an der

Straà Ÿ enfront; hier hatte der Tà ¼ rhà ¼ ter (laiti, t & vQ u> g6g)1 seinen Platz.c

In grà ¶ à Ÿ eren u. vornehmeren Gehà ¶ ften war fà ¼ r den Tà ¼ rhà ¼ ter am E in-
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gang zum Hof ein besonderes Torhà ¤ uschen -isbj n^ a errichtet. * N ament-

lich scheint der sog. â € ž tyrische" Hof rvmx n ix n sein charakteristisches

Merkmal daran besessen zu haben, daà Ÿ ein Torhà ¼ ter an seinem E in-

gang W ache hielt.d J edenfalls galt die Sicherheit des Hofes nur beim

V orhandensein eines solchen W à ¤ chters fà ¼ r verbà ¼ rgt. Die Mischna hat

deshalb festgesetzt, daà Ÿ in einem gemeinschaftlichen Hof ein Haus-

besitzer den andren gerichtlich zwingen kà ¶ nne, zu den K osten fà ¼ r ein

Torhà ¤ uschen anteilmà ¤ à Ÿ ig beizutragen, e E ine Stimme, die sich aus

religià ¶ sen Grà ¼ nden gegen das Torhà ¤ uschen ausspricht, là ¤ à Ÿ t sich BB 7b

vernehmen.'

a. K aschi zu Beca 21* Stichwort i « trr « w: ,A lle Hà ¶ fe im Talmud liegen vor den

Hà ¤ usern, u. durch den Hof gelangte man in den à – ffentlichen Bezirk (wie Straà Ÿ e, Plaiz)

oder in eine Gasse* (" ias, Durchgang), s. K rauà Ÿ ,A rchà ¤ ologie 1, 45.

b. Die Mischna erwà ¤ hnt Hà ¶ fe mit je zwei Hà ¤ usern o-ra -je -j » \ s riijm zB

* A rakhin 9,6.7. â € ” pSE rà Ÿ , 23d, 58 kann sogar die Regel aufgestellt werden: E in Hof

hat nicht weniger als zwei HÃ ¤ user o-ra -jea nnr y* â –   ' an. â € ”

e. pMafas 8, 50d, 8: W elches ist ein Hof (in welchem die F rà ¼ chte zehntpflichtig

werden Mafas 3, 5)? R. J ischmarel (t um 135) hat gelehrt: J eder, an dessen E ingang

der Hilter sitzt u. wacht

d. N idda 47 b: W as ist es um einen tyrischen Hof? Rabbah bar bar Chana (um 280)

hat gesagt, R. J ochanan (t 279) habe gesagt: W eil man ebenso in Tyrus einen HÃ ¼ ter

an den E ingang des Hofes setzt.

e. BB 1,5: Man zwingt ihn (den Mitbewohner eines Hofes), das Torhà ¤ uschen r-a
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-jv u. die TÃ ¼ r zum Hof bauen zu helfen. R. Schimfon b. Gamliel (um 140) sagte:

N icht alle Hà ¶ fe sind eines Torhà ¤ uschens benà ¶ tigt. â € ” Genauer sagt Bar BB 7b: Rabban

Schimfon b. Gamliel sagte: N icht alle Hà ¶ fe sind eines Torbà ¤ uschens benà ¶ tigt, sondern

nur ein Hof, der an einem à ¶ ffentlichen Bezirk liegt Die Rabbinen aber sagten: Mit-

unter drà ¤ ngen sich Leute in einem à ¶ ffentlichen Bezirk u. gehen (in einen Hof) hinein.

/. BB7b: (W enn es heià Ÿ t: Man zwingt den Mitbewohner eines Hofes, zum Bau

eines Torhà ¤ nschens beizutragen, s. A nm. e) so will das sagen, daà Ÿ ein Torhà ¤ uschen

etwas V ortreffliches ist. A ber siehe, ein F rommer, mit dem (der Prophet) E lias zu

sprechen pflegte, baute ein Torhà ¤ uschen; da sprach er weiter nicht mehr mit ihm

1J osephus gebraucht A ntiq 17, 5, 2 die Umschreibung: of tni 9vpaif.


48

Markus 13, 34 (N r. 1. 2); 14,3 (Â « 1. 2)

(also kann das Torhà ¤ uschen keine treffliche E inrichtung sein; u. zwar weil es die

A rmen von den Hà ¤ usern der Reichen fernhà ¤ lt). Darin liegt kein W iderspruch: in dem

 « inen F all (der des E lias V erhalten bestimmte) befindet es sich innerhalb (der Hof-

mauer, so daà Ÿ das Rufen des A rmen nicht gehà ¶ rt wird); in dem andren F all (den

die Mischna im A uge hat) befindet es sich auà Ÿ erhalb. W enn du willst, sage ich:

In beiden F à ¤ llen befindet es sich auà Ÿ erhalb, u. gleichwohl liegt kein W iderspruch

vor: das eine gilt, wenn es eine Tà ¼ r hat (so daà Ÿ der A nne, ohne daà Ÿ ihm diese ge-

à ¶ ffnet wird, zum Torhà ¼ ter nicht eintreten kann), n. das andre, wenn es keine Tà ¼ r

hat. W enn du willst, sage ich: In beiden F à ¤ llen handelt es sich darum, daà Ÿ es eine

TÃ ¼ r bat, u. gleichwohl liegt kein W iderspruch vor: das eine gilt, wenn die TÃ ¼ r einen

V erschluà Ÿ (Riegel) hat (so daà Ÿ der A rme die Tà ¼ r nicht Offnen kann), u. das andre,

wenn sie keinen V erschluà Ÿ hat. W enn du willst, sage ich: In beiden F à ¤ llen handelt

 « s sich darum, daà Ÿ sie einen V erschluà Ÿ hat, u. gleichwohl liegt kein W iderspruch

vor: das eine gilt, wenn sich ihr V erschluà Ÿ im Inneren befindet, u. das andre, wenn
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ihr V erschluà Ÿ auà Ÿ en angebracht ist.

2. Daà Ÿ er wache. Q id49b, 35: Z ehn Maà Ÿ Schlaf sind in die W elt

herabgekommen, neun nahmen die Sklaven, u. eins nahm die ganze

(à ¼ brige) W elt dahin. â € ” W enn der Torhà ¼ ter, wie wohl meist, ein Sklave

war, hà ¤ tte also die E rmahnung zur W achsamkeit ihren guten Grund.

14,8 9h E in A labasterflà ¤ schchen mit echter

kostbarer N ardensalbe.

1. A labaster, ein harter Gipsstein, wurde schon frà ¼ hzeitig zu F là ¤ sch-

chen fà ¼ r Salben u. Parfà ¼ ms verarbeitet: unguenta optime servantur in

alabastris, Plinius, Hist. nat. 13, 3. Daher kommt es, daà Ÿ dergleichen

F là ¤ schchen fà ¼ r wohlriechende E ssenzen, auch wenn sie nicht aus

A labaster hergestellt waren, dennoch kurzweg â € ž A labastra" genannt

wurden. Im Rabbin. meist ninibs, K rnrrft^ , s. bei Mt26, 7. â € ” Hier sei

noch hinzugefà ¼ gt:

E elim 30,4: E ine kleine F lasche njtsp r « mV s, der der Hals fehlt, ist verunreinigungs-

fà ¤ hig (weil sie noch benà ¼ tzt werden kann); eine groà Ÿ e, der der Hals fehlt, ist rein

{ weil man sie nicht mehr benà ¼ tzt); eine fà ¼ r wohlriechende Salben, der der Hals fehlt,

ist rein, weil sie in die Hand schneidet (u. deshalb nicht weiter verwendet wird). â € ”

Beachtenswert ist, daà Ÿ schon die LX X pnij = Schale 2 K g 21,13 mit 6 dX à ¤ à Ÿ aax qos

wiedergegeben haben. -â € ” Daà Ÿ die p » m^ x auch zur A ufnahme trockener Dinge benà ¼ tzt

wnrde, zeigt MÂ ° kh E x 16,33 (59b): Das (aufzubewahrende Manna) ist eins von den

drei Dingen, die (der Prophet) E lias den Israeliten dereinst wiederbringen wird: die

F lasche p* m^ s mit Manna, die F lasche mit Lustrationswasser u. die F lasche mit dem
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(heiligen) Salbà ¶ l.

2. Myrrhe, â –   * ," V  » , snio,  » T1 » , ein Harz, das von dem im sà ¼ dlichen

A rabien u. an der gegenà ¼ berliegenden afrikanischen K à ¼ ste heimischen

Strauch ,Balsamodendron Myrrha' ausgeschwitzt wird. Im flà ¼ ssigen

Z ustande wurde dieses Harz teils fà ¼ r sich allein als Salbe benà ¼ tzt, teils

andren wohlriechenden Stoffen beigemischt; gehà ¤ rtet diente es wegen

seines hochgeschà ¤ tzten Duftes als Rà ¤ ucherwerk. A uch dem W ein wurde

es beigesetzt, um ihm einen gewà ¼ rzigen Geschmack zu verleihen. F erner

8. W iner, Real W Ã ¶ rterbuch 2,126.

In der V erbindung à ¤ kà ¤ à Ÿ aax Q ov /ivqov Mt 26, 6 u. Lk 7, 37 bedeutet

Hv< > ov .Myrrhensalbe" . In ai.à ¤ à Ÿ a< ttqov [ ivqov và ¤ qdov Mk 14,3 u. J oh 12,3
Markus 14, 3 (Â « 2. 8. 8); 14, 36 (N r. 1. 2)

49

ist ftvQ ov zum Gattungsbegriff = â € ž Salbe" geworden, wà ¤ hrend và ¼ qSov

als Speziesname angibt, daà Ÿ es sich um N ardensalbe handelt.

Henoch 29,1 f.: Tod dort (dem W Ostengebirge im Osten Palà ¤ stinas) ging ich (Henoch)

an einen andren Ort in der W iste n. machte mich anf in der Richtung nach Osten

Ton jenem Gebirge. Ich sah Duftb& ume duftend von W eihrauch u. Myrrhe X ià Ÿ à ¤ ruv

rat auvQ vtK , u. die Baume à ¤ hnelten Mandelblumen. | | Miqv 9,5: F olgende Dinge machen

eise Scheidung an den Geratschaften (nà ¤ mlich zwischen diesen u. dem W asser, in

das sie zwecks Reinigung getaucht werden; infolgedessen kann das W asser nicht

à ¼ berall gleicherweise an die Gerstschaften herandringen, wodurch das Untertauchen

ungà ¼ ltig wird): Pech u. Myrrhe nw an Q lasgefà ¤ à Ÿ en, sei es inwendig oder auswendig.

â € ” Hiernach ist Myrrhe eine klebrige Masse gewesen, die durch bloà Ÿ es Untertauchen

eise* Geratee sich nicht entfernen lief). In der Parallelstelle TMiqv 6,16 (659) stehen

in gleichem Z us.hang nebeneinander Myrrhe no u. Gummi oder Harz siaip. | | Targ Onk

gibt " rmâ € ” io- (von selbst ausgeflossene Myrrhe) E x 30,23 wieder mit i » ; 3?  » T*  » reine
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MyTrbe* ; damit ist unvennischte oder unverfà ¤ lschte Myrrhe gemeint (vgl. niatuijt

Mk 14,3). Targ J erusch I hat dafà ¼ r i-qi iin =  » auserlesene Myrrhe* ; s. auch Chul 139b,

wo Targ Onk zitiert wird. â € ” Ober die V erwendung von Myrrhe bei der Z ubereitung

de « heiligen Rà ¤ ucherwerks s. pJ oma 4,4Ld, 23 bei Mk 9,498, a S. 21.

3. N arde tij, ist das aus der W urzel des indischen N arden-

grases (V aleriana Gatamansi) gewonnene wohlriechende à ¶ l, dessen

Preis auch nach Plinius ein à ¤ uà Ÿ erst hoher war. A uch N arde war ein Be-

standteil des heiligen RÃ ¤ ucherwerks, s. das ebengenannte Z itat pJ oma 4

bei Mk 9,49. â € ” Henoch traf die N arde an auf seinen W anderungen

Ober die Berge im Osten der E nden der E rde; damit ist wohl Indien

gemeint. Hen 32,1: N ach diesen W ohlgerà ¼ chen sah ich, als ich nach

N orden à ¼ ber die Berge hinblickte, sieben Berge voll von kà ¶ stlicher

N arde, Mastix ,Z imt u. Pfeffer.

14,3 93: Sie zerbrach das A labasterflà ¤ schchen.

A atfiflaw, nij, aram. nr. â € ” BQ 8,7: W enn jemand zu einem andren sagt: Â » Z er-

brich iztt meinen K rug* , so ist letzterer schuldig (d.h. ersatzpflichtig); geschieht es

aber unter der Bedingung, daà Ÿ er freibleiben soll (von der E rsatzpflicht), dann ist er

frei. â € ” Z wei Beispiele zu -ar s. bei Mt9,15 S. 516 f. aus B^ akh 30* .

14,36: A bba, mein V ater, Ã ¤ Ã Ÿ Ã Ÿ S i natt^ Q .

1.  » $ k ist die determinierte F orm u. heià Ÿ t zunà ¤ chst .der V ater" ; es

ist aber auch der E rsatz fà ¼ r das im A ramà ¤ ischen nicht gebrà ¤ uchliche

-ar, geworden u. bedeutet dann .mein V ater" , gleichwie kok .die Mutter*

u. .meine Mutter" .â € ” Das auf à ¤ à Ÿ à Ÿ à ¤ folgende 6 natfa will Obersetzung


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des F remdwortes sein u. ist deshalb wiederzugeben mit: .mein V ater" .

Schab 1,9: R. Schim' on b. Gamliel (um 140) hat gesagt: Die F amilie meines V aters

" ?  » r* l pflegte weià Ÿ eK leider dem nichtisraelitischen W à ¤ scher drei Tage vor dem

Sabbat zu à œ bergeben. | | K eth 13,5: Mein V ater wax hat es Ober mich bestimmt, was

kann ich dabei tun? II Sanh 3,2: Mein V ater na « gilt mir als beglaubigt (zuverlà ¤ ssig). II

Da* . 4,5: (E in Menschenpaar ist des F riedens halber geschaffen worden,) damit nicht

ein Mensch zum andren sage: Mein V ater x ax ist grà ¶ à Ÿ er (vornehmer) als dein V ater.

2. W enn ein einzelner von Gott redet, wird .mein V ater" als Gottes-

bezeich n u n g à ¤ uà Ÿ erst selten gebraucht. W as soll ich tun, sagt R. E ifazar

b. Â » A zarja, um 100, da es mein V ater rat im Himmel also Uber mich

â –   tra « k « .BUUrbeek,mL 4
50

Markus 14, 36 (N r. 2. 3); 14, 44. 51

beschlossen hat! SLv 20,26. | | Mekh E x 20,6: B. N athan (um 160) sagte:

... J ene W unden (die mir die Religionsverfolgungen geschlagen haben)

haben es mir bewirkt, daà Ÿ ich von meinem V ater 13 « im Himmel ge-

liebt werde. â € ” Beide Stellen ausfà ¼ hrlich bei Mt 6, 4 S. 395. | | Targ Hi

34, 36 handschriftlich bei Levy, Chald. W bch 1, lb: Ich wà ¼ nschte doch,

daà Ÿ mein V ater im Himmel scaam ata* den Hiob prà ¼ fte. â € ” V iel hà ¤ ufiger

ist als Gottesbezeichnung â € ž unser V ater" ; Beispiele s. bei Mt 6, 4 3t N r. 2c

S. 394 f.

3. A ls A nrede an Gott findet sich ,mein V ater" mehrfach in den

A pokryphen, s. bei Mt 6, 4 (9t 1, c) S. 393; aus den rabbin. Schriften ist

uns nur ein Beleg zur Hand; s. Seder E lijR 28 bei Mt 6,4 S. 394; ebenda

eine ganze Reihe von Stellen, die zeigen, daà Ÿ die A nrede â € ž unser V ater"

an Gott weniger selten gewesen ist; s. auch bei Mt 6, 9 35 S. 410. E s

ist nicht zufà ¤ llig, daà Ÿ der einzelne mit der A nrede .mein V ater" zurà ¼ ck-
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hà ¤ lt, wà ¤ hrend der Mehrzahl die A nrede â € ž unser V ater" nicht ungelà ¤ ufig

ist. Der einzelne fà ¼ rchtet, mit der A nrede â € ž mein V ater" Gotte gegen-

à ¼ ber allzu familià ¤ r zu werden u. dadurch die E hrfurcht zu verletzen; bei

der Mehrzahl tritt dies E mpfinden zurà ¼ ck; s. hierzu bei Mt 6,9 93 S.410.

14,44: E r hatte ihnen ein verabredetes Z eichen gegeben.

ovvffrjpov = avoatjua, verabredetes Z eichen, kommt als Lehnwort in

der F orm kijbid ganz vereinzelt vor in Midr Sm 9 Â § 1 (37* ): R. Pincchas

(um 360) hat im N amen des R. Reuben (gegen 300) gesagt: Hast du

je in deinem Leben gesehen, daà Ÿ ein Mensch im N orden u. ein andrer

im Sà ¼ den ausgeht, u. daà Ÿ sich beide treffen, wenn sie nicht ein Z eichen

Rooio untereinander vereinbart haben? So war Mose in der W Ã ¼ ste u.

A hron in à „ gypten; wà ¼ rden wohl beide in einer Stunde ausgegangen

sein u. wà ¼ rden sie wohl einander getroffen haben, wenn sie nicht das

W ort (Gottes, -à ¼ ia^ n) vereinigt hà ¤ tte? Du findest, als Gott zu A hron

sagte: â € ž Geh Mose entgegen nach der W Ã ¼ ste zu! " E x 4, 27, sagte er

andrerseits zu Mose: ' â € ž Z udem kommt er (A hron) heraus dir entgegen,

u. wenn er dich sieht, wird er sich in seinem Herzen freuen" E x 4,14.

Das will besagen: als Gott zu A hron sagte: â € ž Geh Mose entgegen nach

der W Ã ¼ ste zu! " , da vernahm Mose dasselbe W ort u. ging. Das meint:

â € ž E s donnert Gott mit seiner Stimme W under" Hi 37, 5; beide machten

sich auf ein u. dieselbe Stimme hin auf. â € ” In andrer F assung E x R 5 (71* ).

14,51: Der ein Linnentuch auf bloà Ÿ em Leibe umgeworfen hatte.

tnvdtov, in LX X fà ¼ r (zB Ri.14,13 f., Spr 31, 24), bezeichnet ganz


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allgemein ein aus Leinwand hergestelltes K leidungsstà ¼ ck. In der tal-

mudischen Z eit erscheint es bald als Untergewand, * bald als Ober-

gewand, das weit genug ist, daà Ÿ sich sein Trà ¤ ger darin einhà ¼ llen kann,

wie in einen Mantel. Besonders ist yio das Gewand, in welchem die

Gelehrtenschà ¼ ler vor ihren Lehrern sitzen.*  » Mit diesem Doppelcharakter

1
Markus 14,51.56.61.68

51

des y-W i daà Ÿ er sowohl als Unterkleid als auch als Oberkleid getragen

wurde, mag die Streitfrage zus.gehangen haben, ob er mitCicith (Schau-

fà ¤ den) zu versehen sei oder nicht, c â € ” A ls lose à ¼ bergeworfenes Ober-

gewand kommt aivà ¤ wv auch Mk 14, 51 in Betracht. Dagegen spricht

weder die Bemerkung, daà Ÿ der J à ¼ ngling jenes K leidungsstà ¼ ck auf

bloà Ÿ em Leibe umgeworfen hatte, noch der folgende Z usatz, daà Ÿ er

nach dessen V erlust nackt geflohen sei. N ackt kann auch einer genannt

werden, der bloà Ÿ mit dem Unterkleid, der Tunika, bedeckt ist. d

a 8Dt22,12 Â § 234 (117Â » ): Mache dir Q uasten ((,' icith) an den vier Z ipfeln deiner

Halle r-:a (deines Mantels) Dt 22,12. Da ist ausgeschlossen das Linnengewand yio

( weil es kein à œ berwarf, sondern ein Unterkleid ist).

* . Schab 25b: (Rab, t ' ^ 7, hat gesagt:) Dem R. J ' huda b. E l' .ai (um 150) brachte

man am Rasttag auf Sabbat eine W anne mit warmem W asser, dann wusch er sein

Gesicht, seine Hà ¤ nde u. seine F uà Ÿ e u. hà ¼ llte sich ein u. saà Ÿ da in seinen leinenen
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Hallen T3* ^ c. d> e m' ' Cicith verseben waren, u. sah aus wie ein E ngel J ahves der

Heerscharen. 1 TK elim HB 2,4 (592): Rabban Gamliel (um 90) nahm einen F aden aus

der leinenen Halle r~ c des Schà ¼ lers, der vor ihm saà Ÿ .[ iA bothRN 25: (Ben fA zzai,

am 110) hat gesagt: E s ist leichter, Ã ¼ ber die ganze W elt zu herrschen als zu sitzen

d. zu lehren vor Menschen, die in leinene Hullen gehallt sind yi' ^ z yrniin. â € ” E ine

Parallelstelle in Midr Ps 18 Â § 34 (81Â » ). II .' E r 54b: In ihrer Liebe magst du taumeln

immerfort (nach dem Midr in der Liebe zur Tora) Spr. 5,19. W ie R. E Ã ¼ azar b. P' dath

(am 270), von dem man erzahlt hat, daà Ÿ er saà Ÿ u. sich mit der Tora auf dem unteren

Markt von Sepphoris beschà ¤ ftigte, wà ¤ hrend seine leinene Halle u-ne auf dem oberen

Markt von Sepphoris lag. â € ” Die Halle war ihm von den Schultern geglitten, ohne

daà Ÿ er es merkte; so vertieft war er in die Tora. Die Stelle zeigt, wie leicht das

leinene Obergewand vom K à ¶ rper sich là ¶ ste.

C. Belege im E x kurs , £ icith* N r. 3 A nm. c.

d. .N ackt* soviel wie ohne Obergewand zB. 1 Sm 19,24; J es20,2. | | Men 44Â » -

s. E x kurs .Q icith" N r. 5 A nm. » ' â € ” wird einer nackt ovy genannt^ obwohl er noch ein

Untergewand, das mit Cicith versehen ist, auf dem Leibe hat.

14,56: Ihre Z eugnisse waren nicht gleich.

V on den N eumondszeugen heià Ÿ t es RH 2, 6: W enn ihre W orte à ¼ ber-

einstimmen b^ s; :? , ist ihr Z eugnis gà ¼ ltig. â € ” W eiteres bei Mt 26, 60.

14,619: E r schwieg u. antwortete nichts.

taioma x al ovx aitfx Q tvaro ovde' v= -nizj x br inb " uavt x ii p^ no-ix fA Z 4* .

14,6193: Der Sohn des Gepriesenen (Hochgelobten).

fi' koytpà ¶ s= Tr" ? oder Titnaa, E rsatz des Gottesnamens; nicht ver-
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schieden von der gewà ¶ hnlichen volleren F ormel gin Biin^ n der Heilige,

gepriesen sei er! aram. rri? x vjriip die Heiligkeit, gepriesen sei sie!

Henoch 77,1: Die erste Himmelsgegend heià Ÿ t die à ¶ stliche, weil sie die vorderste

ist; die zweite beià Ÿ t Sà ¼ den, weil der Hà ¶ chste dort herabsteigt und dort ganz besonders

der ewig Gepriesene herabsteigt. | | B' ' rakh7,3: R. J ischmaiel (tum 135) sagte: (Der

V orbeter in derSynagoge) spricht: Preiset J ahve, den Gepriesenen f^ aqn rx â € ”

Dieselbe F ormel pB' rakh 7,11r, 4.21; B" rakh 50 Â » (zweimal).

14,68: Ich weià Ÿ nicht u. verstehe nicht, was du sagst:

Sch' bu 8,3.6: (W enn einer sagt:) W o ist mein Ochse? u. der andre sagt: Ich

weià Ÿ nicht, was du redest r.o hpij r.y y-t" " :-k. . . .

4Â »
52

Markos 15,25.29.40.42.43.46; 16, 1 (N r. 1)

15,25: E s war die dritte Stunde.

Z ur jà ¼ dischen Stundenzà ¤ hlung 8. bei J ob. 4,52 u. 11,9.

15,29: Ha!

oià ¤ = ha! oder aha! , ein A usruf des Staunens u. der F reude, ent-

spricht dem rabbin. m oder inj, wà ¤ hrend â –   %  £ = ovat ,wehe! ' ist.

Midr K L 1,5 (51b): E s war in J erusalem (zur Z eit der Belagerung durch Titus)

Ben Battiach, der Schwestersohn des R. J ochanan b. Z akkai (t um 80), der Ober die

Getreidevorrate gesetzt war; der lieà Ÿ alle GetreidevorrSte verbrennen. A ls R. J och. b. Z .

davon hà ¶ rte, sagte er: W ehe vil Sie gingen u. sagten dem Ben Battiach: Dein Oheim

hat gesagt: W ehe vil E r lieà Ÿ ihn kommen u. sprach zu ihm: W arum hast du â € ž wehe! "

gesagt' /E r antwortete ihm: Ich habe nicht vj wehe! , sondern n; ha! gesagt. . . .

Durch den Unterschied von Ii u. ni ist er gerettet worden. â € ” Dasselbe Midr Q oh 7,11

(35 » ). | | Midr E sth 1,1 (81b): R. J icchaq (um 300) erà ¶ ffnete seinen V ortrag mit: .W enn

die Gerechten sich mehren, freut sich das V olk, u. wenn der F revler herrscht, seufzt
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das V olk' Spr. 29,2. W enn die Gerechten Grà ¶ à Ÿ e erlangen, ist J ubel u. F rende in der

W elt, ha! ha! m m in der W elt. (Beweis: bei frommen K à ¶ nigen heià Ÿ t es: -[ ^ arii =

i> * mâ € ž ha! der K Ã ¶ nig N N " oder: â € ž ha! K Ã ¶ nig wurde N N " , s. 1 K g 1,1; 2,45; 15,22;

E sra 1,7.) Und wenn die Gottlosen Grà ¶ à Ÿ e erlangen, ist W ehe Ii, Seufzen u. Z ornes-

glut in der W elt. (Beweis: bei gottlosen K à ¶ nigen heià Ÿ t es: " riav = ^ B vi â € ž wehe!

K à ¶ nig ward N N " , s. 1 K g 16,29; 2K g 15,30; J er37,l u. E sth 1,1, wo  » n-i = W ehe

war . . ., daà Ÿ A chaschverosch K à ¶ nig ward.

15, 40: Des J ose.

7< à ¶ < rijs ist das grà ¤ zisierte " io^ , u. dieses wiederum A bkà ¼ rzung von

euji1 » .J ose findet sich im Rabbin. hà ¤ ufig, das volle J oseph selten. Be-

kanntere Trà ¤ ger des N amens J ose waren J ose der Priester, um 100;

J ose der Galilà ¤ er, um 110; J ose der Sohn der Damaszenerin, um 130;

J ose b. Chalaphta, um 150; J ose b. J ehuda, um 180; J ose b. E ifazar,

um 200; J ose 9. Z imra, um 220; J ose b. Chanina, um 270, u. J ose,

Schulhaupt von Tiberias, um 350. Der volle N ame J oseph besonders

bei dem Babylonier Rab J oseph, f 333.

15,42: Rà ¼ sttag, d.h. V orsabbat, naQ aox evrj, o iattv nqoaà ¤ à Ÿ à Ÿ atoi.

Der F reitag heià Ÿ t im Rabbin. ram an » , aram. vom rurw oder  « panr

vtrav = V orabend des Sabbats oder RÃ ¼ sttag auf den Sabbat. Beispiele

s. bei Mt 28,1 8 S. 1052.

15,43: E in Ratsherr.

à Ÿ ovktvrrjs = o^  « >  « , oqv^ ta u. eiortw, Plural -paiib « , aram.  « â –    » jb^  « .

Belege bei Mt26,57 S. 999 aus TJ oma' l, 1 (180); J oraa 8b. â € ” Hebrà ¤ isch
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hieà Ÿ der Ratsherr .

15,46: N achdem er Linnen gekauft.

Hierzu s. E x k: â € ž Todestag J esu" usw. C N r. 4. â € ” à œ ber ffirdW v s. bei Mk 14, b\ .

16,1: A ls der Sabbat vergangen war, kauften sie . . .

Spezereien, um . . . ihn zu salben.

1. Das Salben rj' o eines Toten war am Sabbat nicht verboten. Schab

23, 5: Man darf (am S.) alles tun, was am Toten nà ¶ tig ist: man salbt
Markos 16,1 (N r. 1.2); 16,15

58

u. wà ¤ scht ihn vm yn* w\ yoo, nur daà Ÿ man an ihm kein Glied ver-

rà ¼ ckt. â € ” A ber wohlgemerkt, diese W orte beziehen sich nur auf V er-

riebtangen an der Leiche selbst. Die A nfertigung des Sarges oder die

Herstellung des Grabes an einem S. war verboten, s. Schab 23, 4. â € ”

Lightfoot 2,467 bringt zu Mk 16, 1 ein Z itat aus pSchab9,12b, 1, das

nacb seiner Meinung das Salben eines Toten am S. verbietet: Q uidnam

est illud quod quoad viventem permittitur, [ Sabbato] quoad mortuum

vero non? E st unetio. A ber die Stelle handelt nicht vom Sabbat, sondern

vom zweiten Z ehnt u. fragt, was wohl der Lebende fà ¼ r sich Belbst,

aber nicht fà ¼ r einen Toten aus dem Z ehntgeld bestreiten dà ¼ rfe. Die

A ntwort lautet: n^ p, das Salben. V gl. J ebam 74* .â € ” W enn die F rauen

Mk 16,1 den S. vorà ¼ bergehen lassen, um hinterher J esu Leichnam zu

salben, so hat das seinen Grund nicht darin, daà Ÿ das Salben am S.

verboten war, sondern darin, daà Ÿ das E inkaufen der zum Salben nà ¶ tigen
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uQ à œ uax a am S. nicht angà ¤ ngig war, s. E x k. à ¼ ber den Todestag J esu C N r. 4.

2. Das Salben der Leichen geschah mit à ¶ l, dem, wie das N T zeigt,

Spezereien { aQ mfiata = D" > iplija Mk 16,1; Lk 24,1), speziell Myrrhe u.

A J oe (J oh 19,89) beigesetzt waren. A us den rabbin. Schriften ist uns

ein Beleg fà ¼ r die V erwendung von Spezereien zu diesem Z weck nicht

bekannt geworden. â € ” Das E inbalsamieren der Leichen, das bei den

à „ gyptern Sitte war (vgl. W iner, Bibl. Realwà ¶ rterbuch 1, 307 flF .; Riehm,

Handwà ¶ rterbuch 352 ff.), war bei den J uden nicht à ¼ blich. Dem K à ¶ nig

Herodes wird einmal nachgesagt, daà Ÿ er den Leichnam seiner Gemahlin

Mariamme sieben J ahre lang in Honig aufbewahrt habe (s. BB 3b bei

Mt 2,16 S. 88/9), u. Ta' an 5 b wird vom E inbalsamieren der Leiche J akobs

geredet: R. J icchaq (um 300) hat gesagt: So hat R. J ochanan (f 279)

gesagt: Unser V ater A braham ist nicht gestorben. Rab N achman (f 320)

antwortete ihm: So hà ¤ tten wohl unnà ¶ tigerweise die Trauerredner ihn

beklagt u. die E inbalsamierenden ihn einbalsamiert ve^ osn losn u. die

Totengrà ¤ ber ihn begraben? !

16,15: Der ganzen Schà ¶ pfung (= allen Menschen).

Genau so wie Mtiotg hier, wird im Rabbin. ir^ a, aram. tt; ^ a, urwa

verwendet: rvo bedeutet zunà ¤ chst  « Geschà ¶ pf, K reatur* , dann speziell

.Mensch* .

A both 1,12: Htà ¶ el (20 v. Chr.) sagte: Sei von den Schalem A hrems, liebe den

F rieden n. jage dem F rieden nach, liebe die Menschen u. bringe sie herzu znr

Tora! i| Das. 2,11: R. J ' hoschuai (um 90) sagte: E in bà ¶ ses (neidisches) A uge u. der
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bà ¶ se Trieb n. das Hassen der Menschen pvan bringen einen Menschen aus der W elt

(aas dem Leben). | | Das. 3,10: R. Chanina b. Dosa (um 70) sagte: A n wem der Sinn

der Menschen pv~ an Befriedigung findet, an dem findet auch der Sinn Gottes Be-

friedigung; aber an wem der Sinn der Menschen nicht Befriedigung findet, an dem

findet auch der Sinn Gottes keine Befriedigung. | | Das. 4,1: Ben Z oma (um 110) sagte:

W er ist geehrt? Der die Menschen nvianjehrt. | | Das. 4,6: R. J ose (um 150) sagte:

W er die Tora ehrt, der ist selbst geehrt bei den Menschen pi^ an, n. wer die Tora

entweiht iin^ r » ,* ' er w* r^ selbst entehrt bei den Menschen pr-an. | | Das. 6,1: R. Melr
54

Markus 16, 15. 17 f.

(um 150) sagte: W er sich mit der Tora beschà ¤ ftigt um ihrer selbst willen (in lauterer

A bsicht), der erlangt viele Dinge, u. nicht bloà Ÿ dies, sondern die ganze W elt ist fà ¼ r

ihn da. E r heià Ÿ t ein geliebter F reund, er liebt Gott, u. er liebt die Menschen rv:r,

er erfreut Gott, u. er erfreut die Menschen usw. | l pBcrakh â ™ ¦ ,8 b, 22 in einem Muster-

beispiel fà ¼ r ein kurzes Gebet, das aus der Schule des R. Me' ir stammt: E s sei wohl-

gefà ¤ llig vor dir, J ahve unser Gott u. Gott unsrer V à ¤ ter, daà Ÿ du jedem Geschà ¶ pf ' ah

n" 3i rria gebest seine Bedà ¼ rfnisse. II Midr HL 1,3 (85 « ): W er ein Geschà ¶ pf (= einen

Menschen * ma) unter die F là ¼ gel der Schekliina bringt (d. h. zum J udentum bekehrt),

dein rechnet man (= Gott) es so an, als ob er es geschaffen, gebildet u. bereitet

hà ¤ tte. | | B ° rakh6 « :A bba Binjamin (ein Tannalt) sagte: W enn dem A uge die F reiheit

gegeben wà ¤ re (alles) zu sehen, dann wà ¼ rde kein Mensch rria V s imstande sein, wegen

der bà ¶ sen Geister zu bestehn. | | LvB84 (132 ° ); (R. Tanchuma, um 380, sprach:) Mein

Sohn, du weià Ÿ t, daà Ÿ die W elt irai » sich in N ot befindet, u. daà Ÿ die Menschen  » pro

sich in N ot befinden, u. du gehst u. (tust das u. das)! â € ” W eitere Beispiele s. Sota 36" :
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GnR13 (9d mehrfach); K eth 17a; Chag 12* > : DtR9 (205d mehrfach); E x R 1 (65Â » );

2(68l); 9 (73 b).

10. 17 f., vgl. hierzu bei Mt 10,1 8.


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E vangelium nach Lukas.

siovx à ¤ q, A ovx iog = eip* !  » ,Q * pb.

Gitt. 11 â € ¢ : Besch Laqisch (am 250) fragte den R. J ochanan (t um 279): W enn Z eugen

â € ¢ inen Seheidebrief unterschrieben haben, deren N amen wie N amen von N ichtjuden

= â € ” s: and, wie verhalt es sich da mit dem Scheidebrief (ist er gà ¼ ltig oder nicht)?

E r antwortete ihm: E s ist in unsere Hand nur einer mit Lukas u. Lus (oiii oipii)

teekommen, u. wir haben ihn fOr gà ¼ ltig erklà ¤ rt. â € ” oii nach K rauss, Lehnwà ¶ rter 2,311b

u. Levy 2,488b = A i' c oder X k= LÃ ¶ we.

1,5 91: Z acharias aus der Priesterklasse A bia.

1. Die gesamte Priesterschaft zerfiel in 24 K lassen oder A bteilungen a

(^ je; ? , pl. rvhy^ V i aram. wà ¶ rtlich W ache),1 von denen jede eine

W oche lang, u. zwar von Sabbat bis Sabbat, b den Tempeldienst zu

verrichten hatte. Man wird deshalb ihwu am besten verdeutschen durch

(.priesterliche) W ochenabteilung1" . Die Reihenfolge, in der diese A b-

teilungen einander ablà ¶ sten, entsprach den Losnummern in 1 Chr 24,

7â € ” 18." Hiernach war die K lasse A bia, zu der der Priester Z acharias
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(Z kharja) gehà ¶ rte, die achte W ochenabteilung. A n der Spitze einer

W ochenabteilung stand der iwoan  « à ¤ sn, das A bteilungshaupt, c â € ” Die

einzelnen rmon » zerfielen wiederum in mehrere Unterabteilungen, die

sog. V aterhà ¤ user (a$ rra, pl. niasj tjb, bei J osephus yvX ai), deren Z ahl

zwischen 4 bis 9 schwankte. Der K egel nach sollte jedes V aterhaus

den Tempeldienst einen Tag hindurch versehen; man kà ¶ nnte deshalb

SM pts mit .Tagesabteilung' wiedergeben. A llein die Regel traf nur in

dem F alle zu, wenn die betr. W ochenabteilung gerade sieben V ater-

hà ¤ user unter sich beschloà Ÿ . W aren weniger oder mehr V aterhà ¤ user

vorhanden, so muà Ÿ ten entweder einige V aterhà ¤ user an zwei W ochen-

tagen oder zwei V aterhà ¤ user zugleich an einem Tage den Dienst à ¼ ber-

nehmen, d Der V orsteher einer Tagesabteilung war der ix tvn awo, er

stand im Rang dem naoan wi nach.c â € ” Die V erteilung der sieben Tage

einer Dienstwoche auf die V aterhà ¤ user blieb den W ochenabteilungen

à ¼ berlassen. E inige von ihnen hatten ihren Tagesabteilungen einen be-

stimmten W ochentag ein fà ¼ r allemal zugewiesen, andre pflegten die

Dienstfolgo fà ¼ r sieben J ahre, andre fà ¼ r ein J ahr zu ordnen, noch andre

regelten die F rage von F all zu F all.d â € ” Die Tagesabteilungen selbst

endlich verteilten die Dienstfunktionen auf ihre Mannschaften frà ¼ h-

morgens durch das Los; dabei galt die Darbringung des RÃ ¤ ucheropfers

als die bevorzugte Dienstverrichtung, e

a. TTa' < an2,l (216): V ier A bteilungen (von Priestern) waren aus dem E x il nach

J erusalem zurà ¼ ckgekehrt: J ' daija, Charim, Paschchur u. Immer. E s machten sich die
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Propheten in J erusalem auf u. bildeten daraus 24 A bteilungen ww, Sie mischten

1 Griechisch iqit] fitQ itt Lk 1,5; bei J osephus nutQ ta oder iqs> tj(* e(> i(. Belege s. be

Schà ¼ rer4 2, 286 ff. Die LX X geben rg' srpj mit iipt; ftegia wieder.
56

Lukas 1,5 (H Ii

(die Lose) untereinander u. warfen sie in eine Urne. Dann kam J ' daija u. nahm fà ¼ nf

heraus, dazu er selbst, siehe, das waren sechs. E s kam Charim u. nahm fà ¼ nf heraus,

dazu er selbst, siehe, das waren sechs. E s kam Paschchur u. nahm fà ¼ nf heraus,

dazu er selbst, siehe, das waren sechs. E s kam Immer u. nahm fà ¼ nf heraus, dazu er

selbst, u. das waren sechs.1 Und diese V ereinbarung trafen die Propheten mit ihnen,

daà Ÿ , wenn J ' hojarib aus dem E x il heraufzà ¶ ge, er keinen von ihnen verdrà ¤ ngen, viel-

mehr einen zum A nhà ¤ ngsel gemacht werden sollte. (Der Schluà Ÿ satz wohl ein nach-

trà ¤ glicher Hieb gegen die Hasmonà ¤ er, die der A bteilung J ojarib angehà ¶ rten 1 Makk 2,1.

In W irklichkeit ist die K lasse J . seit 1 Chr 24,7 nicht bloà Ÿ der Z ahl, sondern auch

dem Range nach die erste u. vornehmste gewesen. J osephus rà ¼ hmt sich seiner A b-

stammung von ihr n. bezeichnet es geradezu als einen V orzug, ihr anzugehà ¶ ren, s. V ita 1:

ifiai i' ov ftà ¶ voy i( Uq(iov iaji ro yeV oj, aX X ti x al ix Ttjs nQ oizrjs iqiTjfiCQ tà ¤ os raJ r

ttx ooiisnodQ tav, noX X tj < W x aV rov' rfi dtaqpooa, x al rà ¼ r iv ravTà Ÿ ipvX tà ¼ v ex x ijs  « (fiait/s.)

Parallelstellen: pTaian 4,68Â » , 7; Tafan 27Â » ; tA rakhin 12b.


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fr. Tamid 5,1: A m Sabbat fà ¼ gt man (zu den drei Lobsprà ¼ chen, die die diensttuenden

Priester nach dem Morgensehpma< im Tempel mit dem V olk sprechen) noch den Lob-

spruch der abtretenden (Priester-)W ochenabteilung hinzu. â € ” Diese Mischna wird

zitiert B' rakh 12 » mit dem Z usatz: W as ist das fà ¼ r ein Lobspruch? R. Chelbo (um

300) hat gesagt: Die abtretende W ochenabteilung sagte zu der (ihren Dienst) antreten-

den W ochenabteilung: Der, welcher seinen N amen in diesem Hause wohnen là ¤ à Ÿ t, lasse

zwischen euch wohnen Liebe u. Brà ¼ derlichkeit u. F rieden u. F reundschaft! | | Sukka 56b;

Die (am S.) abtretende W ochenabteilung verrichtete das Morgentainidopfer u. die (sabbat-

lichen) Z usatzopfer, die (den Dienst) antretende W ochenabteilnng verrichtete das Tamid-

opfer zwischen den beiden A benden n. die A ufsetzung der W eihraucti3chalen (auf die

Schaubrote). â € ” Hiernach erfolgte die A blà ¶ sung der W ochenabteilungen am S. um die

Mittagsstunde. â € ” F erner s. J à ¶ rn « 26 » .

C. In der priesterlichen Rangliste THor 2,10 (476) heià Ÿ t es: Der mit dem Salbà ¶ l

gesalbte Hohepriester geht (im Range) dem Hohenpriester voran, der (nur) durch die

Mehrzahl der K leider (vor den à ¼ brigen Priestern) ausgezeichnet ist; 1 der durch die

Mehrzahl der K leider A usgezeichnete geht dem kriegsgesalbten Priester (vgl. Dt 20,2)

voran; der K riegsgesalbte dem (Tempelhauptmann, s. bei A pg 4,1), dieser dem Haupt

der W ochenabteilung irscsn dk~ , dieser dem Haupt der Tagesabteilung an r-a vtt-> ,

dieser dem K à ¤ mmerer ! > ^  « k, dieser dem Schatzmeister " $ ? â € ¢  » ,' dieser dem gewà ¶ hn-

lichen Priester, dieser dem Leviten, dieser dem Israeliten, dieser dem Bastard

dieser dem Tempelsklaven, dieser dem Proselyten, dieser dem freigelassenen Sklaven.

W ann? W enn sie alle (sonst) gleich sind. A ber wenn der Bastard ein Gelehrten-

schà ¼ ler ist u. der Hohepriester ein Gesetzesunkundiger rll « " oy, geht der Bastard,
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der ein Gelehrtenschà ¼ ler ist, dem Hohenpriester voran, der ein Gesetzesunkundiger

ist, s. SprS, 15: Sie (W eisheit = Torakenntnis) ist kostbarer als o-s-:r, d. h. als der

Hohepriester, der in das A llerinnerste bpjbs â € ¢ Â » Â « ! > (= A Ã ¼ erheiligste1 eingeht. â € ” Parallel-

stellen zB. pHor8,48b,34; N uR 6 (145Â ° ).

d. TTaSan 2,1 f. (216): E s machten sich die V orsteher derW ochenabteilungen r-n » tki

auf u. bestimmten sich selbst die V aterhà ¤ user. E s gab W . mit vier, fà ¼ nf, sechs, sieben,

acht u. neun V aterhà ¤ usern. W enn eine W . vier V aterhà ¤ user hatte, so opferten drei je

zwei Tage u. eins einen Tag. In einer W . mit fà ¼ nf V aterhà ¤ usern opferten zwei je zwei

Tage u. drei einen Tag; in einer W . mit sechs opferten fà ¼ nf fà ¼ nf Tage u. eins zwei

1 Die Reihenfolge, in der die 24 Lose gezogen wurden, ist nach dieser Bar die

in 1 Chr 24,7 ff. angegebene.

2Z ur Z eit des zweiten Tempels sind die Hohenpriester nach der Tradition nicht

mehr gesalbt worden, ihre A uazeichnung bestand in ihren acht Gewà ¤ ndern gegenà ¼ ber

den vier Gewà ¤ ndern der gewà ¶ hnlichen Priester.

* Schwerlich richtig; es wird umgekehrt heià Ÿ en mà ¼ ssen: Der wj geht dem feans*

voran, s. Sch^ qà ¶ , 2: Man darf (im Tempel) nicht weniger als 3 o" aT-j n. 7 â –   pSa^ a » anstellen.
Lukas 1,5 (Â « 1)

57

Tage; in einer W . mit sieben opferte jedes seinen Tag; in einer W . mit acht opferten

sechs seehs Tage (lies nn « ) n. zwei (zusammen) an einem Tag; in einer W . mit nenn

opferten fà ¼ nf fà ¼ nf Tage n. vier opferten (zusammen) an zwei Tagen. E inige setzten

(die Tage des Dienstes) fà ¼ r immer fà ¼ r sich fest: wer am Sabbat kam, kommt immer

am Sabbat, wer am Sonntag, kommt immer am Sonntag (wà ¶ rtlich: nach dem Sabbat

na « " > " â –   ); einige von ihnen losten (lies mit pTa< ' an 4 pi* i » e statt i' ji-ie)1 einmal in

einer J ahrwoche, andre in jedem J ahr (lies run statt en" ), noch andre bei jedem

Dienstantritt. â € ” Dasselbe pTalan 4, 68Â » , 14.

eJ oma 2,1: A nfà ¤ nglich konnte jeder (der diensttuenden Tagesabteilung), welcher

wollte, den Brandopferaltar abrà ¤ umen (von A sche u. unverbrannten Opferstucken).

W enn ihrer viele waren (die diese V errichtung ausfahren wollten), so liefen sie die

Rampe (auf der SÃ ¼ dseite des Brandopferaltars) hinauf, u. wer dabei dem andren um

vier E llen vorauskam, der erlangte es (das A brà ¤ umen des A ltars). W enn aber zwei

gleich waren, dann sagte der Beamte (der die V erteilung der Dienstgeschà ¤ fte unter
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sieb hatte) zu ihnen (allen): Hebt die F inger hoch! W ieviel streckten sie hervor?

E inen oder zwei; aber nicht streckte man den Daumen im Heiligtum hervor.' | | Das. 2,2:

F inwi « ! geschah es, daà Ÿ zwei gleich waren im Hinauflaufen auf die Rampe, u. der eine

von ihnen stieà Ÿ den andren, so daà Ÿ dieser fiel u. sein F uà Ÿ gebrochen wurde. A ls der

Gerichtshof sah, daà Ÿ sie (bei der bisherigen W eise) in Gefahr gerieten, bestimmte man,

daà Ÿ sie den A ltar nur nach dem Lose abrà ¤ umen sollten. V ier Lose (d. h. V erlosnngs-

akte) gab es dort; dies (die A ltarsà ¤ uberung) war das erste Los. | | Das. 2,3: Das zweite

Los: wer schlachtet, wer das Blut sprengt, wer den inneren A ltar (d. h. den Rauch-

opferaltar) von der A sche reinigt, wer den Leuchter reinigt, wer die Glieder (des

Tamidopfers) auf die Rampe schafft, nà ¤ mlich den K opf u. den rechten Hinterfuà Ÿ , die

beiden V orderfttfie, den Schwanz u. den linken Hinterfuà Ÿ , die Brust u. den Hals, die

beiden Seiteustà ¼ cke, die E ingeweide, wer das F einmehl, wer das Plattenopfer (des

Hohenpriesters Lv6,12 ff.) u. wer den W ein darbringt. Dreizehn Priester erlangen

das Recht daran. . . . [ | Das. 2,4: Das dritte Los: Die das RÃ ¤ ucheropfer noch nicht

dargebracht haben, kommt u. loset! (W eil die E hre dieses Opfers jedem Priester zu-

teil werden soll, werden von der V erlosung alle ausgeschlossen, die es bereits einmal

dargebracht haben.) Das vierte Los: N eue u. A lte (gleichviel ob sie diesen Dienst

noch niemals oder schon à ¶ fters versehen haben), loset, wer die Glieder (des Tamid-

opfers) von der Rampe auf den A ltar schaffen soll. â € ” E in Parallelbericht mit A b-

weichungen in TJ oma 1,12 f. (181). â € ” Genauer gibt der Mischnatraktat â € ž Tamid' den

Z eitpunkt der einzelnen V erlosungsakte an. Das A brà ¤ umen des Brandopferaltars wurde

frà ¼ hmorgens verlost im Brandhause an der N ordwestecke des inneren V orhofs, noch

ehe der letztere geà ¶ ffnet war, Tamid 1,2. â € ” N achdem der Brandopferaltar abgerà ¤ umt
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n. mit neuen Schichten Holz versehen war, erfolgte in der Q uaderhalle (an der SÃ ¼ d-

westecke des inneren V orhofs nach der jà ¼ dischen Tradition) die V erlosung der dreizehn

V errichtungen, die oben J oma 2,3 aufgezà ¤ hlt sind, Tamid 2,5 u. 8,1. E rst danach u.

1â –   p' -â € ” : wà ¤ re zu à ¼ bersetzen: ,sie rà ¼ cken weiter* , nà ¤ mlich um einen W ochentag;

das V aterhaus, das etwa am Sabbat seinen Dienst hatte, hat ihn das nà ¤ chste Mal am

Sonntag usw.

* Da das Laufen nach dem A ltar keine E ntscheidung herbeigefà ¼ hrt hatte, weil

keiner einen V orsprang von vier E llen gewonnen hatte, lieà Ÿ der Beamte die kon-

kurrierende Mannschaft antreten u. einen oder zwei F inger aufheben, um ein A bzà ¤ hlen,

eine A rt des Losens, vorzunehmen. Dabei war das A ufheben des Daumens neben

einem andren F inger verboten, weil der Daumen so weit von dem sndren F inger

weggestreckt werden konnte, daà Ÿ er mà ¶ glichenfalls fà ¼ r sich gezà ¤ hlt wurde. Der Be-

amte nannte eine beliebige Z ahl, lieà Ÿ einen Priester die Mà ¼ tze abnehmen u. fing bei

diesem an, der Reihe nach die hochgehobenen F inger zu zà ¤ hlen, u. zà ¤ hlte in derselben

Reihenfolge so lange fort, bis die anfangs angegebene Z ahl erreicht war. Derjenige

Priester, auf den diese Z ahl fiel, hatte dann das A brà ¤ umen des A ltars zu besorgen,

s. Raschi zu J oma 22* .


58 Lukas 1,5 (Â « 1.2)

nach Beendigung der Rezitation des Morgenscb' ma' i schritt man zur dritten u. vierten

V erlosung (wie es scheint, gleichfalls in der Q uaderhalle, Tainid 5,2). â € ” Umstritten

war die F rage, ob das des Morgens stattfindende V erlosen zugleich GÃ ¼ ltigkeit habe

fà ¼ r die Darbringung des abendlichen Tamid- u. Rà ¤ ucheropfers, oder ob fà ¼ r diese eine

abermalige V erlosung vorzunehmen sei, s. J oma26" .

à œ ber das V erlosen selbst heià Ÿ t es TJ oma 1,10 (181): W ie verlost man? Sie gingen

in die Q uaderhalle u. stellten sich rings herum im K reise auf, u. der Beamte kam u.

nahm die Mà ¼ tze des einen von ihnen; daran erkannten sie, daà Ÿ von diesem das V er-

losen anfing; u. nicht streckten sie immer zwei F inger aus, sondern immer nur einen;

u. wenn einzelne von ihnen zwei ausstreckten, so wurde ihnen der à ¼ berflà ¼ ssige nicht

gezahlt. â € ” Dasselbe als Bar J oma 2Ã ¶ a. | | Das besondere W ertlegen auf die Darbringung

des Rà ¤ ucheropfers erklà ¤ rt J oma 26â –   in folgender W eise: In einer Bar ist gelehrt

worden: N ie hat ein Mensch (das RÃ ¤ ncheropfer) wiederholt (mehrmals dargebracht.).

A us welchem Grund? R. Chanina (um 225) hat gesagt: W eil es reich macht. (Diese

W ohltat sollte mà ¶ glichst allen Priestern zuteil werden, daher die A usschlieà Ÿ ung der-
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jenigen, die das Raucheropfer bereits einmal dargebracht hatten.) | | A us Sch' q 5,1 er-

fahren wir, daà Ÿ der Ober das Losen gesetzte Beamte Mattja b. Sch' muel hieà Ÿ ; doch

kennen wir dessen Z eit nicht.

2. Die Dienstperiode jeder Priesterklasse dauerte eine W oche (von

einem Sabbat bis zum andren). Da nun das J ahr der J uden als Mondjahr

354 Tage oder 50 W ochen u. 4 Tage umfaà Ÿ te, so fà ¼ llte ein zweimaliges

A mtieren der 24 Priesterklassen beinahe ein volles J ahr aus, nur

2 W ochen u. 4 Tage blieben unversorgt. Man hat gemeint, daà Ÿ fà ¼ r diese

beiden W ochen der regelmà ¤ à Ÿ ige Dienstturnus der Priesterklassen unter-

brochen u. der Tempeldienst in auà Ÿ erordentlicher W eise verrichtet

worden sei. Unter Berufung auf Sukka 5, 7 nahm man an, daà Ÿ im

Sommerhalbjahr wà ¤ hrend des siebentà ¤ gigen Passahfestes u. im W inter-

halbjahr wà ¤ hrend des achttà ¤ gigen Laubhttttenfestes die sà ¤ mtlichen

24 Priesterklassen gemeinsam amtiert hà ¤ tten; dadurch sei die regel-

mà ¤ à Ÿ ige A ufeinanderfolge der W ochenabteilungen in jedem Semester

einmal auf eine W oche sistiert worden, so daà Ÿ die wirkliche Dauer einer

Dienstperiode der sà ¤ mtlichen 24 K lassen nicht 24, sondern 25 W ochen,

mithin die Dauer von zwei Dienstperioden gerade 50 W ochen oder ein

jà ¼ disches J ahr betragen habe. J ahr fà ¼ rJ ahr habe die 1. Priesterklasse

J ojarib am 1. N isan u. am 1. Tischri eine neue Dienstperiode der 24 K lassen

erà ¶ ffnet, so daà Ÿ jede Priesterklasse in jedem J ahr um dieselbe Z eit ihres

A mtes gewartet habe. Soim wesentlichen auch Lightfootl,258ff.; 2,487Â » -b.

A ber das jà ¼ dische J ahr hatte nicht bloà Ÿ 50 W ochen, sondern auch
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noch 4 Tage: wie wà ¤ re der Dienst an diesen 4 Tagen u. vollends wie

in dem alle 2 bis 3 J ahre einzuschiebenden 13. Monat geordnet gewesen?

Und auch die Mischna Sukka 5, 7 ist gegen diese A nnahme. Da heià Ÿ t

es: â € ž Z u drei Z eiten im J ahr (am Passah-, Pfingsf- u. Laubhà ¼ ttenfest)

waren alle (24) Priesterklassen gleichbeteiligt an den F estopferstà ¼ ckenl

u. an der V erteilung der Schaubrote. Pfingsten (wenn es auf einen

Sabbat fiel, so daà Ÿ an diesem auà Ÿ er den beiden gesà ¤ uerten E rstlings-

broten auch noch die 12 ungesà ¤ uerten Schaubrote zur V erteilung kamen)

1 Brust, rechte K eule u. F ell gehà ¶ rten davon den Priestern, Lv7.8. 31 S.
Lukas 1,5(1(2)

59

sagte man zum Priester: Hier hast du Ungesà ¤ uertes, hier hast du Ge-

sà ¤ uertes! Diejenige W ochenabteilung, deren festgesetzte Z eit (nach

dem Dienstturnus in der F estwoche gerade) da war, brachte die Tamid-

opfer, die Gelà ¼ bdeopfer, die freiwilligen Opfer u. die à ¼ brigen Gemeinde-

opfer dar, Oberhaupt alle Opfer* (die nicht zu den eigentlichen F est-

opfern gehà ¶ rten). â € ” Diese Stelle besagt zwar, daà Ÿ an den drei groà Ÿ en

F esten sà ¤ mtliche Priesterklassen am Tempeldienst beteiligt waren; aber

von einer Unterbrechung des gewà ¶ hnlichen Turnus weià Ÿ sie nichts; im

Gegenteil, sie là ¤ à Ÿ t die Priesterklasse, die gerade an der Reihe war,

genau so amtieren, wie wenn kein F est wà ¤ re, u. gibt damit zu ver-

stehen, daà Ÿ an den genannten F esten die à ¼ brigen Priesterklasseu nur

zur A ushilfe, zur Unterstà ¼ tzung derjenigen A bteilung herangezogen

wurden, die gerade den W ochendienst hatte.

N un gibt es allerdings noch eine andre Stelle, der man glaubte


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entnehmen zu dà ¼ rfen, nicht bloà Ÿ daà Ÿ der regelmà ¤ à Ÿ ige Dienstturnus

durch das A mtieren der sà ¤ mtlichen Priesterklassen wà ¤ hrend des sieben-

tà ¤ gigen Passahfestes auf eine W oche durchbrochen worden sei, sondern

auch daà Ÿ die 1. Priesterklasse J ojarib immer am 1. N isan ihren Dienst

angetreten habe. Die Stelle lautet nach der à ¤ ltesten1 Q uelle Pesiq 69k

so: .R. Chijja (um 200) hat als Bar gelehrt: Sieben volle W ochen sollen

es sein (zwischen Passah u. Pfingsten) Lv 23,15. W ann sind sie voll?

W enn J eschuaf u. Sch ° khanja (d. k die Priesterklassen 9 u. 10) nicht*

dazwischen sind" (nà ¤ mlich unter den Priesterklassen, die vom Passah-

fest bis zum Pfingstfest zu amtieren haben). â € ” Z um V erstà ¤ ndnis dieses

A usspruchs bemerken wir folgendes. Men65b sagt K abban J ochanan

b. Z akkai (f um 80): E ine Stelle lautet: Ihr sollt 50 Tage zà ¤ hlen Lv 23,16,

u. eine andre Stelle lautet: Sieben volle W ochen sollen es sein Lv 23,15.

W ie ist das gemeint? Das eine (Lv 23,15) gilt, wenn der F esttag

(d. h. der 1. Passahtag) auf einen Sabbat fà ¤ llt. Das andre gilt, wenn

der F esttag (1. Passahtag) in die W oche fà ¤ llt. â € ” E ine â € ž volle* W oche

bedeutet also nach Rabban J och. b. Z . nicht den Z eitraum von beliebigen

aufeinanderfolgenden sieben Tagen, sondern nur die Z eit vom 1. W ochen-

tag (Sonntag) bis zum letzten W ochentag (Sabbat). Diese Deutung der

.vollen" sieben W ochen zwischen Passah u. Pfingsten vertritt auch

R. Chijja in seinem obigen A usspruch u. behauptet damit, daà Ÿ jene

.vollen' sieben W ochen zwischen Passah u. Pfingsten nur dann in F rage

kà ¤ men, wenn die Priesterklassen 9 u. 10 nicht mehr vor Pfingsten zum


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Dienst gelangten; trete aber dieser F all ein, dann kà ¶ nne von .vollen' '

W ochen nicht die Rede sein, sondern es mà ¼ à Ÿ ten 50 Tage gezà ¤ hlt

werden, da jetzt der 1. Passahtag nicht auf einen Sabbat, sondern auf

1 Die Stelle findet sich noch Midr Q oh 1,3 (5Â « ) u. P' siqR 18 (91Â » ); in LvR 28(126Â « )

hat man die W orte nicht mehr verstanden u. deshalb umgeà ¤ ndert.

1 Das W ort v » = .nicht" fehlt im Tex t, wird aber von den Parallelstellen ge-

lesen a. vom Z us.hang gefordert.


60 Loh »  » 1,5 ( « 2)

irgendeinen andren W ochentag falle. â € ” Z wei schematische A ufstellungen

mà ¶ gen die Meinung des R. Chijja veranschaulichen.

Tabelle A . Der 1. Passahtag fà ¤ llt auf einen Sabbat.

W ar der 1. Passahtag, der 15. N isan, ein Sabbat, so war der 1. N isan gleichfalls

ein Sabbat Die Z ahlung der sieben .vollen" W ochen bis Pfingsten begann Sonn-

tag, den 16. N isan; jede W oche reichte von Sonntag bis Sabbat, also die 1. W oche

vom 16. bis 22. N isan, die zweite vom 23. bis 29. N ., die 3. vom 30. N . bis 6. J jjar, die

4. vom 7. bis 13. J jjar, die 5. vom 14. bis 20. J jjar, die 6. vom 21. bis 27. J jjar, die 7.

(der J jjar zu 29 Tagen genommen) vom 28. J jjar bis 5. Sivan; der nà ¤ chste Tag, Sonn-

tag, der 6. Sivan, war dann Pfingsten. V on den 24 Priesterklassen versahen den

Dienst vom 1. N isan bis 6. Sivan

K l. 1 J ojarib von Sabbat, d. 1. N isan, bis Sabbat, d. 8. N isan;

,2J ' daija , , , . 8. , , , , , , 15. ,;

, 1â € ” 24 , , , , 15. . , , , , , 22. . (Passahfestwoche);

, 3 Charim , , , , 22. , , , , , , 29. ,;


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, 4 Soforim , , , , 29. , , , , , , 6. J jjar (N isan = 30 Tage);

, 5 Malkijja , , , , 6. J jjar, , , , , 13. ,;

, 6 Mijjamin, , , . 13. , , , , , , 20. ,;

, 7 Haqqoc , , , , 20. , , . , , , 27. ,;

,8A bijja , , , , 27. , , , . , , 5. Sivan (J jjar = 29 Tage);

, 1â € ” 24 , , , , 5. Sivan, bis Sonntag, , 6. Sivan (Pfingstfest);

,9J eschnac tritt nach dem Pfingstfest ein, Montag, den 7. Sivan;

, 10 Sch' khanjahu tritt ein Sabbat, den 12. Sivan.

Die Regel des R. Chijja, daà Ÿ die Priesterklassen 9 u. 10 bei sieben

â € ž vollen" W ochen zwischen Passah u. Pfingsten niemals vor Pfingsten

ihren Tempeldienst angetreten hà ¤ tten, trifft, wie diese Tabelle zeigt,

nur unter der V oraussetzung zu, daà Ÿ die sà ¤ mtlichen 24 Priesterklassen

durch ihren Dienst wà ¤ hrend der Passahfestwoche den Dienstantritt der

dritten u. aller folgenden Priesterklassen um eine W oche u. durch ihren

Dienst am Pfingstfest den Dienstantritt der 9. K lasse J eschua? am zwei

Tage hinausgeschoben haben. W à ¤ re das nicht der F all gewesen, hà ¤ tte

also die 3. Dienstklasse (Charim) wà ¤ hrend der Passahwoche als die

eigentliche diensttuende W ochenabteilung gegolten, so wà ¤ re sie bereits

am 15. N isan in F unktion getreten. E benso hà ¤ tten alle folgenden Dienst-

klassen um eine W oche frà ¼ her ihren Dienst antreten mà ¼ ssen, d. h. die

9. K lasse (J eschua* ) schon am 27. J jjar, also noch eine volle W oche vor

Pfingsten. Die Regel des R. Chijja wà ¤ re damit hinfà ¤ llig gewesen. Hà ¤ lt

man aber daran fest, daà Ÿ diese Regel der tatsà ¤ chlichen alten Prax is
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entsprochen hat, so folgt daraus umgekehrt mit N otwendigkeit, daà Ÿ

in einem J ahr, in welchem der 1. Passahtag (der 15. N isan) auf einen

Sabbat fiel, der Dienstturnus gemà ¤ à Ÿ obiger Tabelle so geregelt gewesen

muà Ÿ sein: die Passahfestwoche, in der sà ¤ mtliche 24 Priesterklassen

gemeinsam amtierten, hat als selbstà ¤ ndige, auà Ÿ erhalb des Turnus fà ¼ r

sich zu zà ¤ hlende Dienstwoche gegolten; auf die Z eit vom Dienstbeginn

der 2. K lasse (J eda* ja) bis zum Dienstende der 3. K lasse (Charim) ent-

fielen nicht 2, sondern 3 W ochen; dieGesamtdienstperiodealler 24 Priester-

klassen umfaà Ÿ te in einem solchen Sommerhalbjahr, dessen 15. N isan ein


Lukas 1,5 (Â « 2)

61

Sabbat gewesen war, nicht 24, sondern 25 W ochen â € ” eine starke Stà ¼ tze,

wie ee scheint, fà ¼ r die Meinung, da& ein jà ¤ hrliches zweimaliges A mtieren

aller 24 Priesterklassen genau 50 W ochen oder ein volles jà ¼ disches J ahr

ausgefà ¼ llt habe.

Tabelle B. Der 1. Passahtag fà ¤ llt nicht auf einen Sabbat.

W ar der 1. Passahtag, der 15. N isan, zB. ein Dienstag, so war der 1. K isan gleich-

falls ein Dienstag. Die Z ahlung nicht der .vollen* sieben W ochen, sondern der 50

Tsge zwischen Passah u. Pfingsten begann (nach pharisà ¤ ischer Observanz) Mittwoch,

den 16. N isan; Pfingsten fiel dann gleicherweise auf einen Mittwoch, der (falls

dar J jjar zu 29 Tagen angenommen wird) der 6. Sivan war. Z um Tempeldienst ge-

langten in der Z eit vom 1. N isan bis zum 6. Sivan folgende K lassen.

K L1J ojarib von Sabbat,

2J da> ,,,

3 Charim , , .
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1â € ” 84 . Dienstag,

4 8* torim , p

5 Malkijja , Sabbat,

6 Mijjamin , . ,

7 Haqqoc. , , .

8A bijja , , ,

9J eaehujrf , , .

27. A dar, bis Sabbat,

5. N isan, , , ,

18.

15.

22.

Montag,

Sabbat,

5. N isan (A dar = 29 Tage);

12. ,;

14. .;

21. , (Passahfest);

3. J jjar (N isan = 30 Tage);

8. J jjar, , , , , 10. ,;

10. 17. ,;

17. , , , , , , 24. ,;
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24. , ,, , , , 2. 8ivan (J jjar = 29 Tage);

, 10 Sch' khanjahu von Sabbat, d. 2. Sivan, bis Dienstag, d. 5. Sivan;

, 1â € ” 84 Mittwoch, den 6. Sivan (Pfingstfest);

, 10 Schekhanjahu von Donnerstag, d. 7. Sivan, bis Sabbat, d. 9. Sivan.

A uch diese Tabelle beweist die Richtigkeit der Regel des R. Chijja:

war in einem J ahr der 15. N isan nicht ein Sabbat, sondern ein be-

liebiger W ochentag, so daà Ÿ zwischen dem Passah- u. dem Pfingstfest

nicht sieben sog. Â » volle" W ochen lagen, dann fiel die Dienstperiode der

9. Priesterklas8e (J eschua? ) ganz u. die der 10. (Schekhanjahu) wenigstens

zum Teil noch in die Z eit vor Pfingsten. Das hatte seinen Grund darin,

daà Ÿ die F unktionszeit der sà ¤ mtlichen 24 Priesterklassen wà ¤ hrend des

Passah festes nicht eine , volle" W oche von Sabbat bis Sabbat ausfà ¼ llte

u. so als selbstà ¤ ndige, fà ¼ r sich besonders zu zà ¤ hlende Dienstwoche in

Betracht kam, sondern zum Teil in die Dienstwoche der 3. K lasse

(Charim) u. zum Teil in die der 4. K lasse (Seforim) fiel, so daà Ÿ die Z eit

vom Dienstbeginn der 3. K lasse bis zum Dienstende der 4. K lasse

nicht 3, sondern nur 2 W ochen betrug (s. demgegenà ¼ ber die Bemer-

kungen zu Tabelle A ). Infolgedessen rà ¼ ckte auch die Dienstperiode

der 5. u. aller folgenden K lassen im Gegensatz zu Tabelle A um 1 W oche

vor, so daà Ÿ die Dienstwoche der 9. K lasse ganz u. die der 10. K lasse

teilweise noch vor Pfingsten zu liegen kam. Darin liegt dann aber

weiter, daà Ÿ in einem solchen Sommerhalbjahr, dessen 15. N isan nicht

ein Sabbat gewesen war, die Gesamtdienstperiode aller 24 Priester-

klassen nicht 25 W ochen, wie nach Tabelle A , sondern nur 24 W ochen

umfaà Ÿ te â € ” ein starker Beweis gegen die Meinung, daà Ÿ das jà ¤ hrliche

zweimalige A mtieren der 24 Priesterklassen genau 50 W ochen oder ein

volles jà ¼ disches J ahr ausgefà ¼ llt habe.


62 Lukas 1,5 (Â » 2)

Man hat hiernach also zwei F Ã ¤ lle zu unterscheiden: war der 1. Passahtag (der

15. N isan) ein Sabbat, dann umfaà Ÿ te die Gesamtdienstperiode der sà ¤ mtlichen 24 K lassen

25 W ochen; war der 1. Passahtag kein Sabbat, dann umfaà Ÿ te sie 24 W ochen. Der

erste F all trat naturgemà ¤ à Ÿ nur selten ein, der zweite F all bildete die Regel, u. eben

deswegen hat ihn allein die Mischna Sukka 5, 7 berà ¼ cksichtigt, nach der das A mtieren

aller 24 K lassen wà ¤ hrend der drei groà Ÿ en F este nur als A ushilfedienst galt, der als

solcher den laufenden Dienstturnus nicht fà ¼ r eine W oche unterbrach oder aufhob.

Dagegen kann sich die Meinung, daà Ÿ die Dienstperiode aller 24 Priesterklassen regel-

mà ¤ à Ÿ ig 25 W ochen betragen habe, lediglich auf den ersten F all stà ¼ tzen. Dieser aber

war ein verhà ¤ ltnismà ¤ à Ÿ ig seltener A usnahmefall.' A lso kann man auf ihn nicht die

allgemeine Regel grà ¼ nden, daà Ÿ das zweimalige A mtieren der 24 Priesterklassen wà ¤ hrend

eines J ahres immer 50 W ochen ausgefallt habe. A uch auf die Regel des R. Chijja

kann sich hiernach diese Meinung nicht berufen.

N icht besser steht es um die weitere A nnahme, daà Ÿ die Regel des R. Chijja auf

der V oraussetzung ruhe, daà Ÿ die 1. Priesterklasse J ojarib regelmà ¤ à Ÿ ig in der ersten
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N isanwoche eine neue Dienstperiode der 24 K lassen erà ¶ ffnet habe. Dagegen spricht

bestimmt die mehrfach bezeugte Bar, daà Ÿ an dem Tage, da der 1. u. der 2. Tempel

zerstà ¶ rt wurde, also am 9. A b (etwa A ugust), immer die K lasse J ojarib als W ochen-

abteilung fungiert habe (s. N r. 4). Ob dieser Tradition geschichtlicher W ert eignet?

Daà Ÿ sie sich (wohl bald nach dem J nhve 70 n. Chr.) ausbilden u. durchsetzen konnte,

beweist in jedem F all, daà Ÿ man es damals fà ¼ r mà ¶ glich gehalten hat, daà Ÿ die

K lasse J ojarib im Monat A b den Tempeldienst zu versehen hatte. W Ã ¤ re nun die

Dienstwoche dieser Priesterklasse regelmà ¤ à Ÿ ig die 1. N isanwoche gewesen, dann hà ¤ tte

niemand auf den Gedanken kommen kà ¶ nnen, die K lasse J oj. in einer W oche des Monats

A b amtieren zu lassen. A lso hat die damalige Z eit von einem regelmà ¤ à Ÿ igen A mtieren

der K lasse J oj. zu A nfang des Monats N isan nichts gewuà Ÿ t. W enn die Regel des

R. Chijja tatsà ¤ chlich das A mtieren der K lasse J oj. in der 1. N isanwoche annimmt, so

ist das nicht im Sinn einer unverbrà ¼ chlichen Observanz, einer jahrein jahraus geà ¼ bten

Prax is gemeint; die Regel zieht die ersten 10 Dienstklassen lediglich aus dem Grunde

heran, um die Sache an einem konkreten Beispiel klarzumachen; sie hà ¤ tte ebensogut

auch 10 andre Dienstklassen heranziehen kà ¶ nnen, aber das N à ¤ chstliegende war doch

jenes. Genau so werden BQ 9, 12 (s. bei N r. 5, < â € ¢ ) die beiden ersten Priesterklassen

J oj. u. J edaf ja genannt, um an ihnen einen Halakhasatz zu ex emplifizieren. Darum hat

man aber auch kein Recht, aus dem von R. Chijja gewà ¤ hlten Beispiel ohne weiteres

die F olgerung zu ziehen, daà Ÿ die K lasse J oj. regelmà ¤ à Ÿ ig am 1. N isan eine neue Dienst-

periode der 24 Priesterklassen erà ¶ ffnet habe. E ine Regelung des Dienstturnus, die

jeder Dienstklasse ein fà ¼ r allemal bestimmte W ochen im J ahr als Dienstwochen an-

wies,2 war bei dem herrschenden System der Scbaltmonate u. Schaltjahre gar nicht
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durchfà ¼ hrbar. In W irklichkeit war die Sache viel einfacher geordnet: sobald eine

Dienstperiode von 24 W ochen (ausnahmsweise von 25 W .) um war, begann eine neue,

u. so ging es fort, gleichviel in welchem Monat und in welcher W oche die neue Periode

einsetzte. Hiermit stimmt à ¼ berein. was wir pTafan 4, 68 a, 4 à ¼ ber R. A bbahu (um 300)

lesen: â € ž Sie (nach der Meinung des Midr die 24 Priesterklassen) bat David u. der Seher

Samuel eingesetzt sr:iox 3* 1 Chr 9, 22, d. h. durch ihre K unstfertigkeit oi-ikiks. E ine

groà Ÿ eK unstfertigkeit gab es dabei, daà Ÿ keine Priesterklasse ein zum Besitz erhaltenes

1 W enn der 1. Passahtag ein Sabbat war, fiel Pfingsten auf einen Sonntag. Das

entsprach der sadduzà ¤ ischen Theorie. Die Pharisà ¤ er hatten aus Oppositionsgrà ¼ nden

ein Interesse daran, diesen F all mà ¶ glichst selten eintreten zu lassen; sie wuà Ÿ ten es

deshalb bei der F eststellung des J ahreskalenders meist so einzurichten, daà Ÿ der

1. Passahtag kein Sabbat war.

2A uf der unhaltbaren A nnahme, daà Ÿ die jà ¤ hrlichen Dienstwochen jeder Priester-

klasse ein fà ¼ r allemal festgelegt gewesen seien, beruhen auch die vergeblichen V er-

suche, die Dienstzeit der 8. K lasse A bia Lk 1, 5 festzustellen, um daraus den Geburts-

monat J ohannis des TÃ ¤ ufers u. J esu zu errechnen.


Lukas 1,5 (Â « 2. 3) 63

X ckex stncV zweimal hinnahm, bevor es die (jede) andre hingenommen hatte. R. A bbahu

\ at gesagt: Ich habe sie (die 24 Priesterklaseen u. ihnen entsprechend 24 J obelperioden)

farchgeiecb.net (u. habe gefunden), daà Ÿ keine Priesterklasse ein zum Besitz erhaltenes

.V tkersiA ck. zweimal hinnahm, bevor es die (jede) andre hingenommen hatte. â € ” Z um

V erstà ¤ ndnis sei bemerkt: ein der Priesterschaft geweihtes und nicht ausgelà ¶ stes A cker-

stick wurde vom Schatzmeister verkauft; beim Beginn der J obelperiode fiel es dann

u die gesamte Priesterschaft als E igentà ¼ merin zurà ¼ ck u. wurde derjenigen Priester-

klasse zur N utzung auf die nà ¤ chsten 50 J ahre à ¼ berlassen, die beim E intritt des J obel-

jahres gerade die Dienstwoche hatte. Beim A nbruch des nà ¤ chsten J obeljabres fiel es

wiederum an die gesamte Priesterschaft zurà ¼ ck, um dann an die Priesterklasse à ¼ ber-

zugehen, die jetzt die Dienstwoche hatte, u. so immer fort. N iemals, so versichert

R. A bbahu, sei dabei der F all vorgekommen, dal » ein u. dieselbe Priesterklasse ein

solches F eld zweimal erhalten habe, bevor es nicht sà ¤ mtliche 24 K lassen in 24 J obel-

perioden besessen hà ¤ tten. Mag nun die Berechnung des R. A bbahu richtig sein oder

nicht, es folgt daraus, daà Ÿ die Dienstwochen der einzelnen Priesterklassen nicht regel-
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mà ¤ à Ÿ ig an ein und derselben Stelle der J ahreszyklen gelegen haben kà ¶ nnen; denn

sonst mà ¼ à Ÿ te ja gerade immer dieselbe Dienstklasse beim Beginn der J obelperiode ihre

Dienstwoche gehabt haben. V ermutlich hat man bei der F eststellung des J ahreskalenders

zugleich den Dienstturnus der 24 Priesterklassen fà ¼ r das betreffende J ahr festgesetzt;

die Priesterschaft hatte sich dann nach dem zu richten, was die K alenderkommission

beschlossen hatte.

3. A uch die Leviten waren in 24 Dienstklassen eingeteilt, von denen

jede eine W oche lang im Tempel Dienst hatte. » A uà Ÿ erdem war endlich

das ganze V olk in 24 Dienstklassen geteilt, aus denen die sog. â € ž Stund-

mannschaften* nntjsij (Sing, iijrs) hervorgingen, deren einzelne Mit-

glieder .Standmà ¤ nner" -iijso â –   ro?  » hieà Ÿ en. Diese hatten bei der Dar-

bringung der Tamidopfer im Tempel zu assistieren. â € ž K ann auch, fragt

die Hischna (s. A nm. { > ), das Opfer eines Menschen dargebracht werden,

ohne daà Ÿ dieser dabei anwesend ist? " Da nun die tà ¤ glichen Tamid-

opfer ein Opfer fà ¼ r das ganze V olk waren, so muà Ÿ te das gesamte V olk

an der Darbringung dieser Opfer irgendwie beteiligt Rein. Diesem Be-

dà ¼ rfnis zu genà ¼ gen, haben nach der Tradition â € ž die Propheten in J er."

(wohl die drei letzten kanonischen Propheten) das Institut der Stand-

mannschaften als â € ž Opferbeistà ¤ nde" ins Leben gerufen. Das ganze Land

war in 24 Bezirke eingeteilt. Die einzelnen Bezirke, die einer bestimmten

Priester- u. Levitenklasse zugewiesen waren, ordneten aus ihrer Mitte

eine A nzahl von Laien ab, die, wenn ihr Bezirk an die Reihe kam, als

ihre V ertreter yrpby (A bgesandte, Beauftragte) unter F Ã ¼ hrung eines


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Obmannesc nach J erusalem hinaufzogen, um hier eine W oche lang als

Opferbeistà ¤ nde zu fungieren.b Z um Dienst im Tempel rief sie regel-

mà ¤ à Ÿ ig die Stimme des Herolds auf. d N achdem sie der Darbringung des

Tamidopfers beigewohnt hatten, vereinigten sie sich zu einer gottes-

dienstlichen F eier im Tempel. « V ier Tage ihrer Dienstwoche (Montag

bis Donnerstag) hatten sie als F asttage zu begehen.' Diejenigen, die

aus irgendeinem Grunde am E rscheinen in J er. verhindert waren, ver-

sammelten sich daheim wà ¤ hrend ihrer Dienstwoche tà ¤ glich in ihren

Synagogen zu Schriftlektion u. Gebet. g Die viertà ¤ gige F astenpflicht

lag auch ihnen ob.h


64 Lukas 1,5(11 3)

a. J osephus, A ntiq 7,14, 7: David bildete auch aus dem Levitenstamm 24 K lassen,

u. nach der V erlosung zogen sie in gleicher W eise wie die Dienstklassen der Priester

auf 8 Tage hinauf (nach J er.). â € ” F emer s. A nm. b.

b. Tatan 4,2: F olgendermaà Ÿ en verhielt es sich -mit den Standmannschaften: wenn

es heià Ÿ t: Befiehl den K indern Israel u. sage zu ihnen: Ihr sollt darauf achthaben,1

meine Opfergabe darzubringen N u 28,2 â € ” wie kann das Opfer eines Menschen dar-

gebracht werden, ohne daà Ÿ er dabei anwesend ist? E s ordneten die froheren Pro-

pheten (Samuel u. David) 24 Dienstklassen (von Priestern u. Leviten) an; zu jeder

Dienstklasse gehà ¶ rte ein Opferbeistand -ws in J erusalem, der aus Priestern, Leviten

u. Israeliten bestand. â € ” Genauer TTatan 4,2f. (219): A cht Dienstklassen ordnete Hose

fà ¼ r die Priesterschaft u. acht fOr die Levitenschaft an. A ls David u. Samuel, der Seher,

(das sind â € ž die frà ¼ heren Propheten* in der Mischnasteile) auftraten, machten sie daraus

24 Dienstklassen fà ¼ r die Priesterschaft und 24 D. fOr die Levitenschaft, s. 1 Chr 9,22;

die Propheten in J er. (wohl = Hag., Sach. u. Mal.) machten sich auf u. setzten 24 Stand-

mannscbaften ein entsprechend den 24 D. (der Priester u. Leviten); denn es heià Ÿ t:


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Befiehl den K indern Israel u. sage zu ihnen: Ihr sollt darauf achthaben, meine Opfer-

gabe darzubringen N u 28, 2- Da es nicht heià Ÿ en kann, .ganz Israel* solle darauf acht-

haben, so lehrt dies, daà Ÿ der A bgeordnete (V ertreter) eines Menschen wie dieser selbst

ist intto Bi* ii imb » .

c. -iwtan s « t Tamid 5,6 ist der V orsteher der gesamten aus Priestern, Leviten u.

Israeliten bestehenden Standmannschaft, die jeweilig im Tempel Dienst hatte. Der

Obmann speziell der Laiendeputation wird nach A nalogie von Bik 8, 2 als njni? (Ob-

mann, V orsteher) bezeichnet worden sein. Da wir uns das Hinaufziehen der Opfer-

beistftnde nach J er. ahnlich zu denken haben wie das Bik 8,2 geschilderte Hinauf-

ziehen der Ueberbringer der E rstlinge, so mag die Stelle hier folgen: W ie brachte

man die E rstlinge hinauf? A lle Ortschaften, die zu der Standmannschaft geborten,

versammelten sich in der (Haupt-)Stadt der Standmannschaft. Man à ¼ bernachtet « auf

der Straà Ÿ e der Stadt u. ging nicht in die Hà ¤ user (um nicht irgendwie unrein zu werden).

F rà ¼ hmorgens sprach der Obmann nawan: A uf, laà Ÿ t uns nach Z ion hinaufziehen zum

Hause J ahves unsres Gottes!

d. J oma 20b Bar: W ie rief Gebini, der Herold (frà ¼ hmorgens im Tempel, s. Scheq 5,1)?

Tretet an no » , ihr Priester, zu eurem Dienst u., ihr Leviten, auf eurem Dukhan

(E strade) u., ihr Israeliten, zu eurem Standmannsposten! Und seine Stimme wurde

drei persische Meilen weit gehà ¶ rt. E inmal befand sich der K à ¶ nig A grippa unterwegs

u. horte seine Stimme drei persische Meilen; als er nach Hause kam, sandte er ihm

(als A nerkennung) Geschenke.

e. Tatan 4,1: Z u drei Z eiten im J ahr erheben die Priester ihre HÃ ¤ nde (zum Segen)

viermal an einem Tage, nà ¤ mlich beim Morgen-, beim Z usatz (Musaph)-, beim N ach-
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mittags (Mincha)- u. beim Torschluà Ÿ -gehet; (die 3 Z eiten sind:) bei à ¶ ffentlichen F asten-

feiern, beim Gebet der Standmannscbaften u. am V ersà ¶ hnungstage. â € ” Hierzu Tatan 26 b:

Gibt es denn an F asttagen u. bei den Gebeten der Standmannschaften ein (den Z usatz-

opfern entsprechendes) Z usatzgebet? Die Mischna (Tatan 4,1) ist unvollstà ¤ ndig, u. so

ist sie gemeint: Z u drei Z eiten erheben die Priester ihre HÃ ¤ nde, sooft man betet,

zum Teil (sogar) viermal an einem Tage, nà ¤ mlich beim Morgen-, beim Z usatz-, beim

N achmittags- und beim Torschluà Ÿ -gebet; u. das sind die drei Z eiten: bei à ¶ ffentlichen

F asten, beim Gebet der Standmannschaften u. am V ersà ¶ hnungstage. â € ” Raschi zu den

W orten: .zum Teil viermal an einem Tage" : ,am V ersà ¶ hnungstage, an welchem ein

Z usatzgebet stattfindet* .| | Tatan 4,4: A n einem Tage, an welchem das Hallel gesungen

wird, ist (in J erusalem) keine V ersammlung der Standmà ¤ nner zum Morgengebet; wenn

1 Der Befehl gilt den K indern Israel, also dem ganzen V olk; das A chthaben auf

die Opfergabe setzt die A nwesenheit des V olkes bei ihrer Darbringung voraus, also

muà Ÿ das V olk dabei vertreten sein. SN u 28, 2  § 142 (53 ' i beià Ÿ t es deshalb: .Ihr sollt acht-

haben* , d: h. es sollen Priester, Leviten n. Israeliten dabeistehn (dabei anwesend sein).


Lukas 1.5 (Â » 3)

66

Z usatzopfer dargebracht werden, keine zur Z eit des Torschlusses; wenn das Holzopfer

dargebracht wird, keine zur Z eit der Mincha (nachmittags). So R. f A qiba (t um 135).

Ben f A zzai (um HO) sagte zu ihm: So hat R. J ehoschuaf (um 90) gelehrt: W enn Z usatz-

opfer dargebracht werden, ist keine V ers, der St.-mà ¤ nner zur Z eit der Mincha; wenn

daa Holzopfer dargebracht wird, ist keine zur Z eit des Torschlusses. Darauf fing

R. f A qiba an zu lehren wie Ben f A zzai. â € ” E twas abweichend TTafan 4, 4 (219).

f. Tafan 4,3: Die Standmannschaften fasteten vier Tage in der W oche, d. h. von

Montag bis Donnerstag. A ber nicht A mF reitag, u. zwar dem Sabbat zu E hren; ferner

nicht am ersten W ochentag (= Sonntag), damit sie nicht von der Ruhe u. dem W ohl-

leben (am Sabbat) à ¼ bergingen zur Mà ¼ he u. zum F asten u. infolgedessen stà ¼ rben.

g. Tafan 4, 2: K am die Z eit der Dienstklasse heran, hinaufzuziehen (zum Tempel-

dienst), so zogen die Priester u. die Leviten nach J er. hinauf. Die Israeliten aber,

die an jener Dienstklasse (als Opferbeietande) gehà ¶ rten, versammelten sich (soweit

sie nicht nach J er. hinaufgezogen waren) in ihren Stà ¤ dten u. lasen (in den Gottes-
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diensten taglich) etwas aus der Schà ¶ pfungsgeschichte. | | TTafan 4, 8 (219): W enn die

Z eit einer Dienstklasse herannahte, zogen die Priester u. Leviten nach J er. hinauf,

n. die Israeliten, die zu dieser Dienstklasse gehà ¶ rten, soweit sie nicht nach J er. hinauf-

ziehen konnten, versammelten sich in ihren Stà ¤ dten u. lasen aus der Schà ¶ pfungs-

geschichte u. feierten von der A rbeit jene ganze W oche hindurch. â € ” F erner vgl.

 » Tafan 4, 67d, 41 u. Tafan 27* .| | Tafan 4,3: A m 1. W ochentage (â € ” Sonntag) liest man

Gn 1,1â € ” 8; am 2.Gn 1,6â € ” 13; am 3.Gn 1,9â € ” 19; am 4. Gnl, 14â € ” 23; am 5. Gn 1,20â € ” 24;

am 6. Gn 1, 24â € ” 2, 2. E inen groà Ÿ en A bschnitt là ¤ à Ÿ t man durch zwei (Personen) vor-

lesen u. einen kleinen durch eine, und zwar so beim Morgen- u. beim Z usatzgebet1

(gegen Mittag hin). A m N achmittag aber (beim Minchagebet) versammeln sie sich

n. rezitieren (den betreffenden A bschnitt der Schà ¶ pfungsgeschichte) auswendig, wie

man das Schemaf rezitiert. A mF reitag versammelten sie sich nicht zur Minchazeit

dem Sabbat zu E hren (um die nà ¶ tigen V orbereitungen zum S. zu treffen). | | Tafan 27b

Bar: Der A bschnitt Gn 1, 1â € ” 5 wird von zweien vorgelesen u. Gn 1, 6â € ” 8 von einem.

Z ugunsten der A nnahme, daà Ÿ Gn 1, 6â € ” 8 von einem vorgelesen wird, ist, daà Ÿ der

A bschnitt 3 V erse hat; aber weshalb Gn 1, 1â € ” 5 von zweien? E s sind doch 5 V erse,

u. in einer Bar haben wir gelernt: W er aus der Tora vorliest, soll nicht weniger als

3V erse vorlesen! Rab (t 247) hat gesagt: E r springt zurà ¼ ck (liest V ers 3 noch ein-

mal u. dann V . 4 u. 5, so hat auch er 3 V erse gelesen). Schemuà ¶ l (t 254) hat gesagt:

E r (der zuerst Lesende) setzt ab (mitten in V . 3, u. der zweite liest von da an weiter).

h. Tafan 27 b Bar: Die Mannschaften der Dienstklasse (im Tempel) beteten fà ¼ r das

Opfer ihrer Brà ¼ der, daà Ÿ es wohlgefà ¤ llig angenommen wà ¼ rde, u. die Standmannschaften

(daheim im Lande) versammelten sich in der Synagoge u. saà Ÿ en vier Tage im F asten:
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am Montag wegen der Seereisenden, am Dienstag wegen der W Ã ¼ stenreisenden, am

Mittwoch wegen der Braune, daà Ÿ sie die K inder nicht befalle, u. am Donnerstag wegen

der Schwangeren, daà Ÿ sie keine F ehlgeburt haben, und wegen der Sà ¤ ugenden, daà Ÿ

sie ihre K inder mà ¶ gen saugen kà ¶ nnen.9 A mF reitag aber fasteten sie nicht dem Sabbat

zu E hren; noch viel weniger aber am S. selbst. W arum fasteten sie nicht am Sonntag?

1 Da an Tagen mit Musaphgebet in J er. keine Schriftverlesung stattfand, beziehen

sich obige W orte nur auf Standmà ¤ nnerversammlungen im Lande.

' N ach Raschi stand das viertà ¤ gige F asten in Beziehung zu den Tagewerken der

Schà ¶ pfungswoche, wie ja auch die Schriftlektion dem Schà ¶ pfungswerke galt: am Montag

entstand die F este zwischen den W assern, deshalb das Montagsfasten zugunsten der

Seereisenden; am Dienstag wurde das Trockene sichtbar, deshalb das Dienstagsf. zu-

gunsten der W à ¼ stenwanderer, daà Ÿ sie vor wilden Tieren bewahrt bleiben; am Mitt-

woch wurden erschaffen die Himmelsleuchten rwin » , wofà ¼ r aber Gn 1, 14 defective

geschrieben steht mà ¤ re, was auch F luch, V erwà ¼ nschtes, Schlechtes bedeuten kann,

daher das Mittwochsf. zur A bwendung des Bà ¶ sesten, d. h. der Brà ¤ une von den K indern;

am Donnerstag erfolgte die E rschaffung .lebendiger W esen' Gn 1, 20, daher das

Donnerstagsf. zugunsten der Schwangeren. â € ” Diese Deutung bereits pTaf an 4,68 b, 9 Bar.

8tr » ek n. Bill.rbx ck. N T II. 5


66

Lukas 1, 5 (Â « iâ € ” b)

R. J ochanan (f 279) hat gesagt: Der Christen wegen n" > sun  » ats (damit diese nicht

sagen mà ¶ chten, die J uden fasteten, weil die Christen einen F reudentag hà ¤ tten. Diese

Begrà ¼ ndung entspricht der spà ¤ teren geschichtlichen Situation, ist aber fUr die frà ¼ here

Z eit gegenstandslos). R. Schemu6l b. N achman (um 260) hat gesagt: W eil der Sonntag

der 3. Tag seit der E rschaffung (des ersten Menschen) ist (u. der 3. Tag ist ein K rank-

heitstag, s. Gn 34,25, Raschi). Resch Laqisch (um 250) hat gesagt: W egen der be-

sonderen (à ¼ berschà ¼ ssigen, zweiten) Seele nw nee:. Denn R. L. hat gesagt: E ine be-

sondere Seele wird am RÃ ¼ sttag auf den Sabbat (F reitag) in den Menschen gegeben,

nach A usgang des Sabbats (also am Sonntag) nimmt man (Gott) sie wieder von ihm,

s. E x 31,17: A m siebenten Tage hat er geruht u. aufgeatmet ini ras, d. h. hat er

geruht, dann o weh! die Seele ist dahin (Â « n= obj * i). â € ” Mit der â € ž besonderen Seele"

ist die sabbatliche W eihestimmung gemeint, vgl. Bacher, palast. A morà ¤ er 1,368.

4. à œ ber die Sitze der 24 Priesterklassen erfahren wir aus der à ¤ lteren

rabbin. Literatur wenig. Die 2. K lasse J eda* ja wird mehrfach mit Sep-
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phoris in V erbindung gebracht. Midr Q oh 7,11 (35b) redet Bar Q appara

die Sepphorenser an: Unsre Brà ¼ der, Sà ¶ hne J eda* jas! â € ” F erner s. pTa* an

4,68c, 38 bei N r. 5, b. â € ” A ls kleinste unter den Priesterklassen wird die

in Sichin (Galilà ¤ a) angesessene bezeichnet pTa* an 4, 69 » , 54: B. Z eMra

(um 300) hat im N amen des Rab Huna (f 297) gesagt: Dies (Sichin)

war die kleinste unter den Pr., u. sie hatte 85000 junge Priester hervor-

gebracht. â € ” E I* azar b. Q alir nennt in seiner E legie auf den 9. A b jeden-

falls auf Grund à ¤ lteren Traditionsmaterials N azareth als Stationsort

einer der 24 Priesterabteilungen, s. bei Mt2, 23 S. 92Â « .â € ” Die Haupt-

Priesterstadt war in J esu Tagen J ericho (vgl. bei Lk 10,30). Ta* an 27* :

24 Priesterdienstklassen nnaira gibt es im Lande Israel u. 12 in J ericho.

12 in J ericho? Sind ihrer denn so viele geworden (daà Ÿ es auà Ÿ er den 24

noch 12 in J ericho gibt)? E s ist so gemeint: zwà ¶ lf von ihnen (den

24 K lassen) sind in J ericho. K am die Z eit einer Dienstklasse heran,

hinaufzuziehen (nach J erus.), so zog die halbe Dienstklasse aus dem

Lande Israel hinauf, u. die andre HÃ ¤ lfte zog von J ericho imiia hinauf

(nach andrer Lesart: zog nach J ericho wri hinauf), damit sie W asser

u. Lebensunterhalt ihren (diensttuenden) Brà ¼ dern in J erus. darreiche. â € ”

Die Lesart irrn-n: setzt voraus, daà Ÿ die Hà ¤ lfte der gesamten Priester-

schaft dauernd ihren W ohnsitz in J ericho hatte; die Lesart w4,

daà Ÿ immer die Hà ¤ lfte der diensttuenden K lasse vorà ¼ bergehend dort

weilte, bis ihre Dienstwoche in J erus. zu E nde war. â € ” Der Menge der

Priester entsprach die groà Ÿ eZ ahl der Standmà ¤ nner, die J ericho zu
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stellen vermochte. pTafan 4, 67d, 47: 24000 Mann betrug die Stand-

mannschaft iia; aus J erusalem, u. die HÃ ¤ lfte betrug die St. aus J ericho.

A uch J ericho hà ¤ tte eine volle St. oV o trar (von 24000 Mann) stellen

kà ¶ nnen; aber um J erus. E hre zuteil werden zu lassen, stellte es (nur)

die Hà ¤ lfte. â € ” Die Z ahlen sind gewià Ÿ à ¼ bertrieben; doch folgt, daà Ÿ

J ericho ungemein bevà ¶ lkert war.

5. Die einzelnen Priesterklassen werden selten mit N amen erwà ¤ hnt,

a. K lasse 1 J ojarib. â € ” TTafan 4,9 (220): R. J ose (um 150) hat

gesagt: Man wà ¤ lzt V erdienst auf einen verdienstlichen Tag u. Schuld


Lukas 1,5 (â –   5)

auf einen schuldbeladenen Tag; denn als der Tempel das erstemal

zerstà ¶ rt wurde, geschah es am Tage nach einem Sabbat, u. es war das

J ahr nach einem Brachjahr, u. es war die Dienstwoche J 9hojaribs an

einem 9. A b. Und ebenso war es das zweitemal. Die Leviten standen

auf ihrem Dukhan (E strade) u. sangen: E r vergilt ihnen ihren F revel

Ps 94, 23. â € ” Dasselbe als Bar Tafan 29" ; pTa* an 4, 68d, 25.

Dunkel ist der ersten K lasse Beinamen ,* ' J ? ' } .E r wird gedeutet als N otarikon:

-cq .er hat das Haus (den Tempel) ausgeliefert' (A nspielung auf die Tradition

im vorigen Z itat) oder: .der W iderspenstige" (von a-^ widerspenstig sein). â € ” So

pTafan4, 68d. 36: R. Levi (um 300) hat gesagt: ,J ehojarib' bedeutet: .stark (mà ¤ chtig,

gro5) gemacht hat der Herr die Stadt* (J erusalem) nmp jwa1 n* oi; ,Mesarbai" be-

deutet: .er hat das Haus den F einden ausgeliefert' N ' -wsb mr » a loa  » (a^ irr also

= na- rpn* .J ahve hat mà ¤ chtig gemacht' ). R. B* rekhja (um 340) hat gesagt: ,,Ichojarib*

bedeutet: vin m .J ahve hat gerechtet* mit seinen K indern, weil sie ungehorsam u.

widerspenstig gegen ihn waren ia ia" > oi iiov \ y. â € ” Hiermit vgl. die E legie Q alirs
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fut den 9. A b, Machzor Sulzbach (1719) 3,227* : ,A ch, wie sitzt da die Lilie von Saron

' Bezeichnung der Gemeinde Israel nach HL 2,1)! V erstummt ist der Gesang aus dem

Munde der Trager der Lade (d. h. der Leviten)! Unstà ¤ t wurden aus ihren Dienstklassen

die Prieser, die SÃ ¶ hne A hrons, als hingegeben ward das Haus (Tempel) wegen der

gegen den Herrn W iderspenstigen i" pi » -aioaa.

b. K lasse 2 J edafja. â € ” N ach pTafan4, 68d, 38 fà ¼ hrte diese K lasse

den Beinamen vrant pw. Deutung daselbst: E s kannte J ahve m sy*

(= J ' da' ja) den tiefen Rat npias ws, der in ihrem Herzen war, u. er

verbannte sie nach Sepphoris (v^ rà ¤ f Deutung von ffniw). â € ” Z u S. als

W ohnsitz dieser Priesterklasse s. Midr Q oh 7,11 bei N r. 4 A nfang. â € ”

Q alir nennt die K lasse J 0da* ja geradezu .Priester von S." : .E s weine

laut die (Gemeinde Israel), welche die fà ¼ nf Bà ¼ cher der Tora hat: ge-

tà ¶ tet wurde ein Priester u. Prophet am V ersà ¶ hnungstage,* u. à ¼ ber seinem

Blut wurden die jungen Priester wie V à ¶ gel w »  » geschlachtet, u. es

flohen wie V Ã ¶ gel o-nox s die Priester von Sepphoris Dernes ^ n.

c. K lasse J * hojarib u. J Â ° da! ja nebeneinander.

BQ 9, 12: Hat ein RÃ ¤ uber das Geld (das er geraubt hatte, nebst 20% Z uschlag) dem

J * hojarib (der 1. Priesterklasse) u. das (darzubringende) Schuldopfer (in der nà ¤ chsten

W oche) dem J edaf ja (der 2. Priesterklasse) gegeben, so hat er seiner Pflicht genà ¼ gt.

Hat er das Scbuldopfer dem J vhojarib (also in der 1. W oche) u. das Geld dem J edarja

(also in der folgenden W oche) gegeben, so bringen die SÃ ¶ hne J cdafja (auch) das Schuld-

opfer dar, wenn es (bei Beginn ihrer Dienstwoche noch) vorhanden ist; ist es aber

nicht mehr vorhanden, so muà Ÿ der Rà ¤ uber ein andres Schuldopfer herbeischaffen. Denn
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wer seinen Raub bringt, bevor er sein Schuldopfer gebracht hat, hat seiner Pflicht

genà ¼ gt; nicht aber wer sein Schuldopfer bringt, bevor er seinen Raub gebracht. â € ” Die

beiden ersten Dienstklassen sind hier zur E x emplifizierung einer Halakha herangezogen,

à ¤ hnlich wie R. Chijja oben (s. N r. 2, bes. S. 62) eine Regel durch Heranziehung der

zehn ersten Dienstklassen erlà ¤ utert hat.

d. K lasse 15 Bilga. â € ” Dieser K lasse ist eine besondere E ntehrung

zuteil geworden.

Sukka 5, 8: Die (am Sabbat in den Dienst) eintretenden Priester verteilten (ihren

1 Statt r* "  » lies mit dem nà ¤ chsten Z itat ' i-^ = Herr.

1 Gemeint ist Z ekharja b. J ehojadaf 2 Chr 24,20; s. hierzu bei Mt 23,35.

5*
68 Lukas 1,5 (V 5. B 1)

A nteil an den Schaubroten) im N orden (vom Brandopferalter), die austretenden im

Sflden. Bilga verteilte immer im Sà ¼ den, u. ihr Schlachtring war festgemacht (so daà Ÿ

sie den einer andren Priesterklasse benutzen muà Ÿ ten), u. ihr F enster (in ihrer K ammer)

war zugestopft. â € ” Hierzu Bar Sukka 56b: E s geschah, daà Ÿ Mirjam, eine Tochter Bilga »

(d. h. ein Sproà Ÿ der Priesterklasse Bilga), ihre Religion m wechselte u. hinging u. sich

mit einem F eldherrn der griechischen (syrischen) K onige vermà ¤ hlte. A ls die Griechen

in das Heiligtum eingedrungen waren, stampfte sie mit ihrer Sandale auf den A ltar

u. sprach: W olf, W olf (V ielfraà Ÿ ), wie lange willst du das Geld der Israeliten (fà ¼ r die

Opfer) verschlingen, ohne daà Ÿ du ihnen in der Stunde der Bedrà ¤ ngnis beistehst? A ls

die Gelehrten davon hà ¶ rten, machten sie ihren Schlachtring fest u. verstopften ihr

F enster. A ndre sagen, daà Ÿ Bilgas K lasse saumselig im K ommen war; da traten seine

Brà ¼ der J eschebeab (die 14. K lasse) mit ihm an u. dienten an seiner Statt. Obgleich

die N achbarn von F revlem (sonst) nicht belohnt werden, sind doch die N achbarn Bilgas

belohnt worden; denn B. verteilte seine A nteile immer im Sà ¼ den u. sein Bruder J escheb ° ab

im N orden. (Die letztere K lasse wurde dadurch, obwohl sie der K lasse B. gegenà ¼ ber
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die abtretende war, immer als die antretende geehrt.) Z ugunsten desjenigen, welcher

gesagt hat, die A bteilung B. sei saumselig im K ommen gewesen, ist, daà Ÿ man die ganze

A bt. bestraft hat; aber nach dem, der gesagt hat, Mirjam, eine Tochter B., habe ihre

Religion gewechselt â € ” straft man denn wegen einer Tochter ihn selbst? A baje (f 338/39)

hat gesagt: Gewià Ÿ ! es ist so, wie es im Sprichwort heià Ÿ t: Die W orte eines K indes

auf der Straà Ÿ e rà ¼ hren entweder von seinem V ater oder von seiner Mutter her, u. wegen

ihres V aters u. ihrer Mutter hat man die ganze A bt. bestraft. A baje hat gesagt: W ehe

dem F revler, wehe seinem N achbar! Heil dem Gerechten, Heil seinem N achbar!

e. K lasse 8 A bijja (A bia). â € ” A us der E legie Q alirs ist zu ersehen,

daà Ÿ gegen sà ¤ mtliche Priesterklassen mehr oder weniger schwer be-

lastende A nklagen im Umlauf waren. W eil die K lasse A bia ausdrà ¼ ck-

lich Lk 1,5 genannt ist, geben wir die sie betreffenden W orte Q alirs

wieder: â € ž Schwer gesà ¼ ndigt hat sie (die K lasse A bijja)-u. vom Gà ¶ tzen

gesagt: ,Das ist Gott! ' Gelacht u. gespottet hat sie à ¼ ber die Seher

Gottes; deshalb wurde in den Beschlà ¼ ssen Gottes festgesetzt: A us-

getrieben soll er (A bijja) aus der W ohnung Gottes werden als Opfer

* Uzziels." â € ” * Uzzie' l heià Ÿ t einer der beiden E ngel, die nach der haggad.

A usdeutung von fb-cs Gn 6, 4 vom Himmel gefallen sein sollen, um

auf E rden sich fleischlich mit den Menschentà ¶ chtern zu vermischen,

s. Targ J erusch I Gn 6, 4. Man sah deshalb in < Uzziel (andre Stellen

auch ! A zael u. ' A za^ zel, s. Lv 16, 7 ff.) ein dà ¤ monisches W esen, das zur

Hurerei verleite, u. dem am V ersà ¶ hnungstage der Bock in die W à ¼ ste

hinausgeschickt werde, um speziell fà ¼ r Unzuchtssà ¼ nden Sà ¼ hnung zu


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schaffen. W enn es daher oben von der Priesterklasse A bia heià Ÿ t, daà Ÿ

sie als Opfer * Uzziels aus der W ohnung Gottes getrieben werden solle,

so scheint darin zu liegen, daà Ÿ man ihr besonders Unzuchtssà ¼ nden zur

Last gelegt hat. V gl. bei Br. J udas 6 u. 7.

1,5% : E r hatte ein W eib aus den TÃ ¶ chtern A hrons.

1. Die E benbà ¼ rtigkeit der E hen, nicht bloà Ÿ der priesterlichen, war

eine allgemein anerkannte F orderung.

Q id. 70" : Rabbah bar bar Ghana (um 280) hat gesagt: W er eine F rau heiratet,

die ihm nicht angemessen (seiner nicht wà ¼ rdig) ist, dem rechnet es die Schrift so

an, als ob er die ganze W elt umgepflà ¼ gt u. mit Salz bestreut (d. h. zerstà ¶ rt) hatte;
Lukas 1,5 (8 1. 2)

69

s.: Und du sind die, welche heraufsogen aus Tel Melach, Tel Charscha E sra 2, 69

(d. b. au .Hà ¼ gel des Salzes" u. ,Hagel des Pflà ¼ gens" , das will sagen, daà Ÿ die Be-

wohner ihre Herkunft nicht kannten u. so ihre legitime A bstammung zerstà ¶ rt hatten).

Rabbali bar A d(d)a hat gesagt, Rab (t 247) habe gesagt: W er eine F rau des Geldes

wegen heiratet, der bekommt K inder, die seiner nicht wardig sind; vgl. Hos 5, 7: ,A n

J ahve haben sie Treubruch yerà ¶ bt; denn fremde K inder haben sie gezeugt." Und wenn

man sagen wollte: Das Geld bleibt erhalten, so sagt die Schrift lehrend (das.): .N un-

mahr wird ein N eumond sie verschlingen samt ihren A nteilen." Und wenn du sagen

wolltest: Sein A nteil (wird verschlungen werden), aber nicht ihr (der F rau) A nteil,

so sagt die Schrift lehrend: .Samt ihren A nteilen." Und wenn du sagen wolltest:

.N ach langer Z eit" , so sagt die Schrift lehrend: â € ž E in N eumond" . W as heià Ÿ t das? Rab

N achman b. J icchaq (f356) hat gesagt: E in Monat kommt, u. ein Monat vergeht, so

ist ihr Geld dahin. Rabbah b. A d(d)a oder, wie andre sagen, R. Salla hat gesagt, Rab

Hamnona (um 290) habe gesagt: W er eine F rau nimmt, die ihm nicht angemessen
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ist. den bindet E lias, u. Gott geià Ÿ elt ihn. In einer Bar ist gelehrt worden: à œ ber alle

(E heleute u. ihren Stammbaum) fà ¼ hrt E lias1 Buch, u. Gott untersiegelt es. W ehe dem,

der seine N achkommenschaft verwerflich macht u. seiner F amilie einen Makel anhà ¤ ngt

u. ein W eib nimmt, die ihm nicht angemessen ist: E lias bindet ihn, u. Gott geià Ÿ elt

ihn. | | Q id 70b: R. A bin b. A d(d)a (um 350) hat gesagt, Rab (f 247) habe gesagt: W enn

einer eine F rau nimmt, die ihm nicht angemessen ist, wird Gott, wenn er seine Sch ° khina

bei ihnen wohnen laà Ÿ t, fà ¼ r alle Stà ¤ mme Z eugnis ablegen, aber nicht fà ¼ r ihn; s.: .Die

Stamme J ahves ein Z eugnis fà ¼ r Israel' Ps 122,4. W ann gilt das: â € ž ein Z eugnis fà ¼ r

Israel* ? W enn die Stimme Stamme J ahves sind. R. Chams b. Chanina (um 260) hat

gesagt: W enn Gott (dereinst) seine Schekhina auf ihnen ruhen là ¤ à Ÿ t, là ¤ à Ÿ t er sie nur

auf legitimen F amilien in Isr. ruhen; s.: â € ž Z u jener Z eit, ist J ahves Spruch, will ich

zun Gotte sein allen F amilien Israels* J er 31, 1. â € ž A llen Israeliten" ist nicht gesagt,

sondern .allen F amilien' (d. h. den wirklich legitimen F amilien), ,u. sie sollen mir

zum V olke sein* .| | Pes 49* Bar: Immer verkaufe ein Mensch alles, was er hat, u.

beirate die Tochter eines Gelehrtenschà ¼ lers u. verheirate die eigne Tochter an einen

Gelehrtenschà ¼ ler; das gleicht W eintrauben unter W eintrauben, was schà ¶ n u. lieblich

ist. A ber nicht heirate man die Tochter eines (A m ha-arec (Gesetzesunkundigen); das

gleicht W eintrauben unter Dornbeeren, was haà Ÿ lich u. nicht lieblich ist. | | pQ id. 1,60  ° , 24:

R. J ose b. Bun (um 350) hat gesagt: A uch (war es in alter Z eit Sitte) wenn einer eine

F rau nahm, die ihm nicht angemessen war, brachten seine V erwandten ein F aà Ÿ u.

fà ¼ llten es mit gerà ¶ steten à „ hren u. N à ¼ ssen u. zerbrachen es vor den K indern, u. die

K inder sammelten sie auf u. riefen: Der u. der ist von seiner F amilie getrennt (ab-

geschnitten) worden. W enn er sich aber von ihr (durch Scheidebrief) schied, tat man
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ebenso, u. dann riefen die K inder: Der u. der ist zu seiner F amilie zurà ¼ ckgekehrt. | |

P* s49b Bar: Immer verkaufe der Mensch alles, was er hat, u. heirate die Tochter

eines Gelehrtenschà ¼ lers; findet er eine solche nicht, so heirate er die Tochter eines

der Groà Ÿ en der Generation; sonst heirate er die Tochter eines Synagogenvorstehers;

sonst heirate er die Tochter eines A lmosenpflegers; sonst heirate er die Tochter eines

K inderlehrers. A ber nicht heirate er die Tochter eines 5A m ha-arec; denn deren TÃ ¶ chter

sind Geschmeià Ÿ , u. deren F rauen sind Gewà ¼ rm (verunreinigender Greuel), u. von ihren

Tà ¶ chtern heià Ÿ t es: V erflucht ist, wer bei irgend einem V ieh liegt Dt 27,21. â € ” F erner

s. bei J oh 2,1 N r. 3 A nm. m.

2. E in Priester durfte nur die Tochter eines Priesters oder eines

Leviten oder eines Israeliten legitimer Herkunft heiraten; der Stamm-

baum seiner V erlobten wurde daraufhin streng geprà ¼ ft; s. bei Mt 1,1H

N r. 2 u. 8. â € ” A ls das N ormale galt es wohl, daà Ÿ ein Priester die

1E lias wird bei seiner W iederkunft slle Illegitimen aus Israels V olksgemeinde aus-

scheiden, s. E x k. Ã ¼ ber E lias II, 3, A , a.


70

Lukas 1, 5 (Â ® 2)

Tochter eines Priesters zum W eibe nahm, gleichwie man es einer

Priestertochter verà ¼ belte, wenn sie einem andren als einem Priester

oder allenfalls einem Gelehrtenschà ¼ ler die Hand zum E hebunde reichte.

pTnsan 4, 69 » , 49: R. J ochanan (t 279) hat gesagt: A chtzig Paar Brà ¼ der, die Priester

waren, heirateten achtzig Paar Schwestern, die Priestertà ¶ chter waren, in einer N acht

in Guphna (hei J erusalem), abgesehen von den Brà ¼ dern, die keine Schwestern, u. von

den Schwestern, die keine Brà ¼ der hatten, ferner abgesehen von den Leviten u. Israeliten. â € ”

Die Stelle veranschaulicht die groà Ÿ e Menge der E inwohner von 6., zeigt aber auch, daà Ÿ

die eheliche V erbindung zwischen Priestersà ¶ hnen u. Priestertà ¶ chtern gang u. gà ¤ be war. â € ”

MidrK L 2, 2 (64* ) nennt R. Chijja b. A bba, um 280, einen Schaler des R. J ochanan, als

A utor. | | Pes 49" Bar: R. Schimfon (um 150) sagte: V on einem Gastmahl, das nicht auf

einem Pflichtgebot1 ruht, soll ein Gelehrtenschà ¼ ler keinen Genuà Ÿ haben (daran nicht

teilnehmen). W elches ist ein solches? R. J ochanan (t 279) hat gesagt: zB wenn eine

Priestertochter sich mit einem { gewà ¶ hnlichen) Israeliten oder die Tochter eines Ge-
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lehrtenschà ¼ lers mit einem fA m ha-arec verheiratet. Denn R. J och, hat gesagt: E ine

Priestertochter u. ein (gewà ¶ hnlicher) Israelit â € ” deren V erbindung gereicht nicht zum

Guten. (Raschi: E ine Priestertochter soll sich an Priester verheiraten u. ihre F amilie

nicht entehren, indem sie sich an einen Israeliten verheiratet.) W as heià Ÿ t das (welches

Unheil erwachst daraus)? Rab Chisda (f 309) hat gesagt: E ntweder wird sie eine

W itwe oder eine Geschiedene, oder sie bleibt kinderlos. In einer Bar ist gelehrt

worden: E r begrà ¤ bt sie, oder sie begrabt ihn (nà ¤ mlich nach kurzer Z eit), oder sie bringt

ihn in A rmut. W irklich? E s hat doch aber R.J och, gesagt: W er reich werden will,

der hà ¤ nge sich an den Samen A hrons (heirate eine Priestertochter), dann wird die Be-

schà ¤ ftigung mit der Tora (seitens des Mannes) u. die Z ugehà ¶ rigkeit (der F rau) zur

Priesterschaft sie erst recht reich machen! Da liegt kein W iderspruch vor: in dem

einen F all (dem letzten A usspruch des R. J och.) handelt es sich um einen Gelehrten-

schà ¼ ler (der eine Priestertochter heiratet), in dem andren um einen fA m ha-arec.

R. J ehoschuaf (um 90, der ein Levit war) heiratete eine Priestertochter u. wurde krank;

er sagte: E s gefà ¤ llt wohl A hron nicht, daà Ÿ ich mich an seinen Samen hà ¤ nge, daà Ÿ ihm

ein Schwiegersohn wird wie ich! Rab Idi b. A bin (um 310) heiratete eine Priester-

tochter, u. es gingen aus ihm zwei SÃ ¶ hne hervor, die ordiniert wurden, Rab SchE scheth

b. Idi u. Rab J ehoschnaf b. Idi. Rab Papa (f 376) hat gesagt: W enn ich nicht eine

Pr. geheiratet hà ¤ tte, wà ¤ re ich nicht reich geworden, Rab E ahana (um 250) hat gesagt:

W enn ich nicht eine Pr. geheiratet hà ¤ tte, hà ¤ tte ich nicht (aus Babylonien) auszuwandern

brauchen (er muà Ÿ te wegen Totschlags fliehen). j| Sanh 93 ' : W arum ist (der Hohepriester)

J ' hoschua? bestraft worden? (E r soll in den F euerofen geworfen sein, s. Sanh 93" .)

Rab Papa (f 376) hat gesagt: W eil seine SÃ ¶ hne F rauen geheiratet hatten, die dem
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Priesterstand nicht angemessen waren, u. weil er es nicht verhindert hatte; s.: J ehoschua;

war mit besudelten K leidern angetan, Sach 3,3. W ar es denn die W eise des J choschuaf,

besudelte K leider anzulegen? A llein es will lehren, daà Ÿ seine Sà ¶ hne F rauen geheiratet

hatten, die dem Priesterstande nicht angemessen waren, ohne daà Ÿ er sie daran hinderte. | |

pGit 1, 43c, 39: A ls Rabbi einmal in sA kko war, sah er einen Menschen vom Ufer auf-

wà ¤ rts. E r sprach zu ihm: Bist du nicht der Sohn des u. des Priesters, u. war dein

V ater nicht Priester? (W eshalb bist du also als Priester im A usland, das die Gelehrten

fà ¼ r unrein erklà ¤ rt haben? )E r antwortete: Die A ugen meines V aters waren hoffà ¤ rtig.

so daà Ÿ er eine F rau nahm, die Beiner nicht angemessen war, u. so hat er mich zu

einem E ntweihten (fà ¼ r den Priesterdienst Untauglichen) gemacht (s. bei Mtl,l S. 1

A nm.6). | ! Q id70b: Rab J " huda (f 299) hat gesagt, Schemuà ¶ l (t 254) habe gesagt:

400 Sklaven, nach andren 4000 Sklaven hatte (der Priester) Paschchur b. Immer, u. sie

alle haben sich mit der Priesterschaft (durch Heiraten) vermischt, u. jeder Priester,

1A uf einem Pflichtgebot ruht zB ein Mahl anlà ¤ à Ÿ lich einer Besclineidung oder

einer Hochzeit.
Lukas 1,6 (Â » 3); 1, 7. 8. 9 (N r. 1)

71

der ein freches Gesicht hat, stammt nur von ihnen. A baje (f 338/39) hat gesagt: Sie

alle wohnen in den Mauern von N ' hardeta. Das weicht ab von der Meinung des

R. E ifazar (am 270); denn dieser hat gesagt: W enn du einen Priester mit frecher

Stirn siehst, so denke nichts A rges Ciber ihn (u. seine A bkunft); s. Hos 4,4: Dein V olk

ist gleich denen, die mit dem Priester streiten. (Die Priester sind an Streit gewà ¶ hnt;

daher ihr trotziges A ussehn.)

3. V on den TÃ ¶ chtern A arons. â € ” Ã „ hnlich wird Sukka 56k (s. oben

S. 68 A bsatz d) Mirjam aus der Priesterklasse Bilga â € ž Tochter Bilgas* 1

na! > 3 ps genannt.

1,7 91: Sie hatten kein K ind.

GnR38 (23c): Sarai war unfruchtbar, sie hatte kein K ind Gnll,30. R. Levi (um

300) hat gesagt: à œ berall wo es (in der Schrift) heià Ÿ t] ' * .sie hatte nicht* , da

ward es ihr (hinterher). Sara war unfruchtbar, u. sie hatte kein K ind; aber es ward

ihr ein solches; s.: J ahve suchte Sara heim Gn21,l. F erner: P^ ninna hatte K inder,
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aber Hanna hatte keine K inder 18m 1,2; aber es ward ihr ein solches, s.: J ahve

suchte die Hanna heim, u. sie ward schwanger u. gebar lSm2,21. F erner: Z ion hat

keinen, der nach ihr fragt J erSO, 17; aber es wird ihr ein solcher werden, s.: E s

kommt fà ¼ rZ ion ein E rlà ¶ ser J os 59, 20, u.: J auchze, du Unfruchtbare, die nicht ge-

boren hat, brich in J ubel aus u. in F reudengeschrei, die nicht gekreià Ÿ t! J es54,1.â € ”

Parallelstellen: Peeiq 141b; p e8iqR32 (1484); MidrK L 1, 2 (50b);'1,17 (59*).

1,7 9: E lisabeth war unfruchtbar (s. bei Mt7, 7 S. 453 A nni. rf).

1,7 6: Beide waren an J ahren vorgerà ¼ ckt.

jigoà Ÿ eà Ÿ rjx oteg sv raig TjfisQ ais avTà œ r rjOav = D^ ) » 5 n^ x g Gn 18,11;

singularisch Gn 24,1; J os 13,1; 1K g 1,1; LX X : UQ oà Ÿ eà Ÿ ijx à – Tes fj/jifQ mv,

bezw. TtQ oà Ÿ eà Ÿ Tjx tog i' jfitgojr oder (1 K g 1, 1) i] fie' gaig.

à œ ber die Dauer der Dienattauglichkeit der Priester s. bei Lk 1,18.

1,8: N ach der Reihe seiner Dienstklasse (s. bei Lk 1,5% N r. 1 u.2).

1,9: E r erlangte das RÃ ¤ ucherwerk darzubringen.

fi.a% e, nà ¤ mlich o-; b2, durch das Los. â € ” Z ur V erlosung der einzelnen

Dienstgeschà ¤ fte s. bei Lk 1, 5 K N r. 1 A nm. e. â € ” Die Darbringung des

RÃ ¤ ucheropfers ist in der Mischna eingehend geschildert.

1. Die tà ¤ gliche Reinigung des Rà ¤ ucheraltars.

Tamid 3,1: Der V orgesetzte sprach zu den Priestern: K ommt u. loset, wer (das

Tamidlamm) schlachten, wer (das Blut) sprengen, wer den inneren A ltar (d h. den

Raucheraltar im Heiligen), u. wer den Leuchter von der A sche reinigen soll. | | Das. 3,6:

Die, denen das Reinigen des inneren A ltars u. des Leuchters zugefallen war, machten

sich schon vorher (ehe das T. geschlachtet wurde) auf, indem sich vier Gerà ¤ tschaften
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in ihren Hà ¤ nden befanden: der tj (ein metallenes Gefà ¤ à Ÿ ), der rtt (K rug) u. zwei

Schlà ¼ ssel. Der Tani glich einem groà Ÿ en Dreiqab aus Gold, er faà Ÿ te 2' /> Q ab (1 Q ab =

2,188 Liter); der K uz glich einem groà Ÿ en Trinkgeschirr { yr" fj = x uiSmv) aus Gold.

(E s folgt die Beschreibung, wie die Priester mit den beiden Schlà ¼ sseln die Tempel-

tà ¼ rà ¶ ffneten, 3, 7; darauf:) Der, welcher (das T.) schlachtete, schlachtete nicht eher,

als bis er den Ton des groà Ÿ en Tempeltors hà ¶ rte, wenn es geà ¶ ffnet wurde. Bis J ericho

hà ¶ rte man diesen Ton. | | Das. 3,9: Der, welchem die Reinigung des inneren A ltars von

der A sche zugefallen war, ging hinein, nahm den Tani u. setzte ihn vor sich nieder,

dann nahm er die HÃ ¤ nde voll A sche u. tat sie hinein, u. zuletzt fegte er den Rest hinein;

dann lieà Ÿ er ihn stehn u. ging hinaus. â € ” (In à ¤ hnlicher W eise erfolgte die Reinigung
72 Lukas 1. 9 (N r. 1â € ” 3)

des Leuchters, wobei die A bfà ¤ lle in den K uz getan worden; letzterer blieb gleichfalls

im Heiligen stehn, wenn der Priester sich entfernte 3, 9.) â € ” Inzwischen war das T.

geschlachtet n. sein Blut an den A ltar gesprengt worden; darauf wurde das Tier zer-

stà ¼ ckelt. Die einzelnen Teile empfingen die dafà ¼ r ausgelosten Priester, die sie zunà ¤ chst

auf den unteren Teil der A ltarrampe brachten. Dort wurde auch das Mehl zum Speis-

opfer, das Plattengeback u. der W ein zum Trankopfer hingestellt. N achdem die Opfer-

teile gesalzen waren, begaben sich die Priester zur Sch' mai-Rezitation in die Q uader-

halle (4,1 bis 5,1). Darauf fand die dritte V erlosung statt: welcher Priester das RÃ ¤ ucher-

opfer darbringen sollte, n. die vierte: welche die Opferteile von der A ltarrampe auf

den A ltar selbst zu werfen hatten (5, 2); s. dazu bei Lk 1, 5 V , N r. 1 A nm. e).

2. Die V orbereitung zum RÃ ¤ uchern.

Tamid 5,4: Der, welchem das Raucheropfer (durch das Los) zugefallen war nsret -< a

miopa, nahm die Schale, t)s; diese â –   glich einem groà Ÿ en Dreiqab von Gold (= 6,565Liter);

die (kleinere)- Schale,  » fTf, stand in ihr gehà ¤ uft voll von Raucherwerk, sie hatte einen

Deckel, an dem eine wulstartige V erzierung oben (zum A nfassen) angebracht war. | |
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Das. 5, 5: Der, welchem die K ohlenpfanne, nrn « , zugefallen war, nahm die silberne

Pfanne, stieg zum (Brandopfer-)A ltar empor, rà ¤ umte die K ohlen weg u. scharrte sie

in die Pfanne; dann stieg er herab und schottete sie in die goldene Pfanne. Dabei

wurde etwa ein Q ab K ohlen zerstreut (die auf die E rde fielen); er fegte sie in den

K anal; am Sabbat aber (da man keine K ohlen ausloschen darf) deckte er einen K essel

aber sie. Der K essel war ein groà Ÿ es Gefà ¤ à Ÿ , das einen Lethekb (= 15Sea = 90 Q ab)

faà Ÿ te; zwei K etten befanden sich an ihm: an der einen zog man, daà Ÿ er herabkam,

u. an der andren hielt man ihn von oben fest, damit er nicht herabrolle. Z u dreierlei

Z wecken diente er: man deckte ihn am Sabbat Ober die K ohlen u. Ober ein K riech-

tier (falls ein solches beim Brandopferaltar gefunden wurde), u. man lieà Ÿ darin die

A sche vom A ltar herab (hierbei kamen die erwà ¤ hnten beiden K etten zur V erwendung). | |

Das. 5,6: W enn sie (die im Heiligen amtierenden Priester) zwischen die V orhalle des

Tempels u. den Brandopferaltar kamen, nahm einer die Magrepha' u. warf sie zwischen

Tempelvorhalle u. Brandopferaltar hin. K einer konnte in J erus. die Stimme eines andren

hà ¶ ren vor dem Schall der Magrepha. E inem dreifachen Z weck diente sie: wenn ein

Priester ihren Schall hà ¶ rte, so wuà Ÿ te er, daà Ÿ seine Brà ¼ der, die Priester, (ins Heilige)

hineingingen, um sich niederzuwerfen; dann eilte er selbst, um herbeizukommen;

wenn ein Levit ihren Schall hà ¶ rte, so wuà Ÿ te er, daà Ÿ seine Brà ¼ der, die Leviten, (in

den V orhof) hineingingen, um das Lied anzustimmen; dann eilte er selbst, um herbei-

zukommen; u. der V orsteher der Standmannschaft (s. bei Lk 1, 5 % N r. 3) stellte die

Unreinen (wieW à ¶ chnerinnen, A ussà ¤ tzige usw.) am Osttor (â € ” N ikanortor) auf.' | | Das.6,1:

Sie begannen die Stufen zur V orhalle emporzusteigen. Diejenigen, denen das Reinigen

des inneren A ltars u. des Leuchters von A sche zugefallen war, gingen vor ihnen
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hinein. Der, welchem das Reinigen des inneren A ltars von A sche zugefallen war, ging

hinein, nahm den Tani, warf sich nieder u. ging hinaus. Der, welchem die Reinigung

des Leuchters zugefallen war, ging hinein, nahm den K uz . . ., warf sich nieder u.

ging hinaus.

3. Die Darbringung des RÃ ¤ ucheropfers.

Tamid 6,2: Der, welchem die K ohlenpfanne zugefallen war, hà ¤ ufte die K ohlen auf

dem (Rà ¤ ucher-)A ltar auf, drà ¼ ckte sie mit den Rà ¤ ndern der K ohlenpfanne nieder, warf

sich nieder u. ging hinaus. | | Das. 6,3: Der, welchem das RÃ ¤ ucherwerk zugefallen war,

nahm die kleine Schale aus der grà ¶ à Ÿ eren Schale u. gab die letztere seinem F reunde

oder seinem V erwandten (den er zu diesem Z weck mit sich genommen hatte). W ar

von dem Rà ¤ ucherwerk etwas in die grà ¶ à Ÿ ere Schale verstreut worden, so gab dieser

es ihm (dem RÃ ¤ uchernden) in seine Hand (u. warf sich nieder u. ging hinaus, Bertinoro).

1 -iy~ . bedeutet sonst a) Schaufel, b) W indorgel; hier vermutlich Tympanon,

Handtrommel, s. K rauà Ÿ ,A rcbà ¤ ol. 8, 90 f.


Lukas 1,9 (N r. 3. 4)

73

Man W ehrte ihn auch (zuvor): Sei vorsichtig, daà Ÿ du nicht (unmittelbar) vor dir an-

fingst (das K aueberwerk auf die K ohlen zu legen), damit du dich nicht verbrennst!

K r begann das Raucherwerk auf die K ohlen niederzudrà ¼ cken u. ging hinaus. Der

Riachernde aber rà ¤ ucherte nicht eher, als bis der Beamte (V orgesetzte) zu ihm sprach:

RÃ ¤ uchere! W enn es der Hohepriester war (der das RÃ ¤ ucheropfer darbrachte), sprach

der Beamte: Mein Herr Hoherpriester, rà ¤ uchere! Das V olk (d. h. die à œ brigen Priester)

entfernten sich, u. er (der allein zurà ¼ ckbleibende Priester) brachte das Rà ¤ ucherwerk

dar, warf sich nieder n. ging hinaus. â € ” Betreffs des Priesters, dem die, K ohlenpfanne

zugefallen war, heià Ÿ t es TJ oma 1,11 (181): R. J ehuda (um 150) sagte: Um die K ohlen-

pfanne hat man nicht gelost; sondern der, dem das RÃ ¤ ucherwerk zufiel, sagte zu

einem, der bei ihm war: E rlange mit mir die K ohlenpfanne. (Der das RÃ ¤ ucherwerk

Darbringende wà ¤ hlte sich also seinen A ssistenten selber.) â € ” Uber das F ortgehen der

Priester wà ¤ hrend der Darbringung des Rà ¤ ucheropfers sagt genauer K elim 1 E nde:

B. J oae (um 150) hat gesagt: In fà ¼ nf Stà ¶ cken ist der Raum zwischen der Tempel-
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vorhalle u. dem Brandopferaltar dem Tempelgebà ¤ ude gleich: es dà ¼ rfen dort nicht

hinkommen Priester mit Leibesfehlern, Barhà ¤ uptige, solche, die W ein getrunken haben,

u. solche, die HÃ ¤ nde u. F Ã ¼ Ã Ÿ e nicht gebadet haben, u. sie entfernen sich aus dem

San zwischen V orhalle u. A ltar (also nicht bloà Ÿ aus dem Heiligen) zu der Z eit des

Raucheropfers. â € ” Diese Stelle wird zitiert J oma44* mit dem Z usatz: R. E ifazar

(am 270) hat gesagt: Das bat man nur gelehrt von der Z eit der Darbringung des

RÃ ¤ ucherwerkes im Tempel (d. h. im Heiligen des Tempels); aber in der Z eit der

Darbringung des Rà ¤ ucherwerks im A llerheiligsten (am V ersà ¶ hnungstage) entfernt man

sich aus dem Tempel (d. h. dem Heiligen), dagegen entfernt man sich nicht aus dem

Raum zwischen der V orhalle u. dem (Brandopfer-)A ltar. â € ” Die biblische Begrà ¼ ndung

wird Lv 16,17 entnommen, s. SLv 16,17 (816* ); J oma 48b.

4. Z ubereitung des RÃ ¤ ucherwerks.

K er78* Bar: Mastix harz, RÃ ¤ ucherklaue, Galbanum (ein Gummiharz) u. W eihrauch

(Harz von Balsamodendren), je 70 Teile; Myrrhe (s. bei Mk 14,8 91 N r. 2), K assia

(eine wurzige Rinde), N ardengras (s. bei Mk 14,8 Ã „ N r. 3) u. K rokus (Safran), je

16 Teile; K ostus (eine gewà ¼ rzige W urzel) 12Teile; Gewà ¼ rzrinde (K almus) 3 Teile;

Z imt 9 Teile. A us Lauch gewonnenes Laugensalz 9 Q ab (1 Q ab = 2,188 Liter), mit

K apern angestellter W ein (nach andrer E rklà ¤ rung: Cyprischer W ein) 3 Sea u. 8 Q ab.

Hat man keinen K aperwein, so nehme man alten W eià Ÿ wein; sodomitisches Salz

' 4 Q ab; K raut, das den Rauch gerade in die HÃ ¶ he treibt, je nach Bedarf. R.N athan

um 160) sagte: A uch etwas von der wohlriechenden J ordanpflanze. Hat man Honig

darangetan, so ist es unbrauchbar; fehlt eine von den Spezereien, so macht er (der

Hohepriester) sich des Todes schuldig (da er in unvorschriftsmà ¤ à Ÿ iger W eise das A ller-
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heiligste betritt). Rabban Schimfon (b. GamlieJ , um 140) sagte: (Mastix harz) ist

nichts andres als Harz von Balsambà ¤ umen. Laugensalz aus Lauch goà Ÿ man auf

Rà ¤ ucherklaue, damit diese schà ¶ n werde; in K aper wein erweichte man Rà ¤ ucherklaue,

damit er stark duftete. A ber wà ¤ re Urin dazu nicht besser gewesen? A llein man

bringt keinen Urin in das Heiligtum (wo das RÃ ¤ ucherwerk hergestellt wurde). . . .

Bar: Das RÃ ¤ ucherwerk bestand aus368Teilen{ 4x 70 + 4x 16 + 12 + 3+ 9= 368);

365 Teile entsprechend den Tagen eines Sonnenjahrs, u. von den à ¼ berschieà Ÿ enden

3 Teilen brachte der Hohepriester seine F Ã ¤ uste voll hinein (in den Tempel) am V er-

sà ¶ hnungstage. .. . (Das,78bJ Bar: E inmal in 60 bis 70 J ahren bereitete man das

Rà ¤ ucherwerk aus halben Teilen zu (weil aus den V urjahren der Bedarf fà ¼ r ein halbes

J ahr à ¼ brigblieb); deshalb ist ein einzelner, der es (fà ¶ r seinen eigenen Bedarf) zu

halben Teilen zubereitet, schuldig (vgl. E x 30,37 f.). Das sind W orte des R. Schimfon

b. Gamlià ¶ l, der es im N amen eines Sagan (PriesterV orstehers? ) gesagt hat; aber à ¼ ber

die Z ubereitung nach Dritteln u. V ierteln (sagte er) habe ich nichts gehà ¶ rt. Die Ge-

lehrten sagten: A n jedem Tage kann man das Rà ¤ ucherwerk nach seinem Maà Ÿ (E x 30,37)

zubereiten u. es hineinbringen (ins Heiligtum; darum macht sich jeder schuldig, der
74

Lukas 1,9 (N r. 4. 5)

auch nur einen Teil davon fà ¼ r sich selbst bereitet).... Bar: Z weimal im J ahre brachte

man es wieder in den MÃ ¶ rser, im Sommer wurde es auseinandergestreut, damit es

nicht verwese, u. in der Regenperiode wurde es aufgehà ¤ uft, damit Bein Duft nicht

schwinde. A V enn man es zerkleinerte, sagte man: Z erstoà Ÿ e tà ¼ chtig, tà ¼ chtig zerstoà Ÿ e! â € ”

Die Parallelstelle aus pJ oma 4, 5 (41d, 23) s. bei Mk 9,49  » S.21. â € ” Schriftbeweis fà ¼ r

die 11 Bestandteile des Raucherwerks in K er 78b aus E x 30, 34: R. J ochanan (t 279)

bat gesagt: E lf Spezereien sind Mose auf dem Sinai genannt worden. Rab Huna (f297)

hat gesagt: W elche Schriftstelle lehrt das? E x 30, 34: .N imm dir Spezereien," daB

sind zwei, r A usgetropfteB, Rà ¤ ucherklaue u. Galbanum" , das Bind zusammen fà ¼ nf, u.

.Spezereien" zum zweiten Mal sind fà ¼ nf, das macht zusammen zehn, u. â € ž reiner W eih-

rauch" , das ist eins; also zusammen elf. â € ” V om Galbanum wird K er78t> gesagt,

daà Ÿ es keinen W ohlgeruch gebe: Rab Chana b. Bizna (um 260) hat gesagt, R. Schimfon

der F romme (ein Tannalt) habe gesagt: E in F asten, an dem keine F revler aus

Israel teilnehmen, ist kein (richtiges) F asten; denn siehe, das Galbanum hat einen
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à ¼ blen Geruch, u. doch zà ¤ hlt es die Schrift unter den Spezereien des Rà ¤ ucherwerks auf.

Scheq. 5,1: Die F amilie A btinas (E li^ vyos) war à ¼ ber die Herstellung des Rà ¤ ucher-

werks gesetzt. ] ! J oma3,11: F olgende erwà ¤ hnt man zur Schande: Die Glieder der F amilie

Garmu wollten nicht die Herrichtung der Schaubrote lehren (die ihr Geschà ¤ ftsgeheimnis

war). Die Glieder der F amilie A btinas wollten nicht die Herrichtung des RÃ ¤ ucher-

werks lehren. | | J oma 38" Bar: Die Glieder der F amilie A btinas waren in der Her-

stellung des RÃ ¤ ucherwerks erfahren, sie wollten es (andre) nicht lehren. E s sandten

die Gelehrten hin u. lieà Ÿ en Sachverstà ¤ ndige (Handwerker) aus A lex andria in à „ gypten

kommen; diese verstanden sich auf die Herstellung wie jene, aber sie verstanden

nicht, den Rauch in die HÃ ¶ be steigen zu lassen wie jene. Bei jenen stieg er auf wie

eine Palme u. ging in die HÃ ¶ he wie ein Stab, u. bei diesen teilte er sich hierhin u.

dorthin. A ls die Gelehrten davon hà ¶ rten, sagten sie: A lles, was Gott geschaffen hat,

hat er zu seiner E hre geschaffen, s.: A lles hat J ahve um seinetwillen gemacht (so

der Midr) Spr 16,4. Sie setzten die F amilie A btinas wieder an ihre Stelle; die Ge-

lehrten lieà Ÿ en es ihnen sagen, aber sie kamen nicht. Sie verdoppelten ihnen ihren

Lohn, da kamen sie. Tà ¤ glich hatten Bie zwà ¶ lf Minen erhalten, jetzt erhielten sie

24 Minen. R. J Â ° huda (um 150) sagte: TÃ ¤ glich 24 Minen, jetzt 48 Minen. Die Gelehrten

sprachen zu ihnen: A us welchem Grunde wolltet ihr es niemand lehren? Sie sprachen:

Die Glieder unsres V aterhauses wuà Ÿ ten, daà Ÿ dieses Haus (der Tempel) dereinst wird

zerstà ¶ rt werden. Sie sprachen: E s mà ¶ chte vielleicht einer erlernen, der dessen nicht

wà ¼ rdig ist, u. hingehn u. den Gà ¶ tzen (mit dem Rà ¤ ucherwerk) dienen. Deshalb u. wegen

des F olgenden gedenkt man ihrer zum Lobe: N iemals zog eine Braut parfà ¼ miert aus

ihren HÃ ¤ usern, u. wenn sie eine F rau nahmen von einem andren Ort (aus einer
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andren F amilie), so vereinbarten sie mit ihr, daà Ÿ sie sich nicht parfà ¼ mieren dà ¼ rfe,

damit man nicht sagen mà ¶ chte: .V orn Rà ¤ ucherwerk parfà ¼ mieren sie sich" , um zu er-

fà ¼ llen, was geschrieben steht N u 32, 22: Ihr sollt rein sein vor J ahve u. vor Israel.

5. V erschiedenes.

J oma44Â » : Raba (t 352), R. J icchaq b. A bdimi (um 300) u. R. E ifazar (um 270) haben

gesagt: Die Schrift sagt: Bis er Stthnung geschaffen hat fà ¼ r sich u. sein Haus u. fà ¼ r

die ganze Gemeinde Israel Lv 16,17. W elches ist die Sà ¼ hnung, die gleicherweise fà ¼ r

ihn (den Hohenpriester) u. sein Haus u. seine Brà ¼ der, die Priester, u. die ganze Ge-

meinde Israel vorhanden ist? Sage: Das ist die Rà ¤ ucherung des Rà ¤ ucherwerks (wà ¤ hrend

die blutigen Opfer fà ¼ r die Genannten am V ersà ¶ hnungstag verschieden sind). A ber

sà ¼ hnt denn das Rà ¤ ucherwerk? Gewià Ÿ , denn das hat Rab Chananja (? ? ) als Bar ge-

lehrt: W ir haben vom R. gelernt, daà Ÿ es Sà ¼ hnung schaffe; s.: (A hron) nahm das R.

u. schaffte Sà ¼ hnung fà ¼ r das V olk N u 17,12. In der Schule des R. J ischmafel (f um

135) ist gelehrt worden: W ofà ¼ r schafft das R. Sà ¼ hnung? F à ¼ rV erleumdung (bà ¶ se

Z unge): es komme das, was im verborgenen geschieht (d. h. das RÃ ¤ ucheropfer im

Heiligen), u. schaffe Stthnung fà ¼ r das, was im verborgenen getan ward (d.h. fà ¼ rV er-
Lukas 1,9 (N r. 5); 1,10

75

leamdung). â € ” Z eb 88â € ¢ > heià Ÿ t der A utor, wie oben, Rab Chananja; dagegen ; A rakhinl7a

R. Chaoina (um 225); als Tradent in beiden Stellen R. J ehoschuaf b. Levi, um 250. | |

Tamid 3,8: Bis J ericho hat man den Duft von der Z ubereitung des RÃ ¤ ucherwerks ge-

rochen. R. E ifazar b. Diglai hat erzà ¤ hlt: Meine và ¤ terliche F amilie hatte auf dem Berge

Makhvar Z iegen, die infolge des Geruches der Z ubereitung des R. niesten. | | J oma39b:

Rabbah bar bar Ghana (um 280) hat gesagt: V on J erusalem bis J ericho waren lOPara-

sangen: die TÃ ¼ rangeln des Tempels wurden acht Sabbatgrenzen weit (= 16000E llen)

gehà ¶ rt, Z iegen in J ericho niesten wegen des Duftes des Rà ¤ ucheropfers, die F rauen in

J ericho hatten nicht notig, sich zu parfà ¼ mieren, wegen des Duftes des R., eine Braut

in J erusalem hatte nicht notig, sich zu schmà ¼ cken, wegen des Duftes des R. R. J ose

b. Dulgai (so hier) hat erzà ¤ hlt: Meine và ¤ terliche F amilie hatte Z iegen auf dem Gebirge

die infolge des Duftes des R. niesten. R. Chijja b. A bin hat gesagt, J ehoschuaf

b. Q archa (um 150) habe gesagt: E in A lter hat mir erzà ¤ hlt: E inmal ging ich nach

Sehilo. u. ich roch den Duft vom R. zwischen seinen W Ã ¤ nden (er haftete noch an
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ihnen seit der Z eit, da sich das Heiligtum in Schilo befand).

1,10: Die ganze Menge des V olks war zur Stunde

des Rà ¤ ucherwerks drauà Ÿ en im Gebet.

Die à ¤ lteste Beschreibung des Morgengottesdienstes im Tempel bietet

Sir 50. Sie setzt ein bei der Opferung der F leischstà ¼ cke, also nach der

Darbringung des RÃ ¤ ucheropfers. A ls amtierender Priester wird der

Hohepriester Schimon (wohl I. um 300) gefeiert.

K r 50,11 ff. (hebr.): W ie herrlich war er, wenn er emporstieg zu dem A ltar voll Hoheit

n. den V orhof des Heiligtums1 verherrlichte; wenn er die Opferstà ¼ cke hinnahm aus der

Hand seiner Brà ¼ der u. selbst dastand bei (oder à ¼ ber) den Holzschichten, rings um ihn

ein K ranz von SÃ ¶ hnen, wie Z edernsetzlinge auf dem Libanon â € ” u. es umringten ihn

gleich den W eiden am Bach alle SÃ ¶ hne A hrons in ihrer Herrlichkeit, die F eueropfer

J ahres in ihren HÃ ¤ nden angesichts der ganzen Gemeinde Israel â € ” bis er fertig war

mit dem Bedienen des A ltars u. dem Ordnen der Holzschichten des HÃ ¶ chsten. [ E r

streckte à ¼ ber die Opferschale seine Hand aus u. brachte das Trankopfer dar vom

Blnt der Traube; er goà Ÿ es aus an die F undamente des A ltars zu einem lieblichen

Duft dem Hà ¶ chsten, dem A llkà ¶ nig.] * Dann stieà Ÿ en die Sà ¶ hne A hrons, die Priester,

in die Trompeten von getriebener A rbeit (vgl. N u 10,2.10), stieà Ÿ en hinein  « .lieà Ÿ en

vernehmen den mà ¤ chtigen Schall, um (Israel) in E rinnerung zu bringen vor dem

HÃ ¶ chsten. A lles F leisch zumal eilte, niederzufallen auf das A ngesicht zur E rde, um

anzubeten vor dem Hà ¶ chsten, vor dem Heiligen Israels. Dann lieà Ÿ der Gesang seine

Stimme ertà ¶ nen, u. à ¼ ber die Menge hin richteten sie (die Leviten) ihr Saitenspiel1 zu.

Und alles V olk des Landes jubelte im Gebet vor dem Barmherzigen, bis er (der Hohe-
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priester) fertig war mit dem Bedienen des A ltars u. seine (des A ltars) Gerechtsame

^ etve ihm dargebracht hatte. Dann stieg er herab u. erhob seine Hà ¤ nde à ¼ ber die ganze

Gemeinde Israel, indem der Segen J ahves auf seinen Lippen war, u. durch den N amen

J ahves ward er verherrlicht (segnend wird er selbst gesegnet, vgl. Sota 38b; N uR 11

E nde). Cnd wiederum fielen sie nieder zum zweitenmal (den Segen zu empfangen vom

HÃ ¶ chsten. So nach dem griech. Tex t).

1V ersteht man unter dem .Heiligtum" den A ltar, dann ist pit » nicht mit ,V or-

hof* , sondern mit .A bsatz" wiederzugeben.

* Die eingeklammerten W orte fehlen im hebr. Tex t u. sind nach dem griech. Tex t

Obersetzt.

* V ielleicht ist statt des unpassenden iu .seine Leuchte" zu lesen ins, Z ither;

neben dem Gesang der Leviten erwartet mau die E rwà ¤ hnung ihres Saitenspiels. Liest

man mit Schechter ia* " >  » n statt wvn, dann à ¼ bersetze .sie lieà Ÿ en lieblich ertà ¶ nen

das Saitenspiel' .
76 Lukas 1,10

N ach der Mischna wich der Morgengottesdienst in der spà ¤ tem Z eit

von der Darstellung in Sir 50 namentlich in der Hinsicht ab, daà Ÿ der

Priestersegen nicht erst nach der Opferung des Tamidlammes, sondern

bereits vorher, also nach der Darbringung des RÃ ¤ ucheropfers ge-

sprochen wurde.

Tamid 7,2: (W enn der das Rfiuclierwerk darbringende Priester aus dem Heiligen

herausgetreten war), kamen sie (die à ¼ brigen amtierenden Priester) u. stellten sich auf

die Stufen der Tempelvorhalle. Die ersten (fà ¼ nf Priester, die im Heiligen den Dienst

versehen hatten, also der den Raucheraltar gesà ¤ ubert, der die Lampe in Ordnung ge-

bracht hatte, der die K ohlenpfanne fà ¼ r das Rà ¤ ucherwerk trug, der die groà Ÿ e Schale

fà ¼ r das Raucherwerk in E mpfang nahm, u. der das Raucheropfer selbst darbrachte,

s. oben bei 1,9 N r. 1â € ” 3) standen sà ¼ dwà ¤ rts von ihren Brà ¼ dern, den Priestern, mit den

fà ¼ nf Geraten in ihrer Hand: der Tani -:o (Gefà ¤ à Ÿ fà ¼ r die A ltarasche) in der Hand des

einen, der K uz (K rug fà ¼ r die Lampenabfalle) in der Hand des andren, die K ohlen-

pfanne in der Hand des dritten, die kleine Schale (fà ¼ r das Rà ¤ ucherwerk) in der Hand
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des vierten u. die groà Ÿ e Schale (in der die kleinere stand) samt ihrem Deckel in der

Hand des fà ¼ nften. Dann sprachen sie den Segen (N u 6,24â € ” 26) à ¼ ber das V olk als

einen Segeusspruch (nicht in drei A bsatzen). Im Lande (d.h. auà Ÿ erhalb des Tempels)

sprachen sie ihn nà ¤ mlich als drei Segenssprà ¼ che, aber im Heiligtum als einen. Im

Heiligtum sprachen sie dabei den J ahvenamen aus, wie ex geschrieben wird, aber im

Lande mit seinem Beinamen (A donai). Im Lande erhoben die Priester (beim Segen)

ihre Hà ¤ nde (nur) bis zur Hà ¶ he ihrer Schultern, aber im Heiligtum bis à ¼ ber ihren

K opf, mit A usnahme des Hohenpriesters, der seine Hà ¤ nde niemals à ¼ ber das Stirnblech

hinaus erhob (weil der J ahvename darauf stand). R. J ehuda (um 160) sagte: A uch

der H. erhob seine Hà ¤ nde à ¼ ber das Stirnblech hinaus, s.: A hron erhob seine Hà ¤ nde

gegen das V olk hin u. segnete sie Lv 9,22. â € ” Parallelstelle: Sota 7,6; viele E inzel-

angaben à ¼ ber den Priestersegen SN u  §  § 39â € ” 43; Sota 38 « â € ” 40b; N uR 11.

Der auf den Priestersegen folgende Teil des Tempelgottesdienstes

gestaltete sich dann weiter folgendermaà Ÿ en:

Tamid 7,3: W enn der Hohepriester selbst opfern wollte,1 stieg er zur A ltarrampe

empor, indem sich der Sagan (Priestervorsteher? ) auf seiner Rechten befand. Hatte

er die Mitte (Hà ¤ lfte) der Rampe erreicht, so erfaà Ÿ te der Sagan seine Rechte u. fà ¼ hrte

ihn hinauf. E s reichte ihm der erste Priester (von den sechs Priestern, die die ein-

zelnen Opferteile auf die Rampe geschafft hatten) den K opf u. den rechten Hinterfuà Ÿ

(des Tamidopfers), er (der Hohepriester) stemmte seine HÃ ¤ nde darauf u. warf sie hinauf

(auf das A ltarfeuer). Der zweite reichte dem ersten die beiden V orderfà ¼ à Ÿ e, u. der gab

sie dem Hohenpriester; dieser stemmte seine HÃ ¤ nde darauf u. warf sie hinauf. E s

zog sich der zweite zurà ¼ ck u. ging fort. Und ebenso reichten sie ihm alle à ¼ brigen
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Opferstà ¼ cke, u. er stemmte seine Hà ¤ nde auf sie u. warf sie hinauf. W enn er wollte,

stemmte er nur seine HÃ ¤ nde auf sie, .u. andre warfen sie hinauf. E r schickte sich an,

rings um den A ltar zu gehn. W o fing er an? V on der sà ¼ dà ¶ stl. E cke nach der nord-

à ¶ stl., dann nach der nordwestl., dann nach der sà ¼ dwestl. Man gab ihm den W ein zum

Trankopfer. Der Sagan stand an der E cke mit TÃ ¼ chern in seiner Hand, u. zwei Priester

standen bei dem marmornen Tisch fà ¼ r die F ettstà ¼ cke (auf der W estseite der A ltar-

rampe), u. zwei Trompeten aus Silber waren in ihren Hà ¤ nden: sie stieà Ÿ en hinein (zu

einem kurzen Ton), bliesen Là ¤ rm u. stieà Ÿ en hinein. Sie gingen u. stellten sich neben

Ben A rza,' einer zu seiner Rechten u. einer zu seiner Linken. Beugte sich der Holie-

1 Das Opfern durch die gewà ¶ hnlichen Priester vollzog sich genau ebenso, nur daà Ÿ

die Handreichungen in F ortfall kamen, die hier dem Hohenpriester geleistet werden.

1 Ben A rza war nach Sch* ' q 5,1 Ã ¼ ber die Z imbel gesetzt, mit der den Leviten das

Signal zum A nstimmen des Gesanges gegeben wurde.


Lukas 1,10.11 (Hi 77

fritster, am da » Trankopfer auszugieà Ÿ en, so schwenkt « der Sagan mit den Tà ¼ chern,

b. Ben A na schlag auf die Z imbel, u. die Leviten sangen ein Lied. K amen sie an

einen A bsatz (im Lied), so stieà Ÿ man in die Trompete, u. das V olk warf sich nieder.

Bei jedem A bsatz folgte ein Trompetenstoà Ÿ u. bei jedem Tr. ein Sich-N iederwerfen.

Die « ist die Ordnung des Tamidopfers beim Dienst im Hause unsres Gottes; mà ¶ ge

es sein W ille sein, daà Ÿ es eilends erbaut werde in unsren Tagen. A men! [ [ Das. 7,4:

Daa Lied, das die Leviten im Heiligtum gesungen haben: am 1. W ochentag (= Sonn-

tag) sangen sie Ps 24; am 2. Ps 48; am 3. Ps 82; am 4. Ps 94; am 5. Ps 81; am 6.

Pa 93; am Sabbat sangen sie Ps 92: E in Psalm, ein Lied auf den Tag der Ruhe, d. h.

ein Psalm, ein Lied fà ¼ r die Z ukunft auf den Tag, der ganz Ruhe u. E rholung ist im

ewigen Leben. â € ” Die Z uteilung dieser Psalmlieder an die einzelnen W ochentage muà Ÿ

alt sein. Der 92. Psalm wird bereits im kanonischen Tex t als Lied auf den Sabbat

bezeichnet, n. in den LX X findet sich eine entsprechende A ngabe bei Ps 24. 48. 94.

93 n. 92. â € ” R. fA qiba (t um 135) hat die A uswahl gerade der genannten Psalmen

durch den (freilich nicht geglà ¼ ckten) N achweis zu begrà ¼ nden versucht, daà Ÿ sie in-
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haltlich zu den einzelnen Tagen der Schà ¶ pfungswoche in Beziehung stà ¤ nden. RH 31"

Bar: R. J ehuda (um 150) sagte im N amen des R. f A qiba: W as haben sie am 1. W ochen-

tage (Sonntag) gesungen? J ahves ist die E rde u. ihre F alle Ps. 24, darum daà Ÿ er sie

(am 1. Schà ¶ pfungstage-) schuf u. (dem Menschen) zum Besitztum verlieh u. in seiner

W elt herrscht. W as haben sie am 2. gesungen? Groà Ÿ ist J ahve u. sehr gepriesen

Ps 48, darum daà Ÿ er (am 2. Sch.tage) seine W erke teilte u. Ober sie als K à ¶ nig herrschte.

(Raschi: E r machte ein F irmament zur Scheidung zwischen den Oberen u. Unteren u. stieg

empor u. setzte sich m der HÃ ¶ he, ein A bbild seines W ohnens in seiner Stadt u. auf seinem

heiligen Berg.) W as haben sie am 3. gesungen? Q ott steht da in der Gottesgemeinde

Pa 82, darum daà Ÿ er (am 3. Sch.tage) die E rde entblà ¶ à Ÿ te (von W asser) durch seine

W eisheit u. den E rdkreis zurichtete fà ¼ r seine Gemeinde. A m 4. sangen sie: Gott der

Rache, J ahve, Gott der Rache erscheine Ps 94, darum daà Ÿ er (am 4. Seh.tag) die Sonne

a. den Mond erschuf u. dereinst an deren A nbetern (den Heiden) Rache nehmen wird.

A m 5. sangen sie: F rohlocket Gott, der unsere Stà ¤ rke ist Ps 81, darum daà Ÿ er (am

5. Sch.tag) die V Ã ¶ gel u. die F ische zum Ruhme seines N amens schuf. (Raschi: W enn

ein Mensch die V Ã ¶ gel ansieht, wie sie voneinander verschieden sind, so lobt er den,

der sie erschaffen.) A m 6. sangen sie: J ahve ist K Ã ¶ nig, Hoheit hat er angezogen

Ps 93, darum daà Ÿ er (am 6. Sch.tag) seine Schà ¶ pfungsarbeit vollendete u. à ¼ ber Bio

als K Ã ¶ nig herrscht. A m 7. sangen sie: E in Psalm, ein Lied auf den Tag der Ruhe

Ps 92, d. h. auf den Tag, der ganz Ruhe ist (im zukà ¼ nftigen Leben). R. N echemja

(um 150) sagt: W as fà ¼ r einen Grund haben die Gelehrten gehabt, zwischen diesen

Schriftabschnitten einen Unterschied zu machen (indem sie die W ahl der sechs ersten

Lieder durch V ergangenes u. die des siebenten Liedes durch Z ukà ¼ nftiges begrà ¼ nden,
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vgl. Raschi)? (Dann folgt eine W iederholung des oben zu den sechs ersten Liedern

Gesagten, darauf heifit es:) A m 7. W ochentag aber (sangen sie Ps 92), weil er (am

7. Sch.tag) geruht hat. (R. N ' clienija begrà ¼ ndet also auch die W ahl des Sabbatpsalms

mit seiner Beziehung auf V ergangenes, nà ¤ mlich den Sch.sabbai)

Z um Gebet der drauà Ÿ en harrenden Menge wà ¤ hrend der Darbringung

des RÃ ¤ ucheropfers s. Targ HL 4,16 bei 1,11 99 S. 79.

1,119t: E s erschien ihm ein E ngel des Herrn.

J ona 5,1: Der Hohepriester ging am V ersà ¶ hnungstage aus dem A llerheiligsten in

derselben W eise heraus, wie er hineingegangen war, u. betete ein kurzes Gebet im

à ¤ uà Ÿ eren Haus, nicht lange, um Israel nicht zu à ¤ ngstigen (als wà ¤ re ihm ein Unheil

im Tempel zugestoà Ÿ en). Hierzu plomaS, 42c, 17: E inmal trug es sich zu, daà Ÿ einer

lange verweilte. Man beschloà Ÿ , ihm nachzugehn. Man hat gesagt, es sei Schimson

der Gerechte (I., um 300 v. Chr.? ) gewesen. Man sagte zu ihm: W arum hast du lange

verweilt? E r antwortete: Ich habe fà ¼ r das Heiligtum eures Gottes gebetet, daà Ÿ es
78

Lukas 1,11 (Â « j

nicht mà ¶ ge zerstà ¶ rt werden. Man sagte ihm: Gleichwohl hà ¤ ttest du nicht lange ver-

weilen sollen. V ierzig J ahre hat Schimson der Gerechte Israel im hohenpriesterl. A m «

gedient, n. im letzten J ahre sagte er zn ihnen: In diesem J ahre sterbe ich. Sie

sprachen: W oher weià Ÿ t du das? E r antwortete: In jedem J ahr, wenn ich in das

A llerheiligste eintrat, ist ein Greis, der in weià Ÿ e Gewà ¤ nder gehà ¼ llt war, mit mir ein-

getreten u. mit mir herausgegangen; aber in diesem J ahr ist er mit mir eingetreten,

aber nicht mit mir herausgegangen. Man fragte vor R. A bbabn (um 300 n.Chr.): E s

steht doch geschrieben: .N iemand soll im Offenbarungszelt sein, wenn er hineingeht,

um im Heiligtum SUhnung zu schaffen, bis zu seinem Herausgehn! " Lv 16,17. A uch

die, von denen geschrieben steht: â € ž Ihre Gesichter hatten à „ hnlichkeit mit einem

Menschenantlitz' E z 1,10, sollten nicht im O.zelt sein. E r antwortete: W as sagt mir

denn, daà Ÿ es ein Mensch war? Ich sage: Gott war es. â € ” Dasselbe als Bar J oma 53b

u. 39b; die Bar stammt aus TSota 13, 8. II Sota 38" : (Z ur Diskussion steht der Satz,

daà Ÿ man nicht aramà ¤ isch beten solle, weil die E ngel diese Sprache nicht verstà ¤ nden.)
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V erstehen die E ngel sie wirklich nicht? E s ist doch aber in einer Bar gelehrt

worden: Der Hohepriester J ochanan (= J ohannes Hyrkanus, von 135â € ” 104 v. Chr.)

hà ¶ rte aus dem A llerheiligsten, wie einer sagte: .Gesiegt hat die J ungmannschaft,

die ausgezogen ist, um K rieg zu fà ¼ hren gegen A ntiochien* K rà ¶ n; iV m* i ir » V * j inw

K ~ > 3iB3K ^ ttaip (u. diese W orte sind doch aramà ¤ isch)! E inmal geschah es, daà Ÿ

Schimfon der Gerechte eine Stimme aus dem A llerheiligsten hà ¶ rte, die sprach:

â € ž Hinfà ¤ llig geworden ist das V orhaben, das der F eind gedachte à ¼ ber den Tempel zu

bringen; getà ¶ tet ist Bà ¤ ipOJ ,1 u. hinfà ¤ llig wurden seine E dikte.* Und man schrieb jene

Stande auf u. achtete darauf (ob jenes E reignis gerade in jener Stunde eingetreten

sei). Und das war in aram. Sprache gesagt worden. W enn du willst, sage ich: Mit

einer Himmelsstimme (Bath-Q ol) verhà ¤ lt es sich anders; denn die geschieht, um

etwas vernehmen zu lassen. Oder wenn du willst, sage ich: (Der E ngel) Gabriel ist

es gewesen; denn ein A utor hat gesagt: Gabriel kam und lehrte J oseph siebzig

Sprachen (also beherrschte er sà ¤ mtliche Sprachen, so daà Ÿ er im A llerheiligsten auch

aramà ¤ isch sprechen konnte; vgl. Sota 36b bei Lk 1,19 V , N r. 4 A nm.^ r). â € ” Parallel-

stellen: TSota 18, 5 f. (319); pSota » ; 24b 22; M* g. Tafan. 11; MidrHL 8, 9 (182b). â € ”

Den V orfall aas dem Leben des J oh. Hyrkan erwà ¤ hnt auch J osephus A nt 13, 10,3:

E twas W underbares wird à ¼ ber den Hohenpriester Hyrkanus erzà ¤ hlt, wie die Gottheit

kam, um zu ihm zu sprechen. Man sagt nà ¤ mlich, daà Ÿ er an jenem Tage, an welchem

seine Sà ¶ hne (A ntigonus u. A ristobul) mit (A ntiochus) K yzikenos kà ¤ mpften, selbst im

Tempel das RÃ ¤ ucheropfer darbrachte, u. als er, der H., allein war, habe er eine

Stimme gehà ¶ rt, daà Ÿ seine Sà ¶ hne eben den A ntiochus besiegt hà ¤ tten. Und dies machte

er, als er aus dem Tempel trat, der ganzen Menge bekannt. (Der K rieg mit A ntiochus
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K yzikenos war in den J ahren 111â € ” 107 n. Chr.) | | J oma 19b Bar: E inmal geschah es,

daà Ÿ ein Sadduzà ¤ er (ein sadduzà ¤ isch gerichteter Hoherpriester) das Rà ¤ ucherwerk (fà ¼ r

den V ersà ¶ hnungstag, das nach der Meinung der Pharisà ¤ er auf Grund von Lv 16,13

erst im A llerheiligsten anf die K ohlenpfanne zu tun war) drauà Ÿ en herrichtete u. dann

eintrat. A ls er herauskam, war er hocherfreut. Sein V ater begegnete ihm u. sagte:

A uch wenn wir Sadduzà ¤ er sind, so fà ¼ rchten wir uns vor den Pharisà ¤ ern (u. handeln

ihren Satzungen nicht zuwider). E r antwortete: A lle Tage meines Lebens habe ich

mir N ot gemacht um die Schriftstelle: â € ž Denn in der W olke erscheine ich Uber der

Deckplatte* Lv 16,2; ich dachte, wann wird mir Gelegenheit gegeben werden, sie

zu erfà ¼ llen? Und jetzt, da mir die Gelegenheit wurde, hà ¤ tte ich sie nicht erfà ¼ llen

1 Der N ame (MÂ ° g Tafan 11: ' -Â » po, TSota 13,6: o> Â « op, pSota 9,24 b, 23: op-V j cv> ,

Midr E sth 8,9: ppiV ev » , Seder fOlam 80: oj £ pDj) wird meist = Gaius Caligula gedeutet;

es là ¤ ge dann vielleicht eine V ermengung des 3. Makkl,8â € ” 2,24 à ¼ ber Ptolemà ¤ us IV .

E rzà ¤ hlten mit dem von J osephus, A ntiq. 18, 8, 1 ff. à ¼ ber die A ufstellung der Statue

Caligulas im Tempel zu J erus. Berichteten vor. â € ” E ine andre V ermutung s. bei Mt

S. 128 F uà Ÿ note 1.
Lukas 1,11 ( « . » ); 1,18.15 ( « )

79

sollen? (E r verstand unter der ,W olke* Lv 16, 2 die vom RSuchei werk aufsteigende

Rauchwolke u. meinte, sie mà ¼ sse das A llerheiligste vor dem E rscheinen der Gottheit

erfà ¼ llen; deshalb sei im Gegensatz zur Meinung der Pharisà ¤ er das Raucherwerk be-

reits drauà Ÿ en auf die glà ¼ henden K ohlen zu schotten.) Man hat erzà ¤ hlt: N ach nur

wenigen Tagen starb er n. wurde auf einen Dunghaufen geworfen (besser wohl: u.

er lag als Dunghaufen da), u. W Ã ¼ rmer krochen aus seiner N ase. E inige sagen: Bei

seinem Heraustreten (aus dem Heiligtum) schlug Gott ihn. Denn R. Chijja (um 200)

hat gelehrt: E ine A rt Gerà ¤ usch wurde im V orhof gehà ¶ rt; denn es kam ein E ngel u.

schlug ihn auf sein A ngesicht; da gingen seine Brà ¼ der, die Priester, .hinein u. fanden

zwischen seinen Schultern etwas wie die Sohle eines K albsfuà Ÿ es, s.: Ihre Beine waren

geraden Schenkels u. ihre F uà Ÿ sohle wie die Sohle eines K albsfuà Ÿ es E z 1, 7. (E in E ngel

hatte ihm also einen F uà Ÿ tritt versetzt, dessen Spuren zwischen seinen Schulterblà ¤ ttern

sichtbar wurden.) â € ” Die Parallelstelle aus pJ oma 1,39a, 46 s. im E x k. Ã ¼ ber den

Todestag J esu unter H. | | B* rakh. 7* Bar: Rabbi1 J ischmafel b. E lischaf hat gesagt:
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E inmal war ich hineingegangen, um das RÃ ¤ ucherwerk im A llerheiligsten (an einem

V ersà ¶ hnungstag) darzubringen; da sah ich A khtriel (ein Beiname Gottes = der K ronen-

aufsetzende? )J ah J ahve  £ ebaoth sitzen auf einem hohen u. erhabenen Thron. E r

sprach zu mir: J ischmafel, mein Sohn, sprich den Lobspruch Uber mich! Ich sprach:

Mà ¶ ge es wohlgefà ¤ llig vor dir sein, daà Ÿ deine Barmherzigkeit deinen Z orn niederhalte,

u. daà Ÿ deine Barmherzigkeit sich à ¼ ber deine Strafgerechtigkeit wà ¤ lze (d. h. diese be-

zwinge), n. daà Ÿ du mit deinen K indern umgehest nach dem Maà Ÿ des E rbarmens, u. daà Ÿ du

sie eintreten lassest nach innen zu von der Linie des strengen Rechts (milder mit ihnen

verfà ¤ hrst als nach dem Buchstaben des Rechts). Und er stimmte meinen W orten bei.

1,119: Stehend zur Rechten des Rauchopferaltars.

J oma 33b Bar: Der Tisch (mit den Schaubroten) stand im N orden

(zur Rechten des E intretenden), vorgezogen von der W and 2' /Â « E llen.

Der Leuchter stand im SÃ ¼ den, vorgezogen von der W and 21/Â « E llen.

Der (Rauchopfer-)A Itar befand sich dazwischen u. stand in der Mitte

u. war ein wenig nach auà Ÿ en (d. h. nach vorn oder nach Osten hin)

vorgezogen. | | Targ HL 4,16: A uf der N ordseite (des Heiligen) befand

sich der Tisch, auf welchem die 12 Schaubrote lagen; u. auf der SÃ ¼ d-

seite befand sich die Lampe zum Leuchten, u. auf dem A ltar brachten

die Priester das Opfer dar, indem sie auf ihm das RÃ ¤ ucherwerk der

Spezereien anzà ¼ ndeten. Die Gemeinde Israel aber sprach (wà ¤ hrend der

Darbringung des Rà ¤ ucheropfers drauà Ÿ en betend):  » E s komme der Gott

der Barmherzigkeit in das Heiligtum u. nehme mit W ohlgefallen das

Opfer seines V olkes an! "


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1,13: Du sollst seinen N amen J ohannes nennen.

à œ ber die, deren N amen vor ihrer Geburt bestimmt worden sind, n.

à ¼ ber N amengebung à ¼ berhaupt s. bei Mt 1, 21 31 (S. 63). | | ' Iwà ¤ rvrjg =

yrrim oder \ pfr* bedeutet: Â » den J ahve begnadigt" , etwa = Gotthold.

1,15 8: W ein u. Berauschendes, oivov x ai aix fQ cc.

Die Grundstelle N u 6, 3: i$ oi y* ; LX X : olvos x ai aix ega; TargOnk u. J erusch 1

dafà ¼ r: p" p »  « rm lart = neuer u. alter W ein. Raschi zu N u 6 hat die Deutung der

1 Streiche ,Rabbi' u. â € ž b. E lischaf" ; aus chronologischen Grà ¼ nden kann es sich nicht

um den etwa 135 n. Chr. hingerichteten R. J ischmafel b. E lischaf handeln, sondern nur

um einen frà ¼ heren Hohenpriester namens ,J ischmafel* .


80

Lukas 1,15 (Â « . 8. 6. D)

Targume à ¼ bernommen mit der Begrà ¼ ndung, daà Ÿ der W ein eben berausche, wenn er

alt sei â € ¢ â € ¢ Â » â –   Â « mmps yrre. â € ” SN u6, 3 Â § 23 (7b): R. E lsazar Ha-qappar (um 180)

sagte: V " , das ist gemischter W ein; " oe, das ist roher (ungemischter) W ein. Du

sagst: ist gemischter, " = u ist roher W ein; oder nicht vielmehr: ist roher

u. ISÂ » ist gemischter W ein? Die Schrift sagt lehrend N u 28,7: .A ls sein Trank-

opfer ein V iertel Hin fà ¼ r jedes Lamm. Im Heiligtum spende das Trankopfer von

Rauschtrank1 iwb fà ¼ rJ ahre.* Rohen sollst du spenden, u. nicht sollst du gemischten

spenden. A lso: 1" ist gemischter, im ist roher (ungemischter W ein). â € ” Parallel-

stelle: N uR 10 (160b). â € ” In der talmud. Periode bezeichnet * * ; t| , aram. tn? si,

jede* berauschende Getrà ¤ nk, gleichviel ob es aus Obst- oder K à ¶ rnerfrà ¼ chten (be-

sonders Gerste) bereitet war. Richtig Hieronymus im Sinne dieser spà ¤ teren Z eit:

Sicera hebraeo sermone omnis potio, quae inebriare potest, sive illa, quae frumento

conficitur, sive pomorum succo, aut cum favi decoqunntur in dulcem et barbaram

potionem aut palmarum fructus ezprimuntur in liquorem, coctisque frugibus aqua


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pinguior coloratur (E p. ad N epotian. 1, 266).

1,15 99: E r wird mit heiligem Geist erfà ¼ llt sein.

N uR 13 (172* ): Mose u. die 70 Ã „ ltesten wurden alle voll des heiligen Geistes

wipn mi minpj vom Geiste Moses (vgl.N u 11,25), aber Mose verlor dadurch nichts:

wie wenn einer eine Leuchte anzà ¼ ndet an einer andren Leuchte; die Leuchte brennt,

aber die andre verliert dadurch nichts. Oder wie wenn einer an einem E throg (Z itronen-

art) riecht; er hat Genuà Ÿ davon, aber der E throg verliert nichts dadurch. â € ” W as

unter dem heiligen Geist zu verstehen ist, zeigt TanchB. " fra » na  § 22 (29* ): W enn

du meinen wolltest, daà Ÿ Mose, weil die prophet. Begabung (" im? = hl. Geist) der

à „ ltesten von der seinigen herrà ¼ hrte, etwas von dieser Begabung verloren habe, so

trifft das nicht zu. W em glich Mose? E iner brennenden Leuchte: alle zà ¼ ndeten an

ihr an, aber ihr Licht verlor dadurch nicht « . So auch Mose: obwohl die Propheten von

seiner prophet.Begabung empfingen, verlor die prophet. Begabung Moses dadurch nichts;

s.: E s stand in Israel kein Prophet mehr auf wie Mose Dt 34,10. â € ” Der V ergleich

Moses mit einer Leuchte bereits SN u 11,17 Â § 93 (25 b). â € ” F erner s. bei Lk 2,25 6.

1,15 6: V on Mutterleibe an.

Targ. Ps 68,27: In den Gemeindeversammlungen priesen sie Gott, es erhoben J ahve

die E mbryonen im Schoà Ÿ ihrer Mà ¼ tter, der Same Israels. â € ” Diese Paraphrase geht

zurà ¼ ck auf einen A usspruch des R. Melr (am 150) in Mekh E x 15,1 (42b): A uch die

E mbryonen im Schoà Ÿ ihrer Mà ¼ tter taten ihren Mund auf u. sangen (am Meer) ein

Lied vor Gott, s. Ps 68,27. R. Melrs » W ort auch TSota 6,4; Tanch niwa 81 » u. Sota 30 b.

Hier achlieà Ÿ t sich (31* ) die Bemerkung an: A ber sie (die K inder im Mutterleib) sahen

doch nicht! R.Tanchum (um 380) hat gesagt: Der Leib (der MÃ ¼ tter) wurde ihnen
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wie eine helle Glasscheibe, n. durch sie sahen sie. â € ” Der letzte Gedanke gehà ¶ rt

nach Midr Ps 8  § 5 (39 » ) Rab (t 247) an. | | M" kh E x 15,1 (42* ): R. J ose, der Galilà ¤ er,

(um 110) sagte: Siehe, es heià Ÿ t: .A us dem Munde von K indern n-à ¼ i » u. Sà ¤ uglingen

hast du eine Macht gegrà ¼ ndet* Ps8,3; .aus dem Munde von K indern* , das sind die

im Mutterleib, s.: .Gleich verscharrter F ehlgeburt wà ¤ re ich nicht, gleich K indern

piiw, die das Licht nie sahen* Hi 3, 16; u. â € ž SÃ ¤ uglinge* , das sind die, welche an

der Brust ihrer Mutter saugen. â € ” E benso Tanch nbra 80b; wenig anders Midr Ps 8 Â § 5

(39* ); vgl. auch pSota5,20Â « , 11 u.Sota30b. â € ” F erner 8.W eishl0,21 u. bei Mt2I,16.

S): Lk 1,15 legt die A nnahme nahe, daà Ÿ J ohannes der Tà ¤ ufer durch

das W ort des E ngels zu einem N asirà ¤ er prà ¤ destiniert worden ist. Das

gewà ¶ hnliche N asirà ¤ at dauerte 30 Tage;  » fà ¼ r là ¤ ngeren Z eitraum muà Ÿ te

1 -< yi vfà ¤ N u 28, 7 ist auffà ¤ llig.

1 pSotaà ¶ , 20 « , 14 ist R. Gamliel (um 90) als A utor genannt.


Lukas 1,15 (5)) 81

4\ e bestimmte Z ahl der Tage angegeben werden. N azir 1, 3 wird ein

^ * s\ rà ¤ at von 31 Tagen erwà ¤ hnt, N azir 2, 10; 3, 4 ein solches von

100 Tagen. A uf weniger als 30 Tage konnte ein N asirà ¤ at nicht à ¼ ber-

nommen werden, b A uà Ÿ erdem kennt die Mischna einen â –   puh? ,r " vt? ,

d.h. einen N . nach der A rt Simsonsf u. einen cbv ivj, einen immer-

wà ¤ hrenden N .; ' mit diesem ist identisch der vjft-b? ims, der lebens-

là ¤ nglich ein N . ist. c Die Bar N azir 8b unterscheidet endlich vom itj

cV w noch den obisb 1^ 5, den N . in E wigkeit: Â » W enn einer sagt: ,Siehe,

ich bin ein N . alle Tage meines Lebens' , (oder:) ,Siehe, ich bin ein

immerwà ¤ hrender N .' nbis -ptj, so ist dieser ein N ezir-* 01am. (Sagt er:)

.Selbst 100 J ahre, selbst 1000 J ahre' , so ist dieser kein N Â ° zir-* 01am,

sondern ein oiwb thj, ein N asirà ¤ er in E wigkeit." Dasselbe mit minder

korrektem Tex t TN Â « zir 1,4 (284). Beide, der N Â « zlr-$ 01am u. der N azir

L* * olam, à ¼ bernehmen das N asirà ¤ at auf die ganze Lebenszeit; aber

wà ¤ hrend der erstere dies mit allgemeineren A usdrà ¼ cken tat, gibt der
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letztere eine bestimmte, seine Lebenszeit à ¼ berschreitende Z ahl von

J ahren an. Dadurch gewinnt sein N asirà ¤ at den Charakter eines ein-

heitlichen Ganzen, das durch nichts unterbrochen oder in E inzel-

abschnitte zerlegt werden kann. Dagegen là ¤ à Ÿ t die à œ bernahme des N -ts,

wie sie der N ezir-' 01am ausspricht, die A uffassung zu, als ob sein N -t

sich aus vielen unmittelbar aufeinanderfolgenden E inzelnasirà ¤ aten zus.-

setzte, die erst in ihrer Gesamtheit zu einem lebenslà ¤ nglichen N -t

werden. Diese verschiedene Betrachtungsweise hat eine besondere Be-

deutung bei der F rage gewonnen, ob der N ezir-< ' 01am u. der N azir

I/olam sich wà ¤ hrend ihres N -ts dà ¼ rfen scheren lassen oder nicht. Be-

kanntlich war dem gewà ¶ hnlichen N ., dessen Gelà ¼ bde sich auf 30 Tage

erstreckte, auf Grund der Schrift, abgesehen von dem F all seiner V er-

unreinigung durch eine Leiche N u 6, 9, jedes Scheren des Haupthaares

wà ¤ hrend seines N -ts untersagt ; dà ¼ bertrat er absichtlich das V erbot,

so hatte er die Geià Ÿ elungsstrafe zu gewà ¤ rtigen.e E benso durfte der

Simson-N asirà ¤ er zeit seines Lebens kein Schermesser à ¼ ber sein Haupt

gehen lassen; selbst wenn er sich an einer Leiche verunreinigt hatte,

trat das Gebot des Scherens N u 6, 9 fà ¼ r ihn nicht in K raft.' Dagegen

stimmen sà ¤ mtliche A utorità ¤ ten darin Uberein, daà Ÿ der N  ° zir-' 01am sein

Haar dà ¼ rfe scheren lassen, sooft es anfange, ihm là ¤ stig zu werden. In

diesem F alle hatte er aber jedesmal die drei Tieropfer darzubringen,

die N u 6,14 fà ¼ r den Tag seiner A usweihe vorgeschrieben sind.' Hier

macht sich eben jene A nschauung geltend, daà Ÿ sein lebenslà ¤ ngliches
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N -t aus vielen E inzelnasirà ¤ aten bestehe. N ur à ¼ ber die F rage, wie oft

er sich dà ¼ rfe scheren lassen, gingen die Meinungen auseinander. Rabbi

nahm an, daà Ÿ das Scheren alle 12 Monate, K . N ehorai (um 150), daà Ÿ

es alle 30 Tage, u. R. J ose (um 150), daà Ÿ es wà ¶ chentlich am Rà ¼ sttag

auf den Sabbat geschehen dà ¼ rfe, g Die Mischna folgt der A nsicht des

R. N ehoral,-' i dagegen vertritt Bertinoro zu N azir 1, 2 die Meinung

Stnet u BilJ erbeek, N T II. 6


82

Lukas 1,15 (D)

Rabbis, der die spà ¤ tere Halakha entsprochen hat. â € ” W esentlich anders

hat man à ¼ ber das Scherungsrecht des N azir IW olam gedacht. Hier

standen sich zwei Meinungen gegenà ¼ ber. R. J  ° huda (um 150): A uch dem

N azir L^ olam stehe das Recht zu, sich wà ¤ hrend seines N -ts scheren

zu lassen, u. zwar alle 30 Tage; ' ihm folgt Bertinoro zu N azir 1,4. Da-

gegen erklà ¤ ren die Tosaphisten zu N azir 8b na « (vgl. Rabbi A nm. h u. t):

â € ž Der N azir Leiolam darf sich bis an seinen Todestag nicht scheren

lassen, um sich eine E rleichterung zu verschaffen." Hier ist der Ge-

danke maà Ÿ gebend gewesen, dafc das N -t des N azir L^ olam ein ein-

heitliches Ganzes bilde.

a. N azir 1,3: E in ohne nà ¤ here A ngabe (à ¼ ber die Z eitdauer) à ¼ bernommenes N -t

wà ¤ hrt 30 Tage. II SN u 6, 2  § 22 (7 » ): W enn einer (ein N -t) fà ¼ r einen Tag oder eine

Stunde gelobt, so iat ihm (das V erbotene) fà ¼ r 30 Tage verboten.

b. N azir2,10: Bas Scheren (bei der A usweihe des N .s N ut! , 18) findet nicht statt
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bei weniger als 30 Tagen.

C. N azir 1,5: W enn einer sagt: Siehe, ich will ein N . sein ein (ganzes) Haus1

voll oder einen (ganzen) K asten voll" , so prà ¼ ft man ihn (fragt ihn aus), ob er hat

sagen wollen: .E in groà Ÿ es N -t habe ich gelobt" ; dann ist er ein N ., fà ¼ r 30 Tage;

oder ob er hat sagen wollen: .Ich habe ein N -t ohne nà ¤ here Bestimmungen gelobt' ;

dann sieht man den K asten so an, als ob er voll von Senfkà ¶ rnern wà ¤ re, u. er ist

(entsprechend der unzà ¤ hligen Menge der Senfkà ¶ rner) ein N . fà ¼ r alle seine (Lebens-)

Tage va- Ss -ntj. A nders R.J ' huda (um 150) in TN ezir 1,3, s. A nm. i. | | TN ? zirl,4 (284):

W enn einer sagt: Siehe, ich will ein N . sein alle meine (Lebens-)Tage " o1' . ..,

so ist dieser ein immerwà ¤ hrender N . bV i » i* tj.

d. N azir 6, 1: Breierlei ist dem N . verboten: die V erunreinigung, das Scheren u.

was vom W einstock kommt. â € ” Basselbe ebenda 6,5. | | N azir 6,3: E in N -t ohne nà ¤ here

A ngaben dauert 30 Tage. Hat ein N . (wà ¤ hrend seines 30 tà ¤ tigen N -ts) sich selbst oder

haben ihn Rà ¤ uber (gewaltsam) geschoren, so zerstà ¶ rt er damit die 30 Tage (er muà Ÿ

sein N -t von vorn beginnen, ohne daà Ÿ ihm die bereits verflossenen Tage angerechnet

werden). W enn ein N . sich schert, sei es mit einer Schere oder mit einem Scher-

messer, oder wenn er Haare, soviel es auch sein mà ¶ gen, austilgt, so macht er sich

schuldig (straffà ¤ llig). Ber N . darf sich (sein Haar mit N atron u. dgl.) reiben u. (wenn

es zusammenklebt) auseinanderbringen, aber nicht kà ¤ mmen (weil dadurch Haare aus-

gerissen werden). R. J ischmafel (t um 135) sagte: E r darf das Haar nicht mit E rde

abreiben, weil dies das Haar ausfallen là ¤ à Ÿ t. | | Das. 6, 4: W enn ein N . sich den ganzen

Tag geschoren hat, so ist er nur einmal schuldig; hat man zu ihm gesagt (ihn ver-

warnend): ,Du sollst dich nicht scheren, du sollst dich nicht scheren" , u. er schert
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sich (dennoch), so ist er wegen jedes einzelnen Males schuldig.

e. Mak 3,1 u. 8: Bies sind die, welche gegeià Ÿ elt werden.... Hat sich ein N . den

ganzen Tag geschoren, so ist er nur einmal (der Geià Ÿ elungsstrafe) schuldig usw. wie

in N azir 6,4 in A nm. d.

f. N azir 1,2: W enn einer sagt: Siehe, ich will sein wie SimBon, wie der Sohn

Manoahs, wie der Mann der B" lila, wie der, der die Tore von Gaza ausrià Ÿ (s. Ri 16,3),

wie der, dem die Philister die A ugen ausstachen (das. V . 21), siehe, der ist ein Simson-

N asirà ¤ er. W as ist fà ¼ r ein Unterschied zwischen einem immerwà ¤ hrenden N . oiw

und einem Simson-N .? Ber immerwà ¤ hrende N . darf sein Haupthaar, wenn es ihm

là ¤ stig wird, mit dem Schermesser erleichtern u. bringt (dabei) drei Tiere als Opfer

dar, u. wenn er unrein geworden ist, bringt er das Opfer fà ¼ rV erunreinigung dar (s.

N u 6,9ff.). Ber Simson-N . darf, wenn ihm sein Haupthaar là ¤ stig wird, es nicht (durch

1 Bie Parallelstelle TN ezir 1,3 (s. in A nm.t) liest ansprechender: ein .F aà Ÿ " p* an voll.
Lukas 1,15 (5> ) 83

A bscheren) erleichtern, u. wenn er unrein geworden ist, bringt er nicht das Opfer

fà ¼ rV erunreinigung dar. (Damit fiel auch das N u 6,9 vorgeschriebene Scheren fort.

N or in einem F all wird auch der Simson-N . der Scherungspflicht unterlegen haben,

nà ¤ mlich sobald er aussà ¤ tzig wurde; vgl. SLv 13,33 u.SN u6,5  § 25 (8b). â € ” Der letzte

Teil der Mischna ist zitiert zB N uR 10 (161 b).

g. N azir 4b Bar: Rabbi hat gesagt: A bsalom war ein immerwà ¤ hrender N . c? " - im;

s.: N ach V erlauf von 40 J ahren sprach A bsalom zum K Ã ¶ nig: â € ž Ich will doch gehn, um

mein Gelà ¼ bde abzutragen, das ich dem J ahve in Hebron gelobt habe" 2 Sm 15, 7-.

Und er schor sich (immer) nach 12 Monaten; s.: â € ž E s geschah aber, daà Ÿ er sich (immer)

vom E nde der Tage bis (wieder) zu (diesen) Tagen (d. h. jà ¤ hrlich) scheren lieà Ÿ *

2 Sm 14, 26. E r (Rabbi) lehrte (deutete) â € ž Tage Tage* (2 Sm 14,26) von den .W ohn-

hà ¤ usern einer ummauerten Stadt* aus (d. h. vom A usdruck â € ž Tage* s-a* in Lv25,29):

wie dort (Lv25,29) 12 Monate (mit enj* ) gemeint sind, so sind auch hier (2 Sm 14,26

mit a-Q -) 12 Monate gemeint. R. N ehorai (um 150) sagte: E r schor sich einmal in

30 Tagen. R J ose (um 150) sagte: E r schor sich von einem Rasttag auf den Sabbat
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auf den andren (also an jedem F reitag); denn so finden wir es bei den K à ¶ nigssà ¶ hnen,

daà Ÿ sie sich von einem Rasttag auf den Sabbat auf den andren scheren lassen. â € ”

Diese Bar findet sich TSo(a3,16 (297), doch sind hier die A utoremiamen des R.N ehorai

u. des R.J ose umgestellt; ferner in M' -kh.E z 15,1 (43a); hier ist die Meinung Rabbis

beigelegt dem R. .Tehuda (um 150), die des N ehorai dem R. J ose aus Galilà ¤ a (um 110);

u. zwar sagt letzterer: â € ž A bsalom ist ein o" s; im; , ein N . auf bestimmte Tage gewesen,

u. er lieà Ÿ sich einmal in 30 Tagen scheren.* Dem liegt die A nnahme zugrunde, daà Ÿ

A bsalom verschiedene unmittelbar aufeinanderfolgende N -te von je 30 Tagen à œ ber-

nommen hatte. Die Meinung des R. J ose endlich vertritt Rabbi. â € ” W eitere Parallel-

stellen s. N uR 10 (161b); Midr Sm 27 Â § 5 (65Â » ). â € ” Z ur Meinung Rabbis s. auch

A nm. k u. Â » ' .

h. N azir 1,4: W enn einer sagt: â € ž Siehe, ich will ein N . sein, wie Haare auf meinem

K opfe sind, wie der Staub der E rde oder wie Sand am Meere ist* , siehe, dieser ist ein

immerwà ¤ hrender N . eV i? inj, u. er schert sich einmal in 30 Tagen (also wie R. N  ° horai

in A nm. g). Rabbi sagte: Dieser schert sich nicht in 30 Tagen einmal. Und welcher ist

es, der sich einmal in 30 Tagen schert? Der, welcher sagt: â € ž Siehe, auf mir sollen

sein (so viele) N -te, wie Haare auf meinem K opfe sind, wie der Staub der E rde oder

wie Sand am Meere ist.' â € ” Diese vielen, unmittelbar aufeinanderfolgenden N -te haben

je eine Dauer von 30 Tagen, darum ist das Scheren am E nde eines jeden, d. h. alle

30 Tage berechtigt. W er aber ein N -t gelobt von soviel Tagen, wie Haare auf seinem

K opfe sind usw., der ist kein N ezir-s01am, sondern ein N azir-I/folam, u. schert sich

à ¼ berhaupt nicht; s. auch A nm. i.

L TN zir 1,3 (284): R. J ' -' huda (um 150) sagte: W enn einer sagt: â € ž Siehe, ich will ein
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N . sein, wie Getreidehaufen (oder Samenkapseln) im Sommer u. wie à „ hren im Brachjahr

sind* , siehe, dieser ist ein N . in E wigkeit z-.-vS. ins u. schert sich einmal in 30 Tagen.

(W enn einer sagt: â € ž Siehe, ich will ein N . sein) ein (ganzes) F aà Ÿ voll oder einen

(ganzen) K asten voll* , siehe, so ist dieser ein N . in E wigkeit (N azir-Lcfolam; anders

N azir 1,5 in A nm. c) u. schert sich einmal in 30 Tagen, bis er sagt: â € ž Das hatte ich

nicht beabsichtigt* (lies * r:i:r: k? statt " rjispj 75; dann wird ihm sein Gelà ¼ bde aus-

gelegt als nur fà ¼ r 30 Tage gemeint, s. N azir 1,5 in A nm. c). E benso sagte er (R. J ' nuda,

um 150): W enn einer sagt: â € ž Siehe, ich will ein N . sein, wie Haare auf meinem K opfe

sind oder wie der Staub u. der Sand am Meere ist" , siehe, so ist dieser ein N . in

E wigkeit (N azir-I/folamj, u. er schert sich alle 30 Tage einmal (so nach der W iener

Handschrift). Rabbi sagte: Dieser schert sich nicht alle 30 Tage einmal; denn dieser

ist ein N . in E wigkeit (N azir-L6? olani). â € ” N ach der W iener Handschrift lauten die

letzten W orte: â € ž Denn dieser ist nicht ein immerwà ¤ hrender N .* = 51 » inj. Beide Les-

arten ergà ¤ nzen sich: â € ž Dieser ist nicht ein N  « zu-f01am" , als solcher durfte er sich

scheren, sobald ihm sein Haar là ¤ stig wurde, sondern â € ž dieser ist ein N azir-Lofolam" ,

als solcher darf er sich à ¼ berhaupt nicht scheren; s. auch A nm. h.

6*
Lukas 1.15 (S 1)

Die Mischna N azir 6,1 (s. A nm. d) nennt unt " den drei dem N .

verbotenen Dingen auà Ÿ er dem Haarscheren noch de W eingenuà Ÿ u. die

V erunreinigung.

1. Das V erbot des W ein gen usses ist N u 6,3 f. auf alles ausgedehnt,

was vom W einstock herkommt, selbst auf die K erne u. HÃ ¼ lsen1 der

W eintrauben. Die spà ¤ tere Halakha hat deshalb nur wenig V eranlassung

gehabt, den K reis des V erbotenen noch weiter zu ziehen. Man hebt

als verboten noch bes. hervor die Herlinge iijia u. jeden A ufguà Ÿ auf

die Trester, der irgendwelchen W eingeschmack hat. 1 Die Meinung des

R. E li* ezer (um 90), daà Ÿ auch die Blà ¤ tter u. jungen Sprossen des W ein-

stocks verboten seien, hat keine A nerkennung gefunden, m - Mehrfach

wird betont, daà Ÿ das W ein verbot keine A usnahme erleide, daà Ÿ der

pflichtmà ¤ à Ÿ ige W eingenuà Ÿ dem N . ebenso versagt sei wie der in das

Belieben des einzelnen gestellte W eingenuà Ÿ , n In dieser Hinsicht war

das V erbot des W eines strenger als das des Haarscherens u. der V er-
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unreinigung. W à ¤ hrend sich der N . muà Ÿ te scheren lassen, sobald er

aussà ¤ tzig wurde, u. wà ¤ hrend er sich ungestraft an der Leiche eines

sog. Pflichttoten (s. weiter unten) verunreinigen durfte, o blieb ihm der

W eingenuà Ÿ selbst in den F à ¤ llen untersagt, in denen dieser fà ¼ r alle

à ¼ brigen Israeliten ein Pflichtgebot war; so zB bei den Opfermahlzeiten,

die vom 2. Z ehnt bestritten wurden,P bei der W eihe des Sabbatanbruchs

u. beim Segensspruch am Sabbatausgang ; 1 auch die vorgeschriebenen

vier Becher W ein am Passahabend dà ¼ rften hierher gehà ¶ ren, r Selbst

ein frà ¼ heres zum W eingenuà Ÿ verpflichtendes Gelà ¼ bde wurde durch das

spà ¤ tere N -tsgelà ¼ bde ohne weiteres aufgehoben. « Dagegen war der

Handel mit W ein u. die V erwendung des W eins als Heilmittel dem N .

nicht verboten.* â € ” Die à ¤ ltere Halakha hatte den N . erst beim Genuà Ÿ

von V * Log W ein (= V it E i= 0,137 Liter) fà ¼ r straffà ¤ llig erklà ¤ rt. Die

spà ¤ tere Halakha setzte fest, daà Ÿ die Straffà ¤ lligkeit eintrete, sobald das

genossene Q uantum der Grà ¶ à Ÿ e einer Olive gleichkomme. Dabei sollte

gegebenenfalls alles Genossene, wie Trauben, W ein, HÃ ¼ lsen, K erne, zu

einer E inheit zus gerechnet werden. « Die absichtliche à œ bertretung des

W einverbotes wurde mit der Geià Ÿ elstrafe (40 Geià Ÿ elhiebe weniger einen)

geahndet. Unter Umstà ¤ nden konnte diese Strafe viermal verwirkt

werden, wenn zB die genossene Menge des W eins, der Trauben, der

Hà ¼ lsen u. der K erne jede fà ¼ r sich genommen mehr als eine Olive be-

trug, v Selbst der W eingenuà Ÿ vor Q ual (aus Heià Ÿ hunger) blieb nicht

unbestraft, w W ie streng man das W einverbot gehandhabt wissen wollte,


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beweist auch die Tatsache, daà Ÿ das bekannte Sprichwort, welches den

1 W as mit o-ja-in u. ; t N u 6,4 gemeint sei, was schon im 2. J ahrhundert ungewià Ÿ

geworden. N azir 6,2: B' jsin, das ist das à „ uà Ÿ ere (an den W einbeeren, also = Holsen);

m, das ist das Innere (= K erne); das sind W orte des R. J Hrada (um 150). R.J ose

(um 150) sagte: Damit da nicht irrst: es ist damit wie mit der Schelle A i eines

(Haus-)Tiers: das à „ uà Ÿ ere ist die Schelle  » ii (also > } = Hà ¼ lse), u. das Innere ist der

K là ¶ ppel siaft (also own = K erne). â € ” Parallelstellen: SN u6,4  § 24 (8 » ); N oR10(160b).


Lukas 1,15 (* fi 2)

85

Menschen mahnt, sich nicht selbst in V ersuchung zu fà ¼ hren, gerade

vom N . hergenommen ist. Schab 13" : Mache dich eilends davon, sagt

man, o N .; ringsherum, ringsherum nahe dich nicht dem W einberg

ar^ " nh Hx roh nino -nne ervtj " natu -fi. Dasselbe Pes40b; in N uR 10

(160* ) ausdrà ¼ cklich als  » Sprichwort" x ina bezeichnet.

2. Die dem N . verbotene V erunreinigung (s. N azir 6,1 in A nm. d)

hat man nach dem W ortlaut des Gesetzes N u 6,6 ff. wohl von A nfang

an lediglich auf die V erunreinigung durch einen Leichnam bezogen; x

dazu, kommt, dafi das Unreinwerden des N . durch A ussà ¤ tzige oder an

geschlechtlichen A usflà ¼ ssen Leidende an einigen Stellen geradezu fà ¼ r

erlaubt erklà ¤ rt wird.y N ur in einem F alle durfte sich der N . selbst an

einer Leiche verunreinigen, nà ¤ mlich wenn es sich um die Bestattung

eines ,Pflichttoten" rem rw handelte, d. h. eines Toten, der keine nà ¤ heren

A nverwandten hatte, denen seine Beerdigung in erster Linie obgelegen


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hà ¤ tte. W eil die Bestattung eines solchen Toten jedes Israeliten Pflicht

war, darum sollte sich ihr auch der N . trotz des V erbotes in N u 6,6 ff.

nicht entziehen.z Die à œ bertretung des V erbots der V erunreinigung

wurde mit Geià Ÿ elung bestraft.aa

I. 8N u 6,8  § 28 (8 â € ¢ ):, F rische (Tranben * N u 6,8} : das will die Herlinge mit einschlieà Ÿ en.

.F rische (Trauben)" , das will die Herlinge miteinschlieà Ÿ en, oder ist,frische* gesagt, um

die trockenen auszuschlieà Ÿ en? Da es heià Ÿ t (N u 6, 3): .Und trockene (Tranben)" , siehe,

so sind trockene (ausdrà ¼ cklich) genannt. W as will also die Schrift lehrend sagen mit

.frischen* ? Sie will damit die Herlinge miteinschlieà Ÿ en. | | SN u6,3  § 23 (8* ): .K einerlei

Traubensaft soll er trinken* (N u 6, 3). W ie, was hat denn die Schrift dahintengelassen,

was sie nicht gesagt hà ¤ tte? Siebe, bereits ist gesagt N u 6,3: .V on W ein u. Be-

rauschendem soll er Bich enthalten, E ssig ans W ein u. E ssig ans Rauschtrank soll er

nicht trinken" ; was will die Schrift lehrend sagen mit: .und keinerlei Traubensaft

soll ei trinken" ? E s zeigt, daà Ÿ , wenn er Trauben in W asser wà ¤ ssert, es ihm (zn trinken)

verboten ist, sobald sie Geschmack mitteilen. â € ” Dasselbe N uR 10 (160b); vgl. auch

N azir 87b (zweimal).

m. 8N u 6,4 Â § 24 (8* ): .V on allem, was aus dem W einstock wird, soll er nichts

essen* N u6,4; daraus kà ¶ nnte ich dem W ortlaute nach entnehmen: von den Blà ¤ ttern

u. jungen Sprossen (soll er nichts essen). Die Schrift sagt lehrend (N u 6,4): .V on den

K ernen bis zur Hà ¤ lse* ; wie das einzeln A ufgefà ¼ hrte (K erne u. Halsen) klar u. deutlich

F rucht u. Untaugliches der F rucht bezeichnet, so handelt es sich auch (in dem all-

gemeinen A usdruck: was aus dem W einstock wird) nur um F rucht u. Untaugliches

der F racht, um dadurch auszuschlieà Ÿ en die Blà ¤ tter u. jungen Sprossen, die nicht F rucht
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oder Untaugliches der F rucht sind. R. E licezer sagte; .A lle Tage seiner A bsonderung

soll er nichts essen von allem, was aus dem W einstock wird* N um 6,4, auch die

Blà ¤ tter u. jungen Sprossen sind im W ortlaut mitenthalten. â € ” Dasselbe ohne den A us-

sprach des R. E lifezer N uR 10 (160b). | | N azir 34b: (E s heià Ÿ t N azir 6,1: Dem N . ist

verboten, was aus dem W einstock kommt); .was aus dem W einstock kommt" , ja (das

ist verboten), der W einstock selbst nicht. Die Mischna entspricht nicht der Meinung

des R. E lifezer; denn in einer Bar heià Ÿ t es: R. E lifezer sagte: A uch die Blà ¤ tter u. jungen

Sprossen sind in dem W ortlaut (von N u 6,4) mitenthalten.

n. 8N u6,8 Â § 23 (7b): .V on W ein u. Berauschendem soll er sich enthalten, E ssig

ans W ein u. E ssig aus Rauschtrank soll er nicht trinken" N um 6,3; das will den Pflicht-

wein (der bei der E rfà ¼ llung eines Pflichtgebotes zu trinken ist) gleichmachen dem

W ein der F reiwilligkeit (der je nach Belieben .getrunken wird; wie dieser dem N . ver-
86

Lukas 1,15 (S 2)

boten ist, so auch jener). â € ” Den Satz rioi t.ix o mc » i liest man oft zB Siphre

n. a. 0. noch dreimal; s. auch A nm.p.

O. N azir 6, 5: Strenger ist es (fà ¼ r den N .) bei dem, was vom W einstock kommt

(d. h. beim V erbot des W eingenusses), als bei der V erunreinigung u. beim Scheren;

denn was vom W einstock kommt, fà ¤ llt nicht aus seiner allgemeinen Regel (daà Ÿ es

verboten ist) heraus, wà ¤ hrend die V erunreinigung u. das Scheren aus ihrer allgemeinen

Regel (daà Ÿ sie verboten sind) herausfallen, nà ¤ mlich beim Scheren, das infolge eines

Gebotes geschieht (wenn der N . zB aussà ¤ tzig wird), u. bei einem Pflichttoten (an dessen

Leiche der N . sich verunreinigen darf). â € ” Dasselbe etwas ausfà ¼ hrlicher N uR 10 (160d).

p. SN u6, 3  § 23 (7h): R. J ose der Galilà ¤ er (um 110) sagte: .V on W ein u. Be-

rauschendem soll er sich enthalten* (N u 6, 3). W arum wird dies gesagt? W enn es

heià Ÿ t Dt 14,23: â € ž Du sollst vor J ahve, deinem Gott, an dem Ort, den er erwà ¤ hlen

wird, um seinen N amen dort wohnen zu lassen, essen den Z ehnt deines K ornes, Mostes

u. à – les* usw., so sind im W ortlaut auch die N asirà ¤ ate (â € ” N asirà ¤ er) mitenthalten; wie
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halte ich dann aber aufrecht: .V on W ein u. Berauschendem soll er sich enthalten" ?

Das gilt von allen à ¼ brigen W einen (ihrer hat er sich zu enthalten), ausgenommen aber

ist der Pflichtwein (dessen Genuà Ÿ Dt 14,23 auch dem N . vorgeschrieben zu sein scheint);

oder aber gilt das auch vom Pflichtwein (daà Ÿ er sich seiner zu enthalten habe)? W ie

halte ich dann aber aufrecht: â € ž Du sollst vor J ahve, deinem Gott, essen* usw. (Dt 14,23)?

E s gilt von allen à ¼ brigen Menschen mit A usnahme des N .j oder gilt es auch vom N .?

Die Schrift sagt lehrend N um 6,3: â € ž V on W ein u. Berauschendem soll er sich enthalten" ,

das will den Pflichtwein gleichmachen dem W ein der F reiwilligkeit (wie dieser dem

N . verboten ist, so auch jener trotz des Gebotes Dt 14,23). â € ” Dasselbe N uR 10 (160b).

q. N azir 3b: A uch R. Schimfon (um 150) hat die Schriftstelle N u 6,3: â € ž V on W ein

u. Berauschendem soll er sich enthalten" (fà ¼ r seine Meinung) notig, um nà ¤ mlich den

Pflichtwein (dem N .) zu verbieten gleichwie den W ein der F reiwilligkeit. W as ist

damit (mit dem Pflichtwein) gemeint? Der fà ¼ r die W eihe des Sabbatanfangs u. der

fà ¼ r den Segensspruch beim Sabbatausgang.

r. E in ausdrà ¼ cklicher Beleg dafà ¼ r, daà Ÿ dem N . der W eingenuà Ÿ auch am Passah-

abend verboten war, ist uns nicht zur Hand; das V erbot ergibt sich aber von selbst

aus den Z itaten in A nm. Â » â € ” q.

S. N azir 4a: Raba (t 352) hat gesagt: W enn einer sagt: Schwur, daà Ÿ ich W ein

trinken will! u. darauf sagt er: Siehe, ich will ein N . sein! so kommt das N -t u. fà ¤ llt

verpflichtend auf den Schwur (so daà Ÿ dieser durch jenes aufgehoben wird).

t. SN u 6,3 Â § 28 (7 b): .E t soll sich enthalten" N u 6, 3; soll ich daraus entnehmen:

des Handels mit W ein oder des Heilens mit ihm? Die Schrift sagt lehrend N u 6,3: â € ž Des

W eines u. des Rauschtranks soll er sich enthalten,.. . nicht soll er trinken" ; das Trinken
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ist ihm verboten, aber erlaubt ist ihm der Handel mit ihm u. das Heilen mit ihm. Parallel-

stelle: N uR 10 (lb0b). | | SN u 6,3 Â § 23 (8Â » zweimal): â € ž W as vom W einstock kommt" , ...

sein V erbot ist kein V erbot des N ieà Ÿ brauchs (sondern ausschlieà Ÿ lich des Genusses).

U, N azir 6,1: A lles, was vom W einstock kommt, wird (falls der N . davon genossen

hat) eins mit dem andren zus.gerechnet, u. er ist nicht eher straffà ¤ llig, als bis er von

den Trauben soviel wie eine Olive gegessen hat. Die frà ¼ here Mischna (sagte): Bis er

V * Log W ein getrunken hat. R. fA qiba (t um 135) sagte: A uch wenn er sein Brot in

den W ein eintaucht u. es ist so viel darin, daà Ÿ es zur Grà ¶ à Ÿ e eiuer Olive zus.gerechnet

werden kann, ist er straffà ¤ llig.

t » . SN u 6,4  § 24 A nfang: â € ž A lle Tage seiner A bsonderung soll er nichts von allem,

was aus dem W einstock wird, essen* N uni 6.4. Die Schrift will dich lehren, daà Ÿ der

N ., wenn er von allem soviel wie eine Olive gegessen hat, mit den 40 Geià Ÿ elhieben

geschlagen wird. â € ” Dasselbe N uR 10 (160Â ° ). | l Mak 8, 1 u. 7: Dies sind die, welche ge-

geià Ÿ elt werden: E in N ., der den ganzen Tag W ein trinkt, ist nur einmal schuldig.

Hat man zu ihm (verwarnend) gesagt: Trinke nicht, trinke nicht! u. er trinkt (trotz

der V erwarnung), so ist er wegen jedes einzelnen Males schuldig (u. erhà ¤ lt fà ¼ r jedes

Mal seine 40 Geià Ÿ elhiebe). II N azir 6,2: E r macht sich schuldig fà ¼ r den W ein besonders
Lukas 1,15 (D 2) 87

u. far die Trauben besonders u. flir die K erne besonders u. fà ¼ r die Hà ¼ lsen besonders

(falls das genossene Q uantum je soviel wie eine Olive betrà ¤ gt).

to. SN u 6,4 Â § 24 (8* ): â € ž V on den K ernen an bis zur Halse soll er nicht essen*

K am 8,4; das lehrt, daà Ÿ das E ssen vor Q ual nicht straffrei bleibt; man kà ¶ nnte nà ¤ mlich

schlieà Ÿ en: wenn am V ersà ¶ hnungstage, mit dem es strenger genommen wird, das E ssen

vor Q ual straffrei bleibt, wà ¤ re es da bei dem N ., bei dem es weniger streng genommen

wird, nicht billig, daà Ÿ das E ssen vor Q ual straffrei bliebe? Da sagt die Schrift lehrend:

.V on den K ernen an bis zur HÃ ¼ lse soll er nicht essen' (d. h. in keinem F all, auch

nicht vor Heià Ÿ hunger, darf er von dem essen, was vom W einstock kommt).

x . Die Mischna nennt N azir 6,1 (s. oben A nm. d) als die drei Dinge, die dem N .

verboten sind, .die V erunreinigung, das Scheren u. das, was vom W einstock kommt' â € ”

SN u6, lf.  § 22 (7" ) sagt dafà ¶ r: E s ist dem N . verboten, W ein zu trinken u. sich an

Toten zu verunreinigen u. das Scheren. â € ” Der allgemeine A usdruck .V erunreinigung"

in der Mischna ist hier ohne weiteres durch den spezielleren .V erunreinigung an Toten'

ersetzt; das beweist, daà Ÿ man bei der dem N . verbotenen V erunreinigung immer nur
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die durch Leichen im A uge gehabt hat.

y. SN u 6,7 Â § 26(9b): .N icht soll er Bich bei ihrem Tode verunreinigen" N u 6,7;

bei ihrem Tode darf er sich nicht verunreinigen, wohl aber darf er sich verunreinigen

durch ihre A ussatzschà ¤ den u. durch ihre A usflà ¼ sse. â € ” Dasselbe als Bar u. Meinung

Rabbis N azir 48Â » ; N uR 10 (160d) zweimal.

Z . SN u 6,7 Â § 26 (9Â » ): W as will die Schrift lehrend sagen mit den W orten N um6,7:

.A n seinem V ater u. an seiner Mutter soll er sich nicht verunreinigen" ? A n einem Pflicht-

toten -' s-; ne darf er sich verunreinigen. â € ” Dasselbe ebenda noch zweimal; N azir 44a;

N uR10(160d) dreimal. â € ” Ganz allgemein wird N uR 10 (160' 1) gesagt: E s ist dem

N . erlaubt, sich an einem Pflichttoten zu verunreinigen.

aa N uR 10 (160c): W enn (der N .) sich schert oder W ein trinkt oder an Toten sich

verunreinigt, zieht er sich die vierzig (Q eià Ÿ elhiebe) zu. II Mak 3,1 u. 8: Dies sind die,

welche gegeià Ÿ elt werden. Hat (ein N .) sich den ganzen Tag an Toten verunreinigt, so ist

er nur einmal schuldig. Hat man zu ihm gesagt: V erunreinige dich nicht, verunreinige

dich nicht! n. er verunreinigt Bich trotzdem, so ist er wegen jedes einzelnen Males schuldig.

Das N asirà ¤ at J ohannis des Tà ¤ ufers ist jedenfalls als ein oiis pi-im; ,

d. h. als ein immerwà ¤ hrendes gemeint gewesen. Den F all, daà Ÿ jemand

durch Gott zum N -t prà ¤ destiniert werde, hat die Halakha nicht be-

sonders erà ¶ rtert. A ls Hauptregel gilt, daà Ÿ niemand einen andren zum

N azir machen kà ¶ nne. SN u 6, 2  § 22 (7 » ): â € ž Sich zu weihen" i-nnb N u 6, 2.

K ann einer etwa auch andre (zu N .n) weihen? Die Schrift sagt lehrend

N u 6,2: .Sich zu weihen" (lies * rtni statt ino); sich selbst darf er (zum

N .) weihen, aber nicht darf er andre (zu N .n) weihen. â € ” Dasselbe


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N uR 10 (159d). â € ” Diese Regel erleidet nur eine A usnahme: der V ater

darf einen minorennen Sohn zum N . weihen. N azir 4,6: Der Mann darf

seinen Sohn (wenn dieser noch nicht 13 J ahre u. 1 Tag alt ist, Bertinoro)

zum N . weihen, aber nicht darf die F rau ihren Sohn zum N . weihen. |

N uR 10 (159d): E s ist eine Halakha von Mose vom Sinai her (d. h. eine

uralte Tradition), daà Ÿ der Mann seinen Sohn zum N . weihen darf, u.

daà Ÿ die F rau ihren Sohn nicht zum N . weihen darf. â € ” A uch R. J ochanan

(f 279) sagt mit Bezug auf die vorstehende Mischna N azir 4, 6 mehr-

mals: â € ž Das ist eine Halakha betreffs des N .s" , s. N azir 28b; 29" (fà ¼ nf-

mal). â € ” N azir 29b wird in einer Bar erzà ¤ hlt, wie zur Z eit des Rabban

Gamliel (um 90) ein Chanina als K nabe von seinem V ater zum N .
88 Lnkas 1,15 (t> 2)

geweiht wurde. N ach TN idda 5,15 (646) ist der K nabe ein spà ¤ terer

R. Chananja b. Chananja gewesen (s. bei Lk 2,47); nach pN azir 4,53c, 25

ein gewisser R. Chanina b. Chanina zur Z eit des R. Schim' on b. Gamliel

(um 140). â € ” W eiter erfahren wir aus pN azir 4, 53c, 18, daà Ÿ die Schule

Schammais das Recht des V aters, seinen Sohn zum N . zu weihen, nicht

anerkannt habe: R. J ochanan (f 279) hat im N amen des R. Mei' r (um 150)

gesagt: In 24 F Ã ¤ llen hat die Schule Schammais erleichternd u. die Schule

Hilleis erschwerend entschieden, u. dies ist einer davon: jene sagte: Der

Mann darf seinen Sohn nicht zum N . weihen; diese sagte: E r darf

seinen Sohn zum N . weihen. â € ” Meinungsverschiedenheit bestand à ¼ ber

die F rage, bis zu welchem A lter ein K ind vom Mutterleibe an vom V ater

zum N . bestimmt werden dà ¼ rfe. Die Tradition hierà ¼ ber lautet pN azir 4,

53" , 21 Bar: Betreffs der N . vom Mutterleibe an em » ^ fsa wollen einige

sagen (daà Ÿ der V ater einen solchen Sohn zum N . bestimmen kà ¶ nne),

bis er die beiden Haare gebracht hat (bis er 13 J ahre alt ist); andre
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wollen sagen: Bis er in die Z eit der Gelà ¼ bde gekommen ist (d.-h. bis

er selbstà ¤ ndig Gelà ¼ bde auf sich nehmen kann, wozu er im A lter von

12 J ahren berechtigt war). A lle stimmen darin à ¼ berein, daà Ÿ , wenn er

in die Z eit der Gelà ¼ bde gekommen ist, er (der V ater) ihn nicht (mehr)

zum N . weihen kà ¶ nne (falls er ihn nicht schon frà ¼ her dazu geweiht

hatte). â € ” Selbstà ¤ ndig durfte ein K nabe das N -tsgelà ¼ bde auf sich nehmen

vom vollendeten 13., unter Umstà ¤ nden vom vollendeten 12. Lebensjahre

an. SN u 6,2  § 22 (7* ): (â € ž F alls ein Mann oder ein W eib ein N .gelà ¼ bde

aussondert" N u 6,2.) â € ž E in Mann" , u. nicht ein Unmà ¼ ndiger; denn man

kà ¶ nnte folgern: wenn die Schrift da, wo sie die F rauen nicht den

Mà ¤ nnern gleichstellt, die Unmà ¼ ndigen den E rwachsenen gleichstellt,1

wà ¤ re es da nicht recht, daà Ÿ wir hier (N u 6, 2), wo die Schrift die

F rauen den Mà ¤ nnern gleichstellt, die Unmà ¼ ndigen den E rwachsenen

gleichstellten? Da sagt die Schrift lehrend: â € ž E in Mann" , u. nicht ein

Unmà ¼ ndiger. W enn dem so ist, warum wird gesagt: â € ž F alls er aus-

sondert"  « ibei? Um den miteinzuschlieà Ÿ en, der (ein Gelà ¼ bde) aus-

zusprechen (auszusondern mbcnb) versteht. V on hier aus hat man ge-

sagt: Bei einem, der 12 J ahre u. 1 Tag alt ist, werden seine Gelà ¼ bde

untersucht (man prà ¼ ft ihn, ob er sich des Inhalts u. der Tragweite

seiner Gelà ¼ bde bewuà Ÿ t ist; in diesem F all haben sie Gà ¼ ltigkeit). Bei

einem, der 13 J ahre u. 1 Tag alt ist, sind seine Gelà ¼ bde gà ¼ ltig. â € ” K à ¼ rzer

N uR 10 (159d): â € ž F alls er aussondert" sfbjp N u 6,2; damit ist der ge-

meint, der (ein Gelà ¼ bde) auszusprechen nbcb versteht. V on hier aus
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hat man gesagt: Bei einem R^ pm, d. h. bei einem Minderjà ¤ hrigen, der

ein Gelà ¼ bde richtig auszusprechen weià Ÿ , der der Mannbarkeit (wà ¶ rtlich:

dem Mann) nahe ist, sind seine Gelà ¼ bde gà ¼ ltig. â € ” W eitere E inzelheiten

à ¼ ber das N -tsgelà ¼ bde s. bei A pg 18,18 u. 21,23 ff.

1 Gemeint ist die V erordnung Lv 21,1 betreffe der V erunreinigung der Priester, der

SÃ ¶ hne A hrons. an einer Leiche; s. die A uslegung der Stelle in SLv 21,1 (875a).
Lukas 1,17.18.19 (Â « 1)

89

1,17: E r wird vor ihm hergehen in Geist u. jvraft des E lias.

Siehe den E x k. aber E lias II, 1. 2.3 A .â € ” V gl. noch PirqeRE l 43 E nde:

Die Israeliten werden eine groà Ÿ e Buà Ÿ e nicht eher tun, als bis E lias,

gesegneten A ngedenkens, kommt, s. Mal 3,23 f.

1,18: Ich bin alt (ein Greis).

Das A lter machte die Priester nicht dienstunfà ¤ hig.

TChul 1,16 (501): Die Priester sind, wenn sie die beiden Haare gebracht haben

(mannbar geworden sind), n. auch, wenn sie alt geworden sind, dienstfà ¤ hig; aber ein

Leibesfehler macht sie unbrauchbar. Die Leviten sind vom SO. bis zum 50. Lebensjahr

dienstfà ¤ hig, aber ein Leibesfehler macht sie nicht unbrauchbar. Daraus ergibt sich,

das man sagen kann:1 W as bei den Priestern tauglich erscheinen là ¤ à Ÿ t (nà ¤ mlich das

A lter), macht die Leviten untauglich; was bei den Leviten tauglich erscheinen là ¤ à Ÿ t

(nà ¤ mlich ein Leibesfehler), macht die Priester antauglich. F à ¼ r welchen F all gelten

diese W orte? F à ¼ r die Stiftshà ¼ tte in der W à ¼ ste; aber fà ¼ r den Tempel (wortlich: fà ¼ r
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das ewige Haus) wurden die Leviten nur wegen der Stimme unbrauchbar (d. h. wegen

Unfà ¤ higkeit zu singen). â € ” Dasselbe als Bar Chol 24' ; hier schlieà Ÿ t sich (24* ) die

F rage an: .Bis er (der Priester) alt geworden ist' , bis wie lange? R. E ifa (entweder

= R. E ifazar, um 270, oder = R. Heia, um 310) hat .gesagt, R. Chanina (um 225) habe

gesagt: Bis er zittert (an HÃ ¤ nden u. F Ã ¼ Ã Ÿ en). | | SN u 8,24 Â § 62 (16b): Dies ist es, was

fà ¼ r die Leviten gilt: V om F à ¼ nfundzwanzigjà ¤ hrigen an u. darà ¼ ber soll er kommen, um

Heerdienst zu tun durch den Dienst des Offenbarungszeltes. Und vom F à ¼ nfzigjà ¤ hrigen

an soll er vom Heerdienst der A rbeit zurà ¼ cktreten u. nicht mehr dienen N n 8, 24 f.

Die J ahre machen untauglich bei den Leviten, aber nicht macht ein Leibesfehler un-

tauglich bei den Leviten. Man kà ¶ nnte folgern: W enn man da, wo die J ahre nicht

untauglich machen (wie bei den Priestern), untauglich wird durch Leibesfehler, wà ¤ re

es da hier (bei den Leviten), wo die J ahre untauglich machen, nicht folgerichtig, daà Ÿ

man untauglich wird durch Leibesfebler? Darum sagt die Schrift lehrend: Dies ist

es, was fà ¼ r die Leviten gilt. Die J ahre machen untauglich bei den Leviten, aber nicht

die Leibesfehler. . . . Die J ahre machen untauglich bei den Leviten, aber nicht bei den

Priestern. Man kà ¶ nnte folgern: W enn da, wo Leibesfehler nicht antauglich machen

(bei den Leviten), die J ahre antauglich machen, wà ¤ re es da hier (bei den Priestern),

wo Leibesfehler untauglich machen, nicht folgerichtig, daà Ÿ die J ahre untauglich machen?

Deshalb sagt die Schrift lehrend N u 8,26: Der Levit mag seinen Brà ¼ dern im Offen-

barungszelt Hilfe leisten usw. Die J ahre machen untauglich bei den Leviten, aber nicht

bei der Priesterschaft. Bevor sie in das Land (Israel) eingezogen waren, waren die

Leviten vom 30. bis zum 50. Lebensjahr tauglich, u. die Priester, nachdem sie die

beiden Haare gebracht, immerfort; aber nachdem sie in das Land eingezogen waren,
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worden die Leviten nur wegen der Stimme unbrauchbar. â € ” Dasselbe als Bar Chul 24* .| |

N ach N a 8, 24 beginnt die Dienstpflicht der Leviten mit dem 25. Lebensjahr, nach N u 4,3.

23. 30. 35 mit dem vollendeten 30. Lebensjahr. Die verschiedenen A ngaben werden

Chol 24* so untereinander ausgeglichen, daà Ÿ der Levit vom 25. Lebensjahr an den Dienst

zu erlernen u. vom 30. Lebensjahr an selbstà ¤ ndig auszuà ¼ ben habe; vgl. schon N u 8, 20.

1,19 « : Ich bin Gabriel, raà Ÿ ^ X .

1. Die E ngelnamen.

In den biblischen Schriften kommen E ngelnamen selten vor: Mikhael

Dn 10,13.21; 12,1; J udas 9; Offb 12,7; â € ” Gabriel Dn8,16; 9,21; Lk 1,

19. 26; â € ” Raphael Tob 3,17: 5. 4; 12,15. V on sieben E rzengeln wird

< Siehe Chul 1,6.


90

Lukas 1,19 (Â « 1.2. 3)

gesprochen Tob 12,15; Offb 8,2. â € ” Da erst die jà ¼ ngeren Bestandteile

des A T.s E ngelnamen nennen, sagte R. Schimon b. Laqisch, um 250, daà Ÿ

die Israeliten die E ngelnamen aus dem babylon. E x il nach Palastina

mitgebracht hà ¤ tten. » Derselbe Gelehrte hat darauf hingewiesen, daà Ÿ

die E ngelnamen sà ¤ mtlich mit dem Gottesnamen verbunden seien,

den die E ngel gleichsam wie ein Tà ¤ felchen auf ihrem Herzen trà ¼ gen, b

Resch Laqisch will damit sagen, daà Ÿ die E ngel auf diese W eise als

Diener Gottes gekennzeichnet seien, gleichwie etwa die Sklaven durch

einen Stempel tajin, den sie um den Hals oder an ihrem K leide tragen,

als Hà ¶ rige eines bestimmten Herrn erwiesen wà ¼ rden.

a. pRH 1, 56d, 56: Resch Laqisch hat gesagt: A uch die N amen der E ugel sind (wie

die der Monate) mit uns von Babel heraufgezogen. F rà ¼ her hieà Ÿ es: E s flog zu mir her

einer von den Seraphim J es 6, 6, oder: Seraphim standen um ihn J es 6, 2; von da an u.

weiter aber heià Ÿ t es: Der Mann Gabriel Dn 9, 21, oder: Mikhael euer F à ¼ rst Dn 10, 21.
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b. Tanch o-tseoo 98* > : Resch Laqisch hat gesagt: Der N ame Gottes ist mit jedem

E ngel verbunden, s.: Mein N ame ist in ihm E x 23,21. | | Pesiq 108 > > : Resch L. hat

gesagt: E in TÃ ¤ felchen ist auf dem Herzen jedes E ngels, u. der N ame Gottes ist mit

dem N amen des E ngels verbunden: MikhaSl, Gabriel, Raphael. â € ” Parallelstellen:

TanchB iin- Â § 14 (39Â » ); Midr Ps 68 Â § 10 (160Â » ); E x R 29 (88c); Midr Ps 17 Â § 8 (63Â » );

PesiqR21 (1044); in den drei letzten Stellen R. Levi, um 300, als A utor. â € ” Z u den

Sklavenstempeln s. im E x k.: A ltjà ¼ disches Sklavenwesen.

2. Der N ame Gabriel.

btrn^ i kann (vgl. -os Dn 8,15 u. Dn 9, 21) gedeutet werden =

â € ž Mann Gottes" .â € ” Henoch 40, 9 deutet  » K raft Gottes" :â € ž Der dritte

A ngesichtsengel, der allen K rà ¤ ften vorsteht, ist Gabriel." â € ” N uR2

(137c) wird der N ame Gabriel in V erbindung gebracht mit -nas bx J es 9,5;

hiernach wà ¤ re er erklà ¤ rt worden = â € ž der Starke, der Held Gottes" ,

s. die Stelle bei Lk 1,19 35. â € ” à œ ber die drei Beinamen G.s Pisqon, Ttmon

u. Siggaron s. bei N r. 4.

3. Gabriels Rangstellung unter den E ngeln.

A llgemein wird G. zu den Thronengeln Gottes gerechnet: ob man

deren vier oder sieben (sechs) zà ¤ hlte, G.s N ame fehlt nirgends; s. bei

Offb 1, 4. N ach einer andren K lassifizierung gehà ¶ rt G. neben Mikhael

zu den F Ã ¼ rsten der E ngel. Damit verband man die weitere V orstellung,

daà Ÿ , wà ¤ hrend alle à ¼ brigen E ngel der V ergà ¤ nglichkeit anheimfielen,

Mikhael u. G. niemals vergingen. « Trotzdem hat man andrerseits kein

Bedenken getragen, diesen beiden E ngelfà ¼ rsten die vorweltliche E x i-


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stenz abzusprechen: auch sie seien erst nach dem ersten Schà ¶ pfungs-

tage ins Dasein gerufen worden, damit man nicht sage, daà Ÿ sie bei

der E rschaffung der W elt Gottes Gehilfen gewesen seien. â € ¢ > Die hohe

Rangstellung G.s tritt nicht bloà Ÿ darin hervor, daà Ÿ er regelmà ¤ à Ÿ ig zu

dem engsten Gefolge Gottes gehà ¶ rt, c sondern vor allem darin, daà Ÿ

gerade er als der vornehmste V ollstrecker des gà ¶ ttlichen Gnaden- u.

Z ornwillens erscheint « ! (s. N r. 4). W as endlich das Rangverhà ¤ ltnis

zwischen Mikhael u. G. betrifft, so hat man wohl allgemein den ersteren

als den Grà ¶ à Ÿ eren angesehen. «


Lukas 1,19 (I 3)

91

a GnR 63 (40b): .Stehet auf, ihr F Ã ¼ rsten! " J es 21, 5, damit ist MikhaSl u. G. ge-

meint. | | GnR 78 (49d): R. Chelbo (um 300) hat im N amen des B. 8chemu8l b. N achraan

(um 280) gesagt: N iemals hat eine (E ngel-)A bteilung droben zum zweitenmal ein Lob-

lied angestimmt; sondern tfiglich schafft Gott eine neue A bteilung von E ngeln, u. sie

singen ein neues Lied vor ihm u. schwinden (dann wieder) dahin. R. Berekhja (um 340)

hat gesagt: Ich habe dem R. Chelbo erwidert: A ber es steht doch geschrieben: Laà Ÿ

mich los, denn die Morgenrà ¶ te ist aufgegangen Gn 32,27, d. h. meine Z eit ist ge-

kommen, ein Lied zu singen! R. Chelbo antwortete: W Ã ¼ rger, du denkst mich wohl

zu erwà ¼ rgen? Ich sagte: W as bedeutet denn dies, was geschrieben steht: E r sprach:

Laà Ÿ mich los, denn die Morgenrà ¶ te ist aufgegangen? E r antwortete mir: Das geht auf

MikhaSl u. G., die die F Ã ¼ rsten der Oberen (der E ngelwelt) sind; denn alle schwinden

dahin, sie aber schwinden nicht dahin. Hadrian (der K aiser), zermalmt seien seine

Gebeine! fragte den R. J ehoschnaf ben Chananja (um 90) u. sprach zu ihm: Ihr sagt:

K eine A bteilung der Oberen singt Gott zum zweitenmal ein Loblied, sondern Gott
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schafft taglich eine A bteilung neuer E ngel, u. sie singen ein Lied vor ihm, um dann

dahinzuschwinden. E r antwortete: J n! E r sprach: W ohin gehen sie denn? E r ant-

wortete: Dahin, woraus sie erschaffen wurden. E r sprach: W oraus wurden sie er-

schaffen? E r antwortete: A us dem F euerstrom (vgl. Dn 7,10). E r sprach: W oher kommt

dieser? E r antwortete: A us dem Schweià Ÿ der (heiligen) Tiere (Chajjoth), den diese

anter der Last des Gottesthrones schwitzen. â € ” Die Parallelstelle MidrK L 3,32 (71b)

mit R. Chelbo als A utor. A uch Rab (t 247) hat das tà ¤ gliche Hinschwinden der neu

erschaffenen E ngelschar gelehrt, s. Chag 14* .

b. GnR 1 (2* ): W ann sind die E ngel erschaffen worden? R. J ochaaan (t279) hat

gesagt: A m 2. Schà ¶ pfungstag. R. Chanina (um 225) hat gesagt: A m 5. Schà ¶ pfungstag.

R. Lnlianai b. Tabrinai (um 330) im N amen des R. J icchaq (um 300): Sowohl nach

R. Chanina, als auch nach R. J ochanan stimmen alle darin à ¼ berein, daà Ÿ am 1. Tage

niemand von ihnen erschaffen worden ist, damit es nicht heià Ÿ e: MikhaSl hat auf der

Sà ¼ dseite des F irmaments u. G. auf seiner N ordseite (den Himmel) ausgespannt, wà ¤ hrend

Gott in der Mitte maà Ÿ ; vielmehr: ,Ich bin J ahve, der alles gemacht hat, der ich die

Himmel aasgespannt ganz allein, der ich die E rde ausgebreitet von mir aus -ntte

J es 44,24; geschrieben steht - » n, d.h. â € ž wer war mit mir* verbà ¼ ndet bei der E r-

schaffung der W elt? â € ” Dasselbe GnR 3 (4* ).

c. MikhaSl u. G. begleiten Gott zB bei der V ermahlung A dams u. E vas u. bei der

Bestattung Moses. GnR 8 (6d): R. J ' huda b. Simon (um 320) hat gesagt: MikhaSl u. G.

sind die Brautfà ¼ hrer des ersten Menschen gewesen. | | DtR 11 (208* ): Gott stieg vom

hà ¶ chsten Himmel herab, um die Seele Moses hinwegzunehmen, u. drei E ngel des

Dienste « mit ihm: MikhaSl, G. u. Z agzagiel. MikhaSl breitete die Totenbahre Moses
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aus, G. breitete ein Gewand von Ryssus darà ¼ ber an ihrem K opfende u. Z agzagiel an

ihrem F uà Ÿ ende. MikhaSl stand auf der einen Seite u. Gabriel auf der andren Seite. | |

Targ J eruach I Dt 34, 6: Gott erschien (zum Begrà ¤ bnis Moses) in seinem Memra (d. h. er

selbst) u. mit ihm die Genossenschaften der Dienstengel. MikhaSl u. G. breiteten die

Totenbahre aus von Gold, besetzt mit E delsteinen u. Sardonyx en u. Beryllen, zurecht-

gemacht wie mit Teppichen aus W olle u. mit Tà ¼ chern aus Purpur u. mit weià Ÿ en Hà ¼ llen.

Metatron u. J ophià ¶ l u. UriSl u. ,Iephephijja, die F à ¼ rsten der W eisheit, legten ihn auf

die Totenbahre.

d. Damit hà ¤ ngt G.s Identifizierung mit dem â € ž Maliakh J ahve* zus. E x R 2 (68c):

.DÂ « erschien ihm der E ngel J ahves" E x 3,2. R. J ochanan (t 279) hat gesagt: Das

war MiknaSl. R. Chanina (um 225) hat gesagt: Das war G. F erner s. Beth ha-Midr 2, 65

bei Lkl,26f.

e. J oma 37* Bar: W enn drei auf einem W ege gehen, so befindet sich der Lehrer

(der Groà Ÿ e) in der Mitte, der Bedeutendere (von den beiden andren) zu seiner Rechten

u. der K leinere zu seiner Linken. E benso finden wir es bei den drei Dienstengeln, die

zu A braham kamen (Gn 18): MikhaSl befand sich in der Mitte, G. zu seiner Rechten

u. Raphael zu seiner Linken. | | GnR 48 (30V ): A braham sprach: O Herr, wenn anders
92

Lukas 1,19 (1 4)

ich Gnade in deinen A ugen gefunden habe Gn 18,3. R. Chijja (um 200) hat gelehrt:

Z u dem Grà ¶ à Ÿ ten unter ihnen sagte er es, das war Mikhae' ).

4. Gabriels Bedeutung u. A ufgabe.

V on den vier E lementen der W elt hat man 6. das F euer unterstellt;

er heifit nicht blaà Ÿ der F à ¼ rst des F euers, * er ist auch selbst von

F euer.b E ine alte Tradition sagt, daà Ÿ er .allen K rà ¤ ften" vorstehe; c

ebenfalls alt ist die andre Tradition, die ihn à ¼ ber das Paradies, die

Schlangen u. die K erube gesetzt sein là ¤ à Ÿ t.d Der allerdings spà ¤ te Targum

zu den Psalmen nennt 6. einmal den F Ã ¼ rsten Z ions.e Damit ist richtig

ausgesprochen, daà Ÿ 6. (gleichwie auch Mikhael) in erster Linie berufen

war, das W ohl u. W ehe Israels wahrzunehmen.' Das bestà ¤ tigen die

vielen Legenden, die von dem E ingreifen G.s zugunsten einzelner

Israeliten oder des ganzen V olkes zu erzà ¤ hlen wissen. Meist handelt

6. in diesen Legenden selbstà ¤ ndig, d. h. ohne ausdrà ¼ ckliches Geheià Ÿ


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Gottes ; g in andren fà ¼ hrt er nur aus, was ihm Gott zuvor zum Heile

Israels aufgetragen hat." A ber nicht bloà Ÿ den Gnadenwillen Gottes

bringt er zur A usfà ¼ hrung, auch Gottes Strafgerichte hat er zu voll-

strecken, gleichviel ob diese à ¼ ber Israel oder die à ¼ brige Menschheit

hereinbrechen.' Diese letztere A ufgabe ist wohl die V eranlassung ge-

wesen, daà Ÿ G. mehrfach als der .hà ¤ rteste E ngel" oder auch als der

.Schrecken" bezeichnet wird.k E ine kurze Z us.fassung der verschiedenen

A ufgaben G.s auf Grund seiner Beinamen Pisqon, Itmon u. Siggaron

gibt R. J ose b. Chanina (um 270) Sanh44b: A baje (f 338/39) hat zu

Rab Dimi gesagt: W orauf bezieht ihr im A bendland (= Palà ¤ stina) diese

Schriftstelle: .Deinen eigenen Streit fà ¼ hre mit deinem N à ¤ chsten; aber

das Geheimnis eines andren decke nicht auf* Spr 25, 9? A ls Gott zu

E zechiel sagte: Geh, sage den Israeliten: Dein V ater war der A moriter

u. deine Mutter eine Hethiterin E z 16,3, sprach der Geist harten Urteils

rvsippn rvn1 (= G., Raschi) zu Gott: Herr der W elt, wenn A braham

kà ¤ me u. Sara u. sich vor dich stellten, wà ¼ rdest du das ihnen sagen u.

sie damit beschà ¤ men? Deinen eigenen Streit fà ¼ hre mit deinem N à ¤ chsten;

aber das Geheimnis eines andren decke nicht auf! A ber hat er (G.)

denn F reiheit zu alle diesem? A llerdings; denn R. J ose b. Chanina

(um 270) hat gesagt: Drei N amen hat er: Tippen, " Pob-' x u. yhp0- Pisqon,

weil er sich ein hartes Urteil gegen oben (= Gott) erlaubte: Itmon, weil

er die Sà ¼ nden Israels verstopft doik (daà Ÿ sie nicht vor Gott kommen),

u. Siggaron, weil, wenn er zuschlieà Ÿ t isio (die Gnadenpforte), niemand


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wieder aufschlieà Ÿ t. â € ” Diese W orte zeigen, daà Ÿ man in G. den Re-

prà ¤ sentanten sowohl der gà ¶ ttl. Strafgerechtigkeit yin mu, als auch der

gà ¶ ttl. Barmherzigkeit swn ma gesehen hat: in jener Hinsicht ist er

der Geist des harten Urteils, der zuschlieà Ÿ t, ohne daà Ÿ ein andrer auf-

1 n* :ipoe mn auch Tanch nsnan 32a = TanchB ns-a  § 5 (28t> ): Der hart urteilende

Geist (G.) hat die V ollmacht (E rlaubnis), vor Gott zu sprechen wie ein Senator, der

vor dem K Ã ¶ nig spricht.


Lukas 1,19 (W 4)

93

schlieà Ÿ t, der V ollstrecker der gà ¶ ttlichen Strafgerichte; in letzterer Hin-

sicht der langmà ¼ tige E ngel, der die Sà ¼ nden Israels verstopft u. Hilfe

u. Rettung bringt in Gefahr u. N ot.

a. MidrHL 3,11 (108 » ): Mikhaà ¶ l ist der F orst des Schnees u. 6. der F à ¼ rst det

F euers. â € ” P* s 118* sagt 6. von sich: Ich, der F Ã ¼ rst des F euers; s. in A nm. h.

b. N uE 12 (166* ): R J ochanan (f 279) hat gesagt: . . . Mikhaà ¶ l ist von Schnee . . ..

G. ist von F euer.' Die ganze Stelle in A nin. k. â € ” Parallelstellen: Tanch s; i 52b;

DtR5 (202â € ¢ ); TargHi 25,2; in den beiden letzten Stellen irrtà ¼ mlich umgekehrt: Mikhaà ¶ l

ron F euer u. 6. von Schnee, bezw. von W asser.

C. Henoch 40, 9: Der erste da (von den vier A ngesichts- oder Thronengeln) ist der

barmherzige u. langmutige Mikhaà ¶ l; der zweite, der à ¼ ber alle K rankheiten u. Uber alle

W anden der Menschenkinder gesetzt ist, ist Raphael; der dritte, der allen K rà ¤ ften

vorsteht, ist G., u. der vierte, der à ¼ ber die Buà Ÿ e u. die Hoffnung derer gesetzt ist, die

das ewige Leben ererben, heià Ÿ t Phanuà ¶ l.


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& . Henoch 20,7: 0., einer der heiligen E ngel, der à ¼ ber das Paradies, die Schlangen

u. die K erube gesetzt ist.

9. TargPs 137, 7 f.: Mikhaà ¶ l, der F à ¼ rst J erusalems, sprach: Gedenke, J ahve, in E wig-

keit des E domiters, die J er. zerstà ¶ rt haben, die riefen: V erwà ¼ stet, verwà ¼ stet bis auf

ihren Grand! G., der F à ¼ rst Z ions, sprach zur babyl. N ation, der Plà ¼ nderin: W ohl

dem, der dir dein bà ¶ ses Tun vergilt, das du an uns getan hast!

/. E x B 18 (80c): R N ' hemja (um 150) hat gesagt: K omm u. sieh die Liebe Gottes

tu Israel! Denn siehe, die E ngel des Dienstes, die starke Helden sind, die sein W ort

ausrichten (Ps 103, 20), hat Gott zu HÃ ¼ tern Israels gemacht. Und wer sind diese?

Mikhaà ¶ l u. G., s.: à œ ber deine Mauern, J erusalem, habe ich W arter bestellt J es 62,6. | |

Henoch 40,6: Die dritte Stimme (d. h. die Stimme des 3. A ngesichts- oder Thron-

engels Gi) hà ¶ rte ich bitten u. beten fà ¼ r die Bewohner des F estlandes (in erster Linie

des Landes Israel) u. F Ã ¼ rbitte einlegen im N amen des Herrn der Geister. â € ” V gl. auch

Targ J enisch I Dt 32,9: A ls das heilige V olk (bei der V erteilung der 70 V Ã ¶ lker an E ngel-

fà ¼ rsten) in das Los des Herrn der W elt fiel, tat Mikhaà ¶ l seinen Mund auf u. sprach:

Siehe, das ist ein gutes Teil, denn der N ame des Memra J ahves ist in ihm (in santn

liegt der Gottesname ia). Dann tat G. seinen Mund auf in einem Lobpreis u. sprach:

Das Haus J akobs ist das Los seines Besitzes.

g. Targ J erusch I Gn 37,15: E s traf G. in der Gestalt eines Mannes den J oseph,

wie er auf dem F elde umherirrte, u. fragte ihn: W as suchst du? | | Sota 18* :E s kaufte,

ihn Potiphar, der Hof beamte (o-> io = V erschnittener) des Pharao Gn 39,1. Rab(f247)

hat gesagt: W eil er ihn (J oseph) fà ¼ r sich selbst (zur Unzucht) kaufte, so kam G. u.

kastrierte ihn; es kam G. und rià Ÿ ihm seine Geschlechtsteile auf ytt-t. Z uerst (zB
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Gn 37, 36; 39,1) steht - » b » bu geschrieben u. zuletzt (zB Gn 41, 45) yiensm (d. h. in der

zweiten Schreibung deutet das ? ~ > c an, daà Ÿ inzwischen das A ufreià Ÿ en der Geschlechts-

teile erfolgt war). | | Sota 86 b: R. Chijja b. A bba (um 280) hat gesagt, R. J ochanan (f 279)

habe gesagt: A ls der Pharao zu J oseph sagte: Ohne dich soll niemand seine Hand

oder seinen F uà Ÿ erheben im ganzen Lande Gn 41,44, sprachen seine A strologen: E inen

Sklaven, den sein Herr fà ¼ r 20 Silberlinge gekauft hat, willst du zum Herrscher à ¼ ber

uns machen? E r antwortete: A ngeborene (lies " O-u statt â –   Â » Â » , Levy 1,348b) Herrscher-

tugenden nehme ich an ihm wahr. Sie sprachen: In diesem F all muà Ÿ er 70 Sprachen

verstehn! Da kam G. u. lehrte J oseph 70 Sprachen. â € ” V gl. Sota 33" bei Lk 1,11 A .| |

Sofa 10* > : R. E V azar (um 270) hat gesagt: N achdem die Z eichen (die J uda der Thamar

gegeben hatte Gn 38,18) sich gefunden hatten, kam Sammaà ¶ l (= Satan) u. entfernte

sie; da kam aber G. u. brachte sie wieder herbei. | | Sota 12b: A ls die Dienerinnen sahen,

daà Ÿ (die Tochter des Pharao) den Mose retten wollte, sprachen sie zu ihr: Unsre

1J oma 21b wird das F euer G.s beschrieben als ein F euer, das andres F euer ver-

dringt à ¶ der vertreibt s » nrm  »  « ; s. bei Mt 8,15 « S.479.


94 Lukas 1,19 (91 4)

Gebieterin, gewà ¶ hnlich pflegt es so zu sein, daà Ÿ , wenn ein K à ¶ nig von F leisch u. Blut

einen Befehl erlà ¤ à Ÿ t, den niemand innehà ¤ lt, ihn (wenigstens) seine K inder u. Haas-

genossen Innehalten, u. du à œ bertrittst den Befehl deines V aters? Da kam G. u. schlug

die Dienerinnen zu Boden. â € ” Dasselbe E x R 1 (67* ); wenige Z eilen weiter wird dann

auf diese Tradition noch einmal Bezug genommen. II E x R 1 (67* > ): Der Pharao kà ¼ à Ÿ te

u. umarmte (das K ind Mose), u. dieser nahm die K rone des Pharao ab u. setzte sie

auf sein eigenes Haupt, wie er ihm tun sollte, nachdem er groà Ÿ geworden. ... E s

saà Ÿ en dort aber auch die Schriftkundigen à „ gyptenlands. Sie sprachen: W ir furchten,

daà Ÿ dieser, der deine K rone abgenommen u. auf sein Haupt gesetzt hat, einst der sein

wird, von dem wir gesagt haben, daà Ÿ er dereinst dein Reich von dir nehmen werde!

E inige von ihnen sagten, man solle ihn enthaupten; andre sagten, man solle ihn ver-

brennen. Unter ihnen saà Ÿ aber auch J ethro; der sprach: Dieser K nabe hat noch keinen

V erstand; stellt ihn aber auf die Probe u. setzet vor ihn eine Schà ¼ ssel mit Gold u.

eine mit (glà ¼ henden) K ohlen hin. W enn er seine Hand nach dem Golde ausstreckt,

dann hat er V erstand (à œ berlegung), u. ihr mà ¶ got ihn tà ¶ ten; wenn ei aber seine Hand
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nach den K ohlen ausstreckt, so hat er keinen V erstand, und es ist kein todeswà ¼ rdiges

V erbrechen auf ihm. Sofort setzte man es ihm vor, u. er streckte seine Hand aus,

um das Gold zu nehmen. Da kam G. u. drà ¤ ngte seine Hand fort, daà Ÿ er eine K ohle

erfaà Ÿ te u. die Hand samt der K ohle in den Mund steckte, so daà Ÿ seine Z unge ver-

brannt wurde. Und davon ist er schweren Mundes u. schwerer Z unge geworden. | |

M" n 29* : R. Chijja b. Ã „ bba (um 280) hat gesagt, R. J ochanan (f 279) habe gesagt:

G. war mit einer A rt Gurt (wie ein Metallarbeiter) geschà ¼ rzt u. zeigte dem Mose (dem

das W erk zu schwer war) die V erfertigung des Leuchters (fà ¼ r das Heiligtum). | | Sanh 26*

Bar: Schebna suchte die Schande des Hauses seines Herrn (Hiskia, indem er zu Sanherib

à ¼ bergehen wollte); darum wurde seine E hre in Schande verwandelt. A ls er (mit seinen

A nhà ¤ ngern aus J er.) hinausgegangen war (um sich in das feindliche Lager zu begeben),

kam G. u. schloà Ÿ die Tà ¼ r vor seinem Heerestrupp zu. Man sagte (im feindlichen Lager)

zu ihm: W o ist denn dein Heerestrupp (den du uns zufà ¼ hren wolltest)? E r antwortete:

Sie sind von mir abgefallen. Man sprach zu ihm: W enn dem so ist, so willst du

wohl mit uns Spott treiben? Sie durchbohrten ihm seine F ersen, banden ihn an die

Schwà ¤ nze ihrer Pferde u. schleiften ihn à ¼ ber Dornen u. Disteln.

Targ J erusch I E x 24,10: N adab u. A bihu erhoben ihre A ugen u. sahen die Herrlich-

keit des Gottes Israels, u. unter dem Schemel seiner F Ã ¼ Ã Ÿ e, der unter seinem Thron

ausgebreitet war, war wie ein W erk eines Saphirsteines, um zu erinnern an die K necht-

schaft, mit der die à „ gypter die K inder Israel in Lehm u. Z iegelsteinen geknechtet

hatten. Und die F rauen hatten den Lehm gemeinschaftlich mit ihren MÃ ¤ nnern gestampft;

eine zarte schwangere junge F rau war dort, die abortierte, u. der E mbryo wurde mit

dem Lehm zusammengestampft. Da stieg G. herab u. machte daraus einen Z iegelstein


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u. trug ihn empor zum hà ¶ chsten Himmel u. stellte daraus eine Unterlage her unter

dem F uà Ÿ schemel des Herrn der W elt; sein Glanz war wie das W erk eines E delsteins

u. wie die Macht der Schà ¶ nheit der Himmel, wann sie rein sind von den W olken. â € ”

G.s W erk soll Gott tà ¤ glich erinnern, an Israels F einden Rache zu nehmen. | | Sanh 96* :

(Merodakh Baliadan lieà Ÿ dem K à ¶ nig Hiskia nach dessen Genesung ein Glà ¼ ckwunsch-

schreiben zugehen, dessen A nfang lautete:) .F riede (Heil) dem K Ã ¶ nig Hiskia! F riede

der Stadt J erusalem! F riede dem groà Ÿ en Gott! " N ebukadnecar, der der Schreiber

des Balkdan war, war in jener Stunde nicht dort gewesen. A ls er kam, sagte er zu

ihnen: W ie habt ihr geschrieben? Sie antworteten: So u. so haben wir geschrieben.

E r sprach: Ihr habt ihn den groà Ÿ en Gott genannt u. schreibt ihn ans E nde? E r sprach:

V ielmehr so schreibet: F riede dem groà Ÿ en Gott! F riede der Stadt J erusalem! F riede

dem K à ¶ nig Hiskia! Sie antworteten: Der Leser des Briefes mà ¶ ge selbst der Briefbote

sein! ' N ebukadnecar lief ihm (dem à œ berbringer des ursprà ¼ nglichen Schreibens) nach.

A ls er aber vier Schritte gelaufen war, kam G. u. brachte ihn zum Stehn. R. J ochanan

1 Sprichwà ¶ rtlich = der V eranlasser einer Sache sei auch ihr A usfà ¼ hrer.
Lukas 1,19 (81 4) 95

t Tt9 hat gesagt: W enn 6. nicht gekommen wà ¤ re u. ihn (zum Heile Israels) zum

% teW u gebracht hatte, hà ¤ tte es keine Rettung fà ¼ r die gottlosen Israeliten (wà ¶ rtlich:

5ii à „ ' \ e Hasser Israels, s. bei Mt 3, 17 S. 133 F uà Ÿ note 1) gegeben. (Die ehrfurchtsvolle

A nerkennung Gottes seitens der heidnischen W eltmacht hà ¤ tte Israels Geschick sofort

erfà ¼ llt; das verhinderte G.s E ingreifen zugunsten Israels.) | | Meg 15b: iDer K à ¶ nig befahl,

daà Ÿ man das Buch der Denkwà ¼ rdigkeiten der Z eitgeschichte bringe, u. sie wurden

r-:< --:.' E sth 6,1; das lehrt, daà Ÿ sie sich von selbst vorlasen (N iqtal mit reflex iver Be-

deutung! . .Da fand sich geschrieben* (sirs E sth 6,2 gedeutet: â € ž eben niedergeschrieben" ,

s Raschi); es sollte heià Ÿ en: â € ž Da fand sich eine Stelle' ars.; das (airs) lehrt, daà Ÿ der

Diener (Geheimschreiber) es ausgewischt hatte; aber G. schrieb es (zugunsten Israels)

wieder auf. | | A uch noch in ferner Z ukunft sorgt G. fà ¼ r das W ohl der Gerechten. BB 74 b:

A lsRabDimi (um 320) kam (nà ¤ mlich aus Palà ¤ stina nach Babylonien), sagte er, R. J ochanan

(t 279) habe gesagt: Dereinst wird G. J agd auf den Livjathan mà ¤ chen (damit aus dessen

F leisch das Mahl der Gerechten bereitet werde).

A . DtRll (207d): In jener Stunde (da Mose sterben sollte) sprach Gott zu G.:
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Geh u. hole die Seele Moses! E r antwortete: Herr der W elt, wie kà ¶ nnte ich den Tod

dessen ansehen, der 60 Myriaden aufwiegt, u. wie kà ¶ nnte ich Z orn dem erweisen, in

welchem solche W orte sind! Da sprach Gott zu Mikhaà ¶ l: Geh u. hole die Seele Moses!

E r antwortete: Herr der W elt, ich bin sein Lehrer, u. er ist mein Schà ¼ ler gewesen,

n. ich kann seinen Tod nicht ansehen! Darauf sprach Gott zu SammaSl (= Satan),

dem F revler: Geh u. hole die Seele Moses! (u. sofort schickte dieser sich an, Gottes

Befehl auszufà ¼ hren.) | | P* s 118* :A ls N imrod, der F revler, unsren V ater A braham in

den F euerofen werfen lieà Ÿ ,1 sprach G. vor Gott: Herr der W elt, ich will hinabfahren

u. (den Glutofen) abkà ¼ hlen u. den Gerechten aus dem F euerofen erretten. Gott ant-

wortete: Ich bin der E inzige in meiner W elt, u. er (A braham) ist der E inzige in seiner

W elt (vgl. Dt 6, 4 u. E s 33, 241; da ist es schicklich fà ¼ r den E inzigen, daà Ÿ er den

E inzigen errette. Und da Gott den Lohn keines W esens kà ¼ rzt, sprach er zu G.: Du

sollst gewà ¼ rdigt werden (oder: Du sollst es erlangen), drei von seinen E indeskindern

zu erretteD. R. Schimfon der Schilonite hat à ¶ ffentlich vorgetragen: A ls N ebukadnecar,

der F revler, den Chananja, Mischaà Ÿ l u. f A zarja in den F euerofen werfen lieà Ÿ , trat

J orq* mi, der E ngelfà ¼ rst des Hagels, vor Gott u. sprach: Herr der W elt, ich will

hinabfahren u. den Ofen kà ¼ hlen u. jene Gerechten aus dem F euerofen erretten. G.

sprach zu ihm: Darin wà ¼ rde sich die A llmacht Gottes nicht zeigen: denn du bist der

E ngelfà ¼ rst des Hagels, u. alle W elt weià Ÿ , daà Ÿ das W asser das F euer auslà ¶ scht; vielmehr

ich, der F à ¼ rst des F euers (s. A nm. a u. 6), werde hinabfahren u von innen kà ¼ hlen u. von

auà Ÿ en erglà ¼ hen lassen u. so ein W under in einem W under tun (vgl. F uà Ÿ note 1 S. 93).

Da sprach Gott zu ihm: F ahre hinab! In jener Stunde hob G. an u. sprach: Die

Treue J ahves (die dem G. das W ort aus A brahams Tagen her gehalten hatte) besteht
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in E wigkeit Ps 117,2! Dasselbe E x R18 (80c). â € ” V gl. E x R9 (73b): A ls Chananja,

Miscbael u. (A zarja in den F euerofen hinabsteigen sollten, haben sie es nur auf Grund

eines Z eichens getan. W ie denn? .N icht uns, J ahve, nicht uns" Ps 115,1 sagte Chananja;

.deinem N amen gib E hre" ' (das.) sagte MischaSl; .wegen deiner Gnade u. wegen deiner

W ahrheit" (das.) sagte < A zarja; u. G. antwortete ihnen: .W arum sollen die Heiden

sagen: W o ist doch ihr Gott? " (Ps 115,2). â € ” Die ganze Stelle s. bei Mt 12,88 S.641Â « .| |

Schah 55* : (R. A cha b. Chanina, um 300, hat in bezug auf E z 9,4 gesagt:) Gott sprach

zu G.: Geh u. mache an der Stirn der Gerechten ein Z eichen (K reuz) mit Tinte, da-

mit die E ngel des V erderbens keine Gewalt à ¼ ber sie gewinnen; u. an der Stirn der

Gottlosen mache ein Z eichen von Blut, damit die E ngel des V erderbens à ¼ ber sie Ge-

walt gewinnen. | | J oma77 » : Gott sprach zu Mikhaà ¶ l: M., deine N ation hat à œ bel ge-

handelt! (M. hier als Patron Israels gedacht.) E r antwortete: Herr der W elt, laà Ÿ dir

an den Guten unter ihnen genà ¼ gen! Gott sprach zu ihm: Ich verbrenne sie, auch die

Guten unter ihnen. Sofort heià Ÿ t es E zlO, 2: â € ž E r sprach zu dem Mann, der in Linnen

1A usdeutung von d-ids im Gn 15,7 = .F euer(ofen) der Chaldfter* .


96

Lukas 1,19 (1 4)

gekleidet war (d. i. G.), o. sagte: Geh hinein zwischen den W irbel in den Raum unter

den K eruben u. fà ¼ lle deine Hà ¤ nde mit F euerkohlen aus der Mitte zwischen den

K eruben u. streue sie à ¼ ber die Stadt; u. er ging vor meinen A ugen hinein." Sofort

streckte der K erub seine Hand mitten aus den K eruben nach dem F euer zwischen

den K eruben aus u. nahm u. legte davon in die F auste des in Linnen Gekleideten.

Und dieser nahm es u. ging hinaus E z 10, 7. Rab Chana b. Bizna (um 260) hat ge-

sagt, R. Schimfon der F romme (ein Tannalt) habe gesagt: W enn sich nicht die K ohlen

abgekà ¼ hlt hà ¤ tten aus der Hand des K erubs in die Hand G.s, so wà ¤ re von den gott-

losen Israeliten (wà ¶ rtlich: von den F einden Israels) kein Rest u. kein E ntronnener

à ¼ briggeblieben. â € ” Hierzu vgl. LvR26(124d): R. J ehoschuaf von Sikhnin (um 3S0) hat

im N amen des R. Levi (um 300) gesagt: Sechs J ahre blieben jene K ohlen dem V er-

là ¶ schen nahe in der Hand G.s, weil er hoffte, die Israeliten wà ¼ rden Buà Ÿ e tun; als

sie aber keine Buà Ÿ e taten, wollte er sie niederwerfen u. (die Israeliten) bis auf die

W urzel ausrotten. Gott aber sprach: G., G., es gibt Leute unter ihnen, die Barm-
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herzigkeit aneinander à ¼ ben; s.: Da sah man an den K eruben das Gebilde einer

Menschenhand (das Symbol der Barmherzigkeit) E z 10, 8. â € ” Dasselbe MidrK L 1, IS

(55Â » ); TanchBvBK Â § 5 (42b),

/. Sanh 21b: R. J icchaq (um 300) hat gesagt: A ls Salomo die Tochter des Pharao

heiratete, kam G. herab u. stieà Ÿ ein Rohr ins Meer u. brachte eine Syrte hervor, u.

auf dieser wurde die groà Ÿ e Stadt Rom erbaut â € ” Parallelstellen: Schab 56 b mit

Schemu « l (t 254) als A utor; ptA Z 1, 39c, 33, hier R. Levi (um 300) A utor, u. statt des

E ngels G. ist MikhaBl genannt. Der Sinn der Stelle: A ls Salomo jene SÃ ¼ nde beging,

wurde auch alsbald Rom als deren Rà ¤ cherin gegrà ¼ ndet. | | Sanh 19 * : (A ls man den

K Ã ¶ nig J annai, 104â € ” 78 v. Chr., vor den Hohenrat gefordert hatte,) sprach SchimSon

b. Scha$ ach zu ihm: K à ¶ nig J annai, stelle dich auf deine F à ¼ à Ÿ e, daà Ÿ man gegen dich

zeuge! N icht vor uns stehst du, sondern vor dem stehst du, der da sprach u. es ward

die W elt, wie es heià Ÿ t: Die beiden Mà ¤ nner, die den Streithandel haben, sollen vor

J ahve stehen Dt 19,17. Der K Ã ¶ nig sprach: N icht wie du sagst, sondern wie deine Ge-

nossen sagen werden (will ich tun). Schim' on b. Schatach wandte sich zur Rechten â € ”

sie senkten ihr A ngesicht zu Boden; er wandte sich zur Linken â € ” sie senkten ihr

A ngesicht zu Boden. Da sprach Schimon b.Schatach zu ihnen: Hintergedanken habt

ihr; es mà ¶ ge der Herr kommen, der die Gedanken kennt, u. seine Strafe an euch

vollstrecken! Sofort kam G. u. schlug sie zu Boden, so daà Ÿ sie starben. â € ” F erner

s. Schab 55* in A nm. h.

HenochlO,9: Z u G. sprach der Herr: Z iehe los gegen die Bastarde (N achkommen

der gefallenen E ngel), die V erworfenen u. die Hurenkinder, tilge die SÃ ¶ hne der W Ã ¤ chter

(= E ngel) von den Menschen hinweg u. lasse sie gegeneinander los, daà Ÿ sie sich
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untereinander im K ampfe vernichten; denn langes Leben soll ihnen nicht zuteil

werden. II BM86b: W er waren jene drei Mà ¤ nner (hei A braham Gn 18)? Mikhaà ¶ l, G. u.

Raphael. Mikhaà ¶ l sollte der Sara die frohe Botschaft bringen; Raphael sollte A braham

(der an der Beschneidungswunde krankte) heilen; G. ging, um Sodom zu zerstà ¶ ren. â € ”

E twas anders GnR50(31d); TargJ erusch I Gn 18, 2, insofern hier dem Raphael die

Rettung Lots à ¼ bertragen ist. II Sanh 95b: R. E liSezer b. J ose Ha-gelili (um 150) sagte:

(A ls Sanheribs Scharen vernichtet werden sollten,) sprach Gott zu G.: Ist deine Sichel

ausgestreckt (gezà ¼ ckt)? E r antwortete: Herr der W elt, sie ist ausgestreckt u. steht

bereit seit den sechs Schà ¶ pfungstagen, s.: V or Schwertern sind sie geflohen, vordem

gezà ¼ ckten Schwert usw. J es 21, 15. R. Schim' on b. J ochai (um 150) sagte: J ene Z eit

war die Reifezeit der F rà ¼ chte. Da sprach Gott zu G.: W enn du ausziehst, die F rà ¼ chte

zur Reife zu bringen,1 dann mache dich an sie (an Sanheribs Scharen), s.: So oft er

vorà ¼ bergeht, wird er euch fassen; denn alle Morgen wird er V orà ¼ bergehn, bei Tag

u. bei N acht, u. eitel Schauder wird es sein, die K unde zu vernehmen J es 28,19.

1 N ach Henoch40, 9 (s. oben A nm.c) ist G. der Thronengel, der .allen K rà ¤ ften" ,

also auch dem W achstum u. Reifen der F rà ¼ chte vorsteht.


Lukas 1,19 (H 4. Â » )

97

* . N uR12(166> > ): R. J ocbnnan (t 279) hat gesagt: Herrschaft ! > wwi u. Schrecken:m

ist bei ihm; er schafft F rieden in seinen HÃ ¶ hen Hi25,2. .Herrschaft" , das ist Mikhael,

n. dieser ist von Schnee; .Schrecken* , das ist 6., n. der ist von F ener. W as heià Ÿ t

-s » (.bei ihm* oder .mit ihm* )? Sie halten F rieden miteinander, so daà Ÿ keiner von

ihnen dem andren einen Schaden zufà ¼ gt (wahrend es sonst zwischen Schnee u. F eaer

keine Gemeinschaft u. keinen F rieden gibt). â € ” Parallelstellen: Pesiq 3 * u. MidrHL 3,

11 (108> > ) mit R. J aSaqob aus K ephar-Chanin (um 280) als A utor; in GnR 12 (9b), wo

K esch Laqisch (um 250) A utor, irrtà ¼ mlich umgekehrt: MikhaSl = Schrecken, G. = =

Herrschaft. II MidrK L2,l(62> ): Geh umher im Inneren der Stadt usw. E z9,4. R. J ochanan

tt 279) hat gesagt: Z u dem hà ¤ rtesten E ngel, der unter ihnen war, hat es Gott gesagt,

das war G. â € ” Das gleiche Urteil Uber G. fallt mit denselben W orten wenige Z eilen

weiter auch Resch Laqisch.

1,19Â » : Der vor Gott steht (vgl. 1 K g22,19; Hi 2,1; J es 6,2; Dn 7,10).

Z u den 4 oder 7 (6) Thronengeln, die vor Gott stehen, s. bei 08b 1,4. A ber auch
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von andren E ngeln wird gesagt, das sie vor Gott stehen. Hen 14,22: Ringsherum

(um Gottes Thronsitz) standen zehntausendmal Z ehntausende vor ihm. | | Hen 39,12 f.:

Dich (Gott) preisen die nie Schlafenden (= E ngel); sie stehen vor deiner Herrlich-

keit, preisen, rà ¼ hmen u. erheben dich, indem sie sprechen: .Heilig, heilig, heilig ist

der Herr der Geister; er erfallt die E rde mit Geistern.* Hier sahen meine (Henochs)

A ugen, wie alle die nie Schlafenden vor ihm stehen, preisen u. sprechen: .Gepriesen

seiest du, n. gesegnet sei der N ame des Herrn bis in alle E wigkeit! * | | Hen 40,1:

Darnach sah ich tausendmal Tausende u. zehntausendmal Z ehntausende . . . vor dem

Herrn der Geister stehen. â € ” F erner s. Hen 47, 8; 60, 2; 71, 7f. | | Speziell von G. sagt

A bothRN 2: W enn die Stimme G.s, der einer von den Tausendmaltausenden ist, die

vor Gott stehen, von einem E nde der W elt bis zum andren geht, um wieviel mehr

gilt das dann von der Stimme des K Ã ¶ nigs aller K Ã ¶ nige! â € ” Genauer sagt N uR 2 (137Â ° ),

daà Ÿ G. seinen Stand auf der Ostseite des gà ¶ ttlichen Thronsitzes hatte: W ie Gott vier

Himmelsrichtungen erschaffen hat, ... so hat er auch seinen Thron mit vier E ngeln

umgeben, mit Mikhaà Ÿ l, G., Uriel u. Raphael. MikhaSl ist zu seiner Rechten (= Sà ¼ d-

seite), entsprechend R' uben (in der Lagerordnung wà ¤ hrend des W à ¼ stenzuges N u 2,10).

W arum ist sein N ame ,MikhaSl* genannt? A ls die Israeliten durch das Meer zogen,

begann Mose im Liede (E x 15, 11): W er ist wie du " pns " " a? A ls er die Tora be-

endigt hatte, sprach er: K einer ist wie der Gott feas )-* J eschuruns Dt 33, 26. .W er

wie du? K einer wie Gott -X 3 y* -pas -n" , siehe, das bedeutet (als N otarikon) MikhaSl

tss-a = wer wie Gott? â € ” Urià ¶ l zu seiner Linken (N ordseite), entsprechend Dan (in

der W nstenlagerordnung N u2,25), der im N orden war. W arum wird sein N ame .Uriel*

genannt? W egen der Tora, Propheten u. Hagiographen, durch die Gott den Israeliten
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SÃ ¼ hnong u E rleuchtung schafft, s.: Stehe auf, werde Licht, denn dein Licht kommt

J es 60,1. Und David hat gesagt: Gott ist J ahve, so hat er uns Licht gegeben Ps 118,27,

siebe, Uriel â € ” Licht ist Gott. Und ebenso heià Ÿ t es: W enn ich im F instern sitze, so ist J ahve

mir Licht Micha 7,8. â € ” G. ist vor ihm (= Ostseite), entsprechend der Herrschaft J udaa

u. (entsprechend) Mose u. A hron, die im Osten (der Stiftshà ¼ tte nach der Lagerordnung

N u 2,3; 3,38) waren. Und warum wird sein N ame G. genannt? V on J uda steht ge-

schrieben: Denn J uda war stark 13$ unter seinen Brà ¼ dern 1 Chr5,2, u. von Mose

steht geschrieben: J ahve rief Mose u. redete zu ihm vom Offenbarungszelte aus

Lv 1,1.' F erner s.: Und man nennt seinen N amen: W under von Berater, starker Gott

J es 9, 5, siehe, das ist G. (â € ” der Starke, der Held Gottes). â € ” Raphael (im

W esten), entsprechend E phraim (N u 2,18). Und warum wird sein N ame .Raphael* ge-

nannt? Damit er den Bruch J arobfams heile, der aus E phraim hervorgegangen ist,

der auf der W estseite (nach der Lagerordnung) war. F erner s.: Gott, ach, heile sie

1 Die Beweiskraft dieser Stelle leuchtet nicht recht ein; die Parallele PÂ ° siqR46

enthà ¤ lt keinen Hinweis auf Lv 1,1.

Strack  « . BUUrbcak, HT II. 7


98

Lukas 1,20.21.22.24.25.26 f.

doch K 3Â » ti ks in! siehe, das ist Raphael (= Gott heilt). â € ” Die Parallelstelle

PÂ » siqR46 (188Â » ) s. bei Offb 1,4.

1,20: Du wirst schweigend (stumm) sein.

Chag 2b Bar: W er reden, aber nicht hà ¶ ren kann, das ist ein arn

Tauber; wer hà ¶ ren, aber nicht reden kann, das ist ein nix Stummer

(s. bei Mt 9,32 S. 526).

1,21: Man verwunderte sich, als er im Tempel verzog.

V gl. J oma 5,1 u. pjoma 6,42c, 17 hei Lk 1,11* S. 77. â € ” yaes = ^ -n s. bei Mt 4,5.

I, 22: Man erkannte, daà Ÿ er ein Gesicht im Tempel gesehen.

Die A nnahme des V olkes wird verstà ¤ ndlich auf Grund von E rzà ¤ h-

lungen, wie solche bei Lk 1,1131 mitgeteilt sind; vgl. auch 2Makk 3,24ff.

1,24: Sie verbarg sich.

Die Z urà ¼ ckgezogenheit hatte vielleicht ihren Grund in dem Gedanken

an das N asirà ¤ at des K indes; vgl. Ri 13,4ff.


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1,25: Meine Schmach unter den Menschen wegzunehmen.

Gn 30,23: '  «  » n ps o" n! > i « tiDtc .weggenommen hat Gott meine Schmach' .â € ” LX X :

dtptiX e » 6 9e6f [ inv m' ortiios. â € ” Targ Onk u. J emsch I: " "  » n r> "  « i:; ,beseitigt

hat J ahve meine Schmach" [ vn = zusammenbringen, zB K ehricht, um zu entfernen,

ausfegen). GnR73 (46rt): (Rabel) sprach: W eggenommen hat Gott meine Schmach

Gn30,23. R. Levi b. Z ekharja (ein A morà ¤ er ungewisser Z eit) hat gesagt: Solange eine

F rau nicht geboren bat, wird (alle) Schuld an sie gehà ¤ ngt; nachdem sie aber geboren

hat, wird sie an ihren Sohn gehà ¤ ngt: .W er hat jene teure Speise aufgegessen? " (fragt

der Mann.) .Dein Sohn' (antwortet die F rau). .W er hat jenes wertvolle Gefftà Ÿ zer-

brochen? " .N ur dein Sohn."

1,26f.: Der E ngel GabriSl wurde zu einer J ungfrau . . .

Maria entsandt.

V on der V erkà ¼ ndigung der Geburt J esu durch den E ngel G. hat man

(Bacher, Tann." 1, 262) mit Unrecht geurteilt, daà Ÿ sie an die im Midr

von den â € ž Z ehn MÃ ¤ rtyrern" mitgeteilte Legende von der Geburt des

R. J ischmafel (f um 135) erinnere.

Beth ha-Midr 2,65: Man hat von R. J ischma' el, den » Hohenpriester, erzà ¤ hlt, daà Ÿ

er zu den sieben Schà ¶ nen in der W elt gehà ¶ rt hat, u. daà Ÿ sein A ussehen dem E ngel

J ahves Q " baoth glich. A ls der grà ¶ à Ÿ te Teil des Lebens seineB V aters J ose (der V ater

heià Ÿ t sonst E lischai) vergangen war, sprach seine Gattin zu ihm: Mein Herr Gemahl,

was ist das, daà Ÿ ich von so vielen Menschen sehe, wie sie Glà ¼ ck haben mit ihrer

N achkommenschaft, u. wir haben kein Gl tick durch K inder? Denn wir haben weder

einen Sohn noch eine Tochter zum E rben. R.J ose antwortete: W eil ihre F rauen auf
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sich achthaben, wenn sie von der Stà ¤ tte des Tauchbades hinweggehn: wenn ihnen

etwas HÃ ¤ Ã Ÿ liches (Unschickliches â –   pjn u-scr) begegnet, kehren sie zum Tauchbad zu-

rà ¼ ck u. tauchen zum zweitenmal unter. Sie sprach: W enn das der Hinderungsgrund,

nehme ich es auf mich, in diesen Dingen behutsam zu sein! A ls sie in das Tauchbad

gegangen war u. von seiner Stà ¤ tte wegging, begegnete ihr ein Hund; sie kehrte um

u. tauchte zum zweitenmal unter; es begegnete ihr ein K amel, sie kehrte um u.

tauchte so bis achtzigmal unter. Da sprach Gott zu Gabriel: V iel N ot macht sich die

Gerechte; geh u. erscheine ihr in der Gestalt ihres Mannes! Sofort zog G. aus,
Lukas 1,26 f. 28. 29. SO. 31. 32 99

setzte sich an den A usgang der Statte des Tauchbades u. erschien ihr in der Gestalt

ihres Hannes R. J ose, u. er faà Ÿ te sie an u. fahrte sie nach ihrem Haus. In jener

N acht wurde sie schwanger mit R. J ischmaiel, u. er wurde von schà ¶ ner Gestalt u.

tob schà ¶ nem A ussehen nach dem Bilde G.s. â € ” A us den letzten W orten, verglichen

mit den W orten oben: â € ž sein A ussehen glich dem E ngel J ahves" , geht hervor, daà Ÿ

man G. mit dem .E ngel J ahves* identifiziert hat; s. auch bei Lk 1, 19% N r. 3 < /.

.V npi « u; zu dieser N amensforra s. bei Mtl, 16 N r. 2 S. 36.

1,28: Sei gegrà ¼ à Ÿ t, Begnadigte, der Herr ist mit dir.

Das E ntbieten eines Gruà Ÿ es an F rauen war verpà ¶ nt.

Q id 70" :E ab N achman (t 320) sprach zu Rab J * huda (t 299): E s mà ¶ ge uns Dunag

(oder Dinag, eine Tochter des Rab N achman) etwas zum Trinken bringen. E r ant-

wortete: So hat Schl* muel (f 254) gesagt: Man darf sich nicht von einer F rau be-

dienen lassen. (Rab N achman sprach:) Sie ist noch klein! (Rab .limda:) A usdrà ¼ ck-

lich hat Schemuel gesagt: Man darf sich à ¼ berhaupt nicht von einer F rau bedienen

lassen, sie sei groà Ÿ oder klein. â € ” So mà ¶ ge doch der Herr (meiner F rau) J alta einen
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Gruà Ÿ entbieten! E r antwortete: So hat Schemuel gesagt: Die Stimme an einer F rau

ist etwas Unzà ¼ chtiges. (Rab N achman:) E s kann ja durch einen Boten (Mittelsmann)

geschehen! E r antwortete: So hat Sch ° muel gesagt: Man entbietet einer F rau keinen

Groà Ÿ . (Rab N achman:) Durch ihren Mann kann es doch geschehen! E r antwortete:

So hat Schemu8l gesagt: Man entbietet einer F rau à ¼ berhaupt keinen Gruà Ÿ .

W enn die W orte ,à ¶ x vqiog fiitd aov1 mit zum Gruà Ÿ gehà ¶ ren (s. Ri 6,12;

Ruth 2,4), dann vgl. BÂ « rakh9,5 u. Mak 23b bei Mt 5,47 S.381 A nm.c.

N aher liegt es jedoch, die W orte als selbstà ¤ ndigen Satz zu fassen: â € ž Der

Herr ist mit dir.*

1,29: Sie ward bestà ¼ rzt, à ¤ isTaQ ax ^ ^ .

GnR 45 (28d): R Chijja (um 280) hat gesagt: K omm n. sieb, wie groà Ÿ der Unter-

schied ist zwischen den F rà ¼ heren u. den Spà ¤ teren: Manoach sprach zu seinem W eibe:

W ir werden gewià Ÿ sterben mà ¼ ssen, denn wir haben Gott gesehen Ri 13,22. Dagegen

hat Hagar, die Sklavin Sarais, fà ¼ nf E ngel nacheinander gesehen, ohne sich vor ihnen

zn fà ¼ rchten. Rab Chijja hat gesagt: Besser der N agel der V ater (der frà ¼ heren Genera-

tionen) als der Bauch der K inder (der spateren Generationen)! â € ” Der letzte A us-

spruch J oma 9' ' im Munde des R. J ochanan (f 279).

1,30: Der E ngel sprach zu ihr.

W Ã ¤ hrend hier Gabriel (s. V ers 26) der Maria die frohe Botschaft

verkà ¼ ndigt, à ¼ berbringt nach dem Midr der E ngel Mikhael die gleiche

Botschaft Gn 18,10 der Sara.

BM86b s. oben 8.96y. | | GnR50(31d): Mikhael sagte seine frohe Botschaft (Gn 18,10)

a. entfernte sich.
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1,319: Du wirst im Leibe empfangen u. einen Sohn gebà ¤ ren.

1. ai' X X rifttpg iy yaatqi, TQ idl,4 (335) hs.--. R. E li' ezer b. J a' caqob (um 150) sagte:

W enn eine F rau von vielen Mà ¤ nnern empfing -V ; -p u. es ist ungewià Ÿ , von wem.

2. Ulf) vidv, aram. = isi ^ a V s-ia r » ; so zweimal pMSch 4, 55 ° , 14, s. bei Mt 1,20

S. 59 A nm. i.

1,31 0: Und seinen N amen J esus heià Ÿ en; s. bei Mt 1, 21 $ 1. 41.

1,32: Des HÃ ¶ chsten, vipiotov.

r? ? i « Gn 14, 18 ff.; Ps78,35; iv- » ww Ps7,18; y-hr o* n; K Ps 57, 3; 78,56;

das bloà Ÿ e i" vi » N u 24, 16; Dt32,8; Ps9,3; 21,8. Die entsprechenden aram. A usdrà ¼ cke
100

Lukas I, 32.38. 34. 35. 37. 41 (N r. 1)

s. Dn3,26. 32; 5,18.21; 4,14.21; 7,25. â € ” J esus Sirach sagt V it 46,5; 47,5;

48,2; bloà Ÿ ^ vi; 41,4.8; 42,2; 44,20 u. 0. â € ” Die LX X verwenden 6 r>  « rro( oder

bloà Ÿ vtptatos oft als Gottesbezeichnung, zB N u 24, 16; Dt 32, 8; 2 Sm 22, 14; Ps9, 2;

82,6 (x  « i vloi vtfiiatov nà ¤ ytef); 83,18. â € ” Oft in A pokryphen u. Pseudepigraphen:

Tob 1,4.13; 4,11; J udith 13, 18; 2 Makk 3, 31; 3E sra2, 3; 6,31; 8,19.21; W eish 5,

15; 6,3; 8 Makk 6,2; 7,9; J ubil.7,36; 1 2,19; 21,22.23.25; Orac Sib 3,519.580.

719; Test Sim 2; Levi 8. 5; Henoch 10,1; 46,7; 94,8; 98,7.11; A ssumptio Mosis

10,7; 4E sra 3, 3; 4, 2.11; 5,4. 22; A pok Bar 64,6. 8; 77,4. 21. â € ” Dagegen trifft man

in der rabbin. Literatur das yht h* à ¤ uà Ÿ erst selten an. In der 1. Benediktion des A cht-

zehn-Gebetes heià Ÿ t es nach der palà ¤ st. Rezension: Gepriesen seist du, J ahve unser

Gott u. Gott unsrer V à ¤ ter, Gott A brahams, Q ott Isaaks u. Gott J akobs, groà Ÿ er, mà ¤ ch-

tiger u. furchtbarer Gott, hà ¶ chster Gott yA n Schà ¶ pfer des Bummels u. der E rde,

unser Schild u. Schild unsrer V Ã ¤ ter, unser V ertrauen in allen Geschlechtern. Gepriesen

seist du, J ahve, Schild A brahams! â € ” Der A usdruck yhy in auch in der I. Benediktion
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der babyl. Rezension. | | RH 18b: Die griechische (syrische) Regierung hatte das E dikt

erlassen, daà Ÿ (die Israeliten) den N amen Gottes nicht mehr mit ihrem Munde er-

wà ¤ hnen sollten. A ls aber die Herrschaft der Hasmonà ¤ er erstarkt war u. jene besiegt

hatte, lieà Ÿ man den N amen Gottes selbst auf den Urkunden erwà ¤ hnen; u. zwar schrieb

man also: In dem u. dem J ahre J ochanans, des Hohenpriesters des hà ¶ chsten Gottes

in. | | Sota 40* : Die F rau des Sprechers (Dolmetschers) des R. A bbahu (um 300)

hatte einmal zu der F rau des R. A bbahu gesagt: Mein Mann bedarf des deinigen

nicht (ist ebensoviel wie dein Mann), u. wenn er sich niederbeugt (um das von

R. A bbahu leise Gesprochene zu hà ¶ ren) u. dann wieder sich vor ihm aufrichtet, so

ist das eine gewà ¶ hnliche E hrenbezeigung, die er ihm erweist. Da ging die F rau hin

u. sagte es ihrem Mann. Der sprach zu ihr: W as geht das denn dich an! V on mir

u. von ihm wird der HÃ ¶ chste ns.y? (aram. = yi-hj) gepriesen. â € ” In den Targumim

liest man nx V j; â € ž der hà ¶ chste Gott' , zB bei Onk Gn 14, 18. 19.20.22; r.siy k^ m

J eruschl Gn 14,18.19. 20. 22; N u 24,16; TargPs 7, 18; 57,3; 78,85.56; n* 5Â » nwr>

TargPs47, 3; 97,9; das bloà Ÿ e nijV * , der Hà ¶ chste, Onk N u 24, 16; Dt82,8; J eruschl

Dt32,8; TargPs 50,14; 78,11; 77,11; 78,17; 83,19.

1,33: Z ur K Ã ¶ nigs- u. W eltherrschaft des Messias s. E x k.:

Diese W elt, die Tage des Messias u. die zukà ¼ nftige W elt.

1,34: Da ich keinen Mann kenne, avd(> a ov yivmax oi. E benso

kann -von die F rau als Subjekt bei sich haben, s. bei Mt 1,25 S. 75.

1, 35: Heiliger Geist wird Uber dich kommen (s. bei Mt 1,18 8 2. 3 S.48ff.).

1,37: V on Gott aus (bei Gott) wird nichts unmà ¶ glich sein.

nuQ  « tov 9tov = (o' hsh) mm ' jr^ is .von vor Gott her" . II Gn 18,14: njmià ¤ n^ " .n
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.sollte fà ¼ rJ ahve irgend etwas zu schwer sein? * LX X : fitj à ¤ ivyartja$ i nttprf

9t< t fà ¤ utt; â € ” TargOnk:  «  « { pb â –   * " â –   > c-p_ â –   j' j"  « smn .sollte vor J ahve etwas verborgen

sein? * â € ” Ã „ hnlich TargJ erusch I. | | R. J udan b. Simon (um 320) hat Gn 18,14 durch

dieses Gleichnis erlà ¤ utert GnR48(30d): Gleich einem Menschen, der zwei K etten in

seiner Hand hat, die er zu einem Schmied schafft; er spricht zu diesem: K annst du

sie mir wiederherstellen? Dieser antwortete: Sie anzufertigen war ich imstande, sie

wiederherzustellen sollte ich nicht imstande sein? E benso hier (Gn 18,14): Sie zu-

erst zu schaffen war ich imstande, sie in die Tage ihrer J ugendfrische zurà ¼ ckzufà ¼ hren,

sollte ich nicht imstande sein?

1,41: Das K ind hà ¼ pfte in ihrem Leibe.

1. ox iQ tttto verwenden die LX X bei dem analogen V organg Gn 25,22 zur W ieder-

gabe von lx x ^ m= .sie stieà Ÿ en sich* ; dagegen gebrauchen sie Ps 114,4.6 ox iQ x à ¤ to fà ¼ r


Lukas 1,41 (N r. 2); 1,51 10t

"  « V = .hà ¼ pfen, springen" . So auch W eish 17,18, wo vom unsichtbaren Lauf springender

Tiere die Rede ist: ox iQ juiviuiv (wW J gouos ii9eu)Q t; x os.

2. Sachliche Parallelen: pSota5,20Â ° , 14: Rabban GamliBl (am 90) sagte: Selbst die

E mbryos im Schà ¶ à Ÿ e ihrer Matter haben ein Lied gesungen (nà ¤ mlich am Schilfmeer

E x 15,1); 9.: In V ersammlungen preiset Gott, J ahven, ihr aus Israels Q uelle (= Mutter-

schoà Ÿ ) Ps68,27. | | K ' th 7 ° Bar: R. Melr (um 150) sagte: W oher, daà Ÿ auch die E mbryos

im Leibe ihrer Matter ein Lied gesungen haben am Meer? s. Ps 68, 27. â € ” Dasselbe

Sota30â € ¢ > mit dem Z usatz (31Â » )* A ber sie sahen doch nichts (im Mutterleib)! R.Tanchum

(am 380) hat gesagt: Der Mutterleib wurde fà ¼ r sie wie durchsichtiges Glas. â € ” E ine

weitere Parallele MidrPs 68  § 14 (160 b). | | GnR 63 (39 ° ): Die K inder stieà Ÿ en sich in

ihrem Leibe Gn 25, 22. R. J ochanan (f 279) u. Resch Laqisch (um 250). R. J . hat ge-

sagt: Der eine lief (drà ¤ ngte), um den andren zu tà ¼ ten. Resch L. hat gesagt: Dieser

erlaubte, was jenem verboten war, u. jener erlaubte, was diesem verboten war.

R. B^ rekhja (um 340) hat im N amen des R. Levi (um 300) gesagt: Sage nicht, daà Ÿ

er (E sau) sich erst nach dem Hervorgehn aus dem Mutterleib an jenen (J akob) ge-
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macht habe; vielmehr als er noch im Leibe seiner Mutter war, war seiue Spanne

schon gegen ihn ausgestreckt, s. Ps 58, 5: E s drà ¼ cken (halten fest, so der Midi-) die

Gottlosen vom Mutterschoà Ÿ an. â € ” Die K inder stieà Ÿ en sich in ihrem Leib: wenn sie

(Rebekka) an den Synagogen u. Lehrhà ¤ usern vorà ¼ berging, zuckte (zappelte) J akob,

um herauszukommen; s.: E he ich dich bildete im Mutterleib, habe ich dich erkannt

J er 1,5. W enn sie aber an den Gà ¶ tzentempeln vorà ¼ berging, dann lief (drà ¤ ngte) u.

zackte E sau, um herauszukommen; s.: Die Gottlosen weichen ab vom Mutterschoà Ÿ

an (so jetzt der Midr Ps 58, 5, -m = -uo).

1,51: E r hat Hochmà ¼ tige in ihres Herzens Sinn zerstreut.

Urteile à ¼ ber den Hochmut (w& s, rjn ' s, auch rn-o » zB Midr E sth 4,15)

u. à ¼ ber die Hochmà ¼ tigen (nn os, * rb| ). â € ” (E in Lob der Demut s. bei

Mt5,8S.192.)

Die W arnung1 vor dem Hochmut haben die jà ¼ dischen Gelehrten in

J er 13,15 u. sein V erbot in Dt 8,11.14 gefunden, a F Ã ¼ r Gott ist der

Hochmut ein Greuel ; b denn der Hochmà ¼ tige ist ein Gà ¶ tzendiener ; C

darum verdient er wie eine A schera umgehauen zu werden, d Gott

kann mit dem Hochmà ¼ tigen nicht zusammen in der W elt wohnen;  «

deshalb là ¤ à Ÿ t er die schwersten Strafen à ¼ ber ihn kommen J der Hoch-

mà ¼ tige wird erniedrigt; g in allerlei Sà ¼ nden kommt er zu F all:" Tora-

kenntnis wird umsonst bei ihm gesucht, gerade die A rmut an W issen

ist ein sicheres Merkmal des Hochmuts; ! A ussatzplagen suchen den

Hochmà ¼ tigen heim; k seine Gà ¼ ter verfallen der K onfiskation durch den

Staatsschatz; ' auch die geringste W iderwà ¤ rtigkeit bringt ihn in Un-
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ruhe u. V erwirrung.â „ ¢ Selbst die Gesamtheit Israels muà Ÿ unter der

Bosheit der Hochmà ¼ tigen leiden; denn diese sind es, die die A nkunft

des Messias verzà ¶ gern. « W ohl gibt es auch fà ¼ r den Hochmà ¼ tigen eine

Rettung: tut er Buà Ÿ e, so ist es gut; seine Sà ¼ nde wird dann durch den

K opfbund des Hohenpriesters gesà ¼ hnt. Tut er aber nicht Buà Ÿ e, so

wird sein Leben vorzeitig abgeschnitten,o u. er selbst verfà ¤ llt dem

1 W ie man die à œ bertretung eines V erbotes nur bestraft wissen wollte, falls der

Tà ¤ ter vorher ausdrà ¼ cklich verwarnt worden war (s. hierzu bei Mt5,21 S. 261 H, 1),

* o suchte man such nachzuweisen, daà Ÿ bereits die Schrift fà ¼ r jedes ihrer V erbote die

dtza gehà ¶ rende V erwarnung n^ ts .enthalte.


102

Lukas 1,51

F euer des Gehinnomsp rettungslos, ohne A ussicht zu einem neuen

Leben auferweckt zu werden, q

Geschichtlich bemerkenswert ist, daà Ÿ der V orwurf des Hochmuts

mehrfach gegen die (sadduzà ¤ isch gerichtete) Priesteraristokratie er-

hoben wird.r A uch die babylon. J udensehaft zieh man in Palastina

allgemein dieses Lasters. « In Babylonien selbst erklà ¤ rten etliche

A utorità ¤ ten, daà Ÿ etwas Hochmut einem Gelehrten gar wohl anstehe

(sie meinten wohl damit jene Selbstachtung, die eine unerlà ¤ à Ÿ liche Be-

dingung fà ¼ r denjenigen ist, der A chtung von andren erwartet); doch

stimmten nicht alle dieser A nsicht bei, sie hielten vielmehr daran fest,

daà Ÿ vor Gott jede A rt Hochmut ein Greuel sei.t

a. Sota 5" : W oher là ¤ à Ÿ t sich die V erwarnung fà ¼ r die Hochmà ¼ tigen mm -o; ^ aus

der Schrift erweisen? Raba (t 352) hat gesagt, Z * iiri (um 250) habe gesagt: E s heifit

J er 18,15: Hà ¶ ret u. horchet auf; seid nicht hochmà ¼ tig inaanV u. Rab N achman b. J icchaq
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(t 356) hat gesagt: V on hier aus: ,Daà Ÿ dein Herz sich hochmà ¼ tig erhebe u. du J ahveg

deines Gottes vergessest' Dt8,14. A ber es steht doch (Dt8,11) geschrieben: â € ž HÃ ¼ te

dich, dafi du nicht J ahves deines Gottes vergessest* , was nach den W orten A bine

(um 325) im N amen des R.E liai (= Heia, um 310) zu verstehen ist, der gesagt hat:

à œ berall, wo es heifit: â € ž Hà ¼ te dich, dafi du nicht" , ist damit nur das V erbot (nicht die

V erwarnung) gemeint. (Dt 8,11.14 bleibt also die Beweisstelle fà ¼ r das V erbot u.

J er 18, 15 diejenige fà ¼ r die V erwarnung.)

b. DtR4(201c): ,Hà ¶ ret u. horchet auf: seid nicht hochmà ¼ tig' J er 13,15. R. Tan-

chuma (um 380) hat gesagt: Gott hat gesagt: HÃ ¶ ret auf die W orte der Tora u. redet

nichts Hochmà ¼ tiges nmajj .denn J ahve hat es gesprochen' J er 13,15. W o hat er

es gesprochen? s.: E in Greuel fà ¼ rJ ahve ist jeder Hochmà ¼ tige Spr 16, 5. â € ” F erner

s. So(a 4> > in A nm. c u. Sota 5" in A nm. t.

C. Sota 4t> : R. J ochanan (t 279) hat im N amen des R. Schimfon b. J ochai (um 150)

gesagt: J eder Mensch, in welchem Hochmut min pitu ist, ist wie ein GÃ ¶ tzendiener.

E s heifit hier: E in Greuel fà ¼ rJ ahve ist jeder Hochmà ¼ tige Spr 16, 5, u. es heifit dort:

Laà Ÿ keinen Greuel in dein Haus kommen Dt 7, 26. (Beweis durch W ortanalogie, s.

E inl. S. 97 N r. 2: .Greuel' = Gà ¶ tze Dt 7,26; daher auch Spr 16, 5 der Hochmà ¼ tige

â € ” .Greuel* = GÃ ¶ tze.) R. J ochanan hat als seine eigene Meinung ausgesprochen: (Der

Hochmà ¼ tige) ist wie einer, der die Gottheit verleugnet; s.: Dafi dein Herz sich hoch-

mà ¼ tig erhebe u du J ahves deines Gottes vergessest Dt 8, 14. R. Chams b. Chanina

(um 260) hat gesagt: E r ist wie einer, der mit allen der nahen V erwandtschaft wegen

zur E he verbotenen F rauen Blutschande getrieben hat. E s heifit hier (Spr 16,5): E in

Greuel fà ¼ rJ ahve ist jeder Hochmà ¼ tige, u. es heifit dort (Lv 18,27): Denn alle diese
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Greuel haben die Bewohner des Landes, welche vor euch, getan. (Beweis wiederum

durch W ortanalogie.) (Ulla (um 280) hat gesagt: E r ist wie einer, der eine Opferhà ¶ he

nqa erbaut hat; s.: .Lasset ab von dem Menschen, in dessen N ase A ufgeblasenheit

(so der Midr) ist; denn naa ist er zu achten! * J es2,22. Lies nicht n « ? = .wofà ¼ r"

ist er zu achten! sondern n-j^ = fà ¼ r eine Gà ¶ tzenhà ¶ he ist er zu achten. â € ” V gl. auch

die enge V erbindung, in die die A nbetung des goldenen K albes N uR6 (185 d) mit dem

Hochmut gebracht wird: W as verursachte den E rstgeborenen, dafi sie diese W Ã ¼ rde

(Opfer darbringen zu dà ¼ rfen) verloren? W eil sie sich hochmà ¼ tig erhoben u. vor dem

K alb als Priester dienten.

d. Sota 5" : R. E ifazar (um 270) hat gesagt: J eder Mensch, in welchem Hochmut

m-n riD3 ist, verdient wie eine A schera umgehauen zu werden. E s heifit hier (J es 10,33):

.Die stattlich E mporgewachsenen (= die Hochmà ¼ tigen) werden umgehauen* , u. es

heià Ÿ t dort (Dt 7, 5): â € ž Ihre à „ scheren sollt ihr umhauen." (Beweis aus .umhauen* durch

Gu< zera schava = W ortanalogie.)


Lukas 1, Ã ¶ l

103

e. Sota 5* : Rab Chisda (t 309) oder, wie auch gesagt worden ist, Mar fà ¼ qba (I..

um 220) hat gesagt: V on jedem Menschen, in welchem Hochmut ist, sagt Gott: Ich

n. er, wir kà ¶ nnen nicht (zusammen) in der W elt wohnen; 8.: W er im verborgenen

seinen N à ¤ chsten verleumdet, den will ich vertilgen; wer hoher A ugen u. geblà ¤ hten

Herzens ist, den im* halte ich nicht aus Ps 101, 5. Lies nicht irrt » .den" , sondern

' p* = . mit dem zusammen halte ich es nicht aus.

f. Sota 5* : R. E ifazar (um 270) hat gesagt: Um jeden Menschen, in welchem Hoch-

mut ist, wehklagt die Schekhina; s.: Um den Hochmà ¼ tigen weià Ÿ er von fern Ps 138,6

(lange bevor die Strafen à ¼ ber ihn hereinbrechen; denn seine selbsterwà ¤ hlte Hà ¶ he zieht

Gottes A ugen auf ihn; vgl. Raschi, aber auch Bacher, Pal. A mor. 2,18. 4).

g. Sota 5* : Rab A schi (f 427) hat gesagt: J eder Mensch, in welchem Hochmut

ist. wird schlieà Ÿ lich verringert; s.: .V on der E rhabenheit u. bis zum A bfall* (so der

Midr Lv 14,56). .E rhabenheit" bedeutet nichts andres als Hochmut nrna » ; s.: à œ ber

alle hohen Berge u. Ober alle .erhabenen' HÃ ¶ hen J es2, 14. Und .A bfall" bedeutet
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nichts andres als N ebensà ¤ chliches (A nhà ¤ ngsel); s.: â € ¢ into = bringe mich doch unter

(als nebensà ¤ chliche Person, die dem A bfall .-neo gleicht) in einem der priesterlichen

à „ mter, damit ich Brot zu essen habe 1 8m 2, 36. \ \ Z * b 102* : R. E ifazar (um 270) hat

gesagt, R. Chanina (um 225) habe gesagt: W enn man (â € ” Gott) einem Menschen Grà ¶ à Ÿ e

bestimmt, so bestimmt man sie fà ¼ r ihn u. fà ¼ r seine N achkommen bis ans E nde aller

Geschlechter; s.: E r zieht nicht ab vom Gerechten sein A uge, u. bei K Ã ¶ nigen auf

den Thron â € ” da setzt er sie hin fà ¼ r immer Hi 36, 7. A ber wenn er hochmà ¼ tig in

â –   einem Inneren wird, erniedrigt ihn Gott; s.: Und wenn sie gefesselt sind in K etten..

da macht er ihnen kund ihr Tun, ... daà Ÿ sie sich aberhoben Hi 36,8 f. â € ” Dasselbe

M' g mit R. E ifazar als A utor. â € ” F erner s. Sota 5Â » in A nm. o; zum Teil auch die

Z itate bei Mt 18.4; 23.12.

A . 8ota4b: R. Chijja b. A bba (um 280) hat gesagt, R.J ochanan (t 279) habe ge-

sagt: J eder Mensch, in welchem Hochmut ist, kommt schlieà Ÿ lich zu F all durch ein

verheiratetes W eib; s.: E in verheiratetes W eib verstrickt eine sich wichtig machende

Seele (so deutet der Midr mp* vi: Spr6,26). | | pfA Z l,39b, 13: Der Hochmut J arobrams

bewirkte, daà Ÿ er der Saude verfiel.

/. f £ r5à ¶  « : W as heià Ÿ t: (Die Tora) ist nicht im Himmel,... u. sie ist nicht jenseits

des Meeres? Dt 80,12. Raba (t 352) hat gesagt: .Sie ist nicht im Himmel" , sie

findet sich nicht bei dem, der seinen Sinn hochmutig erhebt, (so hoch) wie der Himmel

ist; auch wird sie nicht gefunden bei dem, der seinen Sinn habgierig ausdehnt, (so

weit) wie das Meer ist. R.J ochanan (t 279) sagte: .N icht im Himmel" , sie findet

sich nicht bei den Hochmà ¼ tigen; ,u. nicht jenseits des Meeres" , sie findet sich nicht

bei den Hausierern u. nicht bei den HÃ ¤ ndlern. I| Q id 49b: E in A utor hat gesagt: E in
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A nzeichen von Hochmut noa ist A rmut. . . . W as bedeutet .A rmut" ? Die A rmut an

Torakenntnis. â € ” V ollstà ¤ ndiger Bar Schab 33* :V ier A nzeichen gibt es: ein A nzeichen

von geschlechtlichen A usschweifungen ist die W assersucht, ein A nz. von grundlosem

Haà Ÿ ist die Gelbsucht, ein A nz. von Hochmut ist die A rmut (an Torakenntnis), ein

A nz. von V erleumdung ist die Brà ¤ une. II P* s66b: Rab (f 247) hat gesagt: V on dem,

der sich hochmà ¼ tig benimmt, weicht, wenn er ein Gelehrter ist, seine Gelehrsamkeit,

wenn er ein Prophet ist, seine Prophetie.

* . SLv 14,85 (280* ): R. Schimfon b. E ifazar (um 190) sagte: A uch wegen Hoch-

muts riO] kommen A ussatzplagen; denn so finden wir es bei (dem K Ã ¶ nig) fUzzijja,

s. 2Chr26, 16 flF .â € ” Dasselbe TanchB  » ii* s § 8 (24b). â € ” W eiteres s. im E x k.: A us-

satz usw.

/. Sukka29b: Rab (t 247) hat gesagt: W egen vier Dinge werden die GÃ ¼ ter (das

V ermà ¶ gen) der Besitzer fà ¼ r den Staatsschatz eingezogen: wegen derer, die den Lohn

des Tagelà ¶ hners niederdrà ¼ cken (einbehalten, s. Raschi), u. wegen derer, die sich am

Lohn des Tagelà ¶ hners gewalttà ¤ tig vergreifen, u. wegen derer, die ein J och von ihrem

Halse werfen, um es ihren N Ã ¤ chsten aufzulegen, u. wegen Hochmuts, u. Hochmut

kommt jenen allen gleich (wiegt so schwer, wie jene drei zusammen). A ber von den
104

Lukas 1,51

Demà ¼ tigen (Sanftmà ¼ tigen D* w) steht geschrieben: Die D. werden das Land ererben

u. ihre Lost haben an F riedensfà ¼ lle F s 37,11.

m. Sota 5Â ° : R. A lex andrai (am 270) hat gesagt: J eden Menschen, in welchem Hoch-

mut ist, bringt auch ein geringer W indzug (d. h. ein geringes Leid) in A ufregung (V er-

wirrung); s.: .Die Gottlosen sind wie das umgetriebene Meer" J es 57,20. W enn nun

das Meer, in welchem wer weià Ÿ wie viele V iertel Log (W asser) sind, ein kleiner W ind-

stoà Ÿ in A ufregung bringt, um wieviel mehr gilt das dann vom Menschen, in welchem

nur ein V iertel Log (Blut) ist!

n. Sanh 98* :Z efiri (um 250) hat gesagt, R. Chanina (um 225) habe gesagt: Der

Sohn Davids (= Messias) kommt nicht eher, als bis die Hochmà ¼ tigen nwi ~ z; aus

Israel geschwunden sind; s.: Dann will ich aus deiner Mitte wegschaffen deine in

Hochmut A usgelassenen Z eph 3, 11; u.: Ich lasse in deiner Mitte à ¼ brig ein demà ¼ tiges

* Â » u. niedriges V olk, u. sie bergen sich in dem N amen J ahves (das. V . 12).

O. Sota 5* : Rab A vira (im 4. J ahrhundert) hat vorgetragen, u. zwar bald im N amen
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des R. A si (um 300), bald im N amen des R. A mmi (um 300): J eder Mensch, in welchem

Hochmut ist, wird schlieà Ÿ lich klein gemacht; s.: .Hoch stehen sie da, weniges" (sind

sie alsbald geworden; so der Midr Hi 24,24). Und wenn du sagen wolltest: .Sie sind

da in der W elt" , so sagt die Schrift lehrend (das.): â € ž Und sie sind nicht mehr." W enn

er aber in Buà Ÿ fertigkeit in sich geht, so wird er (zu den V à ¤ tern) versammelt zu seiner

Z eit wie unser V ater A braham; denn es heià Ÿ t (das.): â € ž Sie sinken hin, wie alle (-:)

werden sie weggenommen," wie A braham, Isaak u. J akob, von denen gesagt wird:

hss .mit allem" (Gn 24,1), is< s .von allem' (Gn 27,38), 1 â € ž alles" (Gn 33,11). W enn

aber nicht (buà Ÿ fertige Umkehr erfolgt), so â € ž werden sie wie die am hà ¶ chsten empor-

ragenden à „ hren abgeschnitten" (so wird Hi 24,24 c von der Schule J ischmafels, tum 135,

u. von R. A si Sota 5 » erklà ¤ rt; dementsprechend werden auch die à ¼ ber ihre Umgebung

sich erhebenden Hochmà ¼ tigen zuerst u. vorzeitig weggerafft).

Z ur SÃ ¼ hnung des Hochmuts durch den hohenpriesterlichen K opfbund s. Z eb 88b:

R. f A nani b. Sason (um 300) sagte: W arum folgt der A bschnitt von den Opfern (E x 29)

unmittelbar auf den A bschnitt von den Priestergewà ¤ ndern (E x 28^ ? Um dir zu sagen:

W ie die Opfer Sà ¼ hnung schaffen, so schaffen auch die Priestergewà ¤ nder Sà ¼ hnung. Der

Leibrock schafft S. fà ¼ r Blutvergieà Ÿ en, s. Gn 87,31; die Beinkleider schaffen S. fà ¼ r Un-

zuchtssà ¼ nden, s. E x 28,42; der E opfbund schafft S. fà ¼ r die Hochmà ¼ tigen. W oher?

R. Chsnina (um 225) hat gesagt: E s komme der Gegenstand, der hoch oben ist (d. h.

der K opfbund), u. schaffe S. fà ¼ r den Hohen (Hochmà ¼ tigen) usw. â € ” A hnliches in

SA rakhin 16" ; pJ oma 7,44b, 53, hier R. Simon, um 280, als A utor, ebenso LvR 10 (112Â « ).

p. BB 78Â » : R. Schomuel b. N achman (um 260) hat gesagt, R. J onathan (um 220;

Tex t irrtà ¼ mlich â € ž R. J ochanan" ) habe gesagt: W as bedeutet N u 21,27 ff. Dreien (die
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Spruchdichter)? Die, welche à ¼ ber ihren bà ¶ seu Trieb herrschen risi » n; sie sagen:

.K ommt nach Cheschbon" , d. h. kommt, laà Ÿ t uns eine gewà ¶ hnliche (einfache) Rechnung

anstellen paen avn: à ¼ ber den V erlust aus einer Gebotserfà ¼ llung gegenà ¼ ber ihrem

Gewinn (Lohn) u. à ¼ ber den Gewinn aus einer à œ bertretung gegenà ¼ ber ihrem Schaden.

.Gebaut u. befestigt werden sie" , d. h. wenn du so (als guter Rechner) tust, wirst

du aufgebaut in dieser W elt u. befestigt fà ¼ r die zuk. W elt .Die Stadt Sichons

â –   prrc" , d. h. wenn ein Mensch sich selbst zu einem E selsfà ¼ llen â € ” macht, das der

schà ¶ nen E selin nn-c nachlà ¤ uft, was steht da hinterher geschrieben? â € ž Denn F euer

ist ausgegangen von Cheschbon" , d. h. F euer geht aus von den Berechnenden u. ver-

zehrt die N ichtberechnenden â € ž u. eine F lamme aus der Stadt Sichons" , d. h. aus der

Stadt der Gerechten, die y* rb = BÃ ¤ ume genannt werden. â € ž Hat verzehrt iA r Moab" ,

das ist der, der seinem bà ¶ sen Trieb nachgeht, wie ein E selsfà ¼ llen = der

schà ¶ nen E selin nachlà ¤ uft. â € ž Die Herren der Hà ¶ hen des A rnon" , das sind die Hoch-

mà ¼ tigen; denn ein A utor hat gesagt: J eder Mensch, in welchem Hochmut ist, fà ¤ llt

in den Gehinnom. ,Da beschossen wir sie" d-.-ji (V . 30): der Gottlose spricht: E s gibt

1V gl. hierzu die Bar -BB 16Â » .


Lukas 1,51

105

keinen Hà ¶ chsten .verloren war Ciieschbon* , d. h. verloren ist die gewà ¶ hnliche

Rechnung, .bis Dibon' , Gott spricht: W arte, bis das Gericht kommt fts-s = ks. ; â € ¢ -).

.Und wir verheerten bis N ophach" , (warte) bis das F euer kommt, das keiner A n-

fachung mr-: bedarf; .bis Medeba" , bis ihre Seele verschmachten wird tpà ¶ ib: z' tirv -s. \ \

LtR7(110> > ): R. Levi (um 800) hat gesagt: Gesetz u. Befehl ist es, daà Ÿ jeder, der

sich stolz erhebt, nur durch F euer gerichtet (bestraft) wird. A ls Beispiele werden

dann genannt das F lutgeschlecht Hi 6,17, die Sodomiter Gn 19, 24, der Pharao E x 9,24,

Sia' ra Ri 5, 20, Saoherib J es 10,16, N ebukadnecar Dn 3, 22 u. Rom Dn 7,11.â € ” Parallel-

stellen: MidrPs 11  § 5 (50b); TanchB vs  § 8 (7 » ). II BB 10b; (Rabban Gamliel, um 90,

hat gesagt:) W er sich hochmà ¼ tig benimmt ti-pc-, fallt in den Gehinnom. â € ” In < A Z I8&

dasselbe im Munde des R. Hoschaija, um 225.

q. Sota 5Â » : R. E llazar (um 270) hat gesagt: W enn in einem Menschen Hochmut

ist, so wird sein Staub nicht auferweckt; s. J es 26,19:- W achet auf u. jubelt, N achbarn

des Staubes -t » .Die da liegen im Staube* " > r.ya " ass heià Ÿ t es nicht (in diesem
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F alle wà ¤ ren damit alle Tote gemeint), sondern â –   > ( » " aar, das ist der, der in seinem

Leben dem Staube benachbart war (sich in Demut zu den N iedrigen herunterhielt).

r. A uf die hohenpriesterl. Machthaber u. ihren A nhang zielt Ps Sal. 4,24: Gott

mache zunichte, die im Hochmut (oder à œ bermut  « V vntQ tiqiariq) jedes Unrecht tun,

weil der Herr unser Gott ein groà Ÿ er u. starker Richter ist in Gerechtigkeit. â € ” Das.

17,6: Prunkend setzten sie sich die K rone auf in ihrem Stolze (v* t> os), verwà ¼ steten

Davids Thron in prahlerischem Hochmut (ir vnegt] < pari< (). | | pScheq 4,48 * , 36: R. Chanina

(um 225) hat gesagt: Groà Ÿ en prahlsà ¼ chtigen Dà ¼ nkel m^ nti besaà Ÿ en die Sà ¶ hne der

Hohenpriester; denn mehr als 60 Talente Gold gaben sie dafà ¼ r aus (fà ¼ r die auf K osten

des Hohenpriesters anzufertigende Brà ¼ cke, auf der der Priester zur V erbrennung der

roten K uh vom Tempelberg nach dem à – lberg hinà ¼ berging). W enn auch die Brà ¼ cke

fà ¼ r die K uh dastand, so hat doch keiner von ihnen seine K uh auf der Brà ¼ cke des

andren (seines V organgers) hinausgeschafft; er lies sie vielmehr zerstà ¶ ren u. aus seinen

Mitteln (eine andre) erbauen. â € ” In Pesiq 40* ist es R. A cha b. Chanina, gegen 300,

der obiges Urteil à ¼ ber die hohenpriesterl. F amilien fà ¼ llt; P siqR 14 (64* ) liest: R. A cha

im N amen des R. Chanina. | ! LvR20 (I19d): (W arum starben die hohenpriesterl. SÃ ¶ hne

N adah u. A bihu, Lv 10, 1 f.? ) R. Levi (um 300) hat gesagt: Sie waren hochmà ¼ tig vn Tx rr.

V iele F rauen saà Ÿ en trauernd da, auf sie wartend. W as sagten aber jene? Der Bruder

unsres V aters (d. h. Mose) ist ein K Ã ¶ nig, der Bruder unsrer Mutter (d h. N achschon) ist ein

F Ã ¼ rst, unser V ater (A hron) ist Hofaerpriester, u. wir beide sind Stellvertreter im Hohen-

priesteramt; welche F rau wà ¤ re unsebenbà ¼ rtig? Dasselbe P^ iq 172b; TanchB ' -ct «  § 7 (32 " ).

 « . pPH 6, 32* , 64: R. Simlai (um 250) bat den R. J onathan (um 220): Lehre mich

Haggada! Der antwortete: Die Oberlieferung ist in meiner Hand von meinen V Ã ¤ tern
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her, daà Ÿ man weder einen Babylonier, noch einen Sà ¼ dlà ¤ nder (aus dem sà ¼ dlichen

Palà ¤ stina) Haggada lehren soll, weil sie hochmà ¼ tig ml  » oj sind u. geringe Torakenntnis

besitzen. Du aber bist aus N ehardefa (in Babylonien) u. wohnst im Sà ¼ den (nà ¤ mlich in

Lydda). | | Q id49> > : Z ehn Maà Ÿ (Q ab) Hochmut sind in die W elt herabgekommen; neun

empfing fE lam u. eins die ganze (Ã ¼ brige) W elt. Ist denn der Hochmut nicht auf Babel

hemiedergekommen? E s steht doch geschrieben Sach 5, 9ff.: .Ich hob meine A ugen

auf u. schaute, u. siehe, da kamen zwei W eiber hervor, u. W ind mi war in ihren F là ¼ geln;

sie hatten aber F là ¼ gel wie Storchenfittiche u. trugen den Scheffel dahin zwischen E rde

u. Himmel. Da sagte ich zu dem E ngel, der mit mir redete: W ohin entfà ¼ hren diese

den Scheffel? Da sprach er: Sie wollen ihr (dem W eibe im Scheffel) ein Haus bauen

im Lande Sin' far.* R. J ocbanan (t 279) hat gesagt: Das ist die Heuchelei u. der

Hochmut, der auf Babel herabgekommen ist. F Ã ¼ rwahr, so ist es. Hier (in Babylonien)

ist er herabgekommen, u. nach u. nach ist er nach dorthin (nach fE lam) gekommen.

Daa erweist ja auch, daà Ÿ gelehrt ist: .Ihr ein Haus zu bauen." â € ” Parallelstelle:

Sanh 24Â » , hier tradiert R. J ochanan seine A uslegung im N amen des R. Schimon b.

J ochai (um 150).

t. 8ota 5Â » : Rab Chijja b. A schi (urt 240) hat gesagt, Rab (t 247) habe gesagt: In
106

Lukas 1, 52. 53

einem Gelehrtenschà ¼ ler muà Ÿ ' / « â € ¢ < Ukhla1 (Hochmut) sein. Rab Huna b. J ehoschua!

(um 350) hat gesagt: Und er ziert ihn, wie die Spitze die à „ hre. Raba (f 352) hat

gesagt: In den Bann getan sei der, in  « reichem er (Hochmut) ist, u. in den Bann

getan sei der, in welchem er nicht ist! Rab N achman b. J icchaq (t 356) hat gesagt:

N ichts von ihm, auch nicht den geringsten Teil (soll der Gelehrte haben); ist das

etwa etwas Geringes, wovon es heifit Spr 16,5: E in Greuel fà ¼ rJ ahve ist jeder Hochmà ¼ tige?

1,52: Herrscher hat er von Thronen gestà ¼ rzt u. N iedrige erhà ¶ ht.

Henoch 46,4 f.: Dieser Menschensohn (= Messias) wird die K Ã ¶ nige u. die MÃ ¤ chtigen

von ihren Lagern u, die Starken von ihren Thronen sich erheben machen; er wird

die Z à ¼ gel der Starken là ¶ sen u. die Z à ¤ hne der Sà ¼ nder zermalmen. E r wird die K à ¶ nige

von ihren Thronen u. aus ihren K à ¶ nigreichen verstoà Ÿ en, weil sie ihn nicht erheben

noch preisen oder dankbar anerkennen, woher ihnen das K Ã ¶ nigtum verliehen worden

ist. | | P* siq 12Â » : R. Berekhja (um 340) hat gesagt: Mit diesem A usspruch hat R. J ose

b. Chalaphta (um 150) der Matrone (die ihn gefragt hatte, was Gott seit der V oll-
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endung der Schà ¶ pfung tue) geantwortet: Gott sitzt u. macht Leitern, den einen là ¤ à Ÿ t

er auf- u. den andren niedersteigen, den einen erniedrigt er, u. den andren macht er

reich; denn Gott ist ein gerechter Richter, den einen erniedrigt er, u. den andren erhà ¶ ht

er o-n- n.i fcw nt (vgl. Ps 7,12; 75,8). â € ” Dasselbe GnR 68 (43b); LvR8(110c);

mit A bweichungen N uR3(139d); TanchB nun  § 9 (81* ).

1,53: Hungrige hat er mit Gà ¼ tern erfà ¼ llt, u. Reiche

hat er leer davongeschickt.

Z ur ersten Satzhà ¤ lfte vgl. LX X Ps 107,9: netv< à ¶ oai> (ipvfijy) irinlrjaer uyaSwy. | |

Z um ganzen V ers s. Schab 151 t » : R. Chijja (wohl der à „ ltere, um 200) sagte zu seiner

F rau: W enn ein A rmer kommt, geh ihm mit Brot entgegen, damit man deinen K indern

(in gleicher W eise) entgegengehe. Sie antwortete ihm: W illst du ihnen fluchen? E r

sprach zu ihr: E s steht geschrieben: Denn um deswillen (wn nà ¤ mlich wegen

W ohltà ¤ tigkeit) wird J ahve dich segnen Dt 15, 10. Und in der Schule des R. J ischmaiel

(t um 135) ist gelehrt worden: E s gibt ein Rad (-Â » ^ > , Deutung von W ia), das sich in

der W elt dreht. â € ” W ie das W ort gemeint ist, zeigt E x R 31 (92c): .Gott ist Richter,

den einen erniedrigt er, u. den andren erhà ¶ ht er* Ps 75, 8. W em gleicht diese W elt?

E inem Schà ¶ pfrad im Garten: von den Tongefà ¤ à Ÿ en, die daransind, steigen die unteren

voll empor, u. die oberen sinken leer hinab. E benso ist nicht jeder, der heute reich

ist, auch morgen reich, u. nicht jeder, der heute arm ist. auch morgen arm. W arum?

W eil die W elt ein solches Rad ist, s.: .Denn um deswillen (= vermà ¶ ge des Rades)

wird J ahve dich segnen" Dt 15, 10. R. A cha (um 320) hat gesagt: E in solches Rad ist

die W elt; s.: E in weiser K à ¶ nig scheidet sichtend die F revler aus u. là ¤ à Ÿ t dann à ¼ ber

sie (des Dreschwagens) Rad drin) dahingehn Spr 20,26. Und ; tm bedeutet nichts
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andres als .Rad* hj » , s. E x 14; 25. â € ” W ohl dem, dessen Hand sich dem A rmen ent-

gegenstreckt; vgl.: Reicher u. A rmer begegnen einander, Schà ¶ pfer von ihnen allen

ist J ahve Spr 22, 2. F erner: .Der A rme u. der Mann der Bedrà ¼ ckungen begegnen ein-

ander; der beider A ugen erleuchtet, ist J ahve* Spr 29, 13. Der A rme erwirbt das

Leben dieser W elt, u. der Reiche erwirbt das Leben der zuk. W elt (wenn sie von

J ahve sich erleuchten lassen). W enn aber der A rme seine Hand ausstreckt u. der

Besitzer will ihm nichts geben (dann heià Ÿ t es): .Schà ¶ pfer von ihnen allen ist J ahve* :

wer diesen reich gemacht hat, der wird ihu arm machen, u. wer jenen arm gemacht

hat, der wird ihn reich machen. â € ” Parallelstellen: E x R 31 Ol1' ); Tanch. o-otco 97b;

TanchB irers-s  § 8 (43 » ); LvR 34 (131 » ). â € ” II .meine Speise" E z 16,19 wird vom

Targum wiedergegeben mit -? io = .mein Gutes" .A uch bei  « yafrà ¼ y Lk 1,53 wird

man in erster Linie an Subsistenzmittel zu denken haben.

1 1 .' Ã ¼ khla = ' /* â € ¢ Q ab, 1 Q ab = 2,188 Liter.


Lukas 1,57. 59 (Â « . 9)

107

l,57:Die Z eit war voll, daà Ÿ sie gebà ¤ ren sollte.

in' A tjaStj à ¶ ypà ¶ vot tov Tex eTv uvx rjv â € ” Gn 25,24: rn^ n « *  £ 5 » ^ > i?  » i. â € ” Targ Onk:

-" V S' , wjrji* wSsii. â € ” Targ J erusch I: Die 270 Tage ihrer Schwangerschaft waren voll-

endet wV pf daà Ÿ sie gebar- â € ” LX X :x ai inltjquiHrjaav ttl rjfx cgai rov x sx siy  « vx jjy. â € ”

Die LX X gebrauchen auch sonst nX ija9^ yat nicht von der Z eit.

1,59: A m achten Tage kamen sie, das K indlein zu beschneiden

(s. E zk. Ã ¼ ber die Beschneidung).

1,59 9t: Und nannten es.

Lk 1,59 u. 2,21 sind die Hauptzeugnisse fà ¼ r die Sitte, mit der Be-

schneidung die N amengebung zu verbinden. In der rabbin. Literatur

wohl erst in den spà ¤ ten PirqeRE l 48 (27c): Die V à ¤ ter Moses sahen seine

Gestalt wie die eines E ngels Gottes, sie beschnitten ihn nach acht

Tagen u. nannten seinen N amen J equthie' l (vgl. 1 Chr 4,18). â € ” W enn

es Lk 1,59 heià Ÿ t, daà Ÿ die N achbarn u. V erwandten das K ind Z acharias


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nannten, so sagt das, daà Ÿ sie diesen N amen in V orschlag brachten;

denn die N amengebung war ausschlieà Ÿ lich, wie auch Lk 1, 60 ff. be-

weist, Sache der E ltern. So heià Ÿ t es Tanch J > npii 121b: W enn ein Mensch

der Gebotserfà ¼ llungen viele hat, so erwirbt er sich selbst einen guten

N amen. Du findest, daà Ÿ ein Mensch mit dreierlei N amen genannt wird:

der eine ist der, mit dem ihn sein V ater u. seine Mutter nennen; ein

andrer der, mit dem ihn die Leute nennen, u. der dritte ist der, den

er sich selbst erwirbt. Der beste von allen ist der, den man sich selbst

erwirbt. â € ” Dasselbe Midr Q oh 7,1 (31b) u. Midr Sm 23 Â § 6 (57Â » ) als Bar.

1,59 99: N ach dem N amen seines V aters Z acharias.

Im ganzen scheint es nicht à ¼ blich gewesen zu sein, daà Ÿ man einem

K inde den N amen des V aters gab; doch vgl. K rauà Ÿ ,A rchà ¤ ol. 2, 440

A nm. 131. In der Genealogie des J osephus (V ital) kommt Matthias

als N ame von V ater u. Sohn vor; ein R. Chananja b. Chananja zur Z eit

des Rabban Gamliel, um 90, wird erwà ¤ hnt TN idda 5, 15 (646; s. bei

Lk 1,15 S. 88), ein Bunjas b. Bunjas * E r 85 b, ein R. J ose b. J ose b. Perura

pSchab 1,18d, 63. F erner sei hingewiesen auf A bba b. A bba, den V ater

Schemue' ls (f 254), u. auf R. E ifazar b. E ifazar ha-Q appar, um 210, SN u

6.26 Â § 42 (12 b).

Man empfand, daà Ÿ die N amengebung der spà ¤ teren Z eit gegenà ¼ ber

den bedeutungsvollen N amen des A T.s etwas Mechanisches an sich

habe; die Geistesarmut der Gegenwart, so meinte man, sei an dieser

E rscheinung schuld. GnR 37 (22d): R.J ose (um 150) sagte: W eil die
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F rà ¼ heren ihre A bstammung (Stammbaum) kannten, nahmen sie ihre

N amen von dem N amen eines E reignisses her; aber wir, die wir unsre

A bstammung nicht kennen, nehmen sie von dem N amen unsrer V Ã ¤ ter

her. Rabban Schimfon b. Gamlià ¶ l (um 140) sagte: W eil die F rà ¼ heren

heiligen Geist (prophetische Begabung) hatten, nahmen sie ihre N amen

von dem N amen eines E reignisses her; aber wir, die wir uns des
108

Lukas 1,62.63 (Â « 1.2)

heiligen Geistes nicht erfreuen, nehmen sie von dem N amen unsrer

V Ã ¤ ter her (vgl. hierzu bei Mt 1, 21 % S. 63).

1, 62: Sie winkten seinem V ater zu, wie . . .

Das durch Z eichensprache mit einem Stummen V ereinbarte hatte

nach der Halakha rechtliche GÃ ¼ ltigkeit.

Git5,7: E in Taubstummer (gibt seine Z ustimmung zu einem Geschà ¤ ft), indem er

nickt (winkt n^ ), u. indem ihm zugenickt (gewinkt) wird t~ :. Ben Bathyra (Bl,thera)

sagte: Bei beweglichen Gutern, indem er die Lippen zus.zieht, u. indem ihm gegen-

à ¼ ber von andren die Lippen zus.geeogen werden.

1,63 91: E r forderte ein TÃ ¤ felchen, mrmUitov.

1. Die Tafeln, deren man sich zum Schreiben bediente, waren aus

Holz gefertigt; so schon N u 17,17 f.; E z 37,16. 20. Daà Ÿ namentlich

Bux baumholz fà ¼ r Schreibtafeln verwandt wurde, zeigt 4 E sra 14, 24:

 » Du (E sra) mache dir viele Bux baumtafeln, bux os multos, fertig." â € ”


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A uch die beiden Lose, die am V ersà ¶ hnungstage Uber die beiden Sà ¼ nd-

opferbà ¶ cke entschieden, waren anfà ¤ nglich aus Bux baumholz.

J oma 3,9: â € ž (Die beiden Lose) waren aus Bux baum vrt jpttm \ v, u. Ben Gamla (ver-

mutlich der J ^ b 6,4 erwà ¤ hnte J ehoschuaf b. Gamla, der um 63â € ” 65 n. Chr. Hoherpriester

war) lieà Ÿ sie1 aus Gold herstellen.* â € ” '  « pJ oma 8, 41" , 7: â –   jij-p.rE (= ^ ia" ^ fp:? = nviivov).

2. Die Schreibtafel heià Ÿ t im Rabbinischen:

a. rab, pl. nii-ab, aram. N iytb, allgemein = Brett, dann speziell =

Tafel; vgl. Spr 3,3; J er 17, 1* .

A bothRN 6: W ie war der (Studien-)A nfang des R. fA qiba (f um 135)? Man hat

gesagt: V ierzig J ahre war er alt, ohne daà Ÿ er das geringste gelernt hatte. . . . Sofort

kehrte er um, um Tora zu lernen. E r selbst ging samt seinem Sohn, um bei K inder-

lehrern zu sitzen. E r sprach zu einem Bolchen: Rabbi, lehre mich Tora! R. F A qiba

hielt das eine E nde der Tafel mb u. sein Sohn das andre E nde der Tafel Der

Lehrer schrieb ihm das A lphabet auf, u. er lernte es usw. | | Sota 2,5: Der Priester

schreibt (die V erfluchungen N u 5, 23) nicht auf eine (Holz-)Tafel n » .b, auch nicht auf

Papier, auch nicht auf Leder, sondern auf eine (Pergament-)Rolle n » ps; denn es heià Ÿ t

N u 5,23: â € ž A uf ein Blatt" (nie, eigentlich â € ž Buch" ). â € ” Diese Misch na wird zitiert

zB SN u 5,23 Â § 16 (6Â » ).

b. Â » biia oder nb^ s, pl. HÂ « i? a, ni^ ? a, = tabula.

RH 2, 8: R. Gamliel (II. um 90) hatte A bbildungen vom Monde auf einer Tafel nbas

u. an der W and in seinem SÃ ¶ ller, auf die er die Unkundigen (unter den N eumonds-

zeugen) hinwies, indem er sagte: Habt ihr ihn so oder so gesehen? | | pP* sV , 36c, 63:

(Der K Ã ¶ nig Hiskia) verbarg die Tafel der Heilmittel rinnt br nbats (d. h. die Tafel,
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auf der die von Salomo herstammenden Heilmittel gegen die einzelnen K rankheiten

aufgeschrieben waren). â € ” Dasselbe pSanh 1, 18d, 48; bPes 56a liest: â € ž Das Buch

-sc der Heilmittel." V gl. noch A bschnitte.

c. Dj5} D, pl. rvitfjr^ E , aram. k(? jt3B, n(va £ . Der ' b war mit einem Schreib-

stoff, meist W achs nisaj, Uberzogen; in dieses wurden mittelst des

spitzen Schreibstiftes :r^ 2 die niederzuschreibenden W orte eingraviert

pfjn oder eingeschrieben ar| . Das andre E nde des Schreibstiftes war

dick u. glatt geformt u. diente als â € ž A uswischer" pn-a. Sodann war der

1 Die Lose (nicht die Urne, so irrig Schà ¼ rer4 2, 273).


Lukas I, 63 (* 2)

109

opjs aus mehreren, meist aus zwei Tafeln (rna oder q* ), zus.gesetzt.

Diese konnten aufeinandergelegt oder zus.geklappt btpj werden, so daà Ÿ

das Ganze wie ein zugeschlagenes Buch erschien. Sollte darin eine

E intragung gemacht werden, oder wollte man darin etwas nachlesen,

so wurde der opsc aufgeschlagen oder geà ¶ ffnet nnty.

sp:t u. ttitz werden nebeneinander erwà ¤ hnt TSchab 17, 5 (187): E in Mensch

darf (am Sabbat) seine Gaste Oberzà ¤ hlen, wie viele drinnen u. wie viele drauà Ÿ en sind,

â € ¢ ach wie viele Portionen er fà ¼ r sie herstellen muà Ÿ , (u. zwar darf dieses à œ berzà ¤ hlen

erfolgen) aus einer Schrift (N otizen) an der W and, aber nicht aus einer Tafel i^ ao

n. nicht aus einem opai, wie man es an einem W ochentag zu tnn pflegt.1 â € ” Dasselbe

als Bar Schab 149* .| | Git20Â » :E in Sklave, der auf Grund des auf oder opj-s

Geschriebenen entlassen wird, geht zur F reiheit aus.

Z um W achsà ¼ berzug s. K el 17, 17: E in sa » , der eine (vertiefte) A ufnahmestelle

fà ¼ r W achs hat, ist verunreinigungsfà ¤ hig; ohne eine solche ist er reih (weil er in diesem
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F all nicht als gebrauchsfà ¤ hig anzusehen ist). â € ” Parallelstellen: K el 24,7; TK el BM

7,10 (586). Die A ufnahmestelle fà ¼ r W achs ist die Tafelflà ¤ che, die zwischen den sie

umgebenden erhà ¶ hten Tafelrà ¤ ndern wie eine V ertiefung erscheint. | | E x R 8> (95* ):

Siebenerlei Gold gab es im Heiligtum: Gutes Gold, reines Gold, gestrecktes Gold t » rt » am

(vgl. 1 K g 10,16. 17; 2 Chr 9,15. 16). Gestrecktes Gold, weil es dehnbar war wie ein

F aden, u. man bestrich damit wie mit W achs, das auf eine Schreibtafel opm gebracht wird.

:nii u. pnio: K el 13, 2: Der Schreibstiel (aras = Halter, Griffel), dem der Schreib-

stift 3f* 3 (an seiner Spitze) genommen ist, ist verunreinigungsfà ¤ hig wegen des V er-

wischen pnts (denn solange sich dieser daran befindet, ist der Schreibstiel noch be-

nutzbar u. darum vemnreinigungsfà ¤ hig). W urde der V erwischer pmu weggenommen,

so ist der Schreibstiel verunreinigungsfà ¤ hig wegen des Schreibstiftes ans. (Grund

wie vorher.) â € ” Parallelstellen: TK el BM 8,4 (581); pSchab 8,11 b, 56.

pp.n u. an » : pSchab 12,13d, 26 u. pGit 2,44b, 13 wird das E ingravieren ppn im

Sinne von .schreiben' mit den W orten erlà ¤ utert: .wie es bei einer W achstafel nsprs

geschieht" . II pMafas 2, 49 d, 41: R. J ona (um 350) hat gesagt: Man hat auf der Tafel

des Chilphai (um 250) geschrieben ara (lies: a' ra) gefunden usw. | | pChag 2, 77* , 29:

(Rabbi) hat gesagt: A uch die W orte (Dinge), an denen nichts ist, werden dem Mensehen

(von Gott) auf Beine Tafel (= SÂ « huldbuch) geschrieben ] -aras. | j TSchab 1,13: R. J isch-

mafel (f um 135) hat gesagt: E inmal las ich (an einem Sabbatabend) beim Licht der

Lampe u. wollte diese neigen. Da sagte ich: Groà Ÿ sind die W orte der Gelehrten, die

gesagt haben (Schab 1, 3): Man darf in den Sabbatnà ¤ chten nicht beim Licht der Lampe

lesen (damit man sie nicht etwa neige). R. N athan (um 160) sagte: E r hat sie tat-

sà ¤ chlich geneigt u. auf seine Tafel geschrieben iapj-1 arai: Ich, J iscbmasel b.
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E lischaf. habe gelesen u. die Lampe in den Sabbatnà ¤ chten geneigt; wenn das Heilig-

tum erbaut sein wird, werde ich ein fettes SÃ ¼ ndopfer bringen. â € ” Dasselbe Schab 12 b.

Z wei Tafeln bilden einen cp:t. Schab 12,4: W enn jemand (am Sabbat) zwei

Buchstaben schreibt . . . auf die beiden Tafeln der Schreibtafel cp:t tvA -jo s » , so

daà Ÿ sie zus.gelesen werden kà ¶ nnen, so ist er straffà ¤ llig. â € ” Das. 12,5: (.W enn einer

am Sabbat zwei Buchstaben schreibt) auf die beiden Tafeln der Schreibtafel " js V Â »

opjr  » et , so daà Ÿ sie nicht zns.gelesen werden kà ¶ nnen, so ist er straffrei. â € ” E s wurde

aber auch eine grà ¶ à Ÿ ere A nzahl von Tafeln zu einem cp:r vereinigt. pMSch 4, 55 b, 59:

E in Mensch kam zu R. J iscbmafel b. J ose (um 180) u. sprach zu ihm: .Ich habe

in meinem Traum gesehen, wie ich mit einer Schreibtafel spu bekleidet war, die

12 Tafeln pil enthielt. E r antwortete ihm: A n dem Gewà ¤ nde (lies cV jps statt kvcck)

dieses Mannes sind zwà ¶ lf F etzen. â € ” Die Parallelstelle MidrK L 1,1 -rai (47 » ) lautet:

1 Schab 23,2 verbietet das à œ berzà ¤ hlen aus jeder Schrift. Grund nach Schab 149*

Damit man nicht in V ersuchung komme, N amen auszulà ¶ schen; oder weil es verboten

sei, am Sabbat in gewà ¶ hnlichen .Schriftstà ¼ cken zu lesen.


110

Lukas 1,63 (H 2. 8); 1,66.67.69

E s kam ein andrer (zu einem Bamaritanischen Traumdeuter) u. sprach zu ihm: Ich

habe in meinem Traum gesehen, wie ich eine Schreibtafel Dp « trug, in der 24 Tafeln

1Â « m! > waren, u. jede war immer auf der einen Seite beschrieben avs u. auf der andren

Seite ausgelà ¶ scht p* n* .E r antwortete ihm: Dieser Mann (d. h. du) steigt zur Groà Ÿ e

empor, u. seine Geschà ¤ fte werden groà Ÿ sein, u. er schreibt immer auf der einen Seite

u. là ¶ scht auf der andren Seite aus. Da sprach zu ihm (der gerade anwesende) R. J isch-

mafel (b. J ose): MÃ ¶ ge der Geist dieses Mannes hinschwinden! E r hat eine Decke (HÃ ¼ lle)

mit 24 F etzen, nà ¤ ht man sie _an der einen Seite, so zerreià Ÿ t sie an der andren Seite.

Z u htji s. N idda 30b: R. Simlai (um 250) hat vorgetragen: W em gleicht das K ind

im Mutterschoà Ÿ ? E iner zus.gelegten Schreibtafel inpo* epse-. II GnR 69 (44b): â € ž Das

Land, auf welchem du liegst, will ich dir u. deinem Samen geben" (Gn 28, 13).

R. Schrmfon (nm 280) hat im N amen des Bar Q appara (um 220) gesagt: Gott legte es

zus. wie eine Schreibtafel cpj-es nbtp u. legte es unter seinen K opf, wie wenn man

sagt: W as unter deinem K opfe liegt, ist dein!


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Z u nne s. A both 3, 16: (R. f A qiba, f um 135, hat gesagt:) Der Laden ist offen,

u. der K rà ¤ mer leiht; die Schreibtafel opjr. ist geà ¶ ffnet (aufgeschlagen nmrE ), u. die

Hand schreibt, u. jeder, der borgen will, kommt u. borgt. â € ” TSota 15,1 (821): R. J ehuda

(um 150) hat gesagt: Der (W urm) Schamir ist ein Geschà ¶ pf, das seit dem Schà ¶ pfungs-

werk geschaffen ist, u. wenn man ihn auf Steine legte, so à ¶ ffneten sich nnptna diese

vor ihm, wie die Tafeln einer Schreibtafel opi-e * ni! s:. â € ” pN ed I, 36d, 35: F Ã ¤ ngt ein

Mensch an, ein Gelà ¼ bde auszusprechen, so wird (im Himmel) seine Schreibtafel (sein

Schuldbuch) geà ¶ ffnet rnrra lropa-r. V erzà ¶ gert ein Mensch sein Gelà ¼ bde, so wird seine

Schreibtafel geà ¶ ffnet.

Der A usdruck mvax t' diov Lk 1,63 deutet auf eine Tafel opjr kleineren

F ormates.

1, 63 33: E r schrieb also, X symv = ifanb.

Die schriftlich abgegebene W illenserklà ¤ rung eines Stummen war

rechtsgà ¼ ltig, wenn dieser sich sein Leiden erst in spà ¤ teren J ahren

zugezogen hatte. pGit 7, 48u, 43 Bar: W enn ein Taubstummer die

Priesterhebe abgesondert hat, so ist diese ungà ¼ ltig. K abban Schimon

b. Gamliel (um 140) hat gesagt: In welchem F alle gilt dies? W enn er

von A nfang an taubstumm gewesen ist. A ber wenn erst seine Sinne

offen waren u. er dann taubstumm wurde, so schreibt er (seinen W illen)

auf, u. andre bestà ¤ tigen (beglaubigen) seine Handschrift.

1,66: N ahmen es zu Herzen.

i& svx o sv tf) x aqdt' a-} > s wto, aram. (zB Targ lSm21,13): -^ c

1,67: E r wurde heiligen Geistes voll,


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à ¶ ljsn nn x iser; , s. N uR 13 bei Lk 1,15 SB. â € ” N à ¤ heres bei Lk 2, 25.

1,69: E r hat uns erweckt ein Horn des Heils.

x s' qccs < f(oti] (> ias, vgl. is^ Ps 18,3. Der bildliche A usdruck

im A T Symbol der Macht, LX X x egag, ist auch im Rabbin. gebrà ¤ uchlich

geblieben.

Mekh E x 15,14 (50b): A ls die V à ¶ lker hà ¶ rten, daà Ÿ Gott das Horn Israels ' -.w ; :â –   > ?

erhà ¶ ht u. sie in das Land (Israel) eingefà ¼ hrt hatte, fingen sie an, zu zittern; s.: V à ¶ lker

haben es gehà ¶ rt, da- gerieten sie ins Z ittern E x 15, 14. | | Midr Ps 75  § 5 (170b): A lle
Lukas 1,69. 73

111

Horner der Gottlosen werde ich abhauen; es werden erhà ¶ ht werden die Hà ¶ rner des

Gerechten Ps 75, 11. Z ehn HÃ ¶ rner gibt es, die Gott den Israeliten gegeben hat. Das

H. A brahams, s.: Ich will singen von meinem Liebling (= A braham, nach dem Midr.),

ein Lied meines Lieblings von seinem W einberg: E inen W einberg hatte mein Liebling

â € ¢ nf fettigem Horn (= Berghà ¶ he) J es 5, 1. Das H. Isaaks, s.: Siehe, ein W idder hatte

sich im Hintergrunde im Dickicht mit seinen HÃ ¶ rnern verfangen Gn 22,13. Das H.

Moses, s.: Die Haut seines A ngesichts warf Strahlen (= HÃ ¶ rner, y^ i = â € ¢ ," gedeutet)

E x 34,29. Das H. Samuels in der Prophetie, s.: Da betete Hanna u. sprach: . . . Hoch-

aufgerichtet ist mein Horn 1 Sm 2,1. Das H. A hrons im Hohenpriestertnm, s.: Sein

Horn ragt hoch in E hren1 Ps 112,9. Das H. des Synedriums in der Tora, s.: HÃ ¶ rner

ihm zur Seite Hab 3,4. Das H. Hemans in der Levitenschaft, s.: E in H. zu erhà ¶ hen

gab Gott dem Heman vierzehn SÃ ¶ hne u. drei TÃ ¶ chter 1 Chr25, 5. Das H. J erusalems

in der W iedererbauung, 8.: A us den Hà ¶ rnern der Bà ¼ ffel hast du mich erhà ¶ rt Ps22,22.

Das H. des K à ¶ nigs, des Messias, in der Herrschaft, s.: E r erhà ¶ ht das H. seines Ge-
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salbten (= des Messias) 1 Sm 2, 10. Das H. Davids im Licht des zukà ¼ nftigen Tages,

s.: Daselbst will ich dem David ein H. sprossen lassen, habe ich meinem Gesalbten

eine Leuchte aufgestellt1 Ps 132, 17. A ls die Israeliten sà ¼ ndigten, wurden sie (die

10 HÃ ¶ rner) von ihnen genommen u. den V Ã ¶ lkern gegeben, s.: (Das vierte Tier) hatte

zehn Hà ¶ rner Dn 7, 7. Das lehrt, daà Ÿ die V à ¶ lker der W ehden wilden Tieren verglichen

werden; denn solange die HÃ ¶ rner der Gottlosen Bestand haben, sind die HÃ ¶ rner Israels

zerbrochen, s.: E r zerbrach in Z ornesglut jegliches Horn Israels K L 2,2. A ber wenn

er die Hà ¶ rner der Gerechten erhà ¶ hen wird, wird er die Hà ¶ rner der Gottlosen zer-

brechen, s. Ps 75, 11 (wie oben). â € ” Parallelstellen: Midr K L 2, 3 (65* ); Midr Sm 4 Â § 3

(28Â « ); 5Â § 17 (32Â » ).

Um die E rhà ¶ hung des H. des Messias hat die alte Synagoge tà ¤ glich gebetet â € ”

15. Benediktion des A chtzehn Gebetes (babyl. Rezension): Den Sproà Ÿ Davids (= den

Messias) laà Ÿ eilends aufsprossen, u. sein H. erhà ¶ he durch deine Hilfen. Gepriesen seist

du, J ahve, der das H. der Hilfe (des Heils) njrw; sprossen là ¤ à Ÿ t! â € ” HabinPnu-

Gebet (babyl. Rezension): E s mà ¶ gen sich die Gerechten freuen à ¼ ber die W iedererbauung

deiner Stadt u. Ober die Herrichtung deines Tempels u. Ober das A ufsprossen des H.

fà ¼ r David, deinen K necht, " par " mS â –   j-p rrvsinsi u. Ober die Z urichtung der Leuchte

fOr den Sohn Isais, deinen Gesalbten (Messias). à „ hnlich im Musaph-Gebet fà ¼ r den

N eujahrstag: Gib F reude deinem Land, J ubel deiner Stadt, A ufsprossen desH. pp rn-rx

deinem K necht David u. Z urichtung der Leuchte dem Sohn Isais, deinem Gesalbten.

1,73: (Um zu gedenken) des E ides

gegenà ¼ ber unsrem V ater A braham.

Gemeint ist der Schwur Gn 22,16 ff. â € ” LvR 29 (127c): â € ž Im siebenten Monat' Lv23,24.
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R. B* rekhja (um 340) hat ihn den Monat des Schwà ¼ re genannt, denn in ihm hat Gott

unsrem V ater A . geschworen, s.: .Bei mir schwà ¶ re, ich, lautet der A usspruch J ahves"

Gn 22,16. W ozu bedurfte es des Schwurs? R. Bebai b. A bba (um 320? ) hat im N amen

des R. J ocbanan (t 279) gesagt: A br. stand im Gebet u. F lehen vor Gott u. sprach:

Herr der W elt, kund u. offenbar ist vor dir, als du zu mir sagtest: .N imm deinen

Sohn, deinen einzigen* Gn 22,2, da war in meinem Herzen, was ich, dir hatte ant-

worten kà ¶ nnen u. sagen: Gestern hast du zu mir gesagt: .Durch Isaak soll dir Same

genannt werden* Gn 21,12, u. jetzt sagst du zu mir: .Bringe ihn dort als Brandopfer

1 Die K ommentatoren begrà ¼ nden die Beziehung von Ps 112, 9 auf den Hohenpriester

in folgender W eise: a. Die Stelle geht auf A braham, der anstatt des Melchisedeq Hoher-

priester wurde; b. in E hren = in den hohenpriesterlichen E hrengew& ndern; c. o^ ~ p

= Priesterhebe rei-p.

1E rst Horn des Messias, dann Horn Davids: zugrunde liegt die A nschauung, daà Ÿ

der Messiaa der K Ã ¶ nig der messian. Z eit u. David der K Ã ¶ nig der zuk. W elt sein wird;

s. bei J oh 1,18.
112

Lukas 1, 73. 74

dar" Gn 22,2! A llein ich habe meinen Trieb niedergehalten u. dir nicht geantwortet,

â € ž wie- ein Tauber hà ¶ re ich nicht u. wie ein Stummer, der seinen Mund nicht auftut"

(Ps 38,14). E benso wenn Isaaks N achkommen in à œ bertretungen u. bà ¶ se W erke ver-

fallen, sei ihnen der Bindung ihres V aters Isaak eingedenk u. erhebe dich von dem

Thron des strengen Rechts auf den Thron des E rbarmens u. werde Uber sie des E r-

barmens voll u. wandle ihnen das Maà Ÿ der Strafgerechtigkeit in das Maà Ÿ des E r-

barmens. W ann? Im siebenten Monat (am N eujahrstage). Parallelen: P' siq 164* ;

PÂ « siqB40 (171b), vgl. auch pTaf an 2,65 1; GnB56(35" ).

1,74: F urchtlos . . . ihm zu dienen.

A uch die alte Synagoge hat einen Unterschied gemacht zwischen dem

Dienen Gottes ausLiebe u. dem Dienen Gottes aus F urcht: jenes stehthà ¶ her.

Sota 5,5: A n eben diesem Tage (dem Tage der A mtsentsetzung GamlielsII.) hat

R. J c' hoschua! b. Hyrkanos (um 100) vorgetragen: Hiob hat Gott nur aus Liebe ge-

dient: .Selbst wenn er mich tà ¶ ten will, hoffe ich auf ihn* (so Hi 13,15 nach dem
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Q ere ; V ). A ber noch ist die Sache schwankend, ob es heià Ÿ t: , A uf ihn (lV , Q ere) hoffe

ich" , oder ob es (nach dem K ' thib k)> ) heià Ÿ t: .Ich hoffe nicht" . Da sagt die Schrift

lehrend: .Bis ich verscheide, lasse ich nicht ab von meiner F rà ¶ mmigkeit" Iii 27,5;

das lehrt, daà Ÿ er aus Liebe gehandelt hat. Da sprach B. J ehoschua< (b. Chananja, um

90): .K Ã ¶ nnte doch jemand den (Grabes-)Staub von deinen A ugen nehmen, o Rabban

J ochanan b. Z akkai (f um 80), der du Z eit deines Lebens vorgetragen hast, daà Ÿ Hiob

Gott nur aus F urcht - « " ? )? gedient habe, wie es heià Ÿ t: .Der Mann war redlich u.

rechtschaffen, Gott fà ¼ rchtend u. meidend das Bà ¶ se" Hil.l. Hat nicht J eboschua!

(b. Hyrkanos), der Schuler deines Schillers, gelehrt, daà Ÿ er aus Liebe njn « < 3 gehandelt

hat? ! â € ” W esentlich anders TSotaC, 1 (303). II So(a31* Bar: R Schimon b.E liazar(um

190) sagte: Grà ¶ à Ÿ er ist der aus Liebe (zu Gott) Handelnde als der aus F urcht (vor

Gott) Handelnde; denn wà ¤ hrend dieser (u. sein V erdienst vor Gott) mit tausend Ge-

schlechtern verknà ¼ pft wird, wird jener (u. sein V erdienst) mit zweitausend Geschlechtern

verknà ¼ pft. E 9 heià Ÿ t hier (E x 20, b' ): .Der Huld erweist auf zweitausend (Geschlechter,

so der Midr) denen, die mich lieben* ; u. dort (Dt 7,9): .Der Bund u. Gnade hà ¤ lt denen,

die ihn lieben u. seine Gebote halten (= die ihn fà ¼ rchten), auf tausend Geschlechter."

Hier (Dt 7,9) doch aber auch: .Denen, die ihn lieben u. seine Gebote halten, auf

tausend Geschlechter" ! (A ntwort:) Dieses (1000 Geschlechter) gehà ¶ rt zu dem, was

dicht neben ihm steht (also zu: .Die seine Gebote halten" = die ihn furchten), u.

jenes (2000 Geschlechter E x 20,6) gehà ¶ rt zu dem, was dicht neben ihm steht (also

zu: â € ž Die mich lieben" ). Z wei Schà ¼ ler saà Ÿ en einst vor Raba (f 352). Der eine sagte:

Mao (= Gott) hat mich in meinem Traum lesen lassen: .W ie groà Ÿ ist das Gute, das

du verborgen hast fà ¼ r die, so dich fà ¼ rchten! " Ps31,-20. Der andre sagte: Man hat
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mich in meinem Traum lesen lassen: ,E s mà ¶ gen sich freuen alle, die auf dich ver-

trauen, ewiglich mà ¶ gen sie jubeln u. schirme sie, ja frohlocken mUssen in dir, die

deinen N amen lieben! " Ps 5,12. Raba sprach zu ihnen: Ihr beide, o Lehrer, seid voll-

kommene Gerechte, der eine aus Liebe u. der andre aus F urcht. II pSota 5,20c, 31: Die

eine Schriftstelle (Dt 6,5) sagt: ,Du sollst J ahve deinen Gott lieben" , u. die andre

(Dt6,13j: ,J ahve deinen Gott sollst du fà ¼ rchten u. ihn verehren* . Handle ausLiebe

und handle aus F urcht. Handle ausLiebe: denn wenn du hassen wolltest, so wisse,

daà Ÿ du lieben sollst, u. wer liebt, haà Ÿ t nicht. Handle aus F urcht: denn wenn du ver-

achten wolltest (so wisse), daà Ÿ keiner, der sich fà ¼ rchtet, verachtet. â € ” Parallelstelle

pBerakh » ,14b,38. | | SDt6,5  § 32 (73 » ): ,Du sollst J ahve deinen Gott lieben" Dt 6,5.

Handle aus Liebe. Die Schrift unterscheidet zwischen dem, der aus Liebe handelt, u.

dem, der aus F urcht handelt. W er aus Liebe handelt, dessen Lohn ist doppelt u. ver-

doppelt; vgl.: .J ahve deinen Gott sollst du fà ¼ rchten u. ihm dienen u. ihm anhangen"

Dt 10,20. E s mag wohl einen Menschen geben, der, wenn er sich vor einem andren

fà ¼ rchtet u. ihn (mit seinen Bitten) belà ¤ stigt hat, ihn (hinterher) verlà ¤ à Ÿ t u. davongeht
Lukas 1,78; 2,4.7.8(1)

113

aber da sollst einer sein, der aus Liebe handelt; denn es gibt keine Liebe an dem Ort

der F urcht u. keine F urcht an dem Ort der Liebe, auà Ÿ er in dem V erhalten gegen Gott.

1,78: Besucht hat uns der A ufgang aus der HÃ ¶ he, Ã ¤ vcnotf egvifjovg.

aiazolrj ist bei den LX X (s. J er 23, 5: Ã ¤ vaatrjttm t(p J avlS Ã ¤ vatoX ijv

dix aiav; Sach 3, 8: Hov, eyw ay< o % 6v 6ovX 6v (lov dvax oX yv; Sach 6,12:

idov, avrjq à ¤ vax oX i) ovopa avtip) W iedergabe des hebr. ne^ = Sproà Ÿ . Da

nox nach dem V organg von Sach 3,8; 6,12 der Synagoge als Messias-

name galt,* so wird auch Lkl,78 avctTokrj als Messiasbezeichnung

gemeint sein. Dabei braucht die Beifà ¼ gung  « f vipovg durchaus nicht

auf supranaturalen u. prà ¤ ex istenzianischen V orstellungen vom Messias

zu beruhen. W enn ff vtfjovg lediglich Umschreibung oder E rsatz des

Gottesnamens ist, ist à ¤ vax okf i £ v. nichts anderes als .Messias J ahves" ,

der von Gott gegebene Messias.

a. pB' rakb 2,5* . 12: R. J ehoschuai b. Levi (um 250) hat gesagt: Cemach ist sein
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(des Messias) N ame. â € ” Midr K L 1,16 (58b) fà ¼ gt als Beweisstelle hinzu Sach 6,12:

Siehe, ein Mann, dessen N ame Gemach. | | Targ J er 23, 5: Siehe, Tage kommen, spricht

J ahve, da erwecke ich dem David den Messias der Gerechten H-p' -ix i rrco (Grund-

tex t pvtx nrsi). | | Das. J er 33,15: In jenen Tagen u. in jener Z eit werde ich dem David

erwecken den Messias der Gerechtigkeit npin nrso (Grundtex t p-ix nax ). | | Targ

Sach 3,8: Siehe, ich bringe meinen K necht, den Messias MrrsQ " > ia » (Grundtex t" oy

â „ ¢ ). | | Das. Sach 6,12: Siehe, ein Mann, Messias ist sein N ame n-ao httv? (Grund-

tex t iw » rrei). â € ” Selbst J es 4,2 gibt der Targum die W orte mrr> rnsx (Gewà ¤ chs

J ahves) mit K irca = der Messias J ahves wieder. â € ” V gl. auch die 15. Benediktion

des A chtzehn-Gebetes bei Lk 1, 69. II N uR 18 (184d): Â » Siehe, ein Mann, Cemach ist

sein N ame* Sach 6,12, das ist der Messias; ferner heià Ÿ t es: â € ž Ich lasse dem David

einen gerechten Sproà Ÿ mn aufstehen u. als K à ¶ nig wieder herrschen u. weislich han-

deln u. Recht u. Gerechtigkeit im Lande oben J er 23,5. | | Midr Spr 19 (Â § 21 (44* ): R.

Huna1 (nm 350) hat gesagt: Mit sieben N amen wird der Messias benannt, u. diese

sind: J innon Ps 72,17; unsre Gerechtigkeit J er 23,6; Cemach Sach 6,12; Menachem

J es 51,3; David Ps 18,51; Schilo Gen49,10 u. E lias Mal 3,23. - Ober die N amen des

Messias s. bei Mt 1,21 S. 64â € ” 67.

2,4: Bethlehem (s. bei Mt 2,5 S.82 f.).

2,7: In der Herberge.

Die Herberge x avdX vfia heià Ÿ t im K abbin. gewà ¶ hnlich k^ dsk = $ tvt' a.

x aià ¤ X vaig = N jibaE , nbas » u. o-^ ax bedeutet aber, da sich bei einer K ara-

wanenherberge reger Handel zu entwickeln pflegte, meist â € ž Markt"

oder â € ž Basar" .
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2,8% : Hirten waren in derselben Gegend.

Die Hirten waren verachtete Leute. Man hatte sie in V erdacht, daà Ÿ

sie es mit dem Mein u. Dein nicht genau nà ¤ hmen; darum blieben sie

auch von der Z eugenaussage vor Gericht ausgeschlossen.

Midr Ps23  § 2 (99b): R. J ose b. Chanina (um 270) hat gesagt: Du findest, daà Ÿ es

keine verà ¤ chtlichere Beschà ¤ ftigung in der W elt gibt als die des Hirten nmnj denn

sein lebelang geht er einher mit seinem Stab u. seiner Tasche, u. doch nennt David

1 Die A utorennamen im Midr zu den Spr sind oft pseudepigraphisch.

Str » ek u. BUUrbeak, N T II. 8


114

Lukas 2,8 (Â « . 8)

Gott einen Hirten (Ps 23,1). | | TSanh 6,5 (423): Man hat zu den Sanh 3,3 als untaug-

lich zum Richter- u. Z eugenamt Bezeichneten noch hinzugefà ¼ gt: die Rà ¤ uber, die Hirten,

die Gewalttatigen u. (Oberhaupt) alle, die in bezug auf das Geld verdà ¤ chtig sind; ihr

Z eugnis ist stets ungà ¼ ltig. Parallelstelle: Sanh 25b: Man fà ¼ gte zu ihnen (den Sanh 3,3

Genannten) hinzu: die Hirten, die Steuererheber u. die Z ollner. V on den Hirten hatte

man anfà ¤ nglich angenommen, daà Ÿ sie es bloà Ÿ zufà ¤ llig tà ¤ ten (u. ihre Herden auf fremden

Grundstà ¼ cken weiden lieà Ÿ en); als man aber wahrnahm, daà Ÿ sie es absichtlich taten

u. von vornherein es auf das Rauben abgesehen hatten, setzten die Rabbinen fest,

(daà Ÿ sie zum Z eugnis nicht zuzulassen seien). | | BQ 10,9: Man darf von Hirten keine

W olle, keine Milch (u. keine Bà ¶ cklein) kaufen (weil man nie weià Ÿ , ob es nicht ge-

stohlenes Gut ist). â € ” Minder streng TBQ 11,9 (370). A ls Regel wird hier aufgestellt:

A lles, was ein Hirt stehlen kann, ohne daà Ÿ der Besitzer es merkt, darf man nicht

von ihm kaufen; was er aber nicht stehlen kann, ohne daà Ÿ der Besitzer es merkt,

darf man von ihm kaufen. II Q id 4,14: A bba Gorjon aus Sidon (um 180? ) sagte im
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N amen des A bba Sobald1 (um 150): Der Mensch lasse seinen Sohn nicht ausbilden

zum E seltreiber, zum K amelfà ¼ hrer, zum Barbier, zum Schiffer, zum Hirten u. zum

K rà ¤ mer; denn deren Handwerk ist ein Handwerk der Rà ¤ uber. â € ” à „ hnlich eine Bar

pQ id 4,66b, 26. II E zR 2 (68 b): .Mose war Hirt des K leinviehs seines Schwiegervaters'

E x 3,1. Das meint Spr. 30,5: .J egliche Rede Gottes ist LÃ ¤ uterung* (so der Midr).

N icht gibt Gott Grà ¶ à Ÿ e einem Menschen, bis er ihn in einer geringen Sache geprà ¼ ft

hat, u. darnach fà ¼ hrt er ihn zur Grà ¶ à Ÿ e empor. Siehe, du hast zwei Groà Ÿ e der W elt,

die Gott in einer geringen Sache geprà ¼ ft hat, u. da sie tren erfunden wurden, fà ¼ hrte

er sie zur Grà ¶ à Ÿ e empor. E r prà ¼ fte David mit K leinvieh, u. er trieb sie nur in die

W Ã ¼ ste, um sie vom Raube fernzuhalten; denn so sagte E liab zu David (1 Sm 17,28):

â € ž W em hast du jene wenigen Schafe in der W à ¼ ste Uberlassen? " Das lehrt, daà Ÿ David

die Mischna gehalten hat (BQ 7,7): ,Man darf im Lande Israel kein K leinvieh zà ¼ chten.*

Gott sprach zu ihm: Du bist treu beim K leinvieh erfunden worden, komm u. weide

raeine Schafe! .Hinter den Sà ¤ ugenden weg holte er ihn* Ps78,71. Und ebenso beià Ÿ t

es bei Mose: â € ž E r trieb das K leinvieh hinter die W Ã ¼ ste' E x 3,1, um sie vom Raube

frei zu erhalten; da nahm ihn Gott, um Israel zu weiden, wie es heià Ÿ t: .Du fà ¼ hrtest

wie Schafe dein V olk durch die Hand Moses u. A hrons* Ps 77,21.

2,8 93: Die auf dem F elde verweilten u. bei ihrer Herde

N achtwache hielten.

Man unterschied Stallvieh, nirv; a, u. Triftenvieh, ni^ a" ^ . Letzteres

blieb wà ¤ hrend der guten J ahreszeit, also vom Passahfest bis zum E in-

setzen des Herbstregens, fern von der heimatlichen Gemarkung Tag

u. N acht auf den W eidetriften. Das  » Stallvieh' weidete zwar bei Tage
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gleichfalls auà Ÿ erhalb der Ortschaften, wurde aber abends regelmà ¤ à Ÿ ig

nach den Gehà ¶ ften zurà ¼ ckgetrieben. Doch war diese Begriffsbestimmung

nicht allseitig anerkannt. Rabbi zB wollte als Triftenvieh nur dasjenige

V ieh angesehen wissen, das niemals nach der heimatlichen Gemarkung

zurà ¼ ckkehrte, sondern W inter u. Sommer auf den W eideplà ¤ tzen zurà ¼ ck-

behalten wurde. » â € ” Drauà Ÿ en befanden sich die Herden unter der

Obhut von Hirten, die sich zur nà ¤ chtlichen Ruhe u. zum Schutz gegen

die Unbilden der W itterung Hà ¼ tten aus Laubwerk errichteten. » A bends

trieb man die Tiere in HÃ ¼ rden oder Pferche (-r* , pl. nii-vn, aram. Â « yn,

pJ - 17^ > * i* J * J * * =  » ), um sie vor Dieben u. wilden Tieren zu schà ¼ tzen, c

1 So die Mischna des pTs (pQ id 65Â » , 39); in der Mischna des bTs (Q id. 82Â » ) statt

A bba Schaà ¤ ul wohl irrtà ¼ mlich (vgl. Bacher, Tann. 2,368. 2) A bba Gorijja als A utor genannt.
Lukas 2, 8 (8)

115

a. Becaà ¶ , 7: Dasjenige ist Stallvieh, welches in der Stadt (Ortschaft) à ¼ bernachtet;

Triftenvieh dasjenige, welches auf dem W eideplatz ^ rx .Ã ¼ bernachtet. | | TJ omt4,11

(208): Daa ist Tr., welches zur F assahzeit ausgetrieben u. zur Z eit des F rà ¼ hregens

ng-a^ 1 wieder eingetrieben wird; St. ist dasjenige, welches in der Gemarkung (in

den Ortschaften) Ã ¼ bernachtet. Rabbi sagte: Dieses wie jenes, das aus der Gemarkung

hinausgetrieben wird, ist St., auch wenn es nicht (tà ¤ glich) in die Gemarkung zurà ¼ ck-

getrieben wird. . . . Tr. ist dasjenige, welches immer ohwh auf dem W eideplatz à ¼ ber-

nachtet. | | Schab 45b Bar: Das ist Tr.: alles, welches in der Paasahzeit ausgetrieben

u. zur Z eit des F rà ¼ hregens nj-ai eingetrieben wird. St. ist alles, welches ausgetrieben

wird u. auà Ÿ erhalb der Gemarkung weidet, aber (des A bends I zurà ¼ ckkehrt u. in der

Gemarkung à ¼ bernachtet. Rabbi sagte: Dieses wie jenes ist St., Tr. aber ist alles das,

welches auf dem W eideplatz weidet u. weder im Sommer noch in der Regenzeit in

die bewohnten Ortschaften zurà ¼ ckgetrieben wird.

b. d, » ii r3i3 wird zB erwà ¤ hnt Sukka8b neben der der F eigentrockner, der F eld-
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hà ¼ ter n. dergleichen.

C. BQ 6,1: Hat einer (ein Hirt) das K leinvieh in die HÃ ¼ rde i-a getrieben u. diese

ordnungsmà ¤ à Ÿ ig verschlossen, so ist er, falls die Tiere auabrechen u. Schaden anrichten,

(von der Schadenersatzpflicht) frei; hatte er sie aber nicht ordnungsmà ¤ à Ÿ ig verschlossen

n. die Tiere brachen aus u. richteten Schaden an, so ist er ersatzpflichtig. W urde die

Hà ¼ rde in der N acht durchbrochen oder durchbrachen sie Rà ¤ uber, so daà Ÿ die Tiere

hinauskamen u. Schaden anrichteten, so ist er (von Schadenersatz) frei. Lieà Ÿ en Rà ¤ uber

das V ieh heraas, so sind die RÃ ¤ uber ersatzpflichtig. H N uR8 (148c): E s ist die W eise

des K leinviehs, den ganzen Tag auf dem F elde zu weiden u. am A bend zur HÃ ¼ rde zu

kommen. | | TBQ 10,33 (369): W enn einer ein Lamm aus der HÃ ¼ rde stiehlt u. es in

die Hà ¼ rde wieder zurà ¼ ckschafft, u. hinterher wird die ganze Hà ¼ rde gestohlen, so ist

er, wenn er die Besitzer davon in K enntnis gesetzt hat, oder wenn diese die Tiere

gezà ¤ hlt (u. vollzà ¤ hlig befunden) haben, frei (von der E rsatzpflicht); wenn aber nicht,

so ist er ersatzpflichtig. V gl. auch BQ 10,8. II BM 7,8: V iererlei HÃ ¼ ter (W Ã ¤ chter, A uf-

bewahrer) gibt es: HÃ ¼ ter ohne Lohn, E ntleiher, HÃ ¼ ter gegen Lohn (in diese K lasse

gehSren meist die Hirten) u. Mieter. Der ohne Lohn HÃ ¼ tende hat in bezug auf alles

zu schwà ¶ ren (um frei von der E rsatzpflicht zu sein; s. E x 22,9f.). Der E ntleiher hat

alles zu ersetzen (s. E x 22,13). Der fà ¼ r Lohn Hà ¼ tende u. der Mieter schwà ¶ ren in bezug

anf Gliederbruch u. in bezug auf F ortschleppung u. in bezug auf das Sterben (der

Tiere, um von der E rsatzpflicht frei zu sein), aber das V erlorene n. daa Gestohlene

haben sie zu ersetzen (s. E x 22, 9ff.). â € ” E in W olf gilt nicht als eine (von der E r-

satzpflicht befreiende) N otlage (osi* = via major; denn einen W olf kann der Hirt

verscheuchen). Z wei W Ã ¶ lfe gelten als N otlage. J ehuda (um 150) sagte: In einer Z eit,
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da W Ã ¶ lfe (Menschen) anfallen, gilt auch ein W olf als N otlage. Z wei (wildernde) Hunde

gelten nicht als N otlage. J addoa! der Babylonier hat im N amen des R. Melr (um 150)

gesagt: (K ommen beide) von einer Seite, so gelten sie nicht als N otlage, (kommen

sie) von zwei Seiten, so gelten sie als solche. E in RÃ ¤ uber gilt als N otlage. E in LÃ ¶ we,

ein BÃ ¤ r, ein Tiger, ein Panther u. eine Schlange, siehe, die gelten als N otlage. W ann?

W enn sie von selbst kommen. A ber wenn er (der Hirt) seine Herden an einen Ort

treibt, wo Scharen von wilden Tieren oder RÃ ¤ uber sind, dann gelten sie (jene F einde)

nicht als N otlage. | | Mekh E x 22,12 (99b): E s gibt ein Z errissenes, das er (der Hirt)

ersetzen muà Ÿ , u. ein Z errissenes, das er nicht zu ersetzen braucht. W elches ist .ein

Z errissenes, das er ersetzen muà Ÿ ? E twas, das zB zerrissen wird durch eine K atze

oder durch einen F uchs oder durch einen Marder. Und da die Tora sagt E x 22,12:

1 TTaian 1,8 (214): W ann ist die Z eit der (ersten) nj-a^ ? R Melr (um 150) sagte:

Die frà ¼ heste ist am 3., die mittlere am 7., die spà ¤ teste am 17. Marcheschvan (etwa

N ovember). R. J l' huda (um 150) sagte: Die frà ¼ heste am 7., die mittlere am 17., die

spà ¤ teste am 23. Marcheschvan; R. J ose (um 150) sagte: am 17., am 23. Marchesch van

u. am 1. K islev (etwa Dezember). So nach der BarTaianC* .

8*
116

Lukas 2, 8 (8); 2,9.11.13 (Â « )

â € ž W enn mit Z erreià Ÿ ung zerrissen wird' , so soll damit gelehrt werden: W ie bei

einem Z erreià Ÿ en, das derartig ist, daà Ÿ er das Tier hà ¤ tte retten kà ¶ nnen, schuldig ist,

E rsatz zu leisten, so ist er in jedem F all, in welchem er das Tier hatte retten kà ¶ nnen,

schuldig, E rsatz zu leisten, Ã ¼ nd welches ist ein Z errissenes, bei welchem er vom E r-

satz befreit ist? E twas, das zB von einem W olf oder LÃ ¶ wen oder BÃ ¤ ren oder Tiger

oder Panther oder einer Schlange zerrissen ist. Und da die Tora sagt E x 22,9: ,Und

es stirbt* , so soll damit gelehrt werden: W ie er beim Sterben, das etwas derartiges

ist, wovon er nicht erretten kann, vom E rsatz befreit ist, so ist er in jedem F all, in

welchem er das Tier nicht retten kann, vom E rsatz befreit. â € ” W eiteres s. BM93* - b;

94* in den Diskussionen zu BM 7,8 f.

2,9: Des Herrn Herrlichkeit umleuchtete sie.

dà ¶  £ ax vqiov = i" i Ths, der von der E rscheinung J ahves ausstrahlende

Lichtglanz, zB E x l6,i< ); 24,16; 40,34.35; E zl,28; 3,12.23; LX X

à ¼ berall:  « J ofa x vqi' ov. Targ Onk u. der Prophetentargum: K ' J B' ; ; Targ
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J erusch I voller: â € ¢  » " â –    » i N P^ sap (" ià Ÿ "  »  « ) ià Ÿ -; = Herrlichkeit der Schckhina

J ahves. â € ” à œ ber eine auà Ÿ erordentliche Lichterscheinung bei der Geburt

Moses s. bei Mt 2,2 S. 78.

3,11: E uch ist heute ein Heiland geboren.

à œ ber den Messias als E rlà ¶ ser s. bei Mtl,21 S. 67â € ” 74.

2,13% : E ine Menge himmlischen Heeres.

Gx qavià ¤ ovqavioq, rà ¤ bbin. s-iasi: bir tcii^ aBN oder nbsa ba tos.

MidrHL3,11 (108 b): E s heià Ÿ t nicht: â € ž Stelle die Bretter zur W ohnung von A kazien-

holz auf, sondern: .Mache die Bretter zur W ohnung von A kazienholz als aufrecht-

stehende" vraw E x 26,15, als ob sie eingereiht wà ¤ ren in das himmlische Heer

nV Â » o hv K -E H30K 3 o' rnja.... W ie oben die Seraphim stehen (a--io' uJ es 6,2), so sollen

auch unten die Bretter von A kazienholz aufrechtstehend sein. â € ” Dasselbe N uR 12

(166c); E x R 35 E nde. | | Midr Ps 92 Â § 12 (20Â « Â » ): R. Schemu6l b. J iccbaq (um 300) hat ge-

sagt: E in Levisohn (â € ” Priester) wird, wenn er noch in seiner Mutter Leib ist, in das

himmlische Heer nby «  » cbibdk eingeschrieben; s.: â € ž Samuel sprach Recht à ¼ ber

Israel alle Tage seines Lebens" 1 Sm 7,15. Hat er nicht bloà Ÿ dreizehn J ahre Recht

gesprochen (wie kann es also heià Ÿ en: â € ž alle Tage seines Lebens" )? Dies will besagen:

E in Levisohn ist, wenn er nocli in seiner Mutter Leib ist, in das himmlische Heer

eingeschrieben. â € ” W ie sonst ganz Israel zu den himmlischen Heerscharen Gottes

gerechnet wird, so hier speziell der Stamm Levi. II Midr HL 2,7 (98b): Ich beschwà ¶ re

euch, ihr TÃ ¶ chter J erusalems, bei den Gazellen rucaja.... R. E ifazar (um 270) hat gesagt:

E r1 beschwur sie . . . Pisax a, beim oberen Heer nb » a it> Max (= bei der E ngelwelt)

u. beim unteren Heer neu sax (bei Israel), bei den beiden Heeren. | | Midr HL 2,7
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(99a): R. Hoschacja (um 225) hat gesagt: Gott sprach zu Israel (bei der Beschwà ¶ rung

in HL 2,7): W artet auf mich, so mache ich euch dem oberen Heer ribse hv Max gleich.

R. J udan (um 350) hat im N amen des R. Melr (um 150) gesagt: Gott sprach zu Israel:

W enn ihr meinen Schwur beobachtet, so mache ich euch dem oberen Heer ni » aK ax

gleich; wenn aber nicht, so mache ich euch dem unteren Heer gleich. | | E x R 15 (76c):

W as bedeutet: â € ž F urchtbar wie Bannerscharen* HL 6,10? Du findest, daà Ÿ es zwà ¶ lf

(Tierkreis-)Sternbilder am Himmel gibt. W ie der Himmel nicht ohne die zwà ¶ lf Stern-

bilder bestehen kann, so kann die W elt nicht ohne die zwà ¶ lf Stà ¤ mme (Israels) be-

stehen. â € ž F urchtbar wie Bannerscharen* :â € ž Banner' bedeutet nichts anderes als Beere

Pisa » , s.: Das Banner des Lagers... u. sein Heer, nà ¤ mlich die Gemusterten N um2,3f.;

u. ebenso sind die Banner -bt des Himmels die E ngel u. die Banner der E rde die

1 Der Midrasch faà Ÿ t HL 2,7 als ein W ort Salomos = Gottes.


Lukas 8,18 t « , » ); 2,14(91)

117

Israeliten. Die Heerscharen riios des Himmels sind die E ngel, s.: Das ganze Heer

 » 3i des Himmels stand zu seiner Rechten u. seiner Linken 2 Chr 18,18. Die Heer-

scharen riicas der E rde sind die Israeliten, s.: â € ž E s zogen alle Heerscharen ritcsx J ahves

aus dem Lande à „ gypten E x 12,41. Und der Herr beider ist Gott; u. gleichwie sich

alle vor Gott u. vor den E ngeln furchten, so furchten sich die V Ã ¶ lker (= N ichtisraeliten)

vor Israel, s.: A lle V olker der E rde werden sehen, daà Ÿ der N ame J ahves à ¼ ber dir

genannt ist, u. sich vor dir furchten Dt. 28,10. Deshalb heià Ÿ t es ,furchtbar wie

Bannerscharen* ; denn Gott hat die Israeliten mit den E ngeln verglichen. . .. | | In den

Targumim wird das E ngelheer à ¶ fters als  « r' ^ vv â € ” â € ž Lager, Heertrupp" bezeichnet;

s. Targl K g 19,11 f. bei 2,13Â » .

2,13 Ã ¶ : Die lobten Gott.

Chullin 91b: E r sprach: Laà Ÿ mich los; denn die Morgenrà ¶ te ist aufgegangen Gn 32,27.

J akob antwortete: Du bist wohl ein Dieb oder ein W à ¼ rfelspieler, daà Ÿ du dich vor

der Morgenrà ¶ te fà ¶ rchtest! Der E ngel sprach: Seit dem Tage, da ich erschaffen worden
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bin, ist meine Z eit nicht genaht bis jetzt, ein Lied (vor Gott) zu singen (darum darf

ich den A ugenblick nicht versà ¤ umen). Das ist eine Stà ¼ tze fà ¼ r das, was Rab Chanantal

(um 260) im N amen Rabs (f 247) gesagt hat. DenD Rab ChananJ el hat gesagt, Rab

habe gesagt: Drei Scharen von Dienstengeln singen tà ¤ glich ein Lied (vor Gott). Die

eine sagt: Heilig! u. die andre sagt: Heilig! u. die dritte sagt: Heilig ist J ahve Cebaotb!

Man wandte ein: Beliebter sind die Israeliten vor Gott als die E ngel des Dienstes;

denn die Israeliten dà ¼ rfen in jeder Stunde ein Lied (vor Gott) singen; aber die E ngel

des Dienstes (deren A bteilung gerade an der Reihe ist) dà ¼ rfen ein Lied nur einmal

an einem Tage singen; nach andren nur einmal in einer W oche, nach andren nur

einmal in einem Monat, nach andren nur einmal in einem J ahre, nach andren nur

einmal in einer J ahrwoche, nach andren nur einmal in einer J obelperiode (von 50

J ahren) u. nach andren nur einmal in E wigkeit. F ernei dà ¼ rfen die Israeliten den

(J ahve-{ N amen nach zwei W à ¶ rtern aussprechen (erwà ¤ hnen), s.: Hà ¶ re, Israel, J ahve

unser Gott, ein einiger Gott Dt 6,4! u. die E ngel des Dienstes dà ¼ rfen den (J ahve-)

N amen erst nach drei W Ã ¶ rtern aussprechen, s.: Heilig, heilig, heilig J ahve C' baotli

J es6,3! F erner dà ¼ rfen die E ngel des Dienstes ein Lied oben erst singen, wenn die

Israeliten es unten gesungen haben, s.: W Ã ¤ hrend zusamt jubelten die Sterne des

Morgens (d. h. die Israeliten, die mit den Sternen verglichen werden, Raschi), u. dann

erst heià Ÿ t es: Und es frohlockten alle Sà ¶ hne Gottes (d.h. die E ngel) Hi 38,7. A llein

(daà Ÿ die 3. Schar im obigen A usspruch Rabs den J ahvenamen schon nach dem einen

W ort â € ž heilig* ausspricht, wà ¤ hrend nach dem anonymen Satz die E ngel erst nach drei

W orten diesen N amen aussprechen dà ¼ rfen), das ist so gemeint: Die erste Schar sagt:

Heilig! die zweite: Heilig, heilig! u. die dritte: Heilig, heilig, heilig J ahve Cebaoth!
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A ber es gibt doch ein â € ž Gepriesen sei* (d.h. einen Lobspruch, in welchem die E ngel

den J ahvenamen bereits nach zwei W à ¶ rtern aussprechen, nà ¤ mlich E z3,12: Gepriesen

sei die Herrlichkeit J ahves mm nas -p-a)! Das ist ein Lobspruch, den die Radengel

sagen (aber nicht die à ¼ brigen E ngel). | | Targ 1 K g 19,11 f.: Geh hinaus u. tritt auf den

Berg vor J ahve! Und siehe, J ahve offenbarte sich; u. vor ihm her war ein Heerlager

der E ngel der HÃ ¶ he (wpi " 5* V j n; -irp> 5), die Berge zerrissen, u. F elsen zerbrachen vor

J abve; aber in dem Heerlager der E ngel des W indes war die Schekhina (Gegenwart)

J ahves nicht. Und hinter dem Heerlager der E ngel des W indes war das Heerlager

der E ngel des E rdbebens; aber in dem Heerlager der E ngel des E rdbebens war die

Schekhina J ahves nicht. Und hinter dem Heerlager der E ngel des E rdbebens war

F euer; aber in dem Heerlager der E ngel des F euers war die Sch' khina J ahves nicht.

Und hinter dem Heerlager der E ngel des F euers war die Stimme derer, die ihn leise

priesen ' Â » Â » n? ^ nssipn

2,14% : E hre Gott in den HÃ ¶ hen.

Gottes E hre der letzte Z weck der W eltschà ¶ pfung zB A both 6 E nde: A lles, was
118

Lukas 2,14 (Â » . C); 2,19

Gott in seiner W elt erschaffen hat, hat er nur zu seiner E hre erschaffen; s.: J eder,

der sich mit meinem N amen nennt, u. den ich zu meiner E hre geschaffen, den ich

gebildet, ja gemacht habe J es43,7. F erner s.: J ahve ist K à ¶ nig fà ¼ r immer u. ewig

E x 15,18! â € ” A ls allgemein anerkannter Satz wiederholt zB J omaS8a.

2,14 83: Und F riede auf E rden.

Das Lob des F riedens hat die alte Synagoge oft u. in mancherlei W eise gesungen,

8. bei Mt 5,9 S. 215 ff.; um ihn hat ganz Israel tà ¤ glich dreimal in der Schluà Ÿ benediktion

des A chtzehn-Gebetes gebetet (pal. Rezension): Lege deinen F rieden auf dein V olk

Israel n. auf deine Stadt n. auf dein E igentum u. segne uns alle allzumal. Gepriesen

seist du, J ahve, der den F rieden schafft. â € ” BabyL Bes.: Lege F rieden, Glà ¼ ck u. Segen,

Gnade n. Liebe u. E rbarmen auf uns u. auf dein V olk Israel u. segne, J ahve unser

Gott, uns alle allzumal in dem Licht deines A ngesichtes; denn in dem Licht deines

A ngesichtes hast du uns, J ahve unser Gott, gegeben Lehre u. Leben, Liebe u. Gnade,

Barmherzigkeit u. F rieden, Segen u. E rbarmen, u. schà ¶ n ist es in deinen A ugen, dein


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V olk Israel zu segnen mit viel K raft n. F rieden. Gepriesen seist du, J ahve, der sein

V olk Israel segnet mit F rieden. A men! â € ” V om Messias sagt R. J ose d. Galilà ¤ er (um

110) Derekh E rec Z uta im aihvn pic: A uch der N ame des Messias ist .F riede" , s.:

F riedefà ¼ rst J es9,5; u. die Rabbinen erklaren LvR9 E nde: Groà Ÿ ist der F riede, denn

wenn der K Ã ¶ nig, der Messias, kommt, hebt er nur mit F rieden an, s.: W ie lieblich

auf den Bergen die F à ¼ à Ÿ e des F reudenboten (â € ” Messias), der F rieden verkà ¼ ndet J es 52,7.

2,14 6: Bei Menschen des W ohlgefallens, iv av& Q wnotq tvdox ias.

Die gà ¶ ttliche svSox ia = > jfan hat die alte Synagoge erfleht im A chtzehn-Gebet

(17. Benediktion der babyl. Rez.): Habe W ohlgefallen, J ahve unser Gott, an deinem

V olk Israel, u. ihr Gebet blicke gnà ¤ dig an, u. fà ¼ hre den Opferdienst zurà ¼ ck in das

A llerheiligste deines Hauses, u. die F eueropfer Israels u. ihr Gebet u. ihren Dienst

nimm eilends in Liebe an mit W ohlgefallen, u. zum W ohlgefallen ^ x ; V gereiche be-

stà ¤ ndig der Opferdienst deines V olkes Israel, u. sei uns gnà ¤ dig, u. sehen mà ¶ gen unsre

A ugen deine RÃ ¼ ckkehr in deine W ohnung auf Z ion in Barmherzigkeit wie vor alters.

Gepriesen seist du, J ahve, der eilends zurà ¼ ckkehren là ¤ à Ÿ t seine Schekliina (Gegenwart)

nach Z ion! â € ” A nders in der 16. Benediktion der pal. Rez. â € ” F erner im Ps Sal8,39

(nach der V ersabteilung bei F ritzsche): Uns u. unsren K indern bleibe das W ohlgefallen

17 tvdox ia in E wigkeit! Herr unser Heiland, wir wollen nicht mehr wanken auf ewige

Z eit. â € ” V gl. das. 3,4: E in Gerechter achtet es nicht gering, wenn er vom Herrn ge-

zà ¼ chtigt wird (vgl. Spr 3,11 f.); sein W ohlgefallen tvfox la avx ov ist allezeit beim

Herrn. â € ” In bezug auf die messian. Z eit heià Ÿ t es Henochl,8: Mit den Gerechten

wird er (Gott) F rieden schlieà Ÿ en u. die A userwà ¤ hlten behà ¼ ten. Gnade wird à ¼ ber ihnen

walten, u. sie werden alle Gott angehà ¶ ren. Sie werden sein W ohlgefallen haben
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u. gesegnet sein, u. das Licht Gottes wird ihnen scheinen. â € ” Test Levi 18: Der Herr

wird frohlocken à ¼ ber seine K inder, u. der Herr wird W ohlgefallen haben an seinen

Geliebten evo' ox ijoei ini x oTs ayanijx ots avx ov bis in E wigkeit.

2,19: Maria behielt, avvsTrjgfi, alle diese W orte,

sie in ihrem Herzen erwà ¤ gà ¶ nd.

Z um A usdruck ovyex ijgei vgl. Gn 37,11: â € ¢ ' a-in r « in » vain. TargOnk: Sein V ater

behielt die Sache K osne-n; * ibj * ma* ii; J enischl: Sein V ater behielt die Sache in

seinem Herzen  »  « jrii! n; n' a.^ * " nja ' iaiji. â € ” LX X : 6 ii nairjg avx ov iitx rjgrjas x o § ij(ia. â € ”

GnR84 (53d) wird' zu Ga87,11 bemerkt: R. Levi (um 300) hat gesagt: (Sein V ater)

nahm das Schreibrohr (oiolssp, x à ¤ la/tof) n. schrieb auf, an welchem Tag, in welcher

Stunde u. an welchem Ort es gewesen war. R. Chijja der à „ ltere (um 200) hat gesagt:

Sein V ater behielt die Sache, u. der heilige Geist (der Geist der Prophetie in J akob)

sprach: Behalte inw die W orte; denn die W orte werden dereinst eintreffen.
Ufa » 2,21.22(1)

119

2,21 V :A ls acht Tage rollwnrden, ihn zu beschneiden.

(Siehe E x k. Ober die Beschneidang.)

2,21 Â » : W arde sein N ame .J esus' genannt (V gl. bei Mt 1,210.)

2,218: Der von dem E ngel genannt worden, bevor er im Mutterleib

empfangen war.

V gl. bei Mt 1,211 (8. 63) pB* rakh 1,4Â » , 8 u. PirqeRE l 32 A nfang.

2,22 % : Die Tage ihrer Reinigung nach dem Gesetz Moses.

Die Tage der Reinigung wà ¤ hrten fà ¼ r die W à ¶ chnerin bei der Geburt

eines K naben 40 Tage, bei der Geburt eines MÃ ¤ dchens 80 Tage; bei

der Geburt eines K naben galt die Mutter 7 Tage fà ¼ r unrein, bei der

Geburt eines Mà ¤ dchens 14 Tage. Die à ¼ brigen 33, bezw. 66 Tage hatte

sich die W à ¶ chnerin in ihrem Hause aufzuhalten; sie durfte wà ¤ hrend

dieser Z eit nichts Heiliges (Opferspeisen, Priesterhebe) anrà ¼ hren u.

auch nicht das Heiligtum betreten. â –   E rst nach V erlauf der 40, bezw.
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der 80 Tage hatte sie ein einjà ¤ hriges Lamm als Brandopfer u. eine

junge Taube oder eine Turteltaube als SÃ ¼ ndopfer zum E ingang des

Tempels â € ” nach der Tradition an das N ikanortorb auf der Ostseite

des F rauenvorhofs â € ” zum Priester zu bringen Lv 12, 2 ff.

a. à œ ber die kOnere Z eit der Unreinheit einer W à ¶ chnerin nach der Geburt eines

K naben sagt N idda 81Â » : Den R. Schimfon b. J ochai (um 150) fragten seine Schaler:

W arum hat die Tora gesagt, daà Ÿ die Gebà ¤ rerin ein Opfer darbringen solle? E r ant-

wortete: W enn sie auf ihren K nien liegt, um zu gebaren, dann legt sie eiligst den

Schwur ab, daà Ÿ sie keinen geschlechtlichen Umgang mehr mit ihrem Manne haben

wolle. Darum sagt die Tora, daà Ÿ sie (zur Sà ¼ hne) ein Opfer darbringen solle.... Und

weshalb sagt die Tora bei einem mà ¤ nnlichen K ind 7 Tage u. bei einem weiblichen

K ind 14 Tage? Bei einem mà ¤ nnlichen K ind, Ober das alle sich freuen, bereut sie

(ibren Schwur) nach 7 Tagen; aber bei einem weiblichen K ind, Ober das alle betrà ¼ bt

sind, bereut sie ihn (erst) nach 14 Tagen. â € ” V gl. GnR20 (13d): R. BÂ ° rekhja (um 340)

u. R. Simon (um 280) haben im N amen des R. Schimfon b. J ochai gesagt: W eil sie

(die F rau auf dem Gebà ¤ rstuhl) es in ihrem Herzen leise (flattrig) ausspricht, darum

soll sie ein flatterndes Opfer (GeflOgelopfer) darbringen, zwei Turteltauben oder zwei

junge Tauben. | | J ubil 3,8â € ” 18: In der ersten Siebenten (= Schà ¶ pfungswoche) wurde

A dam geschaffen u. die Seite, sein W eib; u. in der zweiten Siebenten zeigte er sie ihm. Und

deswegen ist das Gebot gegeben, sieben Tage zu halten fOr das mà ¤ nnliche (K ind) u.

fflr das weibliche zwei (mal) sieben Tage in ihrer Unreinheit. Und nachdem fà ¼ rA dam

40 Tage vollendet waren auf der E rde, wo er geschaffen war, brachten wir (E ngel) ihn

in den Garten (E den, damit er ihn pflege u. hà ¼ te; sein W eib aber brachten' sie am
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80. Tage, u. darauf kam sie in den Garten (E den. Und deswegen ist das Gebot auf

die himmlischen Tafeln geschrieben in betreff der Gebà ¤ renden: W enn sie ein Mà ¤ nn-

liches geboren hat, soll sie sieben Tage in ihrer Unreinheit bleiben, gemà ¤ à Ÿ den sieben

ersten Tagen, u. 83 Tage soll sie in dem Blut ihrer Reinigung bleiben u. soll nichts

Heiliges anrà ¼ hren noch in das Heiligtum kommen, bis sie diese Tage, die bei einem

MÃ ¤ nnlichen (geboten sind), vollendet (hat). Dnd bei einem W eiblichen soll sie zwei

W ochen, gemà ¤ à Ÿ der ersten zwei W ochen, in ihrer Unreinheit u. 66 Tage in dem Blut

ihrer Reinigung bleiben, u. es sollen im ganzen 80 Tage sein. Und nach Beendigung

dieser 80Tage brachten wir sie in den Garten (E den; denn er ist heiliger als die

ganze E rde, u. jeder Baum, der in ihm gepflanzt ist, ist heilig. Deswegen sind fà ¼ r

eine, die ein Mà ¤ nnliches u. (fà ¼ r eine, die) ein W eibliches gebiert, die Satzungen dieser
120 Lukas 2,22 f. (W. 89)

Tage angeordnet: nichts Heiliges soll sie berà ¼ hren, u. in das Heiligtum soll sie nicht

kommen, bis wann jene Tage fà ¼ r ein Minnliches u. fà ¼ r ein W eibliches zu E nde sind.

b. Sota 1,5: Dort (am Osttor des F rauen vorhofes = N ikanortor, s. bei A pgB, 2)

erklà ¤ rt man die W à ¶ chnerinnen u. die A ussà ¤ tzigen fà ¼ r rein. | | Tamid 5,6: Der V orsteher

der Standmannschaft (s. bei Lk 1,5 51 S.63 N r. 8) stellte die Unreinen (die fà ¼ r rein erklà ¤ rt

werden sollten, wie W à ¶ chnerinnen u. A ussà ¤ tzige) am Osttor (des F rauenvorhofs) auf. â € ”

Die ganze Stelle s. bei Lkl,9 S. 72 N r. 2. - Die Parallelstelle N uR 9 (152' ) liest

.N ikanortor" statt â € ž Oattor" .

2, 22 33 u. 2, 28: Sie brachten ihn herauf nach J erusalem, um

ihn dem Herrn darzustellen, wie im Gesetz des Herrn ge-

schrieben steht: A lles Mà ¤ nnliche, das den Mutterleib à ¶ ffnet,

soll heilig dem Herrn heià Ÿ en (s. E x 13,2).

Die erstgeborenena SÃ ¶ hne waren J ahve geheiligt, d. h. zu Gottes

E igentum u. Dienst geweiht E x l3,2.12; 22,28; 34,19; N u3,l* t 8,17.

A ls dann die Leviten an Stelle der E rstgeborenen zum Dienst am


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Heiligtum bestimmt wurdenb N u 3,12; 8,16.18, trat das Gesetz in

K raft, daà Ÿ die E rstgeborenen loszukaufen seien E x 13,13; 34,20. Die

Loskaufung erfolgte â € ž von dem einen Monat A lten an" N u 18,16; c der

Preis betrug fà ¼ nf Scheqeld N u 18,16 (= 5 Sela* spà ¤ terer W à ¤ hrung).

V erpflichtet zum Loskauf war in erster Linie der V ater ; e in bestimmten

F Ã ¤ llen hatte der E rstgeborene selbst die Pflicht, seine LÃ ¶ sung zu be-

wirken, f Das LÃ ¶ segeld konnte im ganzen Land an jeden beliebigen

Priester bezahlt werden, g Daà Ÿ es auch im Tempel geschah unter Mit-

bringung des K indes gelegentlich des Reinigungsopfers der Mutter,

zeigt Lk 2, 22 f.

a. A ls loszukaufende E rstgeburt galt nicht der E rstgeborene des V aters, sondern

der der Mutter. MÂ ° kh E x 13,2 (22b): â € ž Heilige mir alles E rstgeborene, den Durchbruch

jedes Mutterleibes" E x 13, 2. E s muà Ÿ ein mà ¤ nnliches K ind sein u. den Mutterschoà Ÿ

(zuerst) à ¶ ffnen. â € ” Der Schulchan fA rukh nr-i m-  § 305, 17 drà ¼ ckt die Regel so aus:

â € ž Die Loskaufung der E rstgeburt hà ¤ ngt nur am Durchbruch des Mutterleibes; denn

wenn er nicht der E rstgeborene der Mutter ist, so ist er, auch wenn er der E rst-

geborene des V aters ist, der Loskaufung nicht unterworfen.' So viele F rauen also ein

Mann neben- oder nacheinander hatte, so viele E rstgeborene konnte er mà ¶ glichenfalls

haben, deren LÃ ¶ sung ihm oblag. Umgekehrt, heiratete ein bis dahin lediger Israelit

eine F rau, die bereits geboren hatte, so war sein mit ihr erzeugter E rstgeborener von

der Là ¶ sungspflicht frei. M' kli E x 13, 13 (27> > ): W enn jemand von fà ¼ nf F rauen E rst-

geborene hat, woher, daà Ÿ er verpflichtet ist, sie alle loszukaufen? Die Schrift sagt

lehrend E x 13, 13: A lles E rstgeborene von Menschen unter deinen SÃ ¶ hnen sollst du
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là ¶ sen. â € ” Bekh 8,1: W elcher ist ein E rstgeborener in bezng auf die E rbschaft (zu

doppeltem E rbteil berechtigt), aber nicht in bezug auf den Priester (auf die vor einem

Priester zu bewirkende A uslà ¶ sung)? E iner, der nach einer F rà ¼ hgeburt geboren wird,

die lebend den K opf herausgesteckt hatte (u. dann tot zur W elt kam), oder einer,

der nach einem neun Monate alten K ind geboren wird, das seinen K opf heraus-

gesteckt hatte u. dann starb. (In beiden F Ã ¤ llen ist der totgeborene Bruder derjenige,

der den Durchbrach des Mutterleibes verursacht hatte.)... W enn eine F rau (vorher)

einen Sandalfà ¶ tus- oder eine N achgeburt oder eine Mutterhaut mit ausgebildetem F à ¶ tus

abortierte, oder wenn ein K ind stà ¼ ckweise zur W elt gebracht wurde, so ist der nachher

geborene Sohn ein E rstgeborener in bezug auf die E rbschaft, aber nicht in bezug auf

den Priester (denn er hat die Mutter nicht gebrochen). W enn jemand, der keine K inder
Lukas 2,22 f. (Â » )

121

hat, eine F rau nimmt, die bereits geboren hatte, oder eine Sklavin, die noch nicht

freigelassen war, oder eine N ichtisraelitin, die noch nicht Proselytin geworden war,

n. hinterher gebiert sie dem Israeliten einen Sohn, so ist dieser ein E rstgeborener in

beeng anf die E rbschaft, aber nicht in bezng auf den Priester (im ersten F all, weil

er nicht der E rstgeborene der Mutter war; im zweiten u. dritten F all, weil seine

E mpfà ¤ ngnis in illegitimer Beiwohnung erfolgte) â € ” Parallelstellen zu .F rà ¼ hgeburten*

Mekh E x 13, 2 u. 22,28 (22b; 103Â » ); SN u 18, 15 Â § 118 (38Â » ).

b. N uR4(141c): Unsre Rabbinen haben gesagt: W arum hat Gott befohlen, die

E rstgeborenen der Israeliten mit den Leviten auszulesen (da es N u 3,45 heià Ÿ t: N imm

die Leviten anstatt alles E rstgeborenen unter den K indern Israel)? W eil anfanglich

die E rstgeborenen den Opferdienst verrichteten, bis der Stamm Levi auftrat, wie unsre

Lehrer gelehrt haben: Bevor die StiftshUtte errichtet war, waren die HÃ ¶ hen erlaubt,

u. der Opferdienst lag in der Hand der E rstgeborenen; nachdem sie aber errichtet

war, wurden die HÃ ¶ hen verboten, u. der Opferdienst lag in der Hand der Priester.
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(N ach ausfà ¼ hrlichem Schriftbeweis heià Ÿ t es weiter 141d:) A ls aber die Israeliten

jene Tat (mit dem goldenen K albe) begingen, sprach man: E s sollen die E rst-

geborenen kommen n. Opfer vor ihm (dem gold. K .) darbringen, s. E x 32,6. Da sprach

Gott zu ihnen: Ich habe den E rstgeborenen ein groà Ÿ es V orrecht gegeben u. sie zu

angesehenen Leuten in der W elt gemacht, aber sie haben mich verleugnet u. sind

hingetreten, um vor dem K albe zu opfern â € ” siehe, ich schlieà Ÿ e die E rstgeborenen

aus u. fà ¼ hre die Sà ¶ hne Levis ein. Deshalb hat Gott zu Mose gesagt, daà Ÿ er diese

zahlen sollte; s.: Mustere die SÃ ¶ hne Levis N u 3, 15.

c. SN u 18,15 Â § 118 (38* ): W ie man sich mit dem E rstgeborenen eines Menschen

30 Tage lang befaà Ÿ t (bis man ihn auslà ¶ st), so befaà Ÿ t man sich auch mit den E rst-

geborenen des (unreinen) V iehs 30 Tage lang. Dasselbe Mekh E x 13, 2 n. 22, 28 (26 b;

103* -). â € ” Die Regel, daà Ÿ ein erstgeborener Sohn im A lter von 30 Tagen der A us-

là ¶ sung unterliege N u 18,16, ist nicht so aufgefaà Ÿ t worden, daà Ÿ die Loskanfung gerade

an diesem Lebenstage erfolgen mà ¼ sse, sondern so, daà Ÿ die V erpflichtung dazu erst

mit dem 30. Tage in K raft trete. Hatte daher ein V ater seinen E rstgeborenen inner-

halb der ersten 30 Lebenstage ausgelà ¶ st, so war die Loskaufung gà ¼ ltig, falls der Sohn

bis zum 30. Tage am Leben blieb; starb er vorher, so konnte der V ater das LÃ ¶ segeld

vom Priester zurà ¼ ckfordern, weil das K ind noch nicht là ¶ sungspfliebtig gewesen war.

Der Là ¶ sungstermin nach dem 30. Lebenstage war von der alten Halakha à ¼ berhaupt

nicht fix iert worden, wenngleich gesetzesstrenge E ltern ihn gewià Ÿ nicht weit hinaus-

geschoben haben werden. E s hat deshalb durchaus nichts A uffallendes, wenn die Los-

kaufung des J esuskindes in V erbindung mit dem Reinigungsopfer seiner Mutter, also

an seinem 40. Lebenstage erfolgte. â € ” Bekh 12b: Dort haben wir gelernt: ,Die Schà ¤ t-
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zungen (s. Lv 27, 1 ff.) nach Maà Ÿ gabe ihrer Z eit (vgl. fA rakhin 4,4), die Loskaufang

eines Sohnes nach 30 Tagen (s. N u 18,16) u. die A uslà ¶ sung des Durchbruchs an E seln

(mit einem Lamm E x 13,13) sofort.* Die A uslà ¶ sung des Durchbruchs an E seln sofort?

Ist nicht der E inwand zu erheben: Bei Schà ¤ tzungen, bei der A uslà ¶ sung eines Sohnes,

beim N asirà ¤ atsgelà ¼ bd' e u. beim Durchbruch an E seln kommen nicht weniger als 30 Tage

in Betracht, dagegen kann man bis in E wigkeit hinzufà ¼ gen? Rab N achman (f 320)

hat gesagt: E s (nà ¤ mlich, daà Ÿ ein erstgeborener E sel .sofort' auszulà ¶ sen sei) will be-

sagen, daà Ÿ , wenn man ihn (sofort) auslà ¶ st, er als ausgelà ¶ st gilt (die A uslà ¶ sung gà ¼ ltig

ist), wà ¤ hrend, wenn man einen Sohn (sofort, vor dem 30. Tage) auslà ¶ st, dieser nicht

als ausgelà ¶ st gilt. A ber es ist doch gesagt worden: W enn man seinen Sohn inner-

halb der (ersten) 30 Tage auslà ¶ st, so gilt nach den W orten Rabs (t 247) sein Sohn

fà ¼ r ausgelà ¶ st! ... â € ” Die Mischna setzt voraus, daà Ÿ die Loskaufung des erstgeborenen

Sohnes sowohl vor, als auch nach dem 30. Lebenstage vorgenommen wurde. â € ”

B* kh8,4: W enn zwei F rauen (eines Mannes), die noch keine K inder hatten, zwei

mà ¤ nnliche K inder geboren haben, so gibt er (der Mà ¤ nn) 10 Selaf an den Priester.

Stirbt eins der K inder innerhalb der (ersten) 30 Tage, so muà Ÿ , wenn er sie an einen

Priester gegeben hat, dieser ihm 5 Selaf zurà ¼ ckgehen; wenn er sie an zwei Priester
122 Lukas 2,22 f. (8)

gegeben hat, so kann er nichts zurà ¼ ckfordern (weil nicht feststeht, an welchen Priester

das Là ¶ segeld fà ¼ r das verstorbene K ind gezahlt ist). II Das. 8, 5: W enn zwei F rauen

von zwei Mà ¤ nnern noch keine K inder hatten u. dann zwei mà ¤ nnliche K inder gebaren

(die hinterher vertauscht werden), so zahlt jeder der MÃ ¤ nner 5 Selaf an den Priester.

Stirbt dann eins der K inder innerhalb der (ersten) 80 Tage, so muà Ÿ , wenn sie an

einen Priester gezahlt hatten, dieser ihnen 5 Selaf zurà ¼ ckzahlen, wenn sie aber an

zwei Priester gezahlt hatten, so kà ¶ nnen sie nichts zurà ¼ ckfordern. (Hier ist à œ berall

die Loskaufung vor dem 30. Tage als erlaubt vorausgesetzt.) | | Das. 8, 6: Stirbt ein

Sohn innerhalb der (ersten) 30 Tage, so muà Ÿ , wenn der V ater an den Priester das

Là ¶ segeld bezahlt hat, dieser zurà ¼ ckzahlen; stirbt er aber nach den (ersten) 30 Tagen,

so muà Ÿ der V ater, wenn er das Là ¶ segeld noch nicht gezahlt hat, zahlen. Stirbt der

Sohn (gerade) am 30. Tage, so gilt dieser wie der Tag zuvor (der V ater ist befreit

von der Z ahlung). R. fA qiba (f um 135) sagte: W enn der V ater gezahlt hatte, darf

er es nicht wieder zurà ¼ cknehmen; wenn er nicht gezahlt hatte, so braucht er nicht

zu zahlen. Stirbt der V ater wà ¤ hrend der (ersten) 30 Tage, so wird angenommen, daà Ÿ
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der Sohn noch nicht ausgelà ¶ st ist, bis man den Beweis beibringt, daà Ÿ er ausgelà ¶ st

ist. Stirbt der V ater nach den (ersten) 30 Tagen, so wird angenommen, daà Ÿ der Sohn

(bereits) ausgelà ¶ st ist, bis man den Beweis beibringt, daà Ÿ er nicht ausgelà ¶ st worden

ist. (Hier ist vorausgesetzt, daà Ÿ die Loskaufung der E rstgeborenen nach dem 30. Lebens-

tnge erfolgen darf.) E in spà ¤ terer A uslà ¶ sungstermin war naturgemà ¤ à Ÿ à ¼ berall dann ge-

geben, wenn der E rstgeborene sich selbst auszulà ¶ sen hatte; s. A nm. f.

d. Bekh 8,7: Die 5 Selaf fà ¼ r den (erstgeborenen) Sohn sind in lyrischem Gewicht

zu zahlen. A lles kann durch Geld u. Geldeswert ausgelà ¶ st werden, ausgenommen die

Scheqelabgabe (die nur in barem Geld entrichtet wird). II Das. 8,8: Man darf einen E rst-

geborenen nicht auslà ¶ sen mit Sklaven, mit Schuldscheinen oder mit Grundstà ¶ cken....

Hat einer es dem Priester schriftlich gegeben, daà Ÿ er ihm 5 Sela; (fà ¼ r die A uslà ¶ sung

seines E rstgeborenen) schuldig sei, so muà Ÿ er sie zahlen, u. sein Sohn ist (auf jenes

Schriftstà ¼ ck hin) nicht ausgelà ¶ st. W enn es ihm daher der Priester als Geschenk wieder-

geben will, so darf er es. â € ” Parallelstellen: Mekh E x 13,13 (27b); SN u 18, 16 Â § 118

(38b). V gl.TB ° khà ¶ , 14(541): W enn ein V ater die 5 Selaf an fà ¼ nf Priester gibt, so ist

sein Sohn ausgelà ¶ st (d.h. die Loskaufung ist gà ¼ ltig); gibt er sie dem einen immer

nach dem andren, so ist sein Sohn ausgelà ¶ st; gibt er sie an ihn u. hinterher bekommt

er sie von ihm wieder, so ist sein Sohn ausgelà ¶ st. So pflegte es B. Tarphon (ein Priester,

um 100) zu machen: er empfing sie vom V ater, u. dann gab er sie ihm wieder.

e. TQ id 1, 11 (336): W elches sind die Pflichtgebote, die dem V ater seinem Sohn

gegenà ¼ ber obliegen? E r ist verpflichtet, ihn zu beschneiden, ihn (als E rstgeborenen)

loszukaufen, ihn Tora u. ein Handwerk lernen zu lassen u. ihm ein W eib zu nehmen;

einige sagen: Ihn auch schwimmen zu lehren. â € ” Parallelstellen: Mekh E x 13,15 (27b);
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Q id 29* .| | B ° kh 8, 6: W enn einer sich selbst u. seinen Sohn auszulà ¶ sen hat, so geht

er selbst seinem Sohn vor. R. J ' huda (um 150) sagte: Sein Sohn geht ihm vor; denn das

Gebot in bezug auf ihn selbst lag seinem V ater ob, u. das Gebot in bezug auf seinen

Sohn liegt ihm oh. | | Bei der A uslà ¶ sung hatte der V ater nach Pes 121b folgende Lob-

sprà ¼ che zu sprechen: Gepriesen seist du, J ahve unser Gott, K à ¶ nig der W elt, der uns

durch seine Gebote geheiligt u. uns die A uslà ¶ sung des Sohnes befohlen hat! Gepriesen

seist du, J ahve unser Gott, K Ã ¶ nig der W elt, der uns Leben u. Bestand gegeben hat,

daà Ÿ wir diese Z eit erreicht haben!

/. TB kh G, 3 (540): W enn einen seine Mutter nicht in Heiligkeit (d. h. bevor sie

zum J udentum à ¼ bergetreten war) empfangen u. geboren hatte, so zahlt er (nach dem

à œ bertritt seiner Mutter) fà ¼ r sich selbst W enn (eine F rau zwei Monate nach dem Tode

ihres Mannes sich wieder verheiratet u. so) Z weifel entstehen, ob das K ind ein N eun

monatskind vom ersten Mann oder ein Siebenmonatskind vom zweiten Mann ist, so

zahlt es sein Là ¶ segeld selbst (denn der verpflichtete V ater ist ungewià Ÿ ). W enn zwei

F rauen zweier Mà ¤ nner noch keine K inder hatten u. dann zwei mà ¤ nnliche K inder in

einem V ersteck gebaren (wo die K inder verwechselt wurden), u. dann starb eins von
Lakai 2,22 f. (Ã – ); 2,24

128

ihnen, so muà Ÿ das zweite sein Losegeld selbst zahlen (denn der verpflichtete V ater

ist infolge der V erwechselung der K inder ungewià Ÿ ). II Bekh 8, 5: W enn zwei F rauen

zweier Manner noch keine K inder hatten u. dann ein mà ¤ nnliches u. ein weibliches

K ind gebaren (worauf die K inder untereinander vertauscht wurden), so sind die V Ã ¤ ter

(von der A uslà ¶ sungspflicht) frei, n. der Sohn muà Ÿ sich selbst auslosen (weil der ver-

pflichtete V ater ungewià Ÿ ist). II M" kh E x 18,15 (27b): W oher, wenn ihn sein V ater

nicht ausgelost hat, daà Ÿ der E rstgeborene sieh selbst auszulosen hat? Die Schrift

sagt lehrend E x 13,15: A lles E rstgeborene meiner Sohne lOse ich. (Der Schriftbeweis

ist unklar.) â € ” A ndersartig ist die dann folgende Beweisfà ¼ hrung des B. J ose des

Galilà ¤ ers, um 110.

g. MekhE x l8,2(22D): W ie man berechtigt ist, das Là ¶ segeld fà ¼ r den E rstgeborenen

eines Menschen dem Priester an jedem beliebigen Ort zu geben, so ist man auch be-

rechtigt, ihm das E rstgeborene eines V iehs an jedem beliebigen Ort zu geben. â € ”

Dasselbe M' kh E x 22, 28(103Â » ); SN u 18,15 Â § 118 (38" ). V gl. auch die A uszahlung des
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Là ¶ segeldes an fà ¼ nf verschiedene Priester TB" kh 6, 14 in A nm. d.

2,24: E in Paar Turteltauben oder zwei junge Tauben.

Turteltauben y+ r » (Sing. iin) waren opferfà ¤ hig, sobald sie aus-

gewachsen waren, d. h. sobald ihre F edern goldfarbig glà ¤ nzten; junge

Tauben n; v> solange sie noch jung waren, d. h. solange ihre F edern

noch nicht goldig schimmerten. » â € ” Z wei Turteltauben oder zwei junge

Tauben waren vom Gesetz nur fà ¼ r den F all vorgeschrieben, daà Ÿ die

Hand der W Ã ¶ chnerin das sonst (Lv 12, 6) vorgesehene Opfer eines

jà ¤ hrigen Lammes nicht â € ž erschwinge" Lv 12,8. E in solches Opfer, das

sich nach den V ermà ¶ gensverhà ¤ ltnissen des Opfernden abstufte, hieà Ÿ

â € ž ein steigendes u. fallendes Opfer* nV is pnp oder auch bloà Ÿ nbw

im' â € ” Das Taubenopfer Lv5,7; 12,8 nannte man schlechtweg das

.A rmenopfer" -< ss la" ^ ! ; . «

a. Chol 1,5: Die als Turteltauben geeignet sind (zum Opfer), sind als junge Tauben

verwerflich; die als junge Tauben geeignet sind, sind als Turteltauben verwerflich.

Beim Beginn der Olanzfarbe sind sie als diese u. als jene verwerflich (als Turtel-

tauben, weil sie noch zu jung sind, als junge Tauben, weil sie schon zu alt sind). | |

SLv 1,14 (34* ): .Turteltauben' , nà ¤ mlich ausgewachsene u. nicht junge. A ber konnte

man nicht folgern: W enn junge Tauben, die als ausgewachsene zur Darbringung nicht

geeignet sind, als junge dazu geeignet sind, wà ¤ re es da nicht recht, daà Ÿ Turteltauben,

die als aasgewachsene zur Darbringnng geeignet sind, auch als junge dazu geeignet

sind? Die Schrift sagt lehrend: .Turteltauben" , d. h. ausgewachsene, aber nicht junge.

.J unge Tauben' , d. h. junge (kleine) u. nicht ausgewachsene. A ber kà ¶ nnte man nicht
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folgern: W enn Turteltauben, die als junge zur Darbringung nicht geeignet sind, als

ausgewachsene dazu geeignet sind, wà ¤ re es da nicht recht, daà Ÿ junge Tauben, die

als junge (kleine) zur Darbringung geeignet sind, auch als ausgewachsene dazu ge-

eignet sind? Die Schrift sagt lehrend: .junge Tauben" , d.h. junge (kleine), aber

nicht aasgewachsene. V on wann an sind Turteltauben (als Opfer) geeignet? Sobald

sie goldfarbig schimmern. V on wann an sind junge Tauben verwerflich? Sobald sie

goldfarbig schimmern. â € ” Dasselbe Chul22Â » b.

b. 8chebu21V Bei einem E ide gleichgà ¼ ltigen Inhalts n,j rjnas (s. beiMtà ¶ , 38

8.321) macht man sich bei vorsà ¤ tzlicher V erletzung der Geià Ÿ elstrafe u. bei unvorsà ¤ tzlicher

V erletzung eines steigenden u. fallenden Opfers schuldig twi n^ jr.^ aip. â € ” Dieser

A usdruck auch Schebu3,7; Hor2,7. â € ” Bloà Ÿ wi nV i » zB Hor9 » zweimal. | | K er2,3:

F Ã ¼ nf bringen ein steigendes u. fallendes Opfer dar. | | Das. 2,4: In folgenden F Ã ¤ llen

bringt man ein steigendes u. fallendes Opfer dar: wegen N ichtbeachtung der A uf-
124

Lukas 2,24.25 (Â « . 8)

forderang zur Z eugenaussage (s. bei Mt5, 33 S. 322), wegen V erletzung eines Scliwurs

gleichgà ¼ ltigen Inhalts (s. bei Mt5,33 S. 321), wegen V erunreinigung des Heiligtums u.

seiner geheiligten Sachen; ferner die W à ¶ chnerin (Lv 12,8) u. der A ussà ¤ tzige (Lv 14,21 f.).

C. SLv5,7 (110" ): W enn jemand ein Stà ¼ ck K leinvieh (zum Opfer Lv5,6) hat, aber

nicht, wa9 dazu nà ¶ tig ist (an Speis- u. Trankopfer), woher, daà Ÿ er ein A rmenopfer

-:j is^ p darbringen soll? Die Schrift sagt lehrend Lv 5,7: nr -n, d.h. was genà ¼ gt

fà ¼ r ein Stà ¼ ck K leinvieh. | | LvR3 (107 » ): R. J ochanan (t 279) hat gesagt: W enn ein

gewà ¶ hnlicher Mensch den Geruch (verbrannter) F là ¼ gel riecht, so empfindet seine Seele

E kel, u. du sagst: â € ž Und der Priester lasse alles auf dem A ltar in Rauch aufgehn'

(so zitiert der Midr Lv 1,17)! Und dies alles warum? Damit der A ltar vom Opfer des

A rmen geschmà ¼ ckt werde. Der K à ¶ nig A grippa (wohl I., von 41â € ” 44 n. Chr.) wollte

an einem Tage 1000Ganzopfer darbringen; er sandte hin u. lieà Ÿ dem Hohenpriester

sagen: N iemand soll heute auà Ÿ er mir ein Opfer darbringen! Da kam ein A rmer mit

zwei Turteltauben in seiner Hand. E r sprach zum Priester: Opfere diese! E r ant-
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wortete ihm: Der K à ¶ nig hat mir befohlen u. gesagt: E s soll heute niemand auà Ÿ er

mir ein Opfer darbringen. J ener sprach: Mein Herr Hoherpriester, vier (Turteltauben)

fange ich tà ¤ glich, davon bringe ich zwei (s. Lv5,7â € ” 10) als Opfer dar, u. von zweien

ernà ¤ hre ich mich; wenn du sie nicht opferst, so schneidest du mir meine E rnà ¤ hrung

ab. Da nahm er sie u. opferte sie. E s erschien aber dem A grippa im Traum: Das

Opfer eines A rmen ist dir vorgegangen! E r sandte hin u. lieà Ÿ dem Hohenpriester

sagen: Habe ich dir nicht also geboten: N iemand soll auà Ÿ er mir heute ein Opfer

darbringen? E r antwortete: Mein Herr K Ã ¶ nig, es ist ein A rmer gekommen, der zwei

Turteltauben in seiner Hand hatte; er sagte zu mir: Bringe diese fà ¼ r mich dar! Ich

antwortete ihm: Der K à ¶ nig hat mir befohlen u. zu mir gesagt: N iemand auà Ÿ er mir

soll heute ein Opfer darbringen! Da sagte er zu mir: V ier fange ich tà ¤ glich, zwei

opfere ich, u. von zweien ernà ¤ hre ich mich; wenn du nicht opferst, so schneidest du

meine E rnà ¤ hrung ab. Lag es mir da nicht ob, sie zu opfern? Da sagte der K à ¶ nig zu

ihm: Schà ¶ n hast du gemacht alles, was du gemacht hast!

2, 25 9t: E in Mann war in J erusalem mit N amen Symeon.

Dieser S. kann weder mit einem andren uns bekannten Trà ¤ ger

dieses N amens, noch (wegen des A ltersunterschiedes) mit dem nur

Schab 15" erwà ¤ hnten Sohne Hilleis identisch gewesen sein.

2, 25 39: W artend auf den Trost Israels,

TtQ oaà ¤ sx à ¶ nsvog nagax kr/aiv x ov ' IaqarjX .

.Trost Israels" ist ein zus.fassender A usdruck, der die E rfà ¼ llung

der messian. Hoffnung bezeichnet.

ehj J es 49,13 à ¼ bersetzt der Targum: â € ž Denn J ahve wird sein V olk trà ¶ sten t-rs
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n-a » msnj^ * " â € ¢ > (nà ¤ mlich zur Z eit der messian. Heilsvollendung). | | PesiqR 31 (146b):

Rab J Â ° hoschuaf von Sikhnin (um 330) hat im N amen des R. J uhoschuaf b. Levi (um 250)

gesagt: Z wei- u. dreimal habe ich mich (spricht Gott) durch einen E id gebunden, daà Ÿ ich

das E nde (fpn ps, d. h. die Tage des Messias) herbeibringen u. euch u. Z ion trà ¶ sten will

p* s pki dspk buk-, u. du, Z ion, sagst: V erlassen hat mich J ahve J es 49, 14? | | PesiqR 33

(153* ): So weit ihr eure Gedanken vom E nde (= â –   Z eit des Messias) entfernt, so weit

sind die Trà ¶ stungen pionsn von euch fern. Tuet Busse, so wird euch Gott aus der

K nechtschaft der (W elt-)Reiche erlà ¶ sen! | | PesiqR 33 (156> > ): W omit soll ich dich ver-

gleichen, daà Ÿ ich dich trà ¶ ste K L 2, 13? W enn ich dir gleiche (spricht Gott zu Israel),

wie geschrieben steht Lv 26,12: â € ž Ich wandle in eurer Mitte u. bin euer Gott" â € ” in

der Stunde da â € ž trà ¶ ste ich dich" K L 2, 13, in meiner Herrlichkeit komme ich u. trà ¶ ste

euch, â € ž ich, ich bin es, der euch trà ¶ stet' J es 51,12. | | P* ajq 126* : W ie mà ¶ gt ihr da

mich so eitel trà ¶ sten? V on euren E rwiderungen bleibt nur F alschheit à ¼ brig Hi 21,34.
Lukas 2, 25 (Â » )

125

R. A bba b. K ahana (um 310) hat gesagt: E ure W orte bedà ¼ rfen der Beseitigung (sie

sind Lugen). Die Rabbinen sagten: E ure W orte heben sich gegenseitig auf. Gott sprach

zu den Propheten: Geht u. trà ¶ stet J erusalem! Hosea ging, es zu trà ¶ sten. E r sprach

zu J ana.: Gott hat mich zu dir gesandt, dich zu trà ¶ sten. Man antwortete ihm: W as

hast du zu sagen? E r sprach: Ich werde wie der Tau sein fà ¼ r Israel Hos 14, 6. Man

antwortete ihm: Gestern hast du gesagt: W urmstichig ist E phraim, ihre W urzel ver-

dorrt, F rucht werden sie nicht bringen; auch wenn sie gebà ¤ ren sollten, will ich tà ¶ ten

die Lieblinge ihres Schoà Ÿ es Hos 9,16, u. jetzt sagst du so? W orauf sollen wir uns

verlassen, auf das erste oder auf das zweite? â € ” Da ging J oel, J erus. zu trà ¶ sten. E r

sprach: Gott hat mich zu dir gesandt, dich zu trà ¶ sten. E s antwortete: W as hast du

zu sagen? E r sprach: E s wird geschehen, an jenem Tage werden die Berge triefen

von Most, u. die Hà ¶ hen werden strà ¶ men von Milch usw. J oel 4,18. E s antwortete:

Gestern hast du zu mir gesagt: W achet auf, ihr Trunkenen, u. weinet! J ammert, all

ihr W einsà ¤ ufer, um den Most, weil er euch vom Munde weggetilgt ward J oel 1,5, u.
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jetzt sagst du zu mir so? W orauf sollen wir uns verlassen, auf das erste oder auf

das zweite? â € ” In wà ¶ rtlich gleicher E inkleidung treten auch alle à ¼ brigen Propheten

mit einem Trostwort auf, dem J erus. ein andres W ort desselben Propheten, ein V er-

nichtungsurteil, gegenà ¼ berstellt, um dann zu fragen: W orauf sollen wir uns verlassen?

So bei A rnos: A n jenem Tage will ich aufrichten die HÃ ¼ tte Davids, die zerfallene

9,11, u.: Gefallen ist sie, wird nicht wieder aufstehn, die J ungfrau Israel 5,2! Bei

Micha: W er ist ein Gott wie du, der da Schuld vergibt u. Uber Sunde hinweggeht

dem à œ berrest seines E rbes ? , 18! u.: Um des A bfalls J akobs willen dies alles u. um

der SÃ ¼ nden des Hauses Israel willen 1, 5. Bei N ahum: N icht mehr wird durch dich

hindurchziehen der Heillose 2, 1! u.: V on dir ist ausgegangen, der wider J ahve

Schlimmes aussann, der Heilloses ratschlagte I, 11. Bei Habakuk: A usgezogen bist

du deinem V olk zur Hilfe, deinem Messias zur Hilfe 3,13; u.: W ie lange noch, J ahve,

muà Ÿ ich um Hilfe rufen, ohne daà Ÿ du hà ¶ rst usw. 1,2! Bei Z ephanja: Und geschehen

solls zu jener Z eit, da durchsuche ich J erus. mit Laternen 1,12; u.: E in Tag des Dunkels

(ist jener Tag) u. der F insternis usw. 1,15. Bei Haggai: Ist noch die Saatfrucht in

dem Speicher? u. auch der W einstock u. der F eigenbaum . . . haben nicht getragen â € ”

von diesem Tage an will ich dich segnen 2, 19! u.: Ihr habt reichlich ausgesà ¤ t u.

kà ¤ rglich eingebracht 1,6. Bei Sacharja: V on groà Ÿ em Unmut bin ich erregt wider die

sorglosen Heiden usw. 1,15; u.: Gewaltigen Z orn hat J ahve bewiesen an euren V Ã ¤ tern

1, 2. Bei Maleakhi: Glà ¼ cklich preisen werden euch alle N ationen; denn ihr werdet

ein Land des E ntzà ¼ ckens sein 3, 12; u.: K ein W ohlgefallen habe ich an euch, spricht

J ahve Q ' baoth 1, 10. (Dann folgt der Schluà Ÿ :) Da gingen alle Propheten zu Gott u.

sprachen zu ihm: Herr der W elt, J erus. hat es nicht angenommen, sich trà ¶ sten zu
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lassen. Gott antwortete: Ich u. ihr wollen gehn u. es trà ¶ sten. Das meint J es 40, 1:

Trà ¶ stet, trà ¶ stet d. h. trà ¶ stet es mit mir ' n? ...â € ” Man sieht, alle Trostworte in

diesen Stellen werden auf die messian. Z eit bezogen; so kann es nicht wundernehmen,

daà Ÿ das W ort mjrjj, Trost, Trà ¶ stung, zur umfassenden Bezeichnung fà ¼ r das messian.

Heil wurde. Ii A pok Bar 44,7: W enn ihr geduldig ausharrt in seiner V erehrung u. sein

Gesetz nicht vergeà Ÿ t, so wandeln sich fà ¼ r euch die Z eiten zum Heil, u. ihr sollt die

Trà ¶ stung Z ions schauen. | | Targ J erusch I Gn 1, 21: J ahve schuf die groà Ÿ en Seetiere,

den Livjathan u. sein W eibchen, die bestimmt sind fà ¼ r den Tag des Trostes kpshj oi-s

(d. h. fà ¼ r das Mahl der Gerechten in den Tagen des Messias). | | Targ 2 Sm 23, 1: Das

sind die W orte der W eissagung Davids, die er geweissagt hat auf das E nde der W elt,

auf die Tage des Trostes, die dereinst kommen werden. â € ” Das. V . 4: Gott wird euch

(den Gerechten) Gutes erweisen (in den Tagen des Messias), weil ihr V erlangen ge-

tragen habt nach den J ahren des Trostes, die kommen sollen. | | Targ J es 4, 3:Â ° W er

à ¼ brigbleibt, wird wiederkehren gen Z ion, u. wer die Tora gehalten hat, wird bleiben

in J erus. Heilig wird ihm jeder genannt werden, der zum ewigen Leben aufgeschrieben

ist, den Trost J erus. wird er schauen. â € ” Das. 18,4: So hat J ahve zu mir gesagt:

Ruhe will ich schaffen meinem V olk Israel u. Sorglosigkeit, u. gern werde ich ihnen
126

Lukas 2, 25 (9.-C1)

aus meiner heiligen W ohnung Gutes erweisen; Segnungen u. Trà ¶ stungen will ich Ober

sie bringen eilends wie heitere W Ã ¤ rme an der Sonne, wie eine Tauwolke in der E rnte-

hitze. â € ” Das. 38,20: Sehen wirst du ihren (der F einde) F all, Z ion, Burg unsrer V er-

sammlung. Deine A ugen sollen den Trost J erus. schauen in Glà ¼ ck u. W ohlfahrt. II

Targ J er31,6: E s gibt V erlà ¤ ngerung der Lebensdauer u. viel Gutes, das kommen

wird den Gerechten, die V erlangen getragen haben nach den J ahren des Trostes, die

kommen werden, die gesagt haben: W ann werden wir uns aufmachen u. nach Z ion

hinaufziehen, um zu erscheinen vor J ahve unsrem Gott? | | Pes 54b Bar: Sieben Dinge

sind vor dem Menschen verborgen: der Tag des Todes, der Tag des Trostes nenjrrm « ,

die Tiefe des (gà ¶ ttlichen) Gerichts; ferner weià Ÿ niemand, was im Herzen des andren

ist; auch weià Ÿ niemand, womit er Gewinn erlaugt, u. wann die Herrschaft des Hauses

David wiederkehren u. die schuldbeladene Herrschaft (= Rom) zusammenbrechen

wird. â € ” Im Unterschiede von der wiederkehrenden .Herrschaft des Hauses David"

Bcheint hier â € ž Tag des Tr." die jenseitige Seligkeit zu bezeichnen (s. bei J oh 2, 25).
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W ie gelà ¤ ufig es den J uden seit alters gewesen ist, beim .Trost IsraelB* an das

hà ¶ chste irdische GlQ ck, d. h. eben an das messian. Heil zu denken, erkennt man auch

daraus, daà Ÿ beim â € ž Trost Israels* geschworen wurde. TSanh 8, 3 (427): Schimfon b.

Scbatach (um 90 v. Chr.) hat gesagt: Ich will den Trost (Israels) nicht sehen, wenn

ich nicht gesehen habe, wie ... â € ” Dasselbe pSanh 4, 22 b, 51; Sanh 371Â » ; Sch8bu 34 | |

Mak 5b Bar: R. J ehuda b. TÂ » bai (um 90 v. Chr.) hat gesagt: Ich will den Trost nicht

sehen, wenn ich nicht einen falschen Z eugen (sofort) habe tà ¶ ten lassen, â € ” um die

Meinung der Sadduzà ¤ er auszuschlieà Ÿ en, welche sagten: F alsche Z eugen dà ¼ rfen erst

hingerichtet werden, wenn der (auf ihr falsches Z eugnis hin) V erurteilte hingerichtet

ist. Da sagte zu ihm Schimfon b. Schutach (um 90 v. Chr.): Ich will den Trost nicht

sehen, wenn du nicht unschuldig Blut vergossen hast. Dasselbe Chag 16b; pSanh ((,

23b, 51. | | TK Hh 5,10 (267): R E hazar b. Cadoq (um 100) hat gesagt: Ich will den

Trost nicht sehen, wenn ich sie (die Tochter des reichen N ikodemus b. Gorjon) nicht

gesehen habe, wie sie Gerstenkà ¶ rner unter den Hufen der Pferde in f A kko auflas (um

ihren Hunger damit zu stillen). Dasselbe K Hh 67" ; Midr K L 1,16 (57b). iâ € ž p^ iqR 29/30

(140" ), wo R. Cadoq (um 60) als A utor genannt ist, lautet die Beteurungsformel: ' i »  » a*

= es mà ¶ ge das u. das à ¼ ber mich kommen, wenn ich nicht usw. â € ” In pK eth 5, 80 b, 64

erzà ¤ hlt R. E ifazar b. < ^ adoq obigen V orfall aus dem Leben der Martha, Tochter des

fioà Ÿ thos. Hier auch die weitere E rzà ¤ hlung aus dem Leben der Mirjam, Tochter des

Schimfon b. Gorjon: R. E hazar b. Cadoq hat gesagt: Ich will den Trost nicht sehen,

wenn ich nicht gesehen habe, wie sie mit ihrem Haar an den Schwanz eines Pferdes

in f A kko gebunden war.

A llgemeiner wird jedes Heil, das auf eine Z eit des Unheils folgt, als â € ž Trost der
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Gemeinde" bezeichnet Tat an 11Â » Bar: W enn die Israeliten sich in N ot befinden u.

einer sondert sich von ihnen ab (um sich der Bedrà ¤ ngnis der Gesamtheit zu entziehen),

dann kommen die beiden E ngel des Dienstes, die den Menschen begleiten, u. legen

ihre HÃ ¤ nde auf sein Haupt u. sagen: Der u. der, der sich von der Gemeinde ab-

gesondert hat, soll den Trost der Gemeinde nicht sehen iws raraj nicv in. â € ” F erner

s. bei Mt 5,4 S. 195 ff.

2,25 6: Und heiliger Geist war auf ihm.

1. vfrrpti nn, aram. rjn, â € ž Geist der Heiligkeit" , im A T nur

Ps51,13 u. J es63,10.11, sachlich nicht verschieden von â € ž Geist Gottes"

D-< riV > K rrn oder mm rrn, zB Gn41,38; E x 31,3; 35,31; N u 24,3; 1 Sm

16, 13. 14 â € ” griechisch einigemal wà ¶ rtlich nvevfia à ¤ ytax rvvTjg,* ge-

wà ¶ hnlich: (to) nvevfx a (zd) ayiov.b

a. A uà Ÿ er Rà ¶ m 1,3 s. Test Levi 18: E r selbst (der Hoheprieser der messian. Z eit)

wird die Tà ¼ ren des Paradieses à ¶ ffnen, u. er wird wegstellen das gegen A dam drohende
Lukas 2,25 (ff 1—3)

127

Schwert u. wird den Heiligen zu essen geben von dem Holze des Lebens, u. der Geist

der Heiligkeit, nyevfi « à ¤ yiuiav' yrji, wird auf ihnen sein.

b. Die à ¤ ltesten Stellen sind LX X Ps 51, 11; J es 63,10,11; (vollerer A usdruck

nvtiifia 9tov à ¤ yiov Dn 4, 5. 6. 15); 8ir 48, 12 Cod. A lex .: x ai ' E X taaii ivenirja9t] nvev-

uatof à ¤ yiov. fl Susanna 45 (Tex t des Theodotion): A ls Sus. zur Hinrichtung abgefà ¼ hrt

wurde, erweckte Gott ro nrrifiit rd à ¤ yiov eines J à ¼ nglings mit N amen Daniel. | |

W eish 1,5: Der heilige Geist der Z ucht à ¤ yiov nvsvfi « naittiat wird fliehen den Trug

u. fernbleiben von tà ¶ richten Gedanken. | 9,17: W er hat deinen W illen (Ratschluà Ÿ )

erkannt, wenn du ihm nicht W eisheit gabst u. deinen heiligen Geist ro à ¤ yiiv aov

nvtvpa aus der Hohe sandtest? II In den Pseudepigraphen J ubil 1,21 (Mose fà ¼ r Israel

bittend): Schaffe ihnen ein reines Herz u. einen heiligen Geist, u. mà ¶ gen sie nicht in

ihrer SÃ ¼ nde verstrickt werden von jetzt an bis in E wigkeit! â € ” Ã „ hnlich 1,23. | | 25,14

(handschriftlich): N achdem der heilige Geist (gewà ¶ hnlicher Tex t: ,der Geist der W ahr-

heit* ) in ihren (Rebekkas) Mund herabgekommen war, legte sie ihre beiden HÃ ¤ nde
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auf das Haupt J akobs u. sprach: . . . II Martyr J es 5,14: J esaja schrie weder noch

weinte er, als er zersà ¤ gt wurde, sondern sein Mund unterhielt sich mit dem heiligen

Geist (d. h. mit dem prophet. Geist in seinem Innern), bis er entzweigesà ¤ gt worden war.

2. Im Unterschied vom neutest. Schrifttum bezeichnet in der alt-

jà ¼ dischen Literatur der heilige Geist nur sehr selten den den Menschen

heiligenden Gottesgeist1 (Geist der Heiligung), a F ast ausnahmslos ist

damit im Rabbin. gemeint entweder der dem Menschen den W illen

Gottes kundtuende Geist der Prophetie, oder der Geist, der die alttest.

A utoren bei A bfassung ihrer Schriften anleitet (Geist der Inspiration).

Sachlich berà ¼ hren sich aber beide Bedeutungen oft sehr nahe.b

a. V gl. den .heiligen Geist der Z ucht* W eish 1,5 oben N r. l,b. â € ” F erner Test

Levi 18: Die Herrlichkeit des HÃ ¶ chsten wird Uber ihn (den Hohenpriester der messian.

E ndzeit) gesprochen werden, u. der Geist des V erstandes u. der Heiligung (nvsCftn

à ¤ ytaauov â € ” Geist, der die Heiligung bewirkt) wird auf ihm ruhen.

b. zB Midr Sm 19 Â § 5 (52Â » ): Samuel sprach zu Isai: Sind die K naben zu E nde? usw.

1 Sm 16, 11. R. Levi (um 300) hat gesagt: Dieser V ers ist im heiligen Geist gesagt

worden. .Sind Bie zu E nde? ' ist gesagt worden mit ROcksicht auf: Z uE nde ist deine

Schuld, o Tochter Z ion K L 4,22; .die K naben' mit RÃ ¼ cksicht auf: E in kleiner K nabe

leitet sie J es 11,6. .Und er sprach: N och' (1 Sm 16,11) mit ROcksicht auf: N och werden

sitzen Greise u. Greisinnen auf den Plà ¤ tzen J erusalems Sach 8,4; .ist à ¼ brig" mit ROck-

sicht auf: E in à œ berrest J akobs J es 10,21; .der kleinste* mit ROcksicht auf: Der

K leinste wird zum Tausend werden J es 60,22; ,u. siehe* mit RÃ ¼ cksicht auf: Siehe,

auf den Bergen die F Ã ¼ Ã Ÿ e des frohen Boten N ah 2,4; .er weidet* mit ROcksicht auf:
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W eide dein V olk mit deinem Stabe Micha 7,14; .die Schafe* mit RÃ ¼ cksicht auf:

Ihr aber, meine Schafe, Schafe meiner W eide E z 34, 81. â € ” Die E ingangsworte: .Ist

im heiligen Geist gesagt worden' sind die gewà ¶ hnliche F ormel, durch die eine Schrift

oder ein Schriftabschnitt als inspiriert bezeichnet wird; die A usdeutung aber der

einzelnen W orte auf die messian. Heilszeit zeigt dann, daà Ÿ der inspirierende Gottes-

geist zugleich als Geist der Prophetie oder W eissagung gedacht ist.

3. Der heilige Geist als Geist der Prophetie.

W ie selbstverstà ¤ ndlich dem rabbin. J udentum die Gleichsetzung des

heiligen Geistes mit dem Gottesgeist der Prophetie oder der W eis-

sagung gewesen ist, erkennt man besonders daraus, daà Ÿ die Targuinim

das alttest.  » Geist Gottes' 1 oder .Geist J ahves" oder  « heiliger Geist"

einfach durch  » Geist der Prophetie" wiedergegeben haben.a Man darf

1A uch als Leben wirkende Schà ¶ pferkraft Gottes kommt der gà ¶ ttl. Geist nur selten

in der altjttd. Literatur vor; s. bei Mt 1,18 S. 48 N r. 2.


128 Lukas 2, 25 (6 3)

deshalb ohne weiteres voraussetzen, daà Ÿ die rabbin. Gelehrten à ¼ berall

da, wo der Z us.hang nicht nà ¶ tigt, an den Geist der Schriftinspiration

zu denken, unter dem heiligen Geist regelmà ¤ à Ÿ ig den Geist der Prophetie

oder der prophet. Begabung verstanden haben, b V on diesem Geist der

Prophetie nahm man an, daà Ÿ er ursprunglich auch innerhalb der nicht-

israelit. W elt gewirkt habe. A ls letzter Prophet der nichtisraelit. V Ã ¶ lker

galt Bilfam. W eil dieser seine prophet. Begabung in den Dienst der

HÃ ¤ rte u. Grausamkeit gegen Israel gestellt hatte, wurde fortan den

V Ã ¶ lkern der W elt der prophet. Geist entzogen, c In Israel eignete

anfà ¤ nglich der heilige Geist der Prophetie dem ganzen V olk. N icht

bloà Ÿ die E rzvà ¤ ter u. E rzmà ¼ tter â € ž schauten im heiligen Geist" ,d sondern

alle F rommen u. Rechtschaffenen waren vermà ¶ ge ihrer prophet. Be-

gabung in Gottes Geheimnisse eingeweiht, e Ganz allgemein kann

deshalb einmal gesagt werden, daà Ÿ sich die Israeliten in der frà ¼ heren

Z eit der unmittelbaren Leitung durch den ihnen innewohnenden heiligen


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Geist erfreut hà ¤ tten, bis ihnen nach der Sà ¼ nde mit dem goldenen K alb

ein E ngel als Leiter bestellt worden sei.' In der folgenden Z eit war

dann der heilige Geist der Prophetie nur noch im Besitz derjenigen

MÃ ¤ nner, die sich Gott je u. je erkor, um durch sie seinen W illen seinem

V olke kundzutun. Z u ihnen gehà ¶ rten in erster Linie die eigentlichen

(Berufs-)Propheten,g dann aber auch MÃ ¤ nner wie David u. Salomob

u. endlich der amtierende Hohepriester als Befrager der Urim u. Tum-

miin.i So bis zur Z erstà ¶ rung des ersten Heiligtums. Z u dieser Z eit, k

nach andren mit dem A bleben der letzten Propheten Haggai, Sacharja

u. Maleachi,! erlosch der prophet. Geist in Israel. Seitdem bildete einen

schwachen E rsatz fà ¼ r den heiligen Geist die Bath-Q ol (Himmelsstimme)ni

oder auch das als .kleine Prophetie" bezeichnete Omen.n Doch war

diese A nsicht à ¼ ber das E rlà ¶ schen des heiligen Geistes in Israel durchaus

nicht allseitig anerkannt. V on dem Satz des R. J ochanan (f 279), daà Ÿ

die Prophetie nach der Z erstà ¶ rung des Heiligtums den K indern u. N arren

gegeben worden sei,o kann hier abgesehen werden; er dà ¼ rfte mehr

sarkastisch als ernst gemeint gewesen sein. A ber das W ort des R. A b-

dimi aus Chaipha (um 280), daà Ÿ die Prophetie zwar den Propheten,

jedoch niemals den Gelehrten genommen worden sei,P hat sicherlich

der Meinung weiter K reise entsprochen. Schon die Ordinationstheorie,

nach der auf Grund von N u 27,18; Dt 34,9 die Handauflegung die

Geistesmitteilung vermitteln sollte (s. bei A pg 6,6 N r. 1 u. 5), schloà Ÿ die

A nnahme aus, daà Ÿ die prophet. Begabung jemals im Gelehrtenstande


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Israels aufgehà ¶ rt habe. A usdrà ¼ cklich wird diese denn auch nachgerà ¼ hmt

Rabban Gamliel (IL, um 90), Sch ° muel dem K leinen (um 100), R. f A qiba

(f um 135), R. Mei' r (um 150) u. R.Schimfon b. J ochaiq (um 150).l W eiter

1 Dagegen durfte der Satz, daà Ÿ Hillel der A lte (am 20 v. Chr.) u. Scli" niu6l der K leine

des heil. Geistes wohl wà ¼ rdig gewesen seien, ihn aber wegen der Sà ¼ ndhaftigkeit ihres

Z eitalters nicht hà ¤ tten erlangen kà ¶ nnen, mehr jener andren Gedankenreihe von dem wirk-

lichen E rlà ¶ schen des prophet. Geistes angehà ¶ ren, s. TSota 13,8 f. bei Mt3,17 S. 129 N r.8.
Lukas 2, 25 (6 3)

129

wird ganz allgemein versichert, daà Ÿ jeder wà ¼ rdig sei, den heiligen

Geist zu empfangen, der sich fà ¼ r Israel hingebe, oder der die Tora

lerne, um nach ihr zu handeln, oder der die Tora à ¶ ffentlich lehre, r

Dergleichen Gedanken konnten nur ausgesprochen werden, wenn man

an den F ortbestand der prophet. Begabung in Israel glaubte, s F Ã ¼ r eine

E rscheinung wie Symeon, von dem Lk 2,25 gesagt wird, daà Ÿ der heilige

Geist, d. h. der Geist der Prophetie, auf ihm geruht habe, bot darum

das jà ¼ dische Denken jener Z eit durchaus Raum. W enn es also trotzdem

mehrfach heià Ÿ t, daà Ÿ mit der Z erstà ¶ rung des 1. Tempels oder mit dem

A bleben der drei letzten Propheten der heilige Geist von Israel ge-

wichen sei, so hat man damit vermutlich nur der Tatsache A usdruck

geben wollen, daà Ÿ im 2. Heiligtum kein Befragen der Urim u. Tummim

mehr stattgefunden u. mit Haggai, Sacharja u. Maleachi das alttest.

berufsmäßi ge Prophetentum aufgehört habe. Demgegenüber erwartete


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man die allgemeine A usrà ¼ stung des ganzen V olkes mit dem heiligen

Geist der Prophetie erst wieder in der messian. Heilszeit, t

a. Targ Onk u. J einsen I Gn 41, 38: F indet sich einer wie dieser Mann, in welchem

der Geist der Prophetie niJ ' aJ TP von J ahve her ist? (Grandtex t: o-niji « m* ). â € ”

E x 35, 31: E r erfà ¼ llte ihn (B' caliel) mit dem Geist der Prophetie von J ahve her (Grand-

tex t: o-n^ K m-t). â € ” N u 11,25: Und es geschah, als der Geist der Prophetie (Onk:

njnan  » rm, J erusch I: nra nn, Grundtex t bloà Ÿ es min) auf ihnen ruhte, weissagten

sie, ohne aufzuhà ¶ ren. â € ” Das. 11,29: Indem J ahve seinen Geist der Prophetie (Onk:

nrman  « nii, J er I: nviaj nr< , Grundtex t: wii) auf sie legt. N u 24,2: Da ruhte der

Geist der Prophetie von J ahve her auf ihm (Bikam; Grundtex t: Geist Gottes). â € ”

Das. 27,18: N imm dir J osua, den Sohn N uns, einen Mann, in welchem der Geist der

Prophetie ist; (J er I: A uf welchem der Geist der Prophetie von J ahve her ruht;

Grundtex t: In welchem Geist ist). â € ” Targ Bi 8,10: E s ruhte auf ihm der Geist der

Prophetie von J ahve her (Grundtex t: nirr> mi). â € ” 1 Sm 10, 6: Der Geist der Pro-

phetie von J ahve her (Grandtex t: mm mi) wird auf dir ruhen. â € ” Ã „ hnlich so V . 10. II

Targ Ps 51,13: V erwirf mich nicht vor dir, u. deinen heiligen Geist der Prophetie mi

Twnp rmas (Grundtex t: deinen heiligen Geist) laà Ÿ nicht von mir weichen. â € ” J es 63,

10. 11: Sie waren widerspenstig u. aufgebracht gegen das W ort seiner heiligen Pro-

pheten (Grundtex t: sie krà ¤ nkten seinen heil. Geist) . . . W o ist er, der unter ihnen

wohnen lies das W ort seiner heil. Propheten (Grundtex t: seinen heil. Geist)? â € ” W eitere

Beispiele: Targ 1 Sm 19,20.28; 2 Sm 23,2; 1K g22,24; 2 Chr 15,1; 18,22.23; 20,14;

24,20; J es 11,2; 40,13; 61,1; E z 11,5. 24; 37,1; Micha 3,8.

b. Mak 23b: R. E ifazar (um 270) hat gesagt: A n drei Orten leuchtete der heil.
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Geist (= Geist der Prophetie) auf: im Gerichtshof des Sem, des Samuel u. des Salomo;

s. die Stelle bei Mt 3,17 S. 132 N r. 27. II Berakh 31b: Hanna antwortete u. sprach:

N ein, mein Herr! 1 Sm 1,15. (Ulla (um 280), nach andren B. J ose b. Chanina (um 270)

hat gesagt: Sie sprach zu ihm: In dieser Sache bist du kein Herr, u. der heil. Geist

(= Geist der prophet. Begabung) ruht nicht auf dir, da du mich in dieser Sache in

V erdacht hast (mich fà ¼ r trunken hà ¤ ltst). | | GnB 98 (61c): Schart euch zusammen u.

hà ¶ ret, ihr Sà ¶ hne J akobs Gn 49,2 .. . B. Tanchuma (um 380) hat gesagt: Hieraus folgt,

daà Ÿ sie zerstreut waren, u. er versammelte sie durch den heil. Geist (vermà ¶ ge ihres

prophet. Schauens; . II pSanh 10,28 b, 51: R. Chunja (um 350) hat im N amen des B. E ifazar

(um 270) gesagt: W arum hieà Ÿ (des K à ¶ nigs) N ame A has m « ? W eil er sich der Syna-

gogen u. Lebrhà ¤ user bemà ¤ chtigte m « . ... So meinte er in seinem Sinn: W enn es

keine K inder gibt, dann gibt es keine E rwachsenen; wenn keine E rwachsenen, dann

keine Gelehrten; wenn keine Gelehrten, dann keine Propheten; wenn keine Propheten,

fltraek n. Blllorbeek. N T II. 9


130

Lukas 2,25 (Â « 3)

dann keinen heil. Geist (die Propheten also die Haupttrà ¤ ger des heil. Geistes); wenn

keinen heil. Geist, dann keine Synagogen u. Lehrhà ¤ user, u. dann, wenn man so sagen

darf, là ¤ à Ÿ t Gott seine Schekhina nicht auf Israel wohnen. â € ” Dasselbe zB auch GnR 42

(25d); LtB 11 (118* ). II Targ J erusch I Gn 43, 14: Gott der A llmà ¤ chtige gebe euch E r-

barmen vor dem Manne, daà Ÿ er euch euren andren Bruder freigebe u. den Benjamin;

u. ich habe bereits durch den heil. Geist (d. h. kraft prophet. Schauens) die K unde erhalten,

daà Ÿ , wenn ich durch J oseph verwaist wà ¼ rde, ich (auch) durch Simeon u. Benjamin wà ¼ rde

verwaist werden (wenn also letzteres nicht eintrete, wà ¼ rde auch ersteres nicht geschehen,

vgl. Targ J erusch II). | | N uR 13 (172 » ) u. TanchB in;  » na  § 22 s. bei Lk 1,15  » S. 80. | |

In der A ufzà ¤ hlung der 10 N amen, die der heil. Geist fà ¼ hren soll, finden sich neben A us-

drà ¼ cken fà ¼ r den Geist der Inspiration auch solche fà ¼ r den Geist der Prophetie. A bothRN 34

gegen E nde: Mit 10 N amen wird der heil. Geist benannt; diese sind: Spruch i » a, dunkle

Rede r.x ^ i:, RÃ ¤ tsel m-rr, A usspruch nn, Rede ni-ow, Z ier risir (J es63,14? ), Befehl

Last-Orakel kbo, Prophetie nmaj u. Gesicht y\ * m. \ \ W eitere Belege in A nm. eâ € ” t.


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C. So war nach R. J ose (um 150) fE ber im Besitz des heil. Geistes der Prophetie,

s. Seder (OlamR l bei Mt 1, 21  « S. 63. | | Seder cOlamR 21 E nde: V on A dam heià Ÿ t es:

Da lieà Ÿ J ahve-E lohim einen tiefen Schlaf auf A dam fallen Gn 2,21; von N oah heià Ÿ t

es: N oah war ein gerechter, unstrà ¤ flicher Mann unter seinen Z eitgenossen; mit Gott

hat N oah gewandelt Gn 6, 9; von J apheth heià Ÿ t es: W eiten Raum gebe Gott dem

J aphet Gn 9,27; von Sem heià Ÿ t es: Gepriesen sei J ahve, der Gott Sems (Gn 9,26)

wegen der W orte Melchisedeks (Ps 110,4; gedacht ist dabei an Gn 14,19, u. zugrunde

liegt die im Rabbin. allgemein à ¼ bliche Gleichung: Sem = Melchisedek); von (E ber

heià Ÿ t es: E r nannte seinen N amen Peleg, denn in seinen Tagen ist die E rdbevà ¶ lkerung

geteilt worden Gn 10,25. Dies sind die Propheten, die der W elt erstanden sind, bevor

unser V ater A braham in die W elt kam. Bilfam u. sein V ater u. Hiob aus dem Lande

f Uc u. E liphaz von Teman u. Bildad von Schuach u. ^ ophar von N af ama (vgl. Hi 2,11)

u. E lihu u. Barakhiel, der Buziter (so der Midr Hi 32,2), das waren die Propheten,

die den V Ã ¶ lkern geweissagt haben, bevor die Tora Israel gegeben war; aber danach

hà ¶ rte der heil. Geist bei den V à ¶ lkern auf. Und so heià Ÿ t es bei Mose: W oran soll

denn erkannt werden, daà Ÿ ich Gnade in deinen A ugen gefunden habe E x 33, 16?

u. woher, daà Ÿ Gott ihm seinen W illen getan hat? s.: Siehe, ich schlieà Ÿ e einen Bund usw.

E x 34,10; in jener Stunde hà ¶ rte der heil. Geist bei den V à ¶ lkern auf. | | Rahab im Besitz

des heil. Geistes, s. Midr Ruth 2 bei Mt 1, 5 S. 21 A nm. d; ebenso schon SDt 1,24 Â § 22

(69b). | | Tanch pV a (231* ): V on aller Grà ¶ à Ÿ e, die die Israeliten empfingen, findest du,

daà Ÿ sie (auch) die V à ¶ lker empfingen. So lieà Ÿ Gott den Israeliten Mose erstehen, der

mit ihm redete, sooft er wollte. Den V à ¶ lkern lieà Ÿ er den Bilfam erstehen, der mit

ihm redete, sooft er wollte. Sieh, was fà ¼ r ein Unterschied zwischen den Propheten
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Israels n. den Propheten der V Ã ¶ lker ist: die Propheten Israels warnten die V Ã ¶ lker vor

à œ bertretungen, s. J er 1,5; aber die Propheten, die er von den V à ¶ lkern erstehen lieà Ÿ ,

veranlaà Ÿ ten A usgelassenheit, um die Menschen aus der zuk. W elt zu vernichten (so

Bilfam, der den Rat erteilte, Israel zur Unzucht zu verleiten); n. nicht bloà Ÿ dies,

sondern alle Propheten (Israels) hegten E rbarmen fà ¼ r Israel u. fà ¼ r die V à ¶ lker der W elt:

so sagte J esaja: Darob drà ¶ hnen meine E ingeweide um Moab einer Laute gleich J es 16,11;

u. ebenso sagt E zechiel: Du Menschenkind, erhebe ein K lagelied Uber Tyrus E z 27, 2.

A ber die Propheten der V Ã ¶ lker der W elt hegten Grausamkeit (wider Israel); denn

dieser (Bilfam) erstand, um eine ganze N ation ohne Grund auszurotten; deshalb wurde

der A bschnitt à ¼ ber Bilfam aufgeschrieben, um kundzutun, weshalb Gott den heil. Geist

aus den V à ¶ lkern der W elt entweichen lieà Ÿ .â € ” Parallelstelle N uR 20 (188* ).

d. Seder fOlamR 21 A nfang: V on unsrem V ater A braham wird gesagt: Und nun

gib das W eib des Mannes zurà ¼ ck; denn er ist ein Prophet Gn 20,7; von Sara wird

gesagt: Die Tochter Harans, des V aters der Milka u. des V aters der J iska (so der

Midr Gn 11,29).1 W oher, daà Ÿ alle Stammvà ¤ ter u. Stammà ¼ tter Propheten genannt

1 Meg 14a: R. J iccbaq (um 300) hat gesagt: J iska, das ist Sara; u. warum wurde
Lukas 2, 25 (6 3)

131

worden? s.: Sie zogen von V olk zu V olk. . . . Tastet meine Gesalbten nicht an u.

tuet meinen Propheten kein Leid Pe 105, ISâ € ” 15. V ofi Mirjam heià Ÿ t es: Mirjam, die

Prophetin, nahm die Handpauke E x 15, 20. V on Debora heià Ÿ t es: D., eine Prophetin

Ri 4,4. V on Hanna heià Ÿ t es: H. betete u. sprach: E s jubelt mein Herz durch J ahve usw.

1 Sm 2,1. A bigail hat dem David geweissagt (vgl. 1 Sm 25, 23 ff.), u. ebenso hat David

zu ihr gesagt: Gesegnet sei deine E insicht 1 Sm 25,33. V on Hulda heià Ÿ t es: H., die

Prophetin 2 E g 22,14, u. von E sther heià Ÿ t es: die K à ¶ nigin E sther, die Tochter A bicliails,

schrieb usw. E sth 9,29 ..E s gab (auà Ÿ er den 48 Propheten, deren W eissagungen nieder-

geschrieben wurden) so viele Propheten wie A uszugler aus à „ gypten (= 60 Myriaden),

aber sie wurden nicht aufgeschrieben. Denn du hast keine einzige Stadt im Lande

Israel, in der es keine Propheten gab, nur daà Ÿ jede Prophetie aufgeschrieben wurde,

deren die Tora bedurfte. | | Q nR 72 (46d): R. Chanina b. Pazzi (gegen 300? ) hat gesagt:

Die Stammatter sind Prophetinnen gewesen, u. Rahel hat zu ihnen gehà ¶ rt.

W etter werden im einzelnen unter den Q roà Ÿ en der frà ¼ heren Z eit als Trà ¤ ger des
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prophet. Geistes gerà ¼ hmt: Sara. GnR45 (28b): A bram hà ¶ rte auf die Stimme Sarais

Gn 16, 2. R. J ose (um 150) hat gesagt: A uf die Stimme des heil. Geistes (in der Sara),

wie es heià Ÿ t: Und nun hà ¶ re auf die Stimme der W orte J ahves 1 Sm 15, 1. | | Isaak.

GnR 75 (48c): N achdem Gott den J akob gesegnet hatte (s. Gn 27, 28), warum segnete

ihn da sein V ater noch einmal ( » Gn 28, 3)? W eil Isaak im heil. Geiste sah, daà Ÿ seine

K inder einst in die V erbannung unter die V à ¶ lker ziehen wà ¼ rden, sprach er zu ihm:

K omm, ich will dich segnen mit den Segnungen fà ¼ r die V erbannungen, daà Ÿ Gott sie

zu dir zurà ¼ ckfà ¼ hre u. dich aus den V erbannungen sammle. Und was waren diese

Segnungen? s. Hi 5,19â € ” 22. | | J akob. GnR 91 (57 c) s. bei Mt 13,13 S. 662; GnR 81

(53d) s. bei Lk 2,19 S. 118. GnR 84 (54s): Das K leid meines Sohnes! E in wildes Tier

hat ihn gefressen Gn 37,33. R. Huna (um 350) hat gesagt: Der heil. Geist (Geist der

W eissagung) blitzte in J akob auf: .ein wildes Tier hat ihn gefressen" , das ist das

W eib Potiphars. (Sie wird im Rabbiu. mit V orliebe â € ž die BÃ ¤ rin" gonannt.) | Midr HL

1,12 (92^ ): R. Tabjomi (im 4. J ahrh.) hat gesagt: W Ã ¤ hrend unser V ater J akob auf

seinem Bette saà Ÿ (vgl. Gn 48, 2), blitzte der heil. Geist in ihm auf, u. er sprach zu

seinen SÃ ¶ hnen: â € ž Gott wird mit euch sein" Gn 48,21; er sprach zu ihnen: E r wird

dereinst seine Schekhina unter euch wohnen lassen. | | J Â ° huda. Tanch Snpi 123a:

â € ž Hà ¶ re, J ahve, die Stimme J udas* Dt 33,7, daà Ÿ du in ihn den heil. Geist zur Grà ¶ à Ÿ e

(zum Ruhme J udas) gebest. | N eben J ' hnda auch Thamar im Besitz des prophet.

Geiste « . 8. GnR 85 (54d) bei Mt 1,3 S. 16f. | | J oseph. PirqeRE l 39 (22 » ): R. Pinechas

(um 360) hat gesagt: Der heil. Geist hat auf J oseph geruht von seiner K indheit an

bis zu seinem Todestag. ... E r deutete den Traum des Pharao, als der heil. Geist

auf ihm rnhte. | | Mose. P^ iq 9* :J ahve sprach zu Mose sagend N u 7,4. W as heià Ÿ t
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â € ž sagend* ? R. Hoschafja (um 225) hat gesagt: E r sprach zu Mose: Geh hinaus u. sage

ihnen W orte der A nerkennung u. der Trà ¶ stungen. Da fà ¼ rchtete er sich u. sprach:

V ielleicht weicht der heil. Geist von mir u. ruht auf den Stammesfà ¼ rsten! | | Mirjam.

So(a llb: Pufa (E x 1,15), das ist Mirjam; u. warum hieà Ÿ sie Pufa? W eil sie im beil.

Geist rief njn u. sprach: Meine Mutter wird einst einen Sohn gebà ¤ ren, der Israel

erlà ¶ sen wird. | | Pin0chas, der Priester. LvR 1 (105" ): Da kam der -x V nJ ahves von

Gilgal herauf nach Bokhim Ri 2,1. W ie, war es denn ein E ngel? war es nicht Pinechas

(der Hohepriester Ri 20,28)? Und warum nennt ihn (die Schrift) â € ž E ngel" ? R.Simon

(um 280) hat gesagt: W enn der heil. Geist auf Pinechas ruhte, glà ¼ hte sein A ngesicht

wie F ackeln. â € ” Die Parallelstelle LvR 21 (120d) mit verderbtem Tex t

e. Tanch * rm 58a: N icht tut J ahve-E lohim etwas, er habe denn sein Geheimnis

(Ratschluà Ÿ ) seinen K nechten, den Propheten, offenbart A m 3, 7. F rà ¼ her gehà ¶ rte" sein

ihr N ame J iska -sc- genannt? W eil sie im heil. Geiste schaute ftpse, s.: In allem,

was Sara zu dir sagt, hà ¶ re auf ihre Stimme Gn 21,12.

1 Diese sieben Prophetinnen unter Beifà ¼ gung eines ausfà ¼ hrlichen Schriftbeweises

u. sonstiger E inschaltungen nebeneinander genannt auch M" g 14* .

9*
132

Lukas 2,25 (ff 3)

Geheimnis den Gottesfà ¼ rchtige! ] an, s.: Das Geheimnis J ahves wird denen zuteil, die ihn

fà ¶ rchten Ps 25,14; dann gab er es den Rechtschaffenen, s.: Bei den Rechtschaffenen ist

sein Geheimnis Spr 3,32; dann wieder gab er es den Propheten, s. A m 3,7 (wie oben). A lles,

was die Gerechten getan haben, haben sie im heil. Geist(kraftprophet. Begabung) getan. (Das

wird dann ausgefà ¼ hrt an J akobs Segen Gn 49,8.27.) â € ” Parallele: TanchB vr>  «  § 13 (110 » ).

/. E x R 32 (93b)r W ie einer der F Ã ¼ rsten werdet ihr fallen Ps 82,7. R Pin' chas, der

Priester, b. Chams (um 360) hat gesagt: Gott sprach zu den Israeliten: Ihr habt ench

selbst zum Sinken gebracht: vordem erfreutet ihr euch der Leitung durch den heil.

Geist, jetzt mà ¼ à Ÿ t ihr euch der Leitung durch einen E ngel bedienen, s. E x 23,20.

g. Tanch -m 58* s. in A nm. e. | | LvR 15 (115c): Um dem Geiste (W inde) Gewicht

zu bestimmen Hi 28,25. R. A cha (um 320) hat gesagt: A uch der heil. Geist, der auf

den Propheten ruht, ruht nur nach Gewicht (Maà Ÿ ) auf ihnen: der eine hat ein Buch,

ein andrer zwei (zB J eremia) geweissagt. R. Simon (um 280) hat gesagt: Z wei W orte

(V erse) hat Be8ri (s. Hos 1,1) geweissagt, u. sie genà ¼ gten nicht fà ¼ r ein (besonderes)
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Buch u. wurden dem Buch J esaja beigefà ¼ gt, nà ¤ mlich J es 8,19.20. â € ” Der A usspruch des

R. Simon auch LvR6 (109Â ° ). | | MidrSm 1 Â § 6 (23Â » ): Die SÃ ¶ hne Samuels: der E rstgeborene

' ? b:3 u. A bijja 1 Chr6,13. (Der Tex t ist verderbt; nach 1 Sm 8,2 mà ¼ à Ÿ te er lauten:

Der E rstgeborene J oel u. der Z weite A bijja. Der Midr erklà ¤ rt nun das als E igenname

gefaà Ÿ te " j^ j als E rsatznamen fà ¼ rJ oel so:) R. J ' huda b. Simon (um 320) hat gesagt:

Da er sich à ¤ nderte n:roi zu guten W erken, erlangte er den heil. Geist, s. J oel 1, 1:

W ort J ahvea, das an J oel ergangen ist, den Sohn P^ huà ¶ ls. â € ” Z ur Gleichsetzung

Samuels mit Pethu £ l u. seines Sohnes J oel mit dem Propheten J oel s. die Parallelstellen

N uR 10(159Â » ); Midr Ps 80 Â § 1 (181Â » ). | | pSukka5, 55Â » , 54 s. bei Mt 12, 39 S. 643N r.2.

h. LvR 5 (108c): R. B' rekhja (um 340) hat im N amen des R. A bba b. K ahana(um

310) gesagt: W as machten Schebna u. J oach (2 E g 18, 18)? Sie nahmen einen Brief,

schrieben ihn u. befestigten ihn an einem Pfeilschaft, reichten ihn durch eine F ensterluke

u. brachten ihn so in Sanheribs HÃ ¤ nde. W as schrieben sie darin? W ir u. alle K inder

Israel wà ¼ nschen mit dir F rieden zu haben; J esaja u. Hiakia wollen keinen F rieden

mit dir haben I Dies ist es, was David im heil. Geist vorausgesehen hat, wenn er sagt

(Ps 11,2): Siehe, die Gottlosen (Schebna u. J oach) spannen den Bogen, haben ihren Pfeil

auf die Sehne gelegt, im Dunkeln auf die rechtschaffenen Herzens (J esaja u. Hiakia)

zu schieà Ÿ en. II B' rakh 4b: Rab N achman b. J icchaq (t 326) hat gesagt: A uch so (ob-

wohl David im aiphabet. Psalm 145 das j als Hinweis auf das F allen ns-ti der gott-

losen Israeliten ausgelassen hat) hat er sie (die F allenden) im heil. Geist (durch die

prophet. Z usicherung) gestà ¼ tzt: , J ahve stà ¼ tzt alle F allenden" Ps 145,14. | | Targ Q oh 9,7:

Salomo hat im Geist der Prophetie von J ahve her gesagt: Dereinst wird der Herr

der W elt zu jedem Gerechten fà ¼ r sich selbst sagen: Geh, ià Ÿ mit F reude dein Brot,
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das dir vergolten wird fà ¼ r dein Brot, das du dem A rmen u. E lenden gegeben hast,

der hungrig war, u. trink frà ¶ hlichen Herzens den W ein, der dir im Gan ' E den auf-

bewahrt ist fà ¼ r deinen W ein, den du dem A rmen u. E lenden gemischt hast, der durstig

war; denn siehe, là ¤ ngst bist du vor J ahve wohlgefà ¤ llig angenommen worden wegen

deines guten W erkes. | | Targ Q oh 10,7: Der K Ã ¶ nig Salomo hat im Geist der Prophetie

gesagt: Ich habe V Ã ¶ lker gesehen, die vordem dem V olk des Hauses Israel unter-

worfen waren; sie wurden mà ¤ chtig u. reiten auf Rossen als F à ¼ rsten, u. das V olk des

Hauses Israel u. seine Groà Ÿ en gehen wie K nechte auf der E rde (= zu F uà Ÿ e). II Bprakh 10 » :

J esaja, der Sohn des A moc, der Prophet, sprach zu Hiakia: So hat J ahve Cebaoth

gesprochen: Bestelle dein Haus, denn sterben wirst du n. nicht am Leben bleiben

J es38,1. W as bedeutet: .Denn sterben wirst du u. nicht am Leben bleiben* ? Sterben

wirst du in dieser W elt u. nicht am Leben bleiben in der zuk. W elt. Hiskia sagte zu

ihm: W arum das alles? E r antwortete: W eil du dich nicht mit der F ortpflanzung

beschà ¤ ftigt host (unvermà ¤ hlt geblieben bist). E r sprach zu ihm: Das geschah, weil ich

im heil. Geist geschaut habe, daà Ÿ aus mir nicht vorzà ¼ gliche K inder hervorgehen werden.

i. J oma 73b: Durch einen (Hohen-)Priester, der nicht im heil. Geist spricht, u. auf

dem die Schekhina nicht ruht, befragt man nicht (die à ¼ rim u. Tummim).
Lukas 2, 25 (6 3)

133

k. Midr Q oh 12,6 (54* ): (R. J ehoechua5 b. Levi, nm 250, hat gesagt:) Du findest,

als J eremia sah, daà Ÿ J erusalem zerstà ¶ rt u. das Heiligtum verbrannt war, daà Ÿ die

Israeliten in die V erbannung zogen u. der heil. Geist sich entfernte, da stimmte er

darà ¼ ber seine K laglieder an. â € ” Parallelstelle: Midr K LE inl. N r. 23 (36b). j| pTa< an2,

65* , 54: B. Sch' mufil b. J nijja (um 360) hat im N amen des R. A cha (um 320) gesagt:

F à ¼ nf Dinge hat das letzte Heiligtum weniger gehabt als das erste; diese sind: da »

(himmlische A ltar-)F euer, die Bundeslade, die Urim u. Tummim, das Salbà ¶ l u. der heil.

Geist (die Prophetie). â € ” Parallelstellen: pMak2,32Â » , 7; pHorS, 47Â ° , 58; J oma21b;

Midi HL 8,9 (132* ); Tanch -rniV jma 205* ; N uR 15 (178d). â € ” F erner s. BB121' in

A sm. o n. BB 12* bei Mt 13, 35 Â « , a S. 670.

/. TSota 13, 2 (318): A ls Haggai, Sacharja u. Maleachi gestorben waren, schwand

der heil. Geist aus Israel; s. bei Mt3,17Â « , 6 8. 127.

m. Das N Ã ¤ here s. bei Mt3, 17Â « S. 125 ff.

lt. Der A usdruck .kleine Prophetie* ruop nmsj zB Berakh57b: W enn jemand frà ¼ h
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aufsteht u. es kommt ihm ein Schriftvers in den Mund, so ist das eine kleine Prophetie.

â € ” à œ ber Omina s. bei Mt3,17 « , k (S. 134).

O. BB 12Â ° : R. J ochanan (t 279) hat gesagt: Seit dem Tage, da das Heiligtum zer-

stà ¶ rt wurde, wurde die Prophetie den Propheten genommen u. den N arren u. K indern

gegeben. . . . Den N arren, wie verhà ¤ lt es sich damit? W ie in dem F all des Mar b. Rab

A schi (um 450). Dieser befand sich auf einem Landgut von Machuza (Machoza); er

hà ¶ rte, wie ein N arr sagte: Das Schuloberhaupt, das in Matha-Mechasja herrschen wird,

unterschreibt sich â € ž Tabjomi" . Da sagte er: Der, welcher sich von den Gelehrten

â € ž Tabjomi" unterschreibt, bin (ja) ich! Daraus entnehme ich fà ¼ r mich, daà Ÿ mir die

Stunde beisteht (E s wird dann weiter berichtet, wie Mar b. Rab A schi als Schulober-

haupt eingesetzt wurde.) W ie verhà ¤ lt es sich mit den K indern? W ie in dem F all der

Tochter des Rab Chisda (t 309). Diese saà Ÿ auf dem Schoà Ÿ ihres V aters; vor ihm

saà Ÿ en (als seine Schà ¼ ler) Raba (t 352) u. Rammi b. Chams. E r sprach zu ihr: W en

â – ¼ on ihnen willst du haben? Sie antwortete: Beide! Da sagte Raba: Und ich will der

letzte sein. (So traf es auch ein: sie heiratete zuerst den Rammi b. Ch., nm dann als

dessen W itwe Gattin Rabas zu werden.) p. BB 12* , s. bei Mt 13, 35 Â « , a S. 670.

q. Rabban Gamlià ¶ l, s.TPesl, 27 (157) bei Mt 10,1 S. 528y. | | Schemu8l der

K leine. TSota 13,4 (319): Schorn, d. K l. sagte in seiner Sterbestunde (weissagend):

Schim' on (welcher? ) u. J ischmaSel (f um 135) fà ¼ r das Schwert u. ihre Genossen zur Tà ¶ tung

u. der Rest des V olkes zur Plà ¼ nderung, u. groà Ÿ e Drangsale werden darnach sein. â € ” Par-

allelen: pSota 0, 24Â ° , 27; Sofa 48Â ° ; Sanh 11 â € ¢ ; Midr HL 8,9f. | | LvR 21 (120Â ° ): A ls einem

der Schà ¼ ler des R. lA qiba aus der Heimat die Botschaft zuging: .Deine Tochter ist mann-

bar geworden, komm u. verheirate sie! " , da schaute es R. cA qiba im beil. Geist (kraft seiner
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prophet. Begabung) u. sagte zu seinen Schà ¼ lern: W er eine mannbare Tochter hat, der

gehe u. verheirate sie! â € ” Durch R. ' A qiba erfahren wir auch, daà Ÿ man anf dem W ege

der Selbstkasteiung in den Besitz des prophet. Geistes zu gelangen hoffte. Sanh 65Â ° :

W enn R. ' A qiba an diese Stelle kam (Dt 18,10f.: E s finde sich bei dir keiner, der

Gespenster u. W ahrsagegeister befragt u. sich an die Toten wendet), pflegte er zu

weinen. (E r sagte:) W enn auf dem, der sich selbst aushungert, damit der Geist der

Unreinheit (ein unreiner Geist = DÃ ¤ mon) auf ihm ruhe, der Ge' ist der Unreinheit (wirk-

lich) ruht, um wieviel mehr sollte das von dem gelten, der sieh selbst aushungert,

damit der Geist der Reinheit (der heil. Geist der Prophetie) auf ihm ruhe! A ber (wenn

es nicht geschieht) was kann ich tun! Denn unsre SÃ ¼ nden haben es uns verursacht,

s. J es. 59,2. â € ” K Ã ¼ raer, aber bestimmter SDt 18,11 Â § 173 (107b) mit R. E liazar b. iA zarja

(um 100) als A utor: W ehe à ¼ ber uns! W enn auf dem, der der Unreinheit anhà ¤ ngt, der

Geist der Unreinheit ruht, wà ¤ re es dann nicht recht, daà Ÿ auf dem, der der Schckhina

anhà ¤ ngt, der heil. Geist (Geist der Prophetie) ruhte? Und wer verursacht es uns?

E ure SÃ ¼ nden sind es, s. J es 59, 2. | | R. Meir, s. pSota 1, 16d, 37 bei Mt5,9 S.216. | |

R. Schimlon b. J ochai, s. pSchebiiith9,38d,29 bei Mt 10, 5 S. 557.

r. N uR 15 (180* ): J eder, der sich selbst fà ¼ r Israel hingibt, erlapgt E hre u. Grà ¶ à Ÿ e
134

Lukas 2, 25 (tt 3. 4)

u.den heil. Geist. | | LvR35 (132Â ° ): R. Ã „ cha (um 320) hat gesagt: W er lernt, um danach

zu handeln, der ist wà ¼ rdig, den heil. Geist zu empfangen. W as ist der Schriftgrund?

.Damit du sorgfà ¤ ltig nach allem darin Geschriebenen handelst; denn dann wirst du

Gluck haben auf deinem W ege, n. dann wirst du weise sein* h' tvr J os 1,8. Mit

, weise sein" ist nichts andres als der Besitz des heil. Geistes gemeint, s. i' sco Ps89,1. | |

MidrHL 1,1 (79b): R J udan (um 350) hat gesagt: J eder, der die W orte der Tora à ¶ ffent-

lich vortrà ¤ gt (lehrt), ist wà ¼ rdig, daà Ÿ der heil. Geist auf ihm ruhe.

S. A uch der bekannte K ettenschluà Ÿ des R. Pinechas b. J al' r (um 200)â € ” s. Sota 9,15

bei Mt 5,3 S. 194 â € ” ruht ganz auf der V oraussetzung, daà Ÿ der heil. Geist auch in der

Gegenwart den F rommen zuteil werden kà ¶ nne. F erner s. Seder E lijR 10 (48).

t. N uR 15 (180Â ° ): Gott sprach: In dieser W elt haben einzelne geweissagt, aber in

der zuk. W . werden alle Israeliten Propheten sein, s.: Und geschehen wird es nach

diesem, da will ich ausgieà Ÿ en meinen Geist à ¼ ber alles F leisch, u. weissagen werden

eure SÃ ¶ hne u. eure TÃ ¶ chter nsw. J oel 3,1.1| MidrK L 3, 50 (78Â » ): R. A cha (um 320) hat
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im N amen des R. Sch' mue' l b. N achman (um 260) gesagt: A n drei Stellen finden wir

den heil. Geist in V erbindung mit der (E nd-)E rlà ¶ sung. W as ist der Schriftgrund?

et. J es 32,14: â € ž E ine Lust der W ildesel, ein W eideplatz der Herden.* W as steht hinter-

her geschrieben? â € ž Bis daà Ÿ Uber uns ausgeschà ¼ ttet werde der Geist ans der Hà ¶ he u.

die W Ã ¼ ste zum F ruchtgarten wird* J es 32,15. Ã Ÿ .J es 60,22: â € ž Der K leinste wird zu

tausend werden u. der W inzigste zum starken V olk.* Und hinterher steht geschrieben:

â € ž Der Geist des J ahve-E lohim ruht auf mir, weil J ahve mich gesalbt hat* J es 61,1.

y. K L 3,49: â € ž Mein A uge strà ¶ mt à ¼ ber u. hat keine Ruhe.* Und hinterher steht ge-

schrieben: Bis herabschaue u. sehe J ahve vom Himmel. (Matt. K ehunnà ¤ :â € ž Bis herab-

schaue* bedeutet die E rlà ¶ sung, â € ž u. J ahve sehe* bedeutet den heil. Geist.) II Midr Ps 14

 § 6(57)> ): Du findest zweimal im Psalmbuch geschrieben: â € ž A ch daà Ÿ doch aus Z ion

die Hilfe (das Heil) Israels kà ¤ me! * , einmal im ersten Buch (s. Ps 14,7) u. einmal im

zweiten Buch (s. Ps53,7). W arum? R Levi (um 300) hat gesagt: Im Hinblick auf

den Lehrer u. im Hinblick auf den Schà ¼ ler. . . . Der Lehrer iat Gott, der gesagt hat:

A ch daà Ÿ Bie doch ein solches Herz hà ¤ tten, mich zu fà ¼ rchten! Dt 5,26; der Schà ¼ ler ist

Mose, der gesagt hat: A ch daà Ÿ doch das ganze V olk J ahves Propheten wà ¤ ren! N u 11,29.

A ber die W orte des Lehrers u. des Schà ¼ lers sind in dieser W elt nicht in E rfà ¼ llung

gegangen; wohl aber werden die W orte heider in der Z ukunft (der messianischen Z eit)

in E rfà ¼ llung gehen. Die W orte des Lehrers, s.: â € ž Ich will euch ein neues Herz geben"

E z36, 26; u. die W orte des Schà ¼ lers, s.s â € ž Ich will meinen Geist ausgieà Ÿ en auf alles

F leisch* J oel 3,1. | | F erner s. die A uslegungen von J oel 3,1 bei A pg 2,17â € ” 21.

4. A ls Geist der Inspiration kommt der heilige Geist à ¼ berall da

in Betracht, wo er mit der E ntstehung der Schrift oder ihrer einzelnen


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Teile in V erbindung gebracht wird a â € ” V gl. den E x k.: Die Inspiration

der heiligen Schrift. â € ” Hier sei nur auf eine E inzelheit aufmerksam

gemacht. V ielfach wird der in der Schrift redende heilige Geist per-

sonifiziert, um dann redend eingefà ¼ hrt zu werden mit den W orten: Der

heilige Geist spricht oder ruft oder verkà ¼ ndet oder à ¤ hnlich, b Besonders

gern wurde diese F orm gewà ¤ hlt, wo man eine Schriftstelle durch eine

andre ergà ¤ nzen, erlà ¤ utern oder rechtfertigen wollte. « A uffallend ist

dabei besonders eine Stelle, in der der heilige Geist zum F Ã ¼ rsprecher

Israels gemacht wird, indem man ihn Gotte gegenà ¼ ber auf eine Schrift-

stelle hinweisen là ¤ à Ÿ t, die es diesem unmà ¶ glich mache, gegen sein V olk

Strenge statt Milde walten zu lassen, d Hier erscheint der heilige Geist

als Partner Gottes genau so wie in andren Stellen die gà ¶ ttl. Straf-

gerechtigkeit oder die gà ¶ ttl. Barmherzigkeit. Die Hypostasenvorstellung


Lukas 2,25 (6 4) 135

aber hat der alten Synagoge durchaus ferngelegen. Im letzten Grunde

ruhen alle in diesen Z us.hang gehà ¶ renden Stellen auf dem Gedanken,

da& der heilige Geist als Inspirator der Schrift auch deren bester

Interpret sei. Diesen Gedanken hat man dramatisiert: indem der per-

sonifizierte Gottesgeist als Deuter der Schrift hervortritt, wird er je

nach dem Inhalt der betreffenden Stelle wie von selbst zum Mahner,

Trà ¶ ster u. F à ¼ rsprecher Israels. â € ” A us dem N T gehà ¶ rt hierher Hebr 3,7.

a. Mekh E x 15,1 (40* ): R. N " chemja (um 150) bat gesagt: W er ein Gebot auf sich

nimmt im Glauben, der ist wà ¼ rdig, daà Ÿ der heil. Geist auf ihm ruhe. Denn so finden

wir es bei unsren V à ¤ tern; denn zum Lohn dafà ¼ r, daà Ÿ unsre V à ¤ ter an J ahve geglaubt

haben, haben sie es erlangt, daà Ÿ der heil. Geist auf ihnen ruhte u. sie ein Lied sagten

(sangen), s.: Sie glaubten an J ahve u. an seinen K necht Mose E x 14,31, u. dann heià Ÿ t

es: Da sangen Mose u. die K inder Israel J ahve dieses Lied E x 15,1. (Das Lied wird

dadurch, daà Ÿ auf seinen Sà ¤ ngern der heil. Geist ruhte, als inspiriert gekennzeichnet.)

E benso sangen Mose, David u. D' bora ein Lied, wà ¤ hrend der heil. Geist auf ihnen
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ruhte. (A uch ihre Lieder gelten als inspiriert.) | | Midr HL 1,1 (78b; 79Â » ; 79b; 80Â « );

MidrQ oh 1,1 (4a): Der heil. Geist ruhte auf Salomo, u. (dann) sagte er drei BÃ ¼ cher:

Sprà ¼ che, Q oheleth u. das Hohelied. | | TJ ad 2,14 (683): R. Schim' con b. M' nasja (um 180)

sagte: Das Hohelied verunreinigt die HÃ ¤ nde (ist kanonisch), weil es im heil. Geist

gesagt (= inspiriert) worden ist. | | GnR75 (48Â « ): Das ist es, was im (vom) heil. Geist

durch Salpmo, den K Ã ¶ nig Israels, gesagt worden ist: Segnungen kommen auf des Ge-

rechten Haupt; den Mund der F revler aber bedeckt Gewalttat Spr 10,6. â € ” W eitere

Beispiele bei Mk 12,36 A nm. a u. im E x k. Ober Inspiration A nm. 18 u. 19.

b. Midr K L 1, 16 (56* ): V espasian fà ¼ llte drei Schiffe mit den Groà Ÿ en J erusalems

an, um sie in die Unzuchtshà ¤ user Roms zu schaffen. (Um der Schande zu entgehen,

fragen unterwegs die F rauen die Mà ¤ nner:) W enn wir uns selbst ins Meer stà ¼ rzen,

kommen wir da in das Leben der zuk. W elt? Sofort erleuchtete Gott ihre A ugen

durch diesen V ers: Gesprochen hat J ahve: A us Basan will ich sie zurà ¼ ckbringen,

zurà ¼ ckbringen aus den Tiefen des Meeres Ps 68,23. Da erhob sich die erste Schar u.

stà ¼ rzte sich ins Meer mit den W orten von Ps44,21, die zweite Schar mit den W orten

von Ps44,23 u. die dritte mit den W orten von Ps 44,22. Der heil. Geist aber rief u.

sprach riaiBi rrmx :' .Darà ¼ ber weine ich" K L 1,16. (Der heil. Geist rief u. sprach =

in bezug hierauf hat die Schrift gesagt; der heil. Geist eingefà ¼ hrt wohl wegen der

direkten Rede in K L 1,16.) â € ” In gleicher W eise wird wenige Z eilen weiter K L 1,16

noch einmal dem heil. Geist in den Mund gelegt. | | Midr K L.3,59 (73Â » ): E in J ude ging

vor (dem K aiser) Hadrian vorà ¼ ber u. entbot ihm den F riedensgruà Ÿ .E r sprach zu ihm:

W er bist du? E r antwortete: E in J ude. E r sprach: E in J ude geht vor Hadrian vor-

à ¼ ber u. entbietet den F riedensgruà Ÿ ? ! E r sprach: Geht u. schlagt ihm den K opf ab!
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E in andrer sah, was dem ersten geschah, u. entbot nicht den F riedensgruà Ÿ . Hadrian

sprach: W er bist du? J ener: E in J ude. Hadrian: E in J ude geht vor Hadrian vor-

à ¼ ber u. entbietet nicht den F riedensgruà Ÿ ? ! E r sprach: Geht u. schlagt ihm den K opf

ab! Seine RÃ ¤ te sprachen zu ihm: W ir verstehen nicht, was das soll: wer den F riedens-

gruà Ÿ entbietet, wird getà ¶ tet, wer ihn nicht entbietet, wird (gleichfalls) getà ¶ tet! E r

antwortete: W ollt ihr mich beraten, wie ich meine F einde tà ¶ ten soll? Und der heil.

Geist rief u. sprach (= in bezug hierauf hat die Schrift gesagt): Du siehst, J ahve,

meine Unterdrà ¼ ckung . . .; du siehst alle ihre Rache K L 3,59 f. | | Midr A bba Gorjon 3

(A usg. Buber Bl. 15* ): A chaschverosch sprach: W ir wollen das Los werfen: wenn das

Silberstà ¼ ck in meine Hand heraufkommt (aus der Urne) u. das V olk in deine (Hamans)

Hand, so sollen sie dir à ¼ bergeben (à ¼ berlassen) sein; wenn aber das V olk in meine

Hand heraufkommt u. das Silberstà ¼ ck in deine Hand, so sollen sie dir nicht à ¼ bergeben

1 mpn n-i wird meist als F emininum konstruiert.


136

Lukas 2, 25 (C 4)

sein. Sofort warfen sie das Los, u. der heil. Geist rief n. sprach (= in bezog hierauf

hat die Schrift gesagt): à œ ber mein V olk haben sie das Los geworfen J oel 4, 3. | | Sota 9, 6:

Die Priester sprechen (bei dem K albe, dem das Genick gebrochen wird): SÃ ¶ hne dein

V olk Israel, das du erlà ¶ st hast, J ahve, u. lege nicht unschuldiges Blut mitten in dein

V olk Israel Dt 21,8. Sie brauchten nicht zu sagen: .Und gesà ¼ hnt sei ihnen das Blut"

(das.); vielmehr verkà ¼ ndet ihnen irieao der heil. Geist (= sagt die Schrift mit Bezug

hierauf): W enn ihr also tut, wird ench das Blut gesà ¼ hnt sein (vgl. das. V . 9. Man be-

achte, daà Ÿ dem heil. Geist hier kein eigentliches Schriftwort in den Mund gelegt

wird). | | Sota 11* : ,W ie man es drà ¼ ckte, so mehrte ea sich u. breitete sich aus* 13

r^ B" I3i njv E x 1,12. Y f' i I3i lai is sollte ob heià Ÿ en (statt des F uturums sollte

das Prà ¤ teritum stehen)! Resch Laqisch (um 250) hat gesagt: Der heil. Geist (= die

Schrift) bringt ihnen die frohe K unde insjaw: So wird es sich (allezeit) mehren u.

ausbreiten. | | DtR 11 (208b): Gott kà ¼ à Ÿ te Mose u. nahm mit dem K uà Ÿ des Mundes seine

Seele hinweg. Gott weinte: â € ž W er wird sich fà ¼ r mich wider die Boshaften erheben,
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wer wird fà ¼ r mich auftreten gegen die à œ beltà ¤ ter' / Ps94,16. Gott sprach: K ein Pro-

phet steht (so wohl der Midr) mehr in Israel auf wie Mose Dt 34,10. â € ” In andren

A usgaben spricht diesen V ers richtiger der heil. Geist, ein Beweis, daà Ÿ die W endung:

.Der heil. Geist spricht" soviel ist wie: .Gott spricht' oder: ,Die Schrift sagt* .â € ”

A ndre Beispiele s. pSanh 9,27b, 27; LvR 27 (125b) nebst Parallelen: P' siq 75Â » ; Tanch

ins « 174 » ; TanchB um  § 10 (45 » ); in andrer F assung N uR 14 (173 » ); P « 8iqR 25 (126*  » ).

C. PÂ « s 117Â » Bar: W er hat das Hallel (Ps 115) gesagt? R. E lfterer (um 90) sagte:

Mose u. die Israeliten haben es gesagt, als sie am (Roten) Meer standen. Diese sprachen:

.N icht uns, J ahve, nicht uns' Ps 115,1, u. der heil. Geist antwortete: .Um meinet-

willen, um meinetwillen will ich es ausfà ¼ hren* J es48,11. â € ” Die gleiche V erteilung

von Psllà ¶ , 1 u. J es48,11 an Israel u. an den heil. Geist, nur bei andren Gelegen-

heiten, dann noch fà ¼ nfmal; s. bei Mt 21, 9 S. 846 f. | | SDt 33,26  § 355 (148 » ): .K einer

ist wie der Gott J ' schuruns* (= Israel) Dt 33,26. Die Israeliten sprachen: .K einer

ist wie Gott" , u. der heil. Geist sprach: , Der Gott J ' schuruns" . Die Israeliten sprachen:

.W er ist wie du unter den GÃ ¶ ttern, J ahve? " E x 15,11, u. der heil. Geist sprach: .Selig,

du Israel, wer ist dir gleich? * Dt 33,29. Die Israeliten sprachen: .HÃ ¶ re Israel, J ahve

unser Gott ist ein J ahve" Dt 6,4, u. der heil. Geist sprach: .W er ist deinem V olke

Israel gleich? Das einzige V olk auf E rden' 1 Chr 17,21. Die Israeliten sprachen:

.W ie ein A pfelbaum unter den Baumen des W aldes" usw. HL 2,3, u. der heil. Geist

erwiderte: .W ie eine Lilie unter den Dornen* usw. (das. 2,2). Die Israeliten sprachen:

.Dieser ist mein Gott, den will ich rà ¼ hmen* E x 15,2, u. der heil. Geist sprach: .Das

V olk, das ich mir zubereitet habe' J es 43,21. Die Israeliten sprachen: .Denn der

Schmuck ihrer Starke bist du" Ps89,18, u. der heil. Geist sprach: .Israel, an dem
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ich E hre einlegen will" J es 49,3. â € ” V gl. auch Dt 33,29 Â § 356 (148 b).

TanchB  » iix o § 2 (22b): Dies ist das Gesetz fà ¼ r den A ussà ¤ tzigen Lv 14,2. Unsre

Lehrer haben gesagt: A ussatzschaden finden sich an einein Menschen nur wegen der

V erleumdung, die aus seinem Munde geht, u. der heil. Geist ruft nm « : .Laà Ÿ nicht

deinen Mund in Strafe bringen deinen Leib" Q oh5,5. | | TanchB  » iix a § 4 (23* ): Tod

u. Leben ist in der Hand der Z unge Spr 18,21. Sage nicht: W eil mir V ollmacht zum

Reden gegeben ist, siehe, so will ich reden alles, was ich will; siehe, là ¤ ngst hat.dich

die Tora (im weiteren Sinn = Schrift) gewarnt: .Behà ¼ te deine Z unge vor Bà ¶ sem u.

deine Lippen, daà Ÿ sie nicht Trug reden* Ps34,14. W enn du etwa sagen wolltest,

daà Ÿ du dadurch V erlust erleiden kà ¶ nntest, so wirst du vielmehr davon nur Gewinn

haben, u. der heil. Geist ruft nnvw » : .W er seinen Mund und seine Z unge bewahrt,

bewahrt seine Seele (sich selbst) vor Gefahren* ist: rnj » Spr 21,23; lies nicht so,

sondern: der bewahrt sich vor A ussatz ibbj r » ix q. j| Tanch rn' snr 83 » : W enn E sau

von drauà Ÿ en kam, sagte er zu seinem V ater: Mein V ater, ist das Salz zehntpflichtig?

Und Isaak wunderte sich u. sprach: Siehe, wie genau es dieser mein Sohn mit den

Geboten nimmt! Und wenn ihn sein V ater fragte: Mein Sohn, wo bist du heute ge-

wesen? so sagte er: Im Lehrhause! . . . Und durch solche W ort « fing er seinen V ater
Lukas 2, 25 (6 4)

137

durch geinen Mund. Deshalb liebte er ihn (s. Gn 25,28). Der heil. Geist aber rief

nnix : .W enn er seine Stimme lieblich macht, glaube ihm nicht; denn sieben Greuel

sind in seinem Herzen* Spr 26, 25. | | E x R 36 (95 « ): .Grà ¼ nender à – lbaum" â € ” hat J ahve

deinen N amen geheià Ÿ en J erll,16. Sieh, wie die W orte der Tora einen Menschen

erleuchten, wenn er sich mit ihnen beschà ¤ ftigt; wer sich aber nicht mit ihnen beschà ¤ f-

tigt u. nichts versteht, der kommt zu F alle.. . . E in Unwissender, in dessen Hand

keine W orte der Tora sind, gerà ¤ t an eine à œ bertretung u. kommt darin zu F alle u.

stirbt. Denn so ruft der heil. Geist: .Der stirbt durch F ehlen von Z ucht* Spr 5,23,

u. .Z ucht' bedeutet nichts andres als die W orte der Tora, s. Spr 4,13. â € ” W eitere

Beispiele s. Midr E L 1,9 (54 » ); TanchB :n  § 18 (92* ), (die Parallele GnR84 [ 53d] in

andrer F assung); Tanch iriiyna 209Â » = N uB 15 (180Â » ); Midr E sth 6,11 (99b) (die Par-

allelen: P ° siq 71b; P* uqR 18 [ 93 » ] ; LvR28 [ 126d] erwà ¤ hnen den heil. Geist nicht); Tanch

 « an ^ 116 » ; E x R36(95c): LvR6 (109»); GnR63 (40°); 75 (48«); PirqeBEl39(22«, 1).

MidrQ oh3, 16 (21* ): Und weiter sah ich unter der Sonne die Stà ¤ tte des Rechts:
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da war F revel, u. die Stà ¤ tte der Gerechtigkeit: da war F revel Q oh 3,16. R. E là ¼ ezer

(um 90) u. R. J ehoschua! (um 90; so lies mit LvR4). R. E là ¼ ezer sagte: .Die Stà ¤ tte des

Rechts: da war F revel* ; an der Stà ¤ tte, da das groà Ÿ e Synedrium saà Ÿ (J erusalem) u.

das Recht Israels entschied, dort ist F revel, s.: Da kamen alle F Ã ¼ rsten des K Ã ¶ nigs

von Babel u. setzten sich im mittleren Tor " pm * i »  » aJ er 39,3; an der Stà ¤ tte, da sie

die Halakhoth bestimmten pamn (Deutung von firn), dort saà Ÿ en N ergal-ScharSecer...

u. alle andren F Ã ¼ rsten des K Ã ¶ nigs von Babel J er 39,3. . . . Und der heil. Geist ruft:

.A n der Stà ¤ tte der Gerechtigkeit (= Cion), dort war F revel' , s. J es 1,21: .Gerechtig-

keit wohnte in ihr, u. jetzt MÃ ¶ rder* , siehe, zu MÃ ¶ rdern Bind sie geworden, denn dort

(im Heiligtum) tà ¶ teten sie den Sacharja u. den Urijja. (Hier rechtfertigt der heil. Geist

die Z erstà ¶ rung des Heiligtums durch den Hinweis auf die darin begangenen F revel-

Uten.) . . . R. J ehoschua! hat die Stelle (Q oh 3,16) auf die Tat mit dem (goldenen)

K albe ausgelegt: .A n der Stà ¤ tte des Rechts, da ist F revel* ; an der Stà ¤ tte, da Mose

die Strafgerechtigkeit ausà ¼ bte â € ” s. E x 82,27: Gehet hin u. her von Tor zu Tor im

Lager, u. erschlaget jeder seinen Bruder usw. â € ” , da ist F revelstrafe (so wird jetzt

y~ - gedeutet im Sinne von: denkbar hà ¤ rteste Strafe, wie sie nur à ¼ ber die à ¤ rgsten

F reveltaten verhà ¤ ngt wird), s.: Und J ahve schlug das V olk E x 32,35 (nach dem Midr

eine zweite hà ¤ rtere Strafe nach der bereits von Mose vollzogenen Strafe). Und der

heil. Geist ruft: ,A n der Stà ¤ tte des W ohltuns (so jetzt pna Q oh 3,16 gefaà Ÿ t), dort ist

F reveltat' ; an der Stà ¤ tte, da ich sie rechtfertigte u. Gà ¶ tter nannte â € ” s. Ps 82,6: Ich

selbst habe gesagt: GÃ ¶ tter seid ihr u. SÃ ¶ hne des HÃ ¶ chsten ihr alle â € ” , da machten sie

in frevlerischer W eise das K alb u. beteten es an. (Der heil. Geist rechtfertigt die

Strafe in E x 32,35 mit dem Hinweis darauf, daà Ÿ das V olk Gottes W ohltaten mit
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schnà ¶ dem Gà ¶ tzendienst beantwortet habe.) R. J uda (= RJ ehuda b. Simon, um 320) hat

die Stelle auf Schittim ausgelegt: â € ž A n der Stà ¤ tte des Rechts' (= Gerichtes), an der

Stà ¤ tte, da die Strafgerechtigkeit ausgeà ¼ bt wurde (lies rzyiv) in Schittim â € ” s.N u 25,4:

N imm alle HÃ ¤ upter des V olkes u. gib sie J ahven preis angesichts der Sonne â € ” , .da

ist F revelstrafe* (s. oben), wie es heià Ÿ t: Die durch die Plage Gestorbenen waren 24000

N u 25,9. Und der heil. Geist ruft u. spricht: ,A n der Stà ¤ tte des W ohltuns (s. oben),

da ist F reveltat* ; an der Stà ¤ tte, da ich sie gerechtfertigt habe vor den F là ¼ chen Biliams

u. diese in Segnungen umgewandelt â € ” s. Dt 23,6: J ahve dein Gott verwandelte dir

den F luch in Segen â € ” , ,da ist F reveltat" , da frevelten sie u. hurten, s. N u 25,1. â € ”

Die Parallelstelle LvR4 (107 b) fà ¼ gt noch eine Deutung von Q oh 3,16 auf das F int-

geschlecht u. die Leute von Sodom hinzu; auch hier rechtfertigt der heil. Geist das

strenge Strafurteil Gottes mit dem Hinweis auf die vorangegangenen gà ¶ ttl. W ohltaten. | |

J oma38b: Rabina (I. f um 420; II. 1499) erwiderte: E s geschah, daà Ÿ Doà ¶ g b. J oseph

(ein angesehener J erusalemer) einen kleinen Sohn seiner Mutter hinterlieà Ÿ ; tà ¤ glich

maà Ÿ ihn seine Mutter mit Handbreiten u. gab sein Gewicht in Gold an das Heiligtum;

u. als der F eind (N ebukadnecar) mà ¤ chtig wurde, schlachtete sie ihren Sohn u. ver-

zehrte ihn. Darà ¼ ber klagt J eremia: .Sollen W eiber ihre F rucht essen, K indlein ge-
138

Lukas 2,25 (6 4); 2,27.28.29

messen mit Handbreiten" ? (so faà Ÿ t dem Z us.hang nach der Midr o-meu E L 2, 20).

Der heil. Geist antwortete u. sprach: W enn im Heiligtum J ahves getà ¶ tet wird ein

Priester n. Prophet K L 2,20 (A nspielung auf die E rmordung Sacharjas 2Chr24,21). â € ”

E in weiteres Beispiel s. A both RN 4.

d. LvR6(109 » ): ,Sei nicht ein vergeblicher (nichts nutzender) Z euge fà ¼ r deinen

N Ã ¤ chsten" (so der Midr Spr 24,28). .Sei nicht ein vergeblicher Z euge" , damit sind die

Israeliten gemeint, s.: .Ihr seid meine Z eugen, ist der Spruch J ahves* J es 43,10; .fà ¼ r

deinen N Ã ¤ chsten" , das ist Gott, s.: .Deinen F reund (N Ã ¤ chsten) u. deines V aters (A bra-

ham) F reund verlaà Ÿ nicht" Spr27,10. .W illst du etwa mit deinen Lippen tà ¤ uschen"

Spr 24,28? N achdem ihr ihn am Sinai getà ¤ uscht hattet u. gesagt: A lles, was J ahve

geredet hat, wollen wir tun u. darauf hà ¶ ren E x 24,7, habt ihr nach 40 Tagen zum

K alb gesagt: Das ist dein Gott, o Israel E x 32,4. R. A cha (um 320) hat gesagt: Dieser

heil. Geist hat die V erteidigung gefà ¼ hrt1 nach beiden Seiten. E r sprach zu den Israeliten:

Sei nicht ein vergeblicher Z euge fà ¼ r deinen N à ¤ chsten (F reund) 1 Und darauf sprach
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er zu Gott: Â » Sage nicht: W ie er mir getan hat, also will ich ihm tun; ich will dem

Manne vergelten nach seinem W erke! " Spr 24,29.

2,27: Um nach dem Herkommen des Gesetzes zu tun; s. bei2,22f.

2,28: N ahm er es auf die A rme.

Tr Soph 18,5: In J erusalem bestand die schà ¶ ne Sitte, daà Ÿ man die

kleinen Sà ¶ hne u. Tà ¶ chter an einem F asttage fasten lieà Ÿ , u. zwar ein

einjà ¤ hriges K ind bis zum A nbruch des Tages, ein zwà ¶ lfjà ¤ hriges (so ist

zu lesen) den ganzen Tag; u. hinterher nahm man es u. brachte es vor

jeden einzelnen à „ ltesten (Schriftgelehrten), damit er es segne u. er-

muntere (ermahne) u. fà ¼ r es bete, daà Ÿ es einst Torakenntnisse u. gute

W erke erlangen mà ¶ chte.

2, 29: N un là ¤ ssest du deinen Diener ... in F rieden scheiden.

Berakh64a: R. A bin der Levit (um 370) hat gesagt: W er sich von einem andren

verabschiedet, sage nicht zu ihm: .Geh hin in F rieden* siiua, sondern: â € ž Geh hin

zum F rieden" ci^ uS. Denn siehe, als J ethro zu Mose sagte: .Geh hin zum F rieden"

oiV tV E x 4,18! stieg dieser empor (zur Grà ¶ à Ÿ e) u. hatte Gelingen. A ls aber David zu

A bsalom sagte: .Geh hin in F rieden* oi^ sa 2Sm 15,9! ging dieser bin u. blieb hangen.

F erner hat R. A bin der Levit gesagt: W er sich von einem Toten verabschiedet, sage

nicht zu ihm: .Geh hin zum F rieden" , sondern: .Geh hin in F rieden! * ; s.: Du aber

wirst in F rieden Diiea eingehn zu deinen V Ã ¤ tern Gn 15,15. | | GnR63 (40* ): Gott sprach:

So habe ich dem A braham zugesichert u. zu ihm gesagt Gn 15,15: ,Du wirst in F rieden

eingehn zu deinen V à ¤ tern" di^ bs -pna « sian nrsi; wà ¤ re das ein schà ¶ nes A lter,

wenn er seinen E nkel (E sau) sà ¤ he, wie er den Gà ¶ tzen dient u. Unzucht treibt u. Blut
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vergieà Ÿ t? E s ist besser fà ¼ r ihn (lies li statt -V ), daà Ÿ er in F rieden scheidet loe-o

BiV Da; das meint Ps63,4: .Besser ist deine Gnade als Leben." â € ” (o^ wn yi) ibej

.aus der W elt scheiden" hà ¤ ufig fà ¼ râ € ž sterben" .â € ” GnR79 (50d): R. J udan (um 350)

hat gesagt: Unser V ater J akob ist nicht eher aus der W elt geschieden ibm * h

o; -y-, als bis er 60 Myriaden von seinen N achkommen sah. | | Tcm 116a: Rab J ehuda

(t 299) hat gesagt, Rab (t247) habe gesagt: A ls unser Lehrer Mose zum Gan; E den

verschied ihm, sagte er zu J osua: F rage mich nach allem, was dir zweifelhaft ist. | |

GnR96(60c): A ls unser V ater J akob verschied ist), begann die Herrschaft der à „ gypter

à ¼ ber Israel. | | Das. 96 (60d): A ls J oschijja (II., um 280) aus der W elt schied, sagte er:

Begrabt mich in weià Ÿ en Gewà ¤ ndern A ls unser Lehrer (Rabbi) aus der W elt schied,

1 moV  » a-n B-> iij « so B-tpn m* i mn, das dann folgende mst ist als Glosse zu

k » iu-jo mit J alqut zu Spr 24,28 zu streichen.


Lukas 2, 29. 30.32.84 (Â « )

139

befahl er... | | K ' th 104* : R. Cbijja b. Gamda (3. J ahrb.) hat gesagt, R. J ose b. Schaiul

(am 220) habe gesagt: W enn ein Gerechter ans der W elt scheidet, sagen die Dienst-

engel vor Gott: Herr der W elt, der u. der Gerechte kommt na. Dann antwortet er:

Die Gerechten mà ¶ gen kommen n. ihm entgegengehn u. zu ihm sagen (J es57,2): â € ž E r

komme in F rieden, sie mà ¶ gen ruhen auf ihren Lagern." R. E liazar (um 270) hat ge-

sagt: W enn der Gerechte aus der W elt scheidet, gehen ihm drei Scharen Dienstengel

entgegen II Hà ¤ ufig ist auch (oW n ys) ptrc? , wà ¶ rtlich: â € ž sich aus der W elt entfernen" .

TCbagS, 5 (234): N ur wenige Tage vergingen, da verschied pV psa Ben Z oma (um 110). | |

GnR96(60d): A ls R. J ochanan (f 279) aus der W elt schied  » W n 7* pipoo, sagte er:

Begrabet mich in bunten Gewà ¤ ndern. | | E x R52 (104b): A ls R. A bbahu (um 300) aus

der W elt schied aV un ya pipoo, sah er all das Gute, das ihm in der zuk. W elt be-

stimmt (bereitet) war.... | | A uch das Q ittel pV o= â € ž von der W elt scheiden lassen'

findet sich Midr HL 1, 7 (89b): (R. BÂ ° rekhja, um 340, hat gesagt:) Mose sprach vor

Gott: Herr der W elt, weil du mich von der W elt scheiden lassest ^ lun -jpV ou, so
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tu mir kund, wer die Hirten sein werden, die du à ¼ ber deine K inder stellen wirst... .

Z u itnoX vetv vgl. 2 Makk 7, 9: ov fiiy, dX ciax wg [ V erruchter] , ix x ov rcopoV rof y} /* Â « (

Z yv à ¤ noX vetg . . . | | Tob 3,13: cinà ¶ v dnoX iaai fts tiud x f,( yijs x ai prj dx ovaat fit

fitjx ix i ovei& ta/ià ¶ y. â € ” Cod. Sin.: tinà ¶ và ¤ noX v^ fjvai fit . . . | | LX X Gn 15, 2: iyw à ¶ V

à ¤ noX vouai ax ex vot. Targ Onk-: Ich gehe dahin (V yji unbestimmt, ob durch das Leben

oder aus dem Leben; Tex twort: rjsin) ohne ein K ind. â € ” Targ J erusch I: Ich gehe

dabin aus der W elt  » aV  » ya i* ? ? kjk. | | N u 20, 29: x ai slde nà ¤ oa ij owayaiyi} , Sri

à ¤ ntX vSt} ' A ctQ ajy. Tex twort: sn â € ” verscheiden. Targ Onk: p-1 » ; Targ J erusch I: n:

~ " ctl = A hrons Seele ging zur Ruhe ein.

2,30: Meine A ugen haben dein Heil, to acov^ iov aov, gesehen.

LX X Ps 50, 23: Svaia alrioeut dofà ¤ aei fie, x ai ix si à ¶ dof $ (feifoi ttvtifi rà ¶ atottjgioy

9cov, o-n^ K artj; ? '  » { â –   ; > ! â € ¢ il Tanch Pia im « 166b: â € ž W er ein Dankopfer opfert, ehret

mich* Ps 50,23. Und welchen Lohn werde ich ihm zahlen? W enn ich Israel das

Heil (nyi »  » n in der messianischen Z eit) herbeibringe, wird er gewà ¼ rdigt werden, es

zu schauen; s. das.: â € ž Und dort ist der W eg (? ), das ich ihn das Heil Gottes schauen

lasse." | l MQ 5* : R. J ' hoschua' t b. Levi (um 250) hat gesagt: W er seinen W eg abschà ¤ tzt

(vorsichtig wandelt), der wird gewà ¼ rdigt, Gottes Heil raiv zu schauen; s. Ps50,23:

â € ž W er den W eg abschà ¤ tzt" ; lies nicht nsj = dort, sondern y> i oà ¤ ji = u. wer den W eg

abschà ¤ tzt, â € ž den werde ich das Heil Gottes schauen lassen* .â € ” Parallelstelle: Sota5b. â € ”

Die Targume geben nsir* meist mit  » )p^ s â € ž E rlà ¶ sung* wieder: zB Gn49,18 (Onk u.

J erusch 1); E x 14,13 (Onk u. J erusch 1); 1 Sm 2, 1; Ps 67, 3; 70, 5; 98, 2. 8; J es46,13

(nji^ p); 52,7.10; 56,1. â € ” Die LX X haben auix tjgia, nur in den Psalmstellen u.

J es 56,1 otoTtjQ ioy.


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2,32: E in Licht zur Offenbarung fà ¼ r die Heiden.

Die zugrunde liegenden Stellen J es 42, 6 u. 49, 6 werden in der rabbin. Literatur

so gut wie gar nicht erwà ¤ hnt; doch hat der Targum J es 42 auf den Messias gedeutet.

Dagegen wird auf J es 60, 3 Bezug genommen zB Midr Ps 36 Â § 6 (125b), s. beiMt4,16

S. 162, u. posiqR 36 (162Â » ), s. bei Mt 4, 5 Â » S. 151. â € ” F erner s. Midr HL 1, 3 (85b) bei

Mt4, 16 S. 162 u. Henoch48,4 bei A pgl8,47. - Z um Licht des Messias s. bei

Mt4,16 S. 161.

2,34 91: Siehe, dieser ist gesetzt zum F allen

u. zum A ufstehen vieler in Israel.

Grundstelle J es 8,14. E ine Deutung von J es 8,14 auf die messian. Z eit s. Sanh38Â » :

J ' huda u. Chizqijja, die Sà ¶ hne des R. Chijja (um 200), saà Ÿ en bei einer Mahlzeit vor

Rabbi, ohne auch nur das geringste zu sprechen. Da sagte Rabbi zu den Dienern:

Gebt den J Ã ¼ nglingen mehr W ein, damit sie etwas sprechen. A ls sie trunken waren,

hoben sie an u. sprachen: Der Sohn Davids (Messias) kommt nicht eher, als bis die
140

Lukas 2, 34 (H. 9); 2, 35.36

beiden V aterhà ¤ user in Israel aufgehà ¶ rt haben, nà ¤ mlich der E x ilarch in Babel u. der

Patriarch im Lande Israel; s.: â € ž E r wird zum Heiligtum werden u. zum Stein des A n-

stoà Ÿ es u. zum F els des Straucheins den beiden Hà ¤ usern Israels" J es 8,14. Rabbi sprach

zu ihnen: Meine K inder, Dornen werft ihr mir in meine A ugen! Da sagte R. Chijja

zu ihm: E s erscheine nicht bà ¶ se in deinen A ugen: râ „ ¢ (W ein) hat an Z ahlenwert 70

u. 110 (Geheimnis) hat an Z ahlenwert 70; geht der W ein hinein, so geht das Ge-

heimnis heraus.

2,84 39; Z u einem Z eichen, dem widersprochen wird.

T5" 0, sjo-o = atjfteioy ,Z eichen" von Menschen gesagt zB Pesiq 1601* : Gott sprach

zu A dam: Du bist ein Z eichen 713* 0 fà ¼ r deine K inder; wie du an diesem Tage (dem

N eujahrstage) vor mich zum Gericht gekommen u. mit einem F reispruch ausgegangen

bist, so werden einst deine K inder (d. h. die Israeliten) an diesem Tage vor mich zum

Gericht kommen u. mit F reispruch vor mir ausgehen. â € ” Parallelstelle: LvR29(127* ). | |

GnR 48 (30Â « ): R. BÂ ° rekhja (um 340) hat im N amen des R. Levi (um 300) gesagt: as*
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(defective statt an-) steht Gn 18,1 geschrieben: A braham wollte aufstebn, aber Gott

sprach zu ihm: Bleibe sitzen; du bist ein Z eichen ' a* o fà ¼ r deine K inder; wie du sitzest

u. die Sch ° khina steht, so werden deine K inder sitzen, wà ¤ hrend die Schekhina bei

.ihnen steht, s. Ps82,1. â € ” Dasselbe PÂ ° siq48b; Midr HL2,9 (99Â » > ); N uR 11 (162c) u. Ã ¶ .| |

Henoch als Z eichen, s. J ubil 4,23 f. bei Lk 10, 20 N r. 2, 6.

2, 35: E in Schwert wird durch deine Seele gehen.

Bei diesen W orten hat Symeon schwerlich den Tod des Messias im

A uge gehabt (s. bei J oh 1, 29); wohl aber wird er an Leiden gedacht

haben, die den Messias um der SÃ ¼ nde Israels willen treffen werden.

Z um A usdruck vgl. pN 6d 9,411> ,48: R. J icchaq (um 300) erà ¶ ffnete (die Rà ¼ cknahme

eines Gelà ¼ bdes mit der F rage): W enn du gewuà Ÿ t hà ¤ ttest, daà Ÿ der Gelobende wie einer

ist, der ein Schwert nimmt u. es in sein Herz bohrt la-^ a mpni am bau li' io, wà ¼ rdest

du (dann) das Gelà ¼ bde getan haben?

2,36 3t: Hanna, eine Prophetin.

Meg 14" Bar: 48 Propheten u. 7 Prophetinnen haben den Israeliten geweissagt...' .

7 Prophetinnen: Sara, Mirjam, Debora, Hanna (lSm2), A bigail, Hulda u. E sther.

2,36 33: E ine Tochter Phanuels.

Git 58 » wird als F rauenschà ¶ nheit eine Cophnath, Tochter Priels (= P* nu8ls), er-

wà ¤ hnt. Dabei wird b » " J  » ra gedeutet = Tochter des Hohenpriesters, der im A ller-

heiligsten dient. (PÂ ° niSl also = der vor Gott Stent oder das A ngesicht Gottes schaut.)

2, 36 6: A us dem Stamm A scher { ' A ffriQ = nieij).

GnR98(62c): â € ž A scher, F ettes ist seine Speise' Gn49,20; denn sein Land ist fett,

denn sein Brot (Speise) ist fett, denn er stellt die 8 K leider (des Hohenpriesters, njoo
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â € ž fett" wird gedeutet njios â € ž acht" ). â € ž Und er liefert K Ã ¶ nigsleckerbissen" Gn 49,20:

Palmfrà ¼ chte (Datteln) u. Omphacinnm (à ¶ l aus unreifen Oliven). | | GnR99 (63c): â € ž A scher,

F etteB ist seine Speise* Gn49, 20; denn seine Tà ¶ chter sind schà ¶ n; s.: Denn Tà ¶ chter

preisen mich glà ¼ cklich" Gn30,13. F erner 8.: (A scher) â € ž sei das W ohlgefallen seiner

Brà ¼ der" Dt 33, 24, nà ¤ mlich durch seine Tà ¶ chter. â € ž Und er liefert K à ¶ nigsleckerbiBsen"

Gn49, 20; denn seine Tà ¶ chter sind fà ¼ r die K à ¶ nigsherrschaft erkoren" ; s. 28m 1,24:

â € ž Der euch kleidete in K armesin mit Lieblichkeiten.* â € ” Dasselbe Tauch * mi 58Â » .| |

8Dt33,24  § 355 (147b): â € ž Gesegnet an Sà ¶ hnen sei A scher* (so faà Ÿ t der Midr Dt 33,24);

du hast unter allen (lies statt feaa) Stà ¤ mmen keinen, der mit Sà ¶ hnen gesegnet

ist wie A scher. â € ž E r sei das W ohlgefallen seiner Brà ¼ der' Dt 33, 24: denn er erwies

sich seinen Brà ¼ dern gefà ¤ llig mit Omphacinum u. Palmfrà ¼ chten, u. sie zahlten ihm
Lukas 2, 86. 37. 88.41 (N r. 1) 141

mit Getreide. II GnR 71 E nde: R. Levi (um 300) hat gesagt: N icht à ¼ bernachtete A scher

â € ¢ ein lebelang in Herbergen, er besaà Ÿ an holten Palà ¤ sten, was J uda nicbt an Là ¤ ndereien

besaà Ÿ ; das meint lChr7,30f.: .Die Sohne A schers waren J imna u. (J isohva u.) J ischvi

u. rPrha u. Serach, ihre Schwester.... E r (im Sinne des Midr: A scher) war der V ater

des Sohnes des à – lbaums" (so deutet der Midr r-t' j* att). R.Levi (um800) u. R.Simon

(um 280). R. Levi sagte: W eil ihre (der A ngehà ¶ rigen des Stammes A scher) Tà ¶ chter

schon u. an Priester verheiratet waren, die mit dem Salbà ¶ l, mit Olivenà ¶ l, gesalbt

wurden (deshalb hieà Ÿ der Stammvater A scher .V ater des Sohnes des à – lbaums* = V ater

der mit dem Olivenà ¶ l Gesalbten). R.Simon sagte: W eil sie an K à ¶ nige verheiratet

waren, die mit Olivenà ¶ l gesalbt wurden.

2,37: Sie kam nicht vom Heiligtum fort, mit F asten

u. Gebeten dienend N acht u. Tag.

E x 38,8 u. 1 Sm 2, 22 werden F rauen erwà ¤ hnt, die am E ingang der Stiftshà ¼ tte

Dienst taten. Die spà ¤ tere Z eit hat diesen Dienst der F rauen umgesetzt in Beten u.

F asten. LX X E x 38, 8: ovio; htoitjai roV X ovifjQ a ià ¶ vx aX x ovv x ai x rjv à Ÿ iioiv m' tov
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X n} .x rjy ix rar x arà ¶ nrgay (Spiegel) rtà ¼ v vtiOTevaaaià ¤ v,  « V iytjatevaav naga ras IhSgrts

jrji ax t] rij( top fiaQ Tvglov. â € ” Targ Onk E x 38, 8: E r machte das eherne Becken u.

â –   ein ehernes Gestell aus den Spiegeln der F rauen, welche kamen, um an der TÃ ¼ r

der Stiftahà ¼ tte zu beten. â € ” E benso Targ 1 Sm 2, 22. | | Targ J erusch I E x 88, 8: E r

machte das eherne Becken u. sein ehernes Gestell aus den Metallspiegeln sittsamer

F rauen. Z ur Z eit, da sie kamen, an der Tà ¼ r der W ohnung der Stiftshà ¼ tte zu beten,

blieben sie bei dem Opfer ihrer Reinigung stehn u. lobten u. dankten. Dann kehrten

sie zu ihren Mà ¤ nnern zurà ¼ ck u. erzeugten fromme K inder, wenn sie rein geworden

waren von der Unreinheit ihres Blutes.

2,38: Die auf die E rlà ¶ sung J erusalems warteten.

Midr Q oh 3,9 (18Â » ) sprechen die im Gehinnom gerichteten Gottlosen murrend wider

Gott: Siehe, wir hatten auf das Heil Gottes gewartet n" apn hu ipjib^ 1* 1x 19 i' " n.

u nun soll solches à ¼ ber uns kommen? ! â € ” Die ganze Stelle s. bei Mt 22, 2 ff. S. 879. | |

B* rakh56l> : .auf das (measian.) Heil hoffen' s. bei Mt 21, .5 8.843.

2,41: Seine E ltern reisten jà ¤ hrlich nach J erusalem

am Passah fest.'

Das E rscheinen zu den drei groà Ÿ en F esten (Passah-, W ochen- u. Laub-

bfittenfest) beim Heiligtum ist vorgeschrieben E x 23,17; 34,23 f.; Dt 16,16 f.

1. W er ist zum E rscheinen verpflichtet? Chag 1, 1: A lle sind zum E r-

scheinen ~ ; k" verpflichtet, ausgenommen der Taube, der Blà ¶ dsinnige, der Minder-

jà ¤ hrige, der Tumtom (dessen Geschlecht nicht erkennbar ist), der Z witter (Mannweib),

die F rauen, die Sklaven, die nicht freigelassen worden sind, der Lahme, der Blinde,

der K ranke, der Greis u. derjenige, der nicht zu F uà Ÿ hinaufziehen kann. W elches ist
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ein Minderjà ¤ hriger p-? Der nicht auf den Schultern seines V aters reiten u. (so) von

J erusalem auf den Tempelberg hinaufkommen kann. So die Schule Schammais. Die

Schule Hilleis sagte: Der nicht die Hand seines V aters anfassen n. (so) von J erusalem

auf den Tempelberg hinaufkommen kann; denn es heià Ÿ tE x 23, 14: Drei s-hi-i (d.h.

drei W allfahrtsfeste, zu denen man zu F uà Ÿ i" ^ > ? i muà Ÿ wandern kà ¶ nnen) sollst du

mir im J ahre feiern. | | MÂ » kh E x 28, 14 (107 â –   ): Drei Male a-' ni sollst du mir im J ahre

ein F est feiern E x 23, 14. W arum wird das gesagt? W enn es heià Ÿ t: Dreimal vhv

c--.yt .im J ahre soll all dein MÃ ¤ nnliches vor J ahve erscheinen (E x 23, 17; 84,23; Dt

1 Tauch nun 108* (= TanchB nw  § 10 (51b) beginnt eine E rzà ¤ hlung, die aber

im à ¼ brigen mit Lk 2,41 ff. nichts gemein hat: .E in Schriftgelehrter ging alle J ahre

hinauf nach J erusalem* nao hsz anvrvb nii » n-n » -in » irica nen,
142

Lukas 2,41 (N r. 1.2)

16,16), so entnehme ich daraus: â € ž Z u jeder beliebigen Z eit" Da sagt die Schrift

lehrend Dt 16,16: A mF est der ungesà ¤ uerten Brote u. am W ochenfest u. am Hà ¼ tten-

fest. â € ” Oder (ist etwa gemeint:) am F est der ungesà ¤ uerten Brote dreimal u. am

W ochenfest dreimal u. am HÃ ¼ ttenfest dreimal' ? Die Schrift sagt lehrend E x 23, 14:

Drei Male sollst du mir im J ahre ein F est feiern. .Dreimal im J ahre soll erscheinen"

(" IS? ? ., gesehen werden) E i23,17; das will die Blinden ausschlieà Ÿ en (vom E rscheinen

beim Heiligtum; denn wie man dort soll gesehen werden, so muà Ÿ man auch selbst

sehen kà ¶ nnen). â € ž Dein Mà ¤ nnliches" E x 23, 17; das will die F rauen ausschlieà Ÿ en (sie

sind also nicht verpflichtet). E ine andre E rklà ¤ rung. â € ž Drei W allfahrtsfeste" (so wird

jetzt o' bji E x 23, 14 gedeutet); das will die Lahmen ausschlieà Ÿ en (denn zum W all-

fahrten gehà ¶ ren nicht lahme, sondern leistungsfà ¤ hige Beine). â € ž A ll* dein Mà ¤ nnliches

(E x 23,17); das will den Tumtom (s. oben) u. das Mannweib ausschlieà Ÿ en (denn was

â € ž ganz" MÃ ¤ nnliches ist, soll erscheinen). â € ž Du sollst diese Tora vor ganz Israel, vor

ihren Ohren vorlesen" (am Huttenfest nach A usgang des E rlaà Ÿ jahres) Dt31, 11; das
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will die Tauben ausschlieà Ÿ en. â € ž Und du sollst frà ¶ hlich sein an deinem F este* Dt 16,14,

das will den K ranken u. den Greis ausschlieà Ÿ en (die nicht zu den F rà ¶ hlichen ge-

hà ¶ ren). â € ž V or J ahve deinem Gott* Dt 16, 16; das will den Unreinen (der das Heilig-

tum nicht betreten darf) ausschlieà Ÿ en. V on hier aus hat man gebagt: A lle sind zum

E rscheinen verpflichtet, ausgenommen... â € ” Stellen mit à ¤ hnlicher Beweisfà ¼ hrung s.

SDtl6,16  § 143 (102b); TChag 1,1 (231); am ausfà ¼ hrlichsten pChag 1,75d, 44; bChag

2" , 11. E inige abweichende Meinungen s. iA rakh2b. | | pChag 1, 75d, 32 wird unter-

schieden zwischen dem E rscheinen im Heiligtum zwecks Darbringung eines Opfers

pip râ € ” * r\ u. dem einfachen A nwesendsein im Heiligtum b-:b pi-m; zu letzterem, so

beià Ÿ t es, seien auch die unmà ¼ ndigen K inder verpflichtet (desgleichen die F rauen):

â € ž Die (eingangs gebrachte) Mischna (Chag I, 1) bezieht sich auf das E rscheinen zum

Opfer (davon sind also F rauen und K inder frei); aber zum persà ¶ nlichen E rscheinen

ist auch der Unmà ¼ ndige (u. die F rau) verpflichtet, u. zwar auf Grund von Dt 31,12:

.V ersammle das V olk, die MÃ ¤ nner u. die W eiber u. die K indlein' rioni usw. Ist der

Unmà ¼ ndige (ein K nabe bis nach vollendetem 13., ein Mà ¤ dchen bis nach vollendetem

12. Lebensjahre) nicht à ¤ lter (grà ¶ à Ÿ er) als ein K indlein qo? " | | < E r96* Bar: Die F rau

des (Propheten) J ona pflegte zum F est (gen J erus.) hinaufzuziehen, u. die Gelehrten

haben es ihr nicht verwehrt. W eil es ihr die Gelehrten nicht verwehrt haben, so

sind sie also der Meinung gewesen, daà Ÿ das E rscheinen beim Heiligtum ein Gebot

sei, das nicht von einer bestimmten Z eit abhà ¤ nge (u. zur E rfà ¼ llung solcher Gebote

ist auch die F rau verpflichtet). â € ” A us diesen Stellen erkennt man, daà Ÿ die F rage

betreffs des E rscheinens der F rauen u. K inder zum F est beim Heiligtum in à ¤ lterer

Z eit kontrovers gewesen ist.


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2. W ozu verpflichtet das E rscheinen beim Heiligtum? E x 23,15; 34,20;

Dt 16, 16 wird bestimmt, daà Ÿ man nicht leer vor J ahve erscheine, u. Dt 16,11.14 f.,

daà Ÿ man mit den Seinen frà ¶ hlich sei vor J ahve. Hieraus hat R.J ose der Galilà ¤ er

(um 110) SDt 16,11 Â § 138(102Â » ) die Regel formuliert: Drei Gebote gelten an einem

F est: Das F estopfer nj' jn, das E rscheinungsopfer n" ; * 1} u. die F estfreude nnpi? E s

gibt beim E rscheinungsopfer etwas, was sich gleicherweise bei den beiden andren

nicht findet, u. es gibt beim F estopfer etwas, was sich gleicherweise bei den beiden

andren nicht findet, u. es gibt bei der F estfreude etwas, was sich bei den beiden

andren nicht findet. Das E rscheinungsopfer gehà ¶ rt ganz dem Hà ¶ chsten (ist also ein

Brandopfer rA w), was bei den beiden andren nicht gleicherweise der F all ist. Das

F estopfer war gebrà ¤ uchlich vor der Gesetzgebung (^ a-in = naâ € ” in) u. nach der Gesetz-

gebung, was bei den beiden andren nicht gleicherweise der F all ist. Die F estfreude

ist in à œ bung bei Mà ¤ nnern u. bei F rauen, was nicht gleicherweise bei den beiden

andren der F all ist. So gibt es bei diesem, was nicht bei jenem, u. bei diesem, was

nicht bei jenem der F all ist; es muà Ÿ te die Schrift sie alle sagen. â € ” Dasselbe Chag6b;

in TChag 1,4 (232) u. pChag 1,76 b, 10 anonym. A n letzterer Stelle wird der Unter-

schied zwischen der F estfreude auf der einen Seite u. dem E rscheinungs- u. F est-
Lukas 2,41 (N r. 3.4)

143

opfer auf der andren Seite so fix iert: Die F estfreude wird geà ¼ bt sowohl durch etwas

aus dem eigenen Besitz als auch durch etwas von andren Stammendes; sowohl durch

etwas, was fà ¼ r gewà ¶ hnlich dazu dient, als auch durch etwas, was fà ¼ r gewà ¶ hnlich

nicht dazu dient; jene beiden andren aber Bind gebrà ¤ uchlich nur aus dem eigenen

Besitz u. nur von etwas, was fà ¼ r gewà ¶ hnlich dazu dient (nà ¤ mlich von Opfertieren).

8. E rscheinungsopfer u. F estopfer. pChag 1, 7Ã ¼ * > , 4: E rscheinungsopfer sind

Ganzopfer, F estopfer sind F riedmahlsopfer z-ahv. | | TChag I, 4 (232): Die Schule

Schammais sagte: Das Maà Ÿ des E rscheinungsopfers ist grà ¶ à Ÿ er als das Maà Ÿ des F est-

opfers. Das E rscheinungsopfer gehà ¶ rt ganz dem Hà ¶ chsten, was beim F estopfer nicht

gleicherweise der F all ist. Die Schule Hilleis sagte: Das Maà Ÿ des F estopfers ist grà ¶ à Ÿ er

als das Maà Ÿ des E rscheinungsopfers. Das F estopfer war gebrà ¤ uchlich vor der Gesetz-

gebung u. nach der Gesetzgebung, was beim E rscbeinungsopfer nicht gleicherweise

der F all ist. â € ” Hierzu pChag 1,76 b, 6: R.Tanchum b. (= B.T. b. Ckjuiilai, um

280, s. Bacher, pal. A mor. 8, 628) hat im N amen des R. J ose b. Chanina (um 270) ge-
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sagt: Die Schule Scharamais entnahm (lernte) es von den Opfern des W ochenfesteB

(Ptiogstfestes, s. Lv23, 18 f., wo die A nzahl der Brandopfer die der F riedmahlsopfer

à ¼ berwiegt). Die Schule Hillels entnahm es von den Opfern der Stammesfà ¼ rsten (N u 7,

10 ff., wo die Z ahl der Brandopfer 36 u. die der F riedmahlsopfer 206 betrà ¤ gt, 8. * :^ p

nu). | | Chag 1, 2: Die Schule Schammais sagte: Das E rscheinungsopfer (Brandopfer)

betrà ¤ gt (mindestens) 2 Silberdenare u. das F estopfer (F riedmahlsopfer, mindestens)

1 Silbennafa (= ' /â € ¢ Denar, s. bei Mt5, 26 S. 293). Die Schule Hillels sagte: Das E r-

scheinungsopfer (mindestens) 1 Silbennafa u. das F estopfer 2 Silberdenare. | | Cbag 1,5:

W er viele E sser hat u. wenig V ermà ¶ gen, bringt viele F riedmahlsopfer (F estopfer) u.

wenige Ganzopfer (E rscheinungsopfer) dar (denn von den ersteren darf er u. seine

F amilie essen). W er viel V ermà ¶ gen u. wenige E sser hat, bringt viele Gauzopfer u.

wenige F riedmahlsopfer dar. W er beides wenig hat, Uber den hat man bestimmt:

1 Silbermafa u. 2 Silberdenare (s. vorige Mischna). W er beides viel hat, Ã ¼ ber den

heià Ÿ t es Dt 16,17: E in jeder nach der Gabe seiner Hand, je nach dem Segen J ahves

deines Gottes, den er dir schenkte. â € ” Diese Mischna auch SDt 16,17 Â § 143 (103a). | |

TChag 1,4 (232): W as ist ein E rscbeinungsopfer? Die Brandopfer, die als E rscheinungs-

opfer dargebracht werden. W as ist ein F estopfer? Die F riedmahlsopfer, die als F est-

opfer dargebracht werden. W enn man aus seinem eigenen Hause darbringen kann,

bo tut man es; wenn aber nicht, so schlieà Ÿ t man sich andren an, nur daà Ÿ es nicht

weniger als das vorgeschriebene Maà Ÿ ist. -

4. F estfreude. SDt 16,14  § 141 (102b): â € ž Sei frà ¶ hlich an deinem F est" Dt 16,14;

in allen A rten von F reude. E twa auch bei Geflà ¼ gelopfern u. Speisopfern? Die Schrift

sagt lehrend: .Bei deiner F estfeier" Dt 16,4, bei dem, wovon das F estopfer n » -; n
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genommen werden darf (s. E x k.: Passahfeier). Da sind die Geflà ¼ gelopfer u. Speis-

opfer ausgenommen, von denen das F estopfer nicht genommen werden darf. (Z ur

F estfreude gehà ¶ rt, daà Ÿ man sich satt ià Ÿ t, dazu sind Gefià ¼ gelopfer u. Speisopfer nicht

geeignet) â € ” Parallelstelle Chag 9 » .! | Chag 1,4: Die Israeliten genà ¼ gen ihrer Pflicht

(der F estfreude) durch Gelà ¼ bde- u. freiwillige Opfer u. durch den V iehzehnten (indem

man davon als F riedmahlsopfer darbringt), u. die Priester durch SÃ ¼ nd- u. Scbuldopfer,

durch E rstgeburten (von V ieh), durch Brust- u. Schulterstà ¼ cke (d. h. durch den Genuà Ÿ

der ihnen an den Opfern andrer Leute zustehenden A nteile); aber nicht durch Ge-

flà ¼ gel- u. Speisopfer (s. o.). II MQ 9* :E s gibt keine F reude ohne E ssen u. Trinken. | [

Pt' B6s1' : R. J ehoschuaf (um 90) sagte: Die F estfreude aie rnnc ist ebenfalls ein

Gebot. In einer Bar ist gelehrt worden: R. E li' ezer (um 90) sagte: Der Mensch hat

an einem F eiertag entweder nur zu essen u. zu trinken, oder zu sitzen u. zu studiereu.

RJ * hoschua! hat gesagt: E r teile seine eine HÃ ¤ lfte dem E ssen u. Trinken zu u. seine

andre HÃ ¤ lfte dem Lehrhaus. Ii Pes 109Â » Bar: Der Mensch ist verpflichtet, seine K inder

u. seine Hausgenossen an einem F est zu erfreuen; s. Dt 16,14: â € ž Du sollst an deinem

F este frà ¶ hlich sein." W omit erfreut man sie? Mit W ein. R J ' huda (um 150) sagte:

Die Mà ¤ nner mit dem, was fà ¼ r sie geeignet, u. die F rauen mit dem, was fà ¼ r sie ge-
144

Lukas 2, 41 (N r. 4. 5); 2,42

eignet ist. Die MÃ ¤ nner mit W ein. A ber womit die F rauen? Rab J oseph (f 333) hat

als tannaltische Tradition gelehrt: In Babel mit bunten K leidern, im Lande Israel

mit gesà ¤ uberten leinenen K leidern. Bar: R. J ' huda b. Bathyra (um 110) sagte: Solange

der Tempel bestand, lag die F reude im F leisch(genuà Ÿ ); s.: Du wirst F riedmahlsopfer

schlachten u. daselbst verzehren n. vor J ahre deinem Gott frà ¶ hlich sein Dt 27,7. Und

jetzt, wo der Tempel nicht besteht, liegt die F reude nur im W ein; s.: W ein erfreut

das Herz des Menschen F s 104, 15.

N ach dem Grundsatz, daà Ÿ man nicht eine F reude mit einer andren vermengen

Bolle MQ 8> , waren Hochzeiten an den F esten verboten MQ 1,7; Chag9b; MQ 8b.

5. Unterkunft der F estpilger1 in J erusalem. N ach einer,

allerdings von R. J ehuda (um 150) angefochtenen, Theorie war J erusalem

nicht unter die Stà ¤ mme verteilt worden u. so gleichsam Gemeinbesitz

aller Israeliten geblieben. Damit stimmt eine gut verbà ¼ rgte Tradition,

nach der die Hausbesitzer in J erusalem ihre Hà ¤ user u. Lagerstà ¤ tten an


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die F estpilger nicht vermieten durften, sondern die F remdlinge ohne

E ntgelt zu beherbergen hatten. Hinzugefà ¼ gt wird, daà Ÿ die W irte, gewià Ÿ

um sich eine geringe E ntschà ¤ digung zu verschaffen, die F elle von den

Tieren, die die F estpilger als F riedmahlsopfer darbrachten, fà ¼ r sich in

A nspruch genommen hà ¤ tten.

Meg26Â » : R.J ' huda meinte, J erus. sei an die Stamme verteilt worden.... E in

(andrer) tannaltischer A utor meinte, J erus. sei nicht an die Stà ¤ mme verteilt worden.

Denn eine Bar lautet: Sie vermieteten die HÃ ¤ user in J erus. nicht, weil sie ihnen nicht

gehà ¶ rten. (Raschi: Die Hausbesitzer vermieteten ihre Hà ¤ user nicht an die F estpilger,

sondern tiberlieà Ÿ en sie ihnen umsonst.) R. E l' azar b. Cadoq (ein .Terusalemer zur Z eit

der Z erstà ¶ rung des Tempels) sagte: A uch die Lagerstà ¤ tten (Betten mu-a, vermietete

man) nicht. Deshalb nahmen die W irte die F elle der heiligen Opfer (der F estpilger)

mit Gewalt an sich. â € ” Dasselbe J oma 12 » ; die à ¤ lteste Q uelle ist TMSch 1,12f.(87). â € ”

Z ur N ichtverteilung J erus. an die Stà ¤ mme s. auch BQ 82b.

2,42: A ls er zwà ¶ lf J ahre wurde.

Die F rage, von welchem Lebensalter an der jà ¼ dische K nabe das

Gesetz zu beobachten hatte, là ¤ à Ÿ t sich nicht kurz durch die A ngabe

eines bestimmten Lebensjahres beantworten. Die alte Synagoge hat

zunà ¤ chst von der pflichtmà ¤ à Ÿ igen Gesetzesbeobachtung, eines

K naben dessen allmà ¤ hliche Gewà ¶ hnung an die A usà ¼ bung der ein-

zelnen Gebote unterschieden. V on dieser Gewà ¶ hnung heià Ÿ t es ganz

allgemein N azir 29Â » : Der Mann ist verpflichtet, seinen Sohn an die

Gebote zu gewà ¶ hnen ^ snV ; aber die F rau ist nicht verpflichtet, ihren
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Sohn daran zu gewà ¶ hnen. â € ” Die Z eit, in der die Gewà ¶ hnung einsetzte,

war je nach dem betreffenden Gebot verschieden. J e leichter die E r-

fà ¼ llung war, desto frà ¼ her wird man den K naben an sie gewà ¶ hnt haben.

W enn es zB Schab 16, 6 heià Ÿ t: .W enn ein Minderjà ¤ hriger (^ p, der

1 Die Bezeichnung fà ¼ r .F estpilger' war a-V f? -^ i » = .die zu den F esten Hinauf-

ziehenden" . Pes8> > : R. A bin b. A (d)da (um 350) hat gesagt, R. J icchaq (um 300) habe

gesagt: W arum gibt es die F rà ¼ chte des Landstrichs Genezareth nicht in J erus.? Da-

mit die c' * > -> nicht sagen mà ¶ chten usw., s. bei Mt 4,12 S. 156. II TP « a2,18 (160):

Die F estpilger pflegten an den Z wischenfeiertagen ihre Schuhe u. Sandalen instand

setzen zu lassen.
Lukas 2, 42

145

noch nicht 13 J ahre alt ist, an einem Sabbat einen Brand) là ¶ schen will,

so erlaubt man es ihm nicht, weil man verpflichtet ist, auf seine Sabbat-

ruhe zu halten* â € ” so darf man gewià Ÿ annehmen, daà Ÿ die Gewà ¶ hnung

des K naben an die Sabbatruhe schon frà ¼ hzeitig begonnen hat. Ganz

besonders aber muà Ÿ das bei denjenigen Geboten der F all gewesen sein,

deren Beobachtung (s. unten) dem K naben schon in zarter K indheit

zur Pflicht gemacht wurde. Bei schwereren Geboten, zB beim F asten-

gebot, sollte die Gewà ¶ hnung an ihre E rfà ¼ llung ein oder zwei J ahre vor

der Geschlechtsreife der K inder erfolgen. J oma8,4: Die K inder là ¤ à Ÿ t

man am V ersà ¶ hnungstage nicht fasten; aber man gewà ¶ hnt sie daran

ein oder zwei J ahre zuvor (ehe das F astengebot fà ¼ r sie zur Pflicht

wird), damit sie in den Gebotserfà ¼ llungen à œ bung haben. | | TJ oma 5,2

(189): Die K inder, die in die Z eit ihrer (Geschlechts-)Reife kommen,

gewà ¶ hnt man ein oder zwei J ahre zuvor ein ysjnp, damit sie sich an
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die Gebote gewà ¶ hnen (in ihrer E rfà ¼ llung à œ bung haben). â € ” Da das E in-

treten der Geschlechtsreife bei K naben mit vollendetem 13. Lebensjahr

angenommen wurde, so kann es K  ° th 50a heià Ÿ en: R. J icchaq (um 300)

hat gesagt: In Uscha hat man festgesetzt (etwa um 140 n. Chr.), daà Ÿ

sich ein Mensch mit seinem Sohn (d. h. mit seiner Unterweisung in

den Geboten) bis zum 12. Lebensjahr (in Gà ¼ te u. Milde) bemà ¼ hen soll;

von da an u. weiter aber soll er mit ihm bis aufs Leben gehen (ihn

mit strengster Z ucht an die Beobachtung der Gebote gewà ¶ hnen). â € ”

Die Z eit zwischen dem vollendeten 12. und dem vollendeten 13. Lebens-

jahr war also der à ¤ uà Ÿ erste Termin, an dem die Gewà ¶ hnung auch an

die schwereren Gebote einsetzen sollte. 3 E sra 5,41 werden die Z wà ¶ lf-

jà ¤ hrigen deshalb schon zu den E rwachsenen gerechnet.

V on dieser allmà ¤ hlichen Gewà ¶ hnung der K naben an die Gesetzes-

beobachtung ist zu unterscheiden ihre gesetzliche V erpflichtung zur

A usà ¼ bung der einzelnen Gebote. E inige Beispiele zur E rlà ¤ uterung.

Sukka 2,8: F rauen, Sklaven u. K naben map sind befreit von der F est-

hà ¼ tte (am Laubhà ¼ ttenfest). E in K nabe -sp aber, der nicht mehr seiner

Mutter bedarf, ist zur F esthà ¼ tte (d. h. zum vorgeschriebenen A ufenthalt

in ihr) verpflichtet. â € ” W ie frà ¼ hzeitig streng gerichtete Lehrer die Pflicht

des K naben, unter einem Laubdach zu weilen, wollten eintreten lassen,

zeigt dieselbe Mischna:  » E s geschah einmal, daà Ÿ die Schwiegertochter

Schammais des A lten (um 30 v. Chr.) gebar (nà ¤ mlich einen K naben an

einem Laubhà ¼ ttenfest); da lieà Ÿ er die Decke (des Z immers) wegnehmen


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u. Ã ¼ ber dem Bett um^ des K naben willen eine Laubbedachung an-

bringen.* â € ” Sukka 3,15: E in K nabe yap, der (den F eststrauà Ÿ ) zu

schattein versteht (s. E x k.:  » Laubhà ¼ ttenfest" N r. II, B), ist zum F est-

strauà Ÿ verpflichtet. â € ” TChagl,2 (232): E in K nabe -pp, der seiner

Mutter nicht mehr bedarf, ist zur F esthà ¼ tte verpflichtet; versteht er zu

schà ¼ tteln, so ist er zum F eststrauà Ÿ verpflichtet. | | B" rakh 3,3: F rauen,

Sklaven u. K naben B* Â » Â » p sind vom Rezitieren des Schcma* u. vom A n-

8tr » ek u. Billerbeck, N T II. 10


146 Lukas 2, 42

legen der Gebetsriemen befreit; sie sind aber verpflichtet zum (A cht-

zehn-)Gebet, zur A nbringung der Tà ¼ rpfostenkapsel nj> iTp u. zum (Schluà Ÿ -)

Tischgebet. â € ” TChag 1, 2 (232): E in K nabe -op . . .' , der versteht, sich

(in seinen Mantel) einzuhà ¼ llen, ist verpflichtet zu den Cicith (K leider-

quasten); versteht er die Gebetsriemen zu hà ¼ ten (aufzubewahren), so

kauft ihm sein V ater Gebetsriemen; kann er reden, so lehrt ihn sein

V ater das Schcmaf, die Tora u. die heilige Sprache; wenn nicht, so

hà ¤ tte er verdient, nicht in die W elt zu kommen. (Dasselbe Sukka42a.) j|

Chag 1,1: A lle sind (an den drei groà Ÿ en F esten) zum E rscheinen (im

Tempel) verpflichtet, ausgenommen der Taube, der Blà ¶ dsinnige, der

K nabe pp. . . . W er ist ein -,bp? Der nicht auf den Schultern seines

V aters reiten u. (so) von J erusalem auf den Tempelberg hinaufkommen

kann. Das sind W orte der Schule Schammais. Und die Schule Hilleis

sagte: Der nicht die Hand seines V aters anfassen u. (so) von J erusalem

auf den Tempelberg hinaufkommen kann (s. die ungekà ¼ rzte Stelle bei
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Lk2,41 N r. 1). Die Mischna hat nur einen K naben im A uge, dessen

V ater in J erus. wohnt, à ¼ ber auswà ¤ rts W ohnende sagt sie nichts. In

J erus. ortsansà ¤ ssige K naben aber haben die Pflicht, im Tempel zu er-

scheinen, nach der Schule Hilleis, sobald sie imstande sind, an der Hand

des V aters zum Tempelberg emporzusteigen; nach der Schule Schammais

beginnt ihre Pflicht noch frà ¼ her. â € ” Diesen Beispielen kann man un-

schwer die Regel entnehmen, daà Ÿ die V erpflichtung des jà ¼ dischen K naben

zur Beobachtung bestimmter einzelner Gebote eintrat, sobald er dazu

befà ¤ higt erschien. Die Beobachtung aller Gebote aber, auch der

schwereren, wurde ihm von dem A ugenblick an zur Pflicht gemacht,

da sich die ersten Z eichen der Geschlechtsreife bemerkbar machten.

N idda 6,11: E in Mà ¤ dchen, das die zwei Haare (als Pubertà ¤ tszeichen)

gebracht hat, vollzieht (falls sie kinderlos verwitwet ist) entweder die

Z eremonie des Schuhausziehens, oder es wird die Leviratsehe an ihr

vollzogen; auch ist sie zu allen Geboten, die in der Tora gesagt sind,

verpflichtet (soweit F rauen dazu verpflichtet sind). E benso ist ein

K nabe, der die zwei Haare gebracht hat, zu allen Geboten verpflichtet,

die in der Tora gesagt sind. â € ” Dasselbe TChag 1, 3 (232). â € ” Da die

genannten Z eichen nach allgemeiner A nnahme bei den K naben mit

V ollendung des 13. Lebensjahres (bei Mà ¤ dchen ein J ahr frà ¼ her) ein-

treten, kann nun auch gesagt werden, daà Ÿ der K nabe zu allen Geboten

verpflichtet sei, sobald er dreizehn J ahre alt sei. A both 5,21: J ehuda

b. Tema1 pflegte zu sagen: Mit 5 J ahren zur (heiligen) Schrift; mit


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10 J ahren zur Mischna; mit 13 J ahren zur A usà ¼ bung der Gebote; mit

15 J ahren zum Talmud; mit 18 J ahren zum Trauhimmel.... | | K eth 50a:

A baje (f 338/39) hat gesagt: Meine Mutter hat mir gesagt: Der Sechs-

jà ¤ hrige zur Schrift; der Z ehnjà ¤ hrige zur Mischna; der Dreizehnjà ¤ hrige

1E in Tannalt ungewisser Z eit; an andren Stellen wird ScliTnutil der K leine (um 100)

als A utor genannt, s. Bacher, Tonn.2 1,372.


Lukas 2, 42. 43

147

zum F asten die volle Z eit hindurch (nà ¤ mlich einen Tag lang wie jeder

E rwachsene); das Mà ¤ dchen aber als Z wà ¶ lfjà ¤ hrige (da ihre Reife ein J ahr

frà ¼ her beginnt). â € ” A uch die Mischna là ¤ à Ÿ t die volle V erantwortlichkeit

des K naben dem Gesetz gegenà ¼ ber mit dem vollendeten 13. Lebensjahr

beginnen. N idda 5,6: W enn ein MÃ ¤ dchen 11 J ahre u. 1 Tag alt ist, werden

ihre Gelà ¼ bde nachgeprà ¼ ft (um festzustellen, ob sie sich der Bedeutung

ihrer Gelà ¼ bde bewuà Ÿ t ist); wenn sie aber 12 J ahre u. 1 Tag alt ist,

haben ihre Gelà ¼ bde (ohne weiteres) Gà ¼ ltigkeit. . . . W enn ein K nabe

12 J ahre u. 1 Tag alt ist, werden seine Gelà ¼ bde nachgeprà ¼ ft; wenn er

13 J ahre u. 1 Tag alt ist, haben seine Gelà ¼ bde Gà ¼ ltigkeit. â € ” W eil der

K nabe mit vollendetem 13. Lebensjahre zur Beobachtung aller Gebote

verpflichtet ist, darum trà ¤ gt er von dieser Z eit an auch die V erant-

wortung in bezug auf seine Gelà ¼ bde.

A as der haggadischen Literatur sei verwiesen auf GnR 63 (40Â ° ): â € ž Die K naben (E sau
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u. J akob) wuchsen heran' Gn 25, 27. R. Levi (um 300) hat gesagt: Gleich einer Myrte

u. einer Distel, die nebeneinander heranwuchsen. A ls sie herangewachsen waren u. zur

BlDte gelangten, brachte die eine ihren W ohlgeruch u. die andre ihre Stacheln. So

gingen beide zur Schule, u. beide kamen nach dem 13. J ahr aus der Schule. Der eine

ging in die Lehrhà ¤ user, u. der andre ging in die Gà ¶ tzenhà ¤ user. R. E ifazar (um 270)

hat gesagt: Der Mensch muà Ÿ sich mit seinem Sohn (d. h. mit seiner religionsgesetz-

lichen E rziehung) 13 J ahre lang befassen; von da an u. weiter darf er sagen: Gepriesen

sei, der mich von der V erantwortlichkeit (eigentlich: Bestrafung) fà ¼ r diesen befreit

hat! (Denn der Dreizehnjà ¤ hrige ist fà ¼ r sich selbst verantwortlich.) â € ” Der erste Teil

dieser A usfà ¼ hrung stark abweichend auch TanchB nvtiw  § 2 (63a). Der zur E rfà ¼ llung

des Gesetzes verpflichtete 13jà ¤ hrige K nabe heià Ÿ t nyjft

Hiernach kann keinem Z weifel unterliegen, daà Ÿ die E ltern den

zwà ¶ lfjà ¤ hrigen J esus an der Passahwallfahrt nach J erusalem haben teil-

nehmen lassen, um ihn den V orschriften gemà ¤ à Ÿ an die E rfà ¼ llung der

Bestimmungen E x 33,17; 34, 23 f.; Dt 16,16f. zu gewà ¶ hnen. Die ge-

setzliche Pflicht, an den W allfahrtsfesten in J erus. zu erscheinen,

trat fà ¼ rJ esum erst ein J ahr spà ¤ ter ein.

N eben der MÃ ¼ ndigkeit in religionsgesetzlicher Hinsicht, die der

K nabe nach vollendetem 13. Lebensjahr erlangte, gab es noch eine

andre an das 20. Lebensjahr geknà ¼ pfte Mà ¼ ndigkeit in zivilrechtlicher

Hinsicht, dazu s. bei Gal 4,1.

2,43: A ls sie die Tage vollendet hatten.

Die F rage, ob die F estpilger das ganze F est oder nur einen Teil in
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J erus. zu verleben hatten, là ¤ à Ÿ t sich aus unsren Q uellen kaum entscheiden.

Die Grandstelle Dt 16,7: â € ž A m Morgen aber wende dich u. geh zu deinen Z elten'

wird SDt 16,7  § 134 (101b) so erklà ¤ rt: Das lehrt, daà Ÿ man zum à œ bernachten (in J erus.)

verpflichtet ist. Da hà ¶ re ich es aber nur von diesen (den Darbringern der F est-

friedmahlsopfer); woher, daà Ÿ auch das Darbringen von Geflà ¼ gel- u. Speisopfern, von

W ein n. W eihrauch u. Holz miteingeschlossen ist? Die Schrift sagt lehrend: ,A m

Morgen wende dich* ; jedes â € ž W enden" , das du vornimmst, soll erfolgen vom (nà ¤ chsten)

Morgen an u. weiter. (Diese Deutung von Dt 16,7 auch pBik 2,65" , 50.) R. J ' huda

(um 150) sagte: Soll man etwa auch am kleinen Passahfest (am 2. P. vier W ochen

nach dem 1.) zum à œ bernachten (in J er.) verpflichtet sein? Die Schrift sagt lehrend

10*
148

Lukas 2, 43. 44 (Â « )

Dt 16,7f.: â € ž A m Morgen wende dich n. geh zu deinen Z elten. Sechs Tage lang sollst

du Maccoth essen" ; das Passah, das zu sechs Tagen verpflichtet, verpflichtet zum à ¼ ber-

nachten; da ist also ausgenommen (nicht zum à œ bernachten verpflichtend) das kleine

Passah, das nur wà ¤ hrend eines Tages (zum E ssen ungesà ¤ uerten Brotes) verpflichtet.

Dio Gelehrten aber sagten: Siehe, mit dem zweiten Passah verhalt es sich wie mit

dem Darbringen von Holz u. W eihrauch, das zum à œ bernachten verpflichtet. â € ” Der

Stelle ist zu entnehmen, daà Ÿ nicht das F est als solches zum V erweilen in J erus.

notigte, sondern vielmehr die Opferdarbringuug wà ¤ hrend des F estes; vgl. den A us-

spruch des R. J ona, um 350, in pBik 2, 65* , 52. Hatte also der F estpilger die auf sein

F estopfer folgende N acht in J erus. zugebracht, so scheint er berechtigt gewesen zu

sein, am Morgen darauf in seine Heimat zurà ¼ ckzukehren. F à ¼ r gewà ¶ hnlich brachte

man das F estopfer (Chagiga) am 1. F eiertag dar; das V erlassen J erus.s wà ¤ re demnach

schon am 2. F eiertag erlaubt (selbstverstà ¤ ndlich nicht geboten) gewesen. So auch

Raschi zu Dt 16,7: ,A m Morgen wende dich* , am Morgen des zweiten F eiertags;


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das lehrt, daà Ÿ man zum à œ bernachten (in J erus.) verpflichtet ist wà ¤ hrend der auf den

(ersten) F eiertag folgenden N acht. â € ” E benso heià Ÿ t es in dem von Buber heraus-

gegebenen Midrasch A ggada (W ien 1896) zu Dt 16,7 (2,194): .W ende dich am Morgen* ,

das ist der Morgen des 16. (N isan, des 2. Passahfeiertags); denn dieser gilt als W ochen-

tag hin, u. in jener Stunde bist du dazu berechtigt: â € ž Und geh zu deinen Z elten* Dt 16,7. | |

Targ Onk à ¼ bersetzt Dt 16,7: W ende dich am Morgen u. geh in deine Stà ¤ dte.* W enn

diese W orte auch keinen A ufschluà Ÿ à ¼ ber unsre F rage geben, so zeigen sie doch, daà Ÿ

die altjà ¼ dischen Gelehrten unter den â € ž Z elten* Dt 16,7 den heimatlichen W ohnsitz der

F estpilger verstanden haben. â € ” A uch aus RH 8a = Cbag 17a là ¤ à Ÿ t sich nichts ent-

nehmen: W ie das Maccothfest zum à œ bernachten (in J er.) verpflichtet, so verpflichtet

auch das Laubhà ¼ ttenfest zum à œ bernachten. W oher fà ¼ r jenes? W eil es Dt 16,7 heià Ÿ t:

â € ž A m Morgen wende dich* usw. | | A nders in folgenden Stellen. Targ. J enisch I Dt 16,7:

W ende dich am Morgen am A usgang des F estes ton pr," < s u. geh in deine Stà ¤ dte. | |

Z cb 11,7: R. Tarphon (um 100) sagte: â € ž W enn man in einem K upfergefà ¤ à Ÿ von Beginn

des F estes an gekocht hat, so koche man darin das ganze F est hindurch. â € ” Hierzu

Z cb 97 « : W as ist der Grund des R. Tarphon? W eil es in der Schrift heià Ÿ t Dt 16,7:

â € ž W ende dich am Morgen u. geh zu deinen Z elten.* Die Schriftstelle macht fà ¼ r alle

(F esttage) einen Morgen. (A lle F esttage bilden eine E inheit; also ist mit dem â € ž Morgen"

Dt 16,7 der Morgen nach dem A uBgang des ganzen F estes gemeint.) | | Sukka 47" :

W ie die sieben (ersten) Tage des Laubhflttenfestes verpflichten zum Opfer, zum Gesang

(der Leviten), zum Lobspruch u. zum à œ bernachten (in J erus.), so verpflichtet auch der

achte Tag (des Laubhà ¼ ttenfestes) zum Opfer, zum Gesang, zum Lobspruch u. zum

à œ bernachten. â € ” Mag man nun auch die letzte Stelle mit Raschi dahin deuten, daà Ÿ
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jeder der sieben, bezw. acht Tage des Laubhà ¼ ttenfestes zum à œ bernachten in J erus.

verpflichte, falls man an ihm das am 1. F eiertag unterlassene F estopfer nachholt, so

setzen doch die beiden vorhergehenden Z itate das V erbleiben der F estpilger in J erus.

wà ¤ hrend des ganzen F estes voraus. â € ” Die mangelnde à œ bereinstimmung der Meinungen

là ¤ à Ÿ t darauf schlieà Ÿ en, daà Ÿ die F rage à ¼ berhaupt nicht fest geregelt war: man wird es den

einzelnen F estbesuchern à ¼ berlassen haben, die Dauer ihres A ufenthalte in J erus. selbst zu

bestimmen. N ur die A breise vor dem Morgen des zweiten F eiertags war ausgeschlossen.

2,H% : In der Reisegesellschaft.

avroiiu = nn-x Gn 37,25; J es 21,13. Targ Onk u. der Prophetentargum setzen

dafà ¼ r b^ i? = K arawane. Dieses W ort (hebr. ist auch im Rabbi n. die gebrà ¤ uch-

lichste Bezeichnung fà ¼ r eine Reisegesellschaft oder K arawane. Ts K r 3,1. 3 (140): E ine

K i" j> , die sich in einem Tal niederlà ¤ à Ÿ t (ihr Lager aufschlà ¤ gt). . . . E ine sn"  » , die sich

auf einem Hà ¼ gel niederlà ¤ à Ÿ t. | | pfE r 1, 19c, 47: E ine ni" s besteht nicht aus weniger

als drei Personen. i| TBM 7,13 (387): scâ € ” o -s' sin = die in einer K arawane Reisenden

- Mitglieder einer Reisegesellschaft. â € ” Targ J erusch I hat statt -n-tt Gn 37,25

= Trupp, Schar. â € ” E benso wird eine auf der Reise befindliche Gesellschaft von
Lukas 2, 44 (* . 8. â € ¢ )

149

Priestern pK ' th 1, 25 d, 23 bezeichnet als n:i; a-ans n » -c. â € ” E ine weitere Bezeich-

nung fà ¼ r ,Reisegesellschaft" konnte unter Umstà ¤ nden auch -typ (" " ' ijO Bein, nach K rauà Ÿ ,

A rchaol. 2,819 = corolla = corona = K rà ¤ nzchen, K reis. TJ eb 14,7 (259) = J eb 122 « :

Rabban Schimfon b. Gamliel (um 140) hat gesagt: E ine Gesellschaft von Menschen

c-tk -32 hv " m' -si; reiste einmal nach A ntiochia; bei ihrer RÃ ¼ ckkehr sagten sie: E s ist

aus unsrem K reis nur der u. der J ude getà ¶ tet worden. Die Sache kam vor die Gelehrten,

u. sie erlaubten (auf diese W orte hin) seiner F rau, sich anderweitig zu verheiraten. â € ”

Raschi zu J eb 122* hat ilsip erklà ¤ rt durch n- « n= .Genossenschaft, Gesellschaft" .

Die A nnahme, daà Ÿ der J esusknabe sich bereits bei der Reisegesell-

schaft befinden werde, ist aus der Sitte zu verstehen, daà Ÿ die Mit-

glieder einer K arawane einen fà ¼ r alle Teilnehmer bequem liegenden

Sammel- oder Treffpunkt zu vereinbaren pflegten, von dem aus der

gemeinsame A ufbruch erfolgen sollte.

So erzà ¤ hlt R. Mana (I., um 250) pGit4.45c, 20: n-pio = ich begab mich
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zu einer K arawane (d. h. an deren Sammel- u. A usgangspunkt) u. hà ¶ rte, wie R. J afaqob

b. A cha u. R. A mmi im N amen des Resch Laqisch (um 250) das u. das sagten. â € ”

à „ hnlich pflegten die à œ berbringer der E rstlinge die Hauptstadt ihres Bezirks als Sammel-

punkt zu bestimmen, von dem aus sie ihre gemeinschaftliche Reise nach J erus. an-

traten; s. Bik 3,2 bei Lk 1,5 S. 64 A nm. c.

2,44 99: E ine Tagereise.

1. yfttQ as à ¶ dbV .E benso geben die LX X wieder oi- t^ -si N u 11,81; Targ Onk u.

J erusch I:  » â –   ji- rferr ® .etwa eine Tagereise" .â € ” Gn 30, 86; E x 3,18: Drei Tagereisen;

Targ Onk u. J erusch I: y^ i- K nin rrsni? .â € ” .Z wei Tagereisen* d-o- -jb -,hrm, s. Pirqe

RE 110 bei Mt 12,39 S. 645y. â € ” .Drei Tagereisen" o-s- rr^ o -[ ino, s. J alqut J ona 8,8

bei Mt 12,39 S. 647.

2. Die LÃ ¤ nge einer Tagereise wird verschieden angegeben.

J oseph. V ita 52: Die, welche (von Galilà ¤ a nach J erus.) schnell gelangen wollten,

muà Ÿ ten durch Saniarien reisen; denn so war es mà ¶ glich, J erus. in 3 Tagen zu erreichen. â € ”

Die E ntfernung J erus. von der Sudgrenze Galilà ¤ as betrà ¤ gt in der Luftlinie rund 100 km;

somit kà ¤ men bei eiligem Reisen auf 1 Tagereise 33 km. | | MSchà ¶ , 2: Die F ruchte

des vierjà ¤ hrigen W einberges muà Ÿ te man nach J erus. hinaufschaffen eine Tagereise weit

rrj » c; -! rints nach allen Seiten. W elches war die Grenze hierfà ¼ r? E lath (ungewià Ÿ )

im SÃ ¼ den, f A qrabba im N orden, Lud im W esten u. der J ordan im Osten. â € ” A lle diese

Grenzen (von E lath abgesehen) sind 30â € ” 40 km von J erus. entfernt.

A nders Mekh E x 16,13(57 » ): E ine mittlere Tagereise betrà ¤ gt lOParasangen (= rund

60 km). | | pB" * 1,2Â ° ,46: E in Durchschnittsmensch arm geht an einem Tage 40 Mil

(= 60 km). | | PÂ « 8 981> : R. J ochanan (t 279) hat gesagt: W ie weit kann ein Mensch
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an einem Tage gehn? 10 Parasangen. V om A ufsteigen der Morgenrà ¶ te bis zum A uf-

leuchten der Sonne 5 Mil (7,5 km), vom Untergehen der Sonne bis zum A ufgehen der

Sterne 5 Mil; bleiben noch (von den 10 Parasangen = 40 Mil) 30 Mil: vom Morgen

bis zum Mittag 15 Mil u. vom Mittag bis zum A bend 15 Mil. â € ” Man sieht, eine Tages-

leistung von 60 km wird nur bei einem Mann angenommen, der den ganzen Tag

marschiert. E in F estpilgerzug mit F rauen u. K indern wird kaum die Strecke zurà ¼ ck-

gelegt haben, die die Mischna auf 1 Tagereise rechnet. R. fA qiba (f um 135) nennt

P* s 9, 2 bereits die E ntfernung von Modifim bis J erus., die nach (Ulla (um 280) 15 Mil

(= 22,5 km) betrug â € ” s. P* s 93b â € ” , einen .fernen W eg* .

2,44 6: Unter den V erwandten u. Bekannten.

pMSch 5, 56* , 9 werden nebeneinander genannt: V erwandte i* a" np,

N achbarn â –   pa-' sc u. Bekannte ywrma.


150

Lukas 2,46 (N r. 1-3)

2,46: Im Heiligtum, sitzend mitten unter den Lehrern

u. . . . sie fragend.

1. ro leqà ¶ v= nynjiBn r^ a bezeichnet die gesamten zum  » Heiligtum"

gehà ¶ renden Baulichkeiten auf dem Tempelberg. Der Tex t fordert nicht,

daà Ÿ der V organg von Lk 2, 46 ff. sich in einer Synagoge oder einem

Lehrhaus zugetragen habe. à œ brigens scheint eine Synagoge auf dem

Tempelberg vorausgesetzt zu sein. J oma 7,1: W enn sich der Hohe-

priester anschickt (den fà ¼ r den V ersà ¶ hnungstag vorgeschriebenen Schrift-

abschnitt im Tempel vor dem V olk) zu verlesen . . ., so nimmt der

Synagogenaufseher das Torabuch u. gibt es dem Synagogenvorsteher,

dieser gibt es dem Segen (V orsteher der Priesterschaft), dieser dem

Hohenpriester; u. der Hohepriester steht u. nimmt es in E mpfang u.

liest usw. â € ” Die E rwà ¤ hnung der Synagogenbeamten wird durch A n-

nahme der N à ¤ he einer Synagoge leichter verstà ¤ ndlich.


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Daà Ÿ mit den Synagogen meist ein Raum fà ¼ r Unterrichtszwecke vereinigt war.

zeigt pMeg 8, 73d, 23: R. J Â ° hoschuaf b. Levi (um 250) hat gesagt: ... 480 Synagogen

waren in J erus. Denn R. Pinechas (um 360) hat im N amen des R. Hoschaf ja (um 225)

gesagt: 480 Synagogen hat es in J erus. gegeben, u. jede besaà Ÿ ein Schulhaus u. ein

Lehrhaus; ein Schulhaus fà ¼ r den Bibelunterricht (der K leinen) n. ein Lehrhaus fà ¼ r

den Mischnaunterricht (der Grà ¶ à Ÿ eren), u. wider alle ist V espasian heraufgezogen (u.

hat sie zerstà ¶ rt). â € ” Dasselbe pK eth 13 A nf.; P^ siq 121b; Midr K LE inl. N r. 12 (32b) u. à ¶ .

2. à œ ber das Sitzen der Schà ¼ ler vor dem Lehrer s. bei A pg 22, 3; à ¼ ber das Sitzen

im Heiligtum s. bei Mk 12,41.

3. Das F ragen seitens der Schà ¼ ler bildete ein wesentliches Moment

in der altjà ¼ dischen Unterrichtsmethode. E s sollte nicht bloà Ÿ die Teil-

nahme der Schà ¼ ler anregen, man sah darin auch ein gutes Mittel, Un-

klarheiten auf seiten der HÃ ¶ rer zu entdecken u. falsche A uffassungen

zu berichtigen. A uf die F rage eines Schà ¼ lers erhoben auch wohl die

Mitschà ¼ ler Gegenfragen u. E inwendungen; u. gerade auf diese Dis-

kussionen legte man hohen W ert; man hielt sie fà ¼ r besonders geeignet,

das schnelle A uffassen zu fà ¶ rdern u. den Geist zu schà ¤ rfen.

A both 5,7 werden die Merkmale eines weisen u. eines ungehobelten Menschen auf-

gefà ¼ hrt. Die Charakteristik gilt aber auch vom verstà ¤ ndigen u. unverstà ¤ ndigen Schà ¼ ler:

Sieben Merkmale finden sich an einem ungehobelten Menschen c' -.s u. sieben an einem

W eisen. Der W eise redet nicht vor dem, der grà ¶ à Ÿ er als er an W eisheit ist; er fà ¤ llt

einem andren nicht ins W ort; er à ¼ berstà ¼ rzt sich nicht beim A ntworten; er fragt, was

zur Sache gehà ¶ rt, u. er antwortet gemà ¤ à Ÿ der Halakha (wie es sich gehà ¶ rt); er spricht
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à ¼ ber das erste zuerst u. Uber das letzte zuletzt (hà ¤ lt in seinen E rwiderungen die rechte

Ordnung ein); worà ¼ ber er nichts gehà ¶ rt hat, davon sagt er: Ich habe es nicht gehà ¶ rt,

n. er gesteht die W ahrheit zu. Das Gegenteil von alle dem trifft auf den ungehobelten

Menschen zu. â € ” Z um K ragen der Schà ¼ ler nach dem, was zur Sache gehà ¶ rt, vgl.

Schab 3* : R. Chijja (um 200) sagte zu Rab (t 247): Du Sohn groà Ÿ er Mà ¤ nner, habe

ich dir nicht gesagt, daà Ÿ du, wenn Rabbi bei diesem Traktat (der Mischna) steht,

ihn nicht nach einem andren Traktat fragen sollst? Denn er mà ¶ chte es vielleicht

nicht wissen; denn (schon) wenn Rabbi nicht ein so bedeutender Manu wà ¤ re, hà ¤ ttest

du ihn dadurch beschà ¤ mt, daà Ÿ er dich eine A ntwort lehrte, die keine (richtige) A nt-

wort war. | | A bo,Lh RN 40 (10b): W er (von den Besuchern des Lehrhauses) fragt u.

antwortet, der hat etwas davon (? in,ii v, wà ¶ rtlich: der hat A nteil); wer sitzt u.

schweigt, hat nichts davon . . ., wer sitzt u. fragt, (nur) damit man sage: â € ž Der u. der
Lukas 2, 46 (N r. 3); 2,47

151

sitzt u. fragt u. dient vor einem Gelehrten* , der bat nichts davon; wer sitzt u. fragt,

um zu hà ¶ ren u. zu lernen, der hat etwas davon; wer sitzt u. schweigt, um zu hà ¶ ren

u. zu lernen, der hat etwas davon; wer sitzt u. schweigt, (nur) damit man sage: â € ž Der u.

der sitzt u. schweigt vor einem Gelehrten* , der hat nichts davon. II Unter den 48 Dingen,

durch die nach A both 6, 5 f. Torakenntnis erworben wird, findet man auch; â € ž Durch

das F orschen der Genossen ap?  « psnyni, durch das Disputieren der Schà ¼ ler W ^ r*

B" " * 1^ | 31 â € ¢ â –   â € ¢ ferner wer fragt u. antwortet, wer hà ¶ rt u. hinzufà ¼ gt' ... II TaF an 7" :

R Chama (um 260) hat gesagt, R. Chnnina (um 225) habe gesagt: W as bedeutet Spr27,17:

E isen bewirkt Schà ¼ rfung an E isen? E s will dir sagen: W ie das eine E isen das andre

schà ¤ rft, so schà ¤ rfen auch die Schà ¼ ler der Gelehrten einander durch die Halakha

(u. deren Besprechung). . . . Rab N aehman b. J icchaq (t 356) hat gesagt: W arum

werden die W orte der Tora mit Holz verglichen, wie es heià Ÿ t Spr 3,18: E in Holz

(Baum) des Lebens ist sie denen, die sie ergreifen? Um dir zu sagen: W ie ein kleines

(Stà ¼ ck) Holz ein groà Ÿ es in Brand setzt, so scharfen auch die kleinen Schà ¼ ler der
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Gelehrten (durch ihr F ragen u. Disputieren) die groà Ÿ en; u. das ist es, was R. Chanina

(um 225) gesagt hat: V iel habe ich von meinen Lehrern gelernt, von meinen Genossen

mehr als von meinen Lehrern, von meinen Schà ¼ lern aber mehr als von allen. II Mit

Bezug auf das F ragen der Schà ¼ ler wird vom Lehrer Stoffbeherrschung gefordert. SDt 6,7

 § 34 (74* ): E s heià Ÿ t Dt 6,7: â € ž Schà ¤ rfe sie (die W orte der Tora) deinen K indern ein" ,

d. h. sie sollen wohlgeordnet in deinem Munde sein; wenn dich einer nach etwas

fragt, so antworte ihm nicht stammelnd (unsicher), sondern sage es ihm sofort. â € ”

Die Bar Q id 30" , 41 liest statt â € ž wohlgeordnet" (o' i-ns' s) â € ž geschà ¤ rft" o^ vre. | | E in be-

kanntes Beispiel fà ¼ r das F ragen in den Lehrhà ¤ usern ist pBcrakh 4,7e, 63: E inst kam

ein Schà ¼ ler u. fragte den R. J choschua; (um 90): W ie verhà ¤ lt es sich mit dem A bend-

gebet? E r antwortete ihm: E s ist ein freiwilliges Gebet. Darauf ging jener hin u.

fragte den Rabban GamliSl. Dieser antwortete: E s ist ein Pflichtgebet. J ener sprach:

Siehe, R. J ' hoachuaf hat mir gesagt: E s ist ein freiwilliges Gebet. E r erwiderte:

Morgen, wenn ich in das V ersammlungshaus komme, erhebe dich u. frage nach dieser

Halakha. A m folgenden Tage erhob sich jener Schà ¼ ler u. fragte den Rabban Gamlià ¼ l:

W ie verhà ¤ lt es sich mit dem A bendgebet? E r antwortete ihm: E s ist ein Pflichtgebet.

J ener sprach: Siehe, R. J  « hoschuaf hat gesagt: E s ist ein freiwilliges Gebet. R. Gamlià Ÿ l

sprach zu R. J l' hoschuaf: Hast du so gesagt? Dieser antwortete: N ein! Daraufsprach

R. G.: Stelle dich auf deine F à ¼ à Ÿ e! daà Ÿ man wider dich zeuge! Und R. G. saà Ÿ u. trug

vor, u. R. J . stand auf seinen F Ã ¼ Ã Ÿ en, bis alle murrten u. zu R. Chucpith, dem Dol-

metscher, sprachen: E ntlaà Ÿ das V olk! Darauf sagten sie zu R. Z enon, dem A ufseher

(V orsteher der A kademie): Sprich (d. h. schlieà Ÿ e die V erhandlung)! Da begann er u.

sprach, u. alle stellten sich auf ihre F à ¼ à Ÿ e u. sprachen zu R. G.: à œ ber wen ist nicht
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deine Bosheit ergangen fort u. fort (vgl. N ah 3,19)? Darauf erwà ¤ hlten sie (an Stelle G.s)

den R. E ifazar b. fA zarja zum V orsitzenden der A kademie, der erst 16 J ahre alt war

(unhistorisch), u. sein ganzes Haupt bedeckte sich (durch ein W under) mit grauem

Haar. â € ” E in Parallelbericht in BÂ ° rakh27b.

2,47: à œ ber seinen V erstand u. seine A ntworten.

TN idda 5,15 (646): Den R. Chananja b. Chananja hatte sein V ater durch ein Ge-

là ¼ bde zum N azir bestimmt. Sein V ater brachte ihn vor Rabban GamliSl (um 90. um

das Gelà ¼ bde là ¶ sen zu lassen). Rabban G. untersuchte ihn in bezug auf die PubertSts-

zeichen. R. J ose b. J ehuda (um 180) sagte: E r prà ¼ fte ihn, ob er in die Z eit fà ¼ r die

Gelà ¼ bde gekommen war (s. bei 2,42 S. 147). Da sagte der K nabe zu R. 6.: W arum

bemà ¼ hst du dich? W enn ich in der Gewalt meines V aters bin, so gilt diese, so bin

ich ein N azir; u. wenn ich in meiner eigenen Gewalt bin, so bin ich von jetzt an

ein N . Da stand R. G. auf, kà ¼ à Ÿ te ihn auf sein Haupt u. sprach: à œ ber den habe ich

die Gewià Ÿ heit, daà Ÿ er nicht von der W elt scheiden wird, bis er Lehrentscheidungen

getroffen hat. Und so geschah es. R. E lsazar b. Cadoq (nm 150) hat gesagt: Ich habe

gesehen, daà Ÿ er Lehrentscheidungen in Israel getroffen hat.


152

Lukas 2,49.51.52

2, 49: W uà Ÿ tet ihr nicht, daà Ÿ ich sein muà Ÿ in dem,

was meines V aters ist?

Der Messias wurde zu denjenigen Personen gerechnet, die von sich

selbst aus, d. h. ohne Mithilfe andrer, Gott erkannt haben.

N uR 14 (178* ): A braham bat von sich selbst aus Gott erkannt, ohne daà Ÿ jemand

da war, der ihn lehrte, wie er Gott erkennen mà ¶ chte. Und dieser ist einer von den

vier Menschen, die Gott von sich selbst aus erkannt haben. Hiob hat von sich selbst

aus Gott erkannt, s.: N ach meiner Bestimmung bewahrte ich die W orte seines Mundes

(so der Midr Hi 23,12). Hiskia, der K Ã ¶ nig von J uda, auch er hat von sich selbst aus

Gott erkannt, s.: Dickmilch u. Honig wird er essen auf die Z eit, da er weià Ÿ das

Schlechte zu verschmà ¤ hen u. das Gute zu erwà ¤ hlen J es 7,15. F erner hat der K à ¶ nig,

der Messias, von sich selbst aus Gott erkannt. â € ” E ine Belegstelle fehlt. Da das

E rkennen Gottes seitens des Messias hier schon der V ergangenheit angehà ¶ rt, so rnht

die Stelle auf der Meinung, daà Ÿ der Messias bereits geboren ist u. irgendwo in der
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V erborgenheit weilt.

2,51: Seine Mutter bewahrte alle W orte in ihrem Herzen.

J iex tjQ ti â € ” nsjj Gn 37,11; Targ Onk u. J erusch I: " c? ; LX X : dtsr^ pijue; oder auch

= Spr 2,1; 7,1; Hi 23,12; Targ: K tfts, bezw. a-tjs; (von siu); LX X :x qvniuv.

2,52: Gnade bei Gott u. den Menschen.

V gl. Spr 3,4; 1 Sm 2, 26. â € ” A both 3,10: Dieser (R. Chanina b. Doaa, um 70, ein

wundertà ¤ tiger A sket) hat gesagt: A n wem der Geist der Menschen Befriedigung findet

nrjij, an dem findet der Geist Gottes B., u. an wem der Geist der Menschen keine B.

findet, an dem findet der Geist Gottes keine B. [ | Berakh 17Â » :E in W ahlspruch im

Munde des A baje (t 338/39): Immer sei der Mensch klug in F urcht (= Gottesfurcht);

eine gelinde A ntwort stillt den Groll (s. Spr 15,1), u. er mehre den F rieden mit seinen

Brà ¼ dern u. mit seinen V erwandten u. mit jedermann, selbst mit dem N ichtisraeliten

auf dem Markt, damit er geliebt sin « sei oben (bei Gott) u. wohlgefà ¤ llig (begehrens-

wert mn:) unten u. angenehm ^ ifa bei den Menschen. | | Q id 40" : Raba (f 352) hat

gesagt: Idi hat mich gelehrt: E s heifit J es 3,10: Saget dem Gerechten, weil er gut

ist, daà Ÿ sie die F rucht ihrer Taten genieà Ÿ en sollen (so der Midr). Gibt es denn einen

guten Gerechten u. einen Gerechten, der nicht gut ist? A llein wer gut ist gegen

Gott d-odS u. gegen die Menschen, der ist ein guter Gerechter; wer gut ist gegen

Gott u. schlecht gegen die Menschen, der ist ein Gerechter, der nicht gut ist. Gleicher-

weise heià Ÿ t es das. V ers 11: ,W ehe dem schlechten F revler; denn was seine Hà ¤ nde

verà ¼ bt, wird ihm angetan werden.* Gibt es denn einen schlechten F revler u. einen,

der nicht schlecht ist? A llein wer schlecht ist gegen Gott u. schlecht gegen die

Menschen, der ist ein schlechter F revler; wer schlecht ist gegen Gott u. nicht schlecht
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gegen die Menschen, der ist ein F revler, der nicht schlecht ist ji Test Rub 4: Da sich

J oseph vor jedem W eib in acht nahm u. seine Gedanken von aller Hurerei reinigte,

fand er Gnade vor dem Herrn u. den Menschen ev< > et> ivwiiov x vqIov x  « i

dvSqtiinoiy. [ | Berakh 60b: W enn man (am Morgen) sein Gesicht wà ¤ scht, so sage man:

Gepriesen sei, der die F esseln des Schlafes von meinen A ugen u. den Schlummer von

meinen W impern genommen hat! E s sei wohlgefà ¤ llig vor dir, J ahve mein Gott, daà Ÿ

du mich gewà ¶ hnest an deine Tora u. mich an deinen Geboten hangen lassest. Bringe

mich nicht in die Gewalt der SÃ ¼ nde oder der Schuld oder der V ersuchung oder der

V erachtung. Beuge meinen (bà ¶ sen) Trieb, dir zu dienen; halte mich fern von einem

bà ¶ sen Menschen u. von einem bà ¶ sen Genossen; verbinde mich mit dem guten Triebe

u. mit einem guten Genossen in dieser W elt. Mache mich heute u. an jedem Tage

zu Huld yn u. Gnade ~ on u. E rbarmen o-om in deinen A ugen u. in den A ugen aller,

die mich sehen. E rweise mir Gnade n. Gutes! Gepriesen seist du, J ahve, der gute

Gnaden erweist seinem V olke Israel! | | Tamid 62* (andre A usgaben 28" ): R. Schemuà ¶ l
Lukas 2,52; 3,1.2

153

b. N achman (um 260) hat gesagt, R. J ocbanan (lies: J onathan, um 220) habe gesagt:

W er seinen N Ã ¤ chsten um Gottes willen zurechtweist, der erlangt das A bteil Gottes

(kommt in die nà ¤ chste Gottesnahe), s.: W er einen Menschen zurechtweist, der ist

(kommt unmittelbar) nach mir (so der Midr Spr 28, 23). Und nicht bloà Ÿ dies, sondern

man (Gott) zieht auch den F aden der Hnld -tcrt Bin aber ihn (laà Ÿ t ihn wohlgefà ¤ llig

erscheinen in den A ugen Gottes u. der Menschen), s.: E r findet Huld mehr als der

Z ungenglà ¤ tter Spr 28, 23. â € ” à „ hnlich so Tancb o-eiza 94b. | | Chag 12b - ; A z3b:

Besch Laqisch (um 250) hat gesagt: W er sich mit der Tora in der N acht beschà ¤ ftigt,

Ober den zieht Gott den F aden der Huld am Tage, s.: Bei Tage entbietet J ahve seine

Gnade, u. bei N acht ist sein Lied bei ihm Ps 42,9. | | MÂ ° g 15b: A ls der K Ã ¶ nig die

K Ã ¶ nigin E sther sah E sth 5,2. B. J ochanan (f 279) hat gesagt: Drei E ngel des Dienstes

wurden ihr in jener Stunde bestimmt (entboten): der eine hob ihren Hals in die HÃ ¶ he,

der andre zog den F aden der Huld Ober sie, u. der dritte dehnte das Z epter aus (vgl.

E sth 5,2). | | F erner s. B' rakh 29b bei Mt6,9 Â » S.410y; Scheq 3,2f. bei Mt 17,24
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S. 767f.; pScheq 3,47c, 83 bei Mt 22,21 8 S. 885.

3,1: Tetrarch der Landschaft Iturà ¤ a u. Trachonitis.

Beide Landschaften vermutlich nebeneinander pSch' bifith 6, 36c, 20: Die Grenzen

des Landes Israel: . . .: S* naphta, M6charta in Iturà ¤ a (? â € ¢ < -p" -t K Pirre) . . . u. ' Pra-

khona 101:10 (= Trachonitis), das A n Bocra grenzt. â € ” Parallelen: TSch ° bifith 4,11

(66): i-rwi hp-^ d; SDtll,24 Â § 51 (85b): -rrn nrnims. | | Die Targume identifizieren

mis^ o oder Hji^ s (so J erusch I) mit dem bibl. ai^ ii. â € ” Onk u. J erusch I Dt 3,4. 13:

W ir nahmen alle seine (des K à ¶ nigs fOg) Stà ¤ dte in jener Z eit ein; es war keine Stadt,

die wir ihnen nicht abgenommen hà ¤ tten, 60 Stà ¤ dte, den ganzen Bezirk von Terakhona,

das Reich fOgs in Basan ^ jpo. . .. Und den Rest von Gilfad u. ganz Basan pw » , das

Reich des f Og, gab ich dem halben Stamm Manasse, den ganzen Bezirk Terakhona. â € ”

Targ 1 K g 4,13: Sohn Gebers in Ramoth Gilfad, ihm gehà ¶ ren die Dà ¶ rfer J alrs, des

Sohnes Manasses, die in Gilfad sind, ihm gehà ¶ rt der Bezirk T' rakbona in Basan ] jp « ,

60 groà Ÿ e. Stà ¤ dte, von einer hohen Mauer umgeben, mit ehernen Riegeln.

3,2: Z ur Z eit des Hohenpriesters Hannas u. K aiphas.

Den W orten darf nicht entnommen werden, daà Ÿ Hannas u. K aiphas

zu gleicher Z eit Inhaber des hohenpriesterlichen A mtes gewesen seien;

das wà ¤ re gesetzlich unmà ¶ glich gewesen. » ,Hohepriester* wurden nicht

bloà Ÿ die jeweiligen Trà ¤ ger des A mtes genannt, sondern auch die Mà ¤ nner,

die die W à ¼ rde frà ¼ her einmal innegehabt hatten, à ¼ berhaupt alle Glieder

derjenigen F amilien, die den Priesteradel bildeten, u. aus deren Mitte

die Hohenpriester meist hervorgingen; vgl. bei Mt2,4 S. 78f. E s hat

mithin nichts A uffallendes, wenn Hannas H. genannt wird, obwohl er


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das A mt damals seit mehr als zehn J ahren nicht mehr bekleidete;

wohl aber darf man aus seiner E rwà ¤ hnung neben u. vor K aiphas, dem

regierenden H. (etwa von 18â € ” 36 n. Chr.), auf das groà Ÿ eA nsehen

schlieà Ÿ en, das Hannas auch nach seiner E ntfernung aus dem A mt

(15 n. Chr.) allgemein genoà Ÿ .

Gleicherweise bezeichnet J osephus V ita 38 Hannas, den J Ã ¼ ngeren, u. J esum, den Sohn

des Gamala, nebeneinander als H., obwohl der erstere bereits ein J ahr vor dem letzteren

das hohepr. A mt verloren hatte: (Schimfon b. Gamaliel, f 70 n. Chr.) à œ berredete die H.

Hannas (62 n. Chr.) u. J esum, Sohn des Gamala (63â € ” 65 n. Chr.), daà Ÿ sie mich (den J ose-

phus) entfernen sollten usw., tnei& ev x ovf uqx uP £ ' ~ f -A vttvov x ai ' Itjaovv x à ¶ y toà ¶ rafiaX à ¤ .

CV gl. pSanh 10,29* , 22: R. Chijja (um 200) hat gelehrt: Man setzt nicht zwei

H. zu gleicher Z eit ein. II à œ ber Hannas u. K aiphas s. bei J ob 18,13 u. Mt 26,3.


154

Lukas 3, 4.11.13.14

3,4: Stimme eines Predigers in der W Ã ¼ ste:

Bereitet den W eg usw. (J es 40, 3 ff.).

DtR4 (201i> ): .W ann J ahve, dein Gott, dein Gebiet erweitern wird" Dt 12,20.

Ist es denn mà ¶ glich, daà Ÿ Gott (das Land) Israel erweitert? R. J icchaq (um 300) hat

gesagt: V on einer Buchrolle weià Ÿ niemand, wie lang u. wie breit sie ist; wenn sie

aber aufgerollt (geà ¶ ffnet) ist, weià Ÿ man es. So ist auch das Land Israel seinem grà ¶ à Ÿ eren

Teil nach voller Berge u. HÃ ¼ gel, s. Dt 11, 11 f.; wenn Gott es aber einebnen wird,

wie es heià Ÿ tJ es 40,4: .J egliches Tal mà ¼ sse sich heben u. jeglicher Berg u. Hà ¼ gel

sich senken, u. es werde das HÃ ¶ ckerige zur E benheit u. die Bergjoche zum F lachland" ,

dann wird es erkannt werden, wie groà Ÿ es ist. | | P « siqR 29/30 (139b): Soviel J eremia

zur Strafe geredet hat, Uberall kam J esaja (zuvor) u. heilte. . . . J eremia schlug u.

sprach: â € ž In die V erbannung ist J uda gezogen" K L 1,6; es kam J es. (zuvor) u. heilte:

.Die Z ersprengten J udas wird er zusammenbringen" J es 11,12. J eremia schlug u.

sprach: .Die W ege Z ions trauern" K L 1,4; es kam J es. (zuvor) u. heilte: â € ž Stimme
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eines Predigers in der W Ã ¼ ste: Machet frei den W eg J ahves" usw. J es 40, 3 . . . â € ” In

der Parallelstelle PÂ « siq 143 â € ¢ > statt J es 40, 3 andre Belege. | | J alqut zu J es 40, 4 Â § 445:

.J edes Tal mà ¼ sse sich heben" J es 40,4. Dereinst wird die Gemeinde Israel vor Gott

sagen: Herr der W elt, siehe, ich sehe à – rter, an denen ich gesà ¼ ndigt habe, u. ich schà ¤ me

mich ihretwegen, wie es heià Ÿ tJ er2, 23: .Sieh an deinen W eg im Tal" ; da wird Gott zu

ihr sagen: Siehe, ich lasse sie verschwinden, s.: â € ž J edes Tal mà ¼ sse sich heben. . . .'

W as in diesen Stellen fà ¼ r die Z ukunft erwartet wird, war den Israeliten bereits vor

alters wà ¤ hrend ihres W à ¼ stenzuges geschehen. N uR19(186d): W as bedeutet .Berg

Hà ¶ r* mn nn N u 20,22? Berg auf einem Berg, wie ein kleiner A pfel auf einem groà Ÿ en

A pfel. Obgleich die W olke, die (in der W Ã ¼ ste) vor den Israeliten voraufzog, das Hohe

erniedrigte u. das N iedrige erhà ¶ hte, so lieà Ÿ doch Gott diesen Berg à ¼ brig als Z eichen

jt-n' -i (= J eiyfi « ), daà Ÿ sie die W under erkennen sollten, die Gott ihnen tat. Denn

er belieà Ÿ keinen Berg in der W à ¼ ste, damit sie nicht ermà ¼ det wà ¼ rden u. auf- u. ab-

steigen mà ¼ à Ÿ ten. Obwohl die W olke die ganze W à ¼ ste zu einer E bene machte, so lieà Ÿ

sie doch einen hohen Ort fà ¼ r die Stiftshà ¼ tte à ¼ brig, wo sie lagerte. Und drei Berge

lieà Ÿ sie à ¼ brig (bestehen): Sinai fà ¼ r die Schekhina, N ebo zur Bestattung Moses u. Hà ¶ r

zur Bestattung A hrons. â € ” Dasselbe Tanch rpn 228* .| | TargHL 2, 6: A ls das V olk des

Hauses Israel in der W Ã ¼ ste einherzog, umgaben es die W olken der Herrlichkeit auf

allen vier Seiten der W elt, damit das bà ¶ se A uge keine Gewalt à ¼ ber sie gewinnen

mà ¶ chte; u. eine W olke war à ¼ ber ihnen, damit nicht Hitze u. Sonnenbrand, auch nicht

Regen u. Hagel à ¼ ber sie Gewalt gewinne; u. eine W olke war unter ihnen, die sie

trug, wie ein Pfleger das K ind in seinem Busen trà ¤ gt. Und eine W olke lief vor ihnen

her einen W eg von drei Tagereisen, um die Berge zu erniedrigen u. die E benen hoch-
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zumachen; u. sie tà ¶ tete alle Brandschlangen (N u 21,6) u. Skorpione in der W à ¼ ste u.

erspà ¤ hte ihnen den Ort, der zum à œ bernachten geeignet war. à „ hnliche A usfà ¼ hrungen

N uR 1 (135 b). | | F erner e. bei Mt 3,3 S. 96 f.

3,11: W erzwei RÃ ¶ cke hat, teile mit (davon) dem, der nicht hat.

Z u z" * " s- bei Mt 5,40 S. 343 u. bei Mt 10,10 S. 565 f. â € ” à œ ber A lmosen u. Liebes-

werke s. die betreffenden Exkurse.

3,13: F ordert nicht à ¼ ber das hinaus ein, was euch verordnet ist.

V gl. bei Mt 5,46 N r. 1 S.377; BQ 10.1.2; Sanh 25b das. N r.3 S.378; BQ 113Â » das.

N r. 4 S. 380.

3,14: Ihr sollt niemand bedrà ¼ cken u. begnà ¼ gt euch

mit eurem Solde.

1. avx tupavx eTv  « , verleumden. zB Test J oseph 8: Potiphars W eib verleumdete mich

< sv* o(fà ¤ v\ r\ ai fie bei ihrem Mann. | | à Ÿ , bedrà ¼ cken (durch à œ bervorteilung, E rpressung).
Lukas 3,23 (H. 8. 6)

155

So die LX X das W ort meist fà ¼ r pe; (= gewalttà ¤ tig behandeln, bedrà ¼ cken, à ¼ ber-

Y orteilen, arain. c' :? ), zB Ps 119,122; Spr 14,31; 22,16; 28,3; Hi35,9.

2. oifmirioy = rabbin. * ; ? ; $ ! Â « ; 6. bei RÃ ¶ m 6,23.

3,23 9t: Ungefà ¤ hr dreià Ÿ ig J ahre alt.

Midr HL 4,4(110> > ): R. J ehuda (b. Simon? , nm 320) hat im N amen des Chizqijja

(b. Chijja, um 240) gesagt: à œ berall, wo es (in der Schrift) heià Ÿ t: .ungefà ¤ hr* (i = < à ¶ oei) 10,

.ungefà ¤ hr" 20 usw., meint die Schrift entweder weniger oder mehr. Dort (J os 4,13):

,Ungefà ¤ hr' 40000K riegsgerà ¼ stete, u. hier (IChrS, 18): 44760. â € ” Parallelstelle: Midr

Ruth 1,4 (126H | | ! A Z 19* > : Bis wann (erlangt ein Gelehrtenschà ¼ ler die Berechtigung

zum selbstà ¤ ndigen Lehren u. E ntscheiden)? Bis er 40 J ahre alt ist. | | Sanh 106* :E in

Hà ¤ retiker sagte zu R. Chanina (um 225): Hast du vielleicht gehà ¶ rt, wie alt Bil' am

(= J esus) geworden ist? E r antwortete: E ine Schrift ist darà ¼ ber nicht geschrieben;

aber wegen: .Blutmenschen u. Betrà ¼ ger werden ihre Tage nicht auf die Hà ¤ lfte bringen*

Ps55,24 ist er entweder 33 oder 34 J ahre alt geworden. (Das menschliche Leben wà ¤ hrt
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nach Ps90,10 70 J ahre; weniger also als die HÃ ¤ lfte = 33â € ” 34 J ahre.) E r sprach: Du

hast recht geredet; denn von mir selbst wurde eine Chronik (Tafel) BilSams gesehen,

in der geschrieben stand: ,33 J ahre war BilSam, der Lahme, als ihn Pin » chas Liafa' a

tà ¶ tete.* â € ” Pin' chas L. nach Levy2, 503 = Pontius Pilatus; andre Deutungen bei

Strack, J esus 42* .â € ” Z ur Lahmheit Bilfams s. Sanh 105* : R. J ochanan (t 279) bat ge-

sagt: Bil' am ist auf einem seiner F Ã ¼ Ã Ÿ e lahm gewesen; Â » .: Biliam ging rutschend

(kriechend = lahm; so der Midr -ts N u 23, 3; TargOnk: iir = allein; J erusch I:

 « â –   ' â € ¢ â –   : i" n; = sich beugend, kriechend wie eine Schlange). N achToledoth J eschu rà ¼ hrte

die Lahmheit J esu von einem F all bei einem F lugversuch her.

3,23 93: Seiend, wie angenommen (geglaubt) wurde,

ein Sohn J osephs.

tif irofiiteTo = pmsn ius. â € ” Das Substantivum n^ ; r; bezeichnet eine A nnahme

(Prà ¤ sumption), die sich auf Grund gegebener V erhà ¤ ltnisse allgemein wie von selbst

herausbildet u. festsetzt. E ine solche chazaqa hatte nach der Halakha sogar in Straf-

prozessen Beweiskraft. pQ id 4,66Â » , 45 Bar: W enn ein Mann u. eine F rau aus einem

fernen Lande kommen u. er sagt: .Sie ist meine F rau* u. sie sagt: .E r ist mein

Mann" , so tà ¶ tet man nicht wegen (E hebruchs mit) einer verheirateten F rau (da man

nicht sicher weià Ÿ , ob sie wirklich seine E hefrau ist). W erden sie aber allgemein (fà ¼ r

E heleute) gehalten ipirrtn, so tà ¶ tet man ihretwegen wegen einer verheirateten F rau.

W ie lange muà Ÿ die allgemeine A nnahme nptn bestehen (um beweiskrà ¤ ftig zu sein)? ...

R. J ochanan (t 279) hat gesagt: 30 Tage. â € ” A ndre Beispiele s. pQ id 4,66Â « , 49â € ” 56;

bQ id80* .â € ” In solcher W eise wurde auch J esus allgemein fà ¼ rJ osephs Sohn gehalten.

3, 23 6: Des E li.
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E ine Mirjam, Tochter des lE li, die man mit J esu Mutter identifiziert hat, wird

vielleicht (! ) erwà ¤ hnt pChag 2,77 d, 50: (E in F rommer sah im Traum) die Mirjam, die

Tochter des < E li Boclim (s. am E nde). R. E lSazar b. J ose (wohl der Tannalt, um 180)

hat gesagt: Sie war an den Brustwarzen aufgehà ¤ ngt. R J ose b. Chanina (wohl eben-

falls der Tannalt) hat gesagt: Die A ngel der Tflr des Gehinnoms war an ihrem Ohr

befestigt. E r (der F romme) sprach zu ihnen (den Gehinnomwà ¤ chtern? ): W arum diese

so? Sie antworteten: W eil sie fastete u. es (hinterher) bekanntmachte. A ndre sagen:

W eil sie einen Tag fastete u. zwei Tage (in W ohlleben) darauf anrechnete. E r sprach:

W ie lange wird sie so (in dieser Strafe) sein? Sie antworteten: Bis Schim' on b. Scha(ach

(um 90 v.Chr.) kommt; dann heben wir sie (die TÃ ¼ rangel) von ihrem Ohr u. befestigen

sie an seinem Ohr. â € ” Dasselbe kà ¼ rzer pSanh tt, 23 ° , 38. â € ” E ine Beziehung der Stelle

auf J esu Mutter ist mit nichts angedeutet; auch die K ommentare erwà ¤ hnen eine solche

nicht. à œ berdies liest Dalman W tb nicht a-bsa -5-, sondern = .Z wiebelblatt" .


156

Lukas 3,26-31; 4,5-25

8,26: Des MÂ » ath.

Maà ¤  » von den LX X 1 Chr 6,35 fà ¼ r rr « 1 Chr 6, 20 gesetzt.

8,27: Des Resa.

Ptjaà ¤ =  » wp (W ohlgefallen) 1 Chr 7, 89; LX X :' Po «  « ' .

8, 31: Des Menna.

Mtvvu wohl das rabbinische  » :< :, auch oder  » jie.

4,5: In einem A ugenblick.

it> ax iyfiQ x qà ¶ vov = â € ” TBerakhl, 1 (1): Rabbi sagte: nj:y ist der 24.Teil

von 1 Stunde (= 2' /i Minuten); r » ist der 24. Teil von 1 fOna (= 6,25 Sekunden) n.

7i1 (A ugenblick) der 24. Teil von 1 % E th (= 0,26 Sekunden). â € ” In der Parallele

pB* rakhl,2d,12 folgt: W ieviel ist ein ti^ f R. B' rekhja (um 340) hat im N amen des

R. Chelbo (um 800) gesagt: Soviel Z eit, wie genà ¼ gt, um das W ort rega? auszusprechen.

Die Rabbinen sagten: W ie ein A ugenaufschlag rpns (= iv 6(p9aX fiov 1 K or

15,52). Schomuel (t 254) hat als Tradition gelehrt: E in regaf ist V Â « Â « Â « Â « von 1 Stunde. â € ”
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Berakh 7* , 16 berechnet den regaf auf ' /* * â € ¢ â € ¢ â € ¢ von 1 Stunde; das wà ¤ re noch nicht der

4. Teil der obigen 0,26 Sekunden.

4,16: E r stand auf, um vorzulesen (s. E x k.: Der altjà ¼ d. Synagogengottesdienst).

4,17: Ihm wurde das Buch des Propheten J esaja gegeben.

Die sogenannten groà Ÿ en Propheten durfton sowohl einzeln fà ¼ r sich als auch zu-

sammen auf eine Rolle geschrieben werden; s. E x k. Uber das Synagogeninstitut.

4,18f.: J es61,l (in der rabbin. Literatur).

fA Z 20b s. bei Mt5,3 S. 194; auf wen die Stelle sich bezieht, ist durch nichts an-

gedeutet. | | E ine Deutung auf die messian. E ndzeit s. in MidrK L3,49f. (73* ) bei Lk2,

25 S. 134 A nm. t. \ \ A uf den Propheten J esaja wird die Stelle bezogen im Targum zu

J es61,1; ferner Pfsiql2ftb, s. bei Mt7,29 S. 470. â € ” Die LX X , wohl aus der E r-

wà ¤ gung heraus, daà Ÿ npn im A T meist â € ž die A ugen à ¶ ffnen* bedeutet, haben in diesem

Sinn auch die W orte nip np » o-niDK ji (,u. den Gebundenen E ntfesselung" ) verstanden;

sie Obersetzen deshalb: x ai TvcpX oi( dvdà Ÿ X etptv. Danen ist Lukas gefolgt. â € ” Z ur à – ffnung

der A ugen der Blinden in der messian. Z eit s. bei Mtll,5, besonders Pesiq7t> "

daselbst S. 594; P^ iq 55Â » S. 595 u. A ggad BÂ ° resch 69 Â § 1 S. 596.

4,20 31: Dem Diener, v/nj^ Tijj.

â € ¢ ,jri Synagogenaufseher; s. E x k.: Synagogeninstitut.

4, 20 SB: E r setzte sich.

Der V orleser der Schriftlektion stand, der V ortragende (Prediger)

sag; s. E x k.: Der altjà ¼ d. Synagogengottesdienst.

4,23: A rzt, heile dich selbst!

GnR 23(15 ° ) lautet das Sprichwort: tr-rn  « o » k-ok = A rzt, heile deine (eigene)
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Lahmheit! â € ” E inen andren Sinn bat LvR5(108d): .W enn der gesalbte Priestor

sundigt' Lv4,3. Der gesalbte Priester sundigt? ! R.Levi (um 300) hat gesagt: E lend

die Stadt, deren A rzt das Podagra hat.

4,24 s. bei Mt 13,57 8. 678.

4,25 V : Drei J ahre u. sechs Monate, s. bei J ak5,17.

4,25 35: à œ ber das ganze Land { rtà ¤ aav trjv yijr).

yr[ = Land (Palà ¤ stina), wie oftmals t* < k im Rabbin.; zB Git 8â € ¢ : W as gehà ¶ rt zum

Lande (Israel) y* im-* ? | | n^ vn = auà Ÿ erhalb des Landes (Israel).


Lukas 4,29.34; 5,1.5.17.21

157

4,29: Um ihn hinabzustà ¼ rzen.

Das tumultuarische V orgehen gegen J esum findet keine Recht-

fertigung an Sanh 9, 6: W er eine Opferschale stiehlt u. wer mit dem

Q osem (N ennung eines Gà ¶ tzennamens) flucht u. wer einer A ramà ¤ erin

(Heidin) beiwohnt â € ” à ¼ ber die kà ¶ nnen E iferer herfallen (u. sie, falls auf

frischer Tat ertappt, ohne prozessualische W eitlà ¤ ufigkeiten tà ¶ ten).

4,34: A ch!

? < r etwa = " i (auch * v u.-s< i) = acb! wehe! So Targ Ri 11,85 u. J oel 1,15 fà ¼ r

nn » ; die LX X : a,  « , bezw. oX ftot. â € ” V gl. auch bei Mk 15, 29 S.52.

5,1: A m See Genezareth (s. bei Mt4,18 S. 184).

Predigtstà ¤ tten waren nicht nur Synagogen u. Lehrhà ¤ user, sondern

auch Straà Ÿ en u. freie Plà ¤ tze. N amentlich wurden die F astenpredigten

unter freiem Himmel gehalten, s. E x k. Ã ¼ ber das F asten.

P « sach26 » Bar: V on Rabban J ochanan b. Z akkai (f um 80) hat man erzà ¤ hlt, daà Ÿ
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er im Schatten des Tempels zu sitzen pflegte u. den ganzen Tag hindurch à ¶ ffentliche

V ortrage hielt vy-. | | fE r294: Raba (f352) hat gesagt: Siehe, ich bin wie Ben fA zzai

(um HO), der auf den Straà Ÿ en von Tiberias predigte (vgl. Raschi z. St.). II MQ 16 »

(V erbot der Unterrichtserteilung auf der Straà Ÿ e) s. bei Mt 6, 3 f. S.891/J .

5, 5 91: Meister, smcx caa.

â € ž Das von Lukas neben à ¶ fterem SiSaax aX s sechsmal angewandte

imax à ¤ x a (5,5; 8,24.45; 9,33.49; 17,13) ist nur griechisches à „ qui-

valent zu didà ¤ ax aX e u. muà Ÿ mit diesem auf " ^ n zurà ¼ ckgefà ¼ hrt werden* ,

Dalman, W orte 1,276. â € ” Dem imotà ¤ njs in der Bedeutung  » V orsteher"

entspricht bj^ b; doch wird dieses W ort nicht als Titel in einer A nrede

verwandt; vgl. bei Mt 23,10.

5,5 89: Die ganze N acht hindurch haben wir uns abgemà ¼ ht.

BM 83* : « w » Isis ^ rme = wir haben uns den ganzen Tag abgemà ¼ ht.

5,17: Pharisà ¤ er u. Schriftgelehrte.

vofioMdax aX oi â € ž Gesetzeslehrer" , auà Ÿ er 1 Tim 1, 7 nur bei Lukas

(5,17 u. A pg 5,34), ist allgemeine Bezeichnung der Schriftgelehrten =

ygaftiiateTg; von Lukas wohl gewà ¤ hlt, um seinen Lesern anzudeuten,

daà Ÿ die jà ¼ dische Schriftgelehrsamkeit wesentlich Gesetzesauslegung

sei. Dem A usdruck rofiodidà ¼ ax aX og kommt im Rabbin. am nà ¤ chsten

l^ n-is, nur daà Ÿ dieses nicht allgemein den â € ž Schriftgelehrten" bezeichnet,

sondern speziell den Halakhisten, sei es, daà Ÿ dieser die Halakha im

Lehrhaus vortrà ¤ gt, sei es, daà Ÿ er als selbstà ¤ ndiger Lehrer halakhische

E ntscheidungen trifft.
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K Â » th23Â » : R.Chanina (um 225) sagte: Sie sind TÃ ¶ chter eines Gesetzeslehrers T" â € ” o;

da wurde bekannt, daà Ÿ es die Tà ¶ chter des Mar Schemuel (t 254) waren. | | pSchab 8,

111> , 2: Rab A budimi, der Babylonienfahrer, sagte zu Rab J oseph (t 333): Richtig! R. J Â « -

huda (um 150) ist der Gesetzeslehrer  « wvnj (E ntscheider in halakhischen F ragen) des

Patriarchen (Schim? on b. Gamlià ¶ l) gewesen. â € ” Parallelen: pSch « q 8,47c, 80; Men 104 * .

5,21: Der LÃ ¤ sterungen redet, s. bei Mt26, 65.


158

Lukas 6,1.12.15.22 (* )

6,1: A m zweit-ersten Sabbat.

ev aaà Ÿ à Ÿ caoj dsvTeQ 07Z Q wtfp. â € ” Der â € ž zweit-erste" Sabbat (Gegensatz:

â € ž z weit-letzter" Sabbat) bedeutet einen Sabbat, der der zweite ist in

einer Reihe von Sabbaten, deren Z Ã ¤ hlung vom ersten Sabbat an be-

ginnt. Schon diese W ortbedeutung von devTSQ onowiot; verbietet, in Lk 6,1

an den 1. Sabbat des 2. J ahres einer Brachjahrperiode1 oder an den

1. Sabbat nach dem 2. Passahtag (nach der pharisà ¤ ischen Deutung von

Lv 23,15 f.) zu denken. Die Situation von Lk 6,1, die Reifezeit des

Getreides, nà ¶ tigt, an eine Sabbatreihe zu denken, die in der N à ¤ he des

Passahfestes lag. Hier wurden nach Lv 23,15 f. tatsà ¤ chlich gezà ¤ hlt die

Tage u. W ochen u. damit wohl auch die Sabbate zwischen Ostern u.

Pfingsten. Dann wà ¼ rde mit dem â € ž zweit-ersten" Sabbat, gemeint sein

der 2. Sabbat nach dem 15. N isan, wobei als 1. Sabbat der in die

Passahwoche selbst fallende zu stehen kà ¤ me. â € ” Die Z à ¤ hlung der


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50 Tage zwischen Ostern u. Pfingsten begann am A bend des 15. N isan

mit Beginn des 16. N isan, s. SLv 23,15 (408* ); SDt 16, 9 Â § 136 (102' );

Men 66" .â € ” In à œ bereinstimmung mit V orstehendem à ¼ bersetzt Delitzsch,

Z eitschr. fà ¼ r lutherische Theol. u. K . 1876 S. 596 f. iv actà Ÿ à Ÿ à ¤ x tft deiTeQ o-

TiQ f& Thj mit: losn n-neoi msen rooa = am zweiten Sabbat von der

fOmerzà ¤ hlung an.

6,12 9t: E r brachte die N acht zu im Gebet.

Berakh 14* (bei Schà ¶ ttgen) handelt nicht vom nà ¤ chtlichen Beten,

sondern vom nà ¤ chtlichen Studieren: R. J ochanan (f 279) hat gesagt:

W er sich sà ¤ ttigt an den W orten der Tora u. (dabei) à ¼ bernachtet, dem

bringt man keine bà ¶ se Botschaft, s.: W er gesà ¤ ttigt à ¼ bernachtet, wird

nicht heimgesucht von Unglà ¼ ck (so der Midr Spr 19, 23).

6,12 33: Im Gebet zu Gott, iv ift nooqevx f] toi & eov.

nQ oaevx ^ mit Genit. obj. ungewà ¶ hnlich. J es 56, 7 " r^ w? gehà ¶ rt das

Suffix sachlich zu rv\ a= mein Bethaus.

 « ,15: Mit dem Beinamen â € ž E iferer" , s. bei Mt 10,4 S. 537.

6, 22 3t: W enn euch die Menschen hassen.

TSchab 13,5 (129) wird von einer V erhandlung à ¼ ber die F rage berichtet, ob man

die Bà ¼ cher der Minim (Hà ¤ retiker mit E inschluà Ÿ der J udenchristen) wegen der darin

stehenden Gottesnamen aus einem F euerbrand retten solle. In der Diskussion er-

klà ¤ rt R. J ischmafel (f um 135); W enn Gott, um F rieden zwischen einem Mann u.

seinem W eibe zu stiften, gesagt hat: Mein N ame, der in Heiligkeit geschrieben ist,

soll mit W asser ausgelà ¶ scht werden N u 5,23, um wieviel mehr sollen die Bà ¼ cher
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der HÃ ¤ retiker, die F eindschaft, E ifer u. Streit zwischen Israel u. ihrem V ater im Himmel

erregen, der A uflà ¶ sung (Z erstà ¶ rung) à ¼ berlassen werden, sie selbst u. ihre Gottesnamen!

In bezug auf sie sagt die Schrift Ps 139,21 f.: Sollte ich denn nicht hassen, die dich,

J ahve, hassen; nicht verabscheuen, die sich wider dich erheben? Mit vollendetem

Haà Ÿ hasse ich sie, zu F einden sind sie mir geworden. â € ” Dasselbe Schab 116 » ; anonym

1à œ berdies begann die Brachperiode im Herbst, wà ¤ hrend Lk 6, 1 sich im F rà ¼ hjahr

zugetragen hat.
Lukas 6,22 (Â » . fi); 6,23.26. 35. 36

159

pScbab 16, 15c, 50. â € ” F erner s. die Maà Ÿ nahmen zur A usschlieà Ÿ ung der J udenchristen

aas der Synagoge im E x k. Uber den Synagogenbann D.

6,22 8: W enn sie euch absondern (vgl. E x k.: Der Synagogenbann D).

6, 22 6: W enn sie euren N amen als einen bà ¶ sen ausstoà Ÿ en.

V ielleicht darf verglichen werden SN u5,27 Â § 18 (6* > ): ,Das W eib wird zu einer

V erfluchung werden* N u5,27; man wird mit ihr (mit ihrem N amen) fluchen: .MÃ ¶ ge

es dir ebenso ergehen, wie es der N N ergangen ist! " (Sie wird) zn einem Schwur

(werden), daà Ÿ man mit ihr schwà ¶ rt: .Mà ¶ ge es dir ebenso ergehen, wie es der N N

ergangen ist! * E benso heià Ÿ t es J es 65,15: â € ž Ihr werdet euren N amen zam Schwur

hinterlassen fà ¼ r seine E rwà ¤ hlten.* Daraus ergibt sich fà ¼ r uns die Lehre, daà Ÿ die Gott-

losen ein Schwur fà ¼ r die Gerechten sind. Und woher, daà Ÿ die Gerechten ein Segen

fà ¼ r die Gottlosen sind? s.: ,E s werden sich mit ihm segnen die Heiden u. in

ihm sich rà ¼ hmen* J er4, 2; ferner s.: â € ž Mit dir werden sich segnen alle Geschlechter

des E rdbodens u. mit deinem Samen* (so der Midr Gn 28,14). F erner s.: Und er
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segnete sie an diesem Tage also: â € ž Mit dir wird Israel segnen, indem es spricht: Gott

mache dich wie E phraim u. wie Manasse! * Gn48,20. ] j Schwerlich entspricht die-

W endung: -f> l eb H-^ in â € ” â € ž einen bà ¶ sen Ruf Ober einen ausbringen; einen in

bà ¶ sen Ruf bringen* . Sota 3, 5: R. Scbimfon (um 150) sagte: K ein V erdienst (der F rau)

hà ¤ lt bei den bitteren W assern (E iferwasser) die Strafe in der Schwebe, u. wenn du

sagen wolltest: â € ž Das V erdienst halt bei den bitteren W assern die Strafe in der Schwebe* ,

so wà ¼ rdest du das W asser vor allen F rauen, die trinken mà ¼ ssen, schwach (? ) raachen

u. einen bà ¶ sen Ruf à ¼ ber die reinen (unschuldigen) F rauen ausbringen, die getrunken

haben :rvv nnntsn hy  » i eb nr « trsion; denn man wà ¼ rde sagen: Sie sind unrein,

nnr daà Ÿ ihnen das V erdienst die Strafe in der Schwebe hà ¤ lt. | | E x R 3 (69d): Gott

sprach zu Mose: Du bringst meine K inder in einen bà ¶ sen Ruf, sie sind Glaubende,

K inder von Glaubenden (u. du sagst: Sie werden mir nicht glauben E x 4,1)! | | fA rakhin 3,5:

W er einen bà ¶ sen Ruf à ¼ ber die V ornehmste des Priesterstandes oder à ¼ ber die Geringste

nnter den Israeliten ausgebracht hat, zahlt 100 Selaf. â € ” F erner s. bei Mt 5, 11 S. 226 ff.

6,23: E uer Lohn ist reich im Himmel.

Z nr altsynagogalen Lobnlehre s. den E x k.: Gleichnis von den A rbeitern im W ein-

berg; ferner s. bei Mt5,12 S. 231.

6,26: W ehe, wenn alle Menschen von euch wohlreden.

V gl. K eth 105 b bei Mt 18,15 S. 790.

6,35: Leihet (s. bei Mt 5,42 S. 346 ff.)-

Tauch e-bei » 95" :â € ž Sein Geld gibt er nicht g' gen Z ins* F s 15, 5. K omm u. sieh!

W er Reichtum besitzt u. A lmosen den A rmen gibt u. nicht auf Z ins leiht, dem rechnet

man (Gott) es so an, als ob er alle Gebote gehalten hà ¤ tte; s.: W er solches tut, wird
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in E wigkeit nicht wanken Ps 15, 5. â € ” Dasselbe E x R 31 (91c).

6,36: W erdet barmherzig, wie euer V ater barmherzig ist

(s. bei Mt 5,45 S. 371 ff.).

Targ J erusch I Lv 22,28: Mein V olk, K inder Israel (sprach Mose), wie unser V ater

barmherzig ist im Himmel, so sollt ihr barmherzig auf E rden sein: oin Rind oder

ein Schaf, es selbst mit seinem J ungen sollt ihr nicht an einem Tage schlachten. â € ”

Diese Paraphrase wird getadelt pMeg 4, 75" , 11 ^ R. J ose b. Bun (um 350) hat gesagt:

Die handeln nicht recht, die Gottes E igenschaften zu (lauter) E rbarmen machen. Die,

welche à ¼ bersetzen: â € ž Mein V olk, K inder Israel, wie ich barmherzig im Himmel bin,

so sollt ihr barmherzig auf E rden sein: ein Rind oder ein Schaf, es selbst mit seinem

J ungen sollt ihr nicht beide an einem Tage schlachten* , handeln nicht recht; denn

sie machen die Gebote Gottes zu lauter E rbarmen. â € ” à œ ber die Bedeutung dieser

W orte sowie die Parallelstelle pBÂ « rakh 5, 9C, 20 s. bei 1 K or 9, 9 E nde.


160

Lukas 6,37.38 (Â « . 8. 6); 7,2

6,37: Sprechet los, u. ihr werdet losgesprochen werden.

RH 17" : Raba (t 352) hat gesagt: W er hinweggeht à ¼ ber seine E igenart (in Selbst-

verleugnung N achsicht à œ bt u. Unrecht vergibt), Ober dessen sà ¤ mtliche Sà ¼ nden geht

man (= 6ott) hinweg, s.: Schuld vergebend u. Uber SÃ ¼ nde hinweggehend Micha 7,18.

W em vergibt er Schuld? Dem, der à ¼ ber die Sà ¼ nde (eines andren) hinweggeht. â € ”

Parallelstelle: J oma23Â » .| | Z um ganzen V ers s. bei Mt7, 1 u. 2 S. 441 ff.

6,38 31: E in gutes, gedrà ¼ cktes, gerà ¼ tteltes

u. à ¼ berflieà Ÿ endes Maà Ÿ .

DtR 11 (207b): J ahve sprach zu Mose: Siehe * ,n, genaht sind deine Tage, daà Ÿ du

sterben muà Ÿ t Dt 31,14. R. A ibo (um 320) hat gesagt: Mose sprach: Herr der W elt,

mit dem W orte, mit welchem ich dich gepriesen habe inmitten von 60 Myriaden, die

deinen N amen heiligen, mit demselben W ort hast du à ¼ ber mich den Tod verhà ¤ ngt.

(E s ist das W ort gemeint Dt 10, 14 u. Dt 31, 14.) A lle deine Maà Ÿ e sind Maà Ÿ gegen

Maà Ÿ ; (soll nun in diesem F all zu stehen kommen) ein schlechtes Maà Ÿ gegen ein
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gutes Maà Ÿ naio nns (â € ” ftirgov x aX ov), ein mangelhaftes1 gegen ein volles no' sa sn,

ein enges gegen ein weites nam nn? (So wird statt -:is ms mit andren A usgaben

zu lesen sein.) | | Tamid 5,4: (Die kleinere Schale) war gehà ¤ uft voll  « n* ; ?  « V ? von

Rà ¤ ucherwerk. | | Midr E sth 1,4 (86  » ) wird erwà ¤ hnt ein gehà ¤ ufter v' i> u. ein abgestrichener

F " na Scheffel. | | BB 5,11: A n einem Ort, wo man die Gewohnheit hat (die Maà Ÿ e beim

V erkaufen) abzustreichen pin » , soll man nicht Haufen darauf machen w tth, wo

man Haufen zu machen pflegt, soll man nicht abstreichen. | | GnR 22 (14d) wird von

K ain gesagt: Sein Sà ¼ ndenmaà Ÿ war gehà ¤ uft n. Ubervoll siw  « 1-13. | | A both 5, 22: E s

gibt kein besseres Maà Ÿ nana nie fà ¼ r dich als sie (die Tora). | | Sanh 104â € ¢ > : Raba (f 352)

hat gesagt, R. J ochanan habe gesagt: E in reichlicheres Maà Ÿ rrw rn* e von Schuld

gab es in J erus. als in Sodom, vgl. E z 16, 49 mit K L 4, 10.

6,388: W ird man (= Gott, s.beiLk 16,9 » ) in euren Schoà Ÿ geben.

à ¶ uiooveiv eis roV x oX nov v/uà ¶ y. â € ” > -nz ir; = .vergelten" in gutem Sinn 2Sml2,8;

LX X : liiox d 001 iv Tip x à ¶ X nij) aov. | | p* rt sk dis? oder p* n' v= .vergelten" in

schlimmem Sinn J er32, 18 u. J es 65, 6; LX X :à ¤ noà ¤ iSovai eis ià ¤ yx à ¶ X noy; ebenso

p-n i » a-sjn Ps79,12; LX X : ttnoMà ¶ rm eis roV x oX nov. | | Midr K L 3,04 (73 » ): J eremia

hat gesagt: Bring à ¼ ber sie V ergeltung sie; ons 313p gemà ¤ à Ÿ ihrer Hà ¤ nde W erk K L 3,64,

u. A sapb hat gesagt: Gib zurà ¼ ck unsren N achbarn siebenfach in ihren Schoà Ÿ opv:

Ps79, 12. W as bedeutet â € ž in ihren Schoà Ÿ " ? R.J ehuda b. Gadja (gegen 300) hat ge-

sagt: Bring à ¼ ber sie V ergeltung fà ¼ r das, was sie am Heiligtum getan haben, das im

Busen der W elt dsi » sa lp-rra lag, s. E z43, 14. Die Gelehrten sagten: F à ¼ r das, was

sie an der Beschneidung getan haben, die sich im Schà ¶ à Ÿ e des Menschen d-ik seipvia

befindet. (F olgt die Meinung des R. J ochanan, t 279, daà Ÿ dio A maleqiter die ab-
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geschnittenen V orhà ¤ ute unter Là ¤ sterungen gen Himmel geworfen hà ¤ tten.) Parallel-

stellen: P « siq25 » ; P « siqR 12 (51 » ); TanchB  » sn  § 10(20 » ); zum Teil auchPesiqRlS

(53> > ). â € ” Beachtung verdient, daà Ÿ nach dieser Stelle der p* n nicht auf die Brustgegend

beschrà ¤ nkt ist, sondern auch den eigentlichen Schoà Ÿ mitumfaà Ÿ t; vgl. bei Lk 16,22.

6,886: Mit welchem Maà Ÿ ihr messet, wird euch gemessen werden

(s. bei Mt7,2 S.444).

7, 2:' Der ihm wert (teuer s-on) war.

V gl. das dem Sklaven TÂ ° bi gespendete Lob BÂ « rakh2,7: A ls sein Sklave T> bi starb,

nahm (GamliOl, am 90) Trà ¶ stungen entgegen. Seine Schà ¼ ler sagten zu ihm: Hat uns

unser Lehrer nicht gelehrt, daà Ÿ man wegen Sklaven keine Trà ¶ stungen annehme? E r

antwortete: Mein Sklave T. war nicht wie alle à ¼ brigen Sklaven, er war fromm " isr.

1 Das Tex twort nr* a ,Tod" wohl Glosse; lies: r.isr. nie.
Lukas 7,5.11.12.14. 30. 32. 33 f.

161

7,5: E r erbaute uns selbst die Synagoge.

V gl. E x k.: Das Synagogeninstitut N r. 5.

7,11: N ain.

N ain wird in der F orm B"  » J (lieblich) als zum Stamm Issakhar gehà ¶ rig erwà ¤ hnt

GnB98(62Â » ): .Issakhar ist ein knochiger E sel* Gn49,14. (J akob) redet (in diesen

W orten) von seinem (Issakhars) Land: wie ein E sel auf seinen beiden Seiten abfallt

(niedrig ist) u. in der Mitte hoch ist, so ist (im Lande Issakhars) auf beiden Seiten

 « in Tal u. in der Mitte (lies  » x sica statt ein Gebirge. â € ž Der sich hinstreckt zwischen

den HÃ ¼ rden* Gn49,14; damit sind die beiden TÃ ¤ ler gemeint, das Tal Paslan u. das

Tal J izr* < el (E sdrelon). .Und er sieht Ruhe, daà Ÿ sie Gutes ist* Gn49,15; damit ist

Tin' am gemeint. â € ž Und das Land, daà Ÿ es lieblich n » y: ist" Gn49,15; damit ist N ain

< o" Â » j) gemeint. â € ” V erschieden von diesem N ain ist das bei J osephus, Bell J ud 4, 9, 4

 « rwShnte, das à ¶ stlich vom J ordan lag.

7,12 9: E in Toter wurde hinausgetragen.


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à œ ber Trauer- u. Begrà ¤ bnisgebrà ¤ uche s. bei Mt 9,23; 27,57. 59. 60 u.

im Exkurs über L iebeswerke.

7,12 93: E in einziger Sohn seiner Mutter.

Midr Q oh 4,8 (23b) werden auf Gebini ben Charson, an dessen Todes-

tag Belachacear geboren sein soll, die W orte: â € ž A uch . . . einen Bruder

hat er nicht" Q oh 4, 8 mit der Bemerkung angewandt: Â « Denn er war

der einzige seiner Mutter" ioks " im mno.

7,14 E r rà ¼ hrte den Sarg an.

GnR 100 (68 d): (J akob befahl seinen SÃ ¶ hnen vor seinem Tode:) Habt acht darauf,

daà Ÿ kein Unbeschnittener meine Bahre anrà ¼ hre -ro «  » hj. â € ” F erner s. E x k.: â € ž Liebes-

werke* N r 3, IX , C u. bei Mt 9,23 S. 522 A nm. c.

7,14 8: Die Trager (s. E x k: Liebeswerke N r. 3, IX , D).

7,30: Sie machten den W illen Gottes in bezug auf sie zunichte.

N uB 16 (181d): â € ž J ahve sprach: Bis wann wird dieses V olk mich verhà ¶ hnen* N u 14,11?

Das meint Spr 1,25. 30: â € ž A ll meinen Bat habt ihr aufgelà ¶ st (vereitelt) w' ir.rn, u. meine

Bà ¶ ge wolltet ihr nicht. . ., alle meine Bà ¶ ge haben sie verschmà ¤ ht* W as heià Ÿ t: â € ž ihr

habt aufgelà ¶ st* ? A lles Gute, das ich aber euch beschlossen habe, habt ihr verderbt

u. aufgelà ¶ st (vereitelt), op » iei or^ pip. | | A botb.2,4: Mache deinen W illen zunichte bo$

r,::.3-< vor Gottes W illen, damit er den W illen andrer vor deinem W illen zunichte

mache soa' ti.

7,82 s. bei Mtll,17 S. 604.

7, 33 f.: J ohannes . . . kam, afi nicht Brot, noch trank er W ein,

u. ihr sprà ¤ chet: E r hat einen Dà ¤ mon. Des Menschen Sohn


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kam, aà Ÿ u. trank, u. ihr sprà ¤ chet: Siehe, ein Mensch, der ein

F resser u. W eintrinker. . . .

Pesiq B 26 (129Â » ): J eremia sprach zu Gott: Du hast den Israeliten den E lias er-

stehen lassen, den Mann mit den Locken, u. sie verspotteten ihn u. lachten Ober ihn:

Siehe, er krà ¤ uselt seine Locken! Denn so war sein N ame: â € ž Mann mit dem (vielen)

Haar" 2K g 1,8. Du hast ihnen den E lisa erstehen lassen, u. sie sprachen zu ihm:

Hinauf, K ahlkopf! hinauf, K ahlkopf! 2K g 2,23. â € ” V gl. bei Mt 11.19Â « S. 604.

Straek n. Billerbeek. N T II. 11


162

Lukas 7,35.37.38

7,35: Die W eisheit wurde gerechtfertigt (vgl. bei Mt 11,19 S.604).

PaSal8,7: Ich à ¼ berdachte Gottes Gerichte von der E rschaffaug der W elt an u.

muà Ÿ te Gott in seinen Gerichten von uralters her Recht geben idtx aiiaaa tà ¶ v 9eoY . jj

4E m 10,16: W enn du Gottes Beschlà ¼ sse Recht gibst, wirst du deinen Sohn seiner

Z eit wiederbekommen.

7.37 Ã „ : Und siehe, ein W eib in der Stadt,

eine SÃ ¼ nderin, da sie erfuhr . . .

yvvfi ftTig rjv  « V trj. rtà ¶ X ei d/iaQ iu> X 6g, x al smyvovaa. Das Satzgefà ¼ ge

wie im Rabbin.: rtyras nx tsm i^ rnia rrax = ein W eib in der Stadt, eine

Sà ¼ nderin, da sie erfuhr. duaQ twX og ist daher nicht als Prà ¤ dikat zu i,v,

sondern als A pposition zu yvvr\ zu ziehen. â € ” yvvr] dfiagTwX Ã ¶ g kann ganz

allgemein eine F rau bezeichnen, deren Haltung den pharis. Satzungen

nicht entsprach.

V gl. K Hh 8,6: F olgende F rauen werden bei der Scheidung ohne die (ihnen zu-
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gesicherte) Hochzeitsverschreibung entlassen: die, welche das Gesetz Moses u. das

jadische Gesetz n" > n » rri n^ is rr. à ¼ bertritt. W as heià Ÿ t das Gesetz Moses? Die ihrem

Mann zu essen gibt, was nicht verzehntet ist; die ihn als Menstruierende den Bei-

schlaf vollziehen laà Ÿ t; die nicht die Teighebe absondert, u. die Gelà ¼ bde tut u. sie nicht

hà ¤ lt. W as heià Ÿ t das jà ¼ dische Gesetz? Die mit entblà ¶ à Ÿ tem K opf ausgeht, die auf der

Straà Ÿ e spinnt (u. dabei ihre entblà ¶ à Ÿ ten A rme zeigt), die sich mit jedermann (scherzend)

unterhà ¤ lt. A bba SchaSul { um 150) sagte: A uch die, welche ihres Mannes E ltern in

seiner Gegenwart verwà ¼ nscht. R. Tarphon (um 100) sagte: A uch die Là ¤ rmende r-j' v-.

W as heià Ÿ t die .Là ¤ rmende" ? Die in ihrem Haus den Beischlaf vollzieht, u. ihre N ach-

barinnen hà ¶ ren ihre Stimme. â € ” Parallelstelle: TK ^ h 7,6f. â € ” Z ur A uslegung der

Mischna s. pK eth 7,81b, 52; bK Hh 72 Â » â € ¢ b.

W ahrscheinlich jedoch ist unter yvvr] dfiagruX og speziell eine Pro-

stituierte zu verstehn; auch das V erbum  « an, N tjrj wird in der Bedeutung

 » unzà ¼ chtig leben" oder .Unzuchtssà ¼ nden begehen" absolut gebraucht.

pTaian 1,64b, 41: E s erschien den Rabbinen im Traum: Der u. der E seltreiber

sollte beten, dann wà ¼ rde Regen niedergehn. Sie lieà Ÿ en ihn kommen u. sagten zu ihm:

W as ist deine Beschà ¤ ftigung? E r antwortete: Ich bin ein E seltreiber. Sie sprachen:

W as fà ¼ r Gutes hast du getan? E r antwortete: E inmal vermietete ich meinen E sel an

eine F rau, die unterwegs zu weinen anfing. Ich sprach zu ihr: W as ist dir? Sie ant-

wortete: Mein Mann ist gefangen genommen, u. ich will sehen, was zu tun ist, um

ihn loszukaufen (sie will sich der Unzucht ergeben, um deren E rtrag als LÃ ¶ segeld zu

verwenden). Da habe ich meinen E sel verkauft u. ihr den E rlà ¶ sà ¼ bergeben. Ich sagte

ihr: Dies ist dein, kaufe deinen Mann los u. sà ¼ ndige nicht " ann kV i. Sie sprachen
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zu ihm: Du bist wà ¼ rdig, zu beten u. erhà ¶ rt zu werden. â € ” Hierauf folgt eine zweite

Geschichte gleichen .Inhalts mit derselben E rmahnung an die betreffende F rau: s' s

â € ¢ njrsr. | | Schab 55 * : R. Schemu6l b. N achman (um 260) hat gesagt, R.J onathan (um

220) Imbe gesagt: W er sagt, Reuben habe gesà ¼ ndigt  « on (s. Gn85,22), der irrt ein-

fach. â € ” Dieselbe A ussage à ¼ ber David in bezug auf 2 Sm 11,4 Schab 56 » u. à ¼ ber die

SÃ ¶ hne E lis in bezug auf 1 Sm 2,22 J oma 9Â » .| | SLv 20,15 (871" ): W enn der Mensch

gesà ¼ ndigt hat non (s. Lv 20, 15 f.), was hat das V ieh gesà ¼ ndigt nsen? F erner s.

113Â » bei Mtl9,22 S. 826.

7,37 99: E in A labasterflà ¤ schchen mit Salbà ¶ l, s. beiMt26, 7.

7.38 9: Hinten stehend an seinen F Ã ¼ Ã Ÿ en.

Die F Ã ¼ Ã Ÿ e der zu Tische Liegenden waren auf dem Polster nach hinten ausgestreckt,

s. E x kurs: E in altjà ¼ disches Gastmahl.


Lukas 7, 38.41. 44.45. 46. 50; 8,2. 3 (11)

163

7,38 9: K à ¼ à Ÿ te seine F uà Ÿ e; 8. bei Mt26,49 S. 995 f.

7,41: Z wei Schuldner hatte ein Glà ¤ ubiger.

E in rabbin. Gleichnis von einem Glà ¤ ubiger, der zwei Schuldner hatte, ! A Z 4a:

R. A bbahu (um 300 in CÃ ¤ sarea) hatte den HÃ ¤ retikern (ya-* , hier: Christen) den Rab

Saphra (einen Babylonier, um 320) als einen bedeutenden Menschen gerà ¼ hmt. Man

erlieà Ÿ diesem daraufhin (in Cà ¤ sarea) die Steuern auf 131 J ahre. E ines Tages trafen

sie ihn u. sprachen zu ihm: E s heià Ÿ t: .N ur euch habe ich erkannt von allen Ge-

schlechtern des E rdbodens; deswegen will ich an euch alle eure V erfehlungen heim-

suchen* A rnos 3,2. W enn nun jemand Z orn empfindet, bringt er den Ober seinen

F reund? Sapbra schwieg. Da warfen sie ihm ein Tuch um seinen Hals u. wà ¼ rgten

ihn. A ls R. A bbahu dazukam u. sie so traf, sprach er zu ihnen: W eshalb wà ¼ rgt ihr

ihn? Sie antworteten: Hast du uns nicht gesagt, daà Ÿ er ein bedeutender Mensch sei?

E r erwiderte: W as ich euch gesagt habe, bezog sich auf die traditionelle Lehre, aber

nicht auf die Schrift (nur in jener ist Saphra eine A utorità ¤ t). Sie sprachen: W as ist
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denn da fà ¼ r ein Unterschied, daà Ÿ ihr (Palà ¤ stiner, wie R. A bbahu) in der Schrift Be-

scheid wià Ÿ t (u. jene Babylonier, wie Saphra, nicht)? E r antwortete: W eil wir uns

bei euch (den Christen) befinden, liegt uns selbst daran, so daà Ÿ wir darà ¼ ber nach-

denken, die Babylonier aber denken nicht darà ¼ ber nach (weil es bei ihnen keine

rra gibt). Sie sprachen zu ihm: So sage du uns (die Bedeutung von A rnos 3,2)! E r

antwortete: Ich will euch ein Gleichnis sagen. W omit là ¤ à Ÿ t sich das vergleichen? Mit

einem Menschen, der an zwei Leute ein Darlehn gegeben hat; der eine war sein F reund

u. der andre sein F eind. V on seinem F reunde zieht er immer ein bià Ÿ chen ein (ganz

allmà ¤ hlich), von seinem F einde aber treibt er die Schuld auf einmal ein. (So steht

auch Gott zu Israel u. den V olkern: Israel straft Gott allmà ¤ hlich in dieser W elt, bis

die Schuld gesà ¼ hnt ist, damit ihnen voller Lohn in der zuk. W elt werde. Die V olker

aber là ¤ à Ÿ t Gott in Sicherheit straflos hingehn in dieser W elt, um dann in der zuk.

W elt die ganze Strafe mit einem Mal à ¼ ber sie zu bringen.)

7,44: Du hast kein W asser auf meine F Ã ¼ Ã Ÿ e gegeben (gegossen).

Z um F uà Ÿ waschen s. bei J oh 13, 5; zum W aschen der F à ¼ à Ÿ e eines Gastes s. SDt 33,24

 § 355 (148 » ) bei Mt 6,17 S. 427 A nm. f.

7,45: E inen K uà Ÿ hast dn mir nicht gegeben.

Z um K Ã ¼ ssen vgl. bei Mt 26,49; ferner s. TN idda 5, 15 (646) bei Lk 2,47 (S. 151).

7,46: Mit à – l hast du mein Haupt nicht gesalbt (s. bei Mt 26, 7  » ).

7,50: Gehe hin in (zum) F rieden.

à œ ber den Unterschied von: .geh hin siiwa* u. .geh hin niV oi » s. Berakh64* bei

Lk 2, 29 S. 138.

8,2: Maria, die genannt wird Magdalena (s. bei Mt 27, 56).
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8,39: J ohanna, das W eib Chuzas, des V erwalters des Herodes.

1. ' Iwavva setzt die F orm x jrrn (njrrii) voraus, wà ¤ hrend die im Rabbin.

à ¼ bliche N amensform â –   ' sni-' griechisch mit 7 » < rvrij wiederzugeben wà ¤ re.

Z ' b62b: R. Tarphon (um 100) erà ¶ ffnete seinen V ortrag u. sprach: .A braham nahm

wiederum ein W eib" Gn 25,1, u. ihr N ame war J ochani â € ” Sota 22Â » wird eine

J ochani, Tochter des Retibi, erwà ¤ hnt als Beleg fà ¼ r die W ahrheit der Bar, daà Ÿ eine

betende J ungfrau die W elt zugrunde richte. N ach Raschi verstand sie durch ihre

Z auberkà ¼ nste das Gebà ¤ ren der F rauen zu verhindern. W enn man sie dann als Beterin

zu Hilfe rief, là ¶ ste sie, scheinbar betend, den Z auberbann.

1 Dreizehn, wie oft, als runde Z ahl gemeint.

11*
164

Lukas 8, 3 (* 2. 3. Â » ); 8,18. 24; 9, 27

2. ytn-r} X ov £ à ¤ > â € ” Sopherim 13,6 wird unter den A hnen Hamans ein

K uza kjw (= X ov £ à ¤ ) erwà ¤ hnt; s. die Stelle bei Mt 1,16 S. 40 N r. 6. â € ”

E ine Bar zeigt, daà Ÿ kjw = .K rà ¼ glein' eine bildliche Bezeichnung fà ¼ r

einen unangesehenen Menschen war im Gegensatz zu x ^ a= â € ž E imer" ,

einem hochgestellten Mann.

J eb70 » Bar: (E ine Groà Ÿ mutter darf unter Umstà ¤ nden sagen:) Siehe, ich will eine

Sà ¼ hne sein fà ¼ r den Sohn meiner Tochter, das K rà ¼ glein; denn er macht, daà Ÿ ich Hebe

essen darf. A ber ich will keine Sà ¼ hne sein fà ¼ r den Sohn meiner Tochter, den E imer;

denn er macht mich untauglich fà ¼ r die Hebe (nà ¤ mlich fà ¼ r deren Genuà Ÿ ). â € ” Z u dieser

Bar s. SLv 22,18 (394Â » ): W enn die Tochter eines Israeliten an einen Priester ver-

heiratet ist. . . u. sie gebiert von ihm eine Tochter, u. diese Tochter geht hin u. heiratet

einen Sklaven oder einen N ichtisraeliten u. gebiert von ihm einen Sohn, so ist dieser

Sohn ein Mainzer, ein Bastard (bildlich ein .K rà ¼ glein* ; trotzdem gilt dieser Bastard

als A hronide, der zwar fà ¼ r den Tempeldienst unbrauchbar ist, aber von der Priester-
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hebe essen darf). Die Mutter seiner Mutter aber darf (in seiner F amilie, auch wenn

ihr Mann, der Priester, u. ihre Tochter verstorben sind) Hebe essen. (Diese Groà Ÿ mutter

segnet deshalb ihren Tochtersohn, das â € ž K rUglein" .) W enn dagegen die Tochter eines

Priesters an einen Israeliten verheiratet ist u. sie gebiert von ihm eine Tochter, u.

diese Tochter geht hin u. heiratet einen Priester u. gebiert von ihm einen Sohn, siehe,

so kann dieser Sohn Hoherpriester werden u. etehen u. am A ltar dienen. E r darf seine

Mutter (in seinem Haus) Priesterhebe essen lassen, aber die Mutter seiner Mutter

macht er dazu untauglich (denn nach Lv 22,13 darf diese von der Speise ihres V aters,

also von der Priesterhebe, nur dann essen, wenn sie, ohne N achkommenschaft

zu haben, in das Haus ihres V aters zurà ¼ ckkehrt, u. diese Bedingung macht ihr

priesterlicher E nkel zu Schanden. E ine solche Groà Ÿ mutter segnet deshalb ihren Tochter-

sohn nicht, auch wenn er ein â € ž E imer* ist).

3. enfrQ onos = owinp' ^ ij, aram. K E ^ iaiDtj, bedeutet im Rabbin. Â « .V or-

mund fà ¼ r Minderjà ¤ hrige; à Ÿ .V erwalter fà ¼ r Privatgà ¼ ter; /.V erwalter fà ¼ r

à ¶ ffentliche oder kà ¶ nigliche Gà ¼ ter, Prokurator. Z wei Beispiele fà ¼ r die

letzte Bedeutung.

Schab 121 » Bar: E s kam einmal im Gehà ¶ ft des J oseph b. Simai in Sichin F euer aus.

Mannschaften aus dem K astell von Sepphoris kamen, um zu là ¶ schen, weil er ein V er-

walter OW B' BH des K à ¶ nigs war. E r lieà Ÿ es ihnen aber nicht zu wegen der E hre

des Sabbats. (Das F euer war also an einem Sabbat entstanden.) | | Z u dem A usspruch

des R. E lifezer, um 90 (Sukka 2,6), daà Ÿ man 14 Mahlzeiten wà ¤ hrend des Laubhà ¼ tten-

festes in der Laubhà ¼ tte zu halten habe, heià Ÿ t es Sukka 27 » :E in V erwalter chiib' m

des K à ¶ nigs A grippa fragte den R. E licezer: â € ž Ich zB, der ich nur eine Mahlzeit tà ¤ g-
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lich zu halten pflege, genà ¼ ge ich der Pflicht, wenn ich eine Mahlzeit (tà ¤ glich, also

zusammen sieben im F est) halte?

8,3 SB: Die ihnen aus dem Ihrigen (ihrem V ermà ¶ gen) dienten.

BB 11 » wird à ¼ ber Binjamin, den Gerechten, einen A lmosenpfleger, berichtet, daà Ÿ

er eine W itwe mit sieben K indern aus dem Seinigen versorgt habe liso nsji » .

8,18: W er da hat, dem wird gegeben (s. bei Mt 13,12; 25, 29).

8, 24: iniax ax  « s. bei Lk5,5 V .

9,27: Bis daà Ÿ sie das Reich Gottes sehen.

Targ J os 53,10: Sie werden das K à ¶ nigtum ihres Messias sehen jwpnM » p « V  « s yirr;

die ganze Stelle bei Mt8,17 S. 482.


Lukas 9, 39.50.51. 52. 58. 60.62

165

9,39: E in Geist erfaà Ÿ t ihn, X afià Ÿ à ¤ vti.

A ram. in* zB: Chag 3b bei Mt 8, 28 à ¶ S. 491 f.; Pes lllb im E x k: A ltjà ¼ d. Dà ¤ mono-

logie N r 7, h.

9,50: W er nicht wider uns ist, ist fà ¼ r uns.

V gl. pQ id 1, 61d, 28: R. J ose b. Ban (um 350) bat gesagt: W as bedeutet: ,W obl

dem Manne, der nicht wandelt im Rate der Gottlosen" ? Psl, 1. Da er nicht wandelt

im Rate der Gottlosen, gilt er wie einer, der im Rate der Gerechten wandelt.

9,51: E r richtete sein A ngesicht nach J erusalem zu reisen.

iox ijQ UJ Sy tri nQ Ã – aanov avx ov tov nogtvsa9at = ks^ d' ji D5i J er42,15. 17; 41, 12;

2K g 12,18; Targ: \ > ro^ > rBÂ « " V Â » ; oder ! r1in! > V fl T-? n. â € ” N R 20 (189Â » ): A uf dem W ege,

auf welchem ein Mensch gehen will, là ¤ à Ÿ t man (= Gott) ihn gehn. A nfanglich wurde

dem Biliam gesagt: Du sollst nicht gehn (vgl. N u 22,12); als er aber sein A ngesicht

fest darauf richtete i' it ryn zu gehen, ging er. â € ” Dasselbe Tanch pia 233Â » .

9, 52 f.: Sie kamen in eine Stadt der Samaritaner,


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u. sie nahmen ihn nicht auf.

V gl. hierzu J osephns A ntiq 20, 6, 1 bei Mt 10,5 S. 557  « t. â € ” à œ ber eine Reise des

R. Schimlon b. E ifazar (um 190) nach einer Stadt der Samaritauer s. p< A Z 5,44 d, 30 bei

Mt 10, 5 S. 552 f.

9,53: W eil sein A ngesicht (= seine Person oder er)

nach J erusalem reiste.

B< ty| = Person (vgl. E x 33,14; Dt 4,37; 2 Sm 17,11) auch im Rabbin.

gebrà ¤ uchlich.

K eth7bBar: Man spricht den Lobsprach fà ¼ r die Brautpaare die ganzen sieben

(Hochzeits-)Tage hindurch vor 10 A nwesenden. Rab J ehnda (f 299) hat gesagt: Das

gilt, wenn (tà ¤ glich) neue Personen runn d-; e erscheinen. â € ” à „ hnlich so K eth8b.

9,60: Laà Ÿ die Toten ihre Toten begraben.

Z u im Sinne von ,geistlich tot* s. bei Mt8,22; 1 Tim 5,6. â € ” K Hh 3> > (lies lllb):

s* * n iS'  » rnx ^ itn nsy (bei Lightfoot u. andren) gehà ¶ rt nicht hierher. Die W orte be-

deuten: Die Gesetzesunkundigen (die < A mme ha-arec) werden (in der zuk. W elt) nicht

wieder aufleben (auferstehn). A ls A utor wird R. E liazar, um 270, genannt. â € ” E ben-

falls andersartig ist die Bar N * d 64b von den vier Personen (A rme, A ussà ¤ tzige, Blinde,

K inderlose), die wie ein Toter geachtet sind, s. bei Mt 19,22 S. 818. In der Parallel-

stelle GnR 71 (46 » ) R. Sch « mu8l b. N achman, um 260, als A utor; anonym in J A Z 5 » ;

ohne Schriftbeweis in E x R5(70d).

9,62: K einer, der seine Hand an den Pflug legt u.

rà ¼ ckwà ¤ rts schaut, ist fà ¼ r das Reich Gottes tà ¼ chtig.

1. Die E ntschiedenheit in der Hingabe des Menschen au den Dienst Gottes wird
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betont zBA bothS, 7: R. J aSaqob (falls der V ater des R. E liiezer b. J a' aqob IL, etwa

um 120) sagte: W er sich unterwegs befindet u. studiert u. sein Studium unterbricht u.

sagt: W ie schà ¶ n ist dieser Baum, wie schà ¶ n ist dieses F eld! dem rechnet es die Schrift

so an, als hà ¤ tte er sich an seiner Seele verschuldet. | | ! A Z 5b Bar aus der Schule des

E lias: Immer soll sich der Mensch wegen der W orte der Tora (d. h. um sie zu stu-

dieren n. zu erfà ¼ llen) dem Ochsen gleichmachen, der fà ¼ r das J och, u. dem E sel, der

fà ¼ r die Last da ist.

2. x ot à Ÿ X frimy eis t « à ¶ niaio. â € ” J alqut Rauben Gn 19,26 (40b): Sein W eib schaute

hinter ihm weg; da ward sie eine Salzsà ¤ ule. W as heià Ÿ tâ € ž hinter ihm weg" ? V on der

Gottheit weg (Gottes Gebot verachtend).


166

Lukas 10, 1.4.6

8. Â « r#frof, etwa = ^ 4? ? ? " ? .â € ” Midr Q oh 5,11 (28 â € ¢ > ): irisi-sa ^ rsr" : -,nn hyit bv rrn,

es war dort ein A rbeiter, der tà ¼ chtig (braachbar) war in seiner A rbeit. â € ” E benso

GnR 9 (7 » ): 0" r< tn raicà ¼ isa iisro n* .n » hs, jeder, der tà ¼ chtig ist in der Gartenarbeit.

10,1: Der Herr ernannte auch andre siebzig.

Die 70 J Ã ¼ nger wohl nach A nalogie der 70 Ã „ ltesten N u 11,16.

Sanh 1,6: Das groà Ÿ e Synedrium hatte 71 Mitglieder, das kleine 23. W oher, daà Ÿ

das groà Ÿ e 71 hatte? s.: .Sammle mir 70 Mà ¤ nner aus den à „ ltesten Israels* N u 11,16;

u. Mose zu ihnen hinzu (gerechnet), siehe, das sind 71. R. J ehuda (um 150) sagte:

(E s waren nur) 70. â € ” Satin 16b: W as ist der Grund der Rabbinen, welche sagen:

â € ž Und Mose zu ihnen hinzu" ? N u 11,16:.Sie sollen dort ,mit dir* stehn; mit dir u.

du mit ihnen (also tritt Mose zu den 70 noch hinzu). Und R. J ehnda? (E r erklà ¤ rt:)

.Mit dir* (sollen sie dort stehn) mit RÃ ¼ cksicht auf die Schekhinal (Gottheit). Und

die Rabbinen? Die Schrift sagt N u 11,17: â € ž Sie sollen mit dir an der Last des V olkes

tragen" ; mit dir u. du mit ihnen (also tritt Mose zu den 70 noch hinzu). Und R. J ehuda?
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(E r erklà ¤ rt:) , Mit dir" , d.h. als solche, die dir gleichen (sollen sie dort stehn). Und

die Rabbinen? (Sie sagen: Daà Ÿ die 70 Mose gleichen sollen) das geht aus E x 18,22

hervor: So schaffe dir E rleichterung, u. sie mà ¶ gen mit dir tragen (vgl. das. V ers 21), u.

zwar ist dies betreffs des groà Ÿ en Synedriums zu entnehmen vom kleinen Synedrium

(von welchem E x 18,22 handelt). Bar: E s blieben zwei Mà ¤ nner im Lager à ¼ brig N u 11,26.

E inige sagen: In der Urne blieben sie (ihre Z ettel) à ¼ brig. A ls nà ¤ mlich Gott zu Mose

sagte: Sammle mir 70 Mà ¤ nner aus den à „ ltesten Israels N u 11,16, sprach Mose: W ie

soll ich es machen? W Ã ¤ hle ich 6 aus jedem Stamm aus, so werden 2 als zu viel er-

funden; wà ¤ hle ich 5 aus jedem Stamm aus, so werden 10 als zu wenig erfunden;

wà ¤ hle ich 6 aus diesem Stamm u. 5 aus jenem, siehe, so bringe ich N eid unter die

Stà ¤ mme. W as tat er? E r wà ¤ hlte immer 6 aus u. brachte 72 Z ettel; auf 70 schrieb

er das W ort .à „ ltester" 2 lieà Ÿ er leer. Dann mischte er sie durcheinander u.

legte sie in eine Urne. E r sprach zu ihnen: K ommt u. nehmet eure Z ettel. In wessen

Band einer mit .à „ ltester* kam, zu dem sagte er: Dich hat Gott là ¤ ngst geheiligt (fà ¼ r

das A mt geweiht); in wessen Hand ein leerer Z ettel kam, zu dem sagte er: Gott hat -

dich nicht erwà ¤ hlt; was kann ich da fà ¼ r dich tun! â € ” Parallelstellen: pSanh 1,19 ° , 55;

N uR 15 (179d). | | SN u 11, 1Â « Â § 92 (25b): Siebzig MÃ ¤ nner. E s sollten sein MÃ ¤ nner von

W eisheit u. K raft, Tà ¼ chtige (Sorgfà ¤ ltige) u. o' t' os. Levy 2, 368" : o-tios, .deren schà ¶ ne

Reden sehnsuchtsvoll erwartet werden." Dalman: o-? -c^ ytiyioiijt .Rechner* (? ). â € ”

V gl. auch SDtl, 13 Â § 18(67 b).

10,4: N iemand sollt ihr unterwegs grà ¼ à Ÿ en.

à œ ber Gruà Ÿ sitten, besonders auch à ¼ ber Gruà Ÿ verbote s. bei Mt 5,47 S. 380 ff. â € ” Das

Gruà Ÿ verbot Lk 10,4, falls es der E ile dienen will, à ¤ hnelt am meisten demjenigen in 2 K g 4,29.
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10, 6: W enn dort ein Sohn des F riedens ist.

vlif clfijytjt = bis » 33 oder oiss ia kann sowohl einen bezeichnen, der F rieden

hat, als auch einen, der fà ¼ r den F rieden geeignet u. bestimmt ist. In ersterer Hin-

sicht vgl. \ > -n -ja .SÃ ¶ hne der K raft* = tapfere MÃ ¤ nner 2 Sm 13, 28; r? r is .Sohn des

W issens* = einer, der V erstand hat; * n* " u .Sohn derHaggada* = einer derhaggadische

K enntnisse besitzt. â € ” F à ¼ r die zweite Bedeutung, die durch das  « (tot in der Parallel-

stelle Mt 10,18 nahegelegt wird, vgl. Â « an olsum ^ a .Sohn der zuk. W elt" = einer,

der fà ¼ r die zuk. W elt bestimmt ist; ebenso ojh-j -ja .K inder der Hà ¶ lle" .â € ” W eitere

Beispiele bei Mt 8,12 * S.476 ff.

1 Raachi gibt hierzu 2 E rklà ¤ rungen: Mit dir (bei dir) sollen sie stehen auà Ÿ erhalb

des Stiftszeltes, u. nicht sollen sie wegen der Sch' kliina in das Stiftszelt kommen.

Oder: damit die Schckhina auf ihnen ruhe, soll Mose bei ihnen sein.
Lukas 10,16.18 (N r. 1.2) 167

10,16: W er euch hà ¶ rt, hà ¶ rt mich, u. wer euch verachtet,

verachtet mich; wer aber mich verachtet, der verachtet

den, der mich gesandt hat.

E x R32(93c): .Denn wenn du auf Beine (des E ngels) Stimme hà ¶ rst u. alles tust,

was ich reden werde* E x 23, 22; was ,er reden wird" steht hier nicht geschrieben,

sondern was .ich reden werde" : wenn ihr von ihm annehmt (d. h. auf ihn hà ¶ rt), so

ist das, als ob ihr von mir annehmt, u. wenn ihr also tut, so werde ich deine F einde

befeinden E x 23,22. | | Tauch = ; -52b; R.Schimson b.J ochai (um 150) hat gesagt: Gott

sprach zu den Israeliten: E hret die Gebote, denn sie sind meine Gesandten; u. der

Gesandte eines Menschen ist wie dieser selbst. W enn du sie ehrst, so ist das, wie

wenn da mich ehrst, u. wenn du sie verachtest, so ist das, wie wenn da meine Herr-

lichkeit verachtest. | | SanhllO" : Rab Chisda (t 309) hat gesagt: W enn einer gegen

seine Lehrer streitet (andrer Meinung ist), so ist das, ab ob er gegen die Schekhiua

stritte; s: (Die wider Mose u. wider A liron haderten,) als sie wider J ahve haderten

N a 26, 9. R. Chama b. Chanina (um 260) hat gesagt: W er mit seinem Lehrer hadert,
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ist wie einer, der mit der Schekhina hadert; s.: Das ist das Haderwasser, wo die

K inder Israel mit J ahve haderten N u 20,13. R. Chanina b. Papa (um 300) hat gesagt:

W er wider seinen Lehrer murrt, ist wie einer, der wider die Schekhina murrt; 8.:

N icht gegen uns ist euer Murren, sondern gegen J ahve E x 16,8. R. A bbahu (um 300)

hat gesagt: W er A rges Ober seinen Lehrer denkt (oder spricht), ist wie einer, der

A rges à ¼ ber die Schekhina denkt; s.: Das V olk redete wider Gott u. wider Mose

N u 21,5. | | V gl. auch A both4,12: R. E lfazar b. Schanimuas (um 150) sagte: E s sei dir

die E hre deines Schà ¼ lers so lieb wie deine eigene, u. die E hre deines Genossen wie

die E hrfurcht vor deinem Lehrer, u. die vor deinem Lehrer wie die vor Gott. | | N uR 14

(1741) Bar: W oher kann man sagen: W enn ein Mensch ein W ort (der Tora) aus dem

Monde des Geringsten in Israel gehà ¶ rt hat, so soll es in seinen A ugen sein, als ob

er es aus dem Munde des W eisesten in Israel hà ¶ rte? Die Schrift sagt lehrend (Dt 11,

13): .W enn ihr ernstlich auf meine Gebote hà ¶ ren werdet, die ich euch heute gebiete.*

(Die W orte der Tora, die ein Mensch von Menschen hà ¶ rt, sollen ihm wie W orte sein,

die ihm Gott gebietet.) Und nicht nur, als ob er sie aus dem Munde eines W eisen

hà ¶ rte, sondern als ob er sie aus dem Munde (aller) W eisen hà ¶ rte; u. nicht bloà Ÿ , als

ob er sie aas dem Munde der W eisen hà ¶ rte, sondern als ob er sie aus dem Munde

des Synedriums hà ¶ rte; u. nicht bloà Ÿ , als ob er sie aus dem Munde des Synedriums

hà ¶ rte, sondern als ob er sie aus dem Munde Moses hà ¶ rte; u. nicht bloà Ÿ , als ob er

sie aus dem Munde Moses hà ¶ rte, sondern als ob er sie aus dem Munde Gottes hà ¶ rte. â € ”

Z um Schluà Ÿ satz: .W er mich verachtet* s. bei Mt 10, 40 8 S. 590.

10,18: Ich sah den Satan wie einen Blitz vom Himmel fallen.

1. Z um A usdruck tx rov ovqavov neaoyra vgl. PirqeRE 122 (llc): Die E ngel, die
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ans ihrer heiligen Stà ¤ tte vom Himmel gefallen waren a-ncn â –   ;  » irrnp oipea lirss,

sahen die TÃ ¶ chter K ains. ... In dieser Stunde wurde ihre K raft u. Gestalt wie die

der Menschenkinder. | | Targ J erasch I Gn 6, 4: Scharnchazzai u. f Uzzià ¶ l, die fielen vom

Himmel n. waren in jenen-Tagen auf der E rde. | | Pirqe RE t 14 (7d): Gott stà ¼ rzte (bei

der V erfluchung der Schlange Gn 3, 14) den SammaSl (= Satan) u. seine Rotte aus

ihrer heiligen Statte vom Himmel.

2. Der endgà ¼ ltige Sturz des Satans u. seiner Genossen wurde vom

J udentum in der Z eit der E ndvollendung erwartet. A llgemein heià Ÿ t es

A ssMo8l0,1: Dann (zur Z eit der E ndvollendung) wird sein (Gottes)

Reich à ¼ ber all seine K reatur erscheinen; dann wird der Teufel ein E nde

haben u. die Traurigkeit mit ihm hinweggenommen werden. E t tunc

parebit regnum illius in omni creatura illius, et tunc Z abulus (= Ã ¶ ici-


168 Lukas 10,18 (N r. 2. 3); 10,19

à Ÿ olog) finem habebit et tristitia cum eo abducetur. | | .labil 23, 29: A lle

ihre Tage werden sie (die Genossen der E ndzeit) in F rieden u. in

F reude vollenden u. leben, indem es keinen Satan u. keinen BÃ ¶ sen gibt,

der (sie) verdirbt; sondern alle ihre Tage werden Tage des Segens u.

Heils sein. | | Test Sim 6: Dann (in der seligen V ollendungszeit) werden

alle Geister des Irrtums dahingegeben werden zur Z ertretung dg x ava-

nà ¼ iijciv, u. die Menschen werden herrschen à ¼ ber die bà ¶ sen Geister x ai ot

à ¤ v& Q < onoi à Ÿ aailevcovai tà ¼ v novr^ mv rrvevfià ¤ riov. | | Test J ud 25: E s wird

kein Geist des Irrtums des Beliar mehr sein; denn er wird in das

F euer geworfen werden bis in E wigkeit. Im armenischen Tex t: E s

befinde sich in euch nicht der Geist des Irrtums; denn die unreinen

Geister werden in das ewige Gericht geworfen werden.

3. A ls V ollstrecker des Gerichts an Satan erscheinen:

a. Gott. TestDanà ¶ :E r selbst (Gott) wird gegen den Beliar K rieg fà ¼ hren. | | Test

Sebul 9: E r selbst (Gott) wird alle gefangenen Menschenkinder von Beliar erlà ¶ sen, u.
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jeder Geist der V erfà ¼ hrung wird zertreten werden naitj& rjaex ai. | | Unsicher, weil von

christlicher Hand erweitert, ist Test A sser 7: Ihr (K inder A scher) werdet in der Z er-

streuung sein, verachtet wie unbrauchbares W asser, bis der HÃ ¶ chste die E rde heim-

sucht u. er selbst kommt wie ein Mensch, mit Menschen essend u. trinkend u. in

Ruhe das Haupt des Drachen zermalmend durch W asser, jj SLv 26, 6 s. im E x k. Ã ¼ ber

DÃ ¤ monologie N r. 7, f.

b. E ngel. TestLev3: Im dritten (Himmel) sind die MÃ ¤ chte der Heerlager, die

verordnet sind auf den Tag des Gerichts, Rache zu à ¼ ben unter den Geistern des

Irrtums u. Beliars. | | Henoch 54,4ff.: Ich fragte den E ngel des F riedens, der mit mir

ging, indem ich sagte: F Ã ¼ r wen werden diese (Marter-)W erkzeuge bereitet? F Ã ¼ r die

Scharen des A sasel, um sie zu ergreifen u. in den A bgrund der vollkommenen V er-

dammnis zu werfen; mit rauhen Steinen werden sie ihre K innbacken bedecken, so

wie der Herr der Geister befohlen hat. Michael, Gabriel, Raphaà ¶ l u. Phanuà ¶ l werden

sie an jenem groà Ÿ en Tage packen u. in den brennenden F euerofen werfen, damit der

Herr der Geister Rache nehme fà ¼ r ihre Ungerechtigkeit, dafà ¼ r, daà Ÿ sie dem Satan

Untertan wurden u. die E rdenbewohner verfà ¼ hrten.

c. Der Messias. Henoch55,4: Ihr K Ã ¶ nige u. MÃ ¤ chtigen, die ihr auf dem F est-

lande wohnen werdet, ihr sollt meinen A userwà ¤ hlten (= Messias) sehen, wenn er auf

dem Thron meiner Herrlichkeit sitzen u. den A sasel, seine ganze Genossenschaft u.

alle seine Scharen im N amen des Herrn der Geister richten wird. â € ” Henoch 69,27:

Der Menschensohn setzte sich auf den Thron seiner Herrlichkeit, u. die Summe des

Gerichts wurde ihm à ¼ bergeben, u. er là ¤ à Ÿ t die Sà ¼ nder u. die, welche die W elt ver-

fà ¼ hrt haben (= die bà ¶ sen Geister), von der Oberflà ¤ che der E rde verschwinden u.
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vertilgt werden. â € ” Statt des messian. K Ã ¶ nigs tritt in Test Lev 18 der Hohepriester

der messian. E ndzeit als V ernichter Beliars auf: Z ur Z eit seines Priestertums wird

jede Sà ¼ nde vergehen, u. die Gottlosen werden aufhà ¶ ren, Bà ¶ ses zu tun.... Und er

selbst wird die Tà ¼ ren des Paradieses à ¶ ffnen, u. er wird wegstellen das gegen A dam

drohende Schwert u. wird den Heiligen zu essen geben von dem Holz des Lebens, u. der

Geist der Heiligkeit wird auf ihnen sein. Und Beliar wird von ihm gebunden werden, u.

er wird seinen K indern Gewalt geben, auf die bà ¶ sen Geister zu treten naretv int tu no-

vrjQ ti nvev/iaja. â € ” A us der rabbin. Literatur vgl. PesiqR 36 (161Â » ) bei Mk 1,24Â « S.2.

10,19% : Ich habe euch Macht gegeben, auf Schlangen

u. Skorpione zu treten.

Grundstelle Ps91,13. A ls geschichtlicher Beleg erscheint N oah in der A rche Midr

Ps 91 Â § 8 (200b): R. Levi (um 300) hat gesagt: Die ganzen 12 Monate hat N oah auf
Lukas 10,19. 20 (N r. 1)

169

Schlangen u. Skorpione getreten o-ts, ohne daà Ÿ sie ihn beschà ¤ digten, s. Ps 91,18:

A uf LÃ ¶ wen u. Ottern wirst da hinschreiten, zertreten junge LÃ ¶ wen u. Drachen. E x R 24

(86* ): Die Schlangen u. Brandschlangen lagerten sich ausgestreckt vor ihnen (in der

W Ã ¼ ste Schur E x 15, 22; Dt 8, 15), damit die Israeliten nicht durch sie in Schrecken

â – ¼ ersetzt wà ¼ rden. | | B' rakh 33* Bar: A n einem Ort befand sich einmal eine W asser-

schlange (--n; ? vgl. Lewysohn, Z oologie 242), die den Menschen Schaden zufà ¼ gte.

Sie kamen u. teilten es dem R. Chanina b. Dosa (einem wundertà ¤ tigen Heiligen um

70 n. Chr.) mit. E r sprach: Z eigt mir ihr Schlupfloch! Sie zeigten es ihm. E r setzte

seine F erse auf die à – ffnung des Lochs. Sie kam heraus u. bià Ÿ ihn, u. die Schlange

starb. E r nahm sie auf seine Schulter, brachte sie ins Lehrhaus u. sprach zu ihnen:

Seht, meine K inder, nicht die Schlange tà ¶ tet, sondern die Sà ¼ nde tà ¶ tet. In jener Stunde

sagten sie: W ehe dem Menschen, dem eine W asserschlange begegnet, u. wehe der

W asserschlange, der R. Chanina b. Dosa begegnet! â € ” Die Parallelstelle TBerakb8,20

s. bei Mt6, 5 S. 399 f.


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10,19 SB: à œ ber jede Macht des F eindes,

u. nichts wird euch schà ¤ digen.

Pes 8> > : R. E ifazar (um 270) hat gesagt: Die mit der E rfà ¼ llung einer religià ¶ sen

Pflicht Beauftragten nisi  « mV u erleiden keinen Schaden, weder bei ihrem A usgang,

noch bei ihrer RÃ ¼ ckkehr.

10,20: F reut euch, daà Ÿ eure N amen im Himmel

angeschrieben sind.

Die im jà ¼ dischen Schrifttum ziemlich hà ¤ ufig erwà ¤ hnten himmlischen

BÃ ¼ cher oder Tafeln bezeichnen im einzelnen:

1. Das Buch des Lebens oder der Lebendigen, d. h. ein V er-

zeichnis derjenigen, die zum Leben bestimmt sind. So schon im A T

Ps 69,29. W eil Gott selbst dieses Buch fà ¼ hrt (E x 32,32; Ps 87,4â € ” 6),

kann es auch als  » Buch Gottes" (E x 32,32f.; vgl. Ps56,9; 139,16) be-

zeichnet werden. Gleichbedeutend ist  » das Buch" schlechthin Dn 12,1.

A us diesem Buch â € ž ausgelà ¶ scht werden" (E x 32,32 f.; Ps 69,29) bedeutet

den A usschluà Ÿ vom Leben oder von der Gemeinschaft Gottes. A us dem

N T gehà ¶ ren auà Ÿ er Lk 10,20 hierher Phil 4,3; Hebr 12, 23; Offb 3,5;

13,8; i7,8. â € ” Diese V orstellung hat die pseudepigraphische u. rabbin.

Literatur festgehalten, » doch ist sie in dieser dadurch erweitert worden,

daà Ÿ man neben dem Buch der Gerechten oder der F reunde Gottes zu-

gleich von einem Buch der F revler oder der F einde Gottes redet.b

a. Henoch 47, 3: In jenen Tagen sah ich, wie sich der Betagte auf den Thron

seiner Herrlichkeit setzte u. die BÃ ¼ cher der Lebendigen (= â € ž das Buch* Dn 12,1) vor
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ihm aufgeschlagen wurden. | | Henoch 104, 1: Ich schwà ¶ re euch, ihr Gerechten, eure

N amen sind von der Herrlichkeit des Groà Ÿ en aufgeschrieben. ] [ Henoch 108,3: W artet

nur, bis die SÃ ¼ nde vergangen ist; denn ihre (der F revler) N amen werden aus den

Bà ¼ chern der Heiligen ausgelà ¶ scht u. ihre N achkommen fà ¼ r immer vertilgt werden.

Targ J erusch I E x 82,32 f.: Und nun, wenn du ihre SÃ ¼ nde vergeben willst, so vergib:

wenn aber nicht, so là ¶ sche mich nun aus dem Buch der Gerechten aus, in das du

meinen N amen geschrieben hast. Und J ahve sprach zu Mose: E s ist nicht recht, deinen

N amen auszulà ¶ schen, sondern wer vor mir gesà ¼ ndigt hat, den là ¶ sche ich aus meinem

Buch aus. | | A chtzehn-Gebet 12 (palSst. Rez.): Den A btrà ¼ nnigen sei keine Hoffnung, u.

die freche Regierung (d. h. Rom) mà ¶ gest du eilends ausrotten in unsren Tagen, u. die

N ax arener (= Christen) u. die Minim (= Hà ¤ retiker) mà ¶ gen umkommen in einem A ugen-


170

Lukas 10,20 (N r. 1.2)

blick, ausgelà ¶ scht werden aus dem Buch der Lebendigen u. mit den Gerechten nicht

aufgeschrieben werden! | LvR 35 (132* ): R. A cha b. E ljaschib (im 4. J ahrh.) hat ge-

sagt: D" ~ (werden die Gebote Gottes Lv 26, 3 genannt), weil sie den Menschen zum

Leben der zuk.W elt bringen. Das meint J es4,3: .Und es wird sein, wer geblieben

in Z ion n. wer à ¼ brig ist in J erus., der wird beilig heià Ÿ en, jeder, der geschrieben ist

airon unter die Lebendigen zu J erus.* , das ist der, welcher sich mit der Tora

beschà ¤ ftigt, die ein Baum des Lebens ist, s. SprS, 18. (Sinn: n « pn = E ingegrabenes,

E ingraviertes werden die Gebote genannt, weil sie bewirken, daà Ÿ der Mensch ein

E ingeschriebener :ir3 wird im Buch des Lebens.) | | GnR 24 (16* ): Bar Q appara (im 220)

hat seinen V ortrag erà ¶ ffnet mit Ps 69,29: Sie mà ¶ gen ausgelà ¶ scht werden aus dem Buch

der Lebendigen u. mit den Gerechten nicht aufgeschrieben weiden. .Sie mà ¶ gen aus-

gelà ¶ scht werden aus dem Buch der Lebendigen* d. h. aus dem unteren Geschlechts-

verzeichnis rtm riihin -tos, ,n. mit den Gerechten nicht aufgeschrieben werden" ,

nà ¤ mlich in dem oberen Geschlechtsverzeichnis ^ V irs ^  » rnV ir -io. ; Midr Ps 18  § 3 (68b):


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Solange David wegen jener Tat (mit der Bathseba) nicht Buà Ÿ e getan hatte, wurde er nicht

in das obere Heer (lies (rts^ sett  « rrpori « ) eingeschrieben; als er aber Buà Ÿ e getan hatte,

wurde er in das obere Heer eingeschrieben arsj u. .K necht J ahves* genannt, s. PslS.l.

b. J ubil 30,20 ff.: W ir (E ngel) gedenken der Gerechtigkeit, die ein Mensch in

seinem Leben geà ¼ bt hat. Z u allen Z eiten des J ahrs, bis zu tausend Geschlechtern,

berichten sie es (vor Gott), u. demgemà ¤ à Ÿ wird ihm u. seinen Geschlechtern nach ihm

geschehen, u. er ist als F reund u. Gerechter auf den himmlischen Tafeln aufgeschrieben.

A lles dies habe ich (der E ngel) dir (Mose) aufgeschrieben u. dir geboten, daà Ÿ dn

den K indern Israel sagest, sie sollten keine Sà ¼ nde tun u. die Ordnung nicht à ¼ ber-

schreiten u. den Bund nicht brechen, der ihnen angeordnet ist, damit sie ihn halten

u. als F reunde aufgeschrieben werden. W enn sie ihn aber à ¼ berschreiten u. auf lauter

W egen der Unreinheit wandeln, werden sie auf den himmlischen Tafeln als F einds

aufgeschrieben u. aus dem Buch des Lebens getilgt u. in das Buch derer, die um-

kommen werden, geschrieben werden u. zus. mit denen, die von der E rde hinweg-

getilgt werden. | | J ubil 36,10: (Der wider seinen Bruder BÃ ¶ ses Sinnende) wird aus-

getilgt werden aus dem Buch der E rmahnung (? Gedenkbuch Mal3,16? ) der Menschen-

kinder n. wird nicht aufgezeichnet werden im Buche des Lebens, sondern in dem der

zum Untergange Bestimmten, u. wird entweichen zum ewigen F luche. | j RH 16b Bar:

Die Schule Schammais sagte: Drei A bteilungen gibt es am Tage des Gerichts: die

và ¶ llig Gerechten werden sofort aufgeschrieben u. versiegelt fà ¼ r das ewige Leben, die

và ¶ llig Gottlosen werden sofort aufgeschrieben u. versiegelt fà ¼ r den Gehinnom; s.

Dnl2,2. â € ” Die ganze Stelle bei Mt 1,19 8.50 f. TSanh 13, 3 (434) fehlen die vom

A ufschreiben u. V ersiegeln handelnden W orte.


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V on drei BÃ ¼ chern wird pRHl,57* 49 gesprochen: R. Q ^ uspa (Â « ro^ - = " itci-s

K ' ruspMai, um 800) hat im N amen des R. J ochanan (t 279) gesagt: Drei Schreibtafeln

(n' -cpj; -B, niV nx ff) gibt es (beim Gerichtsbeschluà Ÿ am N eujahrstage): eine fà ¼ r die

và ¶ llig Gerechten u. eine fà ¼ r die và ¶ llig Gottlosen u. eine fà ¼ r die Mittelmà ¤ à Ÿ igen. Die

và ¶ llig Gerechten haben ihr Urteil zum Leben là ¤ ngst (sofort) am N eujahrstag em-

pfangen; die và ¶ llig Gottlosen haben ihr Urteil (zum Tode) là ¤ ngst am N eujahrstag

empfangen. Denen auf der der Mittelmà ¤ à Ÿ igen wurden là ¤ ngst zehn Tage der Buà Ÿ e

gewà ¤ hrt zwischen N eujahr u. dem V ersà ¶ hnungstag. Tuen sie Buà Ÿ e, so werden sie

mit den Gerechten aufgeschrieben; wenn aber nicht, so werden sie mit den Gottlosen

aufgeschrieben. W as ist der Schriftbeweis? Ps69, 29: .Sie mà ¶ gen ausgelà ¶ scht werden

aus dem Buch* , das geht auf das (Buch) der Gottlosen^ .der Lebendigen' , das geht

auf dos der Gerechten; ,u. mit den Gerechten nicht aufgeschrieben werden" , das

geht auf das der Mittelmà ¤ à Ÿ igen. â € ” Parallelstellen mit A bweichungen u. E rweite-

rungen: RH 16 b; Pesiq 157 b.

2. Das Buch der Taten eines Menschen. â € ” W ie E sra 4,15;

E sth 2,23; 6,1; 10,2 zeitgeschichtliche Chroniken oder Memorabilien-


Lukas 10,20 (N r. 2)

171

bà ¼ cher erwà ¤ hnt werden, so kennt Mal 3,16 ein fà ¼ r die Gottesfà ¼ rchtigen

im Himmel geschriebenes Gedenkbuch yrai ibo (Targum: kj:^ ibij),

in welchem die V erdienste der F rommen um Gottes Sache angemerkt

werden. N ach J es 65, 6 findet auch eine A ufzeichnung menschlicher

V erschuldungen vor Gott statt. Diese V orstellung von BÃ ¼ chern, in

denen die guten u. bà ¶ sen Taten der Menschen im Himmel aufgeschrieben

werden, liegt im A T noch Dn 7,10 (vgl. jedoch bei N r. 4, a), im N T

jedenfalls Offb 20,12 vor. Das jà ¼ dische Schrifttum ist voll von der-

gleichen Gedanken.a Dabei kommen als Himmelsschreiber in Betracht:

die E ngel, Henoch, E sra, Metatron, E lias u. der Messias.b

a. Henoch 81,4: In jener Stande sagte ich (Henoch): Selig der Mann, der gerecht

n. gilt stirbt, Uber den kein Bach der Ungerechtigkeit (Schuldbuch) geschrieben ist. | |

Henoch 98, 6 ff.: Ich schwà ¶ re each Sandern bei dem groà Ÿ en Heiligen, daà Ÿ alle eure

bà ¶ sen W erke in den Himmeln offenbar sind u. keins von euren W erken der Gewalt-
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tà ¤ tigkeit bedeckt oder verborgen ist. W à ¤ hnt nicht in eurem Geiste noch denkt in

eurem Herzen, daà Ÿ ihr nicht wià Ÿ t noch seht, daà Ÿ jede Sande tà ¤ glich im Himmel vor

dem Hà ¶ chsten aufgeschrieben wird. V on jetzt an wià Ÿ t ihr, daà Ÿ alle eure Gewalt-

tà ¤ tigkeit, die ihr begeht, jeden Tag bis zum Tag eures Gerichts aufgeschrieben wird. | |

Henoch 104,7: Obwohl ihr SÃ ¼ nder sagt: ,A lle unsere SÃ ¼ nden werden nicht durch-

forscht u. aufgeschrieben! " â € ” sie (die E ngel) schreiben doch alle eure SÃ ¼ nden jeden

Tag auf. | | slavHenoch 52, 15: A lles dieses (V erdienst u. Schuld) wird in Maà Ÿ en u. in

Bà ¼ chern dargetan werden anf den Tag des groà Ÿ en Gerichts. [ J ubil 30, 23: A n dem

Tage, da die Sà ¶ hne J akobs die Sichemiten tà ¶ teten, kam fà ¼ r sie eine Schrift in den

Himmel, daà Ÿ sie Gerechtigkeit u. Recht u. Rache an den Sà ¼ ndern geà ¼ bt, u. es wurde

zum Segen aufgeschrieben. â € ” A pok Bar 24,1: Siehe, Tage kommen, da werden die

Schriften aufgetan werden, worin die Sà ¼ nden aller derer, die gesà ¼ ndigt haben, auf-

geschrieben sind. | | A both2, 1: Rabbi sagte: Beachte dreierlei, u. du wirst nicht in

Sà ¼ nde geraten. W isse, was Uber dir ist: ein sehendes A uge u. ein hà ¶ rendes Ohr-u.

alle deine Taten werden in ein Bach geschrieben. | | A both 3,16: R. fA qibft (tum 135)

pflegte zu sagen: A lles ist auf Unterpfand gegeben, u. ein N etz ist à ¼ ber alle Leben-

digen ausgebreitet (so daà Ÿ niemand sich der V erantwortung entziehen kann). Der

K ramladen ist geà ¶ ffnet, u. der K rà ¤ mer leiht, aber die Tafel (cp_:c = nlvai .Schuld-

buch" ) ist geà ¶ ffnet, u. die Hand schreibt ein, wer entleihen will, der komme u. ent-

leihe. ... | | LvR26 (124Â ° ): Selbst Dinge, an denen nichts ist, selbst ein leichtfertiges

Gesprà ¤ ch, das ein Mensch mit seiner F ran fà ¼ hrt, werden auf die Tafel geschrieben;

u. man liest sie ihm in seiner Sterbestunde (zur A nerkennung) vor. Und wer schreibt

â € ¢ ie anf? .Der zu Morgengrauen macht die F insternis" A rnos4,13. â € ” Parallelstellen:


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pChag2,77 » ,29; Midr K L3,29 (72 » ); Midr Q oh 12,14 (55 » ). â € ” à œ ber den A utor dieses

A usspruchs là ¤ à Ÿ t sich aus den angefà ¼ hrten Stellen nichts Sicheres entnehmen; Chag5b

ist Rab (t 247) ein à ¤ hnliches W ort in den Mund gelegt. V gl. auch SDt 32, 4  § 807

(133a): W enn ein Mensch von der W elt scheidet, kommen alle seine W erke u. werden

einzeln vor ihm angefà ¼ hrt (aufgezà ¤ hlt). E r (Gott) sagt zu ihm: So hast du getan an

dem u. dem Tage; oder glaubst du nicht an diese W orte? W enn er dann sagt: J a,

ja! so spricht er (Gott) zu ihm: Untersiegle! s.: Durch die Hand eines jeden Menschen

untersiegelt er (so der Midr Hi 37, 7). â € ” Dasselbe Tasan 11Â » .| | Midr Ps 1 Â § 22 (12b):

R. J ochanan (f279) hat gesagt: Dereinst wird Gott im Gericht sitzen mit den Ge-

rechten u. mit den Gottlosen. E r richtet die Gerechten u. là ¤ à Ÿ t sie in den Gan (E den

gehen, u. er richtet die Gottlosen u. verurteilt sie zum Gehinnom. Die Gottlosen

sprechen: E r hat uns nicht nach Gebà ¼ hr gerichtet; wen er will, erklà ¤ rt er fà ¼ r ge-

recht, u. wen er will, verurteilt er (erklà ¤ rt er fà ¼ r schuldig). Dann wird Gott sagen:

Ich wollte euch nicht à ¶ ffentlich bekannt machen (euch nicht bloà Ÿ stellen). W as tut
172

Lukas 10, 20 (N r. 2)

Gott? E r liest ihr Schuldverzeichnis (^ jiV * = elogium) vor, u. sie fahren in den

Gehinnom hinab. â € ” Das Schuldverzeichnis der Gottlosen wird auch GnR 28 (17Â ° ) in

einem A usspruch des R. J onathan, um 220, erwà ¤ hnt. F erner pN ed 1, 36d, 34: R. J annai

(um 225) hat gesagt: E in F allstrick ist es fà ¼ r den Menschen, unbedacht  » heilig* zu

rufen u. erst nach Gelà ¼ bden zu à ¼ berlegen Spr 20, 25. F à ¤ ngt er an zu geloben, so wird

sein Schuldbuch (im Himmel, ircpi-t) geà ¶ ffnet (um seinen sittlichen Stand durch V er-

gleichung seines Schuldkontos mit seinem V erdienstkonto festzustellen; dadurch zieht

der Mensch, vielleicht sehr zu seinem Schaden, Gottes A ufmerksamkeit auf sich).

E ine andere E rklà ¤ rung: E in F allstrick ist es fà ¼ r den Menschen, unbedacht â € ž heilig*

zu rufen u. " pai o-n: in » , (deute:) nâ € ” nj nn-* ,= die V erzà ¶ gerung der Gelà ¼ bde fà ¼ hrt

zur Prà ¼ fung; verzà ¶ gert ein Mensch sein Gelà ¼ bde, so wird sein Schuldbuch -c-rt ge-

à ¶ ffnet. â € ” Parallelstellen: GnR81 (51d); Tanch nbu-i 40b. | | Mit Bezug auf E sth 6, 1

heià Ÿ t es M ° g 16 » : R. A si (um 300) hat gesagt: R. Schela aus E ephar Temarta (um

280) habe à ¶ ffentlich vorgetragen: W enn eine Schrift unten à ¼ ber Israels V erdienst nicht
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ausgelà ¶ scht wurde, um wieviel weniger wird es geschehen mit einer Schrift oben (im

Himmel)! â € ” In MidrE sth2,23(94 » ) lautet der A usspruch unter A nschluà Ÿ an die W orte:

.Der Sachverhalt wurde untersucht u. gefunden" folgendermaà Ÿ en: W enn es sich mit

einem menschlichen Buch also verhà ¤ lt, um wieviel mehr wird es sich dann mit dem

Buche Gottes n" apn ir i-uo also verhalten, von dem es heià Ÿ t Mal 3,16: E s horchte J ahve

u. hat' s gehà ¶ rt, u. es wurde ein Gedenkbuch1 geschrieben vor ihm fà ¼ r die Gottesfà ¼ rchtige! ).

b. Die Taten der Menschen werden in die himmlischen Bà ¼ cher eingetragen auà Ÿ er

von Gott (s. LvR 26 in A nm. a):

a. von E ngeln, s. Henoch 104, 7 in A nm. a; J ubil 30, 20ff. bei N r. 1, b. â € ” F erner

slav. Henoch 19,5: (Ich â € ” Henoch â € ” sah im sechsten Himmel) E ngel, welche alle Seelen

der Menschen aufschreiben u. alle ihre Taten u. ihr Leben vor dem A ngesicht des Herrn.

à Ÿ . von Henoch: Henoch 12,3 f.: Siehe, da riefen die W à ¤ chter des groà Ÿ en Heiligen

mich, Henoch, den Schreiber, u. sagten zu mir: Henoch, du Schreiber der Gerechtig-

keit usw. â € ” .Schreiber der Gerechtigkeit" , bezw. kurzweg .Schreiber" wird Henoch

auch Henoch 15,1; 92, 1 genannt. â € ” J ubil 4, 23f.: E r (Henoch) ward weggenommen

unter den Menschenkindern, u. wir (E ngel) fà ¼ hrten ihn in den Garten E dens zu Hoheit

u. E hre, u. siehe, er schreibt dort das Gericht u. das Urteil à ¼ ber die W elt u. alle Bos-

heiten der Menschenkinder. Und seinetwegen brachte (Gott) die Sà ¼ ndflut à ¼ ber das ganze

Land E den; denn er war dort zum Z eichen gegeben, u. damit er à ¼ ber alle Menschen-

kinder zeuge, damit er alles Tun der Generationen sage bis auf den Tag des Gerichts,

slav. Hen 50,1: Ich (Henoch) habe das W erk eines jeden Menschen in einer Schrift

niedergelegt. Und kein auf der E rde Geborener kann sich verbergen, noch kà ¶ nnen

seine W erke verborgen bleiben. Ich sehe alles. â € ” Das. 53,2 f.: Ihr seht, daà Ÿ ich (Henoch)
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alle W erke eines jeden Menschen aufgeschrieben habe, bevor sie getan werden, welche

getan werden unter allen Menschen bis zur E wigkeit; u. niemand kann sagen oder

erzà ¤ hlen meine Handschrift. â € ” Das. 64,5: Der Herr hat dich (Henoch) auserwà ¤ hlt

mehr denn alle Menschen auf E rden u. hat dich gesetzt zu einem, der niederschreibt

seine Geschà ¶ pfe, die sichtbaren u. die unsichtbaren, u. der wegnimmt die Sà ¼ nden der

Menschen, u. der hilft den K indern seines Hauses. â € ” Das. 22, 11 f.: Und der Herr rief

einen von seinen E rzengeln mit N amen Pravuel, welcher schnell kundtuend durch

W eisheit mehr denn die andren E rzengel u. schreibend alle W erke des Herrn. Und

der Herr sprach zu Pravuel: Trage heraus die Bà ¼ cher aus meinen Behà ¤ ltnissen u. nimm

die F eder der Schnellschreibung u. gib (sie) dem Henoch u. erzà ¤ hle ihm die Bà ¼ cher....

1 Hier ist das Gedenkbuch richtig mit dem Buch der guten u. bà ¶ sen

Taten der Menschen in V erbindung gebracht. Targ Ps 69,29 wird es gleichgesetzt

dem unter N r. 1 besprochenen Buch der Lebendigen (oder des Lebens): Sie mà ¶ gen

ausgelà ¶ scht werden aus dem Gedenkbuch der Lebendigen (oder des Lebens) ^ tx .-;

Targ Ps 139,16 wird das unter N r. 3 zu besprechende Schicksalsbuch des Men-

schen darunter verstanden: A uf dein Gedenkbuch T; " " * te sind sie alle, meine Lebens-

tage geschrieben an dem Tage, da die W elt geschaffen wurde.


Lukas 10,20 (N r. 2. 8)

173

y. von E sra. 4 E sra 14, 50: E r (E sra) heià Ÿ t der Schreiber der W issenschaft des

HÃ ¶ chsten in E wigkeit.

it. von Hetatron (dem Thronengel Gottes). Chagl5Â » : (Der A postat A cher) sah,

daà Ÿ dem Metatron V ollmacht gegeben war niederzusitzen, um das V erdienst Israels

aufzuschreiben. II Targ J enisch I Gn5,24 identifiziert Metatron mitHenoch: E r(Henoch)

stieg durch das W ort J abves zum Himmel empor u. (Gott) nannte ihn Metatron, den

groà Ÿ en Schreiber.

f. von E lias u. dem Messias. Seder iOlamR 17: J etzt schreibt E lias die Taten

aller Generationen auf. | | MidrRuth 2,14 (133* ): R. E ohen (um 330? ) u. R. J ehoschua!

aus Sikhnin (um 330) haben im N amen des R. Levi (um 300) gesagt: W enn frà ¼ her

ein Mensch ein Gebot erfà ¼ llte, so schrieb es der Prophet (der in jener Z eit gerade

lebte) auf; wer schreibt es aber jetzt (in der prophetenlosen Z eit) auf, wenn ein Mensch

ein Gebot erfà ¼ llt? E lias schreibt es auf u. der K à ¶ nig, der Messias; Gott aber unter-

siegelt ihre Handschrift, s.: Da haben sich die Gottesfà ¼ rchtigen untereinander be-
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sprochen, n. J ahve horchte u. hat es gehà ¶ rt, u. es wurde ein Gedenkbuch von ihm

geschrieben fà ¼ r die Gottesfà ¼ rchtigen u. die seinen N amen achten Mal 3, 16. â € ” LvR34

(181c) ist der 2. Tradentenname verderbt. II N ach Q id 70 » fà ¼ hrt E lias speziell Buch

Ober die ehelichen V erbindungen der Israeliten, s. E x k. Uber E lias N r. I, 2.

3. Das Schicksalsbuch des Menschen, in welchem dessen Leben

mit seinen Leiden u. F reuden von Gott im voraus festgesetzt ist; vgl.

Ps 139,16; 56,9. Das spà ¤ tere J udentum hat diese V orstellung aus Gn 5,1

hergeleitet, indem man unter dem ms rvnV m ibo ein nach Generationen

geordnetes V erzeichnis aller N achkommen A dams u. ihrer Schicksale

verstand.

Gnfi 24 (16* ): R. J Â » huda b. Simon (um 320) hat (im N amen des R. E lsazar

b. f A zarja, nm 100, so nach PÂ ° siqR 23) gesagt: W ahrend der erste Mensch als rohe

Masse osij vor dem dalag, der da sprach, u. es ward die W elt, zeigte ihm Gott jede

Generation u. ihre V ortragenden (Prediger " mn), jede Gen. u. ihre Gelehrten, jede

Gen. u. ihre Schriftgelehrten d-tob, jede Gen. u. ihre F Ã ¼ hrer; s.: ,Du rohe Masse, die

deine A ugen gesehen haben, die sind là ¤ ngst alle in dein Buch geschrieben' (so der

Midr Ps 139,16 als A nrede Gottes an A dam), nà ¤ mlich in das Buch des ersten Menschen,

8.: Dies ist das Buch der N achkommen A dams Gn 5,1. â € ” Parallelstellen: PesiqR 23

(115* ) mit Resch Laqisch, um 250, als Tradenten; anonym TanchB rs* ij  § 28(11* );

Midr Ps 189 Â § 27 (265b). | | A both RN 31: (Dies ist das Buch der N achkommen A dams

Gn 5, J r,) das lebrt, daà Ÿ Gott dem A dam alle Generationen zeigte, die einst aus ihm

hervorgehen sollten, wie wenn sie dastà ¤ nden n. vor ihm zum Schweigen gebracht

wà ¤ ren. E inige sagen: E r zeigte ihm nur die Gerechten, s.: .J eder, der geschrieben
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ist unter die Lebendigen in J erusalem* J es 4,3. R. J ohoschuaf b. Q archa (um 150) sagte:

Siehe, es heifit Ps 189,16: Rohe Masse, die deine A ugen sahen ubw., das lehrt, daà Ÿ

Gott dem ersten Menschen zeigte jede Gen. u. ihre V ortragenden, jede Gen. u. ihre

V ersorger, jede Gen. u. ihre F Ã ¼ hrer, jede Gen. u. ihre Propheten, jede Gen. u. ihre

Helden, jede Gen. u. ihre F revler, jede Gen. u. ihre F rommen; in der u. der Gen. wird

der u. der K Ã ¶ nig sein; der u. der Gelehrte wird in der u. der Gen. sein. â € ” Ã „ hnlich

anonym in Seder fOlam R. E nde, zum Schluà Ÿ : Gott zeigte dem ersten Menschen

die Gelehrten jeder Gen., die Propheten jeder Gen., die Gerechten jeder Gen., die

Z ahl ihrer N amen in-riou (lies: p-n « , ihrer J ahre), die Z ahl ihrer Tage, die Be-

rechnung ihrer Stunden, die Summe ihrer Schritte. | | GnR 24 (16 * ): R. Tanchum b. Chijja

(um 300) hat gesagt â € ” andre haben es im N amen der Rabbinen gesagt: N immer

kommt der K Ã ¶ nig, der Messias, bevor nicht alle Seelen erschaffen sind, die in den

Gedanken (Gottes) aufgestiegen sind, um erschaffen zu werden, u. das sind die Seelen,

die im Buche A dams gesagt sind. ! | Sanh 88b: Resch Laqisch (um 250) hat gesagt:

W as bedeutet: Dies ist das Buch der N achkommen A dams Gn 5,1? Das lehrt, daà Ÿ
174 Lukas 10,20 (N r. 3. 4)

Gott A dnin zeigte jede Gen. u. ihre V ortragenden, jede Gen. u. ihre Gelehrten. A ls er

an die Gen. des R. fA qiba (t um 135) kam, freute er sich aber seine Torakenntnis,

betrà ¼ bte sich aber à œ ber seinen Tod; er sprach: F à ¼ r mich aber â € ” wie schwer sind

deine Gedanken, o Gott! F s 139,17. â € ” Dasselbe UZ 5Â » .| | BM 85' ' : Rabbi hatte sich

Muhe gegeben, ihn (den Babylonier Sch^ muSl, f 254) zu ordinieren, aber es war ihm

nicht gelungen. Dieser sprach zu ihm: E s betrà ¼ be sich der Herr nicht meinetwegen;

ich habe das Buch des ersten Menschen gesehen, u. darin stand geschrieben: Schemu6l,

der A stronom, wird ein Gelehrter genannt werden, aber ,Rabbi" wird er nicht ge-

nannt werden. | | E x R40 (97* ): Mose sprach zu Gott: W em soll ich es sagen (daà Ÿ er

die heiligen Gerà ¤ tschaften herstelle)? Gott sprach: Ich will es dir zeigen (zur Deutung

des .Siehe" E x 31,2). W as tat Gott? E r holte ihm das Buch des ersten Menschen

ii. zeigte ihm alle Generationen, die einst erstehen sollten von der Schà ¶ pfung an bis

hin zur A uferstehung der Toten, jede Gen. u. ihre K Ã ¶ nige, jede Gen. u. ihre F Ã ¼ hrer,

jede Gen. u. ihre Propheten. E r sprach zu ihm: J eden einzelnen habe ich (fà ¼ r seine

A ufgabe) seit jener Stunde (der N iederschrift des Buches A dams) bestimmt, u. ebenso
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habe ich den B' caliel seit jener Stunde bestimmt. Das meint E x 31,2: Siehe, ich habe

den Becal5el berufen. â € ” E ine andre E rklà ¤ rung. â € ž W as geschieht, là ¤ ngst ist genannt

sein N ame, u. es ist bekannt, was ein Mensch sein wird* Q oh 6,10. Gott sprach: Den

ich von A nfang an bestimmt habe, daà Ÿ er die Stiftshà ¼ tte machen soll, dem habe ich

là ¤ ngst einen N amen gegeben. W as heià Ÿ t: â € ž Und es ist bekannt, was ein Mensch sein

wird" ? A ls der erste Mensch als rohe Masse e' v » dalag, zeigte ihm Gott jeden Ge-

rechten, der von ihm erstehen wà ¼ rde. Der eine hing am K opf A dams, ein andrer an

seinem Haar, ein andrer an seiner Stirn, an seinen A ugen, an seiner N ase, an seinem

Mund, an seinem Ohr, an den K innladen " r? " ? (das ist die Stelle des Ohrrings et:).â € ¢

Und du sollst wissen, als Hiob mit Gott rechten wollte u. sprach: 0, daà Ÿ ich ihn

doch zu finden wà ¼ à Ÿ te . . ., ich wà ¼ rde vor ihm das Recht darlegen Hi 23,3 f. â € ” erwiderte

ihm Gott: Du willst mit mir rechten? W o nb-x warst du, als ich die E rde grà ¼ ndete

Hi 38,4? W as bedeutet nt-jc? Resch Laqisch (um 250) hat gesagt: Gott sprach zu

ihm: Hiob, sage mir, deine N aturanlage (nt-K = n' f « â € ž Beschaffenheit" = eviprTnf),

an welcher Stelle hat sie gehangen? an seinem (A dams) K opf oder an seiner Stirn

oder an welchem seiner Glieder sonst? W enn du weià Ÿ t, an welcher Stelle deine N atur-

anlage, gehangen hat, darfst du mit mir rechten. â € ” F erner zeigte Gott (dem ersten

Menschen) den A braham, wie seine N achkommen wegen des W ortes Gn 15,8 hinab-

ziehen wà ¼ rden nach à „ gypten u. in à „ g. geknechtet werden usw. | | Midr E sth E inleitung

(82" ): R. H' rekhjn (um 340) begann seinen V ortrag mit J es 41,4: â € ž W er hat es voll-

bracht u. ausgefà ¼ hrt? Der die Geschlechter ruft von A nfang." V om A nfang der W elt-

schà ¶ pfung an hat Gott jeden dafà ¼ r bereitet (bestimmt), was ihm ersehen ist: A dam

als E rsten der E rschaffenen, K ain als E rsten der MÃ ¶ rder, A bel als E rsten der E r-
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mordeten, N oah als E rsten der Geretteten, A braham als E rsten der Beschnittenen,

Isaak als E rsten der Gebundenen (der sich selbst zum Opfer Hingebenden), J akob als

E rsten der V ollkommenen, J uda als E rsten der Stamme, J oseph als E rsten der F rommen,

A hron als E rsten der Priester, Mose als E rsten der Propheten, J osua als E rsten der

Bezwinger, ' OthniSl als E rsten der Landverteiler, Samuel als E rsten der Salbenden,

Snul als E rsten der Gesalbten, David als E rsten der Saitenspieler, Salomo als E rsten

der (Tempel-)E rbauer, N ebà ¼ kadnecar als E rsten der (Tempel-)Z erstà ¶ rer, A chaschverosch

als E rsten der (V olks- )V erkaufer, Haman als E rsten der (V olks-)K Ã ¤ ufer (s. E sth 3,9.11).

4. Das Buch des gà ¶ ttlichen W eltplanes, enthaltend die Ge-

schichte der V à ¶ lker u. Israels. « Die Lehre, daà Ÿ alles, was à ¼ ber Israel

hereinbreche, von Gott zuvor festgesetzt sei, sollte den Glauben an

Israels endlichen Triumph stà ¤ rken: wie das W iderwà ¤ rtige jetzt kommen

1 Das E ingeklammerte ist eine auf V erwechselung von " r' ; i u. pV -t; (= Ohrlà ¤ ppchen)

beruhende in den Tex t hineingeratene Randbemerkung.


Lukas 10, 20 (N r. 4)

175

muà Ÿ , weil von Gott zu vor bestimmt, so muà Ÿ , weil in Gottes W eltplan

aufgezeichnet, dereinst auch Israels Sieg u. Lohn kommen; darum kommt

es fà ¼ r jeden Israeliten nur auf eins an, nà ¤ mlich daà Ÿ er bei der F ahne

seines V olkes treu ausharrt. â € ” Selbstverstà ¤ ndlich muà Ÿ te nach jà ¼ discher

A nschauung der auf den himmlischen Tafeln verzeichnete W eltplan

inhaltlich sich mit dem decken, was man dem A TÃ ¼ ber den W erdegang

u. das Z iel der Menschheitsgeschichte glaubte entnehmen zu dà ¼ rfen.

So hà ¶ ren wir denn auch gelegentlich, daà Ÿ auf jenen Tafeln zB ver-

zeichnet stehen die Gebote der Tora, die das Leben u. den Bestand,

die Sitte u. den K ultus Israels betreffen; ferner alle Strafen fà ¼ r Israels

A bfall, aber auch all die Segnungen, die ihm nach seiner buà Ÿ fertigen

Umkehr von Gott zugedacht sind, bis hin zur letzten Bekehrung, die

den endgà ¼ ltigen Sieg à ¼ ber alle F einde u. die selige E ndvollendung in

der messianischen Z eit bringen wird.b â € ” Die engen Beziehungen, die


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so zwischen dem Inhalt der himmlischen BÃ ¼ cher u. des A T.s bestehen,

machen es verstà ¤ ndlich, wenn spà ¤ ter die Tora selbst allgemein als der

seit E wigkeit prà ¤ ex istente W eltplan angesehen wurde; s. bei J oh 1.1â € ” 4.

Damit muà Ÿ ten natà ¼ rlich jene Tafeln, die in den Pseudepigraphen so

hà ¤ ufig als gà ¶ ttlicher W eltplan erscheinen, ihre Bedeutung verlieren;

das rabbin. Schrifttum erwà ¤ hnt daher jene nicht mehr, da es die Tora

als gà ¶ ttlichen W eltplan ansieht.

O. E ine himmlische Schrift als Schicksalsbuch der V olker kennt bereits Dn 10, 21. â € ”

Die .BÃ ¼ cher* Dn 7,10 haben wir oben bei N r. 2 zu den Schriften gerechnet, in denen

die Taten der Menschen verzeichnet sind, auf die hin Gott am Tage des Gerichts

sein Urteil fà ¤ llt.1 A n u. fà ¼ r sich kà ¶ nnte man bei den .Bà ¼ chern* Dn 7,10 aber auch

an Schriften denken, in denen die E reignisse verzeichnet standen, die zu jener Z eit

eintreten sollten. Das .A ufschlagen* der Bà ¼ cher wà ¤ re dann das Z eichen, daà Ÿ die Z eit

da ist, in der das V erzeichnete sich verwirklichen soll. V gl. 4 E sra 6,20 ff.: (Tage werden

sein, da will ich folgende Z eichen geben:) BÃ ¼ cher werden aufgetan im A ngesicht der

F este, die werden alle auf einmal sehen. J Ã ¤ hrige K inder werden ihre Stimme erheben

u. reden. Schwangere gebà ¤ ren F rà ¼ hgeburten im 3. u. 4. Monat; die aber bleiben am

Leben u. laufen umher. â € ” A uch hier handelt es sich um BÃ ¼ cher, in denen die Ge-

schehnisse der E ndzeit im voraus festgesetzt sind; ihr A ufschlagen hat dann den

sofortigen E intritt der betreffenden E reignisse zur F olge: vgl. im N T Offb 5,1 ff.; 6, lff.

b. A uf Grund der himmlischen Tafeln gibt die Z ehn-W ochen-A pokalypse Henoch

93 u. 91,12â € ” 17 einen kurzen A brià Ÿ der alttest. Geschichte bis hin zur W elterneuerung. | |

Henoch 103,2f.: Ich (Henoch) weià Ÿ dieses Geheimnis; ich habe es auf den himmlischen
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Tafeln gelesen u. habe das Buch der Heiligen (= Buch der Lebendigen) gesehen. Ich

habe darin geschrieben u. à ¼ ber sie aufgezeichnet gefunden, daà Ÿ allerlei Gutes, F reude

u. E hre fQ r die Geister der in Gerechtigkeit V erstorbenen bereitet u. aufgeschrieben

ist, daà Ÿ euch vielerlei Gutes zum Lohn fà ¼ r eure Mà ¼ hen gegeben wird, u. daà Ÿ euer

Los besser ist als das der Lebenden. \ \ Henoch 106, 19â € ” 107,1: Ich weià Ÿ die Geheim-

nisse der Heiligen; denn der Herr hat sie mir offenbart u. kundgetan, u. ich (Henoch)

habe sie auf den h. Tafeln gelesen. Ich sah darauf geschrieben, daà Ÿ Geschlecht auf

> Henoch 47, 3 werden die .BÃ ¼ cher* Dn 7,10 als die .BÃ ¼ cher der Lebendigen* '

(s. oben N r. 1) gefaà Ÿ t: In jenen Tagen sah ich, wie sich der Betagte auf den Thron

seiner Herrlichkeit setzte u. die BÃ ¼ cher der Lebendigen vor ihm aufgeschlagen wurden,

u. sein ganzes Heer, das oben in den Bimmeln u. um ihn herum ist, vor ihm stand.
176

Lukas 10, 20 (N r. 4); 10,21.23 f. 25. 26

Geschlecht sà ¼ ndigen wird, bis ein Geschlecht der Gerechtigkeit ersteht u. der F revel

vernichtet wird, die SÃ ¼ nde von der E rde verschwindet u. alles Gute auf sie herab-

kommt. | | Henoch 108, 6f: Der E ngel sagte zu mir (Henoch): A n diesen Ort, den du

siehst, bringt man die Geister der SÃ ¼ nder, der Lasterer u. derer, die BÃ ¶ ses tun u.

alles verà ¤ ndern, was Gott durch den Mund der Propheten à ¼ ber die zukà ¼ nftigen Dinge

verkà ¼ ndet hat. Denn es gibt darà ¼ ber oben im Himmel Schriften u. A ufzeichnungen,

damit sie die E ngel lesen, u. damit sie wissen das Schicksal der SÃ ¼ nder, j! N ach dem

Buch der J ubilà ¤ en standen von den V orschriften der Tora auf den h. Tafeln zB die

Bestimmungen à ¼ ber die W à ¶ chnerinnen Lv 12 (J ubil 8,10ff.); à ¼ ber die V erfluchung des

MÃ ¶ rders Dt 27,24 (J ubil 4,5); Ã ¼ ber das jus talionis E x 21,23 ff; Lv 24,19f. (J ubil 4,32)

u. Uber die F eier der einzelnen F este (J ubil 6,17. 29; 16, 29; 49, 8; 50,13). F erner das

Beschneidungsgebot (J ubil 15,25), das V erbot der Mischehen (30,9), die Inzestverbote

(83,10), die V orschriften à ¼ ber den 1. u. 2. Z ehnten u. dergl. (32,10,15). â € ” A us den ge-

schichtlichen A ufzeichnungen der h. Tafeln berichtet J ubil 16,9; 24, 33, daà Ÿ die N ach-
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kommenschaft Lots u. das ganze Philistervolk zur A usrottung bestimmt sei. â € ” Sieben

Tafeln werden dem J akob eingehà ¤ ndigt, die alles enthalten, ,was ihm u. seinen Sà ¶ hnen

in alle E wigkeiten geschehen werde* J ubil 32,21 fif. â € ” A usfà ¼ hrlich schildern die h.Tafeln

Israels A bfall, V erderben u. endliche E rrettung J ubil 23, 9â € ” 32. I| N ach Test Levi 5

stand auf den Tafeln des Himmels die V ernichtung der SÃ ¶ hne E mors (Gn 34) u. nach

Test A as 2 der Inhalt von Dt 14,7 f. geschrieben. â € ” Test A ss7: Ich (der Stamm-

vater A scher) las in den Tafeln des Himmels, daà Ÿ ihr ihm ungehorsam sein u. gottlos

gegen ihn handeln werdet, indem ihr nicht achtgebt auf das Gesetz Gottes, sondern

auf die Gebote von Menschen. Deshalb werdet ihr zerstreut werden wie Gad n. wie

Dan, meine Brà ¼ der, die ihre Là ¤ nder u. ihren Stamm u. ihre Sprache nicht kennen

werden. A llein der Herr wird euch in Treue sammeln wegen der Hoffnung auf sein

E rbarmen u. wegen A brahams u. Isaaks u. J akobs.

10, 21 Ã „ : In jener Stunde freute er sich im heiligen Geist.

1.  « V avvf) vi] à ¼ > Q < f= nsqj nrà „ i\ 4= â € ž in jener Z eit" ,â € ž damals" .

Berakh 5,3: W enn der, welcher vor die Lade tritt (= der V orbeter), einen F ehler

macht (im Gebet), so trete ein andrer fà ¼ r ihn hin, u. er sei nicht widerstrebend in jenem

A ugenblick r.ro nrii « p. | | GnB 33 (20* ): In jener Stunde nys nrina erhob R. Tanchuma

(um 380) sein A ngesicht gen Himmel u. sprach: Herr aller W elten usw. | | P* siqB 36

(162" ): In der Stunde, da (' s n »  « a) der K à ¶ nig, der Messias, sich offenbaren wird, dann

-jsn nritta wird Gott das Licht des Messias u. Israels aufstrahlen lassen. . . .

2. rjyaX hà ¤ oato lv rcà ¼ Tivsvftau r< (i à ¤ y' ao = im Geist prophetischer Rede; s. bei

Lk 2,25. â € ” Z u der Regel, daà Ÿ der heilige Geist nur auf einem frà ¶ hlichen Menschen

ruhe, s. pSukka 5, 55Â » , 54 bei Mt 12,39 8 2 S. 643. â € ” F erner s. bei Mt 11,25 % S. 606.
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10, 21 99: Herr des Himmels u. der E rde.

â € ž Herr der W elt* nii » hv ijia-j, eine im Rabbin. ungemein hà ¤ ufige A nrede an Gott;

s zB GnR 33 (20Â » ) oben bei Lk 10,21Â « ; Sanh 101Â » bei Mt 22,35 S. 898 f.; BB 16Â » bei

Mt 10,30 S.584; Berakh 32b â € ž .K Â ° th 104Â » bei Lkl2,6; DtR 11 (2071Â » ) u. K nh 104Â »

bei Lk 16,22 H; ferner s, bei Hebr 1,2(8).

10, 23 f. (s. bei MtlS.lSf.).

10,25: voftix à ¶ s, s. bei Mt 22,35. â € ” turfy aiuiviov x X rigovofiijoto; s. bei Mt 19,29.

10, 26: W ie liesest du?

Lightfoot 2,522 u. W Ã ¼ nsche S. 437 setzen unter Hinweis auf Schab 33b

Z eile 3 u. 17 nà ¼ g avayivux rx uq; = nsop -wo? A llein in den angezogenen

Stellen lautet die F rage rnt^ nw = â € ž welche Schriftstelle" (beweist dies

oder das)? â € ” Dem nwg à ¤ rayivwax eis entspricht vielmehr die rabbin.
Lukas 10,27.28. 29.30 (Hl)

177

W endung soiP nnx r^ n? s. als Beispiel * A Z 2,51 = TPara 10, 3 (639)

bei Mt 15,2 S. 692 f.

10,27: Dn sollst den Herrn deinen Gott lieben nsw. (s. bei Mt 22,37).

Und deinen N Ã ¤ chsten wie dich selbst (s. bei Mt5,43 S. 353ff ).

10,28 9: Du hast recht geantwortet.

of » à ¤ tà ¤ nex Q iStjt = r^ o « c(p) i- » ^ .â € ” Sanh 1061 » s. bei Lk 3,23 M 8. 155. | | BM 58b

s. bei Mt 5,22 S.282y. | | Midr HL 6,2 (122* ): Schà ¶ n (treffend rw) bat der Herr des

F eigenbanms gesagt usw.; s. die Parallelstelle Midr Q oh 5,11 (28* ) bei Mt 21,198,2.

F erner s. bei Mk 12, 32 S.30.

10,28 8: Tue das.

SLv 18,4 (337* ): ,Meine Rechte* Lv 18,4, das sind die (einzelnen) Gesetzes-

bestimmungen; .Satzungen* , das geht auf die Scbriftforschungen (zur biblischen Be-

grà ¼ ndung der einzelnen Gesetzesbestimmungen); ,sollt ihr beobachten" , das geht auf

das Studium (des traditionellen Rechts); â € ž in ihnen zu wandeln' , das geht auf das Tun
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(die religià ¶ se Prax is); .ihr sollt beobachten, um in ihnen zu wandeln" : nicht das

Studium ist der F ahrer (zum ewigen Leben), sondern das Tun ist der F uhrer. â € ” Z um

Tun s. weiter bei Mt 7,21 u. 7,24.

10,29: W er ist denn mein N Ã ¤ chster?

N ach der Halakha ist der N Ã ¤ chste eines Israeliten jeder V olks-

genosse, aber nicht ein N ichtisraelit, s. bei Mt 5,43 N r. 1 A nm. aâ € ” d.

10,30Â « : N ach J ericho.

1. Lage u. Umgebung J erichos.

J oseph., Bell J ud 4,8, 2: (J ericho) liegt in einer E bene; darà ¼ ber hinaus aber erstreckt

sich ein unfruchtbarer, ziemlich langer Bergzug. Denn nach N orden dehnt er sich aus

bis in das Gebiet von Skythopolis, nach Buden aber bis in die Gegend von Sodom

u. bis an das à ¤ uà Ÿ eret « E nde des Salzmeeres. E r ist và ¶ llig zerklà ¼ ftet u. wegen seiner

Unfruchtbarkeit unbewohnt. Ihm gegenà ¼ ber liegt das jenseits des J ordans befindliche

Gebirge, das von J ulias im N orden beginnend sich sà ¼ dlich bis Gomorrha erstreckt,

das an Petra in A rabien grenzt. . . . Das zwischen diesen beiden Gebirgszà ¼ gen liegende

Land wird die .groà Ÿ eE bene" (ro picya ntdiov) genannt, die sich vom F lecken Ginnabrin

(= Sennabris am SÃ ¼ dwestufer des Sees Genezareth) bis an das Salzmeer erstreckt.

Ihre Lange betragt 230 * u. ihre Breite 120 Stadien, in der Mitte wird sie vom J ordan

durchschnitten. ... In der Sommerzeit ist die E ben » glà ¼ hend heià Ÿ u. wegen der à ¼ ber-

triebenen Hitze mit ungesunder Luft erfà ¼ llt; denn sie ist và ¶ llig wasserlos, abgesehen

vom J ordan. Daher kommt es, daà Ÿ die an seinen Uferrà ¤ ndern stehenden Palmen à ¼ ppig

wachsen u. Ã ¼ beraus fruchtreich sind, viel weniger aber die, die weiter ab sich befinden. â € ”

Das. 8,3: Bei J ericho befindet sich eine Q uelle mit reichlichem W asser, die fà ¼ r Be-
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wà ¤ sserungszwecke à ¤ uà Ÿ erst ergiebig ist u. dicht bei der alten Stadt entspringt, die

J osua, der Sohn N uns, der A nfà ¼ hrer der Hebrà ¤ er, als erste K riegsbeute vom Lande

der K anataniter eroberte. Diese Q uelle soll, wie die Sage geht, anfà ¤ nglich nicht bloà Ÿ

die E rd- u. BaumfrUchte, sondern auch die von W eibern Geborenen siech u. hinfà ¤ llig

gemacht haben u. à ¼ berhaupt fà ¼ r alle ungesund u. verderblich gewesen sein [ ohne

Z weifel wegen des F luches, den J osua auf das gebannte J ericho gelegt hatte] ; dann

aber sei sie durch den Propheten E lisa beilkrà ¤ ftig u. frachtbar geworden. Dieser war

1 Die A ngabe f A Z 2, 6 bei Mt 15, 2 ist zu berichtigen in 2, 5.

' W enn damit die ganze LÃ ¤ nge gemeint ist, so ist sie viel zu niedrig berechnet.

Die Strecke von Sennabris bis zum Toten Meer betrà ¤ gt nach der K arte 108 km

d. h. 576 Stadien, wenn man 40 Stadien = 7,5 km setzt.

8trt « k o. Billerbcek, N T n. 12
178

Lukas 10,30(111)

nà ¤ mlich der Schà ¼ ler u. N achfolger des E lias, u. da er hei den Leuten von J ericho eine

gastliche A ufnahme gefunden hatte, indem diese ihm à ¼ berreiche Beweise ihres W ohl-

wollens gaben, so vergalt er es sowohl ihnen als auch dem Lande mit einer immer-

wahrenden W ohltat. Denn nachdem er an die Q uelle getreten war u. ein irdenes Gefà ¤ à Ÿ

voller Salz in die Strà ¶ mung geworfen hatte, nachdem er darauf seine gerechte Rechte

zum Himmel erhoben u. besà ¤ nftigende Trankopfer in die Q uelle gegossen hatte, bat

er diese, das strà ¶ mende W asser zu mildern u. sà ¼ à Ÿ ere W asseradern zu erschlieà Ÿ en, ihn

(Gott) aber bat er, daà Ÿ er das Q uellwasser wolle mischen mit allerlei fruchtbarer

Luft u. zugleich den E inwohnern Segen an F rà ¼ chten u. N achkommenschaft an K indern

geben u. ihnen das mit solchen K rà ¤ ften versehene W asser nicht wolle mangeln lassen,

solange sie gerecht bleiben wurden. Durch diese Gebete, u. indem er zugleich vielerlei

V errichtungen vornahm auf Grund seines W issens, wandelte er die Q uelle um, so daà Ÿ

das W asser, das ihnen vordem die Ursache der K inderlosigkeit u. des Hungers war,

seitdem zu der K raft wurde, die K indersegen u. à œ berfluà Ÿ darreichte. . . . Die Q uelle
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bewà ¤ ssert mehr (Land) als alle à ¼ brigen Q uellen u. dehnt sich Uber die E bene aus

in einer Lang* von 70 Stadien u. in einer Breite von 20 Stadien u. là ¤ à Ÿ t in ihr die

schà ¶ nsten u. dichtesten Baumgà ¤ rten gedeihen. Unter den bewà ¤ sserten Dattelpalmen

aber gibt es viele A rten, die nach Geschmack u. N amen verschieden sind. Die fetteren

von ihnen lassen, wenn sie gepreà Ÿ t werden, sogar reichlichen Honig flieà Ÿ en, der nur

wenig hinter dem andren (wirklichen Honig) zurà ¼ cksteht; aber auch Honig erzeugt das

Land. F erner trà ¤ gt es Balsam (à ¶ noà Ÿ à ¤ X oafioy), der das wertvollste unter den dortigen

F ruchterzeugnissen ist, den Cypernbaum (x i' npof, vgl. " < ts HL 1,14, aus dessen Blà ¼ ten

das Cyperà ¶ l gewonnen wurde) u. den Myrobalanus (ein N uà Ÿ baum, dessen F rà ¼ chte ein

geschà ¤ tztes à – l lieferten), so daà Ÿ man nicht fehlgreifen wà ¼ rde, wenn man sagte, daà Ÿ es

ein gà ¶ ttliches Land sei ( » etoy eirai io gmflor), da in ihm das Seltenste u. K ostbarste

in F à ¼ lle erzeugt wird; denn auch hinsichtlich seiner à ¼ brigen F rà ¼ chte mà ¶ chte nicht

leicht ein andrer Landstrich der W elt verglichen werden kà ¶ nnen; so vielfach gibt es

die A ussaat wieder. Der Grund davon scheint mir die W Ã ¤ rme der Luft u. die F ruchtbar-

keit des W assers zu sein: wà ¤ hrend jene die Gewà ¤ chse hervorruft u. durchdringt, là ¤ à Ÿ t

die F euchtigkeit jedes einzelne sich fest bewurzeln u. reicht die im Sommer nà ¶ tige

K raft dar. So heià Ÿ ist aber das Land, daà Ÿ es kaum einer (im Sommer) betritt. W asser,

das vor Sonnenaufgang geschà ¶ pft u. dann der Luft ausgesetzt wird, wird ungemein

kalt u. nimmt eine Beschaffenheit an, die der der umgebenden Luft gerade entgegen-

gesetzt ist. Umgekehrt ist es im W inter lau u. den darin Untertauchenden à ¤ uà Ÿ erst

zusagend. E s ist aber auch die umgebende Luft (im W inter) so mild, daà Ÿ die E in-

wohner sich in Linnen kleiden, wà ¤ hrend das à ¼ brige J udà ¤ a beschneit ist. V on J erus.

ist es (J ericho) 150 Stadien (= rund 28 km), vom J ordan 60 Stadien (11,25 km) ent-
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fernt. Die Gegend bis J erus. ist wà ¼ st u. felsig, die bis an den J ordan u. das Saizmeer

ist zwar flacher, aber gleicherweise wà ¼ st u. unfruchtbar. â € ” Die Mitteilungen der

Profanschriftsteller à ¼ ber die Palmen- u. BalBampflanzungen J erichos s. bei Lightfoot

2,205 u. besonders bei Schà ¼ rer4 1,380 ff.

Dt 34,3 u. 2 Chr 28,15 wird J ericho â € ž die Stadt der Palmen' o^ onn i-ap genannt

Demgemà ¤ à Ÿ gibt TargRi 1,16 u. 3,13 den A usdruck .Palmenstadt' geradezu wieder

mit .Stadt J ericho" inw Selbst der Ort " nji; E z 47,19; 48,28 wird vom Targum mit

J ericho identifiziert. â € ” Die Dattelpalmen von J ericho werden in der Mischna erwà ¤ hnt

PÂ « s 4,8, s. bei N r. 2. â € ” Z ur F ruchtbarkeit jenes Landstrichs s. Mekh E x 17,14 (63b):

J ahve lieà Ÿ Mose das ganze Land schauen . . ., die E bene von J ericho, der Palmen-

stadt Dt 34,1.3. Sieht denn nicht ein gewà ¶ hnlicher Mensch die E bene von J ericho

(wozu muà Ÿ te also Gott sie dem Mose zeigen)? V ielmehr wollen die W orte besagen:

wie diese E bene daliegt als ein F ruchtfeld voll W eizen ganz u. gar, als ein F rucht-

feld voll Gerste ganz u. gar, so lieà Ÿ Gott den Mose das ganze Land Israel schauen

gleich der E bene von J ericho. â € ” Dasselbe verstà ¼ mmelt SDt 34,3  § 357 (149b). | | SN u

31,32 Â § 81 (21b): .F alls du (Chobab) mit uns ziehst, so soll es geschehen: das Gute,

mit dem J ahve uns Gutes tun wird, das werden wir dir als Gutes tun* N u 31,82.
Lukas 10,30 (Â » 1) 179

W u fà ¼ r Gutes hat man ihm getan? Man hat gesagt: A ls die Israeliten das Land

verteilten, lieà Ÿ en sie das F ettland J erichos 500 E llen im Geviert à ¼ brig. Sie sagten:

Derjenige, in dessen A nteil das Haus der E rwà ¤ hlung f = Tempel) erbaut werden wird,

soll das F ettland J erichos erhalten. (Bis zur E rbauung des Tempels à ¼ berlieà Ÿ man es

dann den N achkommen Chobabs, hinterher ging es an den Stamm Benjamin à ¼ ber.) | |

GnR99(63" ): Die W orte Gn 49,27 reden vom Lande des Stammes Benjamin. W ie

der W olf eilends raubt, so pflegte auch das Land Benjamins mit seinen F rà ¼ chten

id. h. mit ihrer Reife) zu eilen. .A rn Morgen verzehrt er Raub' , das zielt auf J ericho,

das (seine F rà ¼ chte) frà ¼ hzeitig zur Reife brachte; ,u. am A bend teilt er Beute aus* ,

das zielt auf Beth-E l, das (seine F rà ¼ chte) spatzeitig zur Reife brachte.

V on der A ngabe des J osephus, daà Ÿ die E ntfernung von J ericho bis J erus. 150 Stadien

(= rund 28 km) betrage, weicht stark ab J oma 20 b: Rabbah bar bar Chana (um 270)

hat gesagt, R. J ochanan i+ 279) habe gesagt: V on J erus. bis J ericho sind 10 persische

Meilen. â € ” N immt man die Parasange zu 5,56 km an (s. K ruufi, A rchà ¤ ologie 2, 705),

so betragen 10 Paratangen 55,6 km. Das wà ¤ re etwa das Doppelte der Berechnung bei
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J osephus. Doch muà Ÿ man festhalten, daà Ÿ der A usspruch des R. J ochanan im Z us.hang

mit anderweitigen starken à œ bertreibungen mitgeteilt wird. Tamid 3,8 wird nà ¤ mlich

berichtet: V on J ericho aus horte man das Gerà ¤ usch des groà Ÿ en (Tempel-)Tors, wenn

es geà ¶ ffnet wurde; von J ericho aus hà ¶ rte man den Ton der Magrepha; 1 von J ericho

ans hà ¶ rte man den Ton des Holzwerks, das Ben Q attin als Maschinerie am groà Ÿ en

Becken (im Tempel) angebracht hatte (um den Z ufluà Ÿ frischen W assers wà ¤ hrend der

N acht sicherzustellen); von J ericho aus hà ¶ rte man die Stimme des Herolds Gebini

(der des Morgens die Priester u. Leviten n. Opferbeistà ¤ nde zum Dienste im Tempel

aufrief); von J ericho aus hà ¶ rte man den Ton der F là ¶ te (bei der Tempelmusik an ge-

wissen Tagen des J ahres); von J ericho aus hà ¶ rte man den Ton der Z imbel (mit der

Ben à ¤ A rza das Z eichen zum A nstimmen des Tempelgesanges gab); von J ericho aus

hà ¶ rte man den Schall des Tempelgesanges (der Leviten); ton J ericho aus hà ¶ rte man

den Ton der Posaune (die an jedem Tage mindestens 21 mal im Tempel erscholl);

einige sagen: A uch die Stimme des Hohenpriesters (hà ¶ rte man bis J ericho), wenn er

am V ersà ¶ hnungstage den N amen â € ž J ahve" (beim Sà ¼ ndenbekenntnis im V orhof des

Tempels) aussprach. V on J ericho aus roch man den Duft von der Z ubereitung des

Rà ¤ ucheropfers. R. E lsazar b. Diglai hat erzà ¤ hlt: Mein V aterhaus hat auf dem Gebirge

Makhvar (Machà ¤ rns? )Z iegen gehabt, die infolge des Duftes von der Z ubereitung

des Rà ¤ ucheropfers niesen muà Ÿ ten. (Dasselbe etwas gekà ¼ rzt pSukka 5, 55b, 49.) A uf zwei

SÃ ¤ tze dieser Tradition wird nun J oma 20b Bezug genommen: W as sagte der Herold

Gebini? (A ntwort:) .Tretet an, ihr Priester, zu eurem Dienst u., ihr Leviten, auf eurem

Dukhan (E strade) u., ihr Israeliten, zu eurem Opferbeistand." Und seine Stimme wurde

in einer E ntfernung von 3 Parasangen (= 16,68 km) gehà ¶ rt. E inmal geschah es, daà Ÿ
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der K à ¶ nig A grippa sich unterwegs befand; da hà ¶ rte er seine Stimme in einer E nt-

fernung von 3 Parasangen. A ls er nach Hause gekommen war, sandte er ihm Ge-

schenke. Gleichwohl ist der Hohepriester noch bewunderungswà ¼ rdiger als er (der

Herold Gebini). Denn ein A utor hat gesagt: A ls er einmal sagte: Â » A ch, J ahve* (k:k

:3-, so begannen sà ¤ mtliche Sà ¼ ndenbekenntnisse am V ersà ¶ hnungBtage, s. J oma 3,8;

4,2; 6,2), wurde seine Stimme in J ericho gehà ¶ rt; u. Rabbah bar bar Chama hat gesagt,

R. J ochanan habe gesagt: Â » V on J erus. bis J ericho sind 10 persische Meilen* ; u. obendrein

lag hier (beim Hohenpriester) noch Schwachheit vor (infolge des F astens am V ersà ¶ hnungs-

tage), u. dort (bei Gebini) lag keine Schwachheit vor; ferner geschah es hier (beim Hohen-

priester) bei Tage (wo ein Laut nie so weit dringt, wie in der N acht) u. dort in der N acht. â € ”

Bei der hier vorliegenden Tendenz, das W underbare zu steigern, hat die A ngabe des R. J o-

chanan Ober die E ntfernung zwischen J erus. u. J ericho keinen W ert. (Die von J osephus

angegebene E ntfernung stimmt fast genau mit der auf der Gutheschen K arte Uberein.)

1â € ¢ * $ " ? * * â € ¢ e' ne metallene Schaufel oder K elle, b. eine A rt W indorgel, c. vielleicht

ein Tvmpanon oder eine Handtrommel, s. K rauà Ÿ ,A rchà ¤ ologie 3, 90 f.

12*
180

Lukas 10, 30 (H 2. 3)

2. Die E inwohnerzahl von J ericho scheint in J esu Tagen keine

geringe gewesen zu sein. In einer Bar wird berichtet, daà Ÿ J erus. im-

stande gewesen sei, 24000 Mann als Opferbeistà ¤ nde (s. bei Lk 1,5 S. 63)

zu stellen, daà Ÿ aber die gleiche A nzahl von Mannschaften auch J ericho

habe aufbringen kà ¶ nnen; doch sei das nicht geschehen, um J erus. in

diesem Stà ¼ ck die E hre zu à ¼ berlassen. E inen starken Bruchteil der Be-

và ¶ lkerung von J ericho bildeten die F amilien priesterlichen Geschlechts;

jedenfalls war J ericho eine Priesterstadt, wie keine andre neben ihr;

s. hierzu die Bar Tafan 27* u. pTafan 4,' 67 d, 47 bei Lk 1,5 N r. 4 S. 66.

3. V erschiedenes. PÂ ° s 4, 8: Sechs Dinge haben die Leute von J ericho getan,

wegen dreier wehrte man ihnen nicht. Sie pfropften1 Dattelpalmen den ganzen Tag

(nà ¤ mlich den ganzen 14. N isan, wà ¤ hrend sonst in J udà ¤ a am PassahrOsttag nur bis

Mittag gearbeitet werden durfte Pes 4,5; die Leute von J ericho wollten sich aber keine

Stunde von der zum Befruchten der Dattelbà ¤ ume glinstigen J ahreszeit entgehen lassen);
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sie machten V erbindung beim Schemaf; sie mà ¤ hten (Getreide) u. brachten (es) auf

Haufen vor der (Omerschwingung (was man auf Grund von Lv 23,10 fà ¼ r unerlaubt

hielt, 8. SLv 23,10). Und diese Dinge sind es, derentwegen man ihnen wehrte: sie er-

laubten die kà ¼ nstlich befruchteten F eigen (oder die nach dem K rà ¶ pfen der K rone

wiedergewachsenen Z weige) geheiligter Bà ¤ ume; sie aà Ÿ en am Sabbat F allfrà ¼ chte anter

den Bà ¤ umen (wà ¤ hrend am S. abgefallene F rà ¼ chte am S. nicht gegessen werden durften),

u. sie lieà Ÿ en einen A ckerwinkel (s. Lv 19,9 f.) beim Grà ¼ nkraut (wà ¤ hrend er nur beim

Getreide u. im W einberg vorgeschrieben war; durch die A usdehnung des Gesetzes auch

A uf Gemà ¼ sepflanzungen wurde das betr. E ckstà ¼ ck der V erzehntung entzogen, so daà Ÿ

die A rmen Unverzehntetes, Tebel, aà Ÿ en); u. die Gelehrten haben ihnen gewehrt. â € ” A us-

fà ¼ hrlicher TP ° s 2,19ff. (190): Sechs Dinge haben die Leute von J ericho getan, drei

mit E inwilligung der Gelehrten: sie pfropften Dattelpalmen an den Passahrà ¼ sttagen;

sie machten V erbindung beim Schlaf, u. sie brachten (Getreide) auf Haufen u. mà ¤ hten

(es) vor der (Omerschwingung. Und folgende ohne E inwilligung der Gelehrten: sie

erlaubten die kà ¼ nstlich befruchteten F eigen (oder die Z weige) geheiligter Bà ¤ ume, u.

sie aà Ÿ en F allfrà ¼ chte am Sabbat, u. sie lieà Ÿ en einen A ckerwinkel beim Grà ¼ nkraut

R. J ' huda (um 150) hat gesagt: W enn sie es mit E inwilligung der Gelehrten getan

hà ¤ tten, dann kà ¶ nnte es jedermann gleicherweise tun; vielmehr (verhà ¤ lt sich die Sache

so:) wegen dreier Dinge wehrte man ihnen, u. wegen dreier Dinge wehrte man ihnen

nicht (man duldete es, ohne die E inwilligung dazu gegeben zu haben). F olgende wehrte

man ihnen nicht: sie pfropften Dattelpalmen an den Passahrà ¼ sttagen den ganzen

Tag hindurch, sie machten V erbindung beim Schemaf, u. sie mà ¤ hten u. brachten auf

Haufen vor der (Omerschwingung. Und folgende wehrte man ihnen: sie erlaubten
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die kà ¼ nstlich befruchteten F eigen (oder die Z weige) geheiligter Bà ¤ ume, u. sie aà Ÿ en F all-

frà ¼ chte am Sabbat, u. sie lieà Ÿ en einen A ckerwinkel beim Grà ¼ nkraut. W ie verhielt es

sich mit der V erbindung beim Sch' maf? Sie sagten: .HÃ ¶ re, Israel, J ahve unser Gott,

J ahve E iner" Dt 6,4 ohne abzusetzen.* K .J ehuda (um 150) sagte: Sie haben wobl ab-

gesetzt, aber (hinter i~ * E iner) nicht gesagt: Gepriesen sei der N ame der Herrlich-

keit seines Reiches immer u. ewiglich! â € ” In welcher W eise haben sie einen A cker-

winkel beim Grà ¼ nkraut gelassen? Sie haben ihn nur bei Rà ¼ ben u. Porree gelassen,

weil deren E insammlung auf einmal geschieht (vgl. Pea 1,4). R. J ose (um 150) sagte:

1 Gemeint ist das kà ¼ nstliche Befruchten der Bà ¤ ume in der W eise, daà Ÿ die â € ž Dattel-

traube des mà ¤ nnlichen Baumes in die Blà ¼ tenscheide des weiblichen Baumes ein-

gefà ¼ hrt* wurde, K rauà Ÿ ,A rchà ¤ ologie 2,209.

2 Die E rklà ¤ rung ist streitig: a. ohne abzusetzen hinter den einzelnen W à ¶ rtern;

b. ohne abzusetzen zwischen in » u. dem folgenden Lobspruch: Gepriesen sei der

N ame usw., so pPes 4,31 b,22; s. bei Mk 12,29 S.oO.c.


Lukas 10,30 (Â « 3. 8) 181

A ach beim K ohl (haben sie einen A . gelassen). E s begegnete einmal dem Sohn des

Bohajan, daà Ÿ sein V ater bei Rà ¼ ben einen A . lieà Ÿ ; er kam u. fand A rme an der Tà ¼ r

seines Gartens stehn; er sprach zu ihnen: Meine K inder, wir wollen betreffs der W orte

der Gelehrten kein Bedenken tragen; werfet weg, was ihr in euren HÃ ¤ nden habt!

Sie warfen weg, was in ihren HÃ ¤ nden war. Da gab er ihnen das Doppelte vom V er-

zehnteten, aber nicht, weil sein A uge neidisch war, sondern weil er auf die W orte

der Gelehrten Rà ¼ cksicht nahm. In welcher W eise aà Ÿ en sie F allfruchte am Sabbat?

Sie à ¶ ffneten ihre K raut- u. Baumgà ¤ rten den A rmen in den J ahren der Dorre (Hungers-

not), u. die A rmen unter den Israeliten aà Ÿ en am Sabbat F allfrà ¼ chte; ferner à ¶ ffneten

sie die Palmgà ¤ rten. In welcher W eise erlaubten sie die kà ¼ nstlich befruchteten F eigen

(oder die Z weige) geheiligter BÃ ¤ ume? Sie (die Gelehrten) sagten zu ihnen: Gebt ihr

uns nicht zu, daà Ÿ alles, was von Geheiligtem (Gott Geweihtem) sein W achstum her-

nimmt v-rpr. " in-; , verboten ist? Sie antworteten ihnen: Unsre V Ã ¤ ter, die (die BÃ ¤ ume

einst) geheiligt haben, haben nur die Stà ¤ mme selbst (nicht deren F rà ¼ chte oder Z weige)

geheiligt, weil gewalttà ¤ tige Menschen kamen u. sie mit Gewalt wegnahmen.1 V gl.
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pP* s 4, 31b, 18 u. PÂ « s 56Â » â € ” 57Â » .| | TSchcbifith 7,10 (71) = p8chcbifith 9,381' , 49 wird

ausgefà ¼ hrt, daà Ÿ in der Provinz J udà ¤ a mit dem Gebirgsland das K à ¶ nigsgebirge, mit

der " ' -,? = , dem flachen HÃ ¼ gelland, das F lachland bei Lud u. mit dem Tiefland ; -"

die Gegend von fE ngedi bis J ericho gemeint sei. li Das Lob der Dattelpalmen von

J ericho verkà ¼ ndet Rabban Schimfon b. Gamlià ¶ l, um 140, wenn er pBik 1, 63d, 62 sagt,

daà Ÿ man die E rstlingsdatteln nur aus J ericho dargebracht habe. â € ” A ls Lob der Dattel-

bà ¤ ume von J ericho ist auch Midr Ps 92  § 11 (205b) gemeint: Unsre Lehrer haben

gesagt: E s stand einmal eine Dattelpalme in Chammethan dran, bei Tiberias? ), die man

kunstlich befruchtet hatte, die aber keine F rà ¼ chte brachte. E in Dattelzà ¼ chter sagte

ra ihnen: Diese Dattelpalme schaut nach Befruchtung von J ericho aus u. trà ¤ gt da-

nach V erlangen. Man ging u. holte von dort, da brachte sie sofort F rà ¼ chte. â € ” In Grill 41

(25Â » ) n. N uR 3 (139b) R. Tanchuma (um 380) als A utor. â € ” TB' rakh 4,15 (10) finden

wir Rabban Gamlià ¶ l (um 90), R. t A qiba (f um 135) u. andre Gelehrte bei einem Mahl

in J ericho versammelt, in dessen' V erlauf ihnen Datteln vorgesetzt werden; vgl.

Btakh 37Â » .| | N ach TSota 18,3 (318) waren die Gelehrten einmal in J ericho in dem

Hause des v* vij versammelt, als plà ¶ tzlich eine Himmelsstimme die W orte vernehmen

lieà Ÿ : ,E s ist hier ein Mensch, der des heiligen Geistes (des Geistes der Prophetie)

wà ¼ rdig wà ¤ re, aber seine Z eitgenossen verdienen es nicht* ; s. bei Mt 3,17 S. 129 N r. 8.

10,30Â » :E r fiel unter die RÃ ¤ uber.

ktfOX Tfi, rabbinisch: o*  » tf* fc, e « seA , nrjtjTf* * -.

B' rakh 1,3: R. Tarphon (um 100) hat gesagt: Ich befand mich unterwegs (auf

einer Reise) u. legte mich nieder, um (am A bend) das Schema< nach den W orten der

Schale Schammais zu rezitieren, u. brachte mich (dadurch) selbst in Gefahr vor den
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Raabern D-tsoin -:e-= .| | Mekh E x 19, 4 (70b): Gleich einem Mann, der sich unterwegs

befand u. seinen Sohn vor sich her gehen lieà Ÿ .E s kamen Rà ¤ uber B' tsc » , um ihn vor

ihm weg gefangenzunehmen. E r nahm ihn von vorn weg u. schaffte ihn hinter

sieb. Da kam ein W olf, um ihn hinter ihm zu zerreià Ÿ en. Da setzte er ihn auf seine

Schulter, s. Dt 1,31: In der W à ¼ ste, wo du gesehen, daà Ÿ J ahve dein Gott dich trug,

wie einer sein K ind trà ¤ gt. | | TJ eb 4, 5 (244): E inmal wurde ein Rà ¤ uber (a* oe « i, lies

c-sc" ' s) in K appadozien gefangengenommen. A ls er zur Hinrichtung abgefà ¼ hrt wurde,

sagte er: Geht u. saget der F rau des Schimion b. K ahana: Ich habe ihn (nà ¤ mlich ihren

Mann) getà ¶ tet, als er nach Lud (Lydda) kam. Der V orfall kam vor die Gelehrten, u.

1 TMen 18,20 (533): A bba Schasul (um 150) hat gesagt: In J ericho waren F eigen-

bà ¤ ume, u. gewalttà ¤ tige Menschen (die von den hohenpriesterl. F amilien in J erus. ab-

gesandt waren) kamen u. nahmen sie mit Gewalt weg. Da machten sich die Besitzer

auf u. heiligten sie (die Bà ¤ ume) Gott. Sie sagten: Die Besitzer haben nur die Stà ¤ mme

der F eigenbà ¤ ume Gott geheiligt.


182

Lukas 10, 30 (Â » :Â « . S> ); 10, 31 f. (Â « )

sie lieà Ÿ en (auf die A ussage des Mà ¶ rders hiu) seine (des E rmordeten) F rau sich wieder

verheiraten (obwohl sonst der Tod ihres Mannes nicht weiter bezeugt war). (1 pSanh 1,

19 » , 17: Der Genosse eines Rà ¤ ubers ist wie der Rà ¤ uber o-bb-' s; selbst (sprichwà ¶ rtl.

Redensart, hier im Munde des Rabban J ochanan b. Z akkai, f um 80). Ã „ hnlich sagt

R. J ochanan (f 279) pK nh 2, 26d, 34: Die F rau eines RÃ ¤ ubers ist wie der RÃ ¤ uber

8-tsois selbst. | | Midr E sth 1,12 (90Â » ): W o der RÃ ¤ uber (lies r.imo^ statt riiw? ) ge-

brandschatzt hat, da wird er gekreuzigt. II GnR 92 s. bei Lk 10, 35 S. 183.

Die Gegend zwischen J erus. u. J ericho, sagt J osephus Bell J ud 4, 8, 3

(s. oben bei % ), ist wà ¼ st u. felsig. â € ” Sie eignete sich also ganz besonders

fà ¼ r rà ¤ uberische à œ berfà ¤ lle.

10,30 6: A ls sie ihn geschlagen (verwundet) hatten.

V om Losschlagen der RÃ ¤ uber auf einen Menschen wird in der Regel

gesagt: r> lw yvwpa, s. zB GnR 92 bei Lk 10,35 S.184.

10,30 5: Indem sie ihn halbtot zurà ¼ cklieà Ÿ en.


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rjfti& avij, eeis. = .todkrank, in A gonie verfallen" .â € ” E in E rfahrungs-

satz: nrrvab " pooia an Git28a; Q id 7ib u. Ã ¶ .â € ” Halakhisch galten sie in

jeder Hinsicht als Lebende. Tr. Semach. A nfang: Der wi ist wie ein

Lebender: er ist verpflichtet zur Leviratsehe usw.

10, 31 f. H: E in Priester . . . ein Levit.

N ach Ta* an 27" (s. bei Lk 1,5 S. 66 N r. 4) hatten die in J ericho wohnen-

den Priester u. Leviten ihre in J erus. amtierenden Brà ¼ der mit Lebens-

unterhalt zu versehen. Der V erkehr zwischen den beiden Stà ¤ dten wird

also gerade aus den K reisen der Priester- u. Levitenschaft ziemlich

rege gewesen sein, so daà Ÿ es durchaus nichts A uffallendes an sich hat,

wenn J esus unmittelbar nach einem Priester auch einen Leviten jene

Straà Ÿ e ziehen là ¤ à Ÿ t. Daà Ÿ J esus aber einen Priester u. einen Leviten als

Reprà ¤ sentanten menschlicher Herzlosigkeit hinstellt, hat schwerlich

seinen Grund darin, daà Ÿ man von ihnen als Dienern Gottes ganz be-

sonders werktà ¤ tige N à ¤ chstenliebe in seinen Tagen erwartet hà ¤ tte â € ”

dergleiohen E rwartungen hat man gewià Ÿ nicht von einem Stand ge-

hegt, dessen Glieder in einer Schrift aus jener Z eit als  » Gà ¶ tzendiener,

Streitsà ¼ chtige, Habsà ¼ chtige, à œ bermà ¼ tige, Gottlose, W ollà ¼ stige, K naben-

schà ¤ nder, V iehschà ¤ nder* gebrandmarkt werden; 1 der Grund liegt viel-

mehr darin, daà Ÿ der Priester- u. Levitenstand nach allgemeinem Urteil

als erster u. bevorzugter Stand galt:Â » u. doch findet sich lieblose Ge-

sinnung bei hoher Stellung eines Menschen, wie wahre N Ã ¤ chstenliebe

bei einem Samaritaner, dem Sohn des verachtetsten V olkes, wohnen


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kann. (à œ ber die Stellung der alten Synagoge zu den Samaritanern s.

bei MtlO,5 33 S. 538 ff.)

a. Q id 4,1â € ” 3 s. bei Mt 1,1 S. 1 f. | | Gif 5, 8: E in Priester liest zuerst (beim Gottes-

dienst aus der Schrift) vor, nach ihm ein Levit u. nach diesem ein (gewà ¶ hnlicher)

Israelit, um des F riedens willen. II HÃ ¶ r 3,8: E in Priester geht einem Leviten vor, dieser

1 Test Levi 17. â € ” A ndre bloà Ÿ stellende Urteile à ¼ ber den Priesterstand s. bei J oh 18,

13; Mt21,13S.853 u. Lkl,5S.66ff.


Lukas 10, 31 f. (ffl); 10, 34 (Â « . 8. Q ; 10, 85

183

einem (gewà ¶ hnlichen) Israeliten, dieser einem Bastard, dieser einem Tempelsklaven,

dieser einem Proselyten, dieser einem freigelassenen Sklaven. In welchem F all? W enn

sie alle (sonst) gleich sind. A ber wenn ein Bastard ein Gelehrtenschaler ist n. der Hohe-

priester eiu ' A m ha-arec (ein Gesetzesunkundiger), so geht der Bastard, der Gelehrten-

sehlller, dem Hohenpriester, dem (A m ha-arec, vor. â € ” Dasselbe ausfà ¼ hrlicher THor 3,

8â € ” 10(476); ferner s. pHor 3,48* 33; N uR6(145Â « ).

10,311 39: A ls er ihn sah, ging er vorà ¼ ber.

TanchB c-st » *  § 1 (40b): R. A lex andrai (um 270) hat gesagt: Z wei E seltreiber be-

fanden sich unterwegs, die einander haà Ÿ ten. Der E sel des einen erlag (unter seiner

Last), der andre sah ihn u. ging vorà ¼ ber ^ a » i ii-an in « nie.... â € ” Die ganze E r-

zà ¤ hlung s. bei Rom 12,21.

A nmerkung. J acob Mann weist in einem A ufsatz Uber Lk 10,25â € ” 37 in J ewish

Q uarterly Rewiew, N ewSeries6 (1915/16) 415â € ” 422 auf den hohen W erthin, den die

Pharisà ¤ er der Bestattung eines nppj rq beigelegt haben, d. h. eines Toten, dessen Be-
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erdigung in E rmangelung von nà ¤ heren A nverwandten jedes Israeliten Pflicht war

s. BQ 80b E nde; < E r 16" ; N azir 7, 1; bN azir 43, J oseph, contra A pion. 2,29. Im Gegen-

satz zu den Sadduzà ¤ ern hà ¤ tten sie durch ihre A uslegung von Lv21,1 ff. 11 ff.; N u 6, 7

sogar den Hohenpriester u. den N asirà ¤ er fà ¼ r verpflichtet erklà ¤ rt, sich an einem , Pflicht-

toten' zu verunreinigen (s. bei Mt 8,21 A nm. d u. f). E iner solchen V erunreinigung wurde

ein sadduzà ¤ ischer Priester aus dem W ege gegangen sein. Daher das V erhalten des

(sadduz.) Priesters u. aus à ¤ hnlichen Grà ¼ nden auch des Leviten Lk 10, 31 f. Hiergegen

habe sich J esus in der E rzà ¤ hlung vom barmherzigen Samariter dem gleichfalls saddu-

zà ¤ ischen rouix à ¶ s gegenà ¼ ber gewendet. â € ” Z ugegeben, daà Ÿ die F rage, ob ein Priester

zur Bestattung eines mx e pn verpflichtet sei oder nicht, zu den zwischen den Phari-

sà ¤ ern u. Sadduz. streitigen F ragen gehà ¶ rt hat â € ” mit der Tendenz der E rzà ¤ hlung in

Lk 10 hat diese F rage jedenfalls nichts zu schaffen: J esus wendet sich nicht gegen

das pietà ¤ tlose V erhalten des Priesters u. Leviten einem Toten gegenà ¼ ber, sondern

gegen ihr herzloses V erhalten, das einem Lebenden Hilfe vorenthà ¤ lt. Das setzt vor-

aus, daà Ÿ nach der Meinung J esu der Priester u. der Levit durchaus gewuà Ÿ t haben,

daà Ÿ sie an einem noch Lebenden teilnahmlos vorà ¼ bergingen; der Gedanke an einen

nwj rv kommt mithin in unsrer E rzà ¤ hlung à ¼ berhaupt nicht in Betracht.

10, 34 IC: E r verband seine W unden.

x attdriaev, aram. -ex ; das Gegenteil .aufbinden* aram. beide V erba neben-

einander Sanh 98* , s. bei Mt 8,17 A S. 481.

10, 34 8: Ã ¶ l u. W ein (als Heilmittel, s. bei Mt6,17 S.428 N r.2).

10,34 6: E r fà ¼ hrte ihn in eine Herberge.

naydox ttor = ; -:t, k^ ~ :b , p' " ? s. â € ” Q id4,12: R. Schim' on (um 150) sagte: E in Mann
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darf mit zwei F rauen allein sein, wenn seine F rau bei ihm ist, u. er darf mit ihnen

in einer Herberge " puira schlafen, weil seine F rau auf ihn aufpaà Ÿ t. II TP ° s 2,17 (159):

A n einem Ort, wo man die Gewohnheit hat, in den N à ¤ chten des V ersà ¶ hnungstages

die Lampe anzuzà ¼ nden, zà ¼ ndet man sie an.... R. Schim' on b. E ljaqim (ein Tannalt)

sagte: Man zà ¼ ndet eine Lampe in den Herbergen mnprita an. â € ” A nders P* s4,4. | j

SA Z 2,1: Man stellt kein V ieh in den Gasthà ¶ fen riscp-jt: der Heiden ein, weil sie

wegen Beiliegens verdà ¤ chtig sind. | | E in weiteres Beispiel s. MidrPs4  § 13 (24 b).

10,35: Dem W irt, T< j> navdox ei.

7Tavà ¤ ox ti' $ = ip^ aiB, n^ y^ m. GnR 92 (58c): A ls der Morgen hell

wurde, wurden die MÃ ¤ nner entlassen Gn 44,3. R. Levi (um 300) hat

erzà ¤ hlt: In Daroma war einmal ein Gastwirt " pnit, der des N achts

aufzustehn u. seine K leider anzuziehen pflegte u. dann zu denen, die


184

Lukas 10, 35. 37. 38 (Â « )

dort (als Gà ¤ ste) waren, sagte: Steht auf u. ziehet von dannen, daà Ÿ ich

euch begleite (dem Gast das Geleit zu geben, galt als fromme Pflicht).

W enn sie dann fortzogen, kamen Rà ¤ uber tr « Bel à ¼ ber sie u. schlugen

auf sie ein -iimis r^ P^ ; dann gingen sie u. teilten mit ihm (das Ge-

raubte). E inmal ging R. Me' fr (um 150) u. fand dort A ufnahme. Der

W irt stand auf, zog seine K leider an u. sprach zu ihm: Stehe auf u.

ziehe fort, daà Ÿ ich dir das Geleit gebe! E r antwortete: Ich habe einen

Bruder u. will bleiben, auf ihn wartend. J ener: Und wo ist er? E r

antwortete: In der Synagoge. J ener: W ie ist sein N ame? Ich will gehn

u. ihn rufen. E r antwortete: aio â –   < ? (= â € ž daà Ÿ gut" ist sein N ame). Die

ganze N acht rief der Gastwirt n^ pu" Â « an der TÃ ¼ r der Synagoge: am

am " o! A ber niemand antwortete. A m Morgen stand R. M. auf u. machte

seinen E sel zurecht, um abzureisen. Da sagte jener W irt nx puiD: W o

ist denn der Bruder, von dem du sprachst? E r antwortete ihm: Der ist
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gekommen, wie es heià Ÿ t Gn 1,4: Gott sah das Licht, daà Ÿ es gut war aia -> = .

10,37: Der die Barmherzigkeit an ihm tat.

W ie HX eog hier mit fietà ¼ konstruiert ist, so werden auch -ign u. seine

Synonyma mit es verbunden, s. zB Gn 21,23; J os 2,14; 2 Sm 2,6; 3, 8.

E benso die Targumim. Onk Gn 21,23: N ach dem Guten, das ich an dir

getan -ps tvnas * n. | | Targ J os 2,14: W ir werden an dir -ros GÃ ¼ te u.

Treue à ¼ ben. | | Targ 2 Sm 2,6: Und nun mà ¶ ge J ahve an euch -,12a; Gà ¼ te

u. Treue à ¼ ben, u. auch ich will dieses Gute an euch yow tun. | | In Midr

Q oh 9, 7 (41b) sagt ein Unglà ¼ cklicher zu A bba Tachna, dem F rommen:

Tu eine Barmherzigkeit an mir s-tpix ^ as mss (s. die ganze Stelle bei

Mt 6,2S. 391). | | Tamid66 » : (A lex ander der Groà Ÿ e sagte zu den Ge-

lehrten im Sà ¼ dland:) W as muà Ÿ der Mensch tun, um bei den Leuten

sich angenehm zu machen? Sie antworteten: E r hasse das Regieren u.

Herrschen. E r sprach: Meine A ntwort ist besser als eure: E r fà ¼ hre eine

milde (barmherzige) Regierung u. Herrschaft u. erweise den Menschen

GÃ ¼ te K tE rK â –   Â « dt laita nas\ W eitere Beispiele: Chul 63* ; Q id 71Â » . Doch

finden sich auch andre K onstruktionen. Pes87b: E ine W ohltat hat Gott

an Israel getan btr-wc n" pn nor np-12, daà Ÿ er sie unter die V à ¶ lker

zerstreut hat. | | RH 20 » : W as fà ¼ r Gutes haben wir an ihnen getan

imi-ina -,nas  « nwu nw!

10,38 Â « : Martha.

kp-1 « ,F emininum zu 10 (= Herr, Besitzer), bedeutet  » Herrin, Ge-

bieterin, Besitzerin" .
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Mehrfach wird eine str-a ra * r^ e, Martha, Tochter des Bofithos, erwà ¤ hnt. J cb 6, 4:

W enn einer (aas den hohenpriesterl. F amilien) sich mit einer W itwe verlobt hat 11.

(hinterher) zum Hohenpriester ernannt wird, so darf er sie heimfà ¼ hren (trotz Lv 21,13 ff.).

E s geschab, daà Ÿ J choschua! b. Gamla sich mit der Martha, Toehter des BoBthos, ver-

lobte, u. (hinterher) ernannte ihn der K à ¶ nig zum H., u. er hat sie heimgefà ¼ hrt. (J  ° hoschufi<

b. Gamla war H. etwa von 68â € ” 65 n.Chr.. Schurer « 2, 273.) â € ” à œ ber diese Martha,

Tochter des B., s. weiter J eb61 « ; SDt24, 17  § 281; Gità ¶ à ¶  » . Midr K L 1, 16 (57" ) wird
Lukas 10,38 (* . 8); 10,39.41. 42 (Â « )

185

die Gemahlin des J ' hoschua' b. Gamla nicht Martha, sondern .Mirjam, Tochter des

BoSthos" , genannt Levy iJ , 251* bemerkt dazu: ,W ie es scheint, wurden die F rauen,

deren hebr. N ame eâ € ” s Mirjam lautete, oft in der aram. V olkssprache: Â » Pia, Martha

genannt, weil die beiden N amen in ihrer A nfangssilbe va ' Herrin, Gebieterin' bedeuten! "

F à ¼ r diese V ermutung fehlt jeder Beweis. Man wà ¼ rde doch kaum das Schwesternpaar

in.Bethanien Martha u. Maria genannt haben, wenn die V olkssprache fà ¼ r letzteren

N amen gleichfalls Martha gesetzt hatte.

icp-iij kommt à ¼ brigens auch als mà ¤ nnlicher Personenname vor. Pl' s 103" : Martha

bat im N amen des R. J Â ° ho8chua! gesagt.

10,38 93: N ahm ihn auf, imsdà ¤ ^ ato, bx f> , aram. V iag.

pChag 2, 77d, 34: Debora, die Herrin des Hauses np-si hpiq, die uns aufgenommen

hat -pV = f\ war sie mangelhaft? | | MidrPs 10 Â § 2 s. bei Lk 11, 7.

V on den F rauen als Gastfreundinnen sagte man sprichwortartig

einmal, daà Ÿ sie sich auf die E inschà ¤ tzung der Gà ¤ ste hesser verstà ¤ nden
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als die Mà ¤ nner;  » aber auch, daà Ÿ sie mehr als die Mà ¤ nner mià Ÿ gà ¼ nstigen

A uges auf die GÃ ¤ ste blickten."

O. Berakhl0b: â € ž Sie sprach zu ihrem Mann: Siehe, ich weià Ÿ , daà Ÿ der Mann ein

heiliger Gottesmann ist* 2K g 4, 9. It. J ose b. Chaoina (um 270) hat gesagt: V on hier

aus ergibt sich, daà Ÿ die F rau die Gà ¤ ste besser kennt als der Mann.

b. BM 87Â » :E s heifit Gn 18, 6: .Schnell drei Sea Mehl' map, u. es heifit (daselbst)

.F einmehl" pV c. (Die Stelle ist so aufgefaà Ÿ t, dafi A braham der Sara zuerst zugerufen

habe: .Schnell drei Sea Mehl" ; dann aber sich selbst verbessernd: .A ber F einmehl! ' )

R. J icchaq (um 300) hat gesagt: Hieraus ergibt sich, dafi das A uge der F rau mià Ÿ -

gà ¼ nstiger auf die Gà ¤ ste gerichtet ist als das des Mannes.

10,39: W elche zu den F à ¼ à Ÿ en des Herrn saà Ÿ u. sein W ort hà ¶ rte.

A both 1,4: J ose b. J o' ezer aus Cereda (um 150 v. Chr.) sagte: Dein Haus sei ein

V ersammlungshaus fà ¼ r die Gelehrten, u. laà Ÿ dich bestà ¤ uben von dem Staub ihrer

F Ã ¼ fie (= sitze zu ihren F Ã ¼ Ã Ÿ en) u. trinke mit Durst ihre W orte.

10, 41: Martha, Martha.

Z ur V erdoppelung der A nrede s. bei Lk 22,31; Mt 23, 37.

10, 42 Â « :E ins ist not.

evos 6s iffriv x qsia, aram. etwa so-nsi tw sin. â € ” Die Synagoge wà ¼ rde

fà ¼ r das eine N otwendige die Beschà ¤ ftigung mit der Tora erklà ¤ rt haben.

A both 2,8: Rabban J ochanan b. Z akkai (t um 80) hat gesagt: W enn du viel Tora

gelernt hast, tu dir nichts darauf zugute; denn dazu wurdest du geschaffen. II A both 3, 2:

R. Chanina b. T ® radjon (tum 135) sagte: W enn zwei dasitzen, ohne daà Ÿ W orte der

Tora zwischen ihnen verhandelt werden, so ist das ein Site der Spà ¶ tter, s. Psl.l;
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aber wenn zwei dasitzen u. W orte der Tora sind in ihrer Mitte, so wohnt die Schekhina

zwischen ihnen, s. Mal 3, 16. Da hà ¶ re ich nur von zweien; woher, wenn auch nur

einer sitzt u. sich mit der Tora beschà ¤ ftigt, daà Ÿ Gott ihm Lohn festsetzt? s.: E r sitze

einsam u. schweige, denn er empfà ¤ ngt dafà ¼ r (seinen Lohn; so der MidrK L 3, 28). | |

A both 3, S: R. Schim' on (um 150) sagte: W enn drei an einem Tische essen u. sie ver-

handeln dabei keine W orte der Tora, so ist es, als à ¤ à Ÿ en sie Gà ¶ tzenopfer, s. J es2S, 8:

A lle Tische sind voll unflà ¤ tigen Gespeis, weil Gott nicht da ist (der Midrasch nimmt

0" F Â « als Gottesbezeichnung). A ber wenn drei an einem Tisch essen u. verhandeln dabei

W orte der Tora, so ist es, als à ¤ à Ÿ en sio vom Tische Gottes, s. E z41,22: E r sprach

zu mir: Dies ist der Tisch, der vor J ahve steht, Ã ¼ A both 3, 7: R. J aiaqob (wenn der

V ater des R. E liiezer b. J aiaqob, dann um 120) sag' e: W er auf einem W ege wandert

u. studiert u. sein Studium unterbricht u. sagt: W ie schà ¶ n ist dieser Baum, wie schà ¶ n
186

Lukas 10,42 (8); 11,1.7

ist dieses F eld! dem rechnet es die Schrift so an, als hà ¤ tte er sich an seiner Seele

verschuldet. II A both 4,10: R. MeK r (um 150) sagte: V ermindere deine weltliche Be-

schà ¤ ftigung (Berufsgeschà ¤ fte) u. beschà ¤ ftige dich mit der Tora u. sei demà ¼ tig gegen

jedermann. W enn du mà ¼ à Ÿ ig bist im Torastudium, so stellen sich viele mà ¼ à Ÿ ige Dinge

dir entgegen. A ber wenn du dich mit der Tora mà ¼ hst, so hat er (Gott) vielen Lohn, um

ihn dir zu geben. | ! F erner Q id4,14 s.beiMt6,33S.439. | | Pea 1,1 s.beiMt 15,4 S.706y.

10,42 39: Maria hat das gute Teil erwà ¤ hlt.

fugtt = pin, s. pBerakh 4, 7d, 32 u. Berakh 28b bei Mt 6, 5 8 S. 401. | | .E in gutes

Teil erwà ¤ hlen* = ni;  » p^ n ^ a. â € ” Q id 42 » : Rab N achman (f 320) hat gesagt, Schemufil

(t 254) habe gesagt: W enn W aisen sich in das V ermà ¶ gen ihres V aters teilen wollen,

stellt ihnen der Gerichtshof V ormà ¼ nder, die (jedem von) ihnen ein schà ¶ nes Teil auswà ¤ hlen.

11,1: Herr, lehre uns beten!

à „ hnliche Bitten wurden in den Schulen u. Lehrhà ¤ usern oder sonstwo

à ¶ fters dem Lehrer ausgesprochen.


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B ° rakh 28 b Bar: A ls R. E lifezer (um 90) erkrankt war, kamen seine Schà ¼ ler, um

ihn zu besuchen. Sie sprachen zu ihm: Rabbi, lehre uns wci die W ege des Lebens,

daà Ÿ wir auf ihnen das Leben der zuk. W elt erlangen. E r antwortete: Geht behutsam

um mit der E hre eurer Genossen, haltet eure Sà ¶ hne vom (bloà Ÿ en) Lesen (der Schrift)

zurà ¼ ck1 u. lasset sie zwischen den K nien der Gelehrtenschà ¼ ler sitzen (um zu lernen);

u. wenn ihr betet c-iV trs bpk » :, wisset, vor wem ihr steht. Um deswillen werdet

ihr das Leben der zuk. W elt erlangen. | | Chag. 13a: Rab J oseph (f 333) hatte die

Traditionen Uber die W agenerscheinung (E z 1 u. 10) gelernt; die à „ ltesten in Pumbeditha

lehrten die Baraithas à ¼ ber das Schà ¶ pfnngswerk. Sie sagten zu ihm: E s lehre uns der

Herr is utri die W agenerscheinung! E r antwortete: Lehret mich -' s v* :Â « das

Schà ¶ pfungswerk! N achdem sie es ihn gelehrt hatten, sagten sie zu ihm: E s belehre

der Herr à ¼ ber die W agenerscheinung! E r antwortete: Ich habe darà ¼ ber in einer Bar

gelernt: Honig u. Milch gehà ¶ ren unter deine Z unge (so der Midr HL 4,11); W orte,

die sà ¼ à Ÿ er als Honig u. Milch sind, die seien (mà ¶ gen bleiben) unter deiner Z unge (sollen

nicht gelehrt werden). | | Tem 116* :â € ž Der A rme ,u. der Mann der Bedrà ¼ ckungen be-

gegnen einander; der beider A ugen erleuchtet, igt J ahve' Spr 29,13. W enn der Schà ¼ ler

zu seinem Lehrer kommt u. zu ihm sagt: Lehre mich Tora! u. er lehrt ihn, dann

erleuchtet J ahve beider A ugen; wenn aber nicht, dann heià Ÿ t es Spr 22,2: â € ž Reicher

u. A rmer begegnen einander, Schà ¶ pfer von ihnen allen ist J ahve' ; der, welcher den

einen weise gemacht hat, wird ihn dumm machen, u. der den andren dumm gemacht

hat, wird ihn weise machen.

W enn auch ein groà Ÿ er Teil des A chtzehngebetes, des offiziellen

Gebetes der alten Synagoge, gewià Ÿ schon zur Z eit J esu als Pflicht-
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gebet gegolten hat (s. bei Mt 6,9 31S. 406), so waren doch Privatgebete

(meist im A nschluà Ÿ an das A chtzehngebet) nicht selten. A uf die Mit-

teilung eines solchen besonderen Gebetes, das speziell die A nliegen u.

Sorgen des J Ã ¼ ngerkreises zum A usdruck bringen sollte, mochte wohl

die Bitte in Lkll,l in erster Linie gehen.

11,7: Die TÃ ¼ r ist schon verschlossen.

Midr Ps 10  § 2 (46b): R. J onathan (um 220) hat gesagt: 3' /< J ahr hat die Sch ° kbina

(vor der Z erstà ¶ rung J erus.s) gesagt u. gerufen: Suchet J ahve, solange er sich finden

là ¤ à Ÿ tJ es 55,6; aber es war niemand da, der sich darum kà ¼ mmerte. E benso heià Ÿ t es

1 Das bloà Ÿ e Lesen in der Schrift ohne die autoritative E rklà ¤ rung des Gelesenen

durch einen Lehrer, meint R. E lifezer, kà ¶ nne irrefà ¼ hren.


LukM 11,7. 8.17. 20. 21.22.27

187

(das. 65,1): ,Ich habe mich zugà ¤ nglich gemacht fà ¼ r die, welche mein nicht begehrten;

ich bin zu finden gewesen fà ¼ r die, welche mich nicht suchten.* R. Chanina (um 225)

hat gesagt: E in Gleichnis. (Gleich) einer K arawane, die sich unterwegs befand. A lses

ihr dunkel wurde, kam sie zu einem Stationsvorsteher (Inhaber einer befestigten Station

an einer à ¶ ffentlichen Straà Ÿ e), der zu ihnen sagte: K ommt zu mir in die Station der

wilden Tiere u. RÃ ¤ uber wegen. Die K arawane antwortete: E s ist nicht meine A rt, bei

einem Stationsvorsteher einzutreten. A ls sie weiterzog, kam die dichteste N acht n.

F insternis (vgl. Spr 7, 9) Ober sie. Sie kehrte um u. bat den Stationsvorsteher, ihr zu

Offnen. E r sprach zu ihnen: E s ist nicht die A rt eines Stationsvorstehers, in der N acht

zu Offnen, u. es ist nicht die A rt eines St., um diese Stunde aufzunehmen bapV .A ls

ich aufforderte, hast du nicht gewollt, u. jetzt kann ich dir nicht Offnen. E benso hat

Gott zu den Israeliten gesagt: .K ehret wieder, ihr abtrà ¼ nnigen Sohne' J er 3,14. 22 n.:

,Suchet J ahve, solange er sich finden là ¤ à Ÿ t* J es 55, 6, aber keiner von ihnen wollte

nmkehren. Da sprach Gott (Hos 5,15): Ich will gehen u. an meinen (frà ¼ heren) Ort
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(= Himmel) zurà ¼ ckkehren. A ls sie den Reichen u. den V à ¶ lkern à ¼ berliefert wurden,

schrien sie: ,W arum, J ahve, stehst du in der F erne? " Ps 10,1. Gott antwortete: A ls

ich euch aufforderte, habt ihr es nicht angenommen; jetzt da ihr es von mir begehrt,

hà ¶ re ich nicht auf euch; Maà Ÿ gegen Maà Ÿ . Das meint Sach 7,13: .Und es geschah,

gleichwie er gerufen u. sie nicht hà ¶ rten, so werden sie rufen, u. ich werde nicht hà ¶ ren.*

E twa auf ewig? Das sei ferne! .Bis zu einer Z eit u. (zwei) Z eiten u. einer halben Z eit" Dn

7,25. â € ” Der A ussprach des R. J onathan auchPosiqR 31 (U3b); MidrK LE inl.N r.25(39a).

11,8: Um seiner Unverschà ¤ mtheit willen.

oV mJ c' n, etwa K B,:pn, s. Sanh 105 » u. pTafan 2, 65b, 32 bei Mt 7,7 S. 451 F uà Ÿ note u.

456 A nm. r. | | A ls besonders dreister Beter galt Choni, der K reiszieher, f um 65 v. Chr.,

s. E x kurs à ¼ ber den Synagogenbann N r. 6 A nm. p.

11,17 s. bei Mtl2,25 S. 685.

11,20: Durch den F inger Gottes.

E zR 10 (74c): (Die Z auberer waren mit ihren Geheimkà ¼ nsten bemà ¼ ht, die Stech-

mà ¼ cken hervorzubringen; aber sie vermochten es nicht. Da sprachen sie zum Pharao:

Das ist Gottes F inger E x 8,14 f.) A ls die Z auberer sahen, daà Ÿ sie keine Stechmà ¼ cken

hervorbringen konnten, erkannten sie sofort, daà Ÿ die Taten ein W erk Gottes u. nicht

â € ¢ in W erk der DÃ ¤ monen w-4 waren. | | GnR.4 (4Â » ) s. bei Mt 10, 5 S.559/J .

11,21: Seine Habe bleibt in F rieden.

Der Mensch bleibt in F rieden ni^ ra dikh, g. Tanch o-bbb' s 99" bei Mt 18,10 S. 781 f.

11,22: (Die W affenrà ¼ stung,) auf die er sich verlieà Ÿ .

V on den Dienstengeln, die Gottes F orderungen tà ¤ glich von den

Menschen eintreiben, sagt R. * A qiba (f um 135): u. sie haben, worauf


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sie sich stà ¼ tzen kà ¶ nnen â –   eiao-' O n « cnb o" i. (Damit sind die Schuld-

eintragungen in Gottes Schuldbuch gemeint, die wider den Menschen

zeugen.) Die ganze Stelle (A both 3,16) s. bei Mt 10,29 S. 583 N r. 3.

11,27: Selig der Leib, der dich getragen hat,

u. die Brà ¼ ste, die du gesogen hast!

GnR 98 (62d): R. A bba b. Z utra (um 270) sagte:. .. Gesegnet seien die Brà ¼ ste, die

so gesà ¤ ugt haben, u. der Leib, der so hervorgebracht bat! (Gemeint istRahel, die einem

J oseph das Leben gegeben.) V gl. Targ J einsen I Gn 49, 25. | | A both 2,8 sagt Rabban

J ochanan b. Z akkai (t um 80) in bezug auf R. J ehoschua* (um 90): Heil seiner Gebà ¤ rerin!

à „ hnlich Chag 14b in bezug auf R. J ' hoschuaf u. R. J ose, den Priester: Heil euch u. Heil

eurer Gebà ¤ rerin! Heil meinen A ugen, daà Ÿ sie solches sahen! â € ” Unmittelbar zuvor ruft
188

Lukas 11, 27. 37. 38. 39 (N r. 1â € ” 3); 11,40.41

derselbe Gelehrte aus: Heil dir, unser V ater A braham, daà Ÿ E ifazar b. fA rakh (um 90)

aus deinen Lenden hervorgegangen ist! [ | E x R 45 (100d): â € ž Sie blickten hinter Mose her*

E x 33, 8. W as sagten sie? R. J icchaq (um 300) hat gesagt: Heil seiner Gebà ¤ rerin! W as

hat sie an ihm erlebt! â € ” E x R 51 (103d) R. J ochanan (f 279) A utor. | | E ine Seligpreisung

des Leibes, aus dem der Messias hervorging, s. Pesiq 149" bei Mt4,16 S. 161. | | E ine V er-

wà ¼ nschung: GnR 5 (5a): V erflucht seien die Brà ¼ ste, die diesen Menschen da gesà ¤ ugt

haben! Parallelen: P8siq 23b; pK à œ 1,27b, H. | | W eiteres bei Mt 13,16 8.663 f.

11,37: E r legte sich nieder (zu Tische), s. E x kurs: A ltjlid. Gastmahl N r. 7.

11,38: Daà Ÿ er sich nicht zuerst vor dem F rOhmahl wusch.

Z um A bspà ¼ len der Hà ¤ nde vor dem E ssen s. bei Mt 15,2 18 S. 695â € ” 704. â € ” à œ ber

< i(H,oiov s. bei Lk 14,12.

11,39: Das à „ uà Ÿ ere des Bechers u. der Schà ¼ ssel reinigt ihr,

das Innere aber ist voll von eurem Raub u. Bosheit.

1. Z u to tom& ev ist nach der Parallelstelle Mt 23,25 u. wegen rd


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ivà ¶ vta V ers 41 zu ergà ¤ nzen rov 7ioztjq(ov x al tov m' vax og; das v/tojp

gehà ¶ rt deshalb zu aQ nayrjs x ai nortjQ i' ag. â € ” Das à „ uà Ÿ ere u. das Innere,

nicht wie das rabbin. n-Hnj « u. ^ in = A uà Ÿ enseite u. Innenseite, » sondern

= Gefà ¤ à Ÿ u. Inhalt.

a. K elim 25,1: Bei allen Gerà ¤ ten (Gefà ¤ à Ÿ en) kommt (in-beziig auf Reinheit u. Un-

reinheit) die A uà Ÿ enseite u. die Innenseite in Betracht. | | K elim 25,4: A n einem Gerà ¤ t,

dessen A uà Ÿ enseite verunreinigt ist, ist (damit noch) nicht die Innenseite verunreinigt. â € ”

Umgekehrt wird ebenda gefragt: W enn an einem Gerà ¤ t die Innenseite verunreinigt ist,

ist (damit) nicht (auch) seine A uà Ÿ enseite verunreinigt? | | Z ur Reinigung de* Becher u.

Schà ¼ sseln s. bei Mt23, 25.

2. nivai, Â « .= cp.; D .Schreibtafel, Buch" s. bei Lk S. 108, c; Ã Ÿ .â € ” , icsa-t; (auch

K g; - » ) .Schà ¼ ssel' , zB pSanh 11,30 ° , 3: Geh u. hole mir eine Schà ¼ ssel F einmehl niion -:-r.

' 3. Z ur Habsucht der Pharisà ¤ er s. bei Mt23,25.

11,40: Ihr Unverstà ¤ ndigen, hat nicht, der das à „ uà Ÿ ere

geschaffen, auch das Innere geschaffen?

1. StpQ tty = msW , pl. D-vr; Beispiele a. bei Mt 5, 22 S. 280 A nm. b.

2. rà ¶ Hio9ey. . . tà ¶ eoa> 9ty = ^ 5 u. rpp. J oma 72 ° : Raba (t 352) hat gesagt: E in

Gelehrtenschà ¼ ler, dessen Inneres nicht wie sein à „ uà Ÿ eres ist vws 131p prr, ist kein

Gelehrtenschà ¼ ler.

11,41: V ielmehr gebet, was darin ist, als A lmosen,

u. siehe, alles ist euch rein.

1. Dem nX tjy entspricht das ungemein hà ¤ ufige, meist einen einschrà ¤ nkenden oder

gegensà ¤ tzlichen Gedanken einleitende kV x = ,nur* , bezw. .vielmehr* .


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2. J à ¶ rg iX eijftoovytjy. â € ” W endungen fà ¼ râ € ž A lmosen geben* , a. np-ix ] pj; A both

5,13: V ier A rten gibt es bei den A lmosengebern np-is " sriij? , s. die F orts, bei Mt20,15

S. 834 « . II à Ÿ . mx s -rz; LvR 34 (131* ): Gib mir ein A lmosen a>  « " S )r. | | y. mx -a na »

u. S. rrf-.i r.ss = noià ¼ v ttetjfioovytjy Mt 6,2, s. Beispiele bei Mt6, 2 S. 388* .| | s. j,--tn

rrore A lmosen verteilen; LvR 34 (132* ) mehrmals. | | C. b » To oder m? , wà ¶ rt-

lich: sich an einem oder durch einen ein V erdienst erwerben. Besonders im Munde des

Bittenden, zB nst = gib mir ein A lmosen pQ id 3, 64u, 34; pScheq 5,49> > , 11; pTaSan

1,64 « , 89; -e » -st LvR 32 (130" ), dafà ¼ r LvR 34 (1311> ) -3 -3t = gib mir ein A lmosen. â € ”

LvR 34 (132* ) zweimal: Â « rr-ic irnna -; t= gib dieser F rau (= mir) ein A lmosen. Der

Plural LvR 34 (131c) = pPea 8,21b, 13: Q ebt mir ein A lmosen -3 yn. â € ” pQ id 8, 64" , 86:

Gebt diesem ein A lmosen yin dj pst, dafà ¼ r LvR 32 (130* ): ms; yms -pist = gebt
Lukas 11,41.42.44.49

189

diesem Mann ein A lmosen. â € ” N icht in der Imperativform zB LvR 34 (131 ° ): 7a fst i «

= wir werden dir ein A lmosen geben. â € ” pP* s4, 31 64: tny iia" yi = als alle

Leute ihre Gaben gegeben hatten. â € ” LvR 84 (130d): Man hat darauf zn achten, wie

man jemand ein A lmosen geben soll Tay nisti -[  » -n; dafà ¼ r LvR 34 (131 * ): ia -[ irr; .

3. ndvx  « x aDagà ¤ iftiv iailv. â € ” J eans wertet die A lmosen als à ¤ uà Ÿ eres K ennzeichen

der innerlich vollzogenen Sinnesà ¤ nderung; insofern sie zeigen, daà Ÿ an die Stelle der

froheren Habsucht u. Bosheit die Bannherzigkeit u. GÃ ¼ te getreten ist, kann aus ihnen

die F olgerang gezogen werden: siehe, es ist euch alles rein! â € ” A uch die Synagoge

hat hier u. da die A lmosen als opus operatum scharf gegeià Ÿ elt u. ihren W ert nach der

ihnen zugrunde liegenden Gesinnung bestimmt; s. Sukka49> > bei Mt5, 7 N r. 1 S. 203;

LvR 8 (106' ) bei Mt 19, 22 S. 828 f.

11,42 0: Ihr verzehntet die Minze u. die Raute

u. allerlei Grà ¼ nkraut (Gemà ¼ se).

rjivoofiov, Minze, s. bei Mt 23, 23. II nrjyavoy, Raute, â € ” ej-b. Sch' bifith 9,1: Raute
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e » ' i, F enchel, Portulak, Bergkoriander, Sumpfeppich u. W iesenranke sind frei von

Z ehnten u. kà ¶ nnen im Brachjahr von jedermann (fà ¼ r hà ¶ chstens drei Mahlzeiten) gekauft

werden, weil dergleichen nicht aufbewahrt wird. | | X nx  « vov LX X Gn 9,3 u. Ps 37,2 fà ¼ r

? ~ ; letzteres = Grà ¼ nkraut, Gemà ¼ sepflanzen. Z ur V erzehntung der r> ^ - s. E x k.: A b-

gaben von Bodenerzeugnissen N r. 3.

11,42 89: Dies muà Ÿ man tun u. jenes nicht unterlassen.

à „ hnlich Q oh 7,18: E s ist gut, daà Ÿ du dieses festhà ¤ ltst u. auch von

jenem deine Hand nicht abziehst.

U, 44: W ie die unkenntlichen Grà ¤ ber.

fivtjfieta aà ¤ rjka Grà ¤ ber, die als solche nicht fà ¼ r jedermann erkennbar

waren u. deshalb durch Obergieà Ÿ en mit K alktà ¼ nche oder durch A uf-

stellen getà ¼ nchter Steine gekennzeichnet werden muà Ÿ ten, s. bei Mt 23,27.

11,49: Die W eisheit Gottes spricht.

E ntsprechende rabbin. W endungen: â € ž Der heilige Geist spricht* (Bei-

spiele s. bei Lk 2,25) u.  » Die gà ¶ ttliche Gerechtigkeit spricht" , sachlich

soviel wie: Â » Gott spricht.' â € ” Lehrreich sind folgende Stellen. Targ

E L 2,20: Sieh, J ahve, u. blicke vom Himmel, Uber wen bist du also

hergefallen? Ist es den TÃ ¶ chtern Israels bestimmt, die F rucht ihres

Leibes zu essen, die lieblichen K naben, die in TÃ ¼ cher von feiner W olle

gehà ¼ llt waren? E s antwortete die gà ¶ ttliche Gerechtigkeit kj^ rs « u.

sprach also: W ar à ¶ s bestimmt, im Heiligtum J ahves einen Priester u.

Propheten zu tà ¶ ten, wie ihr den Z ekharja, den Sohn fIddos, den Hohen-

priester u. zuverlà ¤ ssigen Propheten im Heiligtum J ahves an einem V er-


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sà ¶ hnungstag getà ¶ tet habt, weil er euch gestraft hatte, daà Ÿ ihr nichts

BÃ ¶ ses vor J ahve tun solltet? â € ” Genau ebenso weist Midr Q oh 3,16 (21Â » ;

e. bei Lk 2, 25 S. 137) der heilige Geist eine K lage à ¼ ber die Schà ¤ ndung

des Tempels durch die F einde zurà ¼ ck mit der E rinnerung an die E r-

mordung des Z ' kharja im Heiligtum. Man erkennt daraus, daà Ÿ die beiden

W endungen: .Der heilige Geist spricht" u. â € ž Die gà ¶ ttliche Gerechtigkeit

spricht" im Grunde dasselbe bedeuteten. â € ” .Die gà ¶ ttl. Gerechtigkeit

spricht" , zB Targ K L 1,1; Targ Q oh 10, 7f.; Schab 55Â « ; MÂ « g 151Â » u. oft.
190

Lukas 12, 6.15.19.20

12,6: N icht einer derselben ist vergessen vor Gott.

.V or Gott' , s. bei Mt 18,14 S. 785 f. â € ” E inige weitere Beispiele: rTrakh 321> : Resch

Lsqisch (um 250) hat gesagt: Die Gemeinde Israel sprach vor ihm i" s » i: Herr der

W elt, weil es kein V ergessen vor dem Thron deiner Herrlichkeit gibt, wirst du mir

vielleicht auch nicht die Tat mit dem K albe vergessen! | | K eth 104" : In seiner Sterbe-

stunde streckte Rabbi seine zehn F inger gen Himmel aus u. sprach: Herr der W elt,

offenbar u. kund ist es vor dir T3E ' -> daà Ÿ ich mich mit meinen zehn F ingern um die

Tora gemà ¼ ht u. auch nicht mit meinem kleinen F inger von ihr N utzen gezogen habe.

E s Bei W ille von vor dir her TzeV e, daà Ÿ F riede sei in meiner Ruhe. | | Tasan 3, 8: Du

versà ¼ ndigst dich vor Gott Dipon  » ars, u. er tut dir deinen W illen, wie wenn ein Sohn

sich gegen seinen V ater TO » versà ¼ ndigt u. dieser tut ihm seinen W illen.

12,15 9t: HÃ ¼ tet euch vor aller Habgier.

W Ã ¼ nsche zitiert aus Sanh 29 b; â € ž Der Mensch kann niemals genug haben" -irr a-n

srafcti)  » ' s » . Die W orte sind zu à ¼ bersetzen: ,Der Mensch pflegt sich nicht selbst als
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reich auszugeben* , d. h. er schà ¼ tzt Schulden vor, um à ¤ rmer zu erscheinen, als er ist. â € ”

Der Satz gehà ¶ rt also hier nicht her. â € ” Test J ud 18. 19: Hà ¼ tet euch vor der Hurerei u.

Geldliebe (qnkagyvQ ia Habsucht); denn die Geldliebe fà ¼ hrt zu den Gà ¶ tzen. | | Geldliebe

Grund der Z erstà ¶ rung des 2. Tempels, s. TM" n 13,22 (533) bei Mt 23,28. | | LvR 22 (120d):

R. J ehuda (um 150) hat gesagt: W er gierig nach Geld verlangt u. keinen Landbesitz

hat, was hat er fà ¼ r N utzen? | | LvR 16 (116d) s. bei Mt 26,58. | | Z ur F rage: W er ist reich?

s. bei Mt 19,23 S. 826.

12,15 93: N icht damit, daà Ÿ einer à œ berfluà Ÿ hat,

kommt sein Leben aus seinen GÃ ¼ tern.

.E ine Maus, die auf Denaren liegt* w a* oen n-oss wird Sanh 29b

ein Reicher genannt, der sich von seinen Gà ¼ tern keinen Genuà Ÿ gà ¶ nnt.

12,19: (Liebe) Seele, du hast viele Gà ¼ ter fà ¼ r viele J ahre

daliegen; ruhe, ià Ÿ , trink, sei wohlgemut!

Sir (hebr.) 11,18 f.: Mancher wird reich durch Selbstkasteiung u. verwirkt seinen

Lohn (hat damit seinen Lohn dahin). Und wenn er sagt: Ich habe Ruhe gefunden

rna vwra, u. nun will ich essen von meinem Gut " rares, da weià Ÿ er nicht, was statt

dessen sein wird: er hinterlà ¤ à Ÿ t es andren u. stirbt | | Tafan 11* Bar: W enn die Gemeinde

(Gesamtheit) sich in N ot befindet, sage ein Mensch nicht: Ich will in mein Haus gehn

u. essen u. trinken u. (dann) F riede à ¼ ber dich, meine Seele! W er so tut, in bezug auf den

sagt die Schrift: Siehe da, Lustbarkeit u. F reude, Rindertà ¶ ten u. Schafschlachten, F leisch-

essen u. W eintrinken! Laà Ÿ t uns essen u. trinken, denn morgen mà ¼ ssen wir sterben J es

22,13! W as steht hinterher geschrieben? A ber offenbart hat sich J ahve Cebaoth in meine

Ohren: N immer gesà ¼ hnt soll euch dieser F revel werden, bis daà Ÿ ihr sterbet (V ers 14)!
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12,20 91: Diese N acht wird man deine Seele von dir fordern.

Das unbestimmte Subjekt â € ž man* dient im Rabbin. ungemein hà ¤ ufig der V ermeidung

des Gottesnamens; Beispiele b. bei Lk 16, 9. â € ” Z um ganzen Satz s. DtR 9 (205 e) bei

Mt 4,1 S. 148à Ÿ u. Git 68 » im E x kurs: Dà ¤ monologie N r. 3 A nm. b (A schm' dai lacht à ¼ ber

einen Mann, der sich auf 7 J ahre Stiefel bestellt u. nicht mehr 7 Tage zu leben hat).

12, 20 SB: W as du bereitet hast, wem wird' s gehà ¶ ren?

pSchab 14, 14c, 3: .HÃ ¶ ret dies, all ihr V Ã ¶ lker, nehmt es zu Ohren, alle Bewohner

der W elt' tsn Ps 49,2. (Die Rabbinen, Z eitgenossen des R. A bbahu, um 300, sagten:)

W arum vergleicht die Schrift alle, die in die W elt kommen, mit einem W iegel

anklingend an ---)? W ie ein W iesel zus.schleppt u. hinlegt, ohne zu wissen fà ¼ r wen,

so schleppen alle, die in die W elt kommen, zus. u. legen hin, schleppen zus. u. legen
Lukas 12, 24 (* . 8); 12,30.85-40

191

hin, ohne zu  « rissen, fà ¼ r wen sie hinlegen; s. Ps 30, 7: E r hà ¤ uft auf u. weià Ÿ nicht, wer

es Oberkommen wird.

12,24 % : Merket auf die Raben . . .; u. Gott ernà ¤ hrt sie.

Z ugrunde liegen Stellen wie Ps 147,9 u. Hi 38,41. Z u ihnen bemerkt

Raschi: Unsere Lehrer haben erklà ¤ rt, daà Ÿ der Rabe gegen seine J ungen

grausam ist; aber Gott erbarmt sich Uber sie, indem er ihnen aus ihrem

Unrat MÃ ¼ cken bereitet, die in ihren Schnabel eindringen.

K < th 491> : A ls ein Mann, der sich weigerte, fà ¼ r seine K inder zu sorgen, vor Rab

Cbisda (t 309) kam, sagte dieser: Stà ¼ lpt ihm einen Mà ¶ rser in der Gemeinde um, daà Ÿ

er sich darauf stelle u. sage: Der Rabe fragt nach seinen J ungen, aber dieser Mann

(d. h. ich) fragt nicht nach seinen K indern! A ber fragt denn der Rabe nach Boinen

J ungen? E s heià Ÿ t doch Ps 147,9: E r gibt dem V ieh sein F utter, den jungen Raben,

welche schreien! Darin liegt kein W iderspruch vor: in dem einen F all handelt es sich

nm weià Ÿ e, in dem andren um schwarze. â € ” Raschi: W enn sie groà Ÿ werden, werden sie
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schwarz, u. dann lieben die A lten sie, aber im A nfang Bind sie weià Ÿ (ohne Gefieder), u.

da hassen sie sie. | | DtR 6 (203* ): W eshalb wird ein K ind (erst) am 8. Tage beschnitten?

W eil Gott ihm Barmherzigkeit widerfahren là ¤ à Ÿ t, indem er mit ihm wartet, bis K raft in

ihm ist. Und wie das E rbarmen Gottes mit dem Menschen ist, so ist sein E rbarmen

auch mit dem V ieh, s.: V om achten Tage an u. weiter wird es als eine F eueropfer-

darbringung fà ¼ rJ ahve wohlgefà ¤ llig aufgenommen werden Lv 22, 27. Dnd nicht bloà Ÿ

dies, Gott hat auch gesagt (das. V ers 28): E s selbst mit seinem J ungen sollt ihr nicht

an einem Tage schlachten. Und wie Gott seine Barmherzigkeit dem V ieh widerfahren

laà Ÿ t, so ist er auch voller E rbarmen Ober die V à ¶ gel; denn es heià Ÿ t Dt 22, 6: W enn du

unterwegs ein V ogelnest antriffst..., so nimm nicht die Mutter mitsamt den J ungen. â € ”

W eiteres bei Mt 6,26.

12,24 SB: Um wie vieles seid ihr vorzà ¼ glicher als die V à ¶ gel!

E ine Schluà Ÿ folgerung a minori ad maius, gleichfalls von V à ¶ geln hergenommen, DtR 6

(203^ ): R. Chijja (wohl b. A bba, um 280) hat gesagt: W enn fà ¼ r einen V ogel, der kein

V erdienst der V à ¤ ter u. keine Bundschlieà Ÿ ungen u. keine Schwà ¼ re aufzuweisen hat, seine

J ungen eine SÃ ¼ hnung beschaffen (indem um ihrer W egnahme willen der V ogelmutter

die F reiheit gelassen wird Dt 22,6), um wieviel mehr wird er (Gott) den K indern

A brahams, Isaaks u. J akobs, die das V erdienst der V Ã ¤ ter aufzuweisen haben, dereinst

Sà ¼ hnung beschaffen, wenn einer von ihnen gesà ¼ ndigt hat! â € ” A ls weiteres Beispiel

s. pSchebifith  » , 38d, 22 bei Mt 10, 29  » S. 582 f.

12, 30: Die V à ¶ lker d«r We lt.

td i& vrj zov x ooà Ÿ ov = n^ wn rvias; dies eine der hà ¤ ufigsten rabbin.

Bezeichnungen der auà Ÿ erisraelitischen Menschheit. E iner der frà ¼ hesten


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Belege wohl in der V erhandlung des Rabban J ochanan b. Z akkai (f um 80)

u. seiner J à ¼ nger à ¼ ber den Sinn von Spr 14. 34, s. BB 10b u. Parallelen

bei Mt 5, 7 S. 204 N r. 5.

W eitere Beispiele: P' siqR 9 (167b) hei Mt 1, 5 S. 21, b; Midr HL 6, 2 ebenda S. 21, c;

SDt  § 1 (65 » ) bei Mt 1,21 S. 64,6; GnR 78 (50c) bei Mt 2,11 S. 84 à Ÿ ; Midr Ruth 2,14 (132 b)

bei Mt 2,15 S. 86 f.; Midr HL 2,14 (101Â » ) bei Mt 8,16 8.123y; DtR 11 (207Â ° ) bei Mt 4,1

S. 146 f.; PÂ « siqR 36 (162a) bei Mt 4,5 S. 151 Ã Ÿ ; Midr Ps 86 Â § 6 (125b) bei Mt 4,16 S. 162;

pTafan 1,1,64Â » ; Midr E sth 1,2 (85* ) bei Mt4,17 S. 164 n. 0.

13,35â € ” 40: Gleichnisse mit à ¤ hnlicher Tendenz finden sich Schab 153 » u. Midr Q oh 9,8

(42 » ) bei Mt 22,2â € ” 14 S.878. | | Daà Ÿ ein hochgestellter Mann einen minder angesehenen

bei Tisch bediente, empfand man als etwas Ungewà ¶ hnliches, s. SDt 11,10  § 88 (77 » )

bei Mt 23,11 A nm. c. | | Z ur A nzahl der N achtwachen s. bei Mt 14,25 S. 688 ff.
192

Lukas 12, 40. 42.47 f. 53; 13, 1

12,40Â « : Seid bereit.

pK il 9,32 b, 7: R. J irmeja (um 320) ordnete (betreffs seiner Bestattung) an: K leidet mich

in ein weià Ÿ es à „ rmelgewand, bekleidet mich mit meinen Socken, gebt Schuhe an meine

F Ã ¼ Ã Ÿ e u. einen Stab in meine HÃ ¤ nde u. legt mich auf die Seite K ^ c-c damit ich, wenn

der Messias kommt, bereit bin iljn; .â € ” E benso pK cth 12, 35Â » , 16; dagegen GnR 100

.Setzt mich an einem W ege kitv* \ y bei* , statt: ,legt mich auf die Seite.* Ob

auch im pT statt  « nt)" e hs zu lesen ist (s^ --jp! < )x ? t; ci » hj = an einen W eg? K raus,

A rchà ¤ ol. 2,72 erwà ¤ hnt es als eine .beliebte Sitte, die Grà ¤ ber là ¤ ngs der Straà Ÿ e anzulegen* .

12,40% : Z u einer Stunde, da ihr es nicht meint,

wird des Menschen Sohn kommen.

(V gl. E x kurs: V orzeichen u. Berechnung der messian. Z eit II, D u. bei Mt 24; 42.)

12, 42: W er ist der treue . . . Haushalter?

Mit dem olx orà ¶ /nog ist hier nach Mt 24, 45 ff. ein rvja ia gemeint,

d. h. ein Hausvogt, der, selbst dem Sklavenstande angehà ¶ rend (vgl. das
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damit wechselnde Sovkog V ers 43. 45. 46), dem gesamten Hausgesinde

(à œ eQ cmeia), unter Umstà ¤ nden dem ganzen A nwesen seines Herrn (nà ¼ vx a

r « imaQ x ovta V ers 44) vorsteht; s. die Z itate zu Mt24,45. â € ” A ls ein

solcher olx . wird J oseph bezeichnet.

Test J oseph 12: N imm den J Ã ¼ ngling (spricht Potiphars W eib zu ihrem Gemahl) zu

deinem Haushalter, so wird dich der Gott der Hebrà ¤ er segnen; denn Gnade vom

Himmel ruht auf ihm. | | à œ ber sonstige Bedeutungen von olx ot> 6fto( s. bei Lk 16,1.

12, 47 f.: J ener K necht, der den W illen seines Herrn gekannt

u. nicht... nach seinem W illen getan hat, wird viele Streiche

leiden; wer ihn aber nicht gekannt, aber Strafwà ¼ rdiges ge-

tan hat, wird wenige Streiche leiden.

Der gleiche Gedanke liegt folgenden halakh. Bestimmungen zugrunde.

Schab 7,1: W enn einer das Grundgesetz des Sabbats (das A rbeitsverbot) vergaà Ÿ

u. mehrere A rbeiten an mehreren Sabbaten verrichtete, so ist er (weil versehentlich

sà ¼ ndigend) nur ein Sà ¼ ndopfer schuldig. W enn einer das Grundgesetz des S. kannte

u. mehrere A rbeiten an mehreren Sabbaten verrichtete (ohne zu wissen, daà Ÿ es der

Sabbattag war), so ist er fà ¼ r jeden einzelnen S. (ein Sà ¼ ndopfer) schuldig. W enn einer

aber wuà Ÿ te, daà Ÿ S. war u. mehrere A rbeiten an mehreren Sabbaten verrichtete, so ist

er fà ¼ r jede einzelne Hauptarbeit (die er verrichtete, ein Sà ¼ ndopfer) schuldig. | | Mak 3,7:

E in N asirà ¤ er, der den ganzen Tag W ein trinkt (weil er das W einverbot vergessen hatte),

ist nur einmal schuldig. Hat man zu ihm gesagt: .Trinke nicht, trinke nicht! * u. er trinkt,

so ist er wegen jedes einzelnen Males schuldig. II Ã „ hnliches Mak 3,8. | | A uch auf den von

R. J ischmaiel (f um 135) aufgestellten Grundsatz BB 601> kann verwiesen werden: Laà Ÿ


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die Israeliten; es ist besser, daà Ÿ sie irrtà ¼ mlich u. nicht mutwillig sà ¼ ndigen. (Grund: Sà ¼ nde

aus Unkenntnis wird minder hart bestraft als SÃ ¼ nde wider besseres W issen.) â € ” TSota

15,10 (322) Rabban Schimson b.Gamlie' l, um 140, als A utor. A ls allgemein anerkannt

wird dieser Grundsatz zitiert Schab 148> > ; Beca30Â » .â € ” F erner s. bei Mt 21, 31 91 DtR 7.

12, 53: a. Sota 9,15 bei Mt 10,35 S. 586.

13,1: Galilà ¤ er, deren Blut Pilatus mit ihren Opfern mischte.

Das war mà ¶ glich, da das Schlachten der Opfertiere in erster Linie

Sache desjenigen war, der das. Opfer darbrachte. Die TÃ ¤ tigkeit der

Priester hob erst mit dem A uffangen u. Sprengen des Blutes an.
Lukas 18,1.2

193

Z  ° b 3,1: Dm Schlachten ist gà ¼ ltig, wenn es geschieht durch N ichtpriester, durch

F ranen u. durch Sklaven u. selbst durch Unreine, sogar bei allerheiligaten Opfern, nur

daà Ÿ die Unreinen das F leisch nicht berà ¼ hren dà ¼ rfen. â € ” Hierzu Z eb 32* : W eil es heifit:

Du aber u. deine SÃ ¶ hne mit dir sollt euer Priesteramt beobachten hinsichtlich jeder

A ngelegenheit des A ltars N u 18,7, so kà ¶ nnte man meinen, das gelte auch vom Schlachten

(also auch dieses sei durch Priester zu verrichten). Da sagt die Schrift lehrend: .Und

er (der das Opfer Darbringende) schlachte das junge Rind vor J ahve, u. die SÃ ¶ hne

A hrons, die Priester, sollen das Blut darbringen" Lv 1,5. V om A uffangen (des Blutes)

an u. weiterhin erstrecken sich die Gebote fà ¼ r die Priesterschaft. Das lehrt betreffs

der Schlachtung, daà Ÿ sie durch jeden Menschen in gà ¼ ltiger W eise vorgenommen werden

kann. â € ” Diese Bar findet sich SLv 1,5. | | fyitey - ay* .â € ” MidrPs7 Â § 2 (32* ): B.Sch" -

mufil b. N achman (um 260) hat gesagt: Dem A bischai, Sohn Cerujas, schwur David u.

sprach: So wahr J ahve lebt (1 Sm 26,10)! W enn du das Blut dieses Gerechten (Sauls)

anrà ¼ hrst, so vennische ich dein Blut mit seinem Blut wa " jan a* we *  » .| | E x R 19(81" ):
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Gott sprach zu den Israeliten: W enn ihr euch nicht beschneiden laà Ÿ t, dà ¼ rft ihr (vom

Passahlamm) nicht essen, s. E x 12,43. Sofort gaben sie sich hin u. lieà Ÿ en sich beschneiden,

u. das Blut des Passahs wurde vermischt aiyrj mit dem Blut der Beschneidung.

13,2: Meinet ihr, daà Ÿ diese Galilà ¤ er vor allen (à ¼ brigen)

Galilà ¤ ern Sà ¼ nder waren, weil sie solches erlitten haben?

Der altjà ¼ dischen Theologie waren .Z à ¼ chtigungen aus Liebe* yyHr.

n; nt$ h^ j ein wohlbekannter Begriff. Man verstand darunter Leiden, die,

ohne in einem Z us.hang mit voraufgegangenen V erfehlungen eines

Menschen zu stehen, diesem von Gott lediglich zur Prà ¼ fung u. Là ¤ uterung

gesandt wà ¼ rden. à „ uà Ÿ erlich glaubte man sie daran erkennen zu dà ¼ rfen,

daà Ÿ sie den Menschen nicht am Torastudium u. am Gebet verhinderten.

N ahm der Betreffende sie willig auf sich, so sollte langes Leben, Be-

festigung seiner Torakenntnis u. V ergebung aller Sà ¼ nden sein Lohn sein. »

V on solchen Leiden galt der Satz: E s gibt Z Ã ¼ chtigungen ohne Schuld.* Â »

A ber diese â € ž Z Ã ¼ chtigungen aus Liebe' bildeten doch nur eine A us-

nahme. A ls Regel wurde angesehen: keine Z Ã ¼ chtigung ohne Schuld;

wo Leiden, da Sà ¼ nde zuvor. â € ¢ > Und zwar wacht Gott darà ¼ ber, daà Ÿ beide,

Sà ¼ nde u. Straffolge, sich nach dem Grundsatz â € ž Maà Ÿ gegen Maà Ÿ " genau

entsprechend â € ” Mehrfach hat man die Straf leiden fà ¼ r die einzelnen

SÃ ¼ nden auf Grund von Schriftworten festzustellen versucht; dabei hat

dann die N eigung zum Statutarischen der V ersuchung nicht widerstehen

kà ¶ nnen, das, was in der Schrift einmal als Strafe fà ¼ r eine bestimmte

V erfehlung erscheint, sofort als regelmà ¤ à Ÿ ige F olge dieser Sà ¼ nde hin-
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zustellen, d N ach dem Grundsatz â € ž Maà Ÿ gegen Maà Ÿ " wuchs natà ¼ rlich

mit der Grà ¶ à Ÿ e der Sà ¼ nde die Schwere der Strafe. Die grà ¶ à Ÿ ten K ata-

strophen, die Uber den einzelnen oder die Gesamtheit hereinbrechen

kà ¶ nnen, haben deshalb stets die schwersten Tatsunden zur V oraus-

setzung; als solche gelten Gà ¶ tzendienst, Unzucht, Blutvergieà Ÿ en, Raub,

Rechtsbeugung u. grundloser Haà Ÿ . « â € ” So gewann man ein fà ¶ rmliches

Strafverzeichnis fà ¼ r die einzelnen Sà ¼ nden. Man wuà Ÿ te nicht bloà Ÿ , welches

Unheil auf eine bestimmte SÃ ¼ nde folgte, sondern konnte nun auch um-

gekehrt aus dem Unglà ¼ ck eines Menschen auf die A rt seiner V er-

8tr* ck o. BllUrbeek. N T II. 13


194

Lukas 13,2

sà ¼ ndigung schlieà Ÿ en. Das Leiden wurde zur E rkennungsmarke der

Schuld.' â € ” Daà Ÿ diese A nschauungen in der neutest. Z eit im jà ¼ dischen

V olk verbreitet gewesen sind, beweist auà Ÿ er J oh 9, 2 besonders die

F rage J esu Lk 13, 2 u.4; denn mit ihr tritt er eben der Meinung ent-

gegen, als ob ein besonderes Unglà ¼ ck, das à ¼ ber einen Menschen herein-

bricht, zu bewerten sei als ein Beweis fà ¼ r das V orliegen einer be-

sonderen Schuld.

a. Berakh 5Â « . Den A nfang der Stelle 8. bei Mt 8,17 S. 484Â « . Darauf folgt: V er-

schiedener Meinung waren R. J afaqob b. Idi (um 280) u. R. A cha b. Chanina (um 300).

Der eine sagte: A lle diejenigen sind Z Ã ¼ chtigungen der Liebe, bei denen es keine V er-

nachlà ¤ ssigung des Torastudiums gibt, s.: W ohl dem Manne, den du zà ¼ chtigst. J ahve,

u. aus deiner Tora belehrst Ps 94,12. (.W ohl dem Manne* gilt nur, wenn neben der

Z Ã ¼ chtigung die Belehrung aus der Tora oder das Torastudium einhergeht.) Der andre

sagte: A lle diejenigen sind Z à ¼ chtigungen der Liebe, bei denen es keine V ernachlà ¤ ssigung
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des Gebetes gibt, s.: Gepriesen sei J ahve, der mein Gebet u. seine Gnade von mir nicht

weichen lieà Ÿ Ps 66,20. (Gottes Gnade u. Liebe da, wo das Gebet nicht aufhà ¶ rt.) R. A bba

b. Chijja b. A bba (um 310) sagte zu ihnen: So hat R. Chijja b. A bba (um 280) gesagt,

R. J ochanan (f 279) habe gesagt: Diese wie jene sind Z Ã ¼ chtigungen der Liebe, s.: W en

J ahve liebt, den weist er zurecht Spr 3,12. W as will dann aber die Schrift lehrend

sagen mit: ,Und den du aus deiner Tora belehrst* Ps 94,42? E rklà ¤ re nicht: ,Den du

belehrst* , sondern: ,Den du dieses W ort aus deiner Tora lehrst* , nà ¤ mlich den du den

Schluà Ÿ a minori ad majus vom Z ahn u. A uge lehrst: wenn um eines Z ahnes u. A uges

willen, die eins von den Gliedern des Menschen sind, ein Sklave zur F reiheit ausgeht

(s. E x 21,26 f.) â € ” um wieviel mehr wird das dann von den Z à ¼ chtigungen gelten (daà Ÿ

sie den Menschen frei von aller SÃ ¼ ndenschuld ausgehen lassen), die den ganzen Leib des

Menschen aufreiben! â € ” Den Schluà Ÿ bildet ein A usspruch des R. Schimfon b. Laqisch,

um 250; s. BÂ » rakh 5 Â » bei Mt5,13 S. 235 N r.4.

b. Schab 55Â » , s. bei Mt9,28 S.495/S. c. Belege bei Mt 7,2 8 (N r. 1-3) S. 44411.

d. Schab 2, 6: W egen dreier V ergehungen sterben F rauen in der Stunde, da sie ge-

bà ¤ ren: weil sie nicht sorgfà ¤ ltig sind in bezug auf die Menstruation, die Teighebe u.

das A nzà ¼ nden der (Sabbat-)Lampe. II Schab 32* (Bar): R. A cha (um 180? ) sagte: (W à ¶ ch-

nerinnen sterben) weil sie den Schmutz ihrer K inder am Sabbat abwaschen. E inige

sagten: W eil sie zur heiligen Lade â € ž K asten* sagen. Bar: R. J ischmafel b. E ifazar (um 130)

sagte: W egen zweier Dinge sterben die gesetzesunkundigen Leute, weil sie zur heiligen

Lade .K asten* u. zur Synagoge â € ž V olkshaus* ds> r » a sagen. | | Schab 32b Bar: R.N athan

(um 160) sagte: Der Gelà ¼ bde wegen (d.h. wegen deren N ichtbeobacbtung) stirbt die

F rau eines Menschen, s.: W enn du nichts hast, um (deine Gelà ¼ bde) zu bezahlen, wozu
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soll dein Bett unter dir (= deine F rau im Sinn des Midr) weggenommen werden (durch

den Tod) Spr 22, 27? Rabbi sagte: W egen der Gelà ¼ bde sterben die K inder, wenn sie

(noch) klein sind, s. Q oh 5,5: â € ž Laà Ÿ nicht deinen Mund (durch vorschnelles Geloben)

deinen Leib in Strafe bringen u. sage nicht vor dem Gottesboten, daà Ÿ es à œ bereilung

war; warum soll Gott zà ¼ rnen ob deines Geredes u. das W erk deiner Hà ¤ nde verderben? "

W as ist das W erk der HÃ ¤ nde eines Menschen? A ntworte: Die SÃ ¶ hne u. TÃ ¶ chter eines

Menschen. â € ” Bar: Der Gelà ¼ bde wegen sterben die K inder; das sind W orte des R. E ifazar

b. Schi ms on (um 180). Rabbi sagte: W egen V ernachlà ¤ ssigung des Torastudiums. Z ugunsten

dessen, der gesagt hat: â € ž wegen der Gelà ¼ bde* , ist das, was wir (vorhin) gesagt haben;

aber welche Schriftstelle gibt es fà ¼ r den, der gesagt hat: â € ž wegen V ernachlà ¤ ssigung des

Torastudiums* ? s. J er2, 30: â € ž Habe ich eure K inder etwa grundlos geschlagen? (N ein,

es geschah,) weà ¼ man Unterweisung (aus der Tora) nicht annahm* (so der Midr, vgl.

Raschi). Ii Schab 82* :E s waren darà ¼ ber (à ¼ ber die Ursache des frà ¼ hzeitigen Todes der

K inder) R. Meli- (um 150) u. R. J ehuda (um 150) verschiedener Meinung. Der eine sagte:

W egen (V ernachlà ¤ ssigung) der Tà ¼ rpfostenkapsel (sterben die K inder weg), der andre:
Lukas 18,2

195

W egen 1 V ernachlà ¤ ssigung) der K leiderquasten. Z ugunsten dessen, der gesagt hat:

.wegen der TÃ ¼ rpfostenkapsel* , ist: .Schreibe sie an die Pfosten deines Hauses' u.:

, Damit euer u. eurer K inder Leben lang werde' Dt 11,20 f. A ber welche Schriftstelle

gibt es fà ¼ r den, der gesagt hat: ,wegen der K leiderquasten* ? Rab K ahana (um 250) hat

gesagt: J er2, 34: A uch an deinen Sà ¤ umen (wegen der daran vernachlà ¤ ssigten Q uasten)

fand sich das Blut der Seelen A rmer, Unschuldiger (nà ¤ mlich deiner K inder). | | Schab 32 â € ¢ >

Bar: R. N Â ° chemja (um 150) sagte: W egen grundlosen Hasses mehrt sich der Z ank im

Hause eines Menschen, u. seine F rau hat F ehlgeburten, u. die SÃ ¶ hne u. TÃ ¶ chter des

Menschen sterben, wenn sie klein sind. (Raschi: Der Z ank mehrt sich, Maà Ÿ gegen Maà Ÿ ,

Seine kleinen K inder sterben; was er lieb hat, wird ihm genommen, auch das geschieht

nach Maà Ÿ .â € ” R. E ifazar b. J ehuda (aus Bartotha, um 110) sagte: W egen (V ernach-

là ¤ ssigung) der Teighebe ist kein Segen im E ingesammelten, u. F luch kommt à ¼ ber die

Marktpreise; man sà ¤ t den Samen aus, u. andre essen, s. Lv 26,16: .So werde auch ich

euch dies tun u. aber euch wegen der Teighebe (s. gleich) bestellen die A bzehrung u.
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das F ieber, welche eure A ugen erlà ¶ schen u. das Leben schwinden machen; u. ihr werdet

euren Samen vergeblich sà ¤ en, denn eure F einde sollen ihn verzehren" ; lies nicht ~ " 3

(Bestà ¼ rzung), sondern n^ na (= wegen der Teighebe).. . . W egen V ernachlà ¤ ssigung der

Priesterheben u. Z ehnten wird der Himmel verschlossen, daà Ÿ er keinen Tau u. Regen

niederkommen là ¤ à Ÿ t, u. Teuerung entsteht, u. der Gewinn geht verloren, u. die Menschen

jagen ihrem Unterhalt nach u. erlangen ihn nicht, 8.: DÃ ¼ rre, auch Sommerglut raffen

Schneewasser hinweg, so die Unterwelt die SÃ ¼ nder Hi 24,19. W as bedeutet das? In

der Schule des R. J ischmafel (f um 135) ist gelehrt worden: W egen der Dinge, die ich

euch fà ¼ r den Sommer geboten habe, u. die ihr nicht getan habt (wie A bsonderung der

Heben u. Z ehnten), wird von euch das Schneewasser weggerafft in den Tagen der

Regenzeit (im W inter, so daà Ÿ im Sommer keine E rdfeuchtigkeit vorhanden ist)....

W egen Raubes ziehen Heuschrecken herauf, u. Hungersnot entsteht, u. die Menschen

essen das F leisch ihrer SÃ ¶ hne u. TÃ ¶ chter, s. A m 4, 1. 9; J oel 1,4 u. J es 9, 19: Da

haut man zur Rechten ein u. hungert noch, u. frià Ÿ t zur Linken u. wird nicht satt,

ein jeder das F leisch seiner K inder fressen sie. Lies nicht .das F leisch i » '  « * = seines

A rmes, sondern .das F leisch = seines Samens, seiner N achkommenschaft essen

sie. â € ” W egen Rechtsverzà ¶ gerung, Rechtsverdrehung, Rechtsfà ¤ lschung u. wegen V er-

nachlà ¤ ssigung des Torastudiums kommt das Schwert u. viel Plà ¼ nderung u. Pest u.

DÃ ¼ rre, u. die Menschen essen u. werden nicht satt u. essen ihr Brot nach Gewicht,

s. Lv26,25: .Ich bringe ein Schwert à ¼ ber euch, das Rache fà ¼ r den Bund ausà ¼ bt* ; u.

mit .Bund* ist nichts andres als die Tora gemeint, s. J er 33,25: W enn nicht mein

Bund besteht usw. F erner heià Ÿ t es Lv 26,26: Indem ich euch den Stab des Brotes

zerbreche u. dann zehn W eiber euer Brot in einem Backtopf backen u. sie euer Brot
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nach dem Gewicht zurà ¼ ckbringen u. ihr eà Ÿ t u. nicht satt werdet. Und: Sie werden ihre

SÃ ¼ ndenschuld erstattet erhalten, weil u. alldieweil sie meine Rechte verworfen haben

Lv 26,43. â € ” W egen falschen u. là ¼ genhaften Schwurs u. wegen E ntheiligung des gà ¶ ttl.

N amens u. des Sabbats mehren sich die wilden Tiere, u. die Haustiere schwinden hin,

u. die Menschen werden vermindert u. die W ege verà ¶ det; s. Lv 26, 23. 22: .Und wenn

ihr euch wegen des E ides von mir nicht zà ¼ chtigen laà Ÿ t* â € ” lies nicht nt » ; (durch

dieses), sondern nb « (wegen des E ides) â € ” .so lasse ich gegen euch los das W ild des

F eldes, u. es wird euch kinderlos machen u. euer V ieh vertilgen u. euch vermindern,

so daà Ÿ eure W ege verà ¶ det werden." Und vom là ¼ genhaften Schwur s. Lv 19,12: .Ihr

sollt nicht bei meinem N amen zur Là ¼ ge schwà ¶ ren u. also den N amen deines Gottes

entweihen" , u. von der E ntweihung des gà ¶ ttl. N amens s. Lv22, 32: .E ntweihet nicht

meinen heiligen N amen" , u. von der E ntweihung des Sabbats heià Ÿ t es E x 31,14: ,W er

immer ihn entweiht, soll getà ¶ tet werden.* Und das eine .E ntweihen" belehrt à ¼ ber das

andre vom là ¼ genhaften Schwur aus (d. h. die gleiche Strafe, die Lv 26,23 u. 22 nach

dem Midr fà ¼ r den Meineid festgesetzt ist, gilt auch fà ¼ r den là ¼ genhaften Schwur Lv 19,12

u. wegen des hier vorkommenden A usdrucks .entweihen* auch fà ¼ r die in Lv 22, 32 u.

E x 31,14 genannten V erfehlungen, bei denen sich gleichfalls das W ort .entweihen*

13*
Lukas 13,2

findet; 8. E inleitung 97 N r. 2). â € ” W egen Blutvergieà Ÿ ens ist das Heiligtum zerstà ¶ rt worden

u. die Schekhina von Israel gewichen, s. N u 35, 33 f. Siehe, verunreinigt ihr das Land,

so sollt ihr nicht darin weilen, u. ich wohne nicht darin. â € ” W egen Unzucht (Blutschande),

GÃ ¶ tzendienst, Unterlassens der Brach- u. J obeljahre kommt V erbannung in die W elt, u.

man là ¤ à Ÿ t sie (die E inwohner) auswandern, u. andre kommen u. wohnen an ihrem Ort,

s. Lv 18, 27. 25. 28. Betreffs des GÃ ¶ tzendienstes s. Lv 26, 30. 31.83. Betreffs der Brach-

n. J obeljahre s. Lv26, 84 f. â € ” W egen Unflà ¤ tigkeit des Mundes erneuern sich groà Ÿ e Be-

drà ¤ ngnisse u. schwere V erhà ¤ ngnisse, die J à ¼ nglinge der gottlosen Israeliten (wà ¶ rtlich:

der Hasser Israels) sterben, die W aisen u. W itwen schreien u. werden nicht erhà ¶ rt, a.

J es 9,16. II Schab 88* : Babbah b. Schela (um 825) hat gesagt, Rab Chisda (f 809) habe

gesagt: W er seinen Mund Schandbares reden là ¤ à Ÿ t, dem macht man (= Gott) den Ge-

hinnom tief, s. Spr 22, 14: E ine tiefe Grube ist der Mund, der E kelhaftes redet (so

scheint der Midr die Stelle zu fassen, vgl. Â « it, nn N u 11, 20). Rab N achman b. J icchaq

(t 356) hat gesagt: A uch wenn man es (Schandbares) hà ¶ rt u. dazu schweigt, s. ebenda:

W em J ahve zà ¼ rnt, der fà ¤ llt dahinein. R. F foschafja (um 225) hat gesagt: W er sich der
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Buhlerei ganz hingibt, an dem gehen W unden u. Striemen hervor, s. Spr 20,30: .Striemen

von W unden (treten hervor), gibst du dich ganz an das BÃ ¶ se hin" (so der Midr); u.

nicht bloà Ÿ dies, sondern er wird auch mit W assersucht gestraft, s. das.: â € ž Und Schlà ¤ ge

(Plagen) im Innersten des Bauches." | | Schab 33* Bar: Drei A rten von W assersucht gibt

es: bei der infolge von Unzucht ist der Leib hart; infolge von Hunger ist der Leib

aufgedunsen; infolge von Z auberei ist der Leib abgemagert. | j Schab 83* Bar: Die Brà ¤ une

kommt in die W elt wegen (Unterlassung) der F ruchtverzehntung. R. E ifazar b. J ose

(um 180) sagte: W egen V erleumdung. Raba (t 352) hat gesagt â € ” nach andren R. J eho-

schuaf b. Levi (um 250) â € ” : W elche Schriftstelle gibt es dafà ¼ r? s. F s63,12: .Der

K à ¶ nig wird sich freuen in Gott, es wird sich rà ¼ hmen jeder, der bei ihm (Gott) schwà ¶ rt;

denn es wird verstopft fiso" , davon n} so( « die Brà ¤ une) der Mund derer, die Là ¼ ge (V er-

leumdung) reden." | | Schab 119* : Rab j' huda b. Sch' muBl (wohl ben Schela, um 300)

hat im N amen Rabs (f 247) gesagt: E ine F euersbrunst findet sich nnr an einem Ort,

wo es E ntweihung des Sabbate gibt; s. J er 17,27: W enn ihr nicht auf mich hà ¶ rt, den

Sabbattag zu heiligen u. keine Last zu tragen u. damit durch die Tore J erus.s herein-

zukommen am Sabbattage, so zà ¼ nde ich F euer an in euren Toren, u. verzehren wird es

die Hochbauten J erus.s u. nicht verlà ¶ schen. | | Sukka29* Bar: W egen vier Dinge geht

das V ermà ¶ gen der Besitzer (durch K onfiskation) an die Regierung Uber: weil man be-

zahlte Schuldbriefe zurà ¼ ckbehà ¤ lt (um sie spà ¤ ter noch einmal einzufordern), weil man

auf Z ins ausleiht, weil man die MÃ ¶ glichkeit hatte, (Unrecht) zu verhindern, u. es nicht

tat, u. weil man à ¶ ffentlich A lmosen gelobte, ohne sie (hinterher) zu geben. Rab (t 247)

hat gesagt: W egen vier Dinge gelangt das V ermà ¶ gen der Besitzer an den Staatsschatz

[ yi' sv = > TBfisiov): weil man den Lohn des Tagelà ¶ hners einbehà ¤ lt, weil man den Lohn
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des Tagelà ¶ hners herabdrà ¼ ckt, weil man ein J och vom eigenen Hals abwirft u. es auf

andre legt, u. wegen Hochmute, u. der Hochmut kommt ihnen allen gleich (wiegt alle

à ¼ brigen auf). | | Pea 8, 9: W er nicht lahm, nicht blind, nicht hinkend ist, aber sich so

stellt, als wà ¤ re er eins von ihnen, der stirbt nicht im hohen A lter, ohne daà Ÿ er eins

von ihnen geworden ist; denn es heià Ÿ t Spr 11, 27: W er Unheil ersinnt, den wird es

treffen.... Und jeder Richter, der ein Geschenk annimmt u. das Recht beugt, wird

nicht sterben im hohen A lter, ohne daà Ÿ seine A ugen erblinden, s. E x 23, 8: E in (Be-

stechungs-)Geschenk sollst du nicht annehmen, denn solch Geschenk macht Sehende

blind. | | P" s 112b Bar: W er beim Licht der Lampe den Beischlaf vollzieht, der bekommt

epileptische K inder. â € ” W eitere dem geschlechtlichen Gebiet angehà ¶ rende Beispiele s.

Git 70Â » ; N ed 20Â » ; Tanch yiiaw 158Â » s. bei J oh 9,2. â € ” | | Tasan 8Â » > : R. J ochanan (t 279)

bat gesagt: Der Regen wird nur wegen solcher zurà ¼ ckgehalten, die à ¶ ffentlich ver-

sprechen, A lmosen zu geben, u. sie (hinterher) nicht geben, s. Spr 25,14: Gewà ¶ lk u.

W ind u. doch kein Regen; also ein Mann, der prahlt mit erlogener Gabe. â € ” Der gleiche

Gedanke J eb 78* > .| | Tanch  » " iis* 159b: So haben unsre Lehrer gelehrt: W egen elf Dinge

kommen A ussatzplagen à ¼ ber den Menschen: Gà ¶ tzendienst; E ntheiligung des gà ¶ ttlichen


Lukas 13,2.4.6.7

197

N amens; Unzucht; Diebstà ¤ hle; V erleumdung; solche, die ein falsches Z eugnis ablegen;

ein Richter, der das Recht fà ¤ lscht; ein falscher Schwur; E indringen in ein fremdes

Gebiet; E rsinnen traglicher Gedanken; A nstiften von Z ank unter Brà ¼ dern. E inige fà ¼ gen

noch hinzu: W egen Mià Ÿ gunst n » i yy. â € ” Dasselbe TanchB mn  § 10 (241 » ); LvR 17

(117* ); N uR7 (147Â « ). â € ” In fA rakh 16Â » sagt R. J ochanan (t 279): W egen sieben Dinge

kommen A ussatzplagen: V erleumdung, Blutvergieà Ÿ en, falscher Schwur, Unzucht, Hoch-

mut, Raub u. N eid. | | A both 5,8 f.: Siebenerlei Strafen kommen wegen siebenerlei Sunden.

(Â » â € ¢ ) W enn ein Teil (von den Israeliten) verzehntet u. ein Teil von ihnen nicht verzahntet,

so kommt Hungersnot infolge von DÃ ¼ rre: ein Teil hungert, u. ein Teil ist satt. (* â € ¢ ) Hat

man beschlossen, nicht zu versà ¶ hnten, so kommt Hungersnot infolge von Unruhen u.

von DÃ ¶ rre. (* â € ¢ ) Hat man beschlossen, die Teighebe nicht abzusondern, so kommt ver-

nichtende Hungersnot. (* â –   ) Pest kommt in die W elt wegen der todeswà ¶ rdigen in der

Tora genannten V erbrechen, die dem Gerichtshof nicht à ¼ berwiesen werden (kà ¶ nnen), u.

wegen der F ruchte des siebenten J ahres. (* â € ¢ ) Schwert kommt in die W elt wegen Hinaus-
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schiebung des Rechts u. wegen Beugung des Rechts u. wegen derer, die auf Grund der

Tora eine E ntscheidung treffen, die der Halakha nicht entspricht. (* â € ¢ ) W ilde Tiere

kommen in die W elt wegen falschen Schwurs u. wegen E ntheiligung des gà ¶ ttlichen

N amens. PO V erbannung kommt in die W elt wegen GÃ ¶ tzendienstes, wegen Unzucht, wegen

Blutvergieà Ÿ ens u. wegen (N ichtbeobachtung) des Brachjahres. â € ” Parallele: A bothRN 38.

e. J oma 9* bei Mt 5,43 S. 866 N r. 3.

/. Schab 33Â » Bar bei Mt5, 3 S. 192Â « .| | In gewissem Sinn kann hierher auch die

Theorie von der E rsetzung der vier jà ¼ dischen Todesstrafen durch bestimmte Unglà ¼ cks-

falle gezogen werden. K eth 30Â » : Rab J oseph (f 333) hat gesagt, u. ebenso hat es

R. Chijja (um 200) als tannaltische Tradition gelehrt: Obwohl seit dem Tage, da das

Heiligtum zerstà ¶ rt wurde, das (groà Ÿ e) Synedrium aufhà ¶ rte, so haben doch die vier

Todesstrafen (Steinigung, V erbrennung, E nthauptung u. E rdrosselung) nicht aufgehà ¶ rt.

Sie hatten nicht aufgehà ¶ rt? Sie haben ja (tatsachlich) aufgehà ¶ rt! A llein es ist so ge-

meint: die V erurteilung zu den vier Todesstrafen (seitens Gottes) hat nicht aufgehà ¶ rt.

W er sich der Steinigung schuldig gemacht hat, fallt entweder vom Dach, oder ein

wildes Tier zerstampft ihn. W er sich der V erbrennung schuldig gemacht hat, der fallt

entweder in einen Brand, oder eine Schlange beià Ÿ t ihn. W er sich der E nthauptung schuldig

gemacht hat, wird entweder der (heidnischen) Regierung ausgeliefert, oder Rauber kommen

à ¼ ber ihn. W er sich der E rdrosselung schuldig gemacht hat, der geht entweder in einem

F luà Ÿ unter oder stirbt an einem E rstickungsanfall. â € ” Parallelen: Sota 8b; Sanh 37b.

13,4: A uf die der Turm bei Siloah fiel u. sie tà ¶ tete.

A uf Grund der A ngabe des J osephus, Bell J ud 5,4,2, daà Ÿ die sà ¼ d-

liche Stadtmauer J erusalems sich ostwà ¤ rts bis an die Q uelle Siloah
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hingezogen hat, kann man vermuten, daà Ÿ ein dort befindlicher Mauer-

turm das Unglà ¼ ck angerichtet hat. â € ” In eigentà ¼ mlichem Gegensatz

dazu steht die Bemerkung A bothRN 35: .N iemals hat in J erus. ein

E insturz rbSsQ stattgefunden." Das wird als eins der zehn W under an-

gefà ¼ hrt, die â € ž unsren V à ¤ tern beim Heiligtum geschehen sind" .â € ” à œ ber

2iX wdfx s. bei J oh 9,7.

13,6: E inen F eigenbaum hatte jemand

in seinem W einberge gepflanzt.

W einberge pflegten mit allerlei F ruchtbaumen bepflanzt zu werden, s. bei Mt21,83

S. 873 A nm. f-h; ferner a. K il 6,4; Bekh 17Â » .

13,7: Haue ihn ab!

ix x à ¶ nietr = y,? , s. LvR23 (121d) bei Mt 21,33 S.873 A nm. A .| | Z u dem Baumschutz-

gesetz Dt 20,19f. heià Ÿ t es Siphre  § 203 (111b): .V erdirb ihre Baume nicht, die A x tA n
198

Lukas 13, 7.8.11.14

sie legend" Dt 20,19. Da hà ¶ re ich nur vom E isen; woher, daà Ÿ es auch nicht geschehen

darf, indem man von einem Baum aus einen W assergraben zieht (wodurch er ver-

trocknen wà ¼ rde)? Die Schrift sagt lehrend: .V erdirb ihre Bà ¤ ume nicht" , auf keine

W eise. . . . â € ž Du sollst davon essen" Dt 20,19; das ist ein Gebot. â € ž A ber du sollst sie

nicht umhauen" (das.); das ist ein V erbot. â € ž Denn ist etwa der Baum des F eldes ein

Mensch' (das.)? . .. R. J iscbmafel (f um 135) sagte: V on hier aus ergibt sich, daà Ÿ Oott

oipan die F rUchte eines Baumes schont, u. zwar durch einen Schluà Ÿ a minori ad majus

vom Baum: wenn dich die Schrift wegen eines Baumes, der F rà ¼ chte bringt, zur V or-

sicht ermahnt, um wieviel mehr gilt das dann in bezug auf die F rUchte selbst! V on

hier aus hat man gesagt: W er einen Baum entwurzelt " V ^ n, Ubertritt drei V erbote, Ã ¼

TSukka 2, 5 (194): W egen vier verfinstern sich die Himmelslichter: derjenigen, die (in

einer Urkunde) etwas F alsches niederschreiben; derjenigen, die ein falsches Z eugnis

ablegen; derjenigen, die gute Bfiume fà ¤ llen * x x ip, u. derjenigen, die K leinvieh zà ¼ chten

(weil dieses fremde Grundstà ¼ cke abzuweiden pflegt). â € ” Dasselbe Sukka 29* als Bar. II
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BQ 8, 6: W er seine (eigenen) Pflanzungen abhaut yx ipn, ist, obwohl er dazu nicht be-

rechtigt ist, straffrei; andre sind ersatzpflichtig. II BQ 911> : Rab (t 247) hat gesagt: E ine

Dattelpalme, die 1 Q ab F rà ¼ chte trà ¤ gt, umzuhauen nx x poV , ist verboten. Man erwiderte:

W ieviel soll es bei einem à – lbaum sein, damit man ihn nicht umhaue? ' /* Q aD; es ist

bei à – lbà ¤ umen anders, da sie wertvoller sind. R. Chanina (um 225) hat gesagt: Mein

Sohn Schibcha ist nur gestorben, weil er einen F eigenbaum zur Unzeit umgehauen hat

TP" .| l GnR 38 (23b): W enn dieser W einberg keine F rucht bringt, was machen dann

seine Besitzer mit ihm? Man haut ihn ab t-k â –   pow » .

13,8: Bis daà Ÿ ich um ihn hacke u. Dung lege.

1. ox à ¼ nisiv LX X J ea5, 6 = das speziell das Behacken der A npflanzungen

zwecks E ntfernung des Unkrauts bedeutet. E in Synonym von n ist ojb| 5.â € ” TMafasR

2,14 (83): A rbeiter, die F eigenbà ¤ ume behacken a' j' K ra yhw vns . . . dà ¼ rfen (von den

F eigen) essen. | | MQ 3 » :â € ž Im siebenten J ahr laà Ÿ es (dein Land) brachliegen u. verlassen*

E x 23,11; â € ž brachliegen* , ohne es zu behacken (umzugraben spspio), â € ž verlassen" , ohne

daà Ÿ man Steine absammelt. Rab fUqba b. Chama (um 875) hat gesagt: E s gibt ein

zwiefaches Behacken " sipvp ' in: eins zum K rà ¤ ftigen der Bà ¤ ume u. das andre zum

V erstopfen der E rdrisse (unter den BÃ ¤ umen); das erste ist (im Brachjahr) verboten,

das zweite ist erlaubt. â € ” Dasselbe Sukka 44b. Der A usspruch des Rab fUqba auch

fA Z 50 b.

2. à Ÿ à ¤ kksiv x ongi « = V st dà ¼ ngen. V om Dà ¼ ngen der Bà ¤ ume sagen R. J ischmafel

(t um 135) u. R. fA qiba (t um 185) Midr Sm 4 Â § 1 (27b): W ie der Baum, wenn er nicht

gedà ¼ ngt, gejà ¤ tet u. umpflà ¼ gt wird eimn  » ssnBi hsi: u*  « dm, nicht in die Hà ¶ he wà ¤ chst,

u. wenn er in die Hà ¶ he gewachsen ist, aber nicht bewà ¤ ssert wird, nicht am Leben
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bleibt, sondern abstirbt: so verhà ¤ lt es sich auch mit dem Leibe, der dem Baume gleicht;

der Dung, das ist die A rznei usw.

3. Das Behacken u. DÃ ¼ ngen oft nebeneinander, zB Schebifith 2, 2: Man darf (im

Brachjahr) Gurken u. K à ¼ rbisse bis zum N eujahr hin dà ¼ ngen u. behacken i « * tobi piare. | |

GnR 82 (52c) beantworten zwei Schà ¼ ler des R. J  ° hoschuaF (um 90) die F rage: W as be-

deutet Spr 28,19: â € ž W er seinen A cker bebaut, wird reichlich Brot haben; wer aber

N ichtigem nachjagt, wird reichlich A rmut haben" ? so: Besser ist daran, wer ein F eld

pachtet u. es dà ¼ ngt u. behackt m-urei nV ans, als derjenige, der viele F elder pachtet u.

sie brachliegen là ¤ à Ÿ t (bloà Ÿ um Groà Ÿ grundbesitzer genannt zu werden); vgl. Midr Q oh4,8

(23Â » ), | | V om Z imtbaum ' < o' p. sagt Resch Laqisch (um 250) GnR 46 (29Â » ): Solange du

ihn dà ¼ ngst u. behackst i-ifw\ liaw nrae pT is, bringt er F rà ¼ chte.

13, 11: Geist der Schwachheit, nach judischer A nschauung = Geist, der die

Schwachheit wirkt; s. E x k. zur DÃ ¤ monologie N r. 6 A nm. e.

18,14: s. beiMt 12,10 S. 622 ff.


Lukas 13,15

199

13,15: LÃ ¶ st nicht jeder von euch am Sabbat seinen Ochsen

oder E sel von der K rippe u. fà ¼ hrt sie fort u. trà ¤ nkt sie?

Z ur sabbatlichen Rettung eines Tiers ans N ot s. bei Mt 12,11 S. 629. | | A ustreiben

des V iehs am Sabbat. Schab 5,1: W omit darf das V ieh (am Sabbat) ausgehn? Das

K amel darf mit der Halfter ausgehn, das weibliche K amel mit dem N asenring, der

libysche E sel mit der Halfter, das Pferd mit der K ette; alle kettentragenden Tiere

dà ¼ rfen mit der K ette ausgehn u. an der K ette gefà ¼ hrt (wà ¶ rtlich: gezogen) werden;

auch darf man sie (die genannten Gegenstà ¤ nde an den Tieren, falls sie unrein geworden

sind) besprengen u. an ihrer Stelle (an der sie sich an dem betreffenden Tier befinden)

untertauchen. | | Schab 5, 2: Der E sel darf mit einer Decke ausgehn, wenn sie an ihm

befestigt ist (u. die Befestigung bereits vor A nbruch des Sabbats erfolgt war); die

Schafbà ¶ cke dà ¼ rfen mit dem in der Herzgegend vorgebundenen Leder (faiai? ) ausgehn,

die Mutterschafe mit nach oben oder nach unten gebundenem Schwà ¤ nze (wodurch die

Begattung begà ¼ nstigt, bezw. verhindert wird) u. mit einer Hà ¼ lle (zur Reinhaltung der
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W olle); die Z iegen dà ¼ rfen mit umbundenem E uter ausgehn. R.J ose (um 150) erklarte

dies alles fà ¼ r unerlaubt, ausgenommen die umhà ¼ llten Mutterschafe. R. J ehuda (um 150)

sagte: Die Z iegen dà ¼ rfen mit umbundenem E uter ausgehn, um die Milch auszutrocknen,

aber nicht, wenn es zugunsten der Milch geschieht (zur V erhà ¼ tung des A uslaufens der

Milch). | | W eiteres s. Schab 5, 3.4.

Tranken der Tiere am Sabbat.1 Bar fE rub 20 » : Man fà ¼ lle kein W asser ein u.

setze es am Sabbat vor das Tier hin; wohl aber darf man einfà ¼ llen u. ausgieà Ÿ en, so

daà Ÿ das Tier von selbst trinkt. â € ” Dasselbe fE rub 20b; 21* . II Befand sich ein Brunnen

in einem à ¶ ffentl. Bereich u. bildete er selbst, weil 10 Handbreiten tief, einen E inzel-

bereich (Privatbereich) fà ¼ r sich, so war er am S. unbenutzbar, weil sein W asser nicht

aus seinem eigenen Bereich in den à ¶ ffentl. Bereich rings nm ihn her fortgeschafft werden

durfte. Um ihn trotzdem zum Tranken des V iehs am S. verwendbar zu machen, be-

stimmt fE rub 2,1 f.: Man bringt Pfà ¤ hle (Bretter) um die Brunnen an, u. zwar vier Doppel-

pfà ¤ hle (Doppelbretter), die als acht erscheinen; das sind W orte des R. J ehuda (um 150);

R. Melr (nm 150) sagte: A cht, die als zwà ¶ lf erscheinen, vier Doppelpfà ¤ hle (Doppel-

bretter) n. vier einfache. [ Die W orte bedeuten: man umzà ¤ unt den Brunnen in einiger

E ntfernung rechteckig, indem man immer aus 2 Pfà ¤ hlen oder Brettern je einen W inkel

des Rechtecks herstellt Die Seiten des Rechtecks bleiben offen nach R. J ' huda, der

im ganzen nur 8 Pfà ¤ hle oder Bretter verwandt wissen will. Dagegen ist nach R. Melr

auch noch in dem offen gelassenen Z wischenraum auf den 4 Seiten je 1 Pfahl oder

Brett aufzustellen; er là ¤ à Ÿ t deshalb die Umzà ¤ unung aus 12 Pfà ¤ hlen (Brettern) bestehen.

Durch diese Umfriedigung wird der eingehegte Raum zum Privatbezirk des Brunnens

geschlagen, so daà Ÿ nunmehr auch am 8. das W asser geschà ¶ pft u. innerhalb des ein-
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gefriedigten Raumes den Tieren dargeboten werden darf.] Die Hà ¶ he der Doppelpfà ¤ hle

betrà ¤ gt 10 Handbreiten, ihre Breite (nach den 4 Seiten hin) 6 Handbreiten, u. ihre Dicke

kann betragen, wieviel es sei. Ihr Z wischenraum (auf den Seiten) muà Ÿ genà ¼ gen fà ¼ r

zwei Gespanne von je drei Rindern; das sind W orte des R. Melr. R. J 9huda sagte: V on

je vier Rindern, u. zwar wenn sie zus.gespannt, nicht aber wenn sie freigelassen sind;

das eine Gespann muà Ÿ hinein- u. das andre (neben ihm) herausgehen kà ¶ nnen. Man kann

die Umzà ¤ unung nahe am Brunnen errichten, nur muà Ÿ die K uh mit ihrem K opf u. dem

grà ¶ à Ÿ eren Teil ihres K à ¶ rpers beim Trinken innerhalb derselben sein; man kann sie aber

auch beliebig entfernt errichten, nur muà Ÿ man dann mehr Pfà ¤ hle (Bretter) verwenden. â € ”

Dasselbe mit A bweichungen TfE rub 2,1 f. (139).

Das Binden (A nknoten) u. Là ¶ sen gehà ¶ rte nach Schab 7, 2 zu den 39 Tà ¤ tigkeiten,

die am 8. verboten waren. â € ” Genauer Schab 15,1 f.: Dies sind die K noten, derentwegen

1 Betreffs der F eiertage heià Ÿ t es Beca 5, 7: Man darf keine frei lebenden Tiere

trà ¤ nken oder schlachten, wohl aber darf man Haustiere trà ¤ nken u. schlachten. Dies

sind Haustiere: die in der Stadt à ¼ bernachten. F rei lebende sind solche, die auf dem

W eideplatz -ts à ¼ ber N acht bleiben; vgl. bei Lk2,8 » S. 114 f.


200 Lukas 13,15.16.23.26.32 (Â « 1)

mau sich (am S.) schuldig macht: der K noten der K ameltreiber (am N asenring der Tiere)

u. der K noten der Schiffer (nach Raschi am V orderteil des Schiffes). W ie man sich

wegen deren Schà ¼ rzung schuldig macht, so auch wegen deren A uflà ¶ sung. R. Melr

(um 150) sagte: W egen eines K notens, den man mit einer Hand auflà ¶ sen kann, macht

man sich nicht schuldig. E s gibt K noten, derentwegen man sich nicht wie beim K noten

der K ameltreiber u. der Schiffer schuldig macht. E ine F rau darf (am S.) die (Hals-)

à – ffnung ihres Hemdes zubinden, ferner die BSnder des Haarnetzes u. des Gà ¼ rtels, die

Riemen der Schuhe n. Sandalen, Schlà ¤ uche mit W ein u. à ¶ l u. einen Topf mit F leisch.

R. E lifezer b. J a? aqob (wohl der IL, um 150) sagte: Man darf (am S.) vor dem V ieh

Stricke vorbinden, damit es nicht ausbreche. Man darf ein Schà ¶ pfgefà ¤ à Ÿ (à ¼ ber einem

Brunnen) mit einem Gurt anbinden, aber nicht mit einem Strick. R. J ehuda (um 150)

erlaubte es. A ls allgemeine Regel hat R. J ' huda ausgesprochen: W egen eines K notens,

der nicht dauernd bleibt, macht man sich nicht schnldig. | : Schab 118* : R. A bba (um 290)

hat gesagt, R. Chijja (b. A bba, um 280) habe gesagt, R. J ochanan (f 279) habe gesagt:

Man darf einen Strick (am Sabbat) aus dem Hause holen u. ihn an die K uh u. an die
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K rippe binden. E s erwiderte R. A cha der Lange, das ist R. A cha b. Papa (um 300), dem

R. A bba: E inen an der K rippe befindlichen Strick darf man an die K nh u. einen an der

K uh befindlichen an die K rippe binden, nur darf man den Strick nicht aus dem Hause

holen u. ihn an die K uh u. die K rippe binden. (Z um A usgleich der beiden SÃ ¤ tze wird dann

bemerkt:) Dort handelt es sich um einen gewà ¶ hnlichen Strick, hier um einen W eberstrick.

13,16: Diese, welche eine Tochter A brahams ist.

Git 89* : Hat eine F rau auf der Straà Ÿ e gegessen, hat sie auf der Straà Ÿ e gierig ge-

trunken (Raschi: ist sie mit hochgerecktem Halse einhergegangen), hat sie auf der

Straà Ÿ e vor aller A ugen gesà ¤ ugt, so soll sie, wie R. Melr (um 150) gesagt hat, (durch

Scheidebrief) entlassen werden. R. sA qiba (t um 135) sagte: W enn die im Mondschein

spinnenden W eiber von ihr reden (ist sie schon zu entlassen). R. J ochanan b. N uri

(um 110) erwiderte ihm: In diesem F alle wà ¼ rdest du unsrem V ater A braham keine

Tochter à ¼ briglassen, die bei ihrem Manne bleiben dà ¼ rfte. â € ” Die letzte W endung anch

K eth 72b. | | Die Gemeinde Israel wird ,Tochter A brahams" snian -u lra genannt von

Raba, 1352, Sukka 49 b; .Tochter A brahams, Isaaks u. J akobs' von R. A bba b. K ahana,

um 310, Pesiq 110b; von Rab Huna, t 297, Sanh 94b.

18,23: Ob es wenige sind, die gerettet (selig) werden?

(Hierzu s. bei Mt 22,14 S. 883.)

13,26: In unsren Straà Ÿ en hast du gelehrt.

Das Lehren auf der Straà Ÿ e wurde von Rabbi verboten; bis dahin scheint

es unbeanstandet à ¼ blich gewesen zu sein, s. MQ 16* bei Mt 6,3 f. S. 391 à Ÿ .

13,32 9: Saget diesem F uchs.

1. Der F uchs, V riti, aram. Â « bsr, als Bild der Schlauheit zB:
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Midr HL 2,15 (102* ): W enn die Schrift gleichnisartig von den W eltreichen redet,

vergleicht sie sie mit den wilden Tieren, s.: V ier groà Ÿ e Tiere stiegen hervor aus dem

Meere . . ., das erste glich einem Là ¶ wen usw. Dn 7, 3; wenn sie aber von den à „ gyptern

gleichnisartig redet, vergleicht sie sie mit den F Ã ¼ chsen; s.: .F anget uns F Ã ¼ chse"

HL 2,15, bewahrt sie auf fà ¼ r den Strom. R. E lsazar b. Schimfon (um 180) hat gesagt:

Die à „ gypter waren schlau, darum hat die Schrift sie mit F à ¼ chsen verglichen. W ie der

F uchs hinter sich (auf seine V erfolger) blickt, so haben die à „ gypter hinter sich geblickt

n. gesagt: W omit sollen wir sie (die Israeliten) strafen (damit wir nicht nach der gà ¶ ttl.

Regel: â € ž Maà Ÿ gegen Maà Ÿ * der gleichen Strafe verfallen)? W ollten wir sie durch F euer

strafen, heià Ÿ t es da nicht: Mit F euer richtet J ahve (J es 66,16)? W ollten wir sie durch

das Schwert strafen, steht da nicht geschrieben (das.): Und mit seinem Schwerte alles

F leisch? V ielmehr wollen wir sie durch W asser strafen, denn là ¤ ngst hat Gott ge-
Lukas 18, 82 (Â « 1.2. Â » )

201

schworen, daà Ÿ er keine F lut mehr Ober die W elt bringen wolle, s. J es 54, 9: .Denn wie

mit N oahs W assern halte ich es damit, wo ich geschworen, es sollten N oahs W asser

nicht mehr die E rde aberziehen.* Gott sprach zu ihnen: Bei eurem Leben, jeden ein-

zelnen von ench werde ich zu seiner F lut schleppen, s. Ps 63,11: ,Man schleppt ihn

hin in die Gewalt des Schwertes, das Los der F Ã ¼ chse werden sie* (so der Midr). .Man

schleppt ihn hin in die Gewalt des Schwertes" , das geht auf die Gottlosen, die man

hinschleppte in das Schwert des (Boten) Meeres; .das Los der F uchse werden sie* ,

Gott sprach: Dieses Los soll den F à ¼ chsen (den à „ gyptern) bereitet werden. â € ” In einer

F nchsparabel des R. fA qiba (f um 135) heià Ÿ t es Berakh61b: Gleich einem F uchs, der

am Ufer eines F lusses einherging u. sah, wie sich die F ische von der einen Stelle nach

einer andren hin zus.scharten. E r sprach zu ihnen: W arum flieht ihr denn? Sie ant-

worteten: Der N etze wegen, die die Menschen Uber uns bringen. E r sprach: W enn ihr

wollt, kommt herauf aufs trockene Land, dann wollen wir, ich u. ihr, zusammen wohnen,

gleichwie meine V ater mit euren V Ã ¤ tern zusammen gewohnt haben. Sie antworteten:
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Bist du der, von dem man sagt, das du der K là ¼ gste seiest unter den Tieren? N icht

klag bist du, sondern dumm: wenn wir uns an dem Ort unsres Lebenselementes fà ¼ rchten

mà ¼ ssen, um wieviel mehr wà ¼ rde das der F all sein am Orte unsres Todes!

2. Hà ¤ ufiger noch ist der F uchs bildliche Bezeichnung fà ¼ r einen un-

bedeutenden, niedrigen Menschen, wà ¤ hrend ein groà Ÿ er, bedeutender

Mann mit dem LÃ ¶ wen verglichen wird.

pSchebifith 9, 39* , 11: R. J icchaq b. Redipha (um 330) fragte in einer A ngelegenheit

den R. J irm^ ja (um 320). Dieser sprach: W ie, Là ¶ wen (groà Ÿ e Gelehrte) sind vor dir, u.

du befragst F Ã ¼ chse? | BQ 117* :RJ ochsnan (f 279) sagte zu Resch Laqisch (um 250,

in bezog auf Rab K ahana, der aus Babylonien nach Palastina gekommen u. von

Resch Laqisch als ein LÃ ¶ we, d. h. als ein bedeutender Mann bezeichnet war): Der

LÃ ¼ we, von dem du gesprochen hast, ist zu einem F uchs geworden. | | pSchab 10,12Â ° ,

44: A ls R. E ifazar b. Schimon (um 180) in das V ersammlungshaus kam, verfinsterten

sich die Gesichtszà ¼ ge Rabbis (weil er jenem grollte). Da sagte sein (Rabbis) V ater zu

diesem: E s ist in der Ordnung (daà Ÿ du bescheiden gegen ihn bist), dieser ist ein Là ¶ we,

Sohn eines LÃ ¶ wen, aber du bist ein LÃ ¶ we, Sohn eines F uchses. â € ” Dasselbe BM84b;

PÂ « 8iq94> > ; MidrQ oh 11,8(51Â » ). | | Chag 14* : .K inder werden Uber sie herrschen" J es 3,4.

Rab Papa b. J asaqob hat gesagt: F à ¼ chse, Sà ¶ hne von F à ¼ chsen. | | M" g 16â € ¢ > fà ¼ hrt R. E ifazar

(um 270) zweimal das Sprichwort an: V or dem F uchs zu seiner Z eit verbeuge dich!

(d. h. ehre den niedrigen Menschen, dem die Stunde là ¤ chelt, der zu A nsehn u. Macht

gelangt ist). | | A both 4,15: R. Mattja b. Oberesch (um 130) pflegte zu sagen: K omm jeder-

mann mit dem Gruà Ÿ zuvor. Sei lieber Schwanz bei den Là ¶ wen als Haupt bei den

F Ã ¼ chsen. â € ” A uf diesen A usspruch wird pSanh 4,28Â » , 47 Bezug genommen: Die Mischna
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sagt: .Sei lieber Schwanz bei den LÃ ¶ wen als Haupt bei den F Ã ¼ chsen" ; das Sprichwort

aber sagt: Sei lieber Haupt bei den F Ã ¼ chsen als Schwanz bei den LÃ ¶ wen.

13,32 33: Heute u. morgen u. am dritten Tage.

Midr Ps 12,2: In einer Stadt war kein Salz; es befand sich aber darin eine Ge-

nossenschaft von E seltreibern; die sprachen: .W ir wollen gehen u. Salz holen u. es

verkaufen, ehe es andre bringen.* Sie hatten einen V orsteher; zu dem sprachen sie:

.W ir wollen gehen.* E r antwortete: Ich habe heute u. morgen -rre* oi" n zu pflà ¼ gen;

à ¼ bermorgen o^ rjinr; wollen wir zusammen gehen. â € ” Hier sind die drei Z eiten in wà ¶ rt-

lichem Sinn gemeint. (Die Bubereche A usgabe hat einen andren W ortlaut.) Daà Ÿ irre

auch in weiterem Sinn allgemein die folgende Z eit bezeichnen kann, beweist Mekh E z

13,14 (27Â ° ): .Und wenn dich dein Sohn morgen ine fragen wird" E x 13,14. E s gibt

ein .morgen* jetzt, u. es gibt ein .morgen* nach einiger Z eit (d. h. manchmal bedeutet

ins wà ¶ rtlich den morgenden Tag, manchmal eine spà ¤ tere Z eit). â € ž W enn dich dein Sohn

morgen fragen wird: W as ist das? * , siehe, das ist ein .morgen* in spà ¤ terer Z eit.

.Morgen irre soll dieses Z eichen geschehen* E x 8,19, siehe, das ist ein .morgen" jetzt
202

Lukas 13, 33; 14,1 (N r. 1)

.Morgen " rr: werden eure SÃ ¶ hne zu ansren SÃ ¶ hnen also sprechen" J os 22, 24, siehe,

das ist ein .morgen" in spaterer Z eit.

13,33: E s ist nicht angà ¤ ngig, daà Ÿ ein Prophet

auà Ÿ erhalb J erusalems umkomme.

Das W ort hat nichts mit der Bestimmung zu schaffen, daà Ÿ ein

(falscher) Prophet nur durch das groà Ÿ e Synedrium, also in J erus. ab-

zuurteilen sei; Â » denn von falschen Propheten ist nicht die Rede. V iel-

mehr will J esus in wehmà ¼ tigem Schmerz betonen, daà Ÿ auch ihm gegen-

à ¼ ber J erus. sich das seit alters geà ¼ bte V orrecht nicht werde nehmen

lassen, seine gottgesandten Propheten zu tà ¶ ten: â € ž es ist ja nicht an-

gà ¤ ngig, daà Ÿ ein Prophet auà Ÿ erhalb J erus.s umkomme."

0. Sieh Sanh 1, 5; 11,1. 5. 6 bei Mt 7,15 91 S. 464.

14,1: A n einem Sabbat, um Brot zu essen (d.h. zu speisen).

1. Der Sabbat war zu ehren durch gut E ssen u. Trinken u. schà ¶ ne


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K leidung, s. bei Mt 12,1 N r. 2 S. 611â € ” 615. W Ã ¤ hrend an den W ochen-

tagen zwei* Mahlzeiten à ¼ blich waren, gab es am S. deren drei.*  » Das

Hauptmahlc fand am S. nach Beendigung der gottesdienstlichen F eierd

statt, also wohl meist gegen die Mittagszeit hin. e Die Teilnahme von

GÃ ¤ sten am Sabbatsmahl war allgemeiner Brauch.*

a. K rauà Ÿ ,A rchà ¤ ol. 3, 27: .A ls Regel gilt ein zweimaliges E ssen des Tages.' â € ”

F erner s. bei Lk 14,12 S.

b. Schab 117bBar; 118Â » u. 118b bei Mt 12,1 S.612 u. 615a.

C. Das sabbatliche Hauptmahl heià Ÿ t das .Mahl* nnwi; schlechthin. TSchab 12,16

(128): Man spà ¼ lt am S. Gefà ¤ à Ÿ e aus fà ¼ r denselben S. (d. h. die an dem betreffenden S.

bereits benà ¼ tzt sind u. noch weiter benà ¼ tzt werden sollen). W ie denn? Hat man von

ihnen am V orabend des S. (also zu A nfang des S.) gegessen, so spà ¼ lt man sie ab,

um von ihnen beim Mahle miyea (d. h. beim Hauptmahl am S.) zu essen; hat man

von ihnen beim (Haupt-)Mahle gegessen, so spà ¼ lt man sie ab, um von ihnen am N ach-

mittag (nnsoa, Z eit der dritten S.-mahlzeit) zu essen; hat man von ihnen bei der

Mincha gegessen, so spà ¼ lt man sie von da an nicht (mehr) ab (weil sie am S. nicht

weiter benà ¼ tzt werden). A ber Becher spà ¼ lt man den ganzen Tag à ¼ ber aus, weil es fà ¼ r

das Trinken keine F estsetzung gibt. Man darf zehn Becher aasspà ¼ len, wenn man auch

(nur) aus einem von ihnen trinken will; man darf zehn (Speiae-)Polster ausbreiten,

wenn man auch (nur) auf einem von ihnen zu Tische liegen will. | | Git 38b in A nm. d.

d. Beca 15b Bar bei Mt 13,22 S.666. | | Git 38b: Rabbah (t 330) hat gesagt: Durch

diese drei Dinge kommen die Besitzer in ihrem V ermà ¶ gen herunter: die ihre Sklaven

zur F reiheit entlassen, die ihr V ermà ¶ gen am S. prà ¼ fend mustern (am S. A rbeits- u.
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E rwerbsplà ¤ ne fà ¼ r die neue W oche entwerfen), u. die ihre S.-mahlzeiten auf die Z eit der

V ortrà ¤ ge im Lehrhaus festsetzen, denn R. Chijja b. A bba (um 280) hat gesagt,

R. J ochanan (f 279) habe gesagt: Z wei F amilien gab es in J erus., von denen die eine

ihr Mahl (auf die Gottesdienstzeit) am S. u. die andre (auf die Gottesdienstzeit) am

S.-vorabend ansetzte, u. beide sind ausgerottet worden.

e. J osephus bezeugt V ita 54 ausdrà ¼ cklich, daà Ÿ es die 6. Stunde (= mittags 12 Uhr)

gewesen Bei, in der man das S.-mahl zu halten pflegte: ix x t] cu' pa, x o#' ijy roif aà ¤ à Ÿ à Ÿ aatr

ix giatonoisia& ai vifttfiop (ax iv tjfiiy.

f. Rabbi bereitet dem K aiser A ntoninus an einem S. ein Mahl, s. GnR 11 (8b) bei

Mt 12,1 S. 613/} ; vgl. Schab 119* 32. | | Schab 119* : Rabbah b. Rab Huna (t 322) kam

(an einem S.) in das Haus des Rabbah b. Rab N achman (f 330). Man setzte ihm E uchen

aus 3 Sea Mehl vor. E r sprach zu ihm: Habt ihr denn gewuà Ÿ t, daà Ÿ ich kommen wà ¼ rde
Lukas 14,1 (N r. 1.2); 14,2

203

(daà Ÿ ihr euch auf meinen Besuch mit K uchen eingerichtet habt)? Man antwortete:

Gibt es fà ¼ r uns einen Grà ¶ à Ÿ eren als der S. ist? (Den S. zu ehren, haben wir den

K uchen bereitet.) | | D ° mai 4,2: W enn jemand einen andren durch ein Gelà ¼ bde nà ¶ tigt,

-daà Ÿ er bei ihm esse, dieser ihn aber wegen (pà ¼ nktlicher E ntrichtung) der Z ehnten

nicht fà ¼ r beglaubigt hà ¤ lt, so darf er bei ihm am ersten S. (nach dessen V erheiratung)

essen, auch wenn er ihn nicht wegen der Z ehnten fà ¼ r beglaubigt hà ¤ lt, nur daà Ÿ dieser

zu ihm (ausdrà ¼ cklich) sagt: .Sie (die Speisen) sind verzehntet." A m zweiten S. aber

darf er, selbst wenn jener ihm jede N utznieà Ÿ ung von ihm durch Gelà ¼ bde versagt,

nicht bei ihm essen, bis er verzehntet. II Demai 4,4: W er (vor dem S.) die Z ehnthebe

von zweifelhaft V erzehntetem oder den A rmenzehnt von gewià Ÿ Unverzehntetem mit

N amen benannt hat, darf sie am S. nicht abnehmen (um sie einem Priester oder

A rmen zu geben); pflegt aber ein Priester oder A rmer bei ihm (am S.) zu essen, so

dà ¼ rfen sie kommen u. essen, nur daà Ÿ er es sie wissen là ¤ à Ÿ t (damit er nicht in den

V erdacht komme, sie von dem Ihrigen gespeist zu haben). j| DÂ ° mai 7,1: W enn jemand
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einen andren einlà ¤ dt, bei ihm (am S.) zu essen, dieser ihn aber wegen der Z ehnten

nicht fà ¼ r beglaubigt hà ¤ lt, so sagt er am Rà ¼ sttag auf den 8.: W as ich morgen (an

dem Tische des u. des) absondern werde, siehe, das soll der Z ehnt sein usw. â € ” Hierzu

vgl. Demai 5,1 im E zk.: A bgaben von den Bodenerzeugnissen N r. 6 gegen E nde (N ach-

verzehntung zweifelhaft verzehnteter BÃ ¤ ckerwaren).

2. tpayeiv uqx ov s. bei Mt 15, 2 6 S. 704 f.

14,2:.E in W assersà ¼ chtiger.

và – Q wmx à ¶ s, rabbinisch: oip^ r «  « ; u. " iRrnh.

LvR 15 (115 ° ): â € ž Um dem W inde (sein) Gewicht zu bestimmen, u. daà Ÿ er das

W asser mit dem Maà Ÿ e regelte" Hi 28,25. â € ž Um dem W inde das Gewicht zu bestimmen* ;

wie es à ¼ blich ist im gewà ¶ hnlichen Leben, sagen die Leute: Der u. der ist langatmig,

der u. der ist kurzatmig, weil in ihn der Geist (DÃ ¤ mon) der K urzatmigkeit gegeben

wurde (oder auch: weil in ihn wenig Luft oder A tem gegeben wurde). â € ž Und daà Ÿ er

das W asser mit dem Maà Ÿ e regelte* ; der Mensch ist zu gleichen Teilen halb W asser

u. halb Blut. W enn er tugendhaft ist (nsii), Oberwiegt nicht das W asser das Blut,

noch das Blut das W asser. W enn er aber sà ¼ ndigt, à ¼ berwiegt bald das W asser das

Blut, u. dann wird er wassersà ¼ chtig o-ipci-H' x , u. bald das Blut das W asser, u. dann

wird er aussà ¤ tzig. II sE r 41 b: Drei sterben mitten in ihrem E rzà ¤ hlen: Unterleibskranke

(am Durchfall Leidende), die W à ¶ chnerin u. der W assersà ¼ chtige jpn" nn. | | à œ ber die

W assersucht, i^ -.i-trj, heià Ÿ t es in der Bar Berakh 25* : R. Schimson b. Gamliel (um 140)

sagte: Der zurà ¼ ckgehaltene Stuhlgang bringt den Menschen in die Gewalt der W asser-

sucht. - Dass. Berakh 62b. \ \ Schab 83Â » : R. Hoschafja (um 225) hat gesagt: W er sich

der Unzucht ganz ergibt, an dem gehen Striemen u. W unden hervor, 8. Spr 20,80:
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W unde Striemen (kommen), gibt man sich dem Laster hin (so der Midr); u. nicht

bloà Ÿ dies, er wird auch noch mit der W assersucht bestraft, s. (das.): Und Plagen im

Innern des Leibes. Rab N achman b. J i? chaq (t 356) hat gesagt: E in K ennzeichen von

Unzucht ist W . â € ” Bar: Drei A rten von W . gibt es: bei der infolge von Unzucht ist

der Leib hart, bei der infolge von Hunger ist er gedunsen, u. bei der infolge von

Z auberei ist er abgemagert. II J oma 66b: E ine gelehrte F rau fragte den R. E lUezer

(um 90): Da sie bei jenem V orfall mit dem (goldenen) K albe gleich waren (im SÃ ¼ ndigen),

warum ist denn da nicht ihr Tod (bei allen) der gleiche gewesen? E r antwortete:

F à ¼ r das W eib gibt es W eisheit nur am Spinnrocken, u. so heià Ÿ t es E x 35,25: â € ž J edes

W eib, das weisen Herzens war, spann mit seinen HÃ ¤ nden." E s ist gesagt worden:

Rab u. Levi (wohl b. Sisi, um 200); der eine hat gesagt: W er (dem goldenen K alb)

geopfert u. gerà ¤ uchert hatte, wurde durch das Schwert gestraft (vgl. E x 32, 27 f.); wer

es umarmt u. gekà ¼ à Ÿ t hatte, wurde mit der Pest gestraft (vgl. das. V ers 35), u. wer sich

in seinem Herzen darà ¼ ber gefreut hatte, wurde mit der W assersucht gestraft (wohl

F olgerung aus der A nalogie zwischen E x 32, 20 u. N u 5,17. 21 ff.). Der andre sagte:
204

Lukas 14,8. 9. II. 18 (Â « .81)

Bei Z eugen u. V erwarnung mit dem Schwert, bei Z eugen ohne V erwarnung durch die

Pest, ohne Z eugen u. ohne V erwarnung durch W assersucht.

14,8: Lege dich nicht auf das erste (Speise-)Polster.

Uber die Platzordnung bei Gastmà ¤ hlern s. bei 11t 28,6* 8.914 f.

14, 9: Mache diesem Platz!

1. x onoy diià ¶ vai, Platz machen  « = oipa n; j. fà ¼ r 85b: Bunjas b. Bunjas (ein

reicher Mann) kam vor Rabbi; dieser sprach: Machet Platz aipa i:t dem Mann von

100 Minen! Da kam ein andrer (noch Reicherer); Rabbi sprach: Machet Platz ' a' t

dem Mann von 200 Minen! â € ” à Ÿ = ntpa  » tft. PirqeRE l 2: A lle V ornehmen J erus.s

hatten ein Mahl bei Rabban J ochanan b. Z akkai (t um 80). Man sagte: Siehe, der

V ater des R. E lifezer ist gekommen. Da sagte Rabban J . b. Z . zu den Geladenen:

Machet ihm Platz oipa ii io » ! u. dann setzte er ihn an seine Seite. â € ” yâ € ” aipa -ft.

DtR 1 (196c): R. J Â ° hoschuaf b. Levi (um 250) hat gesagt: A ls die F einde kamen, um

J erus. zu zerstà ¶ ren, waren daselbst 60 Myriaden Dà ¤ monen, die an der Tà ¼ r des Tempels
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standen, sich an sie zu machen. A ls sie aber sahen, das die Schekhina es schweigend

mit ansah (s. K L 2, 3), machten auch sie Platz aipa urz. | | Machet Platz oipa  « r dem

E benbilde Gottes! rufen nach R. J ehoschuai b. Levi E ngel vor dem Menschen aus,

s. Midr Ps 17 Â § 8 (66* ). â € ” Meist jedoch bedeutet ' s jrs Gelegenheit oder V eranlassung

geben. Sir 4, 4f.: V erachte nicht die Bitten des A rmen, u. du wirst ihm keine Gelegen-

heit geben oipa ^ rn m^ i, dir zu Suchen. (Griech.: là ¶ nw iiiovni.) | | Para 3, 3 sogt

R. J ose (um 150): Gebt den Sadduzaern keine Gelegenheit cpa urr< htt, unser Herr

zu werden. â € ” A hnliches sagt R. sA qiba J oma 40Â » .

2. Z ur ganzen Sentenz in V ers 9 f. s. LvR 1 (105c): R. Schimfon b. cA zsai (um 110)

sagte: Halte dich fern von deinem (dem dir gebà ¼ hrenden) Platz zwei oder drei Sitze

u. warte, bis man zu dir sagt: .K omm herauf! " A ber nicht gehe (vorher) hinauf;

man mà ¶ chte zu dir sagen: .Steige hinab! * E s ist besser, dafi man zu dir sage: .K omm

herauf, komm herauf! " als daà Ÿ man zu dir sage: .Steige hinab, steige hinab! ' â € ”

Die Parallele A both RN 25 s. bei Mt 23, 6Â » S. 916/9; E x R 45 (100d) - TanchB k-> -"

 § 2 (2* ), wo R. Tanchuma, um 380, A utor, bei Mt 18,4 S.774.

14,11 s. bei Mt 18,4 S.774; 23,12 S. 921.

14,12 91: Dero, der ihn eingeladen hatte. .E inladen" x -g, ms, jtt » , a-s s.

bei Mt 22, 3 HS. 880.

14,12 SB: W enn du ein F rà ¼ hmahl oder Gastmahl veranstaltest.

1. ro aQ tox ov, viistp^ x , im Rabbinischen oft, bezeichnet das F rà ¼ hmahl,

das prandium der RÃ ¶ mer. â € ” Im allgemeinen wurden bei den J uden

im Lauf eines Tages zwei Mahlzeiten eingenommen, nur der Sabbat

war durch drei Pflichtmahlzeiten ausgezeichnet (s. bei Lk 14,1). Die


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Hauptzeiten des E ssens waren die V ormittagsstunden u. die spà ¤ teren

N achmittagsstunden: in jenen wurde das F rà ¼ hstà ¼ ck (nicht = .F rà ¼ h-

mahl) n^ no ro, jentaculum der RÃ ¶ mer, in diesen die Hauptmahlzeit

rrjwp, cena, Stinvov, eingenommen.

Das F rQ hstà ¼ ck scheint von einfachster A rt gewesen zu sein. Bar BM 107 » :

Das W ort nina (K rankheit E x 23,25) bedeutet .Galle" . W arum wird diese nsfrs ge-

nannt? W eil sie den ganzeD K à ¶ rper des Menschen krank macht n' jrja,. Oder sie heià Ÿ t

nirnj, weil 83 K rankheiten von der Galle abhangen, u. diese alle macht das , Morgen-

brot' r" > ne rr mit Salz (bestreut) u. ein K rug W asser (dazu) zunichte. â € ” A lso Salz

u. Brot mit W asser â € ” die Hauptsache des F rà ¼ hstà ¼ cks. â € ” Die K raft dieses einfachsten

Mahles rà ¼ hmt die Bar BM 107 > > : Dreizehn Dinge sind vom .Morgenbrot* p* " ir* rt
Lukas 14,18 (B1)

205

gesagt worden: es bewahrt vor E rhitzung, vor E rkaltung, vor (schà ¤ dlichen) W inden

u. vor bà ¶ sen Geistern (Mazziqin); es macht den E infà ¤ ltigen weise; er (der es geniefit)

gewinnt im Prozeà Ÿ ; es gelingt ihm, Tora zu lernen und zu lehren; seine W orte werden

gehà ¶ rt, sein E rlerntes behalt Bestand in seiner Hand, sein Leib bringt keine A us-

dunstung hervor; er begattet sich mit seinem W eibe u. hat kein V erlangen nach

einem andren W eibe; es (das Morgenbrot) tà ¶ tet die W à ¼ rmer in seinen E ingeweiden u.,

wie einige noch hinzufà ¼ gen, es vertreibt den E ifer (Haà Ÿ ) u. laà Ÿ t die Liebe einziehen.

Rabbah (t 380) sagte zu Rabbah bar Mari (um 320): W oher laà Ÿ t sieh jenes W ort,

das die Leute sagen, (aus der Schrift) beweisen: .Sechzig mà ¶ gen eilends laufen, u. sie

holen den Mann nicht ein, der am Morgen Brot gegessen hat' ? Dnd ferner haben

unsre Rabbinen gesagt: Steh frà ¼ h auf u. ià Ÿ , im Sommer wegen der Hitze n. im W inter

wegen der K alte. E r antwortete: W eil geschrieben steht J es 49, 10: .N icht werden

sie hungern noch dà ¼ rsten, weder Glut noch Sonne wird sie treffen." N icht Glut u.

Sonne wird sie treffen, weil sie nicht hungern u. dà ¼ rsten. E r sprach zu ihm: Du sagst
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(beweisest) es mir aus dieser Stelle, ich will es dir aus jener sagen (E x 28, 25):

.V erehret J abve euren Gott, so wird er dein Brot u. dein W asser segnen." .V erehret

J ahve euren Gott* , das geht auf die Schemas-Rezitation u. das Gebet (Schemone-E sre);

.so wird er dein Brot u. dein W asser segnen" , das geht auf das Brot mit Salz u. den

K rug W asser (d. h. das .Morgenbrot' ). | | Ueber die Tagesstunden, in denen r-ine rz

eingenommen wurde, belehrt die Bar Schab 10* : Um 1 Uhr (= 7 Uhr morgens) ist

die E ssenszeit der Gladiatoren, um 2 Uhr die der RÃ ¤ uber, um 3 Uhr die der Besitzenden,

um 4 Uhr die der A rbeiter, um 5 Uhr die aller (d. h. der meisten) Menschen. â € ” A ber

Rab Papa (t 376) hat doch gesagt: Um 4 Uhr (vorm. 10 Ubr) ist die E ssenszeit aller

Menschen! A lso vielmehr um 4 Uhr ist die E ssenszeit aller Menschen, um 5 Uhr die

der A rbeiter (besonders der Landarbeiter) u. um 6 Uhr (mittags 12 Uhr) die der Ge-

lehrtenschà ¼ ler. W enn man von da an u. weiter ià Ÿ t, so ist es, als ob man einen Stein

in einen W einschlauch wà ¼ rfe (der K à ¶ rper hat nichts davon). A baje (f 389/39) hat

gesagt: Das hat man aber nur fà ¼ r den F all gesagt, daà Ÿ er frà ¼ hmorgens gar nichts

genossen hat; aber hat er frà ¼ hmorgens irgendetwas genossen, so kommt nichts darauf

an (wenn er erst nach 12 Uhr mittags sein Morgenbrot ià Ÿ t). â € ” Dasselbe P* s 12 » .â € ”

A m wichtigsten fà ¼ r uns ist aus dieser Bar der Satz, daà Ÿ die Gelehrten ihre erste

Tagesmahlzeit mittags um 12 Uhr einzunehmen pflegten. E s ist unmà ¶ glich, daà Ÿ sie

den ganzen Morgen u. V ormittag unter anstrengendsten Studien im Lehrhans mit

nà ¼ chternem Magen zugebracht haben. So hà ¶ ren wir denn auch tatsachlich von einem

Imbià Ÿ , den man des Morgens vor Besuch des Studienhauses einnahm. Bei der Debatte

à ¼ ber die F rage, welches Speisequantum zu einem gelegentlichen, zufalligen E ssen

( « m » ri-3 « ) gehà ¶ re, das man je nach Belieben zwischen den feststehenden Mahlzeiten
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(ras ptw » ) vornahm, spricht sich Rab J oseph (t 333) fà ¼ r eine Menge aus, die etwa

zwei oder drei E iern gleichkomme. Dieses Q uantum dà ¼ nkt dem A baje (f 338/39) zu

groà Ÿ ; er beschrankt es auf die Menge, die .ein Schà ¼ ler des Lebrhauses genieà Ÿ t, wenn

er (des Morgens) zum Lehrvortrag geht* Sukka 26 » .Z ur Sà ¤ ttigung hat dieser Imbià Ÿ

gewià Ÿ nicht genà ¼ gt, aber tatsà ¤ chlich stellte er doch das .Morgenbrot' n* " < ns n der

Gelehrten vor, so daà Ÿ das um 12 Uhr eingenommene eigentliche .Morgenbrot" wie ein

zweites F rà ¼ hstà ¼ ck erschien u. nunmehr nach rà ¶ misch-griechischer A rt geradezu als

} Usc-> " < h .F rà ¼ hmahl* bezeichnet wurde. So gab zB R. J ehoschuar b. Levi (um 250) seinen

Schà ¼ lern folgende V erhaltungsmaà Ÿ regel: W enn ihr das ^ bs-ik zu halten habt u. der Tag

bis zur sechsten Stunde (12 Uhr mittags) vorgerà ¼ ckt ist, bevor ihr zum ' * geschritten

seid, so haltet das Minchagebet vor dem F rà ¼ hmahl pB* rakh 4,7* * , 39. â € ” A llgemein

hat sich à ¼ brigens das prandium der Rà ¶ mer bei den J uden nie eingebà ¼ rgert, es blieb

beschrà ¤ nkt auf die K reise der Gelehrten u. der V ornehmen. A uf diese beziehen sich

auch sà ¤ mtliche Stellen, in denen das W ort ^ os-nii vorkommt. pBMS, 8C, 49 wird

erzà ¤ hlt, daà Ÿ der K à ¶ nig Q acja A lex ander dem Groà Ÿ en ein F rà ¼ hmahl bereitete fr « i 13 »

â –   pBi-' K .| | GnRH (8b) ist es ein rà ¶ mischer Prà ¤ fekt, der zur Stunde des F rà ¼ hmahls

V S8" > in  » pj » 3 ein F ischgericht einnehmen zu kà ¶ nnen erwartet. | | V om K à ¶ nig Salomo
206

Lukas 14,12 (Â » 1. 2); 14,13

sagt R. J c' huda (wohl b. Z ebida, um 250) Midr Ps 50 Â § 2 (140b): Tausend F rauen hatte

Salomo, u. jede von ihnen bereitete ihm taglich das ' * ; denn jede von ihnen dachte,

daà Ÿ er vielleicht bei ihr speisen mà ¶ chte i; ic ntss kqv. â € ” In den Parallelstellen

Pc8iq 58b; pesiqà Ÿ 16 (81b); Tanch ons-i 242" ; N uR 21 (192b) ausdrucklich R. J ehuda

b. Z ebida als A utor, dagegen BM 86 b R. J icchaq. Die beiden ersten Parallelen lesen

fà ¼ râ –   poetln das allgemeinere nn » o= Mahl; die à ¼ brigen haben ein Hauptwort à ¼ ber-

haupt vermieden. | | TanchB r-rx i; Â § 2 (lb) legt R. J ose b. Chalaphta, um 150, einer

(rà ¶ mischen) Matrone die F rage vor: Hast du schon einmal in deinem Leben ein F rà ¼ h-

mahl bereitet? II Z u den Reichen J erus.s muà Ÿ doch wohl jener Mann gehà ¶ rt haben,

der zu einem Groà Ÿ hà ¤ ndler sagt: K annst du mir nicht fà ¼ r 100 Denare Pfeffer verkaufen?

Denn bei mir findet heute ein F rà ¼ hmahl ivbo^ h (sie! ) statt Midr K L 1,1 (43b) | | V gl.

auch die nà ¤ chsten Z itate. | | W enn nach Lk 14,12 auch zum ttQ ioior E inladungen er-

gingen, so steht das durchaus im E inklang mit gelegentlichen Bemerkungen in der

rabbin. Literatur. Midr Q oh 1,3 (5 b): Rabbi bereitete das Hochzeitsmahl seines Sohnes
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im nps< ! riuo; er lud alle Rabbinen ein nrtp, aber er vergaà Ÿ , den Bar Q appara ein-

zuladen Dieser ging u. schrieb an die TÃ ¼ r (Rabbis): .N ach allen deinen F reuden

der Tod! welchen Gewinn hast du von deiner F reude? " Da veranstaltete Rabbi ein

andres kostbares F rà ¼ hmahl ' s fà ¼ r alle Rabbinen u. lud den Bar Q appara ein. (Die

Parallele LvR 28 s. bei Mt 22, 3 Â « S. 880.) | | pSanh 8, 21c, 5: E in Mensch war darauf be-

dacht, bei einem F rà ¼ hmahl ' s zu speisen. E r sagte zu einem andren Gast: Gib mir,

was du mir schuldig bist! J ener sprach: J a! A ls man aufgestanden war, sagte dieser:

Ich bin dir Uberhaupt nichts schuldig! J ener antwortete: Ich habe Z eugen (fà ¼ r deine

frà ¼ heren W orte an der Tafel). E r erwiderte: Das habe ich nur gesagt, um dir deine

Mahlzeit nicht zu verderben! Die Sache kam vor R. A mmi (um 300). E r sagte: Das

ist es, was R. J ochanan (t 279) gesagt hat: W er Beine Z eugen hinter einer W and im

V ersteck hà ¤ lt, der hat nichts getan (sein V orgehn ist rechtlich bedeutungslos). | | pSanh

6, 28c, 33 heià Ÿ t es von einem Z à ¶ llner, namens Bar Mafjan: E inmal bereitete er ein

F rà ¼ hmahl (' s) den Ratsherren; aber sie kamen nicht; s. bei Lk 16, 24 6. A lle diese

Stellen nehmen das E rgehen von E inladungen zum F rà ¼ hmahl mehr oder weniger

deutlich an. | | A ach das F reudenmahl in der zuk. W elt wird LvR 13 (114b); Midr Ps 18

 § 25 (76 b) als F rà ¼ hmahl ' s bezeichnet; s. E x k. Scheol usw. HI,4,t.

2. to à ¤ ^ X nvov = rmro bezeichnet zunà ¤ chst die Hauptmahlzeit, die an

den W ochentagen in den spà ¤ teren N achmittagsstunden u. am Sabbat

nach Schluà Ÿ des Gottesdienstes (s. bei Lk 14,1) eingenommen wurde-

Da an der Hauptmahlzeit auch GÃ ¤ ste teilzunehmen pflegten, wurde ' o

zur Bezeichnung fà ¼ r jedes beliebige Gastmahl; Belege s. im E x k.: E in

altjà ¼ disches Gastmahl.


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14,13: Lade A rme, K rà ¼ ppel, Lahme, Blinde ein.

A both 1,5: J ose b. J ochanan (um 140 v. Chr.) pflegte zu sagen: Dein Haus sei

weithin geà ¶ ffnet; A rme seien deine Hausgenossen. â € ” Hierzu A both RN 7A nf.: â € ž Dein

Haus sei weithin geà ¶ ffnet.* W ie dies? E s lehrt, daà Ÿ das Haus eines Menschen offen

stehen soll nach SÃ ¼ den u. Osten u. W esten u. N orden, wie es Hiob gemacht hat, der

seinem Hause vier Tà ¼ ren gab, damit die A rmen nicht genà ¶ tigt wà ¤ ren, um das ganze

Haas herumzugehen. W er von N orden kam, sollte eintreten seinem W ege (d. h. seiner

W egrichtung) entsprechend; wer von SÃ ¼ den kam, sollte eintreten seinem W ege ent-

sprechend u. ebenso auf jeder Seite; deshalb machte Hiob seinem Hause vier TÃ ¼ ren.

,Und A rme seien deine Hausgenossen* , nicht deine Hausgenossen im eigentlichen

Sinn des W orts, sondern sie (die A rmen) sollen erzà ¤ hlen, was sie in deinem Haus

gegessen u. getrunken haben, gleichwie die A rmen erzà ¤ hlt haben, was sie im Hause

Hiobs gegessen u. getrunken hatten. W enn sie einander begegneten, sagte der eine

zum andren: .W oher kommst du? * A ns dem Hause Hiobs. â € ž Und wohin gehst du? *
Lukas 14,13.14.15.16

207

N ach dem Hause Hiobs. Und als jene groà Ÿ e Strafe Ober ihn kam, sprach er vor Gott:

Herr der W elt, habe ich nicht Hungernde gespeist, Durstende getrà ¤ nkt? â € ž A à Ÿ ich

meinen Bissen allein, ohne miteBsen zu lassen die W aise Hi 31, 17? * Habe ich nicht

N ackte gekleidet, wie es heià Ÿ t das. V ers 20: â € ž W enn er von der W olle meiner Limmer

â –   ich nicht wà ¤ rmte? 4 Gleichwohl sprach Gott zu Hiob: Hiob, bis jetzt hast du A braham

noch nicht erreicht. Du sitzest u. wartest in deinem Haus, u. wenn W anderer bei dir

eintreten, gibst da dem, der W eizenbrot zu essen pflegt, W eizenbrot u. dem, der F leisch

zu essen pflegt, F leisch u. dem, der W ein zu trinken pflegt, W ein. A ber A braham

hat nicht also getan, sondern er saà Ÿ (so! ) u. ging in der W elt umher, u. wenn er

W anderer traf, fà ¼ hrte er sie in sein Haus; dem, der nicht W eizenbrot zu essen pflegte, â € ¢

gab er W eizenbrot, u. F leisch dem, der nicht F leisch zu essen pflegte, u. W ein dem,

der nicht W ein zu trinken pflegte. Und nicht nur dies, sondern er machte sich auch

auf, baute groà Ÿ e Palà ¤ ste an den Landstraà Ÿ en u. legte Speise u. Trank hinein, u. jeder,

der kam u. eintrat, aà Ÿ u. trank u. dankte Gott a' ocV Darum ward ihm E rquickung
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(nn rnj, Seelenruhe) zuteil: alles, was der Mund begehrte, fand sich im Hause A .s,

s. Gn 21, 33: A . pflanzte V i » (eine Tamariske) in BeSr Schebsf. durch Umstellung

der Bachstaben gedeutet o. aus ' s »  » ' (fordern) als Ort, an dem Brot, F leisch, W ein

oder E ier begehrt werden, d. i. ein Gasthaus, so R. N echemja, um 150, GnB 54 (34d).

p. als N otarikon (E inl. 107 N r. 80) â € ” Ort, an dem man empfà ¤ ngt n; -?  « (Speise), irr «

(Trank) u. n; ; l> (Geleit) - Herberge, so Raschi zu K Hh 8b u. Sota 10Â » .] â € ” A ls erster

Gasthofsbesitzer wird A . oft verherrlicht, zB Targ. J erusch I Gn 21, 33; TanchB m

 § 20; -? > i\ >  § 15. | | Tafan 201> : W enn Rab Huna, t 297, das Brot brach (= Mahlzeit

hielt), à ¶ ffnete er seine Tà ¼ ren u. sprach: W er es nà ¶ tig hat, der komme u. esse! II In

J erus. bestand die Sitte, an der E ingangstà ¼ r der Hà ¤ user, in denen Gastmà ¤ hler gehalten

wurden, einen V orhang auszubreiten; solange dieser da war, durften F remde als

Gà ¤ ste eintreten, s. Tà Ÿ orakh 4, 8 ff. im E x k.: E in altjà ¼ disches Gastmahl N r. 4 A uf. | |

pSanh 6, 23 ° , 33 bei Lk 16, 24 6. | | Daà Ÿ A rme sich zu einem Gastmahl einstellten,

ohne beachtet zu werden, zeigt Berakh 31 b: R. E lsazar (um 270) hat gesagt: Hanna

sprach vor Gott: Herr der W elt, von all den vielen Scharen, die du in deiner W elt

geschaffen hat, ist es dir zu schwer in deinen A ugen, mir einen Sohn zu geben?

Gleich einem K Ã ¶ nig von F leisch u. Blut, der seinen K nechten ein Mahl bereitete

mwt nvrs; da kam ein A rmer u. stand an der TÃ ¼ r; er sprach ta ihnen: Gebt mir

ein Stà ¼ ckchen Brot! A ber sie beachteten ihn nicht. E r drà ¤ ngte sich durch, bis er zum

K Ã ¶ nig kam; er sprach zu ihm: Mein Herr K Ã ¶ nig, ist es zu schwer in deinen A ugen,

mir von dem ganzen Mahl, das da bereitet hast, ein Stà ¼ ckchen Brot zu geben?

14,14: Bei der A uferstehung der Gerechten.

(V gl. E x k.: A llgemeine oder teilweise A uferstehung der Toten? )


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14,15: Selig, wer Brot essen wird im Reiche Gottes.

Z ar V ergleichung der Seligkeit mit einem F reudenmahl s. bei Mt 8,11 S. 475. â € ” Z um

A usdruck  « prof iy tj à Ÿ aoiX etq tov 9eov = ic^ -t rof:; s. bei J oh 6, 35 u. bei

Mt4,17 8 S. 180 N r. 1 u. 2, o.

14,16: E in groà Ÿ es Mahl.

RH 2,5: E in groà Ÿ er Hof war in J erus., der Beth-J atazeq hieà Ÿ (weil man dort die

Halakha [ K alenderfestsetzung] abgeschlossen hat r" ' " y pRH 2, 58Â » , 20); dorthin ver-

sammelten sich alle N eumondszeugen, u. dort prà ¼ fte sie der Gerichtshof. Und groà Ÿ e

Gastmà ¤ hler ribni rm « bereitete man fà ¼ r sie, damit sie sich an das K ommen (zum

N eumondszeugnis) gewà ¶ hnen mà ¶ chten. | | BM 87* : R. Levi (um 300) hat gesagt: A n dem

Tage, da A braham seinen Sohn Isaak entwà ¶ hnte, bereitete A . ein groà Ÿ es Mahl nt>

nii-ij miyo (vgl. Gn 21,8). | | Das Mahl der Seligen in der zuk. W elt wird ein â € ž groà Ÿ es

F rà ¼ bmahl' inj tiho-k genannt, s. Midr Ps 18  § 25 (76b) im E x kurs: â € ž Sch' ol* usw. III,

4, t. â € ” à œ ber ieinyoy = Hauptmahl u. a^ iax ov = F rà ¼ hmahl 8. bei Lk 14,12. â € ” à œ ber die

V erba des E inladens s. bei Mt 22, 3 H S. 880.


208

Lukas 14,17.18.19. 21. 22.23; 15,1. 2

14,17: Den Geladenen zu sagen: K ommt, denn es ist schon bereitet.

à œ ber zweimaliges E inladen s. bei Ht 22,4 S. 880; zu Itoifia ebenda S. 881.

14,18: Sie fingen einhellig an, alle sich zu entschuldigen.

à œ ber das A blehnen von E inladungen s. bei Mt 22, 8 83 S. 880. II A ls Gegenstà ¼ ck zu

den drei E ntschujdigungsgrflnden Lk 14,18â € ” 20 s. J oma 35b Bar bei Mt 12,41 Â » S. 650/3.

14,19: Sie zu prà ¼ fen (zu erproben).

dox ifià ¼ & tv etwa = na:, aram. ibj.

fA Z 15* : (A n keinem Ort darf man Groà Ÿ vieh an die Gojim verkaufen fA Z 1,6.)

Rammi b. J eba (wann? ) hat gesagt: Das ist eine V orbeugungsmafiregel (s. bei Mt 15,2

à „ 2â € ” 4 S. 693 ff.) in bezug auf die Prà ¼ fung (E rprobung " ji* 9? )i denn man kà ¶ nnte das

Tier einmal vor Sonnenuntergang am Sabbatvorabend verkaufen, u. der E ftufer kà ¶ nnte

zu ihm (dem verkaufenden Israeliten) sagen: K omm, fahre es zur PrBfung vor rr-ov,

u. es kà ¶ nnte seine Stimme hà ¶ ren u. infolgedessen laufen, u. da es ihm lieb ist, daà Ÿ es

là ¤ uft, so wà ¼ rde er (wenn inzwischen der S. angebrochen) einer sein, der sein V ieh am
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S. antreibt; n. wer sein V ieh am S. antreibt, ist ein SÃ ¼ ndopfer schuldig.

14,21: Die A rmen, K rà ¼ ppel, Blinden u. Lahmen.

V gl bei Lk 14,18. â € ” A rme als E rsatz fà ¼ r Leute, die eine E inladung abgelehnt

hatten, auch pSanh 6, 23 r, 83 bei Lk 16,24 S.

14,22: E s ist noch Raum da.

 » Siehe, es ist noch Raum frei" -n » oipo tu i-rni wird nach R. J eho-

schua* b. Levi.(um 250) Gott zu den Gerechten sagen, wenn er sie durch

den Gehinnom fà ¼ hrt, um ihnen die Plà ¤ tze zu zeigen, die auch fà ¼ r sie

darin bereitet waren; s. Midr Ps 31 Â § 5 f. (119b) im E x k.: nGerichts-

gemà ¤ lde' usw.; die Parallele Midr Ps6  § 6 (30b) s. im E x k.: ,Sch « ol"

usw. II, 10, cc.

14,23: N Ã ¶ tige hereinzukommen.

F Ã ¼ r dringendes Bitten bietet Gn 19, 3 â –   > :; $ , Targ Onk tit^ h = er hielt fest, J erusch I

dafà ¼ r eil .freundlich zureden* .â € ” Im Babbln, wird fà ¼ r dringendes E inladen .oder

sT? 9 gebraucht. Beispiele s. bei Mt 22, 8 * u. SS. S. 880.

15,1: A lle Z Ã ¶ llner u. SÃ ¼ nder.

à œ ber die Z à ¶ llner s. bei Mt 5, 46 S. 377 ff; à ¼ ber die .Sà ¼ nder" bei Mt 9,10 S. 498.

15,2: Dieser nimmt die SÃ ¼ nder an u. isset mit ihnen.

1. E ine alte Regel lautet: Der Mensch geselle sich nicht zu einem

Gottlosen. Mekh E x 18,1 (65* ): E benso findest du es bei J onadab; denn

zuerst nannte man ihn J ' honadab; als er aber jene Tat begangen hatte

(2 Sm 13,3 ff.), machte man ihm einen Buchstaben weniger, u. er wurde

J onadab genannt; s.: W eil du dich mit dem Gottlosen verbà ¼ ndet hast,
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reià Ÿ tJ ahve deine W erke ein (so zitiert der Midr 2 Chr 20,37). V on

hier aus haben die Gelehrten gesagt: Der Mensch geselle sich nicht zu

einem Gottlosen, selbst nicht, um ihn der Tora zu nà ¤ hern (dem

Torastudium zuzufà ¼ hren). â € ” Das gegenteilige V erhalten hat man noch

in spà ¤ terer Z eit dem R. Z e* ira, um 300, à ¼ belgenommen; s. Sanh 37* bei

Mt 5,44 93 S. 370 f. V gl. aber auch B' rakh 10Â » ebenda 5,44 33 A nfang.

2. Ttqoc& x eTÂ « ! = Sijs j s. Derekh E rec 2 u. pPea 1,16 b, 13 bei Lk 15, 7 C.

8. Â « vyto& itt ttvioit, s. bei Mt9,11 S 498.


Lukas 15,4.5.7(11)

209

15,4: s. bei Mt 18,12 Â « u. J 8 S. 784 f.

15,5: E r legt es auf seine Schultern.

E x R 2 (68 b): A uch Mose (gleichwie David) hat Gott Dar bei der Schafherde erprobt.

Unsre Lehrer haben gesagt: A ls Mose, unser Lehrer, F riede Uber ihn! die Schafe

J ethros in der W Ã ¼ ste weidete, lief von ihnen ein BÃ ¶ ckchen fort. E r eilte ihm nach,

bis es an eine Schlucht (Bergabhang) kam. A ls es an die Schlucht kam, traf es einen

W asserteich. Das BÃ ¶ ckchen blieb stehen, um zu trinken. A ls Mose es erreichte, sprach

er: Ich hatte nicht gewuà Ÿ t, daà Ÿ du des Durstes wegen davongelaufen bist; nun bist

du ermattet. Da nahm er es auf seine Schulter u. ging davon. Da sprach Gott: Du

hast Liebe, eine Herde von F leisch u. Blut zu leiten, so sollst du, bei deinem Leben,

meine Herde Israel leiten. | | Mekh E x 21, 37 (95* ): R. J ochanan b. Z akkai (t um 80)

sagte: Gott schont die E hre der Menschen: weil der Ochse mit seinen F uà Ÿ en geht

(wenn er beim Diebstahl weggetrieben wird), erstattet der Dieb fà ¼ nf Stack Rindvieh;

weil er das Schaf auf seiner Schulter tragt, erstattet er (nur) vier Stà ¼ ck, s. E x 21, 37.
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Parallelstellen: TBQ 7,10 (859); BQ 79b.

15,7% : So wird F reude im Himmel sein.

W enn ovgavà ¶ g hier, wie auch sonst, eine umschreibende Gottes-

bezeichnung ist (s. bei Mt 21,25), so besagen obige W orte, daà Ÿ F reude

vor Gott sein werde. V on â € ž F reude vor Gott" wird auch in der rabbin.

Literatur gesprochen.

SN u 18, 8  § 117 (37 » ): E s heià Ÿ t N u 18, 8: Und ich, siehe, habe gegeben. .Und ich'

besagt .mit W illen" (aus eigenem A ntriebe), .siehe' besagt â € ž mit F reude" ; das sind

W orte des R. J ischmafel (f um 185). Seine Schà ¼ ler sagten zu ihm: Unser Lehrer, da

es Gn 6,17 heià Ÿ t: â € ž Und ich, siehe, werde die Sà ¼ ndflut bringen" , darf ich daraus ent-

nehmen, daà Ÿ es eine F reude vor Gott war Dipqn1 -isS nnez v-o? E r antwortete: E s

ist F reude vor Gott nip^ n -jt> nr.iv v, wenn die ihn E rzà ¼ rnenden aus der W elt ver-

schwinden; s. Spr 11,10: W enn die F revler zugrunde gehen, herrscht J ubel. F erner s.

Ps 3,8f.; 10,16; 104,85. | | SDt 32,36  § 326 (I39a): W enn Gott d' ? m » die V à ¶ lker richtet,

so ist es F reude vor ihm K -n rtnos; g. Dt 32, 36: Rechten wird J ahve mit ihnen

(den V à ¶ lkern der W elt).* W enn Gott Dipan aber Israel richtet, so ist es gewissermaà Ÿ en

Reue vor ihm; s. das.: à œ ber seine K nechte wird er es sich gereuen lassen. | | Midr Ps4

 § 3 (21b): R. Z efira (um 800) hat gesagt: W enn ein Mensch einen Schutzbefohlenen hat,

so là ¤ à Ÿ t er ihn das erstemal auf einem Polster sitzen; wenn er das zweitemal zu ihm

kommt, là ¤ à Ÿ t er ihn auf einem Stuhl sitzen, das drittemal auf einem Schemel (Holzbank),

u. das viertemal sagt er von ihm: W ie dringt u. belà ¤ stigt mich dieser! A ber Gott nicht

also: sooft ein Israelit sich herzudrà ¤ ngt u. an die Stà ¤ tte seines Gebetes kommt, ist

F reude vor Gott v:tV  « m mj; vgl. Dt 4, 7: Denn welches ist eine groà Ÿ e N ation, die
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einen ihr so nahen Gott besà ¤ à Ÿ e, wie J ahve unser Gott, sooft wir zu ihm rufen? | |

MQ 25b; Der im f A raboth (dem hà ¶ chsten Himmel)' einherfà ¤ hrt, frohlockt u. freut sich,

wenn die Seele eines Reinen u. Gerechten (im Tode) zu ihm kommt. | | Mekh E x 17,15

(64" ): F reude fà ¼ r Israel ist wie F reude vor Gott; s. 1 Sm2,1: .Ich freue mich deiner

Hilfe* (= Hilfe, die Gott widerfà ¤ hrt). | | M ° kh E x 15,1 (41b): In allen Danksagungen in

der Tora heià Ÿ t es: â € ž Danket J ahve, denn er ist gà ¼ tig, denn seine Gnade wà ¤ hret ewiglich! '

Und 2 Chr20,21 wird es nicht gesagt (nà ¤ mlich: .denn er ist gà ¼ tig* ). E s war gewisser-

maà Ÿ en keine F reude vor Gott à ¼ ber den Untergang der Gottlosen (s. 2 Chi 20,22 ff.).

W enn aber à ¼ ber den Tod der Gottlosen in der Hà ¶ he (= vor Gott) keine F reude war.

1Z u sipi; (= Ort) als Gottesbezeichnung s. im E x k.: Der Meinra J ahve « N r. 3 (bei

J ohl.l).

â € ¢ Der Midr deutet w = i » y.

* So nach rabbin. F assung von ms" Â » Â » Ps 68, 5.

Strick à ¼ . BUlerbeck, N T II. 14


210

Lukas 15,7 (8)

um wieviel weniger ist dann solche Uber den Tod der Gerechten, von denen einer die

ganze W elt aufwiegt; s. Spr 10,25: â € ž E in Gerechter ist die Grundlage der W elt" (so der

Midr). | | W eitere Beispiele: M* g 10b; Mekh E x 23,15 (1071> ) dreimal o-trea nrrau, F reude

im Himmel â € ” F reude vor Gott. | | Z ur analogen F rage, ob es ein W einen u. Lachen vor

Gott gibt, s. Chag 5Â « > ; Midr Ps 2 Â § 6 (14Â « ); fA Z 3b (zweimal).

15,7 95: à œ ber einen Sà ¼ nder, der Buà Ÿ e tut, vor neunund-

neunzig Gerechten, die der Buà Ÿ e nicht bedà ¼ rfen.

V gl. Gebet Manasse V ers 8: Du nun, o Herr, Gott der Gerechten,

hast Gerechten nicht Buà Ÿ e auferlegt, dem A braham, Isaak u. J akob,

die nicht gegen dich gesà ¼ ndigt haben; aber mir hast du Buà Ÿ e auf-

erlegt, dem SÃ ¼ nder.

à œ ber W esen u. W ert der Buà Ÿ e s. bei Mt 4, 17. â € ” W ie Lk 15, 7 der

d(iaqT(j)X 6q [ isravocà ¶ v gegenà ¼ bersteht dem Sfx aios ov % qe(av $ % < ov fieta-

volag, so stellen die Rabbinen den .Buà Ÿ fertigen* nanicri bsa (wà ¶ rtlich:
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Mann der Umkehr) dem â € ž vollkommenen Gerechten* iwj p-fla gegen-

à ¼ ber. â € ” Letzterer A usdruck wohl zuerst im Munde Hillels (um 20

v.Chr.) Chag9b: Bar Hehe (ein Proselyt) sprach zu Hillel: W as be-

deutet Mal 3,18: â € ž Und wiederum werdet ihr sehen den Unterschied

zwischen dem Gerechten u. dem Gottlosen, zwischen dem, der Gott

dient, u. dem, der ihm nicht dient* ? Der Gerechte ist doch derselbe

wie der, der Gott dient, u. der Gottlose ist doch derselbe wie der, der

ihm nicht dient! E r antwortete: Der ihm dient u. der ihm nicht dient,

sind beide vollkommene Gerechte -nw » ." " p/" ! ? ; aber wer sein K apitel

100 mal wiederholt, gleicht nicht dem, der es 101 mal wiederholt. J ener

sprach: Und wegen des einen Males nennt er (Gott in der Schrift) ihn

einen, der ihm nicht dient? E r antwortete ihm: J a! Geh hinaus u.

lerne vom Markt der E seltreiber: 10 persische Meilen (là ¤ à Ÿ t er dich auf

seinem Tier reisen) fà ¼ r1Z uz, 11 persische Meilen fà ¼ r2Z uz. (, Der ihm

nicht dient* ist also nach Hillel einer, der Gott weniger dient als der,

der bezeichnet wird als einer, â € ž der Gott dient* , gleichwohl kann er

ein uns p" ns sein. Man darf daraus entnehmen, daà Ÿ nach rabbin. A n-

schauung die vollkommene Gerechtigkeit weniger durch eine bestimmte

Summe von W erken als durch và ¶ lliges Meiden von Gesetzesà ¼ bertretungen

erworben werde.) â € ” W eitere Beispiele bei Mt 1,19 S. 50 f. â € ” N ach einer

sich à ¶ fters1 findenden Definition verstand man unter einem vollkommenen

Gerechten einen â € ž Menschen, der die ganze Tora erfà ¼ llt (gehalten) hat

vom A leph bis zum Tav* vn isi r^ x n nbia rnwn ns o" " piB wx -a. â € ”
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Berakh 34b (s. die Stelle weiter unten) gibt die E rklà ¤ rung in negativer

F assung: â € ž Der, welcher sich von einer à œ bertretung von A nfang an fern

gehalten hat* , d. h. nach pSanh 6, 23Â ° , 81; pChag 2, 77d, 43: â € ž Der sein

lebelang keine Sà ¼ ndenschuld auf sich geladen hat* ys na-.n izs  » )> .

Diesen vollkommenen Gerechten gegenà ¼ ber waren die nanon -à ¶ sa

Leute, die in ihrem frà ¼ heren Leben sich à ¼ ber die Gebote der Tora

1 Beispiele s. bei Mt 19, 20 H S. 814 f. u. 19, 21Â » S. 816.


Lukas 15,7 (8)

211

hinweggesetzt, spà ¤ ter aber in Buà Ÿ fertigkeit die Rà ¼ ckkehr zu Gott ge-

funden hatten. Z u den W orten Sukka5,4: Â » F romme u. MÃ ¤ nner, die sich

guter W erke befleià Ÿ igten, tanzten (bei der F reudenfeier des W asser-

schà ¶ pfens vor allem V olk im F rauenvorhof) mit brennenden F ackeln in

ihren Hà ¤ nden u. sangen Lieder u. Lobgesà ¤ nge" , bemerkt Bar Sukka53" :

Die einen von ihnen sagten: .Gesegnet sei unsre J ugendzeit, denn sie

beschà ¤ mt unser A lter nicht." Das waren die F rommen u. die Mà ¤ nner,

die sich guter W erke befleià Ÿ igten (etwa soviel wie die â € ž vollkommenen

Gerechten" ). Die andren von ihnen sagten: â € ž Gesegnet sei unser A lter,

denn es hat unsre J ugendzeit gesà ¼ hnt." Das waren die Buà Ÿ fertigen

roitcn â € ¢ < asa. Diese aber u. jene sprachen:  » Heil dem, der nicht gesà ¼ ndigt

hat, u. dem, dem seine Sà ¼ nde vergeben ward! " â € ” Daà Ÿ die â € ž F rommen"

es nicht verschmà ¤ hten, gemeinsam mit den â € ž Buà Ÿ fertigen" zur E rhà ¶ hung

der F reude des W asserschà ¶ pfens am Laubhà ¼ ttenfest beizutragen, beweist


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mehr als alles andre, daà Ÿ den roien ein dauernder Makel wegen ihres

frà ¼ heren W andels in der à ¶ ffentlichen Meinung nicht angehangen hat.

W ie schon Sir 8, 5 ermahnt: .Beschà ¤ me nicht einen Mann, der sich von der Sà ¼ nde

bekehrt hat; gedenke, daà Ÿ wir alle schuldig sind* 1â € ” so schreibt auch BM 4,10

Tor: W enn einer ein Buà Ÿ fertiger naisr hyz ist, so soll man nicht zu ihm sagen: â € ž Denke

an deine frà ¼ heren Taten! " Und Derekh E re9 2 heià Ÿ t es: à œ ber die, die Buà Ÿ fertige (ph

a* a » nâ € ” sich Bekehrende) annehmen (^ apa = ngooMx soSat Lk 15,2) u. sie anleiten,

daà Ÿ sie zu ihrer Sà ¼ nde nicht zurà ¼ ckkehren, sagt die Schrift J es 58,8: E s wird dir an-

brechen wie Morgenrot dein Licht â € ” Groà Ÿ es W ohlwollen fà ¼ r die Buà Ÿ fertigen bezeugt

auch die A usfà ¼ hrung pPea 1,16b, 13: R. Schimfon b. J ochai (um 150) hat gelehrt (* jp):

W enn ein Mensch sein lebelang ein vollkommener Gerechter war u. zuletzt fà ¤ llt er ab

(-1-13 â € ž widerspenstig sein, sich empà ¶ ren" ), so geht er alles dessen verlustig, was er sein

lebelang (an V erdienstlichem) vollbracht hat. W elcher Schriftgrund? E z 18, 24: W enn

der Gerechte sich umwendet von seiner Gerechtigkeit u. Schlechtigkeit vollbringt, sollte

er lebendig bleiben? W enn aber ein Mensch Bein lebelang ein vollkommener Gottloser

nisj yzn war u. zuletzt tut er Buà Ÿ e nairp n » j> , so nimmt ihn Gott an liapu. W elcher

Schriftgrund? E z 18, 27: W enn der BÃ ¶ se umkehrt von seiner Bosheit, so wird er seine

Seele lebendig erhalten. R. J ochanan hat gesagt: Und nicht bloà Ÿ dies, sondern auch

alle à œ bertretungen, die er begangen hat, werden ihm als V erdienste angerechnet ^ ami

ptws vV Â » . W elcher Schriftgrund? Ps45, 9: Myrrhe, A loe u. K assia sind alle deine

Gewà ¤ nder 7p.-' -; a, d.h.: alle Treulosigkeiten pitjjj, die du gegen mich begangen hast,

siehe, die sind wie Myrrhe, A loe u. K assia. â € ” Diesen Gedanken des R. J ochanan vertritt

auch Resch Laqisch J oma 86h: Groà Ÿ ist die Buà Ÿ e, denn vorsà ¤ tzliche à œ bertretungen
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werden ihm (dem Buà Ÿ fertigen) wie zu V erdiensten; s. E z33,19: W enn der Bà ¶ se sich

abkehrt von seiner Bosheit u. Recht u. Gerechtigkeit à ¼ bt, so wird er wegen jener

(seiner Bosheiten) leben. Parallelstellen zum A usspruch des R. Schimfon b. J ochai:

TQ id l,14f. (837); Q id40b; Midr HL 5,16 (121Â » ); zum A usspruch des R. J ochanan

s. Midr HL 5,16 (121" ). â € ” Dagegen ist die Meinung des R. A bbahu (um 300), daà Ÿ

der Buà Ÿ fertige dereinst noch einen hà ¶ heren Rang einnehmen werde als der voll-

kommen Gerechte, wohl niemals in weiteren K reisen anerkannt worden. Berakh 34 b:

R. Chijja b. A bba (um 280) hat gesagt, R. J ochanan (f 279) habe gesagt: A lle Propheten

haben nur auf die Buà Ÿ fertigen naisn -> V ; a geweissagt (d. h. alle Segensfà ¼ lle, die von

den Propheten geweissagt ist, fà ¤ llt einst als Lohn den Buà Ÿ fertigen zu); aber von den

vollkommenen Gerechten gilt J er. 64,3: K ein A uge hat es gesehen, o Gott, auà Ÿ er

1 n-3" n uia ' s ^ at jfcsi: an u-s s-san

14*
212

Lukas 15, 7 (8); 15, 8.10.12.18 (Â « )

dir, was W eitet ist dem, der harrt (so der Midr. â € ” Der Lohn der vollkommenen Ge-

rechten ist also selbst von den Propheten nicht geschaut worden; damit werden die

vollk. Oerechten Uber die Buà Ÿ fertigen gestellt). Das ist abweichend von den W orten

des R. A bbahu. Denn R. A bbahu hat gesagt: A n der Stelle, da die Buà Ÿ fertigen stehen

werden, werden selbst die vollkommenen Gerechten nicht stehen (denn diese stehen

jenen nach); s.: F rieden, F rieden den F ernen u. den N ahen" J es 57,19; erst den

F ernen u. dann den N ahen (also haben jene den V orzug vor diesen; der F erne aber

ist der, der von A nfang an Gott fern war u. erst durch Buà Ÿ e sich zu Gott bekehrt

hat, u. der N ahe ist der, der von A nfang an Gott nahe war, d. h. der vollkommene

Gerechte, s. Raschi zu Sanh 99" ). R, J ochanan aber sagte: W er ist der F erne? Der

von A nfang an der SÃ ¼ nde fern war (d. i. der vollk. Gerechte; ihm gilt das erste

,F riede" , u. damit ist er als der hà ¶ her Gewertete gekennzeichnet). Und wer ist der

N ahe? Der der Sà ¼ nde nahe war u. nun sich von ihr entfernt hat (d. i. der Buà Ÿ fertige,

dem erst das zweite â € ž F riede* gilt). â € ” Dasselbe etwas ausfuhrlicher Sanh 991; nach
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dieser Stelle wà ¤ re à ¼ brigens R. A bbahu nur Tradent, A utor aber Rabbi.

15, 8: W elches W eib . . ., wenn es eine Drachme verliert,

zà ¼ ndet nicht ein Licht an?

Midr HL 1,1 (79b): R. Pinechas b. J alr1 (um 200) erà ¶ ffnete seinen V ortrag mit Spr 2,4:

.W enn dn sie (W eisheit = Tora) suchst wie Silber u. wie nach verborgenen Schà ¤ tzen

nach ihr forschst." W enn du nach den W orten der Tora forschst wie nach verb. Sch.,

so wird dir Gott deinen Lohn nicht vorenthalten. Gleich einem Menschen, der, wenn

er einen Selaf oder yti^ s * in seinem Hause verliert, viele Lichte u. Lampen anzà ¼ ndet,

bis er sie wiedererlangt. Siehe, da gilt der Schluà Ÿ vom Geringeren auf das Grà ¶ à Ÿ ere:

wenn ein Mensch um solcher Dinge willen, die zum Leben der fluchtigen Stunde

dieser W elt gehà ¶ ren, viele Lichte u. Lampen anzà ¼ ndet, bis daà Ÿ er sie wiedererlangt

n. findet â € ” um wieviel mehr muà Ÿ t du dann nach den W orten der Tora, die das

Leben dieser u. der zuk. W elt betreffen, forschen wie nach verb. Schà ¤ tzen!

15,10: F reude vor den E ngeln Gottes.

Midr Ps 116 Â § 7 (239b): W enn ein Gerechter von der W elt scheidet, freuen sich

die Dienstengel Uber ihn, daà Ÿ er kommt, um bei ihnen zu wohnen. | | Targ Ps 96, 11:

F reuen mà ¶ gen sich die Mà ¤ chte des Himmels (> = E ngel, Grundtex t bloà Ÿ es' B-ao)!

15,12: Gib mir den (mir) zufallenden Teil des V ermà ¶ gens.

Und er verteilte ihnen die Habe.

E in V ater konnte die V ermà ¶ gensverteilung an seine K inder entweder

durch letztwillige V erfà ¼ gung oder in der F orm von Schenkungen be-

wirken. Im ersteren F all war er an die Bestimmungen der Tora ge-

bunden; im letzteren stand er freier da. A usfà ¼ hrliches s. bei Gal 3,15.
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GnR 98 (61d): R. J ehuda b. Simon (um 820) hat gesagt: Gleich einem K Ã ¶ nig, der

12 SÃ ¶ hne hatte, u. es war da einer, der ihm teurer war als sie alle, u. er gab ihm

einen Teil fà ¼ r sich, u. dann teilte er (auà Ÿ erdem) mit seinen Brà ¼ dern.

15,13 H: E r zog weg in ein fernes Land.

A ls â € ž fernes Land" wurde, wie das sehr hà ¤ ufige o* n rs-na beweist,

vor allem jede à ¼ berseeische Gegend bezeichnet.

1 Bacher, Tann. 2,499; pal. A mor. 3, 335 will Pin « chas b. Chama (um 360) lesen.

1 Tn^ Â « 2 nach Matt. E ehunna = iiriia ~ collare, Halsband. â € ” Bacher, pal. A mor.

8,385 à œ bersetzt .Schlà ¼ ssel" (= yrys = x X eT(? ); Levi 1, 200 denkt an r^ ii = à Ÿ aX aQ iov,

W ertstà ¼ ck. - Ob = yiV  « ? s. bei Mt S. 294 N r. 22.


Lukas 15,13 (Â « . 8); 15,15.16

213

J eb 2,9: W enn jemand (einer F rau) einen Scheidebrief aus einem fernen Land

o-n rr-ia Oberbringt u. sagt: â € ž In meiner Gegenwart ist er geschrieben u. in meiner

Gegenwart unterzeichnet worden" , so darf er diese F rau nicht heiraten (er wà ¤ re ja

Z euge in eigener A ngelegenheit). | | J eb 4, 6: (W enn der à ¤ lteste, in erster Linie zur

Leviratsehe verpflichtete Bruder, diese) zuschieben will einem minderjà ¤ hrigen Bruder, bis

dieser groà Ÿ jà ¤ hrig geworden, oder einem groà Ÿ jà ¤ hrigen Bruder, bis dieser aus o-n pr-< 3

zurà ¼ ckgekehrt ist, so hà ¶ rt man nicht auf ihn, sondern sagt zu ihm: Dir liegt das

Gebot ob; entweder laà Ÿ die Z eremonie des Schuhausziehens vollziehen oder geh die

Schwagerehe ein! | | J eb 10,1: W enn ein E hemann in o-n ra~ io gereist ist u. man

kommt n. sagt zu seiner F rau: .Dein Mann ist gestorben" u. sie verheiratet sich

(anderweit), u. darauf kommt ihr Mann wieder, so muà Ÿ sie sich von diesem wie

von jenem scheiden lassen usw. | | J Â ° b 10,3: W enn der E hemann einer F rau u. ihr

Sohn in o-n m* tb gezogen sind nsw. | | J eb 10,4: W enn jemandes F rau in a* n rj-ns

gezogen ist usw. | )J eb 15,1: W enn eine F rau samt ihrem Mann in n* n rme gezogen
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ist usw. â € ” Dieselben W orte das. 15, 6. 8. | | J " b 15, 9: (Sagt eine F rau:) E s wurde mir

in o-n rr-is ein Sohn geschenkt usw. | | J eb 15,10: (Sagt eine F rau:) E s wurde mir

in o-n p:" -is ein Schwager zur Leviratsehe zuteil usw. â € ” V gl. auch bei Lk 19,12.

16,13 39: E r vergeudete sein Vermögen.

disax à – Q itiatv = rata, ibk.

TPea 4,18 (24) bei Mt 6,19 8.4801- II Sanh 71b Bar: R. J ose, der Galilà ¤ er (um 110),

sagte: W ie, darum daà Ÿ dieser (widerspenstige Sohn) ein Tritemor (etwa là ¼ ' /i Lot,

Levy 2,189) F leisch gegessen u. * /* Log italischen W ein getrunken hat, sollte die Tora

gesagt haben, er werde vor den Gerichtshof gefà ¼ hrt, um gesteinigt zu werden (s. Dt 21,

19ff.)? V ielmehr hat die Tora das letzte Z iel der Gedanken1 des stà ¶ rrischen u. wider-

spenstigen Sohnes ins A uge gefaà Ÿ t, daà Ÿ er nà ¤ mlich schlieà Ÿ lich das V ermà ¶ gen seines

V aters durchbringen i" 3* " Co" : in « u. weiter seinem gewohnten Leben nachtrachten

werde, u. daà Ÿ er, wenn ihm die Mittel dazu fehlen, an die Scheidewege gehen u. die

Menschen ausrauben werde. Darum sagt die Tora: E r sterbe (verhà ¤ ltnismà ¤ à Ÿ ig) un-

schuldig, u. nicht sterbe er schuldig! Denn der Tod der Gottlosen ist ein V orteil fà ¼ r

sie u. ein V orteil fà ¼ r die W elt; aber bei den Gerechten ist er ein Unglà ¼ ck fà ¼ r sie u.

ein Unglà ¼ ck fà ¼ r die W elt. | | BM 29b: R. J ochanan (t 279) hat gesagt: W enn einem

sein V ater viel Geld hinterlassen hat n. er es durchbringen pasi will, so kleide er

sich in linnene Gewà ¤ nder u. bediene sich glà ¤ serner Gefà ¤ à Ÿ e u. miete A rbeiter u. weile

nicht bei ihnen (um sie zu beaufsichtigen). ,E r kleide sich in linnene Gewà ¤ nder" ,

in rà ¶ misches (sehr kostbares) Leinenzeug; â € ž er bediene sich glà ¤ serner Gefà ¤ à Ÿ e" , aus

weià Ÿ em K ristallglas, â € ž u. miete A rbeiter u. weile nicht bei ihnen" , erklà ¤ re es von

Ochsenfà ¼ hrern, die ihn (beim Pflà ¼ gen) sehr schà ¤ digen kà ¶ nnen.
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15,15: Die Schweine zu hà ¼ ten.

pT^ um 8,46 b, 62: Den Dioklet, den Schweinehirten K jvri, schlugen die K nappen

des Patriarchen R. J uda (III., um 300). A ls er K aiser geworden war, kam er hinab

nach Pinnau (Hier forderte er die J uden vor sich, denen jedoch ein W under geschah.)

E r sprach zu ihnen: W eil euch euer Schà ¶ pfer W under tut, verachtet ihr die Regierung.

Sie antworteten: Den Dioklet, den Schweinehirten, haben wir verachtet; den Diokletian

aber, den K aiser, verachten wir nicht. â € ” In der Parallele GnR 63 (39d) y* rm  » an

â € ž den Hirten der Schweine* statt wrtn.

15,16: J ohannisbrot, das die Schweine aà Ÿ en,

rd x sqà ¼ x iov, der J ohannisbrotbaum (Ceratonia siliqua) u. seine F rucht,

das J ohannisbrot, hebr. arnj, aram.  « tyirj. â € ” Der J . erreichte in Palà ¤ -

1 Ob statt W t)ioi zu lesen ir » i rpe-i = seine schlieà Ÿ liche Schlechtigkeit?


214

Lukas 15,16

stina einen gewaltigen Stammesumfang; Â » darum soH es nach einer

Sage ein J . gewesen sein, in welchem J esaja auf seiner F lucht vor

dem K à ¶ nig Manasse zunà ¤ chst Bergung u. dann den Mà ¤ rtyrertod fand

(vgl. Hebr 11,37).t> V on der Pflanzung des Baumes bis zu seinem ersten

F ruchtbringen rechnete man 70 J ahre; die Z eit von der Blà ¼ te bis zum

A usreifen der F rucht betrug volle 3 J ahre.c Die F rucht selbst, wenn

gut geraten, triefte von Honig; Â » doch wurde sie nur von A rmen als

Speise genossen. J ohannisbrot essen mà ¼ ssen war gleichbedeutend mit

bitterster A rmut u. N ot.* ' Ã „ hnlich verhielt es sich mit dem E ssen von

Datteltrebern. e In der rabbin. Literatur wird das J ohannisbrot als

N ahrung fà ¼ r den E sel* u. sonstige Haustiere erwà ¤ hnt.g

a. pPea 7,20Â » , 58: R. Chanina (am 225) hat gesagt: A ls ich (von Babylouien) hier-

her (nach Palà ¤ stina) hinauflog, nahm ich meinen (Reise-)Gurt n. den Gurt meines

Sohnes u. den Gurt meines E seltreibers, nm den Stamm eines J ohannisbrotbaumes


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(r-aa^ rj) des Landes Israel zu umspannen, aber sie reichten nicht zu. Ich schnitt J ohannis-

brot ab, da floà Ÿ eine ganze Hand voll Honig heraus. â € ” Dass. pSotal, 17b, 16; N uR9(154a).

b. PesiqR 4 (14a{ : Sofort (nachdem J esaja die Z erstà ¶ rung des Tempels in A ussicht

gestellt hatte, vgl. J es 66,1) wurde Manasse zornig auf ihn u. befahl, ihn zu ergreifen.

J es. floh, u. ein J ohannisbrotbaum r-; --n spaltete sich u. verschlang ihn. R. J icchaq

b. Chanina b. Papa b. J icchaq' hat gesagt: Da lieà Ÿ er (Manasse) Schmiede kommen,

u. man sagte den J . durch, u. Blut floà Ÿ heraus; darauf bezieht sich 2 K g 21, 16: Sehr

viel unschuldiges Blut vergoà Ÿ Manasse usw. â € ” N ach J ob 491' ; pSanh 10, 28 ° , 38 war

es eine Z eder, die den Propheten verschlang

C. Bekh 8* Bar: Beim J . dauert es von der Z eit seiner Pflanzung an bis zur

Z eit der- A usreife seiner (ersten) F rà ¼ chte 70 J ahre, u. die Z eit seiner Trà ¤ chtigkeit

(d. h. von der Blà ¼ te bis zur F ruchtreife) betragt 3 J ahre. | | Tafan 23" :E ines Tages

befand sich Choni, der K reiszieher (f um 65 v. Chr.), unterwegs; er sah einen Mann,

der einen J . wn pflanzte. E r sprach zu ihm: In wieviel J ahren wird er tragen?

E r antwortete: N ach 70 J ahren. E r sprach zu ihm: Ist es dir denn einleuchtend, daà Ÿ

du (noch) 70 J ahre leben wirst? E r antwortete: Diese W elt habe ich unter einem J .

erblickt; wie meine V ater fà ¼ r mich gepflanzt haben, so pflanze auch ich fà ¼ r meine Sà ¶ hne.

d. Tafan 24b: Rab J ehuda (t 299) hat gesagt, Rab (t 247) habe gesagt: Tag fà ¼ r

Tag geht eine Hiramelsstimme aus, welche ruft: A lle W elt wird ernà ¤ hrt (erhalten)

um meines Sohnes Chanina' willen, u. mein Sohn Chanina là ¤ à Ÿ t sich genà ¼ gen (in seiner

A rmut) an einem Q ab J ohannisbrot D-aiin apa von einem Sabbatvorabend bis zum

andren. â € ” Dasselbe Cbul 86Â » . II LvR 35 (132c): Im N amen des R. Schimfon b. J ochai

(um 150) ist als tannaltische Tradition gelehrt worden: E in Brot u. ein Stock wurden
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zusgebunden vom Himmel gegeben. Gott sprach zu den Israeliten: W enn ihr die

Tora beobachtet, so ist Brot da zu essen; wenn aber nicht, so ist der Stock da,

damit geschlagen zu werden. W oher stammt diese Tradition? A us J es 1, 19 f.: .W enn

ihr willig u. gehorsam seid, sollt ihr das Beste des Landes essen; wenn ihr euch

aber weigert u. widerspenstig seid, sollt ihr vom Schwert a-n gefressen werden;

(deute:) so sollt ihr J ohannisbrot essen (vor Hunger u. N ot). R. A cha (um 320)

hat gesagt: W enn die Israeliten J ohannisbrot nann (infolge A rmut) nà ¶ tig haben,

dann tun sie Buà Ÿ e » airr y.zy. R. fA qiba (t um 135) hat gesagt: Schà ¶ n steht die

A rmut der Tochter J akob (= Gemeinde Israel), wie ein roter Riemen am K opf eines

1 Diese A utorangabe ist schwerlich richtig; pJ oma 4, 41 d, 22 wird ein R. J icchaq

Chinena (= b. Chanina? ) b. J icchaq erwà ¤ hnt, u. zwar gleichfalls als A utor einer den

K Ã ¶ nig Manasse betreffenden Tradition.

' Gemeint ist der wundertà ¤ tige A sket Chanina b. Dosa, der in auà Ÿ erordentlicher

A rmut um 70 n. Chr. gelebt hat.


Lukas 15, 16. 17 ( « . » )

215

Schimmels. â € ” Parallelstellen: Pesiq 117Â » ; LvB 13 (lUb); Midr HL 1,4 (86Â » ). â € ”

Chag 9Â » der A usspruch fA qibas als Sprichwort: -c:-k -" sbi U" n.

* . Tafan 24Â » : Rab J ehuda (t 299) sah zwei Menschen, die mit Brot frech um-

gingen (sie bewarfen sich damit, Raschi); da sprach er: Ich entnehme daraus, daà Ÿ

à œ berfluà Ÿ in der W elt ist. E r richtete seine A ugen darauf; da entstand Hungersnot.

(Der Blick der Rabbinen wirkt Unheil.) Die Rabbinen sagten zu Rab K ahana b.

N ' chonja, seinem Diener: W enn der Herr (d. h. du) sich bei ihm befindet, so wolle

er ihn doch nà ¶ tigen, daà Ÿ er zur Tà ¼ r hinaustritt, die nach der Straà Ÿ e hin liegt! E r

nà ¶ tigte ihn, u. er ging auf die Straà Ÿ e. E r sah eine Menschenmenge. E r sprach: W as

ist das? Man antwortete ihm: Sie stehen bei Datteltrebern ' ^ nx ftnr, die verkauft

werden. E r sprach: Ich entnehme daraus, daà Ÿ Hungersnot in der W elt ist usw. (s. den

Schluà Ÿ im E zk.: .E lias* I,3,r).

/. pJ oma 8,45Â ° , 41: Der E sel Bchreit nur infolge des K orbes voll J ohannisbrot

(den er vor sich hat). â € ” Diese sprichwSrtl. Redensart bedeutet: Der à œ berfluà Ÿ macht
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den Menschen à ¼ bermà ¼ tig, daà Ÿ er Gottes vergià Ÿ t.

g. Schab 24, 2: Man darf am Sabbat weder Grà ¼ nfutter, noch J ohannisbrot dem

V ieh vorschneiden, es sei K leinvieh oder Groà Ÿ vieh. R. J ehuda (um 150) erlaubte es

bei J ohannisbrot fà ¼ rK leinvieh. | | Maras 3,4: V on den F rachten des J .baumes darf

man, solange man sie nicht (sà ¤ mtlich) auf das Dach gebracht hat, fà ¼ r das V ieh zehnt-

frei herunterholen, weil man den Rest dahin zurà ¼ ckbringt.

15,17% : Z u sich selbst kommend, sprach er.

hs iavtov eX & stv = Sa itn, aram. m -nri = Â » in sich gehen* .

Schab 104Â « : (Q oph p u.' Resch i stehen im A lphabet nebeneinander * > p,) Q oph deutet

anf enp den Heiligen, Resch auf ? tn den Gottlosen. W arum wendet sich das Gesicht

(der vordere Teil) des Q oph vom Resch ab? Gott (? ) sagt: Ich kann den Gottlosen (-> )

nicht ansehen. Und warum wendet sich das K rà ¶ nchen des Q oph (das Hftkcben oben

links am Balken) dem Resch zu? Gott sagt: W enn der Gottlose in sich geht la im,

so knà ¼ pfe ich ihm in seinem Tode1 eine K rone (die K r. des ewigen Lebens). Und

warum schwebt der Schenkel des Q oph (der lange senkrechte Strich frei in der Luft,

ohne den Balken oben zu berà ¼ hren)? W enn der Gottlose in sich geht ma W i, so darf

er durch jene (offene) Stelle immer weiter eintreten (in die N ahe des Heiligen). Ii

Sanh 102 » : .A uch nach (w) diesem E reignis wandte sich J arobfam von seinem à ¼ blen

W ege nicht ab' 1K g 13,33. W as heià Ÿ t .nach' ? R. A bba (um 290) hat gesagt: N ach-

dem Gott den J arobfam bei seinem K leid erfaà Ÿ t hatte, sprach er zu ihm: .Geh in

dich ~ s â € ” t-, so wollen ich u. du u. der Sohn Isais uns im Gan (E den (Paradies) er-

gehe.' E r antwortete: W er wird an der Spitze sein? .Der Sohn Isais wird an der

Spitze sein? * W enn dem so ist, so mag ich nicht! ' â € ” i> im auch im allgemeineren
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Sinn: von einer Meinung abstehn, ein W ort zurà ¼ cknehmen, von einer V ereinbarung

zurà ¼ cktreten u. dgl. | | Dos vollere naiw: i « l zBRH 31 » : R. J ochanan (f 279) hat gesagt:

Sechs Monate hat Gott in der W à ¼ ste (in die er sich vor der Z erstà ¶ rung des Tempels

von J erus. aus zurà ¼ ckgezogen hatte) anf die Israeliten gewartet, ob sie vielleicht in Buà Ÿ e

umkehren wà ¼ rden nawra nm\ | | Tafan 23* : Ich (A bba Chilqijja, ein E nkel Chonis,

des K reisziehers, etwa um 50 n. Chr.) betete, daà Ÿ sie (bà ¶ se N achbarn) sterben mochten,

n. meine F rau betete, daà Ÿ sie umkehren mà ¶ chten in Buà Ÿ e sra-ra i-nn-S-i. â € ” W eitere

Beispiele s. bei Mt 4,17 Â « u. Lk 15,18.

15,17 39: W ie viele Tagelà ¶ hner meines V aters

haben à œ berfluà Ÿ an Brot!

Midr K L 1,7 (53Â » ): (J erus. denkt zur Z eit ihres E lends ... an alle ihre Lieblich-

keiten, die von der V orzeit Tagen waren K L 1,7.) Die Rabbinen von dort (Babylonien)

1 -noa; andere A usgaben: Tins = wie die meinige ist

â € ¢ E in weiteres Beispiel s. in DtR' 2 (198d) bei Lk 15,18 Â «


216 Lukas 15,17 (8); 15,18 (Â « )

sagten: W enn die junge F rau Schlage bekommt (1. J TOH statt yrep), denkt sie zurà ¼ ck

an die sieben Hochzeitstage (wie sie da von allen gefeiert wurde). Die Rabbinen von

hier (Palà ¤ stina) sagten: W enn ein Sohn (in der F remde vor N ot) barfuà Ÿ gehen muà Ÿ ,

denkt er zurà ¼ ck an das W ohlbefinden im Hause seines V aters.

15,17 6: Ich aber komme vor Hunger hier um.

MekhE x l6, 8 (54* ): R. J ehoschuaf b. Q archa (um 150) hat gesagt: Du findest

keinen Tod, der schwerer ist als der Tod vor Hunger a » i rr-o; denn es heifit K L 4,9:

Besser daran waren die duroh das Schwert als die durch Hunger Durchbohrten.

15,18 9: Ich will zu meinem V ater gehn.

Gleichnisse, die vom natà ¼ rlichen E rbarmen eines V aters à ¼ ber einen mià Ÿ -

ratenen Sohn hergenommen sind, begegnen à ¶ fters in der rabbin. Literatur.

Midr A bba Gorjon, ed. Buber 41Â » s. bei Ht 4,17 S. 165 Â « .| | E x R 46 (101 b) â –   N un aber,

J ahre, bist du ja unser V ater; wir sind der Ton u. du unser Bildner J es 64,7. Gott

sprach zu den Israeliten: J etzt bin ich euer V ater; wo ihr euch in N ot seht, nennt

ihr mich .unser V ater* . Sie sprachen zu ihm: J a, denn es heifit Ps 77, 3: A m Tage
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meiner Drangsal suche ich J ahre. Gleich dem Sohn eines A rztes,1 der sich mit einem

Gaukler oip' niao (= oi? :n' } 5= aauaQ & ax o; ) eingelassen hatte. E r fing an, ihn zu

grà ¼ à Ÿ en, u. sagte zu ihm: ,Moin Herr" â € ” y(= x vqu),1 .mein Gebieter* , .mein V ater* .

A ls sein V ater davon hà ¶ rte, ward er zornig auf ihn u. sprach: E r soll mein A ngesicht

nicht sehen, weil er zu dem Gaukler .mein V ater* gesagt hat. N ach einiger Z eit er-

krankte der Sohn; er sagte: Bitte, ruft meinen V ater, daà Ÿ er nach mir sieht Man kam u.

sagte es seinem V ater. Sofort wurde sein E rbarmen à ¼ ber ihn erregt, u. er ging zu ihm.

Der Sohn sprach zu ihm: Ich bitte dich, mein V ater, sieh mich an! E r antwortete ihm:

J etzt bin ich dein V ater; gestern sagtest du zu dem Gaukler .mein V ater* ; jetzt, wo du

in N ot geraten bist, sagst du zu mir .mein V ater* . So hat auch Gott zu den Israeliten

gesagt: J etzt sagt ihr zu mir .mein V ater* , gestern habt ihr dem Gstzen gedient u. zu

ihm gesagt .mein V ater* , s. J er2, 27: Sie sprachen zum Holz: Mein V ater bist du! | l DtR2

(198d): .Da wirst du dich zu J ahve deinem Gott bekehren' Dt4,30. R. Sch' muà Ÿ l Par-

g ° rita (aus Phrygien? oder = w^ } ? * = J iodaypo' j? ) bat im N amen des R. Melr (um

150) gesagt: W omit laà Ÿ t sich das vergleichen? Mit einem K à ¶ nigssohn, der einem

schlechten Lebenswandel verfiel. Der K à ¶ nig schickte ihm Beinen E rzieher nach u. lieà Ÿ

ihm sagen: Geh in dich -p " wn, mein Sohn! A ber der Sohn lieà Ÿ ihm sagen: W ie

kann ich in dieser Lage in mich gehn, da ich mich vor dir schà ¤ me! Sein V ater lieà Ÿ

ihm sagen: Mein Sohn, gibt es einen Sohn, der sich schà ¤ mt, zu seinem V ater zurà ¼ ck-

zukehren? Und wenn dn zurà ¼ ckkehrst, kehrst du nicht zu deinem V ater zurà ¼ ck? So

sandte auch Gott den J eremia zu den Israeliten, als sie gesà ¼ ndigt hatten. E r sprach

zu ihm: Geh, sage zu meinen K indern: Geht in euch o:a iiwil s. J er 3,12: Geh u.

rufe diese W orte nordwà ¤ rts u. sprich: K ehre wieder, du A btrà ¼ nnige usw. Die Israeliten
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aber sagten zu J eremia: Unter diesen Umstanden sollten wir zu Gott zurà ¼ ckkehren

(wir mà ¼ à Ÿ ten uns ja schà ¤ men vor ihm)! s. das. V ers 25: .W ir wollen uns niederlegen

in nnsre Schande, u. unsre Schmach soll uns zudecken* . Gott lieà Ÿ ihnen sagen: Meine

K inder, wenn ihr zurà ¼ ckkehrt, kehrt ihr nicht zu eurem V ater zurà ¼ ck? s. J er 31,9:

Z um V ater bin ich Israel geworden.

1 diok-= -' k= 1 Di-T3K * 3^ K = qp/i' ctrpof. Die in apx liegende hà ¶ here Rangstufe braucht

à ¼ brigens im Deutschen in diesem F all nicht wiedergegeben zu werden, weil sie bereits

in den 3 ersten Buchstaben unseres W ortes A rzt steckt, wà ¤ hrend das t am E nde der

einzige Ueberrest von laigos ist.

* A uf " " f folgt im Tex t das unverstandliche n* a; vermutlich muà Ÿ es  « is heià Ÿ en,

das dem griechischen Gruà Ÿ x a' Q B entsprechen soll. A ndere A usgaben lesen K -a à ¼ ber-

haupt nicht. Die gleiche F ormel ma -< -rp auch Tanch vpn 49 b.
Lukas 15,18 (Â » ); 15,19. 21. 24; 16,1

217

15,18 SB: Ich habe gesà ¼ ndigt gegen den Himmel u. vor dir.

fyutQ Tov tl$ rdv oiiQ cevov kann bedeuten: â € ž ich habe bis an den Himmel

gesà ¼ ndigt." So heià Ÿ t esE sra9,6: Unsre Schuld ist groà Ÿ bis an den

Himmel. 3 E sra (bei F ritzsche E aà – Q ag  « ' ) 8, 74 werden diese W orte

wiedergegeben mit cd ayvoiai rjfidtv vnfQ yveyx av k' wg tov ovqccvov. â € ”

' A rakh 15b sagt Resch Laqisch (um 250): W er V erleumdungen redet,

macht seine Sà ¼ ndenschuld groà Ÿ bis an den Himmel, s. Ps 73,9: Sie

setzen an den Himmel ihren Mund (mit seiner Sà ¼ nde), wà ¤ hrend ihre

Z unge sich auf der E rde ergeht. â € ” Beth ha-Midr 5,66 findet sich à ¼ ber

die F rommen unter den N ichtisraeliten das Urteil: Sie sà ¼ ndigen bis an

den Himmel oraeb is o^ x am. â € ” A llein der Parallelismus mit ivtimw

oov nà ¶ tigt  « s= â € ž an" oder â € ž gegen" zu fassen; dann ist ovQ avà ¶ g eine

umschreibende Gottesbezeichnung (s. bei Mt21,25 S. 862 ff.), u. der ganze

Satz bedeutet: ich habe gegen Gott gesà ¼ ndigt u. vor dir.
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Gott neben Menschen als Objekt der V ersà ¼ ndigung zB pPea 1, 16 » , 7: R. J ose

' (= R. A si, nm 300) hat im N amen des R. J och an an (t 279) gesagt: W er V erleum-

dungen redet, tut dies nicht eher, als bis er Gott verleugnet; s. Ps 12,5: Die da

sprechen: Unsre Z ungen wollen wir mà ¤ chtig machen, unsre Lippen sind mit uns â € ”

wer ist uns Herr? Mit allen à œ bertretungen versà ¼ ndigt man sich an der E rde y « ca

(= an Menschen); aber jene (V erleumder) sà ¼ ndigen am Himmel u. an der E rde

7^ * ai D" Â » v3 V " 01" (= an Gott u. den Menschen); s. Ps78,9: Sie erheben gegen den

Himmel (= Gott) ihren Mund, wahrend ihre Z unge sich an der E rde ( â € ” an den Men-

schen) ergeht (nbniich in V erleumdungen). â € ” F erner s. Midr Q oh 9,12 (44 b) bei Mt 5,

11 8. 227 N r. 2; J oma 8, 9 u. J oma 87* bei Mt 18,21 S. 795 A nm. < i; J oma 87Â « bei Mt

18,21 S. 796 A nm.fr.

15,19.21: Ich bin nicht mehr wert, dein Sohn zu heià Ÿ en.

" r^ fcg â € ž ich bin zu gering* Gn 82,11 hat Targ J enisch I wiedergegeben mit: r-V

re-t:; = ,ich bin nicht wert" , n. A bba b. K abana (um 310) hat es GnR 76 (49b) um-

schrieben mit * k? = Â « j* k= ich bin nicht wert. Letzteres ist im Rabbinischen allgemein

gebrauchlich. BB 165* sagt R. J irm' ja (um 320) zweimal: Ich bin nicht wert* Â » â € ¢ Â « ,

da6 ihr zu mir geschickt habt. II M" kh E x 18,12 (67 » ) erklà ¤ ren die Rabbinen, al »

Rabban Gamliel (um 90) sie bei Tisch bedienen will: W ir sind nicht wert, daà Ÿ er

uns bedient vnn yis im IÂ » Â « .| | P^ siq 125 b s. bei Mt 21, 35 S. 875.

15,20: F iel ihm um seinen Hals u. kà ¼ à Ÿ te ihn (vgl. Gn33,4).

15,24: Dieser mein Sohn war tot.

1. ovTog 6 vià ¶ g pov = nt isa. â € ” Tanch rmV m 33* sagt Isaak von dem

ihn tà ¤ uschenden E sau: Dieser mein Sohn nt x a, wie nimmt er es doch


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genau mit den Gebotserfà ¼ llungen; s. bei Lk 2,25 S. 136 f.

2. rtx Q og = na im Sinn von geistlich tot, s. bei Mt 8,22 S. 489.

16,1: E s war ein reicher Mann, der einen Haushalter hatte.

oix ovoftos bezeichnet  « â –   den Hausvogt rjaj ,3, eine A rt Obersklave,

der dem Hausgesinde oder auch dem garzen A nwesen seines Herrn

vorstand, s. bei Lk 12,42. â € ” à Ÿ .E inen stà ¤ dtischen Beamten, ciwaip^ ,

etwa = Rentmeister, a â € ” y. E inen Haushalter, Gutsverwalter, Rech-

nungsfà ¼ hrer = -2 » , aram. x ^ in; 0 so Lk 16,1.


218

Lukas 16,1.2.6.7

a. TBM 9,14 (392) s. bei Mt 21,33 S. 871Â « .| | TBB 8,5 (402): W enn einer eine Stadt

verkauft, so ist nach R. J ehuda (um 150) der Grenzaufeeher (F eldhà ¼ ter -s:o) mit-

verkauft; der Rentmeister (ewi< pjsn, lies cnrnv* Â » ) ist nicht mitverkauft. â € ” BB68b

liest dreimal ciaiips » .â € ” E in weiteres Beispiel s. pBM N , 11d, 13. â € ” A us dem N T ge-

hà ¶ rt hierher Rom 16,23: oix ovofiot njc nà ¶ X tiot.

b. BB 9& : R. E ifazar (um 270) hat gesagt: A uch wenn ein Mensch einen zu-

verlà ¤ ssigen Haushalter (Schatzmeister) px s law in seinem Hause hat, so soll er doch

(selbst sein Geld) einbinden u. nachzahlen, s. 2 K g 12,11: Sie banden ein u. zà ¤ hlten

das Geld. â € ” E in sinniges Gleichnis ist von einem hergenommen Schab 31Â » , s.

Mtl6,19 S.737 A nm.a; ferner s. E x R51(103b) bei Lk.16,2 u. bei Lk. 16,10.

16,2: Lege Rechnung (Rechenschaft) ab.

X à ¶ yov à ¤ nodidovai = liMjtj inj, Rechnung oder Rechenschaft ablegen,

sei es Menschen, « sei es Gott*  » gegenà ¼ ber.

a. E x R 51 (108b): E in Mann der.Treue wird viel gesegnet Spr 28,20. Das geht
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auf Mose, der zum Schatzmeister nn (s. bei Lk 16,1) bei der A nfertigung der Stifts-

hà ¼ tte gemacht war. Unsre Lehrer haben gelehrt: Man setzt als Leiter Uber eine Ge-

meinde in Geldangelegenheiten nicht weniger als zwei Personen; u. siehe, da findest,

daà Ÿ Mose fà ¼ r sich allein Schatzmeister 13 « gewesen ist.... A ls er kam, um Rech-

nung zu legen " :m -jP-S, sprach er zu ihnen: So u. so viel ist fà ¼ r die Stiftshà ¼ tte

ausgegeben worden, u. von dem à œ briggebliebenen habe ich eine Lade fà ¼ r die Gesetzes-

tafeln gemacht usw. â € ” E ine à ¤ hnliche Stelle E x R51 (103d): Mose sprach: K ommt,

ich will vor euch Rechnung legen os" sii niv

b. Beispiele bei Mt 12,36 S. 640 N r. 2.

16,6% : Hundert Bath à ¶ l.

à Ÿ ccros = na, als Maà Ÿ fà ¼ rà ¶ l zB J oseph A nt 8, 2, 9:  » Dem K à ¶ nig von

Tyrus sandte Salomo jà ¤ hrlich 20000 K or Getreide u. ebensoviele Bath

à ¶ l iX atov à Ÿ ddovg; ein Bath aber mag 72 X esten fassen." â € ” W enn

1X estos = 0,548 Liter ist (s. K rauà Ÿ ,A rchà ¤ ol. 2,396), so sind 72 X esten

oder 1 Bath = 39,456 Liter; mithin 100 Bath = 39,456 Hektoliter.

psE rl,19 » , 58: E ine Stelle (1 K g 7, 26) lautet: 2000 Bath hà ¤ lt (das eherne Meer

Salomos), u eine andre (2Chr4,5): 3000 Bath hà ¤ lt es. K ann man sagen 2000, da

schon gesagt ist 3000? Du wirst sagen mà ¼ ssen: 2000 bei F là ¼ ssigem sind 3000 bei

Trockenem (weil letzteres mit Haufen gemessen wird). V on hier haben die Gelehrten

gelehrt: 40 Sea bei F là ¼ ssigem sind 2 K or bei Trockenem. (W ird Trockenes mit Sea

gemessen, so sind 60 Sea = 2K or, also 1 K or = 30 Sea.)

16,6 89: N imm deine Schuldbriefe.

rti yqà ¤ fifiaia sind die T^ ao (Sing, " orc), genauer die a* n ^ o, die
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Schuldscheine, die der Haushalter hier dem Schuldner zur F Ã ¤ lschung

zurà ¼ ckgibt.

16,7: Hundert K or W eizen.

1K or -o (oder n9h) = 10 E pha = 30 Sea. Ist 1 Sea = 13,131 Liter,

dann 1 K or = 393,93 Liter1 u. 100 K or = 393,93 Hektoliter. â € ” K or als

Getreidemaà Ÿ

zB BM 5,9: Man darf nicht zu einem andren sagen: Leihe mir einen K or W eizen,

ich werde ihn dir von der Tenne wiedergeben.... Hillel (um 20 v. Chr.) hat gesagt:

1 Bei K rauà Ÿ ,A rchà ¤ ol. 2, 395 versehentlich: 39,893 Liter.


Lukas 16, 8 (Â « . B)

219

E ine F rau soll der andren nicht ein Brat leihen, bis sie es in Geld umgerechnet hat;

denn der W eizen kà ¶ nnte teurer werden, u. so wà ¼ rden sie (falls spà ¤ ter W eizen u. Brot

in natura in gleicher Menge zurà ¼ ckgegeben werden mà ¼ à Ÿ ten) erfunden werden als

solche, die in Z insnehmen hineingeraten. â € ” F erner J oseph A nt 8,2, 9 oben bei 16, 6 9.

16, 8 3t: Die K inder dieser W elt.

Im Rabbin. begegnet hà ¤ ufig .Sohn der zuk. W elt" x an nbirn ^ a, aram.

wtfft n, d.i. einer, der dereinst A nteil am ewigen Leben hat. Dagegen

kommt der A usdruck nm oV Ssn " ja = â € ž Sohn* oder â € ž K ind dieser W elt*

nicht vor. Die von Schà ¶ ttgen beigebrachten vier Stellen, in denen von

srebr na â € ž W eltkinder" = vtoi rov aià ¤ voq tqvtov die Rede sein soll, sind

dem Z ohar entlehnt, gehà ¶ ren also spà ¤ terer Z eit an. à œ berdies bedeutet

' s' a an ihnen einfach .Menschen" . In dieser Bedeutung nbirn na auch

Midr Spr 13 Â § 25 (37* ): R. Levi (um 300) hat gesagt: K omm u. sieh, wie

groà Ÿ das Gute ist, das Gott den Gerechten fà ¼ r die Z ukunft verwahrt hat,
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s. Ps3t,20: â € ž W ie groà Ÿ ist dein Gutes, das du denen verwahrt hast,

die dich furchten, bereitet hast denjenigen, die auf dich vertrauen, an-

gesichts der Menschenkinder" oi » na in. â € ž Unter vier A ugen" heià Ÿ t es

hier nicht, sondern â € ž angesichts der Menschenkinder" , d.h. angesichts

aller K inder der W elt obvn na ba ( â € ” angesichts aller Menschen). V gl.

auch Henoch 102,3; 105,1: â € ž Die K inder der E rde" = Menschen. â € ”

A uch W Ã ¼ nsche sagt: â € ž Diejenigen, welche nach talmudischer Sprache

um das ewige Heil unbekà ¼ mmert bloà Ÿ der Gegenwart leben, werden

nbv â –   := u. die entgegengesetzten  « an obis 13a genannt." A ls Beweis

bringt er dann Pes50" ; aber in rvs-i " ma dsw na ist na V okativ (A n-

rede): â € ž Mein Sohn, du hast eine reine oder klare (alles Scheins ent-

kleidete) W elt gesehen" ; von cbis na ist also nicht die Rede.

16,8 33: Die K inder des Lichts, rovg vtovg tov qx oTog.

F ormell gleiche (mit is oder 15 gebildete) Bezeichnungen s. bei Mt 8,12

S. 476 ff. â € ” Sachlich sind die â € ž K inder des Lichts" zus.zustellen mit

denen, â € ž die zum Geschlecht des Lichts" gehà ¶ ren; s. Henoch 108,11:

â € ž A ber nun werde ich (Gott) die Geister der Guten, die zum Geschlechte

des Lichts gehà ¶ ren, rufen u. verklà ¤ ren die in F insternis Geborenen,

denen in ihrem F leische mit keiner E hre gelohnt wurde, wie es sich

fà ¼ r ihre Treue geziemt hà ¤ tte." | | Der A usdruck " ritt na â € ž K inder des

Lichts" , nach W à ¼ nsche eine ganz gelà ¤ ufige Bezeichnung fà ¼ r Menschen,

die sich um das ewig6 Heil mà ¼ hten, ist im Rabbin. à ¼ berhaupt nicht

nachweisbar. Richtig ist nur, daà Ÿ die Gerechten dereinst groà Ÿ e Licht-
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herrlichkeit zu erwarten haben; Belege s. bei Mtl7,2H u. im E x k.:

â € ž Schcol" usw. III, 3, m u. w.

LtR 25 (123r) redet eine F rau ihren Mann an: ibap " a. â € ” In der Parallelstelle

MidrQ oh2,20 (15< > ) steht dafà ¼ r -" ba' p na -Sa-? 13. Die Bedeutung ist ganz unsicher.

Levy erklà ¤ rt 1,259 » : Sohn der F insternis, d. h. N à ¤ rrischer, Tà ¶ richter; dagegen 4,238b:

Sohn meines Unglà ¼ cks, Sohn meines Unglà ¼ cks!


220

Lukas 16,9 (Â « 1-5)

16,9 9: Machet euch F reunde aus dem Mammon

der Ungerechtigkeit.

1. ifUovg. â € ” Gott wird .F reund" eines Menschen genannt Tafan 24Â « :

(Die Tochter des E ifazar aus rm sprach zu ihrem V ater:) K omm u.

sieh, was dir dein F reund -prost (= Gott) getan hat (wieviel Segen er

dir geschenkt hat)!

2. ix .â € ” E benso w gebraucht N uR 11 (163d): â € ž E r segne dich" N u6,24,

nà ¤ mlich mit Reichtum, â € ž u. er behà ¼ te dich" , nà ¤ mlich daà Ÿ du aus ihm

(wo, dem Reichtum) A lmosen machst.

3. pu[ tmvà ¤ (, s. bei Mt 6,24 S. 434 N r. 3.

4. fiaficovà ¤ g Ttjs aSmiag oder aSix og (lafiwvà ¤ g Lk 16,11 wird der

Mammon genannt, soweit an seinem E rwerb oder seiner V erwendung Un-

recht haftet. â € ” A us den Pseudepigraphen gehà ¶ rt hierher Henoch 63,10:

Unsre Seele ist von ungerechtem M. gesà ¤ ttigt; aber das hindert nicht,
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daà Ÿ wir hiuabfahren in die F lamme der hà ¶ llischen Pein. â € ” In den

Targumim entspricht der irj^ i yia^ , M. der Unredlichkeit.

Targ 1 8m 12,3: A ns wessen Hand habe ich M. der Unredlichkeit angenommen?

â € ” Tex twort tri .Sahnegeld* , gedeutet = Bestechungsgeschenk. II Targ IIos5,11:

Beraubt sind die vom Hause E phraim, niedergetreten in ihren Rechten, weil ihre

Richter sich wandten, abzuirren dem M. der Unr. (Bestechung) nach. II Targ J es 33,15:

W er sich fernhà ¤ lt vom M. der Unr. â € ” Tex twort rx f= unredl. Gewinn. | | Targ E i 22,27:

Um M. der Unr. zu empfangen. â € ” Tex twort va. II Targ Spr 15,27: Sein Haus richtet

zugrunde, wer M. der Unr. sammelt. â € ” Tex twort ns. | | A uch der A usdruck iti^ a y.vy

,M. des F revels" findet sich Targ Hab 2,9 zur W iedergabe von in rx a, = Ubier Ge-

winn. â € ” Im Rabbin. wird im Gegensatz zum ' ? yv s » paa. einmal auch vom i « jâ –   jiaa,

pa* ,H. der Redlichkeit' gesprochen, ein Beweis, daà Ÿ nicht der M. als solcher fà ¼ r

.ungerecht' gegolten hat. E x R31 (92d): Gleich einem K Ã ¶ nig, der einem Menschen

seinen Schatz à ¶ ffnete (zugà ¤ nglich machte). Dieser fing an, damit die A rmen zu be-

drucken, W itwen hinzumorden, Bedà ¼ rftige verà ¤ chtlich zu behandeln, Menschen aus-

zuziehen u. sie nackt hinzustellen; er vollbrachte damit Gewalttat u. Raub u. machte

den Schatz zu lauter Unredlichkeit u. fugte dem Schatz des K Ã ¶ nigs V erluste zu.

So à ¶ ffnet auch Gott seine Schà ¤ tze u. gibt den Menschen von seinem Silber u. Beinern

Gold, denn diese sind sein, s. Hag 2,8. Da fà ¤ ngt er an, den A rmen (damit zu be-

drà ¼ cken): wenn dieser vom Reichen borgt, nimmt der Reiche Z ins von ihm. E r mordet

damit W itwen hin: wenn eine W itwe von ihm borgt, so drà ¤ ngt er sie, um von ihr

Z ins zu empfangen. E r behandelt damit die Bedà ¼ rftigen verà ¤ chtlich: wenn sie von

ihm ein A lmosen erbitten, nimmt er es mit ihnen genau (ihre Bedà ¼ rftigkeit nach-
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prà ¼ fend). Da spricht Gott zu ihm: W er den A rmen verspottet, beschimpft dessen

Schà ¶ pfer Spr 17,5. E r zieht damit nackt aus: wenn ihm jemand eine Mine oder

mehr schuldig ist, nimmt er ihm seinen Mantel, daà Ÿ dieser nackt dasitzt u. sich

schà ¤ men muà Ÿ . Und er vollbringt damit Gewalttat u. Raub: wenn sie ihm ihre Pfà ¤ nder

à ¼ bergeben, braucht er sie auf. Gott aber spricht: W ebe à ¼ ber dich, V erwà ¼ ster, der

du selber unverwà ¼ stet! (oder: W ehe à ¼ ber dich, V erwà ¼ ster, u. du solltest unverwà ¼ stet

bleiben? )J es 33,1. Gott hat ihm M. der Redlichkeit ran ' o gegeben, n. er hat ihn

zu Unredlichkeit -> j:b gemacht, s.: F revel habt ihr gepflà ¼ gt, Schurkerei geerntet

Hos 10,13; deshalb sollt ihr aus der W elt hinschwinden, wie es heià Ÿ t: W enn die

W indsbraut daherfà ¤ hrt, so ist der F revler nicht mehr Spr 10,25.

5. Machet euch F reunde aus dem M. der Ungerechtigkeit. â € ” A lmosen

u. Liebes werke sind des Menschen F Ã ¼ rsprecher bei Gott; sie machen

den Menschen wà ¼ rdig, Gottes A ngesicht zu schauen; sie bewahren vor


Lukas 16,9 (Â » 1.2); 16

221

dem Gehinnom u. geben teil an der zuk. W elt. Belege bei J oh 14,16

A nm. g u. im E x k.: A ltjà ¼ d. Privatwobltà ¤ tigkeit N r. 4 A nm. p, w, y, z.

16,9 93: Damit man euch aufnehme in die ewigen HÃ ¼ tten.

1. di^ mvx m. â € ” Mit dem unbestimmten Subjekt â € ž sie" = Â » man* ist Gott

gemeint; vgl. J Ã ¼ aovoiv Lk 6,38. â € ” Diese die N ennung des Gottesnamens

vermeidende K onstruktion ist im Rabbin. sehr hà ¤ ufig; s. schon Spr 2,22;

9,11; Hi4,19; 6,2; 7,3; 18,18; 19,26; vgl. auch bei Mt 7; 2 S. 443 N r. 2.

So^ a 1,7: Mit dem Maà Ÿ e, mit welchem ein Mensch mià Ÿ t, mià Ÿ t man (= Gott) ihm

yne. | | J oma 8,9: W er sagt: ,Ich will immer weiter sà ¼ ndigen u. (dann) Buà Ÿ e tun* ,

dem gibt man (Gott) keine Mà ¶ glichkeit, Buà Ÿ e zu tun. | | Q id 1,10: W er ein Gebot er-

fà ¼ llt, dem erweist man (Gott) Gutes ii pan » , u. dem verlà ¤ ngert man ih " z~ > m sein

Leben ...; wer ein Gebot nicht erfà ¼ llt, dem erweist man nicht Gutes, u. dem ver-

là ¤ ngert man nicht sein Leben. | | TTafan4,9 (220): B. J ose (um 150) sagte: Man (Gott)

wà ¤ lzt V erdienstliches auf einen verdienstlichen Tag u. Schuld auf einen schuldbeladenen
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Tag. Ã ¼ TPea 1,2(18): W egen folgender Dinge bestraft man (Gott) ! " Â » " * : den Menschen

in dieser W elt usw. | | SLv 16,80(324Â » ): Dies hat R. E ifazar b. fA zarja (um 100) Ã ¶ ffentlich

vorgetragen: â € ž V on allen euren SÃ ¼ nden sollt ihr vor J ahve rein werden* Lv 16,30; Dinge

(wischen dir u. Gott vergibt man (Gott) dir -ji  » " ima; Dinge zwischen dir u. deinem

N à ¤ chsten vergibt man dir nicht eher, als bis du deinen N à ¤ chsten versà ¶ hnst. | | A both 2,16:

B. Tarphon pflegte zu sagen: W enn du viel Tora gelernt hast, so gibt man (Gott) yvn

dir viel Lohn. | lA both 3,5: B. N cchonja b. Ha-qana (um 70) sagte: W enn jemand das

J och der Tora auf sich nimmt, so nimmt man (Gott) ihm das J och der Regierung u. das

J och der weltlichen Beschà ¤ ftigung ab im r" 1" " ; wer aber das J och der Tora von

sich wirft, dem legt man (Gott) das J och der Regierung u. der weltlichen Beschà ¤ ftigung

auf i* s* y3ru. II A both 3,7: B. J afaqob (wohl I., um 120) sagte: W er auf dem W ege geht

u. sagt: â € ž W ie schà ¶ n ist dieser Baum! W ie schà ¶ n ist dieser A cker! * , dem rechnet man

(Gott) es an vi » V  » b, als verwirkte er sein Leben. â € ” à „ hnliches R. Dos' thai b. J annai (um

180) im N amen des R. Melr (um 150) A both 3,8. | | A both 4,4: R. J ochanan b. BÂ ° roqa (um

110) sagte: W er den N amen Gottes im geheimen entheiligt, den bestraft man (Gott) yyiti

à ¶ ffentlich. Ii A both 4, 5: R. J ischmafel (b. J ochanan b. Bcroqa, um 150) sagte: W er lernt,

am zu lehren, dem gibt man (Gott) die MÃ ¶ glichkeit wa rivsoo zu lernen u. zu lehren; u.

wer lernt, um zu tun, dem gibt man (Gott) die MÃ ¶ glichkeit zu lernen u. zu lehren u. zu tun.

2.  « s r « S aitoviovg ax tjvà ¤ g. â € ” à œ ber die W ohnungen der Gerechten

in der jenseitigen W elt s. den E x k.: â € ž Sch6ol* usw. III, 3. A ls  » Z elte*

oder  » Hà ¼ tten" werden diese W ohnungen in der rabbin. Literatur nicht

bezeichnet; am nà ¤ chsten kommt der A usdruck nori = Baldachin, s. da-

selbst Midr Ruth 1,17 (129 » ) in A nm. q u. BB 75 » in A nm. « .â € ” N icht


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hierher gehà ¶ rt P" siq 132* (vgl. pSchab3, 8d, 20): R. Levi (um 300) hat

im N amen des R. Chama b. Chanina (um 260) gesagt: Dereinst wird eine

Himmelsstimme in den Z elten der Gerechten orpfvi ibntu schmetternd

rufen: Die Stimme des J ubels u. des Sieges ist in den Z elten der Ge-

rechten: â € ž Die Rechte J ahves wirkt Macht" Ps 118,15. Hier sind die

irdischen W ohnungen der bei A nbruch der messian. Z eit lebenden

F rommen gemeint. | | Z u den â € ž ewigen" Z elten vgl. foaV is ma Q oh 12, 5.

16,là ¼ : Der Treue im Geringsten ist auch im Groà Ÿ en treu.

" iT? ? (= nw* 6s) â € ž beglaubigt,zuverlà ¤ ssig, treu" , a.allgemein,b.speziell

von dem, der es mit der E ntrichtung der Z ehntabgaben genau nimmt.
222

Lukas 16,10.11.12.14.19

Beispiele s. bei J oh 7, 49 N r. 5; ferner Tanch 3Â » -l 45Â » bei Mt25,21 Â « 8.972.| |

E x R 51 (103b): So erà ¶ ffnete K . Tanchuma b. A bba (um 380) seinen V ortrag: E in Mann

von Treu u. Glauben wird viel gesegnet; wer aber eilt, reich zu werden, bleibt nicht

ungestraft Spr28,20. Du findest, wer treu i « so ist, durch den bringt Gott Segnungen;

wer aber nicht treu ist u. eilt, reich zu werden, der bleibt nicht ungestraft. .E in Mann

von Treu u. Glauben* , das geht auf Mose; denn er war der Treue Gottes ' so uon),

na" pn s.: ,N icht also mein K necht Mose; in meinem ganzen Hause war er treu yi* )*

N u 12,7. Da kann man sagen: E in Mann von Treu u. Glauben ist groà Ÿ an Segnungen;

denn alles, worà ¼ ber er V erwalter " iaw war, wurde gesegnet, weil er ' itti war. .W er

abereilt, reich zu werden, der bleibt nicht ungestraft" , das geht auf Q orach, derein

Levit war u. das Hohepriesteramt zu erlangen begehrte. Und was war sein E nde?

s. N ul6,32. | | Z ur Sentenz Lkl6,10s. E x R2(68b) bei Mt 25,21 Â » S. 972.

16,11: W enn ihr nun beim ungerechten Mammon nicht treu geworden

seid, wer wird euch das W ahrhaftige anvertrauen?


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M* kh E x 20,2 (74Â » ) bei Mt 22,36 8.900 A nm. a.

16,12: W enn ihr in dem F remden nicht treu geworden seid,

wer wird euch das E ure geben?

V gl. die umgekehrte Schluà Ÿ folgerung Dcm 2,2: Betreffs seiner selbst ist er nicht

beglaubigt, wie sollte er betreffs andrer beglaubigt sein! | | TDem2,2 (47) als W ort R. Melrs.

16,14: Die Pharisà ¤ er, die geldliebend waren.

A ssumptio Mos 7,3ff. im E x k.: Pharisà ¤ er u. Sadduzà ¤ er N r. 2; TM ° n 18,22 (533) bei

Mt 23,28 S. 937. | | BM 731> : Rab Papa (t 376) sagte zu Raba (f 352): E s sehe nur der

Herr, wie jene Gelehrten das Geld fà ¼ r die K opfsteuer der Leute geben u. diese dafà ¼ r

à ¼ bermaà Ÿ ige Dienste (in ihrem eigenen Interesse) verrichten lassen! E r antwortete:

W enn ich nun schon tot wfire, so kà ¶ nnte ich euch nicht folgenden A usspruch mit-

teilen. So hat Rab Schescheth (um 260) gesagt: Die V erzeichnisse (Steuerrollen) jener

liegen im K asten der Regierung, u. die Regierung hat erklà ¤ rt: W er die K opfsteuer

nicht zahlt, soll dem dienstbar sein, der die K opfsteuer fà ¼ r ihn bezahlt. | | pTerum 8,

461" , 57: (Den R. J ochanan, t 279, hatten die Leute von Q anja beraubt; ) er kam ins

V ersammlungshaus, u. R. Schimfon b. Laqisch legte ihm eine F rage vor; aber er ant-

wortete nicht. E r sprach zu ihm: W as soll das (daà Ÿ du nicht antwortest)? E r ant-

wortete: A lle Glieder hangen am Herzen, u. das Herz hangt am Geldbeutel.

16,19 Â » : Purpur.

A ls kostbarster Purpur galt der violette (rb? n), der aus dem Saft der

Purpurschnecke yn! sn gewonnen wurde (s. E x k.: Clcith N r. 2, h). Die

purpurblaue W olle wurde namentlich zur Herstellung der Schaufà ¤ den

(01< jith) verwandt (s. genannten E x k. N r. 2). A ber auch MÃ ¤ ntel aus
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p. W olle werden erwà ¤ hnt; s. Bar Men 41b u. 39 » in gen. E x k. N r. 2, g

u. N r. 3, fl. A n ein solches à œ bergewand ist auch Lk 16,19 zu denken. â € ”

Das rabbin. sowni » (= noQ tpvqa) bezeichnet fast ausschlieà Ÿ lich den

Purpur dos K Ã ¶ nigs oder Gottes; s. zB DtR 7 (204Â ° ) bei Mt 5,9 S. 220Â « ;

P' siq 16b bei Mt 4,17 S. 174y; Midr Ps 9 Â § 13 bei Mt 5,10 S. 222Â « .

16,19 2J : Leinwand.

à Ÿ vaaog = yz kann sowohl Baumwolle als auch Leinwand bedeuten.

Doch urteilt K rauà Ÿ ,A rchà ¤ ol. 1, 537: â € ž Die Rabbinen halten y* a durch-

aus fà ¼ r Linnen." â € ” Die wertvollste Leinwand wurde in Beth-Sch « an


Lukas 16,19.20. 21.22(8 1.2)

223

(= Skythopolis) hergestellt; a in leinene Gewà ¤ nder sich zu kleiden

hielt man fà ¼ r Lux us.â € ¢ >

a. GnR20(U » ): R J icchaq (am 300) hat gesagt: Die Gewà ¤ nder, die Q ott fà ¼ r

A dam u. E va angefertigt hat, sind gewesen wie die feinen Linnenzeuge, die aus

Batkt-8ch* U kommen. â € ” In TnnchB r' vtt-s  § 24 (9 » ) R. Melr (um 150) u. R. J ochannn

t 279) als A utoren.

* . BM 29b bei Lk 15,13 8 S. 213.

16,20% : E in A rmer, mit N amen Lazarus.

i; rb^ (=  » dem Q ott hilft* , » dessen Hilfe Q ott ist" ), im pT iiy\ ;

dieser F orm entspricht A à ¤ ^ aQ Ot. Dagegen wird ij^ ix gekà ¼ rzt in it^ b.

Beispiele der A bkà ¼ rzung s. pTafan 2, 65b, 3; 4,67d, 87; 6* 8b, 7. 26.48; pMeg2, 73 » ,

25; pMQ 1,80b,22. _  » t »  » i zB pChag8,78d, 15.

16,20 33: V oller Schwà ¤ ren.

 « Ltoj/ttios etwa = vT" ? na « ,mit Geschwà ¼ ren behaftet" ; Targ J e-


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rusch I Dt 25,4 dafà ¼ r:  « jrrne) A ls Beispiele s. K nh 7,9 f. u. TK ' th

7,11 (269) bei Mt 5,32 S. 318 N r. 3, « ; ferner Ta* an 21 « , 26 (= pPea 8,

21b, 31) bei Mtl8,8f. S. 779 f.

16,21: V on dem, was von des Reichen Tische fiel.

P' slllb; A bfà ¼ lle x ^ e' j (von " > v^ = abfallen) sind schlimm in einem Haus in

bezug auf die A rmut (d. h. die N ichtbeachtung der Spoiseabf& lle fà ¼ hrt zur A rmut).

F erner s. bei Mt 15,27 S. 726.

16,22 0: E r wurde von den E ngeln getragen.

1. N ach allgemein verbreiteter A nsicht ist es der Todesengel 7\ & ^

rjij (= Satan oder Sammael), der in der Sterbestunde dem Menschen

die Seele abfordert, um sie zu holen. BB 16Â » : Der Satan steigt herab

u. verfà ¼ hrt, er steigt hinauf u. reizt (Gott) zum Z orn (durch A nklagen

der Menschen), er holt E rlaubnis ein u. holt die Seele rroa » boui ne-i V au.

Belege s. bei Mt 4,1 S. 144, C. â € ” W enn die E ngel Gabriel u. Mikhael

einmal aufgefordert werden, die Seele Moses zu holen, so ist das etwas

A uà Ÿ erordentliches, das in der Hoheit Moses begrà ¼ ndet liegt.

DtRll (207a): In der Stande (da Mose sterben sollte) sprach Gott zu Gabriel:

G., ziehe aus u. hole (Man' ; ) die Seele Moses! E r sprach: Herr der W elt, wie kà ¶ nnte

ich den, der sechzig Myriaden gleichwertig ist, in seinem Sterben sehen, u. wie konnte

ich dem, in dem solche W orte sind (gemeint ist das Lied Dt 32), Z orn bereiten! Darauf

sagte Gott zu Mikhael: Z ieh aus u. hole Moses Seele! E r sprach: Herr der W elt,

ich bin sein Lehrer gewesen, u. er war mein Schà ¼ ler, ich kann ihn nicht in seinem

Sterben sehen. Darauf sagte Gott zu Sammael, dem F revler: Z ieh aas u. hole Moses
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Seele. (Die F ortsetzung bei Mt4, 1 S. 146/3.)

2. Dareben geht die Meinung einher, daà Ÿ den Seelen der Gerechten

die E ngel des Dienstes u. denen der Gottlosen die E ngel des V erderbens

im J enseits entgegengehen, um sie einzuholen. Diese Meinung vertritt

zuerst R. MeY r, um 150; spà ¤ ter R. Chijja, der à „ ltere, um 200, u. R. E Pazar

b. P* dath, um 270.

N aRU (164b): R. Melr hat gesagt: Groà Ÿ ist der F riede; denn Gott hat nichts

Schà ¶ neres geschaffen, um es den Gerechten zu schenken, als den F rieden. Denn in
224

Lukas 16, 22 (ft 2)

der Stunde, da sie von der W elt scheiden, gehen ihm (dem Gerechten) drei Scharen

von Dienstengeln entgegen mit (oder in) F rieden. Die erste spricht: E r gehe ein zum

F rieden J es57,2! Die zweite: Sie mà ¶ gen ruhen auf ihren Lagern (das.)! Die dritte:

E r ist gewandelt gerade vor sich hin (das.)! Und nicht genug fà ¼ r die Gerechten,

daà Ÿ ihr Tod erfolgt durch die Herrlichkeit (Gottes), wie es heià Ÿ tJ es 58,8: ,Die

Herrlichkeit J ahves.wird dich einsammeln" , sie dà ¼ rfen ihn auch preisen mit F rieden:

E r komme in F rieden! Groà Ÿ ist der F riede; denn Gott hat nichts Schà ¶ neres als den

F rieden erschaffen. Den Gottlosen aher enthà ¤ lt er ihn vor. Denn in der Stunde, da

sie von der W elt scheiden, gehen ihm drei Scharen von E ngeln des V erderbens

.n' ; i~ ' sitia entgegen. Die erste spricht: â € ž K einen F rieden" J es 48,22; die zweite:

Gibt es, hat J ahve gesagt, fà ¼ r die Gottlosen (das.); die dritte: Z ur Peinigung sollt

ihr euch hinlegen J es 50,11. Und nicht genug fà ¼ r die Gottlosen, daà Ÿ ihr Tod

durch die V erderber o-ssn* vi erfolgt, wie es heià Ÿ t Hi 33,22: ,E s naht seine Seele

der Grube u. sein Leben den Tà ¶ tenden" (Todesengeln), u. wie es ferner heià Ÿ t Hi 18,18:
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Man stà ¶ à Ÿ t ihn aus dem Licht in die F insternis, u. wie es ferner heià Ÿ t Ps35,6: Ihr

W eg mà ¶ ge F insternis sein u. Glatte u. der E ngel J ahves sie verstoà Ÿ en â € ” sondern

man à ¤ rgert sie such noch u. sagt zu ihnen: K einen F rieden gibt es fà ¼ r die Gottlosen.

Z ur Peinigung sollt ihr euch hinlegen J es 48, 22; 50, 11. â € ” Die mit: â € ž und nicht genug*

beginnenden Sà ¤ tze sind spà ¤ tere Z utat, gehà ¶ ren also nicht dem R. lfelr an. | | PesiqR 2

(5 » ): So erà ¶ ffnete R. Tanchuma b. A bba (um 380) seinen V ortrag: F rohlocken mà ¶ gen

die F rommen à ¼ ber die E hre, jubeln auf ihren Lagern Ps 149,5. Ober welche E hre?

à œ ber die E hre, die Gott den Gerechten in der Stunde ihres A bscheidens von der

W elt erweist. A uf E rden ist es à ¼ blich, daà Ÿ , wenn jemand stirbt, der Sà ¶ hne hat,

sich seine SÃ ¶ hne, mit ihm (u. seiner Bestattung) befassen; aber bei den Gerechten

nicht also. V ielmehr hat R. J icchaq (um 300) gesagt: Gott befaà Ÿ t sich mit den Ge-

rechten. W oher das? s. J es 58, 8: .V or dir hergehen wird deine Gerechtigkeit" ; da-

mit ist der Gerechte der W elt (= Gott) gemeint; denn es heià Ÿ t (das.): Die Herrlich-

keit J ahves wird dich einsammeln. Und ebenso hat R. Chijja, der à „ ltere (um 200),

gesagt: In der Stunde, da der Gerechte von der W elt scheidet, beschà ¤ ftigen sich

drei Scharen von E ngeln mit ihm. Die eine spricht: E r komme zum F rieden J es 57,2;

die andre: E r ruhe auf seinem Lager (so wird J es 57,2b zitiert), u. die dritte geht

schweigend vor ihm her, s. das.: E r ist gerade vor sich hin gewandelt. R. J * huda b. Simon

(um 320) hat im N amen des R. J oschijja (II., um 280) gesagt: Gott spricht, wenn

man so sagen darf (iis' as), zu ihm: E r komme zum F riedenI Das kann man von

den Gottlosen lernen, zu denen Gott sagt: E uch soll kein F riede sein! s. J es 57,21:

â € ž K einen F rieden, spricht J ahve, gibt es fà ¼ r die Gottlosen." Und wenn er zu den

Gottlosen mit seinem Munde sagt: â € ž K ein F riede! * , um wie viel mehr wird er dann
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zu den Oerechten sagen: â € ž E r komme zum F rieden! ' Deshalb heià Ÿ t es Ps 149, 5:

.F rohlocken mà ¶ gen die F rommen à ¼ ber die E hre* , nà ¤ mlich à ¼ ber die E hre, die ihnen

Gott in der Stunde ihres A ufsteigens von der W elt erweist. | | K * th 104a: R. Chijja

b. Gamda (im 3. J ahrh.) hat gesagt, R. J ose b. Schaiul (um 220) habe gesagt: In der

Stunde, da ein Gerechter aus der W elt scheidet, sagen die Dienstengel vor Gott:

Herr der W elt, der u. der Gerechte kommt! Dann antwortet er: E s mà ¶ gen Gerechte

kommen u. ihm entgegengehn u. zu ihm sagen: E r komme zum F rieden, ruhen

werden sie auf ihren Lagern J es 57,2. R. E ifazar (b. Pedatb, um 270) hat gesagt:

W enn ein Gerechter von der W elt scheidet, gehen ihm drei Scharen von Dienstengeln

entgegen. Die eine spricht zu ihm: â € ž E r komme zum F rieden! * Die andre: â € ž Der ge-

rade vor sich hin gewandelt' ; u. die dritte: â € ž E r komme zum F rieden, ruhen mà ¶ gen

sie auf ihren Lagern" J es 57,2. W enn aber ein Gottloser aus der W elt vernichtet

wird, gehen ihm drei Scharen von E ngeln des V erderbens entgegen. Die eine spricht:

K einen F rieden, hat J ahve gesagt, gibt es fà ¼ r die Gottlosen J es 48, 22. Die andre:

Z ur Peinigung soll er sich hinlegen (so wird J es50,11 zitiert); u. die dritte: F ahre

hinab u. laà Ÿ dich betten bei den Unbeschnittenen E z 32,19. â € ” W eitere Parallelstellen:

Midr Ps 30  § 3 (117b), hier R. Chijja der à „ ltere als A utor; Midr Ps 116  § 7 (239 > > ) anonym.
Lukas 16,22 (Â « 8.81.2)

225

N ach SDt 34, 5 Â § 357 (149 â € ¢ > ) nimmt Gott die Seelen der Menschen hinweg; abergibt

aber die der Gottlosen schlimmen u. gransamen E ngeln: W enn Gott (o' pcn) die Seelen

der Gerechten hinwegnimmt 0> oi:), so nimmt er sie von ihnen mit Ruhe des Geistes

mi mjs. Gleich einem zuverlà ¤ ssigen Mann in einer Stadt, bei dem alle Deposits

niederzulegen pflegten. W enn einer von ihnen kam, um das Seine einzufordern, holte

er es heraus u. gab es ihm, weil er wuà Ÿ te, wo es sich befand. W enn er es aber durch

seinen Sohn oder seinen Sklaven oder seinen Bevollmà ¤ chtigten à ¼ berlassen wollte, so

kehrte dieser das Unterste zu oberst, weil er nicht wuà Ÿ te, wo es sich befand. So auch

wenn Gott (oipen) die Seelen der Gerechten hinwegnimmt, nimmt er sie hinweg mit

Ruhe des Geistes; wenn er aber die Seelen der Gottlosen hinwegnimmt, Obergibt er

sie schlimmen (bà ¶ sen) E ngeln, gransamen E ngeln, damit sie ihre Seelen herausreià Ÿ en

â € ¢ vvd' -s, s. Spr 17,11: E in gransamer E ngel wird wider sie losgelassen (so der Midr); u.

ferner s. Hi 36,14: E s stirbt durch Schà ¼ tteln ihre Seele (so der Midr). | | Midr Q oh 12,13

(55* ): In der Stunde, da ein Mensch von der W elt scheidet, sagt Gott zn den E ngeln
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des Dienstes: Sehet zu, was die Leute Ober ihn sagen! (Sagen sie:) .Der n. der ist

fromm gewesen, der u. der ist gotteafà ¼ rchtig ra vr* gewesen* , dann fliegt sofort

seine Bahre (Totenbett) in die Luft (= gen Himmel). | | Targ HL 4,12: Deine F rauen,

die sich den Mà ¤ nnern vermà ¤ hlen, sind keusch wie eine keusche Braut n. wie der

Garten fE dens, in den niemand eingehen darf auà Ÿ er den Gerechten, deren Seelen

hineingebracht (oder hineingelassen) werden i" rrtr> so durch die E ngel. II V gl. auch pK il

8, 32 b, 9 bei Mt26, 25 S. 990.

16,22 SB: In A brahams Schoà Ÿ .

1. N ur eine konkretere A usdrucksweise dà ¼ rfte es sein, wenn die

Spà ¤ teren statt: ,zu den V à ¤ tern eingehen* Q n 15,15, ,mit den V à ¤ tern

liegen" Gn 47,80; Dt 31,16, ,zu den V Ã ¤ tern versammelt werden" Ri 2,10

sagten: â € ž zu V ater A braham gehn* oder .von A braham, Isaak u. J akob

aufgenommen werden" .

GiJ ; 57 b sagt eine Mutter zu ihren sieben SÃ ¼ hnen, die sie als MÃ ¤ rtyrer hingeben

muà Ÿ : Meine Sà ¼ hne, geht u. sagt enrem V ater A braham: Da hast ein Opfer dargebracht,

ich aber habe sieben Opfer dargebracht. â € ” E benso der erste Satz in Seder E lijR 28 (153).

Dagegen Midr K L 1,16 (58* ): Mein Sohn, geh zu eurem V ater A braham u. sage zu ihm

nsw. â € ” 4 Makk 13, 16 schlieà Ÿ en die sieben Brà ¼ der ihre gegenseitigen E rmahnungen

mit dem Satz: W enn wir so (in Treue um der Gebote Gottes willen) sterben, werden

uns A braham, Isaak n. J akob aufnehmen (rnodtffoyrert) u. alle V Ã ¤ ter uns loben.1 â € ”

2 Makk 7 u. J osippon 19 fehlen à ¤ hnliche W orte ganz. â € ” Die weitere Parallelstelle

P' siqR 43 s. S. 226.

2. Das Liegen oder Sitzen in A brahams Schoà Ÿ (ptj, aram. btpTi) ist
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entweder ein bildlicher A usdruck zur Bezeichnung der Liebesgemein-

schaft, die im J enseits zwischen A . u. seinen frommen N achkommen

besteht, hergenommen von der Liebe einer Mutter, die ihr K ind in den

Busenfalten ihres Gewandes hegt u. pflegt (vgl. J oh 1,18: 6 à ¤ v « ' s % 6v

x olnov % ov nax Q os); oder der A usdruck ist, da die F reuden der Seligkeit

à ¶ fters unter dem Bilde eines Mahles geschildert werden (s. bei Mt 8,11

S. 475), von der A nordnung der Speisepolster hergenommen, die so

geschah, daà Ÿ der eine Tischnachbar mit seinem K opf etwa in Brusthà ¶ he

des andren zu liegen kam (vgl. J oh 13,23 Ã ¤ rax ei' nevog iv tcp x 6kn< p x ov

1 So bei F ritzsche, Libri apocryphi S. 375 f. ^ In den J osephnsausgaben folgen auf

vnoà ¶ iZ ovrai noch die W orte ttt x oiif x à ¶ X novt avx tà ¼ y. Das wird ein Z usatz von christ-

licher Hand nach Lk 16,22 sein.

Stratk  « . BUW rktek. HT IL 15


226

Lukas 16, 22 (8 2)

' Irjaov u. E x k. à ¼ ber ein altjà ¼ d. Gastmahl). Dann wà ¼ rde die W endung â € ž in

A .s Schoà Ÿ liegen" soviel sein wie: â € ž in nà ¤ chster N à ¤ he A .s die Seligkeit

genieà Ÿ en' , vgl. Mt8,11: noX X ol . . . à ¤ vax li& qfforTcu petd Uà Ÿ getà ¤ px ai

' Iaadx x ai ' Iax à ¼ à Ÿ ev zfj à Ÿ aaiktta twv ovqarwv. â € ” Hà ¤ ufig ist die W endung

jedenfalls nicht gewesen. A uà Ÿ erdem einmal in der weiteren F assung:

â € ž im Schà ¶ à Ÿ e der Gerechten liegen" .

S^ machoth 8: (A le R. SchimF on b. GamliSl1 u. B. J ischmaF el, f am 135, zu Tode ver-

urteilt waren), weinte R. J ischmaF el; R. SchimF on (b. G.) sprach zu ihm: i" iax (vgl. Gn

41,43), mit zwei Schritten liegst du im Schoà Ÿ der Gerechten op^ na \ r: npx r' .ttt -nea

B' p' ix ^ 3, u. du weinst? V ielmehr (weine ich, erwiderte jener), weil wir getà ¶ tet werden,

als wà ¤ ren wir Blutvergieà Ÿ er u. Sabbatschà ¤ nder. | | PcsiqR 43 (180b): (A ls der J à ¼ ngste

von den sieben Mà ¤ rtyrerbrà ¼ dern aufgefordert wurde, den Gà ¶ tzen zu dienen,) antwortete

er: Ich will gehn u. mich mit meiner Mutter bereden. E r ging zu seiner Mutter u.

sprach zu ihr: W as meinst du, soll ich den GÃ ¶ tzen dienen oder nicht? Sie antwortete:
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Mein Sohn, willst du etwa, daà Ÿ alle deine Brà ¼ der in der Z ukunft (x ai t> p.j> ! j= jen-

seitige W elt) im Schà ¶ à Ÿ eA .s liegen sollen omax i » ip-rta d-jipj (du aber nicht] ? | |

Umstritten ist die Stelle Q id 72* :A ls die Seele Rabbis zur Ruhe einging, sagte er;

E s gibt einen Ort Himonia in Babel, der ganz aus A mmonitern besteht. E s gibt einen

Ort Masgarja in Babel, der ganz von Bastarden abstammt. E s gibt einen Ort Birqa in

Babel, darin sind zwei Brà ¼ der, die ihre W eiber gegenseitig austauschen. E s gibt eine

Burg Satja ( = Burg der A btrà ¼ nnigkeit) in Babel; heute oi' n wurden sie von Gott ab-

trà ¼ nnig. [ Sie lieà Ÿ en nà ¤ mlich einen Graben, in welchem sich F ische befanden, an einem

Sabbat à ¼ ber seine Ufer treten, u. dann gingen sie hin u. fingen sie am Sabbat (was

verboten war). Da tat sie R. A chai b. J osohijja in den Bann. Da sagten sie sich vom

J udentum los.] 9E ine Burg A gma gibt es in Babel, darin ist A da b. A haba; heute sitzt

er in A brahams Schoà Ÿ Oman hv ip-rta :it ovn; heute wurde Rab J  ° huda (t 299) in

Babel geboren. [ Denn ein A utor hat gesagt: A ls R. tA qiba starb (um 135), wurde Rabbi

geboren; als Rabbi starb, wurde Rab J ehuda geboren; als Rab J ehuda starb, wurde

Raba geboren; als Raba starb (i. J . 352), wurde Rab A schi (f 427) geboren. Das will

dich lehren, daà Ÿ kein Gerechter von der W elt scheidet, bevor nicht ein Gerechter

seinesgleichen geschaffen ist, s. Q oh 1,5: â € ž Die Sonne geht auf, u. die Sonne geht unter.*

Bevor die Sonne E lia unterging, ging die Sonne Samuels von Rama auf, s. 1 Sm 3,3:

Bevor die Leuchte Gottes (= E li im Sinn des Midr) erloschen war, lag Samuel im

Tempel J ahves.] * â € ” Die Stelle will (s. Raschi) eine prophetische V ision des sterbenden

Rabbi sein. Schwierig in chronologischer Hinsicht ist dabei die den A da b. A haba be-

treffende Bemerkung. N ach GnR 58 (36c) soll nà ¤ mlich A da b. A haba am Todestage

Rabbis geboren Bein, wà ¤ hrend er sich nach unsrer Stelle an diesem Tage in A brahams
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Schoà Ÿ gesetzt hat, d. h. gestorben ist. Das hat Raschi (dem auch Bacher, pal. A mor.

2,477 folgt) veranlaà Ÿ t, den W orten: â € ž Heute sitzt er in A .s Schoà Ÿ " die Bedeutung bei-

zulegen: Heute ist er in den Bund A .s aufgenommen, d.h. beschnitten worden (vgl.

Midr K L 3, 64 bei Lk 6,38: Die Beschneidung ns-o befindet sich im des Menschen).

Deutet man (was das N à ¤ chstliegende) das Sitzen in A .s Schoà Ÿ auf den Todeszustand,

so wird man zur Beseitigung der obigen chronologischen Schwierigkeit zwei MÃ ¤ nner

namens A da b. A haba anzunehmen haben, von denen der à ¤ ltere zur Z eit des Todes

Rabbis starb, wà ¤ hrend der jà ¼ ngere um jene Z eit geboren wurde; vgl. die Tosaphoth

zu Q id 72 b ovn.

V orstehende Stellen zeigen, wie wenig Halt die auf christlicher Seite

à – fters ausgesprochene Meinung hat, daà Ÿ  » Schoà Ÿ A .s* ein N ame der fà ¼ r

1 R. SchimF on b. GamliSl als MÃ ¤ rtyrer neben R. J ischmaF el sicher unrichtig; in M^ kh

E x 22,22 (101b) nur R. SchimF on (aber ganz ungewià Ÿ , welcher R. SchimF on gemeint ist).

* Das E ingeklammerte spà ¤ terer Z usatz.


Lukas 16,22 (0 2. 6)

227

die F rommen bestimmten 8ch* ol- oder Hadesabteilung gewesen sei.

Davon findet sich keine Spur in der altjttd. Literatur. E benso unrichtig

ist aber auch die andre A nnahme, daà Ÿ jene Hadesabteilung ,Q an (E den" ,

d. h. Paradies genannt worden sei. In den altjà ¼ d. Schriftwerken gibt

es keine Stelle, die den Gan * E den in die Scheol verlegte. V ermutlich

hat man sich auf christlicher Seite zu dieser A nnahme verleiten lassen

durch eine dem 3. J ahrhundert angehà ¶ rende K ontroverse à ¼ ber die Grà ¶ à Ÿ e

des Z wischenraumes zwischen dem Gehinnom u. dem Gan ! E den. Diese

K ontroverse bezieht sich aber nicht auf das Totenreich (Gehinnom =

Scheol), sondern auf den Gehinnom als eschatologischen Strafort, von

dem man annahm, daà Ÿ er anlà ¤ à Ÿ lich des W eltgerichts unmittelbar neben

dem Gan ? E den sichtbar auf E rden erscheinen werde; s. E x k.: ,Scheol"

F uà Ÿ note 59 u. II, 10, aa.

16,22 6: Und ward begraben.


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Die W orte: â € ž u. er ward begraben" bilden keinen mà ¼ à Ÿ igen Z usatz.

N ach jà ¼ discher A nschauung wà ¼ rde das N ichterlangen der Beerdigung

die Bedeutung eines Gottesgerichts gehabt haben, das noch auf E rden

Uber den reichen Mann gekommen wà ¤ re, eines Gerichts, das als solches

eine gewisse SÃ ¼ hnkraft gehabt u. deshalb mildernd auf das jenseitige

Los des V erstorbenen eingewirkt hà ¤ tte. In den W orten: â € ž u. er ward

begraben" liegt also ausgesprochen, daà Ÿ , wie der reiche Mann allezeit

in F reuden gelebt habe, so auch bis ans letzte E nde keinerlei Gericht

an ihm auf E rden vollzogen sei. Man vergleiche den N achruf, den

genuà Ÿ sà ¼ chtige W eltmenschen Henoch 108, 5 f. fà ¼ r ihresgleichen bereit

haben: Â « Selig sind die SÃ ¼ nder: sie haben all ihr Leben lang Gutes

gesehen! N un sind sie [ auch] in Glà ¼ ck u. Reichtum gestorben; sie

haben keine Trà ¼ bsal u. kein Blutvergieà Ÿ en (das ihnen selbst widerfahren

wà ¤ re) in ihrem Leben gesehen. In Herrlichkeit sind sie gestorben, u.

ein Gericht wurde an ihnen zu ihren Lebzeiten nicht vollzogen."

à ¼ ber die sà ¼ hnende K raft der W iderwà ¤ rtigkeiten, die einem Leichnam zustoà Ÿ en, vgl.

SN n 15, 31  § 113 (33> > ): R. N athan (nm 160) sagte: E s ist ein gutes Z eichen fà ¼ r einen

Menschen, wenn man (Gott) ihn (noch) nach seinem Tode bà ¼ à Ÿ en là ¤ à Ÿ t: wenn ein Toter

nicht betrauert oder nicht begraben wird, wenn ein wildes Tier ihn frià Ÿ t, oder wenn

RegengOsse auf ihn niedergehen, siehe, so ist das ein gutes Z eichen, wenn man ihn

nach seinem Tode bà ¼ à Ÿ en laà Ÿ t (weil dies Buà Ÿ en frà ¼ here Sà ¼ nden sà ¼ hnt u. die jenseitige

Strafe mildert); u. wenn es auch kein (vollgà ¼ ltiger) Schriftbeweis dafà ¼ r ist, so ist es

doch ein Hinweis darauf: Z u jener Z eit, ist J ahres Sprach, da wird man hervorschleppen
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die Gebeine der K Ã ¶ nige J udas u. die Gebeine seiner F Ã ¼ rsten u. sie ausbreiten vor der

Sonne u. dem Mond usw. J er 8,1 f. â € ” Dasselbe Sanh 47 Hier wird vorher ausgefà ¼ hrt,

daà Ÿ Hiskia, der K à ¶ nig von J oda, die Gebeine seines V aters auf einer Bahre aus Stricken

hinausgeschleppt habe, .damit es seinem V ater zur SÃ ¼ hne n-t3 gereiche' .â € ” F erner vgl.

pChag » 77d.38 bei Lklti,24G. â € ” W ie Lkl6,22 wM auch Henoch 22,10 das Be-

grabenwerden ausdrà ¼ cklich hervorgehoben bei der Schilderung gewisser Sà ¼ nder, fà ¼ r die

eine besondere A bteilung im Totenreich hergestellt ist: .E benso ist [ ein besonderer

Raum] fà ¼ r die Sà ¼ nder geschaffen, wann sie sterben u. in die E rde begraben werden

n. ein Gericht bei ihren Lebzeiten à ¼ ber sie nicht eingetroffen ist.* â € ” Das Unterbleiben

15Â «
228

Lukas 16, 23 (Â « . 8); 16, 24 (Â « )

des Begrabenwerdens wà ¤ re ein solches Gericht gewesen. â € ” Die ganze Stelle Henoch 22

im E x k.: â € ž Scheol" usw. I, 2, e.

16,23 91: Im Hades erhob er seine A ugen,

in Q ualen sich befindend.

1.  £ o* ijg = V ix  « j} , das Totenreich, wird im N T noch streng unter-

schieden von yfovva = = e:rns, aram. D| rn| , dem Ort .der Q ual oder der

HÃ ¶ lle; s. E x k.: Sch' ol usw. I.

2. à œ ber die Q ualen des Gehinnoms s. E x k.: Sch* ol usw. 11,8.

16,2339: E r sah A braham von ferne u. Lazarus in seinem Schoà Ÿ .

Das gegenseitige Sichsehen der Seligen u. der V erdammten wird in

der rabbin. Literatur oft u. geflissentlich hervorgehoben. Man meinte,

durch diesen A nblick werde das Glà ¼ ck der Seligen u. ebenso die Q ual

der Gottlosen vergrà ¶ à Ÿ ert. A llein die Situation ist in den rabbin. Stellen

eine andre als in Lk 16,23: wà ¤ hrend sich letztere Stelle auf den
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Z wischenzustand bezieht, handeln jene von der Z eit nach dem E nd-

gericht, also vom A ufenthalt der Seligen u. der V erlorenen im escha-

tologischen Gan (E den, bezw. im eschatologischen Gehinnom. Man hat

deshalb auch kein Recht, aus der Lage dieser eschatologischen à ¶ rtlich-

keiten zueinander (beide, der Gan ' Â « E den u. der Gehinnom, sollen nach

dem E ndgericht, um das gegenseitige Sichsehen der Seligen u. der

V erdammten zu ermà ¶ glichen, dicht nebeneinander liegen) Schlà ¼ sse auf

die innere Gestaltung des Hades Lk 16,23 ff. zu ziehen, zB daà Ÿ der fà ¼ r

die Seligen im Hades bestimmte Raum .Paradies" (Gan USden) geheià Ÿ en

habe. Die rabbin. Literatur weià Ÿ davon nichts. Das hierher gehà ¶ rende

Stellenmaterial s. im E x k.: Scheol usw. U, 10 A nm. aa u. daselbst F uà Ÿ -

note 59. Doch fehlt es auch in dem altjà ¼ dischen Schrifttum nicht ganz

an Stellen, die das gegenseitige Sichsehen der F rommen u. der Gott-

losen auch wà ¤ hrend des Z wischenzustandes kennen.

4E sra 7, 85. 93: Die fà ¼ nfte Pein (der Gottlosen im J enseits ist), daà Ÿ sie sehen, wie

E ngel die W ohnungen der andren Seelen (der F rommen) in tiefem F rieden bewachen....

Die zweite F reude (der Seligen im J enseits ist), daà Ÿ sie die wirren W ege schauen, auf

denen die Seelen der Gottlosen umherirren mà ¼ ssen, u. die Strafe, die jener harrt. | | F erner

s. Midr Q oh 1,15 (11Â » ) im E x k.: Scheol II, 3, d u. Midr Ps46 Â § 1 (136b) ebenda II, 3, e.

16, 24 % : E r rief u. sprach.

à œ ber die geistigen u. physischen F à ¤ higkeiten der V erstorbenen gehen

die Meinungen der rabbin. Gelehrten ziemlich weit auseinander. Z ur

Orientierung dienen folgende Stellen.


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pB « rakh 2, 4c, 71: R. Chijja der à „ ltere (um 200) à ¼ . R. J onathan (am 220) waren vor

der Bahre des R. Schimfon b. J ose b. Laqonja (gegen 200) einhergegangen. R. J onathan

schritt à ¼ ber sein Grab hin; da sagte R. Chijja der à „ ltere zu ihm: N un werden sie (die

Toten) sagen: Morgen sind sie bei uns, u. sie quà ¤ len (krà ¤ nken) uns! E r antwortete

ihm: W issen jene denn irgend etwas? Steht nicht also geschrieben: Die Toten wissen

von gar nichts Q oh 9, 5? E r sprach zu ihm: Z u lesen verstehst du, zu erklà ¤ ren ver-

stehst du nicht. â € ž Denn die Lebenden wissen, daà Ÿ sie sterben werden" Q oh 9, 5, damit

sind die Gerechten gemeint, die auch in ihrem Tode â € ž Lebende" heià Ÿ en. â € ž Und die Toten
Lukas 16,24 (* ) 229

wissen von gar nichts" , damit sind die Gottlosen gemeint, die auch in ihrem Leben

.Tote' heià Ÿ en. â € ” Parallelen: Midr Q oh9, 5 (41 » ); B » rakh 18 » ; in andrer E inkleidung

P* siqR 12 (46b). \ \ Ã Ÿ erakh 18> > : Die SÃ ¶ hne des R. Chijja (J Â « huda u. Chizqijja, um 240)

gingen aus der Stadt fort; es fiel ihnen ihr Studium schwer, u. sie hatten N ot, es im

Gedà ¤ chtnis zu behalten. Da sagte der eine zu dem andren: Ob unser (verstorbener)

V ater um diese N ot weis? Der andre antwortete ihm: W oher soll er es wissen? Siehe,

es steht geschrieben: Sind in E hren seine SÃ ¶ hne (oder besser im Sinn des Midr: F allt

es seinen Sà ¶ hnen schwer) â € ” er (der Tote) weià Ÿ es nicht Hi 14, 21. Da sagte der andre:

E r weià Ÿ es nicht? E s steht doch aber geschrieben: N ur seines F leisches Schmerz

empfindet er u. seiner Seele Trauer E U 14, 221 u. R. J iccbaq (um 300) hat gesagt: Der

W urm (Gewà ¼ rm) ist fà ¼ r den Toten so schmerzhaft, wie eine N adel im F leisch des

Lebenden.1 Man hat gesagt: Um ihre eigene N ot wissen sie (die Toten), um die N ot

eines andren wissen sie nicht. W irklich nicht? In einer Bar ist doch aber gelehrt

worden: E s geschah einmal, daà Ÿ ein F rommer am Rà ¼ sttag auf das N eujahrsfest in

J ahren der Hungersnot einem A rmen einen Denar schenkte, u. sein W eib krà ¤ nkte (ver-
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à ¤ rgerte) ihn (darob). E r ging u. à œ bernachtete auf einem Begrà ¤ bnisplatz. Da hà ¶ rte er,

wie sich zwei Geister einander etwas erzahlten. Die eine (es handelt sich um Geister

von F rauen) sagte zur andren: Meine Genossin, komm, wir wollen in der W elt umher-

streifen n. hinter dem V orhang hervor (der Gottes Thronstatte umgibt) hà ¶ ren, welche

Strafe (im neuen J ahr) in die W elt kommen wird. Die andre erwiderte: Ich kann nicht,

denn ich bin in einer Rohrmatte begraben; aber geh du, u. was du hà ¶ ren wirst, erzà ¤ hle

mir! Sie ging u. schweifte umher u. kam wieder. Da sagte die andre zu ihr: Meine

Genossin, was hast du hinter dem V orhang hervor gehà ¶ rt? Sie antwortete ihr: Ich habe

gehà ¶ rt, daà Ÿ alles, was man beim ersten* F rà ¼ hregen sà ¤ t, der Hagel schlà ¤ gt. Da ging

jener F romme u. sà ¤ te beim zweiten' F rà ¼ hregen. Das aller W elt wurde geschlagen, das

Seinige wurde nicht geschlagen. Im folgenden J ahr ging er (wiederum) u. Ã ¼ bernachtete

auf dem Begrà ¤ bnisplatz; er hà ¶ rte jene beiden Geister, wie sie sich einander etwas

erzà ¤ hlten. Die eine sprach zu der andren: K omm, wir wollen in der W elt umherschweifen

u. hinter dem V orhang hervor hà ¶ ren, welche Strafe in die W elt kommen wird. Sie ant-

wortete ihr: Meine Genossin, habe ich dir nicht also gesagt: Ich kann nicht, da ich

in einer Rohrmatte begraben bin? A ber geh du, u. was du hà ¶ ren wirst, komm u. erzà ¤ hle

mir! Sie ging u. schweifte umher u. kam wieder. Da sagte die andre zu ihr: Meine

Genossin, was hast du hinter dem V orhang hervor gehà ¶ rt? Sie antwortete ihr: Ich habe

gehà ¶ rt, daà Ÿ alles, was man beim zweiten F rà ¼ hregen sà ¤ t, der (Getreide-)Brand ytyà ¶

schlà ¤ gt. Da ging jener F romme u. sà ¤ te beim ersten F rà ¼ hregen. Das aller W elt wurde

vom Brand geschlagen, u. das Seinige wurde nicht vom Brand geschlagen. Sein W eib

sprach zu ihm: W arum ist im vorigen J ahr das aller W elt (vom Hagel) geschlagen

worden u. das Deinige nicht, u. warum ist jetzt das aller W elt vom Brand geschlagen
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worden u. das Deinige nicht? Da erzà ¤ hlte er ihr alle diese Dinge. Man hat gesagt: N ur

wenige Tage waren vergangen, da fiel ein Z ank vor zwischen dem W eibe dieses F rommen

u. der Mutter jenes (verstorbenen) MÃ ¤ dchens. Sie sprach zu dieser: W ohlan, ioh will

dir deine Tochter zeigen, daà Ÿ sie in einer Rohrmatte begraben ist! Im nà ¤ chsten J ahr

ging jener F romme u. à ¼ bernachtete auf dem Begrà ¤ bnisplatz. E r hà ¶ rte jene Geister, wie

sie einander erzà ¤ hlten. Die eine sagte: Meine Genossin, komm, wir wollen in der W elt

umherschweifen u. hinter dem V orhang hervor hà ¶ ren, welche Strafe in die W elt kommen

wird! Sie antwortete ihr: Meine Genossin, laà Ÿ mich! Die W orte zwischen mir u. dir

sind bereits unter den Lebenden vernommen worden. A lso wissen sie (die Toten, was

auf E rden vorgeht). A ber vielleicht ist ein andrer Mensch entschlafen u. hingegangen

u. hat es ihnen gesagt? ! K omm u. hà ¶ re! Z etiri (um 250) hatte bei seiner W irtin Geld

zur A ufbewahrung niedergelegt; wà ¤ hrend er kam u. ins Lehrhaus ging, entschlief sie.

E r ging ihr nach auf den F riedhof (wà ¶ rtlich: Hof des Todes nin -> sn) u. sprach zu ihr:

1 Dieser A usspruch des R. J icchaq auch Schab 152Â » .

' à œ ber die Z eit des 1., 2. u. 3. F rà ¼ hregens s. bei Lk 2, 8 8 S. 115 F uà Ÿ note 1.
230

Lukas 16, 24 (* )

W o ist mein Geld? Sie antwortete ihm: Geh u. nimm es fort unterhalb des Z apfenlochs

der Tà ¼ r an der u. der Stelle u. sage meiner Mutter, daà Ÿ sie mir meinen K amm u. mein

Schminkrohr durch die u. die schicke, die morgen kommen (sterben) wird. A lso wissen

sie (die Toten, was auf E rden vorgeht). A ber vielleicht tut es ihnen Duma* zuvor

kund? ! K omm u. hà ¶ re! Bei dem V ater Sch « mu6ls (t 254) hatte man W aisengelder zur

A ufbewahrung niedergelegt. A ls seine Seele zur Ruhe einging, befand sicll 8ch* mu8l

nicht bei ihm. Man nannte diesen: Sohn, der W aisengelder verzehrt. E r ging seinem

V ater nach anf den F riedhof (Hof des Todes). E r sprach zu ihnen (den Toten): Tch

suche A bba. Sie antworteten ihm: A bbat gibt es viele hier. Ich suche A bba bar A bba.

Sie antworteten ihm: A uch A bbas bar A bba gibt es viele hier. E r sprach: Ich suche

A bba bar A bba, den V ater Schemu6ls, wo ist er? Sie antworteten ihm: E r ist zur

himmlischen A kademie (s. bei Lk 23,48) aufgestiegen. W Ã ¤ hrenddessen erblickte er

(seines V aters F reund) Levi (bar Sisi), der auà Ÿ erhalb (der à ¼ brigen Toten) saà Ÿ .E r sprach

zu ihm: W arum sitzest du auà Ÿ erhalb? W eshalb bist du nicht (zur himmlischen A kademie)
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aufgestiegen? E r antwortete ihm: W eil man mir gesagt hat: A lle jene J ahre, die du

nicht in das Lehrhaus des R. A phes (E phes, nm 210) hinaufgegangen bist u. ihn (dadurch)

in seinem Innern betrà ¼ bt hast, bringen wir dich nicht in die himmlische A kademie

hinein. W à ¤ hrenddessen kam sein (Sch » mu6ls) V ater; er sah ihn, wie er weinte u. lachte.

E r sprach zu ihm: W arum weinst du? E r antwortete ihm: W eil du bald (hierher) kommen

wirst. Und warum lachst du? W eil du in dieser W elt (d. h. in der himmlischen W elt)

gar sehr angesehen bist E r erwiderte ihm: W enn ich so angesehen bin, so wollen wir

den Levi (in die himmlische A kademie) hineinbringen. Und sie brachten den Levi

hinein. E r sprach zu seinem V ater: W o sind die W aisengelder? E r antwortete: Geh,

nimm sie fort aus der Unterlage des MÃ ¼ hlsteins, die obersten u. untersten (Gelder)

gehà ¶ ren uns u. die mittleren den W aisen. E r sprach zu ihm: W arum hast du es so

gemacht? E r antwortete: W enn Diebe gestohlen hatten, so hà ¤ tten sie von dem Unsrigen

{ den zuoberst liegenden Geldern) gestohlen, wenn die E rde verzehrt (vernichtet) hà ¤ tte,

so hà ¤ tte sie von dem Unsrigen (den zuunterst liegenden Geldern) verzehrt. A lso wissen

sie (die Toten um das, was auf E rden vorgeht, u. speziell, wer von den Lebenden im

Himmel angesehen ist). A ber vielleicht war es mit 8ch* mu8l etwas andres: da er

angesehen war, kam man zuvor u. verkà ¼ ndete: Machet Platz! Und auch R. J onathan

ist andrer Meinung geworden (A nspielung auf die im vorigen Z itat pB^ akh 2, 4C, 71

vorgetragene A nsicht des R. J onathan). Denn R. 8chcmue ° l b. N ach man (um 260) hat

gesagt, R. J onathan habe gesagt: W oher betreffs der Toten, daà Ÿ sie miteinander sprechen?

s.: Und J ahve sprach zu ihm (Mose): Dies ist das Land, das ich A braham, Isaak u.

J akob zugeschworen habe, sagend isaS (Dt 34, 4). W as bedeutet " " s* ^ ? Gott sprach

zu Mose: Geh, sage* ihnen, dem A braham, Isaak n. J akob: Den Schwur, den ich euch
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geschworen habe, habe ich bereits euren K indern gehalten. Und wenn du meinen

wolltest, daà Ÿ sie (die Toten) nichts wissen, da er ihnen ja sagen lieà Ÿ , was geschehen,

(so ist) vielmehr (zu fragen): warum lieà Ÿ er ihnen sagen, was sie (auch sonst schon)

wuà Ÿ ten? Um es dem Mose als V erdienst anzurechnen. R. J icchaq (um 300) hat gesagt:

W er hinter einem Toten (à œ bles) redet, ist wie einer, der hinter einem Stein (à œ bles)

redet. E inige sagen, daà Ÿ sie nicht darum wissen, andre sagen, daà Ÿ sie wohl darum

wissen, aber daà Ÿ es sie nicht anfechte. | | Schab 152b: R. A bbahu (um 300) hat gesagt:

A lles, was man vor dem Toten spricht, weià Ÿ er, bis der V erschluà Ÿ stein (' -? â –   ; , Rollstein,

s. bei Mt 27, 60 6 S. 1051) die Grabanlage schlieà Ÿ t. Darà ¼ ber waren R. Chijja (um 200)

u. R. Schirmon, der Sohn Rabbis (das folgende .Chijja* streiche), verschiedener Meinung.

Der eine sagte: Bis der V erschluà Ÿ stein schlieà Ÿ t, u. der andre sagte: Bis das F leisch

verzehrt (verwest) ist. W er sagt: .Bis das F leisch verzehrt ist" , tut es, weil geschrieben

steht: N ur seines F leisches Schmerz empfindet er n. seiner Seele Trauer Hi 14,22. W er

1à œ ber Duma, den Totenwà ¤ chter, s. E x k.: Sch' ol usw. II, 9, r.

* -oà ¼ V bedeutet also, daà Ÿ der A ngeredete das, was ihm gesagt wird, andren mitteilen

soll; zu dieser Regel s. Mekh E x 12,2 (2 b); 20,1 (73Â » > ); SLv 1,1 (8 Â « ); DtR 2 (197 Â « ); J oma 4Â » > .
Lukas 16,24 ( « . » .â € ¢ )

231

sagt: .Bis der V erschluà Ÿ stein schlieà Ÿ t* , tut es, weil geschrieben steht: Der Staub kehrt

zur E rde zurà ¼ ck gemà ¤ à Ÿ dem, was er gewesen Q oh 12,7. | | Sanh 90 » : R. J ochanan (t 279)

hat im N omen des R. Schimton b. J Â « hocadaq (um 225) gesagt: In wessen N amen eine

Halakha in dieser W elt gesagt wird, dessen Lippen erregen sich im Grabe, s.: E rregend

die Lippen E ntschlafener (so der Midr HL 7,10c). â € ” J * b 97Â » u. BÂ « kh II* & Schimfon

b. J oehai (um 150) als A utor. â € ” In andrer F assung mit R. J ochanan als A utor Midr

hSO 18(117Â » ): R. J ochanan hat gesagt: W enn ein Gelehrter (Ã „ ltester) sitzt u. vortragt

u. sagt: So hat der u. der gesagt, so erregen sich von selbst u. bewegen sich dessen

Lippen im Grabe, s.: E rregend die Lippen E ntschlafener HL 7,10. W as bedeutet:

.E rregend die Lippen E ntschlafener* ? Daà Ÿ sich ihre Lippen von selbst im Grabe

erregen, wie eine à ¼ berreife Beere der W eintrauben (von selbst ausflieà Ÿ t). â € ” à „ hnlich

P* siqR 2 (5< > ). â € ” Im pT erscheint mehrfach Bar N Hira (im 3. J ahrh.) als A utor. pMQ 8,

83Â ° , 46: Bar m* B (lies: Bar * " r-n) hat gesagt: W enn jemand eine Tradition im N amen

dessen sagt, der sie gesagt hat, so bewegen sich die Lippen dieses im Grabe. W elcher
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Schriftgrund? E rregend die Lippen E ntschlafener HL 7,10: wie diese à œ berreife Beere

der W eintrauben, die von selbst flieà Ÿ t. â € ” Dasselbe pSch « q 2,47  » , 29, wo statt ,R. Schimton

b. N Â « zira im N amen des R. J icchaq* (um 300) zu lesen ist: ,R. J icchaq im N amen des

R. Sch. b. N Â « z.* , u. pB* rakh 2, 4b, 42, wo â € ž Levi bar N Â « zira* zu A ndern ist in: ,R. Levi

(um 300) im N amen des Bar N ez." | l p? A Z 8,42Â « , 3: R. Schimfon b. Laqisch (um 250) hat

gesagt: Z wischen uns (den Lebenden) u. den (verstorbenen) Gerechten ist weiter kein

Unterschied als das Reden des Mundes. R. Z ' fira (um 300) hat gesagt: Der Tote hà ¶ rt

sein Lob wie im Schlaf. R. A schjan (um 360) hat gesagt: Der Tote hà ¶ rt sein Lob wie

im Traum. â € ” Dasselbe Midr Q oh 9,10 (42b), nur daà Ÿ dem R. A schjan nicht der A us-

spruch des R. Z ' f ira, sondern der des R. Schim. b. Laq. beigelegt ist â € ” In P* siqR 12 (46 â € ¢ )

wird die A usfà ¼ hrung des R. Schim. b. Laq. dem R. Chijja (um 200) zugeschrieben, in

Midr Ps30 Â § 3 (117b) dem R. Chijja b. J ose (um 260), in PesiqR2 (5b) dem R. Chams

(lies: Chijja) b. J ose, u. zwar à ¼ berall unter Hinweis auf Ps 149,5.

16, 24 SB: V ater A braham, erbarme dich meiner.

à œ ber A brahams Tà ¤ tigkeit zugunsten der Gottlosen im Gehinnom s. GnR 48 (80* )

u. f E r 19Â » im E x k.: Sch' ol usw. II, 7, c u. II, 5.

16,24 6: Daà Ÿ er das à „ uà Ÿ erste seines F ingers

ins W asser tauche u. benetze meine Z unge.

E inen W asserquell birgt der A bteil der Gerechten in der Sch* ol,

8. Henoch 22 im E x k.: Scheol usw. 1,2, e; ein Bach, aus dem die Geister

der V erstorbenen trinken, befindet sich vor dem â € ž V orhof des Todes" ,

8. Midr Ps 11 Â § 6 (51" ) im genannten E x k. II, 9, r. â € ” F erner s.:

pChag 2, 77d, 38 = pSanh 6,23c, 26: Z wei F romme waren in A skalon; sie aà Ÿ en
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gemeinsam, sie tranken gemeinsam, u. sie beschà ¤ ftigten sich gemeinsam mit der Tora.

Der eine von ihnen entschlief, u. es wurde ihm nicht der (letzte) Liebesdienst erwiesen

(niemand geleitete ihn zu Grabe). E s starb der Sohn des Z Ã ¶ llners Marian, u. die ganze

Stadt feierte (von der A rbeit), um ihm den (letzten) Liebesdienst zu erweisen. Da fing

jener (Ã ¼ berlebende) F romme an, sich zu gramen; er sprach: W ehe, den Hassern Israels

(= den gottlosen Israeliten, s. bei Mt S. 133 F uà Ÿ note 1) geschieht nichts (Schlimmes)!

E r hatte ein Gesicht im Traum, u. man sagte ihm: V erachte nicht die K inder deines

Herrn (d.h. die Israeliten); dieser (der entschlafene F romme) hat eine SÃ ¼ nde begangen,

u. er ist ihr dadurch entgangen (durch sein einsames Begrà ¤ bnis ist seine Schuld gesà ¼ hnt);

u. jener hat ein gutes W erk getan, u. er ist ihm dadurch entgangen (mit seinem feier-

lichen Begrà ¤ bnis hat er seinen Lohn dahin). W elche Sà ¼ nde hatte jener F romme be-

gangen? E s sei ferne, daà Ÿ er je in seinem Leben eine (schwere) Sà ¼ nde begangen hatte;

â € ¢ her einmal hat er die K opf-T* phiiiin frà ¼ her als die Hand-T' phillin angelegt Und

welches gute W erk hatte der Sohn des Z ollners Maljan getan? E s sei ferne, daà Ÿ er je
282

Lukas 16, 24 ( « . » ); 1 « , 25 ( » . 8)

in seinem Leben ein (wirklich) gutes W erk getan hatte; aber einmal veranstaltete er

ein F rà ¼ hmahl fà ¼ r die Ratsherren (seiner Stadt), u. sie kamen nicht, um davon zu essen. Da

sagte er: So mà ¶ gen es die A rmen essen, damit nichts umkomme (so nach pSanhO, 23' ).

E inige aber sagen: E r war Ober den Markt gegangen, u. dabei entfiel ihm ein Brot;

ein A rmer sah es u. nahm es an sich, u. er sagte ihm deshalb kein W ort, um sein

A ngesicht nicht zu beschà ¤ men. N ach einigen Tagen sah jener F romme (in einem Traum-

gesicht) den F rommen, seinen Genossen, wie er sich erging in Garten, unter Baum-

anlagen, an W asserquellen. A uch sah er den Sohn des Z Ã ¶ llners Maijan, wie er seine

Z unge an den Rand eines F lusses legte; er wollte das W asser erreichen, aber er er-

reichte es nicht. â € ” In der Parallelstelle pSanh 6, 23Â ° , 26 statt: â € ž der Sohn des Z Ã ¶ llners

Msijan* : .der Z Ã ¶ llner Bar Ma< jan' .

16,24$ : Ich leide Pein in dieser F lamme,

sl Henoch 10,1 f.: E s fahrten mich (Heaoch) jene MÃ ¤ nner (E ngel) in die Gegend des

N ordens u. zeigten mir daselbst einen sehr schrecklichen Ort u. alle A rten Peinigungen
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an jenem Orte u. furchtbare (grausame, wilde) F insternis u. unerhellbaren N ebel, u.

nicht ist daselbst Licht, sondern finsteres F euer brennt bestfindig; u. ein Strom des

F euers ausgehend, u. jener ganze Ort ist von allen Seiten F euer u. von allen Seiten

F rost u. E is, Durst u. F rieren. | | 4E sra 8,59: W ie euer (der F rommen) die V erheià Ÿ ungen

warten, so ihrer (der Gottlosen) Durst u. Pein, die ihnen bereitet sind. â € ” Z um F euer

des Gehinnoms s. E x k.: ,Sch « ol" usw. II, 8.

16,25 8: Du hast dein Gutes in deinem Leben empfangen.

V gl. bei Mt 6,2 S. 390 N r. 4; ferner pChag 2,7738 bei Lk 16,24 g. | | Midr Ps 28 Â § 8

(115* ): V on David. Z u dir, J ahve, rnfe ich usw. Reià Ÿ mich nicht weg mit den Gott-

losen usw. Ps 28,1. 3. Salomo hat gesagt: Besser demà ¼ tig sein mit Geringen als Beute

teilen mit Hochmà ¼ tigen Spr 16,19. W ohl dem Menschen, der seinen Teil mit (bei) den

Demà ¼ tigen hinnimmt im:; wehe dem, der seinen Teil mit (bei) den Gottlosen hinnimmt.

Denn die Gottlosen nehmen das Ihre dahin u. gehen aus der W elt rssini pV  « r « ]  « sau

D » i » n ^ < s, s.: N ur noch ein wenig, so ist der Gottlose nicht mehr da Ps37,10. Gott

spricht: E ine Stunde ist fà ¼ r die Gottlosen da; sie genieà Ÿ en das Ihre pi » rx } * iaw in

dieser W elt, u. dann gehen sie hin u. stà ¼ rzen in den Gehinnom, sie u. ihre Helfershelfer

u. wer sich zu ihnen zugesellt. E benso heià Ÿ t es: Ich entblà ¶ à Ÿ e den E sau, decke auf

seine V erstecke. . . . Gewalt geschieht seinem Samen u. seinen Brà ¼ dern u. seinen N ach-

barn, u. er selbst vergeht J er49,10. David sagt: Ich esse nicht von ihren Gastmà ¤ hlern,

damit ich nicht mit ihnen in den Gehinnom hinabfahre, s. Ps 28,1 ff.: Z u dir, J ahve,

rufe ich; schweige nicht gegen mich, auf daà Ÿ ich nicht, wo du gegen mich schweigst,

gleich werde denen, die zur Grube hinabfahren.

16,25 SB: J etzt wird er hier getrà ¶ stet, du aber gepeinigt.


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naQ ax aX eTaV cu = orjjnx , bdvvà ¤ oitcu = isasx .

K eth 8b: E r kam, um ihn zu trà ¶ sten, aber er hat ihm (durch falschen Trost) Pein

bereitet rri iyx ? p ,ni » s n-nins? bps. | lV om Trà ¶ sten im J enseits wird gesprochen

A bothRN 12: W ie kein Mensch seinen Lohn mit einem andren in dieser W elt teilt, so

teilt er ihn auch nicht mit einem andren in der zuk. W elt (= W elt der Seelen), s.:

Siehe da, Trà ¤ nen der Bedrà ¼ ckten u. haben keinen Trà ¶ ster, u. von der Hand ihrer Be-

drà ¼ cker geschieht Gewalttat u. haben keinen Trà ¶ ster on:a Q oh4,1. W arum heià Ÿ t es

zweimal: â € ž Und haben keinen Trà ¶ ster" ? Das geht auf die Menschenkinder, die essen u.

trinken u. Glà ¼ ck haben mit Sà ¶ hnen u. Tà ¶ chtern in dieser W elt; aber in der zuk. W elt

werden sie keinen Trà ¶ ster haben. W enn einem Menschen etwas gestohlen wird, oder

wenn ihm einer stirbt, dann kommen seine Sà ¶ hne u. Brà ¼ der u. trà ¶ sten ihn. W ird es

etwa auch in der zuk. W elt also sein? Die Schrift sagt lehrend: A uch Sohn u. Bruder

hat er nicht Q oh 4, 8. II Tag des Trostes = Z eit des himmlischen Z wischenzustandes,

s. Mekh E x 16, 32 (59 b) bei J oh 2,25. â € ” V gl. auch Pcs 54 b bei Lk 2, 25 Â » S. 126.
Lukas 16,20.28.80; 17,2

233

16,26: E ine groà Ÿ eK luft ist befestigt,

Die Tiefe der einzelnen Scheolabteilungen betont auch Henoch 22,1 ff.r

s. E x k.: â € ž Sch ° ol" usw. 1,2, e; daselbst auch eine Z us.Stellung der weiteren

verwandten Z Ã ¼ ge zwischen Lk 16,22 ff. u. Henoch 22,1 ff. â € ” W as wir

sonst noch an Beschreibungen von der Unterwelt in der altjà ¼ d. Literatur

haben, bezieht sich nicht auf die Sch' ol, sondern auf den Gehinnom (s. gen.

E x k. II, 9); man darf daher nicht einfach auf jene à ¼ bertragen, was von

diesem gesagt ist; s. hierzu auch bei Lk 16,288 n. im E x k.: Sch' ol F uà Ÿ n. 59.

16,28: Damit er ihnen Z eugnis gebe.

StafiaQ TV Q fOitai LX X N eh 9, 26 = " ryrt.

LvR 2 (134b): R. Schimon b. Gamliel (am 140) hat erzà ¤ hlt: E inmal befand ich mich

unterwegs anf einer Reise. Da begegnete mir ein Mensch, der auf mich zukam, wie

wenn man mit Gewalt Uber einen andren kommt. E r sprach zu mir: Ihr (J uden) sagt:

Sieben Propheten sind den V Ã ¶ lkern der W elt erstanden, die haben (warnend) ihnen
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Z eugnis gegeben pa i-tji: ; ni, u. deshalb fuhren sie (Boweit sie die W arnung nicht

beachteten) zum Gehinnom hinab. Ich antwortete ihm: Mein Sohn, so ist es. (Darauf

fuhr jener fort:) V on jenen sieben Geschlechtern an u. weiter kà ¶ nnen die V à ¶ lker der

W elt sagen: Uns ist die Tora nicht gegeben worden, u. noch immer gibt man (seit der

Gesetzgebung) uns kein Z eugnis ua n-jn  » i; warum fahren wir da zum Gehinnom

hinab? Ich antwortete ihm: Mein Sohn, so haben die Gelehrten als Tradition gelehrt:

W enn ein Proselyt kommt, um zum J udentum Oberzutreten, so streckt man ihm die

Hand entgegen, um ihn unter die F là ¼ gel der Schekhina zu bringen. V on da an u. weiter

(d. h. seit dem A ufhà ¶ ren der Prophetie unter den V olkern der W elt) geben die Proselyten

eines Geschlechts diesem Geschlecht (warnend) Z eugnis was f" t* jns. â € ” Parallelstelle:

Seder E lijR 7 (35). â € ” Die sieben Propheten der nichtisraelitischen W elt sind nach 8eder

' OlamR 21 u. BB 15 * > gewesen: Bitfam, BilSams V ater, Hiob, E liphaz der Temanite, Bildad

der Schuchite, Cophar aus N a' ama (Hi 2,11) u. E lihu b. Barakhiel der Buzite.

16, 30 % : W enn einer von den Toten zu ihnen ginge.

Das V erlangen, mit Toten in V erkehr zu treten, begegnet à ¶ fters in

der rabbin. Literatur.

Beispiele: Dem R. A cha (um 320) erscheint R. A lezandrai (um 270) im Traum; s.

Midr Q oh9,10 (42 b) bei Mt5,10 S.225; ebenfalls im Traum erscheint R J ehoschua<

b. Levi (um 250) dem Z abdai b. Levi (um 240), s. Midr Q oh 9,10 (421Â » ) im E x k.: ,Scheol"

usw. III, 3, u; ohne nà ¤ here A ngabe des W ie? erscheint Rab N achman b. J aiaqob (t 320)

dem Raba (f 352) u. dieser seinem Bruder Rab Se' oram, s. MQ 28Â » bei Mt 4,1 8.148f.

16, 30$ : So werden sie Buà Ÿ e tun.

Den W orten des reichen Mannes liegt der Gedanke zugrunde, daà Ÿ
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es im J enseits keine Mà ¶ glichkeit einer buà Ÿ fertigen Umkehr mehr gebe.

Das entsprach durchaus der à ¤ lteren A nschauung, die sich auch noch

spà ¤ ter hier u. da geltend machte. A ls dann aber etwa vom 2. J ahrh.

an das Gehinnomfeuer je là ¤ nger desto mehr als Purgatorium aufgefaà Ÿ t

wurde, muà Ÿ te natà ¼ rlich die jenseitige Buà Ÿ e recht eigentlich als die

unerlà ¤ à Ÿ liche Bedingung der E rlà ¶ sung der Gottlosen aus dem Gehinnom-

gericht erscheinen. à œ ber diesen W andel der A nschauungen s. den E x k.:

,Scheol" usw. 11,4, besonders A nm.a.

17,2 s. bei Mtl8,6 S. 775 ff.


234

Lukas 17, 3 f. 6. 7 f.

17, 3 f. s. bei Mt 5,24 S. 284 ff.; bei Mt 5,39 S. 342 (besonders BQ 8,7 u. TBQ 9,29f.);

bei Mt 18,15 S. 787 ff. u. bei Mt 18,21 S. 795 ff.

Hier sei noch hingewiesen auf N uR 19 (187b): Bete zu J ahve, daà Ÿ er die Schlange

(Sing.) von uns entferne N u 21,7. E s war nur eine Schlange, Um dir die Demut (Sanft-

mut) Moses kundzatun, daà Ÿ er nicht sà ¤ umte, um fà ¼ r sie um E rbarmen zu flehen, u.

um dir die K raft der Buà Ÿ e kundzutun. A ls sie sagten: W ir haben gesà ¼ ndigt, war er

sofort mit ihnen ausgesà ¶ hnt; denn der V ergebende soll nicht hart (grausam) sein. E benso

heià Ÿ t es: A braham betete zu Gott, u. Gott heilte A bimelekh Gn à œ O, 17; ferner s.: Und

J ahve stellte Hiobs W ohlstand wieder her, indem er fà ¼ r seine F reunde betete Hi42,10.

Und woher, wenn ein Mensch gegen einen andren gefehlt u. zu ihm gesagt hat: ,Ich habe

gesundigt' , daà Ÿ er (der Beleidigte) ein Sà ¼ nder genannt wird, wenn er ihm nicht vergibt?

W eil es heià Ÿ t: Und anch ich, fern sei es von mir, daà Ÿ ich gegen J ahve sà ¼ ndigen sollte,

davon abzustehen, fà ¼ r euch zu beten 1 Sm 12,23.

17, 6 1: W ie ein Senfkorn. Hierzu s. bei Mt 13, 32.


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17,6 9: So wà ¼ rdet ihr zu dieser Sykomore sagen:

W erde entwurzelt usw.

V gl. bei Mt 17, 20 S. 759. â € ” Das W urzelvermà ¶ gen der Sykomore

(Maulbeerfeigenbaum, n^ e) galt als besonders stark; Â « man nahm an,

daà Ÿ der Baum 600 J ahre in der E rde stehen kà ¶ nne.b â € ” Das E ntwurzeln

einer Z eder vom Pferde aus machte Bar K okheba auf den Rat der Schrift-

gelehrten zum K ennzeichen der E riegstUchtigkeit seiner Mannschaft, c

a. pBÂ ° rakh 9,14Â » , 23: R. Chanina b. J aqqa hat im N amen des Rab J Â « huda (t 299)

gesagt: Die W urzeln des W eizens dringen 50 E llen tief in die E rde ein, die W urzeln

des F eigenbaumes, die zart (weich) sind, dringen in einen F elsen ein. Bar: R. J ischmaiel

h. E liazar (um 130) sagte: Die1 E rde trinkt (das Regenwasser) nur nach Maà Ÿ gabe ihrer

HÃ ¤ rte (der HÃ ¤ rte ihrer Bodenschichten). W as sollen in diesem F all die W urzeln des

J ohannisbrotbaumes u. der Sykomore machen (die so unendlich tief in die E rde ein-

dringen)? R. Chanina (um 225) hat gesagt: A lle dreià Ÿ ig Tage steigt einmal die Urtiefe

(so nach den Parallelen) auf u. trà ¤ nkt sie. W as ist der Schriftgrund? .Ich, J ahve, will

sein Hà ¼ ter sein, alle A ugenblicke will ich ihn trà ¤ nken* J es 27,3. â € ” Parallelen: pTaian 1,

64 b, 26; p! A Z 3,43\ 15; abweichend GnR 13 (10b), unter andrem der Satz, daà Ÿ die W urzeln

der Sykomore u. des J ohannisbrotbaumes bis zur Urtiefe hinabreichten. | | BB 2,11: BÃ ¤ ume

muà Ÿ man vom Brunnen (des N achbars) 25 E llen entfernt halten u. bei einem J ohannisbrot-

baum u. einer Sykomore 50 E llen (damit deren W urzeln den Brunnen nicht schà ¤ digen).

b. GnR 12 (9b): (R. Dosa, der à „ ltere, um 180, hat gesagt:) W ie diese Sykomore, die

600 J ahre lang in der E rde steht. â € ” Parallelen: N uR 13 (170* ); Midr Ps 90 Â § 17 (197* );

PesiqR 1 (4* ).
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C. pTaian4, 68d, 49: Dort (in Beth-ter) war Ben K ozeba (= Bar K okh' ba), u. er

hatte (um sich) 200000 mit abgehacktem Z eigefinger (so Levy 2,147* ; das A bhauen

des Z eigefingers hatte Bar K . anfà ¤ nglich als Z eichen des Mutes von seinen K riegsleuten

gefordert). Die Gelehrten lieà Ÿ en ihm sagen: W ie lange willst du die Israeliten zu

Leuten mit Leibesfehlern machen? E r antwortete ihnen: W ie kann ich sie denn (in

bezug auf ihren Mut) prà ¼ fen? Sie sagten ihm: W er nicht auf seinem Pferde reitend

eine Z eder vom Libanon entwurzelt " > pw, soll nicht in dein Heer eingeschrieben werden!

Da hatte er 200000 solche u. 200000 solche. â € ” Dasselbe Midr K L 2, 2 (62b).

17, 7 f.: W er von euch, der einen K necht hat. . ., wird zu ihm

sagen: Sogleich komm herzu u. lege dich zu Tische? W ird er

nicht vielmehr zu ihm sagen: Bereite, was ich speisen soll,...

u. danach ià Ÿ u. trink auch du?

Das W ort spiegelt die allgemeine Sitte wider; doch wird auch von A us-
Lukas 17, 7 f. 10. 12. 18. 20 (Â « )

235

nahmefà ¤ llen hin u. wieder berichtet. » E inmal wird die Regel aufgestellt,

daà Ÿ der Mensch erst nach A bfà ¼ tterung seines V iehs essen dà ¼ rfe, â € ¢ >

a. pBQ 8,6C, 2: W enn R. J ocbanan (t 279) F leisch aà Ÿ , gab er davon seinem Sklaven

(der ihn bei Tisch bediente); wenn er W ein trank, gab er davon seinem Sklaven; er

wandte anf sich die Schriftstelle an: Hat nicht im Mutterleibe mein Bildner (auch) ihn

gebildet? Hi 31,15. | | K ' th 61Â » :A buha b. Ihi n. Binjamin b. Ihi (wann? ). Der eine

reichte (dem Diener) von jeder A rt (Speise) dar u. der andre nur von einer A rt. Mit

dem einen redete (der Prophet) E lias, mit dem andren redete er nicht. Z wei F romme

waren einmal, man hat gesagt: Bab Mari u. Rab Pinechas, die Sohne def Rab Chisda

(t 309), waren es; der eine reichte (dem Diener) vorher (bevor er selbst aà Ÿ ) dar n. der

andre nachher. Mit dem, der vorher darreichte, redete E lias; mit dem, der nachher

darreichte, redete E lias nicht

b. BÂ « rakh 40* : Rab J ' huda (t 299) hat gesagt, Rab (f 247) habe gesagt: E s ist dem

Menschen verboten zu essen, bevor er seinem V ieh F utter gegeben hat, s.: .Ich gebe
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K raut auf deinem F elde fà ¼ r dein V ieh* u. darauf: .Und du wirst dich satt essen'

Dt 11,15. A hnlich Git62* .

Ober die Behandlung der Sklaven judischer u. nichtjà ¼ discher Her-

kunft, speziell auch à ¼ ber ihre V ersorgung mit Speise u. Trank s. den

E x k.: â € ž A ltjà ¼ d. Sklavenwesen' A , 3 u. B, 3.

17,10: W ir sind unnà ¼ tze (d. h. jedes besonderen V erdienstes

ermangelnde) K nechte; was wir zu tun schuldig waren, haben

wir getan.

A both 2, 8: Rabban J ochanan b. Z akkai (f um SO) . . . pflegte zu sagen: W enn du

viel Tora ausgeà ¼ bt hast, so tu dir nichts darauf zugute rpx rs nais pjnp denn

dazu bist du geschaffen worden.

17,12: Z ehn aussà ¤ tzige Mà ¤ nner.

V gl. bei Mt 8, 4 S. 474; ferner s. den E x k.: , A ussatz u. A ussà ¤ tzige."

17,18: Gott die E hre zu geben.

à ¤ ovvcu dà ¶ t-av rijà ¼ { tfip = tqd Dv& x b ins 1 Sm 6,5: J er 13,18; mmb sm

â € ¢ rna P8 29,1; â –   ' " ib iiaa o-> a J os 7,19; J es 42,12. Die Targumim setzen

dafà ¼ r: â € ¢ Pi snp (ip% ip^ x )K ip" 1 (^ o, ipjJ srr. â € ” Die W endung bedeutet:

Gott anerkennende E hre oder ehrende A nerkennung geben. Das kann

je nach den Umstà ¤ nden auf verschiedene W eise geschehen: durch Lob-

preisung J es 42,12; Ps9,l; Offb4,9; 19,7; durch Danksagung Lk 17,18

(vgl. V ers 15 u. 16); durch Bekennen der W ahrheit J os 7,19; J oh 9,24;

durch A nerkennung der Majestà ¤ t u. des W illens Gottes 1 Sm 6,5; A pg

12,23; Offb 11,13; 14,7; durch Buà Ÿ e u. Bekehrung zu Gott J er 13,16;


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Offb 16,9; durch glà ¤ ubiges V ertrauen auf Gottes V erheià Ÿ ung Rà ¶ m4,20.

E inige Beispiele aus der rabbin. Literatur s. bei J oh 9,24.

17, 20 % : W ann kommt das Reich Gottes?

Im Munde der Pharisà ¤ er ist diese F rage gleichbedeutend mit der

andren: W ann kommt der Sohn Davids oder der Messias? à œ ber diese in

den jà ¼ dischen Schulen viel verhandelte F rage s. den E x k.: V orzeichen

u. Berechnung der Tage des Messias.


236

Lukas 17,20(8)

17,20 99: Das Reich Gottes kommt nicht unter Beobachtung.

1. fisra naQ arrjQ ijastos â € ž mit Beobachtung" , d. h. so, daà Ÿ es à ¤ uà Ÿ erlich

beobachtet oder wahrgenommen werden kann.

K eine Sachparallele istSanh97* :A ls R. Z esira (um 800) die Rabbinen antraf, wie

sie sich damit (nà ¤ mlich mit der F rage, wann der Sohn Davids kommen werde) be-

schà ¤ ftigten, sagte er zu ihnen: Bitte, ich verlange von euch, daà Ÿ ihr es nicht in die

F erne hinausschiebt; denn wir haben in einer Bar gelernt: Drei kommen, wenn der Sinn

davon abgewandt ist r; rn Hin? (bei A blenkung des Sinnes = unerwartet, plà ¶ tzlich);

diese sind: der Messias, ein F and n. ein Skorpion. j| F assender ist der Hinweis auf

Berakh 58" Bar: Sieht man Gelehrte aus Israel, so sagt man als Lobspruch: Gepriesen

Bei, der von seiner W eisheit denen mitgeteilt hat, die ihn fà ¼ rchten! Sieht man Gelehrte

ans den V Ã ¶ lkern der W elt, so sagt man: Gepriesen sei, der von Beiner W eisheit F leisch

u. Blut (= den Menschenkindern) gegeben hat! Sieht man K Ã ¶ nige der Israeliten, so

sagt man: Gepriesen sei, der von seiner Herrlichkeit denen mitgeteilt hat, die ihn
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fOrchten! Sieht man K Ã ¶ nige der V Ã ¶ lker der W elt, so sagt man: Gepriesen sei, der von

seiner Herrlichkeit F leisch u. Blut gegeben hat! R. J ochanan (J 279) hat gesagt: Immer

sei der Mensch darauf bedacht, den K Ã ¶ nigen der Israeliten entgegenzugehen, u. nicht

bloà Ÿ den K à ¶ nigen der Israeliten, sondern auch den K à ¶ nigen der V à ¶ lker der W elt; denn

wenn es ihm gelingt, wird er den Unterschied prà ¼ fend gewahren zwischen den K à ¶ nigen

der Israeliten u. den K Ã ¶ nigen der V Ã ¶ lker der W elt (anders Raschi). Rab Schescheth

(um 260) war blind. A lle W elt ging, um das A ngesicht des K à ¶ nigs zu begrà ¼ à Ÿ en; Rab

Schescheth machte sich auf u. ging mit ihnen. Da traf ihn ein Sektierer, der zu ihm

sagte: K rà ¶ ge gehà ¶ ren an den F luà Ÿ , aber Scherben (lies " jji statt ' in) wohin? E r ant-

wortete ihm: K omm u. sieh, daà Ÿ ich mehr weià Ÿ als du! Der erste Trupp (des kà ¶ nig-

lichen Gefolges) zog vorà ¼ ber. A ls Là ¤ rm entstand, sagte jener Sektierer zu ihm: Der

K Ã ¶ nig kommt! Rab Schescheth erwiderte ihm: E r kommt nicht. Der zweite Trupp zog

vorà ¼ ber. A ls Là ¤ rm entstand, sagte jener Sektierer zu ihm: J etzt kommt der K à ¶ nig!

Rab Sch. erwiderte: E s kommt nicht der K à ¶ nig. Der dritte Trupp zog vorà ¼ ber. A ls

Schweigen entstand, sagte Rab Sch. zu ihm: W ahrlich, jetzt kommt der K Ã ¶ nig! J ener

Sektierer sprach zu ihm: W oher weià Ÿ t dn das? E r antwortete ihm: Mit der irdischen

Herrschaft * si* i » nisiis (wà ¶ rtlich: Herrschaft der E rde) verhalt es sich wie mit der

himmlischen Herrschaft  « r-p-n  « pisV a (Herrschaft des Himmels); denn es heià Ÿ t: Geh

hinaus u. tritt an den Berg vor J ahve! Und siehe, J ahve zieht vorà ¼ ber; u. ein gewaltiger

W ind, der Berge zerrià Ÿ u. F elsen zertrà ¼ mmerte, war vor J ahve her; aber nicht im

W inde war J ahve; u. nach dem W inde ein E rdbeben, aber nicht im E rdbeben war

J ahve; u. nach dem E rdbeben F euer, aber nicht im F euer war J ahve; u. nach dem

F euer der Ton eines leisen W ehens 1 K g 19,12.


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A ls hebrà ¤ ische à œ bersetzung von { itvd naQ ctTijQ rjaeoai; empfahl Delitzsch,

Z ' eitschr. fà ¼ r Iuther. Theologie u. K irche 1876 S. 600: vw rnma oder

nach jà ¼ ngerer A usdrucksweise: riisnpna; in seinem hebr. N T hat er es

wiedergegeben mit trv^ s nx -iija. â € ” Dalman, W orte J esu 1,118 schlà ¤ gt

(jedoch mit Bedenken) vor: tajrv^ a oder i-ia; 3= unter Beobachtung. â € ”

Die alte Synagoge, die in den Tagen J esu mit dem K ommen des Messias

die selige E ndvollendung anbrechen lieà Ÿ , dachte nicht an ein K ommen

des Reiches Gottes im V erborgenen, sondern nur an seine Offenbarung

in vollster à – ffentlichkeit, trernsa = ev na^ rjaitf.

A ggad. Schir ha-Schirim 6,10 (J ew. Q u. Review 1895,157): W ie der Umlauf der Sonne

u. des Mondes à ¶ ffentlich geschieht, so wird das Reich des Messias, wenn es sich offen-

bart, sich der W elt in à – ffentlichkeit x " --ta offenbaren.

2. $ Q x ex ai = = aram. x r « .â € ” TargMicha4,8: Z u dir (an dich, Messias

Israels) wird die K Ã ¶ nigsherrschaft kommen Tjuab ttrvob^ veyvs rfe.


Lukas 17, 22.24. 32. 33. 34. 37; 18,1

237

17,22: E inen von den Tagen des Menschensohnes,

rncan man .die Tage des Messias" ist im Rabbin. die gebrà ¤ uchlichste

Bezeichnung der messian. Periode; Beispiele s. Uberall im E x k.: â € ž Diese

W elt, die Tage des Messias u. die zuk. W elt." Der A usdruck ist gebildet

worden, als man im 1. nachchristl. J ahrh. anfing, die Herrschaftsperiode

des Messias von der zuk. W elt zu unterscheiden. In den Pseudepigraphen

liegt ein A nsatz zur Bildung dieses A usdrucks vor 4 E sra 13,52: W ie

niemand erforschen noch erfahren kann, was in des Meeres Tiefen ist,

so kann niemand der E rdenbewohner meinen Sohn schauen noch seine

Gefà ¤ hrten, es sei denn zur Stunde seines Tages.

17,24: W ie der Blitz (s. bei Mt24,27 S.954).

17,32: Gedenket des W eibes Lots.

B » rakh 54 b Bar: à œ ber Lot u. sein W eib spricht man zwei LobsprOclie. à œ ber sein

W eib sagt man: .Gepriesen sei der wahrhaftige Richter! * ' u. Ober Lot sagt man:
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.Gepriesen sei, der der Gerechten gedenkt! * | | GdR 51 (32c): Und sein W eib schaute

sich hinter ihm (Lot) um; da ward sie eine Salzsaule Gn 19, 26. R. J icchaq (um 300)

hat gesagt: W eil sie mit Salz gesà ¼ ndigt hatte (wurde sie zu einer Salzsaule). W as tat

sie in jener N acht, da die E ngel zu Lot kamen? Sie ging zu all ihren N achbarinnen

u. sprach zu ihnen: Gebt mir Salz, denn wir haben GÃ ¤ ste. Sie bezweckte aber damit,

daà Ÿ die Leute der Stadt sie (jene Gaste) erkennen (mit ihnen Unzucht treiben) sollten;

deshalb wurde sie zu einer Salzsà ¤ ule. | | W eish 10, T: A ls einer ungehorsamen Seele

Denkmal steht da die SÃ ¤ ule von Salz. F erner s. bei Lk 9,62 N r. 2 S. 165.

17,33 (s. beiMt 10,39 S. 587).

17. 34 f. (s. bei Mt 24, 40. 41 S. 966).

17,37: W o der Leichnam.

Statt aà ¤ fta Mt 24,28 (s. daselbst) bei Lk nrà ¤ fia; beide à œ berlieferungen

werden auf ein gemeinsames k^ d. (hebr. ijb) zurà ¼ ckgehen, das nicht

nur â € ž Leichnam" (A as), sondern auch â € ž K Ã ¶ rper" (eines Lebenden) be-

deutet. Targ Spr 10,13: A uf den Lippen des E insichtigen wird W eisheit

gefunden; der Stock aber fà ¼ r den K à ¶ rper (Leib, tro& b) des E insichts-

losen. â € ” F erner s. dvb t-nji J es 37,36; Targ: -pno Tn » .

18,1; Daà Ÿ man immerfort beten u. nicht là ¤ ssig werden solle.

Diese Mahnung entsprach nicht der jà ¼ dischen A nschauung u. Sitte;  «

abweichende, der Mahnung J esu entsprechende Stimmen lassen sich

à ¤ uà Ÿ erst selten vernehmen, b

a. TB< > rakh 8, 6 (6): Soll man etwa den ganzen Tag hindurch beten? (Die Schrift)

bit es im Danielbuch erklà ¤ rt: Z u drei Z eiten des Tages fiel er anf seine K nie, betete
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n. pries seinen Gott Dn 6,11. â € ” Parallelstellen: pB' rakh 4, 7* , 31; bB^ rakh 31Â » ; DtR 2

(197a); Midr 8m 2 Â § 10 (25b). | | Tanch V F Â » 49< > : A uch bei Daniel steht geschrieben: Z u

drei Z eiten des Tages fiel er auf seine K nie, betete usw. A ber er hat nicht erklà ¤ rt, in

welcher Stunde; da trat David auf u. erklà ¤ rte es: A bends u. morgens u. mittags klage

n. stOhne ich, u. er hà ¶ rt meine Stimme Ps 55,18. Deshalb darf ein Mensch nicht mehr

als drei Gebete (gemeint ist das dreimalige A chtzehn-Gebet) an einem Tage beten. II

1 Das ist der Lobspruch, der nach Bcrakh 9,2 bei schlimmen N achrichten zu sagen war.
238

Lukas 18, 1.2. 3. 5

W ie Rabbi dem K aiser A n ton in na das V erbot des fortwahrenden Betens klarzumachen

versucht hat, s. in TanchB ff »  § 11 (98b) bei Mt 27,29 S. 1036.

b. pB* rakh 1, 2Â » , 37: R. J ochanan (t 279) hat gesagt: 0, dag der Mensch doch den

ganzen Tag hindurch beten konnte! W eshalb? W eil das Gebet keinen V erlust bringt.â € ”

Dasselbe pB' rakh 1, 3b, 13; 4, 8 » , 66; bB^ akh 21" ; Tanch TF  » 49b; TanchB Tpo  § 11

(98 b). | | In gewisser Hinsicht gehà ¶ rt hierher auch B* rakh 32 b; R. Chama b. Chanina

(um 260) hat gesagt: W enn ein Mensch sieht, daà Ÿ er betet, ohne erhà ¶ rt zu werden, so

bete er immer aufs neue, s.: Harre auf J ahve, sei stark u. dein Herz beweise K raft,

ja harre auf J ahve Ps 27,14.

18, 2: E in Richter.

Der Richter * ^ in dem Gleichnis Lk 18, 1 ff. ist als E inzelrichter

gedacht. A ls solcher durfte nur ein anerkannter Rechtskundiger nrta= ia

fungieren, s. bei Mt 5,25 6 S. 289.

18,3: Schaffe mir Recht vor meinem W idersacher!


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1. ix Mx rjoà ¶ v pe ano x ov avx idix ov fiov etwa = V i bsa Ta " < 3" H yi

oder aram. = -an W aa " 4 s-isrx (vgl. Targ J er 15,15).

2. Z u avvidix os = oipi-vt^ K s. bei Mt5,25Ã „ S.288. â € ” Die hebr. Be-

zeichnung des Prozeà Ÿ gegners war ssa. Der Plural y* r\ ibra bezeichnet

dann die beiden prozessierenden Parteien, die gerichtlichen Gegner.

Sch' bu 31 » : W oher, daà Ÿ der Richter die W orte des einen Prozeà Ÿ gegners r" t i » a

nicht anhà ¶ ren soll, bevor der andre Prozeà Ÿ gegner ii-an r » " t gekommen ist? Die

Schrift sagt lehrend: V on einer Lfigensache halte dich fern E x 23, 7. | | B' rakh 16b;

Rabbi pflegte nach seinem (A chtzehn-)Gebet also zu sprechen: E s sei wohlgefà ¤ llig vor

dir, J ahve unser Gott u. Gott unsrer V ater, daà Ÿ da uns bewahrest vor F rechen u. vor

der F rechheit, vor einem bà ¶ sen Menschen u. vor einem bà ¶ sen Begegnis, vor dem bà ¶ sen

Triebe, vor einem bà ¶ sen Genossen, vor einem bà ¶ sen N achbar, vor Satan, dem V erderber,

vor einem harten Richter u. vor einem harten Gerichtsgegner ncp yn i » at » , ob er ein

Sohn des Bundes (= ein Israelit) oder kein Sohn des Bundes ist! Und (so pflegte er zu

sprechen) obgleich man Rabbi mit E unuchen umgab (die Gewalttatige von ihm fern-

halten konnten). | | A both 1,8: J ehuda b. Tabai (um 90â € ” 70 v. Chr.) pflegte zu sagen:

Mache dich nicht denen gleich, welche die Richter zu beeinflussen suchen; wenn die

Prozeà Ÿ gegner ] ' in * i » a vor dir stehen, Beien sie (beide) in deinen A ugen wie Schuldige;

wenn sie sich von dir entfernen, seien Bie in deinen A ugen wie Gerechte, weil sie das

Urteil angenommen haben.

18,5: W eil sie mir Belà ¤ stigung bereitet.

Belà ¤ stigen mit A nliegen = rn^ n.

TanchB TF =  § 11 (s. bei Mt27,29 S. 1036) gibt Rabbi als Grund dafà ¼ r, daà Ÿ der Mensch
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nicht immerfort beten dà ¼ rfe, an, daà Ÿ er Gott nicht alle A ugenblicke belà ¤ stigen solle

ry S33 n^ zv * rr< | | pB « rakh S), 13b, 7: R. Pin « chas (um 3(> 0) hat im N amen des

RZ Â « ? ira (um 300) gesagt: W enn ein Mensch einen Schutzherrn hat u. diesen allzusehr

(mit seinen A nliegen) belà ¤ stigt n-m-, so sagt dieser: Da habe ich einen gefunden, der

mich recht belà ¤ stigt "  » V  » man * pi\ A ber Gott nicht also: sooft du ihn auch belà ¤ stigst

v4Â » rniae, er nimmt dich an; s. Ps 55,23. â € ” Dasselbe Midr Ps 4 $ 3 (21b). y Midr Ps 4

 § 3 (21 b); RZ 9fira (nm 300) hat gesagt: W enn ein Mensch einen Schutzbefohlenen r-a ^ a

hat, so là ¤ à Ÿ t er ihn das erstemal auf einem Polster sitzen; wenn er das zweitemal zu

ihm kommt, là ¤ à Ÿ t er ihn auf einem Stuhl sitzen, das driltemal auf einem Schemel, u.

das viertemal sagt er von ihm: W ie drà ¤ ngt u. belà ¤ stigt mich â –   jrniw: dieser! A ber Gott

nicht also, s. Dt 4,7.


Lukas 18,6. 7. 9. 10(1)

239

18,6: Der Richter der Ungerechtigkeit,

ox Q iit-g ddix iag = pox y^ i yi n* x a v" " ? .ein Richter, der kein

wahrheitsgemà ¤ à Ÿ es Gericht richtet" (Gegensatz: pox -| " h po ym, zB

Schab 10* ; Chag 14Â » ; Meg lob; BB 8b), oder aram. = pyjptf y* * .Richter

der F alschheit, der Ungerechtigkeit" (Gegensatz: nsii ujyi â € ž der ge-

rechte Richter" , zB Targ Ps 7,12).

Sanh 7 » : R. Sch « niu6l b. N achman (am 260) hat im N amen des R. J onathan (um 220)

gesagt: J eder Richter, der ein wahrheitsgemà ¤ à Ÿ es Gericht richtet, macht, daà Ÿ die

Sch' khina (Gottheit) in Israel wohnt, s.: Gott steht da in der Gemeinde Gottes, in-

mitten der Richter richtet er (so der Midr Ps 82, 1). J eder Richter aber, der kein

wahrheitsgemà ¤ à Ÿ es Gericht richtet, veranlaà Ÿ t die Sch' khina, sich von Israel zu entfernen,

s.: W egen der V ergewaltigung der Leid vollen . . . will ich mich nunmehr aufmachen

(fortgehen), spricht J ahve Ps 12,6. | ! Midr E sth 1, 1 (82Â » ): A bba Gorjon aus Sidon

(um 180? ) hat... im N amen des Rabban Gamliel (um 90) gesagt: Seitdem die falschen
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Richter mp-s -jâ € ” - sich mehrten, mehrten sich die falschen Z eugen. â € ” Targ Z eph 3,15.

18,7: Gott sollte nicht Recht schaffen usw.?

à œ ber Gebeteerhà ¶ rung s. bei Mt 7, 7 S. 450 ff.

18,9: Die auf sich selbst vertrauten, daà Ÿ sie gerecht seien,

u. die à ¼ brigen verachteten.

Z u dieser Charakteristik der Pharisà ¤ er s. den E x kurs: Pharisà ¤ er u.

Sadd. N r. 2. â € ” J osephus, Bell J ud 1,5,2: Die Pharisà ¤ er, ein Stand bei

den J uden, welcher glaubte frà ¶ mmer zu sein als die audren dox ovv tvfft-

à Ÿ s' otfQ ov ttvai tSv alloav u. die Gesetze genauer (sorgfà ¤ ltiger) auszulegen.

W arnung vor Selbstvertrauen. â € ” A both2,4: Hillel (um 20 v.Chr.) pflegte

zu sagen: . . . V ertraue nicht auf dich selbst " ssi ys^ n bis zum Tage deines

Todes. â € ” Dieser A usspruch wird Iftrakh 29* zitiert mit der Bemerkung: Denn siehe,

J ocbanan (= J ohannes Hyrkanus 135â € ” 104 v. Chr.) diente als Hoherpriester im hohen-

priesterlichen A mt 80 J ahre, u. schlieà Ÿ lich wurde er (doch noch) ein Sektierer (Sadduzà ¤ er). | |

Tancb rvTsip 33* : R. Schim' on b. J ochai (um 150) hat gesagt: Gott verbindet seinen

N amen mit den Gerechten nicht wà ¤ hrend ihres Lebens, sondern erst nach ihrem Tode,

s.: Den Heiligen, die in der E rde (im Grabe) sind (so der Midr Ps 16,3). W ann sind

sie Heilige? W enn sie in der E rde begraben liegen; denn solange sie leben, verbindet

Gott seinen N amen nicht mit ihnen. Das alles warum? W eil Gott nicht das V ertrauen

zu ihnen hat, daà Ÿ sie der bà ¶ se Trieb nicht verfahren werde. A ber wenn sie tot sind,

verbindet Gott seinen N amen mit ihnen. A ber siehe, wir finden doch, daà Ÿ Gott seinen

N amen mit Isaak, dem Gerechten, wà ¤ hrend seines Lebens verbunden hat! Denn so

sagte er zu J akob: Der Gott deines V aters A braham u. der Gott Isaaks Gn 28,13.
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R. Berekhja (um 340) u. die Rabbinen. Die Rabbinen sagten: E r sah seine A sche gleich-

sam auf dem A ltar zusammengebracht (aufgehà ¤ uft). R. B" rekhja sagte: W eil er auf

seinen A ugen erblindet war, war er gleichsam tot (deshalb konnte Gott seinen N amen

mit ihm schon wà ¤ hrend seines Lebens verbinden).

18,10 91: Z wei Menschen gingen zum Heiligtum hinauf,

um zu beten.

1. à ¤ yt' à Ÿ rjaay. â € ” Z eb 54> > : Raba (f 352) hat à ¶ ffentlich vorgetragen: W as bedeutet:

David u. Samuel gingen hin u. wolinten in N ' vajoth (so nach dem K ethib) in Ramall

(so wird 1 Sm 19,18 mit Heranziehung von V ers 19 zitiert). W as soll N evajoth neben

Ramah? E s will besagen, daà Ÿ sie in Ramah saà Ÿ en und sich mit der Schà ¶ nheit der

W eit c' si » hv vi » (d. h. mit dem Tempel) beschà ¤ ftigten. Sie sagten: E s steht ge-
240

Lukas 18, 10 (Â « . 8); 18,11 (Â » . 8)

schrieben: Mache dich auf u. ziehe zu dem Ort hinauf Dt 17,8; das lehrt, daà Ÿ das

Heiligtum hà ¶ her liegt als das ganze (à ¼ brige) Land Israel u. das Land Israel hà ¶ her als

alle (à ¼ brigen) Là ¤ nder. Sie wuà Ÿ ten aber nicht, wo seine Stelle sei. Da brachten sie

das Buch J osua: bei allen (Stà ¤ mmen) steht geschrieben (s. J os 15): â € ž E s geht die

Grenze hinab u. hinauf, â € ž es erstreckt sich die Grenze* ; beim Stamm Benjamin (aber)

steht geschrieben: Sie geht hinauf J os 15, 8, dagegen steht nicht geschrieben: Sie geht

hinab. Da sagten sie: E ntnimm daraus, daà Ÿ hier (im Gebiet Benjamins) sein (des

Heiligtums) Stelle ist.

2. V om Beten im Tempel wird gesprochen Ta? an 19b; SDt 31, 14

 § 305, s. bei J oh 3,1 N r. 1, a u. d.

18, 10 8: Der andre ein Z Ã ¶ llner.

à œ ber den Stand der Z à ¶ llner u. ihre allgemeine V erachtung s. bei Mt 5,46 S. 377 ff.

18,11 à „ : Der Pharisà ¤ er stand u. betete.

A ls Regel galt, daà Ÿ man stehend ffs, djwi? betete; doch war das
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Gebetim Sitzen, Gehen oder Liegen nicht verboten, s. bei Mt6,56S.401.

18,1193: Ich danke dir, daà Ÿ ich nicht bin

wie die à ¼ brigen Menschen.

A uch R. N ' chunja b. Ha-qana (um 70) hat das Dankgebet vor Gott dazu benutzt,

um Bich darin zu seinem eigenen V orteil mit andren Leuten zu vergleichen. pBÂ « rakh 4,

7d, 31: (W enn R. N echunja b. H. aus dem Lehrhaus ging) pflegte er zu sagen: Ich

danke dir, J ahre, mein Gott u. Gott meiner V à ¤ ter, daà Ÿ du mir mein Teil gegeben

hast bei denen, die im Lehrhaus u. in den Synagogen sitzen, u. daà Ÿ du mir mein Teil

nicht in den Theatern u. in den Z irkussen gegeben hast; denn ich muhe mich, u. jene

mà ¼ hen sich, ich bin eifrig, u. jene sind eifrig: ich mà ¼ he mich, um den Gan < E den (das

Paradies) zu erwerben, u. jene mà ¼ hen sich um den Brunnen der Grube, s.: Du wirst

meine Seele nicht der Schrol à ¼ berlassen, deinen F rommen nicht hingeben, daà Ÿ er die

Grube sehe Ps 16, 10. â € ” Die Parallele Berakh 28b: Ich danke dir, J ahve mein Gott,

daà Ÿ du mir mein Teil gesetzt hast bei denen, die im Lehrhaus sitzen, u. nicht bei

denen, die an den (Strafien-)E cken sitzen: denn ich mache mich frà ¼ he auf, u. sie

machen sich frà ¼ he auf; ich mache mich frà ¼ he auf zu den W orten der Tora, u. sie

machen sich frà ¼ he auf zu eitlen Dingen; ich mà ¼ he mich, u. sie mà ¼ hen sich, ich mà ¼ he

mich u. empfange Lohn, u. sie mà ¼ hen sich u. empfangen keinen Lohn; ich laufe, u.

sie laufen, ich laufe fà ¼ r das Leben der zuk. W elt, u. sie laufen fà ¼ r den Brunnen der

Grube. | | In à ¤ hnlicher W eise legt die (ideale, d. h. rabbinisch orientierte) Gemeinde

Israel à ¼ ber sich selbst vor Gott Rechenschaft ab, indem sie sich mit den Groà Ÿ stà ¤ dtern

u. der herrschenden W eltmacht vergleicht. ! E r 21 b: Raba (t 352) hat à ¶ ffentlich vor-

getragen: W as bedeutet: â € ž A uf, mein Lieber, gehen wir hinaus aufs Land, u. laà Ÿ uns
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à ¼ bernachten in den Dà ¶ rfern; frà ¼ h wollen wir aufbrechen zu den W einbergen, schauen,

ob die Rebe aufsproà Ÿ te, aufgegangen ist die Blà ¼ te, zur Blà ¼ te die Granaten kamen;

dort will ich dir meine Liebkosungen geben" ? HL 7,12f. Die Gemeinde Israel spricht

vor Gott: Herr der W elt, beurteile mich nicht nach den Bewohnern der groà Ÿ en Stà ¤ dte,

unter denen es Raub, Unzucht, eitles u. trà ¼ gerisches Schwà ¶ ren gibt; â € ž gehen wir

hinaus aufs Land,* komm, ich will dir die Gelehrtenschà ¼ ler zeigen, wie sie sich unter

dem Druck der N ot mit der Tora beschà ¤ ftigen. â € ž Laà Ÿ uns à ¼ bernachten D-^ tsa,* lies

nicht d^ bi? (in den DÃ ¶ rfern), Bondern câ € ” t^ t$ (unter den Gottesleugnern); komm,

ich will dir die N achkommenschaft E saus (d. h. das rà ¶ mische, inzwischen christlich

gewordene W eltreich) zeigen, die du mit Gutem à ¼ berhà ¤ uft hast, u. sie haben dich

verleugnet. â € ž F rà ¼ h wollen wir aufbrechen zu den W einbergen,* das sind die Synagogen

u. Lehrhà ¤ user; â € ž schauen, ob die Rebe aufsproà Ÿ te,* das geht auf die Schriftkundigen;

â € ž aufgegangen ist die Blà ¼ te," das geht auf die Mischnakundigen; â € ž zur Blà ¼ te die
Lukas 18,12 (Â « )

241

Granaten kamen," das geht auf die G' raarakundigen; .dort will ich dir meine Lieb-

kosungen geben," will dir meine Herrlichkeit u. meine Grà ¶ à Ÿ e zeigen, den Ruhm meiner

Sà ¶ hne u. meiner Tà ¶ chter.1 â € ” Das dem Pharisà ¤ er Lk 18,11 f. in den Mund gelegte Dank-

gebet ist mithin nicht frei oder gar tendenzià ¶ s erfunden, sondern durchaus der

W irklichkeit abgelauscht.

18,12% : Ich faste zweimal in der W oche.

1. dif roà ¶ eaà Ÿ à Ÿ à ¼ rov = oiij^ d. â € ” BB 5,10: Der K rà ¤ mer muà Ÿ seine Mafi-

gefafie zweimal in der W oche raoa a-wt auswischen (damit durch das A ntrocknen

der darin zurà ¼ ckbleibenden W arenreste das Maà Ÿ gefà ¤ à Ÿ sich nicht verkleinere), seine

Gewichte muà Ÿ er einmal in der W oche rava rn « 031 abreiben, u. seine W age muà Ÿ

er nach jedem A bwiegen abwischen. R. Scbimfon b. Gamlià ¶ l (um 140) hat gesagt' F à ¼ r

welchen F all hat man das gelehrt? F à ¼ r feuchte W are; bei trockener ist es nicht nà ¶ tig.

2. vr/ffTtvetv = nix , njsnri, hà ¤ ufig auch p^ sra a » ? , aram.  « pijspa a' rv;

,in einem F asten sitzen" ,â € ž ein F asten beobachten* .â € ” E s gab ein


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F asten zwiefacher A rt: ein allgemeines F asten, das fà ¼ r jedermann

obligatorisch war, u. ein privates F asten des einzelnen, dem der

Charakter der F reiwilligkeit eignete.

E in à ¶ ffentliches F asten der Gesamtheit fand statt am V er-

sà ¶ hnungstage, am 9. A b (Tag der Tempelzerstà ¶ rung) u. bei allgemeinen

Landesnà ¶ ten (Dà ¼ rre, Mià Ÿ wachs, Seuchen, K rieg). In den beiden ersten

F Ã ¤ llen dauerte das F asten einen Tag u. wurde an dem W ochentage

gehalten, auf den gerade der V ersà ¶ hnungstag oder der 9. A b fielen.

Doch trug man bei der F estsetzung des J ahreskalenders rechtzeitig

dafà ¼ r Sorge, daà Ÿ jene beiden Tage nicht auf einen Sabbat fielen. Bei

den F astenfeiern anlà ¤ à Ÿ lich allgemeiner Landesnà ¶ te sind wir am ein-

gehendsten Uber diejenigen bei anhaltendem Regenmangel unterrichtet

Hier umfaà Ÿ te eine volle F astenfeier 13 Tage, u. zwar waren F asttage

stets der Montag u. der Donnerstag, so daà Ÿ das ganze F asten sich à ¼ ber

7 W ochen erstreckte; s. E x kurs: F astenfeier.

Z ur W ahl des 2. u. 5. W ochentages als F asttage s. TanchB  » t « i § 16 (47b): Mit

welcher Schriftstelle haben die (frà ¼ heren) Geschlechter die Bestimmung gestà ¼ tzt, daà Ÿ

man am 2. n. 5. W ochentage (Montag u. Donnerstag) fasten solle? A ls die Israeliten

jene Tat begingen (das goldene K alb verehrten), war Mose am 5. W ochentage empor-

gestiegen (zum Sinai), u. am 2. W ochentag kam er (nach V erlauf von 40 Tagen) wieder

herab. Deshalb haben die Gelehrten angeordnet, daà Ÿ man am 2. u. 5. W ochentag fasten

solle, am Tage des Hinaufgehens u. des Herabkommens Moses. Und am E nde der

40 Tage fasteten u. weinten sie vor Mose, u. Gott ward voller E rbarmen à ¼ ber sie u.
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machte ihnen jenen Tag zu einem Sttbnetag fà ¼ r ihre Sà ¼ nden. â € ” Diese Tradition steht

ganz vereinzelt da; den wirklichen Grund fà ¼ r die W ahl des 2. u. 5. W ochentages zu

F asttagen s. S. 243 F uà Ÿ note 2.

Das freiwillige private E inzelfasten ist im A T bezeugt 2 Sm

12,16; Ps35,13; 69,11; 109,24; Dn9,3; 10,5 u.Ã ¶ .; in den beiden letzten

vorchristl. J ahrhunderten hatte es sich wenigstens innerhalb einzelner

K reise des jà ¼ dischen V olkes allmà ¤ hlich als feste Sitte eingebà ¼ rgert;

1 Unrichtig versteht W ettstein zu Lk 18,13 die W orte A both 2,13: .W enn du

betest, laà Ÿ dein Gebet nicht etwas F estbestimmtes sein" dahin: quando oras, noli

in preeibus bona tua enutnerare.

8tr » ek o. Blll.rbeek, N T II. 16


242 Luku 18,12 (Â « )

s. Sir 31, 26 (A usgabe F ritzsche); Tob 12, 8; J udith 8, 6; Ps Sal 3, 8;

Test J oseph 3. 4. 9.10; Benj 1; vgl. auch im N T auà Ÿ er Lk 18,12 Stellen

wie Mt6,16 ff.; 9,14 u. Lk 2, 37. In der nachchristl. Z eit galt in der

Synagoge das Privatfasten des einzelnen als selbstverstà ¤ ndlicher A us-

druck der F rà ¶ mmigkeit. Man fastete, sei es kà ¼ rzere, sei es là ¤ ngere

Z eit (R. Cadoq, um 50 n. Chr., fastete zB 40 J ahre lang Git56Â » ), um ein

Unrecht gutzumachen u. ein V ergehen zu sà ¼ hnen, oder um sich die

E rfà ¼ llung eines W unsches, die E rhà ¶ rung eines Gebetes zu sichern, oder

um zeitliches u. ewiges Unheil von sich abzuwenden, oder auch bloà Ÿ

um zu fasten, weil das V erdienst des F astens vor Gott unendlich hoch

eingeschà ¤ tzt werde; Belege zu dem allem s. im E x kurs à ¼ ber das F asten.

Selbstverstà ¤ ndlich konnte der einzelne sein F asten vornehmen, an

welchem Tage er wollte; nur die Sabbate u. F eiertage sollten davon

frei bleiben. Gleichwohl bildete sich der Brauch heraus, auch das

private F asten mà ¶ glichst an den W ochentagen zu halten, die fà ¼ r das


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à ¶ ffentliche F asten à ¼ blich waren, d. h. am Montag u. Donnerstag. Das

war so sehr Sitte geworden, daà Ÿ die .Lehre der zwà ¶ lf A postel" (A usg.

Harnack 8,1) anordnet: â € ž E ure F asten sollen nicht mit den Heuchlern

(= J uden) sein; denn sie fasten am 2. u. 5. W ochentag; ihr aber sollt

am 4. Tage (Mittwoch) u. am RÃ ¼ sttag (= F reitag) faston." W eitere

E inzelheiten s. im E x kurs à ¼ ber das F asten.

Das bisher besprochene Privatfasten des einzelnen trà ¤ gt durchaus

den Charakter des Gelegentlichen u. Z ufà ¤ lligen an sich; es hat aus-

schlieà Ÿ lich in der Person des F astenden selbst, in dessen N à ¶ ten, A n-

liegen u. Bedà ¼ rfnissen seinen Grund. Dem wà ¶ chentlich zweimaligen

F asten des Pharisà ¤ ers in Lk 18 eignet dieser Charakter aber offenbar

nicht. Bei ihm handelt es sich um ein regelmà ¤ à Ÿ iges F asten, das nicht

aus den persà ¶ nlichen V erhà ¤ ltnissen des F astenden zu erklà ¤ ren ist,

sondern seinen Beweggrund in etwas andrem hat. A ber worin?

A us dem ersten nachchristl. J ahrh. besitzen wir ein Schriftchen in

aramà ¤ ischer Sprache, M' gillath Tafanith ,F astenrolle" genannt, das in

12 K apiteln die nationalen F reudentage des jà ¼ dischen V olkes aufzà ¤ hlt,

an denen nicht gefastet u. keine à ¶ ffentliche Trauerfeier gehalten werden

sollte. E twas spà ¤ ter ist mit dem Schriftchen ein hebrà ¤ isch geschriebener

K ommentar zu einem Ganzen vereinigt worden. Dieser K ommentar

erwà ¤ hnt am E nde des 12. K apitels Leute, die regelmà ¤ à Ÿ ig zweimal in der

W oche fasten, u. zwar am 2. u. 5. W ochentag. Ihnen wird aufgegeben,

ihr F asten auszusetzen, sobald einer der nationalen F reudentage auf


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einen Montag oder Donnerstag falle; nur wenn ihr F astengelà ¼ bde schon

vor der Bekanntmachung der in der F astenrolle genannten F reudentage

abgelegt sei, sollten sie berechtigt sein, auch an diesen ihr F asten

fortzusetzen (vgl. auch Bar Ta* an 12" ). Diese Leute dà ¼ rfen wir getrost

an die Seite des Pharisà ¤ ers in Lk 18 stellen: jene u. dieser haben ohne

Z weifel zur selben K ategorie gehà ¶ rt. Leider hà ¶ ren wir auch an dieser
Lukas 18,12 (* )

243

Stelle der F astenrolle nicht, welchen Motiven das wà ¶ chentlich zwei-

malige F asten dieser Leute entsprungen war. â € ” In spà ¤ terer Z eit ist

der F astenrolle noch ein 13. K apitel als Schluà Ÿ kapitel beigefà ¼ gt worden;

erst hier erhalten wir den gewà ¼ nschten A ufschluà Ÿ : .A uch haben unsre

Lehrer bestimmt, daà Ÿ man am 2. u. 5. W ochentage wegen dreier Dinge

fasten soll: wegen der Z erstà ¶ rung des Tempels u. wegen der Tora,

die verbrannt worden ist, u. wegen der E ntheiligung des gà ¶ ttlichen

N amens.* 1 N ationales Unglà ¼ ck also ist es gewesen, das nach der

Z erstà ¶ rung des zweiten Tempels gewisse K reise zu dem regelmà ¤ à Ÿ igen

zweimaligen F asten in der W oche veranlaà Ÿ t hat: durch ihr F asten

wollen sie die Sà ¼ nden sà ¼ hnen, die das Unheil herbeigefà ¼ hrt haben, um

so weiteres Unheil abzuwenden, das dem V olk daraus noch entstehen

kà ¶ nnte. â € ” Genau die gleiche Bewandtnis wird es mit dem regelmà ¤ à Ÿ igen

zweimaligen F asten gewisser K reise in der Z eit vor der Tempel-


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' Z erstà ¶ rung gehabt haben. Die Mà ¤ nner, die sich dazu entschlossen,

fà ¼ hlten den Beruf in sich, in den Rià Ÿ einzutreten, den die Sà ¼ nde der

breiten Massen immer aufs neue zwischen Gott u. Israel rià Ÿ , um durch

die SÃ ¼ hnkraft ihres F astens Gottes Z orn zu wenden u. das V olk vor

nationalen Unglà ¼ cksschlà ¤ gen zu bewahren. So heià Ÿ t es von R.  £ adoq

(um 50) Git 56* :â € ž R.  £ adoq saà Ÿ 40 J ahre im F asten, damit J erusalem

nicht zerstà ¶ rt werden mà ¶ chte." F erner darf hier an die E inrichtung

der sog. ,Standmà ¤ nner" erinnert werden, die das ganze V olk bei der

Darbringung des Morgen-Tamidopfers im Tempel zu vertreten, bezw.

sich in der heimatlichen Synagoge zu gemeinsamer Schriftlektion, u.

zum Gebet zu versammeln hatten. Sie fasteten wà ¤ hrend ihrer Dienst-

woche vom 2. bis zum 5. W ochentage, also vier Tage lang; Â » aber sie

fasteten nicht am F reitag dem Sabbat zu E hren u. ferner nicht am

1. W ochentag (Sonntag), damit sie nicht von der Ruhe u. dem W ohl-

leben (am Sabbat) Ã ¼ bergingen zur MÃ ¼ he u. zum F asten u. infolgedessen

stà ¼ rben." 2 Genauer wird dann mitgeteilt, daà Ÿ sie am 2. W ochentag

(Montag) gefastet hà ¤ tten wegen der Seereisenden (fà ¼ r deren glà ¼ ckliche

F ahrt), am 3. wegen der W à ¼ stenreisenden, am 4. wegen der Brà ¤ une,

1V gl. Tafan 4,6: A m 17. Tammuz (etwa J uli).. . verbrannte A postomos die Tora

n. stellte man ein Gà ¶ tzenbild im Heiligtum auf (= .E ntheiligung des gà ¶ ttlichen

N amens* in der F astenrolle? ); am 9. A b (etwa A ugust) . . . wurde der Tempel zum

ersten- u. zum zweitenmal zerstà ¶ rt..." â € ” Schlatter, Die Tage Trajans u. Hadrians,

S.24 u.29 will statt â € ž A postomoa" lesen: ,A postatis* u. versteht unter dem .A postaten"
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den R. E lisen » ? b. A baju, um 120; die A ufstellung des Gà ¶ tzenbildes scheint Schlatter

auf die Grà ¼ ndung des Z eustempels in J erusalem durch Hadrian zu deuten.

' Diese W orte offenbaren uns nebenbei den eigentlichen Grund, aus dem man den

2. n. S. W ochentag zum F asttag bestimmt hat. Man wà ¼ nschte dazu zwei Tage in der

W oche, die einmal sich nicht mit dem Sabbat berà ¼ hrten, u. die ferner mà ¶ glichst von-

einander getrennt lagen, damit das sich là ¤ ngere Z eit wiederholende F asten keine allzu-

groà Ÿ en A nsprà ¼ che an die kà ¶ rperlichen K rà ¤ fte des Menschen stelle. Solcher Tage gab

es in der W oche nur zwei, das waren eben der Montag u. der Donnerstag. Mit Moses

A ufstieg zum Sinai, wie das S. 241 mitgeteilte Tanchumazitat will, hat also die W ahl

des 2. a. 5. W ochentages zu F asttagen nichts zu schaffen.

16Â »
244 Lukas 18,12 (Â « . 81.2)

daà Ÿ sie die K inder nicht befalle, u. am 5. wegen der Schwangeren u.

SÃ ¤ ugenden (s. bei Lk 1, 5 S. 63 ff., besonders A nm. fâ € ” h). W ir erkennen

hieraus nicht bloà Ÿ , wie die Synagoge weite K reise des V olkes syste-

matisch zum F asten erzog, sondern vor allem auch, wie sie geflissentlich

gerade das allgemeine W ohl zum Motiv u. Gegenstand des F astens zu

machen versuchte. Da kann es nicht à ¼ berraschen, wenn die E ifrigsten

unter den Gesetzestreuen sich von den Standmà ¤ nnern im F asten nicht

wollten à ¼ berbieten lassen u. nun auch ihrerseits ein regelmà ¤ à Ÿ iges zwei-

maliges F asten, sei es auf ein J ahr oder auf mehrere J ahre, zugunsten

des Gemeinwohls auf sich nahmen. Z u diesen Gesetzeseifrigen hat auch

der Pharisà ¤ er in Lk 18 gehà ¶ rt. So steht er vor Gott als einer, der das

W ohl u. W ehe des V olkes Gottes fastend u. betend auf seinem Herzen

trà ¤ gt. Damit meint er, vor Gott sich sehen lassen zu kà ¶ nnen.

A nmerkung: E s ist unrichtig, wenn hier u. da aus dem zweimaligen F asten

des Pharisà ¤ ers gefolgert wird, daà Ÿ sonst bei den J uden nur ein einmaliges F asten
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in der W oche à œ blich gewesen sei. V on einer solchen allgemeinen Sitte weià Ÿ das alt-

jà ¼ dische Schrifttum nichts. E benso unrichtig ist die andre Meinung, daà Ÿ sà ¤ mtliche

Pharisà ¤ er zu einem zweimaligen F asten in der W oche verpflichtet gewesen seien.

E ine solche V erpflichtung hat nie vorgelegen; es waren immer nur einzelne, die aus

và ¶ llig freien Stà ¼ cken dergleichen regelmà ¤ à Ÿ ige F astenfeiern gelobten.

18,12 SB: Ich gebe den Z ehnten von allem, was ich erwerbe.

1. Der Z ehntpflicht unterlagen, vom V iehzehnt abgesehen, die E rtrà ¤ ge

an K orn, Most u. Ã ¶ l Dt 14,22 ff. Die rabbin. A uslegung dieser Stelle hat

die V erzehntung ausgedehnt auch auf Hà ¼ lsenfrà ¼ chte u. Grà ¼ n- oder Ge-

mà ¼ sekrà ¤ uter. Das N T erwà ¤ hnt speziell als zehntpflichtig: Minze, Dill

u. K à ¼ mmel Mt 23,23; Minze, Raute u. allerlei Gemà ¼ sekrà ¤ uter Lk 11,42;

s. E x kurs: â € ž A bgaben von den Bodenerzeugnissen' u. bei den betreffenden

neutest. Stellen. W enn also der Pharisà ¤ er sich rà ¼ hmt, daà Ÿ er alles

verzehnte, was er erwerbe, so kann er dabei an die gewissenhafte

V erzehntung dieser à ¼ ber den W ortlaut von Dt 14,22 ff. hinausgehenden

Bodenerzeugnisse gedacht haben, die er selbst als Produzent aus seinen

Ländereien erzielt e.

2. Die W orte: â € ž was ich erwerbe" sind nicht notwendig soviel wie:

â € ž was ich als Selbstproduzent erwerbe" , sie kà ¶ nnen auch bedeuten:

â € ž was ich durch K auf erwerbe" . Die V erzehntung der Bodenerzeugnisse

war ja allerdings zunà ¤ chst ausschlieà Ÿ lich Sache der Produzenten. A llein

die Bauern nahmen es mit dieser Pflicht nicht besonders genau; noch

viel weniger dachten die Hà ¤ ndler in den Stà ¤ dten daran, unverzehntet
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gebliebene F rà ¼ chte nachtrà ¤ glich zu verzehnten. Dadurch kamen die

Gesetzesstrengen in Gefahr, nicht ordnungsmà ¤ à Ÿ ig verzehntete F rà ¼ chte,

sei es von den Bauern, sei es von den HÃ ¤ ndlern, zu erwerben u. in

gesetzwidriger W eise in ihrem Haushalt zu verwerten. Z ur Beseitigung

solcher Mià Ÿ stà ¤ nde schlà ¶ ssen sich die Gesetzesstrengen zu besonderen

Genossenschaften ni-iwn (Sing. rn « n) zusammen, deren Mitglieder o-nan

(Sing, nari, aram. soarj) sich vor Z eugen verpflichten muà Ÿ ten, alle F rà ¼ chte,
Lukas 18,12 (Â » 2. 3)

245

in deren Besitz sie als Produzenten oder als K Ã ¤ ufer gelangten, von

vornherein oder nachtrà ¤ glich in gesetzmà ¤ à Ÿ iger W eise zu verzehnten,

so daà Ÿ niemand, der von ihnen F rà ¼ chte kaufte oder solche in ihrem

Hause aà Ÿ , in Sorge zu sein brauchte, unverzehntete F rà ¼ chte vor sich

zu haben (s. E x k.: A bgaben von den Bodenerzeugnissen u. bei J oh 7,49).

A ach an diese Selbsthilfe der Gesetzestreuen kann der Pharisà ¤ er in

Lk 18 gedacht haben; dann wà ¼ rde er sich in seinem Dankgebet das

Z eugnis ausgestellt haben, daà Ÿ er auch bei denjenigen F rà ¼ chten, die

er durch K auf erwerbe, noch nachtrà ¤ glich in gewissenhaftester W eise

der Z ehntpflicht genà ¼ ge.

8. Der Pharisà ¤ er kann seine W orte aber auch in einem noch weiteren

Sinn gemeint haben. V ielleicht will er nicht bloà Ÿ sagen: .Ich gebe den

Z ehnten von allen Bodenerzeugnissen, die ich selbst produziere oder

durch K auf erwerbe" , sondern: .Ich gebe den Z ehnten von allem, auch
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von dem, was ich durch Handel u. Gewerbe u. sonstwie als E igentum

erwerbe." Dann hà ¤ tte er bei dem V erzehnten, von dem er spricht, nicht

bloà Ÿ die eigentlichen Dezemabgaben von F eldfrà ¼ chten, sondern zugleich

alle Beisteuern im A uge gehabt, die er jà ¤ hrlich zu wohltà ¤ tigen Z wecken

u. zur A rmenpflege leistete. V gl. Pesiq 99b: V erzehntend verzehnte

(= verzehnte pà ¼ nktlich) Dt 14,22; verzehnte, damit du keinen Mangel

erleidest; verzehnte, damit du reich werdest " Mssrr^ -Â « es.1 Gott hat ge-

sagt: V erzehnte das Meine, so verzehnfache ich all das Deine. R. A bba

(um 290) hat gesagt: Das ist ein W ink (A ndeutung) fà ¼ r die Geschà ¤ fts-

leute u. Seefahrenden, die ein Z ehntel (ihres V erdienstes) fà ¼ r die Tora-

beflissenen aufwenden. â € ” In TanchB nx n § 17 (13b) anonym in der

F assung: E in W ink fà ¼ r die Seefahrenden, daà Ÿ sie usw.; ebenso Tanch

nto 13* .â € ” Im aligemeinen waren der W ohltà ¤ tigkeit keine Schranken

gezogen; jeder konnte von dem Seinigen geben, soviel er wollte. Doch

hatte man, um E x travaganzen nach oben u. nach unten hin zu ver-

hà ¼ ten, gewisse N ormen fà ¼ r das Hà ¶ chst- u. Mindestmaà Ÿ der J ahres-

beitrà ¤ ge zu wohltà ¤ tigen Z wecken aufgestellt: es sollte nicht mehr als

20 v. H. u. nicht weniger als 2 â € ” 3 v. H. des J ahreseinkommens gegeben

werden. Den Max imalsatz hat man aus Gn 28,22 hergeleitet: , A lles, was

du mir geben wirst, will ich dir verzehntend verzehnten" ; man deutete

die Gerundivkonstruktion mit: .zweimal den Z ehnten, d. h. 20 v. H. des

Ganzen, geben." Der Mindestsatz war nach A nalogie der Priesterhebe

u. Z ehnthebe festgesetzt worden, von denen die erstere V 40 bis l/Â « o u.


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die letztere V 100 der F eld- u. Baumfrà ¼ chte betrug, beide zusammen also

= 2â € ” 3 v. H. des Gesamtertrags. Die Bestimmung Uber das Hà ¶ chstmaà Ÿ

hat bereits Gamliel II. (um 90) gelegentlich zur A nwendung gebracht,

sie kann also gar wohl bis in J esu Tage hinaufreichen. Das N Ã ¤ here s.

im E x kurs: Die altjà ¼ dische Privatwohltà ¤ tigkeit. â € ” Sollte daher der

1 Dieses W ortspiel zuerst im Munde des R. J ischmatel b. J ose (um 180) Schab 119* ,

dann im Munde des R. J ochanan (f 279) Tafan 8b u. 9" , spater efters anonym.
246

Lukas 18,12 (8 3); 18,13 ( » . » )

Pharisà ¤ er von Lk 18 in seinem Dankgebet die jà ¤ hrliche V erzehntung

seines gesamten E inkommens fà ¼ r wohltà ¤ tige Z wecke im Sinn gehabt

haben, so hà ¤ tte er sich mit seinen 10 Prozent ungefà ¤ hr auf der mittleren

Linie zwischen HÃ ¶ chst- u. Mindestsatz gehalten.

A ber wie man nun auch das W ort des Pharisà ¤ ers verstehen mag â € ”

eine sichere E ntscheidung wird kaum gegeben werden kà ¶ nnen â € ” , immer

kommt darin der Gedanke zum A usdruck, daà Ÿ er mehr leiste, als das

Gesetz von ihm fordere. Das entsprach der allgemeinen à œ berzeugung,

die das pharisà ¤ ische J udentum von seinen Leistungen hatte.

(E r 211> : A llerlei E delfrà ¼ chte, neue u. alte, habe ich, mein Lieber, dir aufbewahrt

HL 7, 14. Israel spricht vor Gott: Herr der W elt, viele gesetzliche Bestimmungen

habe ich Ober mich selbst erlassen, mehr als du Uber mich, u. ich habe sie gehalten.

18,13% : Der Z Ã ¶ llner stand von ferne.

Der Z à ¶ llner war vermutlich im à ¤ uà Ÿ eren V orhof stehen geblieben,


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wà ¤ hrend der Pharisà ¤ er seinen Standort im inneren V orhof wà ¤ hlte. â € ”

Dem in der Synagoge Betenden wurde empfohlen, nicht  » von ferne* ,

d. h. im V orraum stehen zu bleiben, sondern im eigentlichen Synagogen-

raum das Gebet zu verrichten.

DtB 7 (204' ): W as heià Ÿ t: .W achend an meinen Tà ¼ ren' Spr 8,34? Gott sagt:

W enn du in die Synagoge gehst, um zu beten, so bleibe nicht an der à ¤ uà Ÿ eren Tà ¼ r

stehen, um dort zu beten, sondern rà ¼ ste dich, durch die Tà ¼ r einzutreten, die nach

innen zu von der (à ¤ uà Ÿ eren) Tà ¼ r liegt. E s steht nicht geschrieben: W achend an .meiner

TÃ ¼ r" , sondern an .meinen TÃ ¼ ren' , das sind zwei TÃ ¼ ren. Und weshalb so? W eil Gott

ihre (der Israeliten) Schritte zà ¤ hlt u. dir dafà ¼ r den Lohn gibt. â € ” N ach den Parallelen

pBerakh 5, 9 » , 3 u. Berakh 8* gehà ¶ rt diese A usfà ¼ hrung dem Bab Chisda (f 309) an.

18,13 SB: W ollte auch seine A ugen nicht zum Himmel erheben.

Das A ufblicken des Betenden zum Himmel wird nur selten erwà ¤ hnt;  «

die Regel lautete dahin, daà Ÿ beim Gebet A uge u. Herz auf das A ller-

heiligste des Tempels gerichtet sein sollten.b

a. J osephus, A ntiq 11, 5,6: N ehemia brach in Trà ¤ nen aus, . . . u. aufblickend zum

Himmel ctvaà Ÿ teipas eis x ov ovQ avov, sprach er: Bis wie lange, o Herr, willst du dar-

à ¼ ber hinwegsehen, daà Ÿ unser V olk solches erduldet? | | GnR 33 (20 » ): R. Tanchuma

(um 380). . . erhob sein A ngesicht nach droben -in vji n' ajn (u. betete); s. bei

Mt3,9 S. 118f. | | V gl. das nà ¤ chste Z itat.

b. J eb 105b: Chijja (um 200) u. R. Schimton b. Rabbi saà Ÿ en einmal beieinander.

Da hob der eine von ihnen (der letztere) an u. sprach: Der Betende muà Ÿ seine A ugen

nach unten richten; s.: J ahve sprach: Meine A ugen u. mein Herz sollen dort (im
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Tempel, also unten auf E rden) alle Tage sein 1 K g 9, 3. Der andre sagte: E r muà Ÿ

seine A ugen nach oben richten, s.: E rheben wir unser Herz samt HÃ ¤ nden zu Gott im

Himmel! K L 3, 41. Inzwischen war R. J ischmacel b. J ose (um 180) zu ihnen getreten »

Dieser sprach zu ihnen: W omit seid ihr beschà ¤ ftigt? Sie sprachen: Mit dem Gebet.

E r antwortete ihnen: So hat mein V ater (R. J ose b. Chalaphta, um 150) gesagt: Der

Betende muà Ÿ seine A ugen nach unten, aber sein Herz nach oben richten, damit jene

beiden Schriftstellen (1 K g 9, 3 u. K L 3,41) erfà ¼ llt werden. | | SDt 3, 26  § 29 (71b): Die

im A usland Stehenden wenden ihr A ngesicht nach dem Lande Israel hin u. beten,

6.: Und beten zu dir in der Richtung nach ihrem Lande 1 K g 8,48. Die im Lande

Israel Stehenden wenden ihr A ngesicht nach J erusalem hin, s.: Und sie beten nach

dieser Stadt zu (so wird 1 K g 8, 44 zitiert). Die in J erusalem Stehenden wenden ihr
Lukas 18,13 (S. C. Â » ); 18,14 (1)

247

A ngesicht nach dem Heiligtum hin, s.: Und er betet nach diesem Hanse zu 1 K g 8,42.

Die im Heiligtum Stehenden richten ihr Herz auf das A llerheiligste u. beten, s.: Dnd

er betet nach diesem Orte zu (so wird 1 K g 8, 35 zitiert). So ergibt sich, daà Ÿ die im

N orden Stehenden ihr A ngesicht nach SÃ ¼ den, die im Soden nach N orden, die im Osten

nach W esten, die im W esten nach Osten richten, u. so ergibt sieb, daà Ÿ ganz Israel

nach einem Ort hin betet. à „ hnliche A usfà ¼ hrungen: TB' rakh 8,14â € ” 16 (7); B* rakh 4,5

(s. bei Mt 6,5 S.400); pB' rakh 4, 8b, 62 (bei Mt 21,13 S.852f.); Midr HL 4,4 (112* );

TanchB ni » -i  § 21 (87b); PegiqR 83 (149 b).

V ermutlich aber haben die W orte: â € ž E r wollte auch seine A ugen nicht

zum Himmel erheben" mit irgendwelchem Gebetsritus der J uden à ¼ ber-

haupt nichts zu schaffen, sondern sind nach Henoch 13, 5 zu verstehen.

Hier bitten die gefallenen E ngel den Henoch, daà Ÿ er eine Bittschrift

fà ¼ r sie abfasse u. vor Gott bringe. A ls Grund wird hinzugefà ¼ gt: â € ž Denn

sie konnten nicht mehr (zu Gott) reden, noch ihre A ugen zum Himmel er-
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heben aus Scham à ¼ ber ihre Sà ¼ nden, derentwegen sie gestraft wurden.* â € ”

A uch den Z à ¶ llner là ¤ à Ÿ t die Scham nicht mehr zum heiligen Gott aufblicken.

18,13 6: Sondern schlug an seine Brust.

Midr Q oh 7,2 (32 b): W arum schlà ¤ gt man (wenn man unter schweren

Heimsuchungen Reue empfindet) auf das Herz? Um zu sagen, daà Ÿ

alles (Sà ¼ nde u. Schuld) von dort herrà ¼ hrt.

18,13 2): A ch Gott, sei mir Sà ¼ nder gnà ¤ dig!

à ¶ & sà ¶ g, llaodyzf ftm, aram. etwa = x nV x oin; vgl. Targ Ps 57,2;

51,3; 56,2.

18,14% : Dieser ging als ein Gerechtfertigter

in sein Haus hinab vor jenem.

Z um A usdruck vgl. E x R36 (95c): E ine F reude des ganzen Landes

ist der Berg Z ion Ps 48,3; denn kein Israelit brauchte sich zu be-

trà ¼ ben, solange das Heiligtum stand.1 W arum? W enn ein Mensch dort

voller SÃ ¼ ndenschulden hingegangen war u. ein Opfer dargebracht hatte

u. ihm Sà ¼ hnung geworden war, so gab es keine grà ¶ à Ÿ ere F reude ale

diese; denn er ging als ein Gerechter hinweg pns sern rrrtv. â € ” Parallel-

stelle: Midr Ps 48 Â § 2 (138* ); J alqut Ps48,3 nennt Rab N achman (f 320)

als A utor. â € ” Der Z usammenhang der Stelle zeigt, daà Ÿ unter dem

â € ž Gerechten" einer verstanden ist, dem die SÃ ¼ nde vergeben worden

war. E benso wird der â € ž Gerechtfertigte" Lk 18,14 gemeint sein: der

Z Ã ¶ llner ging hin als einer, dem die SÃ ¼ nde vergeben war. â € ” Gegen

dieses Urteil J esu à ¼ ber den Z à ¶ llner wà ¼ rden die jà ¼ dischen Schrift-
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gelehrten, wenn man sie gefragt hà ¤ tte, wohl den schà ¤ rfsten W ider-

1V gl. PÂ « siq 55b; R. J ehuda b. Simon (um 320) hat gesagt: Sein lebelang hat kein

Mensch in J erusalem à ¼ bernachtet, in dessen Hand eine Schuld gewesen wà ¤ re. W ie

denn? Das tagliche Morgenopfer schaffte Sahnung fà ¼ r die Sà ¼ nden, die in der N acht

geschahen, u. das tagliche A bendopfer fà ¼ r die Sunden, die am fuge geschahen. So

Bbernachtete kein Mensch in J erusalem, in dessen Hand eine Schuld gewesen wà ¤ re,

â € ¢ .: Gerechtigkeit abernachtet in ihr J es 1,21. â € ” Parallelen: PÂ » siq 61b; 122Â « ; Midr HL

1,9 (91 » ); TanchB on:t  § 12 (78 » ), P » siqR 15 (78b); 16 (84b) â € ž . 5.


248 Lukas 18,14 (I)

spruch erhoben haben. N ach J oma 8,9 hat R. E l' azar b. * A zarja (um 100)

einmal à ¶ ffentlich vorgetragen: V on allen euren Sà ¼ nden vor (= gegen)

J ahve sollt ihr rein werden (so wird Lv 16,30 gefaà Ÿ t); à œ bertretungen,

die ein Mensch wider Gott begangen hat, sà ¼ hnt der V ersà ¶ hnungstag;

à œ bertretungen, die ein Mensch wider einen andren begangen hat, sà ¼ hnt

der V ersà ¶ hnungstag erst, wenn er den andren begà ¼ tigt (befriedigt hat).

Diesen Satz hat die Mischna (das.) als allgemein gà ¼ ltige N orm an-

erkannt. W enn es aber schon vom V ersà ¶ hnungstag galt, daà Ÿ er Sà ¼ nden

gegen andre Menschen erst nach deren V ersà ¶ hnung u. Befriedigung

sà ¼ hne, so galt das vollends von der Buà Ÿ e, deren Sà ¼ hnkraft hinter der

des V ersà ¶ hnungstages wesentlich zurà ¼ ckstand, s. J oma 8, 8 u. TJ oma

5, 6 ff. (190) bei Mt4,17 S.169. Z ur Begà ¼ tigung des andren gehà ¶ rte

nun, falls man ihn bestohlen oder betrogen hatte, daà Ÿ man ihm das

Seine unter Hinzufà ¼ gung eines F à ¼ nftels (nach rabbin. A uslegung eines

V iertels) des veruntreuten W ertes nach Lv 5, 20 ff. zurà ¼ ckgab.1 E he


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das geschehen war, konnte von V ergebung der SÃ ¼ nde keine Rede sein.

Deshalb wà ¼ rden die Schriftgelehrten J esu Urteil, daà Ÿ der Z à ¶ llner als

einer, dem die Sà ¼ nde vergeben war, heimgegangen sei, als và ¶ llig un-

begrà ¼ ndet abgelehnt haben, weil eben die V orbedingung, die Z urà ¼ ck-

gabe des unrechtmà ¤ à Ÿ ig erworbenen Gutes, nicht erfà ¼ llt war. Man ver-

kannte nicht, daà Ÿ unter solchen Umstà ¤ nden denen, die sich an fremdem

Gut vergriffen hatten, die wirksame Buà Ÿ e ungemein erschwert oder

geradezu unmà ¶ glich gemacht werde. , W er viele beraubt hat, heià Ÿ t es

TBQ 10,14 (367), muà Ÿ an viele zurà ¼ ckerstatten. Schwerer ist es fà ¼ r

den, der viele beraubt bat, als fà ¼ r den, der einen einzelnen beraubt

hat; diesen kann er begà ¼ tigen u. ihm sein Geraubtes zurà ¼ ckerstatten.

W er aber viele beraubt hat, kann diese nicht begà ¼ tigen u. ihnen ihr

Geraubtes nicht zurà ¼ ckerstatten.* Man schaffte deshalb E rleichterungen,

indem man unerfà ¼ llbare F orderungen einfach fallen lieà Ÿ . TBM 8,26

(390): Die Buà Ÿ e der Steuererheber u. Z à ¶ llner ist schwer (weil sie die

von ihnen geschà ¤ digten Personen nicht kennen); sie erstatten zurà ¼ ck

an die, die sie kennen, u. aus dem Rest (des erpreà Ÿ ten Geldes) be-

streitet man allgemeine Bedà ¼ rfnisse.1 â € ” In den Tagen Rabbis hat man

weitere E rleichterungen eintreten lassen. BQ 94b Bar: W enn RÃ ¤ uber

oder auf Z ins V erleihende zurà ¼ ckerstatten, so nimmt man es von ihnen

nicht an, u. wer es von ihnen annimmt, an dem findet der Geist der

Gelehrten keine Befriedigung. R. J ochanan (f 279) hat gesagt: In den

1Z ach& us Lk 19, 8 ging mit dem vierfachen E rsatz, den er leistete, weit à ¼ ber die
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ihm gesetzlich obliegende Pflicht hinaus.

' BQ 94b: K omm u. hà ¶ re: Die Buà Ÿ e der Hirten (die ihre Herden auf fremden

Grundstà ¼ cken weiden lassen), der Steuererheber u. der Z à ¶ llner ist schwer, u. sie er-

statten zurà ¼ ck an die, welche sie kennen . . ., u. wenn sie sie nicht kennen, so be-

streitet man daraus die Bedà ¼ rfnisse der Gesamtheit. Rab Chisda (f 309) hat gesagt:

Gruben (Brunnen), Grà ¤ ben u. Hà ¶ hlen (zu W asseransammlungen macht man aus dem

Gelde); vgl. auch Bar Bova 29Â » .


Lukas 18,14 (Â « . S); 18,18 f.; 19,2. 8 (Â « . 8)

249

Tagen Rabbis ist diese Bar gelehrt worden. Denn in einer Bar heià Ÿ t

es: E s geschah, daà Ÿ ein Mensch Buà Ÿ e tun wollte; da sagte sein W eib

zu ihm: Du Dummkopf, wenn du Buà Ÿ e tust, ist auch nicht der Gurt

(an deinem Leibe) dein E igentum! Dadurch lieà Ÿ er sich zurà ¼ ckhalten

u. tat nicht Buà Ÿ e. In jener Stunde hat man gesagt: W enn Rà ¤ uber oder

auf Z ins V erleihende zurà ¼ ckerstatten usw. wie oben. â € ” W eiterhin wird

dann gefragt:  » W enn sie zurà ¼ ckerstatten, aber man es von ihnen nicht

annimmt, wozu erstatten sie dann zurà ¼ ck? (A ntwort:) Um der Pflicht

Gott gegenà ¼ ber zu genà ¼ gen." Die V orschrift Lv 5,20 ff. wird also dem

Buchstaben nach beobachtet, indem das geraubte oder erpreà Ÿ te Gut

zurà ¼ ckgegeben wird; indem der Geschà ¤ digte es aber nicht annimmt,

ist die E rsatzpflicht tatsà ¤ chlich aufgehoben. V gl. auch bei Lk 19,8 C.

18,14 8): J eder, der eich selbst erhà ¶ ht, wird erniedrigt werden

(s. bei Mt 18,4; 28, 12 n. Lk 1, 51 8. 103, g).


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18,18 f. 8. bei Mk 10,17 S.24f.

19,2: Z akchà ¤ us . . . ein Oberzà ¶ llner.

1. Z ax x aiog (so auch 2 Makk 10,19) = (E sra 2,9; N eh 7,14), -wst

u. " st  » der Gerechte" .â € ” A m hà ¤ ufigsten kommt der N ame vor als

N ame des V aters des Rabban J ochanan (f um 80), des W iederherstellers

der Synagoge nach dem Unglà ¼ cksjahr 70. Sanh 41D: A ls er lernte

(studierte), nannte man ihn Ben Z akkai â –   so » , wie einen Schà ¼ ler, der

vor seinem Lehrer sitzt; als er aber lehrte, nannte man ihn Rabban

J ochanan b. Z akkai. â € ” E in Tannai' t R. not wird erwà ¤ hnt TBerakh

2,16 (5); TJ ad 2,9 (683); er erreichte ein sehr hohes A lter MÂ ° g 27 b. â € ”

A us Babylonien stammte ein R. -toi (der à „ ltere), der dem R. J ochanan

(t 279) nà ¤ herstand. â € ” à œ ber R. Z akkai aus K abul u. R. Z akkai aus

Schwab (Scheeb), beide gegen 800, s. Bacher, pal. A mor. 3, 643. 753. â € ”

E in F leischer vat tradiert einen Lobspruch im N amen des R. J ochanan

(f 279) pM'g 4, 74*. 54.

2. ccQ x ^ ehà ¤ vrii. â € ” Z akchà ¤ us dà ¼ rfte Generalpà ¤ chter der Z à ¶ lle von

J ericho gewesen sein; vgl. Schà ¼ rer* 1, 478. â € ” à œ ber die Z à ¶ llner à ¼ ber-

haupt s. bei Mt 5,46 S. 377.

19,8 9: Die HÃ ¤ lfte meiner Habe gebe ich den A rmen.

à œ ber die Hà ¶ he der freiwilligen Gaben fà ¼ r wohltà ¤ tige Z wecke, insonderheit zur A rmen-

pflege s. den E x k.: .Diealtjlid. Privatwohltà ¤ tigkeit' ,einzelnesauchbeiLk 18,128.245 N r. 3.

19, 8 SB: W enn ich von einem etwas erpreà Ÿ t habe.

Z u ovx tx payreiy s. bei Lk 3, 14. â € ” Synonyma im Rabbinischen: it; n. oqn, beide


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BQ 62* so unterschieden, daà Ÿ dieses ein gewaltsames N ehmen gegen Bezahlung u.

jenes ein gewaltsames N ehmen ohne Bezahlung bedeute. Dagegen wird nach GnR 31

(18d) csn gebraucht beim N ehmen eines Dinges, das mindestens den W ert einer P^ ruta

(kleinstes Geldstà ¼ ck) hat, s » j auch beim N ehmen eines Dinges von geringerem W ert. â € ”

Unterschied von 3; ; .stehlen* u. in .rauben" : W er in Gegenwart von Z eugen ent-

wendet, ist ein Dieb :| > (ohne Z eugen, die die Tat beobachtet haben, kann niemand als

Dieb bestraft werden), wer in Gegenwart der Besitzer, ist ein RÃ ¤ uber 1' ; ? :, pSanhS, 26 b, 14.
250

Lukas 19,8 (C)

19,8 6: So erstatte ich es vierfach.

Die Z urà ¼ ckgabe des E rpreà Ÿ ten in vierfacher Hà ¶ he an die Geschà ¤ digten

soll im Sinn des Z akchà ¤ us als Tatbeweis dienen, daà Ÿ er ein andrer

Mensch geworden ist. Das entsprach ganz den A nschauungen der alten

Synagoge. E ine rechtschaffene Umkehr in Buà Ÿ e nyion sollte sich er-

weisen zunà ¤ chst darin, daà Ÿ der Mensch von seinem alten Sà ¼ ndenleben

ablieà Ÿ , s. bei Mt 4,17 S. 171 A nm.6; sodann darin, daà Ÿ er den Beleidigten

oder Geschà ¤ digten begà ¼ tigte (versà ¶ hnte), s. bei Mt 5,24 S. 284 N r. 1 u.

S. 287 N r. 2; ferner s. bei Mt 18,21 S.795. Z ur Begà ¼ tigung des Ge-

schà ¤ digten gehà ¶ rte natà ¼ rlich auch die W iedergutmachung seines V er-

lustes. Die biblische Grundlage bildete Lv 5, 20 ff. Hiernach sollte der,

der sich gegen fremdes E igentum versà ¼ ndigt hatte, falls er aus eigenem

A ntrieb das unrechte Gut zurà ¼ ckgab, den vollen Betrag jenes Gutes

unter Hinzufà ¼ gung eines F à ¼ nftels (nach rabbinischer Rechnung eines


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V iertels)1 seines W ertes zurà ¼ ckerstatten. W enn Z akchà ¤ us bereit war,

vierfachen E rsatz zu geben, so ging er also weit à ¼ ber die gesetzliche

Pflicht hinaus; er stellte sich damit gewissermaà Ÿ en auf eine Linie mit

dem Diebe, der nach E x 21, 37 unter Umstà ¤ nden ebenfalls zu vier-

fachem E rsatz verpflichtet war. â € ” à œ ber die Schwierigkeiten, die die

E rstattung des erpreà Ÿ ten Gutes gerade den Z à ¶ llnern bereitete, s. bei

Lk 18,14 81. â € ” A uà Ÿ er den Z à ¶ llnern gab es noch eine ganze Reihe von

Menschen, die wegen ihres anrà ¼ chigen Lebens mehr oder weniger in

die bà ¼ rgerliche A cht erklà ¤ rt waren. So die W à ¼ rfelspieler, die auf Z ins

V erleihenden, die, welche im W ettsport Tauben fliegen lieà Ÿ en oder mit

dem E rtrag des Sabbatjahres Handel trieben; ferner die Hirten u. die

V erkà ¤ ufer vonT' rephafleisch, das zum Genuà Ÿ verboten war. W elche Be-

dingungen man speziell diesen Leuten stellte, falls sie in der A chtung ihrer

V olksgenossen rehabilitiert zu werden wà ¼ nschten, zeigen folgende Stellen.

Sanh 25b: W à ¼ rfelspieler, das sind die, welche mit Steinchen spielen; u. nicht bloà Ÿ

von denen, die mit Steinchen spielen, hat man es gesagt (daà Ÿ sie als Z eugen vor

Gericht nicht zugelassen seien), sondern auch von denen, die mit den Schalen von

N à ¼ ssen u. Granatà ¤ pfeln spielen. Und wann erfolgt ihre W iederzulassung (zur Z eugnis-

ablegung u. damit ihre Rehabilitierung)? W enn sie ihre Steinchen zerbrechen u. in

và ¶ lliger Umkehr (Buà Ÿ e) in sich gehen, daà Ÿ sie es selbst ohne Geld nicht mehr tnn.

Der auf Z ins V erleihende . . .; wann erfolgt deren W iederzulassung? W enn sie ihre

Schuldscheine zerreià Ÿ en u. in và ¶ lliger Umkehr in sich gehen, daà Ÿ sie selbst an einen

N ichtisraeliten nicht mehr Geld (auf Z ins) verleihen (was sonst erlaubt war). Die,
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welche Tauben fliegen lassen . . .; wann erfolgt deren W iederzulassung? W enn sie

ihre Taubengerà ¼ ste abbrechen u. in và ¶ lliger Umkehr in sich gehen, daà Ÿ sie es selbst

in unbewohnten Gegenden nicht mehr tun. Die Hà ¤ ndler mit Brachjahrfrà ¼ chten . . .;

wann erfolgt deren W iederzulassung? W enn das nà ¤ chste Brachjahr herangekommen

ist u. sie (vom Handel mit dessen F rà ¼ chten) ablassen. R. N ' hemja (um 150) hat gesagt:

N icht eine Umkehr, die bloà Ÿ in W orten besteht, hat man damit gemeint, sondern eine

Umkehr in bezug auf das Geld, daà Ÿ er zB sagt: Ich, der u. der, Sohn des u. des,

habe 200 Z uz (etwa 130 Mark) aus Brachjahrfrà ¼ chten zusammengebracht, u. siehe,

1 Siehe E x kurs à ¼ ber die A bgaben von den Bodenerzeugnissen N r. 5.


Lukas 19,8(8); 19,9.11.12

251

< à ¼ ese seien als Gabe fà ¼ r die A rmen gegeben! â € ” Parallelen: TSanh 5,2 (423); pRH 1,

57Â ° , 1; pSanh 3,21 Â » ,84; pSch' bu 7, 37 d, 40. II Sanh 25* :E in F leischer wurde dabei

betroffen, daà Ÿ er T ° repha aus meiner Hand abgab. Rab N achman (t 320) erklà ¤ rte ibn

fà ¼ r untauglich (zum F leischhandel) u. entfernte ihn (aus seinem Geschà ¤ ft). Da ging

der F leischer hin u. lieà Ÿ sein Haar n. seine N agel wachsen (zum Z eichen seiner Trauer).

Rab N achman gedachte ihn wieder fà ¼ r tauglich zu erklà ¤ ren. Raba (f 352) sprach zu

ihm: V ielleicht handelt er hinterlistig (erheuchelt nur Trauer u. Buà Ÿ schmerz)! A ber

was dient denn zu seiner Rehabilitierung mrjpr  « '  « ? Die erfolgt nach der Meinung

des Rab Idi b. A bin (um 310); denn dieser hat gesagt: W er in bezug auf Terepha

verdà ¤ chtig ist, fà ¼ r den gibt es keine Rehabilitierung, bis er an einen Ort geht, wo

man ihn nicht kennt, u. einen wertrollen verlorenen Gegenstand (den er findet, an

den E igentà ¼ mer) zurà ¼ ckgibt oder ein eigenes wertvolles Stà ¼ ck V ieh (wahrheitsgemà ¤ à Ÿ )

als T' repha unter seiner Hand ausgibt (u. damit beweist, daà Ÿ Geldliebe ihn nicht zur

à œ bertretung eines Gebotes bewegen kà ¶ nne). | | TBQ 8, 15 (362): W enn ein Hirt (der
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zugleich die BQ 7, 7 verbotene A ufzucht von K leinvieh, Schweinen u. Hunden betreibt)

Buà Ÿ e tut, so verpflichtet man ihn nicht, diese alle auf einmal zu verkaufen; sondern

er darf sie ganz allmà ¤ hlich verkaufen. â € ” Sein V ermà ¶ gen soll also schonend behandelt

werden, nur darf er seinen anstà ¶ à Ÿ igen Beruf nicht fortsetzen. â € ” A hnliches wird vom

Steuererheber gefordert TD" mai 3, 4 (49): A nfà ¤ nglich sagte man: E inen Genossen

i-= -, Mitglied der pharisà ¤ isch gerichteten Genossenschaft zur genauen Beobachtung

der Z ehnt- u. Reinigungspflichten, s. oben bei Lk 18, 12 S. 244 N r. 2), der Steuererbeber

wurde, stà ¶ à Ÿ t man aus seiner Genossenschaft aus. Darauf sagte man: Solange er

Steuererheber ist, ist er nicht beglaubigt (in bezug auf die V erzehntung seiner F rà ¼ chte

usw.); trennt er sich von seinem Steuererheberposten, siehe, so ist er beglaubigt. (Das-

selbe pDemai 2,23* , 10; etwas anders Bckhor 31" ). â € ” A uch hier ist die N iederlegung

des verhaà Ÿ ten A mtes die Grundbedingung seiner persà ¶ nlichen Rehabilitierung.

19,9: E in Sohn A brahams.

â € ž Sohn A brahams" im physischen Sinn bezeichnet den Israeliten als

leiblichen N achkommen A brahams; Â » â € ž Sohn A brahams" im ethischen

Sinn bezeichnet den Israeliten, der A brahams A rt an sich hat.b

a. BM 7,1; BQ 8,6 s. bei Mt 3,9 S. 116 N r. 2.

b. Beca 32b; GnR 53 (34* ); A both 5,19 s. bei Gal 3, 7.

19,11; Daà Ÿ das Reich Gottes sofort erscheinen sollte.

" \ ir; Hâ € ” avatpaiftoUtH, â € ž offenbart werden,* â € ž erscheinen* ; speziell vom Offenbar-

werden der Gottesherrschaft Targ J es 31, 4: Offenbaren wird sich -V ; rp die Herrschaft

J ahves CÂ ° baoth, um zu wohnen auf dem BergZ ion. | | Targ J es 40,9: Offenbar geworden

ist rifV jpn die Herrschaft eures Gottes. II Targ Micha 4, 7: Offenbaren wird sich " ijnr
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die Herrschaft J ahves. | | Pe « q 51* : R. [ A zarja (um 380) hat gesagt: Die Z eit des Ge-

sanges ist herangekommen HL 2,12, herangekommen ist die Z eit der Gotttesherrschaft,

< 9aà Ÿ sie sich offenbare rA ps^ . â € ” Parallelen: Midr HL 2,12 (100> > ); P » siqR 15 (75* ). | |

Trakt Soph^ r 14  § 12: Offenbar werden u. erscheinen mà ¶ ge nsin nijr seine Herr-

schaft Ober uns eilends u. in naher Z eit! j| A ss Mos 10,1: Dann wird seine (Gottes)

Herrschaft erscheinen in seiner ganzen Schà ¶ pfung et tunc parebit regnum illius in

omni creatura illius. i| V on der Herrschaft des Messias A pok Bar 39,7: W enn die

Z eit seines (des rà ¶ mischen W eltreiches) E ndes herbeigekommen ist, daà Ÿ es zu F alle

kommen wird, alsdann wird sich die Herrschaft meines Messias offenbaren tunc re-

velabitur prineipatus Messiae mei. II A ggad Schir ha-Schirim 6,10 s. bei Lk 17. 20 8.236.

19,12: Z og in ein fernes Land.

X à œ Q tt fiax gu entspricht dem sehr hà ¤ ufigen ejn rjrrft wà ¶ rtlich: â € ž Land

am Meer" , dann à ¼ berseeisches oder fernes Land, zB P ° siq 139b: E in


252

Lukas 19, 18.20. 22

K à ¶ nig zog in ein fernes Land ' n'  » t> " A ifrn; s. E x kurs à ¼ ber den altjà ¼ d.

Synagogengottesdienst C, 2, a; ferner bei Lk 15,13 % S. 212 f.

19,13 Â » :Z ehn Minen.

1 Mine nji) (aram. * w) = 100 Z uz, etwa.65 J (, s. bei Mt S. 292 N r. 10.

19,13  » : Treibt Geschà ¤ fte (vgl. bei Mt 25,14ff. S.970).

TtQ ctyfiaTeia = K jBaa-iij^ â € ” nQ aynttx evsa& ai = kjbo^ s nias oder po$

 » nrea* * ? , ein Geschà ¤ ft betreiben, bezw. sich mit Handelsgeschà ¤ ften be-

fassen.

GnR 100 (64c): Rabban J ochanan b. Z akkai (f um 80) hat 40 J ahre lang ein Ge-

schà ¤ ft (Handel) betrieben ' c nv; .| | B' rakh 84b = Sanh 99 « s. bei Mt 10,42 S. 592

N r. 2. | | SDt 32,12 Â § 315 (135Â » ): Â » Und kein fremder Gott neben ihm" Dt 82 ,12; es

sollen unter euch keine Leute (speziell A uslà ¤ nder) sein, die mit irgend etwas Handel

treiben di^ s k-bwim TpBiyc.

19,20: Die ich in einem Tuch verwahrt gehalten habe.


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K eth67b: R. A bba (um 290) pflegte Geld in sein Tuch mvnoa (= Â « ovidgioy) zu

binden, das er à ¼ ber seine Schulter warf. II BM 3,10: W enn jemand einem andren Geld

zur A ufbewahrung gibt u. dieser bindet es ein (Raschi: in sein Tuch mm) u. hangt

es aber seinen RÃ ¼ cken usw., s. bei Mt 15, Uff. S.970 f. | | LvR 6 (109b) wird von einer

F rau erzà ¤ hlt, die 3 Denare in ihre Halle (Mantel) gebunden hatte. â € ” à œ ber das A uf-

bewahren von Geld in der E rde, im Dachgebà ¤ lk usw. s. bei Mt 25,18 S. 971 f.

19,22: A us deinem Munde (= = auf Grund deines W ortes)

richte ich dich.

N uR 16 (181Â ° ): Gleich einem K Ã ¶ nig, vor dessen Richterstuhl (lies twa statt rwa)

einer kam, um gerichtet zu werden. E r stieà Ÿ ein W ort aus seinem Munde, durch das

er sich fà ¼ r schuldig erklà ¤ rte. Da lieà Ÿ der K à ¶ nig die A nklageschrift wider ihn liegen

u. erklà ¤ rte ihn fà ¼ r schuldig aus seinem Munde rta is-n (d. h. auf Grund dessen, was

eben aber seine Lippen gegangen war). E r sprach zu ihm: N ach dem Urteil, das du

aus deinem Munde gebracht hast, verurteile ich dich: es geschehe dir, wie du gesagt

hast! So sprach auch Gott: In dieser W Ã ¼ ste sollen eure Leiber fallen N u 14,29 (nach-

dem die Israeliten N u 14,2 gesagt hatten: W Ã ¤ ren wir doch in dieser W Ã ¼ ste ge-

storben! ). â € ” Dasselbe Tanch ritv 218b.

F ormell verschieden, aber sachlich gleichbedeutend ist die hà ¤ ufige

W endung: Mà ¶ gen deine Ohren hà ¶ ren, was dein Mund spricht! oder in

F rageform: W ollen deine Ohren nicht hà ¶ ren, was dein Mund spricht?

d. h. entnimm deinen eigenen W orten die A ntwort oder das Urteil.

P* siqR 21 (99* ) wird erzà ¤ hlt, daà Ÿ der K aiser Hadrian in einem Gesprà ¤ ch mit

R. J ' hoschuac b. Chananja in der V erbindung des gà ¶ ttlichen N amens mit den ersten
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Geboten, die nur den Israeliten gegeben seien, eine Strafandrohung gegen das jà ¼ dische

V olk, dagegen in dem F ehlen des gà ¶ ttlichen N amens in den à ¼ brigen Geboten, die

auch der Heidenwelt gelten, die Bà ¼ rgschaft gesehen habe, daà Ÿ die Heiden wegen

deren à œ bertretung von Gott nichts zu befà ¼ rchten hà ¤ tten. R. J  « hoschua< fà ¼ hrt darauf

den K aiser durch alle Stadtteile Roms. .à œ berall, wohin er ihn fà ¼ hrte, sah er des

K aisers Bild angebracht. R. J ah. sprach: W as ist denn das? Das ist mein Bild, ver-

setzte der K aiser. E ndlich brachte er ihn an einen A bort. Mein Herr K Ã ¶ nig, hob

R. J  « h. an, ich sehe, das du in der ganzen Stadt Herrscher bist, denn à ¼ berall ist dein

Bild angebracht; aber an diesem Ort ist es nicht angebracht! Der K aiser sprach zu

ihm: Du bist ein A ltester der J uden? ! W à ¤ re denn das eine E hre fà ¼ r den K à ¶ nig,

wenn sein Bild angebracht wà ¤ re an einem verà ¤ chtlichen, an einem verabscheuten, an


Lukas 19,40.42.44

253

einem schmutzigen Ort? R. J Â « h. erwiderte: HÃ ¶ ren deine Ohren nicht, was dein Mond

gesprochen hat? W à ¤ re das ein Lob fà ¼ r den Heiligen, gepriesen sei erl wenn sein

N ame verbanden wà ¤ re mit Mà ¶ rdern, E hebrechern o. Dieben? ' II W eitere Beispiele s. bei

Mt 21,24 S. 861 (PÂ « siq 40Â » ), bei Mt 22, 32 S. 895 f. (GnR 14), bei Mt 6, 4 S S. 396 (Midr

Q oh-5,10), bei Mt 27,29 S. 1036 (Tanchà Ÿ V F  »  § 11) u. bei Mt 13,12 « S.661 (Midr Q ohl,7).

19, 40: W erden die Steine schreien.

Tax g Hab 2,11: Denn der Stein aas der W and schreit Ober (gegen) den, der ihn

beraubt hat, n. der Splitter aus dem Balken antwortet ihm. II Midr F s 73 Â § 4 (168* )

s. bei Mt 22, 28 S. 889 A nnu e. | | Chag 16* : W enn da etwa sagen wolltest: W er wird

wider mich (a. meine SÃ ¼ nde vor Gott) zeugen? (so wisse:) Die Steine des Hauses n.

die Balken des Hauses eines Menschen zeugen wider ihn, s.: Denn der Stein aus der

W and wird schreien Hab 2,11. | | Taian 11* : W er mit der Gesamtheit (Gemeinde) leidet,

der ist wà ¼ rdig, auch den Trost der Gesamtheit zu schauen. Und wenn ein Mensch

sagen wollte: W er wird denn gegen mich zeugen? Die Steine u. Balken des Hauses
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eines Menschen werden gegen ihn zeugen, s. Hab 2,11.

19,42 9: W as zu deinem F rieden dient.

E s sei hier an folgende haggadische E rklà ¤ rung des N amens .J eru-

salem" erinnert. GnR 56 (36* ): A braham nannte den N amen dieses

Ortes ,J ahve mà ¶ ge sehen" 1 rm-n Gn 22,14. Sem (nach dem Midr =

Melchisedek) nannte ihn â € ž Schalem* b^ bj, s. Gn 14,18. Da sprach Gott:

W enn ich ihn nenne  » Mà ¶ ge sehen* , wie ihn A braham genannt hat,

dann wird Sem, der gerechte Mann, murren; u. wenn ich ihn  » Schalem*

nenne, dann wird A braham, der gerechte Mann, murren. Darum siehe,

nenne ich ihn  » J erusalem" , wie sie beide ihn genannt haben, bV b i-ucp,

d. i. dV dw (= mà ¶ ge F rieden [ Heil] sehen).

19,42 93: N un aber ist es vor deinen A ugen verborgen.

GnR 32 (19* ): E s war vor den A ugen des R. J onathan (um 220) verborgen noljyrj

' â € ¢ ' i" ryu, so daà Ÿ er ihm keine A ntwort gab. â € ” Die ganze Stelle bei Mt 10,5 S. 549/S.

19,44: Sie werden nicht einen Stein auf dem andren lassen.

V gl. bei Mt 24, 2 S. 944 ff. â € ” à œ ber den Grund der Z erstà ¶ rung des Tempels u. J eru-

salems s. J oma 9 * bei Mt 5,43 S. 366 N r. 3; TMÂ « n 13, 22 bei Mt 23,28 S. 937. â € ” F erner

Schab 119 » :A baje (t 338/39) hat gesagt: J erusalem ist nur zerstà ¶ rt worden, weil man

darin den Sabbat entheiligt hat, s.: V or meinen Sabbaten verhà ¼ llten sie ihre A ugen,

so daà Ÿ ich unter ihnen entheiligt wurde E z 22, 26. R. A bbahu (um 300) hat gesagt:

J erus. ist nur zerstà ¶ rt worden, weil sie die Schema! - Rezitation des Morgens u. des

A bends vernachlà ¤ ssigt haben, s.: W ehe denen, die sich des Morgens frà ¼ he aufmachen,

dem Rauschtrank nachzulaufen usw. J es 5,11 â € ” 13. Rab Hamnuna (um 290) hat gesagt:
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J erus. ist nur zerstà ¶ rt worden, weil man darin die Schulkinder mà ¼ à Ÿ ig gehen lieà Ÿ (statt

sie in die Schule zn schicken), s.: Gieà Ÿ (die Z ornglut J ahves) aus A ber das K ind auf

der Straà Ÿ eJ er 6,11. W as ist der Grund des A usgieà Ÿ ens? W eil das K ind auf der

Straà Ÿ e ist (statt in der Schule). (Ulla (um 280) hat gesagt: J erus. ist nur zerstà ¶ rt

worden, weil es ihnen an Scham voreinander gefehlt hat, 8.: Sie wurden znschanden,

weil sie Greuel verà ¼ bt, auch schà ¤ men wollten sie sich nicht usw. J er 6,15. R. J icchaq

(um 300) hat gesagt: J erus. ist nur zerstà ¶ rt worden, weil klein u. groà Ÿ sich gleich

dankten, 8.: Und es ist das V olk wie der Priester usw. J es 24, 2, u. hinterher (V ers 3)

1N Ã ¤ mlich die Opferung Isaaks, um dann ihretwegen Israels SÃ ¼ nden zu vergeben;

so zB MÂ « kh E x 12,13 (10Â » > ); 12, 28 (15* ); pTalan 2, 65* . 2: GnR 56 (36* ).


254

Lukas 19,44; 20,17.18.20.35

steht geschrieben: Rein ausgeleert soll das Land werden. Sab iA mram b. Schim' on>

b. A bba (um 320) hat gesagt, R. Schimion b. A bba (um 280) habe gesagt, R. Chanina

(um 225) habe gesagt: J erus. ist nur zerstà ¶ rt worden, weil der eine den andren nicht

zurechtgewiesen hat, s.: Ihre F orsten wurden W iddern gleich, die keine W eide finden

K L 1, 6. W ie von den W iddern dar eine seinen K opf neben den Schwanz des andren

legt, so senkten auch die Israeliten jener Generation ihr A ngesicht zur E rde, ohne daà Ÿ

der eine den andren zurechtwies. R. J * huda (um 150; ob Rab J ' huda, f 299, zu lesen? )

bat gesagt: J erus. ist nur zerstà ¶ rt worden, weil man darin die Gelehrtenschaler ver-

achtet hat, s.: Sie verspotteten die Gottesboten u. verachteten seine W orte u. trieben

ihr Spiel mit seinen Propheten, bis daà Ÿ der Grimm Gottes unheilbar gegen sein V olk

auffuhr 2 Chr 36, 16.

20,17 (s. bei Mt21,42 S.875f. u. bei A pg4,ll).

20,18 (s. bei Mt 21,44 S.877).

20, 20: Sie sandten A ufpasser . . ., um ihn


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bei einem W orte zu erfassen.

V gl. das V orgehen gegen Ben Stada bei Mt 1,16 N r. 4 S. 38 f.

20,35: Die gewà ¼ rdigt werden, jene W elt zu erlangen.

x ccTaguo& rjvca ... zv% eX v= brtjl n= ; â € ž er ist wert (wà ¼ rdig) u. erlangt*

= er ist wert, zu erlangen; tin-b n^ t â € ž er ist wert, in Besitz zu nehmen* .*

In gleichem Sinn wird das bloà Ÿ e n; j (aram. k^ t) gebraucht. â € ¢ >

O. Chul 44 b: Mar Z utra (I., um 320) hat im N amen des Rab Chisda (f 309) vor-

getragen: W er die Schrift u. die Mischna studiert u. T^ repha-F ehler (die zum Genuà Ÿ

unbrauchbar machen) am eigenen V ieh sieht (u. dieses deshalb fà ¼ r unbrauchbar erklà ¤ rt)

u. den Gelehrtenschttlern dient, in bezug auf den sagt die Schrift: Die A rbeit deiner

Hà ¤ nde wirst du fà ¼ rwahr genieà Ÿ en, wohl dir, du hast es gut Ps 128,2. Rab Z  ° bid (um 330)

hat gesagt: E r ist wert, zwei W elten zu erlangen mhiy V mji n:iT, diese u. die zuk.

W elt; â € ž wohl dir* in dieser W elt, â € ž du hast es gut* in der zuk. W elt. | | B' rakh 51' :

R. J ose b. Chanina (um 270) hat gesagt: (W er den Lobspruch Ober den vollen Becher

spricht,) der ist wert, zwei W elten zu erlangen ' s' s hnSzi nsiT, diese u. die zuk. W elt. | |

pBerakh 7, lld, 3: R. Chanina (nm 225) hat gesagt: W enn du also tust (aber den vollen,

bekrà ¤ nzten u. abgespalten Becher den Lobspruch sprichst), was steht dort (Dt 33, 28)

geschrieben? (â € ž V on J ahves Segen voll,) nimm Meer u. SÃ ¼ dland in Besitz' ; du bist

wà ¼ rdig, in Besitz zu nehmen nsiT m diese u. die zuk. W elt.

b. B ° rakh 28t> : Seine Schà ¼ ler sprachen zu R. E lisezer (um 90): Rabbi, lehre uns die

W ege des Lebens, daà Ÿ wir auf ihnen gewà ¼ rdigt werden, (zu erlangen) das Leben der

zuk. W elt nan oW n i* nh ] nz tsni. E r sprach zu ihnen: Geht behutsam um mit der

E hre eurer Genossen u. haltet eure Sà ¶ hno zurà ¼ ck vom (bloà Ÿ en) Lesen der Schrift u.
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lasset sie sitzen zwischen den K nien der Gelehrten, u. wenn ihr betet, wisset, vor wem

ihr steht, u. deswegen werdet ihr gewà ¼ rdigt werden  » tp, (zu erlangen) das Leben der

zuk. W elt. | i BB 10b Bar: W er sagt: Dieser Selaf sei zu A lmosen, damit meine K inder

am Leben bleiben, u. damit ich gewà ¼ rdigt werde, (zu erlangen) die zuk. W elt h3tko

K an uhiyh, der ist ein vollkommener Gerechter. â € ” Parallelstelle: RH 4a. | | fA Z 4Â » :

R. A bba (um 290) hat gesagt: W as bedeutet: Ich wollte sie befreien (loskaufen), aber

sie redeten wider mich LÃ ¼ gen? Hos 7,13. Ich (Gott) sprach: Ich will sie mit ihrem

Gelde in dieser W elt loskaufen, damit sie gewà ¼ rdigt werden lat- » , (zu erlangen) die

zuk. W elt; aber sie haben Là ¼ gen wider mich geredet. | | A ramà ¤ isch zB sE r54l> : E ine

Himmelsstimme ging aus u. sprach (zu R. Perida, gegen 200): Ist es dir lieber, daà Ÿ dir

400 J ahre (zu deinem Leben) hinzugefà ¼ gt werden, oder daà Ÿ ihr, du u. deine Generation,

gewà ¼ rdigt werdet W fji, (zu erlangen) die zuk. W elt? E r antwortete: Daà Ÿ wir u. meine

Generation erlangen lsrj-i die zuk. W elt. Gott sprach: Gebt ihm dieses u. jenes 1 | |
Lukas 20,86. 37; 21, 26.27. 28

255

Git 68 b: W er ihm (einem gewissen F rommen, der blind war) eine E rleichterung ver-

schaffen wà ¼ rde, der sollte der zuk. W elt gewà ¼ rdigt werden -rm k^ jV -:t. | | F erner

s. bei A pg 5,41 83.

20,36 9: Denn sie kà ¶ nnen nicht mehr sterben.

Seder E lij R 29 (164): A lle, die in den Tagen des Messias auferstehen, ziehen nach

dem Lande Israel hin, u. sie kehren niemals mehr zu ihrem Staub zurà ¼ ck (kà ¶ nnen

nicht mehr sterben); s.: Und es wird sein, wer geblieben in Z ion u. wer à ¼ brig ist in

J erusalem, der wird heilig heià Ÿ en, jeder, der geschrieben ist unter die Lebendigen zu

J erusalem J es4,3. Ii Sanh 92' : In der Schule des E lias ist gelehrt worden: Die Ge-

rechten, die Gott dereinst beleben wird, kehren nicht mehr zu ihrem Staub zurà ¼ ck,

s. J es 4, 3 (wie vorhin). W ie der Heilige (= Gott) in E wigkeit bleibt, so bleiben auch

sie in E wigkeit. Und wenn du sagen wolltest: J ene J ahre hindurch, da Gott seine

W elt erneuern wird, wie es heià Ÿ t: Und erhaben steht allein J ahve da an jenem Tage

J es 2,11 â € ” was werden da die Gerechten tun? Gott macht ihnen F là ¼ gel, wie die der
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A dler, u. sie schweben à ¼ ber der Oberflà ¤ che des W assers, s.: Darum fà ¼ rchten wir uns nicht,

wenn sich aucb die E rde wandelte, wenn auch die Berge wankten mitten in die Meere

hinein Ps46,3. W enn du aber sagen wolltest, daà Ÿ ihnen das Schmerz verursache, so sagt

die Schrift lehrend: Die auf J ahve harren, kriegen neue K raft, daà Ÿ sie auffahren auf F là ¼ geln

wie die A dler, laufen u. nicht matt werden, wandeln u. nicht mà ¼ de werden J es 40,31.

20,36 9: Denn sie sind engelgleich (vgl. bei Mt 22,30 S.891).

20,37% : Das deutet auch Mose an.

prjvveiv = rcfi .einen W ink geben" , .etwas andeuten* ; Subst.:

W ink, A ndeutung.

pBerakh 4, 8* . 2: W er betet u. nicht erhà ¶ rt wird, muà Ÿ fasten. R. Mana (wohl der II.,

um 370) hat gesagt: Das ist eine A ndeutung ttj" } fà ¼ r die Gelehrtenschà ¼ ler, daà Ÿ man zu

seinem Lehrer sagen muà Ÿ : Mà ¶ ge dein Gebet erhà ¶ rt werden. | | Schab 113b: Bofaz sprach

zu ihr: Z ur E ssenszeit tritt hierher Ruth 2,14. R. E ifazar (um 270) hat gesagt: Damit

hat er ihr eine A ndeutung gegeben nj^ : Dereinst wird das K Ã ¶ nigtum des Hauses

David aus dir hervorgehen. (Beweis durch W ortanalogie aus n' V n Ruth 2,14 u. 2Sm 7,18.) | |

Die W endung: W o findet sich dafà ¼ r (in der Schrift) eine A ndeutung npf) ttyr,? zB Meg 2 R.

20,37 83: Beim Dornbusch (s. bei Mk 13,26 S.28).

21,26: W as à ¼ ber die W elt kommt.

iiià ¤ Q x sa& cH t/5 oix ovfte' vT] = (aram.)  « ijbs bs kpx  » à ¼ ber die W elt

kommen" ; doch sagt man in gleichem Sinn (hebr.) auch oV isi sia.

A ramà ¤ isch. Targ Q oh 1,4: Die E rde bleibt bestehen in alle E wigkeit, um die

Strafe zu tragen, die à ¼ ber die W elt kommt ' s' s w wegen der Sà ¼ nden der Menschen-

kinder. | | Targ J erusch I Dt 5,18: (W egen der SÃ ¼ nde des Begehrens Dt 5,18) kommt
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V erbannung à ¼ ber die W elt ' s' s k-pk kmV j. | | Hebrà ¤ isch. J eb 68 » : R. E kazar b. A bina

(um 340) hat gesagt: Strafe kommt nur Israels wegen in die W elt nii » b hm nwis,

s. Z eph 3,6 f. â € ” E benso BB 8Â » : Rabbi hat gesagt: Strafe kommt nur wegen der Gesetzes-

unkundigen (f A mme ha-arec) in die W elt. â € ” Z u rp^ e « *  «  « tlt roV x oofx oy s. bei J oh 1,9.

21,27: Sie werden sehen des Menschen Sohn auf den W olken

des Himmels (s. bei Mt 24,30 89 S.956ff.).

21,28 8: Hebet eure Hà ¤ upter auf, inà ¼ qaTs tag x etpaX dg vfidà ¤ v.

Das alttest. ein  « i: .das Haupt erheben" in den Targumim: tr^ s^ (i Ri8, 28;

vi rip.T Ps24, 7; 83,3; Hi 10,15; dagegen Sach 2, 4 die Umschreibung: .E inhergehn

mit aufrechter Gestalt'  » ripi  « aipa  » sinV ; vgl. à ¤ vax v^ ats Lk21,28 neben inà ¤ gax e

x .x . i. â € ” Die LX X in allen diesen Stellen: aiquv x stpaX ^ v, nur Hil0,15: avax vnx siv. â € ”
256

Lukas 21, 28; 22,17.18.19

Im bT ,das Haupt erheben" auch sri  « V n, zB MQ 26* :A ls man dem R. A mmi u. dem

R. A si (beide um 300) sagte: â € ž Rab Huna (f 297) kommt" , sprachen sie: A ls wir dort

(in Babylonien) waren, war es uns nicht mà ¶ glich, vor ihm die K à ¶ pfe zu erheben " * iV A

jetzt, da wir hierher (nach Palà ¤ stina) gekommen sind, kommt er uns nach! Man

sagte zu ihnen: Sein Sarg ist gekommen.

21,28 93: W eil eure E rlà ¶ sung sich nahet.

Z um A usdruck vgl. Henoch 51, 2: E r (der Messias) wird die Gerechten u. Heiligen

unter ihnen (den A uferstandenen) auswà ¤ hlen; denn der Tag ihrer E rlà ¶ sung ist nahe. | |

A pok Bar 23,7: Mein Heil ist in W ahrheit nahe daran, herbeizukommen, u. nicht ist es

(mehr) fern wie ehedem. | | Midr HL 2,13 (100b): Herbeigekommen ist die Z eit Israels,

erlà ¶ st zu werden htarvt hn* v< hv ijot yjn, herbeigekommen ist die Z eit der Gottes-

herrschaft, offenbar zu werden. | | Midr E L 2, 2 (63b): Genaht ist unser E nde K L 2, 2,

genaht ist der Termin  « rp aip dieses Hauses (nà ¤ mlich des Tempels, zerstà ¶ rt zu

werden). â € ” Dasselbe Midr K L 4,18 (77* ); pTa? an 4, 69Â » , 31.


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22,11: Indem er einen K elch nahm.

Z u diesem K elch s. im E x kurs: Passahfejer.

22,18 s. bei Mt 26,29 S.992.

22,19: Solches tuet zu meinem Gedà ¤ chtnis.

A uch das Passahmahl sollte nach E x 12,14; 13,8 f. u. Dt 16,3 eine

Gedà ¤ chtnisfeier sein. In diesem Sinn hat die alte Synagoge ihre Passah-

feier auch tatsà ¤ chlich begangen; dabei waren die Blicke nicht bloà Ÿ

dankbar auf die V ergangenheit, auf die erste E rlà ¶ sung, hingerichtet,

sondern zugleich auch hoffend auf die Z ukunft, die die endgà ¼ ltige E r-

là ¶ sung bringen sollte. Das beweist:

a. Die A uslegung der Hallelpsalmen (Ps 113â € ” 118), die wà ¤ hrend des Passah-

mahls gesungen wurden; dabei deutete man Ps 114,1 auf den A uszug aus à „ gypten;

Ps 115,1 auf die W ehen der Messiaszeit; Psllti auf die Tage des Messias; Ps 116,9

auf die A uferweckung der Toten; Ps 118, 27 auf die Tage Gogs u. Magogs u. Ps 118, 28

auf die zukà ¼ nftige W elt, d. h. auf den iOlam der V ollendung; s. P « s 118 » u. pB « rakh 2,

4d, 52 bei Mt21,9 S.847. â € ” Z u diesen Deutungen vgl. auch PÂ » siqR 1 (2* ): David hat

gesagt: Ich werde wandeln vor J ahve in den Landen der Lebendigen Ps 116, 9. W ie,

ist denn das Land Israel ein Land der Lebendigen u. sterben darin nicht die Menschen-

kinder? ...A llein David sagt: ,im Lande der Lebendigen , weil seine Toten in den

Tagen des Messias wieder leben werden. â € ” Parallelstellen: pK il 9, 82Â ° , 8; GnR 74 (47 b);

TanchB wri  § 23 (80b). | | P « siq 132 « : R. Levi (um 300) hat im N amen des R. Chama

b. Chanina (um 260) gesagt: E ine Himmelsstimme wird dereinst (= in den Tagen des

Messias) schmetternd ertà ¶ nen in den Z elten der Gerechten u. rufen: Die Rechte J ahves
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tut Machttat Ps 118,15! â € ” Dasselbe PÂ « siqR 31 (145Â » ).

b. Die A usdeutung der 4 Becher W ein im Passauritus. pPÂ « s 10,37Â ° , 5:

R. Levi (um 300) hat gesagt: (Die 4 Becher) entsprechen den 4 W eltreichen. Die

Rabbinen haben gesagt: Sie entsprechen den 4 Strafbechern, die Gott die V Ã ¶ lker der

W elt wird trinken lassen, s. J er 25,15; 51, 7; Ps 75, 9 u. Ps 11,6. Ihnen entsprechend

wird Gott die Israeliten 4 Becher des Trostes trinken lassen, s. Ps 16,5; 23, 5 u. 116,13

(wo Becher .der Hilfen" = 2 Becher). â € ” Parallelstelle: GnR 88 (56Â » ).

C. Der Lobspruch R. ' A qibas nach dem zum 2. Becher gehà ¶ renden Hallel:

So lasse uns J ahve, unser Gott u. der Gott unsrer V Ã ¤ ter, erleben die F este, die uns in

F rieden entgegenkommen, froh Ober den A ufbau deiner Stadt u. beseligt durch deinen

Dienst; u. wir werden dort essen von den Passahopfern u. den Schlachtopfern, deren Blut

an die W and deines A ltars zum W ohlgefallen rà ¶ hrt, u. wir werden dir danken mit einem

neuen Lied ob unsrer E rlà ¶ sung. Gepriesen seist du, J ahve, der Israel erlà ¶ st hat! P » s 10,6.
Lukas 22, 27 (N r. 1-4)

257

22,27: W er ist grà ¶ à Ÿ er, der zu Tische Liegende oder der

(bei Tisch) Dienende? N icht der zu Tische Liegende?

1. Dergleichen F ragen waren eine beliebte Redefigur.

GnR 78 (50 » ): R Melr, R. J ' huda u. R. Schim' .on (sà ¤ mtlich am 150). R. MeHr sagte:

' W er ist groà Ÿ er, der Behà ¼ tende oder der Behà ¼ tete? Daraus, daà Ÿ geschrieben steht:

Denn seine E ngel wird er dir entbieten, daà Ÿ sie dich behà ¼ ten Ps91,11, entnimm, daà Ÿ der

Behà ¼ tete groà Ÿ er ist als der Behà ¼ tende. R. J  » huda sagte: W er ist grà ¶ à Ÿ er, der Tragende

oder der Getragene? Daraus, daà Ÿ geschrieben steht: A uf den Hà ¤ nden werden sie dich

tragen Ps 91,12, entnimm, daà Ÿ der Getragene grà ¶ à Ÿ er ist als der Tragende. R. Schim' con

sagte: Daraus, daà Ÿ geschrieben steht: Laà Ÿ mich los Gn 32, 27, entnimm, daà Ÿ der Los-

lassende grà ¶ à Ÿ er ist als der Losgelassene. (Das Ganze will beweisen, daà Ÿ die Gerechten

grà ¶ à Ÿ er als die E ngel seien.) - Parallelstellen: Midr Ps 91  § 6 (199b); 104  § 3 (220> > ). | |

SDt 11,21  § 47(83 » ): RSchimJ onb.Menasja (um 180) sagte: W er ist grà ¶ à Ÿ er, die, welche

lieben, oder die, welche (andre) zum Lieben veranlassen? Sage: Die zum Lieben ver-
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anlassen, à ¼ berragen die, welche Heben. N un heià Ÿ t es: Die, welche ihn lieben, sind wie

der A ufgang der Sonne in ihrer Macht Ri 5, 31, um wieviel mehr gilt das dann von

denen, die (andre) zum Lieben veranlassen! | | M « kh E x 22, 3 (96 » ): W er ist grà ¶ à Ÿ er, der

Tà ¤ uschende oder der Getà ¤ uschte? Sage: Der Getà ¤ uschte; denn er weià Ÿ , daà Ÿ er getà ¤ uscht

wurde, u. er schwieg. | | MÂ « kh E x 22, 20 (101Â » ): R. Schimton b. J ochai (um 150) sagte:

Siehe, es heià Ÿ t: Die, welche ihn lieben, sind wie der A ufgang der Sonne in ihrer Macht'

Ri 5, 31. W er ist nun grà ¶ à Ÿ er, der, welcher den K à ¶ nig liebt, oder der, den der K à ¶ nig

liebt? Sage: Der, den der K à ¶ nig liebt (W ie groà Ÿ also ist der Proselyt, von dem es

heià Ÿ t, daà Ÿ Gott ihn lieb hat Dt 10,18! ) II GR 38 (23 » ): R E ifazar (um 270) hat gesagt:

W er ist schlimmer, der, welcher zum K Ã ¶ nig sagt: W eder ich noch du soll im Palaste

sein! oder der, welcher sagt: Ich werde im Palaste sein, aber nicht du! ? Sicher ist

schlimmer, welcher sagt: Ich werde im Palaste sein, aber nicht du! | | TanchB nip^

 § 6 (3 » ): W er ist grà ¶ à Ÿ er, der, welcher gefangenfuhrt, oder der, welcher gefangengefà ¼ hrt

wird? Sage: Der, welcher gefangenfà ¼ hrt (W ie groà Ÿ also Mose, der die Tora gefangen-

gefà ¼ hrt hat, b. Ps68,19! )

2. < > Â « vax tiufot = aeri! Â « , Plur. Tjieijn. â € ” pBÂ « rakh 6, 10Â » , 57: Die zu Tische

Liegenden j' aioe dà ¼ rfen nichts essen, bis der den Lobspruch Sprechende ià Ÿ t. â € ” Das-

selbe Berakh 47Â » . II TDÂ « m 5,7 (54): GÃ ¤ ste liegen zu Tisch i-aios u. essen. | | BÂ « rakh 6,6:

Hat man sich zu Tisch gelegt ispn, so spricht einer fà ¼ r alle den Lobspruch. | | Pls 10,1:

A uch der à „ rmste in Israel soll (vom Passahmahl) nicht essen, bis er sich (bequem)

zu Tische gelegt hat ac; q -ig. â € ” W eiteres im E x kurs: Passahfeier u. im E x kurs: E in

altjà ¼ disches Gastmahl.

8. 6 tutx mv â € ” Â » Â « $ sn, aram. k* > Â « b. â € ” BÂ » rakh 7,1: Der bei Tisch Dienende cacn,
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der soviel wie eine Olive gegessen bat | | P6s 7, 13: W enn der Diener aufsteht, um

einzuschenken.

4. Daà Ÿ ein Grà ¶ à Ÿ erer Geringere bei Tisch bediente, empfand man

als etwas Ungewà ¶ hnliches.

MÂ » kh E x 18,12 (67* ): A ls Rabban GamliSl (um 90) den Gelehrten ein Gastmahl

bereitete, lagen alle Gelehrten Israels bei ihm zu Tische n-aios. Rabban Gamliel

stand u. bediente sie ^ eisn. Da sagten sie: W ir sind nicht wert, daà Ÿ er uns bedient!

R. J ohoschua! sprach zu ihnen: Lasset ihn, daà Ÿ er dient; denn wir finden, daà Ÿ ein

Grà ¶ à Ÿ erer als Rabban Gamlià ¶ l die Leute (bei Tisch) bedient hat. Sie sprachen: W er ist

das? E r antwortete: A braham, unser V ater, der Groà Ÿ e der W elt; denn er hat die

Dienstengel bedient, die er fUr arabische Leute, die den GÃ ¶ tzen dienten, hielt. W arum

sollte nicht vielmehr Rabban Gamlià Ÿ l die Gelehrten bedienen, die die Tora studieren!

Da sprach R. Cadoq (um 70) zu ihnen: W ir finden, daà Ÿ ein Grà ¶ à Ÿ erer als Rabban

Gamliei u. als A braham die Leute bedient hat. Man sprach zu ihm: W er ist das? E r

antwortete: Die Sch ° khina (Gottheit), die stà ¼ ndlich Speise darreicht allen, die in die

Strick u. Billarbeek, K T H. 17
258

Lukas 22,31.36

W elt kommen, nach ihrem Bedà ¼ rfen n. alle Lebenden sà ¤ ttigt mit W ohlgefallen, u.

nicht bloà Ÿ fromme n. gerechte Menschen, sondern auch gottlose, die den Gà ¶ tzen dienen.

W arum sollte nicht vielmehr Rabban Garaliel die Gelehrten u. die SÃ ¶ hne der Tont

bedienen! â € ” Die etwas abweichende Parallele SDtll.10 Â § 38 (77* ) s. bei Ht 23, M

S.920f.; an SDtll.10 schlieà Ÿ t sich an Q id 32b.

22,31: Simon, Simon.

Die W iederholung des N amens war in der A nrede ganz gebrà ¤ uchlich,

s. bei Mt 23,37 % S. 943. â € ” In den alttest. Beispielen fà ¼ r die W ieder-

holung eines N amens haben die rabbin. Gelehrten ausgesprochen ge-

funden a. Liebe u. E rmunterung; b. daà Ÿ in dem A ngeredeten zugleich

die mitgemeint seien, die ihm in der spà ¤ teren Z eit gleichen wà ¼ rden;

c. daà Ÿ der A ngeredete ein Sohn dieser u. der zuk. W elt sei; d. daà Ÿ

der A ngeredete immer sich selbst gleichgeblieben sei.

a. GnB56 (35d): A braham, A braham! Gn 22, 11. In der Schule des R. Chijja
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(um 200) ist gelehrt worden: Das ist ein A usdruck der Liebe n^ n u. ein A usdruck

der E rmunterung wr » .â € ” Dasselbe anonym N uR 14 (178* ); in E x R2 (68d) mit Bezug

auf Mose, Mose! E x 3,4 R. Schim' < on b. J ochai (um 150) A utor.

b. GnR 56 (35d): A braham, A braham! Gn 22,11. R. E là Ÿ ezer b. J afaqob (um 150) hat

gesagt: Ihm (A braham) u. den (kà ¼ nftigen) Geschlechtern (galt der doppelte A nruf);

es gibt keine Generation, in der nicht Mà ¤ nner wà ¤ ren wie A braham, J akob, Mose u.

Samuel. (A uch der N ame der drei letzten wird doppelt genannt, s. Gn 46, 2; E x 3,4;

1 Sm 3,10.) â € ” Parallelstelle: GnR 74 (47b).

C. GnR 30 (18b); R. A bba b. E ahana (um 310) hat gesagt: J eder, dessen N ame (in

der Schrift) verdoppelt ist, hat A nteil an dieser u. an der zuk. W elt. Man erwiderte

ihm: E s steht doch aber geschrieben (zwar nicht als A nrede, aber doch unmittelbar

nebeneinander): Terach Terach Gn 11,27; so mà ¼ à Ÿ te er A nteil an dieser n. an der zuk.

W elt haben! E r antwortete: A uch das ist keine W iderlegung. R. J udan (um 350) hat

nà ¤ mlich im N amen des R. A bba b. E ahana gesagt: Und du wirst in F rieden zu deinen

V à ¤ tern eingehn Gn 15,15; damit verkà ¼ ndete er ihm (die frohe Botschaft, itss), daà Ÿ

sein (A brahams) V ater (Terach) an der zuk. W elt A nteil habe. â € ” Dasselbe GnR 38 (23' );

E x R 2 (69* ) etwas kurzer; Tanch Mas 64* ; TanchB niae  § 15 (5 » ). V gl. auch E x R2

(68d): Mose, Mose! E x 3,4; er ist es, der Tora in dieser W elt gelehrt hat, u. er wird

sie lehren in der zuk. W elt.

d. N uB 14 (178* ): Mose, Mose! E x 3,4; er war derselbe Mose, bevor mit ihm

(seitens Gottes) geredet war, u. derselbe Mose, nachdem mit ihm geredet war. â € ” Diese

Begel entspricht dem K anon des B. J ochanan (f 279) Ober rmrt. Midr E sth 2, 5 (93* ):

RJ ochanan hat gesagt: J eder, bei dem geschrieben steht njri (er war), dessen A nfang u.
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E nde sind sich gleich geblieben. â € ” Dieselbe Begel Goà Ÿ 30 (18b); TanchB niae  § II (4* );

mit abweichender A utorenangabe Tanch nie « 63* .

Z um Schluà Ÿ sei noch auf eine abseits stehende Stelle hingewiesen. E x B 2 (68d):

Mose, Mose! E x 3,4. Du findest, daà Ÿ bei A braham, A braham! Gn 22,11 ein Peseq

(Trennungsakzent | ) steht, ebenso bei J akob, J akob! Gn 46,2 u. ebenso bei Samuel,

Samuel! 1 Sm 3,10; aber bei Mose, Mose! E x 3,4 steht kein Peseq. W arum so? Gleich

einem Menschen, der eine groà Ÿ e Last auf sich nahm u. (nun) ruft: Du, mein V er-

wandter so u. so, nimm diese Lost von mir!

22,36: E r verkaufe sein K leid u. kaufe ein Schwert.

Die W endung: â € ž man verkaufe das u. das u. kaufe dafà ¼ r das u. das*

kennzeichnet das zu K aufende als wichtiger u. notwendiger als das zu

V erkaufende, mag auch das letztere an sich noch so wertvoll u. un-

entbehrlich sein.
Lukas 22, 36. 88.89.40.41 (* . 8 1. 2)

259

Schab 129* : Rab J ehuda (f 299) hat gesagt, Bab (f 247) habe gesagt: Immer ver-

kanfe der Mensch die Balken seines Hauses u. kaufe npâ € ” Schuhe fà ¼ r seine

F Ã ¼ Ã Ÿ e. Hat er sich zur A der gelassen u. hat nichts zu essen, so verkaufe er die Schuhe

an seinen F Ã ¼ Ã Ÿ en u. verschaffe sich davon reichlich den Bedarf einer Mahlzeit. W as

gehà ¶ rt zum Bedarf einer Mahlzeit? Rab hat gesagt: F leisch, u. Sch* mn8l (+ 254) hat

gesagt: W ein. Rab hat gesagt: F leisch, (denn) Leben ersetzt Leben; 8eh* mnSl hat

gesagt: W ein, (denn) Rotes ersetzt Rotes (das entzogene Blut). | | Meg 27b: R. Z akkai

(I. gegen 200) hat gesagt: ... Ich hatte eine alte Mutter; einmal verkaufte sie ihre

K opfbedeckung u. brachte mir dafà ¼ r W ein zur Heiligung des Tages. Man hat gelehrt:

A ls sie starb, hinterlieà Ÿ sie ihm 300 K rUge W ein, u. als er starb, hinterlieà Ÿ er seinen

K indern 3000 K rà ¼ ge W ein. II Sehulchan fA rukh D" n mitt  § 671,1: Man muà Ÿ sehr vor-

sichtig sein betreffs des A nzà ¼ ndens der Tempel weihfest-Lichte; selbst ein A rmer, der

von A lmosen lebt, ... soll sein K leid verkaufen iwos " oio u. à ¶ l zum A nzà ¼ nden kaufen.

22,38: Siehe, hier sind zwei Schwerter.


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Z um W afferitragen s. bei Mt 26, 51 S. 996 f.

22,39: E r begab sich nach der Gewohnheit an den à ¶ lberg.

B' rakh 6b: R. Chelbo (um 800) hat gesagt, Rab Huna (t 297) habe gesagt: W er

einen bestimmten Ort fà ¼ r sein. Gebet festsetzt, dessen Hilfe ist der Gott A brahams;

u. wenn er stirbt, sagt man von ihm: W ehe ob des Demà ¼ tigen, wehe ob des F rommen

unter den Schà ¼ lern unsres V aters A braham! Und woher, daà Ÿ unser V ater A braham

einen bestimmten Ort (fà ¼ r das Gebet) gehabt hat? s.: A braham machte sich am

Morgen in der F rà ¼ he nach dem Ort auf, wo er vor dem A ngesicht J afaves gestanden

hatte Gn 19,27. Dieses .Stehen" bedeutet nichts andres als beten, s.: Da stand

Pin' chas u. betete Ps 106, 80 (so der Midr). | | B' rakh 7b: R. J ochanan (f 279) hat im

N amen des R. Schimson b. J ochai (um 150) gesagt: W er sich einen bestimmten Ort

fà ¼ r sein Gebet festsetzt, unter dem fallen seine F einde, s.: Ich will meinem V olk

Israel einen Ort anweisen . . ., daà Ÿ es nicht mehr aufschrecke u. gewalttà ¤ tige Menschen

es nicht wieder bedrà ¼ cken 2 Sm 7,10.

22,40: Betet, daà Ÿ ihrnicht in V ersuchung hineingeratet (s. bei Mt6,13).

22,419: E twa einen Steinwurf.

à „ hnliche E ntfernungsma& e sind Gn21,16: niop â –    » irmaa prrin = â € ž in

der E ntfernung eines Bogenschusses* ; LX X : < ooei và ¶ i-ov à Ÿ oX rjv. | | Q id33 »

(im Munde des A baje, f 338/39): 11515 tftp = .F Ã ¼ llung seiner A ugen" ,

d. h. soweit man sehen kann.

22,418: Die K nie beugend.

K à ¶ rperhaltung wà ¤ hrend des Gebetes.

1. F à ¼ r gewà ¶ hnlich hat man beim Gebet gestanden; dabei


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sollten die F Ã ¼ Ã Ÿ e des Betenden gerade gerichtet sein u. sein A uge u.

Herz dem A llerheiligsten des Tempels zugewandt, s. bei Mt 6,5 6 S. 401

u. bei Lk 18,13 8 S. 246.

2. V erneigungen beim Gebet.

TBprakh 1,9 (2): Bei folgenden Benediktionen (des A chtzehn-Gebetes) verneigt man

sich (nn « j): bei der ersten zn A nfang u. zum Schluà Ÿ ; ferner bei der Benediktion D--n< 3

â € ž wir danken' (= 17. bezw. 18. Benediktion) zu A nfang u. zum Schluà Ÿ . W er sich bei

jeder Benediktion verneigt nm » n, den belehrt man, daà Ÿ er sich nicht verneigen

soll. (Dasselbe pBerakh 1,3e, 60; Bfrakh34" ; GnR 39 (24> > ). â € ” Hierzu BÂ « > rakh 34Â « :

R. Schimfon b. Pazzi (um 280) hat gesagt, R. J ' hoschuaf b. Levi (uin 250) habe im

17*
260

Lukas 22,41 (8 2. 3)

N amen des Bar Q appara (um 220) gesagt: Beim Privatmann ist es so, wie wir (oben

in der Bar) gesagt haben; dagegen (verneigt sieb) der Hohepriester am Schluà Ÿ jeder

Benediktion u. der K à ¶ nig zu A nfang u. zum Schluà Ÿ jeder Benediktion. R. J icchaq

b. N achmani (um 280) hat gesagt: Ich erklà ¤ re nach dem, was R. J ehoschuaF b. Levi

gesagt hat: Beim Privatmann ist es so, wie wir (oben in der Bar) gesagt haben; der

Hohepriester (verneigt sich) zu A nfang jeder Benediktion; der K Ã ¶ nig aber, wenn er

sich auf die K nie niedergelassen hat jisr, richtet sich nicht wieder auf uplt, s.: A I9

Salomo mit dem Beten fertig war, erhob er sich vom A ltar J ahves von dem Hin-

knien auf seine K nie. â € ” In pB" rakh 1, 3C, 61 sind die Tradentennamen umgestellt,

desgleichen in GnR39 (24b). | | B' rakh 12Rabbah b. Cbanina (gemeint wohl Rabbah

b. Chana, der Z eitgenosse Rabs) hat im N amen Rabs (f 247) gesagt: Der Betende,

wenn er Bich (zum Schluà Ÿ der 1. u. 17. [ 18.] Benediktion) verbeugt jus, soll sich bei

dem W ort .gepriesen" verbeugen, u. wenn er sich aufrichtet C| pit, soll er sich bei dem

(J ahve-)N amen aufrichten. Sch' muel (f 254) hat gesagt: W as ist der Schriftgrund
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Rabs (so lies statt Rabbah)? Ps 146, 8: â € ž J ahve richtet die Gebeugten auf." Man ent-

gegnete: E s heià Ÿ t Mal 2,5: W egen meines N amens beugt er sich (so der Midr, also

muà Ÿ man sich beim Gottesnamen verneigen, aber nicht aufrichten). A ber steht denn

geschrieben: ,wegen" meines N amens i » Ba? .V or" meinem N amen nss " :ta steht

geschrieben! (A lso muà Ÿ man sich vor der N ennung des Gottesnamens verneigen.)

Schcmuà ¶ l hat zu Chijja, dem Sohne Rabs, gesagt: Sohn der Lehre (Gesetzeskundiger),

komm, ich will dir ein vorzà ¼ gliches W ort sagen, das dein V ater gesagt hat. So bat

dein V ater gesagt: W enn man sich verbeugt siis, soll man sich bei dem W ort .ge-

priesen" verbeugen, u. wenn man sich wieder aufrichtet, soll man sich beim (J ahve)-

N amen aufrichten. â € ” In pB" rakh 4,7Â » , 42 wird die V erhandlung Ober Mal 2,5 zwischen

R. A mmi (um 300) und R. A bin (um 325) gefà ¼ hrt. | | Berakh 12b: W enn Rab Schescheth

(um 260) sich verbeugte  » 19, so verbeugte er sich einer Dornrute gleichend (die sich

A uf einmal bogenfà ¶ rmig nach unten neigt); u. wenn er sich aufrichtete qipt, so richtete

er sich auf einer Schlange gleichend (die erst den K opf u. dann allmà ¤ hlich den Leib

emporrichtet). | | pBerakh 1,8* , 18: E s ist gelehrt worden, daà Ÿ man sich nicht à ¼ ber

Gebà ¼ hr bà ¼ cken m « soll. R. J irm' ja (um 320) hat gesagt: N ur daà Ÿ man es nicht wie

der Chardon (groà Ÿ eE idechsenart) macht (nà ¤ mlich sich in sich selbst zusammenzieht),

sondern nach Ps 35,10: A lle meine K nochen mà ¼ ssen sprechen: J ahve, wer ist wie du? | |

pTatan 2,65" , 6: R. Simon (um 280) hat im N amen des R. J ehoschuaf b. Levi (um 250)

gesagt: Die 18 Benediktionen (des A chtzehn-Gebetes) entsprechen den 18 W irbeln im

Rà ¼ ckgrat; denn wenn der Mensch steht und betet, so muà Ÿ er sich mit ihnen allen

bà ¼ cken rm> > , s.: A lle meine K nochen mà ¼ ssen sprechen usw. Ps 35,10. â € ” Parallel-

stellen: Berakh 28b; hier der Satz angeschlossen: R. J ehoschuaf b. Levi hat gesagt:
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W er betet, muà Ÿ sich verbeugen y^ u, bis alle W irbel im Rà ¼ ckgrat erschà ¼ ttert werden;

ferner pB « rakh 4,8 » , 2; TanchB rm  § 1 (421); Tanch * m 21" .

3. N iederknien u. N iederfallen beim Gebet.

a. A llgemeines. TBerakh8,5 (6): R. J Â « huda(um 150) hat gesagt: W enn R. fA qiba

(t um 135) mit der Gemeinde betete, pflegte er der Gesamtheit wegen kurz zu beten;

wenn er aber fà ¼ r sich allein betete, konnte man ihn auf dieser Seite liegend verlassen,

u. wenn man wiederkam, fand man ihn auf der andren Seite wegen der verschiedenen

A rten des N iederkniens u. des Sichniederwerfens nininnoni pijish ijt » , die er aus-

zufà ¼ hren pflegte. â € ” Dasselbe als Bar B' rakh 81 » .â € ” Bar Q appara (um 220) kennt

viererlei Prosternationen. pBÂ « rakh 1,3 a, 11: V or dir (Gott) geziemt sich K niebeugung

n^ i^ s, Bà ¼ cken (K rà ¼ mmung " tisif), Sichniederwerfen rrinPBTT u. Hinknien " 9^ $ .â € ”

h. Spezielles. Berakh 34> > Bar: Die rn-p genannte Prosternation geschieht auf das

A ngesicht, s. 1 K g 1,31: Da beugte sich -ijtni Batliaeba mit dem A ngesicht zur E rde

nieder (LX X : ex vx ps ini nqà ¶ aionov eni itjv ytjv). Die K niebeugung n » i-> s geschieht

auf die K nie, s. 1 K g 8,54: Solomo erhob sich von dem Hinknien auf seine K nie

lis-ia V i » ySsi? (LX X : ox X ax ds inl tà ¤ yivax a aviov). Das Sichniederwerfen nsinrrn

geschieht unter A usbreitung der HÃ ¤ nde u. F Ã ¼ Ã Ÿ e, s. Gn 37,10: Soll ich u. deine Mutter
Lukas 22,41 (8 3.4. 5)

261

u. deine BrOder wirklich kommen, uns vor dir auf die E rde niederzuwerfen nrtrx ni

rnmn -fa (LX X : 7tgo< r » i< vija « i aoi int trjv yijy)t â € ” Dasselbe Meg22h. II Z ur n-rp

s. Sukka 53* Bar: V on R. Schimton b. Gamliel (I, f 70) hat man erzà ¤ hlt: W enn er

sich à ¼ ber die F reude des W asserschà ¶ pfens (am Laubhà ¼ ttenfest) freute, nahm er acht

F euerfackeln, j. wà ¤ hrend er die eine hochwarf, fing er die andere wieder auf, u. keine

berà ¼ hrte sich mit der andren. Und wenn er sich niederstreckte mnnso, stemmte er

seine beiden Daumen auf die E rde u. bà ¼ ckte sich nmsi, bis er (mit seinem A ngesicht)

den E strich berà ¼ hrte, u. dann richtete er sich gerade auf; n. kein andrer Mensch konnte

das ebenso machen. Das ist die n-rp. Levi (b. Sisi, um 200) zeigte die m* p vor Rabbi u.

wurde dadurch lahm. â € ” Dasselbe kà ¼ rzer pSukka 5,55 ° , 1; des Levi b. Sisi Mià Ÿ geschick

auch MÂ « g 22Â « > ; Tafan 25Â » ; in pB' rakh 1, 3Â ° , 67 ist rw* s u. in pSukka 5,56Â « 5; GnR 39

(24b) rt* * o statt n-rp gesagt, ein Beweis, daà Ÿ die Termini nicht sicher feststanden.

4. Das A usbreiten der Hà ¤ nde (u. F à ¼ à Ÿ e) wird erwà ¤ hnt: a. als

Sitte derer, die sich beim Gebet auf die E rde niederwarfen, b. als
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besonderer Gebetsgestus des stehend oder kniend Betenden.

a. M* g 22b wird berichtet, daà Ÿ Rab (t 247) sich bei einem F astengottesdienst nicht

mit der Gemeinde auf das Mosaikpflaster niedergeworfen habe. Unter den mancherlei

Grà ¼ nden, die ihn dazu bestimmt haben kà ¶ nnten, wird dann auch angefà ¼ hrt, daà Ÿ er

die W orte Lv 26,1: ,Bildsteine (hier auf den Mosaikboden gedeutet) sollt ihr nicht

in eurem Lande setzen" ebenso verstanden habe wie spà ¤ ter (Ulla (um 280); denn dieser

habe gesagt: Die Tora verbietet Lv 26,1 nur das A usbreiten der HÃ ¤ nde u. F Ã ¼ Ã Ÿ e (auf

dem Mosaikboden, weil es als A nbetung der Mosaikfiguren ausgelegt werden kà ¶ nnte).

A ber dann, heià Ÿ t es weiter, hà ¤ tte er sich auf sein A ngesicht werfen sollen, ohne die

A usbreitung der HÃ ¤ nde u. F Ã ¼ Ã Ÿ e zu vollziehen! (E rwiderung:) E r wollte nichts an

seiner Gewohnheit à ¤ ndern. â € ” Bei den F astengottesdiensten scheint man hiernach

wà ¤ hrend der Gebete mit gespreizten Hà ¤ nden u. F à ¼ à Ÿ en auf dem Bauche gelegen zu

haben. â € ” SLv 26,1 deutet die Stelle so: Bildsteine sollt ihr nicht in enrem Lande

legen, euch darauf niederzuwerfen; in eurem Lande sollt ihr euch nicht auf die Steine

niederwerfen, wohl aber dà ¼ rft ihr euch auf die Steine niederwerfen, die im Heiligtum

sind. | | Berakh 34> > : â € ž Das Sichniederwerfen geschieht mit A usbreitung der HÃ ¤ nde u.

F Ã ¼ Ã Ÿ e* s. oben bei N r. 3 (b. Spezielles).

b. GnR 60 (38 > > ): Rebekka erhob ihre A ugen u. sah Isaak Gn 24, 64. R.Huna

(um 350) hat gesagt: Sie sah, wie seine Hand im Gebet ausgestreckt war. Sie sprach:

W ahrlich, das ist ein groà Ÿ er Mann! | | pBerakh 1, 3 ° , 68: Salomos Hà ¤ nde waren (wà ¤ hrend

er auf den K nien betete) zum Himmel hin ausgebreitet 1 K g 8,54. R. A ibo (um 320)

hat gesagt: W ie ein Tempeldiener1 stand er da. R E ifazar b. A bina (um 340) hat

gesagt: (A ls wollte Salomo sagen:) Diese HÃ ¤ nde haben vom Tempelbau auch nicht
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den geringsten V orteil gezogen. (Die Hà ¤ nde waren so nach vorne ausgestreckt, daà Ÿ

die innere Handflà ¤ che oben war u. jeder sehen konnte, daà Ÿ sie leer waren.)

5. Das F alten der HÃ ¤ nde,* der symbolische A usdruck der bedin-

gungslosen Unterwerfung des Betenden unter GottesW illen, wird erwà ¤ hnt

Schab 10a: Raba (f 352) warf (in Z eiten der N ot) seinen Mantel ab, faltete

seine HÃ ¤ nde u. betete; er sprach (das HÃ ¤ ndefalten deutend): W ie ein K necht vor

seinem Herrn (d. h. wie ein Sklave, der bedingungslos in die Hand seines Herrn ge-

geben ist u. alles nur von diesem erhofft)! Rab A schi (t 427) hat gesagt: Ich habe

1 Das Tex twort B* np: emendieren Levy 3,442b in o^ p.s = Statue: wie eine un-

bewegliche F igur habe Salomo dagestanden; K rauà Ÿ , Lehnw. 2, 367 u. Bacher, pal. A mor.

3,71 nach Sachs, Beitrà ¤ ge 1,166 in oiipj = yetox ogot â € ž Tempeldiener* .â € ž V ielleicht

ist die Haltung des der versammelten Gemeinde mit ausgebreiteten HÃ ¤ nden Stille

empfehlenden Tempeldieners gemeint,* Bacher.

1 Im- A T ist das F alten, Z usammenlegen pian der Hà ¤ nde typisch fà ¼ r den sorglosen,

die Hà ¤ nde in den Schoà Ÿ legenden Trà ¤ gen; s. Spr6,10; 24,33; Q oh4, 5.
262

Lukas 22,41 (8 6); 22,42. 49f. 52; 23,2

gesehen, wie Rab K ahana (IL, um 375), wenn eine N ot in der W elt war, seinen Mantel

abwarf, die HÃ ¤ nde faltete u. betete; er sprach: W ie ein K necht vor seinem Herrn!

W enn aber W ohlbefinden herrschte, daan bekleidete u. bedeckte u. verhà ¼ llte er sich

u. betete; er sprach: Bereite dich (schmà ¼ cke dich), Israel, deinem Gott entgegen A m 4,12.

6. Das Z urà ¼ cktreten an der Gebetsstà ¤ tte nach beendetem

Gebet. N ach dem Gebet sollte man drei Schritte rà ¼ ckwà ¤ rts tun, um

sich dann von Gott gewissermaà Ÿ en zu verabschieden.

J oma 53 â € ¢ > : R. A lex andrai (um 270) bat gesagt, R. J ehoschuaf b. Levi (um 250) habe

gesagt: W er gebetet hat, muà Ÿ drei Schritte rà ¼ ckwà ¤ rts tun, u. dann entbietet man den

A bschiedsgrufi (empfiehlt man sich). Rab Mord' khai (um 400) bat gesagt (tilge ,IU

ihm" ): W enn er drei Schritte rà ¼ ckwà ¤ rts getan hat, soll er stehen bleiben, wie ein

Schà ¼ ler, der sich von seinem Lehrer verabschiedet; wenn er sich sofort abwendet,

so gleicht er einem Hunde, der zu seinem Gespei zurà ¼ ckkehrt. Die Bar lautet ebenso:

W er gebetet hat, muà Ÿ drei Schritte rà ¼ ckwà ¤ rts tun, u. darauf empfiehlt er sich; u. wenn
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er nicht also tut, so wà ¤ re es ihm besser gewesen, er hà ¤ tte nicht gebetet. Im N amen

des Schemata (wann? ) hat man gesagt: E r empfehle sich nach rechts hin (sich ver-

beugend) u. dann nach links hin; s. Dt 33,2: In seiner (Gottes) Rechten das F euer

des Gesetzes (so der Midr) u. Ps 91,7: F allen mà ¶ gen zu deiner (linken) Seite tausend

n. zu deiner Rechten zehntausend. (Die Stellen sollen die rechte Seite als die vor-

zà ¼ glichere dartun; deshalb verneigt man sich beim A bschied zuerst nach ihr.)

22,42: W enn du willst.

V iele altjà ¼ dische Gebete beginnen mit den W orten: â € ž E s sei W ille

vor dir, J ahve" ; einige Beispiele s. bei Mtll,26 S. 607.

22, 49f.; vgl. E zk. Ã ¼ ber den Todestag J esu, A bschnitte.

22,52 91: Z u den Hohenpriestern u. Hauptleuten des Tempels u. Ã „ ltesten.

Z um Plural ag^ tegeis s. bei Mt 2,4 S. 78f.; Lk 3,2 S. 153. â € ” à œ ber die

tov ieQ ov s. bei A pg 4, 1 u. à ¼ ber die ngeaà Ÿ vTeQ oi bei A pg 4,5.

22,52 9: Mit Schwertern u. Stangen.

Siehe bei Mt 26,47 S. 995 u. im E x kurs à ¼ ber den Todestag J esu A bschnitt C.

23,2 9t: Der unser V olk verwirrt.

N ach Mt 26,65 f.; Mk 14,63 f. (vgl. Lk 22, 70 f. u. J oh 19,7) ist J esus

wegen Gotteslà ¤ sterung zum Tode verurteilt worden; nach der jà ¼ dischen

à œ berlieferung ist J esus als Z auberer u. V olksverfà ¼ hrer (s. bei Mt 26, 66

S. 1023 N r. 5), bezw. als Irrlehrer hingerichtet worden.

BÂ » rakh 17* :A ls die Rabbinen aus dem Hause des Rab Chisda (t 309) schieden

â € ” oder, wie andre sagen, aus dem Hause des R. Sch » mu8l bar N achmani (um 260) â € ” ,

sprachen sie zu ihm also: ,Unsre HÃ ¤ upter (= Lehrer) sind belastet* Ps 144,14. Rab
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(t 247) u. Sch' muel (t 254) â € ” oder, wie andre sagen, R. J ocbanan (t 279) Ã ¼ . R. E ifazar

(um 270). Der eine sagte: â € ž Unsre Hà ¤ upter' , nà ¤ mlich in der Tora, .sind belastet* ,

nà ¤ mlich mit Gebotserfà ¼ llungen; der andre sagte: ,Unsre Hà ¤ upter" , nà ¤ mlich in der

Tora u. in den Gebotserfà ¼ llungen, â € ž sind belastet* , nà ¤ mlich mit Z à ¼ chtigungen (Leiden,

piw » ), â € ž K eine Bresche ist da* Ps 144,14: es sei unsre Gesellschaft nicht wie die

Gesellschaft Sauls, von welchem der E domiter Doà Ÿ g ausgegangen ist; â € ž u. kein A us-

ziehendes" Ps 144,14: es sei unsre Gesellschaft nicht wie die Gesellschaft Davids,

von welchem A chithophel auegegangen ist; â € ž u. kein K lagegeschrei* Ps 144,14: es sei

unsre Gesellschaft nicht wie die Gesellschaft E lisas, von welchem Gechazi ausgegangen

ist; â € ž auf unsren Straà Ÿ en* Ps 144,14: es mà ¶ ge uns kein Sohn oder Schà ¼ ler sein, der

seine Speise à ¶ ffentlich anbrennen là ¤ à Ÿ t (â € ” Irrlehren vortrà ¤ gt), wie J esus der N azarener
Lukas 23,2. 12.26.31

263

(so der Mà ¼ nchener Codex , die A usgaben bloà Ÿ .der N azarener" " ? yin). | | Sanh 103* :

Rab Chisda (f 309) bat geaagt, R. J irmeja b. Ã „ bba (um 250) habe gesagt: W as be-

deutet: N icht wird dir ein Unglà ¼ ck begegnen n. eine Plage nicht zu nahe kommen

deinem Z elt Ps91,10? ,N icht wird dir begegnen ein Unglà ¼ ck* , d. h. nicht werden

dich bà ¶ se Traume u. Gedanken erschrecken; ,n. eine Plage nicht zu nahe kommen

deinem Z elt* , d. h. nicht wird dir ein Sohn oder ein Schà ¼ ler sein, der seine Speise

à ¶ ffentlich anbrennen là ¤ à Ÿ t, wie J esns der N azarener.

23,2 99: E r sei Christus (der Messias), ein K Ã ¶ nig.

X qiotos à Ÿ aaiX evg ist zusammenzustellen mit à „ giavog x vqiog Lk2,11:

wie hier à „ giarà ¤ g durch x vqios gedeutet wird, so Lk 23,2 durch à Ÿ aai-

itvg. Man darf also unsre Stelle nicht à ¼ bersetzen: .Sagend, er sei der

K Ã ¶ nig Messias" , sondern: â € ž E r sei der Messias, ein K Ã ¶ nig." A nch die

ungemein hà ¤ ufige Messiasbezeichnung rrnjsjn x ftfl (aram. K rpufo x ? io)

là ¤ à Ÿ t sich nicht vergleichen (Schà ¶ ttgen); denn dieser Terminus bedeutet


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nicht: .der K Ã ¶ nig Messias" , sondern: .der K Ã ¶ nig, der Gesalbte" = der

gesalbte K Ã ¶ nig, oder: .der K Ã ¶ nig, der Messias" ; vgl. bei Mt 1,1 SB S.6.

Beispiele zu rrwn -^ o: Midr HL 4,8 (114b) bei Mt 1,1 S.8; LvR 31 bei Mt 1,1

S. 9; TanchB rnjrw  § 6 bei Mt 1,1 S. 9; Midr Ps 75  § 5 bei Mt 1,1 8.10; Midr Sm 4

 § 3 bei Mt 1,1 S. 10; Midr Ps 18 bei Mt 1,1 S. 10. â € ” Beispiele zu  » rrve Habs: pBtakh

2, 5' , 10 bei Mt 1,1 8.7t; pTafan 4, 68" , 44 bei Mt 1,1 S. 13.

23,12: W urden F reunde miteinander; denn vordem

hatten sie in F eindschaft miteinander gelebt.

A ls Typus von F einden, die gegen einen gemeinsamen Gegner mit-

einander F rieden schlieà Ÿ en, nennt eine Bar auf Grund von N u 22, 7

die F à ¼ rsten Moabs u. die à „ ltesten Midians.

Sanh 105' :E s ist gelehrt worden: Midian u. Moab hatten niemals F rieden mit-

einander. Gleich zwei Hunden, die bei einer Herde waren u. gegeneinander bellten.

Da kam ein W olf Uber den einen; der andre dachte bei sich: W enn ich ihm nicht

helfe, tà ¶ tet er heute ihn, u. morgen kommt er à ¼ ber mich. Da gingen beide u. tà ¶ teten

den W olf. Rab Papa (t 376) bat gesagt: Das ist es, was die Leute zu sagen pflegen:

W iesel u. K atze (zwei unversà ¶ hnliche Gegner) machten ein F estmahl von dem F ett

eines Unglà ¼ cklichen. â € ” Dasselbe, doch ohne das Sprichwort, Tanch pV a 231b; TanchB

p' sa ( § 4) 67 b; N uR 20 (188b). Schà ¶ ttgen u. Menschen zu Lk 23,12 haben das Sprich-

wort des Rab Papa mià Ÿ verstanden.

28,26: Simon aus Cyrene, der vom F elde kam (s. bei Mt 27,32 S. 1037).

23,31: Denn wenn man am saftigen Holze solches tut,

was wird am dà ¼ rren werden?


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MQ 25 b; Rab A schi (f 427) sagte zu Bar Q ippnq (? ): W as hast du an jenem Tage

(bei der Totenklage) gesagt? E r antwortete: Ich habe gesagt: W enn in Z edern die

F lamme fallt, was soll der Y sop an der W and machen? W enn der Livjathan am

A ngelhaken emporgezogen wird, was sollen die F ische in seichtem W asser machen?

W enn in den flieà Ÿ enden Strom die A ngel fà ¤ llt, was sollen die W asser der Z isternen

machen? II Sanh 93a: Das ist es, was die Leute (im Sprichwort) sagen: W enn zwei

Schà ¼ rhà ¶ lzer trocken nw sind n. eins saftig (frisch  » a,* 1? -)> dann stecken die trockenen

das saftige in Brand. | | Seder E lijR 14 (65): W egen des Haderwassers wurden Mose

n. A hron bestraft (s. N u 20,12f.). Die Gelehrten haben gesagt: W enn F ener die F rischen

(F euchten o' rrV ) erfaà Ÿ t, was sollen die Trockenen â – ¡ â –    « sa* machen? | l Ohne Bild GnR 65

(42* ): (A ls J ose b. J ofezer aus Cereda, um 150 v. Chr., zur K reuzigung abgefà ¼ hrt wurde,
264

Lukas 23, 34. 36.43 (N r. 1)

sagte sein neben ihm reitender N effe spottend:) Sieh mein Roà Ÿ , auf dem mein Herr

(der K à ¶ nig) mich reiten là ¤ à Ÿ t, n. sieh dein Roà Ÿ (= K reuzesbalken), auf dem dein Herr

(Gott) dich reiten là ¤ à Ÿ t! E r antwortete ihm: W enn solches denen wird, die ihn (Gott)

kranken, was dann erst denen, die seinen W illen tun! E r sprach zu ihm: Hat ein Mensch

seinen W illen mehr getan als du? E r antwortete ihm: W enn solches (K reuzigungstod)

denen wird, die seinen W illen tun, was dann erst denen, die ihn krà ¤ nken! â € ” Das-

selbe Midr Ps 11 Â § 7 (52Â » ).

23,34: Sie wissen nicht, was sie tun.

V gl. den Gegensatz n^ tj^ n^ ; > = in Schwachheit, à œ bereilung, Unwissenheit etwas

tun (LX X : noieiv ax ovaiati) u. -ra n^ y = mit hoher Hand etwas tun (LX X :

notsTv Iv X ei9l vncgrjipavias) N u 15,29. 30. F à ¼ r letztere W endung Dt 17, 12: li"  » ? n » J

= in V ermessenheit etwas tun (LX X : nouiv iy vnsQ ijg> ayii} ). â € ” pSch' bu 1,38Â » , 29:

Lv 16,21: E s stemme A hron seine beiden HÃ ¤ nde auf den K opf des lebendigen Bockes

u. bekenne Uber ihm â € ž die V ergehungen" mx v, das sind die ans V ermessenheit be-
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gangenen Sunden wjrrwij .ihre Missetaten* on* Â » M, das sind die SÃ ¼ nden aus W ider-

spenstigkeit o-Hian; .ihre SÃ ¼ nden* orK en, das sind die aus Unwissenheit (Schwachheit)

geschehenen Sunden musn. â € ” A hnlich die Bar J oma 86 â € ¢ > .| | F erner Tgl. den Grundsatz

des R. J iachmafel (f um 135): E s ist besser, daà Ÿ die Israeliten unwissentlich, als daà Ÿ

sie aus V ermessenheit sà ¼ ndigen y* ivn im 161 yaiv ttps ataus, s. BB 60b bei Mt 5,4

A nm. o S. 196. Dieser Grundsatz auch Schab 148b; Beca 30Â » .| | Mak 2,5: Man gibt

dem Totschlà ¤ ger zwei Gelehrtenschà ¼ ler bei, damit der Blutrà ¤ cher ihn nicht auf dem

W ege (zur A sylstadt) tà ¶ te u. sie zu ihm (besà ¤ nftigend) reden. Dazu Mak 10b: Sie

sollen zu dem Blutrà ¤ cher passende W orte sagen; sie sagen zu ihm: V erfahre nicht

mit ihm, wie man mit einem Blutvergieà Ÿ er verfà ¤ hrt, unwissentlich (versehentlich)

ist er zu der Tat gekommen i" ri nr » ia na n »  » a.

23,36: E ssig ihm darreichend.

E ssig ist ein gewà ¶ hnliches Getrà ¤ nk der rà ¶ mischen Soldaten gewesen;

s. die Z itate aus rà ¶ mischen A utoren hei Lightfoot zu Lk 23, 36. â € ”

A uch hei den J uden war E ssig als E rfrischungsmittel nicht unbekannt.

Midr Ruth 2,14 (133Â » ): Tauche deinen Bissen in den E ssig Ruth 2,14. Die E rnte-

arbeiter pflegen ihr, Brot in E ssig voin zu tauchen. R. J onathan (um 220) hat gesagt:

V on hier (Ruth 2,14) ist erwiesen, daà Ÿ man verschiedene A rten Saures auf die Tenne

(fà ¼ r die A rbeiter) schafft. â € ” Dasselbe LvR 34 (131b).

23,43: Heute wirst du mit mir im Paradiese sein.

1. F ormell à ¤ hnlich SDt32, 4  § 307 (133 » ): A ls beim Mà ¤ rtyrertode

des R. Chanina b. Teradjon u. seiner F rau, um 135, ein Philosoph dem

Befehlshaber V orhaltungen machte, sagte dieser zu ihm: Morgen wird


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der Urteilsspruch à ¼ ber dich dem à ¼ ber sie gleich sein (wirst auch du

hingerichtet werden)! Da antwortete er ihm: E ine gute Botschaft hast

du mir verkà ¼ ndet, morgen wird mein Teil bei diesen sein in der zu-

kà ¼ nftigen (= jenseitigen) W elt. | | PirqeRE l 33: Samuel sagte zu Saul:

W enn du auf meinen Rat hà ¶ rst, daà Ÿ du dich in das Schwert stà ¼ rzest,

dann wird dein Tod eine Sà ¼ hne fà ¼ r dich sein, u. dein Los wird bei

mir " ws an dem Orte sein, wo ich weile. Und er hà ¶ rte auf seinen Rat

u. stà ¼ rzte sich in das Schwert, er u. sein ganzes Haus, s. 1 Chr 10,6:

â € ž So starben Saul u. seine drei SÃ ¶ hne u. sein ganzes Haus.* W arum?

Damit sein Teil bei dem Propheten Samuel in der zukà ¼ nftigen W elt
Lukas 23,43 (N r. 2. 3 A . B)

265

sei, s.: Morgen wirst du u. deine SÃ ¶ hne mit rmr sein 1 Sm 28,19. W as

heià Ÿ t .mit mir" â –   ' as? R. J ochanan (f 279) hat gesagt: Bei mir in

meinem A bteil Trrioa | | F erner s. Henoch 71,15 f. bei N r. 8, A .

2. naQ cidftaog = cr? D, yi » n; zu diesen drei N amen s. E x k.: Scheol,

Gehinnom u. San (E den III, 1. â € ” Mit dem A ufkommen der Unsterblich-

keitslehre (s. gen. E x k. I, 2; II, 2 u. III, 3) machte sich naturgemà ¤ à Ÿ das

Bedà ¼ rfnis nach einer kurzen Bezeichnung fà ¼ r die himmlische Bleib-

stà ¤ tte der Seligen geltend. Die verschiedenen Bezeichnungen, die das

hellenistische J udentum dafà ¼ r gewà ¤ hlt hat, s. in gen. E x k. 1,2, f. A uch

das palà ¤ stinische J udentum hat eine ganze Reihe von A usdrà ¼ cken

dafà ¼ r; darunter findet sich auch der N ame â € ž Paradies" , s. A pok Mos 37

u. slav. Henoch 8,1â € ” 9; 65, 9 f. in gen. E x k. III, l,Ã Ÿ ; III, 3, cu. I. Das

hebr. à „ quivalent yes p (= himmlisches Paradies der Seelen) là ¤ à Ÿ t sich

mit Bestimmtheit zuerst im Munde des Rabban J ochanan b. Z akkai


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(f um 80) nachweisen, spà ¤ ter ist es die gebrà ¤ uchlichste Bezeichnung in

der rabbin. Literatur geworden, s. gen. E x k. III, 3, besonders knm.g.

3. A nderweitige Bezeichnungen fà ¼ r den himmlischen A ufenthaltsort

der Seligen.

A . sgn chv, die zukà ¼ nftige, hier = jenseitige W elt. â € ” Der A usdruck

ist in diesem Sinn zuerst nachweisbar Henoch 71,15 f.: Dann sagte er

(Michael) zu mir (dem in den Himmel entrà ¼ ckten Henoch): E r (Gott)

ruft dir F rieden zu im N amen der zuk. W elt, u. also wird dir geschehen

in E wigkeit u. von E wigkeit zu E wigkeit. A lle, die auf deinem W ege

wandeln werden â € ” du, den die Gerechtigkeit nimmer verlà ¤ à Ÿ tâ € ” , deren

W ohnungen u. E rbteil werden bei dir (im * 01am ha-ba) sein, u. sie

werden sich bis in alle E wigkeit nicht von dir trennen.

Die à ¤ ltesten rabbin. Stellen sind GnR 82 (52 « ): B. J ' hoschuaf (um 90) hat gesagt:

W er Gott dient bis an den Tag seines Todes, wird sich am Brote sà ¤ ttigen (vgl. Spr 28,19),

nà ¤ mlich am Brot der zukà ¼ nftigen W elt. | | M ° kh E z 16,25 (58b): R. E ifazar aus Modifim

(t um 185) sagte: W enn ihr es erlangt, den Sabbat (recht) zu beobachten, wird euch

Gott dereinst sechs gute Gaben geben: das Land Israel, die zukunftige W elt (himm-

lische W elt der Seligen), die neue W elt (= eschatologischer fOlara ha-ba, der auf die

Tage des Messias folgt u. mit der A uferstehung der Toten beginnt), das K Ã ¶ nigtum

Davids, das Priesterrum u. das Levitentum. â € ” Parallelstelle: Mekh E x 18,9 (66Â » > ). | |

F erner s. SDt 32,4 Â § 307 oben bei N r. 1 u. den E x kurs: Diese W elt, die Tage des

Messias u. die zuk. W elt.

B. Himmel.
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So J osephus, Bell J ud 8,8, 5: Die reinen u. folgsamen Seelen dauern fort u. erlangen

(nach dem Tode) den heiligsten Ort des Himmels. V on dort aus nehmen sie im Um-

schwung der à „ onen wieder ihre W ohnung in heiligen Leibern (bei der A uferstehung). | |

Chag 12b: R. J ehuda (nm 150) hat gesagt: E s gibt zwei Himmel, s.: Siehe, J ahve deinem

Gott, gehà ¶ rt der Himmel u. der Himmel der Himmel. Resch Laqisch (lies: R. Melr,

um 150) bat gesagt: Sieben Himmel gibt es: ^ V n ( - velum, V orhang, der in dei

N acht den Himmel verhallt, s. J es 40,22);  » * p » , s. Gn 1,17; o-pnc, s. Ps 78,23f.;

ii3T, s. 1 K g 8,13; J es 63,15; yi » e s. Dt 26,15; y » o, s. 1 K g 8,39; maiy, s. Ps 68,5

u. Dt 33,26. Im (A raboth sind Gerechtigkeit, Recht u. Barmherzigkeit, die Schà ¤ tze

(Schatzkammern) des Lebens u. die Schà ¤ tze des F riedens u. die Schà ¤ tze des Segens

u. die Seelen der Gerechten u. die Geister u. Seelen, die dereinst erschaffen (= in-
266

Lukas 23,43 (N r. 3 B. C)

korporiert) werden sollen, u. der Tan, durch den Gott die Toten auferwecken wird.

Gerechtigkeit und Recht, s. Ps 89, 15; Barmherzigkeit np-rs, g. J es 59,17; die Schà ¤ tze

des Lebens, s. Ps 36,10; die Schà ¤ tze des F riedens, s. Ri 6,24; die Schà ¤ tze des Segens,

s. Ps 24,5; die Seelen der Gerechten, s. 1 Sm 25,29: Die Seele meines Herrn wird

eingebunden sein in das Bund der Lebendigen bei J ahve deinem Gott; die Geister

u. Seelen, die dereinst erschaffen werden sollen, s. J es 57,16; der Tau, durch den Gott

die Toten auferwecken wird, s. Ps 68,10. Dort sind ferner die Ophannim (Radengel)

u. Seraphim, die heiligen Chajjoth u. die E ngel des Dienstes u. der Thron der Herrlich-

keit; der K Ã ¶ nig aber, der lebendige (ewig lebende) Gott, hoch u. erhaben, wohnt Ober

ihnen im fA raboth. â € ” Parallelstellen: A both RN 37 mit R. Melr, DtR 2 (199b) u. Midr

Ps 114 Â § 2 (236Â » ) mit R. E ifazar (um 270) als A utor; ferner 8. P' siq 154b; LvR 29

(127Â ° ); Midr Ps 92 Â § 2 (201b); Ph-qeRE l 18 (9d, 28); doch wird in keiner dieser

Parallelen der Himmel als W ohnstà ¤ tte der Seligen bezeichnet.

C. Bezirk, A bteilung (n^ rrcp, p^ n, sbo) Gottes. â € ” Die A bteilung Gottes


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ist der Thron der Herrlichkeit; diesen umgeben in konzentrischen

K reisen die Stà ¤ tten der Dienstengel u. der seligen Gerechten; je nà ¤ her

ein K reis der M> chica Gottes ist, desto hà ¶ her ist der Rang seiner Be-

wohner. Den Blicken der Seligen ist der Thron der Herrlichkeit ent-

zogen durch den ihn verhà ¼ llenden ni& ' ip (= V orhang).

a. nx Tie. Schab 149b: R. J afaqob, der Tochiersohn J iuaqobs (um 320), hat gesagt:

Den, um dessentwillen ein andrer bestraft worden ist, là ¤ à Ÿ t man (= Gott) nicht ein-

treten in die Mechica Gottes, 8.: J ahve sprach: W er kann A hab betrà ¼ gen, daà Ÿ er

hinaufziehe u. in Ramoth Gilfad einfalle? Und der eine sprach so u. der andre so.

Da kam ein Geist hervor u. trat vor J ahve hin u. sprach: Ich will ihn betrà ¼ gen; ... ich

will ausgehn u. zu einem Lugengeist im Munde aller seiner Propheten werden. Und

er sprach: Du wirst ihn betrà ¼ gen u. es auch vermà ¶ gen; zieh aus u. mache es also!

1K g 22, 20ff. W ir haben gesagt: W er war (jener) Geist? R. J ochanan (t 279) hat

gesagt: Das war der Geist N aboths. Und was bedeutet: ,Z ieh aus* ? Rab (f 247) hat

gesagt: Geh Linaus  » aus meiner Mechica! â € ” Die Deutung Rabs u. R. J ochanans auch

Sanh 89* u. 102b. | | N idda 13b: R. A mmi (um 300) hat gesagt: W er sich selbst in die

Gewalt bà ¶ ser Gedanken bringt, den là ¤ à Ÿ t man nicht eintreten in die Mechica Gottes.

E s heià Ÿ t hier (Gn 38,7): (E r, der E rstgeborene J  ° hudas, war bà ¶ se in den A ugen J ahves,

u. es heià Ÿ t dort (Ps5,5): Du bist nicht ein Gott, dem F revel gefà ¤ llt, nicht darf bei

dir wohnen ein BÃ ¶ ser. | i Tanch d-ebbo 97* : Gott hat gesagt E x 22,24- .W enn du

Geld leihst meinem V olk" i> i; r « j, so wirst du bei mir sein â € ¢  »  » rns, du wirst meiner

M" chica gewà ¼ rdigt werden. II pSchab G, 8d, 17: R. A cha b. Z efira (gegen 350) hat gesagt:

W er nicht Z eichen deutet (keine W ahrsagerei treibt), dessen Mechica ist innerhalb
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von der der Dienstengel (lies pian  « sk^ idà ¶ o' iih statt: ' on -rsc' sas ' * ati). W as ist der

Schriftgrund? â € ž Z u der Z eit wird man (E ngel) zu J akob u. zu Israel sagen: W as hat

Gott getan? * (so der Midr N u 23,23. Die M" chica der Israeliten ist Gott nà ¤ her als die

der E ngel; darum erkundigen sich diese bei den besser unterrichteten Israeliten nach

Gottes Tun). â € ” N ed 32* lautet die Tradition: W er keine Z eichendeuterei getrieben hat,

den là ¤ à Ÿ t man (Gott) in eine Mechica eintreten, in die selbst die E ngel des Dienstes

nicht eintreten dà ¼ rfen, s. N u 23, 23. â € ” V gl. such Sanh 97b im E x k. Sch' ol usw. III, 3, o.

b. pin u. J * t. Tamid 62* : R. J ochanan (f 279) hat gesagt: W er einen andren um

Gottes willen (ohne selbstische N ebenabsichten) zurechtweist, der erlangt die A bteilung

pin Gottes, s.: W er einen Menschen zurechtweist, der (kommt unmittelbar) nach

mir (d. h. nach Gott, so deutet der Midr Spr 28,23); u. nicht nur dies, sondern man

(Gott) zieht auch Uber ihn den F aden der Huld, s.: E r findet mehr Huld als der, der die

Z unge glatt macht Spr 28, 23. â € ” Die Parallelstelle Tanch a^ ots » 94b, die R. J onathan

\ x irn 220) als A utor nennt, hat s' si statt p^ n.

C. Targ Hi 26, 9: E r hà ¤ lt fest (um sich gezogen) das Dunkel um seinen

Thron; damit ihn die E ngel nicht schauen, breitet er darà ¼ ber aus wie einen V orhang
Lukas 23, 48 (N r. 3 C. D)

267

rji » -;  » die W olken seiner Herrlichkeit II BM 59 « : R. A bbahu (am 300) hat gesagt:

V or drei Dingen -wird der V orhang -inien nicht geschlossen (Gott vernimmt sie stets):

vor K rà ¤ nkung, Raub u. Gà ¶ tzendienst. K rà ¤ nkung ntjpx , s.: E in Senkblei ist in seiner

Hand A m 7,7 (rtji « , Senkblei, gedeutet = -put .deine Bedrà ¼ ckung, K rankung* ; sie ist

in Gottes Hand = Gott immer gegenwartig); Raub, s.: F revel u. Gewalltat hà ¶ rt J ian

in ihr vor meinem A ngesicht immerdar J er 6,7; GÃ ¶ tzendienst, s.: Die Leute, die

mich kranken vor meinem A ngesicht immerfort, indem sie in den Garten opfern nsw.

J es 65, 8. | | Z ur W endung .hinter dem V orhang hervor hà ¶ ren* s. Berakh 18 » bei Lk 16,

24  « S. 229. â € ” M » kh E x 19,8 (71* ): Rabbi sagte: (Das V olk lieà Ÿ Gott durch Mose

sagen:) W ir wollen (unmittelbar) aus dem Munde unsres K à ¶ nigs hà ¶ ren; nicht gleicht

der, welcher aus einer à – ffnung des V orhangs hjib hà ¶ rt, dem, der aus dem Munde

des K à ¶ nigs hà ¶ rt. Gott sprach: Gewahre ihnen, was sie begehrt haben, â € ž damit das

V olk hà ¶ re" E x 19,9. â € ” Ganz anders die Parallele Schab 87 * .

A nmerkung. W ohl nicht verschieden von der M' chica Gottes ist
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die à ¶ fters erwà ¤ hnte obere oder himmlische A kademie nbsa ig n^ v; ,

aram. ks^ p^ i K r^ nj; jedenfalls hat man sich den Sitz dieser V ereinigung

von Gelehrten im J enseits in der nà ¤ chsten Umgebung Gottes gedacht.

B « rakh 18 ° s. bei Lk 16,24 * 8. 229. | | BM 85 » : R. Z  « fira (um 300) hat erzà ¤ hlt:

Gestern erschien mir (im Traum) R. J ose b. Chanina (um 270). Ich sagte zu ihm:

N eben wem hast du deinen Platz (im Himmel; wà ¶ rtlich: neben wen bist du gesetzt)?

E r sagte: N eben R. J ochanau (t 279). Und R. J ochanan neben wem? N eben R. J annai

(um 225). Und R. J annai neben wem? N eben R. Chanina (um 225). Und R. Chanina

neben wem? N eben R. Chijja (um 200). Ich sprach zu ihm: Und R. J ochanan nicht

neben R. Chijja? ! E r sagte: A n den Ort der Lichtfunken u. der F euerfackeln (= R. Chijja),

wer wollte da den Sohn des Schmieds (= R. J ochanan b.  » rj » j) hinbringen 1 Rab Chabiba

(um 400? ) hat gesagt: Rab Chabiba b. Surmaqi hat mir erzà ¤ hlt: Ich habe jenen Ge-

lehrten gesehen, bei dem sich (der Prophet) E lias einzufinden pflegte; des Morgens

waren seine A ugen gut (heil), u. des A bends sahen sie aus, als ob sie im F euer ver-

sengt waren. Ich sagte zu ihm: W as ist das? E r antwortete: Ich hatte zu E lias

gesagt: daà Ÿ er mir die Gelehrten zeigen mà ¶ chte, wenn sie zur himmlischen A kademie

 « rpin wfa « Po emporstiegen. E r sagte zu mir: A uf alle darfst du hinblicken mit A us-

nahme des Tragsessels des R. Chijja, auf den du nicht hinblicken darfst. W as ist

dessen K ennzeichen? Bei allen gehen E ngel einher, wenn sie auf- u. niedersteigen,

mit A usnahme des Tragsessels des R. Chijja, der von selbst auf- u. niedersteigt. Ich

konnte mich aber nicht enthalten u. blickte auf ihn hin; da kamen zwei F euerfunken

u. schlugen diesen Mann (= mich) u. blendeten seine A ugen. A m nà ¤ chsten Tage ging

ich hin u. streckte mich an seiner (Grabes-)HÃ ¶ hle nieder u. sprach: Die Mischna des
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Herrn studiere ich! Da wurde ich geheilt. | | BM 85* : Rab J Â « huda (f 299) hat gesagt:

Rab (t 247) habe gesagt â € ” andre sagen, R. Chijja b. A bba (um 280) habe gesagt,

R. J ochanan (t 279) habe gesagt; noch andere sagen, R. Sch* > muà ¶ l b. N achman (um 260)

habe gesagt, R. J onathan (um 220) habe gesagt â € ” : W er den Sohn eines andren Tora

lehrt, der ist wert in der oberen A kademie rhra nz-v zu sitzen, s.: W enn du

umkehrst, will ich dich (andre) zur Umkehr bringen lassen (so der Midr), vor mir

sollst du stehen J er 15, 19. II P' s 53Â » : R. J ochanan (t 279) hat gesagt: W er W aren

in den Beutel der Gelehrtenschà ¼ ler tut (damit diese Handel treiben kà ¶ nnen), der ist

wert in der oberen A kademie zu sitzen, s.: Im Schatten der W eisheit ist es wie im

Schatten des Silbers Q dh 7,12.

D. Tfcron Gottes.

Schab 152D: R. E lifezer (um 90) sagte: Die Seelen der Gerechten werden verwahrt

unter dem Thron der Herrlichkeit, 8.: Die Seele meines Herrn wird eingebunden sein

in das Bund der Lebendigen 1 Sm 25, 29; die der Gottlosen aber baumeln hin u. her,

u. ein E ngel steht an diesem E nde der W elt u. ein andrer an jenem E nde der W elt

u. schleudern ihre Seelen einander zu, s.: Die Seele deiner F einde wird er schleudern
268 Lukas 23,43 (N r. 3 D. E .F )

in der Pfanne der Schleuder 1 Sm 25,29. V gl. 4 E sra 7, 80: Die Seelen (der Gottlosen)

gehen nicht in die Rahekammern ein, sondern mà ¼ ssen sogleich qualvoll umherschweifen

unter stà ¤ ndigem Seufzen u. Trauern in siebenfà ¤ ltiger F ein. | | Schab 152b: E in Sektierer

sagte zu R. A bbahu (um 300): Ihr (J uden) sagt: Die Seelen der Gerechten werden unter

dem Thron der Herrlichkeit verwahrt. W ie konnte aber da die Totenbeschwà ¶ rerin den

Samuel durch Beschwà ¶ rung aufsteigen lassen? E r antwortete ihm: Dort war es in

(den ersten) 12 Monaten, der Leib besteht da noch, u. seine Seele steigt auf u. nieder;

nach 12 Monaten ist der Leib vergangen, u. seine Seele steigt empor u. nicht mehr

nieder. | | DtR 10 (206r): Gott sprach zu Mose: Bei deinem Leben! kein Geschà ¶ pf soll

Ober deine Seele Gewalt gewinnen; u. wo ruht sie? Unter dem Thron der Herrlichkeit

im Himmel, s. 1 Sm 25,29 (wie oben). | | DtR 11 (208b): Gott sprach zur Seele Moses:

Scheide (aus Moses Leib) u. zà ¶ gere nicht; ich will dich aufsteigen lassen in den

hà ¶ chsten Himmel u. dich wohnen lassen unter dem Thron meiner Herrlichkeit bei

den K erubim u. Seraphim u. (allen) E ngelscharen. ] | Tanch nsisn rmi 82* : W er weià Ÿ

vom Geiste der Menschenkinder, ob er aufsteige nach oben, u. vom Geiste des V iehs,
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ob er hinabfahre nach unten zur E rde? Q oh 3,21. ,Ob er aufsteigt* , das geht auf

die Seele des Gerechten, die verwahrt wird u. ruht unter dem Thron der Herrlichkeit.

.Und der Geist des V iehs* , das geht auf die Seele des Gottlosen, die hinabfà ¤ hrt in

den Gehinnom. â € ” Dasselbe TanchB ns-o  § 5 (28b). â € ” A uch Henoch 39, 7 wird der

Thron Gottes gemeint sein in den W orten: Ich (Henoch) sah seine (des Messias)

W ohnung unter den F ittichen des Herrn der Geister.

E . Schatzhaus, ix i « , aram. et; ; ? , r* :a.

SN u 27,16 Â § 139 (52* ): R. E lifezer b. J ose Ha-g' lili (um 150) sagte: Dieses Z eichen

sei in deiner Hand: solange der Mensch am Leben ist, ist seine Seele verwahrt in

der Hand seines Schà ¶ pfers, s.: In dessen (J ahves) Hand die Seele alles Lebendigen

Hi 12,10; stirbt er, so wird sie hingegeben in das Schatzhaus isi » , s.: Die Seele

meines Herrn wird eingebunden sein in das Bund der Lebendigen 1 Sm 25,29. | |

Midr Q oh 3,21 (22* ) Bar: Sowohl die Seelen der Gerechten als auch die der Gott-

losen, sie steigen alle zur Himmelshà ¶ he empor; allein die Seelen der Gerechten werden

hingegeben in das Schatzhaus -uik, u. die Seelen der Gottlosen werden weggeschleudert

auf E rden, s. 1 Sm 25,29 (wie oben). | | Targ J enisch I Dt 31,16: J nhve sprach zu Mose:

. . . Deine Seele wird verwahrt werden im Schatzhaus des ewigen Lebens  « " a' -s -â –   - rjj

mit (bei) deinen V Ã ¤ tern. | | Targ 1 Sm 25, 29: Die Seele meines Herrn wird verwahrt werden

im Schatzhaus des ewigen Lebens saV i » - « n ta » vor J ahve deinem Gott; aber die Seele deiner

F einde wird er (Gott) Siegen lassen, wie man den Stein fliegen lftfit in der Schleuder.

F . Bund der Lebendigen B" * nri iii^ .

SN u 6,24  § 40 (12* ): â € ž E r behà ¼ te dich* N u 6,24; er behà ¼ te deine Seele in der

Sterbestunde; u. ebenso heià Ÿ t es: Die Seele meines Herrn wird eingebunden sein in
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das Bund der Lebendigen 1 Sm 25,29. â € ” Dasselbe N uR 11 (163d). | | Pl' siqR 2 (5b):

R. Chams b. J ose (lies: R. Chijja b. J ose, um 260) hat gesagt: Z wischen den Lebenden

u. den verstorbenen Gerechten ist weiter kein Unterschied als nur das Reden, u. sie

preisen dort Gott, denn dort sind ihre Seelen im Bund des Lebens, s. 1 Sm 25,29. â € ”

Parallele: Midr Ps 30  § 3 (117 b). | | TanchB  « v § 6 (74b): E s lehre uns unser Lehrer:

W as ist fà ¼ r ein Unterschied zwischen dem Tode der Gerechten u. dem Tode der Gott-

losen? R. J usta b. Schunem (gegen 400) hat im N amen des R. J Â ° hoschua; aus Sikhnin

(um 330) gesagt: Der Tod der Gottlosen ist weder auf E rden noch im Himmel; denn

so steht von A chithophel geschrieben: E r bestellte sein Haus u. erhà ¤ ngte sich 2 Sm 17,23.

E benso war Haman weder auf E rden noch im Himmel, s.: Man hà ¤ ngte den Haman

an den Baumstamm E sth 7,10, desgleichen seine SÃ ¶ hne, s. das. 9,25. A ber der Tod

der Gerechten ist im Himmel n. auf E rden, s. 1 Sm 25,29: Die Seele meines Herrn wird

eingebunden sein in das Bund der Lebendigen. Und auf E rden woher? s. 2 Chr 32, 33. | |

Schab 152b: In bezug auf den Leib der Gerechten sagt Gott: E r geht ein zum F rieden,

ruhen werden sie auf ihren Lagern J es 57,2, u. in bezug auf ihre Seele sagt er: Die
Lukas 28,43 (N r. 8 G. H. J ); 23, 46; 24,1.5.13

269

Seele meines Herrn wird eingebunden sein in das Bund der Lebendigen 1 Sm 25,29. â € ”

Die ganze Stelle s. im E x k.: Sch" ol usw. II, 4 gegen A nfang.

G. Land der Lebendigen.

DtR 11 (207a): Mose sprach zu seiner Seele: W ohin wirst du gelin (in der Sterbestunde)?

Sie antwortete: Ich werde vor J ahve wandeln in dtn Landen der Lebendigen Ps 116,9.

H. Bei den. E ngeln.

DtR 11 (208 b) 8. oben bei D. | | Henoch 39,5: Hier schauten meine A ugen ihre (der

entschlafenen Gerechten) W ohnungen bei den E ngeln u. ihre Lagerstà ¤ tten bei den Heiligen. | |

Midr Ps 116 $ 7 (239> > ): W enn der Gerechte von der W elt scheidet, empfinden die

Menschen darà ¼ ber Schmerz; denn solange de. Gerechte unter ihnen weilt, beseitigt

er die Strafen, daà Ÿ sie nicht in die W elt kommen; aber die E ngel des Dienstes freiten

sich Uber ihn, daà Ÿ er kommt u. bei ihnen wohnt

J . In A brahams Schoà Ÿ , s. bei Lkl6,22.

23,46: V ater, in deine HÃ ¤ nde befehle ich meinen Geist.


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Die Grundstelle Ps 31,6 wird in der rabbin. Literatur zitiert zB B' rakh 5Â » :A baje

(t 338/39) hat gesagt: A uch der Gelehrtenschaler soll (wenn er sich des A bends zur

Ruhe begibt) einen V ers des E rbarmens sprechen (d. h. einen V ers, in welchem er sich

der gà ¶ ttlichen Barmherzigkeit empfiehlt), wie zB: In deine Hand befehle ich meinen

Geist, du hast mich erlà ¶ set, J ahve, du wahrer Gott | | TanchB pia  § 23 (73* ): W enn

er (ein Israelit) schlafen will, befiehlt er seinen Geist in Gottes Hand, s. Ps 31,6 (wie

vorhin). â € ” Dasselbe Tanch pia 236b; N uR 20 (190 » ). â € ” Diese Stellen zeigen, daà Ÿ

Ps 31,6 als kurzes A bendgebet gedient hat.

24,1: Spezereien (s. bei Mk 16,1 S.52f.).

24, 5: W as suchet ihr den Lebenden unter den Toten?

E x R 5 (71Â ° ): (A ls Moso u. A hrem sich des A uftrags E x 5,1 vor dem Pharao ent-

ledigten, sprach dieser zu ihnen:) W artet auf mich, bis ich ! n meinem Buch (Ã ¼ ber

euren Gott) nachgeforscht habe. Sofort ging er in seinen Palast u. tat einen Blick

anf jede N ation u. ihre Gottheit. E r fing an zu lesen: Der Gott Moabs u. der Gott

(A mnions u. der Gott Cidons. E r sprach zu ihnen: Ich habe nach seinem N amen in

meinem Schatzhaus nachgesucht, ihn aber nicht gefunden. R. Levi (um 300) hat gesagt:

E in Gleichnis. W omit là ¤ à Ÿ t Bich die Sache vergleichen? Mit einem Priester, der einen

narrischen Sklaven hatte. Der Priester entfernte sich aus der Stadt; da ging der

Sklave, um seinen Herrn an der Begrà ¤ bnisstà ¤ tte zu suchen. E r fing an den Leuten,

die dort standen, zuzurufen: Habt ihr hier nicht meinen Herrn gesehen? Sie ant-

worteten: Ist dein Herr nicht ein Priester? E r sprach: J a! Da sagten sie zu ihm:

Du N arr, wer hat einen Priester an einer Begrà ¤ bnisstà ¤ tte gesehen? ! So sagten auch

Mose u. A hron zu dem Pharao: Du N arr, man pflegt wohl die Toten unter den Lebenden
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zu suchen; etwa auch die Lebenden bei den Toten? Unser Gott ist ein lebendiger

Gott; jene aber, von denen du sprichst, sind tot; aber unser Gott ist ein lebendiger

Gott n. ein ewiger K Ã ¶ nig. â € ” In den Parallelstfellen Tanch kiki 68b u. TanchB mm

 § 2 (10* ) fehlen die W orte von den Lebenden u. Toten. â € ” Dagegen findet sich in

einem à ¤ hnlichen Gleichnis des R. Levi LvR 6 (109c) der Satz: Die Toten pflegen wohl

bei den Lebenden gesucht zu werden (so ist zu lesen mit der Mehrzahl der A usgaben),

etwa auch die Lebenden bei den Toten? à œ berall besorgen die Lebenden die Bedurfnisse

der Toten, besorgen etwa auch die Toten die Bedà ¼ rfnisse der Lebenden?

24,13: In einen F lecken, der von J erusalem 60 Stadien

entfernt war, der den N amen E mmaus hatte.

E fi/jtaovg, owns » , oikjj-1? , owips, Mut; ; 1 Makk 3,40.57; 4,3; 9,50 E ft-

fiaovn, bei J osephus bald E ppctovs A ntiq 14,11,2; 17,10,9, bald ' A piiaovg
270

Lukas 24.13 (N r. 1)

Bell J ud 2,20,4; 3,3,5. â € ” In der Provinz J udà ¤ a hat es 2 Ortschaften

dieses N amens gegeben.

1. Das sà ¼ dà ¶ stlich von Lydda gelegene E mmaus. E s hieà Ÿ spà ¤ ter

N ikopolis u. ist identisch mit dem heutigen A mwà ¤ s; in rà ¶ mischer Z eit

war es Hauptort einer der 11 judà ¤ ischen Toparchien, s. J osephus, Bell

J ud 2, 20, 4; 3, 3, 5. Dieses E mmaus-N ikopolis, auf das sich sà ¤ mtliche

Stellen der rabbin. Literatur beziehen, in denen ein E mmaus erwà ¤ hnt

wird, lag von J erusalem 160â € ” 170 Stadien entfernt; schon aus diesem

Grunde kann es nicht das E mmaus in Lk 24,13 sein.

(A rakh 2,4: (Die F là ¶ tenspieler im Tempel) waren Sklaven (Diener) der Priester;

so R. Melr (am 150). R. J ose (um 150) sagte: E s waren F amilienangehà ¶ rige des Hauses

D" ut u. des Hauses x -ntx aus E mmaus cum » (im bT 10* Biaa-y), die ihre Tà ¶ chter an

die Priesterschaft verheiratet hatten. R. Chanina b. A ntigonos (um 150) sagte: E s

waren Leviten. | | K er 3,7: R. (A qiba (f um 135) hat gesagt: Ich habe den Rabban
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Gamliel (um 90) u. den R. J ' hoschuaf in einer Herberge (oder: auf dem Markt) von

E mmaus out*  « da u. darà ¼ ber befragt, als sie V ieh fà ¼ r die Hochzeit des Sohnes des

Rabban Gamliel kaufen wollten. â € ” Parallelen: SLv4,2 (71b) Diwan; Mak 14Â » ww. | |

pSch^ bifith  » , 38d, 58: R. J ochanan (f 279) hat gesagt: A uch (in J udà ¤ a) gibt es Gebirgs-

land, F lachland u. Tiefland. V on Beth-Choron bis Disax ist Gebirgsland, von ciicbk

bis Lud (Lydda) F lachland u. von Lud bis ans Meer Tiefland. II A bothRN 14 E nde: A ls

die Schiller von Rabban J ochanan b. Z akkai (f um 80) schieden, sagte er (R. E ifazar

b. (A rakh): Ich werde nach einem schà ¶ nen Ort mit schà ¶ nem W asser (Heilquellen)

gehen, u. sie (die à ¼ brigen) sagten: W ir werden nach J ahne gehen, nach dem Ort zahl-

reicher Gelebrtenschà ¼ ler, die die Tora liebhaben. E r, der nach E mmaus oiaa ging,

dem schà ¶ nen Ort mit dem schà ¶ nen lieblichen W asser, dessen N ame wurde klein in

der Tora; sie, die nach J abne gingen, nach dem Ort zahlreicher Gelehrtenschà ¼ ler, die

die Tora liebhatten, deren N ame wurde groà Ÿ in der Tora. â € ” Parallelen: Midr Q oh 7,7

(88* ): F à ¼ nf Schà ¼ ler hatte Rabban J och. b. Z . Solange er lebte, saà Ÿ en sie vor ihm;

als er gestorben war, gingen sie nach J abne. R. E ifazar b. (A rakh aber zog zu seinem

W eibe nach oikqk, einem Ort mit schà ¶ nem W asser n. Bchà ¶ nem A ufenthalt. E r wartete

auf sie (seine ehemaligen Genossen), daà Ÿ sie zu ihm kommen wà ¼ rden; aber sie kamen

nicht. Da wollte er zu ihnen gehen, doch seine F rau lieà Ÿ es nicht zu. Sie sprach:

W er bedarf wessen? E r antwortete ihr: Sie bedà ¼ rfen meiner. Sie sprach: Der Schlauch

(mit E Ã Ÿ waren) u. die MÃ ¤ use; wer pflegt zu wem zu gehen? Die MÃ ¤ use zum Schlauch

oder der Schlauch zu den Mà ¤ usen? E r hà ¶ rte auf sie u. blieb dort, bis er sein E rlerntes

vergessen hatte. â € ” Schab 147b: R. Chelbo (um 800) hat gesagt: Phrygischer W ein

u. das W asser der à ¶ ffentlichen Bà ¤ der (lies: mo^ ivi = à ¶ ijpà ¶ aioy statt: ww) haben die
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10 Stà ¤ mme aus Israel zugrunde gerichtet. R. E ifazar b. f A rakh ging dorthin, fà ¼ hlte sich

angezogen, u. sein E rlerntes wurde ausgetilgt. | | Midr Q oh 7,11 (35 b): Den R. J ochanan

(t 279) packte einmal der Heià Ÿ hunger; er ging nach E mmaus (lies Oman statt s^ ib-h)

u. setzte sich auf die Ostseite eines F eigenbaumes. Da wurde er geheilt. Man sagte

zu ihm: W oher hast du das? E r antwortete: V on David, s.: Sie gaben ihm eine

Scheibe F eigenkuchen 1 Sm 30,12. Da wandte man auf ihn an: E in V orzug des W issens

ist, daà Ÿ W eisheit ihren Besitzer am Leben erhà ¤ lt Q oh 7,12. â € ” Die Parallelstelle J oma 83 * >

nennt den N amen der à ¶ rtlichkeit nicht. | | p(A Z 5,44d, 38; R. A cha (um 320) ging nach

E mmaus ciaa u. aà Ÿ ihre (der Samaritaner) Mehlspeise. ! | pBM 4, 9d, 61: R. J afaqob

aus E mmaus K -^ ica,; (; zu A nfang) hat gesagt: W as bedeutet: (Der V erkà ¤ ufer) soll

einen Menschen (Sklaven), ein Stà ¼ ck V ieh u. Gerà ¤ tschaften (vor dem V erkauf) nicht

herausputzen (verschà ¶ nen) BM 4 E nde? E r soll nicht zu ihm (dem Sklaven) sagen:

Bemale dich (mit Schminke oder dergl., damit du jugendlich aussiehst)! | | N ichts mit

E mmaus hat zu schaffen pB ° rakh8,14 < > , 57; pSofaS, 20c, 49; hier ist statt -sioa »  » n-an:

zu lesen " sitb^ j ' := N ' chemja (N achum) aus Gimzo, u. R. f A qiba ist als Subjekt an
Lukas 24,13 (N r. 2); 24,16

271

den A nfang des Satzes n. N echemja ans Gimzo als Objekt hinter rm zu stellen;

s. Bacher, Tann. 1' , 58 u. 2, 229.

2. Das nordwestlich von J erusalem gelegene E mmaus, das V espasian

nach dem groà Ÿ en K riege zu einer Milità ¤ rkolonie gemacht hat. Dieses

E mmaus wird in der rabbin. Literatur ausdrà ¼ cklich nicht erwà ¤ hnt;

doch gibt es einige Stellen, die auf dasselbe gedeutet werden dà ¼ rfen.

J osephus, Bell J ud 7, 6, 6: Z u jener Z eit lieà Ÿ der K aiser (V espasian) dem Bassus

u. dem Liborius Max imus, welcher Statthalter (von Palà ¤ stina) war, den Befehl zugehen,

das ganze Land der J uden als Pachtung abzugeben; denn er grà ¼ ndete dort keine Stadt,

sondern behielt das ganze Land fà ¼ r sich als sein E igentum. N ur 800 aus dem Heer

E ntlassenen gab er einen F lecken zur A nsiedelung, der E mmaus ' A ftuaoi' s heià Ÿ t u.

von J erusalem 30 Stadien entfernt ist (So die richtige Lesart; die Lesung ,60 Stadien"

stammt erst aus Lk 24,13.) | ] Sukka 4,5: In welcher W eise wird das Bachweiden-

Gebot (am Laubhflttenfest) ausgefà ¼ hrt? Unterhalb J erusalems lag ein Ort, der icf^ n hieà Ÿ
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(vgl. mwi J os 18, 2G); dorthin ging man hinab u. sammelte die Bachweidenzweige

u. brachte sie u. stellte sie an der Seite des A ltars auf. â € ” Hierzu pSukka4, 54 b, 56:

W as ist kx  » ? Mamceja (nicht identisch mit dem Grenzort Marne' ja TSch ° bifith 4,11).

R. Tanchuma (um 380) hat gesagt: n-^ aiV jj (= x oX tovia, K olonie) ist sein N ame. â € ”

Sukka 45Â » :E in Mischnalehrer (Traditionskundiger) meint: nsv3 ist der Ort Q /lonja;

unser Mischnalehrer meint: W arum heià Ÿ t der Ort Moca? W eil er (als rà ¶ mische K olonie)

frei ausgeht von der K opfsteuer des K à ¶ nigs, darum heià Ÿ t er x z' i (haggadisch = n-^ ia

.der frei ausgehen là ¤ à Ÿ t' gedeutet).

Diese talmudischen Stellen haben ohne Z weifel denselben Ort im

A uge, der bei J osephus, Bell J ud 7, 6, 6 E mmaus heià Ÿ t; wir erfahren

dann aus ihnen, daà Ÿ dieser Ort spà ¤ ter, nachdem er eine Milità ¤ rkolonie

geworden, kurzweg .K olonie" genannt wurde, wà ¤ hrend er vordem den

N amen x x i « fà ¼ hrte (gekà ¼ rzt aus taian J os 18,26, wie ow? â € ” s. Beispiele

oben in N r. 1 â € ” aus oix as gekà ¼ rzt ist). Dann ist es aber weiter eine

ansprechende V ermutung, daà Ÿ derjenige Ort im N ordwesten J erusalems,

der noch heute â € ž K ulonje" heià Ÿ t, die Stà ¤ tte bezeichnet, an der das

alte, auch Lk 24,13 gemeinte E mmaus gelegen hat. Dem Unterschied,

der zwischen Lukas u. J osephus in der E ntfernungsangabe besteht

(60 Stadien = 11,1 km u. 30 Stadien) kommt eine besondere Bedeutung

nicht zu; ungefà ¤ hre Schà ¤ tzungen haben immer nur bedingten W ert.

24,16: Ihre A ugen wurden gehalten, ex Q atovvro.

Unter dem  » Halten der A ugen" ay^ s niTix versteht das Rabbinische

das Tà ¤ uschen durch zauberisches A ugenblendwerk. A ls bloà Ÿ es Blend-


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werk steht es gegenà ¼ ber dem eigentlichen Z auberwerk rriese; dieses

wurde durch Steinigung geahndet, jenes, obwohl verboten, blieb straf-

frei. » Da die Gelehrten gegebenenfalls à ¼ ber Z aubereisà ¼ nden straf-

rechtlich abzuurteilen hatten, so sollten sie praktisch in die Z auber-

kà ¼ nste eingeweiht sein. » E s wird denn auch von verschiedenen

K abbinen erzà ¤ hlt, die sich als Z auberer hervortaten, c

a. Sanh 7,11: Der Z auberer t! 3? < ? - Dt 18, 10, das ist der, welcher eine Tat tut

nsjo nsiyn (der ein wirkliches Z auberwerk vollbringt), nicht wer (nur) die A ugen

hà ¤ lt n? à ¤ *  » n r> *  « tf « n (durch A ugenblendwerk tà ¤ uscht). R. fA qiba (t um 135) sagte im

N amen des R. J * hoschnai (um 90): W enn zvei Gurken sammeln (durch zauberische
272

Lukas 24,16

K Ã ¼ nste, s. w. u.), kann einer, der sammelt, straffrei u. einer, der sammelt, schuldig

sein. W er nà ¤ mlich eine Tat tat, ist schuldig; wer aber (nur) die A ugen hà ¤ lt (tauscht),

ist frei. II SLv 19,26 (358* ): Ihr sollt nicht Stimmen deuten (oder: aus dem W olkenzuge

wahrsagen wvr Lv 19,26); das sind die, welche die A ugen halten n' i* f

(durch Blendwerk tà ¤ uschen). R. J ischma' el (f um 135): Das ist der, der (Z aubernlittel)

vor den A ugen vorà ¼ berfà ¼ hrt. (Beide Deutungen bringen * 3i; mit"  » ,A uge* in Z us.hang.)

R. fA qiba (t um 135) sagte: Das sind die, die Z eiten angeben ftai » gedeutet nach nji » ,

Z eit, Stunde), die zB sagen: Im J ahre vor dem Sabbatjahr pflegt der W eizen gut zu

werden, das A usreià Ÿ en (im Gegensatz zum Mà ¤ hen) der Hà ¼ lsenfrà ¼ chte macht, daà Ÿ sie

nicht schlecht werden. â € ” Parallelen mit A bweichungen: TSchab 7,14 (118); SDt 18,10

 § 171 (107 » ); Sanh 65b. | | ganh 67b: A baje (t 338/39) hat gesagt:... W er ein (wirkliches)

Z auberwerk vollbringt, wird mit Steinigung bestraft; wer die A ugen hà ¤ lt (durch Blend-

werk tà ¤ uscht), geht frei aus, aber es ist verboten. | | Sanh 67 b; Rab (f 247) sagte zu

R. Chijja (um 200): Ich habe einen A raber gesehen, der sein Schwert nahm u. ein
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K amel zerhieb. Dann schlug er die Handpauke, da stand es (wieder) da. E r sprach

zu ihm: W aren auch hinterher Blut u. E x kremente da? sonst war es nur ein Halten

der A ugen (A ugentà ¤ uschung, pt-hk). | | pSanh 7,25d, 51: R. Chin" na b. Chananja

(um 350? ) hat erzà ¤ hlt: Ich erging mich einmal in Guphta bei Sepphoris; da sah ich

einen Sektierer, wie er einen Schà ¤ del nahm u. in die Hà ¶ he warf. A ls er herunterkam,

war er ein K alb geworden. Ich kam u. erzà ¤ hlte es meinem V ater. Der sagte zu mir:

W enn du davon gegessen hast, war es ein (wirkliches) W erk; wenn aber nicht, so

war es eine d-j"  » pi" n » .| | F erner s. Chul 56b bei A pg 1,18.

b. SDt 18, 9 Â § 170 (107* ): Lerne nicht nach den Greueln jener V Ã ¶ lker zu tun

Dt 18, 9. Darfst du es etwa nicht verstehn (darin E inblick gewinnen) u. darà ¼ ber

lehren (E ntscheidung treffen)? Die Schrift sagt lehrend: â € ž Z u tun* ; es zu tun sollst

du nicht lernen; wohl aber sollst du es lernen, um darin E inblick zu gewinnen, u.

E ntscheidungen zu treffen. â € ” Dasselbe Schab 75Â » ; ! A Z 18Â » ; 43* > .

C. pSanh 7, 25A , 18: E in V orfall: R. E liSezer (um 90) u. R. J ehoschuaS u. RiA qiba

gingen hinauf, um in den W annbà ¤ dern von Tiberias zu baden. E in Sektierer sah

sie u. sagte, was er sagte (d. h. er sagte eine Z auber- u. Bannformel); da hielt sie

das Gewà ¶ lbe (in welchem der Gà ¶ tze stand) fest (bannte sie). R. E lUezer sprach zu

R. J ehoschua< : W as nun, J Â ° hoschua< b. Chananja? Sieh, was du tun kannst! A ls

jener Sektierer hinausging, sagte R. J ehoschuaf, was er sagte; da hielt jenen die TÃ ¼ r

fest. J eder, der eintrat, versetzte ihm einen F austschlag, u. jeder, der hinausging,

versetzte ihm einen F austschlag. E r sprach zu ihnen: LÃ ¶ set -p-> B, was ihr gemacht

habt! Sie sprachen zu ihm: Là ¶ se, so werden wir là ¶ sen. Sie là ¶ sten einander. A ls

sie hinausgingen, sagte R. J ehoschuaf zu jenem Sektierer: Ist das (alles), was du
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kannst? E r sprach: Lasset uns hinabgehn ans Meer! A ls sie an das Meer hinab-

gegangen waren, sagte jener Sektierer, was er sagte: da spaltete sich das Meer. E r

sprach: Hat nicht ebensolches euer Lehrer Mose am Meer getan? Sie antworteten

ihm: Gibst du uns nicht zu, daà Ÿ unser Lehrer Mose hineingegangen ist? E r sprach:

J a! Sie sprachen zu ihm: Geh (auch du) hinein! E r ging hinein. R. J ehoschuaf gab

dem F Ã ¼ rsten des Meeres Befehl, und er verschlang ihn. II pSanh 7,25d, 45: R. J ehoschuaf

b. Chananja (um 90) hat gesagt: Ich kann K Ã ¼ rbisse u. Melonen nehmen u. daraus

(durch Z auberei) Hirsche u. Gazellen machen. H Sanh 68a: (R. E lifezer, um 90, sprach:)

300 Halakhoth â € ” nach andren 3000 Halakhoth â € ” Ã ¼ ber die Gurkenpflanzung1 habe

ich gelernt, und niemand war da, der mich jemals etwas darà ¼ ber fragte auà Ÿ er fA qiba

b. J oseph (f um 135). E inmal befanden wir uns unterwegs auf einer Reise; er sprach zu

mir: Mein Lehrer, belehre mich Uber die Gurkenpflanzung! Ich sprach ein W ort, da

fà ¼ llte sich das ganze F eld mit Gurken. E r sprach zu mir: Mein Lehrer, du hast

mich Uber ihr Pflanzen belehrt, belehre mich (nun auch) Uber ihr Pflà ¼ cken. Ich sprach

ein W ort, da sammelten sich alle an einer Stelle. H Sanh 65b: Raba (t 352) erschuf

1 Damit sind Z aubersprà ¼ che gemeint, die ein F eld mit Gurken fà ¼ llen, Raschi.
Lukas 24, 17.19.21.26

273

einen Mann, den er zu R. Z ira sandte. Dieser redete mit ihm, aber jener gab ihm

keine A ntwort. Da sagte R. Z ira zu ihm: Du bist (stammst) von den Z auberern,

kehre zu deinem Staub zurà ¼ ck! R. Chanina u. R. lloschafja (ein Bruderpaar, gegen 300)

saà Ÿ en jeden F reitag u. beschà ¤ ftigten sich mit dem Buch J  ° cira (das lehrt, wie durch

das V erbinden der Buchstaben des Gottesnainens W under zn wirken seien, s. Raschi);

sie schufen sich ein dreijà ¤ hriges K alb u. aà Ÿ en es. â € ” Die letzte Tradition auch Sanh 67 b.

24,17: W as sind das fà ¼ r Reden, die ihr miteinander

verhandelnd auf eurer W anderung fà ¼ hrt?

A uf W anderungen soll man sich in Oedanken u. W orten mit religià ¶ sen

Dingen beschà ¤ ftigen.

A both 3, 7: R. J aSnqob (wohl der I., um 120) pflegte zu sagen: W er sich unter-

wegs befindet u. lernt u. sein Lernen unterbricht u. sagt: .W ie schà ¶ n ist dieser Baum!

W ie schà ¶ n ist dieser A cker! ' , dem wird es angerechnet, als verwirkte er sein Leben. | |

' E r 54" : R. J ' hoschua! b. Levi (um 250) hat gesagt: W er sich unterwegs befindet u.
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keine Begleitung bei sich hat, der beschà ¤ ftige sich mit der Tora, s. Spr 1, 9: E in

Geleit voller A nmut sind sie (die W orte der Tora; n; ii .K ranz" gedeutet = rpi' i .Ge-

leit' ). â € ” Dasselbe Sota 46b. ! ! Taian 10b: R. E l' .ai b. B' rekbja (4. J ahrh.? ) hat gesagt:

W enn sich zwei Gelehrtenschtiler unterwegs befinden u. nicht W orte der Tora zwischen

ihnen sind (ihre Unterhaltung bilden), dann sind sie wert, verbrannt zu werden, s.

2K g 2, 11: .Da sie weitergingen u. redeten, siehe, da kamen F euerwagen u. F euer-

rosse u. schieden beide voneinander' , weil ein Reden (Uber gà ¶ ttliche Dinge) zwischen

ihnen stattfand (wurden sie voneinander getrennt, ohne verbrannt zu werden); siehe,

hà ¤ tte keine Rede stattgefunden, so wà ¤ ren sie wert gewesen verbrannt zu werden.â € ”

Parallelstelle: Sota 49* .

24, 19 % : J esus von N azareth.

Im Talmud: ^ x isn s. Bcrakh 17Â » u. Sanh 103Â » bei Lk 23,2 H

S.262f. | | à œ ber sonstige Beinamen J esu s. bei Mt 1,16 N r.3u.4 S.36 ff.;

vgl. auch bei Mtl,21Â » .

24,19 SB: E in Prophet.

avrà Ÿ nQ oyifrrjs = x ^ s; vi-*  » Ri 6, 8. | | Targ Ri 6, 8:  « * 33 n^ Z i; LX X :

avdga 7tQ O< f.r] TT} v.

24,19 6: MÃ ¤ chtig in Tat u. W ort.

Sota 14* nennt R. Simlai (um 250) A braham, Isaak u. J akob â € ž mà ¤ chtig

an Torakenntnis u. an Gebotserfà ¼ llungen" piraai mim b" " sis5. Die

ganze Stelle bei Mt8,17 S. 483, B.

24,21: W ir aber hofften, daà Ÿ er der sei, der Israel erlà ¶ sen sollte.

à œ ber den Messias als E rlà ¶ ser Israels s. bei Mt 1, 21 6 S. 67 ff.


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24,26: Muà Ÿ te nicht der Christus (Messias) solches leiden?

Der leidende u. der sterbende Messias der alten Synagoge.1

W enn in dieser à œ berschrift vom leidenden u. sterbenden Messias

geredet wird, so ist damit nicht etwa, wie man annehmen kà ¶ nnte, ein

u. dieselbe Person gemeint, vielmehr handelt es sich dabei um zwei

verschiedene Personen. Die alte Synagoge kennt einen leidenden

1V gl. Dalrann. Der leidende und der sterbende Messias der Synagoge, Berlin 1888.

Strick u. BilUrbeok. N T II. 18


274

Lukas 24,26 (N r. 1,1.2)

Messias, dem aber kein Tod beschieden ist, das ist der Messias ben

David, u. sie kennt einen sterbenden Messias, von dem aber kein

Leiden ausgesagt wird, das ist der Messias ben J oseph.

I. Der leidende Messias ben David.

1. A us dem N T erkennen wir, daà Ÿ ein leidender Messias in J esu

Tagen den messianischen Hoffnungen des jà ¼ dischen V olks jedenfalls

nicht entsprochen hat; vgl. Mt 16,21 ff.; Mk 8,31 ff.; 9,31 f.; Lk 24,20 f.;

A pg 17, 3; 1K or 1, 23; Gal 5,11 u. Ã ¶ .A bseits steht nur das W ort des

greisen Symeon Lk 2, 35 u. das des TÃ ¤ ufers J oh 1,29; s. Ã ¼ ber beide

bei J ohl, 29. Die A blehnung eines leidenden Messias hat etwas A uf-

fallendes, wenn man die hohe Bedeutung erwà ¤ gt, die die alte Synagoge

gerade den Leiden beigelegt hat.

2. Die Bedeutung der Leiden.

Die Leiden, ynw; (wà ¶ rtlich: Z à ¼ chtigungen), auch ri^ (= N à ¶ te),


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sind von der alten Synagoge hoch bewertet worden. Das beweist schon

die stereotype F ormel, mit der man die Beurteilung der Leiden ein-

zufà ¼ hren pflegt: T" iw; = beliebt (teuer, wert) sind die Leiden.

(Beispiele s. in M' kh E x 20, 23 [ 79Â » ] ; SDt 6, 5 Â § 32 [ 73b] u. Midr Ps 94

 § 2.) â € ” R. Schimon b. J ochai (um 150) erklà ¤ rt SDt 6, 5  § 32 (73b): Be-

liebt sind die Leiden; denn drei Gaben hat Gott den Israeliten gegeben,

nach denen die V Ã ¶ lker der W elt V erlangen tragen, u. sie wurden den

Israeliten nur auf Grund von Leiden gegeben; diese sind: die Tora u.

das Land Israel u. die zukà ¼ nftige W elt. Die Tora, s.: Damit man er-

kenne W eisheit u. Z ucht (= Z Ã ¼ chtigung, Leiden) Spr 1, 2, u. ferner 8.:

W ohl dem Manne, den du zà ¼ chtigst, J ahve, u. aus deiner Tora belehrst

Ps 94,12. Das Land Israel, a.: So erkenne denn, daà Ÿ ...J ahve dein

Gott es ist, der dich zà ¼ chtigt Dt 8,5 u.: Denn J ahve dein Gott bringt

dich in ein gutes Land usw. Dt 8, 7. Die zuk. W elt, s.: E ine Leuchte ist

das Gebot u. die Tora ein Licht, u. ein W eg zum Leben sind zurecht-

weisende RÃ ¼ gen (Z Ã ¼ chtigungen) Spr 6, 23. W elches ist der W eg, der

den Menschen in die zuk. W elt bringt? Sage: Das sind Z Ã ¼ chtigungen

(Leiden). Der Beweis liegt darin, daà Ÿ neben den 3 Gaben von Z ucht

(Leiden) die Rede ist. Parallelstellen: M-kh E x 20,23 (79b); B* rakh 5Â « ;

Midr Ps 94  § 2 (209" ). â € ” N ach R. J ose b. J ' huda (um 180) fà ¤ llt sogar ein

A bglanz der gà ¶ ttlichen Herrlichkeit auf den, à ¼ ber den Leiden kommen.1

Darum die Mahnung, daà Ÿ der Mensch sich Uber die Leiden freuen u.

fà ¼ r sie Gotte danken soll. »


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N à ¤ heren A ufschluà Ÿ à ¼ ber die Bedeutung der Leiden gibt Berakh 5* :

Raba (f 352) hat gesagt â € ” es wird auch gesagt, Rab Chisda (f 309)

habe gesagt â € ” : W enn der Mensch sieht, daà Ÿ Leiden Uber ihn kommen,

1 SDt 6, 5 Â § 32 (73> > ): R. J ose b. J Â « huda sagte: Beliebt sind die Leiden vor Gott,

denn die Herrlichkeit Gottes fà ¤ llt auf den, à ¼ ber den Leiden kommen, s. Dt 8, 5:

J ahve dein Gott ist es, der dich zà ¼ chtigt. (Der volle Gottesname, u. damit die Herrlich-

keit Gottes, ist verbanden mit dem, der gezflchtigt wird.)


Lukas 24,26 (N r. I, 2) 275

so soll er seine W erke prà ¼ fend untersuchen, s.: Laà Ÿ t uns unsre W ege

erforschen u. ergrà ¼ nden u. zu J ahve uns bekehren! K L 3, 40. Hat er

sie untersucht u. nichts (SÃ ¼ ndliches an ihnen) gefunden, so suche er

den Grund seines Leidens in V ernachlà ¤ ssigung des Torastudiums, s.:

W ohl dem Mann, den du zà ¼ chtigst u. aus deiner Tora belehrst Ps 94,12.

(E rst auf die Z Ã ¼ chtigung folgt die Belehrung aus der Tora, ein Beweis,

daà Ÿ es vorher an der Beschà ¤ ftigung mit der Tora gefehlt hat.) W enn

er (auch) hier nichts gefunden hat, so sind es sicherlich Z Ã ¼ chtigungen

der Liebe, s.: W en J ahve liebt, den straft er Spr 3,12. Raba hat gesagt,

Rab SÂ ° chora (um 300) habe gesagt, Rab Hu na (f 297) habe gesagt:

A n wem Gott W ohlgefallen hat, den zerschlà ¤ gt er durch Z à ¼ chtigungen,

8.: Hat J ahve W ohlgefallen (an einem Menschen), so zerschlà ¤ gt er ihn,

macht krank (so der Midr J es 53,10). E twa auch, wenn man sie (die

Z Ã ¼ chtigungen) nicht aus Liebe annimmt? Die Schrift sagt lehrend:

.W enn seine Seele ein Schuldopfer bringt" (J es 53,10): wie ein Schuld-
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opfer mit W issen u. W illen darzubringen ist, so sind auch Z Ã ¼ chtigungen

mit W issen u. W illen hinzunehmen. W enn er sie so hinnimmt, was ist

sein Lohn? .E r wird N achkommenschaft sehen, lange Tage leben"

J es 53,10; u. nicht bloà Ÿ dies, sondern auch sein E rlerntes wird in seiner

Hand Bestand behalten, s.: â € ž Das W ohlgefallen J ahves (d. h. die Tora

u. ihr Studium) wird in seiner Hand fortgehn" J es 53, 10. â € ” N ach

dieser Stelle sind die Leiden  « ) ein Mittel, den Menschen zur

Buà Ÿ e zu fà ¼ hren.b Da aber der Buà Ÿ e sà ¼ hnende K raft innewohnt,c

so gelten die Leiden in V erbindung mit der Buà Ÿ e nun zugleich auch

selbst à Ÿ ) als ein Sà ¼ hnemittel, das Sà ¼ nden vor Gott tilgt.d Sind

jedoch bei einem Menschen keine Sà ¼ nden vorhanden, so daà Ÿ er einer

Sà ¼ hnung nicht bedarf, dann sind die Leiden, die à ¼ ber ihn kommen,

y) Z Ã ¼ chtigungen der Liebe (s. bei Lk 13,2), die den Z weck haben,

des Menschen V erdienst u. damit seinen Lohn zu mehren. â € ”

Doch ist hiermit der W ert der Leiden noch nicht voll gewà ¼ rdigt. E in

alter Grundsatz war, daà Ÿ die Israeliten fà ¼ reinander Bà ¼ rgen, fà ¼ reinander

verpfà ¤ ndet seien, so daà Ÿ der eine wegen der Schuld eines andren Strafe

zu gewà ¤ rtigen habe. « Die K ehrseite bildete der andre Satz, daà Ÿ jeder

Israelit auch an dem V erdienst der V Ã ¤ ter u. Gerechten teilzuhaben be-

rechtigt sei.f In bezug auf die Leiden ergab sich aus diesen SÃ ¤ tzen

dann die F olgerung, daà Ÿ das unverdiente (durch eigne Sà ¼ nden nicht ver-

anlagte) Leiden der Gerechten < J ) ein stellvertretendes Leiden sei,

dazu bestimmt, die Sà ¼ nden des ganzen V olkes zu sà ¼ hnen.g â € ”


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W ie gelà ¤ ufig diese V orstellung vom stellvertretenden Leiden gewesen

ist, beweist der alte A usruf pietà ¤ tsvoller Liebe u. V erehrung: Ich will

eine Sà ¼ hne sein fà ¼ r den u. den rrjqg " > 3x ! Darin liegt, daà Ÿ der Sprechende

bereit sei, die Leiden, die den andren wegen seiner SÃ ¼ nden treffen

kà ¶ nnen, an dessen Statt u. zu dessen Gunsten, also stellvertretender-

weise, auf sich selbst zu nehmen, h A n MÃ ¤ nnern, die in solcher W eise

18*
276

Lukas 24, 26 (N r. I, 2)

stellvertretend fà ¼ r das ganze V olk gelitten haben, bat es nie gefehlt.

A us der V orzeit werden namhaft gemacht zB die V Ã ¤ ter, Mose, David,

J ona, E zechiel, die Propheten, auch Hiob; ' aus spà ¤ terer Z eit Rabbi

(J ehuda I.) u. R. E ifazar b. Schim* onk (um 180). V or allem aber ist es

der Tod der Gerechten u. der MÃ ¤ rtyrer, dessen SÃ ¼ hnkraft dem ganzen

V olke zugute kommt. â € ¢ â € ” V ereinzelt wird auch die Hingabe der V Ã ¶ lker

oder Gottlosen in den Gehinnom als ein LÃ ¶ segeld oder als eine SÃ ¼ hne

fà ¼ r Israel bezeichnet, m

C. Mckh E x 20, 23 (79b) s. in A nm. rf; ferner s. bei RÃ ¶ m. 5, 3.

b. pTaSan 1, 63d, 50: R. E liJ ezer (um 90) sagte: W enn die Israeliten nicht Buà Ÿ e

tun, so werden sie in E wigkeit nicht erlà ¶ st, s.: durch Buà Ÿ e u. Ruhigbleiben wird euch

Rettung werden J es 80, 15. R. J ehoschua! (um 90) antwortete ihm: W ie, wenn sich

nun die Israeliten aufmachen u. keine Buà Ÿ e tun, werden sie dann in E wigkeit nicht

erlà ¶ st werden? R. E l. sprach zu ihm: Gott là ¤ à Ÿ t gegen sie einen harten K à ¶ nig
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wie Haman auftreten, u. sofort tun sie Buà Ÿ e u. werden erlà ¶ st. (Leiden fuhren zur

Buà Ÿ e.) Parallelen, vielfach erweitert, Sanh 97 b; TanchB -rpr::  § 5 (56 « ). | | SDt 6, 5

 § 32 (73b): A ls R. E liSezer (um 90) einmal erkrankt war, gingen R. Tarphon u.

R. J 0hoschua! u. R. E lSazar b.' A zarja u. R. E A qiba hin, um ihn zu besuchen. R. Tarphon

antwortete u. sprach: Rabbi, teurer bist du Israel als das Sonnenrad; denn das Sonnen-

rad leuchtet in dieser W elt, du aber erleuchtest fà ¼ r diese u. fà ¼ r die zuk. W elt.

R. J choschuac antwortete u. sprach: Rabbi, du bist Israel teurer als die Gabe des

Regens; denn der Regen gibt Leben in dieser W elt, du aber gibst ihnen Leben in

dieser u. in der zuk. W elt. R. E l' azar b. 5A zarja sprach zu ihm: Rabbi, teurer bist

du Israel als V ater u. Mutter; denn V ater u. Mutter bringen den Menschen in diese

W elt, du aber bringst uns iu diese und in die zukà ¼ nftige W elt. R. ' A qiba antwortete

u. sprach: Rabbi: Beliebt (teuer, wert) sind die Leiden. R. E là ¼ ezer sagte zu seinen

Schà ¼ lern: Stà ¼ tzet mich! Dann setzte er sich (aufrecht) hin. E r sprach: Sage an,

SA qiba! Dieser sprach zu ihm: Siehe, es heià Ÿ t2K g 21, l f.: â € ž Z wà ¶ lf J ahre war Manasse

alt, als er K Ã ¶ nig wurde, u. 55 J ahre hat er in J erusalem regiert. . ., u. er tat, was

bà ¶ se war in J ahves A ugen." F erner s. Spr 25, 1: â € ž A uch dies sind Sprà ¼ che von Salomo,

welche gesammelt haben die MÃ ¤ nner Hiskias, des K Ã ¶ nigs von J uda." K Ã ¶ nnte es

dir wohl in den Sinn kommen, daà Ÿ Hiskia die Israeliten sollte die Tora gelehrt haben

(was doch aus Spr 25, 1 folgt), u. seinen Sohn Manasse sollte er nicht die Tora ge-

lehrt habenV V ielmehr alle Unterweisung, die er ihm zuteil werden lieà Ÿ , u. alle Mà ¼ he,

die er auf ihn verwandte, nà ¼ tzte nichts, wohl aber die Leiden, s. 2 Chr 33, 10ff.:

â € ž J ahve redete zu Manasse u. zu seinem V olk, aber sie hà ¶ rten nicht darauf. Da brachte

J ahve à ¼ ber sie die Heerfà ¼ rsten des K à ¶ nigs von A ssur, die nahmen den Manasse mit
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F esseln gefangen u. banden ihn mit F nà Ÿ ketten u. fà ¼ hrten ihn nach Babel fort. Und

als man ihn so bedrà ¤ ngte, da wollte er J ahve seinen Gott begà ¼ tigen u. demà ¼ tigte

sich tief vor dem Gott seiner V à ¤ ter u. betete zu ihm, u. er lieà Ÿ sich von ihm erbitten

u. hà ¶ rte sein F lehen u. brachte ihn nach J erusalem zu seinem K à ¶ nigtum zurà ¼ ck."

Da lernst du, daà Ÿ Leiden wertgeschà ¤ tzt sind (denn sie fà ¼ hren zu buà Ÿ fertiger Umkehr). â € ”

Dasselbe Sanh 101" .| | Besonders sind es die Leiden der V erarmung, die den Menschen

zur Buà Ÿ e antreiben. Tanch ins 181" : W as tut Gott, wenn ein Menà ¤ ch sà ¼ ndigt?

Z uerst bringt er A rmut à ¼ ber ihn, daà Ÿ er sein F eld verkauft; geht er in sich (in Buà Ÿ e),

so ist es gut, wenn aber nicht, dann verkauft er weiter sein Haus . . .; geht er in

sich, so ist es gut, wenn aber nicht, dann verkauft er sich selbst, um als Sklave zu

dienen. â € ” Ã „ hnliches TSA rakh 6, 9 (550); Tauch via 179b; TanchB -n3 Â § 6 (52b). -

P* siq 117Â « : R. A cha (um 320) hat gesagt: W enn die Israeliten J ohannisbrot be-

nà ¶ tigen (um sich in ihrer A rmut den Hunger zu stillen), dann tun sie Buà Ÿ e. R. c' A qiba

(t um 135) hat gesagt: Schà ¶ n steht A rmut der Tochter J akobs, wie der rote Riemen

dem N acken des Schimmels (denn die N ot der A rmut treibt zur Buà Ÿ e). â € ” Parallelen:
Lukas 24,26 (N r. 1,2)

277

LvR 13 (114b); 35 (132c); Midr HL 1, 4 (86t> ). J A qibas A usspruch als sprichwà ¶ rtliche

Redensart im Munde Schemu6ls (t 254) u. Rab J osephs (t 333) Chag 9* Â » .

c. J oma 8, 8; TJ oma 5, 6 ff. (190) nebst Parallelen s. bei Mt 4, 17 S. 1690 u.

bei Mt 12,32 8.636 f.

d. Mekh E x 20, 23 (79b): N icht sollt ihr (GÃ ¶ tter) neben mir machen E x 20, 23...

R. ' A qiba (f um 135) sagte: N icht sollt ihr es mit mir machen, wie es die andren

(Heiden) in den Là ¤ ndern zu machen pflegen. W enn Gutes à ¼ ber sie kommt, dann

ehren sie ihre Gottheit, s.: Darum opfert er seinem N etze Hab 1, 16, u. wenn Strafe

Uber sie kommt, dann fluchen sie der Gottheit, s.: E r flucht seinem K Ã ¶ nig u. seinem

Gott J es 8, 21. A ber wenn ich Ober Israel Gutes bringe, so sagen sie Dank, u. wenn

ich Uber sie Leiden ync- bringe, sagen sie Dank. E benso sagte David: ,Den Becher

des Heils will ich erheben u. den N amen J ahves verkà ¼ ndigen" Ps 116, 13. Desgleichen

sagte Hiob: ,J ahve gab, J ahve nahm, J ahves N ame sei gepriesen" (Hi 1, 21) â € ” fà ¼ r

GlUck u. fUr Strafe! W as sagte sein W eib zu ihm? s.: HÃ ¤ ltst du noch immer an
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deiner F rà ¶ mmigkeit fest? Gib Gott den A bschied u. stirb! Hi 2, 9. Und so antwortete

er: W ie eine TÃ ¶ richte redet, redest du. A uch das Gute nehmen wir ja von Gott an,

u. das Schlimme sollten wir nicht annehmen? Hi 2, 10. Die Leute des F lutgeschlechts,

die hftfilich waren (unangemessen sich verhielten) im GlUck, nahmen die Strafe, die

Uber sie kam, gezwungenermaà Ÿ en an, u. wir, die wir schà ¶ n (dankbar) im GlUck

waren, sollen nicht schà ¶ n in der Strafe sein? Deshalb sagte er: W ie eine Tà ¶ richte redet,

redest du. J a der Mensch soll sich à ¼ ber Leiden noch mehr freuen als à ¼ ber das

GlUck; denn wenn ein Mensch auch sein lebelang im Glà ¼ cke weilt, so werden ihm

dadurch die à œ bertretungen nicht vergeben, die an ihm sind; u. wer schafft ihm V er-

gebung? A ntworte: die Leiden. â € ” Parallelstellen: SDt 6, 5 Â § 32 (73Â » ); anonym

Tanch w 90b. in Berakh 60b wird von R. Tanchum, um 380, Ps 116, 13 u. von

den Rabbanan Hi 1, 21 als Beweis fà ¼ r die Dankespflicht im Unglà ¼ ck herangezogen. | j

Mckh E x 20, 23 (79b): R. N echemja (um 150) sagte: Beliebt sind die Z Ã ¼ chtigungen

(Leiden); denn wie die Opfer sà ¼ hnen, so sà ¼ hnen auch die Z à ¼ chtigungen. W ie heià Ÿ t

eB von den Opfern? E s wird ihm wohlgefà ¤ llig aufgenommen werden, um Sà ¼ hnung

fà ¼ r ihn zu schaffen Lv 1, 4. Und wie heià Ÿ t es von den Z à ¼ chtigungen? Sie werden

ihre Sà ¼ ndenschuld sà ¼ hnen (so der Midr Lv 26, 41). Und nicht bloà Ÿ dies, sondern die

Z à ¼ chtigungen sà ¼ hnen noch mehr als die Opfer; denn die Opfer (sà ¼ hnen) mit Geldes-

wert u. die Z à ¼ chtigungen mit dem Leibe, u. so heià Ÿ t es Hi 2, 4: Haut um Haut. â € ”

Dasselbe SDt 6, 5 Â § 32 (Â § 73b); Midr Pa 94 Â § 2 (209b); V gl. auch das. 118 Â § 16 (243b);

Tanch w 90b. n à Ÿ orakh 5" : (R. J ochanan, 1279, hat gesagt:) W enn ein Sklave wegen

eines Z ahns u. A uges, die (nur) eins von den Gliedern eines Menschen sind, zur

F reiheit ausgeht (vgl. E x 21, 27), um wieviel mehr gilt das dann von den Leiden,
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die den ganzen K Ã ¶ rper des Menschen aufreiben. Das stimmt mit der Meinung des

R. Schimion b. Laqisch (um 250) Ã ¼ berein; denn Resch Laqisch hat gesagt: Das W ort

â € ž Bund" steht bei â € ž Salz" u. bei .Z Ã ¼ chtigungen" ; s. Lv 2, 13: N icht sollst du fehlen

lassen das Salz des Bundes bei deinem Speisopfer, u. Dt 28, 69 (die Stelle paà Ÿ t nicht;

Bacher verweist auf E z 20, 37: Ich will euch in die Z ucht des Bundes bringen). W io

bei dem Bunde, der vom Salz gesagt wird, das Salz das Opfer tauglich macht (zur

Darbringung), so machen bei dem Bunde, der von den Z Ã ¼ chtigungen gesagt wird, die

Z à ¼ chtigungen die SUnde tauglich (zur V ergebung); wie das Salz das F leisch là ¤ utert,

so là ¤ utern die Z à ¼ chtigungen den ganzen K à ¶ rper des Menschen (so nach dem un-

gekà ¼ rzten Tex t aus Diqduqe Sopherim bei Bacher p. A mor. 1, 355) . . . E in Mischna-

lehrer hat vor R. J ochanan als tannattische Tradition gelehrt: W er sich mit der Tora u.

mit Liebeswerken beschà ¤ ftigt u. seine K inder begrà ¤ bt, dem vergibt man (= Gott) alle

seine SÃ ¼ nden. â € ” F erner s. TJ oma 5, 6 ff. (190) bei Mt 4, 17 S. 169. II A n die SÃ ¼ hnkraft

der Leiden ist auch in folgenden Stellen gedacht. Q id 40b: R. E hazar b. Cadoq (um 100)

hat gesagt: W omit lassen sich die Gerechten in dieser W elt vergleichen? Mit einem

Baum, der ganz an einem reinen Ort steht u. dessen Gezweig sich nach einem un-

reinen Ort neigt; wird sein Gezweig abgehauen, so steht er ganz an einem reinen
278

Lukas 24, 26 (N r. I, 2)

Ort. E benso bringt Gott Leiden Uber die Gerechten in dieser W elt, damit sie die

zukà ¼ nftige W elt ererben, S.: W ar dein A nfang gering, so wird dein A usgang à ¼ ber-

groà Ÿ sein Hi 8, 7. Und womit lassen sich die Gottlosen in dieser W elt vergleichen?

Mit einem Baum, der ganz an einem unreinen Ort steht u. dessen Gezweig sich nach

einem reinen Ort neigt; wird sein Gezweig abgehauen, so steht er ganz an einem

unreinen Ort. E benso gibt Gott den Gottlosen reichlich Gutes in dieser W elt, um sie

hinauszustoà Ÿ en u. erben zu lassen die unterste Stufe (im Gehinnom); s.: Manch ebener

W eg liegt vor einem Mann, u. das E nde davon sind W ege zum Tode. | | P-' siq 151

Mit dir will ich nicht Garaus machen, aber dich zà ¼ chtigen nach Billigkeit u. nicht

gar ungestraft lassen J er 30, 11. Ich will dich mit Leiden zà ¼ chtigen in dieser W elt,

um dich rein zu machen ~ npji von deinen Sà ¼ nden fà ¼ r die zuk. W elt. â € ” A utor: R. Melr,

um 150; Parallelen: LvB29 (127b); Tanch ks* i 35b. | | pogjq I79b: Du wirst mir kund-

tun den W eg des Lebens Ps 16, 11. David sprach vor Gott: Herr der W elt, tu mir

kund das Tor, das geà ¶ ffnet ist zum Leben der zuk. W eltl ... R. tA zarja (um 380)
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hat gesagt: Gott sprach zu ihm: W enn du Leben begehrst, dann schaue nach Z Ã ¼ chti-

gungen aus, s.: E in W eg zum Leben sind zurechtweisende RÃ ¼ gen Spr 6, 23. â € ”

Parallelen: LvR 30 (127â € ¢ > ); Midr Ps 16 Â § 12 (62Â » ). | | GnR 62 (89Â » ): R. J ehnda b. E l* ai

(um 150) hat gesagt: Die frà ¼ heren F rommen wurden mit einem Unterleibsleiden 10

oder 20 Tage lang (vor ihrem A bleben) gezà ¼ chtigt; das will sagen, daà Ÿ K rankheit

(SÃ ¼ nden) tilgt. R. J ehuda hat gesagt: J eder, bei dem (in der Schrift) .V erscheiden"

T? t gesagt ist, ist an einem Unterleibsleiden gestorben. | | SA rakh 16 b Bar aus der

Schule des R. J ischmafel (f um 135): J eder, Uber den 40 Tage ohne Leiden dahin-

gegangen sind, hat seine W elt empfangen (seinen Lohn dahin). II Targ Q oh 8, 14: E s

ist ein E itles, daà Ÿ es beschlossen ist, daà Ÿ es auf E rden geschehe, nà ¤ mlich daà Ÿ es

Gerechte gibt, à ¼ ber die Schlimmes kommt, als ob sie die W erke der Gottlosen tà ¤ ten;

u. es gibt Gottlose, denen Gutes kommt, als ob sie die W erke der Gerechten tà ¤ ten.

A ber ich habe im heiligen Geist (= Geist der Inspiration) gesehen, daà Ÿ das Schlimme,

welches Uber die Gerechten in dieser W elt kommt, nicht wegen ihrer SÃ ¼ nde kommt,

sondern um geringe Schuld von ihnen einzutreiben, damit ihr Lohn vollkommen sei

in der zuk. W elt, u. daà Ÿ das Gute, welches den Gottlosen in dieser W elt kommt,

nicht wegen ihrer Gerechtigkeit (V erdienste prwisi) kommt, sondern um ihnen den

Lohn fà ¼ r das geringe V erdienstliche auszuzahlen, das sie getan haben, damit sie ihren

Lohn in dieser W elt genieà Ÿ en u. ihr Teil verlieren in der zuk. W elt. â € ” Diese A us-

fà ¼ hrung entspricht genau der Meinung des R. sA qiba, f um 135; s. Pesiq 73* u. Par-

allelen bei Mt 6, 2 S. 390 unten. â € ” A uch die Pseudepigraphen kennen die SÃ ¼ hnkraft

der Leiden. Ps Sal 13, 10: Der Herr schont seiner F rommen, u. ihre à œ bertretungen

tilgt er durch Z à ¼ chtigungen itaX styei iv n « iStit(. â € ” A pok Bar 13, 8ff.: Das Gericht
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des E rhabenen ist unparteiisch. Damm hat er seiner (eignen) K inder anfangs nicht

geschont, sondern hat sie gepeinigt wie seine Hasser, weil sie gesà ¼ ndigt hatten.

Damals also sind sie gezà ¼ chtigt worden, damit sie entsà ¼ ndigt werden kà ¶ nnten.

e. SLv 26, 37 (457 » ): Sie stà ¼ rzen einer durch den andren Lv 26,37, das besagt nicht:

, einer durch den andren * (im wà ¶ rtlichen Sinn), sondern: â € ž einer durch die Schuld (= wegen

der Sà ¼ nde) des andren" ; das lehrt, daà Ÿ alle Israeliten Bà ¼ rgen fà ¼ reinander sind. â € ” Das-

selbe Sanh27b; Schebu 39 » , jedoch beschrà ¤ nkt auf den F all, daà Ÿ die à œ beltà ¤ ter trotz

der vorhandenen MÃ ¶ glichkeit von andren an ihrer Tat nicht behindert worden waren.

/. LvR 36 (138b): W ie dieser W einstock auf trockene Holzgerà ¼ ste sich stà ¼ tzt,

wà ¤ hrend er selbst frisch ist, so stà ¼ tzen sich die Israeliten auf das V erdienst ihrer

V à ¤ ter, obwohl dieBe schlafen. â € ” Parallele E x R 44 (99d) in breiter A usfà ¼ hrung. |

Pesiq 153b: Gott sprach zu den Israeliten: Meine K inder, wenn ihr vor mir im Gericht

gerecht dastehn wollt, dann gedenket vor mir des V erdienstes eurer V Ã ¤ ter, so werdet

ihr vor mir im Geriebt gerecht dastehn. â € ” A nliches wenige Z eilen weiter noch einmal. | |

GnR 44 (27 d): Raubvà ¶ gel kamen herab auf die toten Tiere Gn 15,11. R. tA zarja (um 380)

hat gesagt: (Gott sprach deutend zu A braham:) W enn deine K inder (durch ihre SÃ ¼ nden)

Leichname werden ohne Sehnen u. K nochen, dein V erdienst steht ihnen bei.
Lukas 24,26 (N r. I, 2)

279

g. In den Pseudepigraphen begegnet der Gedanke des stellvertretenden Leidens

4 Makk 1,11: Denn ob ihrer Mannhaftigkeit u. A usdauer nicht nur von allen Menschen,

sondern anch von ihren Peinigern bewundert, sind sie (die MÃ ¤ rtyer z. Z t. des A ntiochus

E piphanes, 175â € ” 164 v. Chr.) die Ursache gewesen, daà Ÿ die auf dem V olke lastende

Tyrannei zunichte gemacht wurde, indem sie den Tyrannen durch die A usdauer be-

siegten also, daà Ÿ durch sie das V aterland gelà ¤ utert ( = gesà ¼ hnt) wurde, Hax ex a& aQ to-

ihjyai tC avx à ¤ yx ijy nax gida. â € ” Das. 6,28f.: (Der Priester E leazaros sprach in seinem

Gebet:) Sei gnà ¤ dig deinem V olke, laà Ÿ dir genà ¼ gen die Strafe, die wir um sie (vniq

avx ià ¶ y, an ihrer Statt, zu ihren Gunsten) erdulden. Z u einer Là ¤ uterung (x aStjgatoy

= Sà ¼ hne) laà Ÿ ihnen mein Blut dienen u. als E rsatz fà ¼ r ihre Seele nimm meine Seele,

à ¤ vx iipi' x oy avx à ¼ vX à ¤ à Ÿ ex tjv i/iTjy yvx tjv. â € ” Das. 17, 20 ff.: Diese um Gottes willen

Geheiligten (gemeint sind die MÃ ¤ rtyrer) sind nun geehrt, nicht nur mit dieser (himm-

lischen) E hre, sondern auch dadurch, daà Ÿ um ihretwillen die F einde Uber unser V olk

keine Macht mehr hatten, der Tyrann bestraft u. das V aterland gelà ¤ utert (= gesà ¼ hnt)
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wurde, x aSrtQ ta& tjyw, sind sie doch gleichsam ein E rsatz geworden fà ¼ r[ die durch]

die SÃ ¼ nde [ befleckte Seele] des V olkes (so Deissmann die W orte: Ã ¤ aneq ayx iipi< x < > y

yeyoyà ¶ x as x rjf rov eSyov; à ¤ /x aQ x ia; ). Durch das Blut jener F rommen u. ihren zur

Sà ¼ hne dienenden Tod rov IX uax rjQ iov rov 9avax ov avx tà ¶ y hat die gà ¶ ttliche V orsehung

das vorher schlimm bedrà ¤ ngte Israel gerettet. Ii pSanh 11,30 ° , 28: Deine Seele soll

fà ¼ r seine Seele u. dein V olk fà ¼ r sein V olk sein (haften) 1 K g 20,42. Du findest, als

die Israeliten zum K ampf auszogen, starb von ihnen allen nur A hab, der K Ã ¶ nig von

Israel, s. 1 K g 22, 34. W ie verstehe ich aber: .Dein (A habs) V olk fà ¼ r sein (des K à ¶ nigs

von A ram) V olk? " R. J ochanan (t 279) hat im N amen des R. Schirason b. J ochai (um 150)

gesagt: J ener Tropfen (Blut), der aus jenem Gerechten (s. 1 K g 20, 37) heraustrat,

hat ganz Israel gesà ¼ hnt. | | E x R35 (95* ): Mache die Bretter zur W ohnung -fl^ k E x 26,15.

E s brauchte nur gesagt zu werden prw; was bedeutet ps< sV ? R. Hoschafja (am 225)

hat gesagt: (isoos ist gesagt worden,) weil sie zum V erpfà ¤ nden ^ tV T> . dasteht w hj

iw mno (ed. V en. 1545 unverstà ¤ ndlich: ^ iiaa  » mo y.vS); denn wenn die F einde

Israels (euphemistisch fà ¼ râ € ž die Israeliten" ) sich des Untergangs schuldig machen, so

wird sie (die W ohnung) fà ¼ r sie verpfà ¤ ndet werden. Da sagte Mose vor Gott: A ber

werden diese einmal nicht ohne W ohnung u. ohne Heiligtum sein? W ie wird es dann

mit ihnen sein? Gott sprach: Ich nehme von ihnen einen Gerechten u. verpfà ¤ nde

ihn â € ¢ osrirti fà ¼ r sie u. schaffe ihnen (durch diesen) Sà ¼ hnung fà ¼ r alle ihre Sà ¼ nden,

b.: E r tà ¶ tete alle A ugenweide K L 2,4. â € ” Dasselbe Tanch S> np-i 125 » | | Schab 33b:

R. Gorjon (um 350) hat gesagt â € ” es ist auch gesagt worden, Rab J oseph b. Sch^ a ia

habe gesagt â € ” : W enn Gerechte in einer Generation da sind, werden die Gerechten

fà ¼ r die Generation angefaà Ÿ t; sind keine Gerechten in einer Generation da, so werden
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die Schulkinder fà ¼ r die Generation angefaà Ÿ t (daà Ÿ sie stellvertretend fà ¼ r diese leiden). | |

Midr HL 1, 14 (93b): N ach diesen Begebenheiten erging das W ort J ahves an A bram

in einem Gesicht Gn 15,1. R. Levi (um 300) hat im N amen des R. Chama (um 260)

gesagt: A rge Gedanken gab es da à ¼ ber Gottes W orte. W er hatte arge Gedanken?

A braham hatte arge Gedanken u. sprach vor Gott: Herr der W elt, du hast mit N oah

einen Bund geschlossen, daà Ÿ du seinen Samen nicht aus der W elt austilgen wollest;

nun bin ich erstanden u. habe gute W erke vor dir aufgehà ¤ uft (angesammelt), u. mein

Bund (= der Bund mit mir) hat seinen Bund verdrà ¤ ngt. V ielleicht wird ein andrer

Mensch erstehen u. Gebotserfà ¼ llungen u. gute W erke aufhà ¤ ufen mehr als ich, u. dann

wird ein (neuer) Bund mit ihm don Bund mit mir verdrà ¤ ngen! Gott sprach zu ihm:

F Ã ¼ rchte dich nicht, A bram, ich bin dir Schild Gn 15,1! V on N oah habe ich keine

Schilde (schirmende MÃ ¤ nner) u. keine Gerechten erstehen lassen, aber von dir werde

ich Schilde u. Gerechte erstehen lassen, u. nicht bloà Ÿ dies, sondern wenn deine K inder

in à œ bertretungen u. bà ¶ se W erke hineingeraten, sehe ich, wer ein groà Ÿ er Mann unter

ihnen ist, der zum strengen Recht (zur gà ¶ ttlichen Strafgerechtigkeit) sagen kann:

Genng! Und den nehme ich u. mache ihn zum Bà ¼ rgen fà ¼ r sie, s. HL 1,14: .E ine

Traube' s: « ?  » , d. h. ein Mann, in welchem alles ist, n  « rro"  » '  » , Schrift u. Mischna,
280

Luke » 24,26 (N r. 1,2)

Talmud, Tosephta u. A ggada, .der Cyperblume" " ' Dan, d. i. ein Mann, der fà ¼ r die

SÃ ¼ nden Israels SÃ ¼ hnung schafft tss, â € ž in den W einbergen von s E ngedi" , den nehme

ich u. mache ihn zum Bà ¼ rgen fà ¼ r sie.' â € ” Parallelen: Midr HL 1,14 (93* ), A utor

R. Bcrekhja (um 340); GnR 44 (27b) anonym.

A . Belege bei Rom 9, 3. â € ” Hier sei noch angefà ¼ hrt SN u 35,31  § 161 (62 » > ): E s

geschah einmal, daà Ÿ zwei Priester gleich schnell die Rampe (zum Brandopferaltar)

emporliefen, u. einer von ihnen Uberholte den andren um 4 E llen (s. hierzu J oma 2,1

bei Lk 1, 5 S. 57 A nm.  » ). Da nahm dieser ein Messer u. stieà Ÿ es jenem ins Herz.

R. Q adoq (I. um 70) kam u. trat auf die Stufen der Tempelvorhalle u. sprach: HÃ ¶ ret

mich, unsre Brà ¼ der, K inder Israel! Siehe, es heià Ÿ t Dt 21,1 ff.: â € ž W enn ein E rschlagener

auf dem Boden gefunden wird" usw. So kommt u. lasset uns messen, wem dieJ Pflicht

die junge K uh darzubringen obliegt, dem Tempelgebà ¤ ude oder dem V orhof! Da schrien

alle Israeliten im W einen auf. Darauf kam der V ater des (getà ¶ teten) jungen Priesters;

er sprach: Unsre Brà ¼ der, siehe, ich will eine Sà ¼ hne fà ¼ r euch sein! noch zuckt mein
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Sohn, u. das Messer ist nicht unrein geworden! â € ” um dich zu lehren, daà Ÿ die V er-

unreinigung der Messer fà ¼ r sie schlimmer war als das V ergieà Ÿ en von Blut. â € ” Parallelen:

TJ oma 1, 12 (181); TSch' bu 1, 4 (446); pjoma 2, 39d, 13. N ur in J oma 23Â » sagt der

V ater: Siehe, er (der E rstochene) mà ¶ ge eine Sà ¼ hne fà ¼ r euch sein!

i. Mekh E x 12,1 (2* ): R. J onathan (um 140) sagte: J ona ist davongelaufen, nur um

sich selbst im Meer zugrunde zu richten; s.: J ona sprach zu ihnen: N ehmt mich u.

werft mich ins Meer J ona 1,12. Und ebenso findest du es bei den V itern u. Propheten,

daà Ÿ sie sich selbst fà ¼ r Israel dahingegeben haben. W ie heià Ÿ t es von Mose? â € ž Und nun,

wenn du doch ihre Sà ¼ nde vergà ¤ best! W enn aber nicht, so là ¶ sche mich doch aus deinem

Buche aus, das du geschrieben hast" E x 32, 32! F erner: â € ž W enn du mir als « tun willst,

so schlage mich doch ganz tot, wenn ich Gnade in deinen A ugen gefunden habe, daà Ÿ

ich nicht mein Unglà ¼ ck ansehen mà ¼ sse* N u 11,15. W ie heià Ÿ t es von David? â € ž Siebe,

ich habe gesà ¼ ndigt u. verkehrt gehandelt; diese aber, die Schafe, was haben sie getan?

So mà ¶ ge denn deine Hand sich wider mich u. wider das Haus meines V aters wenden*

2 Sm 24, 17! Siehe, so findest du à ¼ berall, daà Ÿ die V ater u. Propheten ihr Leben fà ¼ r

Israel dahingegeben haben (nà ¤ mlich um ihres V olkes Sà ¼ nde zu sà ¼ hnen). | | Berakh 32* :

Mose suchte J ahve seinen Gott zu begà ¼ tigen... E x 32,11. Sch' muà ¶ l (t 254) hat gesagt:

Das lehrt, daà Ÿ er sich selbst fà ¼ r sie dem Tode à ¼ berlieferte, s. E x 32, 32. | | Sanh 39* :

E in Sektierer x :-n sagte zu R. A bbahu (um 300): E uer Gott ist ein Spaà Ÿ macher; denn

zu E zechiel sagte er: Lege dich auf deine linke Seite E z 4, 4, u. dann wieder heià Ÿ t

es: Du sollst dich auf deine rechte Seite legen E z 4, 6. Da kam ein Schà ¼ ler u. sprach

zu R. A bbahu: W as ist der Grund des Sabbatjahres? E r erwiderte: J etzt will ich euch

etwas sagen, was fà ¼ r euch beide gleicherweise gilt. Gott hat zu Israel gesagt: Sà ¤ et
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sechs J ahre u. lasset das Land im siebenten brachliegen, damit ihr erkennt, daà Ÿ das

Land mir gehà ¶ rt Sie aber taten nicht also, sondern sà ¼ ndigten u. zogen in die V er-

bannung. F à ¼ r gewà ¶ hnlich là ¤ à Ÿ t nun ein K à ¶ nig von F leisch u. Blut, wider den sich eine

Stadt (Provinz) empà ¶ rt hat, wenn er grausam ist, alle E inwohner tà ¶ ten; wenn er barm-

herzig ist, là ¤ à Ÿ t er die Hà ¤ lfte tà ¶ ten; wenn er aber ganz besonders voller E rbarmen ist,

so belegt er nur die Groà Ÿ en unter ihnen mit Z à ¼ chtigungen. So hat auch Gott den

E zechiel gezà ¼ chtigt (nà ¤ mlich mit den obigen BefehlenI, um die Sà ¼ nden Israels zu

tilgen | | E x R 21 (84* ): R. Chams b. Chanina (um 260) hat gesagt: A ls die Israeliten

aus à „ gypten zogen, trat der E ngel Sammael (= Satan) auf, um sie zu verklagen.

R. Chama b. Chanina erlà ¤ uterte es im N amen seines V aters (R. Chanina, um 225) so:

Gleich einem Hirten, der sein K leinvieh à ¼ ber einen F luà Ÿ schaffte. Da kam ein W olf,

um sich an .N a K leinvieh zu machen. Der Hirt, der erfahren war. was tat er? E r

1 Die ganze A usfà ¼ hrung wohl eine Polemik gegen die Behauptung des Christentums,

daà Ÿ der alte Bund durch den neuen Bund aufgehoben sei. Dann die W egnahme der

Groà Ÿ en aus Israel als Pfà ¤ nder fà ¼ r das ganze V olk ein Beweis, daà Ÿ der alte Bund

mit A braham noch immer zu Recht besteht.


Lukas 24,26 (N r. 1,2)

281

nahm einen groà Ÿ en Bock u. aberlieà Ÿ den dem W olf. E r sprach: Mag er mit diesem

ringen, bis wir den F luà Ÿ Obersehritten haben, hinterher hole ich ihn. E benso als die

Israeliten aas à „ gypten zogen, trat der E ngel Sammaà ¶ l hin, um sie zu verklagen. E r

sprach vor Gott: Herr der W elt, bis jetzt haben diese den GÃ ¶ tzen gedient, u. du willst

ihnen das Meer spalten? W as tat Gott? E r Oberlieà Ÿ ihm den Hiob, der zu den Rate-

herren des Pharao gehà ¶ rte; vgl.: E r war ein frommer u. rechtschaffener Mann Hi 1, 1.

Gott sprach zu ihm: Der sei in deiner Gewalt! Gott sprach: W Ã ¤ hrend er sich mit

Hiob beschà ¤ ftigt, ziehen die Israeliten durch das Meer, u. hinterher errette ich Hiob;

s. Hi 16,12: Sorglos war ich, da zertrà ¼ mmerte er mich. Hiob sprach: Ich war sorglos

in der W elt, u. â € ž er zertrà ¼ mmerte mich, erfaà Ÿ te meinen N acken u. zerschellte mich* ,

um mich fà ¼ r sein V olk zu einer Z ielscheibe zu machen, s. Hi 16,12: Und stellte mich

hin zur Z ielscheibe. F erner s. Hi 16, 11: ,E r gibt mich preis an einen Ungerechten,"

er gab mich hin in die Hand Satans, damit die Israeliten nicht als Gottlose aus dem

Gericht hervorgingen, deshalb stà ¼ rzte ntnn (A nnahme eines V erbums nen) er mich
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in seine Gewalt, s. Hi 16,11: In F revler Hà ¤ nde stà ¼ rzt er mich " J 2" .â € ” Dasselbe kurz

angedeutet GnR 57 (36c).

* . pK il  » , 32b, 22: 13 J ahre litt (Rabbi) an seinen Z à ¤ hnen. R. J ose b. Bun (um 350)

hat gesagt: J ene ganzen 13 J ahre hindurch ist keine W Ã ¶ chnerin im Lande Israel ge-

storben, noch hat eine Schwangere eine F ehlgeburt im Lande Israel gehabt (dank der

SÃ ¼ hnkraft des stellvertretenden Leidens Rabbis). â € ” Parallelen: pK eth 18,35Â » , 31;

GnR 33 (20b); 96 (60d); Tanch  « m 55 » .| | BM 85 « : Rabbi sagte: Beliebt sind Z à ¼ chti-

gungen, u. er nahm sie auf sich 13 J ahre: 6 J ahre als Blasenstein u. 7 J ahre als w » at

(Cod. MÃ ¼ nch: Unit, nach Raschi eine K rankheit im Munde; Skorbut? ) . . . Die Z Ã ¼ chti-

gungen des R. E ifazar b. Schirufon (um 180) waren vorzà ¼ gliche! als die Rabbis; denn

die des R. E ifazar b. Sch. kamen aus Liebe (waren freiwillig à ¼ bernommen worden,

s. BM 84b). . , . Dje ganzen Leidenajahre des R. E ifazar b. Sch. ist kein Mensch vor-

zeitig gestorben; die ganzen Leidensjahre Rabbis hatte die W elt keinen Regen nà ¶ tig. Ii

V gl. K ' th 8b: (A ls dem R. Chijja b. A bba, am 280, ein K ind gestorben war, wandte

R. J ' huda b. N achman in seiner Trauerrede den V ers: â € ž Das sah J ahve u. verwarf aus

Unmut Ober seine SÃ ¶ hne u. TÃ ¶ chter* Dt 32,19 so an:) W enn in einer Generation die

V à ¤ ter Gott schmà ¤ hen ] "  « as, dann zà ¼ rnt Gott Ober ihre Sà ¶ hne u. Tà ¶ chter, u. diese

sterben dahin, wenn sie noch klein sind. ... E r kam, um ihn zu trà ¶ sten, Schmerz

hat er ihm verursacht (indem er dem R. Chijja b. A bba zu verstehen gab, daà Ÿ wegen

seiner SÃ ¼ nde sein Sohn gestorben sei)? ! So hat er es gemeint: Du bist wert geachtet

wegen des Z eitalters angefaà Ÿ t zu werden (mit den Leiden, die à ¼ ber dich gekommen,

sollst du stellvertretend deine Generation sà ¼ hnen). â € ” V gl. auch bei Lk 18,12 S. 243.

/. MQ 28Â « : R. A mmi (um 300) hat gesagt: W arum ist der Tod der Mirjam (N u 20,1)
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unmittelbar an den A bschnitt von der roten K uh (N u 19,1 ff.) angeschlossen worden?

Um dir zu sagen: W ie die rote K uh SÃ ¼ hnung schafft, so schafft auch der Tod der

Gerechten SÃ ¼ hnung. R. E ifazar (um 270) hat gesagt: W arum ist der Tod A hrons

an. die E rwà ¤ hnung der Priesterkleider unmittelbar angeschlossen (s. N u 20, 28)?

W ie die Priesterkleider SÃ ¼ hnung schaffen, so schafft auch der Tod der Gerechten

SÃ ¼ hnung. â € ” In LvR 20 (120Â » ) als A utor des 1. Satzes R. A bba b. A biua (um 250)

genannt; dann folgt die F rage, warum der Tod A hrons Dt 10, à – nach der E rwà ¤ hnung

der zerbrochenen Gesetzestafeln Dt 10,2 berichtet werde; endlich folgender A usspruch

des R. Chijja b. A bba (um 280): A m 1. N isan sind die SÃ ¶ hne A hrons gestorben, u.

warum erwà ¤ hnt er (Gott) ihren Tod am V ersà ¶ hnungstage (so nach rabbin. Deutung

vou Lv 1U, liV E s will lehren: W ie der V ersà ¶ hnungstag Sà ¼ hnung schafft, so schafft

der Tod der Gerechten Sà ¼ hnung. Z um V ersà ¶ hnuugstag s. Lv 16, 30 u. zum Tod der

Gerechten s. 2 8m 21, 14: â € ž Sie begruben die Gebeine Sauls" ; ferner heià Ÿ t es (das.):

Gott wurde dem Lande darauf versà ¶ hnt. â € ” Parallelen zu LvR ' 20 mit A bweichungen:

pJ oma I, 38b 10; P' siq 174Â » ; TanchB TW Â § 10 (33b). | | fjota 14Â » : R. Chama b. Chanina

um 260) hat gesagt: W aruni ist Mose bei Beth-Pefor begraben worden (Dt 34, 6)?

Um SÃ ¼ hnung zu schaffen wegen des Peforvorfalls (N u 25, 3). | | B< rakh 62b; Gott sprach
282

Lukas 24, 26 (N r. I, 2. 3)

zu dem E ngel, der das V olk vertilgte: Genug! 2 Sm 24, 16. R. E lSazar (um 270) hat

gesagt: Gott sprach zu dem E ngel: N imm mir einen Groà Ÿ en unter ihnen fort, an dem

ihre vielen V erschuldungen eingetrieben werden kà ¶ nnen (der imstande ist, mit seinem

Tod fà ¼ r viele V erschuldungen Sà ¼ hnung zu schaffen, Raschi). In jener Stunde starb

A bischai b. CÂ » ruja, der mehr als das halbe Synedrinm aufwog. I| SDt 32,43 Â § 333 (140Â » ):

W oher kann man sagen, daà Ÿ das Hinmorden der Israeliten durch die Hand der V à ¶ lker

der W elt (d. h. der Tod der Mà ¤ rtyrer) ihnen eine Sà ¼ hnung ist fà ¼ r die zukà ¼ nftige W elt?

W eil es heià Ÿ t Ps 79, lff.: E in Psalm von A saph. Gott, es sind Heiden in dein E rbe

eingedrungen . . ., haben das F leisch deiner F rommen dem W ilde des Landes gegeben,

haben ihr Blut wie W asser hingegossen . . .; hilf uns, o Gott, . . . u. sà ¼ hne unsre

SÃ ¼ nden um deines N amens willen.

m. MekhE x 21,30 (93b): Geliebt sind die Israeliten, denn Gott gibt die V Ã ¶ lker

der W elt an ihrer Statt als Sà ¼ hne hin fà ¼ r ihre Seelen, s. J es 43, 3: â € ž Ich gebe als

Sà ¼ hne fà ¼ r dich à „ gypten hin.* W arum? s. das. V ers 4: W eil du teuer bist in meinen
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A ugen, bist wertgeachtet u. ich dich liebhabe, u. ich gebe Menschen hin statt deiner

u. V Ã ¶ lkerschaften statt deines LebenB. â € ” A utor ist R. J ischma' el, f um 135. | | SDt 32,43

 § 333 (140* ): W oher kann man sagen, daà Ÿ das Hinabfahren der Gottlosen in den

Gehinnom eine Sà ¼ hne fà ¼ r die Israeliten in dieser W elt ist? s. J es 43,3 f. (wie vorhin). | |

F erner s. Targ J es 53,8 bei Mt 8,17 S. 482.

3. Bei solcher W ertschà ¤ tzung der Leiden wà ¼ rde es gewià Ÿ nicht

à ¼ berraschen, falls die Messiasbilder, die die alte Synagoge gezeichnet

hat, von A nfang an einzelne Leidenszà ¼ ge aufwiesen. Denn wenn es

zu den V orrechten der Groà Ÿ en in Israel gehà ¶ rte, mit ihren Leiden die

Sà ¼ nde des V olks zu sà ¼ hnen, warum hà ¤ tte da gerade der Grà ¶ à Ÿ te unter

ihnen, der Messias, von diesem V orrecht ausgeschlossen sein sollen?

Tatsà ¤ chlich aber hat der alten Synagoge in J esu Z eit (vgl. das oben

in N r. 1 Ã ¼ ber das N T Gesagte) der Gedanke an Leiden des Messias

và ¶ llig ferngelegen. Das hà ¤ ngt mit den damaligen V orstellungen von der

messian. Z eit zusammen. N ach den vorchristlichen Pseudepigraphen

sollte die Messiaszeit die absolute Heilsvollendung bringen. Der Messias

schlà ¤ gt mit seinem W ort alle F einde Israels nieder u. zwingt alle V à ¶ lker

unter Israels J och. E r setzt sich auf den Thron seiner Herrlichkeit u.

richtet die K Ã ¶ nige u. MÃ ¤ chtigen der E rde. A lle Dinge sind ihm offen-

bart, u. niemand darf vor ihm eine nichtige Rede fà ¼ hren. Und diese Z eit

der Herrlichkeit wà ¤ hrt ewig.a Bei dergleichen V orstellungen konnte von

Leiden des Messias fà ¼ glich nicht die Rede sein.1 E rst sehr allmà ¤ hlich

sind dann in der F olgezeit einige rabbin. Gelehrte dazu Ubergegangen,


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den Messias mit diesen oder jenen Leiden in V erbindung zu bringen.

Daà Ÿ sie dazu durch die neutestamentl. Lehre vom leidenden Christus

bewogen worden seien, là ¤ à Ÿ t sich nicht beweisen, ist auch hà ¶ chst un-

1E ine A usnahme bilden gewisse Teile der Bilderreden des Buches Henoch. N ach

unsrer A uffassung ist es hier der cE bed J ahves Deuterojesajas, der von Gott zum

Messias bestimmt ist. V or A ntritt seines messianischen Berufs stirbt er als MÃ ¤ rtyrer.

Seitdem weilt er im Himmel bei Gott, um dereinst in Herrlichkeit als Messias wieder-

zukehren. â € ” Soweit es sich hier um Leiden des Messias designatus handelt, haben die

A ufstellungen der Bilderreden Henochs in der nà ¤ chstfolgenden Z eit keine Beachtung

gefunden; dagegen ist der Gedanke, daà Ÿ ein aus dem J enseits W iederkehrender zum

Messias bestimmt sei, Lehrmeinung weiterer K reise geworden (s. b. J oh 1,1 Ã „ ). E in-

gehenderes s. in Stracks Z eitschrift â € ž N athanael" 1905 S. 89 ff.; besonders S. 101 â € ” 120.


Lukas 24,26 (N r. I, 8) 283

wahrscheinlich. E ine eingehendere Beschà ¤ ftigung mit den prophetischen

Bà ¼ chern des A T.s wird sie dazu veranlaà Ÿ t haben; besonders haben

Stellen wie Sach 14,1 ff. u. J es 53 bestimmenden E influà Ÿ in dieser Hin-

sicht ausgeà ¼ bt. A llerdings bereitete die F rage nach der Z eit, in die die

Leiden des Messias zu verlegen seien, eine gewisse Schwierigkeit. Die

eigentliche Herrschaftsperiode des Messias, die Z eit der Herrlichkeit,

bot keinen Raum fà ¼ r etwaige Leiden. A ber man erwartete ja von

alters, daà Ÿ die J ahrwoche, in der der Messias auftreten sollte, eine

ganz besondere Drangsalsperiode fà ¼ r Israel sein werde (s. E x kurs:

V orzeichen u. Berechnung der Tage des Messias); so erschien die Z eit

des A mtsantritts des Messias zugleich als die gewiesene Z eit seines

Leidens. N ach weitverbreiteter Meinung sollte à ¼ berdies der Messias

là ¤ ngst geboren sein u. seitdem irgendwo, sei es im Himmel, sei es auf

E rden, in der V erborgenheit weilen (s. bei J oh 1,1 31); auch diese Z eit

des V erborgenseins des Messias konnte als Leidenszeit fà ¼ r ihn in A n-


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spruch genommen werden. Und wo man endlich der Lehre von der

Prà ¤ ex istenz der Menschenseelen huldigte (s. bei J ohl,ltl), hinderte

nichts, die Leiden des Messias sogar in die Z eit vor seiner Mensch-

werdung zu verlegen. V on all diesen MÃ ¶ glichkeiten haben die rabbin.

Gelehrten, soweit sie ein Leiden des Messias kennen, tatsà ¤ chlich Ge-

brauch gemacht (s. bei N r. 4); aber eine irgendwie allgemeine A n-

erkennung haben ihre A ufstellungen à ¼ ber einen leidenden Messias nie

gefunden. E s sind immer nur einzelne gewesen, die dergleichen A n-

sichten vertraten; die Gesamtheit hat an dem alten Herrlichkeitsbild

des Messias ohne irgendwelche Leidenszà ¼ ge einfach festgehalten. W ie

man sich dabei mit J es 53 auseinandergesetzt hat, zeigt der Targum

zu diesem K apitel.â € ¢ >

a. Ps Sal 17, 21 ff.: Sieh darein, o Herr, u. laà Ÿ ihnen erstehen ihren K à ¶ nig, den

Sohn Davids (= Messias). . . . Gà ¤ rte ihn mit K raft, daà Ÿ er ungerechte Herrscher

zerschmettere . . .; vernichte die gottlosen Heiden mit dem W ort seines Mundes. â € ”

Das. 17, 30 f.: E r (Messias) hà ¤ lt die Heidenvà ¶ lker unter seinem J och, daà Ÿ sie ihm

dienen . . ., so daà Ÿ V à ¶ lker vom E nde der E rde kommen, seine Herrlichkeit zu sehen,

bringend als Geschenk ihre (J erusalems) erschà ¶ pften Sà ¶ hne (die in der Z erstreuung

lebenden J uden). â € ” Das. 17, 35: E r (Messias) zerschlà ¤ gt die E rde mit dem W ort seines

Mundes fà ¼ r immer, segnet das V olk des Herrn mit W eisheit in F reuden. | | Henoch-46,4f.:

Dieser Menschensohn (= Messias), den du gesehen hast, wird die K Ã ¶ nige u. die

MÃ ¤ chtigen von ihren Lagern u. die Starken von ihren Thronen sich erheben machen;

er wird die Z à ¼ gel der Starken là ¶ sen u. die Z à ¤ hne der Sà ¼ nder zermalmen. E r wird
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die K à ¶ nige von ihren Thronen u. aus ihren K à ¶ nigreichen verstoà Ÿ en, weil sie ihn nicht

erheben, noch preisen oder dankbar anerkennen, woher ihnen das K Ã ¶ nigtum verliehen

worden ist. â € ” Das. 52, 6 ff.: J ene Berge, die deine A ugen gesehen haben, der Berg

von E isen, der von K upfer, der von Silber, der von Gold, der von weichem Metall

u. der von Blei (Symbole der heidn. W eltmà ¤ chte), sie alle werden vor dem A us-

erwà ¤ hlten (= Messias) wie W achs vor dem F euer sein u. wie W asser, das von oben

her à ¼ ber jene Berge herabfiieà ¼ t; sie werden schwach vor seinen F à ¼ à Ÿ en sein. In

jenen Tagen wird keiner sich retten, weder mit Gold noch mit Silber, noch wird

einer entfliehen kà ¶ nnen. E s wird kein E isen fà ¼ r den K rieg geben noch ein K leid fà ¼ r

einen Brustpanzer. E rz wird nichts nà ¼ tze sein, noch Z inn etwas frommen oder ge-
284

Lukas 24, 26 (N r. I, 3.4)

schà ¤ tzt sein, and Blei wird nicht begehrt werden. A lle diese Dinge werden ver-

nichtet u. von der Oberflà ¤ che der E rde vertilgt werden, wenn der A userwà ¤ hlte

(= Messias) vor dem A ngesichte des Herrn der Geister erscheint. â € ” Das. 49, 4: E r

(Messias) wird die verborgenen Dinge richten, u. niemand wird eine nichtige Rede

vor ihm fà ¼ hren kà ¶ nnen. â € ” Das. 46, 2: E r (Messias) ist mà ¤ chtig Ober alle Geheimnisse

der Gerechtigkeit, u. Ungerechtigkeit wird wie ein Schatten vergehn u. keine Dauer

haben. Denn der A userwà ¤ hlte (= Messias) steht vor dem Herrn der Geister, u. seine

Herrlichkeit ist von E wigkeit zu E wigkeit u. seine Macht von Geschlecht zu Geschlecht.

à – . Der Targum J onathan hat J es 52, 13â € ” 53, 12 messianisch verstanden (s. die

à œ bersetzung bei Mt 8, 17 S. 482), dabei aber alles, was auf das Leiden u. Sterben

des Messias Bezug haben kà ¶ nnte, kà ¼ nstlich weggedeutet. So werden die Leiden des

Messias umgesetzt in solche des V olkes Israel 52, 14; 53, 3.4.8.10; oder in solche

der V Ã ¶ lker u. ihrer Herrscher 53, 3.1 7. 8; oder in solche der Gottlosen 53, 9. In 53, 5

wird das, was vom Messias gesagt ist, auf den Tempel bezogen. Die N iedrigkeit des
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Messias wird 53, 2 in ihr Gegenteil verkehrt, u. sein Tragen der SÃ ¼ nde wird um-

gewandelt in eine F à ¼ rbitte fà ¼ r das V olk, die V ergebung bewirkt 53, 4. 5. 6. 7.11. 12.

E ndlich das Sterben des Messias wird abgeschwà ¤ cht in seine Bereitwilligkeit, selbst sein

Leben dem Tode auszusetzen. W as von dem ganzen Leiden des Messias à ¼ brigbleibt,

beschrà ¤ nkt sich schlieà Ÿ lich auf die V erachtung, die ihm nach 53, 3 anfà ¤ nglich seitens

der W eltvà ¶ lker zuteil wird, die aber dann sofort durch deren Bestrafung geahndet wird.

4. Rabbin. Stellen, die ein Leiden des Messias b. David kennen:2

a. Midr HL 6, 10 (124b): Schà ¶ n wie der Mond, rein wie die Sonne, furchtbar wie

Bannerscharen HL 6, 10. W ie Sonne u. Mond nichts F urchterregendes haben, etwa

so auch Israel? Die Schrift sagt lehrend: F urchtbar wie Bannerscharen pi^ jtjs wph.

. . . R. Huna (um 350) hat im N amen des R. E ifazar aus Modifim (t um 135) gesagt:

E s heià Ÿ t hier nicht .wie B' ijn" = Banner, sondern .wie nisjnj" (= .mit Bannern

A usgerà ¼ stete* ), wie ein Geschlecht, das sich in Bewegung setzt, in die V erbannung

zu ziehen riV ji ijfjrjij (N otarikon-Deutung von nV j-tj = riij i> ), u. doch nicht in

die V erbannung zog. W as ist das fà ¼ r ein Geschlecht? Das ist das Geschlecht des

K à ¶ nigs, des Messias, s.: Ich will versammeln alle Heidenvà ¶ lker wider J erusalem zum

Streite, ... u. es zieht die HÃ ¤ lfte der Stadt aus in die V erbannung Sath 14, 2. Und

woher, daà Ÿ er (Messias) F urchterweckendes hat? s.: E r schlà ¤ gt die E rde mit dem

Stab seines Mundes J es 11,4. â € ” A hnliche Traditionen finden sich à ¶ fters. Tanch

sp » 7b: W ie lange dauern die Tage des Messias? R. f A qiba (f um 135) sagte: 40 J ahre,

gleichwie die Israeliten 40 J ahre in der W à ¼ ste zugebracht haben (die letzte E rlà ¶ sung

gleicht der ersten E rlà ¶ sung); u. er (Messias) schleppt sie fort u. là ¤ à Ÿ t sie ausziehen

in die W à ¼ ste u. Melde (Salzkraut) n. Ginster essen, s. Hi 30, 4: Sie, die Melde pflà ¼ cken
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am Gestrà ¤ uch, und Ginsterwurzel ist ihr Brot. Ii P" 8iq 49b: K . Berekhja (um 340) bat

im N amen des R. Levi (um 300) gesagt: W ie der erste E rlà ¶ ser (= Mose), so der

letzte E rlà ¶ ser (= Messias). W ie der erste E rlà ¶ ser sich ihnen offenbarte u. dann wieder

vor ihnen sich verbarg, so wird sich ihnen der letzte E rlà ¶ ser offenbaren u. dann

wieder vor ihnen sich verbergen. Und wie lange wird er sich vor ihnen verbergen?

R.Tanchuma (um 380) hat im N amen des R.Chama b.Hoscliafja (um 260) u. R. M' nachema

1 In der à œ bersetzung des Targums bei Mt 8, 17 S. 482 sind 53, 3 die beiden

W orte .ist er* hinter .wie ein Mann der Schmerzen' zu streichen.

* N icht hierher gehà ¶ rt 4 E sra 7, 28 ff.: Denn mein Sohn, der Christus (Messias),

wird sich offenbaren . . . u. den Uebergebliebenen F reude geben 400 J ahre lang. N ach

diesen J ahren wird mein Sohn, der Christus, sterben u. alle, die Menschenodem haben.

Dann wird sich die W elt zum Schweigen der Urzeit wandeln . . ., so daà Ÿ niemand

à ¼ berbleibt. â € ” Der Tod des Messias nach 400j » hriger Dauer der messian. Herrschaft

ist hier kein Leiden, das ihn von Berufs wegen trifft, sondern der naturgemà ¤ à Ÿ eA b-

schluà Ÿ seines menschlichen Lebens: wenn am E nde der messian. Periode alles stirbt,

was Menschenodem hat, um dem neuen A eon, der verklà ¤ rten zuk. W elt, Platz zu

machen, dann stirbt auch er.


Lukas 24,26 (N r. I, 4)

285

(um 370) im N amen des R. Chama b. Chanina (um 260, so nach Bacher, p. A mor. 8,

482,3) gesagt: 45 Tage, s.: Und von der Z eit, da das Tamidopfer hinweggeschafft

u. der V erwà ¼ stungsgreuel aufgestellt wird, dauert es 1290 Tage. W ohl dem, der wartet

u. erreicht 1335 Tage Dn 12, 11 f.! W ie verhalt es sich mit dem Mehr (an Tagen)

hier? Das sind die 45 Tage, die sich der Messias nach seiner Offenbarung wieder

vor ihnen verbergen wird. Und wohin fuhrt er sie? E inige sagen: In die W Ã ¼ ste

J uda, u. andre sagen: In die W Ã ¼ ste Sichon u. (Og, s.: Deswegen siehe, will ich sie

(die Gemeinde Israel) à ¼ berreden n. in die W à ¼ ste fà ¼ hren Hos 2, 16. W er an ihn (den

Messias) glaubt, ià Ÿ t Melde u. Ginsterwurzeln, s. Hi 30, 4 (wie oben), u. wer nicht an

ihn glaubt, geht fort zu den V à ¶ lkern der W elt, und diese tà ¶ ten ihn. â € ” Parallelstellen

mit A bweichungen namentlich bei den A utornamen: MidrHL 2, 9 (100* ); Midr Ruth

2, 14 (I32' > ); PesiqR 15 (72b); N uR 11 (162b). | | Midr Ruth 2,14 (182Â » ): Bofaz sprach

zu ihr: Z ur E ssenszeit tritt herzu hierher Ruth 2, 14. R. J ochanan (t 279, so lies

statt R. J onathan) hat die Stelle auf sechsfache W eise erklà ¤ rt. (Davon lautet die 5. E r-
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klà ¤ rung 132b; ) Die Stelle spricht vom K à ¶ nig, dem Messias. ,Tritt herzu hierher* ,

nà ¤ here dich der K à ¶ nigsherrschaft; â € ž u. ià Ÿ von dem Brot" , das ist das Brot der K à ¶ nigs-

herrschaft; ,Ã ¼ . tauche deinen Bissen in den E ssig" , das sind die Leiden inen, b.

J es 53, 5: â € ž E r ist durchbohrt von wegen unsrer SÃ ¼ nden." .Und sie setzte sich seit-

wà ¤ rts -a-s von den Schnittern," denn seine K à ¶ nigsherrschaft wird sich eine W eile

von ihm abwenden -tx -' s, s.: Ich will versammeln alle Heidenvà ¶ lker wider J erusalem

zum Streite, u. erobert wird die Stadt usw. Sach 14, 2. â € ž Und er reichte ihr gerà ¶ stete

à „ hren hin," denn sie (die K à ¶ nigsherrschaft) wird zu ihm zurà ¼ ckkehren, s.: E r schlà ¤ gt

die E rde mit dem Stabe seines Mundes J es 11, 4. (Dann folgt die Tradition Uber das

E rscheinen u. V erschwinden des ersten u. letzten E rlà ¶ sers usw. wie oben in Pesiq49b.) â € ”

Das Leiden des Messias besteht nach allen diesen Stellen darin, daà Ÿ ihm nach A n-

tritt seines messianischen A mtes die Herrschaft auf kurze Z eit genommen wird.

Infolgedessen zieht er sich nach der einen Tradition wieder in die V erborgenheit

zurà ¼ ck, nach einer andren Tradition flieht er mit dem glà ¤ ubigen Teil seines V olkes

in die W à ¼ ste, wà ¤ hrend die Unglà ¤ ubigen1 zu den V à ¶ lkern à ¼ bergehen, um dort getà ¶ tet

zu werden. A ls biblische Beweisstellen dienen besonders Sach 14,2; Hos 2, 16 u.

J es 53, 5. SÃ ¼ hnende K raft wird diesen Leiden des Messias nicht beigelegt, man

kà ¶ nnt « es hà ¶ chstens aus der Heranziehung von J es 53, 5 in dem A usspruch des

R. J ochanan (Midr Ruth 2, 14) folgern.

V on den ersten K à ¤ mpfen des Messias u. den damit verbundenen Leiden (Schmà ¤ -

hungen seitens der F einde) handelt auch die folgende Stelle:

b. Midr Ps 18 Â § 5 (68 b): Der zu J ahve die W orte dieses Liedes redete Ps 18, 1.

W as bedeutet: â € ž Die W orte dieses Liedes" ? R. J udan (um 350) hat gesagt: Das ist,
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was die Schrift gesagt hat: W ie ein Z eichen bin ich fà ¼ r viele geworden Ps7l,7.

David hat gesagt: W ie ich das Lied (Ps 18 = 2 Sm 22) nicht eher gesagt habe, als

bis ich geschmà ¤ ht wurde (von Goliath, s. 1 Sm 17, 43) u. bis vier Helden in meine

Hand fielen (s. 2 Sm 21, 20) u. bis der an den F ingern Gekennzeichnete in meine

Hand fiel (s. 2 Sm 21, 20), so werden auch die Israeliten, wenn der Messias eilends

in unsren Tagen kommen wird, kein Lied vor dir singen, bis der Messias geschmà ¤ ht

wird, s.: W elche schmà ¤ hen die F uà Ÿ tapfen deines Messias Ps89,52, u. bis die an den

F ingern Gekennzeichneten vor ihm gefallen sind, d. h. das frevlerische Reich (= Rom),

wie gesagt ist Dn 2,42: Die Z ehen (wà ¶ rtlich: F inger der F à ¼ à Ÿ e) sind teils eisern, teils

tà ¶ nern, u. bis vier Reiche vor ihm gefallen sind, s. Sach 14,2: Ich will alle Heiden-

và ¶ lker wider J erusalem versammeln zum Streite usw. A lsbald wird J ahve ausziehen

u. kà ¤ mpfen mit diesen V à ¶ lkern usw. Sach 14, 3. In jener Stunde werden die Israeliten

ein Lied anstimmen, s.: Singet J ahve ein neues Lied, denn er hat W under getan!

1 Mit mangelndem Glauben in seinem V olk bat der Messias bei seinem A uftreten

auch nach andren Stellen zu kà ¤ mpfen (s. bei Mt 24, 27 S. 954 A nm. b); doch wird

das nirgends zu den Leiden des Messias gerechnet.


286

Lukas 24, 26 (N r. I, 4)

Ps 98, 1. â € ” A uch diesen Schmà ¤ hungen, unter denen der Messias zu leiden hat, wird

kein Heilswert zugeschrieben.

C. Sanh 93 b: (Bar Q appara, um 220, hat vorgetragen, daà Ÿ der Messias zu den sechs

N achkommen der Ruth gehà ¶ re, die mit sechs Segnungen gesegnet seien, denn vom

Messias sei gesagt:) E s ruht auf ihm der Q eist J ahves: der Geist der W eisheit u. des

V erstandes, der Geist des Rates u. der Starke, der Geist der E rkenntnis u. der F urcht

J ahves J es 11,2. F erner heià Ÿ t es das. 11,3: Und sein A tmen irrin wird sein in der

F urcht J ahves. R. A lex andrai (um 270) hat gesagt: Das lehrt, daà Ÿ ihn Gott mit Ge-

boten u. Leiden j" iio* beiastet hat wie mit MÃ ¼ hlsteinen o:rn (W ortspiel zu wmn). â € ”

à œ ber A rt, Z eit u. Z weck der Messiasleiden verlautet nichts. Die Meinung geht wohl

dahin, daà Ÿ es dem Messias wie allen à ¼ brigen Gerechten an Leiden nicht fehlen dà ¼ rfe.

d. Sanh 98b: Die Lehrer (gemeint sind die Schà ¼ ler Rabbis um 200) sagten: Der

.A ussà ¤ tzige vom Hause Rabbis* * ; i w" " d 8em (des Messias) N ame sein, denn

es heià Ÿ t: F à ¼ rwahr er trug unsre K rankheit u. lud auf sich unsre Schmerzen; wir aber
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hielten ihn fà ¼ r einen mit A ussatz Behafteten (so der Midr rm nach spà ¤ terem Sprach-

gebrauch) u. fà ¼ r einen von Gott Geschlagenen u. Gepeinigten J es 53, 4. â € ” Rabbi wird

nachgerà ¼ hmt, daà Ÿ er 13 J ahre lang K rankheiten auf sich genommen u. dadurch seines

V olkes Sà ¼ nden gesà ¼ hnt habe, s. oben in N r. 2 A nm. h pK il 9, 32 b, 22 u. BM 85" . W enn

daher Rabbi seinen Schà ¼ lern u. Z eitgenossen als Typus des Messias gilt, so daà Ÿ man

dem letzteren auf Grund von J es 53,4 glaubte den N amen .A ussà ¤ tziger aus dem Hau9e

Rabbis" beilegen zu dà ¼ rfen, so kommt darin die Meinung zum A usdruck, daà Ÿ auch der

Messias zugunsten seines V olkes dereinst mit K rankheitsleiden werde heimgesucht

werden. Diese Stelle ist die à ¤ lteste, die den Leiden des Messias verdienstlichen Charakter

beilegt; doch erfahren wir nichts à ¼ ber die Z eit dieser Leiden. â € ” V ermutlich liegt eine

A nspielung auf die A ussatzplagen des Messias auch in der nà ¤ chsten Stelle vor.

e. Sanh 98" : R. J Â ° hoschuaf b. Levi (um 250) traf den (Propheten) E lias, der am

E ingang der Grabhà ¶ hle des R. Scbinuon b. J ochai (um 150) stand. E r sprach zu ihm:

W erde ich in die zukà ¼ nftige W elt kommen? E r antwortete ihm: W enn dieser Herr

(Gott) es will (Raschi: Die Sch ° khina war bei ihnen). R. J ' hoschuaf b. L. sprach: Z wei

habe ich gesehen, u. die Stimme von dreien (einschlieà Ÿ lich der Sch' ' khina) habe ich

gehà ¶ rt. E r sprach zu ihm: W ann kommt der Messias rrca? E r antwortete ihm: Geh,

frage ihn selbst! Und wo weilt er? A mE ingang (Tor) Roms. Und was ist sein K enn-

zeichen? E r sitzt unter den E lenden, die mit K rankheiten beladen sind,1 u. sie alle

binden (ihre W unden) auf einmal auf u. zu; er (der Messias) aber bindet immer je eine

auf u. zu (an seinem eigenen Leibe); er sagt: V ielleicht werde ich (von Gott zur E r-

là ¶ sung Israels) verlangt, damit ich (dann durch A ufgebundensein aller W unden) nicht

aufgehalten werde. E r ging zu ihm (nach Rom); er sprach zu ihm: F riede à ¼ ber dich,
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mein Lehrer u. Herr! E r antwortete ihm: F riede à ¼ ber dich, Bar Levi! E r sprach zu

ihm: W ann kommt der Herr? E r antwortete: Heute! E r kam zu E lias; dieser sprach

zu ihm: W as hat er zu dir gesagt? E r sprach: F riede à ¼ ber dich, Bar Levi! E lias sprach:

Damit hat er dich u. deinen V ater der zukà ¼ nftigen W elt versichert. E r antwortete ihm:

Trà ¼ glich hat er gegen mich gehandelt; denn er hat zu mir gesagt: .Heute komme ich* ,

u. er ist (doch) nicht gekommen! E lias sprach: So hat er es gemeint: Heute, wenn ihr

auf seine Stimme hà ¶ ren werdet (vgl. Ps 95, 7). â € ” Hier handelt es sich um (A ussatz )

Leiden, die der Messias bereits jetzt, also vor seinem à ¶ ffentlichen A uftreten, u. zwar

in Rom erduldet; ihr Z weck ist, wie man mit Bestimmtheit wird annehmen dà ¼ rfen (s.

Raschis Hinweis auf J es 53,4 f.), die SÃ ¼ hnung der SÃ ¼ nden Israels. Das Ganze setzt einen

Messias voraus, der nach seiner Geburt von Gott in die V erborgenheit zurà ¼ ckgezogen ist.

/. Sanh 98" : R. A lex andrai (um 270) hat gesagt: R. J ehoschuaf b. Levi (um 250) hat

gegenà ¼ bergestellt: Siehe, mit den W olken des Himmels kam einer, wie ein Menschen-

1 Raschi: Die mit A ussatz geschlagen sind, u. auch er ist aussà ¤ tzig; denn es heià Ÿ t

J es 53, 5: E r ist durchbohrt wegen unsrer SÃ ¼ nden usw., u. ferner das. V ers 4: Unsre

K rankheiten hat er auf sich genommen usw.


Lukas 24,26 (N r. I, 4)

287

sà ¶ hn Dn 7,13 u.: A rm u. reitend auf einem E sel Sach 9, 9. W enn sie (die Israeliten)

V erdienste h/ben (gerecht sind), kommt er mit den W olken des Himmels; wenn sie

keine V erdienste haben, (kommt er) arm u. reitend auf einem E sel. â € ” Ist der V erzicht

des Messias auf ein K ommen in Machtfà ¼ lle als ein Leiden gedacht, das die mangelnde

Gerechtigkeit seines V olkes ihm eintrà ¤ gt, dann wà ¼ rde sein A uftreten in N iedrigkeit

dazu bestimmt sein, den A nbruch der messianischen Z eit troU des ungerechten Z u-

staudes Israels zu ermà ¶ glichen. Selbstverstà ¤ ndlich kà ¤ me dann dam Leiden des Messias

meritorische Bedeutung zu; die Z eit seines Leidens aber wOrde in den Beginn seiner

messianischen Berufstà ¤ tigkeit fallen.

g. Midr Sm 19 Â § 1 (51" ): Ich habe meinen K Ã ¶ nig eingesetzt tsbj Ps 2,6. < r:c; ,

d. i. ww â € ž ich habe ihn gewoben* , s. Ri 16,14: E r rià Ÿ den W eberpflock u. den A ufzug

psee heraus. Oder es ist soviel wie lrnss ,ich habe ihn gesalbt" , s. Dn 10, 3: Ich

salbte T3C mich nicht. Oder soviel wie vpsbo .ich habe ihn herausgezogen' aus den

Leiden  » mo* " . B. Huna (um 350) hat im N amen des R. A cha (um 320) gesagt: In drei
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Teile sind die Leiden geteilt worden; einer fà ¼ r die (d. h. fà ¼ r alle) Geschlechter u. fà ¼ r

die V à ¤ ter u. einer fà ¼ r das Geschlecht der Religionsverfolgung (zur Z eit Hadrians) u.

einer fà ¼ r den K à ¶ nig, den Messias; das ist es, was geschrieben steht J es 53,5: A ber er

ist durchbohrt von wegen unsrer SÃ ¼ nden usw. â € ” In Midr Ps 2 Â § 8 (14* ) fehlt die letzte

E rklà ¤ rung von -rso: = vr »  »  » , u. der Satz à ¼ ber die Dreiteilung der Leiden findet sich

das. Â § 9 (14b) in folgender F assung: Heute habe ich dich gezeugt Ps 2,7. R. Huna

(um 350) sagte: In drei Teile sind die Leiden geteilt worden: einen nahmen hin die

V Ã ¤ ter der W elt u. alle (Ã ¼ brigen) Geschlechter, einen das Geschlecht der Religions-

verfolgung u. einen das Geschlecht des K Ã ¶ nigs, des Messias. Und wenn die Stunde

kommen wird (srrs -r" r vgl. J oh 2, 4 ovnta tjx ei j} < Ã ¶ ga f* ov), spricht Gott zu

ihnen: Mir liegt es ob, ihn zu einem neuen W esen ns-! - n » wj zu schaffen; ebenso

heià Ÿ t es: Heute habe ich dich gezeugt Ps 2, 7, das ist die Stunde seiner (N eu-)E r-

schaffung. â € ” Der A nfang dieser A usfà ¼ hrung auch Midr Ps 16  § 4 (61* ) mit R. ldi

(I. um 250) als A utor u. R. Levi (um 300) als Tradenten. â € ” Die Z eit der Leiden, die

wegen der Heranziehung von J es 53, 5 als SÃ ¼ hneleiden gedacht sind, liegt vor dem

à ¶ ffentlichen A uftreten des Messias (vgl. A nm. h), u. da dieser einer N euschà ¶ pfung be-

darf, so werden die Leiden in erster Linie seinen Leib betroffen haben; ob A ussatz-

leiden gemeint sind?

h. PesiqR 31 (146b): Unsre Lehrer haben gesagt: E s ist nicht auszusagen, mit

wieviel Leiden er (der Messias) in jeder einzelnen Generation gemà ¤ à Ÿ den Sà ¼ nden der

(betreffenden) Generation heimgesucht wird. Gott spricht in jener Stunde (von der

J es 49 handelt): Ich schaffe ihn neu, u. nicht mehr wird er von Leiden heimgesucht

werden. â € ” Die Situation ist hier die gleiche wie in den unter g angefà ¼ hrten Stellen;
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ausdrà ¼ cklich wird dabei erklà ¤ rt, daà Ÿ der Messias bereits in den einzelnen frà ¼ heren

Generationen gemà ¤ à Ÿ deren Sà ¼ nden, also um diese zu sà ¼ hnen, zu leiden hat, so daà Ÿ er

vor A ntritt seines A mtes einer N eubildung bedarf. Z ugrunde liegt die A nschauung,

daà Ÿ der Messias schon geboren ist u. irgendwo in der V erborgenheit weilt.

/. PesiqR 34 (159* > ): J es 30,19: .Gnade erweisend' , wenn er (Gott) ihnen den Lohn

fà ¼ r die Tora (u. die Beschà ¤ ftigung mit ihr) gibt; .wird er dir Gnade erweisen" , daà Ÿ

sie die Tage des Messias genieà Ÿ en sollen; .sowie er es hà ¶ rt, wird er dir antworten" ,

in der zukà ¼ nftigen W elt Und alles jenes Gute (spricht Gott), das ich euch tun werde,

tue ich wegen des V erdienstes des Messias, der alle jene J abre (die er frà ¼ her hà ¤ tte

kommen sollen) zurà ¼ ckgehalten worden ist. â € ” Das Leiden des Messias besteht nach

diesen W orten darin, daà Ÿ er wegen der Sà ¼ nden Israels weit Uber die Z eit hinaus, die

ursprà ¼ nglich von Gott fà ¼ r den A nbruch der messianischen Herrschaftsperiode festgesetzt

war, in der V erborgenheit zurà ¼ ckgehalten wird, ohne sich als K à ¶ nig seines Reiches offen-

baren zu kà ¶ nnen. à „ hnlichen Gedanken begegnen wir auch sonst, s. Midr K amen in A nm./j.

k. P' ' siqR36 (161* ): Bei dir ist die Q uelle des Lebens, in deinem Liebt sehen wir

Licht Ps 36,10. . . . W as bedeutet: ,ln deinem Licht sehen wir Licht" ? W as ist das

fà ¼ r Licht, auf das die Gemeinde Israel ausschaut (hoffend wartet)? Das ist das Licht
288 Lukas 24,26 (N r. 1,4)

des Messias, s.: Gott sah das Licht, daà Ÿ es gut war Gn 1,4. (Das Urlicht ist von Gott

nach E rschaffung der Himmelsleuchten zurà ¼ ckgezogen worden u. wird i » der messian.

Z eit den Gerechten wieder leuchten; darum heià Ÿ t es .Licht des Messias' .)' Das lehrt,

daà Ÿ Gott auf den Messias u. seine Taten ausgeschaut hat, bevor die W elt erschaffen

wurde, u. er verbarg es (das Urlicht) fà ¼ r seinen Messias u. dessen Geschlecht unter

dem Thron seiner Herrlichkeit. Da sprach der Satan vor Gott: Herr der W elt, das

Licht, das unter dem Tliron deiner Herrlichkeit verborgen ward, fà ¼ r wen ist es? E r

antwortete: F à ¼ r den, der dich noch einmal beschà ¤ men wird mit Scham des A ngesichts.

E r sprach: Herr der W elt, zeige ihn mir! E r sprach: K omm u. sieh ihn! A ls er ihn

sah (die Seele des Messias prà ¤ ex istent gedacht), ward er erschà ¼ ttert u. fiel auf sein

A ngesicht u. sprach: W ahrlich, das ist der Messias, der dereinst mich u. alle (E ngel-)

F à ¼ rsten der V à ¶ lker der W elt in den Gehinnom stà ¼ rzen wird, s.: V erschlingen wird er

den Tod (= Todesengel = Satan) auf immerdar, u. abwischen wird der A lllierr J ahve

die Trà ¤ nen von jeglichem A ngesicht J es 25, 8. In jener Stunde strà ¶ mten die V à ¶ lker

zusammen (auch ihre Seelen prà ¤ ex istieren) u. sprachen vor ihm: Herr der W elt: W er
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ist dieser, in dessen Hand wir fallen werden? W as ist sein N ame? W as seine Be-

schaffenheit " 3-b? Gott sprach: Das ist der Messias, u. sein N ame â € ž E phraim, mein

gerechter Messias" . (E phraim ist K osename nach J er 31,! ). 19.) . . . Gott begann mit

dem Messias V ereinbarungen zu treffen u. sprach: Diese, die an deiner Seite (im Seelen-

behà ¤ ltnis) aufbewahrt werden (gemeint sind die Seelen der Israeliten), deren Sà ¼ nden

werden dich dereinst unter ein eisernes J och bringen u. dich wie dieses K alb machen,

dessen A ugen trà ¼ be geworden sind, u. deinen A tem unter dem J och (V <  » , oder fc;  » durch

Gottlosigkeit? ) erwà ¼ rgen, u. wegen der Sà ¼ nden dieser wird deine Z unge an deinem

Gaumen kleben. W illst du das? Der Messias antwortete vor Gott: W ird etwa diese

N ot viele J ahre dauern? Gott sprach: Bei deinem Leben u. dem Leben meines Hauptes,

eine W oche (von J ahren = 7J ahre) habe ich fà ¼ r dich festgesetzt. W enn deine Seele

darà ¼ ber betrà ¼ bt ist, stoà Ÿ e ich sie (die prà ¤ ex istenten Seelen der Israeliten) sofort hinaus

(aus dem Seelenbehà ¤ ltnis = ich vernichte sie). E r antwortete: Herr der W elten, mit

F rohlocken meiner Seele u. mit F reude meines Herzens nehme ich es auf mich unter

der Bedingung, daà Ÿ auch nicht einer von Israel verloren geht. Und nicht die Lebenden

allein sollen in meinen Tagen das Heil erlangen, Sondern auch die, die im Staube

verwahrt sind, u. nicht die V erstorbenen allein aus meinen Tagen sollen das Heil er-

langen, sondern auch jene Toten, die seit den Tagen des ersten Menschen bis jetzt

gestorben sind, u. nicht diese allein, sondern auch die F ehlgeburten sollen das Heil in

meinen Tagen erlangen, u. nicht diese allein sollen das Heil in meinen Tagen erlangen,

sondern alle, deren E rschaffung in deinen Gedanken aufgestiegen (beabsichtigt) war,

die aber nicht geschaffen worden sind. So bin ich bereit, so will ich es auf mich

nehmen. In jener Stunde erteilte ihm Gott vier heilige Lebewesen (Chajjoth) zu, die
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den Thron der Herrlichkeit des Messias tragen. In jener Stunde sprachen seine F einde

u. die F Ã ¼ rsten der W eltreiche: K ommt, wir wollen das Geschlecht des Messias an-

feinden, daà Ÿ sie nie geschaffen (= inkorporiert) werden. Gott sprach zu ihnen: W ie

wollt ihr jenes Geschlecht anfeinden, das so geliebt u. schà ¶ n ist? Und ich habe F reude

u. W ohlgefallen an ihm u. stà ¼ tze es u. will ihm wohl, s. J es 42,1: Siehe, mein K necht,

den ich stà ¼ tze, mein E rkorener, an dem meine Seele W ohlgefallen hat. Ich habe meinen

Geist auf ihn gelegt usw. Und wie wollt ihr ihn (den Messias) anfeinden? Siehe, ich

vernichte euch alle, euch Brandstifter gegà ¼ rtet (lies " itkis statt " ftea) mit F lammen-

pfeilen (vgl. J es 50,11), ich aber verliere keine einzige Seele. Deshalb heià Ÿ t es Ps 30,10:

Bei dir ist die Q uelle des Lebens, in deinem Licht sehen wir Licht. â € ” Die Stelle kennt

ein zwiefaches Leiden des Messias: das eine liegt vor seiner Menschwerdung u. besteht

in seiner u. seiner Generation A nfeindung durch den Satan u. die E ngelfà ¼ rsten der

V Ã ¶ lker, die seine Inkorporierung hintertreiben wollen; das andre trifft ihn nach Beiner

Menschwerdung im A nfang der J ahrwoche, die seiner E rhà ¶ hung voraufgeht, u. besteht

1V gl. bei J ob. 1,1 91 i »  « p/p j} * 6\ 6yot C, 6 F uà Ÿ note zu P^ ' siqR 86 (161 » ).
Lukas 24,26 (N r. 1,4) 289

in à ¤ uà Ÿ erem Druck, der seine K rà ¤ fte aufzureiben droht. N ur das letztere Leiden, zu

dessen à œ bernahme sich der Messias schon zur Z eit der W eltschà ¶ pfung bereit erklà ¤ rt

hat, kommt wegen der Sonden Israels à ¼ ber ihn; diese sollen also dadurch gesà ¼ hnt

werden. N Ã ¤ heres bringen die folgenden Stellen /â € ” o.

/. P^ siqR 36 (162* ): In der J ahrwoche, in der der Sohn Davids kommt, bringt man

eiserne Balken u. legt sie ihm auf seinen Hals, bis seine Gestalt gebeugt (zusammen-

gedrà ¼ ckt) ist. Und er schreit u. weint, u. seine Stimme steigt empor zur Hà ¶ he. E r

spricht Tor Q ott: Herr der W elt, wie groà Ÿ soll meine K raft sein u. wie stark mein

Lebensgeist u. wie stark meine Seele u. wie stark meine Glieder! Bin ich nicht F leisch

u. Blut? In bezug auf jene Stunde hat David weinend gesagt: V ertrocknet wie eine

Scherbe ist meine K raft usw. Ps 22,16. In jener Stunde spricht Gott zu ihm: E phraim,

mein gerechter Messias, schon là ¤ ngst hast du es auf dich genommen seit den sechs

Schà ¶ pfungstagen; jetzt sei dein Schmerz wie mein Schmerz; denn seit dem Tage, da

N ebukadnecar, der F revler, heraufgezogen ist u. mein Haus zerstà ¶ rt u. meinen Tempel

verbrannt u. meine Sà ¶ hne unter die V à ¶ lker der W elt in die V erbannung gefà ¼ hrt bat, bin
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ich â € ” bei deinem Leben u. dem Leben meines Hauptes 1 â € ” nicht mehr hineingegangen

zu meinem Thron, u. wenn du es nicht glaubst, sieh den Tau, der auf mein Haupt

gekommen ist, wie es heifit HL 5,2: Mein Haupt ist voll von Tau, meine Locken von

Tropfen der N acht.' In jener Stunde antwortet er ihm: Herr der W elt, jetzt ist mein

Sinn beruhigt; genug dem K necht, daà Ÿ er ist wie sein Herr!

m. P' siqR 37 (162b): Die V Ã ¤ ter der W elt werden dereinst im N isan (dem Monat der

messianischen E rlà ¶ sung) hintreten u. zu ihm sagen: E phraim, unser gerechter Messias,

obwohl wir deine V à ¤ ter sind, so bist du doch grà ¶ à Ÿ er als wir, weil du die Sà ¼ nden unsrer

K inder getragen hast; u. harte Strafen sind aber dich ergangen, wie sie nicht Ober die

F rà ¼ heren u. die Spà ¤ teren ergangen sind, u. du wurdest zum Gelà ¤ chter u. Gespà ¶ tt unter

den V à ¶ lkern der W elt wegen Israels, u. du saà Ÿ est in F insternis u. Dunkel, u. deine

A ugen sahen kein Licht. Deine Haut schrumpfte zusammen Ober deinem Gebein, u.

dein Leib vertrocknete wie Holz; deine A ugen wurden dunkel vom F asten, u. deine

K raft vertrocknete wie eine Scherbe â € ” alles dies wegen der SÃ ¼ nden unsrer K inder. Ist

es dein W ille, daà Ÿ unsre K inder von diesem Guten genieà Ÿ en, das Gott den Israeliten

reichlich gewà ¤ hrt? V ielleicht findet dein Sinn wegen des Schmerzes, den du ihretwegen

Oberreichlich erlitten hast, u. weil man dich im Gefà ¤ ngnis gefesselt hat, keine Be-

friedigung an ihnen? E r antwortet ihnen: Ihr V Ã ¤ ter der W elt, alles was ich getan habe,

habe ich nur euretwegen u. eurer K inder wegen getan zu eurer E hre u. zur E hre eurer

K inder, damit sie von diesem Guten genieà Ÿ en mà ¶ chten, das Gott den Israeliten reichlich

gewà ¤ hrt. Die V à ¤ ter der W elt sprechen zu ihm: E phraim, unser gerechter Messias, mà ¶ ge

dein Sinn Beruhigung empfinden, denn du hast den Sinn deines Schà ¶ pfers u. unsren

Sinn beruhigt!
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lt. PesiqR34 (159b): Sach 9,9: .Gerecht u. heilvoll ist er' , das ist der Messias,

der das Gericht (Gottes) Ober die Israeliten als gerecht anerkennt, wenn sie à ¼ ber ihn

lachen, wenn er im Gefà ¤ ngnis sitzt; darum heià Ÿ t er ,gerecht" . W arum wird er .heilvoll*

genannt? W eil er das Gericht Ober sie als gerecht anerkennt n. zu ihnen sagt: Ihr

alle seid meine K inder; wird nicht euch allen nur geholfen durch die Barmherzigkeit

Gottes? .E lend u. reitend auf einem E sel' ; das ist der Messias. Und warum heià Ÿ t er

.elend' ? W eil er alle jene J ahre im Gefà ¤ ngnis gepeinigt wird u. die Gottlosen unter

den Israeliten Ober ihn lachen. .Reitend auf einem E sel* , weil die Gottlosen kein

V erdienst haben; . . . aber wegen des V erdienstes des Messias beschirmt sie Gott u.

leitet sie auf ebenem W ege u. erlà ¶ st sie, s. J er 31,9.

O. P" 8iqR 37 (163* ): R. Schimfon b. Pazzi (um 280) hat gesagt: In jener Stunde (die

das Z itat in A nm. m schildert) wird Gott den Messias bis an den hà ¶ chsten Himmel

1V gl. Tafan 51: R. J ochanan (t 279) hat gesagt: Gott sprach: Ich gehe nicht in

das obere J erusalem ein, bis ich in das untere J erusalem eingehen werde. â € ” Dasselbe

MidrPsl22Â § 4(254b).

Strack o. Billerbeck, N T II. 19


290

Lukas 24,26 (N r. 1,4)

erheben u. von dem Glà ¤ nze seiner Herrlichkeit Uber ihn ausbreiten angesichts der

V Ã ¶ lker der W elt. E r spricht zu ihm: E phraim, mein gerechter Messias, sei Richter

aber diese u. mache mit ihnen, was deiner Seele wohlgefà ¤ llt. Denn wenn nicht das

E rbarmen Uber dich à œ beraus groà Ÿ gewesen wà ¤ re, hatten sie dich langst aus der W elt

vernichtet in einem A ugenblick, wie es heià Ÿ tJ er31,19 (nach der V erszà ¤ hlung in der

hebr. Bibel): .E rbarmend will ich mich seiner erbarmen.* W arum ein zweimaliges E r-

barmen? .E rbarmend" , das gilt von der Z eit, da er gebunden im Gefà ¤ ngnis lag. Denn

an jedem Tage knirschten die V olker der W elt mit ihren Z Ã ¤ hnen u. zwinkerten mit

ihren A ugen u. schà ¼ ttelten mit ihren K à ¶ pfen u. sperrten ihre Lippen auf, s. Ps 22,8.16.

Und sie brà ¼ llten Ober ihn wie Là ¶ wen, s. Ps 22,14 f., u. knarrten à ¼ ber ihn wie Là ¶ wen

u. suchten ihn zu verschlingen, s. K L 3,46 f. .W ill ich mich seiner erbarmen" , das

gilt von der Stunde, da er aus dem Gefà ¤ ngnis geht. Denn nicht ein oder zwei oder

drei K à ¶ nigreiche kommen à ¼ ber ihn, sondern 140 K à ¶ nigreiche umringen ihn. Und Gott

spricht zu ihm: E phraim, mein gerechter Messias, fà ¼ rchte dich nicht vor ihnen, denn
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alle diese werden durch den Hauch deiner Lippen sterben, wie es heià Ÿ tJ esll,4:

.Durch den Hauch seiner Lippen tà ¶ tet er den Gottlosen.* Sofort macht Gott dem

Messias sieben Baldachine aus E delsteinen u. Perlen, u. aus jedem einzelnen Baldachin

ziehen sich vier Strà ¶ me hin, von W ein, von Honig, von Milch u. von reinem Balsam.

Und Gott umarmt ihn vor den Gerechten u. fà ¼ hrt ihn in den Baldachin, u. alle Ge-

rechten sehen ihn. Gott spricht zu den Gerechten: Gerechte der W elt, bis jetzt hat

E phraim, mein gerechter Messias, erst die Hà ¤ lfte (Lohn) fà ¼ r seine N ot1 empfangen;

aber noch habe ich einen Lohn, den ich ihm geben werde, den kein A uge je gesehen

hat, wie es heià Ÿ t: K ein A uge hat gesehen, o Gott, auà Ÿ er dir, was bereitet ist dem, der

harrt (so deutet der Midr J es 64, 3). In jener Stunde ruft Gott den N ordwind u. den

SÃ ¼ dwind herbei u. spricht zu ihnen: K ommt, feget u. sprengt vor E phraim, meinem

gerechten Messias, alle A rten von Spezereien (W ohlgerà ¼ chen) ans dem Gan (E den, s.:

W ach auf, N ordwind, u. komm, Sà ¼ dwind, durchwehe meinen Garten, daà Ÿ seine Balsam-

dufte rieseln! E s komme mein Lieber zu seinem Garten usw. HL 4,16.

Die Z itate unter lâ € ” o stimmen darin Uberein, daà Ÿ der Messias im A nfang der J ahr-

woche seines K ommens in den K erker geworfen wir' d u. hier unter dem Gespà ¶ tt u. der

A nfeindung seitens der gottlosen Israeliten u. der W eltvà ¶ lker dem Tode nahe kommt.

Das alles bricht wegen der Sunden Israels Uber ihn herein; aber indem er die Strafen,

die sein V olk verdient hat, auf sich nimmt u. als gerecht anerkennt, trà ¤ gt u. sà ¼ hnt er

dessen Sà ¼ nde, so daà Ÿ um dieses seines V erdienstes willen Israel schlieà Ÿ lich doch noch

der messianischen E rlà ¶ sung teilhaftig werden kann. N ach Schluà Ÿ jener J ahrwoche geht

der Messias im Monat frisan aus seinem K erker hervor u. tà ¶ tet alle V à ¶ lker, die sich

gegen ihn zusammengeschart haben, mit dem Hauch seiner Lippen. Darauf folgt seine
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u. der Gerechten V erherrlichung.

Z um Schluà Ÿ mà ¶ gen noch einige Stellen ans den von J ellinek in Beth ba-Midrasch

verà ¶ ffentlichten kleinen Midraachim folgen.

p. Midr K onen (Beth ha-Midr 2, 29,25): Im fà ¼ nften Haus (des im Osten der E rde

gelegenen Gan fE den) weilt der Messias b. David,' der J erusalem liebhat E lias, ge-

segneten A ngedenkens! erfaà Ÿ t ihn bei seinem Haupte u. là ¤ à Ÿ t ihn in seinem Schoà Ÿ ruhen

u. stà ¤ rkt ihn u. spricht zu ihm: Trage die Leiden u. das Gericht (die Strafe) deineB

Herrn, mit denen er dich wegen der Sà ¼ nde Israels zà ¼ chtigt, u. so steht geschrieben:

E r ist durchbohrt von wegen unsrer SÃ ¼ nden, zermalmt um unsrer Missetaten willen

J es 53, 5, bis zu der Z eit, da das E nde yp_ (der festgesetzte Termin) kommt. A n jedem

2. u. 5. W ochentag u. an jedem Sabbat u. F esttag kommen die V Ã ¤ ter der W elt u. Mose u.

A hron, David u. Salomo u. alle K Ã ¶ nige des Hauses David u. die Propheten u. F rommen

u. begrà ¼ à Ÿ en sein A ngesicht u. weinen mit ihm, u. er weint mit ihnen, u. sie sagen ihm

Dank u. sprechen zu ihm: Trago das Gericht (die Strafe) deines Herrn, denn das E nde

1 So wird w » <  » n zu fassen sein; doch s. Dalman S.64f.

â € ¢ A uà Ÿ er ihm weilt dort noch E lias u. der Messias b. E phraim.


Lukas 24,26 (N r. 1,4)

291

ist nahe zu kommen, u. die K etten an deinem Halse werden gelà ¶ st, u. du gehst zur

F reiheit hervor. â € ” Parallelstelle Mafase de Rabbi J ehoschuar b. Levi (Beth ha-Hidr 2,50,2)

mit dem Schluà Ÿ :A ls ich (R. J ' hoschuaf b. Levi, um 250) zum Messias kam, fragte er

mich u. sprach: W as machen die Israeliten in der W elt, von dannen du gekommen bist?

Ich antwortete ihm: Sie warten tà ¤ glich auf dich. Sofort erhob er seine Stimme mit

W einen. â € ” Die Sà ¼ nden Israels verzà ¶ gern den A nbruch der messianischen Z eit; darunter

leidet der Messias; indem er aber die Z à ¼ chtigungen Glottes auf sich nimmt, sà ¼ hnt er nach J es

53,5 die Sà ¼ nden seines V olks. Die Stà ¤ tte der Leiden ist der Gan fE den, wohin der Messias

nach seiner Geburt zurà ¼ ckgezogen worden ist; ihre Z eit liegt natà ¼ rlich vor seinem à ¶ ffent-

lichen Hervortreten. Der ganze Gedanke hat seine Parallele an P" siqR 34 (159 b), s. A nm. i.

q. Sepher Z * rnbbabel (Beth ha-Midr 3, 54,19): (Z erubbabel wird nach der groà Ÿ en

Blutstadt N inive, Deckname fà ¼ r Rom, entrà ¼ ckt u. erhà ¤ lt hier von Gott den Befehl,

sich an eine bestimmte Stelle zu begeben.) Ich ging, wie mir geboten war. E r (Gott)

sprach zu mir: W ende dich nach dorthin um! Ich wandte mich; da rà ¼ hrte er mich an,
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u. ich sah einen Mann voller V erachtung u. W unden. E s sprach zu mir der Mann voller

W unden u. V erachtung: Z ' rubbabel, was willst du hier? Ich antwortete: Der Geist

J ahves hat mich an einen Ort entrà ¼ ckt (getragen), den ich nicht kenne, n. hat mich

an diese Stelle gebracht. E r sprach zu mir: F Ã ¼ rchte dich nicht, denn um dir etwas zu

zeigen, bist du hierher geschafft worden. A ls ich seine W orte hà ¶ rte, trà ¶ stete ich mich

u. fragte ihn: W as ist der N ame dieses Ortes? E r sprach: Das ist das groà Ÿ e Rom

nr rw, darin ich im Gefà ¤ ngnis liege, bis der Z eitpunkt fà ¼ r mich " tR kommt. A ls

ich solches hà ¶ rte, verbarg ich einen A ugenblick mein A ngesicht vor ihm, dann schaute

ich wieder auf ihn u. verbarg es weiter, denn ich fà ¼ rchtete mich. E r sprach zu mir:

F à ¼ rchte dich nicht u. erschrick nicht! W arum schweigst du? Ich sprach (ergà ¤ nze -in

zu -> w* ): Ich habe à ¼ ber dich das Gerà ¼ cht vernommen, daà Ÿ du der Messias meines

Gottes bist. Sofort erschien er mir wie ein J à ¼ ngling von vollendeter Schà ¶ nheit u. A nmut,

der nicht seinesgleichen hat. â € ” Z u diesem Messias in Rom s. Sanh 98* in A nm. e.

Dies sind die verhà ¤ ltnismà ¤ à Ÿ ig wenigen rabbin. Stellen, die ein Leiden

des Messias b. David kennen. K urz zusammengefaà Ÿ t ergeben sie folgendes.

E rstens. A ls Z eit der Leiden kommt in Betracht: a. die Z eit vor

der Menschwerdung des Messias; die Stà ¤ tte der Leiden ist dann die

himmlische W elt, s. oben k A nfang; â € ” Ã Ÿ . die Z eit, in der der Messias

vor seinem à ¶ ffentlichen Hervortreten irgendwo in der V erborgenheit

weilt. Die Stà ¤ tte seiner V erborgenheit bleibt ungenannt in y, h u. i,

zweimal erscheint als solche Rom, s. e u. q, einmal der Gan fE den im

Osten der E rde, s. p; â € ” y. die messian. J ahrwoche, s. k E nde u. Iâ € ” o; â € ”

o* . die erste Z eit nach dem A mtsantritt des Messias, 8. n, 4 u. f; â € ”


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t. unbestimmt bleibt die Z eit in c u. d.

Z weitens. Im einzelnen werden als Leiden des Messias namhaft ge-

macht: ct. A nfeindungen durch himmlische MÃ ¤ chte, so in k A nfang; â € ”

à Ÿ . die V erzà ¶ gerung der messian. E rlà ¶ sung à ¼ ber die ursprà ¼ nglich dafà ¼ r

festgesetzte Z eit hinaus, s. t u. p; â € ” y. A ussatzplagen, s. rf, e (u. 5? ); â € ”

o* . irgendwelche kà ¶ rperliche Leiden, s. g, h (u. q? ); â € ” t. K erkerqualen

unter Hohn u. Spott der F einde, 8. k E nde u. Iâ € ” 0; â € ” f. N iedrigkeit u.

V erachtung, s. fu.q; â € ” y. Schmà ¤ hungen seitens der F einde, s. 4; â € ”

tf. vorà ¼ bergehender V erlust der K à ¶ nigsherrschaft, s.  « ; â € ” 1. unbestimmt

bleibt die A rt der Leiden in c.

Drittens. Der Z weck der Leiden wird nicht angegeben in a, b u. c;

in allen à ¼ brigen Stellen ist als solcher anzunehmen die Sà ¼ hnung der

19*
292

Lukas 24,26 (N r. 1,4; II, 1.2)

SUnden Israels: indem der Messias stellvertretend fà ¼ r sein V olk leidet,

kann diesem trotz der mangelnden eigenen Gerechtigkeit die messian.

E rlà ¶ sung zuteil werden. A ber nur Israels Sà ¼ nde sà ¼ hnt der Messias.

Der Gedanke, daà Ÿ der Messias die Sà ¼ nde der W elt, also auch die der

N ichtisraeliten trà ¤ gt (s. J oh 1,29), begegnet nirgends in der altrabbin.

Literatur. HÃ ¶ chstens wird gesagt Targ Ps 72,17: W egen des Messias

werden alle V Ã ¶ lker gesegnet werden u. sagen: Heil ihm! â € ” W ohl aber

wird umgekehrt mehrmals ausgesprochen, daà Ÿ Gott die V à ¶ lker der

W elt u. die Gottlosen à ¼ berhaupt zur Sà ¼ hnung des V olkes Israel der V er-

nichtung u. dem Gehinnom preisgebe, s. oben bei I, 2, m S. 282.

II. Der sterbende Messias ben J oseph.

1. Ohne in à ¤ lteren Traditionen irgendwelchen Halt zu haben, taucht

um 150 n. Chr. in der rabbin. Literatur plà ¶ tzlich die Gestalt eines

Messias b. J osephs oder b. E phraimb auf. Diese N amen kennzeichnen


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ihn als N achkommen J osephs, genauer als N achkommen E phraims.

W elche Bewandtnis es des nà ¤ heren mit diesem Messias hat, deutet

sein weiterer N ame  » der K riegsgesalbte" n^ rtn nie? ? an.c Diese Be-

zeichnung, die er besonders in den palà ¤ stin. Midraschwerken fà ¼ hrt,

stellt ihn dem Messias b. David gegenà ¼ ber: wà ¤ hrend dieser fà ¼ r die

K à ¶ nigsherrschaft gesalbt ist, ist der Messias b. J oseph fà ¼ r die K rieg-

fà ¼ hrung gesalbt,d d.h. er hat die A ufgabe, in den groà Ÿ en K à ¤ mpfen,

die dem A uftreten des Messias b. David vorangehen werden, als Heer-

fà ¼ hrer im Dienste Gottes Israels Sache zum Siege hinauszufà ¼ hren.1

F à ¼ gen wir hinzu, daà Ÿ dieser K riegsmessias schlieà Ÿ lich in diesen K à ¤ mpfen

sein Leben verlieren wird, « so sind damit die à ¤ lteren Traditionen à ¼ ber

ihn der Hauptsache nach erschà ¶ pft. W as sonst noch à ¼ ber ihn berichtet

wird, dient der A usmalung im einzelnen, s. N r. 3.

a. Siehe Tanch n « BK " o 2 » in N r. 2, a; Sukka 52b in N r. 2, o; Sukka 52 « in N r:2, e;

Seder E lijR 18 in N r. 3, o; Leqach tob N u 24,17 in N r. 3, b; Sukka 52Â » in N r. 3, c.

b. Midr Ps 60 Â § 3 (153Â » ): (Gott sprach zu Israel:) In der Z ukunft will ich euch

helfen durch den Messias b. E phraim u. durch den Messias b. David aus dein Stamme

J uda. | | Midr Ps 87 Â § 6 (189b): R. J ehuda b. Simon (um 320) hat gesagt: E s werden die

V à ¶ lker der W elt dereinst dem K à ¶ nig, dem Messias, Geschenke bringen, wie es heià Ÿ t:

V on Z ion wird gesagt: Mann u. Mann ist darin geboren Ps 87,5, das sind die Messiasse

J akves, der Messias b. David u. der Messias b. E phraim. | jF erner s. Targ J erusch 1

E x 40, 9â € ” 11 u. Targ HL 4, 5 in N r. 2, c.

C. Siehe PesiqR 8 in d; GnR 75 (48l) in N r. 2, < ? ; N uR 14 (172b) jâ € ž N r. 2, o; GnR 99


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(63Â » ) in N r. 2, 6; A ggad BÂ ° resch 63 in N r. 3, e.

d. PesiqR 8 (30a): Z wei à – lbà ¤ ume waren darà ¼ ber Sach 4, 3, das sind die beiden

Messiasse, der eine der K riegsgesalbte u. der andre der zum K Ã ¶ nig Uber Israel Gesalbte

li « ^ -\ si . . . noni » nie « . e. Siehe bei N r. 3, b, c u. d.

2. à œ ber die Motive, die die altjà ¼ dischen Gelehrten zur A ufstellung

des Messias b. J oseph oder b. E phraim veranlaà Ÿ t haben, gehen die

1 rusnV n mos ist sonst im Rabbin. Terminus technicus fà ¼ r den die K rieger er-

mutigenden Priester Dt 20, 2 ff.; in diesem engeren Sinn wird der Messias b. J oseph

natà ¼ rlich nicht ' o niww genannt; er ist ja kein Priester, sondern ein E phraimit.
Lukas 24, 26 (N r. II, 2) 298

Meinungen auseinander, s. Dalnian S. 16ff. u. K iauà Ÿ ner, Die messianischen

V orstellungen, 1903, S. 86 ff. W ir halten uns hier ausschlieà Ÿ lich an das,

was darà ¼ ber den Q uellen entnommen werden kann. Z unà ¤ chst steht fest,

daà Ÿ die jà ¼ dischen Gelehrten die biblische Grundlage fà ¼ r den Messias

b. E phraim in Dt 33,17 gefunden haben. » Hier wird von dem  » erst-

geborenen Stier" J osephs, d. h. von E phraim gesagt, daà Ÿ er mit seinen

Hà ¶ rnern die V à ¶ lker, die E nden der E rde allzumal niederstoà Ÿ en werde.

Das schien eine W eissagung zu sein, die, weil in der bisherigen Ge-

schichte Israels nicht verwirklicht, noch in der Z ukunft ihrer E rfà ¼ llung

harrt. Der groà Ÿ e Bezwinger der V à ¶ lker aus E phraim war also noch zu

erwarten. â € ” Mit Dt 33, 17 verband man dann weiter, u. zwar be-

sonders seit dem 3. J ahrb., eine haggadische Tradition des Inhalts,

daà Ÿ nach J er 49, 20 E dom, d. i. das rà ¶ mische W eltreich, nur durch

Raheis N achkommen (J oseph u. Benjamin) fallen werde.* Â » Die V er-

nichtung Roms, des vierten u. letzten W eltreichs, wurde aber seit alters
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immer nur in der messian. Z eit erwartet. So konnte der Held aus

Raheis N achkommenschaft, dem die messian. A ufgabe, Rom nieder-

zuzwingen, zufiel, selbst nur eine messiasartige Persà ¶ nlichkeit sein,

die dem eigentlichen Messias b. David helfend zur Seite stand. V er-

knà ¼ pfte man diese einem N achkommen Rabeis zufallende A ufgabe mit

der E phraimweissagung Dt 33,17, so war damit der Messias b. E phraim

von selbst erstanden: der Bezwinger Roms, der messian. Held aus

Raheis N achkommenschaft, war eben der Ben E phraim, den Dt 33,17

in A ussicht stellt.* > â € ” Dazu kam weiter das alte Bestreben, auf Grund

von Micha 7, 15 (vgl. auch J es 48, 21) die letzte u. grà ¶ à Ÿ te E rlà ¶ sung

durch den Messias b. David mit der ersten E rlà ¶ sung Israels durch

Mose zu parallelisieren: wie diesem ein J osua oder ein A hron zur Seite

gestanden hatte, so sollte auch neben dem Messias b. David ein zweiter

E rlà ¶ ser nicht fehlen.c Durch dieses Schema wurde eine Persà ¶ nlichkeit

wie der Messias b. E phraim geradezu gefordert. â € ” E ndlich gab es

gewisse Schriftstellen messian. Inhalts, deren Deutung auf den Messias

b. David nicht recht angà ¤ ngig schien. So war der Durchbohrte, um

den das V olk Sach 12,10 ff. die groà Ÿ e Totenklage erhebt, gewià Ÿ eine

messian. Persà ¶ nlichkeit; aber der Messias b. David schien diese un-

mà ¶ glich sein zu kà ¶ nnen, da dessen Tod allen bisherigen A nschauungen

à ¼ ber ihn widersprochen hà ¤ tte. So muà Ÿ te man einen zweiten Messias

schaffen, um auf ihn zu deuten, was auf den Messias b. David nicht

zutraf. In der Tat gehà ¶ rt Sach 12,10 ff. zu denjenigen Stellen, die am
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frà ¼ hesten mit dem Messias b. E phraim in V erbindung gebracht worden

sind.d Daher kommt es, daà Ÿ dieser von A nfang an als der sterbende

Messias der alten Synagoge erscheint (s. N r. 3) im Gegensatz zum

Messias b. David, der zum Leben u. Herrschen berufen ist.e

Obige Darlegungen werden gezeigt haben, daà Ÿ das A ufkommen

einer E rlà ¶ sergestalt wie die des Messias b. E phraim restlos aus den
294 Lukas 24,26 (N r. II, 2)

eben angegebenen Schriftstellen begriffen werden kann, falls man diese

im Sinn der alten Synagoge versteht. Dann ist der Messias b. E phraim

lediglich als ein Gebilde jà ¼ discher Schriftgelehrsamkeit anzusehen: man

schuf ihn, weil ihn Dt 33,17 nahezulegen u. Sach 12,10 ff. zu fordern

schien; auf Traditionen frà ¼ herer Z eiten hat man ihn nirgends zurà ¼ ck-

zufà ¼ hren versucht. â € ” W enig wahrscheinlich ist, daà Ÿ die rabbin. Ge-

lehrten beabsichtigt haben, in ihrem Messias b. E phraim dem ge-

kreuzigten Christus der K irche einen sterbenden Messias der Synagoge

entgegenzustellen, um damit zu beweisen, daà Ÿ ein sterbender Messias

noch nicht der wahre Messias b. David sei. In der Mitte des 2. J ahrh.s,

d. h. in der Z eit, da man von einem Messias b. E phraim zu sprechen

begann, hatten die Beziehungen zwischen Synagoge u. K irche so và ¶ llig

aufgehà ¶ rt, daà Ÿ die erstere kaum noch V eranlassung genommen hà ¤ tte,

ein ganz neues Lehrstà ¼ ck wie das vom Messias b. E phraim irgendeiner

kirchlichen Lehre gegenà ¼ ber aufzustellen u. auszubilden. Daà Ÿ gerade


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die Mitte des 2. J ahrh.s den Messias b. E phraim geschaffen hat, dà ¼ rfte

aber damit zusammenhà ¤ ngen, daà Ÿ der verunglà ¼ ckte A ufstand unter

dem vermeintlichen Messias Bar K okheba den rabbin. Gelehrten jener

Z eit reichliche Gelegenheit bot, sich mit dem ganzen Messiasproblem

eingehender zu befassen.

a. GnR 75 (48Â ° ): E s ward mir Rind n. E sel usw. Gn 32,6. R. J ehuda u. R. N fchemja

u. die Rabbinen (sà ¤ mtlich am 150). R. J ' ~ ' huda sagte (zur E rklà ¤ rung des Singulars 11 »

u. iran): A us einem Rind gingen viele Rinder hervor, u. aus einem E sel gingen

viele E sel hervor. R. N Â ° chemja hat gesagt: E s entspricht der A usdruckweise der Leute

wie E selherde, K amelherde (d. h. der Singular ist kollektiv gemeint). Die Rabbinen

sagten: .Rind" , damit ist der K riegsgesalbte rosnis mm (= Messias b. E phraim)

gemeint, s.: Sein (J osephs) erstgeborener Stier (= E phraim), prachtvoll ist er usw.

Dt 33,17; .E sel* , damit ist der K Ã ¶ nig, der Messias (b. David) gemeint, s.: A rm u.

reitend auf einem E sel Sach 9,9. â € ” In TanchB -io-i  § 5 (82' ' ) ist die Meinung der

Rabbinen dem R. N echemja beigelegt, in Tanch rtiv* 38" wird sie anonym mitgeteilt. | !

Tanch n-oina 2* : W ohl euch, die ihr sà ¤ en werdet an allen Gewà ¤ ssern, frei schweifen

lasset den F uà Ÿ des Stiers u. des E sels J es 32,20. â € ž Die ihr sà ¤ en werdet an allen

Gewà ¤ ssern," das sind die, welche sich mit der Tora beschà ¤ ftigen, die mit W asser ver-

glichen wird, s. J es 55,1. â € ž F rei schweifen lasset den F uà Ÿ des Stiers" , das ist der

Messias b. J oseph, der mit einem Stier verglichen wird (Glosse: denn es heià Ÿ t Dt 33,17:

Sein erstgeborener Stier, prachtvoll ist er). â € ž Und den F uà Ÿ des E sels" , das ist der

Messias b. David, s. Sach 9, 9. V on der Stunde aber, da sie kommen werden, heià Ÿ t es

J es 64, 3: V on der Urzeit her hat man es nicht vernommen, nicht gehà ¶ rt; kein A uge hat
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es gesehen, oGott, auà Ÿ er dir, was bereitet ist dem, der harrt (so der Midr). | | N uR14(172b):

â € ž Mein ist Gilead, mein Manasse" Ps 60,9. W Ã ¤ hrend es viele Meinungsverschiedenheiten

à ¼ ber die Messiasse gibt â € ” die einen sagen, es gebe sieben, s. Micha 5,4: â € ž W ir werden

wider ihn (A ssur = W eltmacht) sieben Hirten aufbringen" ; u. die andren sagen, es

gebe acht, s. Micha 5,4: â € ž J a acht Menschenfà ¼ rsten" â € ” , so sind doch nur vier klar

u. deutlich angegeben, s. Sach 2,8f.: â € ž J ahve lieà Ÿ mich vier Schmiede sehen. Da sprach

ich: W as kommen diese zu tun? E r sprach: Das sind die Homer, welche J uda ver-

streut haben . . ., so sind nun diese gekommen, um jene zu schrecken, um die HÃ ¶ rner

der Heiden niederzuwerfen." Und das sind die vier Schmiede, wie sie David erklà ¤ rt hat:

â € ž Mein ist Gilead" , das ist E lias, der zu den Bewohnern Gileads (Benjamin) gehà ¶ rte;

â € ž mein ist Manasse" , das ist der Messias, der von den SÃ ¶ hnen Msnasses erstehen wird;
Lukas 24,26 (St. II, 2)

295

e. Ps80,8: V or E phraim u. Benjamin u. Manasse her erwecke deine Heldenkraft;

 » E phraim der Schutz meines Hauptes* , das ist der K riegsgesalbte (= Messias b. E phraim),

der von E phraim kommen wird, s. Dt 33,17: .Sein erstgeborener Stier. . . . Damit stà ¶ à Ÿ t

er V à ¶ lker nieder" ; â € ž J uda, mein Herrscherstab," das ist der groà Ÿ eE rlà ¶ ser, der aus

den N achkommen Davids erstehen soll. â € ” V on den Parallelstellen lesen ebenfalls

nsrri-s mW Midr HL 2,13 (100b) u. P' siqR 15 (75* ); nrsnio meo bat PÂ ° siq 51Â » ,

u. Sukka52b ist dafà ¼ r eingesetzt: .der Messias b. J oseph* .â € ” Z ur E rklà ¤ rung der

ganzen Stelle s. bei Mt 1. 21 6 S." 70. II PesiqR 203" : Bei dir ist die Q uelle des Lebens,

in deinem Licht sehen wir Licht Ps 36,10. W ann werden sie sich jenes Lichtes be-

dienen lerfreuen)? W ann der kommt, der .Stier" genannt wird, s. Dt 38,17: .Sein

erstgeborener Stier, prachtvoll ist er! " In jener Stunde wird F insternis sein den V Ã ¶ lkern

der W elt, s. J es 60,2. | | Pirqe RE 1 19 (10* * ): W ie eines BÃ ¼ ffels Horn wirst du mein

Horn erhà ¶ hen Ps 92,11; wie die Hà ¶ rner des Bà ¼ ffels am hà ¶ chsten sind unter allen

Tieren u. er damit stà ¶ à Ÿ t zu seiner Rechten n. zu seiner Linken, so sind die Hà ¶ rner
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M* nachems b. sA mmiel b. J oseph hà ¶ her vor allen Tieren, u. er stà ¶ à Ÿ t damit nach den

vier Seiten der W elt, u. in bezug auf ihn hat Mose gesagt: Sein erstgeborener Stier,

prachtvoll ist er, u. Bà ¼ ffelhà ¶ rner sind seine Hà ¶ rner, damit stà ¶ à Ÿ t er V à ¶ lker nieder, u. mit

ihm sind die Myriaden E phraims u. die Tausende Manasses, s. Dt 38,17. W ider ihn

werden die K à ¶ nige auftreten, um ihn zu tà ¶ ten, s. Ps 2, 2, u. die Israeliten im Lande

werden in groà Ÿ er Bedrà ¤ ngnis sein. â € ” Der Messiasname M ° nachem b. (A mmiel b. J oseph

hat hier V erwirrung angerichtet Menachem b. f A mmià ¶ l heià Ÿ t sonst der Messias b. David;

der Z usatz ,b. J oseph* soll wohl andeuten, daà Ÿ der (sonst N echemja b. Chuschiel

genannte) Messias b. J oseph gemeint sei, auf ihn wà ¼ rde dann richtig Dt 33,17 bezogen

sein. Die Parallele Midr Ps 92  § 11 (205* ), von der richtigen E rwà ¤ gung ausgehend,

daà Ÿ Mcnachem b. (A mmiel ein N ame des Messias b. David ist, setzt fà ¼ r diesen N amen

daher einfach .der Ben Davids* ein u. deutet dann sinnlos auf diesen, was sich in

Dt 83,17 auf den Helden aus E phraim bezieht.

b. P ° siq 29" : R. Pin « chas (um 860) hat im N amen des R. Schemu8l b. N achman

(um 260) gesagt: E s ist eine haggadische à œ berlieferung, daà Ÿ E sau (= Rom) durch die

N achkommen der Rahel (J oseph u. Benjamin) fallen wird, wie es heià Ÿ tJ er 49,20:

.W ahrlich, die K leinen der Herde (Israel) werden sie (die E domiter = RÃ ¶ mer) fort-

schleppen* (so der Midr, der .die K leinen der Herde* als Subjekt faà Ÿ t u. das Objekts-

Suffix in Diane* auf die E domiter bezieht). Und warum nennt die Schrift sie (die N ach-

kommen Raheis) die .K leinen der Herde* ? W eil sie (J oseph u. Benjamin) die J Ã ¼ ngsten

unter den Stammen sind. â € ” Parallelstellen: GnR 78 (47* ); 75 (48c); Tanch --v

58 » ; x sp -s 22b; TanchB  § 15 (77b); ni « a-i  § 5 (82b);  § 13 (110* );  « in  § 16

(22* ). V gl. auch PesiqR 13 (54* ). â € ” In andrer F assung begegnet diese Tradition zB
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BB 128b: R. Chelbo (um 300) fragte den R. Sch* mnel b. N achman: E s steht ge-

schrieben: A ls nun Rahel den J oseph geboren hatte, sagte J akob zu Laban: E ntlaà Ÿ

mich Gn 30, 25. W arum (sagte er das zu Laban) gerade, als J oseph geboren war?

E r antwortete ihm: Unser V ater J akob sah (im heiligen Geist, kraft prophetischer Be-

gabung), daà Ÿ der Same E saus (= Rom) nur in die Hand des Samens J osephs werde

gegeben werden, s. Obadja 1, 13: E s wird das Haus J akob zu F euer u. das Haus J oseph

zur F lamme werden u. das Haus E sau (Rom) zu Stoppeln, u. jene werden sie an-

brennen u. sie verzehren, daà Ÿ E sau kein Rest à ¼ brigbleiben wird. â € ” Man beachte,

daà Ÿ hier nicht mehr, wie in der vorhergehenden Stelle, J oseph und Benjamin als

Besieger Roms genannt werden, sondern nur noch J oseph. â € ” Dasselbe gilt von TanchB

as-i  § 4 (90* ): Dies ist die F amiliengeschichte J akobs. J oseph .. . Gn 37,2. W as

steht vor dieser Stelle? .Dies sind die HÃ ¤ uptlinge unter den SÃ ¶ hnen E saus* Gn 36,15.

A ls J akob jene sah, erschrak er u. sprach: W er kann vor diesen bestehn? Gleich

einem Goldschmied, der saà Ÿ u. mit seiner A rbeit beschà ¤ ftigt war. Sein Schdier hob

seine A ugen auf u. sah viele K amele, die mit Stroh beladen waren. E r fing an zu

sagen: W er kann diesen gegenà ¼ ber bestehn? Sein Meister sprach zu ihm: W enn ein

F unke vom Schmelzofen ausgeht, wird er sie alle verbrennen. A uch als unser V ater
296

Lukas 24,26 (N r. II, 2)

J akob alle Hà ¤ uptlinge E saus sah, fing er an sich zu fà ¼ rchten u. sprach: W er kann

diesen gegenà ¼ ber bestehn? Gott sprach zu ihm: Sieh, was hinterher geschrieben Bteht:

.Dies ist die F amiliengeschichte J akobs. J oseph . . .; * bei deinem Leben! ein Mensch

wird von J oseph ausgehn, der wird sie alle verbrennen, s.: E s wird das Haus J akob

zu F euer u. das Haus J oseph zur F lamme werden u. das Haus E sau zu Stoppeln usw.

(wie oben). (Parallelen: GnR 84 [ 531> J u. A ggad. Beresch. 58 A nfang). â € ” Die ursprà ¼ ng-

liche haggadische à œ berlieferung, daà Ÿ Rom nur durch die Sà ¶ hne der Rahel, d. h. durch

J oseph u. Benjamin fallen werde, ist in den beiden letzten Stellen so sehr von dem

Gedanken an das Messiastum J osephs (E phraims) beherrscht, daà Ÿ fà ¼ r sie nur noch

J oseph, bezw. der eine Mensch aus J oseph als Befreier Israels vom Druck des rà ¶ mischen

W eltreichs in Betracht kommt. N atà ¼ rlich ist damit nach Dt 33, 17 der Messias

b. E phraim gemeint. Man erkennt daraus, wie selbstverstà ¤ ndlich à ¼ en rabbinischen Ge-

lehrten die V erknà ¼ pfung jener haggadischen Tradition mit Dt 33,17 erschien. â € ” N och

starker tritt das hervor in einer dritten Stelle GnR 99 (63Â » ): J oseph entspricht (im
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^ Segen J akobs Gn 49) dem Reiche E dom (d. h. dem rà ¶ mischen W eltreich). Dieser

(J oseph) ist ein Gehà ¶ rnter, u. jenes (Reich E dom) ist ein Gehà ¶ rnter. Dieser ist ein

Gehà ¶ rnter, s. Dt 33,17: .Sein erstgeborener Stier, prachtvoll ist er, u. Bttffelhà ¶ rner

sind seine Hà ¶ rner" ; u. jenes ist ein Gehà ¶ rnter, s. Dn 7, 20: .Und Uber die zehn Hà ¶ rner

auf seinem Haupt" . . . Durch wen wird das (rà ¶ mische) Reich fallen? Durch den

K riegsgesalbten (MÂ ° schuach Milchama = Messias b. E phraim), der von J oseph kommt

â € ” dann folgt die haggadische à œ berlieferung im N amen des R^ Sckemugl b. N achman,

s. oben. Hier wird die letztere in V erbindung mit Dt 33,17 ohne weiteres auf den

Meschuach Milchama oder den Messias b. E phraim bezogen. â € ” A ls geschichtlicher

Beweis fà ¼ r den, Satz, daà Ÿ E dom nur durch J oseph falle, wird gern J osuas K ampf gegen

 » A maleq (nach Gn 36,12 E nkel E saus) herangezogen, zB Pcsiq21b: Mose sprach zu

J osua E x 17,9. W arum sprach er zu J osua? W eil er vom Stamme J osephs war, u. es heià Ÿ t

Obadja 1,18: .E s wird das Haus J oseph zur F lamme werden." E ine F lamme wird vom

Hause J oseph ausgehn u. die Stoppeln des Hauses E sau fressen, das ist J osua, der den

; A maleq tà ¶ tete, s. E x 17,13. â € ” PHiqR 12 (49 » ): W arum sprach Mose zu J osua E x 17,9?

W eil dieser von den SÃ ¶ hnen der Rahel war. â € ” F erner vgl. PesiaR 12 (53* ); 13 (54Â » ).

C. Targ J erusch I E x 40,9â € ” 11: N imm das Salbà ¶ l u. salbe die W ohnung u. alles,

was in ihr, u. heilige sie wegen der K rone des K Ã ¶ nigtums des Hasses J uda u. des

K à ¶ nigs, des Messias, der Israel am E nde der Tage erlà ¶ sen wird. Und salbe den Brand-

opferaltar u. alle seine Gerà ¤ te u. heilige den A ltar, daà Ÿ der A ltar hochheilig werde,

wegen der K rone des Priestertums A hrons u. seiner SÃ ¶ hne u. (wegen) des Hohenpriesters

E lias, der am E nde des E x ils gesandt werden wird. Und salbe das Becken u. sein

Gestell u. heilige es wegen deines Dieners J osua, des Lehrers des Synedriums seines
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V olkes, durch den das Land Israel verteilt werden wird, u. (wegen) des Messias

b. E phraim, der aus ihm1 hervorgehen wird, denn durch ihn wird das Haus Israel

den Gog u. seine Schar am E nde der Tage besiegen. â € ” W ie E lias dem A hron ent-

spricht, so der Messias b. E phraim dem J osua. | | Targ HL 4,5: Deine beiden E rlà ¶ ser,

die dich erlà ¶ sen werden, der Messias b. David u. der Messias b. E phraim, gleichen

dem Mose u. A hron, den SÃ ¶ hnen der J okhebed. â € ” Dasselbe Targ HL 7,4.

< f. " V gl." bei N r. 8, c Sukka 52Â » Uber die W ehklage in Sach 12, 10.

e. Z um Leben. Sukka 52Â » Bar: Z u dem Messias b. David, der sich eilends offen-

baren wird in unsren Tagen, wird Gott sagen: E rbitte dir etwas von mir, u. ich will

es dir geben, s. Ps 2, 8. W enn er (der Mess. b. D.) dann sieht, wie der Messias b. J oseph

getà ¶ tet wird, wird er vor ihm sagen: Herr der W elt, ich erbitte von dir nur Leben!

* N ach der judischen Tradition hat J osua die Rahab geheiratet; aus seiner E he

sollen keine SÃ ¶ hne hervorgegangen sein, s. bei Mt 1, 5 S.23 N r.4 u. P" s 119* Â » im E x k.:

,Scheol" usw. III, 4, ij. Der Messias b. E phraim kà ¶ nnte also nur mà ¼ tterlicherseits von

J osua stammen. Die weitergehende Meinung des R. Levi (um 300), daà Ÿ J osua gà ¤ nzlich

kinderlos gewesen sei (s. sE r 63Â » im E x k. ,Scheol* I, 3, h) hat W iderspruch gefunden.


Lukas 24,26 (N r. II, 3) 297

E r wird ihm antworten: Leben? E he du es gesagt hast, hat dein V ater David là ¤ ngst

à ¼ ber dich geweissagt: â € ž Leben erbat er von dir, du hast es ihm gegeben! * Ps 21,5. â € ”

Z um Herrschen. V gl. PesiqR 8 (30Â » ) in N r. 1,4.

3. W as wir sonst noch vom Messias b. E phraim hà ¶ ren, ist in K à ¼ rze

dies. E inmal wird die Meinung geà ¤ uà Ÿ ert, daà Ÿ er jener Sohn der W itwe

von Carpath sei, den E lias auferweckt habe (1 K g 17, 22).a N ach einer

andren Meinung weilt er zusammen mit dem Messias b. David bereits

jetzt im Paradiese, um jeden A ugenblick des W inkes Gottes zu seinem

à ¶ ffentlichen Hervortreten gewà ¤ rtig sein zu kà ¶ nnen (s. Midr K onen oben

bei I N r. 4,p). Hiernach wà ¤ re er, nachdem er das Licht der W elt er-

blickt, irgendwann wieder von Q ottindie V erborgenheit zurà ¼ ckgenommen

worden. Sein E rscheinen zum A ntritt seines A mtes wird in Obergalilà ¤ a

erwartet. V on hier fà ¼ hrt er die Scharen, die sich um ihn sammeln,

zum siegreichen K ampf nach J erusalem. N achdem er das Heiligtum

aufs neue erbaut u. die umwohnenden V Ã ¶ lker besiegt hat, wohnt er


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hier 40 J ahre lang in F rieden. Darauf zieht Gog mit einen Massen

wider ihn heran u. tà ¶ tet ihn. Das V olk erhebt die groà Ÿ e Totenklage

(Sach 12,10 ff.) um ihn u. flieht in die W à ¼ ste. N ach 45tà ¤ giger Sichtungs-

u. Prà ¼ fungszeit hebt die E rlà ¶ sung an, in deren V erlauf der Messias

b. David sich in Rom offenbart u. das rà ¶ mische W eltreich vernichtet, b â € ”

Das ist der Rahmen, in den R. Levffà ¼ m 300) die E reignisse derTetzten

vormessianischen Z eit gefaà Ÿ t hat. Im groà Ÿ en u. ganzen wird er damit

die A nsicht seiner Z eitgenossen zum A usdruck gebracht haben. A b-

weichende Meinungen im einzelnen waren natà ¼ rlich nicht ausgeschlossen.

W ir heben davon besonders zwei hervor. W Ã ¤ hrend nach der Darstellung

des R. Levi der Messias b. E phraim in den K à ¤ mpfen gegen Gog fà ¤ llt,

nennen die frà ¼ hesten Stellen, die seinen gewaltsamen Tod erwà ¤ hnen,

den F eind à ¼ berhaupt nicht, unter dessen Hà ¤ nden er endet, c N ach den

spà ¤ teren kleinen Midraschim (bei J ellinek, Beth ha-Midrasch) ist es

meist der A ntichrist A rmilos, der ihm den Tod bereitet, dâ € ” W eiter

offenbart sich nach der Darstellung des R. Levi der Messias b. David

erst nach dem Tode des Messias b. E phraim; andre Stellen setzen ein

gleichzeitiges N ebeneinander der beiden Mossiasse voraus, e A lle A n-

gaben aber, die wir à ¼ ber den Messias b. E phraim besitzen, stimmen

darin à ¼ berein, daà Ÿ sie seinem Tode keine Sà ¼ hnkraft zuschreiben. Be-

zeichnend ist in dieser Hinsicht, daà Ÿ auf den Messias b. E phraim nirgends

ein W ort aus J es 53 gedeutet wird.

a. Seder E lijR 18 (97): E inmal saà Ÿ en unsre Lehrer u. sprachen: W oher stammt
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(der Prophet) E lias? E inige sagten: V on den N achkommen der Rahel; u. andre sagten:

V on den N achkommen der Lea (speziell von Levi). W à ¤ hrend sie saà Ÿ en u. verhandelten,

kam E lias u. trat vor sie hin. E r sprach zu ihnen: Meine Lehrer, ich bin nur von

den N achkommen der Rahel (speziell von Benjamin). Steht nicht also in der Genealogie

Benjamins geschrieben: Und J atareschja (so lies statt n » -iyi) u. E lia u. Z ikhri, die

SÃ ¶ hne J ' -' rocham 1 Chr 8,27? Sie antworteten ihm: Bist du nicht ein Priester (also

ein N achkomme der Lea)? Hast du nicht also zu der W itwe gesagt 1 K g 17, 13: N ur

mache mir davon zuerst einen kleinen K uchen usw.? (Dieser kleine K uchen wird als
298

Lukas 24,26 (N r. II, 3)

Teighebe n'  » rr u. damit als Beweis gefaà Ÿ t, daà Ÿ der E mpfà ¤ nger ein Priester sei.) E r

antwortete ihnen: J enes K ind (der W itwe) ist der Messias b. J oseph, u. ich habe (mit

.zuerst" ) der W elt einen W ink geben wollen, daà Ÿ ich zu A nfang nach Babel hinab-

gehen werde, u. darauf wird der Messias kommen.

b. Leuach tob N u 24,17(2,129 b): E r zerschmettert die beiden Seiten (= die F Ã ¼ rsten,

s. Targ Onk u. J erusch I) Moabs N u 24, 27. R. Huna (um 350) hat im N amen des R. Levi

(um 300) gesagt: Das lehrt, daà Ÿ die Israeliten in Obergalilà ¤ a werden gesammelt werden,

u. daà Ÿ ihnen dort von Galilà ¤ a aus der Messias b. J oseph erscheinen wird; u. sie werden

von dort heraufziehen u. ganz Israel mit ihm nach J erusalem, um zu erfà ¼ llen, was

gesagt ist Dn 11, 14: Die verwegenen K inder deines V olkes werden sich erheben, um

â –   das Gesicht (Dn 7â € ” 12) zur E rfà ¼ llung zu bringen; u. sie kommen (dabei) zu F all. (Die

A nwendung von Dn 11,14 auf den Messias b. J oseph wohl in tadelndem Sinn gemeint.)

Und er zieht hinauf u. erbaut das Heiligtum u. bringt Opfer dar, u. F euer fallt vom

Himmel (um das Opfer als wohlgefà ¤ lliges zu verzehren), u. er zerschmettert alle
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K anafaniter. Dann wird er Uber das Land Moab kommen, u. er tà ¶ tet die Hà ¤ lfte seiner

Bewohner u. fà ¼ hrt den Rest in die Gefangenschaft; u. sie senden ihm Tribut (vgl.

J es 16,1), u. zuletzt schlieà Ÿ t er mit Moab F rieden, s. J er 48, 47: Heimkehren lasse ich

die Gefangenschaft Moabs am E nde der Tage. So wohnen sie (Israel unter der Leitung

des Messias b. J oseph) 40 J ahre lang in Sicherheit, essend u. trinkend, u. â € ž die SÃ ¶ hne

der F remdlinge werden eure A ckersleute n. eure W eingà ¤ rtner sein* J es 61,5. (Diese

40 J ahre werden der Z eit der Sicherheit in E z 38,8â € ” 14 entsprechen.) . . . N ach alle

diesem hà ¶ rt Gog u. Magog davon u. zieht wider sie herauf, s. Ps 2, 2: A ufstellen sich

die K Ã ¶ nige der E rde, u. die F Ã ¼ rsten sitzen zusammen wider J ahve u. wider Beinen

Messias. Und er (Gog) dringt ein u. tà ¶ tet diesen in den Gassen J erusalems, s. Dn 12,1:

â € ž E s wird eine Z eit der Bedrà ¤ ngnis sein, wie sie seit eines V olkes Bestand nicht ge-

wesen ist bis zu dieser Z eit." W enn die Israeliten solches sehen, werden sie sagen:

V erloren gegangen ist uns der Messias, u. kein andrer Messias wird mehr kommen!

Und es klagen à ¼ ber ihn vier Geschlechter, s. Sach 12,12f.: Und wehklagen wird das

Land nach Geschlechtern besonders: das Geschlecht des Hauses David besonders usw.

Dann wird Gott ausziehen u. mit ihnen kà ¤ mpfen, s. Sach 14, 3: â € ž A usziehen wird J ahve

u. mit diesen Heiden kà ¤ mpfen.* Und die Berge werden weichen u. die Hà ¼ gel wanken,

u. der à ¶ lberg wird sich spalten mitten durch, u. Gott fà ¤ hrt auf ihn hernieder; Israel

aber flieht u. wird gerettet, s. Sach 14,5.12.' Darauf ziehen die Israeliten in Schilf-

wà ¼ sten (sumpfige W à ¼ sten), um sich an Salzkrà ¤ utern u. Ginsterwurzeln zu ergà ¶ tzen

45 Tage lang (s. PÂ ° 8iq49l> oben in 1,4, a), u. die W olken der Herrlichkeit umgeben

sie, u. dort werden die Israeliten verborgen sein. W er in seinem Herzen arge Ge-

danken wider Gott hat, den werfen die W olken hinaus, u. die K anafaniter tà ¶ ten ihn.
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V on den Israeliten ziehen viele zu den K anafanitern hinaus, u. sie werden mit Israel

keinen Teil haben an der zukà ¼ nftigen W elt. A ber denen, die sich an Salzkrà ¤ utern

45 Tage lang kasteien, wird am E nde der 45 Tage eine Himmelsstimme zurufen:

Z iehet hinab nach Babel, s. Micha 4, 10. Und die Himmelsstimme ertà ¶ nt zum zweiten-

1 R. Levi hat auch sonst unter Heranziehung von Ps 2,2 die Stelle Sach 14,1 ff. auf

Gog u. Magog gedeutet. PÂ « siq 79' : R. Levi hat gesagt: A uch Gog u. Magog werden

in der Z ukunft also sprechen: Tà ¶ richt sind die F rà ¼ heren gewesen, daà Ÿ sie sich mit

schlimmen Plà ¤ nen gegen die Israeliten aufgemacht haben, ohne zu bedenken, daà Ÿ

diese einen Schutzlierrn im Himmel haben. Ich werde nicht also tun; sondern zuerst

werde ich mich an ihren Schutzherrn machen u. darauf an sie (selbst), s. Ps 2, 2. Gott

antwortet ihm: F revler, an mich willst du dich machen? Bei deinem Leben, ich werde

mit dir K rieg fà ¼ hren, s. Sach 14, 3 u. J es 42,13. â € ” Dasselbe LvR 27 (126d); TanchB

m* S 18 (48Â » ). | | Midr Ps 17 Â § 10 (67* ): R. J ehoschua5 von Sikhnin (um 330) hat im

N amen des R. Levi gesagt: Gott hat gesagt: Z weimal habe ich bei mir selbst in einem

Schwur gesagt, daà Ÿ ich das E nde (die messianische Z eit) herbeibringen u. euch aus

der K nechtschaft der Reiche erlà ¶ sen will. Und auch wenn Gog u. Magog in der Z ukunft

kommt, werde ich mit ihm kà ¤ mpfen, s. Sach 14,3.


Lukas 24,26 (N r. II, 3); 24, 30.32. 38

299

mal schmetternd: Gehet nach E dom (Rom) u. vollfà ¼ hret dort meine Rache! s. E z 25,14.

Und die Israeliten kommen nach Rom, u. die Himmelsstimme geht zum drittenmal

aus: Tuet an ihr (Rom), wie J osua an J ericho getan! Und sie ziehen um die Stadt

u. stoà Ÿ en in die Posaunen, u. beim siebentenmal erheben sie das F eldgeschrei: .Hà ¶ re,

Israel, J ahve unser Gott, J ahve E iner! (Dt 6,4). Da stà ¼ rzt die Mauer der Stadt, u. sie

dringen in sie ein u. finden ihre J ungmannschaft tot in ihren Straà Ÿ en, s. .Ter 49, 26.

Darnach bringen sie alle Beute zusammen, u. die Israeliten suchen ihren Gott u. David

ihren K Ã ¶ nig. Sofort erscheint ihnen der K Ã ¶ nig, der Messias, u. dieser spricht zu ihnen:

Ich b> n der K Ã ¶ nig, der Messias, dessen ihr geharrt habt! Und er spricht zu ihnen:

N ehmet das Silber u. das Gold! Sie nehmen es u. ziehen hinauf (nach J erusalem),

s. J es 60,6. â € ” Dann folgen noch sieben Himmelsstimmen, bis sich N u 24, 17 erfà ¼ llt:

.Hervortritt ein Stern aus J akob* ; s. diese F ortsetzung bei Mt 3, 3 S. 96 f.

C. Sukka 52" Bar s. oben bei N r. 2, e. | | Sukka 52* : W as hat es mit jener W ehklage

(Sach 12,12) auf sich? Darà ¼ ber waren R. Dosa (um 180) u. unsre Lehrer verschiedener
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Meinung. Der eine sagte: Sie betrifft den Messias b. J oseph, der getà ¶ tet war. Der

andre sagte: Sie betrifft den bà ¶ sen Trieb, der (in der V ollendungszeit) getà ¶ tet war.

Z ugunsten dessen, der gesagt hat, sie betreffe den Messias b. J oseph, der getà ¶ tet war,

ist, was geschrieben steht Sach 12,10: â € ž Sie werden hinblicken auf den (der Tex t liest

T5K statt jenes ist fà ¼ r den Talmud die in à ¤ lterer Z eit à ¼ blichste Lesart, s. Dalman

S. 2), den sie durchbohrt haben, u. werden klagen um ihn, wie man klagt um einen

E inzigen.* â € ” K à ¼ rzer die ParalleJ e pSukka 5, 55b, 32: Z wei A morà ¤ er: der eine sagte:

Das ist die W ehklage um den Messias (d. h. den Messias b. E phraim); der andre sagte:

Das ist die W ehklage um den bà ¶ sen Trieb. â € ” Die W ehklage um den Durchbohrten

nach Sach 12,10 ff. wird ferner erwà ¤ hnt Leqach tob N u 24,17, s. oben in A nm. 2> ; Sepher

Z orubbabel, Beth ha-Midr 2, 56; Midr V ajjoschaf, Beth ha-Midr 1,56.

d. zB Sepher Z erubbabel, Beth ha-Midr 2, 56; Midr V ajjoschaf ebenda 1, 56; Othoth

ua-Maachiach, ebenda 2, 61.

e. Sukka 52* Bar in N r. 2, e. | | A ggad Beresch 63 (44 » ): à œ berall findest du, daà Ÿ diese

beiden Stà ¤ mme J uda u. J oseph F einde u. W idersacher gegeneinander gewesen sind . . .;

werden etwa auch der K riegsgesalbte (= Messias b. E phraim), der von J oseph ersteht,

u. der Messias, der von J uda ersteht (= Messias b. David), in der Z ukunft W idersacher

gegeneinander sein? Bewahre, zwischen ihnen wird es keine E ifersucht geben, wie es

heià Ÿ tJ es 11,13: Da wird die E ifersucht E phraims gewichen sein.

24,30: E r nahm das Brot, sprach den Lobspruch u. gab es ihnen,

nachdem er es gebrochen hatte.

Hierzu s. bei Mt 14,19 S. 685 ff.

24, 32: W ar nicht unser Herz brennend in uns?


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Test N aphthali 7: K lagend sprach J akob: Du lebst, J oseph, mein K ind, u. ich sehe

dich nicht, u. du siehst J akob nicht, der dich gezeugt hat! E r rà ¼ hrte aber auch uns zu

Trà ¤ nen bef diesen seinen W orten. Und ich (N aphthali) brannte in meinem Herzen cx aià ¶ fiti*

tois anlx tyx vois, offen zu sagen, daà Ÿ er verkauft ser. J edoch ich fà ¼ rchtete meine Brà ¼ der.

24,38: W arum steigen Z weifel in eurem Herzen auf?

Z um A usdruck vgl. Targ J er3,16: Sie (die Lade des Bundes) wird nicht mehr im

Herzen aufsteigen a^ V a> po*  « ' â –   si (Tex tworte: a^ i » nht* k^ i). LX X : ovx à ¤ yaà Ÿ tjoeiat

ini x af/diav. | | Targ E z 11, 5: W as in eurem Herzen aufgestiegen ist ^ sai p? ' \ > Ã ¼ -,i,

ist vor mir offenbar (Tex tworte: Darm ni » ai). LX X : r « à ¶ iaà Ÿ ovha tov nvtvftaros

ifià ¤ y. | ] GnR 1 (2 b): Sechs Dinge gingen der W eltschà ¶ pfung vorauf; einige von ihnen

wurden (wirklich) erschaffen, andre von ihnen stiegen in den Gedanken (Gottes) auf,

um (spà ¤ ter) erschaffen zu werden p*  » iarft nawtna tSy. | | GnR 24 (16* ): R. Tanchum

b. Chijja (um 300) hat gesagt â € ” u. andre haben es im N amen unsrer Lehrer gesagt:

N immer wird der K Ã ¶ nig, der Messias, kommen, bevor nicht alle Seelen erschaffen
300

Lukas 24, 39.47.49

(inkorporiert) sind, die in den Gedanken (Gottes) aufgestiegen sind, um erschaffen zu

werden pisnani nacnaa ihyv.

21,39: E in Geist hat nicht F leisch u. K nochen.

GnR 7 (6Â » ): Rabbi sagte: Das (die lebendigen W esen n* n vti Gn 1,24) waren die

DÃ ¤ monen c~ < b, deren Seele Gott geschaffen hatte, u. als er eben im Begriff war, ihren

Leib zu schaffen, da heiligte er den (gerade eintretenden) Sabbat u. schuf (inkorporierte)

sie nicht, um dich eine Lebensregel von den DÃ ¤ monen her zu lehren; denn wenn sich

am RÃ ¼ sttag auf den Sabbat bei eintretender Dunkelheit ein W ertgegenstand oder eine

Perle in der Hand eines Menschen befindet, so sagt man zu ihm: W irf es von dir!

Denn der, welcher sprach u. es ward die W elt, war mit der E rschaffung der W elt be-

schà ¤ ftigt u. schuf ihre (der Dà ¤ monen) Seele u. war im Begriff, ihren Leib zu schaffen â € ”

da heiligte er den Sabbat u. schuf sie nicht. â € ” Geister, also Seelen ohne K Ã ¶ rper. â € ”

In TanchB rroK ia  § 17 (6* > ) mit R. Bannaia (um 220) als A utor lauten die Schluà Ÿ worte:

E r lieà Ÿ sie, u. (so) blieben sie Geist ohne Leib t|  «  « ia mn. | | GnR 31 (19 » ): R. Hoschasja
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(um 225) hat gesagt: A uch Geister ninv* gingen mit N oah in die A rche, s.: V on allem

Lebendigen . . . sollst du in den K asten bringen Gn 6,19, (auch) von denen, denen

Seelen, aber keine K Ã ¶ rper erschaffen wurden. | | Midr Ruth 3, 9 (184b): Bofaz fing

an, ihr (der Ruth) Haar zu befà ¶ hlen. E r sprach: Geister haben kein Haar. â € ” N ur der

N achtdà ¤ monin Lilith wird ein à ¼ ppiger Haarwuchs zugeschrieben, s. fE r 100b im E x kurs:

Z ur altjà ¼ dischen Dà ¤ monologie N r. 3, c; à ¼ ber das W esen der Dà ¤ monen s. ebenda N r. 2. | |

F erner s. Tanch o-asa 26' u. w 89a bei J oh 1,1 Â « l C, 3 A nfang.

24,47: A nfangend von J erusalem.

LvR 24(122 d): R.Levi (um 300) hat gesagt: A lle Heilsgà ¼ ter, Segnungen u. Trà ¶ stungen,

die Gott dereinBt (in der messianischen Z eit) den Israeliten geben wird, werden nur

von Z ion (J erusalem) ausgehn: Heil n » io\ g.: O daà Ÿ doch das Heil Israels aus Z ion

kà ¤ me Ps 14, 7! Macht ny, s.: Das Z epter deiner Macht wird J ahve ausstrecken von

Z ion aus Ps 110,2. Segen rrata, s.: E s segne dich J ahve aus Z ion Ps 134,3. Posaunen-

schall nie, s.: Stoà Ÿ t in die Posaune in Z ion J oel 2,15! Tau u. Segen u. Leben, s.:

W ie Hermonstau, der herabflieà Ÿ t auf die Berge Z ions; denn dort hat J ahve den Segen

verordnet, Leben in E wigkeit Ps 133, 3. Lehre mir, s.: V on Z ion wird Tora ausgehn

u. J ahves W ort von J erusalem J es 2, 3 f. Hilfe u. Beistand 3> i-> oi mr » , s.: ,E r sende dir

Hilfe vom Heiligtum' , wegen der Heiligkeit der W erke in deiner Hand, ,u. er stehe

dir bei von Z ion aus" Ps 20, 3, wegen des A usgezeichnetseins W ortspiel zu y.rf)

der W erke in deiner Hand. â € ” Parallelstellen: PrsiqR 41 (178b); Midr Ps 14 Â § 6 (57Â » );

20  § 6 (88> > ). | | A ggad B ° resch 58 A nf.: Lied fà ¼ r die F estpilger. Ich hebe meine A ugen

auf zu den Bergen usw. Ps 121,1. Das ist es, was gesagt ist Ps20, 3: E r sende dir

Hilfe vom Heiligtum. W enn Gott kommen wird, um Israel zu erlà ¶ sen, wird er sie nur
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von Z ion aus erlà ¶ sen, weil zu A nfang von dort aus die W elt vollendet worden ist

(nà ¤ mlich bei der Schà ¶ pfung, die von Z ion ihren A usgang nahm), wie es heià Ÿ t Ps 50,2:1

V on Z ion, der Schà ¶ nheit Tollendung, ist Gott glà ¤ nzend hervorgetreten. W ann? s. Sach

14,4: E s werden seine F à ¼ à Ÿ e an jenem Tage auf dem Berg der à – lbà ¤ ume stehn usw., u.

die Israeliten werden sagen: Ich hebe meine A ugen auf zu den Bergen usw. Ps 121,1; dann

wird J ahve ausziehen u. streiten mit diesen Heiden Sach 14,3. Deshalb heià Ÿ t es Ps20,3:

E r sende dir Hilfe vom Heiligtum! Deshalb ruft der heilige Geist (der in der Schrift

redende Gottesgeist) u. spricht: O daà Ÿ doch das Heil Israels aus Z ion kà ¤ me Ps 14,7!

24,49: Bis ihr werdet angezogen haben K raft aus der HÃ ¶ he.

1. ii v' ipovs ivfttfjiiv. V gl. J es 32,15: Der Geist aus der Hà ¶ he nini « m* i. Targ:

Geist von vor seiner Schekhina (Gottheit) in den Himmeln der HÃ ¶ he. â € ” alias also

1J oma54b; Die Gelehrten sagten: V on Z ion aus ist die W elt erschaffen worden,

s. Ps 50,2, d. h. von Z ion aus wurde die Schà ¶ nheit der W elt erschaffen.
Lukas 24, 49. 52

301

Umschreibung des gà ¶ ttlichen N amens = von Gott her. â € ” LX X : nyei\ u « dtp' v\ fit] X oi' .â € ”

V gl. auch bei Lk 1, 78.

2. iv6svot] o9s . . . ivva/nv. â € ” ivdvca9ai als Bild fOr die A neignung geistiger,

sittlicher K rà ¤ fte u. dergl. auch K ol 3,12: ivdveo& tu anX tiyx va oix ugfiov, /pi/aror^ r « ,

rantivotfQ oavvrjv, nQ avx tjx a, fttntfO& V ftimr, â € ” 1K or 15, 58 f.: d< p9aooi « v. â € ” E ph 4, 24;

K ol3,10: x ov x atvov Sv9Q o> nov. â € ” Rà ¶ ml3,14: x ov x vqiov It/oovv X qiox à ¶ v. â € ” Gal8,27:

X giax à ¶ v. â € ” E benso  » ai im A T. Hi 29,14: Gerechtigkeit anziehen pn oaV .â € ” 2 Chr 6,41:

Heil anziehen rwisn â € ” Ps85,26: Schande anziehen r » aâ € ” E sth 5,1: K à ¶ nigs-

wà ¼ rde anziehen nisSs ' \ .â € ” Die LX X hier à ¼ berall ivivto9ai, nur E sth 5,1 itsqieà Ÿ à ¤ X X cx o

x rjv d6(etv nviij(. â € ” Die Targumim behalten s' is bei, mildern aber die K Ã ¼ hnheit des

A usdrucks hier u. da durch Hinzufà ¼ gung von K  » ' aV ,K leid; zB E sth 5,1: E sther legte

die K leider der K à ¶ nigswà ¼ rde an; vgl. auch Targ 2 Chr 6,41. | | Im Rabbiniscben findet

sich wai in diesem à ¼ bertragenen Sinn seltener. A both 6,1: R. Me' ir (um 150) pflegte zu

sagen: J eder, der sich mit der Tora um ihrer selbst willen beschà ¤ ftigt, wird vieler
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Dinge gewà ¼ rdigt. ... Sie (die Tora) bekleidet ihn mit Demut u. Gottesfurcht in « ?  » ' " ' ?

ni « i « i nijjr. | | B' rakh 16> > : R. E ifazar (um 270, so lies mit Bacher, pal. A mor. 2,12 statt:

R. J ochanan) sprach, wenn er sein (A chtzehn-)Gebet beendet hatte, also: MÃ ¶ ge es wohl-

gefà ¤ llig vor dir sein (= mà ¶ ge es dein W ille sein), J ahve unser Gott, das du auf unsre

Beschà ¤ mung blickst u. unser Unheil ansiehst; ziehe an dein E rbarmen y-uma rair-r*

u. kleide dich in deine Macht " jwa nosrp u. hà ¼ lle dich in deine Liebe imvona t| B » rm

u. gà ¼ rte dich mit deiner Gnade, u. die E igenschaft deiner Gà ¼ te u. Herablassung komme

vor dich. | | M" g 15* â € ” 14 b: A m 3. Tage zog E sther K à ¶ nigswà ¼ rde an E sth 5,1; .K leider

der K à ¶ nigswà ¼ rde' sollte es heià Ÿ en. R. E ifazar (um 270) hat gesagt, R. Chanina (um 225)

habe gesagt: Das lehrt, daà Ÿ sie den heiligen Geist anzog  » npn mn nnra' sc; es steht

hier: .sie zog an' sabri, u. es steht dort (1 Chr 12,18): Der Geist zog den fA masai

an "  » ai (= erfaà Ÿ te ihn). | | Speziell dvvapiv 4vdveo9ai bei LX X Ps 93, 1: ivedvoaio

x vgtof fvvapuv. Grundtex t: t » mm vsb; Targ: Hjsj?  » ^  » 5^ 5. â € ” Das gleichbedeutende

tax vy ivo* vea9ai bei LX X Spr 81,25; J es 51, 9: evfvam x rjv iax vv x ov à Ÿ gax iovà ¶ ( aov.

Grundtex t: mm  » in t » ' Bai, ziehe Starke an, du A rm J ahvea! Targ: miaj epph i » aij

â € ¢ " â –   < Bip yo, ziehe die Starke der Macht an von vor J ahve. â € ” J es 52,1: ivdvaat x rjv

iax v » aov  £ iwv. Grundtex t: jt » > ftf rsaV ; Targ: yrx t* P1p " * a' ' -

24,52: E r wurde emporgehoben in den Himmel.

E inen polemischen A usspruch des R. A bbahu (um 300) gegen die

Himmelfahrt J esu s. pTa* an 2, 65b, 59 bei Mt 8,20 S. 486 unten.

N achtrag.

Z u Lk 15, 10 S. 212. W ie es F reude vor Gott gibt, so auch W einen. Chag 6Â » :

W enn ihr nicht darauf hà ¶ ret, so wird meine Seele im V erborgenen pwj weinen . . .
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Rab Sch' muSl b. Inja (Inijja? ) hat im N amen Rabe (t 247) gesagt: E inen Ort hat Gott,

dessen N ame ist b^ psq (ftvax rjotov, Geheimnis). . . . A ber gibt es denn ein W einen vor

Gott? Rab Papa (t 376) hat doch gesagt: E s gibt keine Betrà ¼ bnis vor Gott, s. 1 Chr 16,27!

Das ist kein W iderspruch: das eine bezieht sich auf die inneren Gemà ¤ cher (Gottes,

auf Dâ € ” reo, da gibt es ein W einen) u. das andre auf die à ¤ uà Ÿ eren (wo die E ngel weilen).

In den à ¤ uà Ÿ eren Gemà ¤ chern also nicht? A ber es heià Ÿ t doch J es 22,12: E s rief J ahve

an jenem Tage zum W einen u. zur Trauerklage auf! Bei der Z erstà ¶ rung des Heiligtums

war es etwas andres; denn da weinten auch die E ngel des F riedens, s. J es 33,7 . . .

(Z ur weiteren F orts.: .à œ ber drei weint Gott tà ¤ glich* 8. Chag 5> > bei A pg 6, 3 N r. 2, o.)
E vangelium nach J ohannes.

A ls E inleitung lassen wir zur Beantwortung der F rage, ob der

targumische â € ž Memra A donais* einen A nknà ¼ pfungspunkt fà ¼ r den

J ohanneischen Logos biete, hier folgen einen

E x kurs Ober den Memra J ahves.

1. npa., (von ibk sagen, sprechen) bedeutet das Reden oder

das W ort, mm  « wn heià Ÿ t also .das W ort J ahves" . Der A usdruck

findet sich nur in den Targumim. Gleichbedeutend mit mtra wird in

etlichen targumischen Stellen neyaen oder  » San gebraucht; ersteres zB

J erusch I N u 7, 89; J erusch II Gm 28,10; Targ E z 1, 24. 25; letzteres

J erusch I Gn28,10.1 â € ” Die V erbindung mrm Riaia liest man in den

Targumausgaben in der abgekà ¼ rzten F orm wi ioa-' a (in J erusch II,

ed. Ginsburger, Berlin 1899, ' m m^ a).* Dabei wird entweder als

* h vokalisiert (so in der uns vorliegenden A usgabe des Targums On-

kelos, W ilna 1872) oder richtiger als t* ! . Beide V okalisierungen drà ¼ cken

aus, daà Ÿ statt mm zu sprechen sei ^ jn » (Herr). W ollten wir jetzt also
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ganz korrekt verfahren, so dà ¼ rften wir nicht vom Memra ,J ahves" ,

sondern nur vom Memra â € ž A donais" reden; denn das W ort ,J ahve" ist in

V erbindung mit Memra niemals in der Synagoge ausgesprochen worden.

2. N ach der gewà ¶ hnlichen A uffassung der christlichen Theologen soll

der Memra J ahves im Sinn der altjà ¼ dischen Schriftgelehrsamkeit eine

gà ¶ ttliche Hypostase gewesen sein, die zwischen Gott u. W elt stehend

die W eltbeziehung Gottes vermittelt habe. So sagt W eber, J Ã ¼ dische

Theologie* S. 180 f.: ,In den Targumen, mithin in der à ¤ lteren jà ¼ dischen

Theologie, findet sich eine Hypostase, welche den N amen ,W ort'

(tna-< a, im J erusch I. II auch  » yan) trà ¤ gt u. an der Stelle Gottes steht,

wenn derselbe als in der Geschichte waltend u. wirkend u. in persà ¶ n-

lichem V erkehre mit dem heiligen V olke stehend erscheint." A ls E r-

là ¤ uterung wird hinzugefà ¼ gt, daà Ÿ der ,Memra J ahves" , als gà ¶ ttliche

Potenz innerhalb der Heilsgeschichte wirkend, sich in der A nschauung

des J udentums zur Person verdichtet habe u. als mittlerische Hypo-

stase zwischen Gott u. seinem V olke stehe. â € ž In dem Maà Ÿ e, als die

palà ¤ stinisch-jà ¼ dische Theologie die Gottheit von der lebendigen Be-

ziehung zur W elt abzog u. verjenseitigte, in demselben Maà Ÿ e gestaltete

sie das Memra zum selbstà ¤ ndigen Organ alles gà ¶ ttlichen W irkens in der

Geschichte. Dabei dà ¼ rfen wir allerdings nicht das geschà ¶ pf liehe Dienst-

verhà ¤ ltnis des Memra zu Gott vergessen. A lles Geschehen urstà ¤ ndet in

Gott; das Memra ist nur V ollzugsorgan u. V ergegenwà ¤ rtigung Gottes."

1 uri kommt auch in der eigentlich rabbinischen Literatur vor; a. darà ¼ ber weiter
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unten N r. 2, c u. N r. 3, B, e. 1 Hierà ¼ ber 8. weiter unten.


E x knrs: Memra J ahres (N r. 2, a. b)

303

A ber steht es denn wirklich unumstà ¶ à Ÿ lich fest, daà Ÿ die alte Syn-

agoge in dem Memra J ahves eine selbstà ¤ ndige zwischen Gott u. W elt

mittlerisch wirkende Hypostase gesehen hat?

a. W enn die Targumisten in dem Memra J ahves eine Hypostase

gesehen hà ¤ tten, so wà ¼ rden sie diejenigen alttestamentl. Stellen, die

dieser V orstellung V orschub zu leisten schienen, jedenfalls in ent-

sprechender W eise gedeutet haben. W ir denken dabei an Stellen, in

denen das W ort J ahves wie ein Bote erscheint, der an die Menschen

gesandt wird, zB J es9,7; 55,10f.; Ps 107,20; 147,15, u. an die hà ¤ ufige

W endung: ,E s geschah das W ort J ahves zu dem u. dem." Hier tritt

nun à ¼ berall die auffallende E rscheinung zutage, daà Ÿ die Targume das

alttestamentl. Tex twort -lyn nirgends mit toya, sondern stets mit nanp,

x ajrc (= W ort), bezw. mit njfns wr » (= W ort der Prophetie, zB J es 35,4;

J er 1,4.11; E z 3,16) Ubersetzen. N ur Ps 147,15 wird rwa verwendet:


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 » Der sein Memra iv^ ns zur E rde sendet" , u. zwar als W iedergabe des

Tex twortes irnr »  » . Dafi die Targumisten gerade in dergleichen Stellen, die

ihnen die gà ¼ nstigste Gelegenheit boten, ihre angebliche Hypostasentheorie

zum A usdruck zu bringen, das W ort mwa gar nicht gebraucht haben, er-

wecktdoch Z weifel,ob sie von einer Memrahypostase etwas gewuà Ÿ t haben.

b. E in neues Prinzip pflegt sich mit einer gewissen E inseitigkeit

Geltung zu verschaffen. Das sollte man auch bei dem A ufkommen der

grundsà ¤ tzlich so bedeutsamen Lehre von der Memrahypostase erwarten,

zumal wenn der à ¤ ltere, reinere targumische Gottesbegriff, wie W eber

S. 184 ausfà ¼ hrt, die A nnahme einer Hypostasenvermittlung geradezu

forderte, weil er ohne eine solche mit dem gà ¶ ttlichen W alten in der

Heilsgeschichte u. mit dem persà ¶ nlichen V erkehr zwischen Gott u. seinem

V olk nicht vereinbar war. â € ” Tatsà ¤ chlich aber kann von einer irgendwie

konsequenten V erwendung des A usdrucks ,Memra" in den Targumen

auch nicht im entferntesten die Rede sein; vielmehr geschieht des

Memra J ahves mit der grà ¶ à Ÿ ten W illkà ¼ rE rwà ¤ hnung. Bald ist es Gott

selbst, bald ist es sein Memra, die in das irdische Geschehen eingreifen.

So sagt J akob Targ Onk Gn 31,5: .Der Gott meines V aters ist mir zur Hilfe ge-

wesen* , kurz zuvor aber in V ers 8 spricht J ahve zu J akob: .Mein Memar ^ p-: wird

dir zur Hilfe sein.* â € ” Targ Onk Lv 26,12 verheià Ÿ t Gott Israel: .Ich will euch zum

Gott sein; dagegen sagt J akob Gn 28,21: .Der Memra J ahves soll mir zum Gotte

sein." Die gleiche V erschiedenheit besteht Targ J erusch I zwischen Lv 26,12 u. Gn

28,31. â € ” W eiter laà Ÿ t der eben genannte Targum N u 22, 12 J ahve, in V ers 19 aber
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den Memra J ahves mit Bilfam reden. E benso redet im Prophetentargum zu J es 7,3 u.

8,1 J ahve u. 8,5 der Memra J ahves mit dem Propheten. â € ” J erusch I schildert Lv 26,12

den Memra, im folgenden V ers J ahve als E rlà ¶ ser Israels aus à „ gyptenland; Dt 2, 7

laà Ÿ t er J ahve, N u 23, 8 den Memra J ahves Israel segnen. â € ” Targ 1 K g 22, 54 ist es

J ahve u. 2 K g 19,28 ist es der Memra, der durch Menschen znm Z orn gereizt wird. â € ”

Targ Onk Gn 28, 21 sagt J akob: Der Memra J ahves soll mir zum Gott sein, J erusch I

z. St: J ahve soll mir zum Gott sein. â € ” Onk Gn 81,49: Der Memra J ahves mSge (als

Z euge) zuschauen zwischen mir u. dir; J erusch I z. St.: J ahve mà ¶ ge zuschauen usw. â € ”

Onk E x 12,23: J ahve wird die TOr (mit dem gesprengten Blut) anschauen; J erusch I

z. St: Der Memra J ahves wird die TOr beschirmen. â € ” Onk E x 12,29: J ahve tà ¶ tete
304 E x kurs: Memra J ahves (N r. 2, b)

alles E rstgeborene; J erusch I z. St.: Der Memra J ahves tà ¶ tete alles E rstgeborene. Da-

gegen J erusch I E x 13,15: J ahve tà ¶ tete alles E rstgeborene. â € ” Onk E x 13,8: W egen

dessen, was J ahve mir getan hat; J erusch I z. St.: W as der Memra J ahves mir getan

hat. N ach Onk zu derselben Stelle ist es J ahve gewesen, der Israel aus à „ gypten

gefà ¼ hrt hat; nach J erusch I z. St hat der Memra J ahves diese Tat vollbracht. â € ”

Onk E x 32, 35: J ahve schlug das V olk; J erusch I z. St.: Der Memra J ahves vernichtete

das V olk. â € ” Onk Lv 5,21: W enn jemand trà ¼ gerisch handelt vor J ahve; J erusch I z. St.:

W enn jemand trà ¼ gerisch handelt gegen den Memra J ahves. â € ” Onk Lv 1,1: J ahve

redete mit ihm (Mose); J erusch I z. St.: Der Memra J ahves redete mit ihm. â € ” Onk

Lv 26,12: Ich will euch zum Gott sein; J erusch I z. St.: Mein Memar soll euch zum

Gott sein. â € ” Onk N u 10,35f.: E s offenbare sich J ahve . . ., es wohne wieder J ahve;

J oi' uscli I z. St: E s offenbare sich nun der Memra J ahves . . ., es kehre nun wieder

der Memra J ahves. â € ” Onk N u 23,8: W ie soll ich verfluchen den, den Gott nicht

verflucht hat, u. wie soll ich vertreiben den, den Gott nicht vertrieben hat? J erusch I

z. St.: W ie soll ich verfluchen, da der Memra J ahves.sie segnet, u. woher soll ich
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mindern, da der Memra J ahves sie mehrt? â € ” Onk N u 25,4: TÃ ¶ te vor J ahve; J erusch I

z. St.: K reuzige sie vor dem Memra J ahves. â € ” Onk N u 27,16: E s bestelle J ahve . . .

einen Mann à ¼ ber die Gemeinde; J erusch I z. St.: E s bestelle der Memra J ahves einen

zuverlà ¤ ssigen Mann à ¼ ber die ganze Gemeinde. â € ” Onk N u 33,4: A n ihren Gà ¶ tzen à œ bte

J ahve Gericht; J erusch I z. St.: A n ihren Gà ¶ tzen à ¼ bte der Memra J ahves Gericht. â € ”

Onk Dt 1,30: J ahve euer Gott, der vor euch herzog; J erusch I z. St.: Der Memra

J ahves eures Gottes, der vor euch herzog. â € ” Onk Dt 4,20: E uch brachte J ahve herzu

zu seiner V erehrung u. fà ¼ hrte euch aus dem E isenschmelzofen von à „ gypten; J erusch I:

E uch nahm der Memra J ahves als seinen A nteil u. fà ¼ hrte euch aus dem eisernen

J och à „ gyptens. â € ” Onk Dt 5, 21: Siehe, J ahve unser Gott hat uns sehen lassen seine

Herrlichkeit; J erusch I: Siehe, der Memra J ahves hat sehen lassen usw. â € ” Onk Dt

29,1. 3: Ihr habt gesehen alles, was J ahve vor euren A ugen getan hat im Lande

à „ gypten . . ., aber nicht hat euch J ahve ein Herz gegeben zu verstehen; J erusch I:

Ihr habt all die Plagen gesehen, die der Memra J ahves vor euren A ugen im Lande

à „ gypten ausgefà ¼ hrt hat..., u. nicht hat ench der Memra J ahves ein Herz gegeben

zu vergessen, sondern zu erkennen. â € ” Onk Dt 33,27: E r (Gott) sprach: V ernichte!

J enisch I: E r befahl durch sein Memra, sie zu vernichten. â € ” Onk Dt 34, 10. 11:

N icht mehr stand ein Prophet in Israel auf wie Mose, dem sich J ahve von A ngesicht

zu A ngesicht offenbarte hinsichtlich all der Z eichen u. W under, die ihn J ahve sandte

in à „ gyptenland zu verrichten; J erusch I: Und nicht mehr stand in Israel ein Prophet

auf wie Mose; denn der Memra J ahves lehrte ihn W ort gegen W ort. . ., die ihn der

Memra J ahves sandte in à „ gyptenland zu verrichten.

Diesen Beispielen, die sich ohne MÃ ¼ he beliebig vermehren lassen,


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fà ¼ gen wir nur noch eins hinzu. Man betont gern, daà Ÿ der Memra J ahves

die W elt erschaffen habe. ,à œ berhaupt, sagt W eber 3.183, ist nach der

targumischen A nschauung der in der Geschichte waltende Gott von

A nfang an das Memra J ahves gewesen. W ir finden es als Schà ¶ pfer...'

Bousset, Religion des J udentums S.341: .Besonders ist... die N eigung

vorhanden, das schà ¶ pferische W ort Gottes zu hypostasieren. Sir 42,15:

Durch die Rede Gottes avA * isisa sind seine W erke. Sap 9,1: Der du

das A ll durch dein W ort gemacht hast." W eber zitiert als Beweisstelle

Targ J es45,12: Ich habe durch mein Memra die E rde gemacht, u. den

Menschen auf ihr habe ich durch meine K raft geschaffen, ich habe die

Himmel aufgerichtet u. all ihr Heer vollendet. â € ” Man kann als weitere

Belege hinzufà ¼ gen Onk Dt 33,27: Durch sein Memra rn^ ra ist die W elt

geschaffen worden; ferner Targ J es 48,13: Durch mein Memra habe ich
E x kurs: Memra J ahvea (N r. 2, b. c) 305

die E rde vollendet u. durch meine K raft die Himmel aufgerichtet; ich

rief ihnen zu, da standen sie da allzumal. â € ” A llein fà ¼ r die A uffassung

des Memra als Hypostase beweisen diese Stellen gar nichts. Targ J es

45,12 u. 48,13 steht der .Memra* im Parallelismus mit .K raft" : wie

die gà ¶ ttliche K raft keine Hypostase darstellt, ebensowenig der Memra

J ahves. Memra ist in seiner appellativen Bedeutung = .W ort" zu fassen.

Dazu nà ¶ tigt vor allem Targ Ps 33,6: .Durch das W ort J ahves sind die

Himmel gemacht worden u. durch den Hauch seines Mundes all ihr

Heer." Hier steht fà ¼ r .W ort J ahves" nicht " wi K ia^ e, sondern "  « n « i » ,

ein Beweis, daà Ÿ die Targumisten bei dem schà ¶ pferischen Gotteswort

an ein gà ¶ ttliches W ort im eigentlichen Sinn u. nicht an eine Memra-

hypostase gedacht haben. â € ” W orauf es uns aber in diesem Z ushang

besonders ankommt, ist dies. W enn sich die Targumisten den Memra

J ahves wirklich als eine gà ¶ ttliche Hypostase vorgestellt hà ¤ tten, ohne

deren V ermittlung ein schà ¶ pferisches E ingreifen Gottes in das Schà ¶ pfungs-
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chaos nicht mà ¶ glich gewesen, dann hà ¤ tten sie dieser Meinung doch

unbedingt in ihren Paraphrasen zum biblischen Schà ¶ pfungsbericht

irgendwie A usdruck geben mUssen. Und gerade hier tritt uns die auf-

fallende E rscheinung entgegen, daà Ÿ der Targ Onk im Schà ¶ pfungsbericht

den Memra J ahves auch nicht ein einziges Mal nennt, das geschieht

erst von Gn 3,8 an: .Sie hà ¶ rten die Stimme des Memra J ahves." E benso-

wenig nennt der J erusch I den Memra J ahves im eigentlichen Schà ¶ pfungs-

bericht; eine A usnahme macht scheinbar Gn 2,8, wo J erusch I Ã ¼ bersetzt:

.E s wurde durch den Memra des J ahve-E lohim ein Garten gepflanzt" ;

aber diese Stelle gehà ¶ rt nicht zum Schà ¶ pfungsbericht im engern Sinn.

Die V erwendung des A usdrucks .Memra" beginnt auch im J erusch I

erst mit Gn3,8. N ur Targ J erusch II (ed. Ginsburger, Berlin 1899) ge-

braucht im Schà ¶ pfungsbericht von Gn 1,3 an ausnahmslos die W endung:

.Der Memra ' m sprach" anstatt des tex tlichen: Â » E lohim sprach." Dabei

ist ' mA bkà ¼ rzung fà ¼ r osSrn = .des N amens* = J ahves.1

W ie will man nun diese Inkonsequenz im Gebrauch des A usdrucks

.Memra J ahves" in den obigen Z itaten u. im Schà ¶ pfungsbericht erklà ¤ ren?

W ir glauben nicht, daà Ÿ sie in befriedigender W eise erklà ¤ rt werden

kann, solange man im Memra J ahves eine gà ¶ ttliche Hypostase sieht.

c. In den Targumen spiegeln sich à ¼ berall die Schriftdeutungen u.

Lehrmeinungen wider, wie sie in den gelehrten Schulen zum V ortrag u.

A ustrag gebracht wurden. E ine A usnahme bildet der Memra J ahves.

W Ã ¤ hrend die Targumim fast auf jeder Seite vom Memra J ahves reden â € ”
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E dersheim, Life and Times, London 1884, 1,47 hat das W ort .Memra"

allein im Targ Onk 179mal, im J erusch I 321 mal u. im J erusch II 99mal

1 Daà Ÿ J erusch II nin » nicht durch ; * = * jik, sondern durch oon ersetzt, kann als

Beweis gelten, daà Ÿ dieses F ragmententargum von einem jà ¼ dischen Gelehrten fà ¼ r seinen

Privatgebranch zusammengestellt ist. F Ã ¼ r die V erwendung von aon statt A donni im

gottesdienstlichen Targumvortrag hat J erusch II keine Beweiskraft.

Straek n. Billerbeek N T II. 20


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E x kurs: Memra J ahres (N r. 2, d) 307

dienstlichen Schriftlektionen in der aramà ¤ ischen V olkssprache der Tar-

gum in gleicher W eise vorgelesen wurde wie der alttestamentl. Tex t.

W à ¤ hrend dieser nicht aus dem Gedà ¤ chtnis rezitiert werden durfte,

sondern aus einer Schriftrolle vorgelesen werden muà Ÿ te, sollte der

Targum als à œ bersetzung gerade umgekehrt frei, ohne Benà ¼ tzung einer

schriftlichen V orlage zum V ortrag gebracht werden.1 W ir wissen deshalb

nicht, wieweit der mà ¼ ndliche Targumvortrag im Synagogengottesdienst

sich nach Inhalt u. A usdruck mit den uns vorliegenden schriftlichen

Targumim gedeckt hat. Da jedoch die schriftlichen Targume den Israe-

liten zum Privatgebrauch fà ¼ r die hà ¤ usliche E rbauung u. V orbereitung

auf den Gottesdienst empfohlen worden sind â € ” zB von R. J ' hoschua*

b. Levi (um 250) B" rakh 8b u. von R. A mmi (um .300) Berakh 8Â » â € ” , so

wird man wohl annehmen dà ¼ rfen, daà Ÿ der Targum Onk u. die à ¤ lteren

Stà ¼ cke des J erusch I im wesentlichen der mà ¼ ndlichen à œ bersetzung der

Toralektion beim Gottesdienst entsprochen haben.2 A us dem hà ¤ ufigen


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V orkommen des A usdrucks , Memra J ahves" in den Targumim werden

wir deshalb getrost folgern dà ¼ rfen, daà Ÿ dieser A usdruck nicht minder

hà ¤ ufig auch beim mà ¼ ndlichen Targumvortrag im Synagogengottesdienst

V erwendung gefunden hat. â € ” N un ist bekannt, daà Ÿ die leitenden K reise

der alten Synagoge allezeit mit einem gewissen A rgwohn à ¼ ber der

Reinerhaltung des monotheistischen Gottesgedankens gewacht haben.

A ber trotz aller V orsicht drangen gnostische Irrlehren selbst in die

K reise der Schriftgelehrten ein. Das bekannteste Beispiel dafà ¼ r bietet

E lischa? b. A buja, um 120, dessen HÃ ¤ resie Chag 15a inhaltlich durch

die F rage gekennzeichnet wird: Sollte es zwei MÃ ¤ chte (im Himmel)

geben? Man sah sich deshalb genà ¶ tigt, die V ortrà ¤ ge à ¼ ber diejenigen

Schriftabschnitte, bei deren E rà ¶ rterung F ragen kosmogonischen u.

theosophischen Inhalts zur Sprache zu kommen pflegten, stark zu be-

schrà ¤ nken (vgl. bei Mt 25,31S. 975 N r. 2). â € ž Man darf à ¼ ber die Schà ¶ pfungs-

geschichte (Gnl.lff.), heià Ÿ t es Chag 2,1, nicht vor zweien à ¶ ffentlich

(im Lehrhause) vortragen u. Ã ¼ ber die riTyii) (die W agenerscheinung

E z 1 u. 10) (auch) nicht vor einem, er, sei denn, daà Ÿ dieser ein Ge-

lehrter ist u. ein eigenes Urteil darà ¼ ber hat." N icht minder strenge

V orschriften wurden fà ¼ r die Gememdegottesdienste gegeben. Die

Schà ¶ pfungsgeschichte durfte zwar im Urtex t vorgelesen u. vom M ° thur-

geman (Dolmetsch) auch aramà ¤ isch à ¼ bersetzt werden (TMeg 1,31);

dagegen sollten nach Meg 4, 10 die Merkaba-A bschnitte (E z 1 u. 10)

à ¼ berhaupt nicht vorgelesen, also auch nicht aramà ¤ isch à ¼ bersetzt werden;
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nur R. J ehuda (um 150) erklà ¤ rte sich fà ¼ r deren F reigabe als Haphtaren-

lektion. In der F olgezeit scheint des letztren Meinung durchgedrungen

zu sein; wenigstens wird TM> g 4, 34 (228) als Ordnung hingestellt: â € ž Die

1 Das N à ¤ here im E x kurs: Der altjà ¼ dische Synagogen-Gottesdienst.

* Man beachte, wie J esu W ort am K reuz Mt 27,46 a. das Z itat E ph 4, 8 sich fast

wà ¶ rtlich mit Targ Ps 22, 2 u. 68,19 decken.

20*
308

E x kurs: Memra J ahves (N r. 2, d; 3, A )

W agenerscheinung darf man à ¶ ffentlich (d. h. beim Gottesdienst) vor-

lesen." A ber wohlgemerkt, nur die V erlesung im Grundtex t war erlaubt,

nicht die à œ bertragung in die aramà ¤ ische Landessprache. Der hebrà ¤ ische

Tex t war der Menge mehr oder weniger unverstà ¤ ndlich, darum darf

er vorgelesen werden; aber der V ortrag à ¼ ber die Merkaba in der

aramà ¤ ischen V olkssprache hà ¤ tte bei diesem oder jenem irrige V or-

stellungen à ¼ ber die Gottheit wachrufen kà ¶ nnen, darum bleibt er ver-

boten. A ngesichts solcher V orsichtsmaà Ÿ regeln ist die F rage berechtigt:

Sollten die altjà ¼ dischen Gelehrten wirklich die gottesdienstlichen Ge-

meindeversammlungen fà ¼ r den richtigen Ort gehalten haben, um in

ihrer Mitte gelegentlich der TargumV ortrà ¤ ge von einem selbstà ¤ ndigen,

â € ž Memra" genannten gà ¶ ttlichen W esen reden zu lassen, dessen A ufgabe

sei, dem unnahbaren Gott die MÃ ¶ glichkeit zu verschaffen, mit seinem

V olk auf E rden in V erbindung zu treten? W aren sie nicht damit, daà Ÿ
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sie die Hypostasenvorstellung in die Menge warfen, auf dem besten

W ege, die Gemeinden zu verwirren u. den ketzerischen Gedanken

geradezu groà Ÿ zuziehen, daà Ÿ es zwei Mà ¤ chte im Himmel gebe? Diese

eine E rwà ¤ gung sollte genà ¼ gen, die Meinung aufzugeben, daà Ÿ die alte

Synagoge in dem Memra J ahves eine gà ¶ ttliche Hypostase gesehen habe.

3. W elche Bedeutung eignet dem .Memra J ahves* in W irklichkeit?

Der A usdruck sollte, um es kurz zu sagen, eine umschreibende Gottes-

bezeichnung, ein verhà ¼ llender E rsatz fà ¼ r den J ahvenamen sein. Z ur

E rlà ¤ uterung dieser E rklà ¤ rung sei folgendes bemerkt. W egen des Ge-

botes E x 20, 7: â € ž Du sollst den N amen J ahves deines Gottes nicht zu

N ichtigem (unnà ¼ tz) aussprechen" , gebrauchte man, vom Gebet ab-

gesehen, das W ort â € ž Gott" nicht gern; den eigentlichen Gottesnamen

aber, J ahve, auszusprechen, war à ¼ berhaupt verboten. Man hatte daher

E rsatzausdrà ¼ cke fà ¼ râ € ž Gott" u. â € ž J ahve" nà ¶ tig.

A .E rsatz fà ¼ r* â € ž Gott" .

A ls E rsatz fà ¼ râ € ž Gott" gebrauchte man erstens die Gottheit bezeich-

nende Beinamen (i « , .N ebenbenennung); zweitens umschreibende A us-

drà ¼ cke u. W endungen. v  «

E rstens. Beinamen oder tfiTD" " Â « ? nbenennungen waren:

a. n-rain, die A llmacht = der A llmà ¤ chtige. â € ” Mekh E x 20,18 (78b): R. fA qiba

(tum 135) engte: K ein W ort ging (bei < J er Gesetzgebung) aus dem Munde der A ll-

macht miajn -r » , das sich nicht in die Gesetzestafeln eingegraben hà ¤ tte, s. Ps 29, 7:

Die Stimme J ahves grà ¤ bt sich ein als F euerlà ¤ amme (so der Midr.). | | W eitere Beispiele:
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MÂ « kh Ex 1 4,2 (31Â » ); 15,22 (52 Â » , viermal); 1 5, ' .26 (54 â € ¢ ); 16, 9. 10 (56 â € ¢ ); 18,19 (67 b); 20,1

(73b); SN u 15,31 Â § 112 (83Â » ); SDt 33,2 Â § 343 (143Â » ). F erner s. bei Mt 26,64 S. 1006f.

6> . K jijrn der Barmherzige. â € ” pBÂ ° rakh 1, 3b\ 15: R. Schimfon b. J ochai (um 150)

hat gesagt: W enn ich am Berge Sinai gestanden hà ¤ tte, als die Tora den Israeliten

gegeben wurde, wurde ich vor dem Barmherzigen mem gebeten haben, daà Ÿ dem

Menschen ein zweiter Mund erschaffen wà ¼ rde: einer, um sich mit der Tora zu be-

schà ¤ ftigen, u. der andere, um sich alle seine Lebensbedà ¼ rfnisse zu beschaffen. Dann

aber sagte er: W enn bei dem einen die Menschen J caum bestehen kà ¶ nnen wegen

ihrer A ngeber (V erleumder), um wieviel mehr wà ¼ rde . dies der F all sein, wenn es
E x kurs: Man J ahves (N r. 8, A )

309

deren zwei gà ¤ be. Dasselbe pScbab 1,8* , 64. | | F erner s. pPeal, 15" , 42; pQ id 1,61b, 28;

Schebu 87> > ; BM 3> > ; BÂ » rakh 86b; jeb 5b (zweimal); K Â « * 79* .

C. Schebu 4,13 werden als gà ¶ ttliche Beinamen t^ b' aufgezà ¤ hlt: ] * in der Gnà ¤ dige,

am? der Barmherzige, a:t « i! j^ i< der Langmà ¼ tige n. i^ n 3? ,der groà Ÿ ist an Gnade* .

Sie werden hier mit den eigentlichen Gottesnamen " nie, nhm, " > iv (der A llmà ¤ chtige)

u. mitax auf eine Linie gestellt, insofern die Beschwà ¶ rung bei ihnen ebenso verbindlich

ist, wie die bei den genannten vier eigentlichen Gottesnamen. â € ” Schebn 35* wird

unterschieden zwischen solchen Gottesnamen, die vom Pergament weggewischt, aus-

radiert werden dà ¼ rfen, u. solchen, bei denen dies nicht statthaft ist. Z u den letzteren

werden gerechnet: ^ h, dtà – ic, n* nn 1 »  » n » rm (E x 3,14), ' jth, nw, n » n. pix jj; zu

den ersteren: iiun der Groà Ÿ e{ 9tdf i' ifiwx oc, vgl. Tit 2,13 17 dofa zov fieyà ¤ X ov 9eov),

najn der Held, * iun der F urchtbare, " m « n der Herrliche (vgl. Ps 93,4), pTnn der

Starke (vgl. J es 40,10), r » nn der Starke (vgl. J es 40,26), rr<  » n der Gewaltige (vgl.

Ps 24,8), ynn, oim, o* t* " p* o. ton a* > . Das Divisionsprinzip ist in beiden Stellen
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das gleiche: von den eigentlichen N amen ritto werden unterschieden die Beinamen

â € ¢ )" 35, die von den gà ¶ ttlichen E igenschaften hergenommen sind. Die Bestimmung A ber

das E rlaubt- n. N ichterlaubtsein des A uswischens der N amen zeigt, daà Ÿ die mao den

â –   p » an Heiligkeit voranstanden. V on allen diesen Beinamen sind, wie oben a u. b

zeigt, nur mm in der aramà ¤ ischen F orm  « am u. " nun in der A bstraktform miaj in

A ufnahme gekommen; die à ¼ brigen kommen in der rabbinischen Literatur nur selten

vor; nort an wird von der Schule Hilleis gebraucht RH 17* (viermal).

Z weitens. Umschreibende A usdrà ¼ cke u. W endungen.

d. ttTV i der Himmel. â € ” Beispiele bei Mt 4,17 S. 172 u. 21,25 S. 862 ff.

e. nipan der Ort. â € ” Der erste, der sich dieses A usdrucks bedient hat, wà ¼ rde nach

Tafan 3,8 Schimson b. Schatach, um 90 v. Chr., gewesen sein. Dieser là ¤ à Ÿ t dem un-

geziemend betenden Choni, dem K reiszieher, sagen: .W enn du nicht Choni wà ¤ rest,

wà ¼ rde ich den Bann Uber dich verhà ¤ ngen; aber was soll ich tun? Denn wenn du

dich vor Gott oipan " oti vertraulich (leichtfertig) benimmst, so tut er dir deinen

W illen, wie wenn sich ein Sohn gegen hy 1 seinen V ater vertraulich benimmt, u. dieser

tut ihm seinen W illen.* â € ” Doch ist es wenig wahrscheinlich, daà Ÿ bereits Schimfon

b. Sch. den A usdruck gekannt hat. Die spà ¤ tere Z eit hat ihn vermutlich in ihrer Sprache

reden lassen. â € ” N ach R. A mmi, um 300, soll dem A usdruck eine philosophische

Spekulation zugrunde liegen. GnR 68 (43Â ° ): R. Huna (um 350) hat im N amen des

R. A mmi gesagt: W arum umschreibt man den N amen des Heiligen, gepriesen sei er!

 » in 7113 Biipn law â –   pso na -ata u. nennt ihn ,Ort" aipa? W eil er (Gott) der

Ort der W elt ist u. nicht seine W elt sein Ort, wie es heià Ÿ tE x 33,21: ,Siehe, ein Ort

ist bei mir." Daraus entnimm: Gott ist der Ort der W elt, aber nicht ist seine W elt
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sein Ort.' â € ” R. A mmi hat hier dem oipo eine Bedeutung beigelegt, die mit dem

A ufkommen des A usdrucks als Gottesbezeichnung schlechterdings nichts zu tun hat. â € ”

R. E ifazar aus Moditim (t um 135) hat die Meinung ausgesprochen, daà Ÿ bipa den gott-

lichen Gerichtshof im Himmel, d. h. Gott u. die E ngelwelt bezeichne. â € ” Mekh E x 17,7

(60b): R. E ifazar sagte: Der .Ort* aipan nannte ihn (den N amen) Massa u. Meriba,

wie es heià Ÿ tE x 17,7: .Der Ort (als Subjekt gefaà Ÿ t) nannte den N amen Massa u.

M* riba." Hieraus ist zu entnehmen in bezug auf den groà Ÿ en (himmlischen) Gerichtshof,

daà Ÿ er .Ort* oipa hieà Ÿ (so nach der Lesart im J alqut zu E x 17,7; vgl. Bacher, Tann.*

1 Der W echsel in den Prà ¤ positionen ist nicht zufà ¤ llig. Man sagte nicht gern: sich

.gegen" Gott so u. so benehmen, weil dadurch der Schein entstehen konnte, als ob das

menschliche V erhalten die Gottheit unmittelbar berà ¼ hre; .vor" Gott lautete unbestimmter.

' Schon vor R. A mmi sind dergleichen Gedanken in rabbinischen K reisen laut

geworden. TanchB kbp  » 3 § 16 (58b): J ahve sprach: Siehe, ein Ort ist bei mir E x 38,21.

R. J ose b. Chalaphta (um 150) hat gesagt: .Siehe, ich bin an diesem Ort* , steht hier

nicht geschrieben, sondern .siehe, ein Ort ist bei mir' ; mein Ort ist ein A nhà ¤ ngsel

von mir (etwas N ebensà ¤ chliches mir gegenà ¼ ber), aber nicht bin ich ein A nhà ¤ ngsel von

meinem Ort. â € ” Parallelstelle E x R 45 (101* ) mit R. J ose b. Chanina, um 270, als A utor.
810

E x kurs: Memra J ahves (N r. 3, A )

1,200). â € ” Dem R. E lfazar kam es auf einen Schriftbeweis fà ¼ r die Gottesbezeichnung

.Ort" an; er fand ihn in E x 17,7; daà Ÿ aber Dipnn Gott und die E ngelwelt bezeichne,

ist nicht richtig. â € ” W ir werden uus das A ufkommen von cip^ n als Gottesbezeichnung

so zu denken haben:1 als D"  » x â € ž der Himmel" infolge seines hà ¤ ufigen Gebrauchs

gleichsam zu einem N amen Gottes wurde u. so einen gewissen solennen Charakter

erhielt, fohlte man sich veranlaà Ÿ t, fà ¼ r a' vv selbst wieder ein E rsatzwort zu schaffen.

Stellen, wie J es 26,21; Hos 5,15, wo vom Orte Gottes die Rede ist, haben dabei

vielleicht den W eg gewiesen. Man sprach nun vom â € ž Ort" oipsn schlechthin u. meinte

damit den Ort Gottes, d. b. den â € ž Himmel" , womit ja Gott bezeichnet wurde. So

ergab sich die Gleichung: Dipsn = Gott. V olkstà ¼ mlich ist der A usdruck aber nie

geworden; seine V erwendung blieb auf die Lehrhà ¤ user beschrà ¤ nkt. In den Targumim

ist uns das aramà ¤ ische à „ quivalent fUr oipa, nà ¤ mlich itk, x ^ rM, als Gottesbezeichnung

nur einmal begegnet. Targ J erusch I E x 17,15: Mose baute einen A ltar u. nannte

seinen N amen: ' Memra A donais ist mein Z eichen' ; denn das Z eichen, das â € ž der Ort"
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(kipk = cipen = Gott) getan hat, ist meinetwegen geschehen. â € ” Das ist die wà ¶ rtliche

W iedergabe der E rklà ¤ rung von E x 17, 15, die sich anonym M ° kh z. St. (64a) findet:

Mose baute einen A ltar usw. E x 17,15. Mose sprach: Dieses Z eichen, das â € ž der Ort*

(oip* w= Gott) getan hat, hat er meinetwegen getan. | | Hier mà ¶ gen noch einige Belege

aus der à ¤ lteren Literatur folgen. A both 2,9: W er von Menschen borgt, ist wie einer,

der von Gott cip" ! * > borgt. | | Das. 2,13: R. Schimfon (b. N cthan8l, um 100) pflegte

zu sagen: Sei vorsichtig bei der Sch ° maf-Rezitation u. beim Gebet. W enn du betest,

laà Ÿ dein Gebet nicht etwas F estbestimmtes (bloà Ÿ A bzumachendes) sein, sondern ein

Gnadeerflehen vor Gott Dipsn -= ci. | | Das. 3, 3: R. Schimson (b. J ochai, um 150) pflegte

zu sagen: W enn drei an einem Tische gegessen haben, ohne dabei W orte der Tora

geredet zu haben, so ist das, als ob sie Gà ¶ tzenopfer gegessen hà ¤ tten; s. J es 28,8:

A lle Tische sind voll von unflà ¤ tigem Gespei ohne Gott (so deutet der Midr o?  » â € ¢ ' ia).

A ber wenn drei an einem Tisch gegessen u. dabei W orte der Tora geredet haben,

so ist das, als ob sie vom Tische Gottes mpo uniuo gegessen hà ¤ tten, s. E z 41, 22:

E r sprach zu mir: Dies ist der Tisch, der vor J ahve steht. | | W eiter s. A both 3,10;

B" rakh5,l; Joma8,9; TBtakh 3,14; SNu 15,3 0Â § 112 (33Â » ); SDt 32,35 Â § 325 (139Â « );

Seder fOlamR 30; SN u 18,8 bei Lk 15,7 8; SDt 32, 36 bei Lk 15,7 Â « ; Sota 1, 7; SDt

20,19 bei Lk 13,7; SDt 34,5 bei Lk 16, 22 Â » N r.2.

/. njiii? , aram. Â » pj" ss| das W ohnen, s. N r. 3, B, c.

g. iwan oder M-nn das Reden, das W ort, s. N r. 3, B, e.

h. oii » i « i ijiai â € ž der Herr der W elt" .â € ” Besonders hà ¤ ufig als A nrede an Gott;

g. bei Lk 10,21 8 S. 176.

I. d:> 3^ i* ! 3(Â « â € ž der V ater im Himmel" (vgl. Mal 2,10). â € ” N ur in V erbindung mit
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dem Personalpronomen, mein, dein usw.; der Z usatz â € ž im Himmel" fà ¤ llt in der A nrede

an Gott meist fort; s. bei Mt 6,4 S. 392â € ” 396.

k. x in  « jipa. tSiijtn â € ž der Heilige, gepriesen sei er! " Dies ist die hà ¤ ufigste Gottes-

bezeichnung; sie findet sich fast auf jedem Blatt der rabbinischen Literatur, meist in

der A bkà ¼ rzung na" pn oder n" an. | | Die entsprechende aramà ¤ ische W endung: K Hj" " p

â –   â € ¢ n » pni â € ž die Heiligkeit, gepriesen sei sie! " zB pMak 2, 31d, 58: Man fragte die Heilig-

keit, gepriesen sei sie: W ie verhà ¤ lt es sich mit der Bestrafung des Sà ¼ nders? Sie

antwortete ihnen: E r tue Buà Ÿ e, so wird ihm Sà ¼ hnung beschafft werden. â € ” A ndere

Beispiele: Sanh 95b; B^ akh 7Â » ; GnR 78 (49d), Targ J erusch I Dt 1,1.

/. oiijr; rrni isx c -a â € ž der da sprach, u. es ward die W elt." â € ” Diese Gottes-

bezeichnung ist alt u. viel gebraucht worden, zB von R. E ifazar aus Modinm, f um 135,

M" kb E x 18,3 (65b): Mose sprach: W eil alle W elt GÃ ¶ tzendiener sind, so will ich dienen

vor dem, welcher sprach, u. es ward die W elt. â € ” V on R. (A qiba (t um 135) Mekh E x

22,22 (101b): K und u. offenbar ist es vor dem, welcher sprach, u. es ward die W elt,

daà Ÿ groà Ÿ e Strafe Uber unsre Generation kommen wird. â € ” V on R. Meà ¼ r (um 150) Mekh

1V gl. Dalman, W orte J esu 1,189.


E x kurs: Memra J ahves (N r. 8, A . B)

311

E x 21, 37 (95* ): K omm u. sieh, wie geliebt die A rbeit ist vor dem, welcher sprach, u.

es ward die W elt. II F erner SN u 12, 5 Â § 102 (27b); Mekh E x 20,12 (77 b); 18, 6 (66Â » ).

m. njn p? 35 ieij n » -e .der seinen N amen wohnen là ¤ à Ÿ t in diesem Haus*

(Tempel). â € ” Durch J oma 1,5 bezeugt aus der Z eit des Tempelbestandes: W ir be-

schwà ¶ ren dich (sagten die A ltesten zum Hohenpriester vor dem V ersà ¶ hnungstag) bei

dem. der seinen N amen in diesem Hause wohnen là ¤ à Ÿ t, daà Ÿ du nichts à ¤ nderst an dem,

was wir dir gesagt haben (d. h. daà Ÿ du bei deinen F unktionen am V ersà ¶ hnungstag

genau nach unsren pharisà ¤ ischen Satzungen verfà ¤ hrst). Der W endung liegt Dt 12, 11;

14,23; 16,2. 6.11 zugrunde.

B. E rsatz fà ¼ râ € ž J ahve* .

a. Der N ame â € ž J ahve" wurde schon im letzten J ahrhundert vor

Christo nicht mehr ausgesprochen (s. Dalman, Der Gottesname A donaj,

Berlin 1889, S. 36 ff.). SanhlO.l: A bba Schall (um 150) sagte: A uch

der (hat keinen A nteil an der zukà ¼ nftigen W elt), der den N amen (e » n,
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nà ¤ mlich den J ahvenamen) mit seinen Buchstaben ausspricht. â € ” W as

A bba Scha* ul hier als ^ ri' rviK ? tattn ntj njn bezeichnet, wird sonst

(s. zB Sanh 7,5 weiter unten bei c) mm r » una â € ž den N amen (J ahve)

genau aussprechen" genannt. Daher  « rV mpn oti .der genau (nach seinen

Buchstaben) ausgesprochene J ahvename" .1 SN u 6,23 Â § 39 (12* ): E s ist

verboten, den Schern ha-mephorasch im Landgebiet (d. h. auà Ÿ erhalb

des Tempels) auszusprechen; s. bei a. â € ” N ur folgende Personen durften

nicht bloà Ÿ , sondern muà Ÿ ten in bestimmten F à ¤ llen den J ahvenamen

aussprechen.

a. Die Priester beim Sprechen des ahronitischen Segens N n 6,24â € ” 26 im Tempel-

gottesdienst SN u 6,23 Â § 39 (12* ): â € ž So sollt ihr die K inder Israel segnen* N u 6,23;

mit dem genau ausgesprochenen N amen  » -ran m. Da sagst: .Mit dem genau aus-

gesprochenen N amen* ; oder nicht vielmehr mit einer N ebenbezeichnung * u" a? Die

Schrift sagt lehrend N a 6,27: .Sie sollen meinen N amen auf die K inder Israel legen*

(also keinen Beinamen), d. h. mit dem genau ausgesprochenen N amen (sollen sie segnen)

u. im Lande ( = auà Ÿ erhalb des Heiligtums) mit einer N ebenbezeichnung. Das sind

W orte des R. J oschijja (um 140). R. J onathan (um 140) sagte: Siehe, es heià Ÿ tE x 20,24:

A n jedem Ort, wo ich meinen N amen erwà ¤ hnen lasse usw. Dieser Schriftvers ist (in

sich selbst) umgestellt c^ o* . (E s sollte beià Ÿ en:) A n jedem Ort, wo ich mich dir offen-

baren werde, da sollst da meinen N amen erwà ¤ hnen (genau aassprechen). W o offenbare

ich mich dir? In dem Haus der E rwà ¤ hlung (= Tempel). So sollst auch du meinen

N amen nur im Haus der E rwà ¤ hlung erwà ¤ hnen (aussprechen). V on hier aus hat man

gesagt: E s ist verboten, den Schern ha-mephorasch im Landgebiet aaszusprechen.


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Parallelstellen: MÂ ° kh E x 20, 24 (80b); Sota 38* ; N uR 11 (163b). | | Tamid 7,2: Im Heilig-

tum sprechen sie (die Priester) den N amen (J ahve) aus, wie er geschrieben wird, im

Lande aber mit seiner N ebenbezeichnung (gemeint ist A donai).* â € ” Dasselbe Sota 7,6.

j> . Der Hohepriester beim Sprechen der drei Sondenbekenntnisse am V ersà ¶ hnungs-

tage. J edes dieser SÃ ¼ ndenbekenntnisse enthielt nach J oma 3,8; 4,2; 6,2 (s. bei Mt

1A ndre erklà ¤ ren d-esh ob = trjvsn eii = .der Gott allein eignende N ame.*

* Tamid 7, 2 werden noch zwei weitere Unterschiede zwischen dem Sprechen des

Segens im Tempel u. auà Ÿ erhalb des Tempels angegeben: Im Lande sprechen sie (die

Priester) den Segen als drei Segenssprà ¼ che, aber im Heiligtum als einen Segens-

spruch. Im Lande erheben die Priester (beim Segnen) ihre HÃ ¤ nde bis gegen die Schulter,

aber im Heiligtum bis Uber den K opf, mit A usnahme des Hohenpriesters, der seine

Hà ¤ nde nicht à ¼ ber das Stirnblech hinaus erhebt. R. J ebuda (um 150) sagte: A uch der

Hohepriester erhob seine Hà ¤ nde Uber das Stirnblech hinaas, denn es heià Ÿ t Lv 9,22:

A hron erhob seine HÃ ¤ nde auf das V olk hin u. segnete sie.
312 E x kurs: Meiura J ahves (N r. 3, B)

6,13 S.423 N r. 1) zweimal die A nrede an Gott: ds- ksx ach, o N ame (= ach, A donai?

oder J ahve? ) u. schloà Ÿ mit dem Schriftzitat Lv 16,30: .Denn an diesem Tage wird

man fà ¼ r euch Sà ¼ hnung schaffen, um euch zu reinigen; von allen euren Sà ¼ nden sollt

ihr vor J ahve rein werden.* â € ” W eiter antwortete nach der Mischna das V olk nach

dem 1. u. 2. SÃ ¼ ndenbekenntnis mit den W orten: .Gepriesen sei der N ame seines herr-

lichen Reiches immer u. ewiglich! ' N ach der Mitteilung des 3. Slindenbekenntnisses

bemerkt die Mischna (6,2): Die Priester u. das V olk standen im V orhof, u. wenn sie

den Sehern lia-m' ' phora8cu vernahmen, der aus dem Munde des Hohenpriesters kam,

knieten u. warfen sie sich nieder u. fielen auf ihr A ngesicht u. sprachen: .Gepriesen

sei der N ame seines herrlichen Reiches immer u. ewiglich." â € ” A uch nach dem

1. u. 2. SÃ ¼ ndenbekenntnis wird der Lobspruch der Menge: .Gepriesen sei der N ame*

usw. die A ntwort auf die N ennung des J ahvenamens durch den Hohenpriester gewesen

sein. Dann wà ¼ rde das Tetragramm bei der jedesmaligen Z itierung von Lv 16, 30, also

mindestens dreimal ausgesprochen worden sein. Dazu kà ¤ me vielleicht als viertes Mal

die Z uteilung des einen Bockes au Gott mit den W orten des Hohenpriesters: .F Ã ¼ r
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J ahve ein Sà ¼ ndopfer" (J oma 4,1). Daà Ÿ auch in der sechsmaligen A nrede an Gott:

,osn ksh* statt oan ,J ahve" gesagt worden sei, deutet die Mischna mit nichts an.

Dagegen bringt eine Bar die bestimmte Tradition, daà Ÿ der N ame J ahve am V er-

sà ¶ hnungstage zehnmal vom Hohenpriester ausgesprochen worden sei. J oma 39 » Bar:

Z ehnmal erwà ¤ hnt der Hohepriester den N amen (J ahve) au jenem Tage: dreimal beim

ersten SÃ ¼ ndenbekenntnis (J oma 3, 8), dreimal beim zweiten SÃ ¼ ndenbekenntnis (4,2),

dreimal beim Bock, der fortgeschafft wird (d. h. beim dritten Sundenbekenntnis 6, 2)

u. einmal bei den Losen (d. h. bei der Bestimmung des Sà ¼ ndopfers fà ¼ rJ ahve 4,1). â € ”

Dasselbe in etwas andrer F assung auch pJ oma 3, 40d, 54. â € ” Die Bar nimmt an, daà Ÿ

auà Ÿ er in den vier oben angegebenen F à ¤ llen der J ahvename auch noch bei der sechs-

maligen A nrede an Gott in den drei SÃ ¼ ndenbekenntnissen gebraucht worden sei, wo

die Mischna oen liest. A nders R. Tarphon (s. gleich). Hiernach scheint die Tradition

à ¼ ber den wahren Sachverhalt schon ziemlich frà ¼ h unsicher geworden zu sein. A uch die

V okalisierung von mn- war Im 2. J ahrhundert nicht mehr bekannt. pJ oma $ ,40d, 55:

Die in der N ahe (des Hohenpriesters) Stehenden fielen (nach dem A ussprechen des

J ahvenamens) auf ihr A ngesicht; die E ntfernteren riefen: .Gepriesen sei der N ame

seines herrlichen Reiches immer u. ewiglich." Diese aber wie jene waren noch nicht

von dort gewichen, da war es ihnen wieder entfallen (wie der N ame gelautet hatte). â € ”

Das hatte seinen Grund darin, daà Ÿ der N ame nicht bloà Ÿ vom Hohenpriester undeutlich

ausgesprochen, sondern auch, wie ein glaubwà ¼ rdiger Z euge berichtet, vom einsetzenden

Chorgesang der Priester à ¼ bertont wurde. pJ oma S, 40d, 58: F rà ¼ her sprach der Hohe-

priester (den J ahvenamen) mit erhobener Stimme aus; als sich aber die F rechen

mehrten, sprach er ihn mit gedà ¤ mpfter Stimme < ] in; h--i aus. R. Tarphon (um 100,
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selbst ein Priester) hat gesagt: Ich habe zwischen meinen Brà ¼ dern, den Priestern, in

Reih u. Glied gestanden u. habe meine Ohren nach dem Hohenpriester (aufmerksam)

hingeneigt (um den N amen zu hà ¶ ren) u. habe gehà ¶ rt, wie der Hohepriester ihn hat

verschlungen werden lassen durch den lieblichen Gesang der Priester. â € ” Dasselbe

als Bar Q id 71* .â € ” Unter dem lieblichen Gesang der Priester kann kaum etwas andres

verstanden werden als das Responsorium nach den drei SÃ ¼ ndenbekenntnissen: Ge-

priesen sei der N ame seines herrlichen Reiches usw. Denn wenn der Priestergesang

erst nach diesen W orten eingesetzt hà ¤ tte, so wà ¤ re nicht einzusehen, wie er den J ahve-

namen im Munde des Hohenpriesters à ¼ bertà ¶ nen konnte. J edenfalls weià Ÿ R. Tarphon

nichts von der N ennung des J ahvenamens zu A nfang der 3 Sundenbekenntnisse in

der A nrede o » n kjk; denn da die W orte des Hohenpriesters hier durch nichts à ¼ ber-

tà ¶ nt wurden, hà ¤ tte R. Tarphon den J ahvenamen hà ¶ ren mà ¼ ssen, wenn er ausgesprochen

worden wà ¤ re. â € ” A n sonstigen Z eugnissen à ¼ ber den Gebrauch des Tetragramms am

V ersà ¶ hnungstage fehlt es; nur auf Tamid 3,8 sei noch verwiesen: Bis J ericho hat

man, wie einige Hagen, die Stimme des Hohenpriesters gehà ¶ rt, wenn er den N amen

(J ahve) am V ersà ¶ hnungstage aussprach. | | Mit der Z erstà ¶ rung des Tempels i. J . 70 n. Chr.
E x kurs: Memra J ahves (N r. 3, B)

313

kamen die beiden in  « u. à Ÿ genannten A nlasse znr A assprache des Tetragramms von

selbst in W egfall.

y. In Prozessen wegen Gotteslà ¤ sterung hatte ein Z euge die gegen den J ahve-

namen gerichtete Lasterang genau so wiederzugeben, wie er sie aus dem Munde des

A ngeklagten gehà ¶ rt hatte; dabei hatte er auch den Gottesnamen so zu wiederholen,

wie ihn der LÃ ¤ sterer ausgesprochen hatte; s. bei Mt 22,66 S. 1022 N r. 3.

 « .Z u Berakh 9, 5 s. bei Mt 5,47 S. 381.

b. N achdem der Gebrauch des J ahvenamens verboten war, muà Ÿ te

natà ¼ rlich fà ¼ r ihn E rsatz geschaffen werden. Im Gemeindegottes-

dienst diente als solcher â € ž A donai" (= Herr).1 Dieses W ort sprachen die

V orleser à ¼ berall, wo der N ame â € ž J ahve" in einer Schriftlektion vorkam.

pSanh 10, 28^ , 4: R. J afaqob b. A cha (wohl IL, am 300) hat gesagt: Geschrieben

wird der N ame mit J od-He (= mn-), aber gelesen wird er mit A leph-Daleth (= â € ”

Pes50Â » : Rab N achman b. J icchaq (t 356) hat gesagt: N icht wie diese W elt ist die
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zukà ¼ nftige W elt: in dieser W elt wird (der J ahvename) geschrieben mit J od-He u. ge-

lesen mit A leph-Daleth; aber in der zukà ¼ nftigen W elt ist er ganz einer: er wird

gelesen mit J od-He, u. er wird geschrieben mit J od-He. . . . R. A bina (f am 420) stellte

einander gegenà ¼ ber: .Dies ist mein N ame * ec ewiglich" E x 3,15 u.: â € ž Dies ist meine

Benennung ' " ist* fà ¼ r alle Geschlechter" (das.). Der Heilige, gepriesen sei er! sprach:

N icht wie ich geschrieben werde, werde ich gelesen (gesprochen); geschrieben werde

ich mit J od-He, u. gelesen werde ich mit A leph-Daleth. â € ” Der A usspruch des R. A bina

auch Q id 71* .

Bei der à œ bertragung der gottesdienstlichen Schriftlektionen in die

aramà ¤ ische Landessprache behielten auch die Dolmetscher ,A donai"

als E rsatzwort fà ¼ r .J ahve" zunà ¤ chst bei. Doch scheinen sich bald Be-

denken dagegen geltend gemacht zu haben. E inmal war , A donai" kein

aramà ¤ isches W ort. A ndren mochte , A donai" als E rsatz fà ¼ r,J ahve" zu

heilig erscheinen, um auch in der aramà ¤ ischen V ulgà ¤ rsprache verwendet

zu werden (vgl. oben N r. 3, A ,eà ¼ ber das V erhà ¤ ltnis von mpan zu n-nam).

Dazu kamen die mancherlei A nthropomorphismen, in denen im A T von

J ahve geredet wird. Bei der V erlesung des alttestamentl. Tex tes konnte

man darà ¼ ber hinwegsehen, weil das Hebrà ¤ ische dem gewà ¶ hnlichen

Mann nicht gelà ¤ ufig war; dagegen hielt man es fà ¼ r bedenklich, auch

in der aramà ¤ ischen Muttersprache von A donai anthropomorphistisch

zu reden; man befà ¼ rchtete, einer E hrverletzung gegen die Gottheit

damit sich schuldig zu machen. Das alles hat zusammengewirkt, daà Ÿ

man sich um einen verhà ¼ llenden aramà ¤ ischen Z usatz zu , A donai" be-
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mà ¼ hte. Man fand ihn in dem W ort  » Memra* . Die W ahl gerade dieses

A usdrucks lag nicht allzu fern. W ie oben gesagt ist, war eine beliebte

Gottesbezeichnung:  » Der da sprach na « , u. es ward die W elt." Brachte

man diese W endung auf ihren kà ¼ rzesten A usdruck, so ergab sich ihr

Hauptbegriff, nà ¤ mlich  » das Sprechen" oder  » Reden" ura, mia als

Gottesbezeichnung ganz von selbst. Da aber â € ž Memra* bereits seine

feste appellativische Bedeutung = Â » W ort" hatte, so konnte es nicht

1V orangegangen waren in dieser Richtung die LX X , die nw regelmà ¤ à Ÿ ig mit

x u' pioc wiedergegeben haben.

* oen i » stn heià Ÿ t den N amen erwà ¤ hnen oder aussprechen. Das hat R. A bina ver-

anlaà Ÿ t, " BD auf die Schreibung n. auf die A ussprache des J ahvenamens zu deuten.
314 E x kurs: Memra J ahves (N r. 8, B)

ohne weiteres zur Umschreibung des Gottesnamens gebraucht werden,

es bedurfte einer nà ¤ heren Bestimmung. A ls solche wà ¤ hlte man das

bisher à ¼ bliche A donai. So erreichte man, daà Ÿ das feierliche A donai im

Targumvortrag eine gewisse V erhà ¼ llung erhielt; man redete ja nicht

mehr von A donai schlechthin, sondern vom â € ž Memra A donais" , u. Memra

selbst war durch die Hinzufà ¼ gung von A donai gegen jedes Mià Ÿ -

verstà ¤ ndnis gesichert. W as aber das Ganze bedeutete, war jedermann

bekannt: Der Methurgcman sprach vom .Memra A donais" , u. die HÃ ¶ rer

wuà Ÿ ten, daà Ÿ damit der J ahvename gemeint sei. So ist der Memra

A donais, â € ž das Reden J ahves" , als eine kà ¼ nstlich gemachte, ziemlich

nichtssagende F ormel in A ufnahme gekommen zu dem Z weck, beim

Gemeindegottesdienst im Targumvortrag den biblischen Gottesnamen

â € ž J ahve" zu ersetzen. In diesem Memra J ahves eine gà ¶ ttliche Hypostase

zu sehen, dazu bestimmt, die W eltbeziehungen Gottes zu vermitteln,

ist wahrlich keinem J uden der alten Z eit je in den Sinn gekommen.
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c. Ganz à ¤ hnlich verhà ¤ lt es sich mit einer andren Gottesbezeichnung,

die in gewisser Hinsicht eine E rgà ¤ nzung zu .Memra A donais* bildet,

nà ¤ mlich mit n)^ , K r^ tf. â € ” A uf Grund von Dt 12,11; 14,23; 16,2.6.11;

26,2 hatte man die umschreibende Gottesbezeichnung gebildet: .Der,

welcher seinen N amen in diesem Hause (= Tempel) wohnen là ¤ à Ÿ t" -,3b,

s. oben 3, A , m. A uch aus dieser W endung hat man den Hauptbegriff,

das W ohnen" nj' ' ? Â « ? , herausgehoben, um dieses W ort als Umschreibung

des Gottesnamens zu gebrauchen. Man redete vom .W ohnen" ns-wn

schlechthin u. meinte damit den in Israel wohnenden, in seinem V olk

gegenwà ¤ rtigen Gott. In dieser Beschrà ¤ nkung des A usdrucks auf den in

Israel wohnenden Gott lag der Unterschied zwischen warn u. " " " l toa-va:

wà ¤ hrend die Targume den letztern A usdruck da verwenden, wo Gott

redend u. handelnd eingerà ¼ hrt wird, wird der erstere da gebraucht, wo

es auf die Betonung der Gegenwart Gottes in seinem V olk ankommt.

n:" 3Â » ist auch â € ” u. darin liegt ein weiterer Unterschied vom Memra

A donais â € ” in die eigentlich rabbinische Literatur à ¼ bergegangen. Hier

dient es a. zur Bezeichnung der Gegenwart Gottes in Israel u. Ã Ÿ . als

ganz allgemeine Gottesbezeichnung, wie caia, nipon u. a. F ormelhaft

feststehend ist renm geworden in den W endungen: y. â € ž unter die F là ¼ gel

der Schekhina bringen" = einen Heiden als Proselyten aufnehmen

(vgl. Ruth 2,12), u. d. .das A ngesicht der Sch' khina begrà ¼ à Ÿ en" = vor

Gott erscheinen. A n eine gà ¶ ttliche Hypostase hat man bei der Sclr khina

ebensowenig gedacht wie beim Memra A donais.


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 « . Schekhina speziell = gà ¶ ttliche Gegenwart. A both 3, 2: R. Chananja b. T^ radjon

(t am 135) pflegte zu sagen: . . . W enn zwei zusammensitzen u. sich mit den W orten

der Tora beschà ¤ ftigen, ist die gà ¶ ttliche Gegenwart tutvb unter ihnen, s. Mal 3,16. â € ” E ine

à ¤ hnliche A usfahrung von R. Chalaphta aus K ephar Chananja (um 175) in A both 3,6. II

Mfkh E x 12, 1 (lb): E he der Tempel erwà ¤ hlt war, war (ganz) J erusalem fà ¶ r die

Schekhina (d. h. fà ¼ r das W ohnen der Gottheit daselbst) geeignet; nachdem aber der

Tempel erwà ¤ hlt war, fiel J erusalem weg. | | Mekh E x 12,41 (191> ): Sooft die Israeliten
E x kurs: Memra J ahves (N r. 8, B)

315

unterjocht waren, war die Schekhina (die gà ¶ ttliche Gegenwart) sozusagen hei ihnen.

(20 » ): R. fA qiba (t um 135) sagte: Du findest, daà Ÿ à ¼ berall, wohin die Israeliten in

die V erbannung zogen, die Sch ° khina bei ihnen war. | | F erner s. Mekh E x 22, 1 (95* );

SN u 5,2 Â § 1 (1Â » ); 10,33 Â § 84 (22Â » ); 10,35 Â § 84 (22b, mehrmals); 10,36 Â § 84 (28Â » ).

à Ÿ . Schekhina als allgemeine Gottesbezeichnung schon in der alteren Z eit. Mekh

E x 14,13 (34 » ): Heute là ¤ à Ÿ t die Schekhina (Gottheit) den heiligen Geist auf ihnen

ruhen. II Mekh E x 18,12 (67 » ): R. Cadoq (um 70) sprach zu ihnen: W ir finden, daà Ÿ

ein Grà ¶ à Ÿ erer als Rabban Gamlià ¶ l (II., um 90) u. als A braham den Geschà ¶ pfen (zu

Tische) gedient hat. Sie sprachen zu ihm: W er ist das? E r antwortete ihnen: Die

Schekhina (die Gottheit); denn in jeder Stunde reicht sie Speise dar allen, die in die W elt

kommen usw. (die ungekà ¼ rzte Stelle s. bei Lk 22,27 N r.4). | | SDt 18,12  § 173 (107b);

.Um dieser Greuel willen treibt sie J ahve dein Gott vor dir her" Dt 18,12. W enn

R. E ifazar (b. (A zarja, um 100) an diesen V ers kam, pflegte er zu sagen: W ehe à ¼ ber

uns! W enn auf dem, der der Unreinheit (ntcj-j, hier = dà ¤ monische Z auberkà ¼ nste)
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anhangt, der Geist der Unreinheit (d. h. der unreine Geist des DÃ ¤ mons) wohnt, so

wà ¤ re es recht, daà Ÿ auf dem, der der Sch' khina. (Gottheit) anhà ¤ ngt, der heilige Geist

wohnt. Und wer verursacht es (daà Ÿ es niehtsoist)? .Sondern eure V erschuldungen

sind es, die da scheiden zwischen euch u. eurem Gott' J es 59,2. â € ” In der Parallel-

stelle Sanh 65b ut R. fA qiba (t um 135) A utor. | | SDt 33, 29 Â § 356 (148b): .V olk von

J ahve errettet' Dt 33, 29, d. h. V olk, dessen Hilfe nur bei der Schckhina (Gottheit) steht.

y. Mekh E x 18,27 (68b) là ¤ à Ÿ t R. E ifazar aus Modifim (f um 135) den J ethro sagen:

Siehe, ich werde in mein Land gehen u. alle Bewohner meiner Stadt zu Proselyten

machen u. sie zum Torastudium fà ¼ hren u. sie herzubringen unter die F là ¼ gel der

Schekhina ns-ssn -t » nnn naipsi. | | SN u 10, 31  § 80 (21 » ): W ieviel F remdlinge u.

Sklaven wird man unter die F là ¼ gel der Schekhina bringen ~ tv> rnr wsyrb virri

nj-ssnl | | SLv 19,33 (362 » ): â € ž Ihr sollt ihn (den F remdling = Proselyten) nicht drà ¼ cken*

Lv 19,33; du sollst nicht zu ihm sagen: Gestern bist du ein GÃ ¶ tzendiener gewesen,

a. heute bist du unter die F là ¼ gel der Schckhina gekommen n:-> i3n " ras rr.r pbssj. â € ”

W eitere Beispiele bei Mt 3,6 u. 23,15.

f. SN u 15, 39  § 115 (W ): R. Melr (um 150) sagte: .W enn ihr sie (spià ¼ , die Q uasten

an den K leiderzipfeln, Plural) anseht" heià Ÿ t es nicht N u 15,89, sondern: j,wenn ihr

ihn (iri* 0 anseht" ; die Schrift lehrt, daà Ÿ , wenn einer das Schaufà ¤ dengebot hà ¤ lt, es

ihm so angerechnet wird, als ob er das A ngesicht der Sch ° khina begrà ¼ à Ÿ te -sb V * a? n

nrso (= als ob er die Gottheit schaute); denn der blaue Purpur (der Q uasten) gleicht

dem Meer (der F arbe des Meeres), u. das Meer gleicht dem Himmel, u. der Himmel

gleicht dem (gà ¶ ttlichen) Throu der Herrlichkeit. | | W eitere Beispiele bei Mt 5,8 S. 206 ff.

d. Im allgemeinen hat man den Dolmetschern bei der aramà ¤ ischen


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W iedergabe der alttestamentl. Schriftlektionen groà Ÿ eF reiheit gelassen;

diese lieà Ÿ en sich nicht gern in ihre A rbeit hineinreden. Daraus erklà ¤ rt

sich die mangelnde E inheitlichkeit im Gebrauch des A usdrucks â € ž Memra

A donais" in unsren Targumim. Targ J erusch I verwendet ihn viel

hà ¤ ufiger als Onkelos; aber trotzdem fehlt es nicht an Beispielen, daà Ÿ

J erusch I ihn an einigen Stellen nicht hat, wo wir ihn bei Onk lesen.

Selbst innerhalb der einzelnen Targume fehlt es in dieser Hinsicht an

jeder K onsequenz; s. N r. 2, b. Die Targumisten waren eben nicht der

Meinung, daà Ÿ ,Memra A donais" notwendig à ¼ berall fà ¼ r .J ahve" ein-

gesetzt werden mà ¼ à Ÿ te; sie wahrten sich vielmehr ihre F reiheit, vom

Memra A donais ganz nach ihrem subjektiven E rmessen da zu reden,

wo sie wollten. Das konnten sie um so mehr, da sie wuà Ÿ ten, daà Ÿ der

A usdruck inhaltlich ohne jede theologische Bedeutung war u. lediglich


316 E x kurs: Memra J ahves (N r. 3, B)

zum E rsatz des J ahvenamens dienen sollte. A m ehesten noch kann

eine gewisse Regelmà ¤ à Ÿ igkeit im Gebrauch des â € ž Memra A donais" da

beobachtet werden, wo es sich um die Beseitigung oder Milderung

anthropomorphistischer A usdrà ¼ cke handelt, s. N r. 4. N ur in einem

A bschnitt fehlt sowohl bei Onkelos als auch im Targ J erusch I ,Memra

A donais" ganz, nà ¤ mlich in der Paraphrase des Schà ¶ pfungsberichts

(vgl. oben N r. 2, b). Die Schà ¶ pfungsgeschichte gehà ¶ rte zu denjenigen

Schriftabschnitten, die nur mit V orsicht in den à ¶ ffentlichen V ortrà ¤ gen

behandelt werden sollten, s. N r. 2, d. Da mochte es gefà ¤ hrlich erscheinen,

beim Targumvortrag im Gemeindegottesdienst neben dem Schà ¶ pfergott

noch den Memra A donais zu erwà ¤ hnen. A uch der Schein sollte ver-

mieden werden, als ob bei der Schà ¶ pfung zwei himmlische Mà ¤ chte

wirksam gewesen seien. Daher das và ¶ llige F ehlen des Memra A donais

in den targumischen Paraphrasen zu Gnl.lff. N ur J erusch II ver-

wendet auch im Schà ¶ pfungsbericht von Gnl,3 an ' m rmtro, d.h.


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 » Memra oom* =  » Memra des N amens' = Memra J ahves. A ber

daraus folgt nichts fà ¼ r die Prax is im Gemeindegottesdienst. Der Targ

J erusch II ist eine Sammlung von N achtrà ¤ gen u. E rgà ¤ nzungen zum

offiziellen Targum, die sich ein jà ¼ discher Gelehrter fUr seine persà ¶ n-

lichen Z wecke angelegt hat, u. bei deren N iederschrift er seiner eigenen

A nschauungs- u. A usdrucksweise gefolgt ist.

e. W Ã ¤ hrend in den gottesdienstlichen V ersammlungen bei den

Schriftlektionen â € ž A donai" fà ¼ râ € ž J ahve" gelesen wurde, setzte man in

den Lehrh aus er n bei der Z itierung von Schriftstellen statt â € ž J ahve* nicht

,A donai" , sondern cirn1, der N ame" ein. Da so, A donai" in den gelehrten

Schulen kein à ¼ bliches E rsatzwort fà ¼ r,J ahve" war, hatte man natà ¼ r-

lich auch keine V eranlassung, wie es bei den gottesdienstlichen

Targumvortrà ¤ gen geschah, zu â € ž A donai" noch irgendeinen verschleiernden

Z usatz wie ,Memra" oder dergleichen hinzuzufà ¼ gen. Das ist der sehr

einfache Grund, aus dem sich in der eigentlichen rabbin. Literatur der

A usdruck â € ž Memra A donais" nicht findet. Man befolgte eben in dieser

Hinsicht in den gottesdienstlichen V ersammlungen u. in den Lehrhà ¤ usern

eine verschiedene Prax is, u. niemand dachte daran, an der allmà ¤ hlich

entstandenen Sitte zu rà ¼ tteln. E rst um die Mitte des 3. J ahrh.s trat eine

gewisse à „ nderung ein. Man fing jetzt auch in den gelehrten Schulen

an, vom .W ort" oder â € ž Reden" schlechthin (nisn oder -ia^ ) zu sprechen,

u. meinte damit die â € ž Gottesrede" oder Gott selbst, d. h. das frà ¼ her nur

1 Daà Ÿ ocn auch fà ¼ râ € ž E lobim" eingesetzt werden konnte, zeigt Meg 4, 3 verglichen
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mit K ' rakh 7,3. â € ” In den Druckausgaben der rabbinischen Tex te liegt kein einheit-

liches V erfahren vor. Bald ist in alttestam. Schriftzitaten fà ¼ râ € ž J ahve" ' n oder' en (beides

= son), bald " = mm gedruckt. Letztere A bkà ¼ rzung ist wohl gewà ¤ hlt, um klar er-

sichtlich zu machen, daà Ÿ im Z itat wirklich mm steht, was die A bkà ¼ rzung ' n oder ' in,

die auch fà ¼ r dtiV k steht, nicht deutlich erkennen là ¤ à Ÿ t. Bei der A bkttzung " ist natà ¼ rlich

vorausgesetzt, daà Ÿ der Leser dafà ¼ r das à ¼ bliche dot aussprechen werde. â € ” Lv 24,11.16

ist cen fà ¼ r mm selbst in den alttestam. Tex t eingedrungen.


E x kurs: Memra J ahves (N r. 3, B)

317

appellativisch « gebrauchte hebrà ¤ ische w (" va^ i) wurde genau so eine

umschreibende Gottesbezeichnung, à Ÿ wie sein aramà ¤ isches à „ quivalent

vn K io" ns schon là ¤ ngst gewesen war. Damit hatte, wenn auch nicht

dem A usdruck, so doch der Sache nach der Memra J ahves auch in

den Lehrhà ¤ usern seine Stà ¤ tte gefunden. â € ” W ie die jà ¼ dischen Gelehrten

in ihrem -na-nn oder â –   u' nn das targumiBche tna^ o in die Lehrhà ¤ user

hinà ¼ bergenommen haben, so haben die Targumim dann wieder das

rabbin. -na-nn u. -o^ -tn in der aramaisierten F orm kto* * u. toa* Ã ¼ ber-

nommen, r um diese A usdrà ¼ cke geradeso zu gebrauchen wie das à ¤ ltere u.

herkà ¶ mmliche  » Memra J ahves" .A uch diese gegenseitige V ertauschung

u. Gleichsetzung von u. wi zeigt klar u. deutlich, da& das

alte J udentum in dem Memra A donais nie etwas andres als eine Um-

schreibung des gà ¶ ttlichen N amens gesehen hat.

 « ."  « ii? u. ^ a? als A ppellativum = â € ž das Reden" ,â € ž das W ort" .


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SN u 12,8 Â § 103 (27b): .Mund zu Mund rede ich zu ihm (Mose) unter Sehen"

(W ahrnehmung)1 N u 12,8. Damit ist das Sehen des (gesprochenen) W ortes ge-

meint. Du sagst: Das Sehen des W ortes; ' oder nicht vielmehr das Sehen der Sch' khina

(der Gottheit selbst)? Die Schrift sagt lehrend E x 33,20: .Mein A ngesicht kannst

du nicht sehen; denn nicht wird ein Mensch mein A ngesicht sehen u. am Leben bleiben*

(das schlieà Ÿ t also das Schauen der Gottheit selbst aus u. beschrà ¤ nkt N u 12, 8 auf das

Sehen des W ortes). | | SLv 1,1 A nf.: â € ž J ahve rief Mose u. redete zu ihm" Lv 1,1. Das

Rufen n » * ip ging dem Reden vorauf. | 1 Schab 119b: R. E li fezer (um 90) hat gesagt:

W oher, daà Ÿ das W ort na-tn wie eine Tat (anzusehen) ist? s.: Durch das W ort J ahves

(' n= DÂ » n) sind die Himmel gemacht worden Ps 3:3, 6. V gl. Berakh 20b: Der Gedanke

wird als W ort iiai angesehen . . .; der Gedanke wird nicht als W ort " wa-i angesehen. | |

TancbB rwnn  § 8 (47* ): R. J ' hoschua; b. Levi (um 250) hat gesagt: . . . Bevor die

Stiftshà ¼ tte aufgestellt war, war das (gà ¶ ttliche) W ort nnn aus- u. eingegangen in den

Z elten der V olker der W elt â € ” Ã „ hnlich LvR 1 (106Â ° ). | | pTafan 2, 65d, 39: R. Simlai

(um 250) hat gesagt: E in (gà ¶ ttliches Befehls-)W ort k; -^ -" war es (auf das hin E lias

zu einer Z eit, da der HÃ ¶ hendienst verboten war, geopfert hat); s. 1 K g 18, 36:

habe ich es getan" , d. h. auf dein W ort hin " pia' ^ a habe ich es getan. | | TanchB W "

 § 17 (40* ): R. Levi (um 300) hat gesagt: . . . A ls der Heilige, gepriesen sei er! (am

Sinai zum V olke) redete, sagte jeder einzelne von den Israeliten: Z u mir ist das W ort

â € ¢ wn geschehen. | | Schab 113b: Dein Beden " j* wn am Sabbat sei nicht wie das

Reden am W erkeltag; das Reden nw (Ober geschà ¤ ftliche A ngelegenheiten) ist (am

Sabbat) verboten, das N achdenken (Ã ¼ ber Gesch& ftsangelegenheiten) ist erlaubt. | | GnR44

(27 b) wird das Reden -w als eine der zehn Offenbarungsweisen Gottes aufgefà ¼ hrt. | |
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Mak 11* findet sich der ex egetische K anon: J edes Reden nan (d. h. das V erbum

in der Schrift) bedeutet ein strenges Reden. â € ” Dagegen rechnet GnR 80 (51c) R. A bba

b. E ljaschib (wann? ) auf Grund von J es 40, 2 das Reden iia-n zu denjenigen A us-

drà ¼ cken, mit denen Gott Israel seine Liebe erweist. | | Besonders hà ¤ ufig wird iwi vom

Reden oder von den einzelnen W orten Gottes bei der Gesetzgebung gebraucht. A ls

Beispiele s. Mekh E x 20, 1 (73b zweimal); E x 20, 18 (78b dreimal). â € ” -o-nn * jtV be-

deutet deshalb geradezu .vor der Gesetzgebung" ,â –   navm yi ,von der Gesetzgebung

an" , -namn -vnA .nach der Gesetzgebung" , s. SLv 12,2 (225b dreimal); 13,2 (234Â » );

13,9 (244Â » ); 15,2 (288b); 15,19 (299Â « ); 21,17 (384Â » ); J Â « bam 5 b.

à Ÿ . -nirn, " ,a? n als Gottesbezeichnung = * " * n* n.

W enn der W ortlaut der betreffenden Stellen zuverlà ¤ ssig wà ¤ re, wà ¼ rde zuerst R. Schimfon

b. J oebai, um 150, bezw. Rabbi Tia^ nn als umschreibende Gottesbezeichnung gebraucht

1 Der Siphre-Tex t liest in N u 12, 8 moa^ statt = (sehen lassend).


318

E x kurs: Memra J ahves (N r. 3, B)

haben. N uR 11 (162d): R.Schimfon b. J oebai hat gesagt: . .. Bevor der erste Mensch

gesà ¼ ndigt hatte, hà ¶ rte er die Stimme Gottes " W in iip (wà ¶ rtlich: St. des gà ¶ ttlichen

Redens oder W ortes) n. stellte sich auf seine F Ã ¼ Ã Ÿ e (trat sicher auf) u. konnte gegen

sie bestebn. N achdem er gesà ¼ ndigt hatte, hà ¶ rte er die Stimme Gottes iwm iip u.

versteckte sich, s. Gn 8,8: (Sie hà ¶ rten die Stimme J ahves mrr 5-p,) u. es versteckte

sich der Mensch u. sein W eib. â € ” Dasselbe Midr HL 3, 8 (107Â » ) mit Rabbi als A utor.

Die A utorenangabe ist jedoch kaum authentisch. Z war wird auch Midr Sm 17 Â § 4 (49* )

der A usspruch an den N amen des R. Schimfon b. J ochai geknà ¼ pft, aber Pesiq 44 > >

u. P* 8iqR 15 (68b) fahren ihn als eine.Tradition des R. J ischmafel (f um 135) an. Das

letztere dà ¼ rfte das richtige sein. Die Lesart .Rabbi* in Midr E L ist durch falsche

A uflà ¶ sung der A bkà ¼ rzung S in R. J ehuda (= Rabbi) entstanden, u. R. Schimfon

(b. J ochai) ist, wie à ¶ fters, aus R. J ischmafel verschrieben. V or allem aber unter-

scheiden sich die drei letzten Parallelstellen von N uR 11 u. Midr HL 3, 8 dadurch,

dag sie das zweimalige hinter à ¼ berhaupt nicht lesen. A uch das wird ur-
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sprà ¼ nglich sein; denn es entspricht durchaus der alten Gepflogenheit, da, wo kein

Mià Ÿ verstà ¤ ndnis mà ¶ glich war, den Gottesnamen ganz unerwà ¤ hnt zu lassen. E rst dio

einer spà ¤ teren Z eit angehà ¶ renden Redaktoren von N uR u. Midr HL haben das zwei-

malige  » win hinzugefà ¼ gt, um von vornherein deutlich zu machen, daà Ÿ es sich um

Gottes Stimme handle. E inen Beleg fà ¼ r den Gebrauch der Gottesbezeichnung " fla' tn

bereits im 2. J ahrhundert bieten also die beiden in Rede stehenden Stellen nicht.

Immerbin ist der W ortlaut von N uR 11 u. Midr HL 3,8 fà ¼ r unsere Z wecke beachtens-

wert. W ie diese beiden Stellen zu Gn 3, 8 von der Stimme des â € ž Dibbur" reden, genau so

reden Targ Onk u. Targ J erusch I zu Gn 3, 8 von der Stimme des ,Memra A donais* .

Daraus ergibt sich, daà Ÿ â € ž Memra A donais" geradeso wie â € ž Dibbur" als umschreibende

Gottesbezeichnung gegolten hat.

Der erste, der in verbà ¼ rgter W eise " iwin als Gottesbezeichnung verwandt hat,

ist, soweit wir sehen, R. J ehoschuaf b. Levi, um 250, gewesen. LvR 1 (106" ): R. J ehoschuaf

b. Levi hat gesagt: Bevor die Stiftshà ¼ tte aufgestellt war, haben die V à ¶ lker der W elt

die Stimme Gottes ^ ? (andere A usgaben iia" ? -) gehà ¶ rt u. erstarrten in ihren

Prunkgemà ¤ chern; das meint Dt 5, 23: Denn wer ist von allem F leisch (also auch von

den N ichtisraeliten), der die Stimme des lebendigen Gottes gehà ¶ rt hà ¤ tte . . . u. wà ¤ re

am Leben geblieben! V gl. TanchB nsiir  § 8 bei  « . II TanchB * y* > i § 1 (lb): R. Tanchum

b. Chanilai (um 280, ein Schà ¼ ler de" s R. J ehoschuaf b. L.) hat gesagt: . . . Die Israeliten

standen vor dem Berge Sinai u. vermochten die Stimme Gottes Hann nicht anzuhà ¶ ren,

s. Dt 5, 22: â € ž W enn wir noch weiter die Stimme J ahves (' n= oon) unseres Gottes

hà ¶ ren, so werden wir sterben." Mose aber wurde nicht geschà ¤ digt. â € ” LvR 1 (105 » )

liest -o* " iif iip statt " < i3-n ' p. | | LvR 1 (105d): â € ž Und J ahve rief Mose" Lv 1, 1, aber
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nicht wie A braham. Bei A braham heià Ÿ t es Gn 22, 11: â € ž E s rief der E ngel J ahves (â € ¢ ' â –   )

A braham" , also der E ngel rief, u. Gott i3' -in (in andren A usgaben na' nn) redete. A ber

hier (Lv 1,1) sprach nach R. A bin (I. um 325, II. um 370) Gott: Ich bin es, welcher

ruft, u. ich bin es, welcher redet (vgl. J es 48,15). â € ” A nders Targ J erusch I Lv 1,1:

â € ž Das W ort J ahves  » " jsia rief den Mose, u. der Memra J ahves rodete mit ihm." â € ”

Hier bezeichnet im Gegensatz zum â € ž W ort J ahves" der â € ž Memra J ahves* Gott selbst,

ebenso wie LvR 1 dem rufenden E ngel Gott is-' -tn oder na' in als Sprecher gegenà ¼ ber-

gestellt wird. A uch aus diesen Stellen ergibt sich die Gleichung: iia^ -in = < m ki » -ij

= Gott, bezw. J ahve. | | TanchB msi  § 23 (7 b): A ls sich Gott lan- dem Mose in Midian

offenbarte u. zu ihm sagte, daà Ÿ er nach à „ gypten zurà ¼ ckkehren sollte â € ” wie es heià Ÿ t

E x 4,19: J ahve (' n= nsr:) sprach zu Mose in Midian: A uf, kehre nach à „ gypten

zurà ¼ ck! â € ” da teilte sich das W ort va-in (appellativisch) in zwei Stimmen u. wurde

doppelgestaltig (^ tix -t " ," =  « W o ngoaiona); u. zwar hà ¶ rte Mose in Midian: â € ž A uf,

kehre nach à „ gypten zurà ¼ ck* , u. A hrori hà ¶ rte in à „ gypten: â € ž Geh Mose entgegen nach

der W à ¼ ste zu* E x 4,27; u. was in der Mitte war, hà ¶ rton sie à ¼ berhaupt nicht. Das

meint Hi 37,5: E s donnert Gott mit seiner Stimme W under. â € ” Die Parallelstelle

Tauch mar 66Â » hat am A nfang als Gottesbezeichnung nicht sondern â € ž der Heilige
E x kurs: Memra J ahves (N r. 3, B; 4, A )

319

gepriesen sei er! " n" apn (also tx sir. = n" z-r); ebenso E x B 5 (71Â » ) mit R. R^ ben

(gegen 300) als A utor. | | Midr HL 2,13 (100b): R. $ A zarja (um 380) hat gesagt: J ene

38 J ahre hindurch, die die Israeliten in der W Ã ¼ ste gleichsam in den Bann getan

waren, hat Gott na^ tn mit Mose nicht geredet, bis jene ganze Generation aufgerieben

war. â € ” In den Parallelen Tafan S0> > ; BB 121Â « ist der A usdruck anders gewandt:

statt .Gott.usia hat mit Mose nicht geredet' ist gesagt: â € ž es geschah kein 1131 mit

Mose' ; hier appellativisch â € ” .Reden* .| | N uR 6 (146b): Du findest, daà Ÿ nach der

Z Ã ¤ hlung der Israeliten geschrieben steht: Das sind die Gemusterten, welche Mose u.

A hron n. die F orsten Israels gemustert haben N u 1,44; aber nach der Z Ã ¤ hlung der

Leviten findest du nicht, daà Ÿ die Schrift den N amen der F à ¼ rsten erwà ¤ hnt, vielmehr

heià Ÿ t es N u 3, 39: die Mose musterte u. A hron. Das will dich lehren, daà Ÿ die F à ¼ rsten

Israels die Leviten nicht auf den Befehl Gottes ^ a-m â € ¢ Â » \ y (andre A usgaben: ' â € ¢ sin -> r hy

= N a 3, 16 mm -r hy) gezà ¤ hlt haben; aber Mose zog sie hinzu, um ihnen E hre zu

erweisen. â € ” Gleichbedeutend mit ia' nn â € ¢ Â « ' ? y steht (das.) " o< * ifi -to. â € ” -> a" in -t ^ y
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.nach dem Befehl Gottes' auch pSchab 7,10c, 26. | | J alqut N u  § 764 aus J elammedenu:

W enn die Israeliten gewuà Ÿ t hà ¤ tten, daà Ÿ A hron (zum Berge Uor) hinaufgestiegen

war, um zu sterben (s. N u 20,22 ff.), so hà ¤ tten sie ihn nicht hinaufsteigen lassen,

sondern hà ¤ tten fà ¼ r ihn um E rbarmen gefleht; aber sie waren der Meinung gewesen,

daà Ÿ ihn vielleicht Gott " i" ia* nn gerufen habe.

y. Targ J erusch I Gn 28,10: F Ã ¼ nf W under geschahen J akob, als er aus Bcer

Schebaf wegging. E rstes W under: die Stunden des Tages wurden verkà ¼ rzt, u. die Sonne

ging vor ihrer Z eit unter, weil Gott * ? zn (J erusch II: n^ ar) mit ihm zu reden bo-

gehrte â € ” Der Satz entspricht der A usfà ¼ hrung in GnR 68 (43 d): E s heià Ÿ t Gn 28,11: .

.Denn die Sonne war untergegangen* vnvn tca -:. Die Rabbinen haben gesagt: K s" a

wann d. h. sann nyij ,er là ¶ schte das Sonnenlicht aus* . Das lehrt, daà Ÿ der Heilige,

gepriesen sei er! das Sonnenrad vor der Z eit untergehen lieà Ÿ , um mit unsrem V ater

J akob im verborgenen zu reden. â € ” Man beachte, wie im Targum x -' a-i an die Stelle

von mn iiia vnpn im Midrasch getreten ist; dadurch wird bestà ¤ tigt, daà Ÿ jenes wie

dieses als Gottesbezeichnung gebraucht wurde. | | Targ J erusch I N u 7,89: V on dort

(zwischen den beiden K eruben à ¼ ber der Bundeslade) redete Gott  » i « i mit ihm (Mose). I!

Targ E z 1,24: W enn sie (die Chajjoth) stillstanden, lieà Ÿ en sie ihre F là ¼ gel vor Gott

mia-r schweigen. V gl. das. V ers 25. | | Targ J erusch I E x 33,11: J ahve redete mit Mose

W ort gegen W ort, die Stimme Gottes * t\ 3i hà ¶ rte er, aber den Glanz des A ngesichts

sah er nicht | | Targ J erusch II E x 20, 1: E s redete ' m mian (das W ort des N amens

= das W ort J ahves, genau so, wie sonst ' mK ^ a" o gesagt wird).

4. Memra A donai als verhà ¼ llende Bezeichnung des J ahvenamens.

Bevor wir die Belege in C folgen lassen, wird zunà ¤ chst noch auf die
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à ¼ brigen Bedeutungen von Memra in den Targumen einzugehen sein.

A .A ls A ppellativum bedeutet ny> * ), soa" 1? Â » d& s Reden" ,â € ž das W ort" .

E s steht:

a. V om Reden oder W ort eines Menschen. Gn 3,17: .W eil du gehà ¶ rt hast auf

die Stimme ^ -fi deines W eibes* . Targ Onk: W eil du angenommen hast das W ort

â –   " 5* ~ " deines W eibes; J erusch 1 ebenso. | | Gn 16,2: .A brain hà ¶ rte auf die Stimme

Sarais.* Onk: A bram nahm das W ort " > n* ni Sarais an; J erusch I ebenso. | | N u 27,21:

.N ach seinem (E lfazars) A usspruch ve ' s? sollen sie ausziehen, u. nach seinem A us-

spruch sollen sie einziehen.* Onk u. J erusch I: N ach seinem W ort " " To -? sollen sie

ausziehen, u. nach seinem W ort rvia-u sy sollen sie einziehen. | | W eitere Beispiele:

Onk u. J erusch I zu Dt 21, 18. 20; Onk zu Dt 32, 2; Targ J es 28,23; Hi 23, 2.

b. V om W ort eines E ngels. E x 23,21 f.: .N imm dich vor ihm (dem E ngel J ahves)

in acht u. hà ¶ re auf seine Stimme â –   . ., denn mein N ame ist in ihm; denn wenn

du auf seine Stimme iV pa hà ¶ rst u. alles tust* . . . Onk: N imm dich in acht vor ihm

u. nimm sein W ort R^ Tf! * an . . .; denn in meinem N amen (geschieht) sein Reden

n-a-o ' K tiz; denn wenn du willig sein W ort r-ia-s; annimmst. . .; J erusch I ebenso.
320

E x kurs: Memra J ahves (N r. 4, A )

C. V om W ort Gottes. N u 23,19: â € ž Gott ist nicht ein Mensch, daà Ÿ er là ¼ ge . .., hat er

geredet u. sollte es nicht ausfahren? * Onk: N icht wie die W orte der Menschen-

kinder ist das W ort Gottes uns » TS; . . . was er geredet hat, fà ¼ hrt er aus, u. jedes

W ort von ihm n-^ -n 5ai wird erfà ¼ llt. â € ” Der 1. Teil des Satzes ebenso in J erusch I. | |

Die schwierige Stelle Dt 33, 3 gibt Onk so wieder: J a, er liebte die Stà ¤ mme, alle

Heiligen des Hauses Israel; durch K raft fahrte er sie aus à „ gypten, u. sie zogen einher

unter deiner W olke, brachen auf nach deinem W ort ? OP,n. â € ” Die V erbindung -pa* a i »

auch Targ J er 14,22. II 2 Sm 22, 36: ,Du gabst mir den Schild deines Heils, u. dein

A ntworten (= dein E rhà ¶ ren) machte mich groà Ÿ .* Targ: ,Du gabst mir Stà ¤ rke, u.

durch deine Rettung u. durch dein W ort (* 7? s-' 3a,> dem Tex twort ~ rir entsprechend)

machtest du mich groà Ÿ ." â € ” Der Targum zur Parallelstelle Ps 18,36 zieht dem Grund-

tex t gemà ¤ à Ÿ â € ž Rettung* zu â € ž Stà ¤ rke* :â € ž Du gabst mir Stà ¤ rke u. Rettung, u. durch deip

W ort -â € ¢ W ' aa machtest du mich groà Ÿ .* | | 1K g 18,24: â € ž Der Gott, der antworten wird

mit F euer, der ist Gott.* Targ: Ich will anrufen den N amen J ahves, u. er wird sein
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W ort* s-; a-)? senden (= er wird antworten). | | J es 44, 24: â € ž Ich allein habe den Himmel

ausgespannt, die E rde ausgebreitet von mir aus." Targ: Ich habe die Himmel auf-

gerichtet durch mein W ort -la.-a:; , die E rde fertiggestellt durch meine K raft " rruaaa. | |

J es 45,12: â € ž Ich habe die E rde gemacht u. den Menschen auf ihr geschaffen; ich â € ”

meine HÃ ¤ nde haben die Himmel ausgespannt.* Targ: Ich habe durch mein W ort

wurwa die E rde gemacht u. den Menschen auf ihr geschaffen; ich habe durch meine

K raft smi3> 3 die Himmel aufgehà ¤ ngt u. all ihr Heer vollendet. | | J es 48, 13: â € ž Hat

doch meine Hand die E rde gegrà ¼ ndet u. meine Rechte die Himmel ausgebreitet.*

Targ: Habe ich doch durch mein W ort -nir> sa die E rde fertiggestellt u. durch meine

K raft Tfi3Â » a die Himmel aufgerichtet. | | Dt 33, 27: â € ž W ohnung (sicherer Schutz) ist

der V orzeit Gott u. von unten ewige A rme.' Targ Onk faà Ÿ tâ € ž W ohnung* als A ppo-

sition zum letzten W ort von V ers 26 u. Ã ¼ bersetzt V ers 26 u. 27 so: â € ž E s ist kein Gott

wie der Gott Israels, dessen Sch" kliina (gà ¶ ttliche Gegenwart) im Himmel dir zur Hilfe

ist, u. dessen Macht im Himmel der Himmel ist, der W ohnung Gottes, der seit der

Urzeit ist; durch sein W ort me^ aa wurde die W elt gemacht.* â € ” Onk hat rnrp (von

unten) als Gegensatz zur himmlischen Gotteswohnung aufgefaà Ÿ t u. deutete dem-

gemà ¤ à Ÿ ttyy ns^ T rnijB* ,= ,u. unterhalb die (schà ¶ pferischen Gottes-)A rme der W elt.*

Z ur V ermeidung des A nthropomorphismus ersetzte er dann die â € ž Gottesarme* durch

â € ž Gottes W ort* u. gab so die Schluà Ÿ worte frei wieder: Durch sein W ort wurde die

W elt gemacht. â € ” J erusch I folgt im allgemeinen dem Targ Onk, nur daà Ÿ er V ers 27 b

nicht auf die schà ¶ pferische, sondern auf die erhaltende u. regierende Gotteskraft bezieht;

er à ¼ bersetzt V ers 27: Die W ohnung war von A nbeginn u. von unten der A rm seiner

K raft, der die W elt trà ¤ gt. â € ” E s ist bereits oben (N r. 2,4) darauf hingewiesen worden,
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daà Ÿ im Targ zu J es 44, 24 u. zu den à ¼ brigen eben angefà ¼ hrten Stellen, die von der

Schà ¶ pfung der W elt handeln, der Gedanke an eine Memra-Hypostase als Mittlerin

der W eltschà ¶ pfung và ¶ llig fernliegt. Die appellative F assung von ia* B. = â € ž W ort* wird

nicht nur durch das parallele K o^ ' a » (K raft) gefordert, sondern vor allem durch die

weitere Parallelstelle Ps 33, 6, in der der Targum â € ž W ort" statt â –   ra-' a verwendet:

Durch das W ort J ahves s' ^ aa wurden die Himmel gemacht u. durch den Hauch

seines Mundes all ihr Heer. | | J es 59,16: â € ž Seine Gerechtigkeit stà ¼ tzte ihn.* Targ: Durch

das W ort seines W illens a-man ta-ns, stà ¼ tzte er sie. II Hos 13,14: â € ž W o sind deine

Seuchen, Tod? W o ist dein Stachel, Unterwelt? * Targ: N un soll meir Reden wider sie

â –   pna^ â –   ' 7i » ,a zum Tà ¶ ten u. mein W ort " asne zum V erderben sein. | | Spr 30,5: â € ž J egliche

Rede Gottes ist gelà ¤ utert.* Targ: A lle W orte Gottes x nii « ^ ^ spa. yirà ¤  » sind gelà ¤ utert.

In den oben gebrachten Paraphrasen zu J es 45, 12; 48,13 u. Dt 33, 27 liegen bereits

Beispiele vor, wie man A nthropomorphismen (Hand, A rm Gottes) durch die V erwendung

von zu beseitigen gesucht hat. Diesem Streben hat man ia* B auch sonst dienst-

bar gemacht. So wird es zum E rsatz von â € ž Stimme* ,â € ž Mund" Z unge* ,â € ž Geist* ,â € ž Herz*

Gottes zB an folgenden Stellen gebraucht. E x 5,2: â € ž W ist J ahve, daà Ÿ ich auf

seine Stimme i' sp^ hà ¶ ren sollte? " Onk u. J erusch I: Der N ame J ahves ist mir nicht
E x kurs: Memra J ahves (N r. 4, A )

321

bekannt, daà Ÿ ich sein W ort n^ a' ai annehmen sollte. â € ” .Sein (Gottes) W ort ia-a

annehmen* fà ¼ râ € ž auf seine Stimme hà ¶ ren* anch Onk n. J erasch I Dt 26,17, Targ

1 8m 12,14; vgl. Targ J es 1,19. 20. | | Dt 4, 36: â € ž V om Himmel her hat er dich seine

Stimme hà ¶ ren lassen." Onk u. J erusch I: V om Himmel her hat er dich (euch)

die Stimme seines W ortes n" :a" ' 3 ip. (so * p mit Pathach die A usgaben) hà ¶ ren lassen. â € ”

J es 30,80: â € ž HÃ ¶ ren lassen wird J ahve die Hoheit seiner Stimme* iiip. Targ: HÃ ¶ ren

lassen wird J ahre die Herrlichkeit der Stimme seines W ortes n' itt' g fcp. | | J oel 4,16:

â € ž J ahve ... là ¤ à Ÿ t von J erusalem seine Stimme ertà ¶ nen." Targ: J ahve erhebt von J erusalem

sein W ort n « ia-a. | | N u 20,24: â € ž W eil ihr widerspenstig gewesen seid gegen meinen

Mund* (-b = gegen meinen Befehl). Targ Onk u. J erusch 1: gegen mein W ort V > a-a i » .â € ”

E benso Targ Onk u. J erusch I zu N u 27,14. | | 1K g 8,24: â € ž Du hast geredet mit deinem

Hund T^ -ts u. mit deiner Hand -7; ? es erfallt.' Targ: Du hast bestimmt durch dein

W ort TJ S' a* u. durch deinen W illen  « irjw^ es erfallt II J es 30, 27 f.: â € ž Seine (Gottes)

Z unge ist wie ein verzehrendes F euer u. sein Hauch imi (Geist) wie ein reià Ÿ ender
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Bach." Targ: Sein Reden  » * * >  « â –   "  « . ist wie ein verzehrendes F euer u. sein Reden rvia-a

wie ein mà ¤ chtig steigender Bach. V gl. auch Targ zu J es 30, 33 weiter nuten E nde A , c. | |

J es 48, 16: â € ž A donai J ahve hat mich gesandt u. sein Geist* < nv\ Targ: A donai E lohim

hat mich gesandt u. sein W ort n-" > s-a. | | Sach 7,12: â € ž Die W orte, die J ahve C^ ' baoth

sandte durch seinen Geist ---.-i mittelst der frà ¼ heren Propheten." Targ: Die W orte

K ' ajpi, die J ahve C' baoth sandte durch sein Reden n-iq-aa mittelst der frà ¼ heren

Propheten. II Hos 11,8: â € ž E s wendet sich mein Herz gegen mich.' Targ: E s stellt

sich das W ort " V ? meines Bundes mir entgegen.

A ber nicht nur einzelne anthropomorphistische A usdrà ¼ cke werden durch Tu be-

seitigt; tx wird auch benà ¼ tzt, um gewissen A ussagen à ¼ ber Gott, die aus irgend-

einem Grunde unpassend erschienen, eine andere F Ã ¤ rbung zu geben. Gn 7,16: â € ž J ahve

schloà Ÿ hinter ihm (N oah) zu." Onk hielt diese A usdrucksweise fà ¼ r zu sinnlich; er

setzte dafà ¼ r: J ahve beschà ¼ tzte ihn durch sein W ort n-^ a-aj. â € ” J erusch I:  » ^ T «

beschà ¼ tzte die Tà ¼ r der A rche hinter ihm; J erusch II: ' m tna* a. erbarmte sich (schonte)

seiner. â € ” Man kà ¶ nnte im Hinblick auf Onk geneigt sein, auch im J erusch I u. II  « na- «

appellativisch = W ort zu fassen: Das W ort J ahves beschà ¼ tzte die Tà ¼ r, bezw.: Das

W ort J ahves (' m eigentlich â € ž des N amens" ) erbarmte sich seiner. Doch ist es ein-

facher, im A nschluà Ÿ an den alttest. Tex t" ix ia-a, bezw. ' na ma-a als bloà Ÿ e Um-

schreibung des Gottesnamens zu fassen = â € ž J ahve" beschà ¼ tzte, bezw. erbarmte sich. | |

Lv 26,14.18. 21. 27: â € ž W enn ihr auf mich nicht hà ¶ ren werdet* Das â € ž Hà ¶ ren auf J ahve"

schien den Menschen in eine zu unmittelbare Berà ¼ hrung mit der Gottheit zu bringen;

Onk schwà ¤ cht deshalb ab: W enn ihr mein W ort * " md* b nicht annehmen werdet. â € ”

Daà Ÿ dabei auch nicht im entferntesten an eine Memra-Hypostase gedacht ist, zeigt
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J erusch I mit der à œ bersetzung: â € ž W enn ihr nicht hà ¶ ren wollt auf die Lehre derer,

die Tora lehren" ; kà ¼ rzer in V ers 18.21.27: â € ž W enn ihr nicht hà ¶ ren wollt auf die

Lehre meiner Tora." | | 1K g 8,50: â € ž A lle V ergehungen, mit denen sie sich gegen dich

tt? vergangen haben.' A uch hier wollte man den Gedanken abwehren, als ob die

Sà ¼ nde des V olkes Gott unmittelbar berà ¼ hre; der Targum schiebt deshalb noch ia* a ein:

A lle ihre E mpà ¶ rungen, mit denen sie sich gegen dich u. gegen dein W ort â € ¢ J ^ a,*  » .^ ? [  »

empà ¶ rt haben. â € ” W eitere Beispiele s. im folgenden A bsatz.

W ir haben bisher nur Stellen angefà ¼ hrt, in denen ia* a durch sein Suffix als gà ¶ tt-

liches W ort kenntlich gemacht ist; aber auch in der V erbindung i> ? ai,< a, die sonst

E rsatz fà ¼ r den J ahve-N amen ist (s. weiter unten C), kann die Bedeutung â € ž W ort*

oder â € ž Reden* haben. Meist sollte auch in diesem F all durch " > a* a anthropomorphistischen

V orstellungen vorgebeugt werden. Gn 3, 8. 10: â € ž Sie hà ¶ rten die Stimme J ahve-E lohims*

e-rt^ ic mir ii? . . . (V ers 10:) â € ž Ich hà ¶ rte deine Stimme* r; ' ' ; j; . Onk: Sie hà ¶ rten die

Stimme des Redens J ahves  » jn * W t (V era 10:) Ich hà ¶ rte die Stimme deines

Redens n? a:* aV ; ? .J erusch I ebenso. W egen -pa-a in V ers 10, das nur â € ž Stimme

deines Redens* heifien kann, ist " tK is-a V ers 8 nicht als Umschreibung des Tetra-

gramms = J ahve, sondern = â € ž W ort* oder â € ž Reden J ahves' zu fassen. J erusch II, der

8tr » ok o. Billerbcek, K T II. 21


822

E x kurs: Memra J ahves (N r. 4, A . B)

in V ers 8 Onk n. J erusch I folgt, hat V ers 10 H7Â » Â » 1 fy> = â € ¢ Stimme deines Redens. j|

Dt 27,10: ,So hà ¶ re denn auf die Stimme V ipa J ahves deines Gottes." Onk: So nimm

denn an das W ort J ahves deines Gottes < yf> * ^ ? ; > i" p; ebenso J erusch I,

nur mit dem Plural in der A nrede. â € ” " fj * ^ â „ ¢ s' ^ -? Ã Ÿ ,das W ort J ahves annehmen*

fà ¼ r das alttestamentliche .auf die Stimme jahves hà ¶ ren" auch Targ 1 Sm 12,15;

J er 38, 20; 44,23. â € ” Beim Gegensatz: â € ž widerspenstig gegen den Mund (Befehl) J ahves

sein' (Dt 1, 26; 1 Sm 12, 14. 15; 1K g 13,21) setzen die Targume regelmà ¤ à Ÿ ig .wider-

spenstig sein gegen das W ort J ahves" " ; 7^ ? = " ? 8. | | N u 9,18: .N ach dem Mund

(Befehl) J ahves mir  » s brachen die K inder Israel auf, u. nach dem Mund J ahves

lagerten sie." Onk: N ach dem W ort J ahves rc-s 57 brachen die K inder Isr. auf,

u. nach dem W ort J ahves " i k-b-b i » lagerten sie. A ls E rsatz fà ¼ r das Tex twort " i

kann k-b-b nur = .W ort" gedeutet werden. Dagegen hat J erusch I: * ; t « 7? '  » B* t 5?

brachen die K inder Israel auf, u. kib-b Dir lagerten sie. Bei der wà ¶ rtlichen

à œ bersetzung .nach dem Munde (Befehl) des Memra J ahves" scheint ,Memra J ahves*
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E rsatz fà ¼ r den J ahve-N amen zu sein. A ber Bit b » bedeutet einfach .gemà ¤ à Ÿ * ; deshalb

auch hier k-o-v appellativisch: .gemà ¤ à Ÿ dem W ort J ahves* brachen sie auf usw. | |

Gn 20, 3. 6: .E s kam Gott zu A bimelekh im Traum" . . . (V ers 6:) .E s sprach zu ihm

Gott im Traum." â € ” Das K ommen Gottes zu einem Menschen, noch dazu zu einem

Heiden, mochte bedenklich erscheinen; Onk schwà ¤ cht deshalb ab: E s kam ein W ort

von vor J ahve * dt^ yo ib-b zu A bimelekh im Traum. . . . (V ers 6:) E s sprach zu

ihm ein W ort ^ b-b von vor J ahve im Traum. J erusch I ebenso in V ers 3; dagegen

in V ers 6: E s sprach zu ihm " ~ k^ s* Â » im Traum. Da J erusch I in V ers 3 ein .W ort

von vor J ahve* zu A bimelekh kommen là ¤ à Ÿ t, so kann auch V ers 6 mit dem ,Memra

J ahves* nicht J ahve selbst, sondern nur jenes .W ort von vor J ahve* gemeint sein;

s. J erusch 1 N u 23, 3f. (gleich). | Z u Gn 20, 3.6 sind zu stellen Gn 31, 24: ,E s kam Gott

zu Laban im Traum.* Onk: E s kam ein W ort ib-b von vor J ahve zu Laban im

Traum. J erusch I: E s kam ein E ngel mit einem W ort wai von vor J ahve. â € ” N u 22,20:

.Gott kam zu Biham in der N acht.' Onk u. J erusch I: E in W ort ib-b kam von vor

J ahve zu Biham in der N acht. â € ” N u 23, 3. 4. .V ielleicht wird J ahve mir begegnen.*

(V ers 4:) .Gott begegnete dem Bilfam.* Onk: V ielleicht wird ein W ort wn von vor

J ahve mir begegnen. . . . (V ers 4:) E s begegnete ein W ort nr> Â » von vor J ahve dem

Biham. J erusch I: V ielleicht gesellt sich das W ort J ahves " t « "  » t zu mir.. . .

(V ers 4:) E s begegnete das W ort von vor J ahve aip ya kib' b dem Biham. .Das

W ort von vor J ahve" V ers 4 hier ebenso = k^ b> b V ers 3 wie oben in Targ J erusch I

Gn 20, 3. 6. II J es 30, 33: .Der Hauch J ahves " pbo; wie ein Schwefelstrom setzt sie

in Brand." Targ:  « ib' b wie ein mà ¤ chtiger Schwefelstrom usw. Da " i k^ b' b dem

" rvm entspricht, wird es mit .W ort J ahves* wiederzugeben sein.


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B. irro bedeutet auà Ÿ er .W ort" auch das  » W esen eines Menschen" ,

die .Person" .A ls Status constructus steht 10^ 0 in dieser Bedeutung

à ¤ uà Ÿ erst selten (Beispiele s. bei e); desto hà ¤ ufiger findet es sich in V er-

bindung mit Suffix en. W ie nà ¤ mlich die alttestamentl. A usdrà ¼ cke fà ¼ r

 » Person" d^ sb (A ngesicht) u. c? : (Seele) in V erbindung mit Suffix en

vielfach die Bedeutung des .Personalpronomens angenommen haben, so

ersetzt in den Targumim auch ix jia mit dem Personalsuffix in sehr

zahlreichen F à ¤ llen das persà ¶ nliche F à ¼ rwort, " np-nj daher nicht bloà Ÿ

 » mein W ort" , sondern auch =  » ich" ; ebenso rpip^ p = du, rrnytj = er.

2 Chr 16,3: .E in Bund ist zwischen mir u. dir" â € ¢ :â € ¢ ; . Targ: E in Bund ist

â € ¢ pa.' a T' jà ¼ ' ^ a^ a zwischen meiner Person u. deiner Person = zwischen mir u. dir. | |

K L 3,54: .Ich sprach (dachte): Ich bin verloren." Targ: Ich sprach bei mir r « -B »

â –   na^ aa: Ich bin von der W elt (dem Leben) abgeschnitten. II Hi 7, 8: .Sieht dein A uge

nach mir, so bin ich nicht mehr.* Targ: Siebt dein A uge * ? a/Bi â –   = auf mich, so bin

ich nicht mehr. | | Hi 19,18: .A uch K naben verachten mich' -a. Targ: A uch K inder
E x kurs: Memra J ahves (N r. 4, B)

323

verwerfen mich â –   " /Â « * Â » . i| Hi 27, 3: .Denn noch ganz ist mein Odem in mir." Targ:

Denn es schwindet mein Lebensodem in mir " ' a^ ei dahin. II Z u Ruth 3, 8 setzt der

Targum ausschmà ¼ ckend hinzu: W ie Paltiel, Sohn des Lalsch, der F romme, tat, der ein

Schwert zwischen sich rr^ -a yi u. Mikhal stekte (vgl. 2 Sm 3, 14 ff.).

So wird nun -wo mit dem Personalsuffix auch in bezug auf Gott

gebraucht:

O. als E rsatz fà ¼ r die 1. Person des persà ¶ nlichen F à ¼ rwortes. Gn 6,7: .J ahve sprach:

W egwischen will ich die Menschen . . ., denn ich bereue, daà Ÿ ich sie gemacht habe.'

Unk: J ahve sprach usw. . . .; denn ich bin rà ¼ ckgà ¤ ngig geworden bei mir " ^ " ^ t (d. h.

ich bereue), daà Ÿ ich sie gemacht habe. J erusch I: J ahve sprach: Ich will die Menschen,

die ich geschaffen habe, durch mein W ort vernichten . . .; denn ich bin rà ¼ ck-

gà ¤ ngig geworden bei mir " e-M, daà Ÿ ich sie gemacht habe. | | Gn à ¶ , 12: .Bund zwischen

mir u. euch" os' j-si " 3-5- Onk u. J erusch I: â –   ps-s-g »  « a*  « 1* ? . zwischen mir u. euch. II

Gn 9,13: ,Bund zwischen mir u. der E rde." Onk u. J erusch I: zwischen mir ] ~ 3
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u. der E rde. â € ” Das. V ers 15: .Bund zwischen mir u. euch." Onk u. J erusch I wie in

V ers 12. â € ” Dagegen in V ers 16: .Bund zwischen Gott u. allen lebendigen W esen"

haben Onk u. J erusch I: Bund zwischen ina-a (Umschreibung des gà ¶ ttlichen N amens

= J ahve) u. allen lebendigen W esen. â € ” Z uV ers 17 s. bei e. \ \ Gn 15,1: .Ich -? 5ic bin

dir Schild." Onk: Ich " " " flaps bin Stà ¤ rke dir. J erusch I: Ich â € ” s-o bin dir Schild

(mà ¶ glichenfalls aber * ib" b auch = .mein W ort" ). II Gn 17,2. 7: .Bund zwischen mir

u. dir" ; V ers 10 u. 11: .Bund zwischen mir u. euch." Onk u. J erusch I fà ¼ r: .zwischen

mir" Ã ¼ berall: " -a-B r> a. | | Gn 26, 24: .Ich " ? :s bin mit dir." Onk u. J erusch I: Ich ^ a-a

bin dir zur Hilfe. â € ” E benso Gn 31, 3; E x 3,12; Ri 6,16; vgl. J os 3,7: ,W ie ich mit

Mose war, werde ich mit dir sein." Targ: W ie ich ' " ib-b Mose zur Hilfe gewesen

bin, so werde ich " Â « M dir zur Hilfe sein. | | E x 4,12: ,Ich " Â » SSÂ » werde mit deinem

Munde sein." Onk: Ich ' -ib' b werde mit deinem Munde Bein. J erusch I: Ich selbst

' TBvai K SK (eigentlich: ich in eigener Person) werde mit dem W ort deines Mundes

sein. | | E x 4,15: .Ich -sjk werde mit deinem Munde u. seinem Munde sein." Onk:

Ich -^ a-a werde mit deinem Munde u. mit seinem Munde sein. J erusch I: Ich " in^ o

werde mit dem W ort ivg deines Mundes u. mit dem W ort seines Mundes sein. II

E x 19,9: ,J ahve sprach zu Mose: Siehe, ich werde zu dir kommen." Onk u.

J erusch I: J ahve sprach zu Mose: Siehe, ich ! < :tt werde mich dir offenbaren. J erusch II:

Memra J ahves ' m kib-b (Umschreibung des gà ¶ ttlichen N amens = J ahve) sprach zu

Mose: Siehe, ich werde mich dir offenbaren. | | E x 25, 22: .Ich will mich dir

daselbst stellen, u. ich werde mit dir reden." Onk u. J erusch I: Ich werde mich " < b-b

dort fà ¼ r dich bereithalten, u. ich werde mit dir reden. â € ” II Lv 20, 23: .Denn alles dies

taten sie (die ausgetriebenen V à ¶ lker), darum faà Ÿ te ich W iderwillen gegen sie.* Onk
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u. J erusch I: Darum verwarf ich " " ia* a sie. | l Lv 26, 29: .Ich wende mich zu euch."

Onk: Ich werde mich bei mir m> b,B3 ( = in meinem Innern) wenden, um euch Gutes

zu tun. J erusch I à ¤ hnlich, aber ohne ^ a « aa. | | Lv 26,12: .Ich wandle in eurer Mitte

u. bin euch zum Gott, u. ihr werdet mein V olk sein." Onk: Ich werde meine Schekhina

(gà ¶ ttliche Gegenwart) in eurer Mitte wohnen lassen u. werde euch zum Gott sein, u.

ihr werdet vor mir zum V olk sein. J erusch I: Ich werde die Herrlichkeit meiner

Schekhina in eurer Mitte wohnen lassen, u. ich vwb werde euch zum E rlà ¶ ser-Gott

sein, u. ihr werdet meinem N amen (= mir) zu einem heiligen V olk sein. | | Lv 26,44:

.A ber auch dann, wà ¤ hrend sie im Lande ihrer F einde sind, verwerfe ich sie nicht u.

verabscheue sie nicht." Onk nicht wesentlich anders. J erusch 1: Und auch bei alle-

dem will ich mich bei mir Ta^ oa ihrer erbarmen, wenn sie verbannt sind in das

Land ihrer F einde; ich will sie nicht verachten unter der Herrschaft Babels, u. ich

" â –   a^ a will sie nicht verwerfen unter der Herrschaft der Meder usw. | | N u 14,35: â € ž Ich

' im J ahve habe es geredet; wahrlich dies werde ich dieser ganzen bà ¶ sen Gemeinde

tun." Onk: Ich s? kJ ahve habe es beschlossen bei mir " ? a* az; wahrlich usw. J erusch I:

Ich hjk J ahve habe es beschlossen bei mir ' -a-as; wahrlich beschlossen habe ich es
324

E x kurs: Memra J ahves (N r. 4, B)

bei mir ' -ra-na in bezug auf diese ganze bà ¶ se Gemeinde. II N u 17,19: .W ohin ich mich

euch zu stellen pflege" nanu.. Onk u. J erusch I wenden statt der reflex iven die transi-

tive V erbalform an: W ohin ich mich euch zu stellen pflege -wa pts. | | Dt 18, 19:

â € ž V on dem werde ich " sjk es fordern." Onk u. J erusch I: V on dem werde ich â –   H3,< Â »

es fordern. II 1 Sm 15,11: ,E s ist mir leid geworden, daà Ÿ ich den Saul zum K à ¶ nige

gemacht habe." Targ: Ich bin rà ¼ ckgà ¤ ngig geworden bei mir daà Ÿ usw.; à ¤ hnlich

1 Sm 15, 35. | | 1K g 12, 24: ,V on rA ir -rK ia ist die Sache ausgegangen." Targ setzt fà ¼ r

-pko ein: 03: yi = Â ± von vor mir. II 2 K g 19,28: .W egen deines Tobens gegen

mich." Targ: W eil du mich " 10* 0 erzà ¼ rnt haat. | | 2K g 19, 34; 20, 6: .Um meinetwillen"

-jriis. Targ: " TT' s S' ijj - meinetwegen. | | J es 45, 2: .Ich -:s will vor dir (K oresch)

hergehen." Targ: Ich " â € ¢ " w » werde vor dir hergehen. | | J es 45, 22: .W endet euch zu

mir" Targ: W endet euch zu mir â –   n « fsi> . | | J es 45, 23: .Bei mir  » 1 habe ich ge-

schworen." Targ: Bei mir â –   â –   " :.* ? .* habe ich geschworen. | | J es 48,15: .Ich, ich -j^

habe geredet, habe ihn auch berufen." Der Targum deutet die Stelle auf A braham
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u. Ã ¼ bersetzt: Ich in eigener Person k; k habe einen Bund mit eurem V ater

A braham geschlossen-. II J es 65, 3: .Die Leute, die mich " rtw reizen ins A ngesicht* hr.

Targ: Die Leute, die mich  « -< ? â € ¢  « . i? erzà ¼ rnen vor mir â –   " 375. | | J es 66,13: .Ich ' s « will

euch trà ¶ sten." Targ: Ich will euch trà ¶ sten ^ sr; nrrj-i w » *  » .| | J er 5,11 f.: ,Gar treulos

haben sie an mir " 2 gehandelt." .Sie haben J ahve verleugnet." Targ: Trug haben sie

an mir ywpss geà ¼ bt. V erleugnet haben sie ~ " j (Umschreibung des gà ¶ ttlichen

N amens = J ahve). II J er 29. 23: .Ich -ssic bin der W issende u. Z euge, ist J ahves Spruch.

Targ: V or mir " > ts^ p ist es offenbar, u. ich â –   ' -â –   Â « " S bin Z euge, hat J ahve gesagt. | | J er 31,9:

â € ž Z um V ater bin ich Israel geworden." Targ: Ich war Israel wie ein V ater. Hier

wird es besonders deutlich, daà Ÿ â € ”  » " n in dergleichen Stellen nicht = .mein W ort"

ist. â € ” II J er 32,40: â € ž Daà Ÿ ich mich von ihnen nicht abwenden will." Targ: Daà Ÿ ich

â € ¢ â –   " s-" : mich nicht mehr von ihnen abwenden will. | | J er 32,41: â € ž Ich will meine Lust

an ihnen haben." Targ: Ich â –   " w » will mich à ¼ ber sie freuen. | | E z 20,12: .Um zum

Z eichen zu sein zwischen mir u. ihnen s~ T? ' * ? " ? .â –   Targ: Z wischen mir " T? " ? . 1* ? . ° -

ihnen ^ n-a-as. | | Hos 9,10: .W ie Trauben in der W Ã ¼ ste fand ich Israel." Targ: . . . traf

ich " w: Israel an. | l Hos 11, 4 s. bei N r. 5. | | Hos 11,9: .N icht will ich wiederum

E phraim verderben; denn Gott bin ich " sjh u. nicht ein Mensch, in deiner Mitte ein

Heiliger." Targ: N icht will ich â –   ma-' s das Haus Israel wiederum verderben; denn Gott

bin ich kjk, (dazu die E rklà ¤ rung:) ich -nq-q bestehe in E wigkeit, u. nicht sind meine

Taten wie die Taten der Menschen, die auf E rden wohnen. So habe ich es bei mir

" ^ sa bestimmt, daà Ÿ in eurer Mitte meine heilige Schekhina (gà ¶ ttliche Gegenwart)

sei. II J es 48,16: .N ahet euch zu mir" ' h* . Targ: N ahet euch zu mir " " weV .

b. als E rsatz fà ¼ r die 2. Person des persà ¶ nlichen F à ¼ rworts. 2 Sm 22, 30 = Ps 18,30:
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â € ž Denn mit dir naa (= -a) lauf ich eine K riegsschar an." Targ: Denn mit dir Tjo-ai

laufe ich Heere an. \ \ Levy, Chald. W à ¶ rterb. 2, 32, fà ¼ hrt noch 3 Stellen aus cod. M. an,

die in unsren A usgaben fehlen. Targ zu Ps31,15: A uf dich tw -Â » vertraue ich. Z u

Ps 71,12: E ntferne dich tw nicht von mir. Z u Hi 22, 29: Das Geschlecht, das durch

dich -pa-na gebeugt wurde. II F erner s. Ps 7, 2: â € ž J ahve mein Gott, auf dich vertraue

ich" ; Targ: J ahve mein Gott, auf dich " pi9" Â » a hoffe ich.

C. als E rsatz fà ¼ r die 3. Person des persà ¶ nlichen F à ¼ rworts. Gn 6, 6: â € ž J ahve bereute,

daà Ÿ er die Menschen gemacht hatte." Onk u. J erusch I: J ahve wurde rà ¼ ckgà ¤ ngig bei

sich sp" ; ? ,t? 3, daà Ÿ er usw. | | Gn31,5: .Der Gott meines V aters ist mit mir gewesen."

Onk: ... ist mir zur Hilfe gewesen. J erusch I: Der Gott meines V aters ist selbst n" ^ a « B

mir zur Hilfe gewesen. A hnlich Gn 35,3: ,E r ist mit mir gewesen." Onk u. J erusch I:

E r n--< 3-s ist mir zur Hilfe gewesen. | | Lv26,46: .Dies sind die Satzungen, die J ahve

gab zwischen sich \ vs, u. den K indern Israel." Onk u. J erusch 1: Z wischen sich ] * a

n" ie « fl u. den K indern Israel. | | Dt 1,1 setzt J erusch I zu den W orten .zwischen Paran"

erlà ¤ uternd hinzu: Ihr wichet ab hinter ihm s^ -a ina^ a u. erzà ¼ rntet ihn in Paran. â € ”

Doch kà ¶ nnte n-na-ta hier auch â € ž sein W ort" bedeuten. â € ” E benso setzt J erusch II gegen

E nde von Dt 1,1 hinzu: E r gedachte bei sich s^ ' isa, euch zu vertilgen. | | Dt 4, 24:
E x kurs: Memra J ahves (N r. 4, B)

325

â € ž J ahve dein Gott ist ein verzehrendes F euer." Onk: J ahve dein Gott, er rv-^ -o ist ein

â – ¼ erzehrendes F euer. J erusch 1: J ahve euer Gott, er mw (so wird zu lesen sein statt

i* tF euer, das F euer verzehrt. â € ” E benso Dt 9, 3: , J ahve dein Gott... ist ein

â – ¼ erzehrendes F euer.* Onk u. J erusch I:... er n^ ta' o ist ein verzehrendes F euer. â € ”

J es 10,17: .Sein Heiliger wird zur F lamme.* Targ: Sein Heiliger, er n « io-o ist mà ¤ chtig

wie F euer u. seine W orte hwipi wie eine K lamme. â € ” MÃ ¶ glichenfalls ist in diesen

drei Stellen n* io* B durch ,sein W ort* zu abersetzen; iou wà ¤ re dann zur A bschwà ¤ chung

dea V ergleichs hinzugefugt worden; vgl. Targ zu J es 30,27 f. u. zu J es 30,33 bei 4, A , c. II

Dt 33, 27: â € ž E r sprach: V ertilge.* Onk ebenso. J erusch I: E r sprach bei sich nâ € ” B-Ã ¶ a,

d. h. er beschloà Ÿ , sie zu vertilgen. | | J os 23,3: â € ž J ahve euer Gott ist es mir, der fà ¼ r euch

kà ¤ mpfte.' Targ: J ahve euer Gott, er selbst nâ € ” > o* n kà ¤ mpfte fà ¼ r euch. â € ” E benso Targ

J os 23,10. Dagegen durfte im gleichen Z us.hang Targ J os 10,14.42 J i-^ * ? .a â € ž durch

sein W ort" bedeuten. | | 2K g 13, 23: â € ž J ahve . . . wandte sich ihnen zu.* Targ: J ahve ...

wandte sich bei sich rpie-ea, ihnen Gutes zu tun. II J es 8,14: â € ž E r wird zum Heiligtum
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werden u. zum Stein des A nstoà Ÿ es." Targ: W enn ihr nicht hà ¶ ren werdet, so wird er

nvnra euch zum Bestrafer werden u. zum Stein des A nstoà Ÿ es. | | J es 63, 8: â € ž Und so

ward er ihnen zum Helfer.* Targ: Und so wurde er selbst nâ € ” o-o ihnen zum Befreier. II

Dt4,37: â € ž E r fà ¼ hrte dich in eigener Person wà ¶ rtlich: mit seinem A ngesicht,

vgl. E x 33,14.15; 2 Sm 17,11) mit seiner groà Ÿ en K raft aus à „ gypten.* Targ Onk: E r

fà ¼ hrte dich in eigener Person spyjifl « mit seiner groà Ÿ en K raft aas à „ gypten. â € ” N ach

dieser à œ bersetzung des Onkelos wird dann auch Targ J er31,2 zu deuten sein: E r

fà ¼ hrte in eigener Person * rnB* Bi if? , um Israel wohnen zu lassen an der Stà ¤ tte der

Ruhe. Ii Hos 11,10 f. s. bei N r. 5.

d. Stellen, in denen die als E rsatz fttr die 1. u. 3. Person des persà ¶ nlichen F à ¼ rworts

dienenden F ormen " ^ T? u. f zur Beseitigung von A nthropomorphismen benà ¼ tzt

werden. J es 1,16: â € ž Schaffet die Schlechtigkeit eurer Taten weg vor meinen A ugen.*

Targ: Beseitigt die Schlechtigkeit eurer Taten gegenà ¼ ber von mir ' y^ i ^ ' a" *  » . « II J er24,6:

â € ž Ich richte mein A uge auf sie zum Guten." Targ: Ich richte mich * " iB" B auf sie hin

zum Guten. | | E z 5,11; 7,4. 9; 8,18 u. Ã ¶ .: â € ž Mein A uge wird nicht schonen." Targ: Ich

" â € ¢ b-b werde nicht schonen. II J es48, 3: â € ž V on meinem Munde sind sie (die vormaligen

Dinge) ausgegangen.' Targ: V on mir â –   > ib* bb ist es (das F rà ¼ here) ausgegangen. II E z 3,17:

â € ž W enn du ein W ort aus meinem Munde hà ¶ rst, so sollst du sie warnen von mir aus.'

Targ: W enn du von mir " ws-os ein W ort empfà ¤ ngst, so sollst du sie warnen, daà Ÿ sie

nicht vor mir sà ¼ ndigen. â € ” E benso E z 33,7. | | N u 14,30: â € ž Ich habe meine Hand erhoben.*

Onk u. J erusch I: Ich habe bei mir " na" Ba geschworen. V gl. Targ J es 45,23 bei a. \ \

1K g 9, 7: Ich verstoà Ÿ e von meinem A ngesicht. Targ: Ich verwerfe von mir gegenà ¼ ber

â –   " T? " ' ? $ ' 3E < ? . II J er 32, 31: â € ž Sie (die Stadt J erusalem) wegzuschaffen von meinem A n-
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gesicht.* Targ: Um sie zu vertreiben von mir gegenà ¼ ber " > " vb" o s-apo. | | Gn b' , 6: â € ž E r

(J ahve) betrà ¼ bte sich in sein Herz hinein.* Onk: E r gedachte bei sich mnD* 8j, ihre

K raft nach seinem W illen zu brechen. J erusch I: E r haderte ihretwegen mit sich selbst

m » * t> a. | | Gn 8,21: â € ž J ahve sprach in seinem Herzen.* Onk u. J erusch I: J ahve sprach

bei sich n^ B' M. | | J er 32,41: â € ž Ich will sie in diesem Lande pflanzen in Treue mit

meinem ganzen Herzen u. mit meiner ganzen Seele" * < s? J . Targ: Ich will ihnen

festen Bestand geben in diesem Lande in Treue durch mich selbst ' -B' oa u. durch mein

W ohlgefallen. â € ” W eil  « â –   >  » â € ¢ * dem tex tlichen -a? entspricht, halten wir vorstehende

à œ bersetzung fà ¼ r richtiger als die â € ž durch mein W ort* .| | Lv26,11: â € ž Meine Seele ' vti

verabscheut euch nicht* Onk u. J erusch I: N icht werde ich â –   > " > b* b euch verwerfen. â € ”

E benso Lv 26,30. | | J es 1,14: â € ž E ure N eumonde u. eure F este haà Ÿ t meine Seele.* Targ:

E ure N eumonde u. eure F este verwerfe ich â € ” v-o. | | J es 42,1: â € ž Mein E rwà ¤ hlter, an dem

meine Seele W ohlgefallen hat.* Targ: Mein E rwà ¤ hlter, an dem ich -no-fs W ohlgefallen

habe. | | J er 6,8: â € ž Damit sich nicht meine Seele von dir losreià Ÿ e. * Targ: Ich  » tb-b kà ¶ nnte

dich vielleicht verwerfen. | | E x 33,22: â € ž Ich will meine Hand " Bs à ¼ ber dich decken."

Onk u. J erusch I: Ich will dich beschirmen in eigener Person â –   ' â € ¢ vpox .â € ” Raschi z. St.

erklà ¤ rt das targumische " fl" S fà ¼ r eine Umschreibung â –   â € ¢ .*  » der Gottheit. W ir halten das
326

E x kurs: Memra J ahres (N r. 4, B. C)

fà ¼ r richtig u. geben deshalb der vorstehenden à œ bersetzung den V orzug vor der andern:

Ich will dich beschirmen durch mein W ort.

e. A ls Status constructus steht nj" a in der Bedeutung ,Person' Targ J erusch I

6n9,17: J ahve sprach: Dies ist der Bund, den ich aufrichte zwischen meiner Person

u. der Person alles F leisches auf E rden s; ? ? ; s 73? â –   " ? Â » â € ¢ Â » l" ? .| | 2 Sm 22,80

(= Ps 18, 30): ,Mit meinem Gott erspringe ich Mauern.' Targ: Mit der Person meines

Gottes ,-:; ! < na-e, » bezwinge ich alle mà ¤ chtigen Stà ¤ dte. | | J es 49,5: ,Mein Gott ist meine

Stà ¤ rke geworden." Targ: Die Person meines Gottes (d.h. mein Gott selbst) " fiS* " > a" ' S

ist mir zur Hilfe geworden (s. bei N r. 5). | | N u 23,20: .Siehe, zu segnen habe ich em-

pfangen." J erusch I: Siehe, den Segen habe ich empfangen k » t-P â –   nfni asu ^ .aus dem

Munde der Person der Heiligkeit' , d. h. aus dem Munde des Heiligen selbst.

Das Genitivverhfiltnis nicht durch den Status constructus, sondern durch - aus-

gedruckt 2 Chr 23,16: ,J ehojadaf schloà Ÿ einen Bund zwischen sich u. dem ganzen V olk

u. dem K à ¶ nig' t' -- » - 735 o » r; Ijs 751 Targ:. J * hojada( schloà Ÿ einen Bund zwischen
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seiner Person u. allem V olk u. der Person des K Ã ¶ nigs 755 y r? 5 f' 1! ; ' ? " ? .V ?

 « i" " - II J ob 22,16: .W as ist das fà ¼ r eine Untreue, die ihr gegen den Gott Israels be-

gangen habt, daà Ÿ ihr heute euch von J ahve abkehrt. . ., gegen J ahve euch heute auf-

lehnend? " Targ: W as ist das fà ¼ r ein Betrug, den ihr gegen die Person des Gottes

Israels ktV js-i k; -? " :? begangen habt, daà Ÿ ihr euch heute vom Dienste J ahves

 « r^ ' B abwendet . . ., daà Ÿ ihr euch heute gegen den Memra A donais â € ” 1 mo*  » 3

auflehnt? â € ” Der Targum will das unmittelbare Berà ¼ hrtwerden Gottes durch das

menschliche V erhalten abschwà ¤ chen. Dazu dient im 2. Satz die E inschiebung des W ortes

in' iiE vor J ahve, im 3. Satz, die Umschreibung des GotteBnamens durch " " i « cos'  » . Im

1. Satz war diese Umschreibung wegen des Genitive .Israels" nicht angà ¤ ngig; deshalb

wurde vor s^ ' -s der Z usatz  « -2-3 â € ž die Person" eingerà ¼ ckt, vgl. dazu V ers 29. | | J erusch I

zu N u 28, 21 wird nach den Parallelen Gn 21, 20. 22; 26,28; 39, 3; Dt 2, 7 statt -> r «

zu lesen sein x ? p" : (Umschreibung des Gottesnamens); ebenso J erusch I zu N u38,4.

C. " * i soa-< ? 3â € ž das Reden J ahves" als Umschreibung des gà ¶ ttlichen

N amens = â € ž J ahve" . W ir werden in den nachfolgenden Z itaten â € ž Memra

A donais" gewissermaà Ÿ en als terminus technicus beibehalten. F este

Grundsà ¤ tze à ¼ ber die A nwendung oder N ichtanwendung des A usdrucks

â –   m « 1313 zur E rsetzung des J ahvenamens haben in den Targumim nicht

gegolten; vielmehr herrscht in dieser Hinsicht die reine W illkà ¼ r.

Gn 19,24: .J ahve lieà Ÿ regnen ... von J ahve .. .* Onk behà ¤ lt .J ahve" bei; J erusch I

à ¼ bersetzt: V on vor dem Memra A donais fielen vom Himmel herab . . . | | E x 33,19: .Ich

werde vor dir den N amen J ahve laut ausrufen." Onk ebenso; J erusch I: Ich werde

den N amen Memra A donais ausrufen. (W as sollten diese W orte wohl bedeuten, falls
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,Memra A donais" eine gà ¶ ttliche Hypostase bezeichnete! )| | Dt26,17 f.: .Den J ahve hast

du heute zusagen lassen (? ) . . ., u. J ahve hat dich heute zusagen lassen (? )." Onk hat

beidemal ,J ahve" ,J erusch I das erstemal ,J ahve" , das zweitemal ,Memra A donais" .| |

Dl29, 3: ,J ahve hat euch keinen Sinn verliehen, zu verstehen." Onk ebenso; J erusch I

.Memra A donais" .< | J es 8, 5: .N och weiter redete J ahve mit mir." Targ: Der Memra

A donais redete mit mir. â € ” Dagegen là ¤ à Ÿ t in andren F à ¤ llen zB J es 7, 3; 8,1 auch der

Targum J ahve zu Menschen reden. â € ” W eitere Beispiele s. oben bei N r. 2, b."

Meist redete man vom Memra A donais da, wo es galt, anthropo-

morphistischen V orstellungen zu wehren, also in Stellen, in denen Gott

kà ¶ rperliche Organe oder menschliche A ffekte beigelegt werden, oder

in denen Gott in die E ndlichkeit herabgezogen zu werden scheint,

indem sein Handeln nach A rt menschlichen Tuns geschildert u. er selbst

in unmittelbare Berà ¼ hrung mit dem K reatà ¼ rlichen gebracht oder um-

gekehrt das K reatà ¼ rliche in unmittelbare Beziehung zur Gottheit ge-


E x kurs: Memra J ahves (N r. 4, C)

327

setzt wird. In diesen u. à ¤ hnlichen F à ¤ llen befà ¼ rchtete man durch wà ¶ rt-

liche W iedergabe des alttestamentlichen Tex tes vor den Ohren des

V olkes die E hrfurcht vor Gott zu verletzen; deshalb setzte man vor

den Gottesnamen das verhà ¼ llende W ort ,Memra" , um so innerlich die

Beruhigung zu haben, daà Ÿ das V orgetragene sich nicht auf den N amen

J ahves, sondern auf dessen umschreibenden E rsatz â € ž Memra A donais"

beziehe. Doch streng durchgefà ¼ hrt ist auch dieses Prinzip nicht.

Lv24,12: .Daà Ÿ er (Mose) ihnen bestimme nach dem Mund (* sâ € ” Befehl) J ahves."

Onk u. J erusch I: N ach der A nordnung des Memra A donais. â € ” Im J erusch I geht eine

là ¤ ngere A usfà ¼ hrung vorauf, in der es unter andrem heià Ÿ t: E r (Mose) entschied dib s »

ktt? . ,gemà ¤ à Ÿ dem Memra oben" . .Oben" ist â € ” .Himmel* u. dieses = .Gott" ;

' wii  » ia-o entspricht also dem sonst gebrà ¤ uchlichen * n' â –   a. | | N u 9,18 s. bei N r. 4, A ,c

gegen E nde. | | N u 22,18: .Ich kann den Befehl -r J ahves nicht tibertreten." Onk u.

J erusch I: Den Befehl des Memra A donais. | | J es 1,20: .Der Mund J ahves hat es ge-
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redet." Targ: Der Memra A donais hat es also bestimmt. | | Dt 5, 22: .W enn wir weiter

hà ¶ ren die Stimme J ahves." Onk u. J erusch I: Die Stimme des Memra A donais. â € ” In

V ers 23 hat J erusch I statt des gewà ¶ hnlichen * * n* ns" a das gleichbedeutende ans" " :

khik-t ,Memra Gottes" .â € ” Gleicherweise wird J es 6, 8 .die Stimme meines Herrn* u.

J es 30, 31 .die Stimme J ahves' vom Targum mit .Stimme des Memra A donais* uber-

setzt. II J es 63, 14: .Der Geist J ahves fahrte sie zur Ruhe.* Targ: Der Memra

A donais leitete sie. II Lv 9, 23 ist von J erusch I in folgender W eise ergà ¤ nzt worden: A ls

die Opfer verrichtet waren u. die Sch* khina (Gottheit) sich nicht offenbarte, war A hron

beschà ¤ mt u. sprach zu Mose: V ielleicht hat der Memra A donais kein W ohlgefallen an

den W erken meiner HÃ ¤ nde. Deshalb gingen Mose u. A hron in das Offenbarungszelt u.

beteten fà ¼ r das V olk, das Haus Israel, u. kamen heraus u. segneten das V olk u. sprachen:

W ohlgefà ¤ llig wird der Memra A donais eure Opfer annehmen u. eure Sà ¼ nden vergeben

u. erlassen, u. sofort offenbarte sich die Herrlichkeit der Schekhina J ahves allem V olk. | |

N u 23, 8: .W as soll ich verwà ¼ nschen, den Gott nicht verwà ¼ nscht bat; u. was soll ich

bedrohen, den Gott nicht bedroht hat? " Onk: W as soll ich verfluchen, den Gott nicht

verflucht hat, u. was soll ich vertreiben, den Gott nicht vertrieben hat? J erusch I: W ie

soll ich verfluchen, da der Memra A donais sie segnet, u. wie soll ich vermindern, da

der Memra A donais sie mehrt. j| Gn 11, 8 hat J erusch I den Z usatz: Der Memra A donais

offenbarte sich à ¼ ber der Stadt (Babel) u. mit ihm die 70 E ngel, entsprechend den

70 V Ã ¶ lkern. | | N u 12, 6: .W enn unter euch ein Prophet ist, so tue ich mich ihm kund

durch ein Gesicht." Onk: Ich, J ahve, offenbare mich ihnen in Gesichten. J erusch I:

Der Memra A donais offenbart sich ihnen in Gesichten. V gl. oben Lv 9, 23, wo es die

Sch' khina ist, die sich offenbart. | | Gn 21,20: .Gott war mit dem K naben." Onk: Der
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Memra A donais war dem K naben zur Hilfe. E benso J erusch I. â € ” Gn 21, 22: .Gott ist

mit dir." Onk u. J erusch 1: Der Memra A donais ist dir zur Hilfe. â € ” E benso Onk u.

J erusch I Gn 26,28; 39,3; E x 10,10; 18,19; N u 23,21; Dt 2,7; Targ Ri6,12 (inV ersl3

die ,Schekhina J ahves" statt .Memra A donais* ); Targ Ruth 2,4. | | Gn 28, 20 f.: .W enn

Gott mit mir sein wird . . ., so soll J ahve mir zum Gott sein.* Onk: W enn der Memra

A donais mir zur Hilfe sein wird (ebenso J erusch I) . . ., so soll der Memra A donais

(J erusch I: J ahve) mir zum Gott sein. â € ” Die letzten W orte hà ¤ tte kein J ude Uber seine

Lippen gehen lassen, wenn .Memra A donais* etwas andres gewesen wà ¤ re als eine

Umschreibung des Gottesnamens. E r hà ¤ tte befà ¼ rchtet, damit das Gebot zu à ¼ bertreten:

du sollst keinen andren Gott haben neben mir! | | Gn31,49f.: .Schauen mà ¶ ge J ahve

zwischen mir u. dir . . ., Gott ist Z euge zwischen mir u. dir * Onk: Schauen mà ¶ ge der

Memra A donais zwischen mir u. dir . . .; der Memra A donais ist Z euge usw. J eruach I

im 1. Satz .J ahve* , im 2. â € ” Onk. | | E x 12, 23: ,J ahve wird an der TÃ ¼ r vorttbergehn.*

Onk: J ahve wird die TÃ ¼ r verschonen. J erusch I: Der Memra A donais wird die TÃ ¼ r

beschà ¼ tzen. | | E x 12, 29: .J ahve schlug alles E rstgeborene." Onk: J ahve tà ¶ tete . . .;
328

E x kurs: Merors J ahves (N r. 4, C)

J erusch I: Der Memra A donais tà ¶ tete. â € ” E x 13,15 à ¼ bersetzt auch J erusch I: J ahve

tà ¶ tete alles E rstgeborene. â € ” 2 Sm 6,7: ,Gott schlug ihn (sUzza) dort.' Targ: E s schlug

ihn dort der Memra A donais. â € ” E x 32, 35: ,J ahve schlug das V olk." Onk ebenso;

J erusch I: Der Memra A donais vernichtete das V olk. | | E x 13,15: â € ž A ls der Pharao

Schwierigkeiten machte ni; r, uns ziehen zu lassen.* Onk ebenso; J erusch I: A ls der

Memra A donais das Herz des Pharao verhà ¤ rtete ' y? * , uns freizulassen. II E x 13,8:

.W egen dessen, was J ahve mir getan hat." Onk behà ¤ lt .J ahve" bei; J erusch I: W egen

dieses Gebotes hat der Memra A donais mir Z eichen u. W under getan. â € ” Dt 29,1: .Ihr

habt alles gesehen, was J ahve vor euren A ugen getan hat." Onk ebenso; J erusch 1:

Ihr habt alle Plagen gesehen, die der Memra A donais vor euren A ugen ausgefà ¼ hrt

hat. II E x 14,25: .J ahve kà ¤ mpft fà ¼ r sie gegen à „ gypten." Onk: Das ist die A llmacht

J ahves, der den K ampf fà ¼ r sie fà ¼ hrt. J erusch I: Der Memra A donais ist es, der die

K à ¤ mpfe fà ¼ r sie fà ¼ hrt. | | E x 19,8: .A lles, was J ahve geredet hat, wollen wir tun." Onk

u. J erusch I ebenso; J erusch II: A lles, was der ,Memra des N amens" (' m' o= d » -- ' â –   :
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= Memra J ahves) geredet hat usw. â € ” Lvl,l: .J ahve rief Mose u. redete mit ihm."

Onk ebenso. J erusch I: Das W ort J ahves  « 712- rief Mose, u. der Memra A donais

(d. h. Gott selbst) redete mit ihm. â € ” N u 22, 19: .W as J ahve weiter mit mir reden

wird." Onk ebenso; J erusch I: W as der Memra A donais weiter mit mir reden wird. â € ”

Dagegen là ¤ à Ÿ t N u 22,12. 31 auch J erusch I J ahve mit Bilfam reden. | | E x 19,17: .Mose

fà ¼ hrte das V olk Gott entgegen." Onk: Dem Memra A donais entgegen. J erusch I: Der

Schekhina J ahves entgegen. | | N u 10, 35 f.: .E rhebe dich, J ahve. . . . Sammle, J ahve,

die Myriaden" usw, Onk: Offenbare dich, J ahve. . . . W eile wieder, J ahve, in deiner

Herrlichkeit inmitten der Myriaden usw. J erusch 1: Offenbare dich nun, Memra A donais,

in der K raft deines Z orns. . . . K ehre nun zurà ¼ ck, Memra A donais, in deiner groà Ÿ en

Barmherzigkeit u. fà ¼ hre dein V olk Israel u. laà Ÿ die Herrlichkeit deiner Schekhina unter

ihnen wohnen. | | N u 27, lti: .E s bestelle J ahve . . . einen Mann à ¼ ber die Gemeinde."

Onk ebenso; J erusch I: E s bestelle der Memra A donais . . . einen Mann . . . | | N u 33,4:

.A n ihren Gà ¶ ttern à ¼ bte J ahve Gericht." Onk ebenso; J erusch 1: A n ihren Gà ¶ tzen à ¼ bte

der Memra A donais Gericht (lies k-ts-s statt t? -" ? . II Dt I, 30: .J ahve euer Gott,

der vor euch herzog." Onk ebenso; J erusch I: Der Memra A donais eures Gottes usw. | |

Dt 4, 7: .W elches ist eine groà Ÿ e N ation, die einen ihr so nahen Gott besà ¤ à Ÿ e, wie J ahve

unser Gott, sooft wir zu ihm rufen? " Onk: W elches ist ein groà Ÿ es V olk, dem Gott so

nahe ist, sein Gebet zur Z eit seiner Bedrà ¤ ngnis zu erhà ¶ ren, wie J ahve unser Gott zu

jeder Z eit, da wir vor ihm beten? J erusch I: W elches ist eine groà Ÿ e N ation, der Gott so

nahe ist in (oder mit) dem N amen des Memra A donais (d. h. mit dem N amen J ahve). ...

A ber der Memra A donais (â € ” J ahve) thront erhaben auf seinem hohen u. erhabenen

Thron u. hà ¶ rt unser Gebet zu jeder Z eit, da wir vor ihm beten, u. erfà ¼ llt unsre Bitte. | |
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Dt 4,20: .E uch hat J ahve genommen u. aus dem E isenschmelzofen à „ gypten gefà ¼ hrt,

daà Ÿ ihr sein E rbvolk wà ¼ rdet." Onk: E uch hat J ahve herzugebracht zu seiner V erehrung

u. euch herausgefà ¼ hrt usw. J erusch I: E uch hat der Memra A donais zu seinem A nteil

genommen n. euch herausgefà ¼ hrt usw. | | Dt 5, 5: .Ich habe zwischen J ahve u. euch ge-

standen." Onk u. J erusch I: Ich habe zwischen dem Memra A donais u. euch gestanden. j|

Dt 5,21: .J ahve unser Gott hat uns schauen lassen.* Onk behà ¤ lt .J ahve* bei; J erusch 1

setzt dafà ¼ r ,Memra A donais* . II Dt 34,10: .Mose, den J ahve von A ngesicht zu A ngesicht

kannte.* Onk: Dem sich J ahve von A ngesicht zu A ngesicht offenbarte. J erusch I: Denn

der Memra A donais kannte ihn W ort gegen W ort. | | Dt 34,11: .Die ihn (Mose) J ahve

im Lande à „ gypten zu verrichten sandte." Onk behà ¤ lt .J ahve" bei; J erusch I setzt

Memra A donais ein. | | J os 23,13: .J ahve euer Gott wird fernerhin diese V Ã ¶ lker nicht vor

euch her vertreiben." Targ: Der Memra A donais eures Gottes wird fernerhin usw. | |

1 Chr 16, 2: .David segnete das V olk im N amen J ahve » ." Targ: Im N amen des Memra

A donais. Ii J es21,10: .W as ich gehà ¶ rt habe von J ahve.* Targ: W as ich gehà ¶ rt habe

von der Stimme des Memra A donais. | ! J es 45, 17: .Israel wird durch J ahve erlà ¶ st

werden." Targ: Durch den Memra A donais (= durch J ahve). | | J es 45,24: .N ur in

J ahve ... ist Gerechtigkeitsrulle u. Macht* Targ: N ur im Memra A donais. ... II J es


E x kurs: Memra J ahves (N r. 4, C; 6) 329

45,25: ,In J ahve werden gerecht. . . ." Tnrg: Im Memra A donais werden gerecht. | {

J er3,23: .In J ahve unsrem Gott ist das Heil Israels." Targ: Im Memra A donais

unsres Gottes ist die E rlà ¶ sung Israels. | | Gn 15, 6: â € ž E r glaubte an J ahve.' Onk: E r

glaubte an den Memra A donais. J erusch I: E r hatte V ertrauen zum Memra A donais. â € ”

E x 14, 81: ,Sie glaubten an J ahve u. an seinen K necht Mose.* Onk: Sie glaubten an

den Memra A donais u. an die Prophetie Moses, seines K nechtes. J erusch I: Sie glaubten

an den N amen des Memra A donais (= an den N amen J ahves) usw. wie Onk. â € ” Dt 1,32:

 » Ihr habt nicht geglaubt an J ahve euren Gott." Onk u. J erusch I: Ihr habt nicht ge-

glaubt an den Memra A donais eures Gottes. I! Gn 24, 3: â € ž Ich lasse dich bei J ahve

schwà ¶ ren." Onk: Ich beschwà ¶ re dich beim Memra A donais. J erusch I: Ich lasse dich

schwà ¶ ren beim N amen des Memra A donais (d.h. beim N amen J ahves). â € ” E x 20,7: â € ž Du

sollst den N amen J ahves deines Gottes nicht zu N ichtigem aussprechen." Onk behà ¤ lt

.J ahve" bei; J erusch I: K einer von euch soll beim N amen des Memra A donais eures

Gottes zur N ichtigkeit schwà ¶ ren. â € ” Die W orte haben nur Sinn, wenn der â € ž N ame des

Memra A donais* soviel ist, wie der â € ž N ame J ahves* ; denn beim N amen eines als
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Hypostase gedachten Memra J ahves hat kein J ude geschworen. | { Lv 5,21: .F alls jemand

sà ¼ ndigt u. eine V eruntreuung wider J ahve begeht." Onk: W enn sich ein Mensch ver-

schuldet u. Trug à ¼ bt vor J ahve. J erusch I: .. . u. Trug à ¼ bt in bezug auf den Memra

A donais. H Lv 3, 35: â € ž Ihr sollt beobachten das J ahve gegenà ¼ ber zu Beobachtende." Onk

u. J erusch I: Das dem Memra A donais gegenà ¼ ber zu Beobachtende. II N u 11, 20: .W eil

ihr J ahve verschmà ¤ ht habt, der in eurer Mitte weilt." Onk: W eil ihr den Memra

A donais verachtet habt, dessen Schekhina unter euch wohnt. J erusch I fast ebenso. | |

N u 14, 9: â € ž N ur dà ¼ rft ihr euch gegen J ahve nicht empà ¶ ren." Onk: Gegen den Memra

A donais. J erusch I: A ber die Gebote J ahves sollt ihr nicht verachten. | | N u 21,9: .W enn

er auf die eherne Schlange blickte, so blieb er am Leben." Onk ebenso; J erusch 1

setzt hinzu: W enn er auf die eherne Schlange blickte u. sein Herz auf den N amen des

Memra A donais richtete, so blieb er am Leben. â € ” Der Z usatz entspricht der Deutung

in RH 3,8: .Solange die Israeliten nach oben blickten u. ihr Herz auf ihren V ater im

Himmel richteten,1 waren sie stark." W ie .ihr V ater im Himmel* eine umschreibende

Gottesbezeichnung ist, genau so auch der .Memra A donais" .| | N u25,4: .Gib sie J ahven

preis angesichts der Sonne.' Onk: Tà ¶ te sie vor J ahve der Sonne gegenà ¼ ber. J erusch I:

K reuzige sie vor dem Memra A donais an einem Pfahl der Sonne gegenà ¼ ber. | | J os 22,16:

.W as ist das fà ¼ r eine Untreue . . ., gegen J ahve euch heute empà ¶ rend . . .? " Targ:

. . . indem ihr euch heute gegen den Memra A donais empà ¶ rt? à „ hnlich so V ers 29.

Pa 11,1: â € ž A uf J ahve vertraue ich." Targ: A uf den Memra A donais hoffe ich. â € ” Da-

gegen behà ¤ lt der Targum im gleichen Z usammenhang Ps 31,7 â € ž J ahve" bei. II J es 59,13:

â € ž F reveln u. J ahve betrà ¼ gen." Targ: W ir waren widerspenstig u. haben den Memra

A donais belogen. | | J er 5,12: â € ž Sie haben J ahve verleugnet." Targ: Sie haben den Memra
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A donais verleugnet (belogen).

In allen diesen Stellen ist der Memra A donais ein umschreibender

E rsatz fà ¼ r den J ahvenamen. E ine N à ¶ tigung, in dem Memra A donais

eine gà ¶ ttliche Hypostase zu sehen, liegt nirgends vor; dagegen schlieà Ÿ en,

wie bereits oben gelegentlich angemerkt ist, Targ J erusch I E x 33,19;

Onk Gn 28, 20 f.; J erusch I E x 20,7 die Hypostasenvorstellung geradezu

aus. Dieses E rgebnis wird auch durch die wenigen Stellen nicht in

F rage gestellt, die noch im folgenden A bschnitt zu nennen sind.

5. Der Memra A donais u. der Messias.

Gfrà ¶ rer, Das J ahrhundert des Heils 1, 314, sagt: â € ž Die Memra wird

auch in der messianischen Z eit eine groà Ÿ e Rolle spielen, wie einst auf

1 rswp nach Handschrift Mà ¼ nchen. Die gewà ¶ hnlichen Tex te lesen ^ â –   hj » .; ' ? = ihr

Herz ihrem V ater im Himmel â € ž unterwarfen* .


330

E x kurs: Memra J ahves (N r. 5)

dem W anderzuge aus à „ gypten nach K anaan. So Hos 11,4: Mein W ort

wird sein wie ein guter Hirte, der die Schulter des Stieres entladet u.

den Z aum in seiner K innlade nachlà ¤ à Ÿ t. Und ebendaselbst V ers 10.11:

Das W ort des Herrn wird sein wie ein Là ¶ we, welcher brà ¼ llt; wenn die

Memra brà ¼ llt, werden die V erbannten sich sammeln. Im F rieden will

ich sie zu ihren Hà ¤ usern fà ¼ hren, meine Memra wird ihr Schutz sein,

spricht der Herr." â € ” W à ¶ rtlich à ¼ bersetzt lautet die Stelle folgender-

maà Ÿ en. V ers 4: Ich " nip^ a war ihnen wie ein guter (gà ¼ tiger) Landmann,

der an der Schulter der Stiere E rleichterung u. an ihren Backenbrettern

E rweiterung schafft. V ers 10: Dem Dienste (V erehrung) J ahves werden

sie nachlaufen, er selbst n-n^ o ist wie ein Là ¶ we, welcher brà ¼ llt; denn

er wn -n « 1 wird brà ¼ llen, u. die V erbannten werden sich sammeln aus

dem A bendland. V ers 11: W ie ein V ogel, welcher offenkundig (oder frei)

daher kommt, so werden kommen, die ausgewandert sind nach à „ gypten-


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land; u. wie eine Taube, die in den Schlag zurà ¼ ckkehrt (lies styjr « statt

st:r^ ), so werden zurà ¼ ckkehren, die weggeschleppt sind nach dem

Lande A ssur; u. ich werde sie in F rieden zurà ¼ ckfà ¼ hren in ihre Hà ¤ user,

u. ich selbst â –   ' -its werde ihnen zur Hilfe sein, hat J ahve gesagt. â € ”

V ers 4 hat nicht die Z ukunft, sondern die V ergangenheit zum Inhalt,

gehà ¶ rt also nicht hierher. In V ers 10 u. 11 nà ¶ tigt nichts, nnra u. -nana

eine andre Bedeutung beizulegen, als diese W Ã ¶ rter in den vielen unter

N r. 4B, au. c mitgeteilten Z itaten haben. Gott wird die E x ilierten

sammeln u. schà ¼ tzen, das ist der Grundgedanke von V ers 10 f,; die an-

gebliche Memrahypostase hat hier also mit der messianischen Z ukunft

gar nichts zu schaffen. | | A uch Targ J es49, 5 soll nach Gfrà ¶ rer S. 313

den Memra A donais mit dem Messias in V erbindung bringen. Gfrà ¶ rer

gibt die Stelle so wieder: Â « Die Memra Gottes wird die Hilfe des Messias

sein." â € ” Im Grundtex t heià Ÿ t es:  » Und mein Gott ist meine Stà ¤ rke

worden." Der Targum lautet wà ¶ rtlich: tA k » die Person meines

Gottes" , d. h. mein Gott selbst (s. oben N r. 4, B, e) ist mir zur Hilfe ge-

worden. â € ” A llenfalls kà ¶ nnte mit Rà ¼ cksicht auf das  » Sprechen" J ahves

(das. V ers 3 u. 5) â –    » nb « -wo mit, W ort meines Gottes" zu à ¼ bersetzen sein.

A ber wie man tcn auch fassen mag, der Messias kommt an dieser

Stelle à ¼ berhaupt nicht in Betracht; denn der Targum hat, wie die

Paraphrase des nà ¤ chsten V erses zeigt, unter dem * E bed-J ahve hier

nicht den Messias, sondern das V olk Israel verstanden.

A uch bei Cremer, Biblisch-theologisches W Ã ¶ rterbuch unter i-Ã ¶ yog, liest


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man:  » Daà Ÿ diese (Memra-)V orstellung sich zugleich mit der Messias-

idee verband, erhellt Gn 49,18, wo das jerusalemische Targum à ¼ ber-

setzt: ich warte nicht auf die Befreiung durch Simson oder Gideon, son-

1 nwi ' in, dem mn -t des Grundtex tes entsprechend, bezieht sich auf Gott; darum

kann das voraufgehende n* iw nicht appellativisch = â € ž sein W ort* gefaà Ÿ t werden,

sondern ist mit â € ž er selbst' zu Obersetzen; sonst wà ¤ re ja das Brà ¼ llen bald vom W ort,

bald von J ahve ausgesagt.


E x kurs: Memra J ahves (N r. 5)

331

dem auf die E rlà ¶ sung durch dein W ort." â € ” Tatsà ¤ chlich lautet J erusch I

Gn 49,18: A ls J akob (im Geist der Prophetie) sah, wie Gideon, Sohn

des J oasch, u. Simson, Sohn des Manoach, als E rlà ¶ ser erstehen wà ¼ rden,

sprach er: N icht nach der E rlà ¶ sung durch Gideon (u. Simson) schaue

ich aus, denn ihre E rlà ¶ sung ist eine zeitweilige E rlà ¶ sung, sondern auf

deine E rlà ¶ sung hoffe ich u. schaue ich aus, J ahve, denn deine E rlà ¶ sung

ist eine ewige E rlà ¶ sung. â € ” J erusch II: Unser V ater J akob sprach: N icht

auf die E rlà ¶ sung durch Gideon, Sohn des J oasch, hofft meine Seele, denn

sie ist eine E rlà ¶ sung fà ¼ r eine kurze Z eit, u. nicht auf die E rlà ¶ sung

durch Simson, Sohn des Manoach, hofft meine Seele, denn sie ist eine

vorà ¼ bergehende E rlà ¶ sung; sondern auf die E rlà ¶ sung, die du deinem V olk

Israel zu bringen zugesagt hast, auf die E rlà ¶ sung hoffe ich, J ahve. â € ”

V on einer E rlà ¶ sung .durch dein W ort" ist also weder im J erusch I noch

im J erusch II die Rede; wenn sich aber das Z itat in der von Cremer
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angefà ¼ hrten F assung irgendwo anders finden sollte, so wà ¼ rde das

vorauszusetzende -^ o? nach den bei N r. 4, B, b beigebrachten Stellen

lediglich .durch dich" bedeuten.

Die A usdeutung, die Gn 49,18 im J erusch 1 u. I! gefunden bat, kennt auch der

Midrasch. Q nR 98 (62b): A ls unser V ater J akob ihn (Simson) sah, raeinte er von ihm,

daà Ÿ er der K à ¶ nig, der Messias, sei; als er aber von ihm sah, daà Ÿ er starb, sprach er:

A uch dieser stirbt? So harre ich auf deine Hilfe, J ahve Gn 49,18! ...A U unser V ater

ihn sah, meinte er von ihm, daà Ÿ die E rlà ¶ sung in seinen Tagen herankommen werde; ab

er aber von ihm sah, daà Ÿ er starb, sprach er sofort: A uf deine Hilfe harre ich, J ahve.

W eber a. a. 0. S. 184 bemerkt: .W as zuletzt noch das etwaige V er-

hà ¤ ltnis des Memra J ehovas zum Messias anlangt, so spricht, obwohl

jenes J on. Sach 12,5 (vgl. Targ J er I. II 1 Mos 49,18)1 als Israels E r-

là ¶ sungsmittler erscheint, wie es dies alle Z eit in der Geschichte Israels

ist, doch J on. J es 9, 5. 6 sehr deutlich den Unterschied zwischen dem

Messias u. dem Memra J ehovas aus. J ener ist der gesetzestreue K necht

Gottes, der das Reich Davids als Reich des Gesetzes u. des F riedens

aufrichtet u. regiert, das Memra J ehovas aber ist es, durch dessen

W irken es schlieà Ÿ lich soweit kommt." â € ” W ir lassen auch hier die an-

gezogenen Targumstellen im W ortlaut folgen. Targ Sach 12,5: Â » Sprechen

werden die F à ¼ rsten J udas in ihrem Herzen: Gefunden ist eine E rlà ¶ sung

fà ¼ r die Bewohner J erusalems durch den Memra A donais C" baoth, ihres

Gottes." â € ” Die E rlà ¶ sung Israels durch den Memra A donais wird auch

sonst erwà ¤ hnt, s. Targ J es 45,17 u. J er 3,23 oben bei N r. 4, C. W ie aber


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in diesen beiden Stellen â € ž Memra A donais" eine Umschreibung des gà ¶ tt-

lichen N amens ist, so auch in Targ Sach 12,5, d. b. .E rlà ¶ sung durch den

Memra A donais C* baoth. ihres Gottes" ist = .E rlà ¶ sung durch J ahve

Cebaoth, ihren Gott" .E in Grund, gerade an dieser Stelle die vermeint-

liche Memrahypostase als E rlà ¶ sungsmittlerin anzunehmen, liegt nicht

vor. Im Gegenteil, da der Targum die sà ¤ mtlichen Sach 12 genannten

1 Merkwà ¼ rdig, daà Ÿ sich auch W eber auf die beiden jerusalemischen Targume beruft,

die, wie oben gezeigt, Gn49,18 den .Memra* Oberhaupt nicht erwfthuon.
332

E x kurs: Memra J ahves (N r. 5)

E rlà ¶ sungstaten ausdrà ¼ cklich durch J ahve selbst vollbringen là ¤ à Ÿ t, ohne

den Memra J ahves dabei zu nennen, mà ¼ à Ÿ te es doch im hà ¶ chsten Maà Ÿ e

auffallen, wenn plà ¶ tzlich 12,5 ganz unmotiviert mit einem Male noch die

Memrahypostase als besondere E rlà ¶ sungsmittlerin eingefà ¼ hrt wà ¼ rde. | |

Targ J es 9, 5: â € ž E in K ind ist uns geboren, ein Sohn ist uns gegeben, u.

er nimmt die Tora auf sich, sie zu beobachten, u. sein N ame wird von

dem, der wunderbaren Rat ausfà ¼ hrt, (von) dem starken Gott, der in

E wigkeit besteht, genannt .Messias des F riedens' k^ b-i myqjqj1 mà ¶ ge

er groà Ÿ werden à ¼ ber uns in seinen Tagen! " â € ” Im Unterschied von

der Mehrzahl der jà ¼ dischen A usleger, die J es 9,5 auf den K à ¶ nig Hiskias

gedeutet haben,* hat der Targumist den V ers auf den Messias bezogen."

Damit war fà ¼ r ihn auch das messianische V erstà ¤ ndnis von V ers 6 ge-

geben: â € ž V iel Herrlichkeit wird denen, die die Tora à ¼ ben, u. die den

F rieden wahren, nehmen kein E nde auf dem Thron Davids4 u. wegen
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seines Reiches, um dieses aufzurichten u. zu bauen durch Recht u.

Gerechtigkeit von nun an bis in E wigkeit; durch den Memra A donais

9ebaoth wird das geschehen." â € ” m r-p^ o kann hier Umschreibung des

J ahvenamens, also = â € ž J ahve" sein; vnw kann aber auch zur A b-

schwà ¤ chung des anthropomorphistischen n ntup (E ifer J ahves) fà ¼ r nx :p

eingesetzt sein, dann ist K iaia appellativisch gemeint: durch das â € ž W ort"

A donais 9ebaoth wird solches geschehen. â € ” E ine N Ã ¶ tigung, an die

Memrahypostase zu denken, liegt jedenfalls nicht vor. | | A uch N u 23,21

erwà ¤ hnt der J erusch I den Memra A donais neben dem Messias. N u 23,21

im Grundtex t: â € ž J ahve sein Gott ist mit ihm (Israel), u. K Ã ¶ nigsjubel

ertà ¶ nt in ihm." Onk: Der Memra A donais ihres Gottes (d. h. J ahve ihr

Gott) ist ihnen zur Hilfe, u. die Schekhina ihres K Ã ¶ nigs (d. h. die Gegen-

wart Gottes ihres K Ã ¶ nigs) ist in ihrer Mitte. J eruseh I: yinrtij in laia

ist ihnen zur Hilfe, u. der J ubel des K Ã ¶ nigs, des Messias, x nnra twba

ertà ¶ nt in ihrer Mitte. â € ” Sonst sagt J erusch I fà ¼ r: â € ž J ahve ist zur Hilfe"

regelmà ¤ à Ÿ ig: â € ž Memra A donais (= J ahve) ist zur Hilfe" , s. J erusch I

Gn 21, 20. 22; 26, 28; 39, 3; Dt 2, 7; deshalb wird auch an unsrer Stelle

statt â –   m laia zu lesen sein m x -ia^ a. HÃ ¤ lt man an in iomj fest, so ist

zu Ubersetzen: die Person J ahves ihres Gottes, d. h. er selbst J ahve ihr

1 Der Targum hat fjv ià ¶ iJ es 9, 5 als Subjekt zu mpi, ferner -tai iif u. i » -at «

als A pposition zu yyv tA t gefaà Ÿ t u. dann bei der W iedergabe des Satzes die K on-

struktion passivisch gewandt.

' So Bar Q appara (um 220) u. B. J ehoschuas b. Levi (um 250) Sank 94Â » ; Midr HL 4,8
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(114b); B. J ochanan (t 279) Schab 55Â » ; B. Hillel (um 300? ) Sanh 99Â » ; B. J ehuda b. Simon

(um 320) Midr Buth 3,13 (185Â » Â » ); R. J udan (um 350) pSanh 10, 30b, 54; LvB 36 (76b); ein

A nonymus Sanb 94Â » ; auch wohl Babban J ochanan b. Z akkai (t um 80) psA Z 8,42' Â ° , 38;

pSota 9, 24Â « , 26; bBerakh 28b. V gl. auch die von J ustinus Martyr, Dial. 43. 67. 68. 71. 77

bezeugte jà ¼ dische A uslegung von J es 7,14 auf Hiskia, die die gleiche Deutung von

J es 9, 5 erforderte.

' E benso B. J ose der Galilaer (um 110) Derekh E rec Z . 11; B. N athan (um 160)

SN u 6, 26  § 42 (là ¤ * > ); N uB 11 (60a); ein A nonymus DtB 1 (5a).

4 Hier scheint die A nschauung vorzuliegen, daà Ÿ der Messias N achfolger an der

K rone haben werde.


E x kurs: Memra J ahres (N r. 5. 6). â € ” J ohannes 1,1 th ir à ¼ qx à – V "  ° Myof 333

Gott ist ihnen zur Hilfe. E ine Memrahypostase kennt auch diese Stelle

nicht. V on einer besonderen, die A uffassung der Targume kennzeich-

nenden V erbindung zwischen der Memrahypostase u. dem Messias kann

hiernach à ¼ berhaupt nicht geredet werden. Die Targumisten haben

zwischen Gott u. den Messias ebensowenig eine mittlerische Hypostase

einzuschieben versucht, wie zwischen Gott u. Israel.

6. Die F olgerung, die sich aus vorstehenden Darlegungen in bezug

auf den J ohanneischen Logos ergibt, kann nicht zweifelhaft sein: ist

der A usdruck â € ž Memra A donais" ein inhaltsloser, rein formelhafter

E rsatz fà ¼ r das Tetragramm gewesen, so ist er ungeeignet, als A n-

knà ¼ pfungspunkt fà ¼ r den Logos des J ohannes zu dienen. Sucht man

nach einem solchen A nknà ¼ pfungspunkt im A T, so liegt es wohl am

nà ¤ chsten, worauf besonders Cremer in seinem W à ¶ rterbuch unter loyog

hingewiesen hat, an die W endung zu denken: â € ž E s geschah das W ort

J ahves zu dem u. dem." W Ã ¤ hrend das W ort J ahves vordem zu ein-


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zelnen Mà ¤ nnern vorà ¼ bergehend â € ž geschah" , ist es in umfassender u.

abschlieà Ÿ enderW eise in J esu in die W elt eingetreten: J esus wà ¼ rde dem-

nach das â € ž W ort" schlechthin genannt sein, weil in seiner Person alles

befaà Ÿ t ist, was Gott der gesamten Menschheit zu ihrem Heil zu sagen

hat. V gl. auch Luthardt, Das J ohanneische E vangelium* 1, 255 ff. 271 ff.

à œ ber den Logos Philos (geb. um 20â € ” 10 v. Chr.) s. Schà ¼ rer* 3, 708 ff.

u. die dort angegebene Literatur.

1,1 8: Im A nfang war das W ort, iv agyr) rjv 6 là ¶ yog.

N ach J ob 1,3 hat der Logos die W elt erschaffen; er war also vor

der W elt vorhanden. Die Z eitangabe iv à ¤ qyij ,im A nfang" J oh 1,1 ist

deshalb sachlich soviel wie â € ž vor der E rschaffung der W elt" . Damit ist

die reale Prà ¤ ex istenz des Logos-Messias gelehrt. Die alte Synagoge hat,

abgesehen von den wenigen A utorità ¤ ten, die seit der Mitte des 3. J ahrh.s

die Prà ¤ ex istenz aller Menschenseelen gelehrt haben, von einer realen

Prà ¤ ex istenz des Messias nichts gewuà Ÿ t, obwohl dies von christlichen

Gelehrten immer wieder behauptet wird.1 Die betreffenden Stellen sind

anders zu verstehen.

1V gl. Schà ¶ ttgen, Horae Hebraicae et Talmudicae (1742) 2, 369 ff.; Bertholdt, Christo-

logia J udaeorum (1811) Â § g 20-27; Gfrorer, Das J ahrhundert des Heils (1838) 2, 292-298;

Dillmann, Das Buch Henoch (1853) S.X X IV u. 160; E dersheim, The life and times of

J esus the Messiah (1884) 1, 171 â € ” 179; Harnack, Lehrbuch der Dogmengeschichte *

1, 98 f., 755 ff.; Schà ¼ rer, Geschichte des jadischen V olkes * 2, 616 f.; W . Schmidt, Der

alte Glaube (Berlin 1891) Ulf, 145f., 163f.; Baldensperger, Das Selbstbewuà Ÿ tsein J esu
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(1892) 85; G. Dalman, Die W orte J esu (1898) 1,107.247; Hohn, Die messianischen W eis-

sagungen (1899) 89. 129 f.; Beer (bei K autzsch) zu Hen 39,6; 48,6; H. Gunkel (bei

K autzsch) zu 4 E sra 14, 9; Z immern, Die K eilinschriften u. das A lte Testament (1902)

377 ff; Bousset, Die Religion des J udentums (1903) 248 ff.; V olz, J adische E schatologie

(1903) 216 ff. â € ” Drummond, Tbe J ewish Messiah (1877) S. 49â € ” 73; 290 â € ” 295 leugnet

zwar, daà Ÿ die alte Synagoge einen prfiex istenten Messias gekannt habe, hà ¤ lt aber diesen

Satz nur dadurch aufrecht, daà Ÿ er die betr. Stellen im Henochbuch fà ¼ r christliche Inter-

polationen erklà ¤ rt.


334

J ohannes 1,1 à „ : iv  « Q X BV y ° là ¶ yot (A . B, a)

A . Pseudepigraphen u. Septuaginta.

a. Die ideelle Prà ¤ ex istenz des Messias in der Gedankenwelt oder

in dem W eltplan Gottes wird gelehrt:

Henoch 48,6: ,E r (der Menschensohn-Messias) war auserwà ¤ hlt n. verborgen vor

Gott, bevor die W elt geschaffen wurde.* â € ” Dillmann 160; SchOrer S, 617; Huhn 89;

Beer-E autzsch 2, 264; Bousset 249 u. a. finden hier die reale Prà ¤ ex istenz des Messias

ausgesprochen. | | Hen 48, 3: ,Bevor die Sonne u. die Tierkreiszeichen geschaffen, bevor

die Sterne des Himmels gemacht wurden, wurde sein (des Messias) N ame vor dem Herrn

der Geister genannt." | | LX X Ps 110,3: .A us dem Mutterschoà Ÿ habe ich dich erzeugt

vor dem Morgenstern." â € ” Gfrà ¶ rer, Philo 2,16; J ahrh. des Heils 2,295f. (vgl. E dersheim

1,172; Bousset 250 f.) versteht die W orte von der realen Prà ¤ ex istenz des Messias.

b. E in aus der Z ahl der verstorbenen Gerechten hervorgehender,

also aus dem Tode wiederkehrender Messias wird in den zu einem

grà ¶ à Ÿ eren Ganzen gehà ¶ renden Stellen Henoch 40,5; 62, 7; 39,6 f.; 70,1
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geschildert. â € ” A uf die Prà ¤ ex istenz des Messias deuten diese Stellen

Schà ¼ rer 2, 617; Hà ¼ hn 89; Dalman 107; Beer zu Hen 39,6; Bousset 249. | |

Orac Sib 5,247â € ” 285; 414â € ” 432 wird J osua, der Sohn N uns, als Messias

erwartet; s. bei Mt 1,1 S. 12 f.

c. Um einen Messias, der vor A ntritt seines A mtes lebendig in den

Himmel oder in das Paradies entrà ¼ ckt wird, um hier verborgen zu

bleiben, bis die Stunde seines messianischen A uftretens da ist, handelt es

sich 4 E sra 7,28; 13,1â € ” 13.25â € ” 52; 12,31 f.; 14,9. â € ” Schà ¼ rer 2,618; Dal-

man 107; Hà ¼ hn 108 u. a. finden auch hier die Prà ¤ ex istenz des Messias ge-

lehrt. | | In A pok Bar 29,3; 30,1 bleibt, es ungewià Ÿ , ob der bei b oder der

bei c angegebene Messiastypus vorliegt. Im ersten F all wà ¼ rde man nach

66,1 f. an den wiederkehrenden K Ã ¶ nig J osia als Messias zu denken haben.

d. LX X Ps 72,5 gehà ¶ rt nicht hierher. Die W orte  » vor dem Monde"

besagen nichts à ¼ ber die Prà ¤ ex istenz des messianischen K à ¶ nigs, wie zB

Gfrà ¶ rer, Philo 2,16; J ahrh. des Heils 2,295f.; E dersheim 1,172 meinen;

denn sie handeln nicht von der E wigkeit des Messias a parte ante,

sondern a parte post; vgl. LX X Ps 72,17 7iq6 tov rjMov tiiapeveT. | | LX X

J es 9,6 ist nicht messianisch zu deuten, sondern auf den K Ã ¶ nig Hiskia zu

beziehen. | | Henoch 46,1 f. bildet den Inhalt einer V ision. W enn Henoch

hier den Messias bei Beginn der messianischen Periode im Paradiese

visionà ¤ r schaut, so folgt daraus nicht, daà Ÿ der Messias bereits in

Henochs Tagen als prà ¤ ex istente Grà ¶ à Ÿ e vorhanden war. | | Hen 71 wird

Henoch selbst als Messias im Himmel proklamiert.


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Die ausfà ¼ hrliche Besprechung der unter aâ € ” d genannten Stellen,

sowie aller sonstigen Messiastypen, die sich auà Ÿ erhalb der rabbinischen

Schriftwerke in der altjà ¼ dischen Literatur finden, s. im â € ž N athanael"

1903 S. 97â € ” 125; 1905 S. 89-150.

B. Die rabbinische Literatur.

In der rabbinischen Literatur begegnen zunà ¤ chst dieselben V orstel-

lungen à ¼ ber den Messias, wie wir sie oben A , aâ € ” c kennen gelernt haben,

a. Die ideelle Prà ¤ ex istenz des Messias.


J ohannes 1,1V : ir  « p/fl V v ° l ° y ° t (B, a. b)

335

Pes 54* Bar: Sieben Dinge wurden geschaffen, bevor die W elt geschaffen wurde,

n& mlich die Tora, die Buà Ÿ e, der Gan fE den, der Gehinnom, der Thron der Herrlichkeit,

das Heiligtum u. der N ame des Messias.. . . Der N ame des Messias, s. Ps 72,17: Sein

N ame sei in E wigkeit, vor der Sonne (nach dem Midr = ehe die Sonne war) sproà Ÿ te

sein N ame (oder: war â € ž J innon" sein N ame; s. bei Mt 1,21 S.6Ã ¶ ,f). â € ” E benso N ed 89b;

Midr Spr8, 9 (30 » ); PirqeRE l 3. II OnR 1 (2b): Sechs Dinge gingen der W eltschà ¶ pfung

vorauf; einige von Urnen wurden (wirklich) erschaffen, u. einige von ihnen stiegen in

(Gottes) Gedanken auf, um (dereinst) erschaffen zu werden. Die Tora u. der Thron der

Herrlichkeit wurden (wirklich) erschaffen. . . . Die V itter, Israel, das Heiligtum u. der

N ame des Messias stiegen in (Gottes) Gedanken auf, um erschaffen zu werden. . . .

Der N ame des Messias, s. Ps 72,17 (wie oben). R. A haba b. Z * rira (um 350) hat gesagt:

A uch die Buà Ÿ e, s. Ps 90, 2 f.: Bevor die Berge geboren wurden â € ” seit der Stunde

lassest du den Menschen umkehren bis zur Z erknirschung u. sprichst: Tuet Buà Ÿ e! (so

der Midr). â € ” W eitere Parallelen: TanchB  » vi  § 19 (17b): So haben unsre Lehrer gelehrt:
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Sieben Dinge gingen der W elt vorauf, nà ¤ mlich der Thron der Herrlichkeit, die Tora,

das Heiligtum, die V ftter der W elt (Patriarchen), Israel, der N ame des Messias u. die

Buà Ÿ e. E inige sagen: A uch der Gan (E den u. der Gehinnom. . . . Der N ame des Messias,

s. Ps 72,17. | | Midr Ps 93  § 3 (207b): F estgegrà ¼ ndet ist dein Thron von jeher Ps 98,2.

Das ist eins von den sechs Dingen, die in (Gottes) Gedanken vor der W eltschà ¶ pfung

aufstiegen; u. diese sind: der Thron der Herrlichkeit, der K Ã ¶ nig der Messias, die Tora,

Israel, das Heiligtum u. die Buà Ÿ e. . . . Der K à ¶ nig der Messias, s. Ps 72,17 usw. | | Seder

E lijR 31 (160): Sechs Dinge wurden zuvor geschaffen: die Tora, der Gehinnom, der Gan

fE den, der Thron der Herrlichkeit, der N ame des Messias, s. Ps 72,17. â € ” Midr Ps 90

 § 12(196* ): Sieben Dinge gingen der W elt 2000 J ahre voran: die Tora, der Thron der

Herrlichkeit, der Gan (E den, der Gehinnom, die Buà Ÿ e, das obere Heiligtum u. der N ame

des Messias . . ., u. der N ame des Messias war eingegraben in einen E delstein à ¼ ber

dem A ltar. | | Targ Micha 5,1: Du Bethlehem E phratha, . . . aus dir soll vor mir hervor-

geben der Messias, um die Herrschaft Ober Israel zu fahren, dessen N ame genannt ist

seit A nfang, seit den Tagen der E wigkeit (oder der W elt). | | Targ Sach 4, 7: E r (Gott)

wird seinen Messias offenbaren, dessen N ame genannt ist seit A nfang, u. er wird herrschen

Ober alle K Ã ¶ nigreiche. | | Targ Ps 72,17: E s werde sein (des messianischen K Ã ¶ nigs) N ame

genannt in E wigkeit, u. ehe die Sonne war, wurde Bein N ame festgesetzt, u. durch sein

V erdienst werden alle V Ã ¶ lker gesegnet werden u. sagen: Heil ihm!

Die Lehre von der ideellen Prà ¤ ex istenz des Messias in der Gedanken-

welt Gottes macht den Messias zu einem wesentlichen Bestandteil des

ewigen u. deshalb unabà ¤ nderlichen W eltplanes Gottes; sie soll die Z u-

versicht Israels zu seinen messianischen Hoffnungen stà ¤ rken.


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b. A us der Z ahl der V erstorbenen wird als Messias erwartet: Hiskia,

J osaphat u. David.

pSota 9, 24c, 26: R. J afaqob b. Idi (um 280) hat im N amen des R. J Â ° hoschuaf b. Levi

(um 250) gesagt: A ls Rabban J ochanan b. Z akkai entschlief (um 80), ordnete er an u.

sprach: RÃ ¤ umet den Hof wegen der Unreinheit (damit die Gerate darin nicht durch den

Leichnam unrein werden) u. machet einen Thron zurecht fà ¼ r Hiskia, den K à ¶ nig J udas.

A ls sein Schiller R. E là ¼ ex er b. Hyrkanos (um 90) entschlief, verordnete er u. sprach:

RÃ ¤ umet den Hof wegen der Unreinheit u. machet einen Thron fflr Rabban J ochanan

b. Z akkai zurecht. A ndre sagen: W as sein Lehrer geschaut hat (w), hat (auch) er

geschaut (tcan). E inen von denen, die zur F amilie Pazzi1 gehà ¶ rten, wollte man mit dem

Hause des Patriarchen verschwà ¤ gern, aber er nahm es nicht an; er sagte: Damit sie

sich (meiner) nicht zu schà ¤ men brauchen. A ls er entschlief, ordnete er an u. sprach:

1à œ ber den F amiliennamen " tt s. Bacher, pal. A mor. 2,438. W ahrscheinlich stammte

die F amilie von einer Tochter des R. Chijja, des à „ lteren (um 200), namens Pazzi ab;

daher ihr N ame.


336 J ohannes 1,1 à „ : iv à ¤ gx à ¶ V y ° My ° S (B, b)

Rà ¤ umet den Hof wegen der Unreinheit u. machet einen Thron zurecht fà ¼ rJ osaphat, den

K Ã ¶ nig J udas. Da sagte man: Der, welcher der E hre nachlief, wird nach dem kommen,

der vor der E hre floh. (J osaphat verschwà ¤ gerte sich mit A hab, indem sein Sohn

J ehoram dessen Tochter f A thaljahu heiratete, s. 2 Chr 18,1; 21, 6.) â € ” Dasselbe ps A Z 8,

42Â ° , 38; ganz kurz in der Bar B' rakh 28 b: In der Stunde seines A bscheidens sprach er

(Rabban J ochanan b. Z akkai) zu seinen Schillern: â € ž Rà ¤ umet die Gerà ¤ te fort wegen der

Unreinheit u. richtet einen Thron her fà ¼ r Hiskia, den K à ¶ nig J udas, wenn er kommt! * â € ”

W ie das zweimal gebrauchte V erbum iwn zeigt, handelt es sich um V isionen Sterbender.

Rabban J ochanan schaute in seiner Sterbestunde den Hiskia, R. E lisezer den Rabban

J ochanan, bezw. den Hiskia, der aus der F amilie Pazzi den J osaphat. F raglich ist die

Bedeutung der V ision. Man kann in die Bemerkung Ober J osaphat den Sinn hineinlegen,

daà Ÿ J osaphat dem V erstorbenen das Trauergeleit geben werde. So hat auch Raschi

B' rakh 28 ° den A usspruch des Rabban J ochanan à œ ber Hiskia verstanden; desgleichen

Levy 2, 362b, indem er zugleich mit Hiskia den Rabban GamliSl (II.) u. mit J osaphat

den R. J uda N asi gemeint sein là ¤ à Ÿ tA ber warum sollte die Teilnahme Lebender an
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einem Trauergefolge zum Inhalt einer V ision gemacht werden? à œ berdies war ja nach

BM 59' " GamliSl II. beim Tode des R. E lisezer gar nicht mehr am Leben; wie hà ¤ tte

ihn dieser also unter dem Decknamen des K Ã ¶ nigs Hiskia meinen sollen? Und was das

E rscheinen A bgeschiedener aus dem J enseits betrifft, um einem berà ¼ hmten Lehrer das

letzte Geleit zu geben, so ist uns ein anderweitiges Z eugnis fà ¼ r diese V orstellung nicht

bekannt geworden. â € ” W ir entnehmen den obigen Stellen daher, daà Ÿ sich die Sterbenden

in ihren Gedanken mit der Z ukunft ihres V olkes beschà ¤ ftigt haben u. in der à œ berzeugung

in die E wigkeit hinà ¼ bergegangen sind, daà Ÿ die messianische E rlà ¶ sung Israels unmittel-

bar bevorstehe. Deshalb ihre E rmahnung: Stellet den Messiasthron zurecht fà ¼ r Hiskia

oder fà ¼ rJ ochanan b. Z akkai oder fà ¼ rJ osaphat! V om messianischen Beruf des Hiskia

handelt eine ganze Reihe von Stellen, s. S.332 F uà Ÿ note 2; dem K à ¶ nig J osaphat wird

man auf Grund von J oel 4, 2. 12 (vgl. Henoch 53) die Messiaswà ¼ rde zugedacht haben,

u. daà Ÿ R. E litezer zu seinem verstorbenen Lehrer Rabban J ochanan als dem Messias

aufgeblickt hat, findet sein A nalogon in dem V erfahren etlicher Gelehrter, die den

Messias nach dem N amen ihrer Lehrer benennen, s. Sanh 98 Â ° bei Mt 1,21 S. 65.66 e, f, g, i. | l

Midr K L 1,16 (59a): R J ' hudu b. Simon (um 820) hat im N amen des R. SchemuSl b. J ic-

chaq (um 300) gesagt: W enn der K Ã ¶ nig, der Messias, von den Lebenden kommt, wird

â € ž David" sein N ame sein; wenn er von den V erstorbenen kommt, wird sein N ame (gleich-

falls) â € ž David" sein. R. Tanchuma (b. A bba, um 380) hat gesagt: Ich will seinen Grund

angeben: Der Gnade erweist seinem Messias (so der Midr) und dem David, heià Ÿ t es

hier (Ps 18,51) nicht, sondern â € ž seinem Messias, dem David* .â € ” pB' rakh 2, 5:l, 10 die

â € ž Rabbanan" als A utoren. A us der F assung der Stelle geht hervor, daà Ÿ die V orstellung

von einem aus der Z ahl der Toten kommenden Messias um 300 ebenso gelà ¤ ufig war,
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wie die andere von einem aus den Lebenden hervorgehenden Messias. Das gleiche gilt

von der noch à ¤ lteren Stelle Sanh 98b: Rab (f 247) hat gesagt: W enn er (der Messias)

von den Lebenden ist, wird er sein wie unser heiliger Lehrer (d. h. J ehuda I.); wenn

von den Toten, wird er sein wie Daniel, der geliebte Mann. â € ” J ene A usfà ¼ hrung des

R. Sch' mugl b. J icchaq zeigt aber auch, daà Ÿ man unter dem messianischen K à ¶ nig namens

David nicht ohne weiteres den alten aus dem Tode wiederkehrenden K Ã ¶ nig David ver-

stehen darf; es kann damit auch ein aus den Lebenden hervorgehender Messias gemeint

sein, der durch den N amen â € ž David* als ein zweiter David gekennzeichnet werden soll.

So heià Ÿ t es Sanh 98" : Rab J ehuda (f 299) hat gesagt, Rab (t 247) habe gesagt: Dereinst

wird Gott ihnen einen zweiten David -nie -tn erstehen lassen, s. J er30, 9: â € ž Sie werden

J ahve ihrem Gott dienen u. David, ihrem K Ã ¶ nig, den ich ihnen stellen werde' ; â € ž den ich

ihnen gestellt habe' , heià Ÿ t es nicht, sondern â € ž den ich stellen werde* .â € ” Der Messias-

kà ¶ nig David kann also sein a. der ins irdische Leben zurà ¼ ckkehrende historische K à ¶ nig

David; à Ÿ . irgendeine andre Messiaspersà ¶ nlichkeit dieses N amens. V erschieden von e

sind aber noch zwei andre F Ã ¤ lle. In den beiden ersten J ahrhunderten n. Chr. u. auch

noch spà ¤ ter hat man sich die zukà ¼ nftige W elt, die auf die Tage des Messias folgen u.
J ohannes 1,1H: Â « V op/fj 6 X oyot (B, b)

337

mit der A uferstehung der Toten u. dem allgemeinen W eltgericht anheben soll, vielfach

als verklà ¤ rte F ortsetzung der messianischen Periode gedacht. Den auferstandenen V fttern

u. Stammfà ¼ rsten Israels wies man dann in dieser neuen W elt die gleiche F à ¼ hrerstellung

zu, die sie bei Lebzeiten innegehabt hatten; als Grà ¶ à Ÿ ter unter ihnen aber galt der K à ¶ nig

David, der deshalb als der F à ¼ rst der zukà ¼ nftigen W elt V gefeiert wird. Diese Stellung

Davids in der zuk. W elt darf also mit der unter  « genannten, nach der er der messian.

K onig in der messian. Periode sein soll, nicht verwechselt werden. â € ” V om dritten nach-

christlichen J ahrh. an begann man die Tage des Messias mehr n. mehr zu idealisieren;

man erhob sie etwa auf die Hà ¶ he, in der man sich vordem die zukà ¼ nftige W elt vor-

gestellt hatte; dementsprechend verlegte man auch die A uferstehung der Toten in die

messianische Periode. So trat jetzt der auferstandene K Ã ¶ nig David bereits in den Tagen

des Messias diesem an die Seite, u. ihr gegenseitiges Rangverhà ¤ ltnis wurde dann so

bestimmt, daà Ÿ der Messias als K aiser u. David als Mitregent erscheint. *

a. Der aus dem Tode wiederkehrende David als Messias. Midr Ps 57 Â § 3


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(149a): R. Tachlipba aus CÃ ¤ sarea (um 270) hat gesagt: . . . Saul fing an, zu David zu

sagen: â € ž Ich weià Ÿ , daà Ÿ du als K à ¶ nig herrschend herrschen wirst" ' jiien " pis 1 Sm 24,21;

â € ž als K à ¶ nig herrschend" in dieser W elt, â € ž herrschen wirst" in der zukà ¼ nftigen W elt (hier

im weiteren Sinn, wie oftmals, die Tage des Messias mitumfassend); denn es heià Ÿ t

E z 37,24: Mein K necht David wird K Ã ¶ nig sein Uber ihnen. â € ” Da E z37,24 nur auf die

Messiaszeit bezogen werden kann, muà Ÿ in der A nwendung der Stelle der auferstandene

David als Messias gedacht sein. | | Iu einer V erhandlung, die Gott bei Lebzeiten Davids

mit diesem à ¼ ber E z 34,22 (: Ich will Heil schaffen meinen Schafen usw.) fà ¼ hrt, heià Ÿ t

es Midr Ps29 Â § 1 (116* ): Und was, sprach Gott, werde ich ihnen (den Israeliten) tun?

Mein K necht David (d.h. du) soll sio weiden, wie es heià Ÿ tE z34, 23: Ich stelle à ¼ ber

sie einen Hirten, daà Ÿ er sie weide, meinen K necht David. David sprach: Du bist der

Helfer, u. du bist der Hirt usw. | | GnR 88 (56 ° ): W er hatte von David erwartet, daà Ÿ er

(als Messias) K Ã ¶ nig sein werde bis ans E nde der Geschlechter? â € ” F erner oben das

W ort des R. Schemu8l b. J icchaq: W enn der Messias von den V erstorbenen kommt, wird

sein N ame â € ž David" sein.

jS. E in zweiter David als Messias (so daà Ÿ â € ž David" lediglich Messiasname ist; .

pB' rakh 2, 5" , 8: Man befaà Ÿ t die Bitte fà ¼ r David (d. h. fà ¼ r den Messias namens David)

unter die Benediktion â € ž Der J erusalem baut* (die 14. des A chtzehn-Gebetes nach palà ¤ -

stinischer Z Ã ¤ hlung), s. Hos 3, 5: N achher werden wiederkehren die K inder Israel u.

suchen nach J ahve, ihrem Gott, u. nach David, ihrem K Ã ¶ nig. II Meg 17 b: W enn J erusalem

gebaut ist (14. Benediktion des A chtzehn-Gebetes), dann kommt David (der Messias

dieses N amens), s. Hos 3, 5 wie oben (15. Benediktion nach babyl. Z Ã ¤ hlung). Und wenn

David kommt, kommt das Gebet (16. Benediktion), s. J es 56,7. â € ” In der babyl. Rezension
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des HabinSnu-Gebetes (von Sch* mu8l, t 254) heià Ÿ t es: Die Gerechten mà ¶ gen sich freuen

à ¼ ber den Bau deiner Stadt u. die E rrichtung deines Tempels u. das Sprossen des Horns

fà ¼ r David, deinen K necht, u. à ¼ ber die Z urichtung der Leuchte fà ¼ r den Sohn Isais, deinen

MesBias. â € ” Die palà ¤ stinische Rezension: E s mà ¶ gen sich alle, die auf dich vertrauen,

freuen an dem Bau deiner Stadt u. an der E rneuerung deines Heiligtums u. an dem

Sproà Ÿ deines K nechtes David, s. Bcrakh 29 » u. pB » rakh 4,8 » , 49. â € ” Diese Stellen wollen

den Inhalt der 14. (nach babylonischer Z Ã ¤ hlung der 15.) Benediktion des A chtzehn-

Gebetes wiedergeben; es ist deshalb anzunehmen, daà Ÿ â € ž David" fà ¼ râ € ž Sproà Ÿ Davids' =

Messias steht. II Targ E z34, 23 f.: Ich werde einen F à ¼ hrer Uber sie setzen, daà Ÿ er sie

fà ¼ hre, meinen K necht David; der wird sie fà ¼ hren, u. er wird ihnen zum F à ¼ hrer sein.

Und ich, J ahve, werde ihnen zum Gott sein u. mein K necht David als K Ã ¶ nig unter

ihnen; ich J ahve habe es bei mir beschlossen. â € ” Targ E z 87, 24: Mein K necht David

wird K à ¶ nig Uber ihnen sein. â € ” Man kann zunà ¤ chst geneigt sein, in beiden Stellen

unter David den als Messias aus dem Tode wiederkehrenden K Ã ¶ nig David zu verstehen

(Typ  « ); da jedoch der Targum in den beiden à ¤ hnlichen V ersen J er 30, 9 u. Hos 3,5

â € ž David" mit " tV j= â € ž Messias Sohn Davids" Ã ¼ bersetzt, so wird auch E z 34 u. 37

â € ž David" im Sinne von â € ž zweiter David" gemeint sein.

Strack n. Blllerbeek, N T II. 22


838

J ohannes 1,1V : iv  « V /S V " 0 Myof (B, b)

y. David als K à ¶ nig der zukà ¼ nftigen W elt. Midr Pa 5  § 4 (26b): W nsss' s

r-V -mn Pa 5,1. R. SchemuPl b. N achmani (um 260) hat gesagt: .W egen der beiden E rb-

teile" P' V riir; ; 1 denn David hat das K Ã ¶ nigtum in dieser W elt u. in jener W elt ererbt.

Und ebenso heià Ÿ t es Ps89, 28: .A uch* will ich ihn zum E rstgebornen machen.* Ist

denn David ein E rstgeborner gewesen? Heifit es nicht 1 Sm 17,14: .David, das war

der jà ¼ ngste" " ? Dnd warum nennt er ihn den E rstgebornen? W ie der E rstgeborne das

Doppelte als E rbteil erhà ¤ lt, so hat auch David das K à ¶ nigtum als zwei E rbteile erhalten,

nà ¤ mlich in dieser W elt u. in der zukà ¼ nftigen W elt; in bezug auf sie beide hat David

gesagt: .Ich singe dem Gesangmeister in bezug auf die (beiden) E rbteile* Ps5,1. â € ”

V gl. auch Midr Sm 19 Â § 6 (52â € ¢ > ) zu 1 Sm 16,12 (: J ahve sprach zu Samuel: ... Dieser ist

es): R. Sch ° mu6l b. N achman hat gesagt: Dieser ist es in dieser W elt, u. dieser ist es in

der zukà ¼ nftigen W elt. | | Midr Ps 18  § 27 (78 » ): E r machte jri unstrà ¤ flich meinen W eg

Ps 18, 33, d. h. er vergalt Lohn (= y^ ^ ) wegen der Unstrà ¤ flichkeit meines W eges. Und

eine andre Stelle sagt: ,E r gab reichlich im dem, der seines W eges unstrà ¤ flich war*
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(so der Midr 2 Sm 22, 33), d. h. er hat mir reichlich gegeben  » swiin, K à ¶ nig zu sein in

dieser W elt u. in der zuk. W elt, weil ich in Unstrà ¤ flichkeit auf seinem W ege wandelte. | |

Targ Ps 110,4: Geschworen hat J ahve, u. er wird nicht rà ¼ ckgà ¤ ngig, daà Ÿ du bestimmt

bist zum F à ¼ rsten in der zuk. W elt wegen des V erdienstes, daà Ÿ du ein gerechter K à ¶ nig

warst. | | Chag 14* :E ine Stelle lautet: .Sein Thron (Sing.) waren F euerflammen" Dn 7,9,

u. eine Stelle lautet: .Bis daà Ÿ Throne (Plur.) hingestellt wurden* Dn 7, 9. Das ist kein

W iderspruch: Der eine fà ¼ r ihn (Gott) u. der andre fà ¼ r David, wie es in der Bar heià Ÿ t:

Der eine fà ¼ r ihn u. der andre fà ¼ r David; das sind W orte des R. fA qib\ (f um 135).

R. J ose der Galilà ¤ er (um 110) antwortete: fA qiba, wie lange machst du die Schekhina

(Gottheit) profan? V ielmehr der eine (Thron) fà ¼ r die strenge Gerechtigkeit (Gottes)

ynh u. der andre fà ¼ r die Barmherzigkeit npnx V . Hat er (F A qiba) es von ihm angenommen,

oder hat er es nicht von ihm angenommen? K omm u. hà ¶ re: Der eine fà ¼ r die strenge

Gerechtigkeit u. der andre fà ¼ r die Barmherzigkeit; das sind (spà ¤ tere) W orte des R. fA qiba

(also bat er die Deutung des R. J ose des Gal. angenommen). Da sagte zu ihm R. E ifazar

b. fA zarja (um 100): fA qiba, was hast du bei der Haggada (A uslegung nichthalakhischer

Schriftabschnitte) zu suchen? Halte inne mit deinen W orten u. geh an (die Traktate

Uber) A ussatzschà ¤ den u. Bezeltungen (V erunreinigung durch Leichen)! V ielmehr der

eine als Sessel u. der andre als F uà Ÿ bank. Der Sessel, um darauf zu sitzen, die F uà Ÿ bank

als Schemel seiner F Ã ¼ Ã Ÿ e, s. J es 66, 1: Der Himmel ist mein Thron u. die E rde der

Schemel meiner F Ã ¼ Ã Ÿ e. â € ” Parallelstelle Sanh 88b. â € ” Die messianische Periode soll nach

R. fA qiba die kurze Dauer von nur 40 J ahren haben, sie galt ihm also nach A nalogie

der 40jà ¤ hrigen W à ¼ stenwanderung lediglich als à œ bergangsperiode zur zukà ¼ nftigen W elt;

erst diese bringt die V ollendung in verklà ¤ rter Herrlichkeit. Die Gerichtsszene Dn 7
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gehà ¶ rt von diesem Standpunkt aus nicht mehr den Tagen des Messias an, sondern

erà ¶ ffnet mit der vorhergehenden A uferstehung der Toten die zukà ¼ nftige W elt. fA qiba

kann deshalb mit .David* in seiner ersten E rklà ¤ rung nicht den Messias dieses N amens

(den zweiten David) gemeint haben, sondern nur den auferstandenen historischen David,

den er als K à ¶ nig der zukà ¼ nftigen W elt tà ¤ tigen A nteil am W eltgericht nehmen là ¤ à Ÿ t. Das

zieht ihm den Tadel des R. J ose zu, der darin einen E ingriff in die Prà ¤ rogative des

gà ¶ ttlichen W eltenrichters sieht. | | Midr Ps 75  § 5 (170b): Z ehn Hà ¶ rner gibt es, die Gott

den Israeliten verliehen hat: Das Horn A brahams...; das Horn des K Ã ¶ nigs, des Messias,

in der K à ¶ nigsherrschaft, s. 1 Sm 2,10: ,E r erhà ¶ ht das Horn seines Messias' ; das Horn

Davids in dem Licht des kommenden Tages (= der zukà ¼ nftigen W elt} , wie es heià Ÿ t

Ps 132, 17: .Dort will ich dem David ein Horn sprossen lassen, habe eine Leuchte

aufgestellt fà ¼ r meinen Gesalbten.* â € ” A uf die K à ¶ nigsherrschaft des Messias folgt hier

das Regiment Davids in der zukà ¼ nftigen W elt. â € ” V gl. bei Mt 1,1 S. 9 f. Die Parallelstelle

Midr K L 2, 8 (65* ), die diese N ebeneinanderstellung des Messias u. Davids nicht hat.

1 Das W ort n; -n: = .E rbteil" fehlt bei Levy, Dalman hat es gebucht.

* Der Midrasch liest im Z itat e; statt Mi.


J ohannes 1,1 % : i*  « Q X à œ V "  ° Myos (B, b. c) 339

Die alle V à ¤ ter à ¼ berragende Grà ¶ à Ÿ e Davids in der zukà ¼ nftigen W elt erkennt man auch

daran, daà Ÿ er allein fà ¼ r wà ¼ rdig erachtet wird, beim Mahl der Gerechten in der zuk.

W elt den Lobspruch zu sprechen; s. E x k.: â € ž Scheol" usw. III, 4, y.

t. David als Mitregent. Sanh98b: (Betreffs der Meinung Rabs, daà Ÿ Gott einen

zweiten David als Messias erwecken werde, weil es J er 30, 9 heià Ÿ e: Sie werden J ahve

ihrem Gott dienen u. David ihrem K Ã ¶ nig, s. oben) sagte Rab Papa (t 376) zu A baje

(t 338/39): A ber es heià Ÿ t doch E z 37, 25: Mein K necht David ist ihr F à ¼ rst (s-s:) auf

ewig! (W ie paà Ÿ t beides zusammen, der Messias als K à ¶ nig u. David als F à ¼ rst? A baje

antwortet:) W ie K aiser u. Mitregent i2' | J vV si io-J J (wà ¶ rtlich: K aiser u. halber K aiser). j|

Geringer wird Davids Stellung neben dem Messias eingeschà ¤ tzt P' siq 1231> : J es 1, 26:

.Ich will zurà ¼ ckbringen deine Richter wie vormals" , das geht auf Mose u. A hron, â € ž u.

deine Ratsherrn wie im A nfang" , das ist David u. Salomo; ,u. danach wird man dich

heià Ÿ en die Stadt der Gerechtigkeit, die treufeste Burg" .â € ” Die letzten W orte machen

die Beziehung der ganzen Stelle auf die Tage des Messias zweifellos.

c. E in bei Leibesleben in die V erborgenheit Z urà ¼ ckgezogener kehrt


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als Messias wieder:

pBerakh 2,4 (5 » ); s. bei Mt2,5 3.83. â € ” R.Bun (um 370) hat an die E rzà ¤ hlung in pB « rakh

3,4 die Bemerkung geknà ¼ pft, daà Ÿ das Z usammentreffen der Tempelzerstà ¶ rung mit der Ge-

burt des Messias schon durch das N ebeneinanderstehn von J es 10,34 u. 11,1 angedeutet

werde, s. bei Mt 2,5. Hiernach scheint der Glaube, daà Ÿ der Messias zur Z eit der Tempel-

zerstà ¶ rung geboren u. spà ¤ ter entrà ¼ ckt worden sei, in weiteren K reisen verbreitet gewesen

zu sein. A usdrà ¼ cklich wird diese Meinung noch an zwei Stellen erwà ¤ hnt. R. Schemu £ l

b. N achman (um 260) hatte den ex egetischen K anon aufgestellt, daà Ÿ die V erbalform

n-m in der Schrift immer etwas F reudiges einleite. A ls W iderlegung hielt man ihm

unter andrem auch J er 38,28 entgegen: ,Und es geschah rmi, als J erusalem ein-

genommen war." E r erwiderte: A uch das war F reude; denn an demselben Tage

empfingen die Israeliten eine E rlaà Ÿ urkunde (" 3tiK , lies ' s' rs = anox y, Q uittung) wegen

ihrer SÃ ¼ nden. So GnR 42 (26Â » ); LvR 11 (113b); Midr Ruth 1,2 (124b); Tauch â € ¢ i' M 151 b;

P' siqR 5 (20 » ). Spà ¤ teren mochte die Begrà ¼ ndung nicht genà ¼ gen; sie erweiterten sie

deshalb in folgender W eise: Denn an demselben Tage wurde Menachem (Messiasname)

geboren, u. an demselben Tage empfingen die Isr. usw. So N uR 13 (169Â ° ) u. Midr E sth 1,1

(83 * ). Der Z usatz war wenig geschickt; denn die Bemerkung des R. Sch' i n uel b. N achman

zu J er 38,28 bezog sich auf den 1. Tempel, wà ¤ hrend doch die Geburt des Messias mit

der Z erstà ¶ rung des 2. Tempels zusammenfallen sollte. Z ur Beseitigung dieser Un-

stimmigkeit hat denn auch ein andrer jà ¼ ngerer Midrasch unbedenklich den Messias

bereits in N ebukadnecars Tagen geboren werden lassen. A ggadath Beresch 67 (46* ):

N ebukadnecar wird mit einem K amel verglichen, s. J es 21, 7: â € ž Schaut er . . . einen

Reitzug von E seln, einen Reitzug von K amelen." Mit â € ž Reitzug von E seln" ist der
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Messias gemeint (vgl. Sach9,9), mit â € ž Reitzug von K amelen" ist N ebukadnecar gemeint;

denn an dem Tage, an welchem N ebukadnecar den Tempel zerstà ¶ rte, wurde der Messias

geboren, s. J es 10,34: Der Libanon (â € ” Tempel im Sinn des Midr) fà ¤ llt durch einen

Herrlichen (u. darauf folgt J es 11,1:) A ber ein Reis wird aufgehen aus dem Strunk

lsais. â € ” Die à ¤ ltere Z eit hat nichts davon gewuà Ÿ t, daà Ÿ der Messias bereits in der

babylonischen Periode geboren worden sei; denn in der Stelle Meg 12s, die allenfalls

hierfà ¼ r herangezogen werden kà ¶ nnte, bezeichnet rt-vi nicht den Messias, sondern den

â € ž gesalbten" Hohenpriester; s. bei Mt23, 38 S.944. | | A uch N uR 14 (bei Lk 2,49) scheint

die bereits irgendwann erfolgte Geburt des Messias vorauszusetzen.

Die F rage, an welchem Ort der Messias von seiner E ntrà ¼ ckung an

bis zu seinem â € ž E rscheinen" oder â € ž Offenbarwerden" (nba: zB PesiqR36

[ 162Â » ] ; 37 [ 163b] ; P* siq 149Â » ) verborgen gehalten (sarij Midr Ps21 Â § 1

[ 89 » ] ) oder zurà ¼ ckgehalten werde (aasr? PesiqR 34 [ 159b] ), ist ver-

schieden beantwortet worden.

22*
340

J ohannes 1,1V : b>  « POT ij » & X à ¶ yot (B, e; C 1)

< t. D er Messias weiltinRom. â € ” Sanh 98* wird erzà ¤ hlt, wie' R. J ehoschua; b.Levi

(um 250) den Messias in Rom aufsucht, s. bei Lk 24,26 S. 286 A nm. e. | | N ach Leqach tob

zu N a 24,17 offenbart sich rhu der Messias seinem siegreichen V olk in Rom, s. bei Lk 24,26

S.298. | | A ggad Beresch 23 (20 » ) là ¤ à Ÿ t den Messias â € ž aus den Toren Roms aufsprossen' ,

s. bei Mt 24, 30 S. 957. â € ” Daà Ÿ man den Messias gerade in Rom verborgen sein lieà Ÿ ,

hatte seinen Grund in dem Bestreben, die messianische E rlà ¶ sung mà ¶ glichst allseitig

mit der E rlà ¶ sung aus à „ gypten zu parallelisieren. E x R 1 (67 â € ¢ > ): Die Tochter des Pharao

zog den groà Ÿ , der an ihrem V ater Rache nehmen sollte, n. auch der K à ¶ nig, der Messias,

der an E dom (= Rom) Rache nehmen wird, sitzt bei ihnen in der Stadt (Rom), s. J es

27,10: Dort wird das K alb (nach dem Midr Bild fà ¼ r den Messias) weiden, u. dort wird

es lagern u. ihr Gezweig abfressen. â € ” Dasselbe Tanch pibi 61b; vgl. auch TanchB

 »  « im A nm. 65. | | W eiter s. bei Lk 24,261, 4, q.

à Ÿ . Der Messias weilt im N orden, s. bei Mt4,15 S.160f.

y. Der Messias weilt im Paradies. â € ” Derekh E rec Z . 1 (20e) wird der Messias
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zu den nenn Personen gezahlt, die bei Leibesleben in das Paradies eingegangen sind;

s. im E x kurs à ¼ ber E lias 1,1, d. | | F erner s. bei Lk 24,261,4, p.

6. Der Messias weilt in der N ahe des E lias, also wohl im Himmel, s. Midr

Ruth 2,14 (133Â » ) bei LR 10, 20 S. 173 A nm. e.

 » . Ungenannt bleibt die Statte der V erborgenheit in den Stellen oben bei c u. bei

Lk 24,26 1,4, gâ € ” i.

Bis hierher unterscheiden sich die Messiastypen innerhalb der rabbi-

nischen Schriftwerke in nichts von denjenigen, die die Pseudepigraphen

geschaffen haben. E inen neuen Typus hat, wenn auch erst spà ¤ t, im

rabbinischen J udentum die Lehre von der Prà ¤ ex istenz der Menschen-

seelen gezeitigt.

C. Das Messiasbild auf Grund der Lehre von der Prà ¤ ex istenz der

menschlichen Seelen.

1. Das alex andrinische J udentum hat sich das platonisch-pythago-

reische Dogma von der Prà ¤ ex istenz der Menschenseelen im weitesten

Maà Ÿ e angeeignet. à œ ber Philo s. Siegfried, Philo von A lex andria S. 242;

ferner vgl. W eish 8,20; 9,15. A ls speziell jà ¼ discher E inschlag erscheint

dabei die Gleichung ayyek> < ; = dalfiwv = tyvx r) (s. Schlatter, Das neu-

aufgefundene hebrà ¤ ische Stà ¼ ck des Sirach, 1897, S. 180â € ” 186).

E inen lehrreichen Beleg bietet das (alex andrinisch-gnostische? )A pokryphon: ,Gebet

J osephs" (F abricius, Codex pseudepigraphus V .T. 1713, 1, 761 ff.; vgl. auch Schurer4 3,

359 f.). Darin heià Ÿ t es: J akob sprach: â € ž Der ich mit euch rede, ich J akob u. Israel, ich

bin ein E ngel Gottes u. ein uranfanglicher Geist. A uch A braham u. Isaak wurden vor
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allem W erk geschaffen. A ber ich, der ich von den Menschen J akob genannt werde,

wahrend raein eigentlicher N ame â € ž Israel" ist, bin von Gott â € ž Israel" , d.h. â € ž Mann, der

Gott schant" , genannt worden, weil ich der E rstgeborene vor allen von Gott belebten

W esen bin. . . . A ls ich aber aus Mesopotamien nach Syrien kam, trat Uriei, der E ngel

Gottes, hervor u. sagte, daà Ÿ ich auf die E rde herabgestiegen wà ¤ re u. unter den Menschen

gewohnt hà ¤ tte u. J akob hieà Ÿ e. E r eiferte aber u. kà ¤ mpfte u. rang mit mir, indem er

sagte, daà Ÿ sein N ame den V orrang hatte vor meinem N amen u. vor jedem E ngelnamen.

Darauf sagte ich ihm seinen N amen u. der wievielste er unter den SÃ ¶ hnen Gottes sei

(sprechend): Bist du nicht UriSl, der achte nach mir? Und bin ich nicht Israel, der

E rzengel der K raft des Herrn u. der oberste F Ã ¼ rst unter den SÃ ¶ hnen Gottes? Bin ich

nicht Israel, der erste Dienstengel vor Gott, u. rief ich meinen Gott nicht an mit dem

unvergà ¤ nglichen N amen (d. h. dem J ahvenamen)? " â € ” In diesen Sà ¤ tzen sind die E rzvà ¤ ter

als menschgewordene E ngelwesen aufgefaà Ÿ t. E ine E rklà ¤ rung fà ¼ r diese dem palà ¤ stinischen

J udentum durchaus fremde A nschauung bietet jene alex andrinische A nthropologie, die
J ohannes 1, 1 M: iv  « p/fl V "  ° Myos (C 2. 3) 341

die prà ¤ ex istierenden Menschenseelen mit den E ngeln identifizierte. Daà Ÿ in der Tat die

Lehre von der Prà ¤ ezistenz der Seelen die Grundlage fà ¼ r obige A ussagen à ¼ ber die

Patriarchen bildet, wird mittelbar durch unser A pokryphem selbst bestà ¤ tigt, indem es

an einer andren Stelle J akob die à „ uà Ÿ erung in den Mund legt, daà Ÿ er im K à ¶ rper auf

E rden dienend das, was es um ihn im Himmel gewesen sei, durch die ihn daran

erinnernden W orte Urifils wiedererkannt habe (F abricius I, 764). Gerade dieses V ergessen

um den frà ¼ heren himmlischen Stand erscheint auch sonst als das herbe Geschick, dem

sich die prà ¤ ex istenten Seelen bei ihrer Inkorporierung zu unterwerfen haben, s. weiter

unten Tanch ' -iipe 127* .

2. In Palà ¤ stina fand das Dogma von der Prà ¤ ex istenz der Seelen

zuerst bei den E ssenern A ufnahme. J osephus hat ihre A nsicht hierà ¼ ber

so wiedergegeben (Bell J ud 2, 8,11): .Die Leiber seien vergà ¤ nglich, u.

ihrer Stofflichkeit eigne nichts Bleibendes; die unsterblichen Seelen

aber seien ewig. A us dem feinsten à „ ther stammend, hà ¤ tten sie sich,

durch natà ¼ rliche (sinnliche) Liebesneigung herabgezogen, mit den


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Leibern wie mit Gefà ¤ ngnissen verbunden; wenn sie aber die F esseln

des F leisches abgelegt hà ¤ tten, erhà ¶ ben sie sich, wie aus langer K necht-

schaft befreit, freudig in die Hà ¶ he.* à „ hnlich hat auch Philo à ¼ ber das

Herabsteigen der Seelen in die sterblichen Leiber geredet, s. De gi-

gantibus  § 3 (Mang 1, 263 f.). â € ” Ob die Pseudepigraphen hier oder da

die Prà ¤ ex istenz der Seelen annehmen, ist mehr als zweifelhaft.

4E sra 4, 40 f.: .Geh hin, frage die Schwangere, ob ihr Schoà Ÿ , wenn ihre neun

Monate um sind, noch das K ind bei sich bebalten kann? Ich sprach: Gewià Ÿ nicht,

Herr. E r sprach zu mir: Die W ohnungen der Seelen im Hades sind dem Mutterschoà Ÿ e

gleich.* â € ” Gunkel bemerkt zu ,Seelen im Hades" :â € ž nach dem Z usammenhang: der

noch nicht geborenen Seelen.* Mit grà ¶ à Ÿ erem Recht wird man sagen kà ¶ nnen: .nach

dem Z usammenhang: der verstorbenen Seelen* . Daà Ÿ die prà ¤ ex istenten Seelen im Hades

sich befinden sollen, wà ¼ rde fà ¼ r jà ¼ disches Denken eine unvollziehbare V orstellung ge-

wesen sein. | | A pok Bar 23, 3 f.: , W ie du (Baruch) von den Menschen weià Ÿ t, die gegen-

wà ¤ rtig da sind, u. von denen, die (bereits) vergangen sind, ebenso sind mir (Gott) auch

die bewuà Ÿ t, die in Z ukunft kommen werden. Denn als A dam gesà ¼ ndigt hatte u. der

Tod à ¼ ber die, die von ihm abstammen wà ¼ rden, verhà ¤ ngt worden war, damals wurde

die groà Ÿ eZ ahl derer, die geboren werden sollten, abgezà ¤ hlt.* â € ” Hier bandelt es sich

um die seit E wigkeit genau festgesetzte Z ahl aller, die das Licht der W elt erblicken

sollen, also um die ideelle Prà ¤ ex istenz der gesamten Menschheit im W eltplan Gottes,

aber nicht zugleich um die reale Prà ¤ ex istenz der Seelen, die im Laufe der Z eit in-

korporiert werden sollen. | | A m ehesten dà ¼ rfte die reale Prà ¤ ex istenz der Seelen aus-

gesprochen sein slav Henoch 23, 4 f.: .Schreibe jede Seele der Menschen (auf), soviel
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ihrer noch nicht geboren, u. ihre Orte sind bereitet vor der W elt (nà ¤ mlich die Orte der

V ergeltung, s. 49,2); denn alle Seelen sind bereitet vorder W elt, vorder Gestaltung

der E rde.* N ur darf man den W orten .bereitet vor der W elt* nicht zwingende Be-

weiskraft beilegen. Midr Ps 3 Â § 3 (18 b) sagt David zu Gott: Herr der W elt, offenbar u.

bekannt ist es vor dir, daà Ÿ Bathseba fà ¼ r mich bereitet ist nsiM seit den sechs Schà ¶ pfungs-

tagen. â € ” Selbstverstà ¤ ndlich soll Bathseba damit nicht als ein prà ¤ ex istentes W esen

gekennzeichnet werden; wie ^ :izi gemeint ist, zeigt die Parallelstelle Sanh 107â € ¢ , wo

der A utor des A usspruchs, der Babylonier Raba (t 352), dafà ¼ r d-imi gesetzt hat = sie

war zuvorversehen, bestimmt fà ¼ r David. â € ” Mekh zu E x 14,15 (35 b) là ¤ à Ÿ t R. E hazar aus

Modifim (t um 135) Gott in bezug auf die Israeliten sagen: Sind sie denn nicht là ¤ ngst

seit den sechs Schà ¶ pfungstagen bereitet d' jsià ¶ ? â € ” A uch hier ist .bereitet* soviel wie

.zuvorversehen* oder .in A ussicht genommen" .â € ” W eiteres bei Mt 25,84 85 S. 981 ff.

3. In der rabbinischen Literatur begegnet die Lehre von der Prà ¤ -


342

J ohannes 1, 1 Ã „ : iv aQ x f, 6 X oyot (C S)

ex istenz der Seelen erst seit der Mitte des 3. nachchristl. J ahrh.s.1 A ls

ihre V ertreter erscheinen in Palà ¤ stina R. Schemuel b. N achman (um 260),

R. A si (um 300), R. Levi (um 300) u. R. J icchaq (um 300). In Babylonien

hat man, wenigstens in spà ¤ terer Z eit, die prà ¤ ex istenten Menschenseelen

mit den eranischen F ravashis identifiziert.

Tanch cas: 26* : .N icht mit euch allein achlieà Ÿ e ich diesen Bund' Dt 29,13, sondern

auch die Geschlechter, die dereinst kommen sollen, waren dort in jener Stunde; denn

es heià Ÿ t das. V ers 14: .Sondern mit dem, der heute mit uns hier vor J ahve unsrem

Gott steht Tqt, u. mit dem, der heute nicht mit uns hier ist." R. A bbahu (um 300) hat

im N amen des R. Schemu8l b. N achmani (um 260) gesagt: W arum steht Dt 29,14 ge-

schrieben: Der heute hier mit uns steht, u. warum heià Ÿ t es (das.): Der nicht hier ist?

W eil die Seelen dort gewesen sind u. der K à ¶ rper (fà ¼ r sie) noch nicht geschaffen war,

darum ist kein .Stehen" von ihnen geschrieben. â € ” Dasselbe anonym TanchB n-asa  § 8

(25 b). â € ” E inen andren hierher gehà ¶ renden A usspruch des B. Schemuà ¶ l b. N achman aus
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GnR 85 (54 b) s. bei N r. 4. | | à œ ber R. A si s. bei N r. 5. U GnR 8 (6 b): R. J choschuas von

Sikhnin (um 330) hat im N amen des R. Levi (so lies mit J alqut statt R. Schcmu6l)

gesagt: Mit den Seelen der Gerechten hat sich Gott (vor der E rschaffung der W elt)

beraten. Das meint 1 Chr 4, 23: .Das sind die Bildner u. die Bewohner von N ' ^ afim u.

Gedera, mit dem K Ã ¶ nig in seinem W erk wohnten sie daselbst." Das sind .die Bildner*

s' iivn, denn J ahve-E Iohim bildete den Menschen aus Staub von dem E rdboden

Gn2,7; die Bewohner von .N ^ fim* (= Pflanzungen), denn J ahve-E lohim pflanzte  » B* i

einen Garten in (E den vor A nbeginn (so Dija nacb dem Midr) Gn2,8; u. von ,Gedera" ,

denn ich habe den Sand aU Grenze iias dem Meere gesetzt J er 5,22 (Gedera wird nach

rmj .Mauer, Z aun" = V iaj gedeutet); .mit dem K Ã ¶ nig lrsniaa wohnten sie daselbst" ,

i. h. bei dem K Ã ¶ nig aller K Ã ¶ nige, gepriesen sei er! wohnten die Seelen der Gerechten;

denn mit ihnen beriet sich Gott u. (dann) schuf er die W elt, (iras^ aa hat der Midr =

â € ¢ iro> \ Â » s ,in seinem Rat" gedeutet.) â € ” Dasselbe anonym Midr Ruth 2 (126Â » ). â € ” In einem

andren A usspruch hat R. Levi allerdings jede Beratung Gottes mit andren bei der W elt-

schà ¶ pfung abgelehnt; er sagt GnR8 (6C): â € ¢ â –   sSn  » an r* h ,es gab da kein Beraten* ; aber

wie das beigegebene Gleichnis zeigt, hat er nur ein Beraten zurà ¼ ckweisen wollen, das

Gottes E ntschlieà Ÿ ungen beeinfluà Ÿ te. | ! Tanch iv 89 « : Gott redete alle diese W orte u.

sprach: Ich bin J ahve E x 20,1 f. R. J icchaq hat gesagt: A uch was die Propheten der-

einst weissagen sollten, das haben sie alle vom Berge Sinai empfangen. W oher? W eil

geschrieben ist Dt29,14: .Mit dem, der heute mit uns hier vor J ahve unsrem Gott

steht" isi> ; siehe, wer bereits erschaffen war, war da, d. h. wer in der W elt war. .Und

1 Die Darstellung bei W eber (S. 212 u. 225 ff.) erweckt den Schein, als ob sich das

rabbinische J udentum durchgangig zur Prà ¤ ex istenz der menschlichen Seelen bekannt
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habe. Das ist nicht richtig. W ohl ruht die rabbinische A nthropologie auf kreatianischer

Grundlage (s. Bar N idda 31" ), aber darum hat man noch nicht prà ¤ ex istentianisch

Uber die Seelen gedacht. W eber hat sich durch Tanch ,-" pi 127* irrefuhren lassen.

Das breit ausgefà ¼ hrte Stà ¼ ck beschreibt die Bildung des K indes im Mutterschoà Ÿ u. gibt

sich als A usspruch des R. J ochanan (f 279). Der N ame dieser rabbinischen A utorità ¤ t

scheint W eber veranlaà Ÿ t zu haben, die in dem Stà ¼ ck vorgetragene Lehre von der Prà ¤ -

ex istenz der Seelen als allgemein anerkannte Meinung des gesamten rabbinischen J uden-

tums aufzufassen. Tatsà ¤ chlich gehà ¶ rt das Stà ¼ ck, auch wenn einzelne Teile à ¤ lteren

Schriftwerken entlehnt sind, erst einer spà ¤ teren Z eit an. V or allem aber ist R. J ochanan

kein V ertreter des Prà ¤ ex istenzgedankens gewesen, wie M" n99b zeigt: R. J ochanan u.

R. E ifazar (um 270) haben beide gesagt: Die Tora ist in 40 Tagen gegeben worden, u.

die Seele rrnoa wird in 40 Tagen (im Mutterleib) gebildet. W er seine Lehre miw be-

wahrt, dessen Seele wird (von Gott) bewahrt; wer aber die Lehre nicht bewahrt, dessen

Seele wird nicht bewahrt. In der Schule des R. J ischmaF el (f nm 135) ist gelehrt worden:

Gleich einem Menschen, der seinem Sklaven einen schnellfliegenden V ogel à ¼ bergab; er

sprach zu ihm: Denkst du etwa, wenn du ihn in V erlust geraten là ¤ à Ÿ t, daà Ÿ ich von dir

ein A as als W ertersatz fà ¼ r ihn annehmen werde? Deine Seele nehme ich von dir!
J ohannes 1,1 à „ : iy aQ Z à – V y ° là ¶ y » < (C 8) 343

mit dem, der heute nicht mit uns hier ist' , das ist der, der dereinst geschaffen werden

sollte. E s heià Ÿ t hier nicht: â € ž der heute nicht mit uns hier steht" , sondern â € ž der heute

nicht mit uns hier ist" ; damit sind die Seelen gemeint, die dereinst erschaffen (d.h.

inkorporiert) werden sollen, von denen ein .Stehen' nicht ausgesagt werden kann;

denn auch sie gehà ¶ rten zur Gesamtzahl (der dort A nwesenden). E benso heià Ÿ t es Mal 1,1:

Orakel, W ort J ahves in der Hand (rj wird vom Midr wà ¶ rtlich gefaà Ÿ t) Maleachis. â € ž A n'

-s Maleacbi ist nicht gesagt, sondern â € ž in der Hand* Maleachis, um dich zu lehren,

daà Ÿ die W eissagung bereits vom Berge Sinai her in seiner Hand gewesen ist. E benso

sagt J esaja.(48, 16): â € ž Tretet her zu mir, hà ¶ ret dieses; nicht im verborgenen habe ich

von A nfang an geredet, von der Z eit her, da sie (nach dem Midr die Tora) ward, war

ich dort, u. nun hat mich J ahve-E lohim (so liest der Midr) gesandt u. sein Geist." J esaja

hat gemeint: Seit der Stunde, da die Tora gegeben wurde, habe ich diese W eissagung

empfangen; das besagen die W orte: â € ž V on der Z eit her, da sie, die Tora, ward, war ich

dort." A llein â € ž nun (erst) hat mich J ahve-E lohim gesandt u. sein Geist" ; denn bis jetzt

war mir nicht die E rlaubnis gegeben worden, zu weissagen. Und nicht die Propheten
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allein (waren am Sinai), sondern anch alle Gelehrte, die waren u. die sein werden, denn

es heià Ÿ t Ot 5,19: Diese W orte redete J ahve zu eurer ganzen Gemeinde. â € ” Dasselbe

E x R 28 (88c). | | LvR 4 (107b): R. Levi u. R. J icchaq haben gesagt: Z wei Dinge ruhen in

der rechten u. zwei Dinge in der linken Hand (Gottes). Z wei Dinge in der rechten Hand:

die Tora u. die Gerechtigkeit. Die Tora, woher? â € ž A us seiner Rechten ward ihnen das

F euer des Gesetzes" (so deutet der Midr Dt 33, 2). Die Gerechtigkeit, woher? â € ž V on

Gerechtigkeit ist deine Rechte voll* Ps48,11. Z wei Dinge in der linken Hand: die

Seele u. das Recht. Die Seele, s. Hi 12,10: â € ž In dessen (linker) Hand1 die Seele alles

Lebendigen ist." Das Recht, s. Dt 32,41: â € ž Und meine (linke) Hand' das Recht ergreift."

Die Seele, die sich am Ort des Rechts befand (d. h. im Himmel vor ihrer Inkorporierung)

u. die vom Ort des Rechts ausging â € ” die sà ¼ ndigt? â € ” In den Parallelstellen Tanch wp"

134 » ; TanchB K ip" i § ll (4 » ) mancherlei A bweichungen. | | Tanch ' iip* 127 « : R. J ochanan

(t 279, nach dem oben Bemerkten ist der N ame pseudepigraphisch) hat gesagt: W as

bedeutet Hi 9,10:* Der groà Ÿ e Dinge tut, nicht zu ergrà ¼ nden, W under, nicht zu zà ¤ hlen?

Du muà Ÿ t wissen, daà Ÿ alle Seelen mà ¶ ss, die vom ersten Menschen an gewesen sind n.

die bis ans E nde der ganzen W elt sein werden, sà ¤ mtlich in den sechs Schà ¶ pfungstagen

geschaffen worden sind; u. alle sind im Gan (E den, u. alle waren zugegen, als die Tora

gegeben wurde, s. Dt 29,14 (wie oben). Und was bedeutet: â € ž Der groà Ÿ e Dinge tut, nicht

zu ergrà ¼ nden" ? Das sind die groà Ÿ en Dinge, die Gott bei der Bildung des K indes tut

In der Stunde, da ein Mensch seinem W eibe beiwohnt, gibt Gott dem E ngel, der à œ ber

die E mpfà ¤ ngnis gesetzt ist n. dessen N ame Lajela (= N achtengel) heià Ÿ t, einen W ink u.

spricht zu ihm: W isse, daà Ÿ in dieser N acht aus dem Samen des u. des ein Mensch ge-

bildet wird; wisse es u. hab acht auf diesen Tropfen nsna u. nimm ihn in deine Hand
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u. streue ihn auf der Tenne in 365 Teile auseinander. Und er tut also. Sofort nimmt er

ihn in seine Hand u. bringt ihn vor den, der da sprach, u. es ward die W elt, u. spricht

vor ihm: Ich habe getan nach allem, was du mir befohlen hast; u. was soll nun à ¼ ber

diesen Tropfen beschlossen werden? Sofort beschlieà Ÿ t Gott à ¼ ber den Tropfen, was

schlieà Ÿ lich daraus werden soll, ob ein Mann oder eine F rau, ob ein Schwà ¤ chling oder

ein Held, ob ein A rmer oder ein Reicher, ob ein K urzer oder ein Langer, ob ein HÃ ¤ Ã Ÿ licher

oder ein Schà ¶ ner, ob ein Dicker oder ein Dà ¼ nner, ob ein V erachteter oder ein Geehrter.

Und so beschlieà Ÿ t er à ¼ ber alle seine Geschicke, aber nicht darà ¼ ber, ob er ein Gerechter

oder ein Gottloser werden soll; das legt er in die Hand des Menschen allein,9 s. Dt 30,15.

A lsbald gibt Gott dem E ngel, der à ¼ ber die Geister (pimi,. hier soviel wie â € ž Seelen" )

gesetzt ist, einen W ink u. sagt zu ihm: Bringe mir den u. den Geist (= Seele), der im

1 Das bloà Ÿ eâ –   .- bezeichnet nach M' kh E x 13, 9 (25* ); 8Dt 6, 8  § 35 (75 » ); M » n 36b

die linke Hand.

1E ine ganz andre A uslegung von Hi 9, 10 hat R. J ochanan Tafan 2S gegeben.

9 Diese A usfà ¼ hrung ist entlehnt aus N idda 16 b.


344 J ohannes 1,1V : « V uqx à – V "  ° là ¶ yot (C 3)

Gan (E den ist u. dessen N ame so u. so heià Ÿ t u. dessen A assehen so u. so ist. Denn

alle Geister, die geschaffen (d. i. inkorporiert) werden sollen, sind sà ¤ mtlich geschaffen

(vorhanden). V on dem Tage an, da er die W elt schuf, bis dahin, wann die ganze W elt

eu E nde geht, sind sie bestimmt fà ¼ r die (betreffenden) Menschen, wie es heifit Q oh6,10:

â € ž W as geschieht, là ¤ ngst ist sein N ame genannt." Sofort geht der E ngel u. holt den

Geist vor Gott; u. wenn der Geist kommt, beugt er sofort seine K nie u. wirft sich

nieder vor dem K Ã ¶ nig aller K Ã ¶ nige, dem Heiligen, gepriesen sei er! In jener Stunde

sagt Gott zu dem Geist: Geh ein in diesen Tropfen in der Hand des u. des. Da à ¶ ffnet

der Geist seinen Mund u. spricht vor ihm: Herr der W elt, es genà ¼ gt mir die W elt, in

der ich gewohnt habe seit dem Tage, da du mich geschaffen hast; warum willst du

mich in diesen stinkenden (verweslichen) Tropfen eingehen lassen; denn ich bin heilig

u. rein, u. ich sollte ausgeschlossen sein von dem Teil deiner Herrlichkeit? A lsbald sagt

Gott zu der Seele naw: Die W elt, in die ich dich eintreten lasse, soll schà ¶ ner fà ¼ r dich

sein als die, in der du (bisher) gewohnt hast, u. seit der Stunde, da ich dich gebildet

habe, habe ich dich nur fà ¼ r diesen Tropfen gebildet. Sofort là ¤ à Ÿ t Gott sie dort wider
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ihren W illen eingehen. Darauf kehrt der E ngel zurà ¼ ck (zur E rde) u. là ¤ à Ÿ t den Geist in

seiner Mutter Schoà Ÿ eingehen; u. man bestellt ihm zwei E ngel, daà Ÿ sie ihn bewachen,

damit er nicht von dort hinausgehe oder (als F ehlgeburt) herausfalle, u. man là ¤ à Ÿ t ihn

dort eingehen mit einer angezà ¼ ndeten Leuchte à ¼ ber seinem Haupte, s. Hi 29,2 f. (E s

folgt dann in breiter A usfà ¼ hrung, wie der E ngel spà ¤ ter die Seele durch die ganze W elt

fà ¼ hrt u. ihr alles zeigt, den Gan f E den u. den Gehinnom u. die Stà ¤ tte ihres Todes u.

ihr Grab usw. Dann heià Ÿ t es:) E ndlich kommt die Z eit, daà Ÿ das K ind an das Licht

der W elt hervorgehen soll. Sofort kommt jener E ngel u. spricht zu ihm in jener Stunde:

Deine Z eit ist da, an das Licht der W elt hervorzugehen! Dieses antwortet ihm: W arum

willst du mich an das Licht der W elt hervorgehen lassen? Der E ngel antwortet: Mein

K ind, wisse, daà Ÿ du wider deinen W illen gebildet worden bist, u. jetzt wisse, daà Ÿ du

wider deinen W illen geboren wirst, u. wider deinen W illen muà Ÿ t du sterben, n. wider

deinen W illen wirst du dereinst mà ¼ ssen Rechenschaft ablegen vor dem K à ¶ nig aller

K à ¶ nige.1 A ber es will nicht von dort hervorgehen, bis der E ngel es schlà ¤ gt u. ihm die

Leuchte auslà ¶ scht, die à ¼ ber seinem Haupte angezà ¼ ndet ist. . . . Sofort vergià Ÿ t das K ind

alles, was es bei seinem A usgang gesehen hat, u. alles, was es weià Ÿ .*

Z u den babylonischen Gelehrten, die den Prà ¤ ex istenzgedanken vertreten, soll nach

W eber S. 212 auch Rab (f 247) gehà ¶ ren, u. zwar wegen M' n 29b: A ls Mose (bei der

Gesetzgebung) zur Hà ¶ he emporstieg, traf er Gott, wie er saà Ÿ u. K rà ¶ nchen' an den

Buchstaben (der Tora) anbrachte. E r sprach vor ihm: Herr der W elt, wer verwehrt es

deiner Hand (die Tora auch ohne diese K rà ¶ nchen zu geben)? E r antwortete ihm: E s

wird ein Mensch sein, der am E nde von vielen Geschlechtern leben wird, u. fA qiba

b. J oseph (f um 135) wird sein N ame sein; der wird à ¼ ber jedes einzelne Hà ¤ kchen*
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ganze Haufen von Halakhoth auf Grund seiner F orschungen vortragen. Mose sprach

vor Gott: Herr der W elt, zeige ihn mir! E r antwortete ihm: Geh hinter dich! E r ging

u. setzte sich an das E nde von acht Bankreihen (? A qiba u. seine Generation gehà ¶ rte

ja erst einer spà ¤ ten Z eit an). A ber er verstand nicht, was diese redeten; darob wurde

Moses K raft schwach (er wollte kleinmà ¼ tig verzagen, weil er die vorgetragene Gelehr-

samkeit nicht zu fassen vermochte). A ls sie aber an ein W ort kamen, sagten seine

Schà ¼ ler zu f A qiba: Rabbi, auf Grund welcher Schriftstelle hast du das? E r antwortete

ihnen: Das ist eine Halakha von Mose vom Sinai. Da beruhigte sich Moses Gemà ¼ t

(denn er erkannte aus fA qibas A ntwort, daà Ÿ die spà ¤ tere Z eit seine A utorità ¤ t achte).

E r kehrte wieder vor Gott zurà ¼ ck u. sprach vor ihm: Herr der W elt, hast du noch

einen Menschen wie diesen, u. da willst du die Tora durch mich geben (wà ¤ re nicht

1 Diese W orte sind entlehnt aus A both 4, 22 E nde.

* Die letzten Sà ¤ tze stammen aus N idda 30b; vgl. auch TanchB  »  « tr  § 2 (17* ).

* K rà ¶ nchen dâ € ” t; ; n. Hà ¤ kchen â –   ," ? sind die verzierenden Strichelchen am Dach der

hebrà ¤ ischen Buchstaben; s. bei Mt 5,18 S.248 N r. 3.


J ohanne « 1,1 à „ : in a^ gy V "  ° Myos (C 8)

345

jener dazu geeigneter)? Gott sprach zu ihm: Schweige! so ist es im Gedanken vor mir

aufgestiegen. Mose sprach vor ihm: Herr der W elt, du hast mich seine Torakenntnis

sehen lassen, laà Ÿ mich auch seinen Lohn sehen! E r antwortete ihm: Geh wieder zurà ¼ ck!

Gr ging abermals hinter sich. E r sah, daà Ÿ man sein F leisch wie im F leischladen abwog

(seinen Leib in Stà ¶ cke zerhackte). Mose sprach vor ihm: Herr der W elt, solche Tora-

kenntnis u. solcher Lohn? E r antwortete ihm: Schweige! so ist es im Gedanken vor

mir aufgestiegen. â € ” W eber bemerkt erlà ¤ uternd: â € ž In M" nachoth 29b sieht Mose die

Seele des R. A qiba im Ozar ... sitzen.* W enn diese W orte in der Talmudstelle stà ¤ nden,

wà ¼ rden sie ohne Z weifel ein Z eugnis fà ¼ r die Prà ¤ ex istenz der Seelen sein. A llein die

Stelle erwà ¤ hnt weder die .Seele* des R. ( A qiba, noch auch den â € ž Ozar* . Uns ist à ¼ berhaupt

keine Stelle bekannt, in der vom " > x i » (= Schatzhaus, V orratskammer) der prà ¤ ex istenten

Seelen geredet wird. W o von dem Ocar fà ¼ r die Seelen1 die Rede ist, handelt es sich regel-

mà ¤ à Ÿ ig um die Seelen der V erstorbenen, s. bei Lk 23,48 N r. 3, E S. 268. Z um V erstà ¤ ndnis des

A usspruchs Rabs ist der des R. Schiin(on b. Laqisch (um 250) in Sanh 38 b u. (A Z 5" heran-
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zuziehen: â € ž W as will die Schriftstelle besagen: Dies ist das Buch der Geschlechtsfolge

A dams Gn 5, 1? Sie lehrt, daà Ÿ Gott A dam jede einzelne Generation u. ihre Schrift-

forscher, jede einzelne Generation u. ihre Gelehrten gezeigt hat. A ls er an die Generation

des R. (A qiba kam, freute sich A dam Ober dessen Torakenntnis u. betrà ¼ bte sich à ¼ ber dessen

Tod u. sprach: W ie teuer sind mir deine F reunde (so der Midr), o Gott! * Ps 189,17. â € ”

Beide A usfà ¼ hrungen wollen den Gedanken zum A usdruck bringen, daà Ÿ (A qiba trotz

seines tragischen E ndes von Gott seit E wigkeit dazu erkoren war, der groà Ÿ e Toralehrer

zu werden, als den ihn die N achwelt verherrlicht hat. Das là ¤ à Ÿ t R. Schimfon b. Laqisch

den A dam A ussprechen auf Grund eines E inblicks in das Buch der Geschlechtsfolge

A dams, in welchem alle Geschehnisse auf E rden von A nfang an aufgezeichnet stehen,*

u. Rab là ¤ à Ÿ t den Mose diese E rkenntnis gewinnen kraft eines prophetischen F ernblicks,

in welchem er den (A qiba bei seiner TÃ ¤ tigkeit im Lehrhaus u. in seinem Leiden auf

der Schlachtbank schaut. Dichterische E inkleidungen aber soll man nach ihrem W ortlaut

nicht pressen, um bestimmte Lehren daraus abzuleiten. Darum kà ¶ nnen wir in Men 29b

keinen Beleg dafà ¼ r sehen, daà Ÿ Rab die Prà ¤ ex istenz der Seelen vertreten hat, zumal ein

anderweitiges Bekenntnis Rabs zu dieser Lehre nicht vorliegt.

A nonym wird im bT von den prà ¤ ex istenten Menschenseelen gesprochen Chag 12b,

u. zwar in den spà ¤ teren Z usà ¤ tzen zu R. Melrs (um 150) A usspruch à ¼ ber die sieben

Himmel (s. Chag 12 b bei Lk 23, 43 N r. 3, B S. 265 u. bei 2 K or 12, 2). Hier wird

zum siebenten Himmel, namens (A raboth, bemerkt: In ihm sind die Gerechtigkeit,

das Recht u. die Barmherzigkeit, die Schà ¤ tze des Lebens, die Schà ¤ tze des F riedens

u. die Schà ¤ tze des Segens, die Seelen der (verstorbenen) Gerechten u. die Geister

rimi n. Seelen riam, die dereinst geschaffen (d. i. inkorporiert) werden sollen usw.
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A ls Belegstelle fà ¼ r die prà ¤ ex istent gedachten Seelen wird beigebracht J es 57,16;

darà ¼ ber s. bei N r. 5. | | Mit den F ravashis werden die prà ¤ ex istenten Menschenseelen

in V erbindung gebracht Schab 145* > :A ls die Schlange der E va beiwohnte, warf sie

Schinutz* in sie. W eil die Israeliten am Berge Sinai gestanden haben, hà ¶ rte der

â € ž Schmutz* bei ihnen auf; bei den N ichtisraeliten, die nicht am Berge Sinai gestanden

haben, hà ¶ rte ihr â € ž Schmutz* nicht auf. Rab A cha b. Raba (f 419) sagte zu Rab A schi

(f427): W ie verhà ¤ lt es sich (in dieser Hinsicht) mit den Proselyten? E r antwortete

ihm: Obwohl diese nicht anwesend waren, so war doch ihr Genius * anwesend, wie es

1E ine ganz andre Bedeutung haben die riet: in pvwm, die in dem A usspruch des

K à ¶ nigs Monobaz TPea 4,18 (bei Mt 6,19 f. S.430) erwà ¤ hnt werden; sie bezeichnen im

Gegensatz zu den Schà ¤ tzen, die in Geld bestehen, Schà ¤ tze, die in Seelen bestehen.

â € ¢ V gl. bei Lk 10,20 S. 178 N r. 3.

' K isnnr â € ž Schmutz* ; darunter ist nicht die E rbsà ¼ nde zu verstehen, sondern der Hang

zu widernatà ¼ rlicher Unzucht jeder A rt. Das beweist der Z usammenhang, in welchem

dieser A usspruch (A Z 22b steht; hier wird à ¼ brigens als A utor desselben R. J ochanan

(t 279) genannt; ebenso J " b 103b.

4 k\ > < 3 Planet, Geschick, hier Genius = F ravashi. à œ ber die F ravashis bemerkt Stave,
346

J ohannes 1,1 V : it> à ¼ qx à – V  ° Myot (C 3. 4. 5)

heià Ÿ t Dt 29,14: Mit dem, der heute mit uns hier vor J ahve unsrem Gott steht, u. mit

dem, der heute nicht mit uns hier ist. (V gl. oben R. Schemugl b. N achman u. R. J icchaq

zu Dt 29,14.) | | Meg 3* : Und ich, Daniel, sah allein dies Gesicht, u. die MÃ ¤ nner mit mir

sahen das Gesicht nicht, aber es à ¼ berfiel sie e' n groà Ÿ er Schreck, u. sie flohen, sich

verbergend Dn 10,7. Da sie nichts sahen, warum erschraken sie? Obwohl jene nichts

sahen, so sah es doch ihr Genius imiw. Rabina (I. f um 420; II. f 499) hat gesagt:

E ntnimm daraus: wenn einer erschrickt, obwohl er nichts sah, so hat sein Genius svins

etwas gesehen. W as gibt es fà ¼ r eine A bhilfe dagegen? E r rezitiere das Schà ¶ na? , oder

wenn er an einem Ort der Unreinheit steht (wo er das Schlaf nicht sprechen darf),

so weiche er vier E llen weit von seinem Platz, oder wenn eB nicht mà ¶ glich ist, so

spreche er also: Die Z iege im Schlachthaus ist fetter als ich. â € ” Dasselbe Sanh 94Â « , 2.

4. Die prà ¤ ex istente Messiasseele wird erwà ¤ hnt:

GnR 85 (54b): In jener Z eit zog J ehuda von seinen Brà ¼ dern hinweg usw. Gn 38,1.

R. SchemuSl b. N achman (um 260) erà ¶ ffnete seinen V ortrag mit J er 29,11: â € ž Ich kenne
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meine Gedanken." Die Stammvà ¤ ter waren (Gn 38,1) beschà ¤ ftigt mit dem V erkauf

J osephs, J oseph war beschà ¤ ftigt mit seinem Sacktuch u. seinem F asten (aus Trauer),

Rà ¼ ben war beschà ¤ ftigt mit seinem Sacktuch u. seinem F asten, J akob war beschà ¤ ftigt

mit seinem Sacktuch u. seinem F asten, u. J ehuda war beschà ¤ ftigt, sich ein W eib zu

nehmen; Gott aber beschà ¤ ftigte sich damit, das Licht (die Seele) des K à ¶ nigs, des

Messias, zu schaffen (zu inkorporieren, indem nà ¤ mlich durch J ehuda Gn 38 der Grund

zu jener Geschlechtsfolge gelegt wurde, die zuletzt zur Inkorporierung der Messiasseele

fà ¤ hren sollte). â € ” Daran schliefst sich folgender anonymer Satz: â € ž E he sie kreià Ÿ te, hat

sie geboren J es 66, 7. Bevor der erste Z wingherr (der Pharao) geboren war, war der

letzte E rlà ¶ ser (der Messias) geboren"  « A is (nà ¤ mlich virtuell in seinem Stammvater

Perec Gn 38). Der Satz besagt also ungefà ¤ hr dasselbe, wie der A usspruch des

R. Schemu6l b. N achman. â € ” Der A usdruck n-' s « so i-is â € ž Licht des Messias" be-

zeichnet fà ¼ r gewà ¶ hnlich das Licht, das der Messias den Gerechten in der Z ukunft wird

leuchten lassen u. das meist mit dem Urlicht Gn 1, 3 identifiziert wird, vgl. P' siqR 36

bei N r. 6. Daà Ÿ R. Sch^ uà ¶ l b. N achman den A usdruck zur Bezeichnung der Messiasseele

verwendet, hat seinen Grund vielleicht darin, daà Ÿ man sich die prà ¤ ex istenten Menschen-

seelen als Lichtgestalten gedacht hat. Doch genà ¼ gt zur E rklà ¤ rung des A usdrucks auch

Spr 20,27: E ine Leuchte ij von J ahve ist des Menschen Seele; vgl. zB Midr Ps 17 Â § 8

(66* ): R. E ifazar Ha-kappar (um 220) hat gesagt: Gott spricht zum Menschen: Meine

Leuchte sei in deiner Hand u. deine Leuchte in meiner Hand. Meine Leuchte in deiner

Hand, s. Spr 6,23: Denn eine Leuchte ist das Gebot u. die Tora ein Licht. Deine Leuchte

in meiner Hand, s. Spr 20,27: â € ž E ine Leuchte von J ahve ist des Menschen Seele" fcra

ei* . Bewahrst du die meine, so bewahre ich die deine. â € ” nix ihm im Sinne von
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Seele des Menschen auch A bothRN 31 (8b), wo der Mensch als Mikrokosmos eingefà ¼ hrt

iwird mit den W orten: â € ž Gott bildete am Menschen alles, was er in seiner W elt erschaffen

hat." In der A usfà ¼ hrung heià Ÿ t es dann: E r schuf eine Sonne in der W elt, eine Sonne im

Menschen: das ist das Licht (= die Seele) des Menschen. â € ” V gl. auch bei Mt6,23.

5. In V erbindung mit den prà ¤ ex istenten Menschenseelen wird der

Messias genannt:

J * b 62a: R. A si (um 300) hat gesagt: Der Sohn Davids (= Messias) kommt nicht

eher, als bis alle Seelen im & * t1 zu E nde sind lis-, s. J es 57,16. â € ” Parallelstellen:

E influà Ÿ des Parsismus auf das J udentum S. 210: Der Parsismus sieht in ihnen teils

die ewigen Prototypen, welche den kà ¶ rperlichen E x istenzen vorhergehen, teils einen

Bestandteil der menschlichen Persà ¶ nlichkeit u. zwar ihr eigentlich gà ¶ ttliches E lement,

welches nach dem Tode mit der himmlischen Geisterwelt vereinigt wird.

1 Unter qsi (von f| ? s verschlieà Ÿ en) versteht man den Raum, in welchem die prà ¤ -

ex istenten Seelen bis zu ihrer Inkorporierung aufbewahrt werden, vgl. Raschi z. St.

W as der n « fà ¼ r die prà ¤ ex istenten Seelen ist, ist der i^ i « (s. oben bei N r. 3) fà ¼ r die

abgeschiedenen Seelen; vgl. die promptuaria 4 E sra 4, 35.41; 7, 32. 80. 95. 101. â € ” Mau
J ohannes 1,1 à „ :* và ¶ q/jj tjv 6 X à ¶ yof (C 5. 6) 347

J eb 63b; fA Z 5Â » ; N idda 13b; in den beiden letzten Stellen ist R. â € ž J ose" - R. â € ž A si" .â € ”

In den palà ¤ stinischen Schriftwerken wird die Meinung des R. A si dem R. Tanchum

b. Ohijja (um 300) oder auch einem grà ¶ à Ÿ eren K reise von Gelehrten beigelegt. GnR 24

(16* ): R. Tanchum b. Chijja hat gesagt, andre haben es im N amen der Rabbinen gesagt:

N immer kommt der K Ã ¶ nig, der Messias, eher, als bis alle Seelen noi: erschaffen sind,

die im Gedanken (Gottes) aufgestiegen sind, um (dereinst) erschaffen zu werden; u. das

sind die Seelen, die im Buohe A dams genannt sind.1 â € ” Parallelstellen: LvR 15 (115Â ° );

Midr Q oh 1,6 (7* ), hier falsche A utorenangabe. â € ” Die palà ¤ stinische u. die babylonische

Tradition stimmen in der Hauptsache à ¼ berein; die V erschiedenheit liegt darin, daà Ÿ jene

eine ideelle u. diese eine reale Prà ¤ ex istenz der Seelen annimmt. â € ” So klar nun der

A usspruch des R. A si seinem Sinne nach ist, so unsicher ist die A uffassung von der

Belegstelle J es 57,16. Ã ¼ nsre Deutung s. bei Mt 11,12 S. 601. Raschi zu N idda 13* findet

in den W orten J es 57,16* : .N icht auf ewig will ich hadern" usw. die Z usicherung, daà Ÿ

die E rlà ¶ sung u. der E rlà ¶ ser-Messias endlich doch noch kommen wird; V ers 16b gibt

dann den Grund der V erzà ¶ gerung an: denn der Geist vor mir, d. h. die Seelen, die ich
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geschaffen habe, halten die E rlà ¶ sung zurà ¼ ck, nà ¤ mlich insofern, als sie erst sà ¤ mtlich in

menschliche K à ¶ rper Obergehen mà ¼ ssen, bevor die messianische Z eit anbrechen kann. â € ”

Die Tosaphisten zu ? A Z 5Â » -a verstehen unter dem â € ž Geist vor mir' auf Grund von

K L 4,20 den Messias u, deuten V ers 16b: Denn der Messias zà ¶ gert mit seinem K ommen

wegen der Seelen, die ich geschaffen habe, d. h. weil sie vor dem E rscheinen des

Messias erst inkorporiert sein mà ¼ ssen. â € ” Bacher, pal. A mor. 2, 173: â € ž Denn nicht ewig

werde ich streiten, nicht fà ¼ r immer zà ¼ rnen, denn der Geist (der Messias) wird nur so

lange sà ¤ umen, als bis ich die Seelen alle erschaffen habe." â € ” A lle diese E rklà ¤ rungen

nehmen qey in der sonst nicht (auch nicht durch Gn 30,42) belegbaren Bedeutung von

â € ž zurà ¼ ckhalten, zà ¶ gern* .â € ” N eben den prà ¤ ex istierenden Menschenseelen wird in R A sis

A usspruch auch der Messias als prà ¤ ex istente Seele gedacht sein. Die Meinung kann

aber auch die sein, daà Ÿ er als A bgeschiedener oder E ntrà ¼ ckter bei Gott weile, um zu

gegebener Z eit aus dem J enseits als Messias seines V olks zurà ¼ ckzukehren.

6. E in Messiasbild, das die Prà ¤ ex istenz der Seelen zur Grundlage hat.

In dem Midraschwerk Pesiqtha Rabbathi bilden die K ap. 34â € ” 37 ein

Ganzes fà ¼ r sich, das etwa aus dem A nfang des 10. J ahrh.s stammt.

Hier wird ein Messias geschildert, dessen Geschichte zugleich mit der

Geschichte der W elt beginnt. W ie die Seelen aller Menschen, so ist

auch seine Seele am A nfang der Schà ¶ pfung ins Dasein gerufen, um

seitdem im Himmel bei Gott zu weilen. Im gà ¶ ttlichen W eltplan sind

ihm Leiden zugedacht zu Israels Heil. E r erklà ¤ rt sich bereit, jede N ot

auf sich zu nehmen, wenn nur ganz Israel dadurch gerettet wird. Der

K ampf, der seiner auf E rden wartet, wirft seine dunklen Schatten
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voraus auch in die obere W elt. Himmlische MÃ ¤ chte unter der F Ã ¼ hrung

Satans fassen den Plan, ihn bereits im J enseits zu vernichten. Gott

schà ¼ tzt ihn. Inzwischen sind die Sà ¼ nden seines V olkes auf E rden groà Ÿ

geworden, so daà Ÿ um ihretwillen sein A uftreten als Messias verzà ¶ gert

kann aber auch qu in seiner sonstigen Bedeutung â € ž K Ã ¶ rper* fassen; dann â € ž Seelen im

tpj* â € ” â € ž Seelen, die fà ¼ r den K à ¶ rper bestimmt sind" oder â € ž die inkorporiert werden sollen* .

So haben wir die Parallelstelle N idda 13b bei Mt 11,12 8.600 f. Obersetzt.

1 Der Gedanke, daà Ÿ erst eine bestimmte A nzahl von Menschen geboren sein mà ¼ sse,

bevor das E nde kommt, findet sich schon A pok Bar 23, 3â € ” 5: (N ach A dams F all) wurde

die groà Ÿ eZ ahl deier, die geboren werden sollten, abgezà ¤ hlt. . . . A ber nun wird die . . .

Z ahl voll: so lebt denn die K reatur nicht (là ¤ nger mehr). â € ” Z um Buche A dams s. auch

R. Schimton b. Laqisch bei N r. 3 (Sanh 38b u. f A Z 5Â » ).


348

J ohannes 1,1 V : #V  « p/fl V y' là ¶ yof (C 6)

wird. W enn die bestimmte Z eit endlich anbricht, tritt er wie alle

à ¼ brigen Menschenseelen auf dem W ege menschlicher Geburt in das

irdische Dasein ein. Seine F einde bringen Leiden ohne Z ahl Uber ihn,

er ertrà ¤ gt sie geduldig, sà ¼ hnt dadurch Israels Sà ¼ nden u. macht so sein

V olk fà ¤ hig, alle Segnungen der messianischen Z eit zu empfangen. Ihm

selbst wird unaussprechlicher Lohn zuteil. â € ” W ir geben hier denjenigen

Teil des Midrasch wieder, der sich auf die himmlische Periode des Messias

bezieht; die à ¼ brigen Stà ¼ cke aus PesiqR 34â € ” 37 s. bei Lk 24,26 I, 4, iâ € ” o.

PesiqR 36 (161 » ): W as heià Ÿ t Ps 36,10: In deinem Licht sehen wir das Licht? W elches

ist das Licht, das die Gemeinde Israel schauen wird? Das ist das Licht des Messias

n' BB iiiK ,1 s. Gn 1, 4: .Und Gott sah, daà Ÿ das Licht gut war." Das lehrt, daà Ÿ Gott

auf den Messias u. dessen W erke blickte, bevor die W elt geschaffen wurde, u. er verbarg

es fà ¼ r den Messias (daher die Bezeichnung ,Licht des Messias" ) u. seine Generation

unter dem Thron seiner Herrlichkeit.2 Da sprach der Satan vor Gott: Herr der W elt,
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fà ¼ r wen ist das Licht, das unter dem Thron deiner Herrlichkeit verborgen ist? E r

antwortete ihm: F Ã ¼ r den, der dich dereinst noch einmal zuschanden machen wird mit

Schimpf des A ngesichts. E r sprach zu ihm: Herr der W elt, zeige ihn mir! E r antwortete

ihm: K omm u. sieh ihn! A ls er ihn sah, entsetzte er sich u. fiel auf sein A ngesicht u.

sprach: F Ã ¼ rwahr, das ist der Messias, der mich u. alle E ngelfUrsten der V Ã ¶ lker der

W elt dereinst in den Gehinnom stà ¼ rzen wird, wie es heià Ÿ tJ es 25, 8: V erschlingen wird

er den Tod (= Todesengel = Satan) auf immer, u. abwischen wird J ahve-E lohim die

Trà ¤ nen von jeglichem A ngesicht. In jener Stunde strà ¶ mten die V à ¶ lker (die prà ¤ ex istenten

Seelen der Heiden samt ihren E ngelfà ¼ rsten) zusammen u. sprachen: Herr der W elt, wer

ist der, in dessen Hand wir fallen werden? W ie ist sein N ame, was sein Z weck? Gott

antwortete ihnen: Das ist der Messias, u. sein N ame ist E phraim,3 mein gerechter Messias.

Und er wird erhà ¶ hen seine Gestalt u. die Gestalt seines Geschlechts u. die A ugen Israels

erleuchten u. seinem V olk Heil schaffen (le; yvm = sein V olk erlà ¶ sen), u. kein V olk

u. keine Sprache wird gegen ihn bestehen kà ¶ nnen, s. Ps 89,23: N icht wird ihn drà ¤ ngen

ein F eind u. ein F revelmà ¼ tiger ihn nicht bedrà ¼ cken. Und alle seine F einde u. Drà ¤ nger

werden fliehen, s. Ps89, 24: .Z erschlagen will ich vor ihm seine Drà ¤ nger." Selbst die

Strà ¶ me hà ¶ ren auf im Meer, s. das. V ers 26: Legen werde ich auf das Meer seine Hand u.

auf die Strà ¶ me seine Rechte. Da fing Gott an, mit ihm eine V ereinbarung zu treffen u.

sprach: Die SÃ ¼ nden dieser (Israeliten), die bei dir verborgen sind, werden dich in ein

eisernes J och bringen u. dich wie dieses K alb machen, dessen A ugen dunkel werden, u.

werden deinen Odem im J och ersticken, u. infolge der SÃ ¼ nden dieser wird deine Z unge an

deinem Gaumen kleben. Stimmst du dem zu? Der Messias antwortete vor Gott: W Ã ¤ hrt

1V gl. oben bei N r. 4.


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' Cbagl2n: R. E ifazar (um 270) hat gesagt: In dem Lichte, das Gott am l.Tage

erschuf (Gn 1, 3 f.), schaute A dam von dem einen E ude der W elt bis zum andren. A ls

aber Gott das (dereinst erstehende) Geschlecht der F lut u. das Geschlecht der Z er-

streuung erblickte u. sah, daà Ÿ deren W erke verderbt seien, machte er sich auf u. verbarg

das Licht vor ihnen, 8. Hi 38,15: .E ntzogen ward den F revlern ihr Licht." Und fà ¼ r

wen verbarg er es? F à ¼ r die Gerechten in der Z ukunft, s. Gn 1, 4: .Gott sah, daà Ÿ das

Licht gut a" .o war" , u. .gut" geht auf den Gerechten, s. J es3,10: .Saget vom Gerechten,

es stehe gut aiu mit ihm.' A ls das Licht sah, daà Ÿ er es fà ¼ r die Gerechten verbarg,

freute es sich, s. Spr 13,19: Das Licht der Gerechten freut sich. In den Parallelstellen

wird meist R. J ' huda b. Simon (um 320) als A utor u. mehrfach der Gan fE den als A uf-

bewahrungsort des Urlichts genannt, s. GnR 11 (8Â » ); 12 (9Â » ); 42 (26Â » ); E zR 35 A nf.;

LvR 11 (113l> ); N uR 13 (169b); Midr E sth 1,1 (82b); Midr Ruth 1, 2 (124b); Tanch -rnr

151b; P » siqR23 (118 » ); als Bar GnR 3 (3d); stà ¤ rker abweichend pBerakh 8, 12c, 3;

GnR3(3d); E x R 18(81Â » ); Midr Ps 27 Â § 1 (111Â » ).

* E phraim nach J er31, 9. 20 ein K osename; mit dem Messias b. E phraim = Messias

b. J oseph hat der N ame nichts zu schaffen.


J ohannes 1,1H: Â « V Ã ¤ p/p V " Â ° Myot (D)

349

etwa jene N ot viele J ahre? Gott antwortete ihm: Bei deinem Leben n. beim Leben

meines Hauptes, eine J ahrwoche ist es, die ich Ober dich beschlossen habe; wenn aber

deine Seele darà ¼ ber betrà ¼ bt ist, so vertreibe ich jene von jetzt an (= sofort). Da sprach

er vor ihm: Herr der W elten, mit F rohlocken meiner Seele u. mit F reude meines Herzens

nehme ich es auf mich unter der Bedingung, daà Ÿ keiner von Israel verloren geht; u.

nicht die Lebenden allein sollen Heil erfahren in meinen Tagen, sondern auch die, die

im Staube verborgen ruhen; u. nicht die Toten allein aus meinen Tagen sollen Heil

erfahren, sondern auch jene Toten, die seit den Tagen des ersten Menschen gestorben

sind bis in die Gegenwart (meiner Z eit); u. nicht diese allein, sondern auch die F ehl-

geburten sollen Heil erfahren in meinen Tagen; u. nicht diese allein sollen Heil erfahren

in meinen Tagen, sondern alle, die aufgestiegen sind in deinem Denken, um erschaffen

zu werden u. nicht erschaffen worden sind. Unter dieser Bedingung stimme ich zu,

unter dieser Bedingung nehme ich es auf mich. In jener Stunde bestimmte Gott vier

Lebewesen (Chajjoth) fà ¼ r ihn, die den Thron der Herrlichkeit des Messias tragen. In jener
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Stunde sprachen seine F einde u. die E ngelfà ¼ rsten der W eltreiche: K ommt, wir wollen

das Geschlecht des Messias anfeinden (verklagen), daà Ÿ sie nie erschaffen (inkorporiert)

werden. Gott antwortete ihnen: W ie wollt ihr dieses Geschlecht anfeinden, das so geliebt

u. schà ¶ n ist, u. dessen ich mich freue, u. an dem ich Gefallen habe, u. das ich stà ¼ tze, u.

dem ich wohlwill? wie es heià Ÿ tJ es 42,1: Siehe, mein K necht, den ich stà ¼ tze, mein E r-

korener, an dem meine Seele Gefallen hat usw. W ie wollt ihr ihn anfeinden? Siehe, ich

vernichte euch alle, â € ž ihr Brandstifter, gegà ¼ rtet mit F lammenpfeilen" , vgl. J es 50,11.

D. Der angeblich mit dem Geiste Gottes identische Messias des

R. Schimon b. Laqisch (um 250) in GnR 2.

E ine besondere Bedeutung hat man GnR 2 (8b) beigelegt: â € ž R. Schimfon b. Laqisch

(um 250) hat Gn 1,2: ,Die E rde war Tohu u. Bohu, u. F insternis war à ¼ ber der Tiefe,

u. der Geist Gottes schwebte à ¼ ber den W assern* auf die W eltreiche ausgelegt. Die

E rde war ,Tohu* , damit ist das Reich Babel gemeint, s. J er 4,23: Ich habe das

Land geschaut u. siehe, es war Tohu (die V erwà ¼ stung war Babels W erk, darum Tohu

Gnl,2 eine A nspielung auf Babel). ,Bohu, damit ist das Reich Medien gemeint,

s. E sth 6,14: Sie holten den Haman schleunig (iW ia* i) weg. (Haman, der Reprà ¤ sentant

Mediens, ist das Objekt zu K ' jn' j liwri; das Derivatum aber von l^ ru-, nà ¤ mlich

" na bedeutet soviel wie  » na; deshalb â € ž Bohu* Gn 1,2 eine A nspielung auf Medien).

â € ž F insternis* , damit ist das Reich J avan (= Griechenland) gemeint, weil es die A ugen

Israels durch seine E dikte verfinsterte, indem es zu ihnen sprach: Schreibt auf das

Horn des Ochsen liar: jip, daà Ÿ ihr keinen Teil am Gotte Israels habt.1 à œ ber der

1 Der Satz: â € ž Schreibt auf das Horn des Ochsen* usw. ziemlich oft in der rabbin.

Literatur, zB GnR 16 (11c); 44 (28" ); LvR 13 (U4C); 15 (116»); etwas verändert Tanch
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yi-iTr 157" : W er einen Ochsen hat, soll in das Horn des Ochsen eingravieren, daà Ÿ er

keinen Teil an dem Gotte Israels habe. â € ” Z ur Bedeutung des Satzes vgl. Meg Tafan 2

E nde: A m 27. desselben Monats (J jjar = A pril/Mai) wurden die E inkassierer der K ron-

gelder aus J uda u. J erusalem entfernt. Z ur Z eit der griechischen Herrschaft nà ¤ mlich

â € ” so fà ¤ hrt das Scholion fort â € ” brachten sie K rà ¤ nze von Rosen u. hà ¤ ngten sie an

den E ingà ¤ ngen ihrer Gà ¶ tzentempel u. Là ¤ den u. Gehà ¶ fte auf, u. sie sangen ihren Gà ¶ tzen

Lieder u. schrieben an die Stirn des Ochsen u. E sels, daà Ÿ ihre Besitzer keinen Teil

an dem Gotte Israels hà ¤ tten. . . . A ls aber die Hand der Hasmonà ¤ er erstarkte, schaffte

man das ab, u. den Tag der A bschaffung (27. J jjar) machte man zu einem F esttag. â € ”

N ach p. Chag 2, 77d, 28 rief man dem ehemaligen Genossen Hilleis, dem Mischern

u. seinem A nhang, als sie dem (pharisà ¤ ischen) J udentum den Rà ¼ cken kehrten, die

W orte nach: Schreibt auf das Horn des Ochsen, daà Ÿ ihr keinen A nteil an dem Gotte

Israels habt. Hiernach bedeutet die Redensart die à ¶ ffentliche Dokumentierung des

A bfalls vom J udentum. â € ” Bacher, Pal. A mor 1,390 erwà ¤ hnt eine A nsicht, nach der es

in der ursprà ¼ nglichen F assung des Satzes statt â € ž Horn des Ochsen" " van yp wohl

i53H â € ž E cke der Mauer* geheià Ÿ en habe; er verweist dafà ¼ r auf das A nalogon Sanh 102b;

R. J ochanan (f 279) hat gesagt: Der K Ã ¶ nig A hab schrieb an die Tore Samarias: A hab

hat den Gott Israels verleugnet! Deshalb hat er keinen A nteil am Gotte Israels.
350

J obannes 1,1 V : if < < Q X ! > u"  ° loy ° s (D)

.Tiefe" , damit ist das frevlerische Reich (= Rom) gemeint, weil es unermeà Ÿ lich ist

wie die Urtiefe. W ie die Urtiefe unermeà Ÿ lich ist, so auch die F revler. Und der .Geist

Gottes" schwebte, damit ist der K à ¶ nig, der Messias, gemeint, wie es heià Ÿ tJ es 11,2:

E s ruht auf ihm der Geist J ahves. K raft welches V erdienstes kommt er allmà ¤ hlich

heran schwebend Uber den W assern? Durch das V erdienst der Buà Ÿ e (Israels), die mit

dem W asser verglichen wird, s. K L 2,19: .Schutte aus (in Buà Ÿ e) wie W asser dein

Herz." 1â € ” So weit R. Schimfon b. Laqisch. E tliche Gelehrte (s. Schà ¶ ttgen 1,488;

N ork 217; auch wohl GfrBrer, J ahrh. d. Heils 2,433; E dersheim 1,178) haben die

Meinung ausgesprochen, daà Ÿ diese Stelle den Messias mit dem Geiste Gottes identi-

fiziere. In diesem F alle hà ¤ tte allerdings R. Schimfon b. Laqisch dem Messias eine ihn

von allen à ¼ brigen Menschen unterscheidende Prà ¤ ex istenz beigelegt, die ihn ohne

weiteres an die Seite des J ohanneischen Logos rà ¼ cken wà ¼ rde. A ber ob jene Gelehrten

die Meinung des R. Schimfon b. L. wirklich richtig getroffen haben? Die vier un-

heimlichen Gewalten der Urzeit, der Tohu, der Bohu, die F insternis u. der T^ hom
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(Tiefe) u. ihnen gegenà ¼ ber der lichte, Leben u. Segen spendende Gottesgeist gestalten

sich in der dichtenden Phantasie des R. Schimfon b. L. zu einem weitgespannten alle-

gorischen Gemà ¤ lde, das weissagend von der E ntwickelung der W eltgeschichte u. ihrem

letzten Z iele redet. In jenen vier dunklen unheilvollen Grà ¼ à Ÿ en sieht er den Prototyp

der vier groà Ÿ en W eltreiche, die alles unbarmherzig in ihren Bann schlagen, bis zuletzt

à ¼ ber den W assern der Buà Ÿ trà ¤ nen Israels der Messias erscheint, der am E nde des

gegenwà ¤ rtigen à „ ons fà ¼ r die Menschheit das sein wird, was fà ¼ r das Schopfungschaos

am A nfang der Geist Gottes war, nà ¤ mlich Lebens- u. Segensquell. Das Ganze ist also

eine A llegorie, darum hat man auch dem einzelnen seinen allegorischen Charakter

zu belassen. Sowenig man dem R. Schimfon b. L. die Meinung unterschieben wird,

daà Ÿ zB das rà ¶ mische Imperium bei der Schà ¶ pfung in der Gestalt des Tehom gegen-

wà ¤ rtig gewesen sei, ebensowenig hat man ein Recht, ihm die andere Meinung unter-

zulegen, daà Ÿ damals der Messias als gà ¶ ttlicher Geist à ¼ ber den Urwassern erschienen

sei. Dergleichen A llegorien begegnen massenhaft in der altjà ¼ dischen Literatur. W ir

greifen als Beispiel heraus TanchB nuw  § 6 (46a): .Dies ist die Hebe, welche ihr

von ihnen erheben sollt: Gold u. Silber u. E rz, .. . rotgefà ¤ rbte W idderfelle ... à – l fà ¼ r

den Leuchter" E x 25, 3â € ” 6. .Gold* , das entspricht dem Reich Babel, s. Dn 2, 38: Du

(N ebukadnecar) bist das Haupt von Gold. .Silber" , damit ist das Reich Medien ge-

meint, s. E sth 3,9: Z ehntausend Talente Silbers will ich (Haman, der Reprà ¤ sentant

Mediens) darwà ¤ gen. .E rz" , das ist das Reich J avan (Griechenland); denn es war das

geringste von allen (Reichen). .Rote W idderfelle" , das ist das Reich E dom (= Rom),

s. Gn 25,25: Der erste (E sau = E dom = Rom) kam rot heraus. Gott sprach: A uch

wenn ihr (Israel) diese vier Reiche sich à ¼ ber euch erheben seht, bei eurem Leben,
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ich lasse euch Hilfe sprossen aus der K nechtschaft! W as steht hinterher geschrieben?

,à ¶ l fà ¼ r den Leuchter." W as ist .01" ? Das ist der K à ¶ nig, der Messias; s. Ps 132,17:

.Daselbst will ich dem David ein Horn sprossen lassen, ich habe eine Leuchte her-

gerichtet fà ¼ r meinen Messias." â € ” W er mà ¶ chte behaupten, daà Ÿ der A utor dieser A us-

fà ¼ hrung den Messias ,à ¶ l* genannt oder gar mit à ¶ l identifiziert habe? A us dem

A usdruck .Leuchte fà ¼ r den Messias" Ps 132, 17 hat er fà ¼ r sich die Berechtigung

hergenommen, in dem ,Ã ¶ l* E x 25,6 einen allegorischen Hinweis auf den messianischen

K à ¶ nig zu sehen. Genau so ist die Geistbegabung des Messias J es 11,1 fà ¼ r R. Schimfon

b. L. die V eranlassung gewesen, den A usdruck .Geist Gottes" Gn 1,2 allegorisch vom

Messias reden zu lassen. à œ ber das W esen des Messias u. sein V orhandensein zur Z eit

der Schà ¶ pfung ist der Stelle nichts zu entnehmen; im Sinne des R. Schimfon b. L.

ist der .Geist Gottes' Gn 1,2 ein allegorischer Hinweis auf den Messias, aber nicht

der Messias selbst.

à œ berdies besitzen wir noch eine andre A uslegung des R. Schimfon b. L. von Gn 1,2,

die klar zeigt, was unser A utor nicht im allegorischen, sondern im eigentlichen Sinn

1E ine anonym gebrachte Parallelstelle mit einigen A bweichungen s. PesiqR 33 (152


J ohannes 1,1 H:  « p/fl V  ° là ¶ yos (D)

351

unter dem .Geist Gottes" verstanden hat. TanchB rur  § 2 (16> > ): R. Schimfon h. L.

sagte (in bezug auf die W orte: .N achher u. vorher hast du mich gebildet* Ps 139, 5):

.N achher" , d. i. nach dem W erk des 6. Schà ¶ pfungstages, u. .vorher* , d. i. vor dem

W erk des 1. Schà ¶ pfungstages. W eshalb? Denn R. Schimfon b. L. hat gesagt: Der

Geist Gottes schwebte à ¼ ber dem W asser Gn 1,2, das ist die Seele des ersten Menschen

(A dams); deshalb heià Ÿ t es: .N achher u. vorher hast du mich gebildet* , nach dem

W erk des 6. Tages (nà ¤ mlich dem Leibe nach) u. vor dem W erk des 1. Tages (nà ¤ mlich

der Seele nach). â € ” Dasselbe Tanch  » -W 153 » ; Midr Ps 139  § 5 (265 » ). â € ” A llerdings

lassen die beiden à ¤ ltesten Q uellen GuR 8 (6 » ) u. LvR 14 (115 » ) den R. Schimfon b. L.

auch hier in bezug auf den Geist Gottes Gn 1, 2 sagen: .Das ist der Geist des K Ã ¶ nigs,

des Messias* , GuR sogar noch unter Beifà ¼ gung der Beweisstelle J es 11,2. A ber die

gegenwà ¤ rtige Lesart in GnR ist nicht korrekt. J alkuf. zu Ps 139, 5 (2, 887) bringt die

Stelle aus GnR 8 noch in der ursprà ¼ nglichen, richtigen Lesart: â € ž Das ist der Geist

des ersten Menschen" .F erner stimmt fast das ganze rflbbin. J udentum darin Oberein,
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daà Ÿ der 130. Psalm ein Lied A dams sei; man hat deshalb an vielen Stellen einzelne

V erse dieses Liedes dem A dam ausdrà ¼ cklich in den Mund gelegt.1 A uch R. Schimfon

b. L. hat das getan. A ls Gott dem A dam f A qibas Gelehrsamkeit n. Tod gezeigt hatte,

so dichtet R. Schimfon b. L.f sprach A dam mit Ps 139,17 zu Gott: W ie teuer sind

mir deine F reunde, o Gott (s. Sanh 38b oben bei C, 3 gegen E nde)! Da ist es doch

wenig wahrscheinlich, daà Ÿ R. Schimfon b. L. Ps 139, 5 zu einem A usspruch des Messias

sollte gemacht haben. J a im Munde des Messias wà ¤ re dieser V ers geradezu sinnlos.

A dam konnte wohl sagen: .N achher" , d. h. nach dem W erk des 6. Tages hast du

mich gebildet; aber was sollten diese W orte im Munde des Messias besagen? E twn

daà Ÿ der Leib des Messias am 6. Schà ¶ pfungstage geschaffen sei? So sind es à ¤ uà Ÿ ere

u. innere Grà ¼ nde, die den gegenwà ¤ rtigen Tex t von GnR 8 als inkorrekt erscheinen

lassen. V ermutlich hat sich ein A bschreiber, der noch von Parasche 2 her die alle-

gorische A uslegung des Geistes Gottes auf den Messias in der E rinnerung hatte, be-

rufen gefà ¼ hlt, Parasche 8 u. LvR 14 entsprechend zu à ¤ ndern. Die richtige Lesart haben

wir jedenfalls in TanchB  » â –    « Tri  § 2 und den oben genannten Parallelstellen vor uns.

E s wird also dabei bleiben mà ¼ ssen, daà Ÿ R. Schimfon b. L. unter dem Geist Gottes

Gn 1, 2 die vor der W elt erschaffene Seele A dams verstanden hat. Das war aber kein

Hindernis fà ¼ r ihn, da, wo er Gn 1,2 allegorisch auf die vier W eltreiche deutete, in dem

Geiste Gottes, der à ¼ ber den W assern schwebte, einen Hinweis auf den Messias zu sehen.

E ine Identifizierung des Messias mit dem ewigen Gottesgeist hat ihm dabei và ¶ llig fern-

gelegen. Damit hà ¶ rt dann aber auch der allegorisch im .Geiste Gottes* Gn 1,2 angedeutete

Messias des R. Schimfon b. L. auf, eine Parallele zum Logos des J ohannes zu bilden.

W ir haben vorstehend diejenigen à ¤ lteren rabbinischen Stellen, die


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Uber das W esen der Messiaspersà ¶ nlichkeit A ufschlug geben, wie wir

denken, là ¼ ckenlos aufgezà ¤ hlt. Sieht man von den Stellen ab, in denen

ein V erstorbener oder ein vorà ¼ bergehend in die V erborgenheit E nt-

rà ¼ ckter als Messias erwartet wird, so kennen die à ¼ brigbleibenden

Stellen eine dreifache Prà ¤ ex istenz des Messias:

1 Midr Ps 189 Â § 2 (264b): R. J ' huda (b. E lfai, um 150) hat gesagt: Dieses Lied

(Ps 139) hat der erste Mensch gesagt â € ” W eiter s. R. E lfazar b. fA zarja (um 100)

P> siqR23(115â € ¢ ); R. N Â ° chemja (um 150) GnR 15 (11Ã „ ); R.J ehoschuaf b.Q archa (um 150)

A bothRN 31; Bar N ^ ira, wohl ein spà ¤ terer Tannalt, pB « rakh 8,12b, 81; GnR 11 (8 » );

12 (9 » ); 82 (53a); Midr Ps 92  § 4 (202"  » ); P' siqR 23 (ll8* ); R. Bannaà ¤ a (um 220) GnR8

(6Â » ); 24 (15d); Rab (t 247) Midr Ps 139 Â § 5; Sanh 38b; Chag 12Â » ; Sch' muel (f254)

Midr Ps 139  § 5; R. J ochanan (t 279) TanchB  » -hp  § 2 (16* ); R. Sch' muà ¶ l b. N achman

(um 260) GnR 8 (6 « ); TanchB i-w  § 2; LvR 14 (U4d); Midr Ps 189  § 5; R. E lfazai

b.P' dath (um 270) GnR8(6Â » ); 24(15d); LvR 14(115Â » ); Sanh 381> ; Cfoag^ jR.J irnr' ja

b. E lfazar (um 270) BÂ « takh 61Â » ; fE r 18Â » ; R. Simon (um 280) Midr Ps 139 Â § 5; R.A mmi

(um 800) Midr Ps 139 Â § 5; B' rakh 61 Â » ; fE r 18Â » u. andre.


352

J ohannes 1,1 à „ : i »  « p/fl i Myog (D); 1,1 (8)

a. seine ideelle Prà ¤ ex istenz in der Gedankenwelt Gottes;

b. seine virtuelle Prà ¤ ex istenz in seinem A hnen Perec, s. GnR 85 bei C, 4;

c. die reale Prà ¤ ex istenz seiner Seele.

K eine dieser Prà ¤ ex istenzweisen wird dem Messias beigelegt, um ihn

dadurch seinem W esen nach à ¼ ber die à ¼ brigen Menschen hinaus zu er-

heben; denn die gleiche Prà ¤ ex istenz weise wà ¼ rde im Sinne der be-

treffenden A utoren ja auch allen andren Menschen eignen. Und eben

darin liegt der prinzipielle Unterschied zwischen der rabbin. u. der

neutestamentl. Lehre von der Person des Messias begrà ¼ ndet. Dem

Logos-Messias des N T.s eignet eine Prà ¤ ex istenz, die ihn Uber alle

à ¼ brigen Menschen hinaushebt, denn sie wurzelt in der Gà ¶ ttlichkeit

seines W esens, & (6s r\ v6X oyos J oh 1,1. Die Synagoge, so viele Messias-

gestalten sie auch geschaffen hat, là ¤ à Ÿ t ihren Messias nirgends à ¼ ber

das allgemein menschliche Maà Ÿ hinausgehen, er bleibt ihr av^ Q wnoc


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e' J à ¼ v& (Hà – 7i(i> v J ust. Mart., Dial. 49. Darum war es ihr nicht mà ¶ glich,

ihm eine Prà ¤ ex istenz beizulegen, die ihn von den andren Menschen

unterschieden hà ¤ tte. Die Prà ¤ ex istenz des neutestamentl. Messias ist

unlà ¶ sbar mit seiner gà ¶ ttlichen W esenheit verknà ¼ pft; weil die alte

Synagoge von einem Messias gà ¶ ttlicher A rt nichts -gewuà Ÿ t hat, darum

hat sie folgerichtig auch einen prà ¤ ex istenten Messias nach A rt des

J ohanneischen Logos nicht gekannt.

1,133: Und Gott war das W ort.

Midr Ps 21 Â § 2 (89b): Man darf mit dem N amen eines K Ã ¶ nigs von F leisch u. Blut

nicht seinen Stellvertreter (Statthalter) benennen; aber Gott benannte mit seinem

N amen Mose, s. E x 7, 1: .Ich setze dich zu einem Gott fà ¼ r den Pharao" , u. ebenso

die Israeliten, 8. Ps 82, 6; Lv2I,6; Dt 7, 6. Und er wird den K Ã ¶ nig, den Messias,

mit seinem N amen benennen, s. J er 23, 6: Und dies wird sein N ame sein, womit man

ihn nennen wird: ,J ahre unsre Gerechtigkeit." Und J erusalem wird mit seinem N amen

genannt werden, 8. E z 48,85. | | M' g 18* : R. A cha (um 320) hat gesagt, R. E ifazar

(um 270) habe gesagt: W oher, daà Ÿ Gott den J akob .Gott" ix genannt hat? s. Gn 33,20:

E s nannte ihn (J akob) .Gott" der Gott Israels. Denn wenn du meinen wolltest, J akob

habe den A ltar â € ž Gott* genannt, so mà ¼ à Ÿ te es heià Ÿ en: .Und es nannte ihn J akob" ,

aber es heià Ÿ t: â € ž Und es nannte ihn, den J akob, ' Gott" . Und wer nannte ihn â € ž Gott" ?

Der Gott Israels. | | GnR 98 (61c): â € ž HÃ ¶ ret auf bs Israel (= J akob), euren V ater" Gn 49,2.

R. J udan (um 350) hat gesagt: HÃ ¶ ret den Gott h* Israels, eures V aters. R. Pinrchas

(um 360) sagte: ' sà ¤ (Gott), das ist er, Israel euer V ater: wie Gott W elten schuf, so

auch euer V ater (durch E rzeugung der 12 Stammvà ¤ ter); wie Gott W elten verteilte,
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so auch euer V ater (in dem Segen Uber die 12 Stammvà ¤ ter). â € ” F erner s. BB 75> >

u. Midr K L 1,16 (58b) bei Mt 1, 21 S. 66 A nm. k.

Sowenig dem Mose u. J akob nach der Meinung der rabbin. Gelehrten

durch ihre Bezeichnung als â € ž Gott" bs gà ¶ ttliches W esen beigelegt werden

soll, ebensowenig dem Messias durch seinen N amen â € ž J ahve unsre

Gerechtigkeit" . Diesen N amen wird er fà ¼ hren, weil in ihm einst die

erlà ¶ sende Gerechtigkeit J ahves sich offenbaren wird. Die alte Synagoge

hat den Messias immer nur fà ¼ r ein rein menschliches W esen gehalten.

E in W ort wie ,& e6g ip> 6A oyo? ' wà ¼ rde sie in bezug auf den Messias nie

geprà ¤ gt haben.
J ohannes 1,1â € ” 4 (N r. 1) 353

1,1â € ” 4: Im A nfang war das W ort, u. das W ort

war bei Gott, u. Gott war das W ort usw.

Die alte Synagoge hat zwar einen prà ¤ ex istenten Messias, der sich

mit dem J ohanneischen Logos vergleichen lieà Ÿ e, nicht gekannt, gleich-

wohl hat es ihr nicht an einer Grà ¶ à Ÿ e gefehlt, von der sie unbedenklich

alles das ausgesagt hat, was J oh 1,1 ff. vom Logos ausgesagt wird. Das

war die Tora, die man je là ¤ nger je mehr mit der .W eisheit" der

Chokhma-Literatur identifiziert hat. Schon der Siracide war in dieser

Richtung vorangegangen, vgl. Sir 24,1â € ” 21 mit V ers 22 ff.; ferner vgl.

Bar 3,15 ff. mit 4,1. In der nachchristlichen Z eit galt die Gleichsetzung

der Tora mit der gà ¶ ttlichen W eisheit fà ¼ r so selbstverstà ¤ ndlich, daà Ÿ man

die alttestamentl. A ussagen à ¼ ber diese ohne weiteres auf jene à ¼ bertrug.

Beispiele dafà ¼ r bieten die nachfolgenden Z itate. W ir geben nun die

den A ussagen à ¼ ber den Logos J oh 1,1 ff. entsprechenden A ussagen à ¼ ber

die Tora nach der Reihenfolge der einzelnen V erse bei J ohannes.
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1. Im A nfang war das W ort J oh 1,1. â € ” Gleicherweise wird die

Prà ¤ ex istenz der Tora gelehrt.

Pe8 54Â » Bar: Sieben Dinge wurden geschaffen, bevor die W elt geschaffen wurde,

nà ¤ mlich die Tora, die Buà Ÿ e, der Gan (E den, der Gehinnom, der Thron der Herrlichkeit,

das Heiligtum u. der N ame des Messias. Die Tora, s. Spr 8, 22: J ahve hat mich (W eisheit

= Tora) geschaffen als den A nfang seines W eges, als frà ¼ hestes seiner W erke, vor-

là ¤ ngst, | | GnR 1 (2b) nebst Parallelen s. bei Mt 25, 31  » S. 974 u. bei J oh 1,1 S.335. | |

Schab 30b: W as fà ¼ r Gewinn hat der Mensch bei all seiner Mà ¼ he, womit er sich

abmà ¼ ht unter der Sonne Q oh 1,3? Die von der Schule des R. J annai (um 225) sagten:

F à ¼ r die (Mà ¼ he) .unter der Sonne" hat er keinen, aber fà ¼ r die Mà ¼ he um die, die â € ž vor

der Sonne* war (d. h. um die Tora), hat er Gewinn. â € ” Die Parallelstellen Pcsiq 68 > > ;

LvR 28 (126b) u. Midr Q oh 1,8 (5Â » ) nennen R. J udan (um 350) als A utor. | | GnR8 (6Â » ):

R. Chama b. Chanina (um 260) erà ¶ ffnete seinen V ortrag mit Hi 20,4: ,Diese weià Ÿ , was

von ewig her* (so der Midr). R. Chama b. Chanina hat gesagt: Gleich einer Stadt,

die von E seltreibern (mit Getreide) versehen wurde; u. diese fragten einander: W elcher

Preis ist heute in der Stadt zustande gekommen? Die des 6. W ochentages fragten

die des 5., die des 5. fragten die des 4., die des 4. die des 3., die des 3. die des 2.

u. die des 2. die des 1. W en aber konnten die des 1. W ochentages fragen? N icht

die Bà ¼ rger der Stadt, die sich mit den à ¶ ffentlichen A ngelegenheiten der Stadt be-

schà ¤ ftigten? So fragten auch hier alle Schà ¶ pfungswerke der einzelnen Tage einander:

W elche Geschà ¶ pfe hat Gott an euch geschaffen? Die des 6. Tages fragten die des 5.

u. so fort bis hin zu denen des 1. Tages. W en hà ¤ tten die fragen mà ¼ ssen? N icht die

Tora, die der Schà ¶ pfung der W elt vorangegangen war? ...â € ž Diese weià Ÿ , was von
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ewig her* Hi 20,4, d. h. die Tora weià Ÿ , was vor der E rschaffung der W elt war; aber

was dich betrifft, so ist es deine Sache, zu forschen nur vbn da an, â € ž seit man Menschen

auf die E rde setzte' Hi 20, 4. â € ” In pChag 2, 77c, 27 gibt R. Levi (um 300) diese A us-

legung von Hi 20,4. | | E zR 30 (89d): R. A bbahu (um 300) hat im N amen des R. J ose

b. Chanina (um 270) gesagt: . . . Gott sprach zu Israel: E he ich diese W elt geschaffen

habe, habe ich die Tora bereitet, s. Spr 8, 30. | | Midr Ps 5 Â § 2 (26Â » ): R- Chanin b. A d(d)a'

hat gesagt: . .. Die Tora ist allem voraufgegangen, s. Spr 8,22. | | GnR 1 (2C): R. J 1' -

hoschua; b. Levi (lies: R. J ' hoscliuaf aus Sikhnin, um 330) hat im N amen des R. Levi

(um 300) gesagt: W er baut, hat sechs Dinge nà ¶ tig: W asser, E rde, Holz, Steine, Rohr

u. E isen; u. wenn du sagen wolltest: â € ž E r kann ja reich sein u. bedarf des Rohrs nicht,*

1F alls identisch mit R. Chanina b. Idi (s. Bacher, pal. A mor. 3,555), dann gegen 300 n. Chr.

8tr » ek n. Billerbeck. N T II. 23


354

J ohannes 1,1â € ” 4 (N r. 1)

siehe, so bedarf er doch des Meà Ÿ rohrs; s. E z 40, 3. So ging die Tora jenen sechs vor-

zeitlichen Bestimmungen in Spr 8, 22f. voraus, welche lauten: .vor* Dtp, ,vorlà ¤ ngst* ,

Tu « , .vor der W elt' oiwa, â € ž von A nbeginn" wmc und â € ž von den Uranfà ¤ ngen' " s-ipis,

das sind (wegen der Pluralform) zwei. â € ” F erner s. SDt 11,10 Â § 37 (76* ).

Genauer wird gesagt, entweder daà Ÿ die Tora 974 Generationen, «

oder daà Ÿ sie 2000 J ahre » vor der W elt erschaffen worden sei.

a. A bothRN 31 (8b): R. E lifezer b. J ose Ha-gelili (um 150) sagte: 974 Geschlechter,

bevor die W elt geschaffen wurde, war die Tora geschrieben worden u. lag im Schoà Ÿ

Gottes u. sprach mit den E ngeln des Dienstes ein Lied, s. Spr 8, 30 f. | | Schab 88b:

R. J ehoachuaf b. Levi (um 250) hat gesagt: A ls Mose zur HÃ ¶ he emporstieg (um die

Tora in E mpfang zu nehmen), sprachen die E ngel des Dienstes vor Gott: Herr der

W elt, was soll der vom W eibe Geborene in unsrer Mitte? E r antwortete ihnen: Um

die Tora in E mpfang zu nehmen, ist er gekommen. Sie sprachen vor ihm: Das wohl-

verwahrte K leinod, das von dir verwahrt wird seit den sechs Schà ¶ pfungstagen 974 Genera-
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tionen, bevor die W elt geschaffen wurde, willst du F leisch u. Blut (â € ” Menschen) geben?

W as ist der Mensch, daà Ÿ du seiner gedenkest, u. des Menschen K ind, daà Ÿ du darauf

RÃ ¼ cksicht nimmst Ps 8, 5? J ahve, unser Herr, wie herrlich ist dein N ame auf der

ganzen E rde, der du deine Majestà ¤ t auf die Himmel gelegt hast (das. V ers 2). â € ”

Gottes Herrlichkeit soll also darin bestehn, daà Ÿ er seine Majestà ¤ t, d. h. die Tora, im

Himmel zurà ¼ ckbehà ¤ lt. Z u dieser A uslegung von Ps 8,2 s. unten in N r. 3 S. 356 Midr HL

8,11 (183b). | [ Z eb 116Â » : R. E ifazar aus Modifim (f um 135) sagte: ... A ls die Tora

den Israeliten gegeben wurde, ging seine (Gottes) Stimme von dem einen E nde der

W elt bis zum andren, u. alle V à ¶ lker der W elt erfaà Ÿ te Beben in ihren Palà ¤ sten, u. sie

sprachen ein Lied, s. Ps 29, 9: In seinem Palast spricht jeder: E hre! Sie versammelten

sich aber alle bei Bilfam, dem F revler, u. sagten zu diesem: W as ist das fà ¼ r eine

Stimme des Tosens, die wir gehà ¶ rt haben? V ielleicht kommt eine F lut à ¼ ber die W elt

E r sprach zu ihnen: J ahve saà Ÿ zur F lut (also in der V ergangenheit), aber- J ahve sitzt

(jetzt) als K à ¶ nig in E wigkeit Ps 29,10. Là ¤ ngst hat Gott geschworen, daà Ÿ er keine

F lut mehr in die W elt bringen werde. Sie antworteten ihm: E ine W asserflut bringt

er vielleicht nicht, aber eine F euerflut kà ¶ nnt « er bringen, wie es heià Ÿ tJ es 66,16:

Denn mit F euer richtet J ahve. E r sprach zu ihnen: LÃ ¤ ngst hat J ahve geschworen,

daà Ÿ er nicht alles F leisch verderben wolle. A ber was ist die Stimme dieses Tosens,

die wir gehà ¶ rt haben? E r antwortete ihnen: E in schà ¶ nes K leinod hat er in seinem

Schatzhaus, das bei ihm verwahrt war 974 Geschlechter, bevor die W elt geschaffen

wurde, u. das will er (jetzt) seinen K indern geben, wie es heià Ÿ t Ps 29,11: J ahve wird

seinem V olk Stà ¤ rke (= die Tora) geben. Da hoben alle an u. sprachen: J ahve segne

sein V olk mit F rieden Ps 29,11! II W as es um diese 974 Generationen ist, zeigt GnR 28
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(17d): 1000 Geschlechter stiegen in (Gottes) Gedanken auf, um erschaffen zu werden

(bis zur Gesetzgebung), u. wie viele von ihnen wurden weggewischt? R Huna (um 350)

iat im N omen des R. E lifezer b. J ose Ha-gelili (um 150) gesagt: 974 Generationen.

W as ist sein Schriftgrund? Ps 105,8: E r gedenkt in E wigkeit seines Bundes, des

W ortes, das er verordnet hat nach 1000 Geschlechtern (so der Midr), das ist die

Tora. R. Levi (am 300) hat im N amen des R. Sch* muà ¶ l b. N achman (um 260) gesagt:

980 (Geschlechter wurden weggewischt). W as ist sein Schriftgrund? Ps 105,8: Des

W ortes, das er verordnet hat nach 1000 Geschlechtern, das ist die Beschneidung. â € ”

Sinn: als die Tora geschaffen war, wollte Gott sofort die W elt ins Dasein rufen, der

dann nach V erlauf von 1000 Generationen die Tora gegeben werden sollte Ps 105, 8.

Da aber Gott erkannte, daà Ÿ die W elt bei der Schlechtigkeit der Menschen nicht

1000 Generationen hindurch ohne die Tora bestehen kà ¶ nne, gab er diese bereits der

26. Generation, dem W Ã ¼ stengeschlecht. Infolgedessen kamen von den geplanten

1000 Generationen die ersten 974 in F ortfall; die W eltschà ¶ pfung aber wurde um

ebenso viele Generationen hinausgeschoben, so daà Ÿ nun die Tora 974 Geschlechter

vor der W elt erschaffen war. So R. E lifezer b. J ose Ha-gelili. R. Schemuà ¶ l b. N ach-
J ohannes 1,1â € ” 4 (N r. 1. 2. 3) 355

man dagegen bezog Ps 105,8 auf den Beschneidungsbund mit A braham, der der

20. Generation angehà ¶ rte; so muà Ÿ ten also die ersten 980 Geschlechter der V er-

nichtung anheimfallen. Parallelstellen: Tanch -fr f\ > 18 b; -nm 88 b; Midr Q oh 1,15 (11 b);

Midi- Ps 105 Â § 3 (225Â » ), hier die Meinung des R. E lisezer b. J ose dem R. Scliemuel b. N .

beigelegt; ferner s. Midr Ps 90 Â § 13 (196' > ), wo R. J ochanan if 279) die V ertilgung der

974 Generationen durch den Z ahlenwert von rrcK ia Gn 1,1 unter A nwendung des

Permutationsschemas A tbbasch beweist, u. den A usspruch des R. Sehimfou des F rommen

(um 210) Chag 13b. â € ” Die 1000 Generationen, die nach dem ursprà ¼ nglichen Gottes-

plan bis zur Gesetzgebung hatten leben sollen, werden auch erwà ¤ hnt von R. Hoschasja

(um 225) GnR 1 (2d); von R. Berekhja (um 340) Midr HL 4,4 (112b) â € ž .V on Bar Chote1

Midr HL 5,11 (119b); PesiqR 21 (110 » ), wo statt  » ein 13 zu lesen ist tmin 13.

b. GnR 8 (6* ): R. Schimon b. Laqisch (um 250) hat gesagt: 2000 J ahre ging

die Tora der Schà ¶ pfung der W elt voraus; das meint Spr 8, 30: Ich (W eisheit = Tora)

war bei ihm W erkmeisterin, ich war eitel E ntzà ¼ cken Tag fà ¼ r Tag dt dt. Und ein

Tag Gottes betrà ¤ gt 1000 J ahre, s. Ps 90, 4: Tausend J ahre sind in deinen A ugen wie
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der gestrige Tag (also betragen 2 Tage dt dt 2000 J ahre). â € ” Dasselbe LvR 19

(118b); Midr HL 5,11 (119Â » ); Midr Ps 90 Â § 12 (196b); vgl. auch R. BÂ ° rekhja (um 340)

in Tanch ssv 44b. | | Pesiq 109Â » : R. A cha (um 320) hat gesagt: 26 Generationen

hindurch hat der Buchstabe A leph K lage vor Gott erhoben, indem er sprach: Ich bin

der erste der Buchstaben, u. nicht hast du durch mich die W elt geschaffen, sondern

durch Beth, wie es heià Ÿ t: rr » K ia Gn 1,1. Gott antwortete ihm: Bei deinem Leben,

ich werde es dir vergelten; die Tora ist vor mir erschaffen worden, ehe die W elt ge-

schaffen wurde, 2000 J ahre, u. wenn ich kommen werde, um Israel die Tora zu geben,

werde ich nur mit A leph beginnen, wie es heià Ÿ t: -:3n â € ž ich" bin J ahve dein Gott

E x 20,2. â € ” Dasselbe TanchB nir »  § 16 (40a); in GnR 1 (2d); Midr HL 5,11 (119b);

P' siqR 21 (109b) fehlt der Satz von den 2000 J ahren. â € ” V gl. auch das nà ¤ chste Z itat

2. Und das W ort war bei Gott J ob. 1,1. â € ” Das ewige Sein der

Tora bei Gott.

Midr Ps 90 Â § 12 (196Â » ): Sieben Dinge gingen der W elt 2000 J ahre voraus: die Tora,

der Thron der Herrlichkeit, der Gan sE den, der Gehinnom, die Buà Ÿ e, das obere Heilig-

tum u. der N ame des Messias. W orauf war die Tora geschrieben? Mit schwarzem

F euer auf weià Ÿ em F euer,3 u. sie lag auf Gottes K nie, wà ¤ hrend Gott auf dem Thron

der Herrlichkeit saà Ÿ . (F ortsetzung s. bei Mt 25, 31 99 S. 974f.). â € ” F erner s. bei N r. 1, a

A bothRN 31 (die Tora lag in Gottes Schoà Ÿ ); Schab 88b u. Z  ° b 116 » (die Tora vor

Gott oder bei Gott aufbewahrt); bei N r. 1, 6 u. bei N r. 4 die Stellen, in denen Spr 8, 30

(ich war bei ihm W erkmeisterin) auf die Tora angewendet wird, endlich bei N r. 3 die

Z itate, die die Tora als Tochter Gottes bezeichnen u. damit ihr Sein bei Gott als

selbstverstà ¤ ndlich voraussetzen.


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3. Und Gott war das W ort J oh 1,1. â € ” Die gà ¶ ttliche A rt der Tora

wird damit ausgesprochen, daà Ÿ sie die Tochter Gottes genannt oder

mit einer K Ã ¶ nigstochter verglichen wird.

Sanh 101Â » Bar: W er einen V ers des Hohenliedes rezitiert u. dieses (dadurch) zu einer

A rt (weltlichen) Gesanges macht, oder wer einen (Schrift-)V ers bei einer Hochzeits-

feier (oder allgemein: â € ž bei einem Gelage" ) zur Unzeit rezitiert, der bringt Unheil in

die W elt; denn die Tora umgà ¼ rtet sich mit einem Sack u. tritt vor Gott hin u. spricht

vor ihm: Herr der W elt, deine K inder haben mich einer Z ither gleich gemacht, auf

der die Heiden spielen! E r antwortet ihr: Meine Tochter t:, wenn sie essen u.

trinken, womit sollen sie sich da beschà ¤ ftigen? (F orts, s. bei Mt 22, 35 S. 898f)- II

LvR 20 (120Â » ): â € ž N adab u. A bihu starben vor J ahve, als sie in der W Ã ¼ ste Sinai fremdes

1 W enn Bar Chote, wie Bacher, pal. A mor. 3, 660, anzunehmen geneigt ist, identisch

ist mit Bar Chittaja, so gehà ¶ rt er der 1. Hà ¤ lfte des 4. J ahrh.s an.

* F euer à ¼ berall das Material des Himmels.

23*
356 J ohannes 1,1â € ” 4 (N r. S. 4)

F euer vor J ahve brachten" N u 3,4. R. MeK r (um 150) hat gesagt: Sind sie denn in

der W à ¼ ste Sinai gestorben (u. nicht vielmehr in der Stiftshà ¼ tte Lv 10, 1 ff.)? A llein

die W orte wollen lehren, daà Ÿ sie ihr Urteil zum Tode (schon) vom Berge Sinai em-

pfangen hatten (nach dem Midr wegen ihres unehrerbietigen V erhaltens zur Z eit von

E x 24, 9ff., s. zB P' siq 173* ). Gleich einem K Ã ¶ nig, der seine Tochter verheiratete.

A n ihrem Brautfà ¼ hrer fand sich etwas A nrà ¼ chiges. Der K à ¶ nig sprach: W enn ich ihn

jetzt (sofort) tà ¶ te, so stà ¶ re ich die Hochzeitsfreude meiner Tochter; allein morgen

kommt meine F reude; da ist es besser, wenn es bei meiner F reude u. nicht bei der

F reude meiner Tochter geschieht. So sprach auch Gott: W enn ich sie jetzt tà ¶ te, siehe,

so stà ¶ re ich die F reude meiner Tochter, aber morgen kommt meine F reude. .Meine

Tochter* , das ist die Tora; s. HL 3,11: A n seinem Hochzeitstage u. am Tage seiner

Herzensfreude. Â » A n seinem Hochzeitstage" , das geht auf den Berg Sinai; u. â € ž am Tage

seiner Herzensfreude* , das geht auf die Stiftshà ¼ tte. â € ” Parallelen: N uR2(189 » );

P ° siq 173b; TanchB " * tk  § 8 (32b). | | Midr HL 8,11 (188b): Die Babbinen sagten:

Gleich einem K à ¶ nig, der seine Tochter auà Ÿ er Landes verheiratete. Die E inwohner des
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Landes sprachen zu ihm: Unser Herr K à ¶ nig, dein Ruhm wà ¤ re es u. auch in der Ord-

nung, wenn deine Tochter bei dir im Lande bliebe! E r antwortete ihnen: W as geht

das euch an? Sie sprachen zu ihm: V ielleicht begibst du dich morgen zu ihr u. wohnst

in ihrer N & he oder in Gemeinschaft mit ihr aus Liebe zu ihr. E r antwortete ihnen:

Meine Tochter verheirate ich auà Ÿ er Landes, aber ich wohne mit euch zusammen im

Lande. So haben, seitdem Gott gesagt hatte, daà Ÿ er die Tora den Israeliten geben

wolle, die E ngel des Dienstes zu Gott gesagt: Herr der W elt, der du deine Majestà ¤ t

auf die Himmel gelegt hast Ps 8, 2, dein Preis ist es, deine Hoheit ist es, dein Lob

ist es, daà Ÿ die Tora im Himmel ist. E r antwortete ihnen: W as geht denn das euch

an! Sie sprachen zu ihm: V ielleicht là ¤ à Ÿ t du morgen deine Sch' khina (Gottheit) bei

den Unteren wohnen! Gott antwortete ihnen: Meine Tora gebe ich unter die Unteren,

aber ich wobne bei den Oberen. Ich gebe meine Tochter fà ¼ r ihre Hochzeitsverschreibung

in ein anderes Land hin, damit sie mit ihrem Gatten wegen ihrer Schà ¶ nheit u. A nmut

geehrt werde; denn sie ist die Tochter eines K Ã ¶ nigs, u. man wird sie ehren; aber ich

wohne mit euch zusammen bei den Oberen. | | E zR 33 (94a): Gleich einem K Ã ¶ nig, der

eine einzige Tochter hatte. E s kam einer von den K Ã ¶ nigen u. nahm sie (zum W eibe);

er wollte in sein Land ziehen u. sein W eib mit sich nehmen. Der K Ã ¶ nig sprach zu

ihm: Meine Tochter, die ich dir gegeben habe, ist meine einzige Tochter; mich von

ihr zu trennen, vermag ich nicht; dir zu sagen: ,N imm sie nicht mit* , vermag ich

auch nicht, denn sie ist dein W eib; aber diese Gà ¼ te erweise mir, daà Ÿ du mir à ¼ berall,

wohin du auch ziehst, ein Gemach bereitest, daà Ÿ ich bei euch wohnen kann; denn

ich kann von meiner Tochter nicht lassen. So hat auch Gott zu Israel gesagt: Ich

habe euch die Tora gegeben; mich von ihr zu trennen, vermag ich nicht; euch zu
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sagen: â € ž N ehmt sie nicht an* , vermag ich auch nicht; aber à ¼ berall, wohin ihr ziehet,

bereitet mir eine Stà ¤ tte, darin ich wohnen kann, wie es heià Ÿ tE x 25,8: Sie sollen

mir ein Heiligtum machen, daà Ÿ ich in ihrer Mitte wohne.

4. A llee ist durch dasselbe geworden J ohl, 3. â € ” Die Tora

wird angesehen als Schà ¶ pfungsbaumeister, als Schà ¶ pfungsplan u. als

Schà ¶ pfungswerkzeug.

GnR 1 A nfang: R. Hoschasja der à „ ltere (um 225) erà ¶ ffnete seinen V ortrag mit Spr 8,30:

.Ich (W eisheit = Tora) war bei ihm W erkmeisterin " qk, ich war eitel E ntzà ¼ cken

Tag fà ¼ r Tag.* â –   p0* ' st soviel wie tjik = K à ¼ nstler, W erkmeister. Die Tora spricht:

Ich bin das Handwerkszeug Gottes gewesen. W enn ein K Ã ¶ nig von F leisch u. Blut

einen Palast baut, so baut er ihn nach dem auf E rden à ¼ blichen Brauch nicht nach

seiner eigenen A nsicht, sondern nach der A nsicht eines Baumeisters i< 3iK , u. der Bau-

meister baut ihn nicht nach seinen eigenen Gedanken, sondern er hat dazu Pergamente

u. Tafeln (die den Bauplan enthalten), um zu wissen, in welcher W eise er die Ge-

mà ¤ cher u. die Tà ¼ ren anlegen soll. E benso hat Gott in die Tora (als Bauplan) geblickt
J ohannes 1,1â € ” 4 (N r. 4. 5. 6)

357

u. (so) die W elt geschaffen. Und die Tora sagt Gn 1, 1: Durch den E rstling r' tjx i

schuf Gott den Himmel u. die E rde, u. der ,E rstling" ist nichts andres als die Tora,

wie es heià Ÿ t Spr 8, 22: J ahve hat mich (W eisheit = Tora) als E rstling seines W eges

geschaffen. â € ” A ls A uslegung des R. Hoschafjn wird diese A usfuhrung zitiert Leqach tob

Gn 1, 1 (2* ); dagegen bringt sieTanchB p^ okis  § 5 (2â € ¢ > ) unter dem N amen des R. J ehuda

b. E lfai, um 150. | | Tanch p^ sma A nfang: Durch den .E rstling" schuf Gott (so der

Midr Gn 1,1); das meint Spr 8,19: J ahve hat durch die W eisheit (= Tora) die E rde

gegrà ¼ ndet. A ls Gott seine W elt schuf, beriet er sich mit der Tora, u. (dann) schuf er

die W elt, s. Spr 8,14: .Hein (der W eisheit = Tora) ist Rat u. wahres W issen; ich bin

E insicht, mein ist Stà ¤ rke." Und womit war die Tora geschrieben? A uf weià Ÿ em F euer

mit schwarzem F euer. . . . Und sie war die W erkmeisterin (oder auch .geschickt*

rjai* ) fà ¼ r jedes Schà ¶ pfungswerk, wie es heià Ÿ t Spr 8,80: ,Ich war bei ihm W erk-

meisterin." Lies nicht pe » , sondern pix . Durch sie hat er den Himmel ausgespannt

u. die E rde gegrfindet, s. J er 33,25: .W enn nicht mein Bund (= Tora) gewesen wà ¤ re
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bei Tag u. bei N acht, so hStte ich die Gesetze des Himmels u. der E rde nicht ge-

geben* (s. Raschi z. St.). Durch sie hat er das W eltmeer versiegelt, daà Ÿ es nicht aus-

trete u. die W elt Q berschwemme, wie es heià Ÿ tJ er 5,22: Der ich den Sand gesetzt

zur Grenze dem Meer, eine ewige Satzung (= Tora). Durch sie hat er die Tiefe ver-

siegelt, daà Ÿ sie die W elt nicht à œ berflute, s. Spr 8,27: (Ich war dabei,) als er einen

K reis abmaà Ÿ auf der Oberflà ¤ che der W assertiefe. Dnrch sie hat er die Sonne u. den

Mond geschaffen, s. J er 31, 35: So spricht J ahve, der die Sonne macht zum Licht bei

Tage, die Ordnungen des Mondes u. der Sterne zum Licht in der N acht. Da lernst

du, daà Ÿ die W elt nur auf die Tora gegrà ¼ ndet ist | | Seder E hjR 31 (160): Mit wem

hat er sich beraten, daà Ÿ er ihn verstà ¤ ndigt hà ¤ tte J es 40, 14? V on wem empfing er

Rat, als er die W elt schuf? E r hat sich nur mit der Tora beraten, s. Spr 8, 30: Ich

war bei ihm W erkmeisterin. Lies nicht ' pon, sondern pic, wie ein Handwerksmeister,

der sich mit seinem Handwerk beschà ¤ ftigt. II Targ J erusch II Gn 1, 1: Durch die W eis-

heit (= Tora) hat der N ame (' n= d » h= J ahve) den Himmel u. die E rde geschaffen

u. vollendet. | | A both 3,14: R. fA qiba (f um 135) hat gesagt: Geliebt sind die Israeliten

(von Gott); denn es ist ihnen ein Gerà ¤ t -\ v gegeben worden, durch welches die W elt

erschaffen worden ist (nà ¤ mlich die Tora). A ls besondere Liebe wurde es ihnen kund-

getan, daà Ÿ ihnen ein Gerà ¤ t gegeben worden ist, durch welches die W elt erschaffen

worden ist, s. Spr 4,2:, E ine gute Lehre habe ich euch gegeben; meine Tora verlasset nicht."

5. In ihm ist Leben J oh 1,4. â € ” Die Tora als Israels Leben 8. bei

RÃ ¶ m 3, 2, D.

6. Und das Leben war das Licht der Menschen J oh 1,4, â € ”

Die Tora, die Israels Leben ist, zugleich ein Licht fà ¼ r Israel.
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A pok Bar 77,16: W enn ihr auf das Gesetz schaut u. sorgfà ¤ ltig auf die W eisheit

achtet, so fehlt es nicht an einer Leuchte. | | A pok Bar 59,2: Z u jener (Moses) Z eit

leuchtete die Leuchte des Gesetzes, das fà ¼ r immer gilt, allen denen, die in der Dunkel-

heit saà Ÿ en. | | 4E sra 14, 20f.: Die W elt liegt in F insternis, ihre Bewohner sind ohne

Licht; denn dein Gesetz ist verbrannt. | | SN u 6, 25 Â § 41 (12* ): ,J ahve lasse leuchten

sein A ngesicht zu dir hin* N u 6, 25, das ist das Licht " ntm der Tora, s. Spr 6, 23. â € ”

N uR 11 (163d) fà ¼ gt noch hinzu: E r mà ¶ ge deine A ugen u. dein Herz durch die Tora

erleuchten. i| DtR 7 (204 » ): Die Rabbanan haben gesagt: Mit fà ¼ nf Dingen wird die

Tora verglichen: Mit W asser, 8. J es 55,1; mit W ein, s. Spr 9, 5; mit Honig, mit Milch,

s. HL 4,11, u. mit à ¶ l, s. HL 1,3: à – l, welches ausgegossen wird, ist dein N ame. . . .

W ie das à ¶ l Leben fà ¼ r die W elt ist, so sind auch die W orte der Tora Leben fà ¼ r die

W elt. W ie das à – l Licht fà ¼ r die W elt ist, so sind auch die W orte der Tora Licht fà ¼ r

die W elt nii » i mm. â € ” F erner s. Midr Ps 17  § 8 (66 » ) bei J oh 1,1 S. 346; BB4 » bei

Mt 5,14 S. 237 A nm. d; Midr F s 27 Â § 2 bei J oh 12, 35 u. GnR 3 (3d).

W à ¤ hrend es J oh 1,4 heià Ÿ t: â € ž Das Leben war das Licht der Menschen" ,
358

J ohannes 1, 5. 9 (N r. 1. 2)

wird im Rabbin. einmal umgekehrt der Satz geprà ¤ gt: Das Licht ist

das Leben der Menschen.

Tanch ksj 197Â » :â € ž J ahve lasse sein A ngesicht zu dir hin leuchten' N u 6, 25 d. h. er

lasse dir leuchten das Licht seines A ngesichts, u. das ist nichts andres als Leben,

s. Spr 16,15: Im Lichte des A ngesichts des K Ã ¶ nigs ist Leben.

1,5: Das Licht scheint in der F insternis (vgl. bei 3,19 91).

1, 9: Das jeden Menschen erleuchtet, der in die W elt kommt.

1. hqx sa& ai sig rov x tx tfiov = taiisb x ia, aram. x ijV sa  « ns.a Prà ¤ -

ex istenzgedanken liegen der W endung nicht zugrunde; das folgt aus

ihrer V erbindung mit dinglichen Subjekten (zB tpmg J oh 3,19; 12,46,

dfiaQ Ti' a u. & à ¤ vctrog Rà ¶ m 5,12; pw » , Strafe. » Gegensatz: ex tov x oa/x ov

sfs' (> X  « r#ai 1 K or 5,10 = njj> s h? Targ Q oh 1,4. â € ” Besonders hà ¤ ufig

ist im Rabbin. als Umschreibung des Begriffs  » Mensch" die V erbindung

t^ isn i « a 5> $ c= â € ž alle, die in die W elt kommen" , oder auch bloà Ÿ -> ija
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oV irnd = â € ž die in die W elt kommen" .

a. SDt32,9 Â § 312 (134b) bei J oh 1,11; ferner s. bei b.

b. J eb 63Â » : R. E ifazar b. A bina (um 340) hat gesagt: Strafe kommt nur der Israeliten

wegen in die W elt ntiyi rix a (Raschi: Damit sie sich in Buà Ÿ e bekehren). | ] Targ Q oh

3,14: W enn Strafe in die W elt kommt  « abja  « pujiib w, so ist es J ahve, der es

bewirkt. | | V gl. auch aW S> sa * hv ^ zt etwas, was nicht in die W elt gekommen ist,

d. h. was nicht ex istiert, J eb 92 b.

C. Mekh E x 18,12 (67* ) heifit es in einem A usspruch des R. Cadoq (I. um 70): Die

Gottheit reicht stà ¼ ndlich Speise dar allen, die in die W elt kommen olsun iica isi. (Das

ungekà ¼ rzte Z itat bei Lk 22, 27 S. 257 f.) | | Mekh E x 14, 28 (40 » ) sagt R. Pappos (um 110)

von Gott: E r richtet allein alle, die in die W elt kommen, u. es ist keiner, der auf seine

W orte erwiderte. | | RH 1, 2: A n vier F estzeiten wird à ¼ ber die W elt (von Gott) Gericht

gehalten: am PaBsahfest à ¼ ber das Getreide (ob es eine gute E rnte bringen soll oder

nicht); am W ochenfest Uber die Baumfrà ¼ chte; am N eujahrstage gehen alle, die in die

W elt kommen (d. h. alle Menschen) vor Gott vorà ¼ ber, wie die in einem Soldatentrupp1

(in Reih u. Glied); s. Ps33,15: â € ž Der allzumal ihr Herz gebildet, der merkt auf alle

ihre W erke." Und am Laubhà ¼ ttenfest wird Uber das W asser gerichtet (ob die Regen-

gà ¼ sse reichlich oder spà ¤ rlich niedergehen sollen). | | Mekh E x 15, 3 (45 b): J ahve ist sein

N ame; denn er hà ¶ rt das Geschrei aller, die in die W elt kommen.

d. Pesiq 172b: R. E ifazar aus Modifim (f um 135) hat gesagt: Geh u. sieh, wie

schwer der Tod der SÃ ¶ hne A hrons (N adab u. A bihu Lv 10,1) vor Gott gewesen ist;

denn Uberall, wo er ihren Tod erwà ¤ hnt, erwà ¤ hnt er (auch) ihre Schuld, um denen, die

in die W elt kommen oiwn " Â » Â « ab, keine Gelegenheit zu geben, zu sagen: Schlimme
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W erke vollfà ¼ hrten sie im verborgenen, deshalb starben sie.

2. o ywrif « navza av& Q W Ttov iQ % 6fievov elg rov x à ¶ cfiov.

LvR 31 (128d): Gott, wer ist wie du Ps 71,19? W er ist wie du unter den Oberen,

wer wie du unter den Unteren (= Menschen)? W er ist wie du, der du niederzwingst

die E igenschaft der strafenden Gerechtigkeit! Du leuchtest den Oberen u. den Unteren,

du leuchtest allen, die in die W elt kommen oii » " ica hsh uns hpk â € ” u. du trà ¤ gst

V erlangen nach dem Lichte Israels! s. Lv 24, 2. | | LvR 31 (129 » ): à œ ber wen erhebt sich

nicht sein Licht Hi 25, 3? W er kann von allen, die in die W elt kommen, kommen u.

sagen: Mir hat die Sonne nicht geleuchtet am Tage, u. mir hat der Mond nicht in der

1 Statt des tex tlichen â –   " ja? = â € ž wie die K inder des Herrn" lies ^ isuas = â € ž wie

die im Soldatentrupp" lovptQ os. RH 18 » zeigt, daà Ÿ der A usdruck schon um 250 n. Chr.

nicht mehr verstanden wurde; s. Levy 8, 215 u. K rauà Ÿ , Lehnwà ¶ rter 2, 356.
J ohannes 1,11

359

N acht, geleuchtet? Du leuchtest den Oberen u. den Unteren u. allen, die in die W elt

kommen â € ” u. du trà ¼ gst V erlangen nach dem Lichte Israels! a. Lv24, 2.

1,11: E r kam in sein E igentum, u. die Seinen . . .

Das V olk Israel ist Gottes E igentum.

A both 6,10: F à ¼ nf Besitzstà ¼ cke hat sich Gott (als sein besondres E igentum) in seiner

W elt erworben. Die Tora ist ein Besitzstock ^ jp> , Himmel u. E rde sind ein Besitzstà ¼ ck,

A braham ist ein Besitzstà ¼ ck, Israel ist ein Besitzstà ¼ ck, u. das Heiligtum ist ein Besitz-

stà ¼ ck. (Der Schriftbeweis wird dann aus Stellen gefà ¼ hrt, in denen das betreffende

Besitzstà ¼ ck entweder ausdrà ¼ cklich ein i* :p genannt ist, oder in denen das V erbum nap

= .erwerben" gebraucht wird.) Die Tora ist ein Besitzstà ¼ ck, s. Spr8,22; Himmel u.

E rde, s. J es 66,1; ferner s. Ps 104,24; A braham, s. Gn 14,19 (daà Ÿ A braham ein Besitz-

stà ¼ ck Gottes genannt werde, beweist à ¼ brigens die Stelle nicht). Israel ist ein Besitz-

stà ¼ ck, woher? s. E x 15,16: Bis zum Hindurchziehn deines V olkes, J ahve, bis zum

Hindurchziehn des V olkes, das du erworben hast n~ :p. F erner s. Ps 16,3: Den Heiligen,
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die im Lande sind, u. den E dlen, an denen all mein W ohlgefallen (" x en, wohl nach dem

spà ¤ tren Sprachgebrauch â € ” in denen mein ganzer Schatz besteht). Das Heiligtum ist

ein Besitzstà ¼ ck, s. E x 15,17 u. Ps 78, 54. II Mekh zu E x 19, 5 (70b): .Ihr sollt mir von

allen V Ã ¶ lkern E igentum sein; denn mein ist die ganze E rde" E x 19, 5. .Ihr sollt mir

sein" , ihr sollt fà ¼ r mich E rworbene y* iip sein u. solche, die sich mit der Tora be-

schà ¤ ftigen, u. nicht sollt ihr euch mit andren Dingen beschà ¤ ftigen. .E igentum* niio;

wie das E igentum n » sjp eines Menschen (d. h. dein E igentum oder E rspartes) dir teuer

ist, so sollt ihr mir teuer sein. R. J ehoschuaf b. Q archa (um 150) sagte: Mochte nur das

Ohr geà ¶ ffnet sein: etwa wie eine F rau von dem E igentum ihres Mannes A bgespartes

fà ¼ r sich beiseite legt oder ein Sohn von dem seines V aters oder ein Sklave von dem

seines Herrn oder eine Sklavin von dem ihrer Gebieterin â € ” sollt etwa auch ihr so

von dem anderer E rspartes fà ¼ r mich sein? Die Schrift sagt lehrend: Denn mein ist

die ganze E rde. (E s soll der Gedanke abgewehrt werden, als ob Israel ursprà ¼ nglich

einem andren Herrn angehà ¶ rt habe; vgl. Bacher, Tann. 2, 317.) Dasselbe PesiqR 11 (46b).

Hier schlieà Ÿ t sich an: R. A bin (I., um 325) hat im N amen des R. J ehoschuaf (b. Levi,

um 250, s. Bacher, pal. A mor. 1,143) gesagt: .Ihr sollt mir  » i sein" E x 19,5; das Lamed

ist der grà ¶ à Ÿ te u. das J od der kleinste unter allen Buchstaben; es ist schà ¶ n fà ¼ r den

Groà Ÿ en (= Gott), sich mit dem K leinen (= Israel) zu verbinden. | | PesiqR 10 (36b): W enn

du die Summe der K inder Israel aufnimmst E x 30,12. R. Levi (um 300) hat gesagt:

W arum zà ¤ hlt er sie zu jeder Z eit? Gleich einem K à ¶ nige, der Schà ¤ tze hatte, aber keine

Mà ¼ he sich ihretwegen gab, sie zu zà ¤ hlen. E r hatte ein kleines Behà ¤ ltnis mit Gold-

stà ¼ cken, das er zu jeder Z eit nahm, um jene zu zà ¤ hlen, wie viele darin seien, u. dann

stellte er es fort. N ach einigen Tagen nahm er es hervor u. zà ¤ hlte jene. Man sprach
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zu ihm: Mein Herr, wegen aller Schà ¤ tze, die du hast, gibst du dir keine Mà ¼ he, sie zu

zà ¤ hlen, nur wegen dieses kleinen. E r antwortete: A lle jene gehà ¶ ren mir nicht, sie

kommen in den Staatsschatz hinein, dem sie gehà ¶ ren; aber dieser hat mir wer weià Ÿ

wie viel Mà ¼ he (wà ¶ rtlich: Schmerz i » a) gekostet, bis ich ihn erworben (zusammen-

gebracht) hatte tIÂ « ; deshalb befasse ich mich nicht mit jenen allen, sondern nur

mit diesem, den ich erworben habe. So auch Gott: wie viele V Ã ¶ lker gibt es in der

W elt, wie groà Ÿ e Massen unter den V à ¶ lkern! u. doch gibt er sich ihretwegen keine

MÃ ¼ he. Man sprach zu ihm: Mein Herr, Herrscher der W elt, wie viele V Ã ¶ lker hast du

in der W elt, u. du gibst dir ihretwegen keine Mà ¼ he, sie zu zà ¤ hlen; aber zu jeder Z eit

(sagst du): N ehmet die Summe der K inder Israel auf! Gott antwortete: A lle jene

Massen, die ihr sehet, sind nicht mein - ° se d] * k; dem Staatsschatz (F iskus) gehà ¶ ren sie,

u. dem Gehinnom gehà ¶ ren sie, s.: .Und die V à ¶ lker sollen Brandstà ¤ tten von K alk sein*

J es 33,12. A ber diese Israeliten, die ich zu jeder Z eit zà ¤ hle, die sind mein E igentum

(E rworbenes -p' Sud), s. E x 19, 5: .Ihr sollt mir von allen V Ã ¶ lkern E igentum sein.* Und

wie die E igentumsstà ¼ cke eines Menschen ihm teuer sind, so sind auch diese mir teuer

wegen der Mà ¼ he i » , die sie mir gekostet haben. W ieviel A usgaben haben sie Gott
360

J ohannes 1,11.12

gekostet! .oder hat sonst ein Gott versucht zu kommen, um sich ein V olk mitten aus

einem V olk zu holen" (nehmen) Dt 4,34? Gott sprach: E in teurer Sohn ist mir E phraim

J er31,20, ein Sohn, der mir teuer zu stehen gekommen ist ipi' a^ deshalb

befasse ich mich nicht mit allen V à ¶ lkern, um (sie) zu zà ¤ hlen, sondern nur mit Israel:

wenn du die Summe der K inder Israel aufnimmst. | | E x R 30 (89 b): R. Levi (um 300)

hat gesagt: Gott spricht zu den V Ã ¶ lkern der W elt: Israel ist mein -ic, s. Lv25,55:

.Denn mir sind die K inder Israel K nechte" ; u. der Z orn ist mein, s. N ah 1, 2: .Rache

à ¼ bt J ahve, u. ihm gehà ¶ rt der Z orn" , u. ihr erfà ¼ llt euch mit dem Meinigen (= Z orn)

wider die Meinigen (= Israel)! | | SDt 32. 9 Â § 312 (134b): Denn J ahves Teil ist sein V olk

Dt 32,9. Gleich einem K Ã ¶ nige, der ein F eld hatte, das er an PÃ ¤ chter ausgab. Die

PÃ ¤ chter fingen an, davon zu nehmen u. zu stehlen. E r nahm es von ihnen u. gab es

ihren SÃ ¶ hnen. Diese fingen an, noch schlimmer zu werden als die ersten. E s wurde

ihm ein Sohn geboren. E r sprach zu ihnen: Geht weg aus dem Meinigen, ihr kà ¶ nnt

nicht darin bleiben; gebt mir mein Teil, daà Ÿ ich es (als solches) bekanntmache E benso
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als unser V ater A braham in die W elt kam, ging aus ihm V erwerfliches hervor, lsmafel

u. die SÃ ¶ hne der Q etura. Dann kam unser V ater Isaak in die W elt; es ging aus ihm

V erwerfliches hervor, E sau u. die HÃ ¤ uptlinge E doms, sie wurden noch schlimmer als

die ersten. A ls J akob kam, ging aus ihm nichts V erwerfliches hervor, sondern alle

seine SÃ ¶ hne wurden als tauglich geboren, wie er selbst, s. Gn 25, 27: , J akob war ein

Mann ohne F ehl (so der Midr), einer, der in Z elten wohnt." Und von wo an machte

Gott seinen A nteil bekannt? V on J akob an, s. Ps 135, 4: .Denn J akob hat sich J ahve

erwà ¤ hlt, Israel zu seinem E igentum" ; ferner s. Dt32, 9: J ahves A nteil ist sein V olk,

J akob die Meà Ÿ schnur seines E rbes (das ihm zugemessene E rbe). | | Midr Ps 16  § 6 (61* ):

Meà Ÿ schnure fielen mir in Lieblichkeit Ps 16,6.. .. R. Pinechas (h. Chama, um 360) hat

gesagt: Du hast Lose den V Ã ¶ lkern der W elt geworfen, da ward mein Los gefunden in

Lieblichkeit, s. Dt 32,8: .A ls der HÃ ¶ chste den V Ã ¶ lkern Besitz gab* ; ferner s. das. V ers 9:

.Denn J ahves A nteil ist sein V olk" , wie wenn einer sagt: .Die u. die ist dem u. dem

zugefallen* ^ W s ninj rvjiie. (Die letzten W orte kà ¶ nnten aber auch à ¼ bersetzt werden:

die u. die paà Ÿ t zu dem u. dem.) | | Targ J erusch I Dt 32,8 f.: A ls der Hà ¶ chste die W elt

den V Ã ¶ lkern als Besitz zuerteilte, die aus den SÃ ¶ hnen N oahs hervorgegangen waren, als

er die Schriftarten u. Sprachen fà ¼ r die Menschenkinder absonderte in der Generation,

da die Z erstreuung erfolgte â € ” in dieser Z eit warf er das Los in Gemeinschaft mit den

70 E ngeln, den F orsten der V Ã ¶ lker, mit denen er sich offenbarte, um die Stadt zu sehen

(vgl. Gull, 7), u. zu derselben Z eit errichtete er die Grenzen der N ationen nacb der

Z ahl der 70 Seelen Israels,, die nach à „ gypten hinabzogen. A lraun das heilige V olk auf

das Los des Herrn der W elt fiel, tat Mikhaà ¶ l seinen Mund auf u. sagte, daà Ÿ es ein

gutes Teil sei, da der N ame des Memra A donais (d. h. der N ame Gottes) in ihm sei
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(nà ¤ mlich V  » in ! > kijt). Dann tat Gabriel seinen Mnnd auf mit Rà ¼ hmen u. sagte: Die

vom Hause J akobs sind das Teil seines E igentums irnjqni « ai^ .

1,12: Denen gab er Macht, Gottes K inder zu werden.

à œ ber die Gotteskindschaft Israels gehen zwei Meinungen neben-

einander einher. Die Grundanschauung ist, daà Ÿ die Gotteskindschaft

Israels naturhaft mit der Z ugehà ¶ rigkeit zum jà ¼ dischen V olk gegeben

sei. Die andre Meinung là ¤ à Ÿ t die Gotteskindschaft Israels ethisch be-

dingt sein: nur wer als ein K ind Gottes iebt, ist Gottes K ind.

Belege bei Mt 5,9 S.219f.; ferner Midr A bba Gorion 41Â » bei Mt4,17 S. 165Â « .| | E x R

46 (101Â ° ): N un aber, J ahve, bist du ja unser V ater J es 64, 7. Das meint J es 26, 16:

.J ahve, in der N ot suchten sie nach dir.* W enn sie in N ot geraten sind, fragen sie

nach dir, s. J es 26,16. Gleich einem Ratsherrn, welcher Sà ¶ hne hatte. Sie schlà ¶ ssen sich

an schlechte Menschen an u. entarteten. E r nahm ihnen ihre K leider ab u. verstieà Ÿ sie.

A ls sie sich in N ot sahen, baten sie angesehene Leute, daà Ÿ sie fà ¼ r sie um E rbarmen

bitten mà ¶ chten. Ihr V ater sagte zu diesen: Um was bittet ihr? Sie antworteten: F fir
J ohannes 1, 12.14 (N r. 1.2)

361

deine Sà ¶ hne, daà Ÿ du dich mit ihnen aussà ¶ hnest. E r sprach: Sie sind nicht meine Sà ¶ hne,

u. ich erkenne sie nicht an; ihre Mutter hat gebuhlt u. sie geboren. Man sagte zu ihm:

Du kannst sie nicht verleugnen, denn jedermann weis, daà Ÿ es deine Sà ¶ hne sind, denn

sie ahnein dir. Dieser Ratsherr ist Gott; seine K inder sind die Israeliten, s. Dt 14,1:

Ihr seid K inder J ahves eures Gottes. Sie mischten sich unter die V Ã ¶ lker u. entarteten,

s. Ps 106,35: â € ž Sie mischten sich unter die Heiden u. lernten deren W erke.' W as

machte er mit ihnen? E r nahm ihnen die K leider ab u. verstieà Ÿ sie, s. E z23, 26: Sie

werden dir deine K leider ausziehen, u. J er 15,1: Schicke sie fort von meinem A ngesicht,

laà Ÿ sie hinausgehn. A ls sie sich in N ot sahen, fingen sie an, die Propheten zu bitten,

daà Ÿ sie fà ¼ r sie E rbarmen von Gott erbitten mà ¶ chten. Sie fingen an, fà ¼ r sie um E rbarmen

zu bitten, s. J oel 2,17: .Habe Mitleid, J ahve, mit deinem V olk! * Gott sprach: F Ã ¼ r wen

bittet ihr? Sie antworteten: F Ã ¼ r deine K inder. E r sprach: E s sind nicht meine K inder:

wenn sie meinen W illen tun, sind sie meine K inder; wenn aber nicht, so sind sie nicht

meine K inder, s. Hos 2, 7.12: Gebuhlt hat ihre Mutter. . . . N un will ich aufdecken ihre
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Unsauberkeit vor den A ugen ihrer Buhlen. Da sprachen die Propheten zu Gott: Siehe,

du sagst, daà Ÿ sie nicht deine K inder seien; aber an ihren Gesichtern werden sie erkannt,

s. J es61, 9: A lle, die sie sehen, werden sie erkennen, daà Ÿ sie ein Same sind, den J ahve

gesegnet hat. | | F erner s. bei Mt 5,9 S. 219 f.

1,14: W ie eines E ingeborenen vom V ater,

voller Gnade u. W ahrheit.

1. wt (tovoysyovt, s. bei J oh 3,16.

2. nlrjQ ijs x aQ ix oq x ai akrjà ¤ -sfag. | | Gottes nag; ni-n .(Targ Ps 25,10:

bib-j* w-b = GÃ ¼ te u. W ahrheit, Targ Ps 40,11: Â « nwa-rn w-b = GÃ ¼ te u.

Treue) wird Midr Ps25  § 11* (107 » ) so erlà ¤ utert: A lle Pfade J ahves sind

Gnade u. W ahrheit Ps 25,10. A ls Gott zu Mose sprach: Geh, sage den

Israeliten: .J ahve eurem Gott gehet nach" Dt 13,5, sprachen sie zu

ihm: Unser Lehrer Mose, kann man denn hinter ihm hergehn? Steht

nicht geschrieben N ah 1,3: J ahve, in Sturm u. W indsbraut ist sein

W andeln? u. Ps 77,20: Im Meere war dein W eg u. dein Pfad in vielen

W assern? Mose antwortete ihnen: Ich will euch damit sagen: Die

W ege Gottes, alle Pfade J ahves sind Gnade u. W ahrheit. .Gnade' -isr-,

damit sind die Liebeserweisungen (seitens Gottes) gemeint, u. , W ahr-

heit* na « , damit ist die Tora gemeint: Und wem schenkt er sie? Denen,

die seinen Bund bewahren Ps 25,10. â € ” Besonders soll die gà ¶ ttliche

Gnade am E nde, d. h. beim jà ¼ ngsten Gericht wirksam werden.

RH 16b Bar: Die Schule Schammais sagte: Drei A bteilungen wird es am Tage des

Gerichts geben: die eine ist die der vollkommenen Gerechten, die andre die der voll-
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kommenen Gottlosen u. die dritte die der Mittelmà ¤ à Ÿ igen (deren V erdienst u. Schuld sich

die W age hà ¤ lt). Die vollkommenen Gerechten werden ausgeschrieben u. versiegelt sofort

fà ¼ r das ewige Leben; die vollkommenen Gottlosen werden aufgeschrieben u. versiegelt

sofort fà ¼ r den Gehinnom, s. Dn 12,2: Die Menge derer, die im E rdenstaub schlafen,

werden erwachen, die einen zum ewigen Leben u. die andren zur Schmach u. ewigen

V erdammnis. Die Mittelmà ¤ à Ÿ igen fahren zum Gehinnom hinab, drà ¤ ngen sich (oder mit

Raschi: zirpen) u. steigen wieder empor, s. Sach 13,9: .Die dritte (A bteilung) bringe

ich ins F euer u. schmelze sie, wie man das Silber schmelzt, u. là ¤ utere sie, wie man das

Gold là ¤ utert. J ene (3. A bteilung) wird meinen N amen anrufen, u. ich will ihr antworten" ;

u. Ober sie hat Hanna gesagt 1 Sm 2, 6: .J ahve ist es, welcher tà ¶ tet u. lebendig macht,

der in die Unterwelt stà ¼ rzt u. wieder emporfuhrt." â € ” Die Schule Hillels sagte: .Und

der da groà Ÿ ist an Gnade" E x 34, 6, neigt die W agschale (des Gerichts) nach der Gnade
362

J ohannes 1,14 (N r. 2); 1,18

hin (so daà Ÿ die Mittelmà ¤ à Ÿ igen vor dem Gehinnom bewahrt bleiben), u. in bezug auf

sie hat David gesagt Ps 116,1: .Ich habe (J ahve) lieb, denn J ahve hà ¶ rt meine Stimme,

mein F lehen* ; u. in bezug auf sie hat David den ganzen A bschnitt Ps 116,6ff. gesagt.

(Diese Bar in TSanh 18, 3 [ 434] .) Dann folgt: Die Schnle Hillels sagte: .Der groà Ÿ ist

an Gnade, neigt die W agschale nach der Gnade hin.* W ie verfà ¤ hrt er? R. E lfazar

(um 270) sagte: E r drà ¼ ckt nieder (die W agschale der V erdienste); s. Micha 7,19: E r

wird sich unser wieder erbarmen, wird durch N iederdrà ¼ cken unsre V erschuldungen

beseitigen (so der Midr). R. J ose b. Chanina (um 270) sagte: E r nimmt weg (eine Schuld

von der W agschale der Schuld); s. Micha 7,18: Der da Schuld wegnimmt u. Ã ¼ ber SÃ ¼ nde

hinweggeht. In der Schule des R. J ischmafel (f um 135) ist gelehrt worden: E r be-

seitigt immer die frà ¼ heste (Schuld, wodurch die Schale der V erdienste das à œ bergewicht

bekommt), u. so ist die N orm. Raba (f 352) hat gesagt: Die Schuld selbst wird nicht

ausgelà ¶ scht; denn wenn eine Mehrzahl an V erschuldungen da ist, rechnet er (jene

eine) hinzu (nur wenn V erdienst u. Schuld sich die W age halten, erweist sich Gottes
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Gnade in der angegebenen W eise). â € ” pPea 1,16b, 38: R. J ose b. Chanina hat gesagt:

,Der V erschuldungen1 wegnimmt' steht hier (Micha 7,18) nicht geschrieben, sondern

.der eine V erschuldung wegnimmt* ; Gott reià Ÿ t eine Schuldurktmde von den à œ ber-

tretungen fort, so daà Ÿ die V erdienste das à œ bergewicht erlangen. R. E ifazar hat gesagt:

Und dein, J ahve, ist die Gnade, denn du vergiltst einem jeglichen nach seiner Tat

Ps 62,13 (d. h. im Sinn des R. E ifazar nach der einen Tat, durch die sei es die V erdienste,

sei es die V erschuldungen das à œ bergewicht erlangen), u. wenn ihm eine solche fehlt

(so daà Ÿ V erschuldungen u. V erdienste sich das Gleichgewicht halten), so legst du ihm

von dem Deinigen zu. Das war die Meinung des R. E ifazar; denn R. E ifazar sagte:

Der groà Ÿ ist an Gnade, neigt die W agschale nach der Gnade hin. â € ” W eitere Parallel-

steilen: pQ id l,61d,48; pSanh 10, 27c, 31; Pesiq 167Â « ; Midr Ps 30 Â § 4 (118* ); 86 Â § 2

(187Â « ); zur letzten Stelle s. Bnber A nm. 10. | | RH 17* : Rab Huna (f 297) stellte gegen-

à ¼ ber: .Gerecht ist J ahve in allen seinen W egen* u.: .gnà ¤ dig in allen seinen W erken'

Ps 145,17. (E s will sagen:) Z uerst ist er gerecht u. zuletzt gnà ¤ dig. â € ” R. E ifazar (um 270)

stellte gegenà ¼ ber: .Dein, J ahve, ist die Gnade* u.: ,Du vergiltst einem jeglichen nach

seinem Tun' Ps62,13. Z uerst: Du vergiltst nach seinem Tun, u. zuletzt: Dein, J ahve,

ist die Gnade. â € ” Ilpbai, andre sagen: Ilpha (im 3. J ahrh.) Btellte gegenà ¼ ber: .Der groà Ÿ

ist an Gnade* u.: (der groà Ÿ ist) ,an W ahrheit" E x 34,6. Z uerst: an W ahrheit, u. zuletzt:

.groà Ÿ an Gnade" .

E ine sinnige Deutung von Gottes (W ahrheit, Treue) findet sich:

pSanh 1, 18 « , 55: W as ist das Siegel Gottes (mit dem die gà ¶ ttlichen Beschlà ¼ sse

untersiegelt werden)? R. Bebai (um 320) hat im N amen des R. R" uben (gegen 300)

gesagt: ns « . W as bedeutet n^ K ? R. Bun (I. um 325; II. um 370) hat gesagt, daà Ÿ er
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der lebendige Gott u. der ewige K Ã ¶ nig ist. (r* 3M wird nach N otarikonart [ E lnl. 107; -]

erklà ¤ rt = i' an -[ hi dtiW i .Gott, der immerwà ¤ hrende K à ¶ nig" .) Resch Laqisch (um 250)

hat gesagt: s ist der A nfang des A lphabets, o steht in seiner Mitte u. n an seinem

E nde; das will sagen (nach J es44,6): .Ich, J ahve, bin der erste" , denn ich habe von

keinem andren empfangen; ,u. auà Ÿ er mir gibt es keinen Gott" , denn ich habe keinen

Sozius; ,u. bei den letzten bin ich derselbe" (so wird J es44,6 zitiert), denn ich werde

es (das Gottsein) keinem andren à ¼ bergeben. â € ” Parallelstellen: GnR 81 (52 « ); DtR 1

(195d); Midr HL 1, 9 (90b). â € ” Meist wird der Satz: Das Siegel Gottes ist .W ahrheit'

ran, dem R. Chanina (um 225) beigelegt, s. Schab 55Â « ; J oma69b; Sanh64Â » .

1,1811: N iemand hat Gott jemals gesehen,

à ¼ ber das Schauen Gottes s. bei Mt 5, 8 89 S. 206 ff. â € ” Die Unmà ¶ glichkeit, Gott in

dem gegenwà ¤ rtigen à „ on zu schauen, wird betont SLv 1,1 (7b); SN u 12, 8  § 103 (27b)

bei Mtl8,10 6 S.783; ferner pPea8, 21b,44 bei Mt23, 6 S.916. | | Chag5b,82 sagt ein

blinder Gelehrter zu R. Chijja (um 200): Ihr habt einen begrà ¼ à Ÿ t, der gesehen wird n.

1 Der Plural ist zu lesen nach den Parallelstellen.


J ohannes 1,18.20.21. 28. 29 (N r. 1)

363

nicht sieht; mà ¶ get ihr gewà ¼ rdigt werden, den zu begrà ¼ à Ÿ en (im J enseits), der sieht u.

nicht gesehen wird. | | LvR 4 (108* ): E s komme die Seele, die sieht u. nicht gesehen

wird, u. preise Gott, der sieht u. nicht gesehen wird.

1, 18 33: Der in dem Schoà Ÿ des V aters ist.

V on Rehabtam wird einmal gesagt, daà Ÿ er im Schà ¶ à Ÿ e Davids saà Ÿ

th \ > w" pvn am, s. J " b 77Â » bei Mt 1,5 S. 25 A nm. b.

1,20: E r bekannte u. leugnete nicht.

x V ; rrrin im Munde des R. Levi (um 300) DtR 2 (197d).

1,21: Bist du E lias? . . . Bist du der Prophet?

à œ ber E lias s. den betreffenden E x kurs. â € ” Bei â € ž dem Propheten"

J ohl,21; 6,14; 7,40; A pg7,37 liegt es nach A pg3,22 nahe, an den

Dt 18,15.18 verheià Ÿ enen Propheten zu denken. In der rabbin. Literatur

wird auf diese Stelle allerdings selten Bezug genommen, s. bei A pg 3,22;

ferner s. bei Mt 16,14 S. 729 f. u. bei J oh 6,14.


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1,28: Z u Bethanien jenseits des J ordans.

Q nR47 (29d): E s gibt drei J ahrmà ¤ rkte (die zu E hren eines Gà ¶ tzen

abgehalten werden), nà ¤ mlich den J ahrmarkt zu Gaza, den zu * A kko u.

den zu â –   ; ; ; ? ; ; u. bei keinem von ihnen allen ist es klarer (daà Ÿ sie zu

E hren eines Gà ¶ tzen stattfinden) als bei dem J ahrmarkt von i » a. â € ”

Dasselbe als Bar in p* A Z 1, 39d, 23 mit der N amensform njtp « statt

â –   J on. â € ” Delitzsch, Z eitschrift fà ¼ r luther. Theol. u. K . 1876 S. 602 ist ge-

neigt, dieses ysea mit dem linksjordanischen rooa, sà ¼ dlich von Ramoth

Gilfad (jetzt E s-Salt), zu identifizieren u. darin das Bethanien J oh 1,28

wiederzufinden. Schwerlich richtig wegen der Lage jenes nsoa zum J ordan.

1,29: Siehe, das Lamm Gottes, das die SÃ ¼ nde der W elt wegnimmt.

1. ai' quv rrjv à ¤ paQ Tiav entspricht dem hebrà ¤ ischen -ps oder sraj

K tn. Diese hebrà ¤ ischen W endungen bedeuten:

a. Die (eigene) Sà ¼ nde tragen = â € ž die Strafe fà ¼ r die Sà ¼ nde abbà ¼ à Ÿ en" ,

insofern der Mensch durch seine Sà ¼ nde eine Schuld auf sich nimmt, fà ¼ r

die er die V erantwortung zu tragen u. unter deren F olgen er zu leiden hat.

So yi » mos Lv5,l. 17; 7,18; 19,8; 20,17.19; N u 5, 31; 14, 84; 18,1.23; sctsn gv:

Lv 19,17; 20,20; 22,9; 24,15; N a 9,13; 18,22. â € ” In allen diesen Stellen geben Targ

Onk u. J erusch I \ if x bj u. Â « an sea wieder mit sa,in isg = die Strafe (Schuld) hin-

nehmen; nur N u 18,1 hat Onk K am n' vQ = V ergebung wegen der SOnde bewirken;

das zeigt, daà Ÿ Onk y\ S kbj N u 18,1 nicht im Sinne von â € ž Sà ¼ nde tragen" , sondern von

â € ž Sà ¼ nde wegnehmen" gefaà Ÿ t hat; vgl. weiter unten. â € ” Die LX X à ¼ bersetzen in obigen

Stellen ] ty kss u. non ' : fast regelmà ¤ à Ÿ ig mit (trjy) dpaQ x iav X a/jà Ÿ ayity = â € ž die Sà ¼ nden-
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strafe hinnehmen* , nà ¼ r Lv20,17 verwenden sie d/juQ iiav x opi& aSai = â € ž die Sà ¼ nden-

strafe erhalten" u. Lv 20,19 dfiaQ tiay rirocpeQ eo& ai = â € ž die SÃ ¼ ndenstrafe davontragen* ;

Lv 20,20 haben sie  » an ' 3 unà ¼ bersetzt gelassen.

b. Die SÃ ¼ nde (eines andren) tragen = â € ž unter fremder SÃ ¼ nde mit leiden" .

So E z 4,4. 5.6. Targum u. LX X setzen dafà ¼ r, wie bei a: ttain iap u. X etftà Ÿ à ¤ ycw reif

à ¤ & ix ias. Der Gedanke an ein stell vertretendes Tragen fremder Sà ¼ ndenschuld liegt
364

J ohannes 1,29 (N r. 1)

hier nicht vor; 1 die A bbà ¼ à Ÿ ung soll prophetisch voraus dargestellt werden (Orelli). â € ”

Die gleiche Bedeutung ,an der Schuld eines andren zu tragen haben, unter der Schuld

eines andren leiden mà ¼ ssen* hat ytz kc: E z 18, 19.20. Targ: Maina â € ¢ â –   ? } > .wegen der

Schuld eines andren gestraft werden" ; LX X :X ctfjà Ÿ drciy x tjv attx iav.

c. Die SÃ ¼ nde eines andren tragen, um sie fortzuschaffen oder weg-

zunehmen.

a, Lv 16, 21 f.: â € ž E s stemme A hron seine beiden HÃ ¤ nde auf den K opf des lebendigen

Bockes u. bekenne Uber ihm alle V ergehungen der K inder Israel u. alle ihre Missetaten

bezà ¼ glich all ihrer Sà ¼ nden u. lege sie auf den K opf des Bockes u. schicke ihn durch

einen bereitstehenden Mann nach der W Ã ¼ ste, u. der Bock trage auf sich alle ihre V er-

gehungen bpsu ia pk t> 5Â » -P7Bn K B3i nach einer abgeschlossenen Gegend, u. er lasse

den Bock in der W Ã ¼ ste los." â € ” Onk: E s trage der Bock auf sich alle ihre SÃ ¼ nden

fort iinmy sa r> ' -ms » sn-rx V mi nach einer nicht bewohnten Gegend. â € ” J erusch I:

E s trage der Bock auf sich alle ihre V erschuldungen vn,w aa m ' li »  « " vex laiov
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in eine à ¶ de Gegend. â € ” LX X :x ai X rjtf/eiai 6 /i' ^ opoc i< p' lavzqi rà ¤ ( adix iat. â € ” Die

Beseitigung der Sà ¼ nde geschieht dadurch, daà Ÿ der Bock diese auf sich aus der Ge-

meinde Israel hinaustrà ¤ gt in die W à ¼ ste, aus der es fà ¼ r ihn u. die Sà ¼ nde auf ihm keine

RÃ ¼ ckkehr gibt. Das Tragen der SÃ ¼ nde also das Mittel zu ihrer E ntfernung. Der Gedanke

der poena vicaria, des stellvertretenden Leidens, liegt, wenn auch unausgesprochen,

unserer Gesetzesbestimmung jedenfalls mit zugrunde. â € ” Schebul,6 drà ¼ ckt sich nur

allgemein Uber die SÃ ¼ hnkraft des in die W Ã ¼ ste zu sendenden Bockes aus: .W egen

mutwilliger V erunreinigung des Heiligtums u. seiner heiligen Gaben schafft der Bock,

dessen Blut im Innern des Tempels (am V ersà ¶ hnungstag) gespritzt wird, u. der V er-

sà ¶ hnungstag (als solcher) Sà ¼ hnung; wegen aller à ¼ brigen à œ bertretungen, die in der Tora

erwà ¤ hnt werden, ob es leichte seien oder schwere, ob mutwillige oder versehentliche,

ob bewuà Ÿ te oder unbewuà Ÿ te, ob sie ein Gebot betreffen oder ein V erbot, ob sie die

A usrottungsstrafe (durch Gottes Hand) oder die gerichtliche Todesstrafe nach sich

ziehen â € ” schafft der weggeschickte Bock SÃ ¼ hnung." â € ” Dasselbe SLv 16, 22 (320a). â € ”

Daneben erwà ¤ hnt allerdings Schebu 1,7 die E inzelmeinung, daà Ÿ auch dem Sà ¼ nden-

bekenntnis des Hohenpriesters Lv 16,21 SÃ ¼ hnkraft eigne: R. Schimfon (um 150) sagte:

... Gleichwie das Bekenntnis à ¼ ber dem zu entsendenden Bock fà ¼ r die Israeliten Sà ¼ hnung

schafft, so schafft das Bekenntnis à ¼ ber dem F arren (s. Lv 16,3.6) fà ¼ r die Priester Sà ¼ hnung.

à Ÿ .J es53,12: ,E r hat die Sà ¼ nden vieler getragen" sw D' a-* man mm. Daà Ÿ es sich

zunà ¤ chst um das Tragen fremder Sà ¼ nde handelt, beweist nicht bloà Ÿ das parallele

bas-> um dpi » V ers 11, sondern auch das Tragen der K rankheiten u. das Beladensein

mit den Schmerzen u. das à œ berkommen der Schuld andrer V ers 4 u. 6. Der Z weck des

Tragens ist dann aber weiter die W egschaffung der SÃ ¼ nde; dazu eignet es sich, weil
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es als stellvertretendes Bà ¼ à Ÿ en fremder Schuld gedacht ist. A uch die LX X haben m »

 « tan an unsrer Stelle vom Tragen der Sà ¼ nde verstanden; sie à ¼ bersetzen: x ai  « t' ro;

à ¼ fitiqx itts noX hà ¤ v aytjveyx e= â € ž er nahm die Sà ¼ nden vieler auf sich" , nà ¤ mlich um sie

bà ¼ à Ÿ end zu tragen u. dadurch zu beseitigen. â € ” Dagegen hat der Targum son moj

J es53,12, ebenso wie yf \ > ao V ers.ll umgedeutet in ein â € ž F Ã ¼ rbittetun wegen der SÃ ¼ nden"

l" a:n s> ' 3$ ; * daraus kann man entnehmen, daà Ÿ der Targum an dieser Stelle nun troi

nicht im Sinne von â € ž Sà ¼ nde tragen" , sondern im Sinne von â € ž Sà ¼ nde wegnehmen" gefaà Ÿ t

hat; s. dazu bei e.

d. Die SÃ ¼ nde eines andren wegnehmen, indem man sie vergibt.

a. V on Gott E x 34, 7: yy. h » := der Sà ¼ nde wegnimmt oder vergibt; Ps 32, 5: nr »

â –   rssn yy nuc:, â € ž du hast die Schuld meiner SÃ ¼ nde weggenommen" = vergeben; Ps85,3:

-ps » y* rm, â € ž du hast die Sà ¼ nde deines V olkes weggenommen" = vergeben. Daher

yy ms; J es 33,24 oder  » e' e usa Ps 32,1 â € ž einer, von dem die Sà ¼ nde weggenommen, dem

1E in stellvertretendes SÃ ¼ hneleiden hat in dem E rgehen des Propheten E z 4,4 ff.

R. A bbahu, um 300, gesehen; s. Sanh 39" bei Lk 24, 26 S. 280, t.

1 Die à œ bersetzung von Targ J es 52,13â € ” 53,12 s. bei Mt 8,17 S. 482.


J ohannes 1,29 (N r. 1)

365

sie vergeben ist" .â € ” In gleicher Bedeutung steht das bloà Ÿ e ksj ohne ] i » Gn 18, 24. 26;

J es2, 9; Hos 1,6. Die Targumim geben in allen diesen Stelleu ovs mit pa? = .los-

lassen* oder .erlassen* wieder. Die LX X gebrauchen meist à ¤ tpiivai [ itjv à ¤ ftaQ tiav, die

Sà ¼ nde) erlassen = vergeben; nur On 18, 24 u. J es 2,9 verwenden sie  « W nu mit per-

sà ¶ nlichem Objekt â € ” einen loslassen (aus der Sà ¼ ndenschuld) u. E x 34,7  « tpaiQ siv avoftitts,

die à œ bertretungen abnehmen = vergeben. Dagegen haben sie das absolute kbj Hos 1,6

im Sinne von .sich erheben gegen jemand* gefaà Ÿ t u. à œ bersetzen: à ¤ viiiitaaofitrog à ¤ vri-

TitSofttU avtots.

à Ÿ .V on Menschen findet sich das y&  » vi oder  « an in der Bedeutung .Sà ¼ nde ver-

geben" Gn 50,17; 1 8m 15, 25; svih  » vi 1 Sm 25, 28. A uch hier haben die Targume

regelmà ¤ à Ÿ ig pasj eingesetzt. Die LX X Gn50,17:  « (fiiit-ta Tijy à ¤ < fix i « r u. 1 Sm 15,25;

25,28: atgety to à ¤ fitcQ ftjua oder rà ¶ à ¤ yofirjfia = die Sà ¼ nde wegnehmen oder vergeben. â € ”

Irgendwelches .Tragen* der SÃ ¼ nde kommt bei d nicht in Betracht.

e. Die Sà ¼ nde eines andren wegnehmen, indem man V ergebung fà ¼ r


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sie bei Gott erwirkt; wodurch die V ergebung erwirkt wird, muà Ÿ der

jedesmalige Z usammenhang ergeben.

 « t. E x 28, 38: (.Das Stirnblatt) sei an der Stirn A hrons, u. so nehme A hion hinweg

die V erfehlung in bezug auf die heiligen Dinge o' snpn y.y r » -pn*  « w., welche die

K inder Israel weihen werden, anlangend alle ihre heiligen Gaben, u. es sei allezeit auf

seiner Stirn, um W ohlgefallen fà ¼ r sie vor J ahve zu erlangen.* â € ” Onk u. J erusch I:

H-mip rm » p- â € ¢ prm iwi .A hron schaffe die V erfehlung in bezug auf die heiligen

Dinge fort" . LX X :x ni 4(agct UagoSy r « n/A agjrjftata iià ¶ y ayiuv , A hron hebe die V er-

fehlungen auf* = nehme sie weg. â € ” Die V orstellung geht wohl dahin, daà Ÿ das Stirn-

blatt des Hohenpriesters zudeckende, sà ¼ hnende K raft hat. Durch das A nlegen des-

selben wahrend seiner gottesdienstlichen F unktionen bewirkt also der Hohepriester,

daà Ÿ Gott die V erfehlungen in bezug auf die heiligen Dinge, wie Opfer u. dergleichen,

vergibt; insofern kann gesagt werden: , A hron nehme die V erfehlung in bezug auf die

heiligen Dinge hinweg.* PÂ ° s 7, 7: W enn das Blut des Passahopfers gesprengt worden

ist u. hinterher wurde bekannt, daà Ÿ es unrein sei, so sà ¼ hnt (nsia, wà ¶ rtlich: macht

wohlgefà ¤ llig) das Stirnblatt. W ar aber die Person (d. h. der darbringende Besitzer des

Passahopfers) unrein, so sà ¼ hnt das Stirnblatt nicht (u. der Darbringer hat einen Monat

spà ¤ ter das .zweite Passah" zu halten); denn man hat gesagt: Beim N azirà ¤ er u. Dar-

bringer des Passahopfers sà ¼ hnt das Stirnblatt in bezug auf die Unreinheit des Blutes,

nicht aber sà ¼ hnt das Stirnblatt in bezug auf die Unreinheit der Person. W ar er unrein

geworden durch Unreinheit der Tiefe (durch eine angeblich in der E rde liegende Leiche,

von der er nichts wuà Ÿ te), so sà ¼ hnt das Stirnblatt. â € ” A usfà ¼ hrlicher TP' s 6, 5 (165): Bei

allen Opfern einer E inzelperson u. der Gemeinde sà ¼ hnt das Stirnblatt in bezug auf die
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Unreinheit des Blutes u. in bezug auf die Unreinheit der Person mit A usnahme des

N azirà ¤ ers u. des Darbringers des Passahopfers; denn das Stirnblatt sà ¼ hnt (bei diesen

beiden) in bezug auf die Unreinheit des Blutes, aber nicht in bezug auf die Unreinheit

der Person, u. wenn er (der Darbringer des Passahopfers oder der N azirà ¤ er) unrein

geworden ist durch ein Grab in der Tiefe, siehe, so sà ¼ hnt das Stirnblatt. W ie denn?

Ging jemand, um seinen Sohn zu beschneiden oder sein Passahopfer zu schlachten, u.

man sagte zu ihm: .E in Toter (also etwas sicher V erunreinigendes) war mit dir in

dem Haus, das du betreten hast, unter dem Stein, auf dem du gesessen hast" , u. et

wurde ihm bekannt,1 bevor er sein Passahopfer dargebracht hatte, so muà Ÿ er das zweite

Passah halten (er gilt also als unrein u. darf als Unreiner das Passahmahl nicht feiern).

A ber sagte man zu ihm: .E in Grab der Tiefe (also etwas mà ¶ glichenfalls V er-

unreinigendes) war mit dir in dem Haus, das du betreten hast, unter dem Stein, auf dem

du gesessen hast" , u. es wurde ihm bekannt, bevor er sein Passahopfer dargebracht

hatte, so muà Ÿ er das zweite Passah halten; (wurde es ihm aber bekannt,) nachdem er

1 Hier ist nach der W iener Handschrift einzuschieben: ,Soi es, nachdem er sein

Passahopfer dargebracht hatte, sei es," bevor usw.


366

J ohannes 1,29 (N r.l)

sein F assahopfer dargebracht hatte, so braucht er nicht das zweite Passah zu halten. â € ”

Dasselbe TN az 6, 2 (292). â € ” Z ur SÃ ¼ hnkraft des hohenpriesterlichen Stirnblattes s. ferner

Pesl6b; 80b; pJ oma 7,44b, 53 (nebst Parallelen: LvR 10 [ 112Â » ] ; Midr HL 4,4 [ 111 â –   ] ;

Z eb 88b; fArakh 16").

à Ÿ . Lv 10,17: .W arum habt ihr das Sà ¼ ndopfer nicht an heiliger Statte gegessen?

Denn es war hochheilig, u. er (Gott) hatte es euch gegeben, um die SÃ ¼ nde der Gemeinde

wegzunehmen nun yi » pn rnv* > , um fà ¼ r sie Sà ¼ hnung zu schaffen vor J ahve.* â € ” Onk:

kphjs ia-,n ! >  »  « nioi = â € ž um fà ¼ r die Sà ¼ nden der Gemeinde V ergebung zu bewirken' ;

J erusch I: kp » -1 « pun^ o ' itrtai = ,um fà ¼ r die V erfehlung der Gemeinde V erzeihung

zu bewirken* ; LX X :Â « V Â « Ã ¤ tpeX rjte rtjv afiagx iay, â € ž damit ihr die SÃ ¼ nde wegnehmt.* â € ”

Das E ssen des SÃ ¼ ndopfers, das als amtliche F unktion der Priester zu werten ist, dient

als wahrnehmbares Z eichen dafà ¼ r, daà Ÿ das Opfer von Gott angenommen ist; es macht so

fà ¼ r das Bewuà Ÿ tsein des Darbringers des Opfers die Sà ¼ hnung u. V ergebung der Sà ¼ nde

gewissermaà Ÿ en perfekt. Die jà ¼ dische A uffassung hat deshalb das E ssen des Sà ¼ ndopfers
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seitens der Priester geradezu zu den SÃ ¼ hnemitteln gerechnet SLv 10,17 (197* ): â € ž W oher,

daà Ÿ das E ssen der heiligen Opfer (durch die Priester) fà ¼ r Israel Sà ¼ hnung schafft? Die

Schrift sagt lehrend: E r hat es euch gegeben, um die SÃ ¼ nde der Gemeinde wegzunehmen,

um fà ¼ r sie Sà ¼ hnung zu schaffen. W ie das? Die Priester essen, u. die Besitzer (die

Darbringer des Opfers) werden gesà ¼ hnt, d^ ibsp » n' V jai clssn « s-ims. â € ” V orher zu

Lv 10, lfi fà ¼ hrt Siphra aus, daà Ÿ an jenem Tage (dem 8. Tage der Priesterweihe Lv 9,1),

der zugleich ein N eumondstag gewesen sei, drei BÃ ¼ cke dargebracht worden seien (vgl.

auch Targ J erusch I Lv 10,17); zwei davon seien von den Priestern gegessen u. einer

verbrannt worden. Da sprach Mose zu ihnen: â € ž W arum ist dieser verbrannt u. sind

jene gegessen worden? * Ich weià Ÿ aber nicht, welcher (von den dreien) verbrannt worden

ist. W enn es nun heià Ÿ t Lv 10,17: â € ž E r hatte es euch gegeben, die Sà ¼ nde der Gemeinde

wegzunehmen, um Sà ¼ hnung fà ¼ r sie zu schaffen* â € ” welches ist da der Bock, der die

SÃ ¼ nde der Gemeinde wegnimmt pk kbu? Das ist der Bock des N eumondstages,

wie es heià Ÿ t N u 28,15: â € ž E in Z iegenbock zu einem Sà ¼ ndopfer, um Sà ¼ hnung fà ¼ r sie zu

schaffen.* â € ” Die W egnahme der Sà ¼ nde geschieht also dadurch, daà Ÿ fà ¼ r sie Sà ¼ hnung

beschafft wird durch das N eumondsopfer des Z iegenbockes. â € ” Hier haben wir ein

Beispiel, wie auch im Rabbinischen )iy pk ttvi im Sinne von â € ž SÃ ¼ nde wegnehmen*

gebraucht worden ist.

y. E ine V ergleichung der inhaltlich miteinander verwandten Stellen

in c u. e ergibt, daà Ÿ es sich bei ihnen à ¼ berall, ob ya nibs mit â € ž Sà ¼ nde

tragen" oder mit â € ž SÃ ¼ nde wegnehmen" wiederzugeben ist, um ein u.

denselben Z weck, nà ¤ mlich um die Beseitigung fremder Sà ¼ nde u.

Schuld handelt. Der Unterschied der beiden Bedeutungen tritt erst


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hervor, sobald die F rage nach den Mitteln, die jenem Z weck dienen,

gestellt wird. Beim â € ž Tragen" der SÃ ¼ nde ist dieses Tragen selbst,

d. h. das stellvertretende BÃ ¼ Ã Ÿ en fremder SÃ ¼ nde, das Mittel der SÃ ¼ hne.1

Dagegen kommt beim â € ž W egnehmen" der SÃ ¼ nde nicht das stell-

vertretende E rleiden der Strafe, sondern irgend ein andres SÃ ¼ hne-

mittel in Betracht, zB das Stirnblatt des Hohenpriesters E x 28,38 oder

das priesterliche E ssen Lv 10,17 oder der Z iegenbock des N eumonds-

tages SLv 10,16. Man hat deshalb à ¼ berall, wo es sich um ein stell-

vertretendes Leiden handelt, ya en » oder san' : mit â € ž Sà ¼ nde tragen" ,

u. wo jener Gedanke nicht vorliegt, mit â € ž Sà ¼ nde wegnehmen" zu à ¼ ber-

setzen. W enn daher der Targum zu J es 53,12 Â « tsn van umschrieben

1à œ ber das stellvertretende Leiden als Sà ¼ hnemittel s. bei Lk 24,26 S. 275 f.


J ohannes 1,29 (N r. 1. 2)

367

hat mit â € ž F Ã ¼ rbitte tun wegen der SÃ ¼ nde" (s. oben c, Ã Ÿ ), offenbar weil

er in der F Ã ¼ rbitte des Messias ein die SÃ ¼ nde tilgendes SÃ ¼ hnemittel

gesehen hat, so folgt daraus, daà Ÿ er ' n' : nicht im Sinne von â € ž Sà ¼ nde

tragen" , sondern im Sinne von .SÃ ¼ nde wegnehmen" verstanden hat,

nur daà Ÿ er in seiner Paraphrase statt des letzten Z weckes, d. h. der

Beseitigung der Sà ¼ nde, das diesem Z weck dienende Mittel, nà ¤ mlich die

F Ã ¼ rbitte, hervorhebt

A uch R. Simlai (um 250) hat Sota 1411 in seiner A uslegung von J es 53,12 auf Mose

utsn tu » = ,Sà ¼ nde wegnehmen" gedeutet. Mose, so wird hier ausgefà ¼ hrt, soll dereinst

mit den .Starken" , d. h. A braham, Isaak u. J akob, seinen Lohn empfangen. Dann heià Ÿ t

es wà ¶ rtlich weiter: â € ž Dafà ¼ r, daà Ÿ er seine Seele zum Tode ausgeschà ¼ ttet hat' J es 53,12,

d. h. weil er sich selbst dem Tode preisgegeben hat (s. E x 32,32), â € ž u. den à œ beltà ¤ tern

sich bat beizahlen lassen" , denn er wird zu den in der W à ¼ ste Gestorbenen gezà ¤ hlt, â € ž u.

die Sà ¼ nde vieler getragen (d. h. weggenommen) hat" , denn er schaffte Sà ¼ hnung fà ¼ r die
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Tat mit dem K albe, â € ž u. fà ¼ r die à œ beltà ¤ ter eingetreten ist* , denn er bat um E rbarmen

fà ¼ r die à œ beltà ¤ ter Israels, daà Ÿ sie sich in Buà Ÿ e bekehren mà ¶ chten. â € ” N icht dadurch hat

Hose nach R. à – imlaia Meinung Sà ¼ hnung beschafft, daà Ÿ er selbst die Strafe fà ¼ r Israels

Sà ¼ nde trug u. erlitt, sondern die Sà ¼ hnung kommt dadurch zustande, daà Ÿ das V olk die

A sche des verbrannten goldenen K albes in W asser trinkt u. die K inder Levi auf Moses

Geheià Ÿ ohne A nsehn der Person an 3000 Mann aus Israel mit dem Schwerte erschlagen

E x 32, 20. 27 f. Durch diese Sà ¼ hnemittel trà ¤ gt Mose natà ¼ rlich nicht die Sà ¼ nde des

V olks, wohl aber nimmt er dadurch die SÃ ¼ nde vom V olke weg.

2. W ie die Z itate in N r. 1 zeigen, haben die LX X das Z eitwort alqeiv

an keiner Stelle verwendet, in der -ps van die Bedeutung von â € ž SÃ ¼ nde

tragen" (bà ¼ à Ÿ en) hat; s. oben 1, aâ € ” c. W o sie cuqeiv to a/to^ r^ a oder

fà ¶ ttvofirjiia gebrauchen (1 Sm 15,25; 25,28, 8. oben 1, d, à Ÿ ), bedeutet

diese W endung â € ž Sà ¼ nde wegnehmen" . Die gleiche Bedeutung hat  « f-

aiqeiv % d à ¤ fiaqx rjuata E x 28,38 = ya x bj, 8.1, e, a. Synonym mit mgeiv

u. il-aigeiv steht à ¤ y «  » o « r, das nur â € ž ab- oder wegnehmen" bedeuten

kann (s. E x 34.7 in 1, d, a u. Lv 10,17 in 1, e, Ã Ÿ ). â € ” Dieser Sprach-

gebrauch der LX X legt es ohne Z weifel nahe, daà Ÿ auch J oh 1, 29

(1 J oh 3, 5) mit cuqeiv rrjv dfiaqx iav nicht das Tragen (BÃ ¼ Ã Ÿ en) der

SÃ ¼ nde, sondern das W egnehmen (Beseitigen) der SÃ ¼ nde bezeichnet wird.

Dazu kommt, daà Ÿ afqeiv auch sonst im J ohannesevangelium regelmà ¤ à Ÿ ig

â € ž ab-oder wegnehmen" bedeutet, s. J oh 2,16; 10,18; 11,48; 15,2; 17,15;

19,15.31.38; 20,1.2.13. Doch hà ¤ ngt zuletzt die E rklà ¤ rung des cuqhv

von der Bedeutung des A usdrucks 6 dfivSg x ov & eov ab.


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a. à ¶ à ¤ fivog tov & eov kann zurà ¼ ckgehn auf J es 53,7, wo der fE bed-

J ahve in seinem stillen Dulden mit einem Lamm verglichen wird. Die

Bezeichnung â € ž Lamm Gottes" wà ¼ rde dann J oh 1,29 wie ein Messias-

name 1 gebraucht sein, der den Messias als stillen Dulder charakteri-

sieren soll. In diesem F alle wà ¤ re riqsiv trotz des sonstigen Sprach-

gebrauchs im J ohannesevangelium mit â € ž tragen" 3 zu à ¼ bersetzen; denn

1 Die ganze Stelle s. bei Mt 8,17 S. 483 B.

* V gl. Cremer, W à ¶ rterbuch bei à ¤ gyioy à ¼ bflr den Gebrauch von  « pW o » ' in der Off b J oh.

' Daà Ÿ aipeiv im N T tatsà ¤ chlich auch die Bedeutung â € ž tragen" hat, zeigt zB Mt4, 6;

16,24; 27,32.
368 J ohannes 1,29 (N r. 2)

J es 53 ist so sehr von dem Gedanken des stellvertretenden Leidens

des fE hed-J ahve beherrscht, daà Ÿ man bei der Bezeichnung des Messias

als â € ž Lamm Gottes" , falls diese den Inhalt von J es 53 auf einen kurzen

A usdruck bringen soll, unmà ¶ glich davon absehen kann. J oh 1, 29 sagt

dann aus, daà Ÿ J esus als der J es 53 verheià Ÿ ene Messias oder als das

Lamm Gottes durch das Tragen der SÃ ¼ nde, d. h. durch das stell-

vertretende Bà ¼ à Ÿ en der Sà ¼ ndenstrafe die Sà ¼ nde der W elt also sà ¼ hnt, daà Ÿ

sie vergeben werden kann. â € ” Dieser Satz wà ¼ rde ganz in jà ¼ dischen V or-

stellungen wurzeln; denn daà Ÿ die Gerechten durch ihr stellvertretendes

Leiden die Sà ¼ nde des V olkes sà ¼ hnen, war allgemeine à œ berzeugung,

s. bei Lk 24,26 S. 275 f. J oh 1,29 wà ¼ rde nur speziell vom Messias das

aussagen, was man sonst von allen Gerechten behauptete.

b. Die Bezeichnung J esu als 6 d/x tdg zov & eov kann aber auch

irgendwie mit dem alttestamentlichen Opferkultus zusammenhà ¤ ngen,

so daà Ÿ dadurch J esus als das (à ¶ ) von Gott gegebene oder bestimmte
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Opferlamm hingestellt werden soll. In diesem F all bedeutet aigeiv rrjv

à ¤ fiaqriav nicht â € ž die Sà ¼ nde tragen" , sondern â € ž die Sà ¼ nde wegnehmen" ;

denn das A T kennt kein die SÃ ¼ nde stellvertretend tragendes u. dadurch

die Sà ¼ nde sà ¼ hnendes Opferlamm. Hà ¶ chstens lieà Ÿ e sich der am V er-

sà ¶ hnungstage mit der Sà ¼ nde des V olkes beladene u. in die W à ¼ ste hinaus-

getriebene Bock heranziehen. A ber dieser Bock war kein Lamm, auch

galt er nicht als eigentliches Opfer. W ohl berà ¼ hrt sich der Gedanke

des stellvertretenden E rleidens der SÃ ¼ ndenstrafe mit der Opferidee,

aber er tritt im alttestamentl. Opferritual nicht hervor. Durch das

Opfertier wird nach alttestamentl. A nschauung SÃ ¼ hnung nicht dadurch

beschafft, daà Ÿ es an Stelle des Sà ¼ nders die Sà ¼ ndenstrafe trà ¤ gt u. tragend

bà ¼ à Ÿ t, sondern dadurch, daà Ÿ in seinem Blut sein Leben Gotte als Deckung

fà ¼ r den sà ¼ ndigen Menschen dargebracht wird. W enn das stellvertretende

Leiden im Mittelpunkt der Opferidee stà ¤ nde, dann mà ¼ à Ÿ te die Sà ¼ hnung

in dem A ugenblick erfolgen, in welchem jenes Leiden u. BÃ ¼ Ã Ÿ en seinen

Hà ¶ hepunkt u. A bschluà Ÿ findet, nà ¤ mlich bei der Schlachtung des Opfer-

tiers. Das ist aber nicht der F all. Die SÃ ¼ hnung wird erst beschafft bei

der Sprengung des Opferbluts gegen den A ltar, d. h. eben bei der Dar-

bringung des Tierlebens, dessen Trà ¤ ger das Blut ist (Lv 17,11). Darum

kann von einem Opferlamm nicht gesagt werden, es â € ž trage" (bà ¼ à Ÿ e)

die Sà ¼ nde, sondern nur, es â € ž nehme sie weg" , nà ¤ mlich kraft seines

sà ¼ hnenden Blutes.

Das A T kennt zwei LÃ ¤ mmer, die eine hervorragende Stellung im


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Opferkultus einnahmen. Das eine war das zum tà ¤ glichen Morgen- u.

A bendopfer verwandte Lamm (Tamidopfer), u. das andre war das Passah-

lamm. V on dem ersteren wird man J oh 1, 29 schon aus dem Grunde

absehen mà ¼ ssen, weil tà ¤ glich nicht bloà Ÿ ein Lamm, sondern zwei

LÃ ¤ mmer als Tamidopfer dargebracht wurden. Dagegen spricht alles

dafà ¼ r, daà Ÿ J oh 1,29, falls mit â € ž Lamm Gottes" ein Opferlamm gemeint
J ohannes 1, 29 (N r. 2. 8) 369

ist, das Passahlamm als das alttestamentl. V orbild des neutestamentl.

à ¤ pvds x oi & eoi angesehen werden muà Ÿ . So nicht nur der Hinweis

J ob. 2,13 auf die N Ã ¤ he des Passahfestes, sondern vor allem die Be-

merkungen in J oh 19, 14. 36, aus denen deutlich genug erhellt, daà Ÿ der

A postel J ohannes in J esu das neutestamentl. Q egenbild des alttestamentl.

Passahopfers gesehen hat. W ird J esus aber durch den A usdruck 6 Ã ¤ fivdg

luv Iftov als das neutestamentl. Passahlamm bezeichnet, dann sagt

J oh 1, 29 aus, daà Ÿ J esus die Sà ¼ nde der W elt dadurch hinwegnehme,

d. h. ihre V ergebung dadurch ermà ¶ gliche, daà Ÿ er als das von Gott ge-

gebene Passahlamm sein Leben zur Sà ¼ hnung der sà ¼ ndigen Menschheit in

seinem Tode Gott als Opfer darbringt. Die SÃ ¼ hnkraft liegt in diesem F all

nicht in dem Tragen der SÃ ¼ nde, in dem Leiden durch die SÃ ¼ nde, sondern

in dem die Sà ¼ ndenschuld deckenden Opferblut des à ¤ /x vog x ov & eov.

3. Hiernach sind zwei E rklà ¤ rungen von à ¤ ,uvà ¶ s tov & tov u. damit auch

zwei E rklà ¤ rungen von cuquv rtjv dfiagriav mà ¶ glich: versteht man â € ž das
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Lamm Gottes* von J es 53, 7 aus, dann bedeutet cugetv tjjv ajx aQ iiav

.die SÃ ¼ nde tragen" ; versteht man es vom alttestamentl. Passahlamm

aus, dann bedeutet e& gnv t. a. â € ž die SÃ ¼ nde wegnehmen* . W elche E r-

klà ¤ rung ist nun die richtige? Die A ntwort lautet: Beide sind richtig. Man

hat zu unterscheiden zwischen dem Sinn, den ursprà ¼ nglich J ohannes

der TÃ ¤ ufer mit seinem A usspruch J oh 1,29 verbunden hat, u. dem Sinn,

den spà ¤ ter der A postel J ohannes als V erfasser des 4. E vangeliums u.

als Tradent jenes A usspruchs in ihn hineingelegt hat.

a. Der TÃ ¤ ufer J ohannes, das darf als sicher angenommen werden,

hat bei dem â € ž Lamm Gottes" nicht an das V orbild des alttestamentl.

Passahlamms gedacht. Das Passahlamm als Opfertier war dazu be-

stimmt, in den Tod gegeben zu werden. Der Tod J esu aber hat nicht

in dem-Gesichtskreis des Tà ¤ ufers gelegen. Dieser wuà Ÿ te, daà Ÿ J esus der

verheià Ÿ ene Messias sei J oh 1,31 ff.; Mt3,17; aber er sah auch schon die

A x t u. die W urfschaufel in J esu Hand also, daà Ÿ nach seiner Meinung

die Z eit der endgà ¼ ltigen E ntscheidung u. Scheidung bereits sichtbar im

A nzà ¼ ge war Mt 3,10 ff. Diese A uffassung von der damaligen Z eitlage

lieà Ÿ in den Gedanken des Tà ¤ ufers keinen Raum fà ¼ r eine Unterbrechung

der messianischen TÃ ¤ tigkeit J esu durch den Tod. Darum kann der

TÃ ¤ ufer nicht in J esus ein in den Tod zu gebendes Passahlamm gesehen

haben. Der A usdruck â € ž Lamm Gottes" geht deshalb in des TÃ ¤ ufers

Mund auf J es 53, 7 zurà ¼ ck. Daà Ÿ J esus als stiller Dulder wie ein Lamm

Gottes auf seinem messianischen Berufswege unter u. wegen der SÃ ¼ nde


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seines V olkes vielleicht viel werde leiden mà ¼ ssen, daà Ÿ dieses Tragen u.

E rleiden der SÃ ¼ nde aber auch zugleich deren SÃ ¼ hnung bedeuten werde

fà ¼ r alle, die sich wollen retten lassen, u. ein Gericht fà ¼ r alle, die in

ihrer Unbuà Ÿ fertigkeit beharren, das wird dem Tà ¤ ufer auf Grund von

J es 53 festgestanden haben. A ber an einen Messias, der von Berufs

wegen stirbt, hat der TÃ ¤ ufer so wenig gedacht wie irgendeiner seiner

Strack u BilUrbeek, .N T 11. 24


370 J ohannes 1, 29 (N r. 8.4); 1, 31

V olksgenossen. V on einem leidenden Messias hat auch die alte Syn-

agoge nach J es 53 mehrfach geredet, dabei hat man das Sterben des

fE bed-J ahve J es 53,12, wie der Targum zeigt (s. bei Mt 8,17 S. 482),

dahin umgedeutet, daà Ÿ der Messias sein Leben dem Tode preisgeben,

d. h. unbekà ¼ mmert um alle Gefahren wie ein Held dem Tode aussetzen

werde. Doch werden dergleichen Stimmen erst seit dem 3. J ahrh. laut, s.

bei Lk 24,26 S. 282. J ohannes der TÃ ¤ ufer ist mithin (neben dem greisen

Simeon Lk 2,35) bei weitem der erste gewesen, vor dessen Geistesauge

ein leidender Messias gestanden hat, u. was er da geschaut hat, spricht

er mit seinem W ort J oh 1,29 aus: Siehe, das ist das Lamm Gottes,

welches der W elt Sà ¼ nde â € ž trà ¤ gt" â € ” u. dadurch sà ¼ hnt, daà Ÿ sie vergeben

werden kann. W elches V erbum seiner aramà ¤ ischen Muttersprache der

Tà ¤ ufer fà ¼ r .tragen" gebraucht hat, wissen wir nicht. V ielleicht ist es

bo; gewesen, mit dem Targ Onk Lv 16,22 ys ko: wiedergegeben hat,

8. oben l,c, a. Dieses V erbum bedeutet sowohl â € ž tragen" als auch â € ž weg-
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nehmen" ; es kann sein, daà Ÿ gerade diese Doppelbedeutung von bta: fà ¼ r

den A postel J ohannes mitbestimmend gewesen ist, bei der W iedergabe

des A usspruchs des Tà ¤ ufers das V erbum mqsiv zu wà ¤ hlen, das ja gleich-

falls beides bedeutet: tragen u. wegnehmen.

b. Der A postel J ohannes hat mehr gesehen als der TÃ ¤ ufer: er hat

K arfreitag unter dem K reuz u. Ostern an dem offenen Grabe J esu ge-

standen; ihm war der Messias, der gestorben war, um durch seinen

Tod die SÃ ¼ nde zu tilgen u. durch seine A uferstehung sich als den gott-

gesandten E rlà ¶ ser zu erweisen, die seligste Bà ¼ rgschaft des Heils fà ¼ r

die ganze W elt geworden. Darum sieht er in dem agnus dei nicht den

messianischen Dulder, der die Sà ¼ nde trà ¤ gt, dem die Sà ¼ nde N à ¶ te u.

Leiden verursacht, sondern das messianische Passahlamm, das durch

seinen Tod die Sà ¼ nde sà ¼ hnt u. wegschafft, so daà Ÿ alle, die diesen gott-

gegebenen E rlà ¶ ser im Glauben annehmen, Gottes K inder werden u. das

ewige Leben haben. Man hat daher J oh 1,29 im Sinn des A postels zu

à ¼ bersetzen: Siehe, das ist das Lamm Gottes, das die Sà ¼ nde der W elt

â € ž wegnimmt" . Die E rklà ¤ rung aber darf nicht verschweigen, daà Ÿ der

TÃ ¤ ufer sein W ort in dem Sinne gemeint hat: Siehe, das ist das Lamm

Gottes, das die Sà ¼ nde der W elt â € ž trà ¤ gt" .

4. Der Gedanke, daà Ÿ der Messias der W elt Sà ¼ nde, also auch die der

N ichtisraeliten sà ¼ hnen werde, begegnet nirgends in der altrabbinischen

Literatur. Sein etwaiges Leiden u. Dulden kommt nur Israel zugute,

8. bei Lk 24,26 S. 292. Dagegen wird auf Grund von J es 43,3 f. einige-
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mal die Meinung ausgesprochen, daà Ÿ die Heiden als Sà ¼ hne fà ¼ r Israel

hingegeben werden sollen, s. bei Lk 24,26 S. 282, m.

1,31: Damit er Israel geoffenbart werde,

darum bin ich gekommen.

J ustinus Martyr erwà ¤ hnt Dial. c. Tryph. 8 eine jà ¼ dische Tradition,


J ohannes 1, 39.41. 44.45.46.48.51

371

daà Ÿ der Messias durch E lias bekanntgemacht werden soll; s. das N à ¤ here

im E x kurs à ¼ ber E lias, E nde.

1,39: K ommt u. sehet!

oipta& e nicht: ,ihr werdet sehen" , sondern: Â » sehet" ; s. bei 1,46.

1,41% : Dieser findet.

evQ t' ax ti = rs^ x , .finden" = â € ž antreffen" .

J eb U0b: Rab N achman (f 320) hat gesagt: Ich fand  « vnsw (= ich traf) den Rab

A d(d)a b. A haba. | | Sanh 30 b: Rab N achman b. J icchaq (t 356) fand nvw »  « (= traf) den

Rab Huna b. J ehoschuaf.

1,41 8: Den Messias (s. bei Mt 1,1 S.6â € ” 11).

1,44: Bethsaida (e. bei Mt 11,21 Â « 8.605).

1, 45: N athanael.

Der N ame (= den Gott gab, Gottesgabe), der im A T hà ¤ ufiger

vorkommt, begegnet in den rabbin. Schriften selten. E in N ethan* el war


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der V ater des A both 2,13 erwà ¤ hnten R. Schimon (um 100).

1,46% : K ann aus N azareth etwas Gutes kommen?

V ergleichen là ¤ à Ÿ t sich pPes 6, 33" , 4: K ann man von ihm (Hillel, um

20 v. Chr., dem Babylonier) etwas erhoffen? â € ” TPes 4,1 f. (162); PÂ ° s 66Â »

fehlt diese Bemerkung. | | Z u N azareth s. bei Mt 2,23 Â » S. 92.

1,46 33: K omm u. sieh!

 £ qx ov x ccl Ms = " K -ii x u, aram. -von kpk, im bT kp, .komm u. sieh! "

Diese ungemein hà ¤ ufige W endung (zB pPea 3,17d, 47; pDem 6, 25b, 10;

Git 57" ) dient dazu, um auf etwas N eues, W ichtiges, Schwieriges,

A nerkanntes im voraus aufmerksam zu machen. N icht wesentlich ver-

schieden ist ssbj K n= komm u. hà ¶ re!

1,48: A ls du unter dem F eigenbaum warst.

Den Platz unter einem Baum haben Rabbinen gern als Stà ¤ tte fà ¼ r

ihr Studium gewà ¤ hlt. R. Chijja der à „ ltere (um 200), R. Schimon b. Cha-

laphta (um 190), R. f A qiba (f um 135) sitzen unter einem F eigenbaum,

Schriftforschungen vortragend, s. Midr Q oh 5,11 (28Â » ) bei Mt21, 19 H

S. 858. â € ” R. E Uazar b. f A rakh (um 90) hà ¤ lt vor Rabban J ochanan

b. Z akkai einen V ortrag à ¼ ber die W agenerscheinung (E z 1) unter einem

Olivenbaum, s. Chag 14b bei J oh 1,51. â € ” R. Hyrkanos (um 120) fà ¼ hrte

eine à „ nderung an der Rezitierung von Dt 25, 7 ff. bei der Z eremonie

des Schuhausziehens unter einer E iche (Terebinthe) ein J eb 12,6. â € ”

R. A bba b. K ahana (um 310) spricht von den Gelehrten ganz allgemein

als von solchen, .die unter dem Olivenbaum u. W einstock u. F eigen-


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baum sitzen u. sich mit der Tora beschà ¤ ftigen" Midr HL 4,4.

1,51: Ihr werdet sehen . . . die E ngel Gottes hinauf-

u. herabsteigen auf den Menschensohn.

V gl. Gn 28,12. â € ” Chag 14b Bar: Rabban J ochanan b. Z akkai (t um 80) ritt auf einer

24»
372

J ohannes 1, 51; 2,1 (11)

Reise auf einem E sel, u. R. E ifazar b. f A rakh trieb hinter ihm den E sel an. R. E lsazar

sprach zu ihm: Rabbi, lehre mich ein K apitel à ¼ ber die W agenerscheinung (E z 1). E r

antwortete ihm: Habe ich euch nicht also gelehrt (s. Chag 2, 1): à œ ber die W agen-

erscheinung Boll man (auch) nicht vor einem einzelnen vortragen, es sei denn, daà Ÿ er

ein Gelehrter ist, der ein eignes Urteil hat? E r antwortete: Rabbi, erlaube mir ein

W ort vor dir zu Bagen, das du mich gelehrt hast! E r sprach: Sage an! Sofort stieg

R. J och. b. Z . von dem E sel u. hallte sich ein u. setzte sich auf einen Stein unter einem

Olivenbaum. J ener sprach zu ihm: Rabbi, warum bist du von dem E sel gestiegen?

E r antwortete: W ahrend du à ¼ ber die W agenerscheinung vortrà ¤ gst u. die Schekhina

(Gottheit) bei uns weilt u. die E ngel des Dienstes sich zu uns gesellen, da sollte ich

auf dem E sel reiten? Sofort begann R. E ifazar b. ? A .Ã ¼ ber die W agenerscheinung vor-

zutragen, u. F euer fiel vom Himmel u. umringte alle BÃ ¤ ume auf dem F elde. A lle hoben

an u. sangen ein Lied. W elches Lied sangen sie? .Preiset J ahven von der E rde, See-

ungetà ¼ me u. alle F luten . .., F ruchtbà ¤ ume u. alle Z edern, Hallelujah" F s 148, 7 ff.! Da
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antwortete ein E ngel aus dem F euer: F à ¼ rwahr, so verhà ¤ lt es sich mit der W agen-

erscheinung. R. J och. b. Z . erhob sich u. kà ¼ à Ÿ te R. E l. auf sein Haupt u. sprach: Gepriesen

sei J ahve, der Gott Israels, daà Ÿ er unsrem V ater A braham einen Sohn geschenkt hat,

der da weià Ÿ ,E insicht zu gewinnen u. zu forschen u. vorzutragen à ¼ ber die W agen-

erscheinung. Mancher trà ¤ gt schà ¶ n vor, hà ¤ lt aber nicht schà ¶ n (das V orgetragene), u.

mancher hà ¤ lt schà ¶ n, trà ¤ gt aber nicht schà ¶ n vor; du trà ¤ gst schà ¶ n vor u. hà ¤ ltst schà ¶ n.

Heil dir, unser V ater A braham, daà Ÿ E l. b. fA r. aus deinen Lenden hervorgegangen ist!

A ls der V orfall vor R. J ' hoschuaf (um 90) erzà ¤ hlt wurde, befand er u. R. J ose, der

Priester, sich unterwegs. Sie sprachen: A uch wir wollen à ¼ ber die W agenerscheinung

vortragen. Da hob R. J ehoschuaf an u. trug vor; u. jener Tag war der Tag der Sommer-

sonnenwende; der Himmel umzog sich mit W olken, u. etwas wie ein Bogen ward im

Gewà ¶ lk sichtbar, u. die E ngel des Dienstes versammelten sich u. kamen, um zuzuhà ¶ ren,

wie die Menschenkinder sich versammeln u. kommen, um die Belustigungen des

Brà ¤ utigams u. der Braut (wà ¤ hrend des Hochzeitszuges) mitanzusehen. R. J ose, der

Priester, ging u. erzà ¤ hlte den V orfall vor R. J och. b. Z . Dieser sprach: Heil euch u. Heil

eurer Gebà ¤ rerin! Heil meinen A ugen, daà Ÿ sie solches geschaut haben! Und auch ich

u. ihr hatten uns in meinem Traum auf dem Berge Sinai gelagert; da lieà Ÿ sich à ¼ ber

uns eine Stimme vom Himmel vernehmen: K ommet herauf hierher, kommet herauf

hierher! Groà Ÿ e Speisesà ¤ le u. schà ¶ ne Polster sind fà ¼ r euch zurechtgemacht, ihr u. eure

Schà ¼ ler u. die Schà ¼ ler eurer Schà ¼ ler sind bestimmt fà ¼ r die dritte A bteilung (im

Himmel). â € ” Ã „ hnlich so pChag 2, 77a, 43; die Grundstelle TChag 2, 1 f. (233) ohne die

ausschmà ¼ ckenden wunderbaren Z à ¼ ge.

2,1 K :A m dritten Tage ward eine Hochzeit.


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yà ¤ ix og, Hochzeit, Hochzeitsfeier = nnsja (eigentlich  » das Trinken" ),

aram.  « n-rutf » , kmpi^ s, oder x biiri (eigentlich Hochzeitsgesang), oder

nrato = F reudenfest. Daher nnomn ma oder x W n ia das Hochzeitshaus;

i-iraa rra » ,K V ibn " vas Hochzeit machen; s. bei Mt 22, 2 S. 879 u. bei

Mt9,15 S. 513 A nm.p.

Bestimmungen à ¼ ber V erlobung U.V erheiratung.

1. E helich werden ein Pflichtgebot.

Das E ingehen einer E he war fà ¼ r den Mann ein Pflichtgebot. * Selbst

wenn er in hà ¶ herem A lter verwitwete, sollte er nicht ohne F rau bleiben;

s. N r. 3, r u. t.

a. J eb 6,6: Dem Manne ist das Gebot betreffs der F ortpflanzung gegeben, aber

nicht der F rau. R. J ochanan b. B' roqa (um HO) sagte: In bezug auf beide sagt die

Schrift: Gott segnete sie u. sprach zu ihnen: Seid fruchtbar u. mehret euch Gn 1, 28
J ohannes 2, 1 (1 1. 2)

373

(also ist das E helichwerden auch fà ¼ r die F rau ein Pflichtgebot). | | pJ eb 6, 7d, 13:

R. E ifazar (um 270) hat im N amen des R. J ose b. Z imra (um 220) gesagt: Der Schrift-

grund jenes Miachnalehrers (der nur den Mann fà ¼ r verpflichtet zur F ortpflanzung halt),

ist Gn 1,28: Seid fruchtbar u. mehret euch u. fà ¼ llet die E rde u. unterwerfet sie

geschrieben steht nsi:i (was auch gelesen werden kann s^ ' iii), d. h. er drà ¼ cke sie

nieder (nà ¤ mlich die F rau, wie subigere oder comprimere feminam). W er pflegt denn

niederzudrà ¼ cken? Doch der Mann u. nicht die F rau (also ist nur dem enteren die

F ortpflanzung befohlen). R. J irmeja (um 820), R. A bbahu (um 300) u. R. J icchaq b.Marjon

(um 280) haben im N amen des R. Chanina (um 225) gesagt: Die Halakha ist nach

R. J ochanan b. B' roqa. (N ach Maimonides zu J Â ° b 6, 6 ist die Halakha nicht nach

R. J ochanan b. B.) Parallelstellen: J * b 65b; GnR 8 (6d). | ! PÂ ° a 113b Bar: Sieben sind

vom Himmel (â € ” Gott) in den Bann getan: wer kein W eib hat usw., s. bei Mt 10,10

S. 568. | | J eb 68* : R. E ifazar (um 270) hat gesagt: J eder Mensch ai* is, « der keine

F rau hat, ist kein Mensch, s. bei Mt 19, 4 S. 802. | | J eb 63b Bar: R. E lifezer (um 90)
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sagte: W er sich nicht mit der F ortpflanzung befaà Ÿ t, ist wie einer, der Blut vergieà Ÿ t;

s. Gn 9,6: W er Menschenblut vergieà Ÿ t, des Blut soll durch Menschen vergossen werden,

u. darauf folgt V ers 7: Seid fruchtbar u. mehret euch. (Z u dieser Beweisfà ¼ hrung s. E inl.

S. 108 Â § 5.) R. J afaqob (I. um 120) sagte: E r ist wie einer, der das E benbild (Gottes)

vermindert, s. Gn 9,6: Gott hat den Menschen in seinem Bilde gemacht, u. darauf folgt

V ers 7 (wie vorhin). â € ” Diese A uslegung anonym auch GnR 17 (lld) u. Midr Q oh 9, 9

(42b); noch einmal wiederholt J F b 63b im N amen des R. E ifazar b. fA zarja, um 100;

vgl. TJ eb 8,4 (250). | | TJ eb 8,4 (249):- Der Mensch darf sich der F ortpflanzung nicht

enthalten, es sei denn, daà Ÿ er K inder hat. E nkelkinder sind wie (eigene) K inder. Stirbt

eins von ihnen oder wird eins von ihnen verschnitten, so darf er sich der F ortpflanzung

nicht enthalten. Der Mann ist nicht berechtigt, ohne F rau zu sein, wobl aber ist die

F rau berechtigt, ohne Mann zu sitzen. Der Mann ist nicht berechtigt, eine Unfruchtbare

zu heiraten oder eine nicht mehr zeugungsfà ¤ hige A lte oder eine Minderjà ¤ hrige njc^

(noch nicht 12 J ahre u. 1 Tag alte), die noch nicht zum Gebà ¤ ren geeignet ist. Die F rau

ist berechtigt, sich sogar mit einem V erschnittenen zu verheiraten. Der Mann ist nicht

berechtigt, den Becher der Unfruchtbarkeit zu trinken, um nicht zu zeugen; wohl aber

ist die F rau dazu berechtigt, um nicht zu gebà ¤ ren * (denn ihr gilt das Gebot der F ort-

pflanzung nicht). R. J ehuda (um 150) sagte: W er MÃ ¤ nnliche verschneidet, macht sich

straffà ¤ llig; wer W eibliche, bleibt straffrei. | | J eb 62h: R. Tanchum b. Chanilai (um 280,

so lies statt: R. Tanchum hat gesagt, R. Chanilai habe gesagt) hat gesagt: J eder Mensch

(von der Z ensur geà ¤ ndert in: .jeder J ude" ), der keine F rau hat, bleibt ohne F reude,

s. Dt 14, 26, ohne Segen, s. E z 44, 30, ohne Gutes, s. Gn 2,18. Im A bendland (= Palà ¤ -

stina) sagte man: Ohne Torakenntnis, s. Hi 6,13, ohne Mauer (Umhegung), s. J er 31,22.
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Rabba b. fUlla (um 300) hat gesagt: Ohne F rieden, s. Hi 5,24. â € ” Ã „ hnliches GnR 17 (11c)

im N amen des R. J afaqob (um 170), des R. J Â ° hoschua< b. Levi (um 250) u. des R. Levi

(um 300). | | A ls Ben ' A zzai (um 110) unverheiratet blieb, trug ihm das herben Tadel ein,

s. TJ Â « b 8,4 (250) bei Mt 19,12 6 S.807; s. dazu aber auch K Â » th 63Â « ; pSota 1,16' , 54;

Sota 4b; N uR 9 (152 » ) u. die Tosaphisten zu K eth 63 » rrr « a. | | W eitere Belege: Q id 29b;

J ob 63b Bar.

2. Das E healter.

Der jà ¼ dische junge Mann heiratete im allgemeinen zwischen dem

18. u. 24. Lebensjahr;  « doch sind auch F à ¤ lle frà ¼ herer V erheiratung

1 Durch die Z ensur geà ¤ ndert in  « nirp i; .jeder J ude* .

' V gl. J Â « b 65b: J ehudith, die Gattin des R. Chijja (um 200), hatte N ot beim Ge-

bà ¤ ren. Sie wechselte (um sich unkenntlich zu machen) ihre K leidung u. kam vor

R. Chijja; sie sprach: Ist dem W eibe die F ortpflanzung befohlen? E r sprach: N ein! Da

ging sie hin u. trank eine A rznei der Unfruchtbarkeit. E ndlich wurde die Sache offenbar.

Da sprach er zu ihr: HÃ ¤ ttest du mir doch noch eine andre Leibesfrucht geboren! (Sie hatte

bereits zweimal Z willinge geboren, darunter auch das Bruderpaar J * huda u. Chizqijja).
374

J ohannes 2,1 { % 2)

bekannt. â € ¢ > â € ” F Ã ¼ rF rauen galt als normale V erlobungszeit das A lter der

rnss, d. h. einer J ungfrau zwischen 12 u. 12l/s J ahren, c Da die V er-

lobungszeit bei einer N a* ara meist etwas là ¤ nger als 12 Monate dauerte,^

so dà ¼ rfte das jà ¼ dische Mà ¤ dchen in der Regel im A lter von 131/* bis

14 J ahren in die E he eingetreten sein. â € ” W ar die N a? ara mit 121/Â » J ahren

zur Mannbaren n^ ia geworden, ohne verlobt zu sein, dann, meinte man,

tue E ile not, ihr einen Mann zu geben, e A ber auch V erheiratungen von

MÃ ¤ dchen vor vollendetem 12. Lebensjahr scheinen nicht selten gewesen

zu sein.*

a. A both 5,21: (J ehuda b. Tema, ein Tannalt ungewisser Z eit) pflegte zu sagen:

Mit 18J ahren zum Traubaldachin. Die ganze Stelle bei Lk 2,42 S.146. Ã ¼ Midr Q oh 1,2 (4 b)

in dem A usspruch des R. SchimSon b. E ifazar, um 190, Ã ¼ ber die sieben Lebensalter des

Menschen: A ls Z wanzigjà ¤ hriger wiehert er wie ein Roà Ÿ , putzt sich u. sucht eine F rau. | |

Q id 291> : Rab Huna (t 297) sagte: W enn einer 20 J ahre alt ist u. kein W eib genommen
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hat, so sind alle seine Tage voll von à œ bertretungen. Meinst du wirklich voll von

à œ bertretungen? V ielmehr sage: A lle seine Tage sind voll von Gedanken an à œ ber-

tretungen. Raba (f 352) hat gesagt, u. ebenso ist in der Schule des R. J ischmaiel (f um 135)

gelehrt worden: Bis zum 20. J ahr sitzt Gott u. schaut hin auf den Menschen, wann er

ein W eib nehmen werde. W enn aber diese zwanzig da sind, ohne daà Ÿ er ein W eib

genommen hat, dann sagt Gott: MÃ ¶ gen seine Gebeine hinschwinden! Rab Chisda (t 309)

hat gesagt: Daà Ÿ ich tà ¼ chtiger als meine Genossen bin, kommt daher, daà Ÿ ich mit

16 J ahren geheiratet habe, u. wenn ich mit 14 J ahren geheiratet hà ¤ tte, hà ¤ tte ich zum

Satan sagen kà ¶ nnen: E in Pfeil in deine A ugen! Raba (f 352) hat zu Rab N athan b. A mini

gesagt: Solange noch deine Hand auf dem Halse deines Sohnes ist, nà ¤ mlich vom 16.

bis 22. Lebensjahre, oder wie andre sagen, vom 18. â € ” 24. Lebensjahre (laà Ÿ ihn heiraten).

b. Sanh 76b: Rab J ehuda (t 299) hat gesagt, Rab (t 247) habe gesagt: W er seine

Tochter an einen A lten verheiratet u. wer seinem minderjà ¤ hrigen T-tiJ (noch nicht 13 J ahre

alten) Sohn ein W eib nimmt u. wer einem Goi (N ichtisraeliten) etwas V erlorenes wieder-

gibt, von dem sagt die Schrift Dt 29,18f.: W egen des V erbindens des Gesà ¤ ttigten mit

dem Durstigen wird Gott nicht belieben, ihm zu vergeben (so der Midr). | F erner 8. SLv

20,10 (368a) bei Mt5,27 S.295 u. das. F uà Ÿ note 1; Q id 29b oben bei a; pQ id 1,61 » , 21

beiN r.3,c; Sanh 104Â « bei N r. 3, t; Bar J Â » b 96b u. 112b.

C. Daà Ÿ die Bestimmungen der Mischna Uber die V erlobung zum grà ¶ à Ÿ ten Teil auf

die N a' ara zugeschnitten sind, beweist mehr als alles andre, daà Ÿ das A lter der N aSara

(12â € ” 12' /a J ahre) eben die gewà ¶ hnliche V erlobungszeit gewesen ist. A usdrà ¼ cklich heià Ÿ t

es in der Bar J eb à ¶ 2b: W er seine F rau liebt wie sich selbst u. wer sie ehrt mehr als

sich selbst u. wer seine SÃ ¶ hne u. TÃ ¶ chter auf geradem W ege leitet u. sie um die Z eit
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ihrer Reife verheiratet â € ” à ¼ ber den sagt die Schrift: Du wirst erfahren, daà Ÿ F riede

dein Z elt ist, u. musterst du deine Stà ¤ tte, so fehlt nichts Hi 5, 24. â € ” A ls Z eit der Reife

galt bei MÃ ¤ dchen das A lter von 12â € ” 121/Â « J ahren; darauf folgte die Z eit der Maunbarkeit

rv^ a. Parallele: Sanh 76b. d. Siehe N r. 5 A nm.p.

e. Pes 113Â » : R. J ehoschuaf b. Levi (um 250) hat im N amen der J erusalemer gesagt:

. . . W enn deine Tochter mannbar geworden ist, dann laà Ÿ deinen Sklaven frei u. gib

ihn ihr (d. h. bringe sie mà ¶ glichst schnell an den Mann, ohne lange zu wà ¤ hlen). â € ” In

LvR 21 (120c) Rab, t 247, als A utor. | | Sanh 76Â « : (E ntweihe deine Tochter nicht,

indem du sie zur Hure werden là ¤ à Ÿ t Lv 19,29.) R. fA qiba (f um 135) sagte: Damit ist

der gemeint, der seine mannbare Tochter warten là ¤ à Ÿ t (sie nicht verheiratet). â € ” Die

F ortsetzung s. bei Mt 19, 22 S. 819 N r. 2.

/. J Â « b 100b: Rab Bebai hat vor Rab N achman (t 320) als tannattische Tradition

vorgetragen: Dreierlei F rauen dà ¼ rfen den Beischlaf unter Benà ¼ tzung von weichen Stoffen

(iva, W erg) ausà ¼ ben: die Minderjà ¤ hrige nsop (die noch nicht 12 J ahre alt ist), die

Schwangere u. die Sà ¤ ugende. Die Minderjà ¤ hrige, damit sie nicht schwanger werde u.
J ohannes 2, 1 (Â « 2. 3) 375

sterbe. . . . W elche ist eine (solche) Minderjà ¤ hrige? Die im A lter von 11 J ahren u. 1 Tag

bis zum A lter von 12 J ahren u. 1 Tag. Ist sie jà ¼ nger oder à ¤ lter, so à ¼ bt sie den Beischlaf

immerfort in gewà ¶ hnlicher W eise ans (da obige Befà ¼ rchtung dann nicht besteht). So

R. Me' ir (am 150). Die Gelehrten aber sagten: Sowohl diese als auch jene à ¼ bt den Bei-

schlaf immerfort in gewà ¶ hnlicher W eise ans, u. vom Himmel erbarmt man sich ihrer,

s. Ps 116,6: J ahve behà ¼ tet die E infà ¤ ltigen. | | N idda 18b bei Mt 11,12 S. 600f. | | Sanh 55b

bei Mt 5. 27 S.295 F uà Ÿ note 1. | | N idda 45' Bar: J ustina, die Tochter des Severus, des

Sohnes des A ntoninus, kam zu Rabbi u. sprach zu ihm: Rabbi, in welchem A lter darf

ein W eib heiraten? E r antwortete: Im A lter von 3 J ahren u. 1 Tag. Und in welchem

A lter kann sie schwanger werden? E r antwortete: Im A lter von 12 J ahren u. 1 Tag.

Sie sprach: Ich habe mit 6 J ahren geheiratet u. mit 7 J ahren geboren. W ehe à ¼ ber die

3J ahre, die ich im Hanse meines V aters verlor!

3. Die W ahl des E hegatten.

A ls Stifter der E hen wurde Gott verherrlicht, « der jedermann die

F rau gebe, die er verdiene.â € ¢  » Das schloà Ÿ nicht aus, daà Ÿ Menschen beim
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Z ustandekommen einer E he mitwirkten. N ach der Theorie konnte der

Mann seine Lebensgefà ¤ hrtin selbstà ¤ ndig wà ¤ hlen. A usdrà ¼ cklich sagt

TQ id 2, 1 (337): .Der Mann (V ater) kann weder selbst noch durch

seinen Bevollmà ¤ chtigten seinen Sohn verloben." A ber die frà ¼ hzeitigen

E heschlieà Ÿ ungen in einem A lter, in welchem der Brà ¤ utigam wirtschaft-

lich noch và ¶ llig von seinem V ater abhing, brachten es ganz von selbst

mit sich, daà Ÿ dieser bei der V erheiratung des Sohnes ein gewichtiges

W ort mitzusprechen hatte. Schon die Sprache bringt das zum A usdruck:

wie vom V ater gesagt wird, er verheirate seine Tochter an den u. den

V s lpa rj «  « lare (zB K eth 111b zweimal), so heià Ÿ t es auch, er verheirate

eine F rau an seinen Sohn = er nehme seinem Sohne eine F rau rto

' izh nrx (Sanh 76b), oder er lasse ihn eine F rau nehmen = er gebe

ihm eine F rau ncs ix -ncn (TQ id 1,2). E ine Bar rechnet es deshalb

geradezu zu den Pflichten des V aters, seinem Sohn ein W eib zu nehmen.

Doch konnte der V ater zur E rfà ¼ llung dieser Pflicht nicht gezwungen

werden.c â € ” E benso stand in bezug auf die F rau der Rechtsgrundsatz

fest, daà Ÿ sie nur mit W issen, d. h. mit ihrer Z ustimmung nn? ^ ver-

heiratet werden kà ¶ nne ; d in W irklichkeit galt das aber nur von einer

mannbaren, « mindestens 121/ » J ahre alten Tochter. Die V erheiratung

der N afara (12â € ” 121/g J ahre) u. der Q etanna (unter 12 J ahren) lag aus-

schlieà Ÿ lich in der Hand des V aters.* Die Q etanna konnte in der misch-

nischen Periode hà ¶ chstens verlangen, daà Ÿ die Hochzeit hinausgeschoben

werde, bis sie eine N afara geworden war.g N ur wenn die Q etanna
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bereits zu einer Geschiedenen geworden war u. der V ater sie dann

zum zweitenmal verloben wollte, stand Ihr das Recht der W eigerungs-

erklà ¤ rung zu; h denn durch ihre erste V erlobung oder V erheiratung war

sie dem V erfà ¼ gungsrecht des V aters entzogen worden; die dadurch

erlangte Selbstà ¤ ndigkeit verlieh ihr das W eigerungsrecht, falls sie der

V ater anderweit verheiraten wollte. W eiter ging das Recht der Q etanna

ihrer Mutter u. ihren Brà ¼ dern gegenà ¼ ber.! E rst vom 3. J ahrhundert an

werden Stimmen laut, die die V erlobung einer Q etanna ganz verbieten.k
376

J ohannes 2, 1 (Â « 3)

F Ã ¼ r die W ahl des E hegatten kamen in den gesetzesstrengen K reisen

namentlich folgende Punkte in Betracht.

A . Die Legitimità ¤ t der einzugehenden E he.

Das jà ¼ dische V olksganze befaà Ÿ te 10 verschiedene F amilienklassen

unter sich: ' Priester, 2Leviten, 8V ollisraeliten (kurzweg .Israeliten"

genannt), * Profane, 6Proselyten, " F reigelassene, ' Bastarde o^ taa.

8N ethinim, 9Schethuqim, " F indlinge; s. hierzu Q id 4,1â € ” 3 bei Mt 1, 1

S. 1 A nm. b. â € ” A ls legitim galten, falls nicht besondere V erdachtsgrà ¼ nde

gegen eine F amilie vorlagen, alle E hen zwischen den drei ersten

F amilienklassen (Priester, Leviten, V ollisraeliten), ferner alle E hen der

Leviten u. V ollisraeliten mit A ngehà ¶ rigen der F amilienklassen 4â € ” 6,

endlich die E hen der F amilienklassen 5 â € ” 10 untereinander, s. Q id 4, lff.

bei Mt 1,1 S. 1 f. â € ” Illegitim waren:

 « . Die E hen der A ngehà ¶ rigen der Priesterklasse mit denen der F amilienklassen 4â € ” 10.
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jJ . Die E hen der Leviten u. Israeliten beiderlei Geschlechts mit A ngehà ¶ rigen der

F amilienklassen 7â € ” 10.

y. Die E he eines Hohenpriesters mit einer W itwe, Geschiedenen, " V :~ n- ~ V Lv 21,14.

Unter nV > n (E ntweihte) verstand die rahbin. A uslegung eine A ngehà ¶ rige der F amilien-

klasse 4 (SLv 21,14) u. unter n:i (Hure) eine F roselytin, eine F reigelassene u. eine F rau,

der hurerisch beigewohnt war (J 6b6,4; SLv 21, 7). Der Begriff .W itwe' wurde dahin

erweitert, daà Ÿ damit nicht nur eine nach ihrer V erheiratung, sondern auch eine nach

ihrer V erlobung verwitwete F rau gemeint sei (J Â » b 6, 4); umgekehrt wurde der Begriff

,J ungfrau* (Lv 21,14: N ur eine J ungfrau aus seinen V olksgenossen darf der Hohe-

priester als W eib nehmen) dahin verengert, daà Ÿ darunter nur eine N a? ara, nicht eine

Bogereth (Mannbare), auch nicht eine solche N afara zu verstehen sei, die durch einen

unglà ¼ cklichen Z ufall der Z eichen der J ungfrauschaft verlustig gegangen war (J eb 6,4);

s. bei Mtl. 18.8.

< f. Die E he eines Priesters mit einer Geschiedenen, einer riin n. einer njn Lv 21,7.

Die beiden letzten A usdrà ¼ cke wurden erklà ¤ rt wie oben, die ganze V orschrift Lv21,7

aber dahin verschà ¤ rft, daà Ÿ dem Priester die E he auch mit einer W itwe, die die Z eremonie

des Schubausziehens vollzogen habe, verboten sei (J Â » b 2,4; SLv 21,7; J * b 24Â » ; Q id 78" ),

u. daà Ÿ ihm die E he mit einer notorisch Unfruchtbaren r-:iW nur in dem F alle erlaubt

sei, daà Ÿ er bereits ein W eib u. K inder habe (J * b 6, 5); s. bei Mt 1,1 S. 3.

e. Die E hen zwischen den Lv 18,6â € ” 18 genannten V erwandten; sie galten als -; 5-s

n; ^ s= .wegen Blutschande V erbotenes" . Dieser V erwandtenkreis wurde teilweise noch

um je einen Grad nach oben u. unten hin erweitert, s. bei Mt 15,2 S.694 N r.2 E nde;

man nannte diese V erschà ¤ rfung ein njapj v.o*  » = â € ž auf Grund eines rabbin. Gesetzes
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V erbotenes" , wà ¤ hrend die nâ € ” < f genannten E heverbote als n^ rpi iro-ic = â € ¢ â € ž aus Heiligkeits-

grà ¼ nden V erbotenes" bezeichnet wurden (J eb 2, 3.4).

C. Die E he mit V erschnittenen Dt 23,2; doch war die E he eines V erschnittenen mit

einer Proselytin u. F reigelassenen erlaubt, weil der V erschnittene nach Dt 23, 2 nicht

zur Gemeinde Israel gehà ¶ re (J  « b 8, 2; doch vgl. TJ * b 8,4 in N r. 1, a).

rj. Die E he mit N ichtisraeliten Dt 7, 1; 23, 4. 8 f. Dazu J * b 8, 8: â € ž A mmoniter u.

Moabiter sind (trotz ihres à œ bertritts zum J udentum) zur E he verboten, u. ihr V erbot

ist ein ewiges V erbot; aber ihre F rauen sind sofort (nach ihrem Ubertritt) gestattet.

à „ gypter u. E domiter Bind nur fà ¼ r drei Generationen zur E he verboten; das gilt sowohl

hinsichtlich der MÃ ¤ nner als auch hinsichtlich der F rauen." Genaueres im E x kurs:

Stellung des J udentums zur nichtjUdischen W elt N r. 3.

Ob die breite Masse des V olkes diese Bestimmungen innegehalten

hat? Bei dem hohen W ert, den man auf makellose Herkunft gelegt
J ohannes 2. 1 (91 8) 377

hatâ € ” â € ž Mamzer" u. â € ž Sklave" waren die schlimmsten Schimpfwà ¶ rterâ € ” ,

u. bei dem groà Ÿ en E influà Ÿ der Pharisà ¤ er auf die F rauen (s. J oseph.

A nt 17, 2, 4; 18, 1, 3f.; N idda 4, 2 im E x kurs: Pharisà ¤ er u. Sadduzà ¤ er

N r. 1, b; N r. 4, A ; N r. 4, B, a) wird die F rage zu bejahen sein. Lehr-

reich ist folgende E rzà ¤ hlung in pGit 1, 43c, 39: Rabbi trifft in  « A kko

einen Mann, den er mit den W orten anredet: â € ž Bist du nicht der Sohn

des u. des Priesters? W ar nicht dein V ater ein Priester (u. du hà ¤ ltst

dich in einem heidnischen u. unreinen u. deshalb fà ¼ r Priester gesperrten

Bezirk) auf? E r antwortete: Mein V ater war von stolzer Sinnesart

(setzte sich à ¼ ber beschrà ¤ nkende Bestimmungen hochmà ¼ tig hinweg) u.

nahm eine ihm nicht geziemende F rau, u. so hat er mich zu einem

Chalal (s. oben F amilienklasse 4) gemacht." Die Stelle zeigt nicht bloà Ÿ ,

daà Ÿ die Illegitimità ¤ t einer Priesterehe sich an den N achkommen rà ¤ chte

selbst noch zu einer Z eit, da es là ¤ ngst keinen Priesterdienst mehr gab,

sondern auch daà Ÿ die davon Betroffenen die Strafe widerspruchslos auf
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sich genommen haben. Man darf daraus folgern, daà Ÿ sich im groà Ÿ en

u. ganzen das Rechtsbewuà Ÿ tsein des V olkes an die Bestimmungen à ¼ ber

Legitimità ¤ t der E hen gebunden gefà ¼ hlt hat.

B..Die E benbà ¼ rtigkeit der zu wà ¤ hlenden F rau.

R. Schinvon b. Gamliel (um 140) erzà ¤ hlt,! daà Ÿ die J ungfrauen J eru-

salems zweimal im J ahr in die W einberge hinausgezogen seien u. singend

u. tanzend den J à ¼ nglingen zugerufen hà ¤ tten: â € ž Seht nicht auf A nmut u.

Schà ¶ nheit, aber seht auf die F amilie! " In der Tat ist die njjin rnj « ,

aram. x } * n?  « J inix ,â € ž die geziemende, ebenbà ¼ rtige F rau" weithin das

Losungswort fà ¼ r die W ahl der Gattin gewesen. Man wird nicht mà ¼ de,

diese F orderung den heiratslustigen MÃ ¤ nnern immer aufs neue ein-

zuschà ¤ rfen, u. immer wieder wird auf die verderblichen F olgen hin-

gewiesen, die eine nicht angemessene F rau à ¼ ber den Mann u. sein

Haus bringe, m Ohne Z weifel hat der K astengeist dadurch reichliche

N ahrung gefunden. So wà ¤ re zB nach dem oben à ¼ ber die Legitimità ¤ t

der E hen Bemerkten gegen die V erheiratung eines V ollisraeliten mit

einer Priestertochter nicht das geringste einzuwenden gewesen; u. doch

waren viele geneigt, in einer solchen V erbindung eine Mià Ÿ heirat zu

sehen. Selbst der hochangesehene R. J ehoschua' < (um 90), der als Levit

eine Priestertochter geehelicht hatte u. bald nach der Hochzeit er-

krankte, konnte sagen: E s gefà ¤ llt dem A hron nicht, daà Ÿ ich mich an

seine N achkommenschaft gehà ¤ ngt habe, daà Ÿ ihm ein Schwiegersohn

geworden ist, wie ich es bin Pes498. Und in der Bar Sanh 76Â » wird
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die F rage aufgeworfen, ob die W orte: â € ž Du sollst deine Tochter nicht

entweihen" Lv 19, 29 sich vielleicht auf einen Priester beziehen, der

seine Tochter an einen Leviten oder einen Israeliten verheirate. Die

F rage wird dann unter Hinweis auf die Schluà Ÿ worte: â € ž Indem du sie

zur Hure werden là ¤ à Ÿ t" zwar verneint; aber daà Ÿ die F rage à ¼ berhaupt

gestellt werden konnte, beweist zur Genà ¼ ge, wie man à ¼ ber eine solche
378 J ohannes 2, 1 (Â » 3j

eheliche V erbindung gedacht hat. A uch noch spà ¤ ter hat man die E he

einer Priestertochter wenigstens mit einem Gesetzesunkundigen (* A m

ha-arec) getadelt; s. P" s 49Â » bei Lk 1, 5 N r. 2 S. 70.

Besonders ex klusiv hat sich der Gelehrtenstand verhalten. E inem

Gelehrtenschà ¼ ler war es so gut wie verboten, die Tochter eines Ge-

setzesunkundigen zu heiraten oder die eigne Tochter einem solchen

zum W eibe zu geben. N ur R. E l' azar (um 270), der die N ot der A rmut

selbst reichlich erfahren hatte, hat im Hinblick auf die reiche Mitgift,

die ein Gelehrtenschà ¼ ler von einem wohlhabenden ' A m ha-arec er-

warten durfte, eine mildere A nschauung vertreten, s. bei J oh 7, 49

N r. 8, c. Mit der V erurteilung der ehelichen V erbindungen der Gelehrten-

schà ¼ ler mit den Tà ¶ chtern der < A mme ha-arec hat man aber durchaus

nicht deren V erschwà ¤ gerung mit vornehmen F amilien das W ort reden

wollen. Rab Papa (f 376) erteilt ausdrà ¼ cklich den Rat: â € ž Steige eine

Stufe hinab, wenn du ein W eib nimmst; steige eine Stufe empor, wenn
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du einen Brautfà ¼ hrer (F reund) wà ¤ hlst* J eb63\ Und ein A ngehà ¶ riger

der F amilie Pazzi, den man als einen angesehenen Gelehrten mit dem

Patriarchenhaus verschwà ¤ gern wollte, lehnte ab mit den W orten:  » Da-

mit sie sich meiner nicht zu schà ¤ men brauchen" , s. pSota9, 24c, 26 bei

J oh 1,1 S. 335 f. Der Grund, aus dem man die E he eines Gelehrten-

schà ¼ lers mit der Tochter eines ' A m ha-arec, verwarf, war vielmehr die

Meinung, daà Ÿ der Gelehrte eine passende, ebenbà ¼ rtige F rau nur in

einem gesetzeskundigen u. gesetzesstrengen Hause finden kà ¶ nne.

à „ hnlich wie die Gelehrten werden auch die à ¼ brigen Berufe u. Stà ¤ nde u.

Schichten mit V orliebe unter sich geheiratet haben, d. h. der V ornehme

nahm seine F rau aus einem vornehmen u. der Reiche aus einem reichen

Hause. Die Rabbinen haben das fà ¼ r etwas so Selbstverstà ¤ ndliches an-

gesehen, daà Ÿ sie danach sogar ihre Rechtsentscheidungen getroffen haben.

TBQ S, 16 (362): E ine F rau, der ihr Sohn viele N ot machte, sagte einmal: Ich

gelobe: W er mir anch einen A ntrag macht,1 ich weise ihn nicht ab. Davon erfuhren

zwei Menschen, die ihr nicht ebenbà ¼ rtig waren, u. bestà ¼ rmten sie. Der V orfall kam

vor die Gelehrten, u. sie erklà ¤ rten: Sie hat (bei ihrem Gelà ¼ bde, den ersten besten

nehmen zu wollen) nur gemeint, wenn sie einen E benbà ¼ rtigen finde. â € ” Dasselbe BQ 80V | l

K eth 22 » :E s war einmal eine angesehene F rau, die von groà Ÿ er Schà ¶ nheit war. Die

Menschen bestà ¼ rmten sie, um sich mit ihr zu verloben. Sie sprach zu ihnen: Ich bin

verlobt. N ach einiger Z eit machte sie sicli auf u. verlobte sich (wirklich). Die Gelehrten

sprachen zu ihr: W arum hast du das getan (da du dich durch deine neue V erlobung

gegen deinen frà ¼ heren V erlobten versà ¼ ndigt hast)? Sie antwortete: A ls anfà ¤ nglich
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Mà ¤ nner zu mir kamen, die mir nicht ebenbà ¼ rtig waren, sagte ich: Ich bin verlobt;

jetzt da fà ¼ r mich ebenbà ¼ rtige Mà ¤ nner kamen, machte ich mich daran, mich zu verloben.

Diesen Rechtsfall brachte R. A cha, der Herr der Burg,1 vor die Gelehrten in Uscha

1 -s; y n' i-w  »  » is. V okalisiert man ~ kV ; , so ergibt sich obige à œ bersetzung: wer

meinetwegen eine Botschaft entbietet = wer mir einen A ntrag macht. Liest man -mV ? ,

so ist zu à ¼ bersetzen: W en auch der Hà ¶ chste schickt. Bei dem sonstigen hebrà ¤ ischen

Stil der E rzà ¤ hlung ist der ersten Lesung der V orzug zu geben.

* A uch J eb 45 » wird ein R. A cha, der Herr der Burg, erwà ¤ hnt, der aber erst um 300

gelebt hat. Die Bezeichnung â € ž Herr der Burg* ist ungewisser Bedeutung.
J ohannes 2, 1 (V 3) 379

' etwa um MO), u. sie erklarten: W enn sie ihren W orten eine passende Begrà ¼ ndung

(eigentlich: A usrede) gegeben hat, so ist sie beglaubigt (in bezug auf ihre A ussage,

daà Ÿ sie vorher nicht verlobt gewesen sei). â € ” Der Hinweis auf die N ichtebenbQ rtigkeit

der froheren Bewerber ist den Gelehrten offenbar als passende Begrà ¼ ndung erschienen.

A uch die beliebte u. mehrfach empfohlene V erwandtenheiraf wird

mit dem W unsch zusammengehangen haben, die F rau mà ¶ glichst aus

einem K reise zu wà ¤ hlen, Sem der Mann selbst angehà ¶ rte. Mit der

Z ugehà ¶ rigkeit der Braut zur F amilie des Brà ¤ utigams schien ihre E ben-

bà ¼ rtigkeit am sichersten gewà ¤ hrleistet zu sein. Trotz allen W arnungen

hat es natà ¼ rlich an nichtebenbà ¼ rtigen E hen nicht gefehlt. Die beleidigte

F amilie schà ¼ tzte in einem solchen F all ihre E hre entweder durch E nt-

erbung oder durch A usschluà Ÿ des Schuldigen aus ihrem V erbà ¤ nde, o

C. Das angemessene A lter der Braut.

E in groà Ÿ er A ltersunterschied zwischen den V erlobten wurde besonders

seitens der F rauen als stà ¶ rend empfunden.P Die naturgemà ¤ à Ÿ eF orderung
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blieb, daà Ÿ der J à ¼ ngling eine J ungfrau u. der A lte eine Bejahrte heim-

fà ¼ hre, q Doch scheinen A bweichungen von dieser Regel ziemlich hà ¤ ufig

vorgekommen zu sein. Da dem Manne das Leben in der E he zur Pflicht

gemacht war, so sahen sich viele, die zB in spà ¤ teren J ahren verwitwet

waren, noch im A lter genà ¶ tigt, zu einer neuen E he zu schreiten;  « " u.

da es weiter nicht jedermanns Ding war, eine W itwe oder eine Ge-

schiedene zu heiraten â € ” R. tA qiba (f um 135) hat vor einer solchen

Heirat ausdrà ¼ cklich gewarnts â € ” , so kà ¶ nnen E hen zwischen alten

Mà ¤ nnern u. jà ¼ ngeren F rauen gerade nicht à ¼ berraschen.1 Stellen, die

diese Unsitte geià Ÿ eln, fehlen nicht.t

D. F reiheit der Braut von Leibesfehlern.

A uf die kà ¶ rperliche V erfassung der Braut hat man groà Ÿ es Gewicht

gelegt. Leibesfehler an ihr, die dem Brà ¤ utigam verschwiegen worden

waren, konnten unter Umstà ¤ nden V erlobung u. E he aufheben. E in vor-

sichtiger Brà ¤ utigam lieà Ÿ deshalb seine Braut durch weibliche Mitglieder

seiner F amilie rechtzeitig auf etwaige Leibesfehler hin untersuchen."

W ohl mehr scherzhaft ist die Regel gemeint, daà Ÿ mit Rà ¼ cksicht auf

die zu erwartende N achkommenschaft ein Riese keine Riesin u. ein

Z werg keine Z wergin heiraten sollte, v E rnstere Beachtung hat der

Rat gefunden, bei der W ahl der F rau einen prà ¼ fenden Blick auf deren

Brà ¼ der zu werfen, weil die meisten Sà ¶ hne den Brà ¼ dern der Mutter zu

gleichen pflegten.w

a. Pesiqllb; MQ 18b; Sota2" bei Mt 19,6 8.808f. | | Pcsiql53b: R. Chijja b. Marja


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{ um 370) erà ¶ ffnete seinen V ortrag im N amen des R. Levi (um 300) mit Ps 62,10:

.W ahrlich, N ichtigkeit sind die Menschenkinder, LÃ ¼ ge die Mannessfihne.' W ie es auf

E rden à ¼ blich ist, sagen die Menschen: Der u. der wird die u. die heiraten; â € ž wahrlich,

N ichtigkeit sind die Menschenkinder! * Die u. die wird den u. den heiraten; â € ž LÃ ¼ ge

sind die Mannessà ¶ hne, daà Ÿ sie auf der W agschale auffahren mà ¼ ssen.' â € ž V on der

1 N ach K rauà Ÿ ,A rchà ¤ ol. 2, 28 wà ¤ re es V orschrift gewesen, daà Ÿ â € ž selbst ein alter

Schriftgelehrter durchaus nur eine J ungfrau heiraten* solle; in der angegebenen Be-

weisstelle bSanh 100b findet sich aber dergleichen nicht.


380

J ohannes 2, 1 (91 3)

N ichtigkeit an verbindet er" (so der Midr den Schluà Ÿ vqn Ps 62,10): R. Chijja b. Marja

hat gesagt: W Ã ¤ hrend sie noch N ichtigkeit sind, vom Leib ihrer MOtter an verbindet

er (Gott) sie (zu E hepaaren). â € ” In LvR 29 (127 b) R. Chijja b. A bba, um 280, als Traden! | |

pQ id 3, 64c, 31: R. J uda b. Pazzi (um 320) hat gesagt: Gott verhilft den E insamen zum

Hausstand Ps 68, 7. A uch wenn sich ein Bastard (Mamzer, s. oben 3, A F amilienklasse 7}

an dem einen E nde der W elt befindet u. eine Bastardin am andren E nde der W elt, so

bringt sie Gott herbei u. vereinigt sie miteinander zur* E he. â € ” Dasselbe GnR 65 (40 d, 55).

b. Sota 2Â » ; J * b 63Â » bei Mt 19, 6 S. 804.

C. TQ id 1,11 (336): W as ist die Pflicht des V aters in bezug auf den Sohn? E r

ist verpflichtet, ihn zu beschneiden, ihn auszulà ¶ sen (als E rstgeborenen), ihn die Tora

zu lehren, ihn ein Handwerk lernen zu lassen u. ihm ein W eib zu nehmen. E inige

sagen noch: Ihn im F luà Ÿ schwimmen zu lehren. â € ” Parallelen: Mekh E x 13, 13 (27b);

Q id 29" als Bar. â € ” Dazu Q id 30 b: W oher là ¤ à Ÿ t sich beweisen, daà Ÿ er ihm ein W eib

zu nehmen bat? s. J er 29, 6: N ehmet euren SÃ ¶ hnen W eiber u. gebet eure TÃ ¶ chter
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MÃ ¤ nnern. Das trifft zu bei seinem Sohne, da er es in seiner Hand hat (ihm ein W eib

zu geben); aber hat er es denn bei seiner Tochter in seiner Hand (daà Ÿ ein Mann um

sie wirbt)? So hat der Prophet zu ihnen gesagt: Man gebe ihr etwas, daà Ÿ sie sich

(fein) kleide u. verhà ¼ lle, damit die Mà ¤ nner sie bestà ¼ rmen. â € ” pQ id 1,61* , 21 wird der

Schriftbeweis aus Dt 4, 9 gefà ¼ hrt: Du sollst sie (die Satzungen u. Rechte) deinen K indern

u. K indeskindern kundtun. W ann wird es dir zuteil deinen K indern u. K indeskindern

gegenà ¼ ber? W enn du deine Sà ¶ hne als minderjà ¤ hrige (vgl. N r. 2, b) verheiratest. â € ”

Dann wird weiter gefragt: Ist das (daà Ÿ der V ater dem Sohn ein W eib zu nehmen hat)

als ein bloà Ÿ es Gebot gemeint oder als ein Hindernis (so daà Ÿ der Sohn unverheiratet

bleiben muà Ÿ , falls der V ater seiner Pflicht nicht nachkommt)? Das kà ¶ nnen wir von

Bar Teruma entnehmen. Dieser kam zu R. A mmi (um 300) u. sprach zu ihm: Rede

meinem V ater zu, daà Ÿ er mich verheirate. E r kam u. redete ihm zu; aber er nahm

es nicht an. Das besagt, daà Ÿ es als bloà Ÿ es Gebot gemeint ist. W enn du sagen wolltest:

â € ž A ls Hindernis" , so hà ¤ tte er ihn ja zwingen kà ¶ nnen. (Genà ¼ gt der V ater seiner Pflicht

nicht, so kann er zu ihrer E rfà ¼ llung nicht gezwungen werden; sein V erhalten ist aber

auch fà ¼ r den Sohn kein Hindernis, seine V erheiratung in die eigene Hand zu nehmen.)

d. Q id 2b: â € ž Die F rau wird erworben" Q id 1,1; mit ihrem W issen, ja; ohne ihr

W issen, nein. | | BB 48: A memar (um 400) hat gesagt: Hat der Mann sie gezwungen

u. sich mit ihr verlobt, so ist das V erlà ¶ bnis gà ¼ ltig. Mar bar Rab A schi (um 450) hat

gesagt: Bei der F rau war das à ¼ berhaupt kein V erlà ¶ bnis. E r hat gehandelt, wie nicht

recht war; deshalb handelt man an ihm, wie nicht recht ist, u. die Rabbinen ent-

ziehen ihm die V erlobung (heben sie auf).

e. Q id 79Â » : Hat ihr (der Tochter) V ater sie unterwegs verlobt u. hat sie selbst sich (an
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demselben Tage) in der Stadt verlobt â € ” war sie eine Mannbare ruis, so hat Rab (f247)

gesagt: Siehe, sie ist vor uns eine Mannbare (ihr V erlà ¶ bnis, nicht das des V aters gilt).

/. K eth 4,4: Dem V ater steht bei seiner Tochter (bis zum A lter von 12l/i J .) das

Recht zu ihrer V erlobung zu. | J Q id 2,1: Der Mann kann seine Tochter, wenn sie eine N atara

(12â € ” 12' /i J .) ist, entweder selbst oder durch seinen Bevollmà ¤ chtigten verloben (natà ¼ rlich

erst recht die Q efanna unter 12 J .). II TJ eb 18, 2 (256): W enn eine Q ej* nna sich bei Leb-

zeiten ihres V aters selbst verlobt oder verheiratet, so ist die V erlobung u. Heirat ungà ¼ ltig.

g. K cth57b: R. Z ^ ira (um 300) hat gesagt: In einer Bar ist gelehrt worden:

Sowohl die Q etanna selbst als auch ihr V ater kann (die V erheiratung) hinausschieben

(bis sie eine N aiara geworden ist). Gewià Ÿ , sie kann es hinausschieben; aber wenn es

ihr recht ist (frà ¼ her zu heiraten), was liegt ihrem V ater daran (die V erheiratung hinaus-

zuschieben)? E r denkt: J etzt hat sie (noch) keine E rfahrung, morgen ist sie wider-

spenstig (gegen ihren Mann) u. là ¤ uft davon u. kommt u. fà ¤ llt mir zur Last. â € ” Die

Bar findet sich TK ' th 5,1 (266). | | pK Â « th 6,29d, 34: Ist sie (die V erlobte) eine Q etanna

u. wà ¼ nscht sie erst heranzuwachsen (ehe sie sich verheiratet), so hà ¶ rt man auf sie.

h. J Â ° b 13,6: W enn der V ater eine Q atanna verheiratete u. sie wurde (als Q ' tanna)

durch Scheidebrief entlassen, so ist sie wie eine W aise, deren V ater noch lebt. â € ”
J ohannes 2,1 (fl 3) 381

E iner minderjà ¤ hrigen W aise stand der Mutter u. den Brà ¼ dern gegenà ¼ ber das Recht

der W eigerungserklà ¤ rung zu, s. die folgende A nm. t; ebenso steht der geschiedenen

Q  « tanna das W eigerungsrecht dem V ater gegenà ¼ ber zu. â € ” Z ur W eigerungserklà ¤ rung

selbst s. J 8b 107 b Bar: In frà ¼ herer Z eit schrieb man als W eigerungsurkunde ^ sr « 0{ :

.Ich mag ihn nicht, ich habe kein Gefallen an ihm, u. ich will mich nicht mit ihm ver-

heiraten.' A ls man aber sah, daà Ÿ der W orte zu viele waren, so daà Ÿ sie mit einem

Scheidebrief verwechselt werden konnten, bestimmte man folgenden W ortlaut: â € ž A n

dem u. dem Tage erklarte die n. die, Tochter des u. des, vor uns ihre E he V erweigerung.*

- Die altere F ormel auch TJ Â « b 18,1 (256).

/. J  « b 13,2: W elche ist eine Q  ° tanna, die die W eigerungserklà ¤ rung abzugeben

hat? Diejenige, welche ihre Mutter oder ihre Brà ¼ der (nach des V aters Tode) mit ihrem

W issen (mit ihrer Z ustimmung) verheiratet (oder verlobt) haben. Hatten diese sie ohne

ihr W issen verheiratet (oder verlobt), so braucht sie keine W eigerungserklà ¤ rung ab-

zugeben (die V erheiratung ist ohne weiteres ungà ¼ ltig). â € ” Die W eigerungserklà ¤ rung lautet

nach TJ eb 18,1 (256): Ich mag den u. den nicht als meinen E hemann. Ich mag die Heirat
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nicht, fà ¼ r welche meine Mutter oder meine Brà ¼ der mich bestimmt haben. â € ” W eiteres

à ¼ ber die W eigerungserklà ¤ rung der Q Hanna s. J " b 13,1; J < > b 107 b Bar; TJ eb 18,1 (256).

k. Z u den W orten: â € ž Der Mann kann seine Tochter, wenn sie eine N a' ara ist,

verloben" (s. oben A nm. f Q id 2,1) wird Q id 41a bemerkt: W enn sie eine N a' ara ist,

ja; wenn sie eine Q etanna ist, dann nicht. Das unterstà ¼ tzt die Meinung Rabs (t 247);

denn Rab J ehuda (t 299) hat gesagt, Rab habe gesagt â € ” nach andren hat es R. E l' azar

(um 270) gesagt â € ” :E s ist dem Menschen verboten, seine Tochter zu verloben, wenn

sie eine Q Hanna ist, bis sie herangewachsen (zu einer N a' ara geworden) ist u. sagen

kann: ,A n dem u. dem habe ich Gefallen."

/. Taian 4,8: Rabban Schimion b. Gamliel (um 140) hat gesagt: K eine solche F est-

tago mehr gab es fà ¼ r Israel, wie der 15. A b u. der V ersà ¶ hnungstag waren; denn an

ihnen zogen die TÃ ¶ chter J erusalems hinaus in weinen K leidern, die geborgt waren,

um die nicht zu beschà ¤ men, die ein solches nicht besaà Ÿ .A lle K leider muà Ÿ ten unter-

getaucht sein (um levitisch rein zu sein). Und die TÃ ¶ chter J erusalems zogen hinaus

u. tanzten in den W einbergen. Und was sagten sie: â € ž J Ã ¼ ngling, hebe doch deine A ugen

auf u sieh wohl zu, was du dir erwà ¤ hlst: lenke deine A ugen nicht auf Schà ¶ nheit,

lenke deine A ugen auf die F amilie! Trug ist A nmut, u. N ichtigkeit ist Schà ¶ nheit, ein

W eib, das J ahve fà ¼ rchtet, das wird gerà ¼ hmt! " Spr 31,30. | | TaSan 31" Bar: W as haben

die Schà ¶ nen unter ihnen gesagt? â € ž Richtet eure A ugen auf die Schà ¶ nheit, denn das

W eib ist nur fà ¼ r die Schà ¶ nheit da! " W as haben die von edler Herkunft unter ihnen

gesagt? â € ž Richtet eure A ugen auf die F amilie, denn das W eib ist nur fà ¼ rK inder (zur

E rhaltung des edlen Stammes) da! " W as haben die HÃ ¤ Ã Ÿ lichen unter ihnen gesagt?

â € ž Macht euren K auf um Gottes willen (bloà Ÿ um dem E hegebot nachzukommen, ohne
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sonstige N ebenzwecke), nur daà Ÿ ihr uns mit Goldschmuck schmà ¼ ckt" ! â € ” E in Teil

dieser Bar in R. Chijjas (um 200) Mund K ^ h 59b. _ N ach pTaSan 4,69c, 49 hà ¤ tten

die Hà ¤ à Ÿ lichen gesagt: â € ž Lenke deine A ugen nicht auf Schà ¶ nheit" , u. die Schà ¶ nen:

â € ž Lenke deine A ugen auf die F amilie! * â € ” Die Mischna wird zitiert Midr K LE inl. N r. 33.

m. Targ J erusch I Gn 24,12 betet E liiezer, der Hausvogt A brahams: â € ž J ahve, Gott

meines Herrn A braham, bestimme nun heute vor mir ein ebenbà ¼ rtiges W eib (fà ¼ r Isaak)

u. erweise W ohltat meinem Herrn A braham." â € ” Das. V ers 26: Der Mann verbeugte

sich u. fiel nieder vor J ahve, weil er vor ihm ein ebenbà ¼ rtiges W eib bestimmte. | |

Sanh 93 * wird erzà ¤ hlt, daà Ÿ der Hohepriester J osua in den F euerofen geworfen u. mit

angesengten K leidern herausgekommen sei. Dann wird gefragt: W arum ist er mit

V ersengung der K leider bestraft worden? Rab Papa (f 376) hat gesagt: W eil seine

Sà ¶ hne W eiber nahmen, die fà ¼ r die Priesterschaft nicht ebenbà ¼ rtig waren, u. er sie

njeht daran gehindert hat; 8. Sach 3, 3: â € ž J osua war mit besudelten K leidern angetan."

W ie, war es denn J osuas A rt, besudelte K leider anzulegen? A llein es will lehren,

daà Ÿ seine Sà ¶ hne W eiber nahmen, die fà ¼ r die Priesterschaft nicht ebenbà ¼ rtig waren,

u. er es ihnen nicht wehrte. [ | TQ id 1,4 (334): Der Mann nehme keine F rau . . ., bis
382

J ohannes 2,1 (Â » 3)

er eine ebenbà ¼ rtige findet. | | A botli RN 26 (7C): R. SA qiba (t um 135) sagte: W er eine

nichtebenblirtige F rau nimmt, à ¼ bertritt 5 Gebote: â € ž Du sollst nicht Rache ausà ¼ ben*

Lv 19, 18; â € ž Du sollst nicht Z orn nachtragen" Lv 19, 18; â € ž Du sollst deine Brà ¼ der nicht

in deinem Herzen hassen" Lv 19,17; â € ž Du sollst deinen N Ã ¤ chsten lieben wie dich selbst"

Lv 19,18; u. â € ž es lebe dein Bruder bei dir* Lv 25,35. Darum daà Ÿ er sie haà Ÿ t, wà ¼ nscht

er, daà Ÿ sie sterbe, u. so wird er erfunden als einer, der die F ortpflanzung aus der

W elt tilgt. â € ” In TSota 5,11 (302) R. fA qibas Schà ¼ ler, R. Melr (um 150), als A utor. II

N idda 69b Bar: Z wà ¶ lf F ragen legten die Leute von A lezandria dem R. J ehoschuaf

b. Chananja (um 90) vor. (Darunter auch die:) W as soll der Mensch tun, daà Ÿ ihm

mà ¤ nnliche K inder zuteil werden? E r antwortete: E r nehme eine ebenbà ¼ rtige F rau

u. heilige sich selbst (halte sich keusch) zur Z eit der Beiwohnung. Man entgegnete

ihm: V iele haben das getan, u. es hat ihnen nichts genà ¼ tzt. V ielmehr, er erflehe es

sich von dem, dessen die K inder (SÃ ¶ hne) sind, s. Ps 127,3: E in E rbteil von J ahve

sind SÃ ¶ hne, ein Lohn ist Leibesfrucht. W as hat er ihnen geantwortet? Das eine ohne
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das andre genà ¼ gt nicht. II F erner s. Q id 70b; . 70 » ; 70 » bei Lk 1, 5 N r. 1.

n. GnR 18 (12b): R. Tanchuma (um 380) hat gesagt: W enn ein Mensch eine F rau

aus seiner V erwandtschaft nimmt, heià Ÿ t es in bezug auf ihn Gn 2,23: Das ist Bein von

meinem Gebein. | | Bei der V erwandtenheirat kam namentlich die N ichte des Brà ¤ utigams,

die Tochter seiner Schwester in Betracht. TQ id 1,4 (334): Der Mann nehme keine

F rau, bis die Tochter seiner Schwester herangewachsen ist (erst wenn ihm diese nicht

gefà ¤ llt, sehe er sich nach einer andren um). | | Sanh 76b Bar: W er seine N achbarn liebt

u. seine V erwandten (einander) nà ¤ hert u. die Tochter seiner Schwester heiratet u. einem

A rmen in der Stunde seiner Bedrà ¤ ngnis Geld leiht, à ¼ ber den sagt die Schrift: Da wirst

du rufen, u. J ahve wird antworten J es 58,9. â € ” Dasselbe J fb 62b.

O. K ^ h 62b; (A ls Ben K alba Sabuaf von der heimlichen V erlobung seiner Tochter

Rahel mit seinem damaligen Hirten, dem spà ¤ teren R. f A qiba, f um 135, hà ¶ rte) entfernte

er sie aus seinem Hause u. entzog ihr durch ein Gelà ¼ bde den Genuà Ÿ von seinem V er-

mà ¶ gen (d. h. er enterbte sie. Spà ¤ ter hat er das Gelà ¼ bde zurà ¼ ckgenommen). | | pQ id 1,

60c, 24: R. J ose b. Bun (um 350) hat gesagt: A uch wenn jemand eine nicht eben-

bà ¼ rtige F rau nahm, pflegten seine V erwandten ein F aà Ÿ zu nehmen, das sie mit ge-

rà ¶ steten à „ hren u. N à ¼ ssen fà ¼ llten u. in Gegenwart der K inder zerbrachen; u. die K inder

lasen sie auf u. riefen: Der u. der ist von seiner F amilie abgeschnitten, fx f^ . W enn

er sie aber durch Scheidung entlieà Ÿ , so pflegten sie ebenso zu tun u. riefen: Der u.

der ist zu seiner F amilie zurà ¼ ckgekehrt. â € ” Dasselbe Midr Ruth 4, 7 (136b). | | K  ° th 28b

Bar: W ie verhà ¤ lt es sich mit der , dem A bschneiden von der F amilie? W enn

einer von den Brà ¼ dern eine nicht ebenbà ¼ rtige F rau nahm, so kamen die A ngehà ¶ rigen

der F amilie u. nahmen ein F aà Ÿ , das mit F rà ¼ chten angefà ¼ llt war, u. zerbrachen es auf
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der Straà Ÿ e u. sprachen: Unsere Brà ¼ der, Haus Israel, hà ¶ ret: Unser Bruder so u. so hat

eine nicht ebenbà ¼ rtige F rau genommen, u. wir fà ¼ rchten, daà Ÿ sich seine N achkommen-

schaft mit unsrer N achkommenschaft vermischen mà ¶ chte. K ommt u. nehmt euch (von

den F rà ¼ chten) zum Beweis (Z eugnis) fà ¼ r die kommenden Geschlechter, damit sich

seine N achkommenschaft nicht mit unsrer N achkommenschaft vermische.

p. Midr Ruth 3,10 (134b): R. Schcmu8l b. J icchaq (um 300) hat gesagt: Die F rau hat

einen armen J Ã ¼ ngling lieber als einen reichen A lten. V gl. auch Midr Ps 24 bei Mt 9,15 S.513, q.

q. J " b 44 » Bar: Die à „ ltesten seiner Stadt sollen ihn (den zur Leviratsehe V er-

pflichteten) rufen lassen u. ihm zureden Dt 25, 8. Das lehrt, daà Ÿ sie ihm einen Rat

erteilten, der fà ¼ r ihn passend war. W enn er jung war u. sie alt, er alt u. sie jung,

so sagten sie zu ihm: W as hast du bei der J ungen zu suchen, was hast du bei der

A lten zu suchen! Geh zu deinesgleichen u. bringe keinen Z ank in dein Haus. â € ” Das-

selbe J eb 101b. | | F erner s. A nm. t.

r. TJ Â ° b 8,4 (249): Der Mann darf, nicht ohne F rau sein, aber die F rau darf ohne

Mann sitzen. | | J eb 6, 6: Der Mensch darf nicht von der F ortpflanzung ablassen, es sei

denn, daà Ÿ er K inder hat. Die Schule Schammais sagte: Z wei mà ¤ nnliche K inder. Die

Schule Hilleis sagte: E in mà ¤ nnliches u. ein weibliches, s. Gn 5,2: A ls ein Mà ¤ nn-


J ohannes 2, 1 (8 3)

383

liches n. ein W eibliches scbuf er sie. â € ” Z u dieser K ontroverse s. J " b 61b. | | J eb 61b;

Hat er K inder, so darf er von der F ortpflanzung ablassen, von der F rau darf er nicht

ablassen. Das ist eine Unterstà ¼ tzung fà ¼ r Rab N nchman (t 320), der im N amen Sch ° mu8ls

(t 254) gesagt hat: W enn ein Mensch auch sehr viele K inder hat, so ist es ihm ver-

boten, ohne F rau dazustehn; s. Gn 2, 18: E s ist nicht gnt, daà Ÿ der Mensch allein sei.

E s gibt aber docb andre, welche sagen: Hat er K inder, so darf er von der F ort-

pflanzung ablassen, u. er darf auch von der F rau ablassen (unbeweibt bleiben)! Soll

man sagen, daà Ÿ das eine W iderlegung dessen ist, was Rab N acbman im N amen Sch ° mu8ls

gesagt hat? N ein; wenn er keine K inder hat, so nimmt er eine F rau, die empfà ¤ ngnis-

fà ¤ hig ist; hat er K inder, so nimmt er eine F rau, die nicht empfà ¤ ngnisfà ¤ hig ist. II J eb62b

Bar: R. J lhoschua; (um 90) sagte: Hat ein Mensch in seiner J agend ein W eib ge-

uommen, so nehme er auch in seinem A lter ein W eib; hatte er K inder in seiner J ugend,

so wird er auch in seinem A lter K inder haben, s. Q oh 11, 6. Parallelen: Midr Q oh 11,6

(52* ); A bothRN 3 (2C); in GnR61 (38c) R. Sch ° mu8l b. N achman, am 260, A utor.
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* . Pes 112Â » s. bei Mt 5, 32 S. 321 oben.

t. Sanh 76* Bar: E ntweihe deine Tochter nicht, indem du sie zur Hure werden

là ¤ à Ÿ t Lv 19,29. R. E là ¼ ezer (um 90) sagte: Das ist der, welcher seine Tochter an einen

A lten verheiratet. | | Sanh 76b s. bei N r. 2,6. | | A bothRN 23 (6d): Rabban SchimSon

b. Gamliel (um 140) sagte: W er Tora in seiner J ugend lernt, gleicht einem J Ã ¼ ngling,

der eine J ungfrau heiratet; sie paà Ÿ t zu ihm, u. er paà Ÿ t zu ihr, sie fà ¤ llt ihm zu, n. er

fà ¤ llt ihr zu. W er Tora in seinem A lter lernt, womit ist der zu vergleichen? Mit einem

A lten, der eine J ungfrau heiratet; sie paà Ÿ t zu ihm, aber er paà Ÿ t nicht zu ihr; sie

fà ¤ llt ihm zu, aber er entfernt sich von ihr; s. Ps 127,4: W ie Pfeile in eines Helden

Hand, so sind Sà ¶ hne der J ugend; u. darauf heià Ÿ t es V ers 5: W ohl dem Manne, der

seinen K Ã ¶ cher davon voll hat. | j BQ 60b: R. J icchaq (um 800) sprach zu ihnen: Ich will

euch ein Gleichnis sagen. W omit là ¤ à Ÿ t sich die Sache vergleichen? Mit einem Menschen,

der zwei F rauen hat, eine junge u. eine alte. Die junge reià Ÿ t ihm die weià Ÿ en Haare

aus u. die alte die schwarzen; so wird er als K ahlkopf erfunden auf beiden Seiten. | l

E ine Unsitte des vorezilischen J erusalems erwà ¤ hnt Sanh 104" : W ie sitzt sie so einsam

die volkreiche Stadt K L 1,1. Raba (t 352) hat gesagt, R. J ochanan (t 279) habe1 gesagt:

W eil sie die Minderjà ¤ hrige (Q ^ tanna) mit einem E rwachsenen u. die E rwachsene mit

einem Minderjà ¤ hrigen (unter 13 J .) verheirateten, damit ihnen viele K inder wà ¼ rden

(darum muà Ÿ die volkreiche Stadt einsam sitzen). â € ” V gl. Midr K L 1,1 (43b): W ie

haben sich die Israeliten vermehrt? Hatte ein Mensch seinen Sobn im A lter von

12 J ahren mit einer F rau, die gebà ¤ ren konnte, verheiratet u. dann wieder seinen E nkel-

sohn in einem A lter von 12 J ahren, so hatte sein Sohn noch nicht ein A lter von

26 J ahren erreicht, als er schon E nkelkinder sah, um zu erfà ¼ llen: Und Behaue K inder
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von deinen K indern. F riede à ¼ ber Israel Ps 128,6!

U. K eth 7, 7 f.: Hat sich einer mit einer F rau verlobt. . . unter der Bedingung, daà Ÿ

kein Leibesfehler an ihr sei, u. es finden sich an ihr solche, so ist sie nicht verlobt

(die V erlobung ist ungà ¼ ltig). F à ¼ hrte er sie ohne besondere V erabredung dieser Be-

dingung heim, u. es finden sich an ihr Leibesfehler, so kann sie (mittelst Scheide-

briefes) ohne Hochzeitsverschreibung entlassen werden. A lle Leibesfehler, die Priester

(fà ¼ r den Priesterdienst) untauglich machen (vgl. Lv 21,17 ff.), machen auch F rauen

untauglich. W aren an ihr Leibesfehler entstanden, wà ¤ hrend sie noch im Hause ihres

V aters war, so muà Ÿ der V ater den Beweis erbringen, daà Ÿ diese F ehler erst entstanden

sind, nachdem sie verlobt war, daà Ÿ also sein (d. h. das dem E hemann bereits ge-

hà ¶ rende) F eld verheert worden ist. W ar sie in die Gewalt des E hemanns (durch die

Heimfà ¼ hrung) à ¼ bergegangen (als die F ehler sich zeigten), so muà Ÿ der E hemann den

Beweis erbringen, daà Ÿ jene Leibesfehler an ihr waren, bevor sie verlobt wurde, daà Ÿ

also sein K auf ein auf Irrtum beruhender K auf gewesen ist. So R. Melr (um 150). Die

Gelehrten sagten: F Ã ¼ r welchen F all sind diese W orte gesagt worden? Bei verborgenen

Leibesfehlern; aber bei offensichtlichen Leibesfehtern kann er keine K lage anbringen;

u. wenn eine Badeanstalt in jener Stadt ist, so kann er auch wegen verborgener Leibes-
384

J ohannes 2, 1 (H 3. 4 Ã „ )

fehler keine K lage anbringen, weil er sie durch seine weiblichen V erwandten untersuchen

lassen kann. â € ” Der A nfang der Stelle auch Q id 2,5; ferner s. bei Mt5,32 S. 817 f.

V . Bekh 45b: Resch Laqisch (um 250) hat gesagt: E in Hochgewachsener heirate nicht

eine Hochgewachsene, es kà ¶ nnte ein Mastbaum aus ihnen hervorgehn; ein Z werg heirate

nicht eine Z wergin, es kà ¶ nnte ein Dà ¤ umling aus ihnen hervorgehn; ein Hochblonder

heirate nicht eine Hochblonde, es kà ¶ nnte ein A lbino aus ihnen hervorgehn; ein Schwarzer

heirate nicht eine Schwarze, es kà ¶ nnte ein schwarze K anne aus ihnen hervorgehn.

W . pQ id 4, 66b, 27: A bba à ¼ rjan aus Sidon (um 180? ) hat im N amen des A bba

Scha' ul (um 150) gesagt: . . . Die meisten Sà ¶ hne gleichen den Brà ¼ dern der Mutter. II

BB 110* : Baba (t 352) hat gesagt: W er eine F rau nimmt, muà Ÿ auf deren Bruder

achten; s. E x 6,23: , A hron nahm sich E lischebai, die Tochter (A mminadabs, die

Schwester N achschons, zum W eibe." Da es heià Ÿ t .die Tochter cA mminadabs" , weià Ÿ

ich denn da nicht, daà Ÿ sie die Schwester N achschons war? W as will die Schrift

lehrend sagen mit â € ž Schwester N achschons* V Daraus kann man entnehmen, daà Ÿ der,
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welcher ein W eib nimmt, auf dessen Brà ¼ der achten muà Ÿ . In einer Bar ist gelehrt

worden: Die meisten Sà ¶ hne gleichen den Brà ¼ dern der Mutter.

4. Die W erbung.

N ach getroffener W ahl erfolgte die W erbung um die Braut. Dieselbe

muà Ÿ te, solange die Braut eine Q ' tanna oder eine N a& ara war, bei deren

V ater angebracht werden. Der F achausdruck fà ¼ r W erbung war tot1" * ? ,

von rrjB = agut zureden" , nà ¤ mlich zur E inwilligung in die V erlobung.

Doch befaà Ÿ t der A usdruck ywta zugleich alle jene V erhandlungen unter

sich, die dem V erlà ¶ bnis vorangingen, u. deren E rgebnisse im E hevertrag

schriftlich festzulegen waren. Die W ichtigkeit, die man diesen V erhand-

lungen beigemessen hat, erhellt daraus, daà Ÿ sie selbst an einem Sabbat »

gefà ¼ hrt werden durften, u. daà Ÿ Rab (f 247) denjenigen geià Ÿ eln lieà Ÿ ,

der die V erlobung ohne sie vornahm.b

Der E hevertrag hieà Ÿ n^ ns (sachlich nicht verschieden von dem dagesch-losen " ans)

= .Geschriebenes* = .V erschriebenes* ; vollstà ¤ ndiger n^ ps ite (zB J  « b 15, 3; pJ  « b 16,

14d,33), ferner ie:-? s, ypt, = tpepvtj (zB pK Â « th 7, 31c, 23) u. Tf' ss, y^ ti^ i

= yafiix a, yaftiax d (zB Pesiq 52h; pe8iqR 15 (76b); E x R 47 (101d); Tanch ss.i -= 119Â » ;

a? Â » 8" ); Tob 17, 14: avyygaiprj.

Die bei der W erbung im E hevertrag festzusetzenden V ereinbarungen

betrafen:

A . Die A ussteuer der Braut. â € ” J eder V ater war verpflichtet,

seiner Tochter eine A ussteuer oder A usstattung nt} * " ip1 in die E he mit-

zugeben. à œ ber ihr Mindestmaà Ÿ bestimmt K eth 6,5: W er seine Tochter


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ohne nà ¤ here A ngabe (à ¼ ber die Hà ¶ he der A ussteuer) verheiratet, soll

ihr nicht weniger geben als 50Z uz (s. bei Mt S.292 N r. 9 u. S.2942))....

Und ebenso wenn man eine (ortsarme) W aise verheiratet, soll man ihr

(aus der A rmenkasse) nicht weniger als 50 Z uz geben. W enn aber die

K asse dazu imstande ist, soll man sie nach ihrem A nsehen (Stand u.

Herkunft) aussteuern Tweo.1 â € ” Die standesgemà ¤ à Ÿ eA ussteuer bildete

1 rwr. kann auch .Mitgift" (s. B) bedeuten, zB K ' th 68 » , wo tusx  » ros^ t .die A ussteuer

der Braut selbst" u. i » an rc:-c .die Mitgift an den Mann" nebeneinander genannt werden.

1A bweichend TK Â « th 6,4 (267): So hat R. J ebuda (um 150) gesagt: W er seine

Tochter ohne nà ¤ here A ngabe (à ¼ ber die Hà ¶ he der A ussteuer) verheiratet, der soll ihr

nicht weniger als 5 SelaJ (â € ” 20 Z uz) geben. In frà ¼ herer Z eit hat man dafà ¼ r alle ihre

Bedà ¼ rfnisse (zur A usstattung) eingekauft. â € ” Diese Stelle zeigt zugleich, daà Ÿ es sich

oben in K Â » th 6,5 nicht um die Mitgift an den Mann handelt.


J ohannes 2,1 (Â « 4A . B)

385

also die Regel. In den à ¤ rmeren V olksschichten wird sie sich auf die

notwendigsten K leidungsstà ¼ cke u. Hausgerà ¤ te beschrà ¤ nkt haben; in

den reicheren F amilien konnten auch Sklaven, Grundstà ¼ cke u. bares

Geld zur A ussteuer gehà ¶ ren. A lle diese A usstattungsgà ¼ ter, die auch

noch in der E he durch Geschenke oder E rbschaften vermehrt werden

konnten, blieben E igentum der F rau; dem Mann stand aber die N utz-

nieà Ÿ ung von ihnen zu; C sie hieà Ÿ en deshalb ail » a 1033 = Gà ¼ ter der N utz-

nieà Ÿ ung (wà ¶ rtlich: Gà ¼ ter des Melkens). < â € ¢ V erminderte oder vermehrte

sich ihre Substanz in der E he, so kam V erlust u. Gewinn auf das

K onto der F rau.e Bei eimr A uflà ¶ sung der E he nahm die F rau wieder

an sich, was davon noch vorhanden war; man nannte diese A us-

stattungsgà ¼ ter deshalb auch nas ywwn â –   poaasn n^ oss = Gà ¼ ter, die mit

der F rau kommen u. gehen (K cth 8, 6; BB 9, 9).

a. TSchab 10,22 (186): R. Schimon b. E ifazar (um 190) hat gesagt: (Die Schule
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Schammais habe gesagt:) Man darf an einem Sabbat keine A lmosen fà ¼ r die A rmen

in einer Synagoge festsetzen, auch nicht um eine mà ¤ nnliche oder weibliche W aise zu

verheiraten; man darf keine W erbungsverhnndlungen zwischen Mann u. F rau fuhren

â € ¢ j-sum u. man darf fà ¼ r einen K ranken nicht beten. Die Schule Hillels aber er-

laubt « es. â € ” Parallelen: Schab 12* ; 150* .

b. J ' b 52* : Rab lieà Ÿ den geià Ÿ eln, der sich ohne " ans verlobte. â € ” Dasselbe Q id 12b. II

pQ id 8, 641Â » , 50: SchemuSl (t 254) hat gesagt: W er sich ohne verlobt, wird

gegeià Ÿ elt; aber die V erlobung ist gà ¼ ltig.

C. K Â « th 8,1: F ielen der F rau nach der V erheiratung GÃ ¼ ter (als Geschenk oder durch

E rbschaft) zu, so stimmen die Schulen Schammais u. Hillels darin Oberein, daà Ÿ , wenn

sie sie verkauft oder verschenkt hat, der Mann sie den E mpfà ¤ ngern wieder abnehmen

kann (denn ihm stand der N ieà Ÿ brauch davon zu). | | K  « th 8,8: F ielen ihr Gelder zu,

so wird dafà ¼ r Grund u. Boden angekauft, u. er genieà Ÿ t den N utzen davon. | | K > th 8,5:

F ielen ihr alte Sklaven u. Sklavinnen zu, so werden sie verkauft, u. es wird dafà ¼ r

Grund u. Boden angekauft, u. er genieà Ÿ t den N utzen. R. Schim' on b. Gamliel (um 140)

sagte: Sie braucht sie nicht zu verkaufen, weil sie eine E hre ihres V aterhauses sind. â € ”

à „ hnliches in den dann folgenden W orten. | | K  « th 6,1: V on ihrer (der F rau) E rbschaft

genieà Ÿ t der Mann den N ntzen, solange sie lebt.

d. BQ 90 « : W enn Mann oder F rau von den Gà ¼ tern der N utznieà Ÿ ung siin ' oss ver-

kaufen, so haben sie nichts getan (d. h. der V erkauf ist ungà ¼ ltig: die F rau kann nicht

verkaufen, weil dem Mann die N utznieà Ÿ ung zusteht; der Mann kann nicht verkaufen,

weil die F rau Besitzerin ist). â € ” E benso werden nun auch die einzelneu A ustattungs-

gà ¼ ter bezeichnet als > ii^ ronj, â € ž V ieh der N utznieà Ÿ ung" (pJ  » b 7,8* ,' 27), > i> o vfll
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.Sklaven der N utznieà Ÿ ung' (s. B, » ),  » ft> J rr^ ij .Sklavin d. N .' (K  « th 79b). _ Raschi

zu J Â « b 66* : .Manche bringt viel Geld in die E he mit, aber sie verschreibt in ihrem

E hevertrag nicht alles (als Mitgift ihrem Mann), sondern behà ¤ lt (als A usstattungsgut)

fà ¼ r sich selbst zurà ¼ ck; das sind die nV  » ,D3J .Gà ¼ ter der N utznieà Ÿ ung" ; .der Mann hat

von ihnen die N utznieà Ÿ ung, u. das K apital verbleibt ihr." â € ” E ine haggadische Deutung

in pJ Â « b 7,8* , 40: R. Chijja b. A d(d)a (nm 250) fragte vor R. Mana (I): W as bedeutet

jiie  « na » .Sklaven der N utznieà Ÿ ung' ? E r antwortete: W ie man sagt: Melke, melke

j' V a! â € ” In GnR 45 (28 b) wjrd die F rage dem Resch Laqisch, um 250, vorgelegt. â € ”

E ine iihv rntv soll Hagar gewesen sein: A braham muà Ÿ te sie erhalten, ohne sie ver-

kaufen oder entlassen zu dà ¼ rfen GnR 45 (28 » > ). e. V gl. J  « b 7,1 in B, » .

B. Die Mitgift der Braut. â € ” V erschieden von den A usstattungs-

gà ¼ tern (A ) war die Mitgift M? )rq. Sie wird meist in Geld bestanden

haben, daneben aber auch aus Gebrauchsgegenstà ¤ nden, V ieh u. Sklaven.'

Strack n. Billerbeck, N T II. 25


386

J ohannes 2,1 (Â « 4 B)

Ihre Hà ¶ he war in das Belieben des Brautvaters gestellt. Rabbi wà ¼ nschte

fà ¼ r Brà ¤ ute, deren V ater verstorben war, eine Mitgift, die den zehnten

Teil des nachgelassenen và ¤ terlichen V ermà ¶ gens betrug, g R. J ' huda

(um 150) forderte, daà Ÿ die Mitgift der spà ¤ ter verheirateten Tà ¶ chter

derjenigen der zuerst verheirateten gleichkomme. « Rab (f 247) hat

reine Geldheiraten verurteilt: W er eine F rau des Geldes wegen heiratet,

dem werden unwà ¼ rdige (nicht ebenbà ¼ rtige) K inder zuteil, s. Hos 5,7:

,Gegen J ahve haben sie treulos gehandelt, denn fremde (von einer

nicht ebenbà ¼ rtigen F rau stammende) K inder haben sie gezeugt* ; u.

wenn du sagen wolltest: ,Das Geld bleibt erhalten' , so sagt die Schrift

lehrend (das.): Â » N un wird ein Monat sie verschlingen samt ihren Teilen."

Und wenn du sagen wolltest: ,Sein Teil, aber nicht ihr (der F rau) Teil' ,

so sagt die Schrift lehrend: .Ihre Teile* ; u. wenn du sagen wolltest:

,E rst nach langer Z eit' , so sagt die Schrift lehrend: â € ž E in Monat*


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Q id 70* .â € ” Die vereinbarte Mitgift ging mit der V erheiratung in den

Besitz des Mannes à ¼ ber, ihm allein stand das V erfà ¼ gungsrecht darà ¼ ber

zu; ihre Mehrung war sein Gewinn, ihre Minderung sein V erlust.' Doch

muà Ÿ te der W ert der Mitgift der F rau sichergestellt werden; ' denn bei

A uflà ¶ sung der E he durch Scheidung oder durch den Tod des Mannes

konnte die F rau sie als einen Teil ihrer Hochzeitsverschreibung (s. C)

zurà ¼ ckfordern. W egen dieser ihrer Sicherstellung nannte man die als

Mitgift eingebrachten Gà ¼ ter bna yect t » : , Gà ¼ ter des eisernen K lein-

viehs* = Gà ¼ ter des eisernen Bestandes.' â € ” Daà Ÿ mancher Schwieger-

vater die versprochene Mitgift spà ¤ ter nicht gegeben hat, zeigt eine

drastische W endung in K eth 13, 5.k

f. A n Gebrauchsgegenstà ¤ nde wird in erster Linie zu denken sein Taian 24 « :

E ines Tages ging (E Uazar aus Birath) auf den Markt, um Mitgift  » " an: fà ¼ r seine

Tochter zu kaufen. Die A lmosenerheber sahen ihn u. verbargen sich vor ihm (weil er

alles, was er bei sich hatte, als A lmosen zu geben pflegte). E r lief ihnen nach u.

sprach: Ich beschwà ¶ re euch, womit seid ihr beschà ¤ ftigt? Sie antworteten: Mit einem ver-

waisten Brautpaar (fà ¼ r das wir sammeln oder einkaufen). E r sprach: Beim Tempeldienst!

sie gehen meiner Tochter vor! E r nahm alles, was er bei sich hatte, u. gab es ihnen. | |

V ieh folgt aus der Bezeichnung: .Gà ¼ ter des eisernen K leinviehs* .| | Sklaven s. A nm. « " .

g. K Â ° th t> 8* Bar: Rabbi sagte: E ine Tochter, die (nach des V aters Tode) von den

Brà ¼ dern unterhalten wird, soll den zehnten Teil des V ermà ¶ gens (als Mitgift) erhalten. â € ”

Parallele: TK eth 6, 3 (267); K Hh 68* .â € ” Spater scheint diese Regel Rabbis all-

gemeinere Geltung erlangt zu haben; wenigstens wird K > th 52b auf die F rage, wie-
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viel ein V ater seiner Tochter als Mitgift aushà ¤ ndigen soll, geantwortet: A baje (t 338/9)

u. Raba (f 352) haben beide gesagt: Bis zum zehnten Teil des V ermà ¶ gens.

h. K ' th 6,6: R. J ' huda (um 150) hat gesagt: W enn jemand die erste Tochter ver-

heiratet hat (u. dann starb), soll man der zweiten ebensoviel geben, wie er der ersten

gegeben hat. Die Gelehrten aber sagten: Manchmal war ein Mensch arm, u. er wurde

reich, oder reich u. er wurde arm. V ielmehr schà ¤ tzt man das V ermà ¶ gen ab u. gibt

ihr. â € ” Parallele: TK Hh 6,8.

LJ Â » b 7,1: W enn eine W itwe1 einem Hohenpriester, eine Geschiedene1 oder eine

durch die Z eremonie des Schuhausziehens E ntlassene1 einem gewà ¶ hnlichen Priester

1 Diese F rauen machten die E he des Hohenpriesters, bezw. des Priesters zu einer

illegitimen E he, s. oben N r. 3, A .


J ohannes 2,1 (Â « 4 B. C) 387

Sklaven der N utznieà Ÿ ung J ii » " a » u. Sklaven des eisernen Bestandes V na -s^ " i; y

in die E he eingebracht hat, so dà ¼ rfen die Sklaven der N utznieà Ÿ ung (weil sie der un-

erlaubten F rau gehà ¶ ren) keine Priesterhebe essen; die Sklaven des eisernen Bestandes

aber (weil sie in den Besitz des Mannes à ¼ bergegangen sind) dà ¼ rfen davon essen. Und

so verhalt es sich mit den Sklaven der N utznieà Ÿ ung: wenn sie sterben, sterben sie

ihr (der F rau; der Mann braucht sie nicht zu ersetzen, weil sie E igentum der F rau

sind), u. wenn sie (an W ert) zunehmen, nehmen sie ihr zu. Obgleich er zu ihrer E r-

nà ¤ hrung verpflichtet ist, dà ¼ rfen sie keine Priesterhebe essen. Und so verhà ¤ lt es sich

mit den Sklaven des eisernen Bestandes: wenn sie sterben, sterben sie ihm, u. wenn

sie zunehmen, nehmen sie ihm zu; weil er zu ihrem E rsatz hypothekarisch verpflichtet

ist, darum dà ¼ rfen sie Priesterhebe essen.

k. h> th 13,5: W enn jemand seinem Schwiegersohn Geld (als Mitgift) festsetzt u.

ihm (hinterher statt der vollen Hand) den (nichts gebenden) F uà Ÿ entgegenstreckt, so

kann sie sitzen, bis ihr K opf grau wird. (Durch die V erlobung gehà ¶ rt die F rau dem

Mann an; gibt dieser keinen Scheidebrief, so muà Ÿ sie unverheiratet bleiben.) A dmon
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(ein Polizeirichter in J erusalem) sagte: Sie kann sagen: W enn ich selbst das Geld

festgesetzt hatte, dann mà ¼ à Ÿ te ich sitzen, bis mein K opf grau wird; jetzt, da mein

V ater fà ¼ r mich festgesetzt hat, was kann ich dazu tun? E ntweder fà ¼ hre mich heim

oder entlasse mich (durch Scheidebrief)! Rabban Gamliel (um 90) hat gesagt: Ich gebe

den W orten A dmons den V orzug. â € ” A nders TK > th 18,1 (275): R.J ose b. J Â « huda

(um 180) hat gesagt: N icht sind A dmon u. die Gelehrten verschiedener Meinung dar-

à ¼ ber gewesen, daà Ÿ die, fà ¼ r welche ihr V ater die F estsetzung getroffen hat, sagen

kà ¶ nne: .Mein V ater hat fà ¼ r mich festgesetzt, was kann ich dazu tun? E ntweder fà ¼ hre

mich heim oder entlasse mich! " â € ” worà ¼ ber sie verschiedener Meinung gewesen sind,

das betraf die, die fà ¼ r sich selbst festgesetzt hat (also die Bogereth, Mannbare); denn

A dmon sagte: Sie kann sagen: Ich meinte, daà Ÿ mein V ater mir geben wà ¼ rde; jetzt,

da mein V ater mir nicht gibt, was kann ich dazu tun? E ntweder fà ¼ hre mich heim

oder entlasse mich! Rabban Gamliel hat gesagt: â € ž Ich gebe den W orten A dmons den

V orzug* . W er aber Geld fà ¼ r seine minorenne Tochter festsetzt u. ihm den F uà Ÿ ent-

gegenstreckt, den zwingt man zu geben; denn man verhilft einem Menschen zu V er-

dienst, aber nicht zu Schuld. â € ” Parallelstellen: pE Â ° th 18, 36m, 46; K ' th 109* . In der

letzten Stelle erklà ¤ rt Rab (f 247), daà Ÿ man den V ater nicht zwinge, Geld zu geben,

sondern den Brà ¤ utigam, den Scbeidebrief zu geben. F erner hier mehrmals die Be-

merkung: R. J icchaq b. E lsazar (wohl der à „ ltere um 280) hat im N amen des Chizqijja

(um 240) gesagt: à œ berall, wo Rabban Gamliel gesagt hat: â € ž Ich gebe den W orten

A dmons den V orzug* , ist die Halakha nach diesem.

C. Die Hochzeitsverschreibung der Braut. Die wichtigste F est-

setzung im E hevertrag betraf die Hochzeitsverschreibung nsr.s oder


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" ? â –   = warf,1 d. h. diejenige Geldsumme, die bei A uflà ¶ sung der E he

durch Scheidung oder Tod des Mannes aus dem V ermà ¶ gen des letzteren

an die F rau auszuzahlen war. Bei der Berechnung der K > ' thubba unter-

schied man diejenige Summe, die ohne RÃ ¼ cksicht auf die Mitgift der

F rau, u. eine andre Summe, die gerade mit Berà ¼ cksichtigung dieser

Mitgift fà ¼ r die F rau auszusetzen war. Die erstere, Grundtax e ii? r ge-

nannt, war zunà ¤ chst fà ¼ r alle Israelitinnen gleich: sie betrug, wenn die

F rau bei ihrer V erheiratung eine J ungfrau war, 200 Z uz, wenn eine

W itwe, 100 Z uz. Die Grundtax e durfte aber von jedem Mann durch

eine beliebig groà Ÿ e » Z ugabe" , ntijSp oder p^ p, erhà ¶ ht werden. So

1 Daà Ÿ -" : n. ; -t im weiteren Sinn auch den E hevertrag selbst bezeichnen kà ¶ nnen,

s. bei N r. 4 A nfang.

25*
888

J ohannes 2,1 (* 4 C)

nahm zB die Priesterschaft das Recht fà ¼ r sich in A nspruch, fà ¼ r die

J ungfrauen ihres Standes ohne weiteres eine K ethubba von 400 Z uz

festzusetzen. » ! Herrschte so schon infolge der â € ž Z ugaben* eine groà Ÿ e

V erschiedenheit zwischen den K ethubboth der einzelnen F rauen, so

wuchs diese noch mehr infolge der E rhà ¶ hung, die jede K ethubba je

nach der Grà ¶ à Ÿ e der Mitgift der F rau erfuhr. Brachte zB eine F rau

1000 Z uz in bar als Mitgift in die E he ein, so hatte der Mann die

K  ° thubba um 1500 Z uz zu erhà ¶ hen, d. h. die ganze bare Mitgift + 50 ° /o

Z uschlag auà Ÿ er der obigen Grundtax e u. â € ž Z ugabe" als K ethubba aus-

zusetzen. A nders soweit die Mitgift in Sachen oder Sklaven bestand. In

diesem F all fand eine Schà ¤ tzung der Mitgift statt. Stimmte Schà ¤ tzung

u. wirklicher W ert à ¼ berein, so war die volle geschà ¤ tzte Summe als

K ethubba in A nsatz zu bringen; stimmten sie nicht à ¼ berein, so war

der Mann berechtigt, ein F à ¼ nftel oder 20 ° /o weniger, als die Schà ¤ tzung
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betrug, als K ethubba zu bestimmen, immer natà ¼ rlich auà Ÿ er der Grund-

tax e u. der Z ugabe zu dieser, n Man sieht, daà Ÿ die K ethubba unter

Umstà ¤ nden eine ganz bedeutende Hà ¶ he erreichen konnte. W ir hà ¶ ren

deshalb auch nicht bloà Ÿ von E ethubboth, die 1000 Z uz, sondern auch

von solchen, die 10000 Z uz betrugen (s. pK eth 7, 31" , 4; K eth 63b; vgl.

auch K eth 5,1 in A nm. m); einmal wird sogar von einer Millionen-

K " thubba gesprochen (s. SDt 31,14 Â § 305 bei J oh 3,1 S. 414 f.). Offenbar

muà Ÿ te eine betrà ¤ chtliche K ethubba etwaige Scheidungsgelà ¼ ste auf Seiten

des Mannes stark niederhalten ; o einigemal wird denn auch versichert,

daà Ÿ gerade die E rschwerung der E hescheidung ein Grund fà ¼ r die E in-

fà ¼ hrung der K  ° thubba gewesen sei.P â € ” Die ganze K ethubba hatte der

Mann durch hypothekarische V erpfà ¤ ndung seiner gesamten Liegen-

schaften oder, wenn er solche nicht besaà Ÿ , durch Stellung eines leistungs-

fà ¤ higen Bà ¼ rgen sicherzustellen, q â € ” Ohne F estsetzung einer K ethubba

sollte keine E he geschlossen werden. R. Mei' r (um 150) trug sogar kein

Bedenken, jede E he, bei der weniger als 200, bezw. 100 Z uz als K ethubba

vereinbart waren, fà ¼ r ein K onkubinat zu erklà ¤ ren; er sah das Merkmal,

das die legitime E hefrau vom K ebsweibe unterschied, gerade darin,

daà Ÿ die erstere im Besitz einer K ethubba u. die letztere ohne eine

solche war. Seine Meinung fand zuerst W iderspruch, scheint aber spà ¤ ter

durchgedrungen zu sein.r â € ” à œ ber das A lter der K ethubba gingen zwei

Meinungen nebeneinander her. N ach der einen sollte die K thubba eine

biblische A nordnung sein. So R. Meir (um 150) u. (wenigstens nach der


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einen à œ berlieferung) Rabban Schimon b. Gamliel (um 140). Man berief

sich darauf, daà Ÿ bereits mit dem alttestamentl. irtb (Morgengabe) die

K ethubba gemeint sei, u. daà Ÿ die Hà ¶ he der K  ° thubba schon durch

E x 22,15 f. in V erbindung mit Dt 22, 29 festgesetzt sei. « N ach der

andren Meinung war die K ethubba eine E inrichtung der Sopherim

(d. h. der Sohriftgelehrten der vormischnischen Periode, s. bei Mt S. 79

N r. 2). So R. J ehuda (um 150) u. (nach einer andren à œ berlieferung)


J ohannes 2,1 (Â « 4 C)

389

Rabban Schimon b. GamliSl; spà ¤ ter auch Sch ° muel (f 254) u. Rab

N achman (f 320).* Die frà ¼ heste N achricht, die wir à ¼ ber die K ' thubba

besitzen," stammt aus der Z eit um 100 v. Chr.1

/. * } -< b, r/* i zB pK < th 7, 81e, 21. 22. 23: E ine F rau, die ohne K ethubba

p » kW zu entlassen ist. | | Das. Z . 25. 26: E ine halbe K ethubba y> t ruV t. | | pPcs4,31c,7

sagt eine F rau: Ich werde es mir auf meine K ethubba anrechnen lassen. | | K eth63Â «

viermal: Die K  « thubba  » :-> b einfordern. j| pSofca 8,19* , 30 = pBB 9,16-d, 43: Sie wird

ihre K ' thubba mnt einfordern. j| pK * th 6,80Â ° , 51: E r hat ihre K ethubba nmi nicht

voll ausgezahlt. | | pBB 10,17d, 11 wird ein Bà ¼ rge fà ¼ r ihre K ethubba rov « erwà ¤ hnt. | |

Das V erbura F ? Bn, aram. yin* (= tpegylieiy LX X E x 22,15) bedeutet  « . ,Mitgift

(seitens der E ltern der Braut) geben" GnR 60 (38* ); 74 (48Â » ); Ã Ÿ . .durch V erschreibung

der K ethubba ehelichen* Targ J erusch I E x 22,15; Dt 21,13. â € ” Daà Ÿ bereits die LX X

Gn 34,12; E x 22,15. 16 opegyij (fà ¼ r das Tex twort ins .Morgengabe" ) im Sinne von

.K ethubba" gemeint haben, ist wenig wahrscheinlich, da sie 1 Sm 18, 25 ina durch
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das allgemeine Sofia = .Gabe" wiedergeben. Doch bedeutet auch bei ihnen { pcpytj

nicht mehr, wie sonst im Griechischen, die Mitgift, die die Braut von ihren E ltern

erhalt, sondern die Gabe, durch die der Mann die F rau erwirbt | | Das K ompositum

ntt(K ttfs< )ytt â € ” .Z ugabe zur Mitgift" erscheint im Rabbin. wieder als -pi-uK -p u.

l^ wn^  » (meist als zwei W à ¶ rter geschrieben). Sie bedeuten  « .â € ž das, was die F rau à ¼ ber

die Mitgift (s. oben B) hinaus in die E he eingebracht hat" , also die A usstattungs-

guter = J iia " osa .Gà ¼ ter der N utznieà Ÿ ung" (s. oben A )' ; so pGit 5,47 ° , 80 yn mr,

wofà ¼ r die Parallele BB 50 » einfach J iia * osj eingesetzt hat. F erner pK eth 7, 81c, 5

yntt n* > r; die Parallele K  » th 101 » zeigt, daà Ÿ auch hier die Gà ¼ ter der N utznieà Ÿ ung

damit gemeint sind. â € ” E benso pN az 6,54Â » , 13 (= pBB 10,17d, 15) u. pK Â » th 5,80Â » , 38. â € ”

A uch GnR 65 (41 ° , 20) gehà ¶ rt hierher: Rebekka sprach zu J akob: Geh zum K lein-

vieh u. hole mir von dort zwei gute Z iegenbà ¶ cklein Gn 27, 9. R Levi (um 300) hat

gesagt: W enn du solche findest (sprach sie), so ist es gut; wenn aber nicht, so bringe

mir TsniBi » a: denn so hatte er (Isaak) es ihr verschrieben, daà Ÿ er ihr tà ¤ glich

zwei gute Z iegenbà ¶ cklein wolle zukommen lassen. â € ” E rst soll J akob versuchen, die

beiden Z iegenbà ¶ cklein aus den der Mutter verschriebenen Tageslieferungen ku nehmen;

wenn das nicht angà ¤ ngig, gilt: â € ž Bringe mir von dem Meinigen, was ich à ¼ ber die Mit-

gift hinaus eingebracht habe" , d. h. von meinen A usstattungsgà ¼ tern = jiV o -osi. â € ”

à Ÿ .â € ž das, was der Mann à ¼ ber die Hochzeitsverschreibung hinaus (pr = K ethubba) leistet"

So GnR 80 (51e): im » (Morgengabe) Gn 34,12 bedeutet i" ji » = K ' thubba

(Geschenk) Gn 34,12 bedeutet yara mc (so lies) = .das à ¼ ber die K ethubba 1^

(damit sind entweder die Z ugaben zur Grundtax e der K ethubba [ s. A nm. m] f/$ raa

50Â ° /o Z uschlag zu der der K ethubba-Berechnung zugrunde zu legenden Mitgift


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[ s. A nm. n] gemeint). ubba

m. Grund tax e der K ethubba. K eth 1,2: F à ¼ r eine J ungfrau betrà ¤ gt die K  » iyer.

200 Z uz, fà ¼ r eine W itwe eine Mine (= 100 Z uz). F à ¼ r eine J ungfrau, die nach de< nt-

lobung W itwe oder geschieden oder durch die Z eremonie des Schuhausziehens.) y

lassen wurde, betrà ¤ gt die K ethubba 200 Z uz (sie behà ¤ lt also jungfrà ¤ ulichen Charaktt^ u

Der Schriftbeweis aus E x 22,15 f. u. Dt 22, 29. Mekh E x 22,16 (100Â » ): ,E r s..

Geld darwà ¤ gen* E x 22, 16; aber wir hà ¶ ren nicht wieviel. Da ziehe ich eine Schlut

folgerung: es heià Ÿ t hier .Geld' pbs, n. es heià Ÿ t dort (Dt 22,29) .Geld' ; wie dort

50 Schoqel (= 200 Z uz) gemeint sind, so sind auch hier (E x 22,16) 50 Scheqel ge-

meint. â € ž Soviel die Morgengabe njb fà ¼ r die J ungfrauen betrà ¤ gt' E x 22,16. A ber was

lernen wir denn aus .Morgengabe fllt die J ungfrauen* ? (Doch nichts, da wir ja deren

Hà ¶ he nicht kennen! ) So empfà ¤ ngt das, was lehren soll, selbst Belehrung: wie dort

1 Tob 7,14 erwà ¤ hnt nicht speziell die K ethubba, sondern nur allgemein einen E he-

vertrag: i-ygaipe ovyygaarfy x ttt ioipQ ayioctvio (sin. Rez.: eygatpey ovyyQ ttiftjy à Ÿ ià Ÿ X iov

ovvotX TjOewf, 3. Rez.: iy^ atf> e avyyQ naprjy avyoix iovaay).


390

J ohannes 2,1 (H 4 C)

(Dt 22,29) 50 Scheqel Silberlinge (= 200 Z uz) gemeint sind, so auch hier. (Da nun

ferner nach MÂ « kh E x 22,15 die .Morgengabe" nichts andres ist als die K Hhubba, so

folgt daraus, daà Ÿ die Tora die letztere auf 50 Scheqel = 200 Z uz festgesetzt hat). â € ”

à „ hnlich so K Hh 10 » Bar; 38b. | | Z ugabe zur Grundtax e. K Hh 5,1: W enn man

auch gesagt hat: E ine J ungfrau hat 200 Z uz u. eine W itwe hat eine Mine als K Hhubba

zu fordern, so kann er (der Mann) doch, wenn er hinzufà ¼ gen will, selbst 100 Minen

(= 10000 Z uz) hinfà ¼ gen. â € ” K Hh 1,5: Der Gerichtshof der Priester hat fà ¼ r eine J ungfrau

(die dem Priesterstand entstammte oder an den Priesterstand sich verheiratete) 400 Z uz

(als K Hhubba) gefordert, u. die Gelehrten haben es ihnen nicht verwehrt. â € ” TK eth 1, 2

(260): Der Gerichtshof hat bestimmt: E iner Tochter eines Israeliten, die an einen

Priester, u. einer Priestertochter, die an einen Israeliten verheiratet ist, gibt man (als

K Hhubba) 400 Z uz. â € ” K Hh 1,5: (Bei einer, die sich als W itwe verheiratet) gleichviel

ob sie die W itwe eines Israeliten oder eines Priesters ist, betrà ¤ gt die K Hhubba 1 Mine
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(100 Z uz). â € ” K > thl2b,4: Rab J Â « huda (t 299) hat gesagt, SchHnuSl (t 254) habe

gesagt: N icht nur vom Gerichtshof der Priester hat man es gesagt, sondern auch von

den angesehenen F amilien in Israel, daà Ÿ sie, wenn sie verfahren wollen, wie die

Priester verfahren, es dà ¼ rfen. | | ip*  » Grundtax e, zB K Hh 89* > (zweimal); 90 » .â € ”

MOW Z ugabe, zB K Hh 89 b; 90Â » ; 101Â » (dreimal); 104b (dreimal). â € ” ip* Â » u. rtcm

nebeneinander, zB K Hh 89Â » : Sie fordert den Stamm (Grundtax e) u. die Z ugabe ein.

n. K Hh 6, 3: Hat die F rau (im E hevertrag) festgesetzt, ihm 1000 Denare als Mii-

gift einzubringen, so setzt er ihr dementsprechend 15 Minen (= 1500 Denare oder Z uz

als K Hhubba) fest; aber abgeschà ¤ tzten (eingebrachten) Gà ¼ tern gegenà ¼ ber setzt er ein

F à ¼ nftel weniger (als K Hhubba) fest. Betragt die A bschà ¤ tzung eine Mine (100 Z uz)

u. der wirkliche W ert 1 Mine, so liegt ihm nur 1 Mine (als festzusetzende K Hhubba) ob.

O. J eb 63> > : Raba (t 352) hat gesagt: E in bà ¶ ses W eib, deren K Hhubba groà Ÿ ist

(so daà Ÿ sie infolgedessen nicht entlassen werden kann) â € ” eine N ebenfrau an ihre

Seite! Denn die Leute Bagen: Durch eine andre, aber nicht durch Stacheln (wird ein

bà ¶ ses W eib gebessert). | | J  ° b 63b: Siehe, ich bringe Unheil, aus dem sie nicht heraus-

kommen kà ¶ nnen J er 11,11. Rab N achman (f 320) hat gesagt, Rabbah b. A buha (um 270)

habe gesagt: Damit ist ein bà ¶ ses W eib gemeint, deren K Hhubba groà Ÿ ist. â € ” J ahve

hat mich in HÃ ¤ nde gegeben, gegen die ich nicht aufkommen kann K L 1,14. Rab

Chisda (f 309) bat gesagt, Mar fà ¼ qba b. Chijja (um 220? ) habe gesagt: Damit ist ein

bà ¶ ses W eib gemeint, deren K Hhubba groà Ÿ ist. . . . Durch ein tà ¶ richtes V olk will ich

sie krà ¤ nken Dt 32,21. Rab Chanan b. Rabba (um 250) hat gesagt, Rab (t 247) habe

t: Damit ist ein bà ¶ ses W eib gemeint, deren K Hhubba groà Ÿ ist. | | GnR 17 (lld)

yfe^ erzà ¤ hlt, wie in R.J ose den Galilà ¤ er, um 110, seine Schà ¼ ler drangen, sein bà ¶ ses
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habe^ zu entlassen. E r antwortete: â € ž E ine groà Ÿ eK Hhubba kiiib liegt auf mir, u. ich

K HhuPlcn* 8' x aa s' e zu entlassen." E ndlich brachten die Schà ¼ ler das Geld fà ¼ r die

pJ > ba zusammen, da lieà Ÿ er sie von sich,

in seil' ^ 89* : Die Rabbinen haben die K Hhubba fà ¼ r die F rau angeordnet, damit es

^ n' ' nen (des Mannes) A ugen nicht leicht sei, sie (durch Scheidung) ziehen zu lassen. â € ”

Such K Hh 82b; ferner s. K Hh 82b iâ € ž A nm. u.

y/q. TK Hh 12,1 (274): Schimson b. Schatach (um 90 v. Chr.) ordnete an, daà Ÿ . .. der

^ dann fà ¼ r die F rau (im E hevertrag) niederzuschreiben habe: .A lle meine Gà ¼ ter, die

,ich besitze, sind verbà ¼ rgt n. verpfà ¤ ndet fà ¼ r das Geld deiner K ethubba." | | K Hh 4, 7:

Hat er ihr ein F eld, das 1 Mine (100 Z uz) wert ist, als Unterpfand fà ¼ r 200 Z uz (ihrer

K Hhubba) verschrieben, ohne fà ¼ r sie niederzuschreiben (im E he vertrag): .A lle Gà ¼ ter,

die ich besitze, sind fà ¼ r deine K Hhubba verpfà ¤ ndet" , so bleibt er doch verpflichtet,

wejl dies eine Bedingung des Gerichtshofes ist. | | à œ ber Stellung eines Bà ¼ rgen s. BB

10,7: So hat R. Schimson b. Gamliel (um 140) gesagt: W enn einer Bà ¼ rge fà ¼ r die

K Hhubba einer F rau ist u. ihr Mann entlà ¤ à Ÿ t sie (durch Scheidebrief), so hat dieser

jedem Genuà Ÿ von seiner F rau durch-ein Gelà ¼ bde zu entsagen, damit er nicht eine

gemeinschaftliche V erabredung (mit seiner F rau) wider das V ermà ¶ gen des Bà ¼ rgen

mache u. seine F rau (hinterher) wieder zu sich nehme. (Die Scheidung kà ¶ nnte zum
J ohannes 2,1 (14 0)

391

Schein erfolgen, nur nm vom BÃ ¼ rgen den K < > thubba-Betrag zu erhalten; da macht

das Gelà ¼ bde des Mannes die Rà ¼ ckkehr der F rau u. jeden Genuà Ÿ von ihrer K ethubba

unmà ¶ glich.) â € ” F à ¼ r die K ethubba der Tochter des R. Chaggai, um 330, war ihr Schwieger-

vater BÃ ¼ rge pBB 10,17d, 11; vgl. pN az 5,54Â » , 9.

r. K th 5,1: R. MeK r sagte: W enn man einer J ungfrau weniger als200 Z uz u. einer

W itwe weniger als 1 Mine (100 Z uz) verschreibt, so ist das (das eheliche Z usammen-

leben) eine hurerische Beiwohnung r » \ nW s. â € ” N ach K th 57a hat Sch^ uBl (t 254)

erklà ¤ rt, daà Ÿ die Halakha nach R. Melr sei. | ! pK < > th 5, 29d, 16: W elche ist eine F rau, u.

welche ist ein K ebsweib vi\ > tf R. Melr sagte: Die F rau hat eine K Â ° thubba, das K ebs-

weib hat keine K ' thubba. R. J ehuda (um 150) sagte: Sowohl diese als auch jene hat

eine K thubba; die F rau hat eine K thubba u. besondere zur K ethubba gehà ¶ rende V er-

einbarupgen; das K ebsweib hat eine K ' thubba, aber keine besonderen zur K ' thubba

gehà ¶ renden V ereinbarungen. | | Sanh 21 » : W as sind F rauen, u. was sind K ebsweiber? Rab

J ehuda (f 299) hat gesagt, Rab (t 247) habe gesagt: F rauen (werden erworben) durch
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K ' thubba n. V erlobung, K ebsweiber ohne K ' thubba u. V erlobung.

S. K Â ° th 56> > : R. Melr (nm 150) meinte, die K ' thubba sei eine A nordnung der Tora. II

K Â « th 10* : R. Schimfon b. Gamliel (um 140) sagte: Die K ethubba der F rau stammt aus

der Tora. II pJ Â » b 7,8Â » , 54; 16,14d, 62 anonym wie R. Melr. | | Z u tr* s. GnR 80 in A nm. I

E nde. â € ” Der Z usatztargum (bei Ginsburger, F ragmententargum S. 79) gibt inei " ino

Gn 34,12 wieder mit nainsi ^ f\ t, ohne daà Ÿ ersichtlich wird, wie beide Synonyma von-

einander unterschieden worden sind. | | Mekh E x 22,15 (100Â » ): ino E x 22,15 bedeutet

die K ethubba. II Targ J erusch I E x 22,16 fà ¼ r niiinan in « : « riina ' j-iit^ J s= nach der

K ethubba der J ungfrau. â € ” .Z u Targ J erusch E x 22,15 s. A nm. I. â € ” Targ Onk hat à ¼ berall

n. Targ J erusch I Gn 34,12 das biblische ma in aramaisierter F orm beibehalten. | | Z ur

Begrà ¼ ndung der K ethubbasumme aus E x 22,15 f. u. Dt 22,29 s. A nm.m.

t. K ett 56* : R. J ehuda (um 150) meinte, die K ethubba sei eine E inrichtung der

Rabbinen. | | K eth 10* : R. Schimfon b. Gamliel (nm 140) sagte: Die K ethubba der F rau

stammt nicht aus den W orten der Tora, sondern aus den W orten der Sopherim. â € ” Der

W idersprach zwischen diesem W ort des R. Schimfon b. G. u. dem andren in A nm. « wird

dann so ausgeglichen, daà Ÿ R. Schimfon b. G. die K ' thubba der J ungfrau fà ¼ r eine

biblische, dagegen die der W itwe fà ¼ r eine sopherische E inrichtung gehalten habe. | |

K ' th 10 » A nfang: Rab N achman (f 320) hat gesagt, Sch » mu6l (f 254) habe im N amen

des R. Schimfon b, E ifazar (um 190) gesagt: Die Gelehrten haben zugunsten der

Tà ¶ chter Israels fà ¼ r eine J ungfrau 200 Z uz u. fà ¼ r eine W itwe 1 Mine (als K ' thubba)

angeordnet. â € ” F erner s. J eb 89Â » in A nm.p.

0. K th 82 b Bar: A nfà ¤ nglich hat man der J ungfrau 200 Z uz u. der W itwe 100 Z uz

(als K ethubba) verschrieben; aber sie wurden alt, ohne F rauen zu nehmen (weil diese
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infolge mangelnder Sicherheit fà ¼ r ihre K ' thubba vorzogen, unverheiratet zu bleiben).

Da verordnete man, daà Ÿ die Mà ¤ nner sie (die K ' thubbageldsumme) im Hause ihres (der

F rau) V aters niederlegten; aber noch konnte der Mann, wenn er à ¼ ber seine F rau

à ¤ rgerlich war, zu ihr sagen: .Geh zu1 deiner K ethubba! * (Da der K ethubbabetrag ja

immer bereit dalag, machte die Scheidung dem unwilligen Mann keine weitere Schwierig-

keit) Da verordnete man, daà Ÿ sie sie im Hause ihres Schwiegervaters niederlegten.

Die reichen F rauen lieà Ÿ en sich dafà ¼ r goldene u. silberne K à ¶ rbe machen, u. die armen

F rauen lieà Ÿ en sich dafà ¼ r N achtgeschirre machen; u. noch immer konnte der Mann,

wenn, er à ¼ ber sie à ¤ rgerlich war, zu ihr sagen: .N imm deine K ethubba (in den Gerà ¤ t-

schaften hin) u. zieh ab! ' Da kam endlich Schimfon b. Schatach (um 90 v. Chr.) u.

ordnete an, daà Ÿ der Mann fà ¼ r Bie niederschreiben sollte: .A lle meine Gà ¼ ter sind

(hypothekarisch) fà ¼ r ihre K ethubba verpfà ¤ ndet.* (Der Mann brauchte jetzt den K ethubba-

betrag nicht mehr zu deponieren, er konnte also das Geld in seinem Geschà ¤ ft ver-

wenden; dadurch wurde die jederzeitige A uszahlung der K ethubba u. damit zugleich

die à ¼ bereilte Scheidung erschwert; der F rau aber war durch die V erpfà ¤ ndung der Gà ¼ ter

des Mannes ihre K ethubba sichergestellt.) â € ” Parallelstellen: TK Hh 12,1 (274); pK eth

8, 32 b, 60.
892 J ohannes 2,1 (Â « 4 D. E )

D. Besondere V ertragsbestimmungen. â € ” W as etwa sonst

noch den Inhalt des E hevertrags ausgemacht hat, là ¤ à Ÿ t sich dies-

bezà ¼ glichen gelegentlichen Bemerkungen entnehmen. E s wird zB fest-

gesetzt, daà Ÿ die etwaigen Sà ¶ hne der F rau auà Ÿ er ihrem và ¤ terlichen

E rbteil den Geldbetrag der mà ¼ tterlichen IOthubba erben sollen; daà Ÿ

ihre Tà ¶ chter im và ¤ terlichen Hause bis zu ihrer V erheiratung wohnen

u. erhalten werden sollen; daà Ÿ die F rau wà ¤ hrend ihres W itwenstandes

im Hause des verstorbenen Mannes bleiben darf u. hier aus dem V er-

mà ¶ gen des Mannes ihren Unterhalt empfangen soll. Der Mann ver-

spricht, daà Ÿ er seine F rau, falls sie in Gefangenschaft geraten sollte,

loskaufen u. hinterher als F rau behalten wolle, u. wenn er ein Priester

ist (der eine in Gefangenschaft gewesene F rau nicht behalten darf),

daà Ÿ er sie in ihre Heimat zurà ¼ ckbringen werde K eth 4,10â € ” 12. 8. Doch

waren diese Bestimmungen so allgemein gà ¼ ltiges, auf V erordnungen

des Gerichtshofs beruhendes Recht, daà Ÿ hinzugefà ¼ gt werden kann, der


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Mann sei zu ihrer E rfà ¼ llung auch dann verpflichtet, wenn er sie im

E hevertrag nicht ausdrà ¼ cklich festgesetzt habe. â € ” E in andrer erklà ¤ rt,

daà Ÿ seine F rau ihre E ethubba erhalten solle, wenn sie sich spà ¤ ter ander-

weit verheirate J  ° b 15, 3. â € ” E in dritter bestimmt, daà Ÿ die E ethubba

um die Hà ¤ lfte vermindert werden dà ¼ rfe, sobald seine F rau die E he mit

ihm aufzugeben wà ¼ nsche pK eth7,31c, 23. â € ” V on den alex andrinischen

J uden setzten etliche die Bemerkung in den E hevertrag: .W enn du

in mein Haus kommst (also von der Hochzeit an, nicht bereits von

der V erlobung an), sollst du mir zum W eibe sein nach dem Gesetz

Moses u. Israels." Darin war ausgesprochen, daà Ÿ nicht, wie sonst

allgemein Rechtens war, die V erlobung, sondern erst die V erheiratung

die F rau rechtlich an den Mann binden solle, so daà Ÿ zB von einem

E hebruch der Braut nicht die Rede sein konnte, falls sie das V erlà ¶ bnis

aufgab u. einen andren Mann heiratete TK eth 4, 9 (264); BM 104Â » ;

pK > th 4, 28d, 61. â € ” Daà Ÿ zum Teil uns recht seltsam erscheinende V er-

einbarungen A ufnahme fanden, zeigt:

TE eth 4, 7 (264): E s kann ein Mensch eine F rau nehmen u. mit ihr festsetzen: ,unter

der Bedingung, daà Ÿ er sie nicht zu ernà ¤ hren u. zu versorgen brauche' ; u. nicht bloà Ÿ

dies, sondern ein Mensch kann auch eine F rau nehmen u. mit ihr festsetzen: .unter

der Bedingung, daà Ÿ sie ihn ernà ¤ hren u. versorgen u. Tora studieren lassen mà ¼ sse/

E s geschah, daà Ÿ J  ° hoschuaF b. F A qiba (um 140) eine F rau nahm u. mit ihr festsetzte,

daà Ÿ sie ihn ernà ¤ hren u. Tora studieren lassen mà ¼ sse. A ls J ahre der Hungersnot kamen,

machten sie sich daran u. teilten (ihre Habe untereinander). Sie fing an, sich à ¼ ber ihn
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bei den Gelehrten zu beklagen. A ls sie vor Gericht kamen, sagte er: Sie ist fà ¼ r mich

beglaubigt mehr als irgendein Mensch (d. h. ich erkenne ihre A ussage als durchaus

richtig an). Sie sprach: In der Tat, so hat er es mit mir vereinbart. Da sagten die

Gelehrten zu ihr: N ach geschehener F estsetzung ist nichts mehr zu machen. â € ” Das-

selbe PK Â « th5,29d,20.

E . Die A bfassung des E hevertrags. â € ” Bei der W ichtigkeit des

E hevertrags in zivilrechtlicher Hinsicht wird man zu seiner A bfassung

wohl meist einen Sachverstà ¤ ndigen zu Rate gezogen haben, v Die ent-
J ohannes 2,1 (Â « 14 E . 5) 393

stehenden K osten hatte der Brà ¤ utigam zu tragen, w Der V ertrag selbst

war von zwei Z eugen zu unterschreiben, die nach dem Z eugnis des

Rabban Schim' on b. Gamliel (um 140) in frà ¼ herer Z eit nur aus der Z ahl

der Priester oder Leviten oder solcher Israeliten genommen werden

durften, die von zweifellos legitimer Herkunft waren, x Daà Ÿ es à ¼ brigens

Gegenden gegeben hat, wo man à ¼ berhaupt keinen schriftlichen E he-

vertrag abgeschlossen hat, zeigt die hà ¤ ufige Bemerkung: â € ž A n einem

Ort, wo man einen E hevertrag niederschreibt" oder: â € ž an einem Ort,

wo man keinen E hevertrag niederschreibt" , zB K ' th 89" (fà ¼ nfmal).

V . W enn zB Rab (t 247) hinzugezogen wurde, fragte er die Beteiligten: .W ieviel

gibst dn deinem Sohn mit? ' (A ntwort:) So u. soviel. â € ž Und wieviel gibst dn deiner

Tochter mit? ' So u. soviel, K Â « th 102Â » ; MQ 18b; Q id 9b.

W . BB 10,4: Man schreibt V erlobungs- u. E hevertrà ¤ ge nur mit V orwissen beider

Teile, n. der Brà ¤ utigam bezahlt die K osten. â € ” Dazu DtR 3 (200d): V on wem lernen

wir das? V on Gott, da er sich Israel am Sinai verlobte e-i* p, s. E x 19,10: J ahve
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sprach zu Mose: Geh zum V olk u. heilige sie (oro-ip, nach dem Midr = verlobe sie

mir) heute u. morgen. Und wer schrieb die Urkunde? Das war Mose, s. Dt 31,9: Und

Mose schrieb diese Tora auf. (Die Tora als E hevertrag zwischen Gott u. Israel gedacht.)

Und was gab ihm Gott als Bezahlung dafà ¼ r? Den Glanz des A ngesichts, s. E x 34,29:

â € ž Mose wuà Ÿ te nicht, daà Ÿ die Haut seines A ngesichts glà ¤ nzend geworden war.* W ann?

â € ž Da er mit ihm redete' (das.).

X . TSanh 7,1 (425): Rabban Scbimton b. Gamliel (um 140) hat gesagt: F rà ¼ her unter-

schrieben den E hevertrag der F rauen d-bj rair: nur entweder Priester oder Leviten oder

Israeliten, die sich mit der Priesterschaft verschwà ¤ gern durften (d. h. Israeliten mit legi-

timem Stammbaum). â € ” Rabban J ochanan b. Z akkai (t um 80) hatte zB den E hevertrag

der Tochter N aqdemons b. Gorjon unterschrieben, s. bei J oh 3,1 fe. 414, d.

5. Die V erlobung.

A uf die V ereinbarung des E hevertrags folgte die fà ¶ rmliche V er-

lobung ' fti^ ' p oder â –   peil « (von  « ftp u. Byrj  » verloben" ). Durch die V er-

lobung wurde die V erbindung eines Mannes u. einer F rau zur E he nach

jà ¼ discher A nschauung rechtlich in jeder Hinsicht perfekt.1 Die verlobte

Braut ntyn « heià Ÿ t deshalb des Mannes  » F rau" n^ x ,a sie kann W itwe

werden.b sie ist zur Leviratsehe verpflichtet, « : sie wird durch Scheide-

brief entlassen, d sie fordert als W itwe oder Geschiedene ihre K ethubba

ein,e genau wie die verheiratete F rau; wie diese wird sie auch bestraft

wegen E hebruchs.* W enn man in A lex andrien die F rau erst von der

V erheiratung an als dem Manne rechtlich verbunden angesehen hat, so

war das eine fà ¼ r Palà ¤ stina nichts besagende A usnahme, s. TIv th 4, 9


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S. 392, D. â € ” Die V erlobung wurde vom Brautpaar meist persà ¶ nlich

vollzogen; ihre V ornahme durch Bevollmà ¤ chtigte war aber zulà ¤ ssig, g

F à ¼ r die N a' < ara u. Q ' tanna nahm der V ater die E rklà ¤ rung entgegen. 8

Ohne daà Ÿ das Brautpaar sich zuvor gesehen u. kennengelernt hatte,

1 Bezeichnend fà ¼ r das V erhà ¤ ltnis der V erlobung zur V erheiratung ist E x R 15 (79 b):

Gleich einem K Ã ¶ nig, der sich mit einer F rau verlobte u. ihr einige wenige Geschenke

verschrieb; als er aber kam, sie zu heiraten, verschrieb er ihr als Mann viele Geschenke.

So war diese W elt die V erlobung (fà ¼ r Israel), s. Hos 2,21, u. er (Gott) à ¼ bergab ihnen nur

den Mond (Monat), s. E x 12, 2. A ber in den Tagen des Messias wird die Hochzeit sein,

s. J es 54, 5; dann à ¼ bergibt er ihnen alles, s. Dn 12, 3.


394

J ohannes 2,1 (â € ¢ 5)

sollte keine V erlobung stattfinden, h â € ” Der eigentliche V erlobungsakt

bestand darin, daà Ÿ der Brà ¤ utigam der Braut in Gegenwart von zwei

Z eugen einen Gegenstand, der mindestens den W ert einer P' ruta

(kleinste Scheidemà ¼ nze) haben sollte, mit den W orten à ¼ bergab:  » Du

bist mir dadurch angelobt.* A uà Ÿ erdem kennt die Mischna noch die

V erlobung durch à œ berreichung einer schriftlichen Urkunde u. durch

Beiwohnung.' Der letzte Modus ist wohl schon frà ¼ hzeitig in V erruf

gekommen, k Z uE hren der V erlobten pflegte der V ater der Braut ein

V erlobungsmahl zu veranstalten,' bei welchem à ¼ ber einem Becher W ein

der Segensspruch fà ¼ rV erlobte gesprochen wurde. " > A m Sabbat u. an

F esttagen sollte keine V erlobung stattfinden; an den Z wischenfeiertagen

war die V erlobung selbst gestattet, aber das V erlobungsmahl verboten. «

Die alte Sitte der â € ž Morgengabe" inb lebte zum Teil fort in der à œ ber-

sendung von V erlobungsgeschenken an die Braut oder deren V ater


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seitens des Brà ¤ utigams, o â € ” E inige Z eit nach der V erlobung forderte

der Brà ¤ utigam die Braut zur à œ bersiedelung in sein Haus, d. h. zur

Hochzeit auf. V on dieser A ufforderung an gewà ¤ hrte man einer J ung-

frau noch 12 Monate im elterlichen Hause zur Besorgung ihrer A us-

steuer, einer W itwe stand nur die F rist eines Monats zu; P doch ist

diese V orschrift kaum bindend gewesen, q

a. Tn> th 8,1 (270): R. J Â « huda (um 150) hat gesagt: Man sagte vor Rabban Gamliel

(um 90): W eil die V erlobte seine F rau wn ist u. (ebenso) die V ermà ¤ hlte seine F rau

ins » ist, so ist, gleichwie ein V erkanf, den die letztere vornimmt, ungà ¼ ltig ist, auch

ein V erkauf ungà ¼ ltig, den die erstere vornimmt. (E s handelt sich um den V erkauf von

Grundstà ¼ cken, Sklaven usw., die der F rau gehà ¶ ren; s. die Sachparallele K eth 8,1.)

b. J eb 6, 4: Der Hohepriester darf keine W itwe heiraten, gleichviel ob sie eine

W itwe aus der V erlobungszeit dder eine W itwe aus der E he ist. | | K eth 11,1: E ine

W itwe, gleichviel ob sie eine solche aus der V erlobungszeit oder aus der E he ist,

kann einen V erkauf vornehmen ohne Z uziehung des Gerichtshofes. â € ” W eitere Beispiele:

K eth 1,2 in A nm.e; 4,2 u. 5,1 in A nm.e.

C. K eth 1,2: Bei einer J ungfrau, die in der V erlobungszeit eine W itwe oder eine

Geschiedene oder eine durch Schubausziehung E ntlassene wurde, betrà ¤ gt die E he-

verschreibung (K ethubba) 200 Z uz. â € ” Darin, daà Ÿ sie die Z eremonie des Schuhausziehens

vollzog, liegt, daà Ÿ sie zur Leviratsehe verpflichtet war.

d. Git 6,2: E in verlobte » Mà ¤ dchen kann selbst oder ihr V ater (fà ¼ r sie) ihren Scheide-

brief in E mpfang nehmen. | | Q id 3,7: (W enn einer sagt:) Ich habe meine Tochter verlobt,

weià Ÿ aber nicht, wem ich sie verlobt habe, u. dann kommt einer u. sagt: .Ich habe
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sie mir angelobt* , so ist dieser beglaubigt. Sagt dieser: .Ich habe sie mir angelobt* ,

u. ein andrer sagt ebenfalls: â € ž Ich habe sie mir angelobt" , so mà ¼ ssen beide einen

Scheidebrief geben, oder wenn sie zustimmen, gibt einer einen Scheidebrief, u. der andre

fà ¼ hrt sie heim. | | J  » b 2,6: W enn sich jemand mit einer von zwei Schwestern verlobt

hat u. nicht weià Ÿ , mit welcher von ihnen er sich verlobt hat, so hat er dieser u. jener

einen Scheidebrief zu geben. | | F erner s. K Â « th 1,2 in e; K * th 4,2 in e; 5,1 in t.

e. K Â » th 4,2: W enn jemand seine Tochter (als sie noch mjj war) verlobte u. er

(der Brà ¤ utigam) entlieà Ÿ sie (durch Scheidebrief), er verlobte sie (dann abermals) u.

sie wurde (als V erlobte) zur W itwe: so gehà ¶ rt ihre K Hhubba (aus beiden F à ¤ llen) ihm

(dem V ater). Hatte er sie aber verheiratet u. er (der Mann) entlieà Ÿ sie (durch Scheide-

brief), hatte er sie verheiratet u. sie wurde zur W itwe, so gehà ¶ rt die K Hhubba ihr. | |

Das. 5,1: W enn man auch gesagt hat: E ine J ungfrau fordert 200 Z uz u. eine W itwe
J ohannes 2,1 (V 5)

395

eine Mine als K Â ° tbubba ein, so kann er (der Mann), wenn er will, selbst 00 Minen

hinzufà ¼ gen. W urde sie W itwe oder wurde sie (durch Scheidebrief) entlassen, sei es

nach der V erlobung, sei es nach der V erheiratung, so fordert sie das Ganze (Grundtax e

u. Z ugabe) als K ' thubba ein. K .E ifazar b. fA zarja (um 100) sagte: W enn sie es nach

der V erheiratung wurde, fordert sie das Ganze ein; wenn sie es nach der V erlobung

wurde, fordert eine J ungfrau 200 Z uz u. eine W itwe eine Mine ein, weil er es ihr nur

unter der V oraussetzung verschrieben hat, daà Ÿ er sie heimfahrt.

/. Das entspricht dem Gesetz Dt 22, 20 u. 23 f., s. dazu die A uslegung SDt  § 239.

240. 242; vgl. auch E * th 4,3.

g. Q id 2,1: Der Mann vollzieht die V erlobung selbst oder durch seinen Bevoll-

mà ¤ chtigten. Die F rau vollzieht die V erlobung selbst oder durch ihren Bevollmà ¤ chtigten.

Der Mann (d. h. der V ater) verlobt seine Tochter, solange sie eine N afara (noch nicht

12V iJ ahr alt) ist, selbst oder durch seinen Bevollmà ¤ chtigten. â € ” Doch bemerkt Rab

J oseph (f 333) Q id 41 * , daà Ÿ die GebotserfQ llung durch den Brà ¤ utigam u. die Braut
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selbst grà ¶ à Ÿ er sei als die durch ihren Bevollmà ¤ chtigten. (Raschi: W er sich selbst mit

einer Gebotserfà ¼ llung befaà Ÿ t, empfà ¤ ngt grà ¶ à Ÿ eren Lohn.)

h. Q id41Â » : Rab J Â ° huda (t 299) hat gesagt, Rab (t 247) habe gesagt: E s ist dem

Menschen verboten, sich mit einer F rau zu verloben, bevor er sie gesehen hat; er

mà ¶ chte vielleicht etwas Hà ¤ à Ÿ liches an ihr wahrnehmen, so daà Ÿ sie ihm verhaà Ÿ t wurde,

wà ¤ hrend doch der Barmherzige (= Gott) sagt: Du sollst deinen Genossen (N à ¤ chsten)

lieben wie dich selbst Lv 19,18.

i. Q id 1,1: Die F rau wird (zwecks V erlobung) erworben auf dreifache W eise, u. sie

erwirbt sich selbst (wird vom Manne wieder unabhà ¤ ngig) auf zwiefache W eise. Sie

wird erworben durch Geld (oder Geldeswert), durch Urkunde u. durch Beiwohnung.

Durch Geld: nach der Schule Schammais durch einen Denar oder den W ert eines

Denare; u. nach der Schule Hilleis durch eine P' tata oder den W ert einer PÂ ° ruta. Und

wieviel betrà ¤ gt eine P ° ruta? ' /â € ¢ des italischen A s (s. bei Mt S. 293. 294). Und sie

erwirbt sich selbst durch einen Scheidebrief u. durch den Tod des E hemannes. | | TQ id

1, lff. (334): Die F rau wird erworben auf dreifache W eise, sie erwirbt Sich selbst auf

zwiefache W eise. Sie wird erworben durch Geld u. durch Urkunde u. durch Beiwohnung.

W ie durch Geld? Hat er ihr Geld gegeben oder Geldeswert u. zu ihr gesagt: ,Siehe,

du bist mir (hierdurch) geheiligt* nonpn (= verlobt), .siehe, du bist mir verlobt*

moikb, .siehe, du bist mir zur E he(gattin)* sn^ ijis , so ist sie verlobt. A ber hat sie ihm

Geld oder Geldeswert gegeben u. zu ihm gesagt: .Siehe, ich bin dir geheiligt; siehe,

ich bin dir verlobt; siehe, ich bin dir zur E hegattin* , so ist sie nicht verlobt. â € ” Durch

eine Urkunde (die die E rklà ¤ rung enthà ¤ lt: .Du bist mir verlobt* , u. die der Mann der

F rau zwecks V erlobung Obergibt). Soll man sagen: Durch eine Urkunde, die den W ert
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einer PÂ ° ruta hat, wird sie verlobt? A ber wird sie denn nicht durch jeden Gegenstand,

der den W ert einer P* rnta hat, verlobt (wozu dann noch die besondere Hervorhebung

der Urkunde)? V ielmehr selbst wenn er es auf eine Scherbe geschrieben hat u. es ihr

Obergab, auf eine untaugliche Urkunde u. es ihr Ubergab, so ist sie verlobt. â € ” Durch

Beiwohnung: durch jede Beiwohnung, die zwecks V erlobung (d.h. mit der E rklà ¤ rung:

.Hierdurch bist du mir verlobt* ) geschieht, ist sie verlobt; wenn sie aber nicht zwecks

V erlobung geschieht, so ist sie nicht verlobt. â € ” A uf Grund von Q id 65Â » verlangt die

Halakha die A nwesenheit von zwei Z eugen bei der V erlobung, s. Schulchan f A rukh

â –   W i lau  § 42 N r. 2.

k. Q id 12b: Rab (t 247) lieà Ÿ denjenigen geià Ÿ eln, der die V erlobung auf der Straà Ÿ e

vollzog, der sie durch Beiwohnung vollzog, u. der sie ohne W erbung  » swnj vollzog. Die

Leute von N ' hardefa sagten: V on diesen allen hat Rab nur denjenigen.geià Ÿ eln lassen,

der die V erlobung durch Beiwohnung ohne W erbung vollzog E inige aber sagten:

A uch bei vorhergegangener W erbung wegen der A usgelassenheit (F rechheit).

/. Pes 3,7: W er geht, um sein Passabopfer zu schlachten oder um seinen Sohn

zu beschneiden oder um das V erlobungsmahl tbvv> Â £ rntfp im Hause seines Schwieger-

vaters zu essen, u. eingedenk wird, daà Ÿ er in seinem Hause Gesà ¤ uertes hat, der soll,
396 J ohannes 2,1 (Â » 5)

wenn er zurà ¼ ckkehren u. (das Gesà ¤ uerte) wegschaffen u. zu seiner Gebotserfà ¼ llung

zurà ¼ ckkehren kann, zurà ¼ ckkehren u. wegschaffen; wenn aber nicht, so soll er es (das

Gesà ¤ uerte) in seinem Herzen (in seinen Gedanken) vernichten. â € ” Man beachte, daà Ÿ

hier das E ssen des V erlobungsmahles im Hause des Schwiegervaters als ein Pflicht-

gebot hingestellt wird; nach Pes 49Â » entspricht das der Meinung des R. J ose (um 150),

wà ¤ hrend R. J ehuda (um 150) das V erlobungsmahl nicht als Pflichtgebot angesehen

hat; doch vgl. PÂ « s 49Â » bei o.

m. Z um Segensspruch à ¼ ber die V erlobten Teil «  » psn$ b. K eth V > Bar: Man sagt

den Lobspruch à ¼ ber das Brautpaar (am Hochzeitstag) im Hause des Brà ¤ utigams (s. bei

Mt 9,15 S. 514 u); R. J imda (um 150) sagte: A uch im V erlobungshause sagt man

ihn (den gleichen Lobspruch beim V erlobungsmahl). (R. J ' huda kennt also nur einen

Lobspruch, der sowohl bei der V erlobung als auch bei der Hochzeit gesprochen wurde.

Den Grund gibt dann A baje, t 338/39, in den nà ¤ chsten W orten an.) A baje hat gesagt:

In J udà ¤ a (das R. J ' huda im A uge hat) ist es anders, weil er (der V erlobte) mit ihr

(der Braut) allein sein darf. (Die Besorgnis, das Brautpaar mà ¶ chte mit der V erlobung
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das eheliche Leben beginnen ohne den am Hochzeitstage zu sprechenden Segensspruch,

hat hiernach den R. J ' huda veranlaà Ÿ t, den Hochzeits-Segensspruch auch zum V er-

lobungs-Segensspruch zu bestimmen; denn, sagt Raschi mit dem Traktat K alla: E ine

Braut ohne Segen ist dem Manne verboten wie eine Menstruierende.) E ine andre Bar:

Man sagt den Segensspruch à ¼ ber das Brautpaar (am Hochzeitstage) im Hause des

Brà ¤ utigams u. den V erlobungs-Segensspruch â –   poii-n ro^ a im V erlobungshause. W as

sagt man als V erlobungs-Segensspruch? Rabin b. A d(d)a (um 350) u. Rabbah b. A d(d)a

haben beide im N amen des Rab J Â » huda (f 299) gesagt: .Gepriesen seist du, J ahve

unser Gott, K Ã ¶ nig der W elt, der uns durch seine Gebote geheiligt u. uns Befehl ge-

geben hat betreffs der verbotenen E hen, der uns die V erlobten (zur Beiwohnung) ver-

boten, aber die kraft Chuppa (Hochzeit) samt V erlobung V erheirateten (zur Beiwohnung)

erlaubt hat." Rab A cha b. Rabba (f 419) schloà Ÿ den Lobspruch im N amen des Rab

J ehuda mit den W orten: .Gepriesen seist, du, J ahve, der Israel geheiligt hat kraft

Chuppa u.V erlobung.' â € ” Dieser Lobspruch à ¼ ber die V erlobten auch in Leqach Tob 1,54 » .

n. Beca 5, 2: Man darf (an einem Sabbat oder F eiertag) kein Gericht halten, man

darf sich nicht verloben, man darf die Z eremonie des Schuhausziehens nicht vornehmen,

u. man darf die Leviratsehe nicht vollziehen. â € ” à œ ber die Z wischenfeiertage, d. h. die

Tage zwischen dem ersten u. letzten Tage des Passah- u. Laubhà ¼ ttenfestes s. MQ 3,3:

F olgende Dinge darf man an einem Z wischenfeiertag schreiben: V erlobungsurkunden

(mit der E rklà ¤ rung: .Siehe, du bist mir verlobt," vgl. bei i), Scheidebriefe, Q uit-

tungen usw. â € ” MQ 18b:. Schemuel (t 254) hat gesagt: Man darf sich mit einer F rau

an einem Z wischenfeiertag verloben, damit einem nicht ein andrer zuvorkomme. â € ”

Das. 181> : Man darf an einem Z wischenfeiertag keine F rau nehmen (Hochzeit machen),
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weder eine J ungfrau, noch eine W itwe; auch darf man die Leviratsehe nicht voll-

ziehen, weil das ein F reudenfest fà ¼ r ihn ist (u. eine private F estfreude darf mit einer

allgemeinen F estfreude nicht vermengt werden pMQ 1, 80d, 32); siehe, sich zu verloben

ist erlaubt. â € ” Das. 18> > : In der Schule Sch ° muels (f 254) ist als Bar gelehrt worden:

Man darf sich (an Z wischenfeiertagen) verloben, aber keine F rau heimfà ¼ hren, auch

kein V erlobungsmahl veranstalten u. keine Leviratsehe vollziehen, weil das ein F reuden-

test fà ¼ r ihn ist. | | à œ ber V erlobungen am Rà ¼ sttag auf den Sabbat u. in der Z eit vor dem

9. A b s. pBeca 5, 63Â » , 54: R. Ba b. K ohen (um 850) hat vor R. J ose (um 850) gesagt,

R. A cha (um 320) habe im N amen des R. J ataqob b. Idi (um 280) gesagt: E s ist ver-

boten, sich am RÃ ¼ sttag auf den Sabbat mit einer F rau zu verloben. W as du da sagst,

bezieht sich darauf, daà Ÿ man (am Rà ¼ sttag auf den Sabbat) kein V erlobungsmahl ver-

anstalten darf, die V erlobung selbst ist gestattet. Parallelstelle: pK Hhl, 24d, 51.â € ”

J eb 43 » Bar: V or dieser Z eit (vor der W oche, in die der 9. A b fà ¤ llt) schrà ¤ nken die

Leute ihre TÃ ¤ tigkeit ein im Handel u. W andel, im Bauen u. Pflanzen; man vollzieht

V erlobungen, aber man fà ¼ hrt keine F rau heim, u. man veranstaltet kein V erlobungs-

mahl (aus Trauer à ¼ ber die Z erstà ¶ rung des Tempels); vgl. J  » b 43* .â € ” Dagegen sagt
J ohannes 2,1 (1 5)

397

Sch « muel (f 254): Selbst am 9. A b darf man sich verloben, damit einem nicht ein

andrer zuvorkommt, pBeca 5,63 Â » , 56; pK Â « th l,24d, 54.

O. Die V erlobungsgeschenke heià Ÿ en pisà ¼ ^ ' o. = avuà Ÿ o' /.o, Handgeld, E hepfand;

davon das V erbum iao = V erlobungsgeschenke abersenden. â € ” Q id 2,6: W enn sich

jemand mit zwei F rauen durch den W ert einer Peruta oder mit einer F rau durch

weniger als den W ert einer P' Y uta verlobt, so ist sie, auch wenn er hinterher V er-

lobungsgeschenke gesandt bat, nicht verlobt; denn er hat diese im V erfolg der

frà ¼ heren V erlobung gesandt (die wegen des zu geringen W ertes des Oberreichten Gegen-

standes ungà ¼ ltig war). Parallelstelle: TQ idf4 (340). | | BB 9,5: W enn jemand V er-

lobungsgeschenke in das Haus seines Schwiegervaters sandte, auch wenn er 100 Minen

(rund 6500 J l) dorthin sandte u. dort das Brà ¤ utigamsmabl (= V erlobungsmahl) im

W erte von auch nur 1 Denar gegessen hat, so kà ¶ nnen jene (falls die V erlobung rà ¼ ck-

gà ¤ ngig gemacht wird) nicht zurà ¼ ckgefordert werden. Hat er dort das Brà ¤ utigamsmahl

nicht gegessen, so kà ¶ nnen sie zurà ¼ ckgefordert werden. (Die V erlobungsgeschenke sind
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hier als V ergà ¼ tung fà ¼ r die K osten des V erlobungsmahles gedacht.) Hat er zahlreiche

V erlobungsgeschenke gesandt, die mit ihr in das Haus ihres Mannes (nach der Hochzeit)

zurà ¼ ckkehren sollten, so kà ¶ nnen sie zurà ¼ ckgefordert werden. Geringe V erlobungs-

geschenke, deren sie sich im Hause ihres V aters bedienen sollte, kà ¶ nnen nicht zurà ¼ ck-

gefordert werden. Die Parallelstelle TBB 10,10 (412) stark abweichend.

A n die à œ bersendung der V erlobungsgeschenke hat sich hà ¤ ufig abermals ein Mahl,

das sogenannte .zweite Mahl* angeschlossen. PÂ « s 49Â » Bar: Das V erlobungsmahl ist

dem freien Belieben anheimgestellt; das sind W orte des R. J ehuda (um 150); B. J ose

(um 150) sagte: E s ist ein Pflichtgebot (vgl. P< s 3, 7 in 1). J etzt nun, da Rab Chisda

(t 309) gesagt hat, die Meinungsverschiedenheit (zwischen R. J ' huda u. R. J ose) betreffe

das .zweite Mahl' , wà ¤ hrend das .erste Mahl* (V erlobungsmahl) nach den W orten aller

ein Pflichtgebot Bei, kannst du auch sagen: Diese wie jene Mischna entspricht der Meinung

des R. J ehuda, ohne daà Ÿ ein W iderspruch vorliegt. Die eine betrifft das .erste Mahl" ,

die andre das .zweite Mahl" . Bar: R. J ehuda hat gesagt: Ich habe nur vom V erlobungs-

mahl gehà ¶ rt (daà Ÿ es ein Pflichtgebot sei), aber nicht vom Mahle anlà ¤ à Ÿ lich der V er-

lobungsgeschenke (dem 2. Mahl). E s erwiderte ihm R. J ose: Ich habe vom V erlobungs-

mahl u. vom Mahl anlà ¤ à Ÿ lich der V erlobungsgeschenke gehà ¶ rt, (daà Ÿ sie Pflichtmahle seien).

V orstehende Stellen setzen ausnahmslos voraus, daà Ÿ die V erlobungsgeschenke erst

nach erfolgter V erlobung Obersandt wurden. Doch war es hier u. da auch ortsà ¼ blich,

sie bereits vor dem eigentlichen V erlobungsakt zu à ¼ bergeben. Q id 50 » : Rab Papa

(t 376) hat gesagt: A n einem Ort, wo man erst die V erlobung vollzieht u. dann die

V erlobungsgeschenke Ubersendet, nimmt man auf diese (als Beweis fà ¼ r die statt-

gehabte V erlobung) Rà ¼ cksicht; wenn man aber erst die V erlobungsgeschenke à ¼ ber-
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sendet u. dann die V erlobung vollzieht, nimmt man auf sie keine RÃ ¼ cksicht.

p. K eth 5, 2: Man gewà ¤ hrt einer J ungfrau von da an, wo der Mann sie zur Hoch-

zeit aufgefordert hat, 12 Monate, um ihre A usstattung zu besorgen; u. wie man der

F rau (diese Z eit) gewà ¤ hrt, so gewà ¤ hrt man sie auch dem Manne (falls er von seiner

Braut zur Hochzeit aufgefordert wird), um seine A usstattung zu besorgen. Der W itwe

aber gewà ¤ hrt man 30 Tage. Ist die Z eit herangekommen, ohne daà Ÿ sie geheiratet

worden sind, so sind sie von dem Seinigen zu unterhalten, auch dà ¼ rfen sie (wenn der

Brà ¤ utigam ein Priester ist) von der Priesterhebe essen. â € ” Die Parallelstelle TK eth 5,1

(266) ergà ¤ nzt den letzten Satz dahin, daà Ÿ nur eine verlobte Priestertochter von der

Hebe essen dà ¼ rfe, der Tochter eines Israeliten stehe dies Recht erst von ihrer V er-

heiratung an zu. | | N cd 10,5: Betreffs einer Mannbaren (Ã ¼ ber 12 ' /> J .A lten), die 12 Monate,

u. betreffs einer W itwe, die 30 Tage gewartet hat, hat R. E lifezer (um 90) gesagt: W eil

ihr Mann zu ihrem Lebensunterhalt verpflichtet ist, darf er auch ihre Gelà ¼ bde ver-

nichten. Die Gelehrten aber sagten: Der Mann darf es erst, nachdem sie in seine

Gewalt à ¼ bergegangen ist (d. h. von der Hochzeit an). | | K  « th 57 ° :K omm u. hà ¶ re: W enn

sich jemand mit einer J ungfrau (hier = N afara) verlobt hat, so gibt man ihr, gleich-

viel ob der Mann sie (zur Hochzeit) auffordert u. sie (diese) hinausschiebt, oder ob sie
398

J ohannes 2,1 (V 5. 6)

ihn auffordert u. der Mann hinausschiebt, 12 Monate Z eit von der Stande der A uf-

forderung, aber nicht von der Stunde der V erlobung an. Die Mannbare aber ist wie

eine A ufgeforderte; wie das? W ar sie einen Tag eine .Mannbare* , als sie sich ver-

lobte (also 12 ' /j J . u. 1 Tag alt), so gibt man ihr 12 Monate Z eit (von der V erlobung, nicht

von der A ufforderung an), u. (mancher) V erlobten gibt man 30 Tage Z eit. W as heià Ÿ t das?

Rab Papa (t 376) hat gesagt: So hat man es gemeint: E iner .Mannbaren" , Uber die

12 Monate im Stand der Mannbarkeit hingegangen waren, als sie sich verlobte (d. h. bei

der V erlobung mindestens 13 ' /i J - alt war), gibt man 30 Tage Z eit, wie einer W itwe.

q. P « siqR 15 (68  » ): R. Chijja b. A bba (um 280) erà ¶ ffnete seinen V ortrag mit Spr 13,12:

Lang hingezogenes Harren macht das Herz krank; ein Lebensbaum aber ist ein er-

fà ¼ llter W unsch. .Lang hingezogenes Harren" usw., das geht auf den, der sich mit

einem W eib verlobt u. sie nach der bestimmten Z eit heiratet. .E in Lebensbaum aber*

usw., das geht auf den, der Bich mit einem W eib verlobt u. sie sofort heiratet. â € ”

Parallelen: PÂ » siq44Â » ; in Midr Sm 17 Â § 4 (48b) anonym.


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6. Die V erheiratung.

Die V erheiratung im Gegensatz zur V erlobung heifit r1* ' ^ 3. seltener " mp! sâ € ” das

.N ehmen* , nà ¤ mlich zur E he. Besonders hà ¤ ufig ist die V erbindung: eine W itwe oder

Geschiedene seit der V erlobung V tjvurj ' V . u. seit der V erheiratung yiMisn yo, s. N r. 5

A nm. b u. Â « .â € ” Z u yrwpS s. Sota 12Â » : R. J Â « huda b. Z sbina (um 300) hat gesagt: (A ls

F A mram die J okhebed wieder zu sich nahm,) beobachtete er das V erfahren bei der V er-

heiratung â –   pniffe nsja: er setzte sie in eine SÃ ¤ nfte usw., s. PÂ « siqR 43 bei Mt S. 510, g E nde.

Die à ¼ blichen Hochzeitssitten sind bei Mt9,15 besprochen worden;

hier noch folgendes.

a. E ine A rt V orhochzeit stoibt-is (= 7tQ u> % oyaijieTa? ) wurde, wie es

scheint, ziemlich hà ¤ ufig am letzten Sabbat vor dem Hochzeitstage im

Hause des Brautvaters veranstaltet. ,

pDÂ » m 4, 24Â » , 5: R. J annai b. J ischmafel (um 300) hat im N amen des R. J ochanan

(t279) gesagt: A m Sabbat der V orhochzeit1 hat man es wegen (V ermeidung) der F eind-

schaft erlaubt (an dem Mahle teilzunehmen, auch wenn der Gastgeber in bezug auf

die gewissenhafte V erzehntung der F rà ¼ chte verdà ¤ chtig war, vgl. Dem 4, 2 in d). â € ”

Sprichwortartig klingt die Redewendung: .W er von der V orhochzeit genieà Ÿ t, genieà Ÿ t

vom Hochzeitsmahl.* E s scheint darin zu liegen, daà Ÿ die Teilnehmer an der V or-

hochzeit ohne weiteres auch zu den Hochzeitsgà ¤ sten gehà ¶ rt haben, s. LvR 11 (112f)

u. pSchebifith 4, 35,25 bei Mt 9,15 6 S. 517.

b. Hochzeitstage waren in der frà ¼ heren Z eit der Mittwoch fà ¼ rJ ung-

frauen u. der Donnerstag fà ¼ r W itwen.

K eth 1,1: E ine J ungfrau wird am 4. W ochentag (= Mittwoch) geheiratet u. eine


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W itwe am 5. W ochentag: denn zweimal in der W oche saà Ÿ en die Gerichtshofe in den

Stà ¤ dten zu Gericht, am 2. u. am 5. W ochentage. W enn er (der junge E hemann) also eine

K lage wegen mangelnder J ungfrauschaft hatte, konnte er sich (gleich am Donnerstag)

frà ¼ h zum Gericht aufmachen. j| TK F th 1,1 (260): W arum hat man gesagt: .E ine J ung-

frau wird am 4. W ochentag geheiratet" usw. W enn dem so ist, so sollte sie (auch)

am Tage nach dem Sabbat (am 1. W ochentag) geheiratet werden (denn am 2. W ochen-

tag war ja gleichfalls der Gerichtshof versammelt)! V ielmehr damit er das N otwendige

(zur Hochzeit) alle Tage der W oche vorbereiten kà ¶ nne, hat man festgesetzt, daà Ÿ er

sie am 4. W ochentage heiraten solle. V on der Z eit der Gefahr an u. weiterhin (gemeint

ist die Hadrianische V erfolgungszeit) pflegte man am 3. W ochentag Hochzeit zu machen

(um 90 den rà ¶ mischen Machthabern zuvorzukommen, die das jus primae noctis be-

9-ispruchten, s. K rth 3b), u. die Gelehrten haben es nicht verhindert. W enn er am

1K â € ” eJ ts^ B hv nava kann an sich auch heià Ÿ en: .in der W oche der V orhochzeit' ;

jedoch macht D* m 4,2 in A nm. d die Beziehung auf den Sabbattag wahrscheinlich.
J ohanne « 2,1 (V 6)

399

2. W ochentag Hochzeit machen will, hà ¶ rt man nicht auf ihn; wenn es aus Z wang

(infolge einer N otlage) geschieht, ist es erlaubt. Man trennt Brà ¤ utigam u. Braut von-

einander in der N acht zum Sabbat zu A nfang, weil er eine W unde zufà ¼ gt1 (was am

Sabbat verboten ist). W arum hat man gesagt: .E ine W itwe am 5. W ochentag? " W eil

er, wenn er sie an irgendeinem andren Tage der W oche heiratete, sie lassen u. an

seine A rbeit gehen kà ¶ nnte, darum hat man festgesetzt, daà Ÿ er sie am 5. W ochentag

heiraten solle. So sind der 5. W ochentag u. der Rasttag auf den Sabbat u. der Sabbat

drei Tage dee F eiern « (wie sie fà ¼ r die Hochzeit einer W itwe vorgeschrieben sind), u.

er wird erfunden als einer, der sich drei Tage mit ihr freut. â € ” Dasselbe als Bar

K Â « th 3b, zum Teil auch pK Â « th 1,24d, 31. | | K Â « th 5Â » : Bar Q appara (nm 220) hat gelehrt:

E ine J ungfrau wird am 4. W ochentag geheiratet, u. am 5. W ochentag (der am A bend

des 4. beginnt) wird ihr heigewohnt, weil an ihm (dem 5. W ochentag) ein Segen fà ¼ r die

F ische gesprochen worden ist (s. 6n 1,22); eine W itwe wird geheiratet am 5. W ochen-

tag, u. am 6. wird ihr beigewohnt, weil an diesem ein Segen à ¼ ber den Menschen ge-
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sprochen worden ist (s. Gn 1,28). â € ” In andrer F assung pE * th 1,24d, 20; GnB 8 (6d). II

A n Sabbat- u. F eiertagen sollten keine Hochzeiten stattfinden; das folgt aus deren

V erbot fà ¼ r die Z wischenfeiertage, s. Belege bei N r. 5, n. Doch hà ¶ ren wir auch von

A usnahmen. A us Rabs (t 247) W ort Sukka25b: .Der Brà ¤ utigam u. die Brautfà ¼ hrer

u. alle Hochzeitsgà ¤ ste sind die ganzen sieben Tage (der Hochzeitsfeier) von der V er-

pflichtung zur LaubhOtte befreit,* geht hervor, daà Ÿ Hochzeiten am LaubhOttenfest

nichts Ungewà ¶ hnliches gewesen sind. â € ” R. Z nira (um 300) sagt von sich Sukka 25b:

.Ich habe in der Laubhatte gesessen u. bin frà ¶ hlich gewesen im Brautgemach* u.

bezeugt damit, daà Ÿ er an einem LaubhOttenfest Hochzeit gehalten hat.

c. E ine sinnige Sitte war es, bei der Geburt eines K indes einen

Baum zu pflanzen, aus dessen Bolz spà ¤ ter der Traubaldachin dieses

K indes gefertigt wurde.

Git57* : W egen der Tragstange einer Sà ¤ nfte ist Beth-ter zerstà ¶ rt worden. Man

pflegte nà ¤ mlich, wenn ein K nabe geboren wurde, eine Z eder, wenn ein Mà ¤ dchen, eine

Z ypresse zu pflanzen, u. wenn sie sich verheirateten, fà ¤ llte man sie u. machte daraus

den Traubaldachin. E ines Tages kam die Tochter des K aisers vorà ¼ ber; es zerbrach die

Tragstange der Sà ¤ nfte; sie fà ¤ llten eine Z eder u. steckten sie (als Tragstange) hinein. Man

kam, fiel à ¼ ber sie her u. schlug sie. Da sagte man zum K aiser: .Die J uden haben sich

wieder dich empà ¶ rt! ' Da kam er à ¼ ber sie (im Hadrianischen K riege 132â € ” 135 n. Chr.).

d. E ine A rt N achbochzeit fand am 2. Sabbat nach dem Hochzeits-

tage statt; an ihr nahm auà Ÿ er geladenen Gà ¤ sten regelmà ¤ à Ÿ ig die F amilie

der jungen F rau teil.

D* m 4,2: W enn einer einen andren durch ein Gelà ¼ bde einlà ¤ dt, bei ihm zu essen,
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u. dieser (Geladene) jenen nicht fOr beglaubigt betreffs der V erzehntung (der F rà ¼ chte)

erachtet, so darf er doch bei ihm am 1. Sabbat (nach der Hochzeit, der noch in die

siebentà ¤ gige Hochzeitsfeier fà ¤ llt) essen, nur daà Ÿ dieser (der E inladende) zu ihm sagt:

.Sie sind verzehntet.* A m 2. Sabbat aber soll er, auch wenn jener durch ein Gelà ¼ bde

jedem Genuà Ÿ von ihm entsagt (falls er die E inladung ablehnen wà ¼ rde), nicht essen,

bis jener verzehntet. â € ” A us pD ° m 4,24" , 34 erfahren wir, daà Ÿ das Mahl am 2. Sabbat,

wie Rab Chisda (t 309) sagt, ein Mahl .ohne N amen* , d. h. ohne besonderes A nsehen

gewesen ist.| | TBM 8,28 (390): W enn sich jemand von einem andren ein Untergewand

borgt.. ., um damit immer wieder in das Hochzeitshaus zu gehen . . ., so borgt er

es auf mindestens sieben Tage. R. Schimfon b. E liazar (um 190) sagte: A uf mindestens

zwei W ochen, weil die F amilie seines Schwiegervaters am 2. Sabbat (nach der Hoch-

zeit) zu ihm (dem jungen E hemann) kommt (nm an der N achhochzeit teilzunehmen).

' Der Grundsatz, daà Ÿ die erste Beiwohnung nicht an einem Sabbat erfolgen dOrfe,

weil dadurch ein W undschaden verursacht werde, ist nicht allgemein anerkannt worden;

vgl. R Schimfon b. J ochai (um 150) K Â » th 5b, 8b, R. A mmi (um 300) u. Rab Z ' bida

(um 330) K Â « th 7Â » .
400

J ohannes 2,1 (SB); 2, 3

2,19: Z uK ana in Galilà ¤ a,

njà Ÿ J os 19, 28, zum Gebiet A schers gehà ¶ rig, wird meist mit dem

11â € ” 12 km sà ¼ dà ¶ stlich von Tyrus gelegenen K ana identifiziert. W ohl

zur Unterscheidung von diesem Ort heià Ÿ t das K ana J oh 2,1: K avà ¤ rrjc

raX iiafag â € ” das galilà ¤ ische K ana. â € ” J osephus. erwà ¤ hnt V ita 16 eine

x oà ¶ fx rj trjg rafakaiaq, rj ngoffayogsverai K ava. V on hier aus unternahm

er seinen Streifzug gegen Tiberias V ita 17. Dieses K ava kann sein:

a. das jetzige K efr K enna, 3 km à ¶ stlich von Sepphoris, 20 km von

Tiberias entfernt; Ã Ÿ . das jetzige Q anet el Dschelil, 4,5 km nordnord-

à ¶ stlich von Sepphoris, 24 km von Tiberias entfernt. W elche von diesen

beiden Ortschaften J osephus gemeint hat, là ¤ à Ÿ t sich nicht entscheiden.

Das gleiche gilt von dem V ita 71 genannten K ava. â € ” Seit Robinson

pflegt man das Q anet el Dschelil fà ¼ r das K avà ¤ J oh 2,1 zu halten; der

N ame â € ž Q ana von Galilà ¤ a" spricht fà ¼ r diese A nnahme. | | Ohaloth 18,9:
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 » Rabbi u. sein Gerichtshof haben à ¼ ber -^ js abgestimmt u. es fà ¼ r rein

erklà ¤ rt." â € ” E s war also zweifelhaft, ob Q eni eine jà ¼ dische oder eine

heidnische Ortschaft sei; das paà Ÿ t nicht auf das galilà ¤ ische K ana, darum

kann â –   yp nicht das K avà ¤ J oh 2,1 sein. N eubauer S. 276 findet

wieder in dem jetzigen K ana bei K efr J et (Gitta) in Samarien am

W adi K ana. | | Ob unter den n^ g ^ sa pTerum 8, 46b, 57, die den

R. J ochanan (f 279) ausraubten u. ihn zu dem A usspruch veranlaà Ÿ ten:

 » A lle Glieder hà ¤ ngen vom Herzen ab u. das Herz vom Geldbeutel" ,

die â € ž E inwohner von Q anja" (so Levy 4, 337b) zu verstehen sind, ist

zweifelhaft, bsa mit folgendem Ortsnamen dient sonst nicht zur Be-

zeichnung eines E inwohners. A uch mà ¼ à Ÿ te dieses Q anja in unmittel-

barster N Ã ¤ he von Tiberias, dem W ohnsitz des R. J ochanan, gelegen

haben, seine Identità ¤ t mit einem der beiden K ana bei Sepphoris kà ¶ nnte

schon aus diesem Grunde nicht in F rage kommen. | | Die richtige K unde,

daà Ÿ es ein Dorf K ana tos nss in Galilà ¤ a gegeben hat, hatte noch der

V erfasser des Sepher J uchasin, A braham b. Sch ° muel Z akhuth (f im

A nfang des 16. J ahrh.s in Tunis); irrtà ¼ mlich aber hà ¤ lt er dieses K 6phar

K ana fà ¼ r das K ephar Chananja, das nach Sch ° bi' ith 9, 2 auf der Grenze

von Ober- u. Untergalilà ¤ a lag. Dieses K ephar Chananja findet sich noch

heute als K efr A nan auf unsren K arten, 17 km nordà ¶ stlich von dem

3 km à ¶ stlich von Sepphoris gelegenen K efr K enna.

2,3: A ls es an W ein gebrach.

W ein gehà ¶ rte zu jedem F reudenfest.


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Pes 1091 Bar: Der Mensch hat die Pflicht, seine SÃ ¶ hne u. seine Hausgenossen an

einem F est zu erfreuen, s. Dt 16,14: .F reue dich (sei frà ¶ hlich) an deinem F est."

W omit soll man erfreuen? Mit W ein. R. J ehuda (um 150) sagte: Die MÃ ¤ nner durch

etwas, was fà ¼ r sie paà Ÿ t, u. die F rauen durch etwas, was fà ¼ r sie paà Ÿ t. Die Mà ¤ nner

durch etwas, was fà ¼ r sie paà Ÿ t, durch W ein. Und wodurch die F rauen? Rab J oseph

(t 333) bat als Bar gelehrt: In Babel durch bunt « (gefà ¤ rbte) K leider, im Lande Israel

durch fein gewaschene leinene K leider. Bar: R. J ehuda b. Bathyra (um 110) sagte:

Solange der Tempel stand, lag die F reude nur im F leisch(genuà Ÿ ); s. Dt 27, 7: Du
J ohannes 2, 4 (Â « . 8. 6)

401

aollst F riedensopfer schlachten u. daselbst verzehren u. dich frenen vor J ahve deinem

Gott. A ber jetzt, da der Tempel nicht besteht, liegt die F reude nur im W ein; s. Ps 104,15:

W ein erfreut des Menschen Herz.

Der W einkonsum ist bei einer jà ¼ dischen Hochzeit gewià Ÿ nicht gering

gewesen j denn die Hochzeiten dauerten sieben Tage, u. tà ¤ glich pflegten

neue GÃ ¤ ste zu erscheinen, 8. bei Mt 9,15 S. 517 A nm. ee u. S. 514 A nm. w.

2,4 8: W as haben wir miteinander? % i s' fiol x ai aoi;

Man legt den W orten einen unrichtigen Sinn bei, wenn man (Luthardt,

N Ã ¶ sgen) darin eine â € ž A bweisung der Gemeinschaft" findet. Die F rage:

â € ž W as haben wir miteinander? " hat lediglich den Sinn: was haben wir

fà ¼ r einen Grund, daà Ÿ du mir das sagst?

Ri 11,12: ' ix n » a*  » -ip na. = was liegt fà ¼ r ein Grund zwischen uns vor, daà Ÿ

du zu mir kommst? LX X :x i i/x oi x ai aol ort usw. | | 2 Sm 16,10: W as habe ich u.

ihr, SÃ ¶ hne Cerujas, danach zu fragen, wenn er flucht " 3 ... osV iâ € ¢ > ' â –   > na? LX X : ri ipoi
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x ai ifiiv, vloi lagovias; x ai à ¤ tpix e avx or x ai oi! x < af x ata(> a$ w. | | 2K g 9,18: m » na

niix jM, was hast du mit dem glà ¼ cklichen V erlauf des_ K ampfes zu schaffen? d. h. was

geht das dich an? â € ” W eitere Beispiele s. J os 22,24; 2 Sm 19, 23; J e « 3,15; 22,1;

J er2,18; Hos 14,9. | | PÂ « siqR 5 (21Â » > ; 22Â » sagt Resch Laqisch (um 250): W as habe

ich mit dem Psalmbuch zu schaffen n^ i-p ità ¼ hi na? ein W ort der Tora ist es (d. h.

was habe ich fà ¼ r einen Grund, aus dem Psalmbuch eine Belegstelle herzunehmen,

da ja ein W ort aus der Tora fà ¼ r diesen Z weck zur V erfà ¼ gung steht)! â € ” W o es sich

um die A blehnung einer Gemeinschaft handelt, wird nicht . . . * ii ... * > na gesagt,

sondern ps .. . " i na. J er 23,28: isn pk jmji na, was hat das Stroh mit dem Ge-

treide gemein? LX X :x ix o a/tipof jipà ¶ sx à ¶ v aix ov; Oder man bedient sich andrer

W endungen. J os 22, 24 f.: W as lag jlenn fà ¼ r ein Grund vor zwischen euch u. J ahve,

dem Gott Israels mrrli us' -> na, daà Ÿ 1J ahve als Grenze zwischen uns u. euch, den

SÃ ¶ hnen Rubens u. den SÃ ¶ hnen Gada, den J ordan gesetzt hat? Ihr habt keinen Teil

an J ahve nm » a fhn mh yit; vgl. 2 Sm 20,1; N eh 2, 20. â € ” Dem entspricht > } ' rlt

nurifi (tex à ¤ dnioiov/l K or 6,15.

2,4 S9: W eib! yvven.

Das bloà Ÿ e rn^ i* â € ž F rau* als A nrede zB Derekh E rec 5: Hillel der

A lte (um 20 v. Chr.) veranstaltete ein Mahl fà ¼ r einen Menschen. E s

kam ein A rmer u. stand an seiner TÃ ¼ r u. sprach (zu Hilleis Gattin):

F rau nett, ich muà Ÿ heute Hochzeit machen u. habe gar keine A us-

richtung (fà ¼ r das Hochzeitsmahl). Da nahm seine (Hilleis) Gattin mos «

das ganze Mahl (das sie zugerichtet hatte) u. gab es ihm.

2,4 6: Meine Stunde, i; wqa pov.


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â € ž E ines Menschen Stunde" nsy, aram. x nsig, bezeichnet a. die Stunde,

in der der Mensch geboren wurde.

pTa< an 3, 67a, 26: â € ž E s freue sich dein V ater u. deine Mutter, u. es frohlocke deine

Gebà ¤ rerin' Spr 23,25. W as will die Schrift (neben â € ž deine Mutter* ) lehrend sagen

mit dem A usdruck â € ž deine Gebà ¤ rerin" ? R. Mana (um 370) hat gesagt: E s bedeutet

â € ž deine N ation' ; R. J ose b. Bun (um 350) hat gesagt: E s bedeutet â € ž deine Stunde* (d. h.

die Stunde, die dich geboren hat). â € ” Da nach dem astrologischen A berglauben der

alten Z eit (s. die A nmerkung am E nde) die Geburtsstunde eines Menschen, d. b. die

K onstellation, unter der er geboren war, fà ¼ r sein Schicksal entscheidend sein sollte,

so kann es nicht à ¼ berraschen, daà Ÿ das W ort â € ž Stunde' geradezu bezeichnete:

1 So werden die SÃ ¤ tze zu konstruieren sein.

Strsck a. Billerbeck, N T IL 26
402

J ohannes 2, 4 (â ‚ ¬ )

à Ÿ . das Geschick oder das Glà ¼ ck eines Menschen.

BÂ ° rakh 7b: R. J icchaq (um 300) hat gesagt: W enn du einen Gottlosen siehst, dem

die Stunde (= das Glà ¼ ck) là ¤ chelt i} > rpnm njrm, so entrà ¼ ste dich nicht wider ihn,

s. Ps 10, 5: Glà ¼ cklichen F ortgang haben seine W ege zu aller Z eit usw. â € ” Dieselbe

Redensart folgt dann noch mehrmals samt ihrem Gegensatz: â € ž ein Gottloser, dem die

Stunde nicht là ¤ chelt.* II Pes 112* : Sieben Dinge hat R. iA qiba (t um 135) Beinern Sohne

R. J ' hoschuaS befohlen: ... Laà Ÿ dich ein mit einem Menschen, dem die Stunde là ¤ chelt.

(N ach Rab Papas, t 376, E rklà ¤ rung das. = mache gemeinsam mit ihm Geschà ¤ fte.) | |

SE r 13b: W er sich selbst erniedrigt, den erhà ¶ ht Gott, u. wer sich selbst erhà ¶ ht, den

erniedrigt Gott. W er der Grà ¶ à Ÿ e nachlà ¤ uft, vor dem flieht die Grà ¶ à Ÿ e, u. wer vor der

Grà ¶ à Ÿ e flieht, dem là ¤ uft die Grà ¶ à Ÿ e nach. W er die Stunde drà ¤ ngt (sein Geschick meistern

will), den drà ¤ ngt die Stunde, u. wer sich vor der Stunde beugt; dem steht die Stunde

bei. â € ” Die letzte Sentenz im Munde des R. Ã „ bin (II. um 370) B' rakh 64Â » .| | < ' A Z 34b

liest man den W unsch: -,rvv -mT = mà ¶ ge dich deine Stunde (dein Glà ¼ ck) erhà ¶ hen! â € ”
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E ndlich bezeichnet die Stunde eines Menschen:

Y - die fà ¼ r das E rgehen, das Tun oder Leiden eines Menschen von

Gott festgesetzte Stunde.

N idda 1,1: Bei allen F rauen genà ¼ gt ihre Stunde ' rro (d.h. der entscheidende

A ugenblick des E intritts der Menstruation, um das fà ¼ r unrein zu erklà ¤ ren, was sie

berà ¼ hren). â € ” W enige Z eilen weiter dasselbe mit dem Singular-Suffix nrjr. j| DtR 2

(197 * > ): Die Stunde (Moses, von Gott etwas zu erbitten) ist vorà ¼ ber rix à Ÿ  « Mr. | |

Bei Sachen zB Berakh 9> > : â € ž Ich bin, der ich bin" E s 3, 14: Gott sprach zu Mose:

Geh, sage den Israeliten: Ich bin mit euch gewesen in dieser K nechtschaft, u. ich werde

mit euch sein in der K nechtschaft unter den W eltvà ¶ lkern! E r antwortete ihm: Herr

der W elt, es ist genug an der N ot in ihrer Stunde nr » zsa (in der fà ¼ r sie festgesetzten

Z eit; wozu also noch der Hinweis auf kà ¼ nftige N à ¶ te? vgl. o^ x etoV ijj > y' (Uf' p? r\ x ax itt

avtijt Mt 6,34). | | pMSch 5, 56Â ° , 2: R. J icchaq b. E Uazar (um 340) hat gesagt: . . . E ine

K ohle, die nicht in ihrer Stunde nwis glà ¼ hte, glà ¼ ht nicht (mehr) (d. h. ein verpaà Ÿ ter

A ugenblick kehrt nicht wieder). â € ” Dasselbe pJ om tob 2, 61c, 19; pChag 2, 78Â » , 51. \ \

HÃ ¤ ufiger als rwa wird in dieser Bedeutung ysy, aram. kj^ ' t= Z eit, Termin ver-

wendet. Schab 55 b Bar: R. Schimfon b. E ifazar (um 190) sagte: A uch Mose u. A hron

sind wegen ihrer SÃ ¼ nde gestorben, s. N u 20,12: â € ž W eil ihr nicht an mich geglaubt

habt" ; siehe, hà ¤ ttet ihr an mich geglaubt, so wà ¤ re eure Z eit dssw noch nicht ge-

kommen, aus der W elt zu scheiden. | | Chag 4b: W enn Rab J oseph (t 333) an diese

Schriftstelle kam: â € ž Mancher wird ohne Recht hinweggerafft" (so der Midr Spr 13, 23),

dann pflegte er zu weinen. E r sagte: Gibt es denn einen, der dahingeht, ohne daà Ÿ seine

Z eit da ist n-Â » t| | Chul 91 b sagt der E ngel (Gn 32, 27) zu J akob: Seit dem Tage,
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da ich erschaffen wurde, ist meine Z eit, ein Lied (vor Gott) zu singen, erst jetzt ge-

kommen i-T2J iy nâ € ” v -" si' i -:? :t j-jh sV .| | N ed 32b, wo von der  » in -x - rrv â € ž Stunde

des bà ¶ sen Triebes* geredet wird, s. bei J oh 2, 21. F erner 8. bei J oh 12, 27.

A nmerkung. Z ur A strologie bei den J uden. Der E influà Ÿ der

Gestirne auf das Schicksal der Menschen ist im allgemeinen von den

jà ¼ dischen Gelehrten der alten Z eit nicht geleugnet worden. N ur daà Ÿ

Israel unter der Herrschaft der Gestirne stehe, stellen sie in A brede.

So R. ' A qiba (f um 135), Rab (f 247), Sch « muel (f 254), R. J ochanan

(f 279), Rab N achman b. J icchaq (f 356) u. auch wohl die Mehrzahl

der Rabbinen. A us der Z ahl derjenigen Gelehrten, die auch Israel den

Gestirnen unterstellt sein lassen, wird besonders R. Chanina b. Chama

(um 225) hervorgehoben.

Schab 156* :E s ist gesagt worden: R. Chanina (b. Chama) sagte: Das Gestirn f? ; ? ,

aram. x ' ; J " ) macht weise, das Gestirn macht reich, u. auch Israel ist dem Gestirn unter-
J ohannes 2,4 (6)

403

stellt V itnx -; ins R. J och an an hat gesagt: Israel ist keinem Gestirn unterstellt....

Denn R. J ochanan hat gesagt: W oher, daà Ÿ Israel keinem Gestirn unterstellt ist? s.

J er 10,2: ,Den W eg der Heiden gewà ¶ hnet euch nicht an u. vor den Z eichen des Himmels

erschrecket nicht, weil die Hoiden vor jenen erschrecken* ; die Heiden sollen davor

erschrecken, aber nicht die Israeliten. Rab hat gesagt: Die Israeliten sind keinem

Gestirn unterstellt; denn Rab J  « huda (f 299) hat gesagt, Rab habe gesagt: W oher, daà Ÿ

â € ¢ iie Israeliten keinem Gestirn unterstellt sind? W eil es heià Ÿ t Gn 15,5: ,E r hieà Ÿ ihn

hinaustreten.* A braham sprach nà ¤ mlich vor Gott: Herr der W elt, der Hà ¶ rige meines

Hauses wird mich beerben (Gn 15, 8). Gott sprach zu ihm: N ein, sondern der, welcher

aus deinem Leibe hervorgehen wird (das. V ers 4). E r sprach vor ihm: Herr der W elt,

ich habe in meinem Horoskop1 gesehen, daà Ÿ ich nicht dazu bestimmt bin, einen Sohn

zu erzeugen. Gott sprach zu ihm: Geh hinaus aus deiner A strologie; ' denn Israel ist

keinem Gestirn unterstellt. W Â » nn du etwa meinst, weil der J upiter p-u (dein Gestirn)

im W esten steht, (siehe,) so will ich ihn in den Osten setzen; das meint J es41,2:
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W er erweckte vom Osten her den J upiter p-s (so der Midr). A uch nach der Meinung

Sch « mufls ist Israel keinem Gestirn unterstellt. A ls nà ¤ mlich Sch » mu6l u. A blet (ein

nichtjà ¼ discher Gelehrter, Raschi) einmal zusammensaà Ÿ en, gingen Leute nach einer

.Sumpfwiese (um Binsen oder dergleichen zu schneiden). A blet sagte zu Sch* mue1:

Dieser Mann geht hin u. kommt nicht wieder, eine Schlange beià Ÿ t ihn, daà Ÿ er stirbt

à ¤ chemuel antwortete: W enn er ein Israelit ist, so geht er hin u. kommt wieder (denn

auf Israeliten treffen deine astrologischen Berechnungen nicht zu). W Ã ¤ hrend sie noch

dasaà Ÿ en, ging er hin u. kam wieder. E r (A blet) stand auf u. begab sich an dessen Last

(Bà ¼ ndel). E r fand darin eine Schlange, die durchschnitten war u. in zwei Stà ¶ cken

dalag. Schemu6l sprach zu dem Mann: W as hast du getan (nà ¤ mlich an verdienstlichen

W erken, daà Ÿ dir die Schlange nicht schaden durfte)? E r antwortete ihm: W ir legten

tà ¤ glich unser Brot zusammen u. aà Ÿ en (zusammen von dem gemeinsamen V orrat). Heute

nun geschah es, daà Ÿ einer in unsrer Mitte war, der kein Brot hatte n. sich deshalb

schà ¤ mte. Da sagte ich zn ihnen: Ich werde mich aufmachen u. es zusammenlegen

(sammeln). A ls ich zu ihm kam, stellte ich mich, als ob ich von ihm empfinge, damit

er nicht beschà ¤ mt wà ¼ rde. Schemuà ¶ l sagte zu ihm: Du hast W ohltà ¤ tigkeit geà ¼ bt!

Schemu6l ging fort u. trug à ¶ ffentlich vor: .W ohltà ¤ tigkeit errettet vom Tode* (so wiid

Spr 11,4 gedeutet), u. zwar nicht vom ungewà ¶ hnlichen Tode, sondern vom Tode selbst. â € ”

A uch nach der Meinung des R. f A qiba ist Israel keinem Gestirn unterstellt R. f A qiba

hatte nà ¤ mlich eine Tochter, von der die Chaldà ¤ er (= A strologen) zu ihm sagten, daà Ÿ

an dem Tage, da sie unter den Hochzeitsbaldachin treten wà ¼ rde, eine Schlange sie

beià Ÿ en werde, daà Ÿ sie sterben wà ¼ rde. E r war wegen des W ortes sehr besorgt A n.

jenem Tage nahm sie das Halsband1 u. wickelte es in einen Schlauch. E s traf sich,
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daà Ÿ es einer Schlange in die A ngen kam; am Morgen; als sie es nahm, hing die

Schlange daran u. verfolgte sie. Da sprach ihr V ater zu ihr: W as hast du (Gutes)

getan? Sie antwortete ihm: A mA bend kam ein A rmer u. rief an der TÃ ¼ r; da aber

jedermann mit dem Mahle beschà ¤ ftigt war u. niemand da war, der auf ihn hà ¶ rte, stand

ich auf, nahm den A nteil, den du mir gegeben hattest, u. gab ihn ihm. E r antwortete

ihr: Du hast W ohltà ¤ tigkeit geà ¼ bt R. (A qiba ging fort u. trug à ¶ ffentlich vor: .W ohl-

tà ¤ tigkeit errettet vom Tode* (Spr 11,4), u. zwar nicht vom ungewà ¶ hnlichen Tode,

sondern vom Tode selbst â € ” A uch nach der Meinung des Rab N achman b. J icchaq

(t 356) ist Israel keinem Gestirn unterstellt. Z ur Mutter des Rab N achman b. J icchaq

1 Das Tex twort nrw » *  « ist bisher noch nicht in befriedigender W eise erklà ¤ rt

worden. Levy 1, 118* denkt an oicyayos â € ” Geheimkundiger. â € ” Dalman, W bch bei

k » -jjbc » , vergleicht ax oix clov. â € ” Das W ort findet sich fast ausschlieà Ÿ lich im bT u.

wird in den palà ¤ stinischen Q uellen ersetzt durch â € ” fiatgoX oyia. V ermutlich

ist damit ein Instrument gemeint, dessen sich die A strologen bei ihrer K unst bedienten;

vgl. Bacher, Tann.' 1, 192 u. K rauà Ÿ , Lehnwà ¶ rter 2, 118 f.

* x r:; :-; , nach Levy 3, 11Ub Diadem, K apuze; Dalman = Halsband; Margolis,

Lehrbuch der aram. Sprache des babyl. Talmuds = K apuze.

26*
404

J ohannes 2, 4 (Ã Ÿ )

hatten nà ¤ mlich die Chaldà ¤ er gesagt: .Dein Sohn wird ein Dieb." Sie lieà Ÿ ihn nicht

unbedeckten Hauptes u. sprach zu ihm: Bedecke deinen K opf, damit die F urcht Gottes

auf dir sei, u. bitte um E rbarmen. E r wuà Ÿ te nicht, weshalb sie das zu ihm sagte.

E ines Tages saà Ÿ er u. studierte unter einer Dattelpalme; es fiel die Hà ¼ lle von seinem

K opf, er hob seine A ugen empor u. sah eine Dattel; da fiberwà ¤ ltigte ihn sein Trieb,

er stieg empor u. trennte den Dattelkamm mit seinen Z Ã ¤ hnen ab. | | GnR 44 (27c):

A braham sprach: Siehe, mir hast du nicht Samen gegeben Gn 15,3. Rab Schemuel

b. J icchaq (um 300) hat gesagt: Das Gestirn insn drà ¤ ngt mich u. sagt mir: A bram, du

wirst nicht zeugen. Gott sprach zu ihm: A llerdings, wie deine W orte lauten; A bram

wird nicht zeugen, A braham wird zeugen, . . . Sarai wird nicht gebà ¤ ren, Sara wird ge-

bà ¤ ren. ... Die Rabbinen sagten (in bezug auf die W orte: E r lieà Ÿ ihn hinausgehn Gn 15,5):

E in Prophet bist du (s. Gn 20, 7), aber kein A strologe oiji' siibok. In den Tagen des

J eremia versuchten die Israeliten zu dieser W issenschaft zu gelangen; aber Gott lieà Ÿ

es ihnen nicht zu, s. J er 10,2: Den W eg der Heiden gewà ¶ hnt euch nicht an usw.
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Schon euer V ater A braham versuchte zu dieser W issenschaft zu gelangen, aber ich

habe es nicht zugelassen.

Unter den jà ¼ dischen Gelehrten, die A nhà ¤ nger der astrologischen

Studien waren, bestand eine Meinungsverschiedenheit à ¼ ber die F rage,

ob der Planet des Geburtstages oder der Geburtsstunde fà ¼ r das

Geschick des Menschen maà Ÿ gebend sei. Die Herrschaft der Planeten

begann am 4. Schà ¶ pfungstag (Mittwoch) frà ¼ h 6 Uhr, als Gott den

Sternenhimmel ordnete, u. zwar erhielt zuerst die Regentschaft Merkur

aris; er war also der Stundenplanet fà ¼ r Mittwoch frà ¼ h 6â € ” 7 Uhr, u.

weil er der 1. Stundenplanet jenes Tages war, so wurde er zugleich

der Tagesplanet des Mittwochs. Die à ¼ brigen Planeten folgten dann in

der Herrschaft immer fà ¼ r die Dauer einer Stunde in der Reihenfolge

-" rrax ib" V o, d. h. ' asia, ' njai Mond, ' ix rau; Saturn, * pn$ J upiter, " b-hkb

Mars, 6i-iBrj Sonne, 7niij V enus. So herrschten am 4. Schà ¶ pfungstage

sà ¤ mtliche sieben Planeten jeder dreimal eine Stunde; die drei letzten

Stunden aber fiel die Herrschaft wieder an die drei ersten Planeten

Bi" bD. Damit waren 24 Stunden um, d. h. die Z eit von 6â € ” 7 Uhr frà ¼ h

am 5. Schà ¶ pfungstag oder Donnerstag war angebrochen. Die Stunde

gehà ¶ rte dem J upiter pix , u. da er der 1. Stundenplanet jenes Tages

war, so wurde auch er wiederum der Tagesplanet des Donnerstags.

So ging es fort Tag fà ¼ r Tag. A m 6. Schà ¶ pfungstage, F reitag, frà ¼ h

6â € ” 7 Uhr herrschte nm, V enus, sie ist der Tagesplanet des F reitags;

am 7. Schà ¶ pfungstag, Sonnabend, Saturn iura » , der Tagesplanet des


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Sonnabends; am 1. Tag der neuen W oche der Tagesplanet des Sonntags,

rran Sonne; am 2. Tag der Tagesplanet des Montags, nab Mond; u.

endlich am 3. Tag der Tagesplanet des Dienstags, onsa Mars. A m

4. Tag frà ¼ h 6â € ” 7 Uhr war dann wieder aaia an der Reihe, so daà Ÿ der

Turnus der vergangenen W oche sich aufs neue wiederholte. â € ” N eben

der obigen Planetenreihe " i' V ras ic" b3 begegnet à ¶ fters die andere Reihe

i" D:n e" 2TO. Diese hat ihren Grund darin, daà Ÿ man die Herrschaft der

Planeten am 4. Schà ¶ pfungstage nicht beginnen lieà Ÿ um 6 Uhr morgens,

sondern 12 Stunden frà ¼ her, um 6 Uhr am A bend des vorhergehenden

Tages, mit welcher Stunde ja der jà ¼ dische Tag begann. A m Dienstag


J ohannes 2,4 (Â « ); 2,5.6 (V I)

405

abend von 6â € ” 7 Uhr herrschte aber w= uj, daher steht er an der Spitze

der 2. Reihe. Der Turnus der Planetenherrschaft selbst wird dadurch

nicht berà ¼ hrt, auch die Tagesplaneten sind dieselben wie in der 1. Reihe:

nur der Beginn der Z à ¤ hlung setzt 12 Stunden frà ¼ her ein. Die Reihen-

folge der Tagesplaneten in der W oche: Sonne, Mond, Mars, Merkur,

J upiter, V enus u. Saturn, ist, wie man sieht, genau dieselbe, wie bei

den à ¼ brigen V à ¶ lkern des A ltertums. V gl. hierzu PirqeRE l 6.

Schab 15< > a: A uf der Tafel des R. J Â ° hoschua; b. Levi (um 250) stand geschrieben:

W er am 1. W ochentag (Sonntag) geboren ist, wird ein Mann 151, aber es ist nicht

einerlei A rt an ihm. . . . W eshalb? W eil an ihm (dem 1. W ochentag) Licht u. F insternis

geschaffen wurden. W er am 2. W ochentag geboren ist, wird ein jà ¤ hzorniger Mann.

W eshalb? W eil an ihm die W asser geschieden wurden. W er am 3. W ochentag geboren

ist, wird ein reicher Mann, aber auch buhlerisch. W eshalb? W eil an ihm die K rà ¤ uter

geschaffen wurden. W er am 4. W ochentag geboren ist, wird ein weiser u. heiterer


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Mann. W eshalb? W eil an ihm die Himmelslichter aufgehà ¤ ngt wurden. W er am

5. W ochentag geboren ist, wird ein Mann, der Liebespflichten à ¼ bt. W eshalb? W eil an

ihm die F ische u. V Ã ¶ gel geschaffen wurden (die nur von Gottes Gute gespeist werden,

Raschi). W er am V ortag des Sabbats geboren ist, wird ein strebsamer Mann " > ; j.

W er an einem Sabbat geboren ist, stirbt an einem Sabbat, weil man seinetwegen (bei

seiner Geburt) den groà Ÿ en Tag des Sabbats entweihte. Rabba b. Schela (um 325) hat

gesagt: A uch ein groà Ÿ er Heiliger wird er genannt werden. R. Chanina (b. Chama) sagte

su ihnen (seinen Schillern, die die N achricht von diesen A ufzeichnungen des R. J ehoschuaf

b. Levi à ¼ berbrachten): Geht, sagt dem Sohne Levis: N icht das Gestirn des Tages wirkt

ein, sondern das Gestirn der Stunde (in der der Mensch geboren wurde) wirkt ein.

W er unter der Herrschaft der Sonne geboren ist, wird ein schà ¶ ner Mann, er ià Ÿ t u.

trinkt von dem Seinigen, aber seine Geheimnisse werden offenbar; wenn er stiehlt, hat

er kein Gluck. W er unter der Herrschaft der V enus geboren ist, wird ein reicher Mann

u. buhlerisch. W eshalb? W eil durch sie das (Liebes-)F euer erzeugt wird. W er unter

der Herrschaft des Merkur geboren ist, wird ein heiterer u. weiser Mann, weil jener der

Schreiber der Sonne ist. W er unter der Herrschaft des Mondes geboren ist, hat K rank-

heiten zu tragen, er baut u. reià Ÿ t ein, er reià Ÿ t ein u. bant, er ià Ÿ t u. trinkt, was nicht

das Seinige ist, u. seine Geheimnisse bleiben verborgen; wenn er stiehlt, so hat er

Glà ¶ ck (A nspielungen auf die verschiedenen Mondphasen u. das erborgte Licht des

Mondes). W er unter der Herrschaft des Saturn geboren ist, wird ein Mann, dessen

Plà ¤ ne vereitelt werden; manche sagen: A lles, was man wider ihn plant, wird vereitelt

(* K r?  « i .Saturn" wird gedeutet nach = aufhà ¶ ren). W er unter der Herrschaft des

J upiter p^ s geboren ist, wird ein gerechter Mann 1^ 7? " > 3J .... W er unter der Herrschaft
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des Mars { w-tco = der Rote) geboren ist, wird ein Mann, der Blut k^ -' vergieà Ÿ t. Rab

A schi (t 427) hat gesagt: E in A derlasser oder ein Dieb (MÃ ¶ rder) oder ein Beschneider.

Rabbah (f 331) hat gesagt: Ich bin unter der Herrschaft des Mars geboren (ohne einer

von denen zu sein, die Blut vergieà Ÿ en). A baje (t 338/39) sagte: A uch der Herr (= Rabbah)

bestraft u. tà ¶ tet (nà ¤ mlich als Richter).

2,5: W as er euch sagt, das tut.

Z um A usdruck s. Gn 41, 55. â € ” Derekh E rec 5: W er in ein Haus

kommt, soll alles tun, was ihm der Hausherr befiehlt. V gl. Pes 86k:

2,6% : Sechs steinerne W asserkrà ¼ ge.

1. vdqta W asserkrug =  « rfeip oder mi « ip.

Targ Onk Gn 24, 45: Rebekka kam heraus, u. ihr K rug nri-.p (Tex twort: ms) war
406 J ohannes 2, 6 (M 2)

auf ihrer Schulter. â € ” J erusch I: sn; -; /: = X dytjvn(t F lasche oder K rug. | l psA Z 2, 41d, 15:

A rbeiter waren auf dem F elde, der K rug mit W asser  » " o-  » rV ip stand offen (war un-

bedeckt); die ersten tranken davon u. wurden geschadigt (an ihrer Gesundheit), die zweiten

(die spà ¤ ter davon tranken) starben. â € ” Dasselbe pTerum S, 45d, 43; pSchab 1,3d, 8. T « bul

jom 1,1: E in K rug mit W asser n-u io miip, der sich hin u. her bewegt (nicht feststeht).

2. V on den steinernen Gefà ¤ à Ÿ en csa « ^ n sagt Maimonides (1135â € ” 1204)

zu K elim 10,1: â € ž rwaia bapi yW x t yrwx o, d. h. daà Ÿ sie keine (rituelle)

Unreinheit anzunehmen pflegen; in dieser Hinsicht unterscheiden sie

sich von den irdenen Gefà ¤ à Ÿ en Din ite, die Unreinheit anzunehmen

pflegen." Dem entspricht Schab 96* die Tradition im N amen des

lt. E I? azar (um 270): Gefà ¤ à Ÿ e aus K uhdà ¼ nger, aus Steinen u. aus E rde

nehmen keine Unreinheit an, weder nach den W orten der Tora noch

nach den W orten der Schriftgelehrten. â € ” Das ist fà ¼ r die V erwendung

der steinernen Gefà ¤ à Ÿ e maà Ÿ gebend gewesen.

Beca 2, 2.3: W enn ein F esttag auf den Tag nach dem Sabbat fà ¤ llt, so muà Ÿ man
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alles (was unrein geworden ist, zu seiner Reinigung) vor dem Sabbat untertauchen; so

sagte die Schule Schammais. Die Schule Hill eis sagte: Die Gerà ¤ te vor dem Sabbat, u.

der Mensch selbst darf am Sabbat untertauchen. Beide Schulen aber stimmten darin

Uberein, daà Ÿ man (unrein gewordenes) W asser mit reinem W asser (in einer Menge von

mindestens 40 Sea) in einem steinernen Gefà ¤ à Ÿ in Berà ¼ hrung bringen darf, um es zu

reinigen. (Man fà ¼ llt das unrein gewordene W asser in ein steinernes Gefà ¤ à Ÿ , weil dieses

die Unreinheit des W assers nicht annimmt, u. senkt das Gefà ¤ à Ÿ so tief in das reine

W asser der 40 Sea ein, daà Ÿ dieses à ¼ ber jenes hinstrà ¶ mt, wodurch das unreine W asser

rein wird.) A ber nicht darf man es (in einem Unreinheit annehmenden, zB hà ¶ lzernen

Gefà ¤ à Ÿ ) untertauchen (da dieses Gefà ¤ à Ÿ selbst dadurch gereinigt wà ¼ rde, was an einem

F esttag nach dem A nfang der Mischna verboten ist). â € ” A bweichend TJ om tob 2,9 (203):

Man darf das W asser nicht untertauchen an einem F esttag, u. man darf das W asser

nicht in einem steinernen Gefà ¤ à Ÿ mit reinem W asser in Berà ¼ hrung bringen, um es an

einem Sabbat zu reinigen. Das sind W orte Rabbis. Die Gelehrten aber sagten: Man

darf W asser an einem F esttag untertauchen, u. man darf W asser in einem steinernen

Gefà ¤ à Ÿ mit reinem W asser in Berà ¼ hrung bringen, um es zu reinigen, aber nicht, um

dadurch Gefà ¤ à Ÿ e unterzutauchen. â € ” Dasselbe TSchab 1(1,11 (135). à œ ber den A usgleich

der Traditionen s. Beca 18b. â € ” W egen ihrer Unempfà ¤ nglichkeit fà ¼ r Unreinheit wurden

steinerne Gefà ¤ à Ÿ e auch zur A ufbewahrung der A sche von der roten K uh u. zur Her-

stellung des daraus zu bereitenden E ntsà ¼ ndigungswassers (N u 19) benà ¼ tzt. Para 3, 2. 3:

E s gab in J erusalem Gehà ¶ fte, die auf F elsen erbaut waren, u. deren Untergrund unter-

hà ¶ hlt war wegen eines (etwaigen) Grabes in der Tiefe (um gegen die von unten auf-

steigende Leicbenunreinheit geschà ¼ tzt zu sein). Und man brachte schwangere F rauen,
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die daselbst gebaren u. ihre Sà ¶ hne groà Ÿ zogen. Dann brachte man Rinder, auf denen

Bretter waren, u. die (dort herangewachsenen) K inder setzten sich darauf mit steinernen

Bechern 12Â « so r-isi: in ihren HÃ ¤ nden. W aren sie am Siloah angekommen, so stiegen

sie herab u. fà ¼ llten sie (mit Siloaliwasser) u. stiegen wieder auf u. saà Ÿ en auf ihnen.

R.J ose (um 150) sagte: V on seinem Platz aus (also ohne abzusteigen) lieà Ÿ das K ind

den Becher an einem Seil hinab u. fà ¼ llte ihn. Sie kamen (zurà ¼ ck) nach dem Tempelberg

u. stiegen ab. Der Tempelberg u. die V orhà ¶ fe waren unterhà ¶ hlt wegen eines Grabes in

der Tiefe. A mE ingang zum (F rauen-)V orhof (auf der Ostseite) stand ein K rug -" ? " mit

E ntsà ¼ ndigungsasche bereit. Man brachte einen Schafbock u. befestigte einen Strick

zwischen seinen Hà ¶ rnern, u. vorn am Strick befestigte man ein Stà ¤ bchen oder einen

buschigen Z weig, den man in den K rug warf. Dann schlug man den W idder, der

erschrocken zurà ¼ ckfuhr (u. dadurch mit dem Stà ¤ bchen oder Buschzweig A sche aus dem

K rug herausrià Ÿ . Damit war der Z weck erreicht, A sche aus dem K ruge ohne Mitwirken

der Menschenhand zu erlangen.) Man nahm davon u. heiligte so viel, daà Ÿ es auf dem
J ohannes 2,6 (H 2. Â » . 6); 2, 8

407

W asser gesehen wurde. R. J ose sagte: Gebt den HÃ ¤ retikern (s-j-oj. so lies statt â – ¡ â –   ptix ^ ,

den Sadduzà ¤ ern) keine Gelegenheit, (ench) zu demà ¼ tigen (euch zu verspotten wegen des

à ¼ bertrieben vorsichtigen V erfahrens). | ! TPara8, 2 ff. (631): Gehà ¶ fte waren in J erusalem

Ober dem F elsen erbaut, deren Untergrund unterhà ¶ hlt war wegen eines (etwaigen)

Grabes in der Tiefe. Man brachte schwangere F rauen, die daselbst gebaren u. ihre

Sà ¶ hne dort groà Ÿ zogen, bis sie 18 J ahre alt waren. Man brachte Rinder, auf denen

Bretter waren, u. die K inder setzten sich darauf. R. J ehuda (um 150) sagte: E s waren

Rinder mit weitem Bauch, damit die F Ã ¼ Ã Ÿ e der K inder nicht (bis auf die E rde) reichten

q. durch ein Grab der Tiefe verunreinigt wà ¼ rden. A lle stimmten darin Uberein, daà Ÿ die

K inder eines Tauchbades bedà ¼ rften (um ihre Reinheit unzweifelhaft sicherzustellen).

Man sagte vor R. f A qiba (t um 135) im N amen des R. J ischmatel (f um 135): Steinerne

Becher hingen an den HÃ ¶ rnern der Rinder; wenn die Rinder sich beugten, um zu

trinken (aus dem Siloah), fà ¼ llten sich die Becher (von selbst). R. (A qiba sagte zu ihnen:

Gebt den Hà ¤ retikern keine Gelegenheit, euch niederzudrà ¼ cken. Man kam an das Tor,
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das ans dem F rauenvorhof (nach auà Ÿ en) in den Chel (Z winger auf der A uà Ÿ enseite des

innern V orhofs) fà ¼ hrte, u. steinerne K rà ¼ ge ; ate r-' V ' V p standen da an der W and der

Stufen zum F rauenvorhof, u. ihre Deckel waren aus Stein . . ., u. in ihnen war A sche

von jeder einzelnen K uh, die man verbrannt hatte, s. N u 19, 9: â € ž E s diene der Gemeinde

der K inder Israel zur A ufbewahrung fà ¼ r Reinigungswasser, es ist ein Silndopfer.' Man

schlug den W idder, erschrocken fuhr er zurà ¼ ck, u. A sche wurde verschà ¼ ttet. Man nahm

u. heiligte u. sprengte von dem, was ausgeschà ¼ ttet war. So verfuhr man, als man aus

dem E x il heraufzog; das sind W orte des R. J ehuda (um 150). R. Schhnfon (um 150)

sagte: Ihre A sche zog mit ihnen hinab nach Babel u. wieder herauf (nach J erusalem).

Man antwortete ihm: Ist sie da nicht, unrein geworden im Lande der (heidnischen)

V Ã ¶ lker? E r sprach zu ihnen: Die Unreinheit im Lande der V Ã ¶ lker hat man erst fest-

gesetzt, nachdem man aus dem E x il heraufgezogen war.

Die mangelnde E mpfà ¤ nglichkeit fà ¼ r Unreinheit muà Ÿ te Steinkrà ¼ ge

natà ¼ rlich besonders empfehlenswert erscheinen lassen als Behà ¤ lter fà ¼ r

W asser, das fortwà ¤ hrend im Hause, namentlich auch bei Tisch fà ¼ r das zwei-

malige A bspà ¼ len der Hà ¤ nde gebraucht wurde. E in Steinkrug war auch

wohl der Berakh 22 » erwà ¤ hnte x ^ n, der 9 Q ab (= rund 20 Liter) faà Ÿ te.

. 2,6 8: Gemà ¤ à Ÿ der jà ¼ dischen Reinigung.

Z um zweimaligen A bspà ¼ len der Hà ¤ nde vor u. nach dem E ssen s. bei Mt 15,2 S9 S. 695ff.

2,6 6: Die je zwei oder drei Metreten faà Ÿ ten.

1 attischer per^ n; ; war = 12 x ot* i (Sing. x ocv$ ,x  ° v? )- J osephus

(A ntiq 3, 8, 3; 9, 4) setzt 1 Hin = 2 Choeus: à ¤ v (Hin), ftà ¤ tQ Ov 6' iart

â –   tovTo imx ooQ iov Svo % 6as ' A iztx ovg deypnevov. 1 Hin aber betrug 12 Log
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(TM' n 7,1; MÂ « n 89Â » ). So ergibt sich die Gleichung: 1 Metretes = 6 Hin

= 72 Log. E in Log wird berechnet (s. K rauà Ÿ ,A rchà ¤ ol. 2, 395) auf

0,547125 Liter; 1 Metretes (= 72 Log) also = 39,393 Liter. Hiernach

faà Ÿ te jeder K rug J oh 2, 6 rund 80â € ” 120 Liter.

2,8: Bringt es dem Speisemeister, rep à œ Q x ix Q ix X ivy.

E ine Person, die dem à ¤ Q % iTQ (x hvo< ; J oh 2,8 einwandfrei entspricht,

begegnet in der altrabbin. Literatur nicht.

N ur vergleichsweise là ¤ à Ÿ t sich Sir 32,1 f. (bei F ritzsche 35,1 f.) heranziehen: Haben

sie dich zum V orsteher (des Mahles, rjyoi' ^ syov) bestellt, so à ¼ berhebe dich nicht; sei

unter ihnen wie einer ihresgleichen; sorge fà ¼ r sie u. dann nimm Platz. Und nachdem

du deine ganze Pflicht erfà ¼ llt hast, laà Ÿ dich nieder, damit du ihretwegen dich freuest
408

J ohannes 2, 8

n. um der schà ¶ nen A nordnung willen einen K ranz empfangest. â € ” Im hebrà ¤ ischen Tex t

ist die 1. Z eile mit dem Tex twort fà ¼ r riyovfitvov verloren gegangen; dann folgt: Sei

ihnen wie einer von ihnen; sorge fà ¼ r sie u. dann lege dich zu Tisch; hab acht auf

ihren Bedarf n. dann strecke dich auf das Polster, damit du dich freuest an ihrer E hre

(d. h. die sie dir zuteil werden lassen) u. wegen der Z ucht = Ordnung) E insicht

(d. h. den Ruf eines E insichtigen) davontrà ¼ gst. â € ” A hnliche Pflichten, wie sie hier J esus

Sirach aufzà ¤ hlt, lagen bei den Griechen dem Symposiarchen, dem von den Tischgenossen

erwà ¤ hlten V orsitzenden des Mahles, ob. A ber der Symposiarch, gleichwie der ijyovpevof

Sir 32, gehà ¶ rte durchaus zu den Gà ¤ sten u. in die Tafelrunde, wà ¤ hrend man von dem

à œ Q /ugMiyos J oh2 vielmehr den E indruck hat, daà Ÿ er auà Ÿ erhalb der Tischgesellschaft

stand. A uà Ÿ erdem hatte der Symposiarch seinen guten Platz wohl bei den Gastmà ¤ hlern

der freien Genossenschaften, die die notwendige Handhabung von Z ucht u. Ordnung

einem ihrer Mitglieder à ¼ bertrugen; aber bei einem F amilienfest in einem jà ¼ dischen

Hause lag die A ufrechterhaltung von Sitte u. Ordnung so fest in der Hand des Haus-
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herrn, daà Ÿ fà ¼ r einen besonderen Symposiarchen kein rechter Raum blieb. .A lles, was

der Hausherr euch sagt, das tut! * das war die einzige Richtschnur fà ¼ r die geladenen

GÃ ¤ ste, s. oben bei V ers 5. | lA uch 2 Makk 2, 26 f. bietet keine Parallele: ,Uns, die wir

die Mà ¼ he des A uszugs (aus den 5 Bà ¼ chern des Cyrenà ¤ ers J ason) à ¼ bernommen haben,

ist das kein leichtes, sondern Schweià Ÿ u. Schlaflosigkeit erforderndes Geschà ¤ ft. Gleich-

wie es fà ¼ r den, der ein Gastmahl zurichtet u. um den Gennà Ÿ andrer sich mà ¼ ht, nicht

leicht ist: so werden wir gleichwohl um des Dankes der vielen willen die MÃ ¼ he gern

à ¼ bernehmen.* Die W orte kà ¶ nnen von jedem Gastgeber gesagt werden u. machen nicht

nà ¶ tig, unter dem das Gastmahl Z urichtenden eine Person neben dem Hausherrn oder

Gastgeber zu verstehen.

A us der rabbin. Literatur kommen folgende Stellen in Betracht: TB' rakh 4,10 (9a):

(Rabban Schimfon b. Gamliel [ um 140] hat gesagt:) N och eine andre Sitte gab es in

J erusalem: Man Ubertrug das Gastmahl einem K och (nja, eigentlich â € ž F leischer* =

â € ž Traiteur" ; BB 93b liest dafà ¼ r allgemein l' ani = einem andren). W urde etwas beim

Mahle verdorben, so bestrafte man den K och, u. zwar alles nach dem A nsehen des

Hausherrn (Gastgebers) u. nach dem A nsehen der GÃ ¤ ste. â € ” E in solcher Traiteur, der

die A usrichtung des Mahles, Stellung der Bedienung usw. freihà ¤ ndig unter eigener V er-

antwortung à ¼ bernahm, kà ¤ me dem  « p/irpt' x itK Of J oh 2 schon nà ¤ her. N ur die Lieferung

des W eines wà ¼ rde sich das Hochzeitshaus in K ana selbst vorbehalten haben. A ber die

Sitte wird ausdrà ¼ cklich als eine jerusalemische bezeichnet; wir haben also kein Recht, sin

auf Galilà ¤ a zu à ¼ bertragen. II In einem Sprichwort1 tritt neben dem Herrn " " } , d. h. dem

Gastgeber, als besonders bemerkenswerte Person der Mundschenk k~ b (palà ¤ stinisch

 » } it! 3) hervor. So heià Ÿ t derjenige, der den W ein mischte, d. h. durch Z utun von W asser
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u. Gewà ¼ rzen dem damaligen Geschmack mundgerecht machte,* u. dann die einzelnen

Becher damit fà ¼ llte. Die Diener (t? *  « . Sing, v^ i, auch k^ v) empfingen die gefà ¼ llten

Becher aus seiner Hand u. Ã ¼ berbrachten sie den GÃ ¤ sten, gleichwie sie diesen die ge-

leerten Becher abnahmen, um sie vom Mundschenk aufs neue fà ¼ llen zu lassen. Meist

hatte der Hausherr einem seiner Sklaven das Mischen des W eines beigebracht (s. zB

Sukka 2, 9). Dieser versah dann bei den gewà ¶ hnlichen hà ¤ uslichen Mahlzeiten sowohl

die Stelle des Mischers u. E inschenkers als auch die des Dieners. Bei grà ¶ à Ÿ eren Gast-

mà ¤ hlern warteten besondere Diener auf, die durchaus nicht bloà Ÿ den niederen Stà ¤ nden

angehà ¶ rten. So heià Ÿ t es TDem 3, 6 (49): W enn ein Chaber (Mitglied der Genossen-

1 BQ 92b: Raba (t 352) sagte zu Rabbah b. Mari: W oher das W ort, das die

Leute zu sagen pflegen: Der W ein ist der seines Herrn, aber der Dank wird dem

Mundschenk K -pv zuteil? E r antwortete: W eil es heià Ÿ t N u 27, 18ff.: Stemme deine

Hand anf ihn . . ., damit die ganze Gemeinde der K inder Israel (auf ihn) hà ¶ re. Und

Dt 34,9 heià Ÿ t es: J osua war voll Geistes der W eisheit; denn Mose hatte ihm seine Hà ¤ nde

aufgelegt, u. die K inder Israel hà ¶ rten auf ihn. â € ” Daraus wird der Gedanke abgeleitet:

N icht des Urhebers, sondern des V ermittlers des Guten gedenkt dankbar die Menge.

2Z um Mischen des W eines s. E x kurs: A ltjà ¼ d. Gastmahl.


J ohanne « 2, 8.10. 11

409

schaft der Gesetzestreuen) bei der Hochzeit oder bei einem Gastmahl eines sA m ha-arec

bedient, bo berechtigt das nur A nnahme der (richtigen) V erzehntung (der vorzusetzenden

Speisen). Und TBcrakh tt, 4 f. werden zwei Regeln mitgeteilt, die der Gelehrtenschaler

zu beobachten habe, falls er als Diener bei Tisch aufwarte.1 W ir werden anzunehmen

haben, daà Ÿ auch ein besondrer Mundschenk nur bei grà ¶ à Ÿ eren Gastmà ¤ hlern in Tà ¤ tigkeit

getreten ist. Da waren dann die Diener, die Mittelspersonen zwischen ihm u. den Gasten,

naturgemà ¤ à Ÿ seiner K ontrolle unterstellt, u. là ¤ à Ÿ t man seine K ontrolle sich dann noch

weiter auch auf die A nordnung der Tische u. Polster im Speisezimmer erstrecken, so

kà ¶ nnte dieser Mundschenk zur N ot auch als ifx u^ Uhttt, d. h. als A ufseher der Tafel

bezeichnet werden. | | K eth 61* wird ein (ed. A msterdam 1644: x jjnc « ) im Hause

des K à ¶ nigs Isdagerd erwà ¤ hnt. Damit ist nach Levy 1, 73 der ,Tafelmeister* gemeint,

.der die Oberaufsicht à ¼ ber die kà ¶ nigliche Tafel hatte u. die dem K à ¶ nig vorzusetzenden

Speisen vorher kostete" .E ine Mehrzahl solcher .Tafelmeister' " ^ jjisk (ed. A msterd.

* -< 33iait) finden wir MQ 12a im Hause des babylonischen E x ilarchen  » rV sj v" .â € ”
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Schlà ¼ sse auf palà ¤ stinische V erhà ¤ ltnisse darf man daraus nicht ziehen.

2,10: J edermann gibt zuerst den guten W ein,

u. wenn sie trunken geworden sind, den geringem.

1. A nders die Prax is der K aufleute. N uR 16 (181fc): Mose sandte

sie, um das Land K ana' an auszuspà ¤ hen. Und er sprach zu ihnen:

Z iehet hier in das SÃ ¼ dland hinauf u. zieht das Bergland hinauf N u 13,17.

Denn ebenso zeigen die K aufleute zuerst das Schlechte nV iotf (A bfall,

A usschuà Ÿ ) u. dann das Gute rec (Lob, Lobenswertes).

2. Z ur Gà ¼ te des W eines gehà ¶ rte ein gewisses A lter; vgl. A both 4,20

bei Mt 9,17 S. 518. â € ” Geringerer W ein war zB der n-noc y » * > , Hefenwein

BB 97b, der unmittelbar von der Hefe abgezogen war.

3. W eingenuà Ÿ bis zur Trunkenheit bei Hochzeitsgelagen mag gerade

nichts Seltenes gewesen sein; s. bei Mt9,15 S.516 A nm.dd. â € ” Berakh 9*

hà ¶ ren wir von einem Rabbinenpaar, das sich auf der Hochzeit des

Sohnes des R. J ' hoschua « b; Levi (um 250) betrunken hatte Terra » .

2,11: Dieses tat J esus als erstes Z eichen.

ot] (tsio » - Hu, Plur. r-rie, targnmisch rs, srx , Plur. yr » , determiniert K ' ri « ,

= (W under-)Z eichen; s. zB LX X Dt 4,34; 6, 22; 7,19. â € ” Im Rabbin. heilt das W under-

zeichen r. r-M, Beispiele bei Mt 12,38 S. 640 f. u. 16,1 8.726 t; Ã Ÿ . selten ir= Â » Â « W S

(= otjpeioy), zB E x R 9 (73b) bei Mt 12, 38 S. 641. Meist heià Ÿ t yn .Z eichen* im Sinne

von K ennzeichen, Merkmal, V orzeichen (Omen oder Typus); y. oj, Plur. " ij,

eigentlich ein erhà ¶ htes Z eichen wie F lagge, F ahne, dann geradezu W under. Schab 97* :

Der Stab A hrons verschlang ihre Stà ¤ be E x 7,12. B. E Uazar (nm 270) hat gesagt: Daa
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war ein W under in einem W under bj " pra oj (insofern A hrons Stab sich erst wieder

in eine Schlange verwandeln muà Ÿ te, um die andren Stà ¤ be zu verschlingen). | | J oma 89" :

1 TBerakh6,4 (13): Die Schule Hillels sagte: W enn der Diener (b. Tisch) ein

Gelehrtenschaler ist, so soll er die (abfallenden) Brocken, wenn sie so groà Ÿ wie eine

Olive sind, aufsammeln; dann spà ¼ len sie (die Gà ¤ ste) ihre Hà ¤ nde ab (nach Tisch), u.

hinterher fegt man den Raum aus. â € ” Das. 6, 5: Die Schule Hillels sagte: W ohl-

riechendes Ol (das nach Tisch zur SÃ ¤ uberung der HÃ ¤ nde gereicht wurde) nimmt man

in die rechte Hand n. den Becher W ein (nach Tisch) in die linke Hand; dann spricht

man den Lobspruch aber das à – l u. wischt (das à ¶ l von den Hà ¤ nden) auf den K opf

des Dieners. W enn der Diener ein Gelehrtenschaler ist, so wischt er seinen K opf an

einer W and ab, weil es kein Lr.b fà ¼ r den Gelehrtenschà ¼ ler ist, parfà ¼ miert auszugehen

(wie es die Lustbuben zu tun pflegen). V gl. Berakh 52h; 43b.


410

J ohannes 2,15. 17. 18

R. A si (um 300) hat gesagt: E sther ist der Schluà Ÿ aller (alttest.) W under ^

(Gegensatz J oh 2,11: Â « qx v* â € ¢ Â » Â » â € ¢ oijfttiwv). | | Tafan 21* : N achum aus Gimzo (um 90)

war an W under i-o-aa gewà ¶ hnt (d. h. ihm geschahen oft solche).

2,15: E r machte eine Geià Ÿ el (vgl. bei Mt21,12f.).

Merkwà ¼ rdig W à ¼ nsche S. 504 unter Hinweis auf Sanh 98b: â € ž Den

Messias dachte man sich mit einer K nute ian versehen, um damit

allem unsittlichen Treiben zu steuern, weshalb auch so mancher Rabbi,

wie zB R. Ula, seiner A nkunft mit A ngst u. Bangigkeit entgegensah.

Den R. E lieser fragten seine Schà ¼ ler einmal: W ie hat sich der Mensch

zu verhalten, um der Geià Ÿ el des Messias, d. i. seinen Z à ¼ chtigungen u.

RÃ ¼ gen zu entgehen? E r gab zur A ntwort: Man lebe nach dem Gesetze

u. Ã ¼ be Menschenliebe." â € ” A ber majs ibsn bedeutet nicht K nute oder

Geià Ÿ el, sondern die W ehen des Messias, d. h. die Leiden, die seiner

A nkunft voraufgehn, s. bei Mt 24,8 S. 950.


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2,17: Der E ifer um dein Haus wird mich verzehren.

Ps 69,10 lautet im Targum: r^ i N i^ pa r^ n njjb bt » â € ” denn

der E ifer fà ¼ r das Heiligtum verzehrte mich. â € ” Die Lage, in der David

dieses W ort gesprochen haben soll, wird in folgender W eise geschildert:

Z eb 54b: Raba (t 352) hat à ¶ ffentlich vorgetragen: W as heià Ÿ t 1 Sm 19, 18: E s ging

David u. Samuel u. wohnten in N ' vajoth (K ethib) in Rama? W as hat N ^ vajoth mit

Rama zu schaffen? (W enn sie in N  « vajoth saà Ÿ en, saà Ÿ en sie nicht in Rama u. umgekehrt.)

A llein es will besagen? Sie saà Ÿ en in Rama u. waren beschà ¤ ftigt mit â € ž der Schà ¶ ne der

W elt" o' vy > r W :i (d. h. mit dem Tempel). Sie sagten: E s heià Ÿ t Dt 17, 18: â € ž Z iehe

hinauf zu dem Ort, den J ahve erwà ¤ hlen wird." Das lehrt, daà Ÿ das Heiligtum hà ¶ her

liegt als das ganze Land Israel u. das Land Israel hà ¶ her als alle (à ¼ brigen) Là ¤ nder.

A ber sie wuà Ÿ ten die Stelle nicht, wo es (das Heiligtum) sein sollte. Sie holten das

Buch J osua. Bei allen (Stammesgebieten) steht geschrieben (J os 15): â € ž E s geht die

Grenze hinab u. steigt empor" u.: â € ž Die Grenze erstreckt sich* ; beim Stamm Benjamin

aber heià Ÿ t es wohl: â € ž Sie steigt empor" , doch nicht: â € ž sie geht hinab* . Sie sprachen:

E ntnimm daraus: Das ist sein (des Heiligtums) Ort! E r gedachte es nun bei cE n-' E tam

zu erbauen, weil dieses hoch liegt. Sie sagten: Man gehe damit etwas tiefer, denn

es heià Ÿ t Dt 83, 12: â € ž Z wischen seinen Schultern (also nicht auf dem K opf, der Spitze)

wohnt er.* Oder wenn du willst, so sage: W ir haben durch Tradition gelernt, daà Ÿ

das Synedrium im A nteil (Gebiet) J udas u. die Schekhina (u. damit das A llerheiligste)

im A nteil Benjamins war. W enn wir es in der HÃ ¶ he erbauen, so ist es allzu ab-

gesondert; es ist besser, daà Ÿ man damit ein Stà ¼ ck hinabgeht, wie es heià Ÿ t Dt 33,12:

Z wischen seinen Schultern wohnt er. Und wegen dieser Sache ereiferte sich Doeg,
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der E domiter wider David, s. F s 69,10: â € ž Der E ifer um dein Haus hat mich verzehrt.'

Und s. Ps 132,1 ff.: â € ž Gedenke, J ahve, dem David alle seine MÃ ¼ he, der J ahve schwur...:

Ich will nicht eingehn in das Z elt meines-Hauses . . ., ich will meinen A ugen keinen

Schlaf gà ¶ nnen, meinen W impern keinen Schlummer, bis ich einen Ort fà ¼ rJ ahve finde ...

Siehe, wir hà ¶ rten von ihr (der W ohnung Gottes) in E phratha, wir fanden sie in Sede-

J afar (W aldgefilde). .In E phratha* , damit ist J osua gemeint, der von E phraim ab-

stammte; wir fanden sie â € ž in Sede-J afar" , damit ist Benjamin gemeint, s. Gn 49,27:

Benjamin ist ein W olf, der (im W aldgebiet) zerreià Ÿ t.

2,18: W elches Z eichen zeigst du uns?

Z ur Z eichenforderung 8. bei Mt 12,38 S.640; Ã ¼ ber ffijfietov bei J oh 2,11.


J ohannes 2,19.20

411

2, 19: Brechet diesen Tempel ab, u. in drei Tagen will

ich ihn aufrichten. (V gl. bei Mt 26, 61 % 35 S. 1003â € ” 1005.)

à œ ber W under, die bei der E rrichtung des W à ¼ stenheiligtums u. bei

der E rbauung des Salomonischen Tempels geschahen, s.:

E x R 52 (104b): A ls sie die W ohnung (Stiftshà ¼ tte) angefertigt hatten, verstanden

sie nicht, sie zusammenzustellen. W as taten sie? E s nahm ein jeder seine A rbeit, n.

sie kamen zu Mose u. sprachen: Hier sind meine Bretter, hier sind meine Riegel!

A U Mose sie sah, ruhte sofort der heilige tieist (= Offenbarungsgeist) auf ihm, u. er

stellte sie auf. Sage aber nicht, daà Ÿ Mose sie aufstellte, vielmehr geschahen an der

W ohnung W under, u. sie erstand von selbst, s. E x 40,17: ,Die W ohnung wurde auf-

gerichtet." Und wenn du dich darà ¼ ber wundern wolltest, siehe, als Salomo das Heiligtum

erbaute, erbaute sich dieses von selbst. R. Huna (um 350) hat im N amen des R. J ose

(â € ” Rab J oseph, f 333) gesagt: A lle unterstà ¼ tzten ihn, als er das Haus Gottes erbaute,

die Mensrhen u. die Geister. W oher? W eil geschrieben steht (1 K g 6,7): â € ž Und das
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Haus, als es gebaut wurde, wurde aus unversehrtem Gestein des Steinbruchs gebaut,

u. HÃ ¤ mmer u. die A x t, kein eisernes W erkzeug ward im Hause gehurt, als es gebaut

wurde" ; von selbst hatte es sich erbaut, weil es durch das Geschehen von W undern

gebaut wurde. Und ebenso als die W ohnung (Stiftshfitte) aufgestellt wurde, erstand

sie durch das Geschehen von W undern. â € ” Parallelstelle: N uR 14 (173b).

2,20: In sechsundvierzig J ahren ist dieser Tempel

erbaut worden.

1. Herodes begann den Tempelbau im 18. J ahre seiner Regierung,

d. h. 20â € ” 19 v. Chr. A n den V orhà ¶ fen wurde 8 J ahre, am eigentlichen

Tempel l1/* J ahr gebaut; damit war aber der Bau im einzelnen noch

nicht beendet; die tatsà ¤ chliche F ertigstellung des Ganzen fiel erst in

die Z eit des Landpflegers A lbinus (62â € ” 64 n. Chr.). Das 46. Baujahr

entspricht, je nachdem es als laufend oder als abgelaufen gefaà Ÿ t wird,

dem J ahre 27 oder 28 n. Chr., vgl. Schà ¼ rer « 1, 392.

J osephus A ntiq 15, 11,1: Im 18. J ahre seiner Regierung machte sich Herodes . . .

an ein nicht tagtà ¤ gliches W erk,' an die E rbauung des Tempels Gottes, um ihm sowohl

? inen grà ¶ à Ÿ eren Umfang als auch die angemessene Hà ¶ he zu geben, indem er meinte,

daà Ÿ die V ollendung dieses W erkes, wie es ja auch der F all war, vortrefflicher sei als

alles, was er sonst vollbracht hà ¤ tte, u. zu ewigem Ruhm gereichen werde. â € ” Das. 15,

ll,6f.i (A uà Ÿ er den V orhà ¶ fen) beschà ¤ ftigte sich Herodes auch mit den A rbeiten an

den Sà ¤ ulengà ¤ ngen u. à ¤ uà Ÿ eren Umwallungen, u. diese erbaute er in 8 J ahren, à ¼ ber den

Tempel aber (d. h. das eigentliche Tempelhaus), der von den Priestern in 1 J ahr u.

6 Monaten erbaut wurde, war das ganze V olk voller F reude; u. fà ¼ r die Schnelligkeit
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sagten sie zuerst Gott Dank, zugleich aber auch fà ¼ r die Hingebung des K à ¶ nigs, indem

sie die W iederherstellung festlich u. mit Beifallsrufen begingen. â € ” E ine V ergleichung

von A ntiq 20,9, 7 mit 9. 5 zeigt, daà Ÿ die schlieà Ÿ liche V ollendung des ganzen Baues

gegen E nde der Statthalterschaft des A lbinus erfolgt ist, also etwa 2â € ” 3J ahre vor

A usbruch desjenigen K rieges, der der Herrlichkeit des Tempels ein E nde machen sollte.

2. Rabbinische Traditionen à ¼ ber den Tempelbau des Herodes.

BB 4Â » s. bei Mt 24,48 S. 968. | | fE duj 8. 6: R. E lifezer (um 90) hat gesagt: Ich habe

gehà ¶ rt, daà Ÿ man bei der E rbauung des Tempels V orhà ¤ nge vor dem Tempel u.

vor den V orhà ¶ fen gemacht hat, nur daà Ÿ man am Tempel von auà Ÿ en u. an den V or-

hà ¶ fen von innen baute. (Bertinoro bezieht diese Tradition auf den Tempel E sraB.) | |

Ta< an 23" :E benso finden wir es in den Tagen des Herodes, als man mit dem Bau

des Heiligtums beschà ¤ ftigt war, daà Ÿ Regengà ¼ sse des N achts fielen; am nà ¤ chsten

Morgen aber wehte der W ind, u. die W olken wurden zerstreut, u. die Sonne ging auf,
412

J ohannes 2,21.25; 3,1 (N r.l)

u. das V olk ging an seine A rbeit, so daà Ÿ sie wuà Ÿ ten, daà Ÿ sie ein Gotteswerk unter ihren

HÃ ¤ nden hatten. â € ” Dasselbe SLv 26, 4 (448Â » ); auch J osephus A ntiq 15, 11,7 teilt diese

Tradition mit. â € ” Sukka 51> > Bar: W er das Heiligtum nicht in seiner Bauausfà ¼ hrung

gesehen hat, hat niemals einen Prachtbau gesehen usw., s. bei Mt 24, 1 S. 944.

2,21: E r redete von dem Tempel seines Leibes.

In einer allegorischen A uslegung von Q oh 9,14 wird der Leib des

Menschen einmal eine â € ž kleine Stadt" genannt.

N ed 32b: Rammi b. A bba (um 270) hat gesagt: W as bedeutet: .E ine kleine

Stadt u. nur wenig MÃ ¤ nner darinnen* usw. Q oh 9,14 f.' â € ž E ine kleine Stadt* , das ist

der Leib  » pul, u. â € ž wenig Mà ¤ nner darinnen* , das sind die Glieder, u. â € ž es zog wider

sie ein groà Ÿ er K à ¶ nig u. umringte sie" , das ist der bà ¶ se Trieb, u. â € ž baute gegen sie

groà Ÿ e BelhgerungstQ rme* , das sind die Sunden, u. â € ž er fand in ihr einen armen weisen

Mann* , das ist der gute Trieb, â € ž der rettete die Stadt durch seine W eisheit* , das sind

Buà Ÿ e u. gute W erke; â € ž aber niemand dachte weiter an jenen armen Mann* , denn in
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der Stunde (der Herrschaft) des bà ¶ sen Triebes ist niemand da, der des guten Triebes

gedenkt. â € ” Dasselbe Midr Q oh 9,14 (45Â » ). | | Tafan 11Â » s. bei 1 K or 3,16.

2,25: E r selbst wuà Ÿ te, was im Menschen war.

Die Bedeutung dieses Satzes erhellt aus dem gegenteiligen A us-

spruch Mekh E x 16, 32 (59b): Sieben Dinge sind vor dem Menschen

verborgen; diese sind: der Tag des Todes, der Tag des Trostes (in der

jenseitigen W elt, vgl. Lk 16,25; vvv J ade naQ ax akeTtai), die Tiefe

des (gà ¶ ttlichen) Gerichts; ferner weià Ÿ kein Mensch, wovon er Lohn

(V orteil) haben wird; ferner weià Ÿ kein Mensch, was im Innern eines

andren ist vran iio laba rm bik yvn, u. wann das Reich des Hauses

David an seinen Platz zurà ¼ ckkehren (die messianische Z eit anbrechen)

wird, u. wann das schuldbeladene (= rà ¶ mische) Reich ausgerottet werden

wird. â € ” Dasselbe als Bar Pes 54b. â € ” GnR 65 (41b) u. Midr Q oh 11, 5

(51b) fà ¼ gen die biblischen Belegstellen hinzu; dabei wird das V erborgen-

sein des â € ž Tages des Trostes" begrà ¼ ndet mit J es 60,22: â € ž Ich, J ahve,

will' s zu seiner Z eit beschleunigen." Das beweist, daà Ÿ die Spà ¤ teren

unter dem â € ž Tag des Trostes" die messianische Z eit verstanden haben.

Deshalb haben sie weiter die W orte: â € ž wann das Reich des Hauses David

an seinen Platz zurà ¼ ckkehren wird" gestrichen u. als E rsatz eingerà ¼ ckt:

â € ž kein Mensch weià Ÿ , was im F à ¶ tus einer F rau ist" (ob ein mà ¤ nnliches

oder weibliches K ind, 8. Q oh 11, 5). A ls Beweisstelle fà ¼ r das N icht-

wissen um das, was im Innern eines Menschen ist, wird J er 17, 10

beigebracht: â € ž Ich, J ahve, erforsche das Herz." â € ” Herzenskà ¼ ndiger zu


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sein, ist J ahves ausschlieà Ÿ liches V orrecht; er allein heià Ÿ t Sanh37b:

rnaamu rmn, â € ž der die Gedanken kennt" ; wird daher von J esus J oh 2,25

gesagt: ,avr6g yaQ iytvaaax ev % l rtv iv av& Q wn^ 1, so wird er damit

an Gottes Seite gerà ¼ ckt.

3,1: E s war ein Mensch aus den Pharisà ¤ ern,

N ikodemus mit N amen, ein Oberster der J uden.'

1. Durch % w » > soll N ikodemus (vgl. J oh 7,26.48; 12,42; Lk 23,13.35;


J ohannes 3,1 (N r. 1) 413

24,20; A pg3,17)1 als Mitglied des Synedriums bezeichnet werden;

seiner Parteistellung nach gehà ¶ rt er zu den Pharisà ¤ ern. A us J oh 3,10

erfahren wir, daà Ÿ er ein dià ¤ dax aX og, also ein Schriftgelehrter gewesen

ist, u. zwar, wie der bestimmte A rtikel 6 vor à ¤ iddox akog beweist, ein

solcher von anerkanntem Ruf. â € ” Der N ame N ikodemus kommt auch

sonst bei den J uden vor. E inen Gesandten des A ristobul an Pompejus

namens N ix odynog erwà ¤ hnt J osephus, A ntiq 14,3, 2 A nfang. Besonders

zieht ein in der rabbinischen Literatur mehrfach genannter N aqdemon

(= N ikodemus) b. Gorjon y^ pi â € ¢ ; ? fa^ i unsere A ufmerksamkeit auf

eich. Ursprà ¼ nglich, so wird erzà ¤ hlt, habe er T2 = Buni oder Bunai

(B< * naja? ) geheià Ÿ en; nachdem ihm aber in einer N otlage aufsein Gebet

die Sonne trotz ihres Untergangs noch einmal aufgeleuchtet habe mpa

rran, sei er â € ¢ pTji' ipj genannt worden." E r wird zu den Magnaten Israels

gezà ¤ hlt b u. unter jenen drei reichsten Leuten J erusalems genannt, die

sich anheischig machten, wà ¤ hrend der Belagerung der Stadt durch


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Titus das ganze V olk aus ihren eigenen V orrà ¤ ten erhalten zu wollen, c

Mit dem Untergang J erusalems zerrann auch der Reichtum des N aq-

demon; seine Tochter suchte sich aus dem Straà Ÿ enkehricht Gersten-

kà ¶ rner zusammen, um ihren Hunger zu stillen, d

a. Taian 19b Bar: E inmal zogen alle Israeliten zum F est nach J erusalem hinauf,

ti sie hatten kein W asser zu trinken. N aqdemon b. Gorjon ging zu einem Besitzer u.

sprach zu ihm: Leihe mir 12 W asserquellen fà ¼ r die F estpilger, u. ich will dir 12 W asser-

quellen (wieder-)geben, u. wenn ich sie dir nicht gebe, siehe, so will ich dir 12 Talente

Silber geben; u. sie setzten ihm einen bestimmten Termin dafà ¼ r fest. A ls der Termin

herankam, ohne daà Ÿ Regengà ¼ sse niedergingen (die die 12 versprochenen Q uellen

fà ¼ llten), lieà Ÿ ihm der Besitzer am Morgen sagen: Schicke mir entweder das W asser

oder das Geld, das ich bei dir guthabe! E r lieà Ÿ ihm sagen: N och habe ich Z eit, der

ganze Tag gehà ¶ rt mir. A m Mittag lieà Ÿ ihm jener sagen: Schicke mir entweder das

W asser oder das Geld, das ich bei dir guthabe! E r lieà Ÿ ihm sagen: Ich habe noch

F rist am heutigen Tage. A m N achmittag lieà Ÿ ihm jener sagen: Schicke mir entweder

das W asser oder das Geld, das ich bei dir guthabe! E r lieà Ÿ ihm sagen: Ich habe noch

F rist am heutigen Tage. Da spà ¶ ttelte jener Besitzer à ¼ ber ihn u. sagte: Das ganze

J ahr sind keine Regengà ¼ sse niedergegangen, u. jetzt sollten Regengà ¼ sse niedergehn?

E r ging frà ¶ hlich ins Badehaus. W à ¤ hrend der Besitzer in seiner F reude ins Badehaus

ging, ging N aqdemon, wfthrend er betrà ¼ bt war, ins Heiligtum. E r hà ¼ llte sich ein (in

seinen Gebetsmantel) u. stand im Gebet. E r sprach vor ihm: Herr der W elt, offenbar

u. kund ist es vor dir, dab ich es nicht zu meiner E hre getan habe, auch nicht zur

E hre des Hauses meines V aters, sondern zu deiner E hre habe ich es getan, damit
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\ V as9er fà ¼ r die F estpilger zu finden sei. Sofort umzog sich der Himmel mit W olken,

u. Regengà ¼ sse gingen nieder, bis sich die 12 W asserquellen fà ¼ llten u. à ¼ berflà ¶ ssen.

W fthrend der Besitzer aus dem Badehaus ging, ging N aqdemon aus dem Heiligtum.

A ls sie einander begegneten, sprach dieser zu jenem: Bezahle mir den W ert des à ¼ ber-

schà ¼ ssigen W assers, das ich bei dir guthabe! J ener antwortete: Ich weià Ÿ , daà Ÿ Gott

seine W elt nur deinetwegen erschà ¼ ttert hat; aber ich habe doch noch eine Gelegen-

heit (einen Grund), mein Geld von dir einzufordern; denn là ¤ ngst ist die Sonne unter-

gegangen, so daà Ÿ die Regengà ¼ sse in dem mir zustehenden Z eitraum niedergegangen

sind. Da ging er noch einmal in das Heiligtum, hà ¼ llte sich ein u. stand da im Gebet

1A pg 4, 5.8 sind mit  « p/ot-r « die Hohenpriester gemeint; auch J osephus setzt hier

u. da ug/oyits =  « p/t* p « ? , s. Schà ¼ rer4 2, 2-ji f.


414

J ohannes 3,1 (N r. 1)

u. sprach vor ihm: Herr der W elt, mache es kund, daà Ÿ da Geliebte in deiner W elt

hast! Sofort zerstreuten sich die W olken, u. die Sonne strahlte hervor (der Tag war

also noch nicht vergangen). In jener Stunde sprach zu ihm der Besitzer' : W enn nicht

die Sonne aufgeleuchtet hà ¤ tte (lies mpj statt r.â € ” -s), so hà ¤ tte ich einen Grund wider

dich gehabt, mein Geld von dir einzufordern. â € ” In einer Bar ist gelehrt worden:

N icht N aqdemon war sein N ame, sondern Buni (oder Bunai) war sein N ame. Und

warum wurde sein N ame N aqdemon genannt? W eil die Sonne seinetwegen aufgeleuchtet

hat. Bar: Dreien ist die Sonne ihretwegen zuvorgekommen mipi (hat sie à ¼ ber die

Z eit hinaus geleuchtet): Mose, J osua u. N aqdemon. â € ” Die letzte Barajtha auch 5A Z 25*

in der F orm: W ie die Sonne fà ¼ rJ osua festgestanden hat thi, so hat sie auch fà ¼ r Mose

u. N aqdemon b. Gorjon festgestanden. â € ” Das Ganze hat seine Parallele an A botbRN 6;

nur geht N aqdemon nicht in den Tempel zum Gebet, sondern ins Lehrhaus.

b. GnR 42 (25 ° ) wird erzà ¤ hlt, wie der V ater des R. E lifezer b. Hyrkanos (am 90)

sich nach J erusalem aufmacht, um seinen Sohn, der sich gegen den và ¤ terlichen W illen
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dem Torastudium zugewendet hat, zu enterben. â € ž Da fand er ihn, wie er dasaà Ÿ u.

à ¶ ffentlich vortrug, u. die Groà Ÿ en der Stadt nj--o  » iiij saà Ÿ en vor ihm, Ben Clfith

Ha-kassath (? ), N aqdemon b. Gorjon u. Ben K alba SabuaF .1 Und er fand ihn, wie er

dasaà Ÿ u. diesen V ers vortrug (nà ¤ mlich Ps 37, 14f.l. â € ” Der V ortrag rà ¼ hrt den V ater dann

so, daà Ÿ eine A ussà ¶ hnung zwischen ihm u. dem Sohne zustande kommt. Parallelstellen:

Pirqe RE 1 2; A bothRN 6.

C. Git 56" :V espasian kam u. belagerte J erusalem drei J ahre. E s waren darin

drei Reiche, N aqdemon b. Gorjon, Ben K alba Sabua' u. Ben Q icith Ha-kassath (? ).*

N aqdemon b. Gorjon (hieà Ÿ er), weil seinetwegen (noch einmal) die Sonne aufleuchtete

man m? j. Ben K alba Sabua' , weil jeder, der in sein Haus kam, auch wenn er hungrig

war wie ein Hund s' --, hinausging, nachdem er sich gesà ¤ ttigt hatte yas. Ben Clcith

Ha-kassath, weil seine Schaufà ¤ den r-s-x auf Polstern r-.-^ i nachschleppten (mit denen

der F uà Ÿ boden seiner Z immer bedeckt war); andere sagten: W eil sein Sessel (; rtt

= zwischen denen der Groà Ÿ en Roms stand. Der eine sagte zu ihnen (den

J erusalemern): Ich will sie mit W eizen u. Gerste erhalten (wà ¤ hrend der Belagerung);

der andre sagte, er wolle es mit W ein u. Salz u. Ol, n. der dritte sagte, er wolle es

mit Holz tun. ... Sie hatten so viel, daà Ÿ sie sie 21 J ahre lang hà ¤ tten erhalten kà ¶ nnen.

E s waren aber unter ihnen zà ¼ gellose Leute (gemeint sind die Z eloten u. Sikarier);

zu diesen sagten die Rabbinen (die F riedensfreunde, wie Rabban J ochanan b. Z akkai):

W ir wollen hinausgehn u. mit ihnen (den Rà ¶ mern) F rieden machen. J ene lieà Ÿ en es

aber nicht zu, sondern sagten: W ir wollen hinausgehn u. mit ihnen K rieg fà ¼ hren.

Die Rabbinen antworteten ihnen: Das wird nichts helfen (wir werden sie nicht be-

Biegen). Da machten sich jene auf u. verbrannten die W eizen- u. Gerstenmagazine, so


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daà Ÿ Hungersnot entstand. â € ” Parallele: A bothRN 6. ,

d. SDt 31, 14 Â § 305 (130Ã „ ): Rabban J ochanan b. Z akkai (t um 80) ritt einmal auf

einem E sel, u. seine Schà ¼ ler gingen hinter ihm her. E r sah ein Mà ¤ dchen (junge F rau),

die Gerstenkà ¶ rner auflas unter den F à ¼ à Ÿ en der Tiere der A raber. A ls sie den Rabban

J ochanan b. Z . erblickte, verhà ¼ llte sie sich mit ihrem Haar, trat vor ihn hin u. sprach

zu ihm: Rabbi, versorge mich! E r sprach zu ihr: Meine Tochter, wessen Tochter bist

du? Sie antwortete: Ich bin die Tochter des N aqdemon b. Gorjon; erinnerst da dich

nicht, daà Ÿ du meine Hochzeitsverschreibung (K * thubba) unterschrieben hast? Rabban

J ochanan b. Z . sagte zu seinen Schà ¼ lern: Ich habe ihre Hochzeitsverschreibung unter-

schrieben u. darin gelesen: 1000 mal 1000 Golddenare (sind als Mitgift gegeben u. als

1 Der spà ¤ tere Schwiegervater des R.' A qiba.

* In Midr K L 1, 5 (51u) sind durch Teilung des N amens N aqdeinons die 3 reichen

MÃ ¤ nner zu 4 Ratsherren ' l" ---' -z(= Ã Ÿ ovX evitji), d. h. Mitgliedern des Synedriums geworden:

â € ž E s waren in J erusalem 4 Ratsherren, Ben (^ icith, Ben Gorjon, Ben N aqdemon u. Ben

K alba Sabua! , u. jeder von ihnen war imstande, den Unterhalt der Stadt fà ¼ r 10 J ahre zu ge-

wà ¤ hren." Die 4 Ratsherren scheinen den kurz zuvor erwà ¤ hnten 4 F à ¼ hrern der Hirfstruppen

nachgebildet zu sein. Den W ert einer selbstà ¤ ndigen Tradition haben die W orte nicht.
J ohannes 3,1 (N r. 1) 415

K ethubba zu fordern). Die Leute aus dem Hause ihres Schwiegervaters und aus dein

Hause dieses MÃ ¤ dchens sind nicht auf den Tempelberg gegangen, Um anzubeten, bis

man ihnen wollene Decken unter ihre F Ã ¼ Ã Ÿ e breitete; dann gingen sie hin, um an-

zubeten, u. kehrten in ihre Hà ¤ user mit F reude zurà ¼ ck. Mein lebelang habe ich mich

gemuht um das V erstà ¤ ndnis dieser Schriftstelle, u. (jetzt) habe ich es erlangt: .W enn

du es nicht selbst verstehst' usw. HL 1, 8; lies nicht T.r.' " " ' ,deine Z icklein" , sondern

l? r." " ! :. , deine Leiber" (s. das nà ¤ chstfolgende Z itat). Denn solange die Israeliten

den W illen Gottes tun, herrscht keine N ation u. Z unge Ober sie; wenn die Israeliten

aber Gottes W illen nicht tun, gibt er sie hin in die Hand einer niedrigen N ation,

u. nicht bloà Ÿ in die Hand einer niedrigen N ation, sondern auch unter die F à ¼ à Ÿ e

von deren V ieh. â € ” A us der groà Ÿ en Z ahl der Parallelstellen lassen wir zwei folgen,

die einige neue Z à ¼ ge hinzufà ¼ gen. K * th 66b Bar: E inmal ritt Rabban J ochanan b. Z akkai

auf einem E sel u. zog gen J erusalem, u. seine J Ã ¼ nger gingen hinter ihm her. E r sah

ein Mà ¤ dchen, die Gerstenkà ¶ rner aus den E x krementen des V iehs der A raber auf-

sammelte. A ls sie ihn sah, verhà ¼ llte sie sich mit ihrem Haar u. trat vor ihn hin u.
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sprach zu ihm: Rabbi, versorge mich. E r sprach zu ihr: Meine Tochter, wer bist du?

Sie antwortete ihm: die Tochter des N aqdemon b. Gorjon bin ich. E r sprach zu ihr:

Meine Tochter, wohin ist das Geld ; n-: des Hauses deines V aters gegangen? Sie ant-

wortete ihm: Rabbi, sagt man nicht so in einem Sprichwort in J erusalem: â € ž Das Salz

des Geldes fehlte" icr. ^ u-a n:s? A ndre sagten: (Das Salz des Geldes ist) ic- W ohl-

tà ¤ tigkeit. Und wohin ist das des Hauses deines Schwiegervaters? Sie antwortete ihm:

E s kam jenes (das Geld meines và ¤ terlichen Hauses) n. brachte dieses ins V erderben.

Sie sprach zu ihm: Rabbi, erinnerst du dich, daà Ÿ du meine Hochzeitsverschreibung

unterschrieben hast? Da sagte er zu seinen Schà ¼ lern: Ich erinnere mich, daà Ÿ ich die

Hochzeitsverschreibung dieser unterschrieben habe, u. ich habe darin gelesen: ,1000 mal

1000 Golddenare aus dem Hause ihres V aters auà Ÿ er dem ihres Schwiegervaters." Rabban

J ochanan b. Z . weinte u. sprach: Heil euch, Israeliten! wenn sie den W illen Gottes

tun, gewinnt keine N ation u. Z unge à ¼ ber sie Gewalt; wenn sie aber den W illen Gottes

nicht tun, gibt er aie hin in die Hand einer niedrigen N ation, u. nicht bloà Ÿ in die

Hand einer niedrigen N ation, sondern auch in die Gewalt des' V iehes einer niedrigen

N ation. Hat denn aber N aqdemon b. Gorjon keine W ohltà ¤ tigkeit geà ¼ bt (so daà Ÿ sein

ganzes V ermà ¶ gen zur Strafe dafà ¼ r verloren gegangen ist)? In einer Bar heià Ÿ t es doch:

Man hat von N aqdemon b. Gorjon erzà ¤ hlt: W enn er aus seinem Hause ins Lehrhaus

ging, breitete man unter ihm (unter seinen F Ã ¼ Ã Ÿ en) wollene Decken aus,1 u. dann

kamen A rme u. legten sie hinter ihm zusammen (um sie fà ¼ r sich zu behalten). W enn

du willst, so sage: Z u seiner E hre geschah das, was er tat. Und wenn du willst, so

sage: W ie er hà ¤ tte W ohltà ¤ tigkeit à ¼ ben kà ¶ nnen, hat er sie nicht geà ¼ bt, wie die Leute zu

sagen pflegen: N ach dem K amel richtet sich die Last  « rr-o * V m c-cV . Bar: R. E lsazar
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b. Cadoq (um 100) hat gesagt: Ich will den Trost (Israels) nicht sehen, wenn ich sie

(die Tochter des N aqdemon b. Gorjou) nicht gesehen habe, wie sie Gerstenkà ¶ rner aus

den Hufen der Pferde in ? A kko gesammelt hat; ich habe auf sie die Schriftstelle HL 1,8

angewandt: W enn du es nicht selbst verstehst (dich nach Gottes Geboten zu halten),

o du schà ¶ nste unter den W eibern (A nrede an die Gemeinde Israel), so wirst du schlieà Ÿ -

lich hinausgehen mà ¼ ssen in den Spuren der Schafe, um zu weiden 7-.â € ” -; ; lies nicht

Triâ € ” 3, sondern -ppi--j (s. oben das Siphrezitat), um deinen Leib zu ernà ¤ hren. II P » siqR

29/30(140:l): E s geschah, daà Ÿ Mirjam, die Tochter des N aqdemon, auf die Leviratsehe

wartete; sie kam zu R. Cadoq (um 70), u. er setzte fà ¼ r sie (solange jenes W arten

wà ¤ hrte) fest 126 Litra Silber zu den Spezereienkà ¤ sten u. zu ihrem Unterhalt, ferner

2 Sea W ein zu ihrem Genuà Ÿ , u. zwar fà ¼ r jede einzelne W oche.1 Sie sprach zu ihm: So

1 Im Siphrezitat ist das von N aqdeinons F amilienangehà ¶ rigen ausgesagt; auch beachte

man, wie aus deren Gang zum Tempel hier der Gang N aqdemons ins Lehrhaus geworden ist.

' A ls A bkà ¼ rzuug, die oben mit der Z ahl 125 wiedergegeben ist, steht im Tex t" " :? ;

wir lesen sie = ~ " s ru « = 125, obwohl uns ein andres Beispiel fà ¼ r diese A bbreviatur
416 J ohannes 3, 1 (N r. 1)

setzt ihr fest fà ¼ r eure Tà ¶ chter? ! (E s war ihr nicht genug.) A ls aber die Hungersnot

da war, fiel ihr das Haar vor Hunger ans, u. R. Cadoq sah sie, wie sie mit ihrem V ater

auf der Straà Ÿ e betteln ging. Da sagte er (R. Cadoq): Das ist jene Mirjam, der du soundso

viel fà ¼ r die W oche festgesetzt hast, u. sie fluchte euch (behandelte euch geringschà ¤ tzig)!

R. ((' ,ido(i hat gesagt: E s soll das u. das Ober mich kommen, wenn ich sie nicht gesehen

habe, wie sie die Gerstenhillsen aus den E x krementen des V iehs auflas, u. ich habe auf

sie diesen V ers angewandt: W enn du es nicht selbst verstehst usw. HL 1,8. â € ” W eitere

Parallelstellen: T h> th 5, 9 f. (267); pK Â « th 5,30c, 3 (hier von der Tochter eines S ch i m f o n

b. Gorjon die Rede); Ã „ bothRN 17; Midr K L 1,16 (57b); vgl. auch MÂ ° kh E x 19,1 (69* ).

Bedenken chronologischer A rt verbieten die Gleichsetzung des N iko-

demus J oh 3 mit dem N aqdemon b. Gorjon bei den Rabbinen nicht

unbedingt. A uch wenn man anzunehmen hat, daà Ÿ N ikodemus bei seiner

Begegnung mit J esu mindestens ein Mann von 40 J ahren gewesen sein

muà Ÿ , so kà ¶ nnte er die K atastrophe des J ahres 70 als Greis gar wohl

noch erlebt haben. Doch lassen anderweitige Bedenken jene Gleich-


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setzung mehr als gewagt erscheinen. Des N ikodemus A nsehen liegt

nach J oh 3 darin, daà Ÿ er ein Mitglied des Synedriums, ein apx w » ' , u.

nach V ers 10 ein anerkannter Lehrer in Israel, 6 à ¤ idà ¤ ax aX og tov ' IoQ mjX ,

gewesen ist. Beides tritt bei N aqdemon b. Gorjon và ¶ llig in den Hinter-

grund. Z war wird dieser einmal (s. F uà Ÿ note 2 S. 414) als à Ÿ ovX swrfi,

als Mitglied des Synedriums bezeichnet; aber diese à œ berlieferung hat,

wie schon die von ihr beliebte Z erlegung des N aqdemon b. Gorjon in

zwei Ratsherren, Ben N aqdemon u. Ben Gorjon, beweist, keinen W ert,

sie beruht auf irgendwelchen Reflex ionen eines Spà ¤ teren. Und als

Lehrer tritt N aqdemon b. Gorjon in den rabbin. Stellen erst recht nicht

hervor. Sein Gang ins Lehrhaus A bothRN 6 (A nm. a) u. Bar K eth 66b

(A nm. d) ist lediglich A bwandlung der à ¤ lteren Berichte, die nur vom

Gebet N aqdemons u. seiner F amilienglieder im Tempel wissen, s. Bar

Taten 19b (A nm.a) u. SDtSl.14  § 305 (A nm.d). V on einer Lehrtà ¤ tigkeit

N aqdemons haben also die Rabbinen nichts gewuà Ÿ t; nach ihnen ist es

ausschlieà Ÿ lich der groà Ÿ e Reichtum gewesen, der dem Manne A nsehn

u. Bedeutung gegeben hat; u. auch wo man ihn als erfolgreichen Beter

verherrlicht, unterlà ¤ à Ÿ t man nicht, auf seine glà ¤ nzende V ermà ¶ genslage

hinzuweisen, die es ihm gestattet, gegebenenfalls 12 Talente zur V er-

sorgung der F estpilger mit W asser aufzuwenden. â € ” Der einzige Grund,

der mit einem gewissen Schein fà ¼ r die Identità ¤ t des N ikodemus u.

des N aqdemon b. G. geltend gemacht werden kann u. von christlichen

A uslegern auch geltend gemacht worden ist, liegt in der schonungs-


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losen A rt u. W eise, in der die rabbin. Q uellen von dem Untergang des

ganzen V ermà ¶ gens des N aqdemon reden. Man hat darin eine versteckte

A ndeutung finden wollen, daà Ÿ die rabbin. K reise in der V erarmung

N aqdemons eine Strafe fà ¼ r seinen à œ bertritt zum Christentum gesehen

nicht bekannt ist. So gelesen entspricht die A ngabe der Parallelstelle TK Â » th 5, 9 (267):

.Die Gelehrten setzten fà ¼ r die Tochter des N aqdemon b. Gorjon 500 Golddenare fest" â € ”

1 Golddenar ist = 25 Silberdenare; 500 Golddenare = 12500 Silberdenare = 125 Litra

Silber. â € ” 1 Sea betrug 13,13 Liter.


J ohannes 3, 1 (N r. 1.2)

417

hà ¤ tten. A ber zu dieser Deutung geben die rabbin. Q uellen selbst keinen

A nlaà Ÿ . Diese verraten deutlich genug, worin man den eigentlichen

Grund fà ¼ r die V erarmung der F amilie gefunden hat. nà ¤ mlich einmal

in dem Mangel einer richtigen u. genà ¼ genden W ohltà ¤ tigkeit (K 9th 66h

A nm. d) u. sodann in dem Hochmut der ganzen F amilie, wie er be-

sonders in dem Benehmen der Tochter Mirjam gegen die Rabbinen

zutage trat (P" siqR 29/30 A nm. d). â € ” Gegen die Gleichsetzung des

N ikodemus mit dem N aqdemon b. G. spricht aber vor allem die E r-

wà ¤ gung, daà Ÿ es diesem doch wohl schwerlich wà ¼ rde mà ¶ glich gewesen

sein, seine einfluà Ÿ reichen Beziehungen zu den offiziellen K reisen der

Synagoge trotz seines A nschlusses an die jerusalemische Christen-

gemeinde noch bis zum Untergang des jà ¼ dischen Staatswesens im

J ahre 70 aufrechtzuerhalten.

2. Ganz abseits von den bisher angefà ¼ hrten Stellen steht:


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Sann 43" Bar: F Ã ¶ nf Schaler hatte J eans (' s-): Mattai ' x rn, N aqqai " Â » ps, N ecer

Bnni (Bunai? )Â » aia n. Toda nur. Man brachte Mattai herbei. E r sagte zu ihnen (seinen

Richtern): Mattai soll getà ¶ tet werden? E s steht doch geschrieben Ps 42, 3: Mathai

(= wann) werde ich kommen u. vor dem A ngesicht Gottes erscheinen? Sie antworteten:

Gewià Ÿ , Mattai wird getà ¶ tet werden; denn es heià Ÿ t Ps4I, 6: Mathai (= wann) wird er

sterben n. sein N ame untergebn? Man brachte N aqqai herbei. E r sagte zu ihnen:

N aqqai soll getà ¶ tet werden? E s steht doch geschrieben E x 23, 7: Den N aqi (= Un-

schuldigen) u. den, der recht hat, bringe nicht um! Sie antworteten: Gewià Ÿ , N aqqai

wird getà ¶ tet werden; denn es heià Ÿ t Ps 10,8: In den V erstecken erwà ¼ rgt er den N aqi

(= Unschuldigen). Man brachte N ecer herbei. E r sagte: N ecer soll getà ¶ tet werden?

E s ist doch geschrieben J es 11,1: N ecer (= ein Schà ¶ à Ÿ ling) wird aus seinen W urzeln

F rucht bringen. Sie antworteten: Gewià Ÿ , N ecer wird getà ¶ tet werden; denn es heià Ÿ t

J es 14,19: Du wirst hingeworfen fern von deinem Grabe wie ein verworfener N ecer

(-- Schà ¶ à Ÿ ling). Man brachte Buni herbei. E r sagte zu ihnen: Buni soll getà ¶ tet werden?

E s steht doch geschrieben E x 4, 22: Mein erstgeborner BÂ ° qi (â € ” Sohn) ist Israel. Sie

antworteten ihm: Gewià Ÿ , Buni wird getà ¶ tet werden; denn es heià Ÿ tE x 4,23: Siehe, ich

tà ¶ te Binkba (= deinen Sohn), deinen erstgeborenen. Man brachte Toda herbei. E r sagte

zu ihnen: Toda soll getà ¶ tet werden? E st steht doch geschrieben Ps 100, 1: E in Psalm

fà ¶ r Toda (= zur Danksagung). Sie antworteten ihm: Gewià Ÿ , Toda wird getà ¶ tet werden;

denn es heià Ÿ t Ps 50, 23: W er Toda (= Dank) als Opfer darbringt, ehrt mich recht.

Die Tradition à ¼ ber die gleichzeitige Hinrichtung von fà ¼ nf Schà ¼ lern

J esu ist historisch wertlos. A ber darum muà Ÿ nicht auch das J à ¼ nger-

verzeichnis selbst frei erfunden sein. Die Sache wird sich so verhalten:
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im 2. J ahrh. wurde ein Satz tradiert, der lediglich die N amen von

fà ¼ nf J à ¼ ngern J esu enthielt. Dieser N amen bemà ¤ chtigte sich irgendwo

der Schulwitz, um ihren Trà ¤ gern irgendetwas anzuhà ¤ ngen. W ie das

geschah, zeigt unsre Stelle. Dabei wurde die Gerichtsverhandlung als

à ¤ uà Ÿ erer geschichtlicher Rahmen frei erfunden. Seitdem lebte beides,

der ursprà ¼ ngliche Satz mit den fà ¼ nf N amen u. die spà ¤ ter erdachte

Szenerie, als einheitliche Bar in der Tradition fort. â € ” Daà Ÿ die J à ¼ nger-

namen keine reine E rfindung sind, beweisen schon die beiden N amen

â –   ans u. mir. Sie entsprechen ohne Z weifel den N amen der beiden

A postel Matthà ¤ us u. Thaddà ¤ us. N ecer erinnert unwillkà ¼ rlich an f^ fi =

Straek o. Billerbeek, N T II. 27


418 J ohannes 3,1 (N r. 2.3)

N azarener; diese allgemeine Christenbezeichnung hat man speziell zum

N amen eines J Ã ¼ ngers gemacht. W ill man V ermutungen Raum geben, so

kà ¶ nnte darauf hingewiesen werden, daà Ÿ -px j im Munde des lt. E l< azar

(um 270) auch  » F rà ¼ hgeburt" bedeutet (s. pSchebiMth 4, 35c, 37); es là ¤ ge

dann nicht fern, in N ecer eine A nspielung auf den A postel Paulus zu

sehen, der sich 1 K or 15,8 als ex iqw(.ia (= F rà ¼ hgeburt) bezeichnet hat. â € ”

-x ps (^ p) ist nach Dalman, Grammatik des jà ¼ d.-palà ¤ st. A ramà ¤ isch8 179

A bkà ¼ rzung von ^ wnpa = N ikodemus. A uch K rauà Ÿ , Lehnwà ¶ rter 2, 366*

neigt dieser A nnahme zu. Z ur Gewià Ÿ heit wird uns die Gleichung ^ x p: =

litnpa durch den fà ¼ nften N amen Buni oder Bunai. W ir wissen, daà Ÿ

nach der Bar Ta' an 19b u. Parallelen (s. N r. 1 A nm. « ) N aqdemon b. Gorjon

ursprà ¼ nglich Bunai geheià Ÿ en haben soll. E ine dunkle E rinnerung daran,

daà Ÿ N aqdemon u. Bunai zusammengehà ¶ ren, haben nun auch die A utoren

oder die Tradenten des J à ¼ ngerverzeichnisses gehabt, u. das genà ¼ gte

ihnen, um neben N aqqai (N aqdemon) auch noch Bunai als besonderen


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Schà ¼ ler J esu in ihre Liste aufzunehmen, unbekà ¼ mmert darum, daà Ÿ sie

auf diese W eise nicht bloà Ÿ den J à ¼ nger J esu namens N aqqai mit dem

N aqdemon b. Gorion verwechselten, sondern auch noch den letzteren in

zwei Personen, in N aqqai u. Bunai zerlegten. E s begegnete ihnen damit

dasselbe, was sich spà ¤ ter in Midr K L 1,5 (s. N r. 1, c. F uà Ÿ note) wiederholt

hat, wo aus N aqdemon b. Gorjon ein Ben N aqdemon u. ein Ben Gorjon

wurde. F à ¼ r uns aber wird so die E infà ¼ gung des Bunai neben N aqqai in

das V erzeichnis der J à ¼ nger ein Beweis, daà Ÿ die Bar in -spj tatsà ¤ chlich

eine A bkà ¼ rzung von â –   peiTp: gesehen hat; denn wà ¤ re es nicht so, so

wà ¼ rde der zu N aqdemon gehà ¶ rige N ame Bunai in die J à ¼ ngerliste à ¼ ber-

haupt nicht hineingekommen sein. So steht die Bar Sanh 43a als ein

vollgà ¼ ltiges Z eugnis dafà ¼ r da, daà Ÿ auch nach der jà ¼ dischen Tradition

ein N aqdemon oder N ikodemus J esu als J Ã ¼ nger nahegetreten ist.

3. Z um Schluà Ÿ mà ¶ ge noch ein N aqqai = N ikodemus erwà ¤ hnt werden.

pMSch 6, 56" , 10: N aqqai --p: war ein (Synagogen-)Diener in Migdal-Q abbaiajja (bei

J erusalem). A n jedem F reitag ging er, nachdem er die Lichte (in der Synagoge fà ¼ r

den A bendgottesdienst) zurechtgemacht hatte, hinauf (nach J erusalem), wohnte dem

Sabbatsvortrag (d. b. dem auf den bevorstehenden Sabbat sich beziehenden V ortrag) im

Heiligtum bei u. ging' dann wieder hinab u. zà ¼ ndete jene an. A ndre sagen: E in Ge-

lehrter ist er gewesen; an jedem F reitag ging er hinauf, trug seinen (Schrift-)A bschnitt

im Heiligtum vor u. ging dann wieder hinab u. hielt seinen Sabbat in seinem Hause.

Parallelstelle: Midr K L 3, 9 (69b).

Mit dem N ikodemus in J oh 3 hat dieser N aqqai natà ¼ rlich nichts zu


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schaffen, auch wenn er nach der einen à œ berlieferung ein Gelehrter

gewesen ist. Schon der verschiedene W ohnsitz beider MÃ ¤ nner verbietet

ihre Identifizierung. W ir erwà ¤ hnen ihn hier nur, um an einem Beispiel

zn zeigen, wie frei kombinierend der spà ¤ tere Midrasch mit à ¤ lteren

N achrichten umgegangen ist. pSch' btà ¶ th 9,38 d, 29 (s. bei Mt 10,5 S. 557)

wird erzà ¤ hlt, wie R. Schimon b. J ochai (um 150) nach seinem 13jà ¤ hrigen

HÃ ¶ hlenleben die Stadt Tiberias von Totengebeinen reinigt. E in Sama-


J ohannes 3,1 (N r. 3); 3, 2 419

ritaner verscharrt heimlich einen Toten an einer Stelle, die R. Schinvon

fà ¼ r rein erklà ¤ rt hat, u. verhà ¶ hnt nun den Rabbi u. seine K unst. Der

Samaritaner bà ¼ à Ÿ t seinen F revel mit dem Tode, aber die Sache war

doch bekannt geworden. Denn â € ž als R. Schinvon an Magdala (bei Tiberias)

vorà ¼ berging, hà ¶ rte er die Stimme eines Lehrers (x ied), welcher (hà ¶ hnisch)

rief: Das ist ja der Sohn J ochais, der Tiberias gereinigt hat! E r ant-

wortete ihm: E s soll das u. das à ¼ ber mich kommen, wenn ich nicht

gehà ¶ rt habe, daà Ÿ Tiberias einst rein sein wird. à œ berdies hast du nicht

zu denen gehà ¶ rt, die (fà ¼ r die Reinheit) abgestimmt haben? Sofort wurde

er (der Spà ¶ tter) zu einem K nochenhaufen" (stà ¼ rzte tot nieder vor

R. Schimons Blick). â € ” Dieser à ¤ lteste Bericht là ¤ à Ÿ t den V orfall và ¶ llig

unverworren mit N aqqai. A nders die Spà ¤ teren. Ihrer K ombinations-

gabe, die à ¼ berall Z usammenhà ¤ nge herzustellen sich bemà ¼ ht, genà ¼ gt

die E rwà ¤ hnung des Lehrers von Magdala, um dieses Magdala sofort in

Migdal-^ abba' ajja umzusetzen u. dem ungenannten Lehrer von Magdala


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den N amen des N aqqai beizulegen, der in Migdal-^ abba' ajja lebte, un-

bekà ¼ mmert darum, daà Ÿ Magdala in der N à ¤ he von Tiberias u. Migdal-

^ ' abba' ajja nicht allzufern von J erusalem lag, auch unbekà ¼ mmert darum,

daà Ÿ der N aqqai von Migdal-^ abba' ajja rund 100 J ahre vor jenem un-

genannten Lehrer von Magdala gelebt hatte. So muà Ÿ te es sich der

fromme u. gesetzeseifrige N aqqai von Migdal-yabba' ajja gefallen lassen,

in spà ¤ terer Z eit als ein heilloser Spà ¶ tter fortzuleben, der durch den

Strafblick eines Rabbi abgetan wird.

GnR 79(51* ): R.8chimson ging an Magdala-Q abbafajja vorà ¼ ber, er hà ¶ rte die Stimme

des N aqqai, des Lehrers,1 welcher sagte: Habt ihr nicht gesagt, daà Ÿ der Sohn J ochais

Tiberias gereinigt habe? Man sagt ja, man habe (dort) einen Getà ¶ teten gefunden.' usw. â € ”

A uch Midr Q oh 10,8 (47b) liest den N amen N aqqai, wà ¤ hrend dieser Pesiq90" in -pr-s

verstà ¼ mmelt ist, als ob es sich um .Schulkinder' handelte.

3,2: Dieser kam zu ihm bei N acht.

Diskussionen der Gelehrten bis tief in die N acht hinein gehà ¶ rten

wohl nicht gerade zu den Seltenheiten.

J oma 35* > :V on Hillel dem A lten (um 20 v.Chr.) hat man erzà ¤ hlt, daà Ÿ er sich tà ¤ glich

als A rbeiter fà ¼ r einen Troppaliq (= ' / » Denar, etwa 33^ ) vermietete; die eine Hà ¤ lfte

davon gab er dem HÃ ¼ ter des Lehrhauses u. die andre HÃ ¤ lfte zu seinem u. seiner F amilie

Lebensunterhalt. E inmal fand er keine Gelegenheit, sich zu vermieten, u. der HÃ ¼ ter des

Lehrhauses lieà Ÿ ihn nicht eintreten. Da stieg er empor u. hà ¤ ngte sich an u. saà Ÿ (auà Ÿ en)

an der F ensterà ¶ ffnung, um die W orte des lebendigen Gottes aus dem Munde des

Sch ° maija u. A btaljon (um 50 v. Chr.) zu hà ¶ ren. Man hat gesagt: J ener Tag war ein
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F reitag u. die W intersonnenwende, U. es fiel auf ihn (Hillel) Schnee vom Himmel. A ls

das Morgengrauen aufstieg, sprach Sch' mafja zu A btaljon: Mein Bruder A btaljon, an

jedem Tage ist das Z immer hell, u. heute ist es dunkel, vielleicht ist der Tag bewà ¶ lkt!

(Bis zur Morgenfrà ¼ he hatten sich also die V ortrà ¤ ge u. Diskussionen der Gelehrten aus-

gedehnt.) Da blickten ihre A ugen hin u. sahen die Gestalt eines Menschen am F enster.

Sie stiegen empor u. fanden auf ihm drei E llen hohen Schnee. Sie befreiten ihn u.

1 mco " Â « pji map yav. W Ã ¼ nsche, Midrasch Bereschit Rabbi S. 389 nennt den N amen

, Dankai" ; aber das - vor *  « pj zeigt das Genitivverhà ¤ ltnis an.

27*
420

J ohannes 3, 2. 3 (N r. 1)

badeten u. salbten ihn u. setzten ihn gegenà ¼ ber von einem brennenden Holzstoà Ÿ . Sie

sagten: Dieser ist wà ¼ rdig, daà Ÿ man seinetwegen den Sabbat (durch Hilfeleistungen) ent-

weiht. | ! TP^ s 10.12 (173): E s geschah, daà Ÿ Rabban Gamlià Ÿ l (II., um 90) u. die à „ ltesten im

Hause des BoSthos b. Z onin in Lydda zu Tische lagen, u. sie beschà ¤ ftigten sich jene ganze

N acht hindurch mit den das Passahfest betreffenden Halakhoth bis zum Hahnenschrei.

N Ã ¤ chtliches Studium wird empfohlen:

A bothRN 29: R. Chananja b.SA qabja (um 150; Tex t: R. Chanina b.SA qiba) sagte:

W enn einer in der N acht mitten unter W orten der Tora wachbleibt, so ist das ein

gutes Z eichen fà ¼ r ihn; wenn aber unter W orten des Gesprà ¤ ches (gewà ¶ hnlichen Ge-

schwà ¤ tzes), so ist das ein bà ¶ ses Z eichen fà ¼ r ihn. R. J a' aqob b. Chanina (um 180? ) sagte:

W enn einer in der N acht wachbleibt, ohne seinen Mund mit W orten der Tora aufzutun,

so wà ¤ re es ihm recht u. besser gewesen, wenn sich ihm die N achgeburt seiner Mutter

um seinen Mund gewickelt hà ¤ tte u. er nicht an das Licht der W elt gekommen wà ¤ re

u. die W elt nicht gesehen hà ¤ tte. | | Men 110* : » E in F estpilgerlied. Siehe, segnet J ahren,
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all ihr Diener J ahves, die ihr steht im Hause J ahves in den N Ã ¤ chten* Ps 134,1. W as

heià Ÿ tâ € ž in den N à ¤ chten" ? R. J ochanan (t 279) hat gesagt: Das sind die Gelehrtenschà ¼ ler,

die sich in der N acht mit der Tora beschà ¤ ftigen; denen rechnet es die Schrift so an,

als ob sie sich mit dem Opferdienst beschà ¤ ftigten. | | Chag 12b: Resch Laqisch (um 250)

hat gesagt: W er sich in der N acht mit der Tora beschà ¤ ftigt, à ¼ ber den zieht Gott den

F aden der Huld bei Tage (so daà Ÿ er bei den Menschen Gnade u. W ohlgefallen findet,

vgl./ « ' p' ff & t< j> * < * i avtqtinon Lk 2, 52); denn es heià Ÿ t Ps 42, 9: ,Bei Tage ent-

bietet J ahve seine Gnade." Und aus welchem Grunde entbietet J ahve bei Tage seine

Gnade? W eil .bei N acht sein Lied (d. h. der melodische V ortrag der Schrift) bei mir

ist" Ps 42, 9. â € ” Dasselbe < ' A Z 3b. | | V gl. Midr Q oh 12, 4 (53 b): R. Schemu6l b. N achman

(um 260) hat gesagt: E s werden die W orte der Tora mit eirrer MÃ ¼ hle verglichen (s.

Q oh 12,4): wie eine MÃ ¼ hle weder bei Tage noch in der N acht feiert, so ist es auch

mit den W orten der Tora, s. J os 1,8: Sinne darà ¼ ber Tag u. N acht. â € ” Parallelstelle:

Midr K LE inl. N r. 23 (35b).

3,3: W enn einer nicht von oben geboren wird.

1. avwitev kommt sonst bei J ohannes nur im rà ¤ umlichen Sinn =

â € ž von oben" vor, s. 3,31; 19,11.23; so wird es auch 3,3 Â » von oben* =

â € ž von Gott « bedeuten. Dafà ¼ r spricht weiter J oh 1,13; Uoh 2, 29; 3,9;

4, 7; 5, 1, wo die neue Geburt regelmà ¤ à Ÿ ig als eine Geburt aus Gott

erscheint, u. J oh 1, 7. 8, wo das ysvvr^ rivcci avwà ¼ sv1 erklà ¤ rt wird durch

yevvnd-rjrai ix tov nvsvfx arog. A uch ist nicht einzusehen, welchen ad-

verbialen A usdruck J esus in seiner Muttersprache gebraucht haben

sollte, den J ohannes durch avwitev im zeitlichen Sinn = â € ž von vornan" ,


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â € ž von neuem" wiedergeben konnte, wà ¤ hrend dem arw& ev im rà ¤ umlichen

Sinn das aram. s< V ? ^ ? (hebr. nsssis) = von oben = von Gott gut ent-

spricht. N ikodemus hat aus J esu W orten V ers 3 nur die N otwendigkeit

von einem Geborenwerden herausgehà ¶ rt: daran hà ¤ lt er sich u. meint,

daà Ÿ , wenn neben der leiblichen Geburt noch weiter von einem Geboren-

werden geredet werde, das doch nur ein nochmaliges (dtvteQ or V ers 4),

1 Daà Ÿ yeyrrjlhjvat ayaidev an sich auch â € ž von neuem geboren werden" bedeuten

kann, zeigt das von W ettstein aus A rtemidorus, Oneirocriticon 1,14 beigebrachte Z itat:

â € ž W er ein schwangeres W eib hat u. trà ¤ umt, daà Ÿ er von einem W eibe geboren werde,

dem bedeutet das, daà Ÿ ihm ein in jeder Hinsicht gleicher Sohn geboren werden wird,

denn so wird er selbst scheinbar von neuem (zum zweitenmal) geboren" oi-rio y « p

iiy< a9ev aviot cfo' ftie yevvà ¤ aSat.


J ohannes 3, 3 (N r. 2) 421

aber unmà ¶ gliches E ingehen in den Mutterschoà Ÿ zur V oraussetzung haben

kà ¶ nne; damit glaubt er J esu F orderung widerlegt zu haben. Das dtviegov

blickt daher durchaus nicht notwendig auf das à ¤ vto& sv zurà ¼ ck, als ob

es erst durch dieses veranlaà Ÿ t worden wà ¤ re, u. als ob es dieses im

zeitlichen Sinn von .nochmals" deuten wolle, sondern war durch den

ganzen Inhalt des Gesprà ¤ chs von selbst gegeben, der unwillkà ¼ rlich den

Gedanken an eine zweite Geburt wecken muà Ÿ te.

2. Die V orstellung von einer N euschà ¶ pfung des Menschen, von einer

Umwandlung des Menschen zu einer  » neuen K reatur" m^ jn n^ ? 1 (vgl.

x aivtj x iiatg Gal 6,15; 2K or 5,17) ist der alten Synagoge nicht fremd

gewesen. Die rabbin. Gelehrten haben von einer solchen N euschà ¶ pfung

besonders in drei F Ã ¤ llen gesprochen: a. wenn ein Mensch durch die

Heilung seiner Gebrechen, Ã Ÿ . durch die Beseitigung seiner N Ã ¶ te u. Ge-

fahren u. y. durch die V ergebung seiner SÃ ¼ nden eine E rneuerung in

seinem physischen Bestand,a bezw. in seiner à ¤ uà Ÿ eren Lage.b bezw. in


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seinem V erhà ¤ ltnis zu Gottc erfuhr. E ine E rneuerung des Menschen

selbst kommt dabei eigentlich nur in dem F all  « in Betracht, wà ¤ hrend

es sich in à Ÿ u. y um etwas handelt, was auà Ÿ erhalb des Menschen liegt,

um seine à ¤ uà Ÿ eren V erhà ¤ ltnisse u. um seine Stellung zu Gott. N ur bei a

steht deshalb der A usdruck  » neue K reatur" in bildloser Bedeutung,

dagegen bei à Ÿ u. y in durchaus bildlichem Sinn. â € ” Der, welcher die

Umwandlung eines Menschen in eine neue K reatur herbeifà ¼ hrt, ist

regelmà ¤ à Ÿ ig Gott; es gehà ¶ rt zum W esen der N euschà ¶ pfung, daà Ÿ sie

.von oben" , d. h. von Gott erfolgt. â € ” Besonders beachtenswert ist,

daà Ÿ die rabbin. Gelehrten bei der N euschà ¶ pfung des Menschen nirgends

seine sittliche E rneuerung im Sinn der neutestamentl. W iedergeburt

im A uge haben. Die sittliche E rneuerung des Menschen gehà ¶ rt nach

rabbin. A nschauung erst der Z ukunft an, die allein den verheià Ÿ enen

neuen Geist oder das neue Herz bringen kann.

a. E x R 3 (70> > ): â € ž Ich will mit deinem Munde sein u. dich unterweisen* " pfwwi

E x 4,12. W as heià Ÿ t ^ rmmif R. Simon (um 280) sagte: Ich will dich zu einer neuen

K reatur schaffen not-r n » ia fpm ' sk  « -na (nà ¤ mlich durch Heilung deiner schweren

Z unge E x 4,10). â € ” R. Simon deutet -pn^ in aus mn schwanger sein (E x 2,2) = ich

will dich erzeugen, schaffen. â € ” In TanchB pio »  § 18 (5b) R..I' Imda b. Simon (um 320)

A utor. I! GnR 39 (24a): R. Brekhja (um 340) hat gesagt: E s steht hier (Gn 12, 2) nicht

geschrieben: â € ž Ich will dich geben' oder â € ž ich will dich hinstellen* , sondern: â € ž ich will

dich machen* -sjk. W enn ich dich zu einer neuen K reatur r.s^ -. n-^ a machen werde

(durch Beseitigung des Makels der V orhaut u. durch W iederbelebung deiner Z eugungs-
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kraft), dann wirst du fruchtbar sein. â € ” Parallelen: N uR 11 (162c); Tanch -p -\ 16a;

TanchB -p -p  § 4 (311> ); n-o -n  § 6 (60 » ). | | V on der A uferstehung heià Ÿ t es TanchB nj

 § 12 (19" ): (In der Z ukunft) wird Gott die F revler bestrafen u. sie aus der W elt ver-

tilgen; aber die Gerechten wird er als eine neue K reatur erschaffen u. Geist in sie geben.

b. Midr Ps 102  § 3 (216" ): A ufgeschrieben werde dies fà ¼ r das nachkommende Ge-

schlecht, u. das dann erschaffene V olk wird J ah preisen Ps 102,19. W ie, soll denn

noch dereinst eine andre N ation erschaffen werden, daà Ÿ die Schrift sagt: â € ž u. das dann

1 So vokalisiert Dalman.
422 J ohannes 8, 8 (N r. 2. 3)

erschaffene V olk" ? V ielmehr hat R. J ehuda b. Simon (um 320) gesagt: Damit ist das

Geschlecht des Mardokhai gemeint, die (aus ihren N Ã ¶ ten heraus) wie zu einer neuen

K reatur geschaffen wurden ni-n n" < 3s ucasc. â € ” Man beachte das s der V ergleichung

vor -â € ” 3; der Bildlichkeit des A usdrucks war sich aber bei den Z itaten in b u. c jeder-

mann so bewuà Ÿ t, daà Ÿ man die V ergleichungspartikel auch fortlassen konnte, ohne ein

Mià Ÿ verstà ¤ ndnis befà ¼ rchten zu mà ¼ ssen. | | LvR 30 (128* ): .A ufgeschrieben werde dies fà ¼ r

das nachkommende Geschlecht" Ps 102,19; damit ist das Geschlecht des Hiskia ge-

meint, das zum Tode hingegeben war (in den Tagen Sanheribs); â € ž u. das dann er-

schaffene V olk wird J ah preisen" ; denn Gott erschuf sie (aus ihren Leiden heraus) zu

einer neuen K reatur. â € ” Dieselbe Deutung dann noch zweimal auf das Geschlecht des

Mardokhai u. das gegenwà ¤ rtige Geschlecht; bei dem letzteren gehà ¶ rt aber die N eu-

schà ¶ pfung noch der Z ukunft an. â € ” Die Parallele P' siq 181 * mit verstà ¼ mmeltem Tex t. | !

Midr HL 8, 5 (130 b): Gott sprach (zu den Israeliten am Sinai): W enn ihr meine Tora

auf euch nehmt, so ist es gut; wenn aber nicht, siehe, so drucke ich diesen Berg auf

euch nieder u. tà ¶ te euch. â € ž Dort hat deine Mutter um dich Geburtswehen empfunden"
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HL 8, 5. A ber hat sie denn dort Geburtswehen empfunden (war Israel denn nicht schon

vor der sinaitischen Gesetzgebung als V olk vorhanden)? R. Berekhja (um 340) hat ge-

sagt: Gleich einem, der sich an einen Ort der Gefahr begab u. gerettet wurde; sein

Genosse begegnete ihm u. sprach zu ihm: A n diesem Ort der Gefahr bist du vorà ¼ ber-

gegangen? A n wie vielen Gefahren bist du da vorà ¼ bergegangen! J etzt hat dich deine

Mutter geboren. W ieviel N ot ist à ¼ ber dich hingegangen! J etzt bist du als eine neue

K reatur erschaffen worden. â € ” Die Stelle zeigt, daà Ÿ man auch vom abermaligen Ge-

bà ¤ ren der Mutter sprach, falls ein K ind aus groà Ÿ er Gefahr errettet wurde. | | Der Messias

wird aus seinen Leiden heraus zu einer neuen K reatur erschaffen, s. Midr Ps2 Â § 9 (14b)

u. PÂ ° siqR 81 (146 b) bei Lk 24, 26 S. 287, g u h.

C. pRH 7, 59c, 51: R. E Uazar b. J ose (gegen 400) hat im N amen des R. J ose b. Q ecarta

(im 8. J ahrb.) gesagt: Bei allen Opfern steht geschrieben: â € ž Ihr sollt darbringen" , u.

hier (N u 29,2): .Ihr sollt machen" di-b » . Gott sprach zu ihnen: W enn ihr am N eujahrstag

ins Gericht vor mir kommt u. daraus im F rieden hervorgeht, so rechne ich es euch so

an, als ob ihr zu einer neuen K reatur erschaffen wà ¤ ret. â € ” Parallelen mit R. Tachlipha

aus CÃ ¤ sarea (um 270) als A utor: LvR 29 E nde; Pesiq 155b. | | P^ aiqR 40 (169Â » ): R.J icchaq

(um 800) hat gesagt: W arum wird N u 29,2 gesagt: Ihr sollt machen (statt â € ž darbringen" )?

Gott sprach zu Israel: Tuet Buà Ÿ e in jenen zehn Tagen zwischen N eujahr u. dem V er-

sà ¶ hnungstag, so erklà ¤ re ich euch am V ersà ¶ hnungstage fà ¼ r gerecht u. erschaffe euch als

eine neue K reatur. | | Midr Ps 102 Â § 3 (216Â » ): Die Rabbinen (um 320) sagten: â € ž A uf-

geschrieben werde dies fà ¼ r das nachkommende Geschlecht" Ps 102,19, das geht auf

die Geschlechter, die sich durch ihre bà ¶ sen W erke schuldig machen, u. dann kommen

sie u. tun Buà Ÿ e u. flehen vor dir am N eujahrs- u. V ersà ¶ hnungstage, u. wenn sie ihre
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W erke erneuern (bessern), dann erschafft sie Gott als eine neue K reatur; u. was haben

sie zu tun? Sie haben ihren E throg (Orange) in ihre Hand zu nehmen u. ihren F est-

strauà Ÿ u. Bachweiden u. Myrten, um dich (am Laubhà ¼ ttenfest damit) zu preisen; das

meint Ps 102,19: Und das dann erschaffene V olk wird J ah preisen. â € ” W enn also der

Israelit am V ersà ¶ hnungstage Buà Ÿ e tut, sieht ihn Gott an als eine neue K reatur, wie

ein eben geborenes K indlein, das frei ist von Sà ¼ nde u. Schuld; nicht der Mensch erfà ¤ hrt

dadurch eine sittliche Umà ¤ nderung, wohl aber wird sein V erhà ¤ ltnis zu Gott ein andres:

die Sà ¼ nde ist vergeben, u. eine neue Rechnung beginnt. Diese fà ¼ llt sich zwar auch

wieder mit Schuld, aber auch der nà ¤ chste V ersà ¶ hnungstag naht u. là ¤ à Ÿ t den Buà Ÿ fertigen

abermals als eine neue K reatur erscheinen, u. so geht es fort bis ans E nde; s. Tanch

â –   mbh 178Â » nebst Parallelen bei Mtl8,27 S. 798 f.

3. N ahe verwandt mit der W endung â € ž eine neue K reatur werden" ist die

andre: â € ž einem eben geborenen K inde gleichen" (vgl.Mt 18,3: eavjwijyevr/ff-

& s dg % d Tictidia). W orin die Gleichheit mit dem K inde besteht, muà Ÿ der

Z usammenhang ergeben, meist liegt sie in der F reiheitvon SÃ ¼ nde u.Schuld.


J ohannes 3, 3' (N r. 8); 3,4.6 423

.1' b 48* > Bar: R. Chananja b. GamliSl (nm 120) sagte: W arum sind die Proselyten in

dieser Z eit gedrà ¼ ckt u. kommen Leiden Dber sie? W eil sie (vor ihrem à ¼ bertritt zum

J udentum) die sieben Gebote der N oachiden nicht gebalten haben. (Die frà ¼ here Schuld

wird also an ihnen noch nach ihrem à œ bertritt heimgesucht.) B. J ose (um 150) sagte:

E in Proselyt, der zum J udentum à ¼ bergetreten ist, gleicht einem (eben) geborenen K inde

-ist tV ijB ^ op:. â € ” Dieser Grundsatz besagt nach B. J obo nicht, daà Ÿ der Proselyt durch

seinen à œ bertritt in sittlicher Hinsicht ein wiedergeborener Mensch werde, sondern daà Ÿ

er in seinem V erhà ¤ ltnis zu Gott anzusehen sei wie ein eben geborenes K ind, das frei von

Sà ¼ nde u. Schuld ist; treffen ihn also nach seinem à œ bertritt Leiden, so sind das keine

Strafen fà ¼ r Sà ¼ nden aus seiner heidnischen V ergangenheit, sondern Z à ¼ chtigungen fà ¼ r

V erfehlungen wà ¤ hrend seiner jà ¼ dischen Gegenwart; s. die ungekà ¼ rzte Stelle bei Mt 23,15

S. 929 A nm. s. â € ” Die Parallele Tr. Gerim (ed. K irchheim 2 E nde): Man (Gott) bestraft

die Proselyten (wegen Sà ¼ nden aus ihrer frà ¼ heren heidnischen Z eit), wie die W orte des

R. J ose lauten (hier wird diesem die Meinung des B. Chananja b. Gamliel beigelegt).

R. J ' hnda (um 150) sagte: Man bestraft ihn nicht, sondern siehe, er ist wie ein ein-
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tà ¤ giges K ind w las am - » in. | | Schon die Schule Hilleis sagte von den Tamidopfern,

daà Ÿ sie die K inder Israel wie ein einjà ¤ hriges K ind t:-s ; z pu-r; machten, s. P siq 61' '

bei Mt 18, 3 S.778. â € ” F erner s. Midr HL8,2 (130b).

A uch halakhisch ist die Regel: â € ž Der Proselyt gleicht einem eben geborenen K inde'

verwertet worden. J eb 62" :E s ist gesagt worden: Hatte einer, solange er Heide war,

K inder (Sà ¼ hne o-aa) u. trat er dann zum J udentum à ¼ ber, so hat er nach R. J ochanan

(t 279) die F ortpflanzungspflicht erfà ¼ llt. Resch Laqisch (um 250) hat gesagt: E r hat

sie nicht erfà ¼ llt. R. J ochanan hat gesagt: E r hat sie erfà ¼ llt, denn sie lag ihm (auch

als Heiden nach Gn 1,28) ob; Resch L. hat gesagt: E r hat sie nicht erfà ¼ llt; ein Pro-

selyt, der zum J udentum à ¼ bertritt, gleicht einem eben geborenen K inde. N ach diesen

ihren Grà ¼ nden richteten sie sich auch in folgendem F all. E s ist gesagt worden: Hatte

einer, solange er Heide war, Sà ¶ hne u. trat er dann zum J udentum à ¼ ber, so hat, er

nach R. J ochanan keinen E rstgeborenen in bezug auf das (doppelte) E rbteil; denn er

hatte (bereits als Heide) einen E rstling seiner K raft (Dt 21.17. Der vor dem à œ bertritt

zuerst geborene Sohn ist kein E rstgeborener in bezug auf doppeltes E rbteil, da er nicht

unter jà ¼ dischem Recht geboren ist; der nach dem à œ bertritt zuerst geborene Sohn ist

kein ,E rstgeborener" , da er nicht der E rstling der và ¤ terlichen K raft ist; das Gesetz

à ¼ ber das doppelte E rbteil des E rstgeborenen kommt deshalb nicht zur A nwendung).

Resch Laqisch aber sagte: E r hat einen E rstgeborenen in bezug auf das (doppelte)

E rbteil; ein Proselyt, der zum J udentum à ¼ bergetreten ist, gleicht einem eben geborenen

K inde. (W ie dieses aus keinem frà ¼ heren Dasein her einem nichtjUdischen Gesetz gegen-

à ¼ ber irgendwelche V erbindlichkeiten bat, so verliert jedes nichtjà ¼ dische Recht fà ¼ r den

Proselyten mit dem A ugenblick seines à œ bertritts jede Bedeutung. E r wird so angesehen,
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als ob er à ¼ berhaupt erst jetzt zu einem Recht in Beziehung trete u. erst jetzt in die

Lage komme, Rechtsvorschriften zu genà ¼ gen. Daraus folgt, daà Ÿ ihm erst nach seinem

à œ bertritt die F ortpflanzungspflicht als ein zu erfà ¼ llendes Gebot entgegentritt, u. daà Ÿ

der nach dem à œ bertritt zuerst geborene Sohn nach dem jà ¼ dischen Gesetz als E rst-

geborener in bezug auf das E rbteil zu gelten hat.) â € ” W eitere Beispiele fà ¼ rA nwendung

des Grundsatzes: .Der Proselyt gleicht einem eben geborenen K inde" in eherechtlichen

F ragen s. J eb 22k; 97k.

3,4: K ann er in seiner Mutter Leib gehen . . .?

Z um A usdruck s. A ggad Beresch 63 Â § 3 (44b) bei Mt 1,3 S. 18 6.

3,6: W as aus dem F leisch geboren ist, ist F leisch.

Die Menschen werden â € ž K inder des F leisches" Â « 7153 133 genannt Targ

J erusch I N u 23,19: A uch gleichen Gottes W erke nicht den W erken

der K inder des F leisches, die einen E ntschluà Ÿ fassen u. wieder zurà ¼ ck-
424

J obanaea 3,8.10.11.12

treten von dem, was sie beschlossen. â € ” F erner vgl. den Grundsatz

Bekh 1,2: W as aus dem Unreinen hervorgeht, ist unrein, u. was aus

dem K einen hervorgeht, ist rein.

8,8: Du weià Ÿ t nicht, woher er kommt, u. wohin er fà ¤ hrt.

Du weià Ÿ t nicht, welches derW eg des W indes istQ oh 11,5. DerTargum

z. St.: Du weià Ÿ t nicht, wie der W ind einherfà ¤ hrt rrn " -.irr ymsn st « -n^ b.

3,10: Du bist der Lehrer Israels u. erkennst das nicht?

Midi-K L 1,1 -ran (48' ' ): (R. J ehoschuaf, um 90, traf auf einer W anderung) einen

K naben, der an einem Scheideweg saà Ÿ .E r sprach zu ihm: W elcher W eg ist der nà ¤ chste

zur Stadt? E r antwortete ihm: Dieser ist nahe, aber weit; jener ist weit, aber nahe.

R. J " hoschua< ging den, der nahe u. weit war. A ls er an die Stadt kam, fand er, dai

Gà ¤ rten u. Baumgà ¤ rten der Mauer angeschlossen waren (u. keinen Durchlaà Ÿ gewà ¤ hrten).

E r ging zu jenem K naben zurà ¼ ck u. sprach zu ihm: Mein Sohn, ist denn das der nà ¤ chste

W eg zur Stadt? E r antwortete ihm: Du bist ein Gelehrter Israels ' iv can um rtra
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' s « -* -? Habe ich dir nicht also gesagt, daà Ÿ dieser nahe, aber weit sei, u. jener weit,

aber nahe? In jener Stunde sprach R. J ehoschua £ : Heil euch, Israeliten, denn ihr alle

seid weise von euren Groà Ÿ en bis zu euren K leinen. â € ” In der Parallelstelle Derekli

E rec 5 die A nrede: Rabbi, siehe, du bist ein groà Ÿ er Gelehrter, ist das deine W eisheit

-,mn irn it hpk inj ozn  » in sy _ fE r 5H> > fehlt die A nrede. | | P « siqR21 (99a, s.

bei Lk 19, 22 S. 252) sagt der K aiser Hadrian zu R. J ' hoschuaf: Du bist der A lte (Ge-

lehrte) der J uden -m-irri  » ao  « in pk? | | pSanh 2 E nde: R. Chizqijja (um 350) befand

sich auf eiuer Reise. E s begegnete ihm ein Samaritaner, der zu ihm sprach: Rabbi,

du bist der Lehrer der J uden "  « mm â € ¢  » : » -,-> K in p » ? E r antwortete: J a! E r sprach zu

ihn): Sieh, was geschrieben steht Dt 17,15: â € ž Du sollst einen K Ã ¶ nig Uber dich setzen.*

â € ž Ich will setzen* steht nicht geschrieben, sondern â € ž du sollst setzen* , den du Ober dich

setzest. (Der Samaritaner will den Rabbi damit à ¤ rgern.) | l N ach J < ,lammedCnu (bei

J ellinek, Beth ha-Midr 6, 162) sagt ein Heide zu R. < A qiba (f um 135): Du bist ein

Groà Ÿ er unter den Israeliten u. weià Ÿ t nicht, daà Ÿ niemand eine Lieferung (Sold) empfà ¤ ngt,

der nicht den Gà ¼ rtel des K à ¶ nigs (als Z eichen seiner Z ugehà ¶ rigkeit zur kaiserlichen

Truppe) an sich trà ¤ gt? | j PirqeRE l 50 sagt E sther zu Mardokhai: Du bist das Haupt

des Synedriums, u. du sagst ein solches W ort? !

3,11: W as wir gesehen haben, bezeugen wir.

Bezeugen konnte jemand nur das, was er selbst gesehen hatte,

nicht das, was er auf Grund einer V ermutung -ras oder vom HÃ ¶ ren-

sagen ns » m* j wuà Ÿ te, s. bei Mt5,21 S. 267 A nm.c.

3,12: W enn ich euch das Irdische * d iniytia sagte u. ihr

glaubet nicht, wie wà ¼ rdet ihr glauben, wenn ich euch


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das Himmlische tu inovQ à œ via sagen werde?

W eish 9,16: K aum ahnen wir, was auf E rden ist t « E ni yr/i, u. finden das, was

auf der Hand liegt, mit Mà ¼ he; was aber im Himmel ist in  « V oi' fiavotf, wer hat es

erforscht? | | 4E sra 4, lff.: Der E ngel Uriel sprach zu mir (E sru): Dein Herz entsetzt

sich Ober diese W elt, u. du wà ¼ nschest die W ege des Hà ¶ chsten zu begreifen? Ich sprach:

J a, Herr! . . . (Der E ngel:) HÃ ¤ tte ich dich gefragt, wieviel W ohnungen im Herzen des

Meeres seien, wieviel Q uellen am Grunde der Tiefe oder wieviel W ege à ¼ ber der F este,

wo die Tore des Hades seien oder wo der W eg gehe ins Paradies, so hà ¤ ttest du mir

vielleicht geantwortet: In die Tiefe bin ich nicht hinabgestiegen, noch in den Hades

bisher gedrungen, noch bin ich je in den Himmel hinaufgekommen, noch habe ich das

Paradies gesehen. N un habe ich dicli nur à ¼ ber das F euer, den W ind u. den gestrigen
J ohannes 3,13.14

425

Tag gefragt, alles Dinge, ohne die du nicht, sein kannst, u. du hast mir darà ¼ ber keine

A ntwort gegeben! Und er sprach weiter zu mir: Du kannst, was dein ist, was mit

dir verwachsen ist, nicht erkennen, wie wirst du dann das Gefà ¤ à Ÿ sein kà ¶ nnen, das des

Hà ¶ chsten W alten faà Ÿ t? Denn des Hà ¶ chsten W ege sind als ewige erschaffen; du aber,

ein sterblicher Mensch, der im vergà ¤ nglichen A on lebt, wie kannst du das E wige be-

greifen? { ! Sanh 39" sagt Rabban Gamlifil (um 90) zum K aiser: W as auf E rden ist, weià Ÿ t

du nicht; solltest du wissen, was im Himmel ist r » " " k-sss ry-r  » * ; k; -s;  » :" ki?

3,13: N iemand ist in den Himmel emporgestiegen.

Sukka 5l: R. J ose b. Chalaphta (um 150) hat gesagt: N ie ist die 8ch » khina (Gottheit)

herabgefahren (zur E rde), noch sind Mose u. E lias zur HÃ ¶ he (= Himmel) emporgestiegen;

denn .der Himmel ist Himmel fà ¼ rJ ahve, u. die E rde hat er den Menschenkindern

gegeben* Ps 115, 16. | | Targ J erusch 1 Dt 30,12: N icht im Himmel ist sie (Tora), daà Ÿ

man sagen mà ¼ à Ÿ te: W er steigt fà ¼ r uns zum Himmel empor, daà Ÿ er sie uns hole! â € ” Targ

J erusch II: N icht im Himmel ist die Tora, daà Ÿ man sagen mà ¼ à Ÿ te: Oh, daà Ÿ wir doch
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einen wie Mose hatten, den Propheten, der zum Himmel emporstiege u. sie holte!

3,14: Gleichwie Mose die Schlange erhà ¶ ht hat in der W à ¼ ste.

N u 21,6â € ” 9 in der rabbin. Literatur.

N uR 19 (187a): .Da sandte J ahve wider das V olk Brandschlangen' N u 21, 6. A us

welchem Grunde bestrafte er sie durch Schlangen? W eil die Schlange zuerst mit der bà ¶ sen

Z unge (V erleumdung, V e' rlasterung) begonnen hatte u. verflucht worden war u. sie (die

Israeliten) von ihr nichts gelernt hatten. Da sprach Gott: E s soll die Schlange kommen,

die zuerst mit der bà ¶ sen Z unge begonnen hat, u. den strafen, der V erleumdung redet

(wie das V olk nach N u 21,6): .wer eine Mauer einreià Ÿ t, den beià Ÿ t eine Schlange*

Q oh 10, 8. E ine andre E rklà ¤ rung. W arum bestrafte er sie durch Schlangen? A uch

wenn die Schlange alle Leckerbissen der W elt ià Ÿ t, verwandeln sich diese in ihrem

Mund zu Staub; s. J es 65, 25: .Die Schlange â € ” Staub ist ihr Brot." Und diese essen

das Manna, das sich in jeden beliebigen Geschmack verwandelt,1 8. Ps 106,15: E r gab

ihnen ihr Begehren (nà ¤ mlich im Manna jede Speise, nach der sie V erlangen trugen);

u. ferner s. Dt 2, 7: Die vierzig J ahre, die J ahve dein Gott mit dir ist, hat dir (im

Manna) nichts gemangelt (was du zu essen begehrtest). Da soll die Schlange kommen,

die viele A rten (von Speisen) ià Ÿ t u. in ihrem Mund (nur) einen Geschmack hat, u. die

strafen, die (nur) eine A rt essen u. (dabei) den Geschmack von vielen A rten haben. â € ”

.Brandschlangen* , weil sie die Seele verbrannten (ohne daà Ÿ à ¤ uà Ÿ erlich am Gebissenen

besondere V erletzungen wahrzunehmen waren). R. J udan (um 350) sagte: .Brand-

schlangen* , weil es die W olkensà ¤ ule war, die sie brannte u. sie zu einem Gehege um

das Lager machte, um dir die W under kundzutun, die Gott ihnen (den Israeliten) tat;

diese sandte er gegen sie. â € ž Du kam das V olk zu Mose u. sprach: W ir haben gesà ¼ ndigt*
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N u 21,7. Sie erkannten2 (den Grund ihrer Bestrafung, nà ¤ mlich) weil sie wider Mose

geredet hatten; u. sie warfen sich vor ihm nieder u. sprachen: .Bete zu J ahve, daà Ÿ er

die Schlangen (traa Sing., kollektiv) von uns entferne.' E ine andre E rklà ¤ rung. E ine

Schlange war es (wegen des Sing, n:), um dir die Sanftmut Moses kundzutun, daà Ÿ er

nicht zà ¶ gerte, fà ¼ r sie um E rbarmen zu bitten (obgleich es sich nur um eine Schlange

handelte), u. um dir die K raft der Buà Ÿ e kundzutun; als sie sagten: .W ir haben ge-

sà ¼ ndigt' , war er sofort mit ihnen ausgesà ¶ hnt, denn der V erzeihende soll nicht hart

â –   ein. . . . .Und J ahve sprach zu Mose: Mache dir eine Brandscblange . . ., u. es wird

geschehen, jeder welcher gebissen ist* N u 21,8, nicht bloà Ÿ der von einer (Brand-)Schlange

1 Die Meinung, daà Ÿ sich alle Speisen im Mund der Schlange in Staub verwandeln,

geht nach J oma 75" auf R. A mmi (um 300) zurà ¼ ck. Daà Ÿ das Manna den Geschmack

derjenigen Speise angenommen habe, die der E ssende gerade zu genieà Ÿ en begehrte,

war allgemeine A nnahme, s. R. Schimfon, um 150, u. die Gelehrten SN u 11, 5 Â § 87 (23 b)

u. R. A mmi J oma 75* . 2 Lies ur statt ' jy-r.


426

J ohannes 3,14. 16 (N r. 1. 2)

Gebissene, sondern sage: ,J eder Gebissene" ,A ach der von einer (andren) Schlange,

einer Otter, einem Skorpion, einem wilden Tier oder einem Hund Gebissene. .Und

Mose machte eine eherne Schlange u. stellte sie hin auf Grund eines Z eichens* (d. h.

durch ein W under, so deutet der Midr o:n bj V ers 9): er warf sie nà ¤ mlich in die Luft,

u. sie blieb (hier) stehn. â € ” Parallelstellen: Tanch rpn 228b; TanchB rpn  §  § 45 u. 46

(63b). | ! pRH 3, 59" , 31: R Levi (um 3Q 0) hat im N amen des R. Chama b. Chanina

(um 260) gesagt: E s heià Ÿ t hier (N u 21,8) nicht: â € ž E s wird geschehen, wer gebissen ist" ,

sondern: .jeder, welcher gebissen ist" , wà ¤ re es auch ein Hundebià Ÿ  « der ein Schlangen-

bià Ÿ .A ber es war nicht einerlei: in bezug auf den Hundebià Ÿ heià Ÿ t es N u 21,8: ,u. wer

sieht* n* ii, in bezug auf den Schlangenbià Ÿ heià Ÿ t es das V ers 9: â € ž u. wer hinblickte"

B' am (der Schlangenbià Ÿ erforderte ein genaues A nblicken der ehernen Schlange, der

Hundebià Ÿ nur ihr fluchtiges E rblicken). R. J uda, der Beschneider, hat im N amen des

R. A cha (um 320) gesagt: V om Hundebià Ÿ , der nich £ zu der A rt gehà ¶ rt (von der N u 21,6 ff.

eigentlich handelt), heià Ÿ t es: â € ž u. wer sieht" ; vom Schlangenbià Ÿ , der zu der A rt gehà ¶ rt,
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heià Ÿ t es: â € ž u. wer hinblickte* . Die Rabbinen sagten: V om Hundebià Ÿ , der nicht eindringt,

heià Ÿ t es: â € ž u. wer sieht" , vom Schlangenbià Ÿ , welcher eindringt, heià Ÿ t es: â € ž u. wer hin-

blickte" .| | pRH 8, 59" , 26: R. A si (um 300) hat gesagt: A n vier Stellen der Schrift wird

gesagt: â € ž Mache dir" ; an dreien gibt die Schrift dazu die nà ¤ here E rklà ¤ rung, u. an einer

gibt sie sie nicht. Gn6,14: .Mache dir einen K asten von K ienenholz" ; N u 10,2: .Mache

dir zwei Trompeten aus Silber" ; J os 5, 2: .Mache dir Messer aus Steinen" ; N u 21,8:

.Mache dir eine Brandschlange" ; dazu gibt die Schrift keine nà ¤ here E rklà ¤ rung. Mose

sprach: Ist die Hauptsache (des Befohlenen) nicht .Schlange" inj? Deshalb machte

MoBe die Schlange aus K upfer r « ; n:. â € ” Dasselbe in breiterer A usfà ¼ hrung GnR 31

(18d). | | RH3,8: Gleicherweise muà Ÿ man sagen, wenn es N u21,8 heià Ÿ t: .Mache dir eine

Brandschlange u. setze sie auf eine Stange, u. es wird geschehen, jeder, welcher gebissen

ist u. sie sieht, wird am Leben bleiben." Hat etwa diese Schlange getà ¶ tet oder am Leben

erhalten? V ielmehr wenn die Israeliten nach oben blickten u. ihr Herz ihrem V ater im

Himmel unterwarfen, wurden sie geheilt; wenn aber nicht, so schwanden sie dahin.

3,16: A lso hat Gott die W elt geliebt,

daà Ÿ er seinen eingebornen Sohn gab.

1. nwoyevrfi, eingeboren (= einziggeboren, einzig) als Prà ¤ dikat Israels.

Ps Sali 8,4: Deine Z à ¼ chtigung (ergebt) à ¼ ber uns wie à ¼ ber einen erstgeborenen

Tipairo' rox oi-, eingeborenen fjovoyevtj Sohn. | | 4E sra 6, 58: W ir aber, dein V olk, das du

E rstgeborenen, E ingeborenen, teuersten F reund genannt hast â € ” wir sind in ihre (der

V Ã ¶ lker) HÃ ¤ nde gegeben. II A ls E rstgeborener wird der Messias einmal neben J akob

gestellt. E x RI9(81d): Heilige mir alles E rstgeborene E x 13, 2. R.N athan (um 160)

sagte: Gott sprach zu Mose: W ie ich J akob zum E rstgeborenen gemacht habe, s. E x 4,22:
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Mein erstgeborener Sohn ist Israel (= J akob): so werde ich den K Ã ¶ nig, den Messias,

zum E rstgeborenen machen, s. Ps89,28: Ich will ihn zum E rstgeborenen setzen.

2. J Ã ¼ dische Polemik gegen den J oh 3,16 ausgesprochenen Gedanken.

Midr Q oh 4, 8 (23b): .Da ist einer u. kein zweiter* Q oh 4, 8. .Da ist einer" , das ist

Gott, s. Dt 6, 4: J ahve unser Gott ist ein J ahve. ,Ond kein Z weiter* , denn er hat

keinen Genossen qac (Teilhaber, Sozius) in seiner W elt. .A uch Sohn u. Bruder hat er

nicht" Q oh 4,8; einen Bruder hat er nicht, woher yjipo sollte er einen Sohn haben?

V ielmehr weil Gott die Israeliten liebhat, nennt er sie SÃ ¶ hne (K inder), s.: SÃ ¶ hne seid

ihr J ahve eurem Gott Dt 14,1, u. nennt er sie Brà ¼ der, s.: Um meiner Brà ¼ der u. F reunde

willen Psl22, 8. | | A ggad Breech (in Beth ha-Midr 4,46): R. A bun (um 370) hat im

N amen des R. Chilqijja (um 320) gesagt: Dumm ist das Herz der LÃ ¼ gner, die sagen: Gott

hat einen Sohn. W enn er es, als A braham im Begriff war, seinen Sohn zu schlachten,

vor Schmerz nicht ansehen konnte, sondern sofort rief: .Lege deine Hand nicht an den

K naben! * â € ” wà ¼ rde er wohl, wenn er einen Sohn hà ¤ tte, ihn hingegeben haben u. nicht

(vielmehr) die W elt umgestà ¼ rzt u. sie zur à – de u. Leere gemacht haben? â € ” In A ggad

à Ÿ ortsch ed. W arschau 1876 fehlt der A usspruch des R. Chilqijja.


J ohannes 3,18.19 (1 1)

427

3,18: W er an ihn glaubt, wird nicht gerichtet;

wer aber nicht glaubt, ist schon gerichtet.

Der Gedanke, daà Ÿ die Selbstentscheidung des Menschen fà ¼ r oder

gegen Gottes Liebesabsichten das eigentliche Gericht à ¼ ber den Menschen

sei, begegnet in der rabbin. Literatur nicht. W à ¼ nsche, N eue Beitrà ¤ ge

S. 507, zieht als Parallele heran B' rakh 61b Bar: R. J ose, der Galilà ¤ er

(um 110), sagte: Die Gerechten richtet iobi « der gute Trieb, s. Ps 109,22;

die Gottlosen richtet der bà ¶ se Trieb, 8. Ps 36, 2; die Mittelmà ¤ à Ÿ igen

richtet dieser u. jener, s. Ps 109,31. â € ” A ber acu: bedeutet hier â € ž richten"

im Sinne von â € ž herrschen" = abfc: im Gerechten herrscht der gute Trieb,

im Gottlosen der bà ¶ se Trieb, im Mittelmà ¤ à Ÿ igen bald dieser, bald jener;

vgl. auch die Parallele A bothRN 32. Mit dem Gedanken in J oh 3,18 hat

die Stelle nichts zu schaffen. â € ” E her noch kà ¶ nnte verwiesen werden auf:

Q id 40" Bar: Immer sehe sich der Mensch so an, als wà ¤ re er zur Hà ¤ lfte schuldig u.
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zur HÃ ¤ lfte gerecht. Tut er dann ein Gebot, wohl ihm! denn er hat sich selbst geneigt

nach der W agschale des V erdienstes (auf derW agschale des gottlichen Gerichts Ober-

wiegen jetzt seine V erdienste). Begeht er aber eine à œ bertretung, wehe ihm! denn er

hat sich selbst geneigt nach der W ugschale der Schuld, s. Q oh 9,18: â € ž E in SÃ ¼ nder ver-

dirbt vieles Gute" ; wegen der Sà ¼ nde, die ein einzelner begeht, verliert er fà ¼ r sich viele

GÃ ¼ ter. R. E ifazar b. Schinifon (um 180) sagte: Da die W elt nach der Mehrzahl u. der

einzelne nach der Mehrzahl (seiner W erke) gerichtet wird â € ” tut er da ein Gebot, wohl

ihm! denn er hat sich selbst u. die ganze W elt nach der W agschale des V erdienstes

geneigt; begeht er aber eine à œ bertretung, wehe ihm! denn er hat sich selbst u. die

ganze W elt nach der W agschale der Schuld geneigt, s. Q oh 9,18 (wie oben); wegen der

Sà ¼ nde, die ein einzelner begeht, verliert er fà ¼ r sich u. fà ¼ r die ganze W elt vieles Gute.

Hier tritt wenigstens der Gedanke hervor, daà Ÿ die Selbstentscheidung

des Menschen fà ¼ r eine gute Tat von maà Ÿ gebendem E influà Ÿ auf den

A usgang des ganzen gà ¶ ttlichen Gerichts sein kann. A ber wie fernab

steht diese rechnerische à œ berlegung von der sittlichen Tat, die J oh 3,18

gefordert wird u. prinzipiell Gottes Gericht aufhebt!

3, 19 8: Das Licht ist in die W elt gekommen.

V erwendung des A usdrucks â € ž Licht" im Rabbinischen.

1. Licht im ethischen Sinn bezeichnet alles das, was der SÃ ¼ nde ab-

gewandt oder entgegengesetzt ist, besonders die W erke der Lauterkeit,

Gerechtigkeit u. W ahrheit.

Henoch 58,6: Das Licht der Rechtschaffenheit wird fà ¼ r immer vor dem Herrn der

Geister krà ¤ ftig sein. | | Henoch 92, 4 f.: (Gott) wird gegen den Gerechten gnà ¤ dig sein...;
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er wird in GÃ ¼ te u. Rechtschaffenheit leben u. in ewigem Lichte wandeln. Die SÃ ¼ nde

wird in F insternis fà ¼ r ewig vernichtet werden. ... II Test Sebul 9: Hierauf geht euch

auf der Herr selbst als ein Licht der Gerechtigkeit. II Test A sser 5: J ede W ahrheit steht

unter dem Licht (der W ahrheit). | | GnR 1 (2C): Dn 2,22: â € ž E r offenbart Tiefes" , das sind

die W erke der Gottlosen, s. J es 29,15; â € ž u. V erborgenes" , das sind die W erke der Gott-

losen, s. J es 29, 15; â € ž er weià Ÿ , was in F insternis ist" , das sind die W erke der Gottlosen,

s. J es 29,15; â € ž u. Licht wohnt bei ihm" , das sind die W erke der Gerechten, s. Spr 4,18:

Der Pfad (W andel) der Gerechten ist wie das Licht des Morgenglanzes. | i GnR 2 (8C):

R. à „ bbahu (um 300) hat gesagt: V om A nfang der W eltschà ¶ pfung an erblickte Gott die

W erke der Gerechten u. die W erke der Gottlosen, s. Ps 1, 6: E s kennt J ahve den W eg
428

J ohannes 3,19 (Â « 2-5. Â » )

der Gerechten usw. .Die E rde war als W Ã ¼ ste u. Leere geworden* Gn 1,2, das sind die

W erke der Gottlosen; ,u. Gott sprach: E s werde Licht" Gn 1, 3, das sind die W erke

der Gerechten. A ber ich weià Ÿ nicht, an welchen von ihnen er W ohlgefallen hat, ob

an dem W erk dieser oder an dem W erk jener. Da aber geschrieben steht: Gott sah,

daà Ÿ das Licht gut war Gn 1,4, so sage: A n den W erken der Gerechten hat er W ohl-

gefallen u. nicht an den W erken der Gottlosen. j| TSanh 13, 12 (435): W enn ihre W erke

sind wie das Tageslicht nm tya Dt 29, 27 usw.

2. Licht im soteriologischen Sinn = GlUck, F reude, Heil, E rlà ¶ sung.

Henoch 96, 3: Ihr Leidenden fà ¼ rchtet euch nicht, denn Heilung wird euch (in der

messian. Z eit) zuteil werden; helles Licht wird euch scheinen, u. ihr werdet die Stimme

der Ruhe vom Himmel her hà ¶ ren. | | Henoch 108,12: Ich will in ein helles Licht die

hinausfà ¼ hren, die meinen heiligen N amen liebten, u. ich werde jeden einzelnen auf den

Thron seiner E hre setzen. II Ps Sal 3,12: Die den Herrn fà ¼ rchten, werden auferstehen

zum ewigen Leben, u. ihr Leben ist im Licht u. wird nimmer versiegen. â € ” V gl. Henoch
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58,3: Die A userwà ¤ hlten werden im Lichte des ewigen Lebens sein. â € ” 41,8: Die

W andelbahn des Mondes ist Licht fà ¼ r die Gerechten u. F insternis fà ¼ r die Sà ¼ nder. â € ”

5,7: Den A userwà ¤ hlten wird Licht, F reude u. F riede zuteil werden, à ¼ Targ J es 60,1:

Stehe auf, blicke heiter, J erusalem; denn die Z eit deiner E rlà ¶ sung (Grundtex t t; -: » ,

dein Licht) ist gekommen. â € ” Licht = E rlà ¶ sung auch Midr HL 1, 3 (85' ' ) bei Mt 4, 16

8. 162. | | GnR 6 (5fc): R. N achman (nm 400) hat gesagt: Solange das Licht des groà Ÿ en

Gestirns (der Sonne) da ist, verbreitet sich nicht das Licht des kleinen (des Mondes);

ist das Licht des groà Ÿ en untergegangen, verbreitet sich das Licht des kleinen. E benso

solange das Licht E saus (Glà ¼ cksstand Roms) da ist, verbreitet sich nicht das Licht

J akobs; ist das Licht E saus untergegangen, verbreitet sich das Licht J akobs, s. J e «

60, lf. â € ” Parallelstellen: PÂ ° siq 54Â » ; PcsiqR 15 (78Â » ). | | Sanh 98Â » > : R. S' imlai (um 250)

hat à – ffentlich vorgetragen: W as heià Ÿ tA m5,18: .W ehe denen, die den.Tag J ahves

herbeisehnen. W as soll euch der Tag J ahves? Der ist F insternis u. nicht Licht.* Gleich

einem Hahn u. einer F ledermaus, die auf das (Tages-)Licht warteten. Der Hahn sprach

zur F ledermaus: Ich warte auf das Licht, denn das Licht gehà ¶ rt (frommt) mir; aber

du, was soll dir das Licht? Das ist es, was jener Sektierer zu R A bbahu (nm 300)

sagte: W ann kommt der Messias? E r antwortete ihm: Geh, bedecke jene Leute (dich

u. deine Genossen) mit F insternis! E r sprach zu ihm: W illBt du mir fluchen? E r ant-

wortete: In der Schrift steht geschrieben J es 60,2: Dean siehe, Dunkel bedecket die

E rde u. F insternis die V à ¶ lker, aber à ¼ ber dir wird J ahve aufgehen u. seine Herrlichkeit

à ¼ ber dir erscheinen. | | | F erner s. Midr Ps 36  § 6 (125b) bei Mt4,16 S. 162.

3. Speziell  » Licht des Messias" mos bo ni « bedeutet a. die prà ¤ -

ex istent gedachte Messiasseele, s. bei J oh 1,1 31 S. 346 N r. 4; â € ” Ã Ÿ . das


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Licht, das den Messias umleuchtet, u. das er den Gerechten bringt, s.

P' siqR 36 (162Â « ) bei Mt 4, 5 8 S. 151; PesiqR 36 (161Â » ) u. P' siq 149Â » bei

Mt4,16 S. 161. â € ” V ielfach ist dieses Licht des Messias mit dem Ur-

licht identifiziert worden, das Gott zurà ¼ ckzog, um es fà ¼ r die Gerechten

aufzubewahren, s. bei J oh 1,1 S. 348 F uà Ÿ note 2.

4.  » Licht der W elt" , die damit bezeichneten Grà ¶ à Ÿ en sind aufgezà ¤ hlt

bei Mt 5,14ICS. 236 flf.

5. â € ž Licht" x Hn; u. s^ n; als Messiasname s. bei Mtl,21 S. 67 A nm. p.

3,19 SB: Die Menschen liebten die F insternis mehr als das Licht.

N uà Ÿ 9 (152c): N icht soll er à ¶ l (auf das E iferopfer) gieà Ÿ en N u 5,15. W arum? W eil

das à – l Licht fà ¼ r die W elt ist, denn die Schrift nennt es "  » n? -: (= i~ ' s Licht gedeutet),

u. sie (die verdà ¤ chtige F rau) liebte die F insternis nW sn pk nanu; darum soll kein

Licht in ihrem Speisopfer sein. â € ” Dasselbe Tanch nv: 194b; TanchB ksj  § 5 (14b).
J obannes 3,20.21.27. 29

429

3,20: W er Schlechtes tut, ha& t das Licht.

BM 881Â » : R.Z ' fira (um 300) hat vorgetragen, nach andren hat Rab J oseph (f 333)

als Bar gelehrt: â € ž Du ordnetest F insternis, so wurde es N acht* Ps 104, 20, damit ist

diese W elt gemeint, die der N acht gleicht; .darin regt sich alles Getier des W aldes" ,

das sind die Gottlosen darin, die dem Getier im W alde gleichen.

8,21: W er die W ahrheit tut, kommt an das Licht,

damit seine W erke offenbar werden.

1. nottty rijv dX ijScitty, aram. = x tjsp' ip " u* .â € ” Targ Hos 4,1: N ehmet das W ort

J ahves an, K inder Israel, denn einen Rechtshandel gibt es vor J ahve mit den Be-

wohnern des Landes, weil nicht da sind solche, die die W ahrheit tun s= Â » ip " a* , noch

solche, die Liebe à ¼ ben, noch solche, die in der F urcht J ahves im Lande wandeln.

2..Ii'  « yaveQ toftrj avtoi tri (gyn. â € ” TanchB nj  § 8 (17 b): .Deine Gerechtigkeit gleich

den Bergen Gottes* Ps36, 7, das sind die W erke der Gerechten: wie die Berge offen-

bar sind, so sind auch die W erke der Gerechten offenbar s. Ps 72, 5: Sie fà ¼ rchten
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dich beim Sonnenlicht.

8,27: E in Mensch kann nichts nehmen, wenn es ihm

nicht vom Himmel gegeben ist.

B' rakh 33< > (= Meg 25Â « ; N idda 16b): R. Chanina (um 225) hat gesagt: A lles liegt

in der Hand des Himmels (= Gottes), ausgenommen die Gottesfurcht, s. Dt 10,12:

W as fordert J ahve von dir, auà Ÿ er daà Ÿ du J ahve deinen Gott furchtest?

3,29 81: Der F reund des Brà ¤ utigams.

Mit dem < fikog rov vvp< pi' ov ist der Brautfà ¼ hrer â –   par^ i » gemeint; 8.

bei Mt 9,15 * S. 500.

3,29 93: Diese meine F reude nun ist erfà ¼ llt.

.V ollkommene F reude" n^ -' -.v nm3; à ¤ zB P' siq 189" :E s heià Ÿ t Dt 16, 15: ,Du wirst

so etwas frà ¶ hlich sein" (der Midrasch deutet ik in einschrà ¤ nkendem Sinn). W as heià Ÿ t

,so etwas frà ¶ hlich* ? Du findest, daà Ÿ , wenn auch der Mensch sich in dieser W elt

freut, seine F reude doch nicht vollkommen rus' V r ist. W ie denn? W enn einem Men-

schen in dieser W elt K inder geboren werden, so muà Ÿ er schmerzlich fragen, ob sie

am Leben bleiben werden oder nicht; u. deshalb betrà ¼ bt er sich. A ber in der Z ukunft

wird Gott den Tod verschlingen, s. J es 25,8: .V erschlingen wird er den Tod fOr immer."

J ene F reude wird vollkommen sein na-V o n-nr r.rmv nn » , s. Ps 126,2: Da wird unser

Mund sich mit Lachen fallen u. unsre Z unge mit J ubel. â € ” Diese Stelle wird von

Schà ¶ ttgen, Hà ¶ rne S. 341, dem E dersheim, Life and Times 2, 724 zu folgen scheint, als

aus Siphra stammend zitiert. Das ist ein Irrtum; auch J alqut 1 Â § 753 nennt die

P' siqtha als Q uelle. | | GnR 42 (26* ): (R. Schemuel b. N achman, um 260, hat gesagt:)

à œ berall (in der Schrift), wo es heià Ÿ t* nv ,u. es geschah" , kam N ot heran, u. wo es


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heià Ÿ t n « m ,u. es wird geschehen* , kam F reude. Man entgegnete ihm: E s heià Ÿ t doch

aber Gn 1,3: .Und es ward Licht" "  » in  « ml (E r antwortete:) A uch das war keine

vollkommene F reude rua-' V  » nmv, denn die W elt ward nicht gewà ¼ rdigt, sich jenes

Lichtes zu bedienen (es wurde fà ¼ r den Gebrauch der Gerechten in der messianischen

Z eit zurà ¼ ckgezogen u. verborgen, s. oben bei 3, 19 S. 428 N r. 8). Man entgegnete ihm:

E s heià Ÿ t doch aber Gn 1,5: .E s wurde A bend, u. es wurde Morgen." E r sprach: A uch

das war keine vollkommene F reude, denn alles, was am ersten Tag erschaffen worden

ist, wird dereinst vergehn, s. J es 51,6. Man entgegnete: E s heià Ÿ t doch aber: .E s

wurde A bend, u. es wurde Morgen, ein zweiter Tag, ein dritter Tag* usw. E r ant-

wortete: A uch das war keine vollkommene F reude; denn alles, was in den sechs

Schà ¶ pfungstagen geschaffen worden ist, bedarf der Z ubereitung (durch Menschenhand).

So bedarf der Senf, daà Ÿ man ihn versà ¼ à Ÿ t, der W eizen, daà Ÿ er gemahlen wird, die
430 J ohannes 3, 29. 31

Lupinen, daà Ÿ man sie versà ¼ à Ÿ t. Man entgegnete: E s heià Ÿ t doch aber Gn 39, 21: .Und

es war J ahve mit J oseph.* E r sprach: A uch das war keine vollkommene F reude,

denn es machte sich jene Bà ¤ rin (F otiphars W eib) an ihn. Sie entgegneten: E s heià Ÿ t

doch aber Lv 9,1: â € ž Und es geschah am S.Tage, da rief Mose" usw. E r antworteter

A uch das war keine vollkommene F reude, denn es starben N adab u. A bihu (s. Lv 10,1 f.)

Sie entgegneten: E s heià Ÿ t doch aber N u 7, 1: â € ž E s geschah zu der Z eit, da Mose die

W ohnung vollendet hatte." E r antwortete: A uch das war keine (vollkommene) F reude,

denn sie wurde beim Bau des (Salomonischen) Tempels verborgen. Sie entgegneten:

E s heià Ÿ t doch aber J os 6,27: â € ž E s war J ahve mit J osua." E r antwortete: A uch das

war keine (vollkommene) F reude, denn er muà Ÿ te seine K leider zerreià Ÿ en (s. J os 7,6).

Sie entgegneten: E s heià Ÿ t doch aber 2 Sm 7,1: â € ž E s geschah, als der K à ¶ nig in seinem

Hause wohnte u. J ahve ihm Ruhe schaffte* usw. E r sprach: A uch das war keine

vollkommene F reude, denn es kam N athan u. sagte zu ihm 1 K g 8,19: N ur sollst du

nicht meinem N amen ein Haus bauen (so zitiert der Midr). Die Parallelstellen s. bei

Offb 21,1. | | Midr HL 1,4 (87* ): Man meldete der K Ã ¶ nigin: Der K Ã ¶ nig ist gekommen,
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dein Gemahl! Sie sprach: Das ist eine vollkommene F reude, F reude Ober F reude,

sir hy i" n-; -; 3J srn-n. So werden in der (messianischen) Z ukunft die Propheten

kommen u. zu J erusalem sagen: â € ž Deine SÃ ¶ hne werden von ferne kommen" J es 60, 4,

u. sie wird sagen: W as habe ich davon! â € ž Und deine TÃ ¶ chter werden an der Seite

getragen werden* J es 60,4, u. sie wird sagen: W as habe ich davon! W enn sie aber

zu ihr sagen: â € ž Siehe, dein K Ã ¶ nig kommt zu dir, gerecht u. heilvoll* Sach9,9, dann

wird sie sagen: Das ist eine vollkommene F reude ni-hv srnr, a.: â € ž F rohlocke gar

sehr, Tochter Cion" Sach 9,9 u. â € ž juble u. freue dich, Tochter (^ ' ion" Sach 2,14. In jener

Stunde wird sie sagen: Herzlich freue ich mich in J ahve, es frohlockt meine Seele in meinem

Gott (J es 61,10). â € ” Den A nfang der Stelle s. bei Mt 21,5 S. 844. j] W eiteres bei J oh 16,24.

3,31: W er von oben kommt. . . . W er von der E rde ist.

E ine à ¤ hnliche Gegenà ¼ berstellung SDt32, 2  § 306 (132 » ): F i. Simai (um 210) sagte:

A lle Geschà ¶ pfe, die vom Himmel (d. h. aus himmlischen Substanzen) erschaffen worden

sind, deren Seele u. Leib ist vom Himmel; u. alle Geschà ¶ pfe, die von der E rde (aus

irdischen Substanzen) erschaffen worden sind, deren Seele u. Leib ist von der E rde;

ausgenommen ist der Mensch, dessen Seele vom Himmel u. dessen Leib von der

E rde ist. Tut deshalb ein Mensch die Tora u. den W illen seines V aters im Himmel,

siehe, so ist er wie die Geschà ¶ pfe von oben yitv > w n^ as, s. Ps82,6: â € ž Ich habe

gesprochen: GÃ ¶ tter seid ihr u. SÃ ¶ hne des HÃ ¶ chsten ihr alle.* Tut er aber die Tora

à ¼ . den W illen seines V aters im Himmel nicht, siehe, so ist er wie die Geschà ¶ pfe von

unten ^ B^ ntpi^ as, s.das.V ers7: â € ž A ber wie Menschen werdet ihr sterben." | | GnR8(6c):

R. J ' hoschua! b. N ' chemja (um 350) hat im N amen des R. Chanina b. .licchaq (um 325)

gesagt, u. die Rabbinen haben es im N amen des R. E lUezer (wohl = R. E lsazar, um


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270) gesagt: Gott hat am Menschen viererlei (wà ¶ rtlich: vier Schà ¶ pfungen) von oben

nV naia u. viererlei von unten y^ ' -.v geschaffen. V iererlei von unten: er ià Ÿ t u. trinkt

wie das V ieh, er vermehrt sich wie das V ieh, er sondert E x kremente ab wie das

V ieh, u. er stirbt wie das V ieh. (V iererlei) von oben: er steht (aufrecht) wie die Dienst-

engel, er spricht wie die Dienstengel, er hat E rkenntnis wie die Dienstenge] , u. er

sieht wie die Dienstengel. A ber sieht denn nicht (auch) das V ieh? A llein er sieht

von der Seite. R. Taphrai (wann? ) hat im N amen des R. A cha (um 320) gesagt: Die

Oberen wurden im Bilde u. nach der à „ hnlichkeit (Gottes) erschaffen, u. sie pflanzen

sich nicht fort; die Unteren pflanzen sich fort, sind aber nicht im Bilde u. nach der

à „ hnlichkeit (Gottes) erschaffen worden. Gott sprach: Siehe, ich will ihn (den Men-

schen) im Bilde u. nach der à „ hnlichkeit nach der A rt der Oberen erschaffen, u. er

soll sich fortpflanzen nach der A rt der Unteren. R. Taphrai hat im N amen des R.

A cha gesagt: Gott sprach: W enn ich ihn (den Menschen) nach der A rt der Oberen

erschaffe, so bleibt er am Leben u. stirbt nicht; wenn nach der A rt der Unteren, so

stirbt er u. wird nicht wieder lebendig (bei der A uferstehung der Toten); aber sieho,
J ohannes 3,33.34; 4,1.4.5 (Â « )

431

ich will ihn nach der A rt der Oberen u. der Unteren erschaffen: wenn er sà ¼ ndigt,

soll er sterben, u. wenn er nicht sà ¼ ndigt, soll er leben.

3,33: W er sein Z eugnis angenommen hat, der hat

es besiegelt, daà Ÿ Q ott wahrhaftig ist.

aifqayi^ eiv = untersiegeln u. dadurch anerkennen. A uch crn .unter-

siegeln, unterschreiben* scheint in der allgemeinen Bedeutung .an-

erkennen" vorzukommen. Q id 4,5: R J ose (um 150) hat gesagt: A uch

der (gilt ohne weiteres als Israelit reinen Geblà ¼ ts), der in der alten

Regierung von Sepphoris (als deren Mitglied) anerkannt cm war. â € ”

à œ ber die Lesart u. Bedeutung der Stelle s. Schà ¼ rer 2* , 211 A nm. 495. â € ”

E in sinniges, von R. Chanina (um 225) geprà ¤ gtes W ort, das spà ¤ ter Ge-

meingut der Uaggada geworden ist, lautet Schab 55* : .Das Siegel Gottes

ist W ahrheit" rvax ro" pn narfln. â € ” W er also das gà ¶ ttliche Z eugnis

annimmt, der drà ¼ ckt mit seiner A nerkennung sein Siegel unter Gottes
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Siegel â € ž W ahrheit" .â € ” V gl. auch die Parallelstellen bei J oh 1,14 E nde.

3,34: Denn nicht nach Maà Ÿ gibt Gott den Geist.

Dagegen sagt R. A cha (um 320) LvR 15 (U5C): Selbst der heilige

Geist, der auf den Propheten ruht, ruht (auf ihnen) nur nach Gewicht

ipia « (= nach Maà Ÿ ); der eine von ihnen hat ein Buch geweissagt, u.

ein andrer (wie J eremia) zwei. | | Den Gegensatz .nach Maà Ÿ " rrroa u.

.ohne Maà Ÿ " msa aia; oder rvra  « is s. zB GnR 11 (8< ) bei Mt 5,5 S. 200

u. Midr E sth 3,1 (94Â » ) bei Mt 7, 6 S. 448 f.

1,1: Daà Ÿ J esus mehr J à ¼ nger mache.

lia& r] ià ¤ g noieir = o" HV 3V n mw;  « meist sagte man c-n-^ V r" i* asn =

Schà ¼ ler aufstellen, b

a. GnR 61 (38c): R. f A qiba (f um 135) sagte: W enn du Schaler in deiner J ugend

gehabt hast, dann mache dir Schà ¼ ler wi' shr â „ ¢ (auch) in deinem A lter; denn

du weià Ÿ t nicht, was davon Bestand behalten wird, â € ž ob dieses oder jenes, oder ob

beides zumal gut geraten wird* Q oh, 11,6.

b. A bothl.l: (Die Mà ¤ nner der Groà Ÿ en Synagoge) stellten drei Sà ¤ tze auf: seid

vorsichtig beim Richten, stellt viele Schà ¼ ler anf rii-r; o* T" i} ' } 5 u. machet einen

Z aun fà ¼ r die Tora.

4,4: E r muà Ÿ te aber durch Samarien reisen.

Der gewà ¶ hnliche W eg aus Galilà ¤ a nach J udà ¤ a fà ¼ hrte durch Samarien,

s. J osephus, A ntiq 20,6,1 bei Mt 10,5 S. 557.

4, 5 % : Sychar.

Svx  « q schwerlich ein Schimpfname fà ¼ r Sikhem, etwa = -iari (J es 28,1)


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.Saufstadt" , oder = njjqj .LÃ ¼ genstadt" , sondern dem talmudischen -.sie

(jetzt A skar), 3â € ” 4 km à ¶ stlich von Sikhem, gleichzusetzen.

Menach 10,2: Die E rstlingsgarbe (Lv 23,10 ff.) sollte gesetzlich aus der N Ã ¤ he (J e-

rusalems) kommen; war das N ahe von J erusalem (noch) nicht reif, so durfte man sie

von jedem Ort bringen. E s geschah einmal, daà Ÿ sie von Gaggoth y ' riphin kam u. die

beiden (E rstlings-)Brote (Lv 23,17) aus dem Tal von -; ; cY t (Q uelle von Sykhar). â € ”
432 J ohannes 4, 5 (8)

Mit dieser .Q uelle von Sykhar" wird der .Takobsbrunnen gemeint sein. II pSch' q 6,

48d. 19: R. J ose b. Bon (um 350) hat gesagt: E inmal war die ganze W elt von W etter'

schlà ¼ gen heimgesucht, u. man wuà Ÿ te nicht, von wo man die E rstlingsbrote bringen

sollte. E s war dort ein Stummer, der seine eine Hand (zur Z eichensprache) auf sein

A uge yy u. die andre auf den Tiirriegel k^ so legte. Man brachte ihn zu PHhachja

(einem der Tempelherren, der 70 Sprachen verstand Scheq 5,1). Der sagte zu ihnen: (Der

Stumme will mit seinen Z eichen sagen:) E s gibt einen Ort, der heià Ÿ t" do yv oder -" 0

--y. Sie gingen dorthin u. fanden (Getreide). â € ” Dasselbe als Bar MÂ » n 64b; vgl. Sota 491' .

4,5 99: N ahe bei dem Grundstà ¼ ck, das J akob

seinem Sohne J oseph gegeben hatte.

A us Gn 38,19 in V erbindung mit Gn 48,22 u. J os 24,32 folgerte man,

daà Ÿ J oseph noch zu Lebzeiten J akobs sei es ganz Sikhem, sei es das

Gn 33,19 erwà ¤ hnte Stà ¼ ck Land als Geschenk erhalten habe.

LX X Gn 48, 22: Ich aber gebe dir Sikhem Six ifict, das auserlesene. Ober deine

Brà ¼ der hinaus, das ich der Hand der A moriter durch Schwert u. Bogen entrissen habe.
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â € ” LX X J os 24,32: Die Gebeine J osephs . .. beerdigten sie in Sikhem in dem Teil des

A ckers, den J akob von den A moritem, die in Sikhem wohnten,... erworben hatte, u.

er gab ihn J oseph als A nteil.

J oh 4,5 là ¤ à Ÿ t unbestimmt, ob J akob ganz Sikhem oder nur ein Land-

stà ¼ ck bei Sikhem dem J oseph zum Geschenk gemacht hat, da % wqiov

sowohl eine Ortschaft, als auch eine Landschaft bezeichnen kann. Die

rabbin. Literatur denkt, soweit sie dieser Tradition folgt, an ganz Sikhem.

GnR97 E nde: R. N echemja (um 150) hat gesagt: .Ich gebe dir s:s als eins Ober

deine Brà ¼ der hinaus* Gn 48,22,. das ist Sikhem im eigentlichen Sinn des W orts; .das ich

aus der Hand des A moriters genommen habe" , das ist Chamor, der V ater Sikhems. A ber

war er denn ein A moriter? A llein er hielt sich nach A rt eines A moriters. â € ž Mit meinem

Schwert u. meinem Bogen" Gn 48,22: unser V ater J akob hatte nicht gewollt, daà Ÿ

seine SÃ ¶ hne jene Tat (Gn 34, 25 ff.) tun sollten. A ls sie sie aber taten â € ” so wird

GnR80(51d) weiter berichtet â € ” , sprach J akob: Soll ich meine SÃ ¶ hne in die Hand

der V Ã ¶ lker der W elt fallen lassen? W as tat er? E r nahm sein Schwert u. seinen

Bogen u. stellte sich an den E ingang von Sikhem u. sprach: W enn die V Ã ¶ lker der

W elt kommen, sich an meine Sà ¶ hne zu machen, so kà ¤ mpfe ich wider sie. Das ist

es, was er zu J oseph gesagt hat Gn48, 22: Ich gebe dir Sikhem als eins A ber deine

Binder hinaus. Und wo finden wir, daà Ÿ unser V ater J akob sein Schwert u. seinen

Bogen bei Sikhem genommen hat? E s heià Ÿ t Gn 48, 22: â € ž Das ich aus der Hand des

A moriters mit meinem Schwert u. meinem Bogen genommen habe." | | Targ J erusch I

Un 48, 22: Und ich, siehe, habe dir die Stadt des Sikhem als einen Geschenksanteil

Ober deine Brà ¼ der hinaus gegeben, die ich aus den Hà ¤ nden der A moriter genommen
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habe in der Z eit, da ihr gegen sie hinaufzogt, u. ich machte mich auf u. half euch

mit meinem Schwert u. meinem Bogen. | | Leqach tob zu Gn 48, ' 22 (ed. Buber 1, U5b):

â € ž Ich gebe dir = :~ als eins à ¼ ber deine Brà ¼ der hinaus" , d. h. die Stadt Sikhem habe

ich dir zum Besitz gegeben à ¼ ber den Besitz deiner Brà ¼ der hinaus; â € ž die ich aus der

Hand des A moriters genommen habe mit meinem Schwert u. meinem Bogen" : als

Schimfon. u. Levi, die Brà ¼ der Dinas, jeder sein Schwert nahmen, sprach J akob, unser

V ater: W ie kann ich meine SÃ ¶ hne in die HÃ ¤ nde der GÃ ¶ tzendiener fallen lassen! So-

fort nahm er sein Schwert u. seinen Bogen u. tà ¶ tete in Sikhem mehr als Schimfon u.

Levi. Und warum gab er dem J oseph Sikhem? W eil sie ihn von Sikhem aus ver-

kauft haben, s. Gn 37, 12: Seine Brà ¼ der gingen, ihres V aters K leinvieh in Sikhem zu

weiden. F erner s. das. V ers 14: E r sandte ihn fort aus dem Tale von Hebron, u. er

kam nach Sikhem. Deshalb gab er Sikhem den SÃ ¶ hnen J osephs zum Besitz, u. dort

begruben sie die Gebeine J osephs, s. J os 24, 32. | | GnR97 (Ã ¶ l > > ): W eil du (J oseph)
J ohannes 4, 5 (Â » ); 4, 6. 8. 9.10

433

eifrig gewesen bist, (an Potiphars W eib) nicht zu handeln nach ihren (der Sikhemiten)

Taten, deshalb soll Sikhem zu deinem A nteil gehà ¶ ren. R. Pinechas (um 360) hat ge-

sagt: In Sikhem war die Unzucht zà ¼ gellos, u. du hast sie eingezà ¤ unt; deshalb soll es

zu deinem A nteil gehà ¶ ren.

N eben der Tradition, die unter cso Gn 48,22 Sikhem versteht, geht

eine andre einher, die darunter das E rstgeburtsrecht verstanden wissen

will. Dabei wird es » im Sinne von pin = Teil, A nteil gefaà Ÿ t, s. K aschi

zu Gn 48,22.

GnR97 (61Â » Â » ): R. J 6huda (um 150) hat gesagt: .Ich gebe dir n:Â » ' Gn 48, 22, damit

ist die E rstgeburt1 gemeint u. das K leid des ersten Menschen (das nach der Tradition

immer dem E rstgeborenen zufiel, damit dieser darin den Opferdienst verrichte, s.

GnR20 gg. E nde). ,Das ich aas der Hand des A moritere genommen habe" Gn48,22, damit

ist E sau gemeint. A ber war denn E sau ein A moriter? A llein seine Handlungsweise

entsprach der der A moriter. .Mit meinem Schwert u. meinem Bogen" , d. h. durch Ge-
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botserfà ¼ llungen u. gute W erke. â € ” | | Mekh E x 14,10 (83 b): .Ich gebe dir einen Teil

Ober deine Brà ¼ der hinaus (d. h. das E rstgeburtsrecht), den ich aus der Hand des

A moriters (= E saus) genommen habe durch mein Schwert u. meinen Bogen." Hat er

ihn denn durch sein Schwert u. seinen Bogen genommen? E s will vielmehr sagen:

.Mein Schwert" , das ist das Gebet, .mit meinem Bogen" " repa, das ist die Bitte

nrpa. â € ” Dasselbe BB 123" . il Diese Deutung vertritt auch Targ Onk Gn48, 22: Und

ich habe dir einen Teil mehr à ¼ ber deine Brà ¼ der hinaus gegeben (d. h. das E rstgeburts-

recht), den ich aus der Hand des A moriters durch mein Gebet u. Bitten genommen

habe. â € ” V gl. Targ J erusch II: Und ich gebe dir einen Teil mehr à ¼ ber deine Brà ¼ der

hinaus, die K leidung des ersten Menschen, die dem A braham gegeben wurde, n. er

gab sie meinem V ater Isaak, u. mein V ater Isaak gab sie meinem Bruder E sau; aber

ich habe sie nicht durch mein Schwert oder durch meinen Bogen aus seiner Hand

genommen, sondern allein durch mein V erdienst u. meine gnten W erke.

4,6: E s war daselbst J akobs Brunnen (Q uelle).

Diese Q uelle wohl identisch mit der, Q uelle vonSokher * , s. bei J oh 4,58.

4, 8. 9: à œ ber den Genuà Ÿ samaritanischer Speisen u. den V erkehr mit

den Samaritanern s. bei MtlO, 5.

4,10: E r hà ¤ tte dir lebendiges W asser gegeben.

Unter dem vSoiq  £ > ;  » â –   = a-tm wird der Geist des neuen Lebens

zu verstehen sein, der seinerseits Leben fà ¼ r das ewige Leben wirkt

J oh 4,14; vgl. auch 7, 38 f. â € ” Die rabbin. Gelehrten haben cti o^ a im

A T nur selten » symbolisch allegorisch gedeutet.* Dagegen wird das

bloà Ÿ e h^ o. hà ¤ ufig allegorisch gedeutet, etlichemal auf den heiligen Geist, b


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meist auf die Tora.c

a. GnR 64 (40d): Isaak grub die W asserbrunnen wieder auf Gn26,18. W ie viele

Brunnen grub unser V ater Isaak in Be8r Schebaf? R. .Iehuda (um 150) sagte: V ier.

Dementsprechend wurden seine N achkommen zu vier Panieren (Lagerabteilungen) in

der W à ¼ ste. Die Rabbinen sagten: F à ¼ nf, entsprechend den fà ¼ nf Bà ¼ chern der Tora. .Und

er nannte den N amen des Brunnens sE seq" (Hader) Gn 26, 20, entsprechend dem Buche

B' reschith (Genesis); denn in ihm beschà ¤ ftigte sich po> PJ Gott mit dem E rschaffen der

1 R. J ehuda deutet Gn 48, 22: .Ich gebe dir einen Teil à ¼ ber deine Brà ¼ der hinaus" ,

also im ganzen zwei Teile, das ist das E rbteil des E rstgeborenen.

' Gelegenheit dazu bot zB J er2,13; 17,13; Sach 14, 8. Rabbin. A uslegungen der

letzten Stelle s. bei Offb 22,1.

Strack u. BilUrbeok, N T II. 28


434

J ohannes 4, 10

W elt .Und er nannte seinen (des zweiten Brunnens) N amen Sitnab* (A nfeindung),

das. V ers 21, entsprechend dem Buche Schemoth (E x odus), weil die à „ gypter ihnen ihr

Leben durch schweren Dienst verbitterten (u. sie damit anfeindeten). â € ž Und sie fanden

dort einen Brunnen lebendigen W assers* Â » " " n o" o ina das. V ers 19, entsprechend dem

Buch V ajjiqra (Levitikus); denn dieses ist voll von vielen Halakhoth (die dem .lebendigen

W asser" gleichen). .Und er nannte ihn (den vierten Brunnen) Schibfah, das. V ers 33,

entsprechend dem Buch V ajedabber (N umeri, sonst Bemidbar genannt), weil dieses die

sieben n » as Bà ¼ cher der Tora vollmacht. A ber sind es nicht fà ¼ nf Bà ¼ oher? A llein Ben

Q appara (um 220) hat V ajL' dabber zu drei Buchern gemacht: von N u 1,1 â € ” 10,34 ist ein

Buch fà ¼ r sich, von 10,35â € ” 36 ist ein Buch fà ¼ r sich, u. von 11,1 bis zu E nde ist ein

Buch fà ¼ r sich.1 .Und er nannte seinen (des fà ¼ nften Brunnens) N amen Rechoboth"

(W eite) Gn 26,22, entsprechend dem Buch Mischne-Tora (Deuteronomium, in der Regel

Debarim genannt), weil es E rweiterung schafft a-m\ | | Targ HL 4,15: Die W asser des

Siloah, die sich sanft hinziehen, mit dem à ¼ brigen W asser, das vom Libanon flieà Ÿ t, um
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das Land Israel zu trà ¤ nken, darum daà Ÿ sie sich mit den W orten der Tora beschà ¤ ftigen,

die einem Brunnen lebendigen W assers pvi  » i-a' i gleichen, u. im V erdienste der

W asserspende, die man auf den A ltar im Heiligtum, das in J erusalem erbaut war, goà Ÿ ,

u. das .Libanon* genannt wurde. â € ” .Libanon" als Bezeichnung fà ¼ r den Tempel ist

alt; sie findet sich schon im Munde des Rabban J ochanan b. Z akkai (f um 80) Gi £ 56b;

J oma 39b. â € ” A ls Grund fà ¼ r die Benennung wird auà Ÿ er J es 10, 346 angegeben: W eil

der Tempel nach J es 1,18 die Sà ¼ nden Israels weià Ÿ macht (" 3--, W ortspiel zu Libanon);

8. SDt 1, 7 Â § 6 (66b). | | Midr HL 4,15 (117Â » ): R. J ochanan (f 279) hat gesagt: A chtund-

vierzigmal steht in der Tora das W ort " > K 3 .Brunnen* geschrieben, entsprechend den

achtundvierzig Dingen, durch welche die Tora erworben wird' (die einem Brunnen

lebendigen W assers gleicht); das meint HL 4,15: (Israel, geschmà ¼ ckt mit allen HL 4,13 f.

aufgezà ¤ hlten F rà ¼ chten) .aus3 dem Q uell der Gà ¤ rten, dem Brunnen lebendigen W assers

u. dem, was vom Libanon rinnt" . R. f A zarja (um 380) hat gesagt: Der eine (Gelehrte)

là ¤ à Ÿ t ein W à ¶ rtchen (in der Diskussion) rinnen, u. der andre là ¤ à Ÿ t ein W à ¶ rtchen rinnen,

bis die (so festgestellte) Halakha ausgeht dem Libanon gleich. R. Tanchuma (um 380)

hat gesagt: Der eine fà ¼ gt ein W à ¶ rtchen hinzu, u. der andre fà ¼ gt ein W à ¶ rtchen hinzu,

bis die Halakha ausgeht (so festgefà ¼ gt) wie die K innbacken. (Die beiden letzten A us-

sprà ¼ che unter dem N amen des R. Tanchuma auch Midr HL 5,12 E nde.) â € ” E ine andre

Deutung des R. J ochanan zu HL 4,15, die den .Brunnen lebendigen W assers" mit

dem Mirjam- oder W Ã ¼ stenbrunnen (s. dazu bei 1 K or 10,4) identifiziert, liest man Midr

HL 4,14(117* ): W oher schmà ¼ ckten sich die Tà ¶ chter Israels (mit den HL 4,18f. ge-

nannten Spezereien), um ihre MÃ ¤ nner die ganzen vierzig J ahre hindurch zu erfreuen,

die Israel in der W Ã ¼ ste zubrachte? R. J ochanan hat gesagt: A us dem Brunnen (d.h.
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dem mitfolgenden F elsenbrunnen). Das meint HL 4,15: A us dem Q uell d; Â » Â » = yti)

der GÃ ¤ rten, dem Brunnen lebendigen W assers (= Mirjambrunnen).

b. pSukka 5, 55Â » , 42: R. J ' hoschua? b. Levi (um 250) hat gesagt: W arum hat man

sie (die Stà ¤ tte der Belustigungen im Tempel am Hà ¼ ttenfest) .Stà ¤ tte des Schà ¶ pfens"

nasion genannt? W eil man von dort den heiligen Geist (Geist der Prophetie)

schà ¶ pfte; s. J es 12, 3: Ihr werdet mit F rohlocken W asser schà ¶ pfen aus den Q uellen des

Heils. â € ” Den dann weiter folgenden A usspruch des R. J ona (um 350) s. bei Mt 12, 39

S. 643 N r. 2. â € ” Die F eier hatte ihren N amen von der W asserspende am HÃ ¼ ttenfest; in

letzterer hat R. J ehoschuaf b. Levi ein Symbol des heiligen Geistes gesehen. Parallel-

stellen: GnR 70 (s. das nà ¤ chste Z itat); PesiqR 1 (lb). | | GnR 70 (45" ): ,à ¼ nd er sah, u.

1 Die Teilung von N umeri in drei Bà ¼ cher gehà ¶ rt nach SN u 10,35  § 84 (22a) u. Schab

116* Rabbi an; sie wird an letzterer Stelle auch von R. J onathan (b. E ifazar, um 220)

vertreten; andre Gelehrte sehen daselbst in den umgekehrten, N u 10,35f. einklammern-

den N un einen Hinweis darauf, daà Ÿ die beiden V erse nicht an ihrer richtigen Stelle stehen.

1 Die 48 Dinge sind aufgezà ¤ hlt in A both 6, 5 f.

' R. J ochanan deutet d-jj i" ^ HL 4,15 = d-jj i" io .aus dem Q uell der GÃ ¤ rten* u. ins

o* -n b"  « j als dazu gehà ¶ rige A pposition; unter beiden Bezeichnungen versteht er aber die Tora.
J ohannes 4, 10

435

siebe, ein Brunnen war auf dem F elde u. siehe, daselbst lagerten drei Herden K lein-

vieh bei ihm; denn aus diesem Brunnen pflegte man die Herden zu trà ¤ nken; der Stein

aber Ober der à – ffnung des Brunnens war groà Ÿ ; u. alle Herden sammelten sich dorthin,

n. dann wà ¤ lzt « man den Stein von der à – ffnung des Brunnens u. trà ¤ nkte das K leinvieh

u. brachte den Stein wieder auf die à – ffnung des Brunnens an seinen Ort Gn 29, 2 f.

R. Chama b. Chanina (um 260) hat die Stelle auf sechsfache W eise ausgelegt (2. A us-

legung:) â € ž Und siehe, ein Brunnen auf dem F elde" , damit ist Cion gemeint. â € ž Und siehe,

drei Herden K leinvieh" , das geht auf die drei F este. .Denn aus diesem Brunnen trà ¤ nkte

man' , denn von dort schà ¶ pften sie den heiligen Geist. â € ž Und der Stein war groà Ÿ " , das

geht auf die F reude an der Stà ¤ tte des W asserschà ¶ pfens (am Laubhà ¼ ttenfest). R. Hoschaf ja

(lies R. J ehoschuaf, wie im vorigen Z itat) hat gesagt: W arum nannten sie sie â € ž Stà ¤ tte

des Schà ¶ pfens" ? W eil sie von dort den heiligen Geist schà ¶ pften. â € ž E s versammelten

sich dorthin alle Herden" , sie kamen vom â € ž E ingang von Chamath" (s. N u 13, 21) bis

an den Bach à „ gyptens. â € ž Sie wà ¤ lzten den Stein ab usw., denn von dort haben sie den
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heiligen Geist geschà ¶ pft. â € ž Und brachten den Stein wieder auf die à – ffnung" , er blieb

bis zum nà ¤ chsten F est liegen. i! Targ J es44, 3: W ie W asser gegeben wird auf dà ¼ rres

Land u. hingeleitet wird Ober das Trockne, so will ich meinen heiligen Geist auf deine

SÃ ¶ hne u. meinen Segen auf deine K indeskinder geben. â € ” Der V ergleich des Geistes

mit â € ž W asser* liegt bereits im A T in all den Stellen vor, in denen vom A usgieà Ÿ en

des Geistes die Rede ist, s. J es 82,15; 44,3; J oel 3,1; Sach 12,10.

C. SDt 11,22 Â § 48 (84* ): Die W orte der Tora werden mit dem W asser verglichen:

wie das W asser Leben fà ¼ r die W elt ist, so sind auch die W orte der Tora Leben fà ¼ r die

W elt, s. Spr 4, 22. W ie das W asser den Unreinen aus seiner Unreinheit emporfà ¼ hrt, so

fahren die W orte der Tora den Menschen vom bà ¶ sen W ege hin auf den guten W eg,

8. Ps 19, 8. W ie das W asser umsonst fà ¼ r die W elt zu haben ist, so sind auch die W orte

der Tora fà ¼ r die W elt umsonst zu haben, s. J es 55,1. W ie es fà ¼ r W asser keinen Preis

gibt, gibt es so auch fà ¼ r die W orte der Tora keinen Preis? s. Spr 8,15. W ie das W asser

das Herz des Menschen nicht erfreut, erfreuen so auch die W orte der Tora nicht? s.

HL 1,2. II BQ 17 a: R. J ochanan (t 279) hat im N amen des R. Schimon b. J ochai (um 150)

gesagt: W as bedeutet J es 32, 20: Heil euch, die ihr sà ¤ et an lauter W assern, die ihr

freien Lauf lassen kà ¶ nnt dem F uà Ÿ des Stiers u. des E sels? W er sich mit der Tora u.

mit Liebeswerken befaà Ÿ t, der erlangt das E rbe zweier Stà ¤ mme. Denn es heià Ÿ t: â € ž Heil

euch, die ihr sà ¤ et" , u. das â € ž Sà ¤ en" bedeutet nichts andres als Barmherzigkeit, s. Hos

10,12, u. â € ž W asser" bedeutet nichts andres als die Tora, s. J es 55,1. Der erlangt das

E rbe zweier Stà ¤ mme (nà ¤ mlich J osephs u. Issakhars, deren E mblem der Ochse Dt 33,17

u. der E sel Gn 49,14 ist), Ã ¼ Tafan 7" : R. Chanina b. Idi (gegen 300) hat gesagt: W arum

werden die W orte der Tora mit dem W asser verglichen, wie es heià Ÿ tJ es 55,1: A ch ihr
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DÃ ¼ rstenden alle, kommt zum W asser? Um dir zu sagen: W ie das W asser einen hohen

Ort verlà ¤ à Ÿ t u. nach einem niedrigen Ort hinlà ¤ uft, so haben auch die W orte der Tora

nur bei einem Bestand, dessen Sinn demà ¼ tig ist. R. Hoschaf ja (um 225) hat gesagt:

W arum werden die W orte der Tora mit jenen drei Getrà ¤ nken, mit W asser, W ein u.

Milch verglichen, wie es heià Ÿ tJ es 55,1: A ch ihr Dà ¼ rstenden alle, kommt zum W asser....

K ommt, kaufet ohne Geld W ein u. Milch? Um dir zu sagen:... W ie diese drei Getrà ¤ nke

Bestand behalten nur im geringsten unter den Gefà ¤ à Ÿ en (einem irdenen, aber nicht einem

goldenen), so behalten die W orte der Tora nur bei dem Bestand, dessen Sinn demà ¼ tig

ist. â € ” V gl. Targ J es 55,1: O, wer lernen will, der komme u. lerne, u. die kein Geld

haben, sollen kommen u. hà ¶ ren u. lernen ohne Geld u. Gut eine Lehre, die besser ist

als W ein u. Milch. â € ” A uch J es 12, 3 ersetzt der Targum â € ž W asser" durch â € ž Lehre" : Ihr

werdet neue Lehre mit F reude annehmen von den auserwà ¤ hlten Gerechten. | | A both 1,11:

A btaljon (um 50 v. Chr.) pflegte zu sagen: Ihr Gelehrten, seid vorsichtig in euren

W orten; ihr kà ¶ nntet euch verschulden mit einer Schuld, die die V erbannung nach sich

zieht, u. ihr mà ¼ à Ÿ tet auswandern nach einem Ort schlechten W assers (verwerflicher

Lehre), u. die Schà ¼ ler, die nach euch kommen (oder: die euch nachziehen), wà ¼ rden

davon trinken u. sterben, u. so wà ¼ rde der N ame Gottes als entheiligt erfunden werden

28*
436

J ohannes 4,11.14

(durch falsche Lehre). | | W eitere Belege s. SDt 11,22 Â § 48 (84' ); GnR 70 (45Â » ); Midr Ps 1

 § 18 (9 » ); Midr HL 1,2 (84 » ); Tanch  » an * s 24 » .

4,11: W oher hast du das lebendige W asser.

Ci » n tp?  » lebendiges W asser" , d. h. flieà Ÿ endes Q uellwasser, war das

vorzà ¼ glichste unter allen W assern, die zur Reinigung levitischer Un-

reinheit dienten. N ur dieses W asser war brauchbar zum Tauchbad der

mit A usfluà Ÿ Behafteten, zum Besprengen der A ussà ¤ tzigen u. zur Her-

stellung des E ntsà ¼ ndigungswassers, s. bei Mt 3,6 S. 108 f.

SN u 19,17 Â § 128 (46Â » ): Man tue (auf die A sche von der roten K uh) lebendiges

W asser N u 19,17. V on Q uellwasser â –   Â » redet die Schrift. Du sagst: â € ž V on Q uell-

wasser" , oder redet sie nicht vielmehr von W asser, das immer Bestand behalt (niemals

versiegt)? (o" n B « a also = nV us o" n on » o-s.) Obwohl es kein (voller) Beweis dafà ¼ r

ist, so ist es doch eine Hindeutung darauf: .Die Sklaven Isaaks gruben im Talgrund

u. fanden dort eine Q uelle lebendigen W assers* Gn 26,19 (.lebendiges W asser" gehà ¶ rt
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also mit .Q uelle* zusammen). W as will daher die Schrift lehrend sagen mit: Man tue

lebendiges W asser darauf? V on Q uellwasser redet die Schrift. II SLv 14, 5 (271 * ): Der

Priester befehle, daà Ÿ man den einen V ogel in einem irdenen Gefà ¤ à Ÿ Ober lebendigem

W asser schlachte Lv 14, 5. .Lebendiges W asser" , nicht salziges oder laues W asser,

auch nicht trà ¼ gerisches (versiegendes) oder (schwach^ trà ¶ pfelndes W asser. | j Sota 18' :

.Lebendiges W asser" ist W asser, an welchem keine A rbeit verrichtet ist (also Q uell-

wasser, das ohne menschliches Z utun von selbst hervorbricht).

4,14: W er von dem W asser trinken wird, welches ich

ihm geben werde, den wird in E wigkeit nicht dà ¼ rsten.

1. In der Selbstanpreisung der W eisheit Sir 24, 20 heià Ÿ t es: Die

von mir essen, werden noch (mehr) hungern, u. die von mir trinken,

werden noch (mehr) dà ¼ rsten. â € ” Dieser Gedanke ist in J esu W ort

nicht ausgeschlossen.

2. ro và ¶ à ¼ jq o iyo) dwoco. â € ” F à ¼ r die Tage dos Messias erwartete man

einen groà Ÿ en Reichtum an befruchtenden W asserquellen.

GnR 48 (30b): R. E bazar (um 270) hat im N amen des R. Simai (um 210) gesagt:

Gott sprach zu A braham: Du hast gesagt: â € ž E s mà ¶ ge etwas W asser geholt werden*

Gn 18,4; bei deinem Leben, ich werde es deinen K indern vergelten, s. N u 21,17:

â € ž Damals sang Israel dieses Lied: Steig empor, Brunnen! Singt ihm zu! * Siehe, das

geschah in der W à ¼ ste. W oher, daà Ÿ es auch im Lande K anafan geschah? s. Dt 8, 7.

W oher, daà Ÿ es auch in der Z ukunft (in der messian. Z eit) geschehen wird? s. Sach 14,8:

A usgehen werden von J erusalem lebendige W asser. â € ” Midr Q oh 11,1 (50' ' ) bringt als

Beleg fà ¼ r die messiau. Z eit J oel 4,18; N uR 14 (178 » )J es 30,25 u. 41,18; TanchB kv:
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 § 5 (43b) J es 30,25. - Parallelen im weiteren Sinn des W ortes: PcsiqR 14 (57  » ); E x R 25

(86c); Tanch rw 22b, SederE lijR 18 (59. 60); TSota 4,1â € ” 6 (298); MLkh E x 18,21 (30Â » );

BM 86 b. _ F erner s. bei Offb 22,1.

3. Die W endung:  » vom W asser eines Gelehrten trinken* dient à ¶ fters

zur Bezeichnung des Schà ¼ lerverhà ¤ ltnisses. ChagS" Bar: R. J ochanan

b. B' roqa (um HO) u. R E ifazar twon (s. E inl. 126; der Tex t: ben Ch.)

gingen einmal, um R. J Â ° hoschua< (um 90) in Peqi! in zu besuchen. Dieser

sagte: W as gab es heute N eues im Lehrhaus? Sie antworteten: W ir

sind deine Schà ¼ ler u. trinken von deinem W asser (u. du fragst uns)? â € ”

F erner s. BM 84" ; SDt 11,22 Â § 48,(84Â » ); A both 1,4.


J ohannes 4,18.20.21.22.28.24 437

4,18: F Ã ¼ nf MÃ ¤ nner hast du gehabt, u. den du jetzt hast,

der ist nicht dein Mann.

1. E ine F rau sollte sich nur zweimal, hà ¶ chstens dreimal verheiraten.

J ' b 64b Bar: W ar sie an den ersten verheiratet n. der starb, an einen zweiten u.

der starb, so darf sie sich an einen dritten nicht verheiraten. So Rabbi. R. Schim' on

b. Gamliel (um 140) sagte: A n einen dritten darf sie sich verheiraten, aber nicht an

einen vierten. â € ” V gl. hierzu N idda 64a (mehrfach); J eb 64b (mehrfach); nach Schulchan

! A rukh iTÂ » n -pM Â § 1 ist die dritte E he einer F rau nicht unbedingt verboten.

2. ov ix tig ovx Motiv aov à ¤ vtfc. à „ hnlich sagt B. E lsazar b. Mattja

(um 120) J eb 10,3: E in Mann, der nicht ihr Mann ist n-^ -x rrx -s. ups.

4,20S: Unsere V Ã ¤ ter haben auf diesem Berge angebetet (s. bei Mt 10,5 S.549).

4,2035: Ihr sagt, in J erusalem sei der Ort, wo man anbeten mute.

Midr Ps91 Â § 7 (200 b): W er in J erusalem betet, ist wie einer, der vor dem Thron

der Herrlichkeit betet; denn es ist dort die Pforte des Himmels u. die offene TÃ ¼ r zum

HÃ ¶ ren des Gebetes, s. (in 28,17.


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4,21: E s kommt die Stunde.

Midr E sth 3,1 (94a): E s kommt die Stunde n » an  » ar, da wirst du seinen Untergang sehen.

4,22: Ihr betet an, was ihr nicht wià Ÿ t.

Ober die GÃ ¶ tzenbilder der Samaritaner s. bei Mt 10,5 S. 549. 553 A nm. c. 554 f.

4,23: Die wahren A nbeter werden in Geist u. W ahrheit anbeten.

iy à ¤ itjdeitf = rosa. Ps 145,18; Targum:  » ; oj.a â € ž in W ahrheit" .â € ” Das Gebet wird

als â € ž ein Dienst, der im Herzen geschieht" gewertet Ta' an 2a Bar: J ahve euren Gott

zu lieben u. ihm zu dienen in eurem ganzen Herzen Dt 11,13. W as ist das fà ¼ r ein

Dienst, der im Herzen geschieht 2^ 2 Â » -ni n-113; ? Das ist das Gebet. â € ” Diese Bar

stammt aus SDt 11,13 Â § 41 (80* ); Parallelen: pBerakh 4 A nfang; Midr Sm2 Â § 10 (25b);

in Midr Ps 66 Â § 1(157 b) R. J ochanan, 1279, A utor. | | BQ 92b: (Raba, t352, hat gesagt:)

â € ž Dienet J ahve eurem Gott" E x 23,25, damit ist die Schrma< -Rezitation u. das (A chtzehn-)

Gebet gemeint.

4,24: Geist ist Gott.

Dieser Gedanke liegt folgenden Stellen zugrunde:

LvR4 (107d): W arum hat David Gott mit seiner Seele gelobt (zB Ps 103,1: Lobe

J ahve, meine Seele)? David sagte: Die Seele erfà ¼ llt den Leib, u. Gott erfà ¼ llt seine

W elt, s. J er 23,24: .E rfà ¼ lle ich nicht den Himmel u. die E rde" ? So komme die Seele,

die den Leib erfà ¼ llt, u. lobe Gott, der die ganze W elt erfà ¼ llt. Die Seele trà ¤ gt den

Leib, u. Gott trà ¤ gt seine W elt, s. J es46,4: , Ich habe es getan, u. ich will auf mich

nehmen, u. ich will tragen" ; so komme die Seele, die den Leib trà ¤ gt, u. lobe Gott,

der seine W elt tragt. Die Seele à ¼ berdauert den Leib, u. Gott à ¼ berdauert Beine W elt;

so komme die Seele, die den Leib à ¼ berdauert, u. lobe Gott, der seine W elt à ¼ berdauert,
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s. Ps 102,27: Diese werden vergehen, aber du bleibst bestehn; ja, sie alle werden wie

ein K leid veralten. Die Seele ist einzig im Leibe, u. Gott ist einzig in seiner W elt;

so komme die Seele, die einzig im Leibe ist, u. lobe Gott, der einzig in seiner W elt

ist, s. Dt 6,4: Hà ¶ re, Israel, J ahve unser Gott ist ein J ahve! Die Seele ià Ÿ t nicht im

Leibe, u. vor Gott gibt es (auch) kein E ssen; so komme die Seele, die im Leibe nicht

ià Ÿ t, u. lobe Gott, vor dem es kein E ssen gibt, s. Ps 50,13: E sse ich denn F leisch von

Stieren? Die Seele sieht u. wird nicht gesehen, u. Gott sieht u. wird nicht gesehen;

so komme die Seele, welche sieht u. nicht gesehen wird, u. lobe Gott, der sieht u.

nicht gesehen wird, s. Sach4,10: Die A ugen J ahves, sie schweifen à ¼ ber die ganze

E rde. Die Seele ist rein im Leibe, u. Gott ist rein in Beiner W elt; so komme die Seele,
438

J ohannes 4,24. 25. 27.29

die rein im Leibe ist, u. lobe Gott, der rein in seiner W elt ist, s. Hab 1, IS: Du bist

rein von A ugen, um Bà ¶ ses anzusehen. Die Seele schlà ¤ ft nicht im Leibe, u. (auch) vor

Gott gibt es kein Schlafen; so komme die Seele, die im Leibe nicht schlaft, u. lobe

Gott, vor dem es kein Schlafen gibt, s. Ps 121,4: Siehe, nicht schlà ¤ ft u. nicht schlum-

mert der HÃ ¼ ter Israels. â € ” Parallelstellen: Berakh 10" , hier Rab Schimi b.' Uqba,

nach andren Marfà ¼ qba (II. um 270) A utor; Tanch m » * > n 29 » ; DtB2 (199d); Midr

Ps 103  § 4 (217a). ! | PirqeRE l 34 (18c): Die Seele gleicht ihrem Schà ¶ pfer: wie Gott sieht

u. nicht gesehen wird, so sieht die Seele u. wird nicht gesehen; wie es vor Gott keinen

Schlaf gibt, so schlà ¤ ft (auch) die Seele nicht; wie Gott seine W elt trà ¤ gt, so trà ¤ gt die

Seele den ganzen Leib, u. alle Seelen stammen aus dem Seinigen, s. E z 18,4: Siehe,

alle Seelen sind mein.

4,25 11: Ich weià Ÿ , daà Ÿ der Messias kommen wird.

Die samaritanischen Q uellen, die aber erst einer spà ¤ teren Z eit an-

gehà ¶ ren, nennen den erwarteten Messias â € ž Taheb" (= der W ieder-


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kehrende oder der Bekehrer? ); s. die Literatur bei Schà ¼ rer* 2, 608.

4,25 39: E r wird uns alles verkà ¼ ndigen.

GnR98 (62* ): R. Chanin (um 300) hat gesagt: Die Israeliten bedà ¼ rfen der Lehre

des K à ¶ nigs, des Messias, in der Z ukunft nicht; denn es heià Ÿ tJ es 11, 10: N ach ihm

werden die V Ã ¶ lker fragen" , nicht die Israeliten. W enn dem so ist, warum kommt

der K Ã ¶ nig, der Messias, u. was wird er tun? E r wird die V erbannten (die Diaspora)

Israels sammeln u. ihnen (den V Ã ¶ lkern) 30 Gebote geben; das meint Sach 11,12: Da

wogen sie meinen Lohn dar: 30 Silberlinge (= â –   30 Gebote, die die V Ã ¶ lker auf sich

nehmen werden). ] | Midr Ps 21 Â § I (89* ): RTanchuma (um 380) hat gesagt: Der K Ã ¶ nig,

der Messias, wird nur kommen, um den V Ã ¶ lkeru der W elt 30 Gebote zu geben (so lies

statt: .sechs Gebote" ), wie die Gebote betreffs der Laubhà ¼ tte, des F eststrauà Ÿ es u. der

Gebetsriemen; alle Israeliten aber werden die Tora von Gott lernen, s. J es 54,13: A lle

deine SÃ ¶ hne werden J Ã ¼ nger J ahves sein. Und warum (wird der Messias nur den V Ã ¶ lkern

der W elt Gebote geben)? W eil es heià Ÿ tJ es 11, 10: N ach ihm werden die V à ¶ lker fragen.

4,27: Sie wunderten sich, daà Ÿ er mit einem W eibe redete.

' E r53b: R. J ose der Galilà ¤ er (um 110) befand sich unterwegs. E r traf die Berurja

(Gemahlin des R. Melr, um 150); er sprach zu ihr: A uf welchem W ege geht man

nach Lydda? Sie antwortete: Tà ¶ richter Galilà ¤ er, haben nicht also die Gelehrten ge-

sagt: â € ž E r soll sich nicht viel mit dem W eibe unterhalten" ? Du hà ¤ ttest sagen sollen:

W o nach Lydda? II A bothRN 2 (ld): Man soll mit keiner F rau in einer Herberge allein

sein, auch nicht mit seiner Schwester u. seiner Tochter, wegen der Gedanken der

Menschen. Man erzà ¤ hle sich nichts mit der F rau auf der Straà Ÿ e, auch nicht mit der

eigenen F rau, u. erst recht nicht mit einer andren F rau, wegen des Geredes der Men-
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schen. | | F erner s. N ed 20 a Bar; Bcrakh 43 b; Q id 70 Â » u. A both 1, 5 bei Mt 5,28 S. 299â € ” 301.

4,29: Der mir gesagt hat alles, was ich getan habe;

dieser ist doch nicht etwa der Christ?

Der Herzenskà ¼ ndiger dà ¼ nkt der Samaritanerin geeignet fà ¼ r das A mt

des Messias. Damit vergleiche man folgende Schilderungen u. E r-

wartungen in der jà ¼ dischen Literatur.

Henoch49, lff.: W eisheit ist wie W asser ausgegossen, u. Herrlichkeit hà ¶ rt nimmer

vor ihm (dem Messias) auf von E wigkeit zu E wigkeit. Denn er ist mà ¤ chtig à ¼ ber alle

Geheimnisse der Gerechtigkeit, u. Ungerechtigkeit wird wie ein Schatten vergehen u.

keine Dauer haben. In ihm wohnt der Geist der W eisheit u. der Geist dessen, der

E insicht gibt, u. der Geist der Lehre u. K raft u. der Geist derer, die in Gerechtigkeit

entschlafen sind. E r wird die verborgenen Dinge richten, u. niemand wird eine nich-
J ohannes 4, 29. 35 439

tige Rede vor ihm fà ¼ hren kà ¶ nnen; denn auserwà ¤ hlt ist er vor dem Herrn der Geister

nach seinem W ohlgefallen. â € ” Das. 51,3: Der A userwà ¤ hlte (d. i. der Messias) wird in

jenen Tagen auf meinem (Gottes) Thron sitzen, n. alle Geheimnisse der W eisheit werden

ans den Gedanken seines Mundes hervorkommen; denn der Herr der Geister hat es

ihm verliehen n. hat ihn verherrlicht â € ” Das. 61,7ff.: Sie (die himmlischen K rà ¤ fte)

priesen den Messias einstimmig.... Der Herr der Geister setzte den A userwà ¤ hlten

auf den Thron seiner Herrlichkeit, u. er wird alle W erke der Heiligen oben in den

Himmeln richten u. mit der W age ihre Taten wà ¤ gen. W enn er sein A ngesicht er-

heben wird, um ihre verborgenen W ege nach dem W orte des N amens des Herrn der

Geister a. ihren Pfad nach dem W ege des gerechten Gerichts des Herrn der Geister

zurichten, dann werden alle mit einer Stimme reden, preisen, erheben n. loben den

N amen des Herrn der Geister. | | Ps Sal 17,24 f.: E r (der Messias) vernichte die gott-

losen Heiden mit dem W orte seines Mundes, daà Ÿ bei seinem Drohen die Heiden vor

ihm fliehen, n. er die SÃ ¼ nder zurechtweise ob ihres Herzens Gedanken. â € ” Das. V ers 37:

A uch wird er (der Messias) nie in seinem Leben straucheln gegen seinen Gott; denn
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Gott hat ihn stark gemacht an heiligem Geist u. weise an verstà ¤ ndigem Rat mit Tat-

kraft u. Gerechtigkeit.. . . (V ers 43:) Seine W orte sind gleich W orten der Heiligen

(E ngel) inmitten geheiligter V Ã ¶ lker. | | Sanh 93a: R. Tanchum (wohl b. Chijja, um 300)

hat gesagt: Bar Q appara (um 220) hat in Sepphoris à ¶ ffentlich vorgetragen: W as be-

deutet Ruth 3,17: Diese sechs (Maà Ÿ ) Gerste hat er mir gegeben? . . . Damit hat er

ihr eine A ndeutung gegeben, daà Ÿ sechs N achkommen aus ihr hervorgehen wà ¼ rden,

die je mit sechs Segnungen gesegnet werden sollten; diese sind: David (s. 1 Sm 16,18),

der Messias, Daniel, Chananja, Mischae' l u. ' A zarja (zu den letzten V ier s. Dn 1,4)...

(93b): Der Messias, denn es heià Ÿ tJ esll,2: E s ruht auf ihm der Geist J ahves: der

Geist der W eisheit u. des V erstandes, der Geist des Rates u. der Stà ¤ rke, der Geist

der E rkenntnis u. F urcht J ahves. F erner heià Ÿ t es V ers 3: Und sein W ohlgefallen (sein

Riechen) ist in der F urcht J ahves... Raba (f352) hat gesagt: Das will sagen, daà Ÿ

er riecht u. (dann) richtet; denn es heià Ÿ t (das.): ,N icht nach dem, was seine A ugen

schauen, spricht er Recht, noch urteilt er nach dem, was seine Ohren hà ¶ ren" , u.

(trotzdem heià Ÿ t es das. V ers4:) â € ž E r schafft Recht in Gerechtigkeit den Dà ¼ rftigen u.

spendet Urteil in Billigkeit den W ehrlosen im Land' (nà ¤ mlich kraft seiner geheimnis-

vollen Gabe, Recht u. Unrecht eines Menschen zu riechen). Bar K ozeba (= Bar K okhcba,

t 135) war 3' /t J ahr K Ã ¶ nig. E r sagte zu den Rabbinen: Ich bin der Messias. Sie

antworteten ihm: V om Messias steht geschrieben, daà Ÿ er riecht u. (dann) richtet; wir

wollen sehen, ob du riechst u. richtest. A ls sie sahen, daà Ÿ er nicht roch u. richtete,

tà ¶ teten sie ihn (die letzten drei W orte sind ganz unhistorisch). | | V gl. bei J oh 2,25.

4,35: Sagt ihr nicht, es seien noch vier Monate,

dann kommt die E rnte?


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Schà ¶ ttgen will, aber ohne Beweis, diese W orte fà ¼ r eine sprichwà ¶ rt-

liche Redensart halten. â € ” Die Saatzeit fà ¼ r das W intergetreide war

vom halben Tischri bis zum halben K isleva (von Mitte Oktober bis

Mitte Dezember); im aligemeinen empfahl man, die Herbstaussaat auf

die drei Perioden des F rà ¼ hregens im Monat Marcheschvan zu verteilen,

da man nicht wisse, was besser geraten werde, F rà ¼ hsaat oder Spà ¤ t-

saat. â € ¢ Â » â € ” Die Sommerung wurde etwa 70 Tage vor dem Passahfest

gesà ¤ t, e also zu A nfang des Monats Schebat (etwa F ebruar). V on der

Herbstaussaat bis zum Beginn der Getreideernte rechnete man sechs

Monate; Â « * die Getreideernte begann mit der Gerste nach Darbringung

der Pflichtgarbe am 16. N isan u. endete mit der W eizenernte nach Dar-

bringung der beiden Brote am W ochenfest. Passah- u. W ochenfest


440

J ohannes 4, 35

werden deshalb geradezu als Termine der Gersten- u. W eizenernte be-

zeichnet. « Die ganze Getreideernte wird 2 Monate gedauert haben; '

doch wird einmal auch von 3 Monaten geredet. S W enn also J ob 4,35

gesagt wird, daà Ÿ bis zum E intritt der E rnte noch 4 Monate seien, so

muà Ÿ dieses W ort 4 Monate vor Mitte N isan, d. h. um die Mitte des

E islev, gesprochen sein.

a. TTa' .an 1,7 (215): R. Schimon b. E liazar (um 190) hat im N amen des R. Melr

(um 150) gesagt, u. ebenso hat R. Dosa (um 180) nach seinen W orten gesagt: Der halbe

Tischri, der Marcheschvan u. der halbe E islev ist Saat(zeit)

b. MidrQ ohll,6(52 » ): â € ž A m Morgen sà ¤ e deine Saat' Q ohll,6. R. E là ¼ ezer (um 90)

sagte* W enn da F rà ¼ bsaat gesà ¤ t hast, so sà ¤ e (auch) Spà ¤ tsaat, denn du weià Ÿ t nicht, was

dir Bestand behalten wird, ob die F rOhsaat oder die Spà ¤ tsaat; â € ž denn du weià Ÿ t nicht,

was glucken wird, ob dieses oder jenes" Q ohll,6. â € ” Dasselbe GnR61 (38c). j|

A both RN 3 (2b):1 R. Dos' thai b. J annai (um 180) hat gesagt: W enn du (das Saatgut)
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ausgewà ¤ hlt u. gesà ¤ t hast zur Z eit des ersten F rà ¼ hregens (s. bei Lk S. 115 F uà Ÿ n. 1), so

geh u. sà ¤ e abermals zur Z eit des zweiten F rà ¼ hregens, es mà ¶ chte ein Hagelwetter Uber

die W elt niedergehn, so daà Ÿ die F rà ¼ hsaaten geschlagen werden u. die Spà ¤ tsaaten Be-

stand behalten; â € ž denn du weià Ÿ t nicht, was glà ¼ cken wird, ob dieses oder jenes* , oder

ob beides in deiner Hand Bestand behalten wird â € ž u. sie zumal gut geraten* Q oh 11,6.

â € ž A m Morgen sà ¤ e deine Saat, u. zum A bend hin laà Ÿ deine Hand nicht rasten" Q oh 11,6;

wenn du ausgewà ¤ hlt hast u. gesà ¤ t zur Z eit des ersten u. zweiten F rà ¼ hregens, so geh

hin u. sà ¤ e wiederum zur Z eit des dritten F rà ¼ hregens; es mà ¶ chte Getreidebrand à ¼ ber

die W elt kommen, so daà Ÿ die ersten A ussaaten durch Brand vernichtet werden u.

die letzten Bestand behalten; .denn du weià Ÿ t nicht, was glà ¼ cken wird" usw. Q oh 11,6;

vgl.Targ Q oh 11,2.

C. Men 8,2: Man bringt (die Gersten-Pflichtgarbe am 2. Passahtag) nicht dar von

einem Dungfelde, nicht von einem kà ¼ nstlich bewà ¤ sserten F elde, auch nicht von einem

Baumfelde; wenn es aber geschehen ist, so ist es gà ¼ ltig. W ie verfà ¤ hrt man? Man

pflà ¼ gt das F eld im ersten J ahr (V orjahr), u. im zweiten J ahr besà ¤ t man es 70 Tage

vor dem Passah; dann bringt es Mehl in Menge. â € ” Ã „ hnlich so TMF n 9, 3 (525);

M" n 85Â » , 19.

d. pTaian 1, 64Â » , 48 Bar: R. J ' huda (um 150) hat gesagt: W Ã ¤ hrend in dieser W elt

das Getreide nach 6 Monaten zutrà ¤ gt u. der (Obst-)Baum nach 12 Monaten, wird in

der Z ukunft (messian. Z eit) das Getreide in 1 Monat u. der Baum in 2 Monaten zu-

tragen, s. E z47,12. R.J ose (um 150) sagte: W Ã ¤ hrend das Getreide in dieser W elt

nach 6 Monaten u. der Baum nach 12 Monaten zutrà ¤ gt, wird in der Z ukunft das Ge-

treide nach 15 Tagen u. der Baum nach 1 Monat zutragen usw.


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e. TSukka3,18 (197): R. SA qiba (t um 135) hat gesagt: Die Tora sagt: Bringe

Gerste am Passahfeste dar, weil dies der Termin der Gerstenernte ist, damit des-

wegen das (Ã ¼ brige) Getreide gesegnet werde. Bringe den E rstlingsweizeu am W ochen-

fest dar, weil dies der Termin der W eizenernte ist, damit deinetwegen (? ) die Bauin-

frà ¼ chte gesegnet werden. . . . | | MidrRuth 1,22 (130" ): R. Schemuel b. N achman (um

260) hat gesagt: Ã ¼ berall wo â € ž Gerstenernte" (in der Schrift) gesagt ist, redet die

Schrift von der E rnte der Pflichtgarbe (am 16. N isan); wo â € ž W eizenernte" gesagt ist,

redet die Schrift von den beiden Broten (des W ochenfestes, Lv 23,17); wo â € ž E rnte"

schlechthin gesagt ist, dient es zu beidem (zur Bezeichnung der Gersten- u. W eizenernte).

/. TTafan 1,7 (215): Der halbe N isan, der J jjar u. der halbe Sivan (etwa Mitte

A pril bis Mitte J uni) ist Getreideernte â € ” sp (sie dauert also 2 Monate).

g. Midr Ruth 2,23 (183b): R. Schnnuel b. N achman (um 260) hat gesagt: V om Be-

ginn der Gerstenernte bis zur Beendigung der W eizenernte sind 3 Monate.

1 W ir zitieren hier nach dem besseren Tex t der ed. F rankfurt a. M. 1720 ff.
J ohannes 4,42. 44. 47.48

441

4, 42% : W ir glauben nicht mehr um deiner Rede willen.

W orte der F rauen galten nicht als besonders zuverlà ¤ ssig.

N uR 10 (159b): Manoah sprach zum E ngel: Bis jetzt habe ich es vom W eibe ge-

hà ¶ rt (daà Ÿ mir ein Sohn geboren werden soll), n. W eiber sind nicht Tà ¶ chter der Be-

lehrung (man holt sich von ihnen keine Belehrung), u. man kann sich auf ihre W orte

nicht verlassen; aber jetzt mà ¶ ge dein W ort aus deinem Munde kommen, ich mà ¶ chte

es hà ¶ ren; denn ich trà ¤ ne ihren W orten nicht, vielleicht hat sie daran geà ¤ ndert oder

weggelassen oder hinzugefà ¼ gt.

4, 42 58: Dieser ist wahrhaftig der Heiland (E rlà ¶ ser) der W elt.

Der Messias als E rlà ¶ ser Israels, s. bei Mt 1,21 6 S. 67 ff.

Der Messias als E rlà ¶ ser der W elt 4 E sra 13,26: (Der Messias) ist

derjenige, den der HÃ ¶ chste lange Z eiten hindurch aufspart, durch den

er die Schà ¶ pfung erlà ¶ sen will.

4,44: E in Prophet wird in seinem V aterland nicht geehrt.


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(V gl. bei Mtl3,57S.678.)

4,47ff.: Heilung des Sohnes eines kà ¶ niglichen Beamten.

BÂ « rakh 34b Bar: E inmal erkrankte ein Sohn des Rabban Gamlifil (II. um 90). E r

sandte zwei Gelehrtenscbttler zu R. Chanina b. Dosa, daà Ÿ er um E rbarmen fà ¼ r ihn

beten mà ¶ chte. A ls dieser sie sah, ging er hinauf auf den Sà ¶ ller u. flehte fà ¼ r ihn um

E rbarmen. A ls er herunterkam, sagte er zu ihnen: .Geht (vgl. nogcvov J oh.4,50),

denn das F ieber hat ihn verlassen* nun lrx V ns (= aqrijx ey avx à ¶ y 6 nvQ trà ¶ sJ oh 4,52).

Sie sprachen zu ihm: Bist du etwa ein Prophet? E r antwortete ihnen: Ich bin kein

Prophet, auch nicht eines Propheten Sohn; aber so habe ich es à ¼ berkommen (durch

Tradition): W enn mein Gebet gelà ¤ ufig in meinem Munde ist (ohne Stocken Uber

meine Lippen gebt), so weià Ÿ icb, daà Ÿ der Betreffende angenommen ist; wenn aber

nicht, so weià Ÿ ich, daà Ÿ er dahingerafft wird. Sie gingen zurà ¼ ck u. merkten sich schrift-

lich jene Stunde an. A ls sie zu Rabban Gamlià ¶ l zurOckkamen, sprach er zu ihnen:

Beim Tempeldienst! ihr habt weder zu wenig noch zu viel gesagt; gerade so war es,

in jener Stunde verlieà Ÿ ihn das F ieber u. forderte er sich W asser zum Trinken. E in

andermal war R. Chanina b. Dosa hingegangen, um Tora bei Rabban J ochanan b.

Z akkai (f um 80) zu lernen. Da erkrankte ein Sohn des Rabbnn J .b.Z . Dieser sprach:

Chanina, mein Sohn, bitte fà ¼ r ihn um E rbarmen, daà Ÿ er am Leben bleibe. Da legte

er seinen K opf zwischen seine K nie u. flehte fà ¼ r ihn um E rbarmen, u. er blieb am

Leben. Rabban J . b. Z . aber sprach: .W enn Ben Z akkai den ganzen Tag hindurch

seinen K opf zwischen seine K nie gedrà ¼ ckt hà ¤ tte, so hà ¤ tte man ( = Gott) sich doch

nicht um ihn gekà ¼ mmert. Seine Gattin sprach zu ihm: Ist Chanina etwa grà ¶ à Ÿ er (an-

gesehener) als du? E r antwortete ihr: Das nicht, aber er gleicht einem Diener vor
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dem K à ¶ nig (der zu jeder Z eit bei diesem ein- und ausgehn darf), wà ¤ hrend ich einem

F Ã ¼ rsten vor dem K Ã ¶ nig gleiche (der nicht ohne weiteres vor diesem erscheinen darf).

â € ” Der erste Teil dieser E rzà ¤ hlung auch pB' rakh 5,9d,21.

4,48: W enn ihr nicht Z eichen u. W under sehet.

Z u welchen Seltsamkeiten sich die W undersucht versteigen konnte, zeigt Schab 53 b

Bar: E inem Mann war sein W eib mit Hinterlassung eines SÃ ¤ uglings gestorben, u. er

hatte nichts, um den Lohn fà ¼ r eine A mme zu zahlen. Da geschah ihm ein W under:

es à ¶ ffneten sich seine Brà ¼ ste wie zwei weibliche Brà ¼ ste, u. er sà ¤ ugte seinen Sohn.

Rab J oseph (f 333) hat gesagt: K omm u. sieh, wie groà Ÿ dieser Mensch war, daà Ÿ

ihm ein solches W under geschah! E s antwortete A baje (t 338/39): Umgekehrt, wie

niedrig (schlecht, ; r; ) dieser Mensch war, daà Ÿ ihm die Schà ¶ pfungsordnungen geà ¤ ndert

wurden!
442

J ohannes 4, 52; 5.2 (N r. 1)

4,52: Gestern um die siebente Stunde.

Die J uden begannen den Tag am A bend mit Sonnenuntergang u.

teilten ihn in zwei Hà ¤ lften, von denen die erste, die nà ¤ chtliche Hà ¤ lfte,

von Sonnenuntergang bis Tagesanbruch u. die zweite, die Tageshà ¤ lfte,

von Tagesanbruch bis zum Sonnenuntergang reichte. J ede HÃ ¤ lfte des

Tages zerfiel in 12 Stunden niri^ (Sing. rt< jfl} ; aramà ¤ isch ursq} , Plur.

â € ¢ ps^ ); doch waren die Stunden, da die Tageshà ¤ lften je nach der J ahres-

zeit verschieden lang waren, nicht immer von gleicher Dauer. N ur zur

Z eit der Tag- u. N achtgleiche hatten die sà ¤ mtlichen Stunden eines

Tages die gleiche LÃ ¤ nge. Die 12 Stunden des Tages wurden als erste

bis zwà ¶ lfte Stunde bezeichnet; zur Z eit der Tag- u. N achtgleiche be-

gann die erste Stunde frà ¼ h um sechs Uhr nach unserer Z eit.1 â € ”

E inige Beispiele jà ¼ discher Stundenzà ¤ hlung mà ¶ gen hier folgen.

Sanh 5, S: Sagt einer (der Z eugen in K riminalprozessen): â € ž In der zweiten Stunde* '
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r-.is -psi? (habe sich das u. das zugetragen) u. einer: â € ž In der dritten Stunde*  » ' ' J j » ,

so ist ihr Z eugnis gà ¼ ltig (denn da die Là ¤ nge der Stunde vom Stand der Sonne in der

betr. J ahreszeit abhà ¤ ngt, so kà ¶ nnen Laien gar wohl in Z weifel darà ¼ ber sein, ob die

fragliche Z eit noch der 2. oder bereits der 3. Stunde angehà ¶ rte; ihre A ussagen heben

also nicht einander auf). Sagt einer: â € ž In der dritten* u. einer: â € ž In der fà ¼ nften"

 » ans, so ist ihr Z eugnis ungà ¼ ltig. (Um zwei Stunden kà ¶ nnen auch Laien sich nicht

irren.) E .J ehuda (um 150) sagte: E s ist gà ¼ ltig. Sagt einer: â € ž In der fà ¼ nften" u. einer:

â € ž In der siebenten" so ist ihr Z eugnis (nach allgemeiner A nnahme) ungà ¼ ltig;

denn in der fà ¼ nften (= 11 Uhr vorm. nach unserer Z à ¤ hlung) ist die Sonne im Osten

u. in der siebenten (â € ” 1 Uhr nachm.) im W esten (das ist fà ¼ r jeden Laien erkennbar

u. schlieà Ÿ t einen Irrtum aus). I! B* rakh 1,2: V on wann an rezitiert man das Schema<

des Morgens? . . . R. J * hoschuai (um 90) sagte: Bis zur dritten Stunde niss  » V  « j is

(â € ” 9 Uhr vorm.); denn so ist es die Sitte der F à ¼ rstensà ¶ hne, in der dritten Stunde

aufzustehn. | | pTasan 8,67Â » , 37: R. A cha (um 320) u. R. A bbahu (um 300) haben im

N amen des R. J ose b. Chanina (um 270) gesagt: E s ist verboten, am Sabbat bis zur

sechsten Stunde ri » ^  » '  » 17 (= 12 Uhr mittags) zu fasten. | | P « sl,4: R. MeSr (um

150) sagte: Man ià Ÿ t (am 14. N isan Gesà ¤ uertes) die ganze fà ¼ nfte (Stunde) v-sn ^

(= 10â € ” 11 Uhr Torm.) u. verbrennt (das Gesà ¤ uerte) am A nfang der sechsten ths r' nrj*

(= nach 11 Uhr vorm.). R. J ehuda (um 150) sagte: Man ià Ÿ t die ganze vierte ya^ K V i

(von 9 bis 10 Uhr vorm.) u. setzt die ganze fà ¼ nfte aus u. verbrennt am A nfang der

sechsten. | | P « s5,1: Das (A bend ) Tamidopfer wird um 81/ » njfrro.* nà ¤ fesfa (= 21/ » Uhr

nachm.) geschlachtet u. um 9' /a nsn-M jvjiz (= 3' /Â » Uhr nachm.) dargebracht. A m

RÃ ¼ sttag zum Passahfest wird es um 7 V i nsfnai (= 1' Ii Uhr nachm.) geschlachtet


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u. um 8 ' Ii dargebracht, sowohl am W ochentag als auch am Sabbat. F Ã ¤ llt der RÃ ¼ st-

tag zum Passahfest auf den RÃ ¼ sttag zum Sabbat, so wird es um 61/Â « hx hbi s' i?

(= um 12' /Â » Uhr mittags) geschlachtet u. um 7' /s dargebracht.

Die jà ¼ dische Stundenzà ¤ hlung auch im N T, zB Mk 15,25. 33. 34; A pg

2,15; 10,9; J ohl,39; 4,6.52; 19,14; Mt 20, 3. 5. 6.

5,2: Genannt auf hebrà ¤ isch (E à Ÿ Q aicii) Bethesda (Btj& sadà ¤ ).

1. Unter .Hebrà ¤ isch" ri-= s oder " nys yioV verstehen die altjà ¼ dischen

Gelehrten in erster Linie die Sprache des A T.s* (das A lthebrà ¤ ische).

Dabei bringen sie die Bezeichnung â € ž hebrà ¤ ische Sprache" mit dem Bei-

1V gl. auch das bei J oh 11,9 Bemerkte.


J ohannes 5, 2 (N r. 1)

443

namen â € ž der Hebrà ¤ er" in V erbindung, den A braham Q n 14,13 fà ¼ hrt.

GnR 42 (26c): â € ž E r meldete es dem Hebrà ¤ er A brain* Gn 14,13. R. J ' huda

(um 150), R. N echemja (um 150) u. die Rabbinen (ihre Z eitgenossen);

R. J ' huda sagte: Die ganze W elt stand auf der einen Seite -irx 155c,

u. er (A braham) stand (als Monotheist ganz allein) auf der andren

Seite nnx isso (darum wurde er â € ž der Hebrà ¤ er" = â € ž der auf der andren

Seite" genannt). R. N echemja sagte: W eil er von den N achkommen

E bers -os ba: war. Und die Rabbinen sagten: W eil er von jenseits des

(E uphrat-)Stromes -mn 1250 kam, u. weil er in der hebrà ¤ ischen Sprache

â –   < -us " pià ¶ ia redete. â € ” Da6 A braham den Beinamen â € ž der Hebrà ¤ er" er-

hielt, weil er von jenseits des Stromes eingewandert war, wird wohl

seine Richtigkeit haben; aber die hebrà ¤ ische Sprache hat er nicht à ¼ ber

den E uphrat mit sich nach K anaan gebracht; vielmehr hat er hier die

Sprache der Landeseinwohner angenommen, die das A TJ es 19, 18 die


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rciv, â € ž die Sprache K anaE ans" nennt; u. eben weil A braham u. seine

N achkommen, die Hebrà ¤ er, die Sprache K ana-' ans redeten, wurde diese

spà ¤ ter die â € ž hebrà ¤ ische" genannt. â € ” In der Regel haben die Rabbinen

das Hebrà ¤ ische als Sprache der Schrift mit der Bezeichnung â € ž heilige

Sprache" Â « njarj geehrt; ^ etlichemal findet sich auch der N ame

â € ž assyrische Sprache" , « : offenbar weil die spà ¤ tere Q uadratschrift â € ž as-

syrische Schrift" genannt wurde. Die Schrift, in der vor dem E x il

geschrieben wurde, hieà Ÿ â € ž hebrà ¤ ische Schrift" , s. N r. 2.

a. TM « g 2,6 (223): Immer erst genà ¼ gt man seiner Pflicht (am Purimfest die E sther-

rolle zu lesen), wenn die Rolle assyrisch (in Q uadratschrift), in hebrà ¤ ischer Sprache

(= Sprache der Bibel), auf Pergament u. mit Tinte geschrieben ist. â € ” Das. 4, 13

(226,6): W enn eine Synagoge der F remdsprachigen einen hat, der (die Toralektion

im Urtex t) vorlesen kann, so fà ¤ ngt man immer hebrà ¤ isch an u. schlieà Ÿ t hebrà ¤ isch

(wà ¤ hrend das mittlere Stà ¼ ck in der fremden Muttersprache verlesen wird). â € ” W eitere

Beispiele: J ad 4,5 bei N r 2 A nm. m; pMeg 1,71b, 56 bei N r 3 A nm. 6.

b. Sota 7,2: F olgendes darf nur in der heiligen Sprache gesprochen werden: der

A bschnitt, der bei der Darbringung der E rstlinge Dt 26,5 ff. u. bei der Z eremonie des

Schuhausziehens Dt 25,9 f. zu sagen ist, die Segnungen u. F là ¼ che Dt 27, 15 ff., der

Priestersegen N u 6,24 ff., die Segensspruche des Hohenpriesters (s. Sota 7,7), das Lese-

stà ¼ ck des K à ¶ nigs (s. das. 7, 8), der A bschnitt, der bei dem zu tà ¶ tenden K albe Dt 21,7 ff.

zu sprechen ist, u. die W orte des kriegsgesalbten Priesters, wenn er zum V olke redet

Dt 20, 3 ff. (vgl. Sota 8, 1 ff.). | | pSota 7, 21b, 49: Rabbi sagte: Ich meine, daà Ÿ das

Schmal nur in der heiligen Sprache gesprochen werden darf. II pMÂ ° g 1, 71b, 44: Die
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ganze W elt war eine Sprache u. einerlei W orte Gn 11,1. R. E ifazar (um 270) u. R.

J ochanan (t 279). Der eine sagte: Das bedeutet, daà Ÿ sie in (sà ¤ mtlichen) siebzig Sprachen

redeten. Der andre sagte: E s bedeutet, das sie in der Sprache des E inzigen der W elt

(= Gottes) redeten, in der heiligen Sprache. â € ” W eitere Beispiele: Sanh21b bei N r 3

A nm. c; ferner 8. Megl7b (mehrfach).

C. M' g 2,1: Den F remdsprachigen darf man sie (die E stherrolle am Purimfest) in

der fremden Sprache vorlesen; ein F remdsprachiger, der sie .assyrisch" râ € ” 3s (= im

Grundtex t) hà ¶ rt, genà ¼ gt damit seiner Pflicht (die E stherrolle am Purimfest zu lesen

oder zu hà ¶ ren). â € ” Die Parallelstelle TMeg 2,6 (223): Liest man sie in der fremden

Sprache, so genà ¼ gen die F remdsprachigen damit ihrer Pflicht; liest man sie .assyrisch" ,

so genà ¼ gt man damit seiner Pflicht, ob man es versteht oder nicht. â € ” .A ssyrisch" be-

deutet in diesen u. den folgenden Stellen die Sprache, die assyrisch, d. h. in der Q uadrat-
444

J ohannes 5,2 (N r. 1.2)

Schrift, zu schreiben ist; damit ist sachlich das Hebrà ¤ ische gemeint. | | MidrPs31 § 7

(120b): R. J onathan (aus Beth-Gubrin, um 270) hat gesagt: V ier Sprachen gibt es:

die rà ¶ mische Sprache fà ¼ r den K rieg, die griechische Sprache fà ¼ r den Gesang (das

Lied), die syrische Sprache (so lies statt: .persische Sprache' ) fà ¼ r die Trauerklage u.

die assyrische (= hebrà ¤ ische) Sprache fà ¼ r das Gebet; das meint Ps31,21: Du ver-

birgst sie in einer Hà ¼ tte vor dem Streit a-i » der Z ungen (Sprachen). â € ” N ach Baber

wà ¤ re a--" : gedeutet = aiin = vor der Menge der Sprachen. â € ” Die Parallelstelle

pMeg 1,711> , 53 (s.N r36) hat fà ¼ râ € ž assyrische Sprache" eingesetzt: â € ž hebrà ¤ ische Sprache* .

; ! pSota 7, 21 â € ¢ > , 50: R. Levi b. Chajj ° tha (gegen 350) ging nach Cà ¤ sarea. E r hà ¶ rte Stimmen

von Leuten, die das Sch » maf auf griechisch rezitierten. E r wollte es ihnen verwehren.

R. J ose (um 350) hà ¶ rte davon u. war darà ¼ ber aufgebracht. E r sprach zu ihm: Soll

ich etwa sagen, daà Ÿ der, .welcher es nicht assyrisch (= hebrà ¤ isch) zu rezitieren ver-

steht, es Uberhaupt nicht rezitieren soll? V ielmehr genà ¼ gt er seiner Pflicht in jeder

Sprache, die er versteht. R. Berekhja (um 340) wandte ein: Siehe, wenn einer die
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E stherrolle (am Purimfest) assyrisch (= hebrà ¤ isch) u. in einer fremden Sprache zu

lesen versteht, so genà ¼ gt er seiner Pflicht nur durch das A ssyrische (= Hebrà ¤ ische).

R. Mana (II., um 370) hat gesagt: W enn einer die E stherrolle assyrisch (= hebr.) u.

in einer fremden Sprache zu lesen versteht, so genà ¼ gt er seiner Pflicht nur durch das

A ssyrische (Hebr.): versteht er es nur in einer fremden Sprache, so genà ¼ gt er seiner

Pflicht durch die fremde Sprache. â € ” Z u den letzten SÃ ¤ tzen vgl. pMÂ « g 2, 73Â » , 24â € ” 34.

2. A ls â € ž Hebrà ¤ isch" wird weiter das A ramà ¤ ische bezeichnet, das

nach dem E x il je là ¤ nger, desto mehr zur Landessprache Palà ¤ stinas

wurde. Dieser W andel hatte sich bereits lange vor A nbruch der christ-

lichen à „ ra so grà ¼ ndlich vollzogen, daà Ÿ zB die alttestamentl. Perikopen,

um von der breiten Masse des V olks verstanden zu werden, im Gottes-

dienst einer à œ bertragung ins A ramà ¤ ische (Targum) bedurften. Diese

neue jà ¼ dische V olkssprache heià Ÿ t in der rabbin. Literatur meist die

,aramà ¤ ische" Sprache » ip^ s yvb, seltener die .syrische" Sprache »

-c- » d yiaJ b, an einigen Stellen auch die  » hebrà ¤ ische" Sprache, c Be-

merkenswert ist in letzter Hinsicht auch die E inteilung der gesamten

jà ¼ dischen W elt in â € ž Hebrà ¤ er" u. â € ž Griechen" . Diese F ormel entspricht

nicht etwa dem Paulinischen ' Iovà ¤ atog x al' E X X rjv (Rà ¶ ml, 16; 2,9.10;

10,12; Gal 3, 28), bezw. 7ouoW x ai " E Utjvss (Rom 3, 9; 1K or 12,13),

sondern der N ebeneinanderstellung von ' E X X rjviarai u. ' E Ã Ÿ qatoi A pg6, l,

â € ž Hellenisten" = â € ž Griechen" werden hier die griechisch redenden oder

die hellenistischen J uden genannt, wà ¤ hrend als â € ž Hebrà ¤ er* diejenigen

J uden bezeichnet werden, die das â € ž Hebrà ¤ ische" , d.h. das A ramà ¤ ische
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zur Muttersprache hatten. E ine Identifizierung des A ramà ¤ ischen mit

dem Hebrà ¤ ischen liegt also auch hier vor.d Diese Gleichsetzung konnte

à ¼ brigens um so leichter erfolgen, als man, wie der A risteasbrief  § 11

zeigt,e geneigt war, das von den J uden gesprochene A ramà ¤ isch als

eine besondere Sprache neben der aramà ¤ ischen W eltsprache anzusehen.

W enn die â € ž Hebrà ¤ er* ihr besonderes A ramà ¤ isch sprachen, warum hà ¤ tte

man diese ihre Sprache nicht auch die â € ž hebrà ¤ ische* nennen sollen,

obgleich sie in W irklichkeit die aramà ¤ ische war? E inen à ¤ hnlichen

BedeutungsW echsel hat auch der A usdruck â € ž jà ¼ dische" Sprache rvw

erfahren. W Ã ¤ hrend 2 K g 18,26.28; J es 36,11. 13 damit im Gegensatz

zur aramà ¤ ischen Sprache rvrs die Landessprache des Reiches J uda,
J ohannes 5, 2 (N r. 2) 445

d. h. das A lthebrà ¤ ische bezeichnet wird, erscheint nnrav N eh 13,24 als

N ame derjenigen Sprache, die in der jà ¼ dischen K olonie rund 100 J ahre

nach der RÃ ¼ ckkehr aus dem E x il gesprochen wurde; das war tat-

sà ¤ chlich zum guten Teil bereits das A ramà ¤ ische, gleichwohl wird es

die â € ž jà ¼ dische" Sprache genannt.

N ach der rabbin. Tradition ist es E sra gewesen, der das A ramà ¤ ische

als V olkssprache der J uden eingefà ¼ hrt hat. Derselbe soll seinem V olk

auch eine neue Schrift, die sog. â € ž assyrische" , gegeben haben.' Man

wird diese à œ berlieferung so zu verstehen haben, daà Ÿ von E sras Z eit

an die neue Sprache u. Schrift allmà ¤ hlich zur Herrschaft gelangt ist.

E ingefà ¼ hrt aber hat sich die aramà ¤ ische Sprache von selbst bei den

J uden, indem diese sie wà ¤ hrend des E x ils kennen gelernt u. nach dem

E x il an ihr festgehalten haben. Und mit der neuen Sprache wird auch

die neue Schrift von selbst gekommen sein; denn diese ist nichts andres

gewesen als die aramà ¤ ische Reichsschrift (E sra 4, 7), die den J uden
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gleichfalls im E x il bekannt geworden war. A us dieser aramà ¤ ischen

Schrift hat sich dann unter den Hà ¤ nden der jà ¼ dischen Priesterschaft

allmà ¤ hlich die Q uadratschrift herausgebildet, die man die â € ž assyrische

Schrift" hwx ar? oder bloà Ÿ rc* i « ns « ) nannte, eben weil ihr Grundtypus,

die aramà ¤ ische Schrift, aus â € ž A ssyrien" , d. h. Babylonien stammte.g

A ndre E rklà ¤ rungen des N amens, wie zB die, daà Ÿ die Schrift rvvioM

heià Ÿ e, weil sie in ihren Schriftzeichen â € ž gerade" iqfW ip sei, oder weil

die Israeliten durch ihre Schriftzeichen â € ž gepriesen, verherrlicht" â –   pnqjw « ?

seien, h haben nur haggadischen W ert. Daà Ÿ man sich der Unterschiede

zwischen der aramà ¤ ischen u. der assyrischen Schrift (Q uadratschrift)

bewuà Ÿ t war, zeigt der A risteasbrief  § ll.e

Die assyrische Schrift ist die Schrift des alttestamentl. K anons ge-

worden; ' auch die Bibelverse in der TÃ ¼ rpfostenkapsel u. in den Gebets-

riemen muà Ÿ ten in ihr geschrieben sein.k In J esu Tagen dà ¼ rfte sie

unbestritten die herrschende Schrift gewesen sein. Doch hat sich die

alte Schrift, die vor dem A ufkommen der assyrischen Schrift à ¼ blich

war, noch lange neben dieser erhalten. Sie findet sich besonders auf

jà ¼ dischen Mà ¼ nzen, u. zwar nicht bloà Ÿ auf Mà ¼ nzen der makkabà ¤ ischen

Z eit, sondern selbst noch auf denjenigen, die aus den Tagen des Bar

K okheba (132â € ” 135 n. Chr.) stammen. Sogar Bibelabschriften, die in

ihr angefertigt waren, werden noch in der nachchristlichen Z eit er-

wà ¤ hnt.â „ ¢ In den rabbin. Schriften wird die alte Schrift -^ as anf oder

bloà Ÿ m" ias, â € ž hebrà ¤ ische Schrift" , genannt, m N ur ganz vereinzelt heià Ÿ t
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auch die assyrische Schrift (Q uadratschrift) â € ž hebrà ¤ ische" Schrift.' Das

ist ein Gegenstà ¼ ck zu der Bezeichnung der aramà ¤ ischen Sprache als

â € ž hebrà ¤ ische" Sprache.c In der rabbin. Literatur wird jedoch von der

alten hebrà ¤ ischen Schrift nur selten gesprochen; u. wo es geschieht, ge-

schieht es fast regelmà ¤ à Ÿ ig in der A bsicht, sie gegenà ¼ ber der assyrischen

Schrift als minderwertig erscheinen zu lassen, m Man wollte sie offenbar


446 J ohannes 5,2 (N r. 2)

auf diese W eise và ¶ llig aus dem Gebrauch verdrà ¤ ngen. Diese bei der

alten J udenbeit auffallende Impietà ¤ t gegen eine Schriftart, in der doch

die A ltvordern ihre Tora geschrieben hatten, kann man sich nur aus

der nahen V erwandtschaft erklà ¤ ren, in der die althebrà ¤ ische Schrift

mit der Schrift der verhaà Ÿ ten Samaritaner stand. Um die letztere

herabzusetzen, sagte man geradezu, dafà ¤ die Israeliten nach A nnahme

der assyrischen Schrift ihre eigene frà ¼ here Schrift den Idioten, d. h. nach

einer E rklà ¤ rung den Samaritanern, à ¼ berlassen hà ¤ tten.n A ndren schien

es allerdings undenkbar, daà Ÿ die Tora von Gott nicht in der assyrischen,

sondern in der althebrà ¤ ischen Schrift sollte gegeben worden sein, also

in einer Schrift, die der samaritanischen nahe stand.

So sagt " Rabbi TSanh 4, 7 f. (422): Die Tora ist Israel (von Gott) in der assyrischen

Schrift (Q uadratschrift) gegeben worden, u. als sie sà ¼ ndigten, wurde sie ihnen in 7 » " h

verkehrt; als sie aber in den Tagen E sras dessen wà ¼ rdig waren, wurde ihnen die

assyrische Schrift wiedergegeben, s. Sach 9,12: K ehret zurà ¼ ck zur Sicherheit, Gefangene
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auf Hoffnung; auch kà ¼ ndige ich euch heute an: Das V erà ¤ nderte (d. h. die verà ¤ nderte

Schrift) will ich dir zurà ¼ ckgeben (so der Midr). R. Schiimon b. E hazar (um 190) hat

im N amen des R. E lfazar b. P' ratu (um 110) u. dieser im N amen des R. E lSazar aus

Modi' im (f um 135) gesagt: In dieser (der gegenwà ¤ rtigen assyrischen) Schrift ist die

Tora Israel gegeben worden; denn es heià Ÿ tE x 27,10: â € ž Die V avs vi (= Haken) der

SÃ ¤ ulen" , das sind V avs, die den SÃ ¤ ulen gleichen. (R. E l' azar aus Modiiim will sagen:

Da der Buchstabe i schon in Moses Tagen die geradgestreckte F orm einer SÃ ¤ ule

hatte, wie gegenwà ¤ rtig in der assyrischen Schrift, so folge daraus, dag die Tora in assy-

rischer und nicht in althebrà ¤ isch-samaritanischer Schrift gegeben sei, in der das i zick-

zackig gestaltet war). F erner heifit es E sth 8, 9: , A n die J uden (wurde geschrieben)

nach ihrer Schrift u. ihrer Sprache' ; wie sich ihre Sprache nicht geà ¤ ndert hatte, so

hatte sich auch ihre Schrift nicht geà ¤ ndert. â € ” Dasselbe als Bar Sanh 22* u. pMcg 1,

71 * > , 62; in der letzteren Stelle geht der Satz vorauf: .R.N athan (um 160) sagte:

In vi-; (8o hier) ist die Tora gegeben worden. Das stimmt mit der Meinung des

R. J ose (um 150) Ã ¼ berein" ; des letztern Meinung s. in A nm. f. | | viâ € ” , in der E rfurter

Tosephta-Handschrift 7? -' * , von Levy 4, 461* yiri vokalisiert, auch v? ? oder TZ ' be-

zeichnet, wie der Z usammenhang lehrt, die althebrà ¤ ische (samaritanische) Schrift;

das wird bestà ¤ tigt durch pMeg 1, 71" , 3: R. Levi (um 300) hat gesagt: N ach dem,

welcher sagte: ,In r* " 1 wurde die Tora gegeben' (wie oben R. N athan), war das ~

(auf den Gesetzestafeln) ein W underwerk. N ach dem, welcher sagte: ,In assyrischer

Schrift wurde die Tora gegeben* (wie Rabbi u. R. E l' azar aus Modicim) war das o

(anf den Gesetzestafeln) ein W underwerk. â € ” N ach der Tradition sollen nà ¤ mlich die

steinernen Gesetzestafeln bei der E ingravierung der Buchstaben và ¶ llig durchstochen


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worden sein, so daà Ÿ diese auf beiden Seiten der Tafeln sichtbar waren, vgl. Schab 104* .

W enn daher die Schrift auf den Gesetzestafeln als assyrische Schrift (Q uadratschrift)

zur A usfà ¼ hrung gelangt war, muà Ÿ te das haltlos gewordene Innere des o herausfallen,

was nur durch ein W under verhindert werden konnte. Dasselbe hà ¤ tte beim j ge-

schehen mà ¼ ssen, falls die Tora in Ra' ac gegeben worden wà ¤ re; denn in der alt-

hebrà ¤ ischen Schrift glich das > ' einem A uge O u. in der samaritanischen Schrift einem

auf der Spitze stehenden Dreieck V .â € ” Die W ortbedeutung von r? " (v? -) ist unsicher.

E inige haben nach V ? " .zerschmettern" Ra' ac als .gebrochene" Schrift gedeutet. Die

althebrà ¤ ische und noch mehr die samaritanische Schrift mit ihren Z ickzacklinien u.

A nsà ¤ tzen macht gegenà ¼ ber den festen u. geraden Z à ¼ gen der hebrà ¤ ischen Q uadratschrift

ja in der Tat den E indruck des Z erhackten u. Z erbrochenen. Richtiger denkt K rauà Ÿ ,

A rchà ¤ ol. 3, 138 f. an eingegrabene u. eingemeià Ÿ elte Schrift, was besonders durch die

Lesart 711 = .hineinstecken* nahegelegt zu werden scheint; er verweist dabei auf


J ohannes 5, 2 (N r. 2)

447

E piphanius, De X II gemmis c. 63, wo deession (Transkription von yj-i) mit .insculptum'

erklà ¤ rt wird. Danach wà ¤ re Rafac oder Da' ac soviel wie .Gravierschrift" . Man wà ¼ rde

dann der althebrà ¤ ischen Schrift diesen N amen, der, soweit wir sehen, erst im 2. nach-

christlichen J ahrhundert auftaucht, darum gegeben haben, weil man sie meist nur

noch von Inschriften her auf Mà ¼ nzen u. Steinplatten kannte. â € ” E ine Bestà ¤ tigung

dieser A nnahme kann man in Sanh21b (s. N r. 8, c) finden: W as ist (alt-)hebrà ¤ ische

Schrift? r-^ aj aps  « ms? Rab Chisda (t 309) antwortet: nsj' s-is an? .â € ” Levy 2, 470a

à ¼ bersetzt: .Z iegelartig hingestreckte Schrift* , u. fà ¼ gt hinzu: .Die hingestreckte, unter-

setzte Schrift, namentlich die samaritanischen Buchstaben, die teils einen breiten,

ziegelartigen Untersatz haben, teils auch auf zwei oder drei Schenkeln (Strichen) ruhen,

E strangelo." K rauà Ÿ ,A rchà ¤ ol. S, 137 f. à ¼ bersetzt: .Z iegelschrift" n. erklà ¤ rt den A usdruck

daraus, daà Ÿ .die Babylonier, welche diese Behauptung aufstellten (nà ¤ mlich daà Ÿ die

althebrà ¤ ische Schrift = Z iegelschrift sei), bei der obsoleten, à ¼ brigens ziemlich eckigen,

althebrà ¤ isch-samaritanischen Schrift an die ebenfalls obsolete, auf Z iegel aufgetragene


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K eilinschrift ihrer Heimat gemahnt wurden." 1 .Z iegelschrift* wà ¤ re hiernach soviel wie

.veraltete* Schrift. â € ” N Ã ¤ her liegt, .Z iegelschrift" zu deuten = Schrift, wie sie bei

Schreibmaterial aus Z iegeln à ¼ blich war â € ” eingravierte Schrift; dann wà ¼ rde sich

ruo « a-V ara sachlich mit Dafac oder Rafac decken.

a. Sota 33* : Rab J vhuda (f 299) hat gesagt: N iemals bete der Mensch um seine

Bedà ¼ rfnisse in der aramà ¤ ischen Sprache n* ai »  « u> V a (d. h. in der gewà ¶ hnlichen V olks-

sprache, sondern in der heiligen, hebrà ¤ ischen Sprache); denn R. J ochanan (t 279) hat

gesagt: W er um seine Bedà ¼ rfnisse in der aramà ¤ ischen Sprache betet, mit dem befassen

sich die Dienstengel nicht (um sein Gebet vor Gott zu bringen), weil die Dienstengel

die aramà ¤ ische Sprache nicht verstehn. . . . A ber verstehen denn die Dienstengel die

aramà ¤ ische Sprache nicht? (F orte, s. bei Lk 1,11 S.78.) | | Sota 49> > : Rab J oseph (f 333)

hat gesagt: W as soll in Babel die aramà ¤ ische Sprache (als jà ¼ discho V olkssprache)!

s. die Stelle ausfà ¼ hrlich in N r. 8, c. A ls weiteres Beispiel s. ebenda Sanh 21b.

b. Sota49> > : Rabbi hat gesagt: W as soll im Lande Israel die syrische (d. h. die

aramà ¤ ische) Sprache (als jà ¼ dische V olkssprache)! s. die unverkà ¼ rzte Stelle in N r. 3, c.

V gl. auch Br. des A risteas  § 11 in A nm. e; pMeg 1, 71b, 53 in N r. 3, 6.

C. Git 9, 8: E in Scheidebrief, den man hebrà ¤ isch r' ^ as (= aramà ¤ isch) geschrieben

hat n. dessen Z eugen griechisch (unterschrieben haben), (oder) den man griechisch ge-

schrieben hat u. dessen Z eugen hebrà ¤ isch (= aramà ¤ isch unterschrieben haben) . . ., ist

gà ¼ ltig. | | Meg2,1: .Liest man die E stherrolle als à œ bersetzung in irgendwelcher Sprache

(auà Ÿ er der biblisch-hebrà ¤ ischen), so genà ¼ gt man seiner Pflicht nicht (falls der Leser

den Urtex t versteht). A ber den F remdsprachigen (die das biblische Hebrà ¤ isch nicht

verstehen) darf man sie in der fremden Sprache vorlesen." â € ” Dazu Meg 18* : Liest
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man sie à ¤ gyptisch, p* ia » , elamitisch, modisch, griechisch, so genà ¼ gt man (wenn man

die hebrà ¤ ische Grundsprache versteht) seiner Pflicht nicht. . . . Liest man sie à ¤ gyptisch

den à „ gyptern, p-" ay den D « ia » , elamitisch den E lamitern, griechisch den Griechen vor,

so genà ¼ gen diese ihrer Pflicht. â € ” .Hebrà ¤ isch* kann n « " > a » in dieser Reihe nicht be-

deuten, da man ja einmal durch Lesen auf hebrà ¤ isch seiner Pflicht genà ¼ gen wà ¼ rde,

und da es sich zweitens um A ufzà ¤ hlung nichthebrà ¤ ischer Sprachen handelt; vielmehr

sind die B" a » neben den à ¤ gyptisch, elamitisch u. griechisch redenden J uden solche,

die das A ramà ¤ ische (= r « * ay) zur Muttersprache haben. | | Schab 115* : Sind (biblische

Bà ¼ cher) auf à ¤ gyptisch, mediscb, hebrà ¤ isch (= aramà ¤ isch), elamitisch, griechisch ge-

schrieben, ... so darf man sie (an einem Sabbat) aus einem Brande retten. â € ” K rauà Ÿ ,

A rchà ¤ ol. 8, 140, will in den beiden letzten Stellen unter p-t:? nicht das Hebrà ¤ ische =

A ramà ¤ ische, sondern das Iberische, d. h. die von den iberischen J uden im K aukasus

gesprochene Sprache verstanden wissen. E ine N Ã ¶ tigung dazu liegt nicht vor. W ohl

aber mà ¼ à Ÿ te es auffallen, wenn man in diesen A ufzà ¤ hlungen gerade diejenige J udenheit

1 N och andere V ermutungen à ¼ ber rnts* s « s; ps s. bei K rauà Ÿ ,A rchà ¤ ol. 3, 302. 40.

Darunter auch die, daà Ÿ statt nn: « s « ^ ars zu lesen sei ns' v; -: ara = hà ¤ à Ÿ liche Schrift.
448

J ohannes 5, 2 (N r. 2)

anberà ¼ cksichtigt gelassen hà ¤ tte, die in festgefà ¼ gter Masse im palà ¤ stinischen Matter-

lande wohnte u. das A ramà ¤ ische (das sogenannte Hebrà ¤ ische) zur Umgangssprache

hatte. | | TBB 11, 8 (413): Man darf Urkunden ans dem Hebrà ¤ ischen r « ia »  » s (d. h. A ra-

mà ¤ ischen) ins Griechische n. aas dem Griechischen ins Hebrà ¤ ische (= A ramà ¤ ische) Ober-

setzen O' im (wà ¶ rtlich: verà ¤ ndern), u. man gibt dazu eine gerichtliche Beglaubigung. â € ”

Urkunden, wie Scheidebriefe, Schuldscheine u. dergl. wurden regelmà ¤ à Ÿ ig aramà ¤ isch

aasgefertigt; wird bei ihnen von hebrà ¤ ischer A bfassung geredet, so ist damit eben

die aramà ¤ ische Sprache gemeint.

d. Git 9,8: (E in Scheidebrief, auf dem) ein Z euge ein vq? (d. h. ein aramà ¤ isch

sprechender J udo) ist u. der andre ein Grieche (d. h. ein hellenistischer J ude), ... ist

gà ¼ ltig. â € ” E benso werden hebrà ¤ ische (aramà ¤ isch redende) u. hellenistische J uden als

Z eugen nebeneinander erwà ¤ hnt Git 9,6; pBB 10,17 ° , 17 u. à ¶ .

e. Br. d. A rist.  § 11: Sie (die jà ¼ dischen Gesetze) bedà ¼ rfen einer Obersetzung; denn

man hat im jà ¼ d. Lande eine eigene Schrift, wie auch die à „ gypter ihre (besondere)
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Schrift haben, u. man redet eine eigene Sprache. Die A nnahme, daà Ÿ man die syrische

(= aramà ¤ ische) Sprache redet, ist nicht richtig, sondern es ist ein andrer Dialekt,

x a96 x ai tptavrjr idiav ix ovety. vnoX apà Ÿ à ¤ yoviai Z vQ ictx ji ^ Q ^ a9af tà ¶ < F ovx iauv,

à ¤ X X ' litgog Tqà ¶ nof. â € ” J osepbus A ntiq 12, 2,1 gibt diese Stelle so wieder: (Die Gesetze

der J uden,) da sie in deren Schrift u. Sprache geschrieben sind, verursachen keine

geringe Mà ¼ he, wenn sie in die griechische Sprache à ¼ bertragen werden. Denn es scheint

zwar ihre Schrift der der Syrer gleich zu sein u. ihre Sprache à ¤ hnlich zu lauten, aber

tatsà ¤ chlich ist sie ein eigener Dialekt.

/. TSanh 4,7 (421): R. J ose (b. Chalaphta, um 150) sagte: E sra wà ¤ re wà ¼ rdig ge-

wesen, daà Ÿ die Tora durch ihn gegeben wà ¼ rde, wenn ihm nicht Mose zuvorgekommen

wà ¤ re. Bei Mose wird von einem ,Hinaufgehn" geredet, u. bei E sra wird von einem

.Hinaufgehn" geredet. Bei Mose s. E x 19,8: Mose ging zu Gott hinauf; bei E sra

s. E sra 7,6: Dieser E sra ging von Babel hinauf. W ie es sich bei dem Hinaufgehn,

das von Mose ausgesagt ist, um das Lehren der Tora in Israel handelte, s. Dt 4,14,

so hat es sich auch bei dem Hinaufgehn, das von E sra ausgesagt ist, um das Lehren

der Tora in Israel gehandelt, s. E sra 7,10: Denn E sra hatte sein Herz darauf gerichtet,

die Tora J ahves zu erforschen n. zu tun u. in Israel Satzung u. Recht zu lehren. (Die

gleiche A ussage von ihrem ,Hinaufgehn" u. der gleiche Z weck ihres Hinaufgehens

là ¤ à Ÿ t Mose u. E sra als gleichwertig erscheinen, wodurch der Satz erhà ¤ rtet wird, daà Ÿ

E sra geeignet gewesen wà ¤ re, als Mittler des Gesetzes zu dienen.) A uch durch E sra

wurde (wenn nicht die Tora, so doch) eine Schrift u. eine Sprache gegeben; s. E sra 4,7:

.Die Schrift des Briefes war aramà ¤ isch geschrieben u. aramà ¤ isch verdolmetscht" ; wie

seine V erdolmetschung aramà ¤ isch war, so war auch seine Schrift aramà ¤ isch.1 F erner
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heià Ÿ t es Dn 5,8: ,Sie vermochten die Schrift nicht zu lesen u. die Deutung dem K à ¶ nig

kundzutun" , das lehrt, daà Ÿ sie (Schrift u. Sprache) an jenem Tage gegeben war (denn

weil sie eben etwas N eues war, wurde sie nicht verstanden). F erner heià Ÿ t es Dt 17,18:

.E r (der K à ¶ nig) schreibe sich diese zu verà ¤ ndernde Tora auf" (so der Midr), d. h. die

Tora wird dereinst (in ihrer Schrift) verà ¤ ndert werden. â € ” Dasselbe als Bar pMegl,

711> , 58; Sanh 21b. â € ” F erner s. Sanh 21 b u. pMÂ » g 1,71 b, 56 in N r. 3, e u. b, auch Rabbis

A usspruch TSanh 4,7 (422) oben im Tex t.

g. Der A usdruck .assyrische' Schrift mehrfach in den nà ¤ chstfolgenden Z itaten

n. in N r. 3, b u. c. II TSanh 4, 7 (422): W arum wird der N ame (der durch E sra ein-

gefà ¼ hrten Schrift) .assyrische Schrift* genannt? W eil sie mit ihnen (den Israeliten)

aus A ssyrien heraufgezogen ist. â € ” Dasselbe Sanh 22Â » ; als A utor ist nach dem Z u-

sammenhang R. J ose b. Chalaphta (um 150) anzunehmen; in pM" g 1,71b, 58; pSo(a 7,

21c, 15 R. Levi (um 300) A utor.

' Man beachte, daà Ÿ unter aramà ¤ ischer Schrift, wenn anders E sra 4, 7 beweiskrà ¤ ftig

sein soll, die sogenannte assyrische Schrift verstanden sein muà Ÿ ; denn nur um deren

E infà ¼ hrung durch E sra handelt es sich im vorliegenden Z usammenhang


J ohannes 5.2 (N r. 2) 449

h. Sanh 22* : W arum wird die Schrift die ,assyrische' Schrift genannt? W eil

sie in der Schrift gerade ist. â € ” N ach dem Z usammenhang wà ¤ re Rabbi A utor dieser

Deutung. â € ” Dasselbe anonym pMÂ « g 1, 71b, 57; pSota 7, 21c, 14. | | TSanh 4, 8 (422):

W arum wird die Schrift die .assyrische" Schrift genannt? W eil sie (die Israeliten)

durch ihre Schrift gepriesen sind. â € ” N ach dem Z usammenhang rà ¼ hrt diese Deutung

von R. E l' azar aus Modifim (| um 135) her.

/. Z Â ° b 62Â » Bar: R. E lifezer b. J afaqob (I., um 90) sagte: Drei Propheten zogen

mit den Israeliten aus dem (babylonischen) E x il herauf. Der eine legte ihnen Z eugnis

ab betreffs (des Umfangs) des A ltars u. betreffs der Stelle des A ltars. Der andre be-

zeugte ihnen, daà Ÿ man Opfer darbringen dà ¼ rfe, auch wenn kein Heiligtum vorhanden

sei. Und der dritte bezeugte ihnen betreffs der Tora, daà Ÿ sie mit assyrischer Schrift

r-iisK zu schreiben sei. â € ” Raschi nimmt wohl mit Recht an, daà Ÿ unter den drei

Propheten Haggai, Sacharja u. Maleachi zu verstehen sind. Der Meinung, daà Ÿ Maleachi

die assyrische Schrift fà ¼ r die Tora gefordert habe, dà ¼ rfte dann weiter die spà ¤ ter von

R. J ehoschua; b. Q archa, um 150, vertretene A nnahme zugrunde gelegen haben, daà Ÿ


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Maleachi identisch sei mit E sra, der ja nach der Tradition die aramà ¤ ische Sprache

u. die assyrische Schrift eingefà ¼ hrt haben soll. Die Gleichung kit » m -: » " ;  « s. Meg

15* .| | Tr. Sopli ° rim 1  § 6: Hat man (die Tora) in irgendeiner Sprache, in irgend-

einer Schrift (auà Ÿ er der biblischen Sprache u. der assyrischen Schrift) abgeschrieben,

so darf man daraus nicht (Ã – ffentlich) vorlesen, bis sie in der assyrischen Schrift ge-

schrieben ist. | | In bezng auf die E stherrolle sagt auch Meg 2,2: Man gentigt seiner

Pflicht (am Purimfest die E stherrolle zu lesen) erst, wenn sie in assyrischer Schrift

(u. der dazu gehà ¶ rigen alttestamentlichen Sprache), auf einem Buche (einer Rolle) u.

mit Tinte geschrieben ist. â € ” TMeg 2, 6 (223): Immer erst genà ¼ gt man seiner Pflicht,

wenn die E stherrolle geschrieben ist in assyrischer Schrift, in hebrà ¤ ischer Sprache,

anf Pergament, mit Tinte. â € ” Schab 115b Bar: Z wischen den heiligen BÃ ¼ chern u. der

E stherrolle besteht nur der Unterschied, daà Ÿ die heiligen Bà ¼ cher in jeder Sprache ge-

schrieben werden dà ¼ rfen, wà ¤ hrend die E stherrolle in assyrischer Schrift, auf einem

Buch (Rolle) u. mit Tinte geschrieben sein muà Ÿ .

k. M" g 1,8: Z wischen den heiligen BÃ ¼ chern u. den Gehetsriemenu.TÃ ¼ rpfostenkapseln

besteht nur der Unterschied, daà Ÿ die heiligen Bà ¼ cher in jeder Sprache geschrieben werden

dà ¼ rfen, wà ¤ hrend die Gebeteriemen u. Tà ¼ rpfostenkapseln nur in assyrischer Schrift

(u. da2u gehà ¶ riger hebrà ¤ ischer Sprache) geschrieben werden. | | Meg 9" Bar: Gebets-

riemen u. Tà ¼ rpfostenkapseln dà ¼ rfen nur in assyrischer Schrift geschrieben werden.

/. TMeg 2,5 (223): R.Melr (um 150) reiste einmal nach (K lein) A sien, um ein Schalt-

jahr einzusetzen, und er fand dort keine E stherrolle vor, die â € ž hebrà ¤ isch" geschrieben

war. Da schrieb er sie aus seinem Gedà ¤ chtnis (wà ¶ rtlich: aus seinem Munde) auf u. las

daraus vor. â € ” Dasselbe als Bar pMeg 4, 74d, 46. â € ” Hier steht p » i3J ohne Z weifel fà ¼ r
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das sonst à ¼ bliche r-iis » , s. die Z itate in i u. k.

m. J ad 4, 5: Die aramà ¤ ischen Stellen in E sra u. Daniel verunreinigen die Hà ¤ nde

(d. h. sie sind fà ¼ r ebenso heilig anzusehen, wie die à ¼ brigen Teile des alttest. K anons).

A ramà ¤ ische Stellen, die man in (alt-)hebrà ¤ ischer Sprache schreibt, u. hebrà ¤ ische Stellen,

die man in aramà ¤ ischer Sprache oder in (alt-)hebrà ¤ iscber Schrift (= Rafac) schreibt,

verunreinigen nicht die HÃ ¤ nde. Sie verunreinigen immer erst (die HÃ ¤ nde), wenn man

sie in assyrischer Schrift, auf Pergament n. mit Tinte schreibt. â € ” Die althebrà ¤ ische

Schrift " > 3V 3P3 verhà ¤ lt sich hiernach zur assyrischen Schrift wie Profanes zu Heiligem.

â € ” Der zweite Teil dieser Mischna wird Meg 8b so zitiert, daà Ÿ fà ¼ r r-isj = .hebrà ¤ ische

Sprache' oder .hebrà ¤ ische Stellen" eingesetzt ist k" " 1. = Bibelstelle. | | Tr. Sepher

Tora 1  § 8: Man darf ein (fà ¼ r den à ¶ ffentlichen Gebrauch bestimmtes) Torabuch nicht

hebrà ¤ isch râ € ” zy (d. h. in althebrà ¤ ischer Schrift) oder medisch oder elamitisch oder

griechisch schreiben. â € ” Im Traktat Soph' ' rim 1  § 6 steht â € ž aramà ¤ isch" statt â € ž elamitisch" ;

i-" 3-j neben râ € ” ay beweist aber, daà Ÿ letzteres nicht wie in den Stellen in A nm. e

= aramà ¤ isch gedeutet werden kann, sondern â € ž hebrà ¤ isch" bedeuten muà Ÿ , nur daà Ÿ es

sich nicht auf die althebrà ¤ ische Sprache, sondern auf die althebrà ¤ ische Schrift bezieht. | |

Strack n. Billerbeck. N T II. 29


450 J ohannes 5,2 (N r. 2.8)

Schab llà ¶ b: A ramà ¤ ische Schriftstellen, die man als * yn schreibt (d. h. wie die

à œ brigen Schriftabschnitte in hebrà ¤ ischer Sprache) oder tcp « d. h. hebrà ¤ ische Stellen,

die man in aramà ¤ ischer Sprache oder in (alt-)hebrà ¤ ischer Schrift (= Rasac) schreibt,

darf man (an einem Sabbat wegen der sich mà ¶ glichenfalls darin befindlichen Gottes-

namen) aus einem Brande retten, u. es ist nicht nà ¶ tig, dies erst von den aramà ¤ ischen

Stellen zu sagen, die sich in E sra, Daniel u. der Tora finden. (A ls aramà ¤ ische Stellen

in der Schrift galten auà Ÿ er den betreffenden A bschnitten in E sra n. Daniel: Gn 31,47

wegen  » mint > i » i u. J er 10,11; s. pSota 7,21c, 7 u. GnR 74 (48a); in diesen beiden

Q uellen wird auch noch Dn 2, 4 wegen rvois zu den aramà ¤ ischen Schriftstellen ge-

rechnet; Gn 31,47 allein wird Schab 115b u. Meg 9* genannt; ferner Ps 139, 17 wegen

â –   np- Sanh 88b u. E sth 1,20 wegen d; pb n. t Meg 9 » )| | n « a » ars auch Sanh 21b,

s. N r. 8, c; ferner vgl. pMÂ ° g I, 71 b, 56 in N r. 8,6.

tl. Siehe Sanh 21b in N r. 8, e.

3. A ls .hebrà ¤ ische" Sprache wird endlich das sog. .N euhebrà ¤ ische*

bezeichnet. Obwohl das Hebrà ¤ ische nach dem E x il als V olkssprache


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in Palà ¤ stina allmà ¤ hlich verstummte, hà ¶ rte es darum doch nicht auf,

in bestimmten engeren K reisen eine lebende Sprache zu sein. Das be-

weisen nicht bloà Ÿ die nachex ilischen Bà ¼ cher des A T.s, sondern auch die

A pokryphen u. Pseudepigraphen, soweit sie ursprà ¼ nglich in hebrà ¤ ischer

Sprache abgefaà Ÿ t waren; s. dazu Schà ¼ rer* 3,188â € ” 420; Strack, E inl. in

das A T6166â € ” 182; Dalman, W orte J esu 1,10ff.; ferner die E inleitungen

zu den betreffenden Schriften bei K autzsch, Die A pokryphen u. Pseud-

epigraphen. â € ” In der tannartischen Periode (bis etwa 200 n. Chr.) wurde

dann das Hebrà ¤ ische in den gelehrten Schulen Palà ¤ stinas zu dem sog.

N euhebrà ¤ ischen fortgebildet, wie es in den literarischen E rzeugnissen

dieser Periode, in Mischna, Tosephta u. den halakhischen Midraschim

vorliegt. Daà Ÿ das N euhebrà ¤ ische namentlich in bezug auf W ortschatz u.

Syntax seine Besonderheiten der alttestamentl. Sprache gegenà ¼ ber habe,

war den jà ¼ dischen Gelehrten natà ¼ rlich nicht unbekannt;  » gleichwohl be-

zeichneten sie auch die neue Sprache kurzweg als .hebrà ¤ ische* Sprache,* >

ja sie trugen sogar kein Bedenken, auf sie auch den A usdruck â € ž heilige

Sprache* anzuwenden,c ein Beweis, wie sehr man im letzten Grunde

von ihrer Identità ¤ t mit dem biblischen Hebrà ¤ isch à ¼ berzeugt gewesen ist.

C. fA Z 58b: B. A si (um 300) fragte den R. J ochanan (f 279): W ie verhà ¤ lt es sich

mit dem W ein, den ein N ichtJ ude gemischt hat i:bs (darf man ihn trinken oder nicht)?

E r antwortete ihm: Sage doch ' in (ebenfalls = er hat gemischt)! E r sprach zu ihm:

Ich habe geredet, wie geschrieben steht Spr 9,2: , Sie hat ihr Schlachtvieh geschlachtet,

ihren W ein gemischt" n:o « .E r antwortete: Die Sprache der Tora ist fà ¼ r sich, u. die
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Sprache der Gelehrten ist fà ¼ r sich. W ie ist es (mit dem Gegenstand der F rage)?

E r sprach zu ihm: E r ist verboten. j| Q id 70" : Rab J ehuda (t 299) kam u. traf den

Rab N ach man, wie er ein Gelà ¤ nder machte. E r sprach zu ihm: Ist der Herr nicht

der Meinung des Rab Huna b. Idi, der im N amen Sch « mu8ls (f 254) gesagt hat: W enn

jemand zum V orsteher einer Gemeinde ernannt ist, so ist ihm die A usfahrung einer

A rbeit vor drei Menschen verboten? E r antwortete ihm: E s ist nur ein StOckchen

Gelà ¤ nder kp" ih)j; , das ich gemacht habe. E r sprach zu ihm: Ist njjq (= Gelà ¤ nder),

wie die Tora sagt, denn unschà ¶ n oder n^ -np (= Z aun), wie die Gelehrten sagen (daà Ÿ

du das W ort hp' ^ m gebrauchst)? j Chul 137b: A ls Isi b. Hini (nach Palà ¤ stina) hinauf-

gezogen war, traf ihn R. J ochanan (f 279), wie er seinen Sohn a-' -rr (als Plural von

in? Mutterschaf) lehrte. E r sprach zu ihm: Lehre ihn (als Pluralform) r-V rt-. E r
J ohanne « 5, 2 (N r. 3.4)

451

antwortete ihm: (Ich lehre) wie geschrieben steht Gn 32,15: 200 Mutterschafe o-V rr.

E r sprach zu ihm: Die Sprache der Tora ist fà ¼ r sich, die Sprache der Gelehrten ist fà ¼ r sich.

b. pMÂ « g 1, 71b, 58: R. J onathan ans BethGubrin (- E leutheropolis, um 270) hat

gesagt: V ier Sprachen sind schà ¶ n, daà Ÿ sich die W elt ihrer bediene; diese sind: die

griechische zum Gesang, die rà ¶ mische zum K rieg, die syrische (= aramà ¤ ische) zur

Trauerklage u. die hebrà ¤ ische ^ a » zur Rede. E inige sagen: A uch die assyrische (mit

ihren Buchstaben) zum Schreiben. â € ” Dasselbe pSota 7,21Â ° , 10; MidrE sth 1,22 (91b);

Midr Ps 31 Â § 7 (120b). R. J onathan hat bei diesen W orten naturlich nicht an die

Sprache der Bibel, sondern an das Hebrà ¤ ische gedacht, das zu seiner Z eit in den

Schulen gesprochen wurde, d. h. an das N euhebrà ¤ ische. | | pM* g 1, 71 b, 56: Das A ssyri-

sche hatte eine (schà ¶ ne) Schrift, aber keine (ausgebildete) Sprache; das (A lt-)Hebrà ¤ ische

" â –    » 3 » hatte eine (ausgebildete) Sprache, aber keine (schà ¶ ne) Schrift (So urteilt die

spatere Z eit, der die assyrische Schrift fà ¼ r heilig galt, Ober die Racao-Schrift, die

profan gewordene althebrà ¤ ische Schrift.) Da erwà ¤ hlten sich die Israeliten (zur Z eitE sras)
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die assyrische Schrift (Q uadratschrift) u. die hebrà ¤ ische Sprache ^  « fs (das spà ¤ tere

rabbinische Hebrà ¤ isch, von dem der A utor obiger Sà ¤ tze annimmt, daà Ÿ es in den Schulen

schon in den Tagen E sras ebenso gesprochen worden sei, wie zu seiner eigenen Z eit).

Parallelstellen: pSota 7, 21 â € ¢ , 13; Midr E sth 1,22 (91b); vgl. auch Sanh 21 b in A nm. e.

C. Sota 49b: Rabbi hat gesagt: W as soll im Lande Israel die syrische (= aramà ¤ ische)

Sprache? E ntweder die heilige Sprache  « niprt ^ iitfs oder die griechische Sprache (ist

dort zu sprechen). Rab J oseph (f 333) hat gesagt: W as soll in Babel die aramà ¤ ische

Sprache? E ntweder die heilige Sprache oder die persische Sprache (ist dort zu sprechen).

â € ” Mit der heiligen â € ž Sprache" ist das Hebrà ¤ ische gemeint, das zu Rabbis u. Rab

J osephs Z eit in den gelehrten Schulen gesprochen worden ist Die Geringschà ¤ tzung

der aramà ¤ ischen V olkssprache ist hier unverkennbar. II Sanh 21b; Mar Z utra (um 300),

es ist auch gesagt worden: MartUqba (wohl der J Ã ¼ ngere um 270) hat gesagt: A n-

fà ¤ nglich wurde die Tora Israel in der (alt-(hebrà ¤ ischen Schrift (Rafao-Schrift) u. der

heiligen Sprache gegeben. Dann wurde sie ihnen wieder in den Tagen E sras in der assyri-

schen Schrift (Q uadratschrift) u. in der aramà ¤ ischen Sprache gegeben (insofern sie

E sra in der aramà ¤ ischen Sprache das V olk lehrte). Man wà ¤ hlte (das ist das dritte

Stadium) fà ¼ r Israel die assyrische Schrift u. die heilige Sprache aus u. à ¼ berlieà Ÿ die

(alt-)hebrà ¤ ische Schrift u. die aramà ¤ ische Sprache den Idioten. W er sind die Idioten?

Rab Chisda (f 309) hat gesagt: Dii Samaritaner. W as ist die alt-hebrà ¤ ische Schrift?

Rab Chisda hat gesagt: Die Z iegelsprache (dazu s. oben N r 2). â € ” Die Parallelstelle

pMeg 1,71 b, 56 (s. A nm. 6) liest im Schluà Ÿ satz .hebrà ¤ ische" Sprache fà ¼ r .heilige" Sprache:

wie mit jener das N euhebrà ¤ ische gemeint ist, so auch mit dieser.

4. Genau so wie die rabbinischen Gelehrten hin u. wieder vom


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.Hebrà ¤ ischen" reden, wo sie das A ramà ¤ ische meinen (s. N r. 2), hat

auch J osephus den A usdruck .hebrà ¤ isch" zur Bezeichnung sowohl des

eigentlichen Hebrà ¤ ischen als auch des A ramà ¤ ischen oder Syrischen

gebraucht. Selbstverstà ¤ ndlich war dem J osephus nicht unbekannt, daà Ÿ

beide Sprachen voneinander zu unterscheiden seien. So stellt er sie

zB A ntiq 10,1,2 einander gegenà ¼ ber: .A ls Rabsaqe diese W orte (2 K g

18, 26 ff.) hebrà ¤ isch (ià Ÿ gaiari' , Grundtex t nw) sprach â € ” der Sprache

war er nà ¤ mlich kundig â € ” , bat ihn E ljaqim, welcher befà ¼ rchtete, die

Menge mà ¶ chte es hà ¶ ren u. in Bestà ¼ rzung geraten, daà Ÿ er syrisch

(avQ uni, Grundtex t roian » ) reden mà ¶ chte. Da aber der Heerfà ¼ hrer

(Rabsaqe) seinen A rgwohn u. seine Besorgnis durchschaute, antwortete

er ihm mit stà ¤ rkerer u. durchdringender Stimme, indem er auf hebrà ¤ isch

(ià Ÿ Q aiati, Grundtex t n-n-im) sagte usw. Hier hat J osephus das Hebrà ¤ ische

29Â »
452

J ohannes 5, 2 (N r. 4)

u. Syrische (A ramà ¤ ische) streng voneinander unterschieden. E benso

nennt er A ntiq Prooem 2 u. A ntiq 12,2,5 die alttestamentlichen BÃ ¼ cher

richtig â € ž hebrà ¤ ische Schriften" ià Ÿ gaix d yga^ ifiaia. F erner druckt er sich

genau u. zutreffend aus, wenn er A ntiq 3,6,5. 7 u. 3,12,3 sagt, daà Ÿ die

 » Hebrà ¤ er* die E ngelgestalten à ¼ ber der Bundeslade x sQ  ° và Ÿ * H (= cai-a)

oder 100 Minen x lyx ctQ eg (= -152) oder das 50. J ahr iutà Ÿ rjkog (= ba/n)

nennen. A ber ungenau ist es, wenn er A ntiq 1,1,1 u. 3,10,6 behauptet,

daà Ÿ in der Sprache der â € ž Hebrà ¤ er" der Ruhetag aà ¤ à Ÿ à Ÿ ara u. das Pfingst-

fest aaaQ & a heià Ÿ e; denn die entsprechenden A usdrà ¼ cke etna » u.  « rnss

gehà ¶ ren nicht dem hebrà ¤ ischen, sondern dem aramà ¤ ischen W ortschatz

an. â € ” N ach A ntiq 11, 5, 6 hà ¶ rt N ehemia in der N à ¤ he von Susa, wie

sich einige der Stadt zueilende W anderer auf â € ž hebrà ¤ isch" ià Ÿ gaiari

unterhalten. Das veranlaà Ÿ t ihn, die F remdlinge anzusprechen, von denen

er dann erfà ¤ hrt, daà Ÿ sie aus J udà ¤ a gekommen sind. Das Hebrà ¤ ische,
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das die F remdlinge gesprochen haben, ist ohne Z weifel das eigentliche

Hebrà ¤ ische gewesen; denn das Ungewà ¶ hnliche ihrer Sprache wurde ja

die V eranlassung, daà Ÿ N ehemia sie anredete. J osephus sagt also mit

Recht, daà Ÿ sie ià Ÿ gaiari miteinander redeten. A ls Gegenstà ¼ ck hierzu

sei verwiesen auf A ntiq 18, 6,10. Hier à ¼ berbringt Marsyas, ein F rei-

gelassener des A grippa, diesem die N achricht vom Tode des K aisers

Tiberius, indem er ihm in der Sprache der Hebrà ¤ er yhà ¶ aor) % fj ' E à Ÿ ^ aiuv

zuruft: â € ž Der LÃ ¶ we ist gestorben." Um von den anwesenden RÃ ¶ mern

nicht verstanden zu werden, bedient sich Marsyas bei seiner Meldung

nicht des Griechischen, sondern der den Rà ¶ mern unverstà ¤ ndlichen

Landessprache, d. h. des A ramà ¤ ischen â € ” u. doch là ¤ à Ÿ tJ osephus den

Marsyas seine Botschaft in der Sprache der Hebrà ¤ er ausrichten. â € ”

A ntiq 3, 7,2 sagt J osephus, daà Ÿ Mose den Gà ¼ rtel der Priester à ¤ à Ÿ avy&

genannt habe. Das ist das hebrà ¤ ische asa « , zBE x 28,4. â € ž W ir aber,

so fà ¤ hrt J osephus fort, nennen ihn ifitlav, was wir von den Babyloniern

gelernt haben; denn so wird er (der GÃ ¼ rtel) bei ihnen genannt." â € ”

Dem s/iiav entspricht das aus dem Persischen stammende Lehnwort

-,^ pn oder K jjrfrj,1 das durch das Ostaramà ¤ ische der babylonischen J uden

in idas W estaramà ¤ ische der Palà ¤ stiner Ubergegangen war. W enn nun

J osephus von sich u. seinen palà ¤ stinischen Landsleuten sagt, daà Ÿ sie

den Gà ¼ rtel mit dem aramà ¤ ischen ifitav bezeichneten, so geschah das

eben, weil zu seiner Z eit das A ramà ¤ ische die Umgangssprache in

Palà ¤ stina war; â € ” u. doch nennt er an einer andren Stelle das Reden in
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der aramà ¤ ischen Landessprache ein ià Ÿ < > ai £ eiv, ein Reden in hebrà ¤ ischer

Sprache. So sagt er Bell J ud 6,2,1 von einer Rede, die er an die J eru-

salemer sicherlich in der aramà ¤ ischen V olkssprache gerichtet hat, daà Ÿ

1 Targ Onk gebraucht T" sn, wart fà ¼ r bjsk E x 28,4. 89. 40; 39,29; Lv 16,4; da-

gegen fà ¼ r 3 « fn (Binde) E x 98, 8. 27. 28; 29, 5; 39,5. 20. 21. Im Targ J eruach I. dient

es nur als E rsatz fà ¼ r asn in den angefahrten Stellen, wà ¤ hrend asas wiedergegeben

wird mit â –   rfafc, k^ Â » p,.


J ohannes 5, 2 (N r. 5. 6); 5,4 (Â « )

453

er sie auf hebrà ¤ isch (eà Ÿ Q a% a> v) gehalten habe. â € ” Man erkennt aus

diesen Beispielen, daà Ÿ J osephus jedenfalls keinen W ert darauf gelegt

hat, zwischen hebrà ¤ isch u. aramà ¤ isch à ¼ berall streng zu unterscheiden.

5. Hiernach kann es nicht wundernehmen, wenn auch im N T einige

W à ¶ rter als  » hebrà ¤ isch" bezeichnet werden, die in W irklichkeit ara-

mà ¤ isch sind; so J oh 5,2 Brj9eodd = R^ pn rva (Stà ¤ tte der Barmherzig-

keit), nach andrer Lesart Brj&  £ a9d, Bri& aaufd, Brj £ e& d = nppy nra

(Olivenort); ferner raà Ÿ à Ÿ a& à ¤ =  « na » (E rhà ¶ hung) oder = x i-inas (freier

Platz)1 J oh 19,13; rolyo& à ¤ = wjb^ j (Schà ¤ del) J oh 19,17 u. faà Ÿ ' à Ÿ ovvt =

" iia-i (mein Herr, mein Meister) J oh 20,16. â € ” E benso wird man die

aramà ¤ ische Sprache vorauszusetzen haben bei der Inschrift à ¼ ber J esu

K reuz, obwohl diese nach J oh 19,20 auf, hebrà ¤ isch" sà Ÿ qaiazi geschrieben

war; ferner bei der A nsprache des A postels Paulus an die V olksmenge

A pg22,lff., auch wenn es das. 21,40; 22,2 heià Ÿ t, daà Ÿ sie in hebrà ¤ ischer
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Sprache ift eà Ÿ gatSi diaX ex ry gehalten worden sei. In beiden F à ¤ llen

handelte es sich um eine E inwirkung auf das V olk; die war natà ¼ rlich

nur durch die Sprache des V olkes, d. h. durch das A ramà ¤ ische, zu er-

zielen. â € ” A uch A pg26,14 wird bei der .hebrà ¤ ischen" Sprache tj? eà Ÿ gatdi

dux X s' x Ty an das A ramà ¤ ische zu denken sein. â € ” Dagegen hat man das

eà Ÿ qaiaviin der Offenb J oh in der wà ¶ rtlichen Bedeutung = .auf hebrà ¤ isch"

zu fassen, da dem ' A à Ÿ addà ¼ v 9,11 das hebrà ¤ ische th?  « u. dem ' A Q uayedmv

16,16 das hebrà ¤ ische iw? in (Berg Megiddo) entspricht. â € ” Z um Ober-

gang des wsjp in Mayeidm s. LX X J os 17,11; Ri 5,19; 2K g 9.27; 2 Chr 35,22.

6. Bt] & ta6a = sotpn ma .Stà ¤ tte der Barmherzigkeit" ; vgl. das moderne

Charit^ . â € ” Delitzsch, Talmud. Studien in der Z eitschr. fà ¼ r lutherische

Theologie, 1856 S. 4 erklà ¤ rt Brfteadd = votpt » ma, d. h. .Haus mit

SÃ ¤ ulenhallen" (tbcx = " reo = tttod). â € ” A ndre Lesarten wie Brj^ a& d,

Brjd-oaidd, Bt]  £ e& d gehen zurà ¼ ck auf shjm ma = .Olivenort" .â € ” Be £ e& d

hieà Ÿ à ¼ brigens nach J osephus, Bell J ud 5,4,2 auch die nà ¶ rdlichste V orstadt

J erusalems; wenn aber J osephus den N amen = x aivrj n6X i$ erklà ¤ rt, so

ist das irrefà ¼ hrend. Bereitet =  « mt -< a heià Ÿ t nur .Olivenort" .V ermut-

lich will J osephus mit jener E rklà ¤ rung sagen, daà Ÿ die V orstadt Bezetha

auch .N eustadt" x cuvrj nohg genannt worden sei.

5,4 SÃ „ : Denn ein E ngel kam von Z eit zu Z eit herab . . .

u. erregte das W asser.

Die Pseudepigraphen erwà ¤ hnen den .Geist (E ngel) des Meeres"

Henoch 60,16; .Geister des W assers" Henoch 69,22 (vgl. à ¤ yyskos tà ¤ v


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vddrtov Offb 16,5); E ngelmà ¤ chte, die à ¼ ber das W asser, à ¼ ber die F là ¼ sse

u. Meere gesetzt sind, Henoch 61,10; 66,2; slav. Henoch 19,4. â € ” à œ ber

die im rabbin. Schrifttum erwà ¤ hnten E lementargeister s. bei Offb 16,5.

Z ur E rregung des W assers durch .Geister* vgl. LvR24 (122d): ,E r sende dir

Hflfe vom Heiligtum" Ps 20,3. R. Berekhja (um 340) hat im N amen des R. Simon

(um 280) gesagt: In meinem Heimatsort (lies n:ripa statt -jpipa) begegnete es ein-

1 So Dalmon, s. bei J oh 19,13.


454

J ohannes 5, 4 ( « . » ); 5,7.10 (N r. 1)

mal dem A bba J ose aus ^ ajthor,1 der an einer Q uelle saà Ÿ u. studierte, daà Ÿ ihm der

Geist um* erschien, der dort (in der Q uelle) wohnte. E r sprach zu ihm: Ihr wià Ÿ t,

wie viele J ahre ich hier wohne, u. ihr kommt hier heraus u. eure W eiber des A bends

u. beim V ollmond (andre Lesart: des Mittags x irrc), ohne daà Ÿ ihr beschà ¤ digt worden

seid. Und nun sollt ihr wissen, daà Ÿ jener bà ¶ se (schà ¤ dliche) Geist hier wohnen will,

u. der wird die Leute schadigen! E r antwortete ihm: W as sollen wir tun? E r sprach

zu ihm: Geh u. bezeuge es den Ortsbewohnern u. sage ihnen: W er einen Hammer,

wer einen Spaten, wer eine Schaufel hat â € ” die sollen morgen beim A ufgang der

Sonne hier herauskommen u. auf die Oberflà ¤ che des W assers blicken; u. sobald sie

eine V erwirrung des W assers (Â « --Â » t n; ? ? ! ^ = E rregung oder Strudel im W asser)

sehen, sollen sie mit den eisernen Gerà ¤ tschaften drauf losschlagen u. rufen: â € ž Der

Unsrige hat gesiegt! 1' Und sie sollen von hier nicht fortgehen, bis sie geronnenes

Blut auf der Oberflà ¤ che des W aasers sehen. E r ging u. bezeugte es den Ortsbewohnern

u. sagte es ihnen. W er einen Hammer, wer einen Spaten, wer eine Schaufel hatte â € ”
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die gingen am nà ¤ chsten Tage beim A ufgang der Sonne hinaus u. blickten auf das

W asser. A ls sie eine V erwirrung im W asser sahen, schlugen sie mit den eisernen

Gerà ¤ tschaften drauf los u. riefen: â € ž Der Unsrige hat gesiegt, der Unsrige hat gesiegt! *

Und sie gingen nicht eher von dort fort, als bis sie etwas wie geronnenes Blut auf

der Oberflà ¤ che des W assers sahen. Siehe, hier ist der Schluà Ÿ vom Leichteren auf das

Schwerere gestattet: wenn die Geister, die ohne RÃ ¼ cksicht auf Beistand geschaffen

sind, des Beistandes bedà ¼ rfen, um wieviel mehr gilt das dann von uns, die wir fà ¼ r

den Beistand geschaffen sind! Das meint: â € ž E r sende dir Hilfe vom Heiligtum."

Parallelstellen: TanchB D* wiTp  § 9 (89a); Midr Ps 20  § 7 (88b).

5,4 SB: W er nun zuerst hineinstieg, . . . der wurde gesund.

V ergleichen là ¤ à Ÿ t sich die E rzà ¤ hlung LvR 22 (121 b): R. Tanchuma (um 380) hat

gesagt: A uch durch das W aaser richtet Gott seine Sendung aus (là ¤ à Ÿ t er seine A b-

sichten verwirklichen). E s geschah einmal, daà Ÿ ein mit Grind Behafteter hinabging,

ura im Meer von Tiberias zu baden. Da traf es sich, daà Ÿ es gerade die Stunde war,

da der Brunnen der Mirjam (der Israel auf der W Ã ¼ stenwanderung begleitet hatte u.

nach dem Tode der Mirjam in das Meer von Tiberias zurà ¼ ckgezogen worden war)

à ¼ berstrà ¶ mte, u. er badete darin u. wurde geheilt W o ist der Brunnen der Mirjam?

R. Chijja b. A bba (um 280) hat gesagt: E s steht geschrieben N u 21, 20: â € ž Und er wird

erblickt à ¼ ber der W à ¼ ste" (so der Midr, der V ers 20c auf den Brunnen V ers 17f. be-

zieht). W er auf die Spitze des Berges der W Ã ¼ ste (an der N ordostspitze des Toten

Meeres) hinaufsteigt u. etwas wie ein kleines Sieb im Meer von Tiberiaa sieht â € ” das

ist der Brunnen der Mirjam. â € ” Parallelstellen: Midr Q oh 5,8 (27Â » ); N uR 18 (185b);

TanchB rpn  § 1 (50* ); ferner vgl. N uR 19 (187e); Tanch rpn 230 » ; TanchB npn  § 50
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(64b); pK il9,82c,39; pK eth 12, 35\ 41; Schab 35Â » ; Midr Ps 24 Â § 6 (103b).

5,7: E in andrer steigt vor mir hinab.

E ine Heilung, die ebenfalls davon abhà ¤ ngt, daà Ÿ der betreffende

Mensch zuerst ans W asser kommt, wird erwà ¤ hnt:

pB* rakh 5,9 » , 52: W as hat es fà ¼ r eine Bewandtnis mit dem der bunt-

gefleckten Schlange (die in der Parallelstelle BÂ « rakh 33Â » â € ” s. bei RÃ ¶ m 5, 15 N r. 2 â € ”

ii-> y heià Ÿ t)? W enn sie einen Menschen gebissen hat u. der Mensch kommt zuerst

ans W asser, so stirbt die Schlange, wenn aber die Schlange zuerst ans W asser

kommt, stirbt der Mensch.

5,10: E s ist Sabbat u. dir nicht erlaubt, das Bett zu tragen.

1. Unter den 39 Hauptarbeiten rnat^ rj wsk, die nach Schab 7,2 am

Sabbat verboten sind (s. bei Mtl2,2 S.615f.), wird zuletzt genannt das

1 Midr Ps20  § 7 heià Ÿ t der Manu A bba J ose b. Dosai s= Dosrthai, um 150.
J ohannes 5,10 (N r. 1. 2)

455

F ortschaffen oder Tragen aus einem Bereich in einen andren trsian

nwJ -ib nwha. â € ” Genauer heià Ÿ t es à ¼ ber die fraglichen Bereiche:

TSchab 1,1 ff (110): Die vier Bereiche, die beim Sabbat in Betracht kommen, sind:

der E inzelbereich (Besitztum eines E inzelnen), der à – ffentliche Bereich, die r^ a^ s

(weder E iDzelbereich, noch à ¶ ffentlicher Bereich) u. der freie Bereich.1 â € ” W as ist ein

E inzelbereich i* n; n r? c-? E ine V ertiefung, die 10 Handbreiten tief u. 4 Handbreiten

breit ist, oder eine Mauer, die 10 Handbreiten hoch u. 4 Handbreiten breit ist (Die

Z ahlen geben nur das Mindestmaà Ÿ der durch feste Begrenzung abgeschlossenen Privat-

gebiete an; zu diesen gehà ¶ ren Hà ¤ user, Gehà ¶ fte, Z isternen u. dergl.) Das ist ein vollkommener

E inzelbereich. â € ” W as ist ein à ¶ ffentlicher Bereich o-3? n rssn? E ine Straà Ÿ e, ein Platz u.

offene Durchgà ¤ nge, das ist ein vollkommener à ¶ ffentlicher Bereich. Man darf (an einem

Sabbat) nicht aus einem E inzelbereich in einen à ¶ ffentlichen Bereich hinaus tragen, auch

nicht aus einem à ¶ ffentlichen Bereich in einen E inzelbereich hineinschaffen.; u. wer ver-

sehentlich hinaustrà ¤ gt, oder hineinschafft, ist ein Sundopfer schuldig; tat er es ab-
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sichtlich (trotz W arnung, aber ohne Z eugen), so ist er der A usrottungsstrafe (durch

Gottes Hand) schuldig u. wird (wenn er es trotz W arnung vor Z eugen tat) gesteinigt,

gleichviel ob er es hinaustrug oder hiueinschaffte oder hineinreichte oder hineinwarf.

â € ” Das Meer oder ein Tal oder eine K armâ ‚ ¬ lith oder ein SÃ ¤ ulengang oder eine Schwelle

gleicht weder einem à ¶ ffentlichen Bereich, noch einem E inzelbereich . . . Man darf aus

ihnen (an einem Sabbat) nicht hinaustragen in einen à ¶ ffentlichen Bereich u. nicht aus

einem à ¶ ffentlichen Bereich in sie hinein, u. man darf aus ihnen nicht in einen E inzel-

bereich hineinschaffen u. nicht aus einem E inzelbereicb in sie hinein; u. wenn man

hinaustrug oder hineinschaffte, so ist man frei (von den obengenannten Strafen, aber

nicht von der Q eià Ÿ elungsstrafe, die die Rabbinen unter Umstà ¤ nden verhà ¤ ngen dà ¼ rfen).

â € ” Dasselbe als Bar Schab 6 » ; vgl. pSchab 1,2d, 37. â € ” Ober n-iais heià Ÿ t es pSchab 1,

2d, 55: R. Chijja (ftm 200) hat gelehrt: ia* < a bedeutet sa -p' (weich zerreibbar), etwas

was weder frisch (feucht) noch trocken ist, sondern in der Mitte von beidem steht.

Und so auch hier handelt es sich nicht um einen à ¶ ffentlichen Bereich, auch nicht

um einen E inzelbereich, sondern um eine K armelith (d. h. um einen Bereich, der in

der Mitte von jenen beiden steht). â € ” Z eile 61 folgt dann die andre Tradition: Chijja,

der 8ohn Rabs (um 250) bat gesagt: A lles, was den (unmittelbaren) E intritt (vom

E inzelbereich) in einen à ¶ ffentlichen Bereich verhindert, wird als E armelit geachtet â € ”

Der letzte Satz auch pSchab 11,13Â » , 28.

2. Das Tragen von Dingen am Sabbat aus einem Bereich in einen

andren.

TSchab V , 4 (121): W er (an einem Sabbat) Gerà ¤ tschaften (aus einem Bereich in

einen andren) hinaustrà ¤ gt, gleichviel ob es groà Ÿ e oder kleine Gerà ¤ tschaften sind, der
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macht sich straffà ¤ llig. â € ” W ie peinlich genau es mit dem Tragen von Dingen aus

einem Bereich in einen andren genommen wurde, zeigt Schab 7, 3ff.: N och eine andre

allgemeine Regel hat man aufgestellt: W enn man irgend etwas, was zur A ufbewahrung

geeignet ist am Sabbat in einer Menge hinaustrà ¤ gt, die man (fà ¼ r gewà ¶ hnlich) auf-

zubewahren pflegt so macht man sich deswegen eines SÃ ¶ ndopfers schuldig. W enn

man irgend etwas, was nicht zur A ufbewahrung geeignet ist, am Sabbat in einer

Menge hinaustrà ¤ gt, die man (fà ¼ r gewà ¶ hnlich) nicht aufzubewahren pflegt, so macht

sich nur der schuldig, der (diese Menge) aufzubewahren pflegt. W enn (zB) jemand

soviel Stroh hinaustrà ¤ gt, wie eine K uh im Maul hà ¤ lt, soviel K rautwerk, wie ein K amel

1 Der F reiort utsi bipa, der von der Tosephta nicht nà ¤ her besprochen wird, ist

ein Bereich, von dem der V erkehr mit einem E inzelbereich oder mit einem à ¶ ffent-

lichen Bereich nicht verboten ist; zB eine E rhà ¶ hung (Sà ¤ ule) oder V ertiefung (E rd-

loch) von mindestens 3 Handbreiten HÃ ¶ he oder Tiefe, die aber weniger als 4 Hand-

breiten im Geviert hat, ferner der Luftraum 10 Handbreiten Uber à ¶ ffentlichem Gebiet

oder K aralith, s. E inl. S. 37.

* Ii ist statt joa -p zu lesen nach SLv2,14 (56" ).


456

J ohannes 5,10 (N r. 2)

im Maul hà ¤ lt, soviel Halme, wie ein Lamm im Maul hà ¤ lt, soviel Grà ¤ ser, wie ein Beck-

lem im Maul hà ¤ lt, frische K noblauch- u. Z wiebelblà ¤ tter soviel, wie eine getrocknete

F eige groà Ÿ ist, u. trockene soviel, wie ein Bà ¶ cklein im Maul hà ¤ lt â € ” sie werden aber

nicht miteinander zusammengezà ¤ hlt, weil sie in ihren Maà Ÿ en (Mengen) nicht gleich

sind â € ” ; wer Speisen hinaustrà ¤ gt soviel, wie eine getrocknete F eige groà Ÿ ist: der

macht sich (eines Sundopfers) schuldig, u. zwar werden Speisen miteinander zusammen-

gezà ¤ hlt, weil sie in ihren Maà Ÿ en (= 1 getrocknete F eige) gleich sind, ausgenommen

ihre Schalen, ihre K erne, ihre Stiele u. ihre feine u. grobe K leie. B. J ' huda (um 150)

sagte: A usgenommen jedoch die HÃ ¼ lsen der Linsen, die mitgekocht werden. II Schab 8,1 ff.:

W er W ein hinaustrà ¤ gt soviel wie zur Mischung eines Bechers genOgt, Milch soviel

wie zu einem Schluck genà ¼ gt, Honig soviel wie genà ¼ gt, um es auf eine W unde zu

legen, à ¶ l soviel zum Salben eines kleinen Gliedes genà ¼ gt, W asser soviel zum E in-

reiben der A ugensalbe genà ¼ gt, u. von allen à ¼ brigen Getrà ¤ nken ein viertel Log; von

allem W egzugieà Ÿ enden (unbrauchbaren F là ¼ ssigkeiten) ein viertel Log â € ” (der macht
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sich schuldig). A lle diese Maà Ÿ e hat man aber nur fà ¼ r diejenigen festgesetzt, die (der-

gleichen Dinge) aufzubewahren pflegen. â € ” W er Stricke hinaustrà ¤ gt soviel wie genà ¼ gt,

um daraus einen Handgriff an einem K asten (K orbe) zu machen, Binsen (Bast) soviel

wie genà ¼ gt, um daraus einen A ufhà ¤ ngsei fà ¼ r eine Schwinge oder ein Sieb zu machen

â € ” R. J ehuda (um 150) sagte: Soviel wie genà ¼ gt, um damit einem K inde Maà Ÿ zum

Schuh zu nehmen â € ” , Papier soviel wie genà ¼ gt, um darauf einen Z ollzettel zu schreiben,

oder wer einen Z ollzettel hinaustrà ¤ gt: der macht sich schuldig. (Desgleichen wer am

Sabbat hinaustrà ¤ gt aus einem Bereich in einen andren) abgewischtes (radiertes) Pa-

pier soviel wie genà ¼ gt, um damit die à – ffnung einer kleinen Balsamflasche zu um-

wickeln, F ell soviel wie genà ¼ gt, um daraus ein A mulett zu machen, Spaltleder

Soviel wie genà ¼ gt, um darauf eine Mezuza (Inschrift der Tà ¼ rpfostenkapsel) zu schreiben,

Pergament soviel wie genà ¼ gt, um darauf den kleinsten A bschnitt, der Gebetsriemen,

nà ¤ mlich â € ž Hà ¶ re Israel" (Dt 6,4) zu schreiben, Tinte soviel wie genà ¼ gt, um damit zwei

Buchstaben zu schreiben, Schminke soviel wie genà ¼ gt, um damit ein A uge zu schminken,

Leim soviel wie genà ¼ gt, um die Spitze der Leimrute zu bestreichen, Pech oder Schwefel

soviel wie genà ¼ gt, um daraus einen V erschluà Ÿ mit einem Loch (fà ¼ r eine Q uecksilber-

rà ¶ hre) zu machen (s. Raschi zu Schab 78b), W achs soviel wie geuà ¼ gt, um die à – ffnung

eines kleinen Lochs zu verschlieà Ÿ en, Tà ¶ pferlehm soviel wie genà ¼ gt, um damit eine

Mà ¼ ndung (fà ¼ r den Blasebalg) am Tiegel der Goldschmelzer herzustellen â € ” R. J ' huda

sagte, um daraus einen Untersatz (fà ¼ r den Tiegel) zu machen â € ” ,K leie soviel wie genà ¼ gt,

um auf die à – ffnung des Tiegels der Goldschmelzer zu tun, K alk soviel wie genà ¼ gt,

um den F inger eines kleinen MÃ ¤ dchens zu bestreichen â € ” R. J Â ° huda sagte: Um den

oberen Teil der Schlà ¤ fe zu bestreichen, R. N  « chemja (um 150) sagte: Um den unteren
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Teil der Schlà ¤ fe zu bestreichen (zwecks Beseitigung der Haare, s.Levy 3, 505* ; 2, 887* ;

1,105 f.), Siegelerde soviel wie ein Siegel an SÃ ¤ cken erfordert, das sind W orte des

R. iA qiba (f um 135); die Gelehrten aber sagten: W ie ein Siegel an Briefen erfordert,

Dung u. feinen Sand soviel wie genà ¼ gt, um einen K ohlstengel zu dà ¼ ngen, das sind

W orte des R. ' A qiba; die Gelehrten aber sagten: Um Lauch zu dà ¼ ngen; groben Sand

soviel wie zu einer K elle K alkmà ¶ rtel gehà ¶ rt; Rohr soviel wie genà ¼ gt, daraus eine

Schreibfeder zu machen, u. wenn es dick oder aufgespalten ist, soviel wie genà ¼ gt,

um ein ganz kleines (HÃ ¼ hner-)E i, das zerschlagen bereits in einem (warmen) Tiegel

liegt, fertig zu kochen; K nochen soviel wie genà ¼ gt, um einen Là ¶ ffel daraus zu machen

â € ” R. J ehuda sagte: Um daraus einen TÃ ¼ rangelzapfen zu machen; Glas soviel wie

genà ¼ gt, um damit die Spitze des W eberschiffchens (lies tsis statt is^ s) abzuschaben;

E rdklumpen oder Stein soviel wie genà ¼ gt, um nach Geflà ¼ gel zu werfen â € ” R. E licezer

b. J ac' aqoh (II., um 150) sagte: Um nach V ieh zu werfen; eine Scherbe so groà Ÿ , um

sie zwischen ein Brett u. das andere zu legen â € ” R. Melr (um 150) sagte: Um F euer

(brennende K ohlen) damit zusammenzuscharren, R J ose (um 150) sagte: So groà Ÿ ,

daà Ÿ sie ein viertel Log faà Ÿ t. II W eitere hierher gehà ¶ rende E inzelheiten s. Schab 9, 5.

6.7; 10,1.
J ohannes 5,10 (N r. 8.4) 457

3. Das V erbot, am Sabbat Gegenstà ¤ nde aus einem Bereich in einen

andren zu tragen, berà ¼ hrte unter Umstà ¤ nden auch Sachen, die man am

Leibe trug. Im allgemeinen galt der Grundsatz, daà Ÿ man am Sabbat

alles das am Leibe tragen dà ¼ rfe, was zur Bekleidung u. zum Schmucke

diente; was dazu nicht diente, wurde als Last angesehen u. verboten.

A ber auch unter den an sich erlaubten Bekleidungs- u. Schmuckgegen-

stà ¤ nden befanden sich immerhin noch genug solche, deren A nlegen u.

A blegen die à œ bertretung anderweitiger Sabbatverbote, zB das Schà ¼ rzen

oder A uflà ¶ sen eines K notens, zur F olge haben konnte. V orsichtshalber

wurden daher auch solche Gegenstà ¤ nde vom A nlegen u. Tragen am

Sabbat ausgeschlossen. Diese Grundsà ¤ tze machen sich in folgenden

Bestimmungen geltend:

Schab 6, 1: W omit darf eine F rau (am Sabbat) aasgehen, u. womit darf sie nicht

ausgehen? E ine F rau darf nicht ausgehn mit wollenen oder linnenen Schnà ¼ ren oder

mit Riemen auf ihrem K opf, denn sie kann mit ihnen kein Tauchbad nehmen, ohne
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sie loszumachen; nicht mit einem Stirnband u. nicht mit einem K opfputz, wenn sie

nicht angenà ¤ ht sind, auch nicht mit einem Haarnetz in einen à ¶ ffentlichen Bereich;

ferner nicht mit einer goldenen Stadt (Diadem mit dem Bilde J erusalems), mit einer

Halskette, mit N asenringen, mit einem (F inger-)Ring, auch wenn kein Petschaft darauf

ist, u. nicht mit einer N adel, auch wenn sie kein à – hr hat. W enn sie aber damit ausgegangen

ist, so macht sie sich nicht eines SÃ ¼ ndopfers schuldig (denn alle diese Dinge sind nur

vorsichtshalber von den Rabbinen untersagt worden). | Das. 6, 2: Der Mann darf (am

Sabbat) nicht ausgehn mit Sandalen, die mit N Ã ¤ geln beschlagen sind, auch nicht mit

ein er solchen, es sei denn, datier an seinem F aà Ÿ eine W unde hà ¤ tte; auch nicht mit Gebets-

riemen, auch nicht mit einem A mulett, wenn es nicht von einem bewà ¤ hrten Heil-

kundigen herrà ¼ hrt; ferner nicht in einem Panzer, nicht mit einem Helm u. nicht

mit Beinschienen. W enn er aber damit ausgegangen ist, so macht er sich nicht eines

SÃ ¼ ndopfers schuldig. i| Das. 6, 3: E ine F rau soll (am Sabbat) nicht ausgehn mit einer

N adel, die ein à – hr hat, nicht mit einem Ring, auf dem ein Petschaft ist, nicht mit

einer Halskette, nicht mit einer Riechpille u. nicht mit einem Balsamfià ¤ schchen; u.

wenn sie damit ausgegangen ist, so ist sie ein SÃ ¼ ndopfer schuldig. Das sind W orte

des R. Me' ir (um 150); die Gelehrten aber sprechen davon frei bei der Riechpille u.

dem Balsamfià ¤ schchen. | | Das. 6,4: Der Mann soll (am Sabbat) nicht ausgehn mit

einem Schwert, einem Bogen, einem Schild, einer Stange u. einer Lanze; u. wenn er

damit ausgeht, macht er sich eines SÃ ¼ ndopfers schuldig. R. E lifezer (um 90) sagte:

E in Schmuck sind sie fà ¼ r ihn. Die Gelehrten aber sagten: N ur zur Schande gereichen

sie; s. J es 2,4: Sie werden ihre Schwerter umschmieden zu Pflugscharen u. ihre Spieà Ÿ e

zu W inzerhippen; nicht mehr wird V olk wider V olk das Schwert erheben, noch werden
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sie fà ¼ rder zum K riege sich à ¼ ben. â € ” Das K nieband ist rein, u. man darf damit am

Sabbat ausgehn; Schrittkettchen sind verunreinigungsfà ¤ hig, u. man darf damit am

Sabbat nicht ausgehn. W eiteres s. Schab 6, 5â € ” 9.

4. Bei aller Peinlichkeit, das Hinaustragen eines Gegenstandes aus

einem Bereich in einen andren am Sabbat zu verhà ¼ ten, fand man doch

auch wieder Mittel u. W ege, die festgelegten Bestimmungen in legaler

W eise zu umgehen. Man fà ¼ hrte das Hinausschaffen zB nicht mit einem

Male aus, sondern legte den Gegenstand zuerst etwa auf der Schwelle

des Hauses nieder u. vollendete von da aus das F ortschaffen nach einer

W eile in den à ¶ ffentlichen Bereich; oder man lieà Ÿ einen Gegenstand,

den sehr gut einer tragen konnte, von zwei Personen hinausschaffen;
458 J obannes 5, 10 (N r. 4.5)

oder man trug ihn in ungewà ¶ hnlicher W eise aus einem Bereich in den

andren. In allen diesen F Ã ¤ llen sah man das Tragen nicht mehr als

eigentliche A rbeit an u. erklà ¤ rte es deshalb fà ¼ r erlaubt.

Schab 1, 1: E in A rmer steht drauà Ÿ en (vor dem Hause, also in einem à ¶ ffentlichen

Bereich) u. der Besitzer des Hauses drinnen (in einem E inzelbereich); der A rme streckt

seine Hand hinein u. legt (einen Gegenstand) in die Hand des Besitzers des Hauses

oder nimmt ihn aus derselben heraus u. schafft ihn (so) hinaus (in den à ¶ ffentlichen

Bereich); dann ist der A rme schuldig u. der Besitzer des Hauses straffrei (denn jener

hat das Hinein- u. Herausschaffen allein ausgefà ¼ hrt, wà ¤ hrend sieb der Hausherr daran

nicht tà ¤ tig beteiligte). Streckte aber der Hausherr seine Hand hinaus u. legte (einen

Gegenstand) in die Hand des A rmen oder nahm er ihn aus derselben heraus u. schaffte

ihn (so) hinein (in den E inzelbereich), so ist der Hausherr schuldig u. der A rme straf-

frei. Streckte dagegen der A rme seine Hand hinein u. der Hausherr nahm aus ihr

heraus oder legte (etwas) in sie hinein u. jener schaffte es (so) hinaus (in den à ¶ ffent-

lichen Bereich), so sind beide straffrei. Streckte der Hausherr seine Hand hinaus u.
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der A rme nahm aus ihr heraus oder legte (etwas) in sie hinein u. jener schaffte (so)

herein (in den E inzelbereich), so sind beide straffrei (denn das E in- u. A usfuhren

wurde jetzt nicht von einer, sondern von zwei Personen bewerkstelligt). | | Schab 10, 5:

W er ein Brot (aus einem E inzelbereich) in einen à ¶ ffentlichen Bereich trà ¤ gt, ist schuldig;

schaffen es zwei hinein, so sind sie straffrei. V ermag es aber einer (allein) nicht

hinauszuschaffen u. es schaffen es zwei hinaus, so sind sie schuldig (in diesem F all

war das F ortschaffen wirkliche A rbeit fà ¼ r jeden Beteiligten), lt. Schim' ion erklà ¤ rtes

fà ¼ r erlaubt. | | Schab 10,2: W enn jemand Speisen hinaustrà ¤ gt u. sie auf der Schwelle

niedersetzt, so ist er, ob er sie hinterher (và ¶ llig) hinaustrà ¤ gt, oder ob sie ein andrer

hinaustrà ¤ gt, straffrei, weil er die A rbeit nicht auf einmal ausgefà ¼ hrt hat. | | Schab 10,3:

W er etwas mit seiner rechten oder mit seiner linken Hand, in seinem Busen oder

auf seiner Schulter hinaustrà ¤ gt, ist schuldig; denn derartig war das Tragen der Sà ¶ hne

Q ehaths (vgl. N u 4). W er aber etwas hinaustrà ¤ gt auf der Rà ¼ ckseite seiner Hand, mit

seinem F u& , in seinem Munde oder mit seinem E llenbogen, an seinem Ohr oder in

seinem Haar oder in seiner Geldkatze (die wie ein Gurt umgebunden wurde) oder

mit der à – ffnung nach unten, zwischen seiner Geldkatze u seinem Hemde oder im

(am) Sanm seines Hemdes, an seinem Schuh, in seiner Sandale: der ist straffrei; weil

er nicht hinaustrà ¤ gt, wie man gewà ¶ hnlich hinaustrà ¤ gt.

5. W ie ein Gegenstand am Sabbat aus einem E inzelbereich nicht in

einen à ¶ ffentlichen Bereich hinausgeschafft werden sollte, so durfte er,

falls er sich in einem à ¶ ffentlichen Bereich befand, in diesem auch nicht

weiter fortbewegt werden. W ar daher jemand bei E intritt des Sabbats,

d. h. am F reitag beim Dunkelwerden, unterwegs auf einer Reise in


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einem à ¶ ffentlichen Bereich, so hatte er den Punkt zu bestimmen, der

sein Sabbatsitz nr.^ c sein sollte. â € ž Sieht er, heià Ÿ t es < E r 4, 7 f., einen

Baum oder eine Mauer u. sagt: . . . ,Mein Sabbatsitz sei an dessen

Stamm' , so darf er von dem Standort seiner F Ã ¼ Ã Ÿ e aus bis an dessen

Stamm 2000 E llen (die Strecke des Sabbatweges) gehen (vorausgesetzt,

daà Ÿ Baum oder Mauer nicht weiter als 2000 E llen entfernt sind), u. von

seinem Stamm bis nach seinem Hause darf er (unter der gleichen V or-

aussetzung) abermals 2000 E llen gehen. So darf er vom Dunkelwerden

an (dank der umsichtigen A uswahl seines Sabbatsitzes) 4000 E llen

gehen. W enn er aber nichts erkennt (was ihm als weiter helfender

Sabbatsitz dienen kann) oder wenn er der Halakha (u. ihrer A usnà ¼ tzung)
J ohannes 5,10 (N r. 5) 459

nicht kundig ist u. sagt: ,Mein Sabbatsitz sei an meinem Ort' (auf dem

ich jetzt stehe), so erwirbt ihm sein Ort 2000 E llen nach allen Seiten, u.

zwar im K reise nach den W orten des R. Chanina b. A ntigonos (um 150);

die Gelehrten aber sagten: Im Q uadrat, wie eine quadratische Tafel

(F là ¤ che), damit er (auch noch) die W inkel gewinne." â € ” Sein eigentlicher

Sabbatsitz aber betrug nur 4 E llen (niax sr? Â » k! Â » k fi> -px zB * E r 4, 5),

d. h. von der Stelle aus, auf der er stand, 2 E llen nach allen Seiten, oder

mit andren W orten 16 Q uadratellen. So R. E lifezer (um 90), wà ¤ hrend

R. J ' â –   huda (um 150) vom Mittelpunkte aus 4 E llen nach allen Seiten

gerechnet wissen wollte, so daà Ÿ der Sabbatsitz 64 Q uadratellen umfaà Ÿ t

hà ¤ tte, s. f E r 4,5. Und nur innerhalb dieses Sabbatsitzes von 4 E llen

durften Gegenstà ¤ nde fortbewegt werden. So sagt Raba (f 352) ? E r 48 » :

.Die Meinungsverschiedenheit (in der F rage, ob 2 oder 4 E llen vom

Mittelpunkt aus zu messen seien) bezog sich auf das Gehen, aber in

bezug auf das F ortbewegen (eines Gegenstandes innerhalb des Sabbat-


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sitzes in einem à ¶ ffentlichen Bereich) kommen nach den W orten aller

(nur) 4 E llen (2 nach jeder Seite) in Betracht." â € ” Doch fehlte es auch

hier nicht an Mitteln, die bestehenden Bestimmungen in legaler W eise

zu umgehen. W aren zB viele Personen genà ¶ tigt, ihren Sabbatsitz in

einem à ¶ ffentlichen Gebiet dicht nebeneinander zu wà ¤ hlen, so daà Ÿ die

4E llen des einen ein wenig hineinreichten in die 4 E llen seines N ach-

barn, so durfte ein Gegenstand von dem einen dem andren à ¼ bergeben

werden, damit ihn ein jeder etwas weniger als 4 E llen weit fortschaffte.

Da dieser F all aber wohl nur selten eintreten mochte, half man sich

auch so, daà Ÿ man den Gegenstand immer etwas weniger als 4 E llen

weit trug u. dann wieder niederlegte; das wiederholte man, bis man

den ganzen Sabbatweg von 2000 E llen zurà ¼ ckgelegt hatte. Offenbar lag

diesem V erfahren die A nsicht zugrunde, daà Ÿ eine A rbeit, die nicht auf

einmal verrichtet werde, nicht als A rbeit im Sinne des Sabbatgesetzes

anzusehen sei (vgl. oben in N r. 4 Schab 10,2). V on der Schule Schammais

wurde dieses V erfahren à œ brigens verboten, die Hilleliten hielten es

jedoch als N otbehelf fà ¼ r erlaubt. Die Geldbà ¶ rse, die am Sabbat gleich-

falls nicht getragen werden sollte, empfahl man, einem N ichtJ uden zu

à ¼ bergeben; zur N ot durfte sie auch einem Lasttier aufgepackt werden.

(E r 10, lf.: W enn jemand (an einem Sabbat in einem à – ffentlichen Gebiet) Gebeta-

riemen findet, so darf er sie paarweise (d. h. an K opf n. A rm gebunden) hineintragen

(in die Stadt, falls der W eg weniger als 2000 E llen betragt. Die F rage, ob Th' phillin

am Sabbat anzulegen seien, war à œ brigens streitig; hier wird sie bejaht, um die Pro-
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fanierung verloren gegangener Q ebetsriemen auf die angegebene W eise zu verhà ¼ ten).

Rabbari Gamliel (um 90) sagte: J e zwei Paare (auf einmal darf man als Schmuck

anlegen u. wegschaffen). F Ã ¼ r welchen F all gilt die Bestimmung? V on alten (Gebeta-

riemen, denen man es ansieht, daà Ÿ sie gebraucht worden sind), aber bei neuen ist

man befreit (von der Pflicht der W egschaffung). F indet man sie paarweise oder als

Bà ¤ ndel zusammengebunden, so là ¤ à Ÿ t man es darà ¼ ber dunkel werden u. bringt sie (dann)

mit. In Z eiten der Gefahr (bei Religionsverfolgungen, in denen das Tragen von Th' phillin

seitens der heidnischen Obrigkeit oftmals verboten wurde) deckt man sie zu (nm sie
460 J ohannes 5,10 (N r. 5)

vor Profanierung zu schà ¤ tzen) u. geht dann weiter. R. Schimson (um 150) sagte: Man

gibt sie (wenn Gefahr vor Raubern droht) seinem N achbar (N Ã ¤ chsten) u. dieser wiederum

seinem N achbar, bis man damit das (nà ¤ chste) A uà Ÿ engehà ¶ ft erreicht. E benso verfà ¤ hrt

man bei einem K inde (das am Sabbat auf dem F elde geboren wurde): man gibt es

seinem N achbar u. dieser wiederum seinem N achbar, selbst wenn es hundert wà ¤ ren

(damit es niemand weiter als 4 E llen trà ¤ gt). R. J ehuda (um 150) sagte: Man darf so

auch ein F aà Ÿ seinem N achbar geben u. dieser wiederum seinem N achbar, selbst Ober

die Sabbatgrenze hinaus. Man erwiderte ihm: E s darf nicht weiter gehn, als die

F uà Ÿ e seines Besitzers (gehen dà ¼ rfen, also nicht aber 2000 E llen hinaus). â € ” Z u den

W orten: ,In Z eiten der Gefahr deckt man sie zu* wird SE r97a bemerkt: A ber in

einer Bar heià Ÿ t es doch: Bei drohender Gefahr trà ¤ gt man sie immer etwas weniger

als 4 E llen (legt sie dann nieder u. trà ¤ gt sie wiederum 4 E llen u. so fort, bis man

innerhalb der 2000 E llen an ein schà ¼ tzendes Gehà ¶ ft gelangt)! Raba (f 352) hat ge-

sagt: Da liegt kein W iderspruch vor: das eine (der Mischnasatz) bezieht sich auf

eine Gefahr durch die Heiden (die heidnische Obrigkeit, die das A nlegen der TV phillin
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verbot) u. das andre (die Bar) bezieht sich auf die Gefahr durch RÃ ¤ uber. A baje

(t 338/39) sagte zu ihm: W orauf beziehst du die Mischna? A uf eine Gefahr durch

die Heiden? Dann sage ich die Schluà Ÿ worte: R. Schimson sagte: Man gibt sie seinem

N achbar u. dieser wiederum seinem N achbar" â € ” wird da die Sache nicht erst recht

ruchbar (daà Ÿ die heidnische Regierung davon hà ¶ rt)? Die Mischna ist nicht vollstà ¤ ndig

(es sind W orte ausgefallen), u. so muà Ÿ sie lauten: F Ur welchen F all gilt die Bestim-

mung (daà Ÿ man die Tpphillin zudecken u. dann seiner W ege gehen soll)? Bei einer

Gefahr durch die Heiden; aber bei einer Gefahr durch Rà ¤ uber trà ¤ gt man sie immer

etwas weniger als vier E llen weiter. R. Schimon sagte: Man gibt sie seinem N ach-

bar usw. â € ” W orin liegt die Meinungsverschiedenheit? Der eine A utor meint: weniger

als vier E llen sei besser; denn wenn man sagen wollte, man gebe es seinem N ach-

bar u. dieser wiederum seinem N achbar, so wà ¼ rde der den Sabbat betreffende V orfall

ruchbar werden (u. andre zur à œ bertretung des Sabbatgebotes anreizen). Und der andre

A utor meint: es sei besser, man gebe sie seinem N achbar; denn wenn man sagen

wollte, man trage sie weniger als vier E llen, so kà ¶ nnte es manchmal ohne seinen

W illen vorkommen, daà Ÿ er sie (volle) vier E llen weit in einem à ¶ ffentlichen Bereich

trà ¤ gt. | | Schab 24,1: W enn einen unterwegs (am F reitag abend) die Dunkelheit à ¼ ber-

fà ¤ llt, so à ¼ bergibt er seinen Geldbeutel einem N ichtJ uden, u. wenn kein N ichtJ ude bei

ihm ist, so legt er ihn auf den E sel; hat er dann das am weitesten nach auà Ÿ en

liegende Gehà ¶ ft erreicht, so nimmt er die Gegenstà ¤ nde, die am Sabbat (von ihrer

Stelle) fortgenommen werden dà ¼ rfen, herunter, u. bei denen, die am Sabbat nicht

(von ihrer Stelle) fortgenommen werden dà ¼ rfen, là ¶ st er die Stricke, daà Ÿ die Sà ¤ cke

von selbst herabfallen. â € ” Schab 153" :A us welchem Grunde haben ihm die Rabbinen
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erlaubt, seinen Geldbeutel einem N ichtisraeliten zu geben? E s stand den Rabbinen

fest, daà Ÿ kein Mensch wegen seines Geldes an sich hà ¤ lt; wenn es ihm nicht erlaubt

worden wà ¤ re, so kà ¶ nnte er dazu kommen, ihn vier E llen im à ¶ ffentlichen Gebiet zu

tragen . . . .W enn kein N ichtisraelit bei ihm ist' , darin liegt: ist ein N ichtisraelit

bei ihm, so gibt er ihn dem N ichtisraeliten. W eshalb? In bezug auf den E sel ist dir

wegen seines Ruhens ein Gebot gegeben worden, in bezug auf den N ichtisraeliten ist

dir kein Gebot wegen seines Ruhens gegeben worden. Ist ein E sel, ein Taubstummer,

ein Blà ¶ dsinniger u. ein Minderjà ¤ hriger bei ihm, so legt er ihn (den Geldbeutel) auf

den E sel, dem Taubstummen, Blà ¶ dsinnigen u. Minderjà ¤ hrigen soll er ihn nicht geben.

W eshalb? Diese sind Menschen, jener nicht. Ist ein Taubstummer u. ein Blà ¶ dsinniger

bei ihm, so gibt er ihn dem Blà ¶ dsinnigen; wenn ein Blà ¶ dsinniger u. ein Minderjà ¤ hriger,

so gibt er ihn dem Blà ¶ dsinnigen. E s wurde die F rage aufgeworfen: W ie verhà ¤ lt es

sich, wenn ein Taubstummer u. ein Minderjà ¤ hriger bei ihm ist? . . . (153b:) E inige

sagen: E r gebe ihn dem Taubstummen; andre sagen: E r gebe ihn dem Minderjà ¤ hrigen.

W ie verhà ¤ lt es sich, wenn kein N ichtisraelit u. kein E sel u. kein Taubstummer u.

kein Blà ¶ dsinniger u. kein Minderjà ¤ hriger da ist? R. J ichaq (wohl der Tannalt, um 150)
J ohannes 5,10 (N r. 5.6): 5,11.14.17 461

hat gesagt: N och eine andre MÃ ¶ glichkeit war vorhanden; aber die Gelehrten wollten

sie nicht bekanntgeben. W as war die andre Mà ¶ glichkeit? Man trà ¤ gt ihn, den (Geld-

beutel) immer etwas weniger als vier E llen. W arum wollten die Gelehrten es nicht

bekanntgeben? W egen: .Gottes E hre ist es, eine Suche zu verbergen, u. eine E hre

der K Ã ¶ nige ist es, eine Sache zu erforschen* Spr 25,2. W orin liegt hier die E hre

Gottes? Man kà ¶ nnte vielleicht dazu kommen, etwas vier E llen weit in einem à ¶ ffent-

lichen Bereich in tragen. â € ” Z ar Stellungnahme der Schale Schammais s. Schab 17b:

R. Chijja b. A mmi (am 300) hat im N amen des (Ulla (um 280) geBagt: A uch die Be-

stimmung (Schab 24,1): .W enn einen unterwegs (am F reitag abend) die Dunkelheit

à ¼ berfallt, so à ¼ bergibt er seinen Geldbeutel einem N ichtjuden" , hat man an jenem

Tage festgesetzt (nà ¤ mlich an dem Tage, an welchem die Ober die Majorità ¤ t verfà ¼ gende

Schale Schammais im SÃ ¶ ller des Chananja b. Chizqijja b. Garon 18 F ragen gegen die

Hilleliten in ihrem Sinn entschied, vgl. Schab 1,4; Z abim 5,12). â € ” Raschi bemerkt

richtig zu den W orten: ,E r soll seinen Geldbeutel einem N ichtjuden abergeben' :

.Und nicht soll er ihn weniger als vier E llen weit fortschaffen" .
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6. Z u dem Satz J oho, 10: â € ž E s ist dir nicht erlaubt, das Bett zu

tragen" vgl. Schab 10,5: W er einen lebenden Menschen (am Sabbat) auf

dem Bett (aus einem Bereich in einen andren) hinaustrà ¤ gt, ist straffrei

auch wegen (des Tragens) des Bettes, weil das Bett A nhà ¤ ngsel von jenem

ist. â € ” Das bloà Ÿ e Bett fortzuschaffen war also dem Geheilten J oh 5,10

verboten; hà ¤ tte er aber auf dem Bett auch noch einen lebenden Menschen

hinausgeschafft, so wà ¤ re gegen sein Tun nichts zu erinnern gewesen.

5,11: Der mich gesund gemacht hat,

der sprach zu mir: N imm dein Bett!

Hierzu vgl. den A usspruch des R. J ochanan (t 279) Sanh 90* bei Mt 16,1 S. 727.

5,14: SÃ ¼ ndige nicht mehr, damit dir nicht

etwas Schlimmeres widerfahre.

K eine Strafe ohne SÃ ¼ nde, s. Schab 55â € ¢ bei Mt 9, 2 S.495.

5,17: Mein V ater wirkt (e^ yà ¤ ^ stat) bis jetzt.

Z u Gn 2,2: .Gott ruhte am siebenten Tage von aller seiner A rbeit* ,

bemerkt Philo Leg alleg I, 3: N ie hà ¶ rt Gott auf zu schaffen, sondern

wie es dem E euer eigentà ¼ mlich ist zu brennen u. dem Schnee zu kà ¼ hlen,

so auch Gott zu schaffen; u. das um soviel mehr, als er fà ¼ r alle à ¼ brigen

der Grund des Handelns ist. | | Rabbinische E rklà ¤ rungen zu Gn 2,2:

GnRIO (8* ): R. Levi (um 300) hat im N amen des R.J ose b. N ehorai (um 2-50)

gesagt: Solange sich die Hà ¤ nde ihres Schà ¶ pfers mit ihnen befaà Ÿ ten, dehnten sie (die

Schopfungswerke) sich immer weiter aus; als aber die Hà ¤ nde ihres Schà ¶ pfers von

ihnen ablieà Ÿ en (ruhten), wurde ihnen Ruhe gegeben, u. er gab seiner W elt am 7. Tage
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Rahe. | | GnR 11 (8c): R. Pin' chas (am 860) hat im N amen des R. Hoschafja (um 225)

gesagt: W enn du auch sagst, daà Ÿ Gott an diesem (dem 7.) Tage von aller seiner

A rbeit geruht hat, so hat er wohl von der A rbeit an seiner W elt geruht, aber nicht

hat er von der A rbeit an den Gottlosen u. von der A rbeit an den Gerechten geruht,

sondern er wirkt i » it mit diesen und mit jenen, zeigt diesen etwas von ihrer V er-

geltung u. jenen etwas von ihrer V ergeltung. Und woher, daà Ÿ die Bestrafung der Gott-

losen ,A rbeit* njn^ s genannt wird? s. J er 50,25: A ufgetan hat J ahve seine Schatz-

kammer u. herausgeholt die W affen seines Grimmes, denn ein W erk (A rbeit) ist es usw.

Und woher, daà Ÿ der Lohn der Gerechten eine .A rbeit" genannt wird? s. PsSl, 20:
462

J ohannes 5,17.18 (N r. 1)

W ie groà Ÿ ist dein Gutes, das du aufbewahrt hast fà ¼ r die, welche dich furchten, ge-

wirkt hast rh? t fà ¼ r die, welche auf dich angesichts der Menschenkinder vertrauen. â € ”

Parallelstellen: Tanch  « vr -s 120" ; PesiqR 23 (120" ). | | Mich E x 20,11 (77 » ): E r

ruhte am siebenten Tage E x 20,11. W ie, gibt es denn vor ihm Mà ¼ he? Heià Ÿ t es

denn nicht J es 40,28: .N icht ermà ¼ det u. nicht ermattet er? * u. das. V ers 29: â € ž Dem

MUden gibt er K raft? * Und ferner heià Ÿ t es Ps 33,6: .Durch das W ort J ahves sind

die Himmel gemacht.' W as will die Schrift da lehrend sagen mit den W orten: ,E r

ruhte? * A llein er hat ja gewissermaà Ÿ en von sich selbst schreiben lassen, daà Ÿ er seine

W elt in sechs Tagen erschaffen u. am siebenten geruht habe E x 20,11. Siehe, da gilt

der Schluà Ÿ vom Grà ¶ à Ÿ eren auf das Geringere: wenn der, vor dem es keine M0.be gibt,

von sich selbst hat schreiben lassen, daà Ÿ er seine W elt in sechs Tagen erschaffen

u. am siebenten geruht habe, um wieviel mehr gilt das dann vom Menschen (daà Ÿ er

am siebenten Tage ruhen muà Ÿ ), von dem es heià Ÿ t Hi 5,7: Der Mensch ist zur Mà ¼ hsal

geboren! ! | E x R 80 (89d): E inmal waren Rabban Gamliel (II. um 90), R. J Â ° hoschuaf,


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R. E ifazar b. (A zarja u. R. f A qiba nach Rom gereist (etwa i. J . 95 n. Chr.). Hier trugen

sie à ¶ ffentlich vor: Das V erhalten Gottes ist nicht wie das von F leisch und Blut: ein

menschlicher K à ¶ nig erlà ¤ à Ÿ t ein E dikt u. befiehlt dessen Beobachtung andren, wà ¤ hrend

er selbst es à ¼ berhaupt nicht beobachtet; aber Gott verfahrt nicht also. E s war dort

ein Sektierer anwesend. N achdem sie abgetreten waren, sprach dieser zu ihnen: E ure

W orte sind einfach Lug. Habt ihr nicht gesagt, Gott befehle u. tue das Befohlene

selbst? W eBhalb beobachtet er denn den Sabbat nicht (da er unablà ¤ ssig wirkt)? Sie

antworteten ihm: Du grà ¶ à Ÿ ter F revler in der W elt, darf man denn nicht am Sabbat

im eigenen Gehà ¶ ft (Privatbereich) etwas tragen? E r sprach: J a! Darauf erwiderten

ihm jene: Die obere u. die untere W elt sind das Gehà ¶ ft Gottes, s. J es 6, 3: .V oll ist

die ganze E rde seiner Herrlichkeit* Und selbst wenn der Mensch eine SÃ ¼ nde begeht

(mit dem Tragen eines Gegenstandes am Sabbat), darf er nicht so weit tragen, wie

seine K à ¶ rperlà ¤ nge (= 4E llen) betrà ¤ gt? E r antwortete: J a! Da sprachen sie zu ihm:

E s steht geschrieben J er 23,24: .E rfà ¼ lle ich nicht den Himmel u. die E rde? ist J ahves

Spruch! * â € ” Denselben Gegenstand behandelt in à ¤ hnlicher W eise ein Gesprà ¤ ch zwischen

R. f A qiba (t um 185) u. dem Statthalter Tinejus Rufus GnR 11 (8< ); PesiqR 23 (120);

Tanch srr -= 120Â » .

5,18: Indem er sich Gott gleichmachte.

1. N ach TanchB kijo  § 7 ff. (llb) hat Gott in seiner Herablassung

E x 7,1 (vgl. 4,16) Mose â € ž Gott" genannt; wer sich aber selbst zu Gott

macht, den là ¤ à Ÿ t Gott in Schande enden. Die Stelle lautet:

W er ist der K Ã ¶ nig der E hren Ps 24, 8? W er ist der K Ã ¶ nig, der E hre zuerteilt

denen, die ihn fà ¼ rchten? J ahve Cpbaoth usw. das. V ers 10. W ie denn? Man darf nicht
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auf dem Thron eines K à ¶ nigs von F leisch u. Blut sitzen,1 Gott aber lieà Ÿ Salomo auf

seinem Thron sitzen, s. 1 Chr 29,23. Man darf nicht auf dem Roà Ÿ eines K à ¶ nigs von

F leisch u. Blut reiten, Gott aber lieà Ÿ den E lias auf seinem Roà Ÿ reiten. Und was ist

das Roà Ÿ Gottes? Sturm u. W indsbraut, s. N ah 1,3. Man darf sich nicht des Stabes

(Z epters) eines K Ã ¶ nigs von F leisch u. Blut bedienen, u. Mose bediente sich des Stabes

Gottes, s. E x 4, 20. Man darf nicht die K rone eines K Ã ¶ nigs von F leisch u. Blut auf-

setzen, aber Gott gibt K ronen dem K Ã ¶ nig, dem Messias, s. Ps21,4: Du setzest auf

sein Haupt eine K rone von Gold. Man darf das Gewand eines K Ã ¶ nigs V on F leisch u.

Blut nicht anlegen, aber Israel legt das Gewand Gottes an, nà ¤ mlich Macht; s. J es 51,9

u. Ps 29,11. Man darf sich nicht mit dem N amen eines K Ã ¶ nigs von F leisch u. Blut

nennen, wie CÃ ¤ sar, A ugustus, K Ã ¶ nig { Ã Ÿ aoiX tvt); u. wenn sich ein Mensch mit einem

von ihnen nennt, behà ¤ lt er nicht das Leben. Ist es dir bekannt, daà Ÿ ein Mensch einen

andren A ugustus nennt? A ber Gott hat zu Mose gesagt: Siehe, ich habe dich zu

1 Sanh 2,5: Man reitet nicht auf seinem (des K à ¶ nigs) Roà Ÿ u. sitzt nicht auf seinem

Thron u. bedient sich nicht seines Stabes (Z epters).


J ohannes 5,18 (N r. 1)

463

meinesgleichen fà ¼ r den Pharao gemacht, ich werde Gott genannt, n. mit diesem N amen

habe ich die W elt geschaffen, wie es heià Ÿ t Gn 1,1: A mA nfang schuf Gott den

Himmel und die E rde; n. siehe, ich habe dich zu meinesgleichen fà ¼ r den Pharao ge-

macht, zu Gott, wie es heià Ÿ tE x 7,1: Siehe, ich setze dich zu einem Gott fà ¼ r den Pharao.

Darum sage: W er ist der K Ã ¶ nig der E hren? Der, welcher von seiner E hre denen

mitteilt, die ihn fà ¼ rchten. E ine andre E rklà ¤ rung. Siehe, ich setze dich zu einem

Gott fà ¼ r den Pharao E x 7,1. Gott sprach: W eil er sich selbst zu Gott gemacht hat,

so laà Ÿ ihn wissen, daà Ÿ er gar nichts in der W elt ist; siehe, ich mache dich à ¼ ber ihn

zu einem Gott. Und woher, daà Ÿ sich der Pharao selbst zu einem Gott gemacht hat?

s. E z 29,3: (Der Pharao) der da spricht: ,Hir gehà ¶ rt mein Strom, u. ich habe mich

geschaffen* , d. h. ich bin es, der ich mich selbst geschaffen habe. Und dieser ist

einer von den vier Menschenkindern, die sich selbst zu Gott gemacht haben, u. es

wurde ihnen beigewohnt wie W eibern; drei waren von den V Ã ¶ lkern der W elt u. einer

von Israel. Diese waren: Hiram u. N ebukadnecar u. der Pharao u. J oasch. â € ” Hiram,
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woher? s. E z 28,2: .Sage zum F Ã ¼ rsten von Tyrus: So spricht J ahve E lohim: Darum

daà Ÿ hochmà ¼ tig dein Herz ist u. du sprichst: Gott bin ich* usw. Und weil er sich selbst

zu Gott gemacht hatte, wurde ihm beigewohnt nach W eiberart, s. E z 28,17: Du verlorst

deine W eisheit à ¼ ber deiner Schà ¶ nheit. . ., ich machte dich -[ 3 mrb (zur A ugenweide).

W as heià Ÿ t ia mni; ? Sie werden ihre Begierde an dir befriedigen " \ 3 irpnwi yia » * .â € ”

N ebukadnecar woher? s. J es 14,14: ,Ich will auf W olkenhà ¶ hen steigen, will dem

A llerhà ¶ chsten mich gleichstellen.' Gott antwortete ihm: Bei deinem Leben, ,fà ¼ rwahr

zur Scheol fuhrst du hinab, in die finstersten W inkel der Grube' (J es 14,15). W as

tat Gott? E r verbannte ihn, wà ¤ hrend er in seiner Herrschaft war, u. lieà Ÿ ihn Grà ¼ n-

futter wie das V ieh essen, s. Dn 4,22: .Mit Grà ¼ nkraut wie Rinder wird man dich

futtern.* Und das V ieh u. das W ild sah ihn in der Gestalt des V iehs u. wohnte ihm

bei, s. Hab 2,17: Und die V erstà ¶ rung der Tiere, mit denen er sich verschwà ¤ gerte (so

deutet der Midr ] rore). W as bedeutet in< rr? E s ist gemeint wie Dt 7,3: .Du sollst

dich nicht mit ihnen verschwà ¤ gern* ^ rnnr; denn er wurde verschwà ¤ gert im mit allem

V ieh u. W ild. â € ” J oasch woher? s. 2 Chr 24,17: N ach dem Tode J ehojadafs kamen

die F à ¼ rsten J udas u. fielen vor dem K à ¶ nig (J oasch) nieder. W as heià Ÿ t: .Sie fielen

vor dem K à ¶ nig nieder? ' Daà Ÿ sie ihn zu Gott machten, u. er nahm es an, s. das.: Da

hà ¶ rte der K à ¶ nig auf sie. Und es wurde ihm beigewohnt nach W eiberart, s. 2 Chr 24,24:

Und an J oasch trieben sie Greuel,1 das ist gemeint wie Lv 20,13: W enn ein Mann

bei einem MÃ ¤ nnlichen liegt, wie man bei einem W eibe liegt, so haben sie beide einen

Greuel n:rr verà ¼ bt. â € ” Und der Pharao hat sich selbst zu Gott gemacht u. ihm wurde

beigewohnt nach W eiberart, s. J er 44,80: .Siehe, ich gebe den Pharao Hophra, den

K à ¶ nig von à „ gypten hin* . W as bedeutet ytr.f (So liest der Tanchumatex t statt  » " > tn.)
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Daà Ÿ man ihn hinten entblà ¶ à Ÿ te vnnx i i » itu. Dasselbe bedeutet .Phararo* , daà Ÿ er ein

Mà ¤ nnliches war, u. er wurde ein W eibliches. E ine andre E rklà ¤ rung: ntn, s. N u 5,18:

E r soll das Haupt des W eibes entblà ¶ à Ÿ en  » â –    » .* Und welcher A rt war sein V aterhans?

A n jenem Tage wird à „ gypten wie W eiber sein J es 19,16. Und wer hatte es ihm ver-

ursacht? Daà Ÿ er sich selbst zu Gott gemacht hat, s. E z 29,8: Der da spricht: .Mir

gehà ¶ rt mein Strom, u. ich habe mich selbst geschaffen* . Darum sprach Gott zu Mose:

W eil er sich selbst zu Gott gemacht hat, SO geh u. werde à ¼ ber ihn zu einem Gott,

s. E x 7,1: .Siehe, ich setze dich zu einem Gott fà ¼ r den Pharao W arum? Denn

ein Hoher lauert à ¼ ber dem andren u. (andre) Hohe à ¼ ber ihnen Q oh 5,7. So sei du

Gott Uber ihn u. mache ihn zur V erwerflichkeit (LÃ ¤ cherlichkeit ? ns) in der W elt, weil

er selbst hochmà ¼ tig geworden ist. Das meint Hi 41,26: A lles Hohe sieht er, er ist

1 Das Tex twort o-tsr » (= Gericht) wird in der nà ¤ chsten Belegstelle Lv 20,13

erklà ¤ rt mit na » ip = Greuel. In Mlkh E x 17,8 (61" ) wird o-ots = o' Biro gedeutet,

d. h. wohl â € ” D' Bi »  » ,A lbernheiten.

* Der Tex t ist wohl in Unordnung geraten. Man fasse die W orte: .Dasselbe be-

deutet Pharao' als Randglosse; ferner streiche die W orte: .E ine andre E rklà ¤ rung:

 » Mn.' Dann schlieà Ÿ t sich N u 5,18 richtig als Beleg fà ¼ r die Bedeutung des wn « an.
464

J ohannes 5,18 (N r. 1. 2)

K Ã ¶ nig Ober alle K inder der V erwerflichkeit (so der Midr).1 A ber wie, sieht Gott denn

nicht die N iedrigen? E s steht doch geschrieben Sach 4,10: Die A ugen J ahves, die

Ober die ganze E rde schweifen? W as bedeutet also: .Mies Hohe sieht er* ? B. B* rekhja

(um 340) hat gesagt: Damit sind die Stolzen gemeint, deren Geist hochmà ¼ tig in ihnen

ist, u. die sich selbst erhà ¶ hen u. sich zu Gà ¶ ttern machen. W as macht Gott mit ihnen?

E r zeigt sie den Menschen u. macht sie zur V erwerflichkeit (LÃ ¤ cherlichkeit) in der

W elt, wie es heià Ÿ t: E r ist K à ¶ nig Ober alle K inder der V erwerflichkeit Hi 41,26, wie

zB N ebukadnecar, den er zur V erwerflichkeit gemacht hat, s. Dn 5,21: A us der Menschen

Gesellschaft vertrieben, bekam er ein tiergleiches Herz usw. Und ebenso wurde

Sanherib zur V erwerflichkeit gemacht, s. 2 K g 19,35: .Und es geschah in jener N acht,

da ging der E ngel J ahves aus u. schlug im Lager der A ssyrer 185000 Mann' ; denn

Gott zeigt die V erwerflichkeit der Stolzen allen Menschen. Gott spricht: W enn sich ein

Mann in V erstecken verbirgt, sollte ich ihn nicht sehen? ist J ahves Spruch J er 23,24.

R. Binjamin b. Levi (um 325) hat gesagt: W enn ein Mensch hingeht u. sich mit der
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Tora beschà ¤ ftigt u. dasitzt, zeige ich (Gott) seine W erke in der W elt, u. ebenso wenn

sich ein Mensch verbirgt, um eine SÃ ¼ nde zu begehn, zeige ich seine W erke der W elt,

s. J er 23,24: Sollte ich ihn nicht sehen? ist J ahves Spruch; erfà ¼ lle ich nicht den

Himmel u. die E rde? ist J ahves Spruch. W as heifit: ,ich erfà ¼ lle* ? R. Chama b. ChaninA

(um 260) hat gesagt: Gott hat gesagt: Ich erfà ¼ lle von ihm (von seinen bà ¶ sen W erken)

die obere u. die untere W elt; u. er zeigt ihre V erwerflichkeit den Menschen, weil sie

sich stolz erheben u. sich selbst zu GÃ ¶ ttern machen, u. alles Hohe sieht er, u. er ist

K Ã ¶ nig Ober alle K inder der V erwerflichkeit Hi 41,26; denn er ist K Ã ¶ nig Uber alle

jene, die Bich erheben, u. er macht sie zur V erwerflichkeit. Deshalb sprach Gott zu

Mose: .Siehe, ich setze dich zu einem Gott fà ¼ r den Pharao* , geh, treibe Strafe von

ihm ein, geh u. bringe zehn Plagen à ¼ ber ihn. . . . E ine andre E rklà ¤ rung: Siehe, ich

setze dich zu einem Gott fà ¼ r den Pharao. W as heià Ÿ t: .fà ¼ r den Pharao* ? N icht soll,

weil ich dich Gott genannt habe, dein Geist hochmà ¼ tig in dir sein; du bist ein Gott

nur fà ¼ r den Pharao. E benso heià Ÿ t es E x 6,2: E s redete Gott zu Mose u. sprach zu

ihm: .Ich bin J ahve.* W as heià Ÿ t: .Ich bin J ahve* ? E r sprach zu ihm: Obwohl ich

dich zu einem Gott gemacht habe, bin ich J ahve, du bist Gott nur fà ¼ r den Pharao,

s. E x 7,1: Siehe, ich setze dich zu einem Gott fà ¼ r den Pharao. (Der letzte Satz gehà ¶ rt

nach P « siq 109 « ; TanchB * -m  § 1 (9 » ), w  § 15 (39b) dem R. Pin ° chas b. Chama,

um 860, an.) Parallelen: Tanch rw 69b; E zR 8 (72* ); vgl. auch Midr Ps 21 Â § 2 (89Â » ).

2. A bgesehen von E x 4,16 u. 7,1 wird besonders noch das cnbs

folgender Schriftstellen auf Menschen gedeutet, a. E x 22, 27, s. bei

Mt26,65 S.1009. â € ” à Ÿ . Ps82,6; zB TanchB rwn  § 9 (13b): Gott sprach

zum Todesengel: F Ã ¼ r meine K inder (= Israeliten) habe ich dich nicht


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erschaffen; denn ich habe sie zu GÃ ¶ ttern gemacht, s. Ps82,6. A ls er

deshalb kam, um ihnen die zehn Gebote zu geben, sprach er zu ihnen

Ps 50, 7: HÃ ¶ re, mein V olk, . . . Gott, dein Gott bin ich. (Sinn: W enn ihr

auch Gà ¶ tter heià Ÿ t, so bin ich doch euer Gott.) â € ” F erner s. bei J oh

10,34 N r. 2. â € ” y. Gn 33,20, s. M' g 18Â » bei J oh 1,1Â » S. 352, | | GnR 79

(51b): (J akob) errichtete dort einen A ltar u. nannte ihn " ft â € ž E l Gott

Israels* Gn 33,20. Resch Laqisch (um 250) hat gesagt: E r nannte sich

i> â € ž E l Gott Israels" .E r sprach (zu Gott): Du bist der Gott der Oberen

(= E ngel), u. ich bin der Gott der Unteren (= Israeliten). R.Huna

(um 350) hat im N amen des Resch Laqisch gesagt: (Gott antwortete

ihm:) Selbst ein Gemeindediener nimmt sich die Herrschaft nicht selbst,

u. du hast dir die Herrschaft selbst genommen; morgen wird deine

1 Die Stelle wird ohne RÃ ¼ cksicht anf den Z usammenhang auf Gott gedeutet.
J ohannes 5,18 (N r. 3); 5,21.22.23 465

Tochter ausgehn u. geschwà ¤ cht werden. (Deshalb folgt auf Gn 33,20

sofort 84,1.) â € ” S. Gn 49,2, s. GnR 98 (61c) bei J oh 1,1 8 8.352.

3. Diesen Stellen darf man entnehmen, daà Ÿ die Bezeichnung eines

Menschen als â € ž Gott" fà ¼ r das jà ¼ dische E mpfinden gerade nichts Un-

erhà ¶ rtes war â € ” findet sich doch unter den Messiasnamen sogar der

N ame â € ž J ahve" , s. bei Mt 1,21 S. 66 A nm. k â € ” , nur durfte sich der

Betreffende nicht selbst die Bezeichnung beilegen.

5,21: W ie der V ater die Toten erweckt u. lebendig macht,

so macht auch der Sohn lebendig, welche er will.

Die A uferweckung der Toten gehà ¶ rt zu den Prà ¤ rogativen Gottes,

s. bei Mt 22, 32 S. 895, B u. bei Mt 9,25 S. 523 N r. 1. â € ” E inigemal wird

jedoch gesagt, daà Ÿ die Gerechten die Toten auferwecken werden, s. bei

Mt 9,25 S. 523 N r. 2. â € ” E rst spà ¤ t wird der Messias mit der W ieder-

belebung der Toten in V erbindung gebracht, s. bei Mt 9,25 S. 524 N r. 3. â € ”

W enn W eber, J Ã ¼ dische Theologie, 1897 S. 368 unter Berufung auf


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Sanh 113a sagt: .Dem Messias gibt Gott den Schlà ¼ ssel der A uf-

erweckung der Toten" , so beruht das auf einem V ersehen: Sanh 113Â »

redet nicht vom Messias, sondern vom Propheten E lias, s. die Stelle

bei Mt 16,19 S. 737 A nm. a.

5,22: Denn es richtet auch der V ater niemand,

sondern das Gericht hat er ganz dem Sohne gegeben.

Der Messias wird als W eltenrichter nur von den Bilderreden des

Buches Henoch gefeiert, s. E x kurs: â € ž Scheol" usw. II, 10, c u. bei Mt 25,31

S. 978 N r. 3 A nm. a. â € ” N ach rabbin. A nschauung ist es ausschlieà Ÿ lich

Gott, der die W elt richten wird, s. E x kurs:  » A ltjà ¼ dische Gerichts-

gemà ¤ lde. â –   N ur ganz vereinzelt erscheinen die à „ ltesten Israels als

Gottes Beisitzer im E ndgericht, s. E x kurs: â € ž Scheol" usw. II, 10, m. E ine

Stelle, die unzweideutig das W eltenrichteramt in die Hand des Messias

legte, gibt es in der rabbin. Literatur nicht, s. E x k.: â € ž Scheol" usw. II, 10, n.

5,23 9: Damit alle den Sohn ehren, wie sie den V ater ehren.

E benso soll die E hrfurcht vor den Gelehrten, speziell vor dem eigenen

Lehrer, der E hrfurcht vor Gott gleichen.

A both 4,12: R. E lrazar (b. Schammuaf, um 150) pflegte zu sagen: Die E hre deines

Schalers sei dir lieb wie die E hre deines Gerossen, n. die E hre deines Genossen wie

die E hrfurcht vor deinem Lehrer, u. die E hrfurcht vor deinem Lehrer wie die E hr-

furcht vor Gott II Pes 22b: R. (A qiba (t um 135) trug vor: Den J ahve nw r « deinen

Gott sollst du furchten Dt 10,20; das will die Gelehrtenschaler miteinschlieà Ÿ en. â € ”

Das eth vor jhvh hat einschlieà Ÿ ende Bedeutung: wie vor Gott, so soll man auch vor
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den Gelehrten E hrfurcht haben.

N ur in einem F all darf ein Schà ¼ ler dem Lehrer die E hrerbietung

versagen, nà ¤ mlich wenn er ihn oder einen andren in seiner N à ¤ he etwas

Unerlaubtes tun sieht.

B* rakh 19b: Rab J ehuda (t 299) hat gesagt, Rab (t 247) habe gesagt: W er Misch-

zeuge in seinem K leide findet, hat sie auszuziehen selbst anf der Straà Ÿ e. W elches ist

Strack n. Billerbsek, N T II. 30


466 J ohannes 5,23.28. 30. 31. 35

der Schriftgrand? .N icht gilt W eisheit noch E insichtigkeit noch Rat gegenà ¼ ber J ahven*

Spr 21,30; à ¼ berall, wo eine E ntheiligung des gà ¶ ttlichen N amens (durch Gebotsà ¼ ber-

tretung) stattfindet, erweist man dem Lehrer keine E hre. | | fE r 63 » : Rabina saà Ÿ vor

Rab A schi (t 427); er sah einen Mann, der seinen E sel an einem Sabbat an eine

Steinpalme band (obwohl das Schà ¼ rzen u. Là ¶ sen eines K notens am Sabbat verboten

war). E r rief ihn an, aber er beachtete es nicht. E r sprach zu ihm: Dieser Mann sollte

im Bann sein! Rab A schi sagte zu Rabina: Sieht diese A rt u. W eise etwa wie F rei-

geisterei aus? (Gleicht dein A uftreten, Rabina, in Gegenwart deines Lehrers nicht

einer V erachtung deines Lehrers? )E r antwortete ihm: N icht gilt W eisheit noch E in-

sichtigkeit noch Rat gegenà ¼ ber J ahven Spr 21,30; à ¼ berall, wo eine E ntheiligung des

gà ¶ ttlichen N amens stattfindet, erweist man dem Lehrer keine E hre. | | Sanh 82* : (Ob-

wohl es dem Schà ¼ ler verboten war, vor seinem Lehrer eine E ntscheidung zu fà ¤ llen,

tà ¶ tete Pin ° chas den Z imri vor Mose, N u 25,6 ff.) Schemuel (t 254) hat gesagt: E r sah,

daà Ÿ nicht W eisheit noch E insichtigkeit noch Rat gegenà ¼ ber J ahven gilt Spr 21,30;

à ¼ berall, wo eine E ntheiligung des gà ¶ ttlichen N amens stattfindet, erweist man dem
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Lehrer keine E hre. j| Sch' bu 30b: Rabbah b. Rab Huna (t 322) hat gesagt: W enn

ein hervorragender Gelehrter ein Z eugnis abzulegen weif) u. es fà ¼ r ihn herabsetzend

ist, in das Haus eines Richters zu gehen, der geringer ist als er selbst, u. vor ihm

Z eugnis abzulegen, so soll er nicht hingehn. . . . Diese W orte gelten bei Geldangelegen-

heiten, aber bei einem V erbot (das rituelle oder religià ¶ se Dinge betrifft) heià Ÿ t es: E s

gilt nicht W eisheit usw. wie in den frà ¼ heren Stellen.

5, 23 39: W er den Sohn nicht ehrt, ehrt den V ater nicht,

der ihn gesandt hat.

Tanch w* i 52b: R. Schimfon b. J ochai (um 150) hat gesagt: Gott sprach zu den

Israeliten: E hret â –   piass w die Gebote, denn sie sind meine Gesandten -mse, u. der

Gesandte eines Menschen ist wie dieser selbst. W enn du sie (die Gebote) ehrst, so

ist es, als ob du mich ehrst, u. wenn du sie verachtest rvta, so ist es, als ob du meine

E hre (Herrlichkeit) verachtest.

5,28 (s. E x kurs: ,A llgemeine oder teilweise A uferstehung der Toten? " ).

5,30: Mein Gericht ist gerecht.

x già Ÿ n; à ¶ ix aia = pnx aBipa Dt 16,18; Targ Onk: tsiop* yn, Targ J e-

rusch I: uiirip )^ i = Gericht der Geradheit. â € ” N icht wesentlich davon

verschieden ist R. < A qibas: Das (gà ¶ ttliche) Gericht ist ein Gericht der

W ahrheit nqst yn " \ * zn A both 3,16.

5,31: W enn ich von mir selbst zeuge,

ist mein Z eugnis nicht wahr (gà ¼ ltig).

Das entspricht dem Grundsatz K eth 2,9: N icht ist ein Mensch durch

sich selbst (durch eigenes Z eugnis) beglaubigt. . . . N icht kann ein


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Mensch fà ¼ r sich selbst ein Z eugnis ablegen. â € ” F erner s. bei J oh 8,13.

5,35% : J ener war die brennende u. scheinende Leuchte.

X v/yos = â € ” . oder Mpsna, Beispiele bei Mt 5,14 S. 237 A nm. b u. e; ferner vgl. bei

J oh 3,19 91. | | Sanh 14* : W enn R. A bbahu (um 300} aus der A kademie in den kaiser-

lichen Palast (zu C& sarea) ging, kamen Matronen aus dem kaiserlichen Palast u. sangen

vor ihm: Groà Ÿ er seines V olkes, F à ¼ hrer seiner N ation, strahlende Leuchte r; a; iK 3" x i3,

gesegnet sei dein K ommen zum F rieden!

5,35 25: E ine Z eitlang,

rroo' cà ¤ Q u » = r^ fs, Gegensatz n^ ' .yh. GnR 70 (45c): .Der N ame der groà Ÿ en war
J ohannes 5,36.39.44.45; 6,1 (A . B 1)

467

Lea* Gn 29,16; sie war grol durch die Gaben an sie: das 1* 1 iwlwlHill fà ¼ r immer

thwh u. die K à ¼ nigshemchaft fà ¼ r immer, s. J oel 4,20 n. Ps 132,14. .Und der N ame

der kleinen war Rahel* ; sie war klein durch die Gaben an sie: J oseph A hr eine Stande

nrA (eine Z eitlang), Saal fà ¼ r eine Stande a. Schilo fà ¼ r eine Stande, s. Ps 78,67: E r

verachtete das Z elt J osephs, n. den Stamm E phraim erwà ¤ hlte er nicht.

5,36: Die W erke, die ich tu, zeugen von mir.

Q nB 16 (llb): Man sagte n den F ruchtbà ¤ umen: W arum dringt ener Rauschen

nicht weithin? Sie antworteten: Dessen bedà ¼ rfen wir nicht, nnsre F là ¼ chte zeugen von

ans p-p »  » .| | Midr HL 4,11 (115b): Resch Laqisch (um 250) hat gesagt: Die Braut

sitzt in der Sà ¤ nfte u. spricht: Seht (an meinem Sitzen in der Sà ¤ nfte), daà Ÿ ich rein

(jungfrà ¤ ulich) bin, u. dies mein Z eugniB zeugt von mir " by nrn wni in.

5,39 9: Ihr durchforschet die Schriften.

Dem iQ svrà ¤ v entspricht der F achausdruck shfl (aram. x fry* ), vgl. schon

E sra7,10. vni bedeutet  « . erforschen, erlà ¤ utern; à Ÿ . durch F orschung


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oder Deutung finden; y. Ã ¶ ffentlich vortragen. Davon das Substantivum

 » â € ¢ yio a. = F orschung, Studium; à Ÿ . Schriftdeutung; y. Schriftwerk (hag-

gadischen oder halakhischen Inhalts), s. E inl. S. 4 Â § 6. â € ” W ohl keine

Mahnung findet sich im rabbin. Schrifttum so oft wie die zum Torastudium.

B" rakh 5 « : R. J ochanan (f 279) hat gesagt: W er sich mit der Tora beschà ¤ ftigen

kann u. es nicht tut, Ober den bringt Gott garstige Leiden, die ihn erregen, s. Ps 39,3

(wo unter dem Goten nach Spr 4,2 die Tora zu veratehn ist). | | Schab 30* : Gott sprach

zu David: Lieber ist mir ein Tag, an welchem du sitzest u. dich mit der Tora be-

schà ¤ ftiget, als tausend Brandopfer, die dereinst dein Sohn Salomo vor mir auf dem A ltar

darbringen wird. | | Q id 29Â » Bar: Der V ater ist verpflichtet, seinen Sohn Tora zu lehren.

5,39 93: Ihr meint in ihnen ewiges Leben zu haben.

Die Tora birgt das Leben in sich, s. bei RSm 3,2, D u.E .| | Mekh E x 13,3 (24* ):

W oher in bezug auf die Tora (daà Ÿ vor u. nach der Beschà ¤ ftigung mit ihr ein Lob-

spruch zu sprechen ist)? R. J ischmafel (t nm 135) sagte: Das folgt aus einem Schluà Ÿ

vom Leichteren auf das Schwerere: wenn man wegen der Speise, die das Leben der

flà ¼ chtigen Stunde erhà ¤ lt, zum Lobspruch vorher u. nachher verpflichtet ist, um wieviel

mehr gilt das dann von der Tora, in der die zukà ¼ nftige W elt (= das ewige Leben)

ist, daà Ÿ man ihretwegen zu einem Lobspruch vorher u. nachher verpflichtet ist.

5,44: Ihr nehmt E hre voneinander (s. bei 12,43).

5,45: E s ist euer A nklà ¤ ger da, Mose.

Die Gesetzesà ¼ bertretungen als A nklà ¤ ger zB A both 4,11: R. E licezer b. J afaqob (IL, am

150) sagte: W er ein Gebot erfà ¼ llt, hat sich einen F à ¼ rsprecher ts' V p,-* r (nagdx X titof) erworben;

wer aber eine à œ bertretung begeht, hat sich einen A nklà ¤ ger lia-cp. (x arrjyoQ O() erworben.
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6,1: J enseits des galilà ¤ ischen Meeres von Tiberias.

A . f] d-aX aaaa tijg rahX afag Ttjs Tià Ÿ sQ iadog ist eine sonst nicht weiter

vorkommende Bezeichnung des Sees Genezareth, s. bei Mt4,18 S. 184ff.

B. Ttà Ÿ epà ¤ g.

1. Tiberias, um 26 n. Chr. von Herodes A ntipas (4 v.â € ” 39 n. Chr.)

als Hauptstadt Galilà ¤ as am W estufer des Sees Genezareth gegrà ¼ ndet,

fà ¼ hrte seinen N amen zu E hren des K aisers Tiberius.

J oseph A ntiq 18,2, 3: .Herodes, der V ierfà ¼ rst, der dem Tiberias in F reundschaft

â –   ehr nahe stand, erbaute eine Stadt, die nach ihm Tiberias hieà Ÿ ; u. zwar grà ¼ ndete er

30*
468

J ohannes 6,1 (B 1.2)

sie im besten Teil von Galilà ¤ a am See Genezareth. W arme Bà ¤ der befanden sich nicht

fernab in einem F lecken mit N amen A mmathus1 (= Chamath, Chammetba). Z usammen-

gelaufene aber waren die E inwohnerschaft; nicht klein war auch das galilà ¤ ische

E lement; viele waren aus dem ihm untergebenen Land gezwungen u. mit Gewalt zur

A nsiedelung herangeschafft worden, darunter auch einige Beamte. A uch arme Leute,

die von à ¼ berall her zusammengebracht waren, nahm er als A nsiedler auf; selbst solche

gab es, die nicht einmal mit Sicherheit F reigeborene waren. Diesen vielen gewà ¤ hrte

er unter A uferlegung der V erpflichtung, die Stadt nicht zu verlassen, viele F reiheiten

u. W ohltaten durch vollstà ¤ ndige Herrichtung der W ohnungen u. durch A bgabe von

eigenem Land; denn er wuà Ÿ te, daà Ÿ das W ohnen dort gesetzwidrig u. den và ¤ terlichen

Gewohnheiten der J uden entgegen war, weil die A nlage von Tiberias Ober auf-

genommenen Grabstà ¤ tten, deren es dort viele gab, erfolgt war; das Gesetz kà ¼ ndigt

uns aber an, daà Ÿ dergleichen A nsiedler auf sieben Tage unrein seien* (vgl. N u 19,16).

pMeg 1, 70a, 40 wird erzà ¤ hlt, daà Ÿ R. J ochanan (t 279) einmal in der Synagoge von
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E ipbra, d. h. in der Synagoge, die die Bewohner von K iphra in Tiberias besaà Ÿ en, an

einem 15. A dar die E st her rolle vorgelesen habe; bei der Gelegenheit habe er erklà ¤ rt:

â € ž Dies (der Platz der genannten Synagoge) ist das eigentliche alte Tiberias." Diese

Stelle setzt voraus, daà Ÿ die Grà ¼ ndung Tiberias' durch Herodes A ntipas weniger eine

và ¶ llige N euschà ¶ pfung als vielmehr die N eugrà ¼ ndung einer bereits vorhandenen Ort-

schaft bedeutete. Das folgt auch aus der obigen A ngabe des J osephus, daà Ÿ man bei

der A nlage von Tiberias viele Grabstà ¤ tten aufgenommen habe. â € ” A uch die weitere

A ngabe des J osephus, daà Ÿ Tiberias ,am" See Genezareth gegrà ¼ ndet worden sei, wird

pMcg 1, 70* , 89 durch folgende Bar bestà ¤ tigt: R. Schimfon b. J ochai (um 150) hat ge-

sagt: .F alls jemand ein W ohnhaus in einer ummauerten Stadt verkauft* (Lv 25,29);

ausgeschlossen ist Tiberias, weil ihm das Meer als Mauer dient. â € ” R. Schimfon b. J .

will sagen: Obgleich Tiberias nicht auf allen Seiten von einer Mauer umgeben ist,

so wird es doch als .ummauerte Stadt* angesehen, weil das Meer als à ¶ stliche Mauer

gilt. Das W ort des R. Schimfon war aber zweideutig: es konnte auch so gedeutet

werden, als ob er Tiberias aus der Z ahl der ummauerten Stà ¤ dte ausschlieà Ÿ en wollte;

darum las Chizqijja (um 850) die E stherrolle in Tiberias der Sicherheit halber sowohl

am 15. A dar, wie es fà ¼ r die Stà ¤ dte mit einer Mauer, als auch am 14. A dar, wie es

fà ¼ r die Ortschaften ohne Mauer vorgeschrieben war, pMeg 1, 70* , 38; vgl. Meg 1,1. â € ”

E ine E rinnerung an die Tatsache, daà Ÿ , wie J osephus berichtet, Tiberias à ¼ ber einem

Grà ¤ berfeld errichtet worden war, liegt pSchebif ith! ), 88 d, 27 vor: (N achdem R. Schimfon

in den Heilquellen Tiberias' gebadet hatte) sprach er: W ir mà ¼ ssen (aus Dankbarkeit

gegen Tiberias) eine verbessernde E inrichtung treffen, wie unsre frà ¼ heren V à ¤ ter getan

haben; s. Gn 33,18: ,E r lagerte (in-" i) vor der Stadt* , (das bedeutet,) daà Ÿ sie Bazare
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errichteten u. auf dem Markt verkauften." E r sprach: W ir wollen Tiberias (von Leichen)

reinigen! (Die F ortsetzung der Stelle s. bei Mt 10,5 S.557 u. bei J ob 3,1 N r.3 S.418f.)

2. In den rabbin. Schriften wird Tiberias hà ¤ ufig erwà ¤ hnt. Der N ame

ri; * j3^ jl ve^ iV f, K J T^ wird richtig erklà ¤ rt Q nR 23 A nf.: R. J udan (um 350)

hat gesagt: W as denken denn die Gottlosen, deren .Inneres voll davon

ist, ihre Hà ¤ user seien fà ¼ r die E wigkeit. . .; sie rufen ihre N amen à ¼ ber

LÃ ¤ nder aus* Ps49,12! Tiberias nach dem N amen des Tiberius, A le-

x andria nach dem N amen A lex anders, A ntiochia nach dem N amen des

A ntiochus. â € ” E ine haggadische Deutung des N amens liest man Mcg 6* :

R. J irmeja (um 320) hat gesagt: Raqqath (s. J os 19,35) war sein (ur-

sprà ¼ nglicher) N ame, u. warum wurde sein N ame Tiberias  » rnao ge-

1à œ ber diese Lesart s. Schà ¼ rer « 2,217 A nm. 522.

* Lagernde K arawanen pflegten alsbald einen Markt abzuhalten, daher fwrj =

K ramladen, Bazar; vgl. zu obiger A uslegung von Gn33,18 GnR 79(51" ).


J ohannes 6,1 (B 2)

469

nannt? W eil es auf dem N abel des Landes Israel lag. Raba (f 352)

hat gesagt: Raqqath war sein N ame, u. warum wurde sein N ame

Tiberias genannt? W eil schà ¶ n sein A ussehen ist nn^ sn naiao. â € ” A us

dem letzten Z itat geht hervor, daà Ÿ man Tiberias mit Raqqath identifiziert

hat. Das war die gewà ¶ hnliche Meinung.

pMÂ » g 1, 70* , 85: Chammath (J os 19,85) ist Chamm^ ha (beiTiberias, s. w.u.), Raqqath

ist Tiberias, E lanereth ist Ginnesar (Genezareth). | | MÂ ° g6* : Raba (t 352) bat gesagt:

Gibt es denn einen, der sagt, Raqqath sei nicht Tiberias? Siehe, wenn ein Mensch

hier (in Babylonien) stirbt, klagt man dort (in Tiberias) um ihn also: E in Groà Ÿ er war

er in Scheschakh (= Babel, J er 25, 26), u. einen N amen hatte er in Raqqath (d. h. bei

den Schriftgelehrten in Tiberias)! Und wenn man den Sarg dorthin schaffte, klagte

man um ihn also: F reunde der à œ briggebliebenen (d. h. der Gelehrten),1 die ihr wohnet

in Raqqath (Tiberias), ziehet hinaus u. empfanget den E rschlagenen des Tieflandes

(Babyloniena)! A ls die Seele des R. 2fi(ira (um 300) zur Ruhe eingegangen war, be-
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gann der Trauerredner aber ihn: Das Land Schinefar (Babel) ward schwanger u. gebar,

das liebliche Land (= Palà ¤ stina) hat seinen Liebling groà Ÿ gezogen (dort war er ge-

boren, hier hat er gewirkt). W ehe mir! spricht Raqqath (Tiberias), denn es hat seinen

kostbaren Schmuck verloren! V ielmehr, hat Raba gesagt, Chammath (J os 19,35), das

sind die Thermen von Gader, Raqqath ist Tiberias, K innereth ist Ginnesar. Und warum

hieà Ÿ es Raqqath? W eil auch die Leeren' (die Unwissenden) darin voll von Gebots-

erfà ¼ llungen waren wie Granatapfel (voll von K ernen sind). | | N och in der Geheim-

eprache, deren sich die Gelehrten von Tiberias im 4. J ahrhundert in einem Schreiben

an den Babylonier Raba (t 352) bedienen, kommt der N ame Raqqath fà ¼ r Tiberias vor.

Sanh 12* : Man meldete dem Raba: E in Paar (gemeint ist ein Gelehrtenpaar) kam von

Raqqath (Tiberias), u. ein A dler (= rà ¶ mischer Spà ¤ her) erfaà Ÿ te es, u. in ihren Hà ¤ nden waren

Dinge, die in Lnz verfertigt werden. W as ist das? Das Purpurblaue (d. h. Schaufà ¤ den,

die ans purpurblauer W olle gemacht wurden). Durch die Barmherzigkeit (Gottes) u.

ihr eigenes V erdienst kamen sie im F rieden davon. Und die Belasteten (* oib » = * * y} ,

Patriarch) aus den Lenden N achschons (N u 7,12) wollten einen Statthalter (Schalt-

monat) bestimmen, aber jener Idumà ¤ er (Rà ¶ mer) lieà Ÿ es nicht zu; jedoch versammelten

sich die Hà ¤ upter der V ersammlungen (meiok ' i » a Q oh 12,11) u. bestimmten ihm einen

Statthalter in dem Monat, in welchem A hron, der Priester, starb (d. h. im Monat A b).

A ndere hielten Tiberias 1 lr das J os 19, 35 genannte Chammath.

MÂ » g 5b: R. J ochanan (f 279) hat gesagt: A ls ich ein K ind war, habe

ich ein W ort gesagt, wonach ich (spà ¤ ter) die A lten (= Gelehrte) gefragt

habe, u. es fand sich so, wie ich gesagt hatte: ,Chammath* J os 19,35,

das ist Tiberias; u. warum wurde sein N ame Chammath genannt?


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W egen der warmen W asser von Tiberias. .Raqqath* J os 19, 35, das

ist Sepphoris; u. warum wurde sein N ame Raqqath genannt? W eil es

hoch lag, wie das Ufer wjjp eines F lusses. â € ž K innereth* J os 19,35, das

ist Ginnusar (= Ginnesar); u. warum wurde sein N ame K innereth

genannt? W eil seine F rà ¼ chte lieblich sind wie der K lang der Z ithern

â –   nro" !  « bps (nach andrer Lesart: weil seine F rà ¼ chte sà ¼ à Ÿ sind wie A rti-

schocken " nrsa; F leischer bei Levy 2,453: wie Lotosfrà ¼ chte). â € ” R. J o-

chanan, der in Tiberias seinen W ohnsitz hatte, identifiziert also diese

Stadt mit Chammath der warmen Q uellen wegen, die bei dem damaligen

1 N ach dem K anon Chul 133* : .Unter Tn « ? (= Oberrest, E ntronnener) ist nur ein

Gelehrtenschaler zu verstehn* , s. J oel 3, 5.

* riT- W ortspiel zu rj; ? .


470 J ohannes 6,1 (B 2.8)

Ort Chamm* tha (= ' lfipa& ov$ J oseph A nt 18,2,3) lagen. Daraus wird

man schlieà Ÿ en dà ¼ rfen, daà Ÿ Tiberias in den Tagen des R. J ochanan sich

weiter nach Sà ¼ den, d. h. nà ¤ her an Chammetha heran erstreckt hat, als

es das heutige, etwa 40 Minuten nà ¶ rdlich von den warmen Q uellen

liegende Tiberias vermuten là ¤ à Ÿ t; denn nur die unmittelbarste N à ¤ he

ChammHhas konnte den R. J ochanan veranlassen, Tiberias u. Cham-

metha fà ¼ r ein u. denselben Ort zu halten. Damit stimmt T! E r 7,2 (146)

gut à ¼ berein: In der frà ¼ heren Z eit durften die E inwohner von Tiberias

(am Sabbat) durch ganz Chammetha gehn (denn beide Orte lagen

innerhalb der Sabbatgrenze = 2000 E llen),1 die E inwohner von Cham-

metha aber durften nur bis an die Stelle des gewà ¶ lbten Tors * gehn.

J etzt wiederum bilden die Bewohner von Tiberias u. die Bewohner von

Chammetha eine Stadt. (Dasselbe p5E r 5,22d, 56.) â € ” Das freie Terrain

zwischen Tiberias u. Chamnrtha muà Ÿ hiernach allmà ¤ hlich bebaut

worden sein, bis (etwa um 200 n. Chr.) beide Ortschaften ineinander


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à ¼ bergingen. N ur wenn Tiberias u. Chammetha eine E inheit bildeten,

wird auch verstà ¤ ndlich, wie in den rabbin. Schriften von den heià Ÿ en

Q uellen Tiberias' gesprochen werden kann, obgleich diese Q uellen bei

Chamm' tha lagen. Letzteres sagt J osephus ausdrà ¼ cklich A ntiq 18,2,3,

s. oben N r. 1. A uch Bell J ud 4,1, 3 heià Ÿ t es: Dort (in A mmathus oder

A mmaus = Chamm* tha) ist eine Q uelle warmer W asser zu Heilzwecken

geeignet.' W enn also trotzdem die rabbin. Gelehrten diese Q uellen

fortwà ¤ hrend als die warmen W asser oder Heilbà ¤ der von Tiberias be-

zeichnet haben,* so lag der Grund eben darin, daà Ÿ Chamm* tha im

Laufe der Z eit ein A nhà ¤ ngsel von Tiberias geworden war.

3. Die W armquellen von Tiberias. â € ” Die E ntstehung der warmen

Q uellen à ¼ berhaupt fà ¼ hrte man in vorchristlicher Z eit auf einen unter-

irdischen F euerstrom zurà ¼ ck, von welchem man annahm, daà Ÿ die ge-

fallenen E ngel darin gegenwà ¤ rtig bestraft wà ¼ rden, wà ¤ hrend die gott-

losen Menschen ihm dereinst à ¼ berwiesen werden sollten. Spà ¤ ter hat

man sie einfach mit dem Gehinnom in V erbindung gebracht.

Henoch 67, 4 â € ” 13: E r wird jene E ngel, die die Ungerechtigkeit gezeigt haben, in

jenem brennenden Tal einschlieà Ÿ en, das mir (= N oah) mein Groà Ÿ vater Henoch gezeigt

hatte, im W esten bei den Bergen des Goldes n. Silbers, des E isens, weichen Metalls u.

1 N ach Meg 2 b betrag die E ntfernung von Chammetha bis Tiberias lMil(= 1478,70m).

â € ¢ Lies statt des tex tlichen nsip mit p? E r5, 22d, 56 nrs = .Gewà ¶ lbtes" .â € ” Die

unterschiedliche Behandlung der Bewohner von Tiberias u. Chamm ° tha beruhte auf

(E r 5, 8: Die Bewohner einer groà Ÿ en Stadt dà ¼ rfen (am Sabbat) durch eine kleine Stadt
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ganz hindurchgehn (wenn die E ntfernung zwischen beiden Stà ¤ dten nur 2000 E llen

betragt); die Bewohner einer kleinen Stadt dà ¼ rfen durch eine groà Ÿ e Stadt nicht ganz

hindurchgehn (sondern nur bis an das E nde der 2000 E llen).

* A llerdings redet auch J osephus Bell J ud 2, 21,6 u. V ita 16 von den warmen

W assern ,in Tiberias" , obwohl die V ereinigung von Tiberias u. Chammetha, die spà ¤ ter

die rabbinischen Gelehrten zu dieser A usdrucksweise berechtigte, zu seiner Z eit noch

nicht erfolgt war. Man wird deshalb mit Schà ¼ rer < 2,216, A nm. 522 das iy Tià Ÿ t^ ià ¤ dt in

den beiden genannten Stellen im weitern Sinn zu fassen haben = â € ž im Gebiet von Tiberias* .

4 Beispiele finden sich à ¼ berall in den nachfolgenden Z itaten.


J ohannes 6,1 (B 8) 471

Z inns. (Mit diesem Tal, unter welchem sich der F euerpfuhl befindet, ist hier die Gegend

vom Gehinnomtal bis jenseits des Toten Meers gemeint.) Ich sah jenes Tal, in dem

ein groà Ÿ es W ogen u. Schwellen der (unterirdischen) Gewà ¤ sser stattfand. A ls alles

dieses geschah, erzeugte sich aus jenem feurigen flà ¼ ssigen Metall (der geschmolzenen

Metallberge) u. der Bewegung, wodurch sie (die Gewà ¤ sser) bewegt wurden, an jenem

Ort ein Schwefelgeruch n. verband sich mit jenen W assern; jenes Tal der E ngel, die

(die Menschen) verfà ¼ hrten, brennt unterirdisch weiter. Durch die Tà ¤ ler desselben

(Landes) kommen F euerstrà ¶ me hervor, da, wo jene E ngel gerichtet werden, die die

Bewohner des F estlandes verfà ¼ hrt haben. J ene W asser aber werden in jenen Tagen

(d. h. den dazu bestimmten Tagen, nà ¤ mlich in der Gegenwart des V erfassers) den

K Ã ¶ nigen, MÃ ¤ chtigen, Hohen u. denen, die anf dem F estlande wohnen, zur Heilung des

Leibes u. zur Bestrafung des Geistes dienen, da ihr Geist voll W ollust ist, damit sie

an ihrem Leibe gestraft werden. Denn sie haben den Herrn der Geister verleugnet,

u. obwohl sie tà ¤ glich ihr Gericht sehen (indem sie in dem W asser, in welchem sie

sich jetzt ergà ¶ tzen, dereinst werden gerichtet werden), glauben sie nicht an seinen
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(Gottes) N amen. In demselben V erhà ¤ ltnis, als das Brennen ihres Leibes zunimmt,

wird eine V erà ¤ nderung des Geistes in ihnen vorgehn von E wigkeiten E wigkeit; denn

niemand darf vor dem Herrn der Geister ein eitles W ort sprechen. Denn das Gericht

kommt à ¼ ber sie, weil sie an die W ollust ihres F leisches glauben u. den Geist des

Herrn (? ) verleugnen. J ene selben W asser erfahren in jenen Tagen eine V erà ¤ nderung.

Denn wenn jene E ngel in jenen W assern gestraft werden, Ã ¤ ndert sich die Temperatur

jener W asserquellen, u. wenn die E ngel aufsteigen, wird jenes W asser der Q uellen

sich à ¤ ndern u. abkà ¼ hlen. Ich hà ¶ rte Michael anheben u. sagen: .Dieses Gericht, womit

die E ngel gerichtet werden, ist ein Z eugnis fà ¼ r die K à ¶ nige, die Mà ¤ chtigen u. die, welche

das F estland besitzen. Denn diese W asser des Gerichts dienen zur Heilung des Leibes

der K Ã ¶ nige u. zur Lust ihres K Ã ¶ rpers; aber sie wollen es nicht (ein-)sehen u. glauben,

daà Ÿ sich jene W asser verà ¤ ndern u. zu einem ewig lodernden F euer werden kà ¶ nnen.' | |

Schab 39a: (R. J ose, um 150) sprach zu den Gelehrten: (Die heià Ÿ en Q uellen von Ti-

berias) sind ein E rzeugnis des (unterirdischen) F euers; denn sie flieà Ÿ en an der Pforte

des Gehinnoms vorà ¼ ber. ! l Sanh 108" : Ii. J ochanan (t 279) hat gesagt: Das Geschlecht

der Sà ¼ ndflut hat mit  » groà Ÿ * gesundigt, u. mit .groà Ÿ ' wurden sie gerichtet (bestraft).

Mit .groà Ÿ * haben sie gesà ¼ ndigt, s. Gn6,5: J ahve sab, daà Ÿ die Schlechtigkeit der

Menschen .groà Ÿ " war. Und mit .groà Ÿ ' wurden sie gerichtet, s. Gn 7,11: E sà ¶ ffneten

sich alle Q uellen der .groà Ÿ en" Tiefe. R. J ochanan hat gesagt: Drei von ihnen (den

Q uellen der groà Ÿ en Tiefe) sind à ¼ briggeblieben: der Schlund von Gadar (am Sudende

des Sees Genezarethj u. die warmen W asser von Tiberias  « r-rao â –   * - u. die groà Ÿ e Q uelle

von Beram. (K rauà Ÿ ,A rchà ¤ ol. 1, 216 will statt oi-a lesen ova, das er identifiziert mit

Baaras = K alirrhoe nà ¶ rdlich von Machà ¤ rus am Toten Meer.) â € ” Z um V erstà ¤ ndnis der
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W orte des R. J ochanan muà Ÿ man seinen A usspruch pSanh 10,29 b, 55 heranziehen:

J eder Tropfen, den Gott auf sie (die Leute des F lutgeschlechts) brachte, hatte er im

Gehinnom siedend gemacht, u. dann brachte er Ihn anf sie; s. Hi6,17: A ls es heià Ÿ

ward, versiegten sie von ihrer Stelle. â € ” Dasselbe in andrer F assung GnR27 (17b);

49 (31b). A uch R. J ochanan wird hiernach die genannten drei heià Ÿ en Q uellen mit dem

Gehinnom in V erbindung gebracht haben. Ungewià Ÿ bleibt die Meinung des R. E lsazar

(um 270). GnR33(20b): R. E hazar hat gesagt: Z um Unheil heià Ÿ t es Gn7,ll:  » A n

eben diesem Tage à ¶ ffneten sich alle Q uellen der groà Ÿ en Tiefe" ; aber zum Guton heià Ÿ t

es Gn 8,2: .Und die Q uellen der groà Ÿ en Tiefe wurden verstopft" , aber nicht alle

Q uellen; ausgenommen blieben die Q uelle von Tiberias  « ciao yyv, die von cjiV au

u. die Hoble von Pameas (Paneas). â € ” caiiai « hà ¤ lt Bacher, pal. A mor 2,39 fà ¼ rA bilene

oder A polloma an den J ordanquellen; Dalman, A ram.-N euhebr. W bch 3a fà ¼ rA ulon in

Cà ¶ lesyrien; K rauà Ÿ ,A rchà ¤ ol. 1, 216 fà ¼ r Balanà ¤ a oder Balneis bei Paneas.

Das W asser der Heilquellen von Tiberias war nach seiner chemischen

Z usammensetzung nicht gleichartig. â € ž E s waren dort, heià Ÿ t es pSchab


472 J ohannes 6,1 (B 3. 4)

3, 6 » , 23, zwei Becken, das eine von sà ¼ à Ÿ em u. das andre von salzigem

W asser." (Die ganze Stelle s. bei N r. 7.) â € ” Die Temperaturen der

einzelnen Q uellen mà ¼ ssen hoch gewesen sein.

Schab 3, 5: Sa geschah, daà Ÿ die Leute von Tiberias eine Rà ¶ hre mit kaltem W asser

durch einen K anal der warmen W asser (ihrer Heilquellen) legten (um das kalte W asser

zu erwà ¤ rmen). Die Gelehrten sagten zu ihnen: W enn am Sabbat (die E rwà ¤ rmung ge-

schieht), so ist das W asser wie (andres) warmes W asser, das am Sabbat warmgemacht

wurde, zum Baden (W aschen) u. zum Trinken verboten; n. wenn an einem F eiertag,

so ist das W asser wie (andres) warmes W asser, das am F eiertag warm gemacht wurde,

zum Baden (W aschen) verboten u. zum Trinken erlaubt. â € ” Selbst vom K ochen in den

heià Ÿ en Heilquellen von Tiberias wird gesprochen. Pes41a: Rab Chisda (t 309) hat

gesagt: W er in den heià Ÿ en W assern von Tiberias  « "  » " naB ' ans am Sabbat kocht, ist

straffrei (denn das K ochen geschieht nicht am F euer); wenn man aber das Passah-

lamm im heià Ÿ en W asser von Tiberias kocht, so ist man schuldig (denn es sollte am

F ener gebraten werden). à œ ber diese F rage wird auch pSchab 7,10b, 53 verhandelt. â € ”
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Daà Ÿ man sich an den heià Ÿ en W assern von Tiberias verbrennen konnte, wird hiernach

nicht wundernehmen. N eg9,1: W as ist eine entzà ¼ ndete Stelle (Geschwà ¼ r, T" n » )?

Hat man sich beschà ¤ digt an einem Holzstà ¼ ck oder an einem Stein oder an (heià Ÿ en)

ausgepreà Ÿ ten Olivenschalen oder am (heià Ÿ en) W asser von Tiberias  « riau * t> â € ” à ¼ ber-

haupt alles, was nicht durch F euer verursacht ist â € ” das ist eine entzà ¼ ndete Stelle.

W as ist eine Brandstelle nise? Hat man sich verbrannt an einer K ohle oder an heià Ÿ er

A sche â € ” Ã ¼ berhaupt alles, was durch F euer verursacht ist â € ” das ist eine Brandstelle.

à œ ber die Heilkraft der W asser von Tiberias enthalten die rabbin.

Q uellen keine ausdrà ¼ cklichen A ngaben. E inigen Stellen darf man aber

entnehmen, daà Ÿ V ollbà ¤ der gegen Hautkrankheiten angewandt wurden.

pB' rakh 2, 5b, 40: Sch ° muSl b. A bba (am 300) bekam Hautausschlà ¤ ge. Man kam u.

fragte den R. A si: W ie ist es, soll er baden? E r antwortete: W enn er nicht badet,

stirbt er; wenn er will, darf er selbst am 9. A b u. am V ersà ¶ hnungstag (baden). â € ” Das-

selbe pMQ 8, 82d, 26. â € ” Da der W ohnsitz des R. A si Tiberias war, wird man wohl an

ein Baden des K ranken in den dortigen Heilquellen zu denken haben. F erner s. w. u.

die Geschichte des R. Schimfon b. J ochai, der mit seinem Hautausschlag gleichfalls

die warmen Bà ¤ der von Tiberias aufsucht. â € ” Die Bar Schab 41 * teilt folgende dià ¤ tetische

Regel mit: â € ž W er ià Ÿ t n. nicht (dazu) trinkt, dessen E ssen wird Blut, u. das ist der

A nfang der Unterleibskrankheiten. W er ià Ÿ t u. (hinterher) nicht vier E llen weit geht,

dessen E ssen geht in F à ¤ ulnis à ¼ ber, n. das ist der A nfang des à ¼ blen Geruchs (aus

dem Monde). W er ein Leibesbedà ¼ rfnis hat u. ià Ÿ t, der gleicht einem Ofen, den man

à ¼ ber seiner A sche heizt, u. das ist der A nfang des Schmutzgeruches (des Schweià Ÿ -

geruches des ganzen K Ã ¶ rpers). W er in warmem W asser badet n. nicht davon trinkt,
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der gleicht einem Ofen, den man von auà Ÿ en, aber nicht von innen heizt. W er in

warmem W asser badet u. sich nicht mit kaltem W asser à ¼ bergieà Ÿ t, der gleicht dem

E isen, das man ins F euer, aber nicht ins kalte W asser bringt. W er badet n. sich nicht

salbt, der gleicht dem W asser anf einem F aà Ÿ * (wovon nichts in das F aà Ÿ selbst kommt).

â € ” A ach mit dem Baden in den Heilquellen von Tiberias wird eine Trinkkur verbunden

gewesen sein. W ie es scheint, schrieb man dem dortigen W asser stark purgierende

K raft zu, s. Makhsch 6,7 in V erbindung mit Schab HO" .â € ” Die Hauptbadesaison in

den Heilbà ¤ dern lag im F rà ¼ hjahr. Schab 147b: Rab J ' huda (f 299) hat gesagt, Rab (f 247)

habe gesagt: A lle (K ur-)Tage der Heilbà ¤ der sind 21 Tage, u. das W ochenfest (Pfingsten)

ist mit in der Z ahl enthalten (d. h. das W ochenfest bildet den Schluà Ÿ der 21 Tage).

4. Die Heilbà ¤ der erfreuten sich wegen des dort herrschenden à ¼ ppigen

Lebens gerade nicht der Gunst der rabbin. Gelehrten. Charakteristisch

in dieser Hinsicht ist A bothRN 14 u. Parallelen bei Lk 24,13 S. 270. Das

schloà Ÿ natà ¼ rlich nicht aus, daà Ÿ die Heilquellen auch von den Rabbinen
J ohannes 6,1 (B 4. 5)

473

benutzt wurden. Und hier waren es ohne Z weifel die W armbà ¤ der von Ti-

berias, denen die jà ¼ dischen Gelehrten vor allen à ¼ brigen den V orzug gaben.

pSanh 7, 25d, 18: E s geschah, daà Ÿ R. E lifezer u. E LJ ehoschuaf u. R. f A qiba hinauf-

gingen, um in den (warmen) Badern von Tiberias (iri-a-on ^ ewn) zu baden. E in Sek-

tierer (* * J " a) sah sie; er sagte, was er sagte (d.h. er sagte einen Z auberspruch); da

hielt sie die W Ã ¶ lbung (Ober dem Bade) fest. R. E lifezer sagte zu R. J ' hoschuaf: W as

nun J ' hoschuaf b. Chananja? Sieh, was du tun kannst! A ls jener Sektierer hinaus-

ging, sagte R. J ' hoschuaf, was er sagte; da hielt jenen die TÃ ¼ r fest; u. es geschah,

jeder der hineinging, gab ihm einen Schlag von vorne, u. jeder, der hinausging, gab

ihm einen Schlag von hinten. Da sagte er zu ihnen: LÃ ¶ set, was ihr getan habt! Sie

sprachen zu ihm: Là ¶ se, so werden auch wir là ¶ sen. Da là ¶ sten sie einander. A ls sie

hinausgegangen waren, sagte R. J ' hoschuaf zu dem Sektierer: W ar das alles, was du

kannst? E r sprach zu ihnen: W ir wollen hinà ¤ bgehn an das Meer! A ls sie an das

Meer hinabgegangen waren, sagte der Sektierer, was er sagte, u. es spaltete sich das
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Meer. E r sprach zu ihnen: Hat nicht ebenso euer Lehrer Mose mit dem Meer getan?

Sie sprachen zu ihm: Gibst du uns nicht zu, daà Ÿ nnser Lehrer Mose mitten hinein-

gegangen ist? E r sprach: J a! Sie sprachen zu ihm: Geh auch hinein! E r ging hinein.

R. J ' hoschuaf aber gab dem (E ngel-) F Ã ¼ rsten des Meeres Befehl, u. er verschlang ihn.

â € ” W enig spà ¤ ter sehen wir den R. Schimfon b. J ochai (um 150) die Heilbà ¤ der Tiberias'

aufsuchen. Der à ¤ lteste Bericht hierà ¼ ber findet sich in pSchebifith 9, 88d, 22: R. Schimfon

b. J ochai hielt sich (wà ¤ hrend der Hadrianischen V erfolgungszeit) in einer Hà ¶ hle 131 J ahre

verborgen. In der Hà ¶ hle war ein J ohannisbrotbaum, von dem er nahm * (u. aà Ÿ ), bis

sein Leib mit A usschlag uberzogen war. A mE nde der 13 J ahre sprach er (bei sich

selbst): Ob ich nicht hinausgehe u. sehe, was man in der W elt sagt? E r ging hinaus

u. setzte sich an den E ingang der HÃ ¶ hle. E r sah einen J Ã ¤ ger, der V Ã ¶ gel fing; als

dieser sein N etz ausspannte, hà ¶ rte R. Schimfon eine Himmelsstimme ( » ip n* > a= hebr.

hip rs), welche rief: F rei (o:ns « n= dimissus)! Da kam er (der V ogel) frei. E r sprach:

E in V ogel geht ohne den Himmel (= Gott) nicht zugrunde, wie viel weniger ein

Mensch! A ls er sah, daà Ÿ sich die V erhà ¤ ltnisse beruhigt hatten (die V erfolgung zu

E nde war), sprach er: W ir wollen hinà ¤ bgehn u. uns in den warmen Bà ¤ dern von

Tiberias (h' isbt ^ oia^ -i) erwà ¤ rmen usw. (s. die F ortsetzung der Stelle oben in N r. 1). â € ”

V on den Parallelstellen liest Pcsiq89b am Schluà Ÿ : ,in der Q uelle von Tiberias* " npu

mstr « ; GnR79(51* ): ,im Badehaus des W armbades von Tiberias! ipie P' ai -w -s

 « ii3b-t; Midr Q oh 10,8 (47b): ,im W asser des W armbades von Tiberias' ipià ¶ T

K vae-t, ebenso Midr E sth 1,9 (89* ). â € ” N achdem Tiberias im 3. J ahrhundert der Sitz

der jOdischen Z entralbehà ¶ rde, des Patriarchats, u. die Hauptstà ¤ tte der rabbinischen

Schriftgelehrsamkeit geworden war, lag fà ¼ r die jà ¼ dischen Gelehrten erst recht kein
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Grund vor, die Heilquellen Tiberias' zu meiden. So lesen wir denn auch oftmals von

deren Benà ¼ tzung seitens der angesehensten Rabbinen jener Z eit. Beispielsweise sei

verwiesen auf R. J ehoschuaf b. Levi (um 250) pSchab 1, 3Â « , 25; pQ id 1, 61Â » , 46; auf

R. J ochanan (f 279) u. Resch Laqisch (um 250) pPea8,21b, 12; LvR84 (181e); auf

R. Schemuà ¶ l b. N achman (um 260) pT' rum 8,46  ° , 1 u. auf R A si (um 300) pB* rakh 2, 5 c, 55.

5. E ine Haupterwerbsquelle bildete fà ¼ r einen Teil der E inwohnerschaft

Tiberias' der F ischfang u. die Schiffahrt. J osephus erwà ¤ hnt V ita 12 eine

â € ž Partei der Schiffer u. Besitzlosen" , die zu A nfang des V espasianischen

K rieges unter F Ã ¼ hrung des Stadtarchonten J esus, des Sohnes des

Sapphias, eine Schreckensherrschaft à ¼ ber den griechischen Teil der

Bevà ¶ lkerung Tiberias' ausà ¼ bten. â € ” à œ ber F ischereigerechtsame auf

dem See Tiberias s. bei Mt 4,18 S. 185 N r. 2; ebenda S. 187 Ã ¼ ber die

4 Die Z ahl 13 ist, wie à ¶ fters, als runde Z ahl gemeint.

* Das Tex twort nsi^ r-i ist jedenfalls verderbt; oben ist sinngemà ¤ à Ÿ à ¼ bersetzt.
474 J ohannes 6,1 (B 5. 6)

Berechtigung der F ischer von Tiberias, in den Z wischenfeiertagen ihrem

Beruf in beschrà ¤ nktem Umfang nachzugehen. â € ” Lehrreich ist TBM 6,5

(383), wo der Terminhandel mit F ischen in Tiberias verboten ist:

â € ž Man darf keine (Z eit-)Geschà ¤ fte abschlieà Ÿ en à ¼ ber K à ¼ chelchen, auch

nicht à ¼ ber junge Hà ¼ hner, auch nicht à ¼ ber F ische in Tiberias u. auch

nicht à ¼ ber Strohbà ¼ ndel; wohl aber darf man abschlieà Ÿ en à ¼ ber E ier u.

à ¼ ber V à ¶ gel u. à ¼ ber F ische an allen à ¼ brigen Orten u. à ¼ ber Holzbà ¼ ndel.

Dies ist die Regel: Ã ¼ ber alles, was eine Tenne hat (d. h. Ã ¼ ber jeden

Handelsartikel, dessen V orhandensein u. V erwendbarkeit an eine be-

stimmte Z eit geknà ¼ pft ist, wie zB die Gebrauchsfertigkeit des Getreides

mit seiner E insammlung zur Tenne beginnt), darf man abschlieà Ÿ en

nach dem (Markt-)Preis, den es auf der Tenne hat (u. der kurz zuvor,

ehe der betreffende A rtikel in den Gebrauch à ¼ bergeht, festgesetzt

wird); aber à ¼ ber alles, was keine Tenne hat (d. h. was zu jeder Z eit

vorhanden ist u. in Gebrauch genommen werden kann), darf man zu


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jeder Z eit, wann man will, abschlieà Ÿ en.' â € ” A us dieser Bestimmung

ergibt sich 1. daà Ÿ im ganzen binnenlà ¤ ndischen Palà ¤ stina Tiberias der

einzige Platz gewesen ist, an dem Groà Ÿ handel mit F ischen getrieben

worden ist, u. 2. daà Ÿ dieser Groà Ÿ handel mit F ischen in Tiberias seine

Saison gehabt hat, vermutlich in den Monaten, die zum E inlegen u.

zum E x port der F ische die geeignetsten waren. Denn eben darum, weil

die F ische in Tiberias ihre â € ž Tenne" hatten, war der Terminhandel in

ihnen vor A nbruch der Saison untersagt. Der K leinhandel mit F ischen,

der den tà ¤ glichen Bedarf der E inwohnerschaft deckte, wurde durch

diese Bestimmung nicht berà ¼ hrt. â € ” A uch die Glasfabrikation scheint

in Tiberias heimisch gewesen zu sein. W enigstens werden einigemal

 « Becher aus Tiberias" (rw" ia,' B « i^ os, Sing, trnaa o-n) erwà ¤ hnt; sie

waren aus Glas verfertigt u. wegen ihrer Durchsichtigkeit u. verhà ¤ ltnis-

mà ¤ à Ÿ igen W ohlfeilheit geschà ¤ tzt pN idda 2, 50b, 8; N idda 21* .

6. In der ersten Z eit nach der Grà ¼ ndung Tiberias' , als allerlei V olk

zur Besiedelung der Stadt herangeholt werden muà Ÿ te, wird dort das

griechische, also heidnische E lement stà ¤ rker vertreten gewesen sein

als das jà ¼ dische. A ber schon im V espanianischen K riege ergriff die

Mehrzahl der Bewohnerschaft Partei gegen Rom (s. J osephus, V ita 9

u. 12). Seitdem gestaltete sich das zahlenmà ¤ à Ÿ ige V erhà ¤ ltnis zwischen

J uden u. N ichtJ uden immer mehr zugunsten der ersteren. â € ” A us der

Z eit Rabbis wird berichtet, dar der K aiser der Stadt Tiberias die

Rechte einer rà ¶ mischen K olonie u. damit zum Teil auch Steuerfreiheit


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(s. Schà ¼ rer* 2,107) habe verleihen wollen.

sA z 10" :A ntoninus sagte zu Rabbi: Ich wUnsche, daà Ÿ mein Sohn Severna an meiner

Statt K à ¶ nig werde, u. daà Ÿ Tiberias zu einer K olonie s-:' ; p gemacht werde; n. wenn

ich es ihnen (den Rà ¶ mern) sagte, so wà ¼ rden sie wohl eins tan, aber nicht beides.

Da lieà Ÿ Rabbi einen Mann kommen u. auf einem andren reiten u. gab dem Oberen

eine Taube. Darauf sprach er zu dem Unteren: Sage dem Oberen, daà Ÿ er die Taube

aus seiner Hand fliegen lasse. E r (A ntoninus) sprach bei sich: Daraus entnehme ich,
J ohannes 6,1 (B 6. 7) 475

daà Ÿ er mir sagen will: V erlange von ihnen: .Severus, mein Sohn, soll K à ¶ nig werden

an meiner Statt' , n. (wenn er es geworden ist) sage zu Severus, daà Ÿ Tiberiaa zu einer

K olonie gemacht werde. â € ” E benfalls der Z eit Rabbis gehà ¶ rt folgende Geschichte an.

BB 8* :E inmal legte man Tiberiae K ronengelder (K rà ¶ nungssteuer) auf. Sie kamen zu

Rabbi u. sprachen zn ihm: Die Rabbinen sollen mit ans (gleichwie wir) zahlen! E r

sagte zu ihnen: N ein! (Denn die Rabbinen besaà Ÿ en in den Gemeinden observanzmà ¼ à Ÿ ig

Steuerfreiheit.) Sie antworteten ihm: Dann laufen wir davon. Lauft! (erwiderte er.)

Die Hà ¤ lfte von ihnen lief davon, so daà Ÿ (nur noch) die Hà ¤ lfte da war. Da kam diese

HÃ ¤ lfte zn Rabbi u. sprach zu ihm: Die Rabbinen sollen mit uns zahlen! E r sagte:

N ein! Dann laufen wir davon. Lauft! E s liefen alle davon. E in W alker blieb zurà ¼ ck.

Man legte das K ronengeld dem W alker auf. Da lief auch der W alker davon, das

K ronengeld aber fiel aus. Rabbi sprach: Da seht ihr, daà Ÿ eine Strafe nur der Un-

wissenden halber in die W elt kommt.

Um 225 n. Chr. verlegte J ehuda IL, ein E nkel Rabbis, das Patriarchat

von Sepphoris nach Tiberias.1 Seitdem war Tiberias der anerkannte


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Sitz der jà ¼ dischen Schriftgelehrsamkeit. Die berà ¼ hmtesten A morà ¤ er

des 3. J ahrh.s hatten dort ihre Lehrhà ¤ user, so R. J ochanan (f 279) u.

sein Schwager Resch Laqisch; ferner R. Schemuel b. N achman (um 260),

R. E l' azar (um 270), R. A mmi u. R. A si, beide um 300. R. J ochanan

war geneigt, in der V erlegung des Patriarchats nach Tiberias den

letzten Ortswechsel zu sehen, den das Synedrium vor A nbruch der

messian. Z eit werde zu vollziehen haben.

RH 31 » : Rab J ' huda b. Idi hat gesagt, R. J ochanan habe gesagt: à œ ber zehn Stationen

zog auf Grund der Schrift die Schekhina (Gottheit, von den K erubim im A llerheiligsten

zum Himmel) fort, u. dementsprechend ist das Synedrium auf Grund der traditionellen

Lehre durch zehn Stationen gewandert. (Hier folgt zunà ¤ chst die A ufzà ¤ hlung der zehn

Stationen der Schekhina; dann heià Ÿ t es:) Dementsprechend wanderte das Synedrium

nach der traditionellen Lehre von der Q uaderhalle (beim Tempel) in die K aufhalle

(auf dem Tempelberg), von der K aufhalle nach J erusalem, von J erusalem nach J abne,

von J abne nach Uscha (in Galilà ¤ a), von Uscha nach Schephartam (in der N à ¤ he von

Uscha), von Sch^ pharsam nach Beth-8chefarim (bei Sepphoris? ), von Beth-Schefarim

nach Sepphoris, von Sepphoris nach Tiberias, u. Tiberias liegt am tiefsten von allen,

wie es heià Ÿ tJ es 29,4: Tief unten von der E rde wirst du sprechen.... Und von dort

werden sie (in der messianischen Z eit) erlà ¶ st werden, s. J es 52,2: E ntschilttle dich

des Staubes, stehe auf, setze dich! â € ” Im J alqut zu Gn 49,13  § 161 heià Ÿ t es zum

Schluà Ÿ : R. J ochanan hat gesagt: Tiberias à ¼ bergibt (das Synedrium) dem Messias. â € ”

Der A nbruch der messianischen Z eit wurde vielfach i. J . 240 nach Chr. erwartet; ver-

mutlich stammt auch R. J ochanans A usspruch aus jenen Tagen.


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7. In seiner Blà ¼ teperiode soll Tiberias nicht weniger als 13 Synagogen

besessen haben. B' rakh 8a: R. A mmi u. R. A si (um 300) beteten, obwohl

sie 13 Synagogen in Tiberias hatten, nur zwischen den SÃ ¤ ulen da, wo sie

studierten (d. h. in ihrem Lehrhaus). Dasselbe Berakh 30b. â € ” W ie và ¶ llig

bedeutungslos das griechische E lement allmà ¤ hlich in Tiberias geworden

war, erkennt man am besten aus p! A Z 4,43d, 61: R. J ochanan (f 279)

sagte zu Bar Darosai: Geh hinab u. zerbrich alle Bildsà ¤ ulen,2 die sich

in den W armbà ¤ dern (von Tiberias) befinden! E r ging hinab u. zerbrach

1 So nach Graetz, Gesch. der J uden- 4,242.

1V gl. pfA Z 8, 42b, 57: R. J ochanan hat gesagt: W arum sind die Bildsà ¤ ulen ver-

boten? W eil man vor ihnen RÃ ¤ ucherwerk darbringt, wenn sie aufgestellt werden.
476 J ohannes 6,1 (B 7)

sie alle bis auf eine. W arum das? R. J ose b. Bun (um 350) hat gesagt:

W eil ein Israelit in V erdacht stand, vor ihr RÃ ¤ ucherwerk dargebracht

zu haben. â € ” E inen solchen Befehl konnte R. J ochanan nur geben, weil

der jà ¼ dische E influà Ÿ in Tiberias maà Ÿ gebend geworden war.

In der religià ¶ sen Prax is scheinen die Leute von Tiberias nicht be-

sonders bewandert gewesen zu sein; * A Z 58" , 10 sagt Raba (f 352) von

ihnen, daà Ÿ sie nicht Sà ¶ hne der Tora (â € ” gesetzesunkundig) seien. A uch

an einigen Besonderheiten hielten sie fest. A uf eine derselben, nà ¤ mlich

auf die Berechtigung der dortigen F ischer, an den Z wischenfeiertagen

ihr Handwerk in beschrà ¤ nktem Maà Ÿ e ausà ¼ ben zu dà ¼ rfen, ist schon

oben aufmerksam gemacht worden. Hier sei noch auf zwei weitere

Besonderheiten hingewiesen.

pTafan 4,69b, 61: Die Bewohner von Sà ¼ djudà ¤ a beobachteten (die zum A ndenken

an die Tempelzerstà ¶ rung am 9. A b vorgeschriebenen Trauerriten) vom F este an (d. h.

vom N eumonde des A b an bis znm 9. A b; das entsprach der Meinung des R. Me' ir,
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um ISO, nach Ta? an 29b); die Bewohner von Sepphoris beobachteten sie wahrend des

(ganzen) Monats (A b, das entsprach der Meinung des R. J ehuda, um 150, ebenfalls

nach Thafan 29b); die Bewohner von Tiberias beobachteten sie wahrend der W oche

(in welche der 9. A b fiel; das entsprach der Meinung des R. Scliimfon b. Gamliel,

um 140, nach Tafan 4,7 u. bTafan 29 b). Darauf wandten sich die Rabbinen von Tiberias

dem Brauche zu, den die Rabbinen von Sepphoris beobachteten, li pSchab 3,6* , 19:

A nfà ¤ nglich verstopften sie (die E inwohner von Tiberias) den F euerungsraum (fà ¼ r die

W armbà ¤ der) am F reitag abend, u. dann gingen sie hinein u. badeten am Sabbat (was

verboten war). Sie waren verdà ¤ chtig, daà Ÿ sie den F euerungsraum am F reitag abend mit

Holz anfà ¼ llten, so daà Ÿ es darin am Sabbat immer weiter brannte. Da verbot man ihnen

das W asserbad, erlaubte ihnen aber das Schwitzbad. Sie waren verdà ¤ chtig, daà Ÿ sie

hineingingen u. ein W asserbad nahmen, wà ¤ hrend sie sagten: W ir haben ein Schwitz-

bad genommen. Da verbot man ihnen das W asserbad u. das Schwitzbad. E s waren

dort zwei Becken, eins mit sà ¼ à Ÿ em u. eins mit salzigem W asser. Sie waren verdà ¤ chtig,

daà Ÿ sie den Bretterbelag (aber dem sà ¼ à Ÿ en W asser) abdeckten u. in dem sà ¼ à Ÿ en W asser

badeten, wà ¤ hrend sie sagten: W ir haben in dem salzigen W asser gebadet. Da verbot

man ihnen alles. Da sie sich der à œ bertretung enthielten, hat man ihnen immer mehr

u. mehr wieder erlaubt, bis man ihnen das HÃ ¶ hlenwasser u. die warmen W asser von

Tiberias erlaubte; aber das Heranschaffen der leinenen (Bade-) TÃ ¼ cher erlaubte man

nicht. â € ” N ach der Parallelstelle Schab 40a geht dieser Bericht auf Bar Q appara,

um 220, zurà ¼ ck; als Tradenten werden genannt R. Schimfon b. Pazzi (um 280) u.

R. J ehoschuaf b. Levi (um 250).

E ine bà ¶ se à œ berraschung wurde einmal dem Patriarchen J ' huda1 u.


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den ersten Lehrern von Tiberias durch den K aiser Diokletian zuteil.

pT' ' rum 8,46 b, 62: Den Diokletian, den Sauhirten, hatten die K nappen des Patriarchen

J uda geschlagen. E r wurde K Ã ¶ nig, kam nach Paneas u. sandte ein Schreiben an die

Rabbinen: â € ž Ihr habt nach A usgang des Sabbats (am Sonntag) bei mir zu sein! ' A ls-

bald sagte er zu dem Boten: Du gibst ihnen das Schreiben erst am F reitag beim

(J ntergebn der Sonne. (Die Rabbinen muà Ÿ ten also entweder das Sabbatgebot à ¼ ber-

treten, wenn sie rechtzeitig in Paneas erscheinen wollten, oder den Befehl des K aisers

mià Ÿ achten.) Der Bote kam zu ihnen am F reitag, als die Sonne untergehn wollte.

R. J udan, der Patriarch, u. R. Sch* mu6l b. N achman waren hinabgegangen, um (vor

1 N ach Bacher, pal. A mor. 1,479, wà ¤ re J ehuda II. gemeint u. der V orfall wahr-

scheinlich in das J ahr 286 zu setzen. Graetz, Gesch. der J uden' 4,302 f. denkt an

J ehnda III. u. die Z eit um 297/98.


J ohannes 6,1 (B 7); 6,4.5

477

A nbrach des Sabbats) in den W armbà ¤ dern Tiberiaa' in baden. E s kam der Spaà Ÿ macher

zn ihnen, n. R. J ndan, der Patriarch, wollte ihn anfahren. R. Sch' tauel b. N achman

aber sagte: Laà Ÿ ihn, zu einem W under ist er uns ersehen. E r sprach zu ihnen: W ie

ergeht es uosren Lehrern? Sie erzahlten ihm den V orfall. E r sprach zn ihnen: Badet;

denn euer Schopfer tut W under. A mA usgang des Sabbats trug er sie u. schaffte sie

hin. Man meldete ihm (dem K aiser): .Die Rabbinen sind drauà Ÿ en." E r sprach: Sie

sollen mein A ngesicht nicht sehen, bis sie gebadet haben. E s war ein Badehaus da,

das er sieben Tage u. sieben N à ¤ chte heizen lieà Ÿ .E r (der Spaà Ÿ macher) ging hinaus (nach

dem Badehaus) u. erhob sich vor ihnen (den Rabbinen), u. sie gingen hinein, u. er stand

vor ihnen (um die Hitze abzuhalten).1 Der K aiser sprach zu ihnen: W eil euer Schà ¶ pfer

euch W under tut, verachtet ihr die Regierung! Sie antworteten ihm: Dioklet, den

Sauhirten, verachteten wir, Diokletian, den K Ã ¶ nig, verachten wir nicht! Gleichwohl

(entgegnete der K aiser) soll man weder einen geringen RÃ ¶ mer noch einen geringen

Geber (F eueranbeter) drà ¼ cken. â € ” Dasselbe in breiterer A usfà ¼ hrung GnR 63 (89d). â € ” II
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Die dunkle Stelle PesiqR 8 (29* ), in der in den Gewalttaten, die die Heiden zu einer

gewissen Z eit an Tiberias u. einigen andren Stà ¤ dten ausgeà ¼ bt haben, ein Gottesgericht

n. zugleich ein V orbote des nahenden E ndes gesehen wird, s. bei Mt 5,14 S. 238.

Das enge V erhà ¤ ltnis, das zwischen den Lehrhà ¤ usern u. der Bewohner-

schaft von Tiberias bestand, spiegelt sich wohl am deutlichsten in den

mancherlei Legenden wider, die die dankbare Mitwelt à ¼ ber das A bleben

angesehener Lehrer in Umlauf gesetzt hat; einiges davon s. in p* A Z

3,42Â ° , 1 bei Mt 27,45 S. 1040. In der Tat hing ja der Ruhm Tiberias'

an seinen Lehrhà ¤ usern. In diesen hat nicht bloà Ÿ der pT, etwa um

400 n. Chr., seinen A bschluà Ÿ erhalten, in ihnen hat auch R. Tanchuma

b. A bba (um 380) mit der Sammlung des weitschichtigen haggadischen

Traditionsmaterials begonnen, das jetzt in der P' siqtha- u. Tanchuma-

Literatur vorliegt. â € ” Im J ahre 415 wurde der Patriarch Gamliel (V I.? )

durch den K aiser Theodosius II. abgesetzt (s. Schà ¼ rer* 3,121 A nm. 80 u.

Grà ¤ tz, Gesch. d. J .* 4, 484 f.). Damit hà ¶ rte auch die Tà ¤ tigkeit der ge-

lehrten Schulen in Tiberias auf. Die A hnung des R. J ochanan (s. oben

N r. 6), daà Ÿ Tiberias der letzte Sitz des Synedriums sein werde, war so

in E rfà ¼ llung gegangen; allerdings in einem andren Sinn, als der Meister

von Tiberias gedacht hatte: nicht nach J erusalem sollte das Synedrium

durch den K à ¶ nig, den Messias, im Triumph zurà ¼ ckgefà ¼ hrt werden, viel-

mehr muà Ÿ te es das Mutterland schmerzlich erleben, daà Ÿ fortan die

geistige F à ¼ hrunglsraels và ¶ llig auf die babylonische J udenschaft à ¼ berging.

6,4: Das Passah, das F est der J uden (s. bei Mt 26,2. 17).
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6,5 9: A ls nun J esus seine A ugen aufhob u. sah.

Schab 113b: Sie erhoben ihre A ugen nicht, um sie anzublicken -| V ia vb

ins ibttrcnx b" m^ y.

1 In dem Spaà Ÿ macher scheint man eine A rt Schwarzkà ¼ nstler gesehen zu haben;

die K ommentare bezeichnen ihn deshalb geradezu als -ii » = iaiporiov. Der hebr. A us-

druck, den wir nach Graetz, Gesch. d. J . 4,302 â € ” vgl. K rauà Ÿ ,A rchà ¤ ol. 1,679 A nm. 150 â € ”

mit .Spaà Ÿ macher" wiedergegeben haben, lautet in der Parallelstelle GnR 63 i' O' siin,

nach K rauà Ÿ , Lehnwà ¶ rter 2,126 b = apyi; ri/{ .der Schnelle, Beiname des Blitzes u. eines

Z yklons bei den Griechen" ; in pTerum steht dafà ¼ r c-ib-jjk, nach K rauà Ÿ korrumpiert

aus o' o-ji* = agyijttif. Dalman, A ram.-N euhebr. W tb. will lesen i' pra » = ytQ à – vTtov,

altes Mà ¤ nnchen (Z werg). N och andere Deutungsversuche s. bei K rauà Ÿ , Lehnw. a. a. O.


478

J ohannes 6,5.9

6,5 8: Brote (s. bei Mt 14,17 N r. UMJ tt 15,2 f S. 704).

6,9: F Ã ¼ nf Gerstenbrote.

8ch* bu 3, 2 werden drei Brotsorten nebeneinander genannt: (W enn

einer sagt:) Schwur (d. h. ich gelobe schwà ¶ rend), daà Ÿ ich nicht essen

will! u. dann ià Ÿ t er W eizenbrot -pon pb, Gerstenbrot T^ isvf no u. Speltbrot

(E mmerbrot) â –   pat? Â « pb, so macht er sich nur einmal schuldig. (Sagt

er:) Schwur, daà Ÿ ich kein W eizenbrot oder Gerstenbrot " ptra pb oder

Speltbrot essen will! u. dann ià Ÿ t er, so macht er sich wegen jedes

einzelnen schuldig. â € ” 5E r 81* werden bei der F rage, womit die sabbat-

liche V erbindung der Hà ¶ fe bewerkstelb' gt werden kà ¶ nne, auch erwà ¤ hnt

Reisbrot nix pb, Hirsenbrot )Tfn pb u. Linsenbrot n^ tins pb. â € ” Die Haupt-

brotsorten waren aber W eizen- u. Gerstenbrot; darum kann pChalla 1,

57Â ° , 47 gesagt werden: .Brot* schlechthin bedeutet lediglich W eizen-

u. Gerstenbrot. â € ” Doch wird alsbald hinzugefà ¼ gt, daà Ÿ da, wo man Brot
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aus allem esse, unter .Brot* schlechthin Brot zu verstehen sei, das

aus den fà ¼ nf Getreidearten W eizen, Gerste, Spelt (E mmer), bsw piiaitf

(= K olbenhirse nach Là ¶ w bei K rauà Ÿ ,A rchà ¤ ol. 1,459 A nm. 327) u. Hafer

(yiB-vc) bereitet sei. â € ” V om Gerstenbrot sagt Rab Chisda (f 309) Schab

140b: W em es mà ¶ glich ist, Gerstenbrot twi  » an: zu essen (weil es

sein Magen vertrà ¤ gt), u. er ià Ÿ t solches von W eizen, der à ¼ bertritt das

V erbot: Â » Du sollst nicht verderben" Dt 20,19. â € ” Man kann aus dem

W ort schlieà Ÿ en, daà Ÿ der Genuà Ÿ von Gerstenbrot à ¼ blicher war, als der

von W eizenbrot; doch darf nicht à ¼ bersehen werden, daà Ÿ Rab Chisda

von babylonischen V erhà ¤ ltnissen aus urteilt. â € ” Umgekehrt scheint

P ° s 3b zu dem Schluà Ÿ zu berechtigen, daà Ÿ sich das Gerstenbrot keiner

allzu groà Ÿ en Beliebtheit zu erfreuen hatte. Hier wird erzà ¤ hlt: J ochanan

aus Chiqqoq1 ging auf die Dà ¶ rfer hinaus. A ls er (zurà ¼ ck-)kam, sagte

man zu ihm: Â » Ist der W eizen gut geraten? ' E r antwortete ihnen:

 » Die Gerste ist gut geraten." (Daraus sollte man entnehmen, daà Ÿ à ¼ ber

den W eizenstand nichts Gutes zu sagen sei.) Man sagte zu ihm: Geh

hinaus u. bringe die gute Botschaft den Pferden u. E seln, denn es steht

geschrieben (1 E g 5,8): .Die Gerste u. das Stroh fà ¼ r die Pferde u. Reit-

tiere." â € ” V gl. Midr Ruth 2,9 (131b): Linsen sind eine Speise fà ¼ r Menschen,

Gerste ist V iehfà ¼ tter. â € ” SN u5,15  § 8 (4 » ) bemerkt R. Schimon b.Gamliel

(um 140) zu dem Gerstenmehlopfer der ehebrecherischen F rau: Gestattet

mir, ihr Schriftgelehrten, daà Ÿ ich es allegorisch (symbolisch, tain pas)

deute: wie ihr Tun gleich dem Tun eines Stà ¼ ckes V ieh war, so ist
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ihr Opfer V iehfutter. â € ” Sota 2,1, N uR9 (155Â » ) u. Bar Sota 15Â « Rabban

Gamliel (um 90) als A utor genannt. A uf diese Deutung wird angespielt

Targ J eruschIN u5,15: Â » Mehl von Gerste; denn diese ist V iehfutter." â € ”

F erner s. bei Mt 14,17 S. 683 N r. 1.

1 N ach pP^ 1,27 « , 63 u. pBM 8,9 » , 61 ein Z eitgenoese des R. Chijja des à „ lteren,

also um 200.
J ohannes 6,10.11.12. 18.14 479

6,10: E twa fà ¼ nftausend.

5 Geretenbrote fà ¼ r 5000 Mann, also 1 Brot fà ¼ r 1000 Mann. Damit vgl. K eth 106* :

In den J ahren des Hab J oseph (f 833) war ein Z orn (= Hungersnot) in der W elt Die

Rabbinen sprachen zu Rab J oseph: Der Herr bitte doch um E rbarmen! E r antwortete:

W enn E lisa, bei dem, so oft sich die Rabbinen von ihm verabschiedeten, noch immer

2200 Rabbinen in einer Z eit des Z ornes zurà ¼ ckblieben (am von ihm gespeist zu werden),

nicht um E rbarmen gebeten bat, wie dà ¼ rfte ich da um E rbarmen bitten? Und woher,

daà Ÿ so viele bei ihm zurà ¼ ckblieben V W eil geschrieben steht 2 K g 4,43: Sein Diener

sprach: ,W ie kann ich das (die 20 Gerstenbrote, das E rstlingsbrot u. das Z erbrockte

V ers 42, also im ganzen 22 Stà ¼ cke, vgl. den Targum z. St) vor 100 Mann vorsetzen? '

W as heià Ÿ t: â € ž vor 100 Mann" ? W enn man sagen wollte, daà Ÿ er alles (in V ers 42 Ge-

nannte) vor 100 Mann vorlegen sollte, so wà ¤ re das in J ahren der Dà ¼ rre doch viel!

V ielmehr so ist es gemeint: jedes einzelne (der 22 Stà ¼ cke) immer vor 100 Mann (so

daà Ÿ also bei 2200 Mann immer 1 Brot auf 100 Mann kam).

6,11: E r dankte (s. bei Mt 14,19 8 S.685).


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6,12 V : Sammelt die à ¼ briggebliebenen Brocken (s. bei Mt 14,20).

6,12 99: Damit nichts umkomme.

V om Z à ¶ llner Bar Masjan wird pSanh 6, 23 ° , 33' erzà ¤ hlt: E inmal bereitete er ein

F rà ¼ hmahl fà ¼ r die Ratsherren; aber sie kamen nicht. Da sagte er: Die A rmen sollen

kommen u. es verzehren, damit es nicht umkomme -E .-" ' -. Â « ' " -" â € ” In der Parallele

pChag2, 77d,45: yiiw kIi.

6,13: Z wà ¶ lf K à ¶ rbe (s. bei Mt 14,20).

6,14: Der Prophet, der in die W elt kommen soll.

1 Makk 4,44 ff. wird erzà ¤ hlt, daà Ÿ man die Steine des abgebrochenen

Brandopferaltars an einem geeigneten Ort auf dem Tempelberg nieder-

gelegt habe, â € ž bis ein Prophet kommen wà ¼ rde, um à ¼ ber sie eine E nt-

scheidung zu geben" [ ifyoi v ° v iraQ ayevtj& ijveu nQ O(ptjrtp> tov dnox gi-

& 7jvai neoi avzmv. â € ” Ã „ hnlich 1 Makk 14,41: Â » Die J uden u. die Priester

beschlossen, daà Ÿ Simon ihr A nfà ¼ hrer u. Hoherpriester fà ¼ r immer sein

solle, bis daà Ÿ ein zuverlà ¤ ssiger Prophet aufstehn wà ¼ rde" ftoj tov ava-

aiijvui nQ O(fi' jz> ] v maTà – v. Man empfand es schwer, daà Ÿ die damalige

Z eit prophetenlos war; deshalb sollen die getroffenen E ntscheidungen

nur gelten, bis ein anerkannter Prophet das W eitere anordnen werde.

Daà Ÿ an diesen herbeigesehnten Propheten messianisch-eschatologische

Hoffnungen geknà ¼ pft worden seien, là ¤ à Ÿ t sich nicht beweisen. | | Gfrà ¶ rer,

J ahrhundert des Heils 2, 333, sagt, daà Ÿ Philo (de monarch 1, 9 E nde)

Dt 18,15 allem A nschein nach auf den Messias deute. A ber Philo nimmt

hier weder auf Dt 18,15 Bezug, noch liegt irgendeine A nspielung auf
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den Messias vor. Philo fà ¼ hrt aus, daà Ÿ die Israeliten, wenn sie gottes-

fà ¼ rchtig lebten, der E rkenntnis des Z ukà ¼ nftigen nicht entraten sollten,

denn ein gotterfà ¼ llter Prophet werde unter ihnen (nà ¤ mlich sooft es

nà ¶ tig sei) seines A mtes walten.

A nders in den von Gfrà ¶ rer daselbst S. 331 ff. aus J osephus bei-

gebrachten Stellen. N ach A ntiq 20, 5,1 à ¼ berredet wà ¤ hrend der Statt-

halterschaft des Cuspius F adus (44 n. Chr.? ) ein gewisser Theudas (s.
480

J ohannes 6,14.19.27.88.30

bei A pg 5,36) die Menge, dafi sie ihm mit ihrer Habe an den J ordan

folgen Bolle, den er durch sein W ort teilen wà ¼ rde; dabei gibt er vor,

daà Ÿ er ein Prophet sei, nQ og> ^ rtjg ydq Z X eyev elvai. V ermutlich sollte

das J ordanwunder seine Prophetenlegitimation sein. Der Statthalter,

dem die Sache bedenklich schien, lieà Ÿ ihn jedoch u. viele seiner A n-

hà ¤ nger durch eine A bteilung Reiter tà ¶ ten. â € ” A ntiq 20, 8, 6 berichtet

J osephus, daà Ÿ zur Z eit des F elix (52â € ” 60 u. Chr.) ein Mann aus à „ gypten

nach J erusalem kam, der unter dem V orgeben, daà Ÿ er ein Prophet sei,

Trpoyjjrjj? elvai ksymv, das V olk beschwatzte, mit ihm auf den à ¶ lberg

hinauszuziehen, um dort Z euge zu werden, wie er durch sein W ort die

Mauern J erusalems zum Z usammensturz bringen werde. F elix lieà Ÿ die

Menge niedermetzeln oder gefangennehmen, der Betrà ¼ ger entkam. Den

Parallelbericht aus Bell J ud 2,13,5 s. bei A pg 21,38. â € ” In beiden Stellen

handelt es sich um V ersuche, das V olk zum A ufstand gegen die RÃ ¶ mer
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zu bringen. Die MÃ ¤ nner, die vorgeben, Propheten zu sein, wollen dabei

die Rolle des Befreiers, des E rlà ¶ sers Israels spielen. Daraus erkennt

man, wie eng im Denken des V olkes in den letzten J ahrzehnten vor

der Z erstà ¶ rung J erusalems die V orstellungen vom â € ž Propheten, der da

kommen soll" u. vom E rlà ¶ ser-Messias zusammengehà ¶ rten. Das tritt

auch J oh 6, 14 f. hervor: von denen, die V ers 14 sagen: ovtà ¶ g iauv

akrj& Ss 6 7iQ o< p^ ri] g, erwartet J esus V ers 15, daà Ÿ sie ihn ergreifen

wà ¼ rden, um ihn zum K à ¶ nig (Messias) zu machen.

Die E rwartung des Propheten-Messias wird meist, u. wohl mit Recht,

auf Dt 18,15.18 zurà ¼ ckgefà ¼ hrt. A uf diese Stelle wird in der rabbin.

Literatur à ¤ uà Ÿ erst selten Bezug genommen, s. die Z itate bei A pg 3,22;

vgl. auch bei J oh 1,21.

6,19: Sie sehen J esum auf dem Meer wandeln.

E x R 25 (86c): .K einer ist dir gleich unter den GÃ ¶ ttern, J ahve, n. nichts gleicht

deinen W erken" Ps86,8. W arum ist keiner dir gleich unter den GÃ ¶ ttern, J ahve?

W eil niemand da ist, der deinen W erken Gleiches tun kann. W ie denn? N ach dem

Brauch der W elt macht sich F leisch u. Blut (= der Mensch) einen Pfad auf dem W ege;

kann er sich etwa einen Pfad im Meer machen? A ber Gott nicht also, sondern er

macht sich einen Pfad im W asser, s. Ps-77,20: Im Meere war deiu W eg u. dein Pfad

in groà Ÿ en W assern, u. deine Spuren waren nicht zu erkennen.

6,27: Diesen hat der V ater besiegelt (s. bei J oh 3,33).

6,28: Dan wir Gottes W erke wirken.

V gl. die Z itate zu Mt 5,45 Â « S. 372 A nm. b.


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6,30: W as tust du fà ¼ r ein Z eichen, daà Ÿ wir es sehen u. dir glauben?

Das V erhalten des V olks einem noch nicht bewà ¤ hrten Propheten

gegenà ¼ ber regelt SDt 18,19  § 177 (108 » ) durch folgende V orschrift:

W enn ein Prophet, der zu weissagen anfà ¤ ngt (d. h. der noch nicht

bewà ¤ hrt u. anerkannt ist), ein Z eichen mit u. W under nein gibt, so muà Ÿ

man auf ihn hà ¶ ren; wenn aber nicht, so braucht man nicht auf ihn zu

hà ¶ ren. â € ” Dasselbe pSanh 11,30 ° , 38. â € ” F erner s. bei Mt 16,1S. 726.


J ohannes 6,81 (N r. 1.2) 481

6,31: Unsre V Ã ¤ ter haben das Manna in der W Ã ¼ ste gegessen.

1. A uch vom Messias erwartete man, daà Ÿ er Manna werde herab-

kommen lassen.

Midr Q oh 1,9 (9b): R. Berekhja (um 340) hat im N amen des R. J icchaq (um 800)

gesagt: W ie der erste E rlà ¶ ser (d. h. Mose), so der letzte E rlà ¶ ser (= Messias). W ie

es vom ersten E rlà ¶ ser heifit E x 4,20: Mose nahm sein W eib u. seine Sà ¶ hne u. lieà Ÿ

sie anf einem E sel reiten, so auch der letzte E rlà ¶ ser, s. Saeh 9,9: N iedrig u. reitend

auf einem E sel. W ie der erste E rlà ¶ ser das Manna herabkommen lieà Ÿ ,E x 16,4: Siehe,

ich will auf euch Brot vom Himmel regnen lassen, so wird auch der letzte E rloser

das Manna herabkommen lassen, s. Ps 72,16: W eizenbrot wird auf der E rde liegen

(so der Midr). W ie der erste E rlà ¶ ser den Brunnen anfsteigen lieà Ÿ , so wird auch der

letzte E rlà ¶ ser W asser aufsteigen lassen, s. J oel 4,18: E in Q uell wird vom Hause J ahves

ausgehn usw. | | Midr Ruth 2,14 (182 b), s. bei Mt 2,15 S. 86 f.; hier heià Ÿ t es zum Schluà Ÿ :

R. J icchaq b. Marjon (um 280) hat gesagt: A mE nde offenbart sich Gott Ober ihnen

u. laà Ÿ t ihnen Manna herabkommen; denn nichts N eues gibt es unter der Sonne.
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Parallelstellen: P' siqR 15 (72b); P' siq 49b; Midr HL 2,9f. (100Â » ); N uR 11 (162b); in

den beiden letzten Stellen ist es der Messias selbst, der das Manna herabkommen

laà Ÿ t. â € ” F erner s. bei Offb 2,17.

2. V erherrlichung des Mannas.

TanchB nV ea  § 22 (84' ): Die V olker der W elt konnten davon (vom Manna) nicht

kosten, weil es in ihrem Munde wie bittrer W ermut war. W as taten sie? Sie fingen

sich eine Gazelle, die davon (nachdem es geschmolzen war E x 16,21) getrunken hatte;

n. so bekamen sie einen Geschmack vom Manna; u. sie sagten: W ohl dem V olk, dem

solches wird! R. J ose b. Chanina (um 270) hat gesagt: N icht wie der A lte davon

Geschmack hatte, schmeckte es den K indern. W ie denn? Die K inder hatten davon

den Geschmack der Milch, s. N u 11,8: Sein Geschmack war wie der von fetter Mutter-

milch (so der Midr, der -r' s N u 11,8 mit " i » Mutterbrust in V erbindung bringt); 1 u.

die J Ã ¼ nglinge hatten davon einen Geschmack wie Honig, s. E x 16,81: Sein Geschmack

war wie K uchen mit Honig; n. die A lten hatten davon einen Geschmack wie von

Brot, s. E x 16,4: Siehe, ich will auf euch Brot vom Himmel regnen lassen; u. der

K ranke hatte davon den Geschmack wie von F einmehl, mit à ¶ l u. Honig vermischt,

wie von Gerstengraupe, die man fà ¼ r einen K ranken macht, s. N um 11,8: Sie kochten

es im Topf. Und woher, daà Ÿ darin der Geschmack von F einmehl n. Honig war?

s. E z 16,19: Und meine Speise, die ich dir gegeben hatte, F einmehl u. Ã ¶ l u. Honig

hatte ich dir zn essen gegeben. J eder hatte den Geschmack davon nach Maà Ÿ gabe

seiner K raft. â € ” Parallelstellen: SN n 11,8 Â § 89 (24b); J oma 75Â » ; E x R 25 (86b).| | MÂ « kh

E x 16,21 (58* ): R. J ehoschuaf (um 90) sagte: W er Gebackenes wà ¼ nschte, fà ¼ r den war es

(das Manna) gebacken; wer Gekochtes wà ¼ nschte, fà ¼ r den war es gekocht. R. E lsazar
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aus Modi? im (tum 185) sagte: W er etwas Gebackenes wà ¼ nschte, der schmeckte (im

Manna) alles Gebackene, was es in der W elt gibt; wer Gekochtes wà ¼ nschte, der

schmeckte alles Gekochte, was es in der W elt gibt. | | MÂ ° kh E x 18,9 (66b): â € ž Da freute

sich J ithro ob all des Guten" E x 18,9. R. J ' hoschuas (um 90): sagte: V on dem Guten

des Manna redet die Schrift. Sie sagten zu ihm (J ithro): In dem Manna, das uns

Gott gegeben hat, schmecken wir den Geschmack des Brotes, den Geschmack von

F leisch, den Geschmack von F ischen, den Geschmack von Heuschrecken, den Geschmack

von allem, was man in der W elt schmeckt. | | N uR 7 (147b): â € ž Und nun ist unsre Seele

ausgetrocknet, nichts ist da: nur auf das Manna sind unsre A ugen' N u 11,6. R. Schimfon

b. J ochai (um 150) hat gesagt: V erlangten sie etwa nach F leisch? Schmeckten sie

denn nicht alle Leckerbissen der W elt in dem Manna? W er F leisch begehrte, der

schmeckte es (hatte den Geschmack von F leisch); wer F isch begehrte, der hatte den

Geschmack davon; wer Huhn oder F asan oder Pfau begehrte, der hatte den Geschmack

1V gl. hierzu die Parallelstelle TanchB mar  § 22 (7b).

Strack o. Hillorbeck, N T II. 31


482 J ohannes 6, 31 (N r. 2); 6, 32. 85 (1)

von jedem, was er wà ¼ nschte. Und weshalb murrten sie? Sie suchten einen V orwand.

um nach à „ gypten zurà ¼ ckzukehren, à ¼ J ouia 75b Bar: â € ž Brot der Starken aà Ÿ der Mensch*

Ps 78,25. Brot, das die E ngel des Dienstes essen, war es (das Manna); das sind W ort «

des R. f A qiba (f um 135). A ls die W orte vor K .J ischmafel (f um 135) gesagt wurden,

sagte dieser: Geht hinaus u. sagt dem f A qiba: ? A qiba, du hast geirrt; essen denn die

E ngel des Dienstes Brot? Heifit es nicht schon Dt 9,9: â € ž Brot aà Ÿ ich nicht, u. W asser

trank ich nicht" ? A ber wie erklà ¤ re ich ,Brot der Starken" Ps 78,25? Brot, das von

den 248 Gliedern D* ^  « (Deutung von oâ € ” as Ps 78,25) aufgezehrt wurde (so daà Ÿ keine

A bsonderung von E x krementen nà ¶ tig war). Parallelstellen: Mekh E x 16.15 (57b);

SN u 11,6 Â § 88 (24Â » ); Midr Ps 78 Â § 3 (178Â » ).

6,32: N icht Mose hat euch das Brot vom Himmel gegeben.

Die W orte wollen nicht in A brede stellen, daà Ÿ es Mose gewesen sei,

der Brot (Manna) vom Himmel gegeben habe, sondern, wie der folgende

Satz beweist, daà Ÿ das Brot, das Mose gegeben habe, das wahre Brot

aQ Tog aX rj& ivos gewesen sei. â € ” Genauer geht die jà ¼ dische A nschauung
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dahin, 1. daà Ÿ Mose das Manna habe herabkommen lassen;  » 2. daà Ÿ

Gott das Manna gegeben habe um des V erdienstes Moses b oder um

des V erdienstes Israels c willen.

a. s. Midr Q oh 1,9 (9 b) bei J oh 6,31 N r. 1 A nfang.

b. TSota 11,10 (315): B. J ose b. J ' huda (um 180) sagte: Drei gute V ersorger sind

den Israeliten erstanden: Mose, A hron u. Mirjam; u. in deren V erdienst wurden den

Israeliten drei gute Gaben gegeben: der Brunnen, die W olkensà ¤ ule u. das Manna. Der

Brunnen im V erdienst der Mirjam; als Mirjam starb, verschwand der Brunnen, kehrte

aber im V erdienst Moses u. A farons wieder zurà ¼ ck. A ls A hron starb, verschwand die

W olkensà ¤ ule (die um seinetwillen gegeben war), u. beide kehrten im V erdienst Moses

wieder zurà ¼ ck. A ls Mose starb (um dessentwillen das Manna gegeben war), ver-

schwanden alle drei u. kehrten nicht wieder zurà ¼ ck, wie es heià Ÿ t Sach 11,8: Ich tilgte

weg die drei Hirten in einem Monat â € ” Die Parallelstelle Tafan 9* ergà ¤ nzt diese

Bar durch einen Schriftbeweis u. sagt ausdrà ¼ cklich: Der Brunnen (wurde gegeben)

im V erdienst der Mirjam, die W olkensà ¤ ule im V erdienst A hrons u. das Manna im V er-

dienst Moses. â € ” Diese Tradition anonym auch Seder fOlamR 10; ein Teil von ihr

M' kh E x 16,85 (60* ); in andrer F assung N uR 1 (135" ; 135b); V gl. auch pSota 1,17Â ° ,9.

c. E x R 25 (86Â ° ): Siehe, ich will auf euch Brot vom Himmel regnen lassen E x 16,4;

denn es steht geschrieben Spr 9,5: â € ž K ommt, esset von meinem Brot u. trinkt von

dem W ein, den ich gemischt habe." Gott sprach: W as verursachte es euch, vom

Manna zu essen u. aus dem Brunnen (der W Ã ¼ ste) zu trinken? W eil ihr die Satzungen

u.Rechte (das Brot der W eisheit oder der Tora) angenommen habt, s. E x 15,25:

â € ž Dort setzte er ihm Satzung u. Recht," also im V erdienste meines Brotes (d. h. des
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Brotes der Tora) habt ihr das Brot des Manna empfangen, u. im V erdienst des W eines,

den ich gemischt habe (d. h. des W eines der Tora) habt ihr das W asser des Brunnens

getrunken, wie es heià Ÿ t: Und trinkt von dem W ein, den ich gemischt habe (Spr 9,5).

6, 35 8: Ich bin das Brot des Lebens.

â € ž Das Brot des Lebens* ist nach V ers 33 Brot, welches der W elt

Leben, nà ¤ mlich ewiges Leben gibt. In der rabbin. Literatur ist uns ein

entsprechender A usdruck, etwa n- « nn nrft, aramà ¤ isch  « rn nyn\ , nicht

begegnet, obwohl die V orstellung vom â € ž Lebensbrot" jà ¼ dischem Denken

gerade nicht fern liegen konnte. Man nannte die Tora nach Spr 3,18

(vgl. Gn 2,9; 3,22) â € ž Baum des Lebens' ,a nach Spr 3, 8.18; 8,35 auch

â € ž A rzenei des Lebens" ; *  » warum hà ¤ tte man sie, die Tora des Lebens
J ohannes 6,35 (V )

483

Sir 17,11; 45,5; 4E sral4,30, nicht auch .Brot des Lehens* nennen

sollen? Das muà Ÿ te um so nà ¤ her liegen, da man unter .Brot" schlechthin

oftmals die Tora verstanden hat.c Tatsà ¤ chlich aber scheint sich der

Tropus â € ž Brot des Lebens" im Rabbin. nicht zu finden. â € ” A uch die

W endung s< $ n nbis b% ioni,  » Brot der zukà ¼ nftigen W elt" , là ¤ à Ÿ t sich mit

agrog rijg fstfjj nicht vergleichen; denn damit ist nicht Brot gemeint,

das dem Menschen die zukà ¼ nftige W elt oder das ewige Leben gibt,

sondern Brot, das in der zukà ¼ nftigen W elt dem F rommen zuteil wird.d

Das â € ž Brot der zukà ¼ nftigen W elt" ist deshalb nicht in Parallele zu stellen

mit J oh 6,35, sondern vielmehr mit der Seligpreisung Lk 14,15: fiux à ¼ qioi

oatii tpayetw uqtov iv % fj à Ÿ aaiX ety rov & eov. â € ” Z ur V ergleichung der

Seligkeit mit einem F reudenmahl s. E x k.: ,Scheol* usw. 111,4 A nm.off.

a. Tora = Baum des Lebens, s. Belege bei Rom 3,2. Hier sei noch verwiesen

auf Tafan 7* : Sab N achman b. J icchaq (t 356) hat gesagt: W arum werden die W orte
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der Tora mit einem Banm verglichen, wie es heià Ÿ t Spr 3,18: E in Baum des Lebens

ist sie denen, die sie ergreifen? E s will dir sagen: W ie ein kleiner Banm einen

groà Ÿ en anzà ¼ ndet, so schà ¤ rfen auch die kleinen (unbedeutenden) Gelehrtenschfller die

groà Ÿ en. | | N  ° d 621 Bar: â € ž Indem du J ahre deinen Gott liebst, auf seine Stimme hà ¶ rst

u. ihm anhà ¤ ngst* Dt 30,20; man soll nicht sagen: â € ž Ich will die Schrift studieren,

damit sie mich einen Gelehrten nennen; ich will die Mischna (Traditionswissenschaft)

studieren, damit sie mich ,Rabbi' nennen; ich will lehren, damit ich ein A ltester

(Hauptlehrer) werde u. in der A kademie einen Sitz erhalte; " sondern man lerne aus

Liebe (zur Tora), dann wird schlieà Ÿ lich die E hre (von selbst) kommen; s. Spr 7,3:

Binde sie auf deine F inger, schreibe sie auf die Tafel deines Herzens; ferner s. Spr 8,17:

Ihre W ege sind liebliche W ege; u. das. V ers 18: E in Baum des Lebens ist sie denep,

die sie ergreifen, u. wer sie festhà ¤ lt, ist glà ¼ ckselig.

b. Tora = A rzenei des Lebens; Belege s. bei RÃ ¶ m 3,2.

C. GnR 70 (44d, 44): Der Proselyt (A qilas kam zu R. E lifezer (um 90) u. sprach

zu ihm: Ist das der ganze Ruhm ines Proselyten, daà Ÿ die Schrift sagt Dt 10,18:

E r (Gott) hat den F remdling (^ > = Proselyt) lieb, ihm Brot onl> u. Gewand nio » so

geben? E r antwortete ihm: Ist denn in deinen A ugen gering das, um dessentwillen

sich der A lte (= J akob) niederwarf, wie es heià Ÿ t Gn 28,20: (W enn Gott) mir Brot zu

esaen u. K leidung anzuziehen gibt? Und dann kommt dieser (ein Proselyt), u. er (Gott)

reicht ihm das mit einem Rohre (muhelos) dar? Darauf ging (A qilas zu R. J ' hoschuai....

Dieser fing an, ihn mit W orten zu begà ¼ tigen: â € ž Brot* oni (Dt 10,18) bedeutet die Tora,

wie geschrieben steht Spr 9,5: E > set von meinem (der W eisheit = Tora) Brot; â € ž Gewand*

nV ws (Dt 10,18) bedeutet den E hrenmantel (der Gelehrten, rv » V ts); erlangt ein Mensch
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ToraX kenntnis), so erlangt er den E hrenmantel. Und nicht bloà Ÿ dies, man là ¤ à Ÿ t auch

ihre TÃ ¶ chter sich mit der Priesterschaft verheiraten, u. ihre Sohne werden Hohepriester

u. bringen Brandopfer auf dem A ltar dar. â € ” Die Parallelstelle TanchB -\ S ~ f »  § 6

(38Â « ) a. bei Mt 23,15 S. 928 A nm. h. â € ” F erner s. N uR 8 (160Â « ). Ii Chag 14Â » :J ahve

wird von J erusalem wegnehmen . .. jeglichen Stab des Brotes J es 3,1; mit â € ž Stab

des Brotes* sind die Talmudkundigen gemeint, wie es heià Ÿ t Spr 9,5: E sset von meinem

Brot | | P » sk| 80 » ; R B* rakhja (um 340) hat auf den bà ¶ sen Trieb bezogen: â € ž W enn

deinen Hasser hungert, so speise ihn mit Brot* Spr 25,21, d. h. mit dem Brot der Tora;

,u. wenn ihn dà ¼ rstet, so trà ¤ nke ihn mit W asser,* d. h. mit dem W asser der Tora.

W eshalb? â € ž Denn glà ¼ hende K ohlen sammelst du auf sein Haupt, u. J ahve wird es dir

vergelten,* das. V ers 22; lies nicht bSc â € ” er wird es vergelten, sondern wizn

= er wird ihn zum F rieden mit dir bringen. â € ” Die Parallelstelle GnR 54 (34Â ° ) fugt

als Belegstellen hinzu fà ¼ râ € ž Brot der Tora" Spr 9,5 u. fà ¼ râ € ž W asser der Tora* J es 55,1;

ferner s. Sukka 52Â » .| | E zR 25 (86Â « ) s. bei J oh 6,32 A nm. c. | | P* siq 178Â » : R. A bba

81*
484

J ohannes 6, 35 (V . B); 6, 39.45

b. K ahms « (um 310) erà ¶ ffnete seinen V ortrag mit Spr 8,10 W arum wollt ihr Geld

darwà ¤ gen fà ¼ r etwas, was kein Brot ist" J es 55,2? W arum wà ¤ get ihr Geld dar den

K indern E saus (Roms) fà ¼ r etwas, was kein Brot ist? Darum daà Ÿ ihr euch nicht sà ¤ ttigt

vom Brot der Tora. â € ž Und eure Mà ¼ he fà ¼ r etwas, was nicht zur Sà ¤ ttigung ist" J es 55,2?

W arum mà ¼ ht ihr euch, wà ¤ hrend sich die V à ¶ lker der W elt sà ¤ ttigen? Darum daà Ÿ ihr

euch nicht sà ¤ ttigt vom W ein der Tora, wie geschrieben steht Spr 9,5: K ommt, esset

von meinem Brot usw. â € ” Dasselbe LvR 30 A nfang.

d. GnR 82 (52c); s. den A nfang der Stelle bei Mt 5, 25 S. 288 A nm. c; darauf folgt

die zweite F rage: W as bedeutet die Schriftstelle Spr28,19: W er seinen A cker be-

baut irnix tau, wird von Brot gesà ¤ ttigt werden, wer aber N ichtigem nachjagt, wird

mit A rmut gesà ¤ ttigt werden? Sie antworteten ihm: Besser ist der daran, der ein

F eld pachtet u. es dà ¼ ngt u. behackt, als der, welcher viele F elder pachtet (nur um

ein Groà Ÿ grundbesitzer genannt zu werden) u. sie brach liegen là ¤ à Ÿ t (weil ihm die A r-

beitskrà ¤ fte fehlen). E r antwortete ihnen: So hat euer Lehrer R. J ' hoschuat nicht aus-
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gelegt, vielmehr: W er Gott dient bis an seinen Todestag,1 der wird von Brot ge-

sà ¤ ttigt werden, nà ¤ mlich vom Brot der zukà ¼ nftigen W elt Man oii » bv nania; wer aber

N ichtigem nachjagt, wird mit A rmut gesà ¤ ttigt werden; das geht auf die V à ¶ lker der

W elt, die dem N ichtigen, ihrem GÃ ¶ tzendienst, nachjagen.

6, 35 SB: W er zu mir kommt, den wird nicht hungern,

u. wer an mich glaubt, den wird nimmermehr dà ¼ rsten.

Richtig kann aber auch die W eisheit von sich sagen Sir 24,20: ot

Ho-frovrig fis  £ rt ntivdaovai, x al ot nivovtii (ie frt dix prjcrovaiv, die mich

essen, werden noch (mehr nach mir) hungern, u. die mich trinken,

werden noch (mehr nach mir) dà ¼ rsten. Z u diesem Gedanken vgl.:

DtR2(199Â » ): .W er Silber liebt, wird Silbers nicht satt' Q oh 5, 9. W issen wir

denn nicht, daà Ÿ kein Mensch seine Seele damit fà ¼ llen kann (weshalb also jenes W ort)?

W as bedeutet ,Silber" ? Die Rabbinen sagten: Damit sind die Gelehrtenschà ¼ ler ge-

meint, die die W orte der Tora lieben, welche mit Silber verglichen werden, s. Spr 16,16:

.Das E rwerben von E insicht ist dem von Silber vorzuziehen." Rab N achman (um 400)

hat gesagt: W or die Tora liebt, wird der Tora nicht satt; u. was bedeutet Q oh 5, 9:

W er den Reichtum liebt, hat keinen N utzen? W er gierig u. là ¼ stern nach der Tora

ist, hat keinen N utzen u. stellt keine Schà ¼ ler auf; auch das ist eitel . . . R. J icchaq

(um 300) hat gesagt: W er die Gebotserfà ¼ llungen liebt, wird der Gebotserfà ¼ llungen

nicht satt. W ie denn? Du findest zwei Groà Ÿ e der W elt, David u. Mose, u. sie wurden

(der Gebotserfà ¼ llungen) nicht satt Obwohl Gott dem David gesagt hatte 2Chr6, 9:

â € ž Indessen darfst du nicht das Haus bauen" , sprach David bei Bich selbst: W ie, weil

mir Gott gesagt hat: â € ž Du sollst mir nicht das Haus bauen" , soll ich stillsitzen?
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W as tat er? E r spornte sich selbst an u. bereitete allen Bedarf dazu vor, ehe er

starb, wie es heià Ÿ t 1 Chr 22,14: Siehe, durch meine Mà ¼ hwaltung habe ich fà ¼ r das

Haus J ahvos zubereitet usw. Und ebenso Mose. Obwohl Gott ihm gesagt hatte Dt 3,27:

â € ž Du wirst diesen J ordan nicht à ¼ berschreiten" , sprach Mose: Soll ich aus der W elt

gehn, ohne ihnen Z ufluchtsstà ¤ dte abzusondern? Und sofort sonderte Mose ab, s. Dt 4,41.

6,39: Ich werde es auferwecken am jà ¼ ngsten Tage.

Die verschiedenen Meinungen à ¼ ber Z eit u. Umfang der A uferstehung s. im E x kurs:

A llgemeine oder teilweise A uferstehung der Toten?

6,45: Sie werden alle von Gott gelehrt sein.

Daà Ÿ Gott selbst dereinst sein V olk die Tora lehren werde, war auf

Grund von J es 54,13 u. Ã ¤ hnlichen Stellen allgemein verbreitete A nnahme;

1 ip « i « i wird gedeutet = w* a n « 131 » â € ž wer dient bis an seinen Tod" .


J ohannes 6, 58. 60. 68; 7,2.4

485

s. bei 1 These 4,9; Hebr 8,8 ff. u. im E x kurs: .Sch' ol" usw. III, 4, m. â € ”

V on der gewà ¶ hnlichen A uslegung von J es 54,13 weicht etwas ab:

B* rakh 64Â « : R. E ifazar (am 270) hat getagt, B. Chanina (um 225) habe gesagt: Die

GelehrtenschOler mehren den F rieden in der W elt, s. J es 54,18: .A lle deine SÃ ¶ hne

T » werden von J ahve gelehrt sein, u. groà Ÿ wird sein der F riede deiner Sohne" t » .

Lies nicht rp:a ,deine SÃ ¶ hne* , sondern: rpjia .deine Bauleute' (= Gelehrte). â € ” Das-

selbe J Â » b 122Â » ; N az 68b u. Ã ¶ .â € ” F erner s. Midr Ps21 Â § 1 (89Â » ) bei J oh 4,25 8 S. 438.

6, 53: W enn ihr nicht esset. . . u. trinket. . . .

Das E ssen u. Trinken, von dem im Buche Q oheleth die Rede ist,

wird spà ¤ ter einmal als allegorische Bezeichnung des Torastudiums u.

der à œ bung guter W erke gedeutet.

Midr Q oh 2, 24 (15> > ): R. Tanchuma (um 380) hat im N amen des R. N achman

b. R. Schemu6l b. N achman (um 300) gesagt u. R. M' nftchema (um 350) â € ” nach andren

R. J inneja (um 320) u. R. Meaacha (gegen 300) haben es im N amen des R. Schemu6l
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b. J icchaq (um 300) gesagt: Bei allem E ssen u. Trinken, von dem in dieser Rolle

(Q oheleth) geredet wird, redet die Schrift vom Torastudium u. von guten W erken.

R. J ona (um 350) hat gesagt: Die Hauptstelle (ai « ^ a, s. E inl. S. 97 f.) fà ¼ r alle (à ¼ brigen

Stellen) ist Q oh 8,15: .N ichts ist besser fà ¼ r den Menschen, als zu essen u. zu trinken ...,

u. daà Ÿ dies ihn begleite bei seiner A rbeit* iia » 3, d. h. loiva ,in seiner W elt" , nà ¤ m-

lich in dieser W elt; .die Tage seines Lebens* , d. h. bis ins Grab. W ie, gibt es denn

Speise u. Trank im Grabe, daà Ÿ sie den Menschen in sein Grab begleiten? A llein diese

bezeichnen das Torastudium u. die guten W erke. â € ” Dasselbe Midr Q oh 3,12 (20* );

5,17 (29Â » ); 8,15 (4Q b).

6,60: Hart ist diese Rede.

.Harte W orte* : Targ J erusch I E x 10,28 ttn^ E x ^ i? ; das. Gn 42,

7.30 â € ¢ â € ¢ Â » â € ¢ Â « J p yi" " ? > bezw. ycj? yV p; Targ lSm20,10 yi^ js vi? Ij? b; -

6,68: W orte ewigen Lebens hast du.

fapora Z uffi = dti ba> nro* ir.8. E x R 29 (89Â » ) bei Mt 7,13 f. S.464.

7,2: Das Laubhà ¼ ttenfest, ij ax tivonipfla.

à œ ber das Laubhà ¼ ttenfest s. den gleichnamigen E x kurs.

7,4: Im verborgenen ... in à – ffentlichkeit.

Dem Gegensatz iv x Q vntcp... Â « V na^ qrfs' uf. entspricht im Rabbinischen

k* w? s? â € ¢ â € ¢ â € ¢ f1^ * ? -

Sukka 49b: R. E ifazar (um 270) hat gesagt: W as bedeutet Micha 6, 8: A ngesagt hat

er dir, o Mensch, was gut ist, u. was J ahve von dir verlangt: vielmehr Recht à ¼ ben

u. E rbarmen lieben u. demà ¼ tig wandeln y » m mit deinem Gott? .Recht à ¼ ben' ,

damit ist das Richten gemeint, .Liebe zum E rbarmen* , damit sind die Liebeserweisungen
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gemeint, u. mit .demà ¼ tig (verborgen) wandeln mit deinem Gott' ist gemeint das Hinaus-

geleiten des Toten, das E infà ¼ hren einer Braut unter den Traubaldachin. Und ist da

nicht der Schluà Ÿ vom Leichteren auf das Schwerere verwendbar? W enn die Tora bei

Dingen, die man à ¶ ffentlich  » -emra zu tun pflegt, sagt â € ž demà ¼ tig (= verborgen) wandeln' ,

um wieviel mehr gilt das dann von Dingen, die man im verborgenen K Â » Â « a zu tun

pflegt! | | Sanh 75 » :K -cmi3 un rwssa tcn, dieses im verborgenen u. jenes à ¶ ffentlich. | |

Beca 16* : R. J Cchanan (t 279) ' hat im N amen des R. Schimson b. J ochai (um 150) ge-

sagt: A lle Gebote, die Gott den Israeliten gegeben hat, hat er ihnen à ¶ ffentlich iromta

gegeben mit A usnahme des1 Sabbats, den er ihnen im verborgenen mttsa gegeben hat;

s. E x 31,17: Z wischen mir u. den K indern Israel (also im geheimen) sei er ewigein Z eichen.
486

J ohannes 7,4. 7.12.15

A ndere Gegenà ¼ berstellungen sind ine? ... K TjimBa oder moa... ifya.

Sota 86 b: R. Chana b. Bizna (am 260) hat im N amen des R. Schimfon des F rommen

(am 210) gesagt: J oseph, der den N amen Gottes im verborgenen iroa (dem W eibe

Potiphars gegenober) geheiligt hat, fà ¼ gte man zu seinem N amen einen Buchstaben aus

dem N amen Gottes hinzu (gemeint ist das n in tioin* Ps 81,6); J ehuda, der den N amen

Gottes à ¶ ffentlich  « romiia heiligte (s. Gn 38,26: Sie ist mir gegenà ¼ ber im Recht), wurde

ganz nach dem N amen Gottes genannt (die Buchstaben des Gottesnamens nin- sind

sSmtlich in min* enthalten). I| A both 4,4: R. J ochanan b. B' roqa (um HO) sagte: W er

den N amen Gottes im verborgenen iroa entweiht, von dem treibt man (= Gott) die

Strafe à ¶ ffentlich iii » ein. II Sofa3* Bar: R Melr (um 150) pflegte zu sagen: W enn

ein Mensch im verborgenen tos eine à œ bertretung begeht, so macht es Gott à ¶ ffent-

lich " iV > ; aà ¼ ber ihn bekannt. | | irDrnra u. ni' jiaqija GnR52 (331). | | W eitere Beispiele

bei Mt 6, 4 6 S. 396.

A ls â € ž Ã – ffentlichkeit" galt die A nwesenheit von 10 Israeliten. Sanh 74b:


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W ie viele sind .Ã – ffentlichkeit" Â » " wne? R. J a^ aqob (b. Idi, um 280) hat

gesagt, Ã Ÿ .J ochanan (f 279) habe gesagt: Ã – ffentlichkeit trems ist nicht

weniger als 10 Menschen, selbstverstà ¤ ndlich Israeliten.

7,7: Die W elt kann euch nicht hassen; mich aber haà Ÿ t

sie, weil ich von ihr zeuge, daà Ÿ ihre W erke bà ¶ se sind.

Derekh E rec Z 5 (= 9 in andren A usgaben): R. E liazar Ha-qappar (um 180) sagte:

Liebe den, der dich zurechtweist, u. hasse den, der dich ehrt (lies " pason statt " jnsian),

damit du nicht abnimmst in deiner W eisheit. | | K ctn 105b: A baje (t 338/39) hat gesagt:

W enn einen Gelehrten die Leute seiner Stadt lieben, so geschieht das nicht wegen

seiner groà Ÿ en V orzà ¼ ge, sondern weil er sie nicht in den himmlischen Dingen zurechtweist.

7,12: E r verfuhrt das V olk.

J esus als V olksverfà ¼ hrer, s. bei Mt 26,66 S. 1023 N r. 5.

7,15: W ie besitzt dieser Schriftwissenschaft,

da er sie nicht gelernt hat?

Z um richtigen Studieren gehà ¶ rte nach allgemeiner A nnahme nicht

bloà Ÿ der Besuch des Unterrichtes eines anerkannten Lehrers, sondern

auch der dienende Umgang mit diesem; vgl. bei Mt 10,131S. 527 ff. V on

alledem hatte man bei J esu nichts gehà ¶ rt, daher die F rage J oh 7,15.

Daà Ÿ Schriftgelehrsamkeit durch Selbststudium erworben wurde, war

wohl nicht gerade unerhà ¶ rt; doch erfreute sich ein solches W issen nicht

der gleichen W ertschà ¤ tzung wie das in einem Lehrhaus gewonnene.

Soj » 22 » Bar: W er ist ein (à „ ra ha-arec (Gesetzesunkundiger)? Die A ndren o* irt*

(nach der Tradition = Schule des R. Melr, um 150) sagten: A uch wenn jemand Schrift
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u. Mischna (bei einem Lehrer) gelernt hat, aber den Gelehrtenschfllern nicht (als

Schuler) gedient hat, ist er ein ' A m ha-arec. Hat er die Schrift, aber nicht die Mischna

(Traditionswissenschaft) gelernt, so ist er ein ungebildeter Mensch -na. Hat er weder

die Schrift noch die Mischna gelernt, so sagt die Schrift von ihm: Ich besà ¤ e das

Haus Israel u. das Haas J uda mit Samen von Menschen u. Samen von V ieh (ein solcher

wird also zum V ieh gerechnet). | | K eth 111Â » : N icht gleicht, wer von sich selbst lernt,

dem, der von seinem Lehrer lernt (ein W ort, das die Brà ¼ der Rabbahs, t 331, diesem

schrieben, als sie ihn aufforderten, zu ihnen nach Palà ¤ stina zu kommen). II F erner s.

den A ussprach des R. E lK ezer BÂ « rakh 28b bei Mt 19,16 S. 808 N r. 1. II N uR 14 (173Â » )

wird der Messias zu den vier Personen gezahlt, die aus sich selbst Gott erkannt haben,

s. bei Mt 1,23 S. 75 u. bei Lk 2,49 S. 152.


J ohannes 7,19.22 (N r. 1)

487

7,19: Hat euch nicht Mose das Gesetz gegeben?

Und niemand von euch tut das Gesetz.

Dagegen Midr Q oh 8,17 (41Â » ): Der K aiser Hadrian fragte den R. J ehoschuai (am

90) u. sprach zu ihm: Ich bin vorzà ¼ glicher als dein Lehrer Mose. E r antwortete: W es-

halb? J ener sprach: W eil ich lebe, wahrend Mose tot ist, u. Q oh 9,4 steht geschrieben:

E in lebendiger Hand ist besser als ein toter LÃ ¶ we. R. J Â « hoschuai erwiderte: K annst

da wohl ein E dikt erlassen, daà Ÿ niemand drei Tage hindurch F euer anzà ¼ nde? Gewià Ÿ ,

sagte der K aiser. (Sofort wird das E dikt erlassen.) A mA bend jenes Tages machten

sich beide auf u. stiegen auf das Dach des Palastes. Da sahen sie Rauch in der

F erne aufsteigen. W as soll das? fragte der K aiser. Man antwortete ihm: Der E parch

ist erkrankt, u. der A rzt, welcher ihn besuchte, hat gesagt: W enn er nicht warmes

W asser trinkt, wird er nicht geheilt werden. Da sprach R. J choschua< : W Ã ¤ hrend du

noch am Leben bist, ist dein E dikt hinfà ¤ llig geworden â € ” u. seit der Stunde, da unser

Lehrer Mose Ober uns bestimmte: Ihr sollt kein F euer anzà ¼ nden in allen euren W ohn-
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stà ¤ tten am Sabbattage E x 35, 3, hat kein J ude sein Lebtag am Sabbat F euer an-

gezà ¼ ndet, u. noch immer ist sein Befehl nicht hinfà ¤ llig geworden seit so vielen J ahren

bis heute, u. du sagst: Ich bin vorzà ¼ glicher als jener?

7,22: Ihr beschneidet einen Menschen am Sabbat.

1. Bestimmungen à ¼ ber die Beschneidung am Sabbat.

Schab 18, 8: A lles, was zur Beschneidung nStig ist, darf man am Sabbat verrichten.

â € ” Schab 19,1: R. E liiezer (um 90) sagte: W enn man das (Beschneidungs-)Gerà ¤ t nicht

am Rasttag auf den Sabbat hingebracht hat, so trà ¤ gt man es am Sabbat unbedeckt

hin (damit jeder sehen kann, was man trà ¤ gt), n. in Z eiten der Gefahr (der Religions-

verfolgung) verdeckt man es vor Z eugen, F erner hat R. E lifezer gesagt: Man darf

Holz zerschneiden, am K ohlen daraas zu machen n. ein eisernes (Beschneidungs-)Gerà ¤ t

daran zu verfertigen (da es zur Beschneidung nOtig ist). A lt allgemeine Regel hat

R. (A qiba (f um 135) gesagt: J ede A rbeit, die man am RÃ ¼ sttag auf den Sabbat ver-

richten konnte, verdrà ¤ ngt den Sabbat nicht (ihretwegen darf das Sabbatgesetz nicht

à ¼ bertreten werden); die man aber nicht am Rà ¼ sttag auf den Sabbat verrichten konnte,

verdrà ¤ ngt den Sabbat. â € ” Schab 19, 2: Man darf alles, was zur Beschneidung nà ¶ tig ist,

am Sabbat verrichten: man beschneidet, man entblà ¶ à Ÿ t (die E ichel), man saugt (das

Blut) aus, man legt ein Pflaster n. K Ã ¼ mmel auf; wenn man (diesen) nicht am RÃ ¼ sttag

auf den Sabbat zerstoà Ÿ en hat, zerkaut man ihn mit den Z à ¤ hnen u. legt ihn auf; wenn

man W ein u. à ¶ l nicht am Rà ¼ sttag auf Sabbat gemischt hat, so wird jener fà ¼ r sich

u. dieses fà ¼ r sich aufgetan. Man darf keine Umhà ¼ llung (fà ¼ r die Beschneidungsstelle)

eigens erst anfertigen, wohl aber darf man einen Lappen umwickeln; wenn man einen

solchen nicht am RÃ ¼ sttag auf den Sabbat vorbereitet hat, darf ihn (der Beschneider)
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um seinen F inger wickeln u. mitbringen, selbst aus einem fremden Gehà ¶ ft. â € ” Schab 19,3:

Man darf das K ind sowohl vor als auch nach der Beschneidung waschen u. es mit

der Hand, aber nicht mit einem Gefà ¤ à Ÿ besprengen. . . . W egen eines zweifelhaften

K indes (das vielleicht ein A chtmonatskind ist) u. wegen eines Z witters entweiht man

den Sabbat nicht: R J ' huda (um 150) erklà ¤ rte es bei einem Z witter fà ¼ r erlaubt. (Das

A chtmonatskind galt nicht fà ¼ r lebensfà ¤ hig, darum darf seinetwegen der Sabbat nicht

entweiht werden.) â € ” TSchab 15, 5 (132): W egen eines K indes von sieben Monaten ver-

drà ¤ ngt man den Sabbat, wegen eines K indes von acht Monaten verdrà ¤ ngt man den

Sabbat nicht; wegen eines K indes, von dem zweifelhaft ist, ob es ein K ind von sieben

oder acht Monaten ist, verdrà ¤ ngt man den Sabbat nicht. II Tanch -p " p 19b: E s lehre

uns unser Lehrer: Darf ein Mensch seine W unde am Sabbath heilen? So haben ans

unsre Lehrer gelehrt (s. J oma8,6): .J ede zweifelhafte Lebensgefahr pro ver-

drà ¤ ngt den Sabbat' , die Beschneidung u. ihre Heilang verdrà ¤ ngt den Sabbat. R. J ose

(um 150) hat gesagt: Sieh, wie beliebt (bei Gott) das Beschneidangsgebot ist, denn

es verdrà ¤ ngt den Sabbat, s. Lv 12,3: â € ž A m achten Tage soll er beschnitten werden* ,
488

J ohannes 7,22 (N r. 2); 7,28.27

selbst am Sabbat. F erner ist die Beschneidang lebensgefà ¤ hrlich, deshalb ist es erlaubt,

sie am Sabbat zu heilen. Parallelstelle: TanchB i> -fr  § 20 (38b).

2. A n einem N ichtjuden durfte die Beschneidung wà ¤ hrend des

Sabbats nicht vollzogen werden.

Pesiq36" : R. J aiaqob aus K ephar-N ibburajja (um 350) entschied in Tyrus à ¼ ber den

Sohn einer N ichtisraelitin (von einem judischen V ater), daà Ÿ er am Sabbat beschnitten

werde. B. Chaggai hà ¶ rte davon u. lieà Ÿ ihn kommen. E r Bprach zu ihm: W oher (d. h.

auf Grand welcher Schriftstelle) hast du also entschieden? E r antwortete ihm: Daraus,

daà Ÿ geschrieben steht N u 1,18: Sie gaben ihre Geburtsverhà ¤ ltnisse an nach ihren Ge-

schlechtern, nach ihren V aterhà ¤ usern (hieraus folgerte er, daà Ÿ das K ind der F amilie

u. dem V olk seines V aters angehà ¶ re), u. ferner heià Ÿ t es Gn 17,12: A cht Tage alt werde

bei euch alles MÃ ¤ nnliche beschnitten. R. Chaggai sprach zu ihnen: Legt ihn nieder,

daà Ÿ er gegeià Ÿ elt werde! E r sprach zu ihm: E in Mensch, der W orte der Tora gesagt

hat, soll gegeià Ÿ elt werden? E r antwortete: Du hast nicht richtig entschieden. J ener
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sprach: W ie verhà ¤ lt es sich denn damit? E r antwortete: Lege dich nieder (zur Geià Ÿ e-

lung), so wirst du es hà ¶ ren! J ener sprach: W enn einer von den N ichtjuden kommt

u. sagt: Ich wà ¼ nsche J ude zu werden unter der Bedingung, daà Ÿ man mich am Sabbat-

tage oder an dem groà Ÿ en F asttage des V ersà ¶ hnungsfestes beschneidet, darf man da

seinetwegen den Sabbat entweihen oder nicht? E r antwortete ihm: Man entweiht

den Sabbat u. den V ersà ¶ hnungstag nur wegen des Sohnes einer Israelitin (das K ind

folgt der Mutter). J ener sprach: W oher das? E r antwortete: W eil geschrieben steht

E sra 10,3: Und nun schlieà Ÿ en wir einen Bund mit unsrem Gott, alle fremdlà ¤ ndischen

W eiber u. was von ihnen geboren ist hinauszutun nach dem Rate meines Herrn n.

derer, die um das Gebot unsres Gottes zittern. E r sprach zu ihm: A uf Grund einer

Oberlieferten Lehre (Gegensatz: W ort der Tora) willst du mich geià Ÿ eln? E r antwortete

ihm: E s steht geschrieben (das.): Und nach der Tora soll es geschehen! E r sprach:

N ach welcher Toralehre? E r antwortete ihm: N ach dem, was R. J ochanan (t 279)

gesagt hat: E s steht geschrieben Dt 7, 3: â € ž Du sollst dich nicht mit ihnen verschwà ¤ gern' ;

u. weshalb? .denn er wird deinen Sohn von mir abtrà ¼ nnig machen usw. (das. V ers 4).

â € ž Deinen Sohn" , d. i. der von einer Israelitin kommt, wird â € ž dein Sohn" genannt; aber

nicht wird dein Sohn, der von einer N ichtisraelitin kommt, â € ž dein Sohn" genannt, sondern

â € ž ihr Sohn" .E r sprach zu ihm: Schlage getrost zu; denn es ist heilsam fà ¼ r die A nnahme

(der Belehrung). Parallelstellen: pJ eb 8,4Â « , 12; pQ id8,64d,29; GnR 7 (5d); N uR 19

(186 » ); P' siq R 14 (61b); MidrQ oh7,23 (87 b); Tanch rpn 225b; TanchB rpn  § 15(56b).

7,23: W enn ein Mensch d. Besch neidung am Sabbat empfà ¤ ngt, da-

mit das Gesetz Moses nicht gebrochen werde, zà ¼ rnet ihr mir, daà Ÿ

ich einen ganzen Menschen am Sabbat gesund gemacht habe?


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V gl. die Schluà Ÿ folgerung in TSchab 15,16 (134): R. E lifezer (um 90) sagte: Die Be-

schneidung verdrà ¤ ngt den Sabbat; weshalb? weil man sich ihretwegen, wenn sie

nach der bestimmten Z eit ausgefà ¼ hrt wird, der A usrottung schuldig macht (IV fl fuj

6 yà ¶ fioe). Und ist da nicht der Schluà Ÿ vom Leichteren auf das Schwerere be-

rechtigt? W egen eines seiner Glieder verdrà ¤ ngt er den Sabbat, u. er ganz (in Lebens-

gefahr) sollte den Sabbat nicht verdrà ¤ ngen? â € ” In J oma85b, verglichen mit 85ist

diese A usfà ¼ hrung dem R. E lsazar b. F à „ zarja (um 100) zugeschrieben: R. E ifazar ant-

wortete u. sprach: W enn die Beschneidung, die eins von den 248 Gliedern am Men-

schen betrifft, den Sabbat verdrà ¤ ngt, um wieviel mehr muà Ÿ sein ganzer Leib (wenn

er in Todesgefahr schwebt) den Sabbat verdrà ¤ ngen! Parallelstelle: Schab 132" , 9;

ferner s. Mekh E x 31,13 (109Â » ) bei Mt 12,10 S.623 A nm. a.

7, 27: V on diesem wissen wir, woher er ist; wann aber der

Christus kommen wird, so weià Ÿ niemand, woher er ist.

Die W orte sind nicht so zu verstehn, als ob vom Messias niemand


J ohannas 7,37 489

wisse, von wem er abstammen, oder wo er werde geboren werden;

denn daran, daà Ÿ der messianische K à ¶ nig ein Davidide sein werde,

bestand seit Ps Sal 17,21, also etwa seit der Mitte des letzten vor-

christl. J ahrh.s, kein Z weifel mehr (b. bei Mt 1,1 6 S. 11 f.); u. ebenso-

wenig war unbekannt, daà Ÿ Bethlehem als sein mutmaà Ÿ licher Geburtsort

anzusehen sei, s. auà Ÿ er Mt2,5f. u. J oh7,42 die Z itate bei Mt2,5 S.83.

V ielmehr liegt den W orten J oh 7,27 die V orstellung zugrunde, daà Ÿ der

Messias vor seinem à ¶ ffentlichen Hervortreten unerkannt irgendwo in

der V erborgenheit weilen werde, so daà Ÿ vorher niemand wissen kà ¶ nne,

wer fà ¼ r das messianische A mt berufen sei, u. woher der Betreffende

plà ¶ tzlich kommen werde; von J esus aber wisse man, daà Ÿ er aus N azareth

sei, darum kà ¶ nne sein A uftreten mit dem des Messias nichts zu schaffen

haben. â € ” W as hier einige J erusalemer als ihre Schulweisheit vortragen,

hat Trypho bei J ustinus, Dial. c. Tryph. 8 als allgemeine jà ¼ dische à œ ber-

zeugung ausgesprochen: Â » W enn der Messias auch (bereits) geboren ist


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u. irgendwo sich befindet, so ist er doch unbekannt; ja er selbst weià Ÿ

nicht um sich (um seine messianische Bestimmung), noch hat er irgend-

welche Gewalt, bis E lias kommt u. ihn salbt u. allen offenbar macht.*

A n einer spà ¤ teren Stelle (K ap. 110) wiederholt Trypho diesen Gedanken

mit den W orten: â € ž W enn man auch sagt, daà Ÿ der Messias (schon) ge-

kommen (d. h. geboren) ist, so weià Ÿ man doch nicht, wer es ist; sondern

erst dann, sagt man, wird man erkennen, wer es ist, wenn er offenbar

geworden u. verherrlicht ist." â € ” Der A usfà ¼ hrung Tryphos kommt die

Deutung am nà ¤ chsten, die 4 E sra 13,52 von dem aus dem Herzen des

Meeres aufsteigenden W elterlà ¶ ser gegeben wird: â € ž W ie niemand er-

forschen noch erfahren kann, was in des Meeres Tiefe ist, so kann

niemand der E rdenbewohner meinen Sohn (= den Messias) schauen

noch seine Gefà ¤ hrten (V orlà ¤ ufer, Begleiter), es sei denn zur Stunde

seines Tages." â € ” In der rabbin. Literatur tritt dieser Gedanke weniger

hervor; er war wohl so allgemein anerkannt, daà Ÿ er nicht mehr be-

sonders hervorgehoben zu werden brauchte. V orausgesetzt aber war

er zB Ã ¼ berall da, wo man von dem auftretenden Messias sagte, â € ž er

erscheine" ,â € ž er werde offenbar" (einige Belege s. bei J oh 1,131S. 839 f.);

denn darin lag ja, daà Ÿ ihn zuvor niemand kenne, noch wisse, von wo

er kommen werde. â € ” Spà ¤ ter fà ¼ gte man zu dem V erborgensein des

Messias vor seinem A mtsantritt noch ein zweites 45 tà ¤ giges V erborgen-

sein nach seiner ersten Offenbarung hinzu, s. die Stellen bei Lk 24,26

(N r. I, 4, a) S. 284 f. â € ” Obwohl so im allgemeinen feststand, daà Ÿ die


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Person des Messias u. sein A ufenthaltsort unbekannt seien, hat es

doch nie an V ersuchen gefehlt, die Stà ¤ tte seines V erborgenseins

genauer festzustellen. J e nach den V orstellungen, die man sich von

der Person des Messias machte, hat man dabei an Rom, an den

N orden, an das Paradies oder an den Himmel gedacht, s. bei J oh 1,19

S. 339 f.
490

J ohannes 7,35.87 (N r. 1)

7, 35: W ill er zur Z erstreuung der Griechen gehen

u. die Griechen lehren?

1. A U iiaanoQ a % Ã ¤ v' E X X rjvmv werden die unter den Griechen zer-

streut wohnenden, d. h. die hellenistischen J uden bezeichnet; dabei ist

SiaffnoQ à œ = nbia, rubs, aram.  « roba = E x il oder E x ulanten.

HÃ ¤ ufig niu em, aram. Â « mij v" ^ = .Oberhaupt des E x ils" , amtliche Bezeich-

nung des E x ilarchen in Babylonien. Sanh38* : (.Die beiden SÃ ¶ hne des R. Cbijja, um

200, namens Chizqijja u. J ehuda sagten:) Der Sohn Davids (= Messias) kommt nicht

eher, als bis zwei V aterhà ¤ user in Israel ein E nde genommen haben, u. die sind das

E x ilsoberhaupt in Babel u. der Patriarch im Lande Israel ' ptos wpwi aaaa » niu am

itc-nj « , s. J es 8,14. â € ” Dieselbe Gegenà ¼ berstellung auch Chullin 92* . Ii Sukka 31" :E ine

A lte kam vor Rab N achman (f 320) u. sprach zu ihm: Das E x ilsoberhaupt bm^ j

u. alle Lehrer des Hauses des E x ilsoberhauptes haben in einer geraubten Laubhotte

(am Hà ¼ ttenfest) gewohnt. | | BQ 58b: W as habe ich beim E x ilarchen  » ml) n zu


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suchen, der nach persischem Recht richtet? II Der Diaspora Babyloniena wird die der

à ¼ brigen Là ¤ nder gegenà ¼ bergestellt Men 110* : .Herbeibringen sie deine Sà ¶ hne aus der

F erne" (vgl. J es 43, 6); Rab Huna (t 297) hat gesagt: Damit sind die E x ulanten Ba-

byloniena > aa nrbi gemeint, deren Sinn ruhig (stark) geblieben ist wie bei SÃ ¶ hnen

(MÃ ¤ nnern); ,u. deine TÃ ¶ chter vom E nde der E rde" , damit sind die E x ulanten der

à œ brigen Là ¤ nder risnit iks hv m" ' ? j gemeint, deren Sinn (infolge vieler V erfolgungen)

nicht ruhig geblieben ist wie bei TÃ ¶ chtern (W eibern). | | Sanh 11 k wird ein Send-

schreiben erwà ¤ hnt, das Rabban Gamlià ¶ l (II., um 90) richten là ¤ à Ÿ t ,an unsre Brà ¼ der,

die E x ulanten in Babel iaaa K nuij " ja, an unsre Brà ¼ der in Medien u. an alle à ¼ brigen

E x ulanten Israels isw  » miV jV a 6ur » 9" i.

A uch durch itb, wird das Z erstreuen Israels unter die V à ¶ lker der W elt ausgedrà ¼ ckt,

vgl. schon E stb.3,8. PÂ ° b81* > : R. Hoschafja (um 225) hat gesagt: W asbedeutetRi5.il:

,Die W ohltaten seiner F Ã ¼ hrung i:it-i; an Israel" ? E ine W ohltat hat Gott Israel er-

wiesen, daà Ÿ er sie unter die V à ¶ lker zerstreute (ums wird durch V ersetzung der Buch-

staben = im .zerstreuen' erklà ¤ rt. Das W ohltà ¤ tige der Z erstreuung besteht, wie die

F ortsetzung zeigt, darin, daà Ÿ die Israeliten nun nicht mit einemmal auf der ganzen

E rde ausgerottet werden kà ¶ nnen).

2. x al diSaax eiv tovg " E llrjvag; â € ” In auffallender à œ bereinstimmung

hiermit steht die spà ¤ tere à œ berlieferung, daà Ÿ der Messias nur kommen

werde, um die Z erstreuten zu sammeln u. den V Ã ¶ lkern 30 Gebote zu

geben, s. bei J oh 4,25 33 S. 438. Bacher, pal. A mor. 3,91 vermutet, daà Ÿ

diese à œ berlieferung eine polemische Spitze gegen das Christentum habe.

7,37: A m letzten Tage des (Hà ¼ tten-)F estes, dem groà Ÿ en, stand
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J esus u. rief u.sprach: W en dà ¼ rstet, der komme u. trinke.

1. Unter dem  » letzten" Tag des F estes an be " p-inK n aio ta-n wird im

Rabbinischen regelmà ¤ à Ÿ ig der 8. Tag des Hà ¼ ttenfestes verstanden,

s. E x k.  » Laubhà ¼ ttenfest" V I, c. Doch da der 8. Tag des Huttenfestes,

das Beschluà Ÿ fest, ebenso regelmà ¤ à Ÿ ig als ein F est fà ¼ r sich betrachtet

wird â € ” s. gen. E x kurs V I, e â € ” , so bleibt immerhin die MÃ ¶ glichkeit

offen, daà Ÿ auch einmal der 7. Tag des eigentlichen Huttenfestes .der

letzte Tag" genannt werden konnte; denn tatsà ¤ chlich ging ja dieses,

wie das siebentà ¤ gige W ohnen in der F esthà ¼ tte beweist (s. gen. E x kurs

I, B), mit dem 7. Tag zu E nde. â € ” Dafà ¼ r, daà Ÿ mit dem  » letzten Tag"

J oh 7,37 der 7. Tag gemeint ist, spricht vor allem der Beiname  » der
J ohannes 7,37 (N r. 1.2)

491

groà Ÿ e" ; denn der 8. Tag hatte nichts Besonderes an sich, das dieses

Beiwort rechtfertigen kà ¶ nnte. A llerdings eignete dem 8. Tag nach

Lv 23, 35 sabbatlicher Charakter, ein V orzug, der dem 2.â € ” 7. F esttag

nicht zustand; aber da nach Lv 23,35 auch der 1. F eiertag als Sabbat-

tag zu begehen war, so konnte der bloà Ÿ e sabbatliche Charakter des

8. Tages kein Grund sein, diesem die Benennung â € ž der groà Ÿ e" zu geben.

Dieser N ame setzte immer voraus, daà Ÿ der betreffende Tag etwas an

sich haben muà Ÿ te, was ihn vor allen à ¼ brigen Tagen auszeichnete.

Und gerade dies Merkmal fehlte dem 8. Tag. Dagegen war der 7. Tag

vor allen andren Tagen dadurch ausgezeichnet, daà Ÿ an ihm ein sieben-

maliger Umzug der Priester um den A ltar u. das A bschlagen der

Prozessionsweiden stattfand, s. gen. E x kurs III. Gerade diese Besonder-

heit ist es gewesen, die auch nach den rabbinischen Q uellen dem

7. Tag schon frà ¼ hzeitig zwei ihn auszeichnende Beinamen gegeben


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hat: man nannte ihn  » Tag des Z weigabschlagens" rwrj owri Bi* *

(s. Sukka 4,5â € ” 7 im gen. E x kurs III) oder  « Tag des HoscW na" cn

 « jstjin (s. ebenda III, 5). Dagegen ist der N ame  » Tag des groà Ÿ en

Hoscha' na" erst spà ¤ teren Ursprungs; ebenso findet sich die Bezeich-

nung des 7. Tages als â € ž groà Ÿ er" Tag im Rabbinischen nicht, sie ist

aber bei dem Leben u. Treiben, das den 7. Tag im Tempel umgab,

durchaus verstà ¤ ndlich. â € ” V ielfach wird angenommen, daà Ÿ J esus die

W orte: â € ž W en dà ¼ rstet, der komme u. trinke* J oh 7,37 im Hinblick

auf die kurz zuvor dargebrachte W asserspende gesprochen habe.

W enn die Bezugnahme auf diesen Ritus gesichert wà ¤ re, wà ¼ rde auch

sie stark zugunsten der A nnahme sprechen, daà Ÿ mit dem â € ž letzten" Tag

J oh 7,37 der 7. Tag gemeint sei. Denn nach der Mischna fand die

W asserlibation nur an den sieben ersten Tagen des HÃ ¼ ttenfestes, aber

nicht am 8. Tag statt. F reilich steht diesem Mischnasatz das W ort

des R. J * huda (um 150) gegenà ¼ ber, daà Ÿ die W asserspende auch am

8. Tag dargebracht worden sei; da jedoch die betreffende Mischna

auf die A utorità ¤ t des R. J ehoschua? (nm 90) zurà ¼ ckgeht, eines Mannes,

der nach seinem Z eugnis â € ” s. TSukka 4,5 (198) im gen. E x kurs V â € ”

die Tempelfeiern des HÃ ¼ ttenfestes noch aus eigener A nschauung kannte,

so wird man der von der Mischna vertretenen Tradition vor der-

jenigen des R. J ehuda den V orzug zu geben haben (s. gen. E x kurs IV ). â € ”

Hiernach là ¤ à Ÿ t sich die F rage, ob J oh 7,37 der 7. oder der 8. Tag des

HÃ ¼ ttenfestes gemeint sei, auf Grund der rabbinischen Q uellen nicht


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einwandfrei entscheiden; doch dà ¼ rften die wichtigsten Grà ¼ nde zugunsten

des 7. Tages sprechen.

2. ià ¤ v rtg dix pif, eQ x e' < f& < o x ai mvtTca. â € ” W enn J esus in diesem

A usspruch, wie es wahrscheinlich ist, auf die wà ¤ hrend des Hà ¼ tten-

festes à ¼ bliche W asserlibation â € ” s. E x k. â € ž Laubhà ¼ ttenfest" IV , nament-

lich A nm. p â € ” Bezug genommen hat, so wà ¼ rde er seinen Hà ¶ rern

haben sagen wollen: Ihr meint in dem Schà ¶ pfen u. Darbringen der
492

J ohannes 7,38 (N r. 1.2. S)

W asserspende einen Hinweis auf das vom Propheten (J es 12, S) ver-

heià Ÿ ene Schà ¶ pfen aus den Q uellen des Heils sehen zu dà ¼ rfen; so wisset:

die V erheià Ÿ ung ist jetzt erfà ¼ llt; darum â € ž wen dà ¼ rstet, der komme u.

trinke" .â € ” à œ brigens erwartete man vom Messias, daà Ÿ er einen wunder-

baren W asserquell werde aufsteigen lassen; s. Midr Q oh 1,9 (9b) bei

J oh 6,31 S.481; ferner s. bei J oh 4,14 N r. 2.

7,88: W er an mich glaubt, wie die Schrift gesagt hat, aus

dessen Leib werden Strà ¶ me lebendigen W assers flieà Ÿ en.

1. E in solcher A usspruch findet sich in der Schrift nicht; aber der

Gedanke, daà Ÿ der Glaubende ein Q uellort lebendigen W assers sein

werde, wird frei an ein J esu vorschwebendes Schriftwort angelehnt

sein. Man hat dabei an Spr 5,16; 18,4; E z 36,25; J oel 3,1; HL 4,15

und andre Stellen gedacht. Surenhus, Bià Ÿ X og K ataX kayffi S. 358 er-

klà ¤ rte sich fà ¼ rJ es 58,11, wo der Gottesfà ¼ rchtige verglichen wird mit
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einem  » Q uellort von W assern, dessen F luten nicht trà ¼ gen' . Unter den

N eueren haben sich auch v. Hofmann u. Luthardt fà ¼ r diese Propheten-

stelle entschieden.

2. Der A usdruck x oiX Ca ist auffallend, auch wenn man mit Luthardt

annimmt, daà Ÿ er durch das Bild des Trinkens V ers 37 veranlaà Ÿ t sei,

u. daà Ÿ er nicht bloà Ÿ die ,Bauchhà ¶ hle" , sondern das .Leibesinnere"

à ¼ berhaupt bezeichne. V ermutlich ist x odt' a nach A nalogie des rabbi-

nischen E )ii ursprà ¼ nglich ebenfalls = .Hà ¶ hlung" , im Sinne von

.Person" oder als E rsatz des persà ¶ nlichen F à ¼ rworts gemeint: .von ihm

selbst, von seiner Person werden Strà ¶ me lebendigen W assers flieà Ÿ en" .

Raa = Person zB Q id 87* : Rab J ehuda (f 299) bat gesagt: J edes Gebot, das eine

an der Person haftende Pflicht epin nain (wà ¶ rtlich: Pflicht des K à ¶ rpers) enthà ¤ lt, ist

sowohl im Lande (Israel) als auch im A uslande zu beobachten; das aber eine an dem

Grund u. Boden haftende Pflicht  » pip rain enthà ¤ lt, ist nur im Lande (Israel) zu be-

obachten. | | TSanh 18,4 (434): Die Israeliten, die fà ¼ r sich selbst (fà ¼ r ihre eigene Person)

â –   jswa gefrevelt haben, die A ngehà ¶ rigen der V à ¶ lker der W elt, die fà ¼ r sich selbst } tin

gefrevelt haben, fahren zum Gehinnom hinab u. werden darin 12 Monate gerichtet usw. â € ”

Gegensatz: â € ž W er gesà ¼ ndigt a. die Menge zur Sande verleitet hat" runai kbi-ib * a isl

o-sm ph. | | pTafan 1, 64d, 6 wird in bezug auf R. J ose b. Chalaphta (um 150) gefragt:

K ann man denn bei jener heiligen Person  » npn spn im « V  » vom V ergessen (einer

Pflicht) reden?

3. .W asser" bezeichnet bildlich a) den heiligen Geist = Geist der

Prophetie, s. bei J oh 4,10 A nm. b. â € ” b) Die W orte der Tora, s. ebenda


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A nm. a n. c. â € ” c) Die Lehre, die ein Mensch in sich aufgenommen

hat u. andren vermittelt, Beispiele s. bei J oh 4,10 A nm. c u. bei J oh 4,14

N r. 3. A us dem A T. sei hingewiesen auf Spr 18,4. â € ” Im letzten F all

kann das Bild auch persà ¶ nlich gewandt werden, so daà Ÿ d) der Lehrer

selbst ein sprudelnder W asserquell oder à ¤ hnlich genannt wird. Hierher

gehà ¶ rt aus dem A T. J es 58,11, wo allerdings nicht vom Lehrer, sondern

vom Gottesfà ¼ rchtigen die Rede ist; ferner aus den A pokryphen nament-

lich Sir 24,28â € ” 32. N achdem hier V ers 22 ff. die alle W eisheit aus-
J ohannes 7,88 (N r. 8); 7, 39 498

strà ¶ mende Tora mit den Paradiesesflà ¼ ssen, sowie mit dem N il u. J ordan

verglichen ist, sagt Sirach von sich, dem V ermittler der W eisheit an

andre Menschen: Ich aber â € ” wie ein K anal vom Strome u. wie eine

W asserleitung ausgeht in den Garten â € ” sprach: â € ž Bewà ¤ ssern will ich

den Garten u. trà ¤ nken mein Beet.* Und siehe, der K anal ward mir

zum Strome, u. mein Strom ward mir zum Meere. N och will ich Z ucht

ausstrahlen wie Morgenglanz u. sie offenbaren bis in die F erne; noch

will ich Lehre u. W eissagung ausstrà ¶ men u. sie hinterlassen spà ¤ testen

Geschlechtern. Sehet, daà Ÿ ich nicht fà ¼ r mich allein gearbeitet, sondern

fà ¼ r alle, die nach ihr trachten. â € ” A us der à ¤ lteren rabbinischen Z eit

sei verwiesen auf:

SDt 11,22  § 48 (84* ): R. fA qiba (tum 135) sagte: Siehe, es heià Ÿ tSpr 5,15: .Trinke

W asser aus deiner Z isterne* .E ine Z isterne1 kann von vornherein keinen Tropfen

W asser von sich selbst ans abgeben, sondern nur was man in sie hineingetan hat

So hat auch ein Gelehrtenschà ¼ ler, der noch nicht gelernt hat, von vornherein nichts
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in sich auà Ÿ er dem, was er gelernt hat. â € ž Und flieà Ÿ endes W asser aus deinem Bronnen*

(das.). Gleicht der Gelehrtenschà ¼ ler dem Brunnen (dann verhà ¤ lt es sich so): wie der

Brunnen lebendiges W asser auf allen Seiten flieà Ÿ en là ¤ à Ÿ t, so kommen von ihm Schà ¼ ler

n. deren Schà ¼ ler. | | A both 6,1 f.: R. Mefr (um 150) pflegte zu sagen: W er sich mit der

Tora am ihrer selbst willen beschà ¤ ftigt, wird vieler Dinge gewà ¼ rdigt... Sie gibt ihm

K à ¶ nigswà ¼ rde u. Herrschaft u. E rforschung des Rechts, n. man offenbart ihm die Ge-

heimnisse der Tora. Und er wird wie ein Q uell, der nicht versiegt, u. wie ein Strom,

der immer stà ¤ rker wird. | | Midr Ps 1  § 18 (9a): W ie das W asser tropfenweise nieder-

fà ¤ llt u. daraus ganze Bà ¤ che werden, so verhà ¤ lt es sich auch mit den W orten der

Tora: der Mensch lernt heute eine Halakha u. morgen wiederum eine Halakha, bis

er mà ¤ chtig à ¼ berstrà ¶ mt wie eine Q uelle.

7,39: Das sagte er von dem Geist, den empfangen sollten, die

an ihn glaubten; denn es war heiliger Geist noch nicht da.

Der Geist, den die Glà ¤ ubigen als K raft eines neuen Lebens em-

pfangen sollen, ist der Geist des nach der V ollendung seines Heils-

werks zur Herrlichkeit eingehenden Christus. Da diese V erklà ¤ rung

J esu damals noch bevorstand, kann gesagt werden: â € ž Heiliger Geist war

noch nicht da.* â € ” Der heilige Geist irhpn nn, aram. k^ jt wn, auch

wftipT twjn =  » Geist der Heiligkeit" , wird in der altjà ¼ dischen Literatur

sehr oft erwà ¤ hnt. Man verstand darunter:

1. die Leben wirkende Schà ¶ pferkraft Gottes; in diesem Sinne kommt mpn mi

nur sehr selten vor; s. bei Mt 1,18 8 N r. 2 S. 48;

2. den Geist der Prophetie oder Inspiration, der in den Propheten u. V erfassern der
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heiligen Schriften wirksam war; s. bei Mt. 22,43 S. 909 u. bei Lk 2,25 S. 126 ff. â € ” Hier

sei nur noch auf A both RN 34 (9" ) hingewiesen: Mit zehn N amen wird der heilige Geist

benannt; diese sind: i » ' ; Gleichnis, njpi » ? rà ¤ tselhafter Lehrspruch, rn-n Rà ¤ tsel, * > ir?

das Reden, n^ -tjti das Sagen, r^ n Schmuck, Z ierde, * V P* das Befehlen, Â » bn Orakel,

nwaj Prophetie u. ^ - » n Gesicht. â € ” Die W orte bedeuten, daà Ÿ jede Stelle in der Schrift,

die mit einem dieser A usdrà ¼ cke benannt oder eingeleitet wird, auf Offenbarung

durch den heiligen Geist zurà ¼ ckzufà ¼ hren ist. â € ” à œ ber das A ufhà ¶ ren des heiligen Geistes

in Israel s. bei Mt 3,17 Â « S. 125. 127 A nm. b u. bei Lk 2,25 N r. 8, 7â € ” t.

1 Seinem Schà ¼ ler E lisezer b. Hyrkanos rà ¼ hmte Rabban J ochanan b. Z akkai (t um 80)

nach: E r ist eine ausgekalkte Z isterne, die keinen Tropfen verlorengehn là ¤ à Ÿ tA both 2,8.
494

J ohannes 7,42.49 (N r. 1)

7,42: A us der Ortschaft Bethlehem.

V gl. bei Mt 2, 5 S.82f.

7,49: Dieses V olk, das das Gesetz nicht kennt, verflucht

sind sie, 6 o% X o$ ovtoq 6 (irj yivtà ¶ ox wv % 6v và ¶ fiov inaqax ol siaiv.

1. Die W orte: .Dieses V olk, das das Gesetz nicht kennt," um-

schreiben den rabbin. Begriff yypi ds , aram. * x yn shjs. Im A T. bezeichnet

ynstn ds (= das V olk des Landes) a. das ganze V olk Israel zB E z 12,19;

22,29; 39,13; 46,3.9; dann à Ÿ . die breite Masse des V olkes im Unter-

schied von den Regierenden, zB J er 1,18; 34,19; 37,2; 44,21; E z 7,27;

2K g 11,14.19; 15,5; 16,15; 21,24; 23,30; 2Chr 23,13.20; 26,21; endlich

y. werden E sralO, 2.11; N eh 10, 31. 32 die im Lande Israel an-

gesiedelten Heiden ynsn " w » V à ¶ lker des Landes" genannt, ein A us-

druck, fà ¼ r den E sra 6,21 psm -ni » gesetzt hat. â € ” Im Rabbinischen

wird unter dem y~ \  » n ds (Plur. â –   px n ras) zunà ¤ chst derjenige verstanden,


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der das Gesetz nicht kennt, a gleichviel ob derselbe den hà ¶ heren oder

niederen Schichten des V olkes angehà ¶ rte; b als Synonyma erscheinen

in diesem Sinn: tw* (= der Ungebildete) u. ai^ nfJ (= MhoV j^ , der

Laie, der gewà ¶ hnliche Mann). Gegensà ¤ tzlich zu diesen A usdrà ¼ cken

steht B? rj (der Gelehrte, speziell der Gesetzeslehrer) u. B? rj t< o> p (der

Gelehrtenschà ¼ ler). â –   â € ” In dem rabbin. A usdruck â –   px n ds lag von vorn-

herein etwas V erà ¤ chtliches u. darum V erletzendes; indem er an die

Bezeichnung der heidnisch-jà ¼ dischen Mischbevà ¶ lkerung als p* n" w

im Buche E sra u. N ehemia anknà ¼ pfte, kennzeichnete er die Gesetzes-

unkundigen als solche, die nicht zum eigentlichen Israel gehà ¶ rten,

ebensowenig wie vordem jene Mischbevà ¶ lkerung als J uden anerkannt

worden war. Das wahre Israel wurde lediglich von den MÃ ¤ nnern des

Gesetzes reprà ¤ sentiert u. denjenigen K reisen, die deren Leitung folgten.

E s hat darum durchaus nichts à œ berraschendes, wenn gelegentlich

einmal die Gelehrtenschà ¼ ler geradezu .das heilige V olk" genannt

werden. « â € ” Mitbestimmend fà ¼ r die W ahl des A usdrucks y-wn ds mag

auch die W ahrnehmung gewesen sein, daà Ÿ die Hauptmasse der Ge-

Betzesunkundigen eben vom .Landvolk" , d. h. von der bà ¤ uerlichen Be-

và ¶ lkerung gestellt wurde, die nur selten Gelegenheit hatte, vom Gesetz

etwas N à ¤ heres zu hà ¶ ren. N ur muà Ÿ man sich hà ¼ ten, die Bezeichnung

auf die Landbevà ¶ lkerung zu beschrà ¤ nken. Der Stà ¤ dter, der vom Gesetz

nichts wuà Ÿ te, war ebensogut ein  « A m ha-arec wie der unwissende

Bauer. â € ” Der A usdruck px n ds kommt als terminus technicus zuerst


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in einer V erordnung des Hohenpriesters J ochanan (= J ohannes Hyr-

kanos, 135â € ” 104 v. Chr.) vor, s. die Bar Sota 48* in N r. 4, sodann im

Munde Hillels des A lten (20 v. Chr.), s. A both 2,5 in der folgenden A nm. e.

a. Sota 9,15: R. E li fezer der à „ ltere (am 90) sagte: Seit dem Tage, da das Heilig-

tum zerstà ¶ rt wurde, fingen die Gelehrten an, wie die Schullehrer (K inderlehrer) zu

sein u. die Schallehrer wie ein Synagogendiener (Hilfslehrer) u. ein Synagogendiener

wie ein Gesetzesunkundiger mnm mt, u. die Gesetzesunkundigen verkommen immer


J ohannes 7,49 (N r. 1)

495

mehr n. mehr, n. niemand fragt danach. A uf wen soll man (ich stà ¼ tzen? A uf unsren

V ater im Himmel. II A both 3,10: R. Dosa b. Harkinas (= ' A fX " " ti um 90) pflegte zu

sagen: Schlaf des Morgens o. W ein des Mittags, Geschwfitz mit K indern u. das Sitzen

in den V ersammlungshausern der Gesetzesankandigen f nun â –   Â » Â » bringen den Menschen

aus der W elt. | | Schab 152b Bar: R. J ischmafel b. J ose (nm 180) sagte: W enn die Ge-

lehrtenschaler alt werden, nimmt die W eisheit in ihnen zu, s. Hi 12,12: ,Bei den

Greisen ist W eisheit u. Lebenslange E insicht' W enn aber die Gesetzesunkundigen

ftiin * o » alt werden, nimmt die Torheit in ihnen zu, s. Hi 12,20: â € ž E r entzieht die

Sprache den Redefesten u. nimmt die E insicht der A lten fort.* â € ” Ã „ hnlich so R. Schimfon

b. fA qaschja (um 150? ) Q innim 3,6. II Chull 92Â » : R Schimfon b. Laqisch (um 250) hat

gesagt: Diese N ation (Israel) wird mit einem W einstock verglichen: die Reben daran

sind die Hausvater (Besitzer), die Trauben daran sind die Gelehrtenschaler, die Blatter

daran sind die Gesetzesunkundigen prni " W , die Ranken daran sind die Leeren in

Israel (die keine Gebotserfullungen aufzuweisen haben). II (A rakh là ¶  » : R Chama


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b. Chanina (um 260) hat gesagt: W as ist das Heilmittel derer, die V erleumdung reden?

W enn er ein Gelehrtenschà ¼ ler ist, so beschà ¤ ftige er sich mit der Tora; s. Spr 15,4:

.Heilung der Z unge ist der Lebensbaum' (so der Midr); .Z unge* bedeutet nichts

andres als bà ¶ se Z unge (V erleumdung), s. J er 9,7; u. .Lebensbaum' nichts andres als

die Tora, s. Spr S, 18. W enn er aber ein Gesetzesunkundiger rwi m ist, so demutige

er sein Inneres (sich selbst); denn es heià Ÿ t Spr 15,4: .Und (Heilung der) F alschheit

an ihr ist das Gebrochensein des Geistes. II A bothRN 16: N icht wolle ein Mensch sagen:

Liebe die W eisheit u. hasse die Gelehrten, liebe die Gelehrten u. hasse die Gesetzes-

unkundigen r" Dtn -a; ! A ber hasse die F reigeister u. die V erfà ¼ hrer u. die V erleiter u.

die V errà ¤ ter; ebenso hat David gesagt F l 139,21: Sollte ich denn nicht, J ahve, deine

Hasser hassen u. verabscheuen, die sich wider dich erheben? II LvR 37 (184* ): J ephta

(s. Ri 11,34 ff.) hfttte sein Gelà ¼ bde kennen là ¶ sen lassen u. zu Pin' chai (dem Hohen-

priester) gehen; aber er sprach: Ich bin K Ã ¶ nig u. sollte zu Pinecbas gehn? Und Pin' chai

sprach: Ich bin Hoherprieser u. der Sohn eines Hohenpriesters u. sollte zu diesem

Gesetzesunkundigen yten o » gehen?

b. HÃ ¶ r 3,8: E in Priester geht einem Leviten, ein Levit einem (sonstigen) Israeliten,

ein Israelit einem' Bastard (Mamzer), ein Bastard einem Tempelsklaven, ein Tempel-

sklave einem Proselyten, ein Proselyt einem freigelassenen Sklaven (im Range) vor.

W ann? W enn sie (sonst) alle gleich sind. A ber wenn ein Bastard ein Gelehrten-

schaler ist u. ein Hoherpriester ein (A m ha-arec, so geht der Bastard, der ein Ge-

lehrtenschaler ist, dem Hohenpriester, der ein (A rn ha-arec ist, vor. â € ” Parallelstellen:

THor 2,10 (476); hier wird der letzte Satz biblisch mit Spr 8,15 begrà ¼ ndet: .K ostbarer

ist sie (W eisheit = Torakenntnis) als rp^ ' i d. h. als der Hohepriester, der in das
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Innerste (a-szb -ot^ = das A llerheiligste) eintritt F erner pHor: 8,48b, 38. | | HÃ ¤ ufig

wird der fwn dt \ ns, der Priester, der ein (A m ha-arec ist, erwà ¤ hnt, zB Bar N ' d 20' :

Gewà ¶ hne dich nicht daran, bei einem (A m ha-arec-Prieser zu verkehren, denn schlieà Ÿ lich

mà ¶ chte er dich mit Priesierhebe (die ein N ichtpriester nicht essen darf) speisen.

C. ^ z (auch " vii vokalisiert), aram. a? * a, von " ns leer, unbebaut sein, bezeichnet

den Unkultivierten, den Ungebildeten, der ohne Lebensart iat A both 2,5: (Hillel,

nm 20 v. Chr.) pflegte zu sagen: E in Ungebildeter " na iat nicht sflndenschen, u. ein

(A m ha-arec ist nicht fromm. (Z um F rommsein gehà ¶ ren Gebotserfullungen nix ^ , die

ein Gesetzesunkundiger nicht aufbringen kann.) II TBetakh 7,18(16): R. J * huda (um 150)

sagte: Drei Lobsprache mal man an jedem Tag sprechen: Gepriesen (sei J ahve), dal

er mich nicht als Heiden erschaffen hat; denn .alle Hehlen aind wie nichts vor ihm*

J es 40,17; gepriesen sei er, daà Ÿ er mich nicht als W eib erschaffen hat; denn das

W eib ist nicht zu Gebotserfullungen n* jra verpflichtet; gepriesen sei er, daà Ÿ er mich

nicht als Ungebildeten tia erschaffen hat; denn der Ungebildete * na ist nicht sfinden-

scheu. Parallelstellen: pB* ratt t,ll » ,48; M « n 43 » ; in der letzten Stelle R. Melr,

um 150, als A utor. II Sota 22* : (Bar:) Die andren sagten: A uch wenn einer Schrift

u. Mischna (die TraditionaW issenschaft) studiert, aber den Gelehrtenscholern nicht (im
496

J ohannes 7,49 (N r. 1.2)

persà ¶ nlichen Umgang mit ihnen) gedient hat, ist er ein (A m ha-arec (denn die Halakha

kann in richtiger u. erschà ¶ pfender W eise nur durch den Umgang mit den Gelehrten

erlernt werden); hat er die Schrift, aber nicht die Mischna studiert, so ist er ein Un-

gebildeter na; wer weder Schrift noch Mischna studiert hat, von dem sagt die Schrift

J er 81,27: Ich besà ¤ e das Haus Israel u. das Haus J uda mit Samen von Menschen u.

Samen von V ieh (d. h. ein solcher ist dem V ieh gleichgeachtet). â € ” Der erste Satz auch

Berakh 47Â » , 19. 24. | | Sofa 22Â » :E s ist gesagt worden: Hat einer die Schrift u. die

Miscbna studiert, aber nicht den Gelehrtenschalern gedient, so ist er nach R. E ifazar

(um 270) ein c A m ha are? , nach R. 8chemu8l b. N achman (um 260) ein Ungebildeter na, | |

J oma 37* : Rab J inda (f 299) hat gesagt: W er zur Rechten seines Lehrers geht, ist

ein Ungebildeter na ... Bar: W enn drei auf einem W ege gehen, so geht der Lehrer

in der Mitte, der Grà ¶ à Ÿ ere (A ngesehenere von den beiden andren) zu seiner Rechten

u. der K leinere zu seiner Linken . .. Bar: W er neben (in gleicher Hohe mit) seinem

Lehrer geht, ist ein Ungebildeter na, wer hinter seinem Lehrer geht, ist ein Hoch-
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mà ¼ tiger, denn seitwà ¤ rts (etwas zurà ¼ ck) soll er gehn. | ] LvR 18 (117 ° ): â € ž E he noch die

W olken noch dem Regen wiederkehren" Q oh 12,2. R. Levi (um 300) hat zwei A us-

legungen gesagt, eine fà ¼ r die Genossen * ; ? an (= Gelehrte) u. eine fà ¼ r die Ungebildeten

ttmua. E ine fà ¼ r die Genossen: W ill er (der Greis) weinen (lies Pisa statt maa), so

flieà Ÿ en seine A ugen von Trà ¤ nen. E ine fà ¼ r die Ungebildeten: W ill er (der Greis) urinieren,

so kommen ihm schon die E x kremente zuvor. â € ” Dasselbe Midr Q oh 12,2 (53* ). | 1

N uR 3 (189b): W ie eine Dattelpalme saftige, harte u. abfallende Datteln hervor-

bringt u. desgleichen auch Dornen, so auch die Israeliten: es gibt unter ihnen SOhne

der Tora, u. es gibt unter ihnen (A mme ha-arec, u. es gibt unter ihnen Ungebildete câ € ” u.

d.  » i^ n, (= liuà ¶ x ijs) bezeichnet  « . den Laien; à Ÿ . denjenigen, der in irgendeiner

K ategorie dem Hà ¶ heren oder Tà ¼ chtigeren gegenà ¼ ber das gewà ¶ hnliche Maà Ÿ reprà ¤ sentiert

Sanh 10, 2 werden neben drei K à ¶ nigen vier Privatleute nioi' -tn erwà ¤ hnt. â € ” MQ 8b

stellt R. J  ° huda (um 150) den Laien, der gelegentlich einmal nà ¤ hfc isin tsi-nnn, dem

handwerksmà ¤ à Ÿ igen Schneider ]  » mn gegenà ¼ ber. â € ” Oft wird vom  » Tin jns, dem ge-

wà ¶ hnlichen Priester, gesprochen im Gegensatz zu den V ertretern der hà ¶ heren priester-

lichen à „ mter, zB THor 2,10 (476). â € ” J eb 6, 2. 8. 4. 5 steht der â –   vw y » dem inj ins

gegenà ¼ ber. â € ” Bar Q appara (um 220) redet Midr Ruth 1,19 (129b) sogar von einer nie

r' ovin, einer gewà ¶ hnlichen K uh. â € ” A usfà ¼ hrliche Beispiele s. bei 1 K or 14,16. â € ”

Hier sei nur noch auf E x R 86 (95Â ° ) verwiesen, wo tsr-in ganz so gebraucht ist wie

sonst v-mn Bf: Der gewà ¶ hnliche Mann tsrnn, der keine Torakenntnis besitzt (wà ¶ rtlich:

in dessen Hand keine W orte der Tora sind), stà ¶ à Ÿ t auf eine à œ bertretung u. kommt

darin zu F all u. stirbt; denn so ruft der heilige Geist (der die heilige Schrift inspiriert

hat u. darum aus ihr redet): â € ž Der stirbt durch F ehlen von Z ucht" Spr 5,23, u. â € ž Z ucht*
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bedeutet nichts andres als die W orte der Tora, s. Spr 4,13. â € ” V gl. auch Midr Spr

6,20 (28 b) in N r. 8,g.

e. Sota 39* : Den R. E ifasar b. Schammuat (um 150) fragten seine Schà ¼ ler: W o-

durch hast du deine Lebenstage verlà ¤ ngert? E r antwortete ihnen: Mein lebelang habe

ich die Synagoge nicht zu einem Richtwege gemacht u. bin nicht hingeschritten Uber

die K à ¶ pfe des heiligen V olks V ftf DJ (d. h. bin nie so spà ¤ t ins Lehrhaus gegangen,

daà Ÿ ich à ¼ ber die K à ¶ pfe der auf der E rde sitzenden Gelehrtenschà ¼ ler hinwegschreiten

muà Ÿ te, um auf meinen Platz zu gelangen) u. habe meine Hà ¤ nde nicht (zum abroni-

tischen Segen) ohne Lobspruch erhoben.

2. E in anerkannter Grundsatz lautete: Das Studium (der Tora) fà ¼ hrt

zur A usà ¼ bung (der Tora) rraso * r* mron nainn, SDtll,13  § 41 (79b);

Q id 40b; Midr HL 2,14 (101b). Daraus folgte, daà Ÿ derjenige, der Bich

nicht mit der Tora beschà ¤ ftigte, auch kein Tà ¤ ter des W orts war.

SLv 26,14 (451a) hat das so ausgedrà ¼ ckt: nans iai wm » bs,  » wer

nicht lernt, à ¼ bt nicht aus" . Bei solchen Prà ¤ missen kann es nicht
J ohannes 7,49 (N r. 2.8) 497

wundernehmen, wenn man in dem * A m ha-arec, nicht bloà Ÿ einen Un-

wissenden, sondern vor allem einen Mann sah, der nach der Tora

nichts fragt u. sich unbedenklich Q ber sie hinwegsetzt. Schon der A us-

spruch Hillels, daà Ÿ der (A m ha-aret; nicht fromm sei (s. A both 2, 5

in N r. l,c), zeigt, daà Ÿ man diesem auch Mà ¤ ngel in seinem religià ¶ s-

sittlichen V erhalten zum V orwurf machte. Genauer hà ¶ ren wir aus dem

Z ahlenspruch A both 5,10, daà Ÿ dem ( A m ha-arec in Sachen des Mein

u. Dein nichts Gutes zugetraut wurde: â € ž V ier Sinnesarten gibt es unter

den Menschen. W enn einer sagt: .Das Meine ist mein, u. das Deine

ist dein' , so ist dies die mittelmà ¤ à Ÿ ige Sinnesart (die Denkweise des

Durchschnittsmenschen); einige sagen: Das ist die Sinnesart Sodoms.

(W er sagt:) ,Das Meine ist dein, u. das Deine ist mein' , der ist ein

(A m ha-arec. ,Das Meine ist dein, u. das Deine ist dein' , der ist ein

F rommer. ,Das Deine ist mein, u. das Meine ist mein' , der ist ein

Gottloser." â € ” Die Bar Schab 32* rà ¼ gt an dem (A m ha-arec^ daà Ÿ er


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spà ¶ ttisch u. verà ¤ chtlich à ¼ ber Dinge rede, die dem gesetzesstrengen

J uden als kleine Heiligtà ¼ mer galten: 11. J ischma' el b. E l' azar (bJ A zarja,

um 130)1 sagte: W egen zweier Dinge sterben (vor der Z eit) die ' A mme

ha-arec ris? sn ins, weil sie die heilige Lade (in der die Tora auf-

bewahrt wurde) .K asten" x ; ^ * u. die Synagoge .V olkshaus" d? ma

nennen. â € ” A us andren Stellen erfahren wir, daà Ÿ die ! A mme ha-arec

eine ganze Reihe religià ¶ ser Sitten u. Gebrà ¤ uche ablehnten, auf die

gerade das pharisà ¤ ische J udentum ganz besonderen W ert legte.

BÂ ° rakh 47b Bar: W er ist ein f A m ha-arec? J eder, der nicht das Schemaf abends

u. morgens rezitiert; das sind W orte des R. E li' ezer (am 90). R. J ' hoschuaf (nm 90)

sagte: J eder, der keine Gebetsriemen (Tephillin) anlegt. Ben iA zzai (nm 110) sagte:

J eder, der keine Q uasten (Cicith) an seinem Gewà ¤ nde hat. R. N athan (um 160) sagte:

J eder, der keine K apsel (Mezuza) an seiner TÃ ¼ r hat. R. N athan b. J oseph (um 140,

ein Schaler des R. J ischmafel) sagte: J eder, der Sehne hat u. sie nicht fà ¼ r das Tora-

studium erzieht. Die andren (Schà ¼ ler des R. Melr, um 150) sagten: A uch wenn er

Schrift u. Mischna (die traditionelle Lehre) studiert, aber nicht den Gelehrtenschà ¼ lern

(im persà ¶ nlichen Umgang) dient, ist er ein (A m ha-arec. â € ” Sota 22 » ist dem R. Melr

die Meinung des R E lifezer beigelegt u. den Gelehrten diejenige des R. J ' hoschuaf.

3. Ganz besonders fà ¼ hlten sich die Gesetzesstrengen in zwiefacher

Hinsicht durch die (A mme ha-arec in ihrem Gewissen bedrà ¤ ngt. E inmal

empfanden sie schwer, daà Ÿ die Bauern auf dem Lande u. die Hà ¤ ndler

in den Stà ¤ dten, soweit sie der K lasse der * A mme ha-arec angehà ¶ rten,

auà Ÿ erordentlich unzuverlà ¤ ssig in der gesetzmà ¤ à Ÿ igen V erzehntung der


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F eld- u. Baumfrà ¼ chte waren. & Daher muà Ÿ ten sie selbst bestà ¤ ndig in

Sorge sein, daà Ÿ sie unverzehntete F rà ¼ chte von ihnen kaufen u. in

gesetzwidriger W eise in ihrem Haushalt verwenden mà ¶ chten. â € ” Sodann

erregte es ihren Unwillen, daà Ÿ die (A mme ha-arec die rituellen Rein-

heitsgesetze hà ¶ chst mangelhaft beobachteten, b Dadurch kamen sie

1 Bacher, Tann 8,430 will statt R. J ischmafel b. E . lesen R. Schimion b. E Uazar;

dieser lebte um 190.

' Dalman, W bch, yokalisiert  » } ii( « .

Straek n. Billerbeek, N T II. 32


498

J ohannes 7,49 (N r. 8)

selbst in Gefahr, sooft sie mit jenen zu tun hatten, levitisch unrein

zu werden, ohne daà Ÿ sie es wuà Ÿ ten. Im 2. J ahrhundert galt die Un-

zuverlà ¤ 8sigkeitimV erzehnten der Bodenerzeugnisse u. in der Beobachtung

der Reinheitsgesetze so sehr als das Merkmal der ' A mme ha-arec, daà Ÿ

TfA Z 3,10 (464) auf die F rage: W er ist ein fA m ha-arec? die Gelehrten

(um 150) die A ntwort gaben: â € ž J eder, der nicht (ordnungsmà ¤ à Ÿ ig) verzehn-

tet" , wà ¤ hrend R. Mei' r (um 150) sagte: .J eder, der nicht seine gewà ¶ hn-

lichen N ahrungsmittel in Reinheit ià Ÿ t." â € ” Dasselbe als Bar Berakh 47b.

a. Beweise fà ¼ r die UnZ uverlà ¤ ssigkeit der f A mme ha are « ; in der V erzehntung der

F rà ¼ chte sind: 1. Das Gesetz des Hohenpriesters J ochanan (d. i. J ohannes Hyrkanus

185â € ” 104 v. Chr.), betreffend N achverzehntung der " ^ -F rà ¼ chte, d. h. der zweifelhaft

yerzehnteten F rà ¼ chte, s. weiter unten N r. 4. â € ” 2. Das F ortbestehn u. die weitere A nsbildang

des Deraai-6esetze8 in der F olgezeit, s. E x kurs: .Die A bgaben von den Bodenerzeug-

niasen." â € ” 3. Der V ersuch des gesetzesstrengen J udentums, gegen die mangelhafte V er-
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zehntung der F rà ¼ chte auf dem W ege der Selbsthilfe anzukà ¤ mpfen, s. weiter unten N r. 5. â € ”

4. Der E rsatz des A usdrucks yiim o » durch die umschreibende W endung ^ k; ir «  «  »

r< ini;  » sn , â € ž der wegen der Z ehnten nicht verlà ¤ à Ÿ lich (glaubwà ¼ rdig) ist" , zB Demai 4,1:

W enn man F rà ¼ chte von einem gekauft bat, der wegen der Z ehnten nicht verlà ¤ à Ÿ lich

ist (d. h. von einem (A m ha-arec), u. vergessen hat, sie (nachtrà ¤ glich als D ° inai) zu

verzehnten, so darf man jenen am Sabbat fragen (ob die F rà ¼ chte verzehntet waren)

u. dann auf seine A ussage hin davon essen. Tritt aber schon die DÃ ¤ mmerung des

Sabbatausgangs ein, so esse er nicht davon, bis er sie (als DÂ ° mai) verzehntet hat. â € ”

W eitere Beispiele s. D' mai 4,5; Mafaa 5, 3.4; TD* mai 5,1. 3; 6,4.10. â € ” 5. E inzelne

A ussprà ¼ che: TfA Z 3,10 (464) in N r. 3. | | N * d 20* Bar: Gewà ¶ hne dich nicht an einen

fA m ha-arec, denn schlieà Ÿ lich wird er dir Unverzehntetes zu essen geben. II Pes 42 »

Bar: R. J ehuda (um 150) hat gesagt: W er in frà ¼ herer Z eit (wohl zur Z eit des Tempel-

bestandes) E ssig von einem (A m ha-arec kaufte, brauchte ihn nicht (nachtrà ¤ glich als

D* mai) zu verzehnten, weil die A nnahme zu Recht bestand, daà Ÿ er nur von (nicht zu ver-

zehntendem) Tresterwein herrà ¼ hrte; wer aber jetzt von einem (A m ha-arec E ssig kauft,

muà Ÿ ihn (als D+ mai) verzehnten, weil die A nnahme zu Recht besteht, daà Ÿ er nur von (Trau-

ben-)W ein herrà ¼ hrt (den der (A m ha are? nicht vorschriftsmà ¤ à Ÿ ig zu verzehnten pflegt).

b. Unrein sind Gerà ¤ te u. Gefà ¤ à Ÿ e, die sich im Hause u. auf dem Hof des F A m ha-arec.

befinden. fE duj. 1,14: E in irdenes Gefà ¤ à Ÿ (das fest verschlossen ist) schà ¼ tzt nach den

W orten der Schule Hilleis alles (darin Befindliche gegen Leichenunreinheit, vgl. N u 19,15).

Die Schule Schammais aber sagte: E s schà ¼ tzt nur Speisen, Getrà ¤ nke u. ein irdenes

Gefà ¤ à Ÿ (s. E elira 10,1). Die Schule Hilleis sprach zu ihnen: W arum? Die Schule Seh.

antwortete ihnen: W eil es (das Gefà ¤ à Ÿ ) bei einem (A m ha-arec als unrein gilt, u. ein
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unreines Gefà ¤ à Ÿ macht keine Scheidung (bewahrt nicht vor dem Unreinwerden). Die

Schule H. sagte: Habt ihr denn nicht die darin befindlichen Speisen u. Getrà ¤ nke fà ¼ r

rein erklà ¤ rt? Die Schule Sch. antwortete: W enn wir die darin befindlichen Speisen

u. Getrà ¤ nke fà ¼ r rein erklà ¤ rt haben, so haben wir sie als rein fà ¼ r ihn selbst (den

' A m ha-arec) erklà ¤ rt; aber wenn du das Gefà ¤ à Ÿ fà ¼ r rein erklà ¤ rst, so erklà ¤ rst du es

als rein fà ¼ r dich U. fà ¼ r ihn. (Speisen, Getrà ¤ nke u. irdene Gefà ¤ à Ÿ e eines ' A m ha-arec

verwendet kein Gesetzesstrenger fà ¼ r sich selbst; denn er weià Ÿ , daà Ÿ sie unrein sind

u. nicht durch Untertauchen rein werden; deshalb erklà ¤ rt sie die Schule Schammais,

falls sie sich in einem fest verschlossenen irdenen Gefà ¤ à Ÿ befinden, als rein, nà ¤ mlich

fà ¼ r den Gehrauch seitens des (A m ha-arec; wà ¼ rden aber auch andre darin befindliche

Gegenstà ¤ nde fà ¼ r rein erklà ¤ rt, so kà ¶ nnte sie vielleicht auch ein GesetzesBtrenger be-

nà ¼ tzen in der A nnahme, daà Ÿ sie rein seien; um dies zu verhindern, erklà ¤ rt die Schule

Schammais von vornherein alles in einem verschlossenen irdeneD Gefà ¤ à Ÿ Befindliche

fà ¼ r unrein mit A usnahme jener drei nur von einem (A m ha-arec benà ¼ tzten Dinge.)

Darauf lehrte die Schule Hilleis nach den W orten der Schule Schammais. â € ” E s be-
J ohannes 7,49 (N r. 3) 49g

stand also schlieà Ÿ lich à œ bereinstimmung zwischen den beiden Schalen auch in dem

StOck, daà Ÿ jedes irdene Gefà ¤ à Ÿ eines (A m haare? ohne weiteres als unrein anzusehen

sei. â € ” Spater hatte sich R. J ehoschuai (um 90) einmal abfà ¤ llig Ober obige E ntscheidung

der Schammalten geà ¤ uà Ÿ ert; da machte sich, heià Ÿ t es Chag 22b, einer von den Schalern

der Schule Schammais an ihn u. sprach zu ihm: Darf ich dir den Grund der Schule

Schammais sagen? E r sprach zu ihm: Sage an! E r sprach zu ihm: Macht ein un-

reines Gefà ¤ à Ÿ eine Scheidung oder nicht? E r antwortete ihm: E s macht keine Scheidung.

Ist das Gefà ¤ à Ÿ eines (A m ha-arec unrein oder rein? E r antwortete: E s ist unrein. Und

wenn du zu ihm sagst: â € ž E s ist unrein* , nimmt er auf dich (u. deine E ntscheidung)

Rà ¼ cksicht? Und nicht bloà Ÿ dies (daà Ÿ er keine Rà ¼ cksicht auf dich nimmt), sondern

auch wenn du zu ihm sagst: â € ž E s ist unrein* , antwortet er dir: â € ž Das meine ist rein,

u. das deine ist unrein." Und das ist der Grund der Schule Schammais gewesen.

Sofort ging R. J ' hoschuaf u. warf sich Ober die Graber der Schammaiten hin u. sprach:

Ich demutige mich vor euch, ihr Gebeine von der Schule Schammais! u. wenn eure

ohne nà ¤ here Begrà ¼ ndung ausgesprochenen E ntscheidungen so sind, um wieviel mehr


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gilt das dann von den mit klarer Begrà ¼ ndung ausgesprochenen! Parallelstelle: TA hil

5,11 (603). | | TTÂ ° h 8,9 f. (669): W enn man von heidnischen Handwerkern (nach andrer

Lesart: von Handwerkern, die (A mme ha-arec sind) Gerà ¤ tschaften kauft oder Hand-

werkern, die (A mme ha-arec. sind, Gerà ¤ tschaften à ¼ bergibt, so gelten diese als durch

Druck1 u. als durch einen verunreinigt, der durch eine Leiche unrein geworden ist.

Legt man seine Gerà ¤ tschaften vor einen (A m ba-arec hin u. sagt zu ihm: â € ž Habe mir

acht auf sie! " , so gelten sie als durch Druck verunreinigt, aber nicht (so ist zu lesen)

als verunreinigt durch einen, der durch eine Leiche unrein geworden ist. Legt man

sie auf seine Schulter, so gelten sie als durch Druck u. als durch einen verunreinigt,

der durch eine Leiche unrein geworden ist R. DosHhai b. J annai (um 180) hat gesagt:

N icht waren die Schule Schammais u. die Schule Hillels geteilter Meinung, daà Ÿ die

Gerà ¤ tschaften unrein seien, wenn man sie einem einzelnen à ¼ bergibt, u. daà Ÿ sie rein

seien, wenn man sie vor viele hinlegt; worà ¼ ber sie geteilter Meinung waren, betraf

den F all, daà Ÿ man sio vielen à ¼ bergibt u. vor einen einzelnen hinlegt; denn die Schule

Schammais erklà ¤ rte sie (in diesem F all) fà ¼ r unrein u. die Schule Hillels fà ¼ r rein. â € ”

Hier erfahren wir den Grund, aus dem die Gerà ¤ tschaften des (A m ha-arec fà ¼ r unrein

erklà ¤ rt werden: er selbt wird angesehen wie ein mit A usfluà Ÿ Behafteter u. wie ein

durch einen Leichnam V erunreinigter, seine F rau aber wie eine Menstruierende. Der

hà ¶ here oder geringere Grad der Unreinheit seiner Gerà ¤ tschaften hà ¤ ngt ab von der

stà ¤ rkeren oder schwà ¤ cheren Berà ¼ hrung, in die sie mit ihm kommen. â € ” E ine teilweise

Parallele s. TÂ ° h 8,2. | | T" h 8,1: W enn jemand mit einem (A m ha-arec in einem Hof

wohnt u. Gerà ¤ tschaften im Hof vergessen hat, so sind sie unrein, selbst fest verschlossene

F à ¤ sser u. ein fest verschlossener Backofen. R. J ehuda (um 150) erklà ¤ rte den Backofen
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fà ¼ r rein, wenn er fest verschlossen ist. R. J ose (um 150) sagte: A uch der Backofen

ist unrein, bis man ihm eine 10 Handbreiten hohe Scheidewand gemacht hat. | | Toh 8,3:

F iel einem sein Schopfgefà ¤ à Ÿ in den Brunnen eines (A m ba-arec u. geht er (dann), um

etwas zu holen, womit er es herausziehen kann, so ist das Schà ¶ pfgefà ¤ à Ÿ unrein, weil

es eine W eile im Bereich des (A m ha-arec gelegen hat. â € ” F erner s. TTÂ ° b 9,1 (670);

Ober E Ã Ÿ waren s. Makhsch 6,2. 3; Chag 22b. _ Speziell von den K leidern des (A m ha-arec

wird gesagt TÂ ° h 4, 5: W egen sechs Dinge verbrennt man zweifolshalber die Priester-

hebe (da sie durch deren Berà ¼ hrung mà ¶ glichenfalls unrein geworden ist): . . . wegen

K leider, von denen es zweifelhaft ist, ob sie die eines (A m ha-arec sind. II Chag 2,7: Die

K leider eines (A m ha-arec gelten als durch Druck unrein c-t- > fà ¼ r die d' bsi » (Leute,

die sich von aller Unreinheit fernhalten). | | W ie das eigene Haus des (A m ha-arec eine

Stà ¤ tte der Unreinheit ist, so à ¼ bertrà ¤ gt er nun auch Unreinheit in fremde Hà ¤ user, so-

1 Unreinheit durch Druck vvrq ist eine hochgradige Unreinheit, die dadurch auf

einen Gegenstand à ¼ bergeht, daà Ÿ ein F luà Ÿ sà ¼ chtiger aj oder eine Menstruierende durch

Sitzen, Liegen, Treten, A nstemmen u. dergleichen auf ihn drà ¼ ckt.

82Â »
500

J ohannes 7,49 (N r. 8.4. 5)

bald er darin etwas mit seinen Hà ¤ nden berà ¼ hrt. f ° h 7,7: W enn jemand in seinem

Hanse einen (A m ha-arec wachend verlà ¤ à Ÿ t u. findet ihn wachend wieder, schlafend n.

findet ihn schlafend wieder, wachend u. findet ihn schlafend wieder, so ist das Hans

unrein. So R. Meli- (nm 150). Die Gelehrten aber sagten: E s ist nnr unrein bis an

die Stelle, bis zu der er (von seinem Lager aus) seine Hand ausstrecken u. etwas

berà ¼ hren kann. â € ” à „ hnliches s. rf ° h 7,3.4. | | T ° h 7, 5: W enn jemand in seinem Hause

einen (A m ha-arec zur Bewachung là ¤ à Ÿ t, so sind, wenn er (der Hausbesitzer) die Sin-

ti. A usgehenden sehen kann (u. sieht, daà Ÿ unter ihnen kein fA m haare « ; ist), die

Speisen u. die Getrà ¤ nke u. die offenen irdenen Gefà ¤ à Ÿ e unrein (weil sie der ' W à ¤ chter

vermutlich berà ¼ hrt hat); aber die Lagerstà ¤ tte u. die Sitze u. die fest verschlossenen

Gefà ¤ à Ÿ e (die nicht durch bloà Ÿ e Berà ¼ hrung unrein werden) sind rein. A ber wenn er die

Gin- u. A usgehenden nicht sehen kann, so ist, auch wenn der W Ã ¤ chter gebunden u.

gefesselt wà ¤ re, alles unrein (weil unter den E in- u. A usgehenden vielleicht (A mme

ha-are? waren). Parallelen: TTÂ ° h 8,1â € ” 4.


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4. Das D' maigesetz des Hohenpriesters J ochanan (= J ohannes

Hyrkanus 135â € ” 104 v. Chr.).

Um das nachlà ¤ ssige V erzehnten der Bodenerzeugnisse zu verhindern,

verordnete der Hohepriester J ochanan nach Sota 48 » : W er F rà ¼ chte von

einem * A m ha-arec kauft, hat von ihnen (nachtrà ¤ glich) auszusondern

den 1. (= Leviten-)Z ehnten u. den 2.Z ehnten; vom 1. Z ehnten sondert

er dann die Z ehnthebe (fà ¼ r Priester) ab u. gibt sie einem Priester,

u. mit dem 2. Z ehnten zieht er hinauf u. verzehrt ihn in J erusalem

(gelegentlich der F estwallfahrten). â € ” Damit hatte der Hohepriester

J ochanan eine teilweise N achverzehntung der zweifelhaft verzehnteten

F rà ¼ chte (-< gn oder " wn? ) eingefà ¼ hrt; u. wenn das Gesetz auch eine groà Ÿ e

Belà ¤ stigung fà ¼ r die gewissenhaften K reise bedeutete, so gab es doch

den Gesetzesstrengen die Beruhigung, fortan einigermaà Ÿ en ordnungs-

mà ¤ à Ÿ ig verzehntete F rà ¼ chte in ihrem Haushalt verwerten zu kà ¶ nnen.

Das D ° maigesetz ist auch spà ¤ ter nicht wieder aufgehoben worden,

sondern hat vielmehr seine volle A usbildung erst im 1. u. 2. nachchristl.

J ahrh. gefunden; die Grà ¼ nde, die zu seiner E infà ¼ hrung genà ¶ tigt hatten,

bestanden eben nach wie vor fort. Die Mischna hat ihm einen ganzen

Traktat unter dem N amen gewidmet. E inzelnes daraus s. im

folgenden u. im E x kurs â € ž A bgaben von den Bodenerzeugnissen' N r. 6.

5. Die Selbsthilfe der Gesetzesstrengen.

Um sich nachdrà ¼ cklicher, als es das Demaigesetz ermà ¶ glichte, gegen

das nachlà ¤ ssige V erzehnten der F rà ¼ chte zu schà ¼ tzen, schritten die
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Gesetzesstrengen zur Selbsthilfe. Sie traten zu besonderen Genossen-

schaften (rfhwn, Sing, rn » n) zusammen, deren Mitglieder (n-nan, Sing.

1313 = Genosse) sich zur pà ¼ nktlichen u. ordnungsmà ¤ à Ÿ igen V erzehntung

aller in ihren Besitz gelangenden F rà ¼ chte verpflichten muà Ÿ ten, so daà Ÿ

jeder, der ihre F rà ¼ chte kaufte oder aà Ÿ , es in der Gewià Ÿ heit tun konnte,

keine unverzehntete F rucht vor sich zu haben. W er diese V erpflichtung

auf sich nahm, galt fortan als ein yyg} , d.h. als ein â € ž Beglaubigter*

oder ein â € ž Z uverlà ¤ ssiger" , nà ¤ mlich in bezug auf das V erzehnten. Um-

gekehrt wurde der * A m ha-arec â € ž ein im V erzehnten Unzuverlà ¤ ssiger"

genannt, s. N r. 3,0.
J ohannes 7,40 (N r. 5) 501

Die vom iqk: zu à ¼ bernehmenden Pflichten faà Ÿ t Demai 2,2 so zusammen: â € ž W er

es auf sich nimmt, ein Beglaubigter p » ) zu sein, hat zu verzehnten das, was er ià Ÿ t,

das, was er (von seinen selbstgewonnenen F rà ¼ chten) verkauft, u. das, was er kauft (um

damit Handel zu treiben); ferner darf er bei einem (A m haare? nicht als Gast weilen

(weil dieser ihm Unverzehntetes zum E ssen vorsetzen wà ¼ rde). R. J ehuda (um 150)

sagte: A uch wer bei einem (A m ha-arec als Gast weilt, gilt als ein Beglaubigter.

Man antwortete ihm: Bei ihm selbst ist er nicht beglaubigt (da er Unverzehntetes

bei einem fA m ha-arec geniefit), wie sollte er es bei andren sein! * â € ” Die Parallel-

stelle TDpmai 2,2 (47): W er es auf sich nimmt, ein Beglaubigter zu sein, hat zu

verzehnten das, was er ifit, das, was er verkauft, u. das, was er kauft; ferner darf

er bei einem (A m ha-arec nicht als Gast weilen. Das sind W orte des R. Melr (um 150).

Die Gelehrten aber sagten: W er bei einem (A m ha-are$ als Gast weilt, gilt (trotzdem)

als beglaubigt. R. Melr antwortete ihnen: Bei ihm selbst ist er nicht beglaubigt, da sollte

er bei mir beglaubigt sein? Man antwortete ihm: Ihr lebelang haben sich die Besitzer

nicht abhalten lassen, beieinander zu speisen, gleichwohl galten die F rà ¼ chte in ihren
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Hà ¤ usern als ordnungsmà ¤ à Ÿ ig verzehntet. â € ” N ach pD ° mai2,22 d, 34 ist es R. J ehuda (um 150)

gewesen, der auf diese gesellschaftliche Sitte der Grundbesitzer hingewiesen hat.

V on dem .Beglaubigten* " om unterscheidet die Mischna u. Tosephta

den .Genossen" inn schlechthin. W elche Bewandtnis es mit diesem

hatte, zeigen folgende Stellen.

D* mai 2,3: W er es auf sich nimmt, ein Chaber zu sein, darf an einen (A m ha-arec

keine feuchten (frischen) u. trockenen F rà ¼ chte verkaufen (weil sie in dessen Besitz in

Gefahr kommen, unrein zu werden), auch kauft er von ihm keine feuchten F rà ¼ chte

(weil diese vermutlich bei ihm schon unrein geworden sind), auch weilt er bei einem

(A m ha-arec nicht als Gast (damit er in seinem Haus nicht unrein werde), noch nimmt

er einen solchen in seinem Gewà ¤ nde bei sich als Gast auf (denn durch das Gewand

des (A m ha-arec mà ¶ chte sein eigenes Haus unrein werden). R. J ehuda (um 150) sagte:

A uch soll er (der Chaber) kein K leinvieh zà ¼ chten (was verboten war, weil die Hirten

die Tiere auf fremden Grundstà ¼ cken weiden lieà Ÿ en), ferner soll er nicht leichtfertig

sein mit Gelà ¼ bden u. im Scherzen u. sich nicht an Toten verunreinigen, u. er soll im

Lehrhaus (den Gelehrten als Schà ¼ ler) dienen. Man antwortete ihm: Das (alles) gehà ¶ rt

nicht zur allgemeinen Regel (Ã ¼ ber d> n Chaber). â € ” TDemai 2,2 (47): W er vier Dinge

auf sich nimmt, den nimmt man als Chaber auf, nà ¤ mlich, daà Ÿ er die Priesterhebe

u. die Z ehnten keinem (A m ha-arec (unter den Priestern, bezw. Leviten) geben wolle,

u. daà Ÿ er sein Reines (in Reinheit zu erhaltende N ahrungsmittel) nicht bei einem

(A m h.viirec wolle herrichten. lassen (da sie durch diesen wà ¼ rden unrein werden),

u. daà Ÿ er seine gewà ¶ hnlichen (profanen) Speisen in Reinheit essen wolle. â € ” Hier bricht

die Bar ab, ohne die vierte V erpflichtung des Chaber mitgeteilt zu haben.
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So verschieden die Mischna u. die Tosephta die Pflichtenreihe des

Chaber à ¼ berliefert haben, so stimmen doch beide darin à ¼ berein, da&

sie als das den Chaber kennzeichnende Merkmal seine Stellung zum

le vi tischen Reinheitsgesetz ansehen. W Ã ¤ hrend der , Beglaubigte" " wu

die Beobachtung des Z ehntgesetzes auf sich nimmt, verpflichtet sich

der â € ž Genosse* nan zur Beobachtung der Reinheitssatzungen. Die à œ ber-

nahme des Reinheitsgesetzes schloà Ÿ aber fUr den Chaber ohne weiteres

auch die à œ bernahme des Z ehntgesetzes in sich. So heià Ÿ t es pD ° mai 2,

22d, 44. 65: W er beglaubigt ist in bezug auf die Reinheitssatzungen,

der ist auch beglaubigt in bezug auf die V erzehntung; vgl. BÂ ° kh 4,10;

TBekh 3,11 f. (537). Dagegen bedeutete die V erpflichtung des â € ¢ jax a zur

Beobachtung des Z ehntgesetzes nicht auch zugleich die V erpflichtung


502

J ohannes 7,49 (N r. 5)

zur Beobachtung des Reinheitsgesetzes. Hiernach haben die Genossen-

schaften, die die Gesetzesstrengen gegen die ' A mme ha-arec ins Leben

riefen, gewissermaà Ÿ en zwei Grade umfaà Ÿ t. Den unteren Grad bildeten

die .Beglaubigten" â € ¢ parao, sie hatten sich zur ordnungsmà ¤ à Ÿ igen V er-

zehntung der F rà ¼ chte zu verpflichten; den hà ¶ heren Grad bildeten die

eigentlichen â € ž Genossen* c-an, sie hatten auà Ÿ er der Beobachtung des

Z ehntgesetzes auch die Befolgung der levitischen Reinheitsgesetze zu

à ¼ bernehmen. Unter den eigentlichen Chaberim scheint es dann gleich-

falls wieder A bstufungen gegeben zu haben, insofern einige von ihnen

nur die leichteren Bestimmungen des Reinheitsgesetzes auf sich nahmen.

W à ¤ hrend es nà ¤ mlich vom imo pD' mai 2, 22 d, 42 heià Ÿ t: â € ž W er es auf

sich nimmt, ein Beglaubigter zu sein mit A usnahme einer Satzung,

den nimmt man nicht auf; wer wegen einer Satzung verdà ¤ chtig ist,

ist wegen aller verdà ¤ chtig* 1â € ” lesen wir TD ° mai 2,11 (48) à ¼ ber den
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eigentlichen Chaber: â € ž W enn einer nur das Hà ¤ ndeabspà ¼ len auf sich

nimmt, so nimmt man ihn auf; nimmt er aber die Reinheitssatzungen,

jedoch nicht das Hà ¤ ndeabspà ¼ len auf sich, so ist er auch nicht in bezug

auf die Reinheitssatzungen beglaubigt." â € ” Dasselbe BekhS0b. â € ” Das

A bspà ¼ len der Hà ¤ nde ist also die geringste an den Chaber zu stellende

A nforderung. â € ” Das V erfahren bei der A ufnahme eines â € ž Beglaubigten"

u. eines â € ž Genossen" in den Genossenschaftsbund dà ¼ rfte im allgemeinen

das gleiche gewesen sein.

Bekh 30b Bar: W er die Satzungen der Genossenschaft auf sich nehmen will,

muà Ÿ sie vor drei Genossen * auf sich nehmen j seine K inder aber u. seine Hausgenossen

brauchen sie nicht vor drei Genossen auf sich zu nehmen. R. Schimfon b. GamliSl

(um 140) sagte: A uch seine K inder u. Hausgenossen mà ¼ ssen sie vor drei Genossen

auf sich nehmen; denn nicht gleicht der Genosse, der sie auf sich nimmt, dem

Sohn des Genossen, der sie auf sich nimmt (der Sohn kann andere A nschauungen

haben als der V ater). Bar: W er die Satzungen der Genossenschaft auf sich nehmen

will, muà Ÿ sie vor drei Genossen auf sich nehmen. E in Hauptlehrer aber (ijt eigent-

lich à „ ltester) u. wer einen Sitz in der A kademie innehat, braucht sie nicht vor drei

Genossen auf sich zu nehmen; denn er hat sie bereits seit der .Z eit, da er den Sitz

(in der A kademie) einnahm, auf sich genommen. â € ” Hier folgt der in N r. 6 gebrachte

A usspruch des A bbaSchaiul (um 150). â € ” N ach TDÂ » mai2,13f. (48) erfolgte die A uf-

nahme .vor der Genossenschaft" ; ferner s. pDemai 2,22a, 65; 23Â » , 5. Ã ¶ TD' mai 2,16

(48): Die Tochter eines fA m ha-arec, die sich an einen Chaber verheiratet, die F rau

eines fA m ha-arec, die sich an einen Chaber verheiratet, der Sklave eines fA m ha-arec,
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der an einen Chaber verkauft wird, mà ¼ ssen die Satzungen von vornherein auf sich

nehmen. â € ” Das. 2,17 (48): Die Tochter eines Chaber, die sich an einen (A m ha-arec

verheiratet, die F rau eines Chaber, die sich an einen f A m ha-arec verheiratet, der

Sklave eines Chaber, der an einen fA m ha-arec verkauft wird, sie bleiben in ihrer

ursprà ¼ nglichen V erfassung (gelten weiter als Mitglieder der Genossenschaft), bis sie

sich verdà ¤ chtig gemacht haben. R. Schimfon b. E ifazar (um 190) sagte: Sie mà ¼ ssen

die Satzungen von vornherein (noch einmal) auf sich nehmen. Und so hat R. Schimfon

b. E ifazar im N amen des R. Melr (um 150) gesagt: E s geschah einmal, daà Ÿ Bich eine

1 Parallelstellen: TDÂ ° mai 2, 5 u. 3; BÂ « kh 30b.

* Hier sind die Tex tworte durch eingeschobene voces memoriales auseinander-

gerissen worden.
J ohannas 7,49 (N r. 5.6)

503

F rau an einen Chaber verheiratete, u. sie band ihm die T* phillin (Gebeteriemen) an

seine Hand; dann verheiratete sie sich an einen Z Ã ¶ llner, da knotete sie ihm Z oll-

scheine am seine HÃ ¤ nde. â € ” Dasselbe B* kh 30 b. [ | Bekh 80* : W enn ein Chaber stirbt,

so bleiben seine F rau u. seine K inder n. seine Hansbewohner in ihrer ursprà ¼ nglichen

V erfassung, bis sie sich verdachtig gemacht haben.

N ur auf den Chaber, nicht auch auf den  « Beglaubigten* beziehen

sich etliche Stellen, die von einer gewissen Probezeit vor der end-

gà ¼ ltigen A ufnahme in den Chaberbund reden.

TDÂ ° mai 2,10 f. (48): W enn der, welcher die Satzungen (als Chaber) auf sich nehmen

will, sie (schon) vordem im stillen beobachtet hat, so nimmt man ihn (sofort) auf

(denn sein frà ¼ heres V erhalten ist ein Beweis fà ¼ r die Lauterkeit seiner A bsichten); im

andren F all nimmt man ihn nicht (sofort) auf, aber spà ¤ ter nimmt man ihn auf (nach-

dem er angefangen hat, die Satzungen im stillen zu beobachten). R. Schimion (um

150) sagte: Immer nimmt man ihn sofort an u. unterweist ihn, u. dann nimmt man
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ihn auf (zuerst) in bezug auf das A bspà ¼ len der Hà ¤ nde, u. darnach nimmt man ihn

auf in bezug auf die Reinheitsgesetze. â € ” B" kh30b: W enn man von einem, der die

Satzungen der Genossenschaft auf sich nehmen will, wahrgenommen hat, daà Ÿ er sie

(bereite) im stillen in seinem Hause beobachtet hat, so nimmt man ihn (sofort) auf,

u. darauf unterweist man ihn; andernfalls unterweist man ihn u. nimmt ihn darnach

auf. R. Schimron b. J ochai (um 150) sagte: Ob so, oder bo, man nimmt ihn auf, u.

er lernt nebenher immer weiter. Bar: Man unterweist ihn Uber das A bspà ¼ len der

HÃ ¤ nde, u. darnach nimmt man ihn auf betreffs der Reinheitsgesetze. V gl. auch pDemai 2,

23 » , 8: Man nà ¤ hert ihn dem A bspà ¼ len der Hà ¤ nde (nimmt ihn auf betreffs des A b-

spà ¼ lens der Hà ¤ nde), u. darnach unterweist man ihn in den Reinheitsgesetzen. R. J icchaq

b. E kazar (I. um 280, II. um 340) hat gesagt: (Man lehrt ihn) das A bspà ¼ len der Hà ¤ nde,

die leichteren Grade der Unreinheit durch mittelbare Berà ¼ hrung (tjnij) u. durch Schà ¼ tteln

des unreinen Gegenstandes (or' n), die (eigentlichen) Reinheitsgesetze u. die V er-

zehntungen. â € ” Die E rwà ¤ hnung der V erzehntungen unter den Gegenstà ¤ nden, auf die

sich die Unterweisung zu, erstrecken hat, zeigt, daà Ÿ der Chaber sich auch zur Be-

obachtung des Z ehntgesetzes verpflichten muà Ÿ te (s. oben). â € ” à œ ber die Là ¤ nge der

Probezeit vgl. in N r. 6 TDemai 2,12 (48) u. Bekh 30b.

V on der A usschlieà Ÿ ung u. W iederaufnahme eines verdà ¤ chtig ge-

wordenen Mitgliedes des Chaberbundes handeln folgende Stellen.

TD ® mai 2,9 (48): A lle, die rà ¼ ckfà ¤ llig werden, nimmt man nie wieder auf; das sind

W orte des R. Melr (um 150). R. J ehuda (um 150) sagte: W urden sie à ¶ ffentlich rà ¼ ck-

fà ¤ llig (so daà Ÿ Tà ¤ uschungsversuche verschmà ¤ ht wurden), nimmt man sie wieder auf;

geschah es im verborgenen (so daà Ÿ man die Genossen zu tà ¤ uschen unternahm), nimmt
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man sie nicht wieder auf. R. Schimron (um 150) u. R. J ehoschua> (b. Q archa, um 150)

sagten: Man nimmt ihn immer wieder auf, denn es heià Ÿ tJ er3,14: K ehret wieder,

ihr abtrà ¼ nnigen Sà ¶ hne. â € ” Dasselbe B' kh 31* mit dem Z usatz zu den W orten des

R. J ehuda: ,Manche sagen: W enn sie es im verborgenen taten, nimmt man sie wieder

auf (denn das ist ein Z eichen, daà Ÿ sie sich ihres V erhaltens schà ¤ men); wenn es da-

gegen à ¶ ffentlich geschah (in trotziger Schamlosigkeit), nimmt man sie nicht wieder

auf." F erner findet sich hier am Schluà Ÿ die Bemerkung: R. J ochanan (t 279) hat ge-

sagt: Die Halakha richtet sich nach jenem Paar (d. h. entspricht der Meinung des

R. Schimron u. des R. J * hoschnaf b. Q archa). â € ” E ine weitere hierher gehà ¶ rende Be-

stimmung à ¼ ber die Z à ¶ llner aus der .frà ¼ heren Z eit* in TDemai 3,4 (49); pD< > mai 2,23* ,

10 u. BÂ « kh 31Â » s. in N r. 6.

6. Im vorigen A bschnitt ist der Chaberbund fast ausschlieà Ÿ lich nach

den A ngaben dargestellt worden, die von den Schà ¼ lern * A qibas, also

aus der Mitte des 2. J ahrh.s stammen; im folgenden soll das Material
504 J ohann « 7,49 (N r. 6)

zusammengebracht werden, das aus dem 1. nachchristl. J ahrb.. Ober

den Chaberbund vorhanden ist.

A uf die Z eit dee Tempelbestandes bezieht sich TSanh 8,4 (418): A bb » Scha' ul (um

150) hat gesagt: Z wei Teiche (Sumpfstellen) befanden sich hei J erusalem (im Gebiet

des à ¶ lbergB), der untere u. der obere. Der untere war durch jenes alles (in Schebu 2,2

A ngefahrte) geheiligt (eingeweiht) worden, u. der obere war nur geheiligt worden, als

die E x ulanten heraufzogen ohne K Ã ¶ nige, ohne Urim, ohne Tummim. A n dem unteren,

dessen Heiligung vollkommen war, aà Ÿ en die (A mme ha-arec Minderheiliges (wie F ried-

mahlsopfer) u. zweiten Z ehnten (so nach der W iener Handschrift) u. die .Genossen'

(Chaberim) Minderheiliges, aber nicht zweiten Z ehnten. A m oberen aber, dessen Heili-

gung nicht vollkommen war, aà Ÿ en die (A rne ha-arec Minderheiliges, doch nicht zweiten

Z ehnten u. die Chaberim weder Minderheiliges noch zweiten Z ehnten. â € ” E benso in

pSanh 1,19b, 57, nur daà Ÿ hier die Schluà Ÿ worte offenbar falsch lauten: â € ž u. die Chaberim

Minderheiliges u. zweiten Z ehnten' .â € ” Die Richtigkeit des Tex tes muà Ÿ dahingestellt

bleiben, da die im E x kurs .A bgaben von den Bodenerzeugnissen" N r. 5 gebrachte


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Parallelstelle Sch ° bu IG" wesentlich abweicht Immer aber geht aus der Stelle hervor,

daà Ÿ die Chaberim bereits vor dem J ahre 70 einen geschlossenen Stand den  » A mme

ha-arec gegenà ¼ ber gebildet haben. â € ” A uch in den K ontroversen der Schammalten u.

Hilleliten wird der Chaber einigemal erwà ¤ hnt. TMawsR 8,13 (85): ,R. Schà ¼ nion b.

Gamliel (um 140) hat gesagt: Die Schule Schammais u. die Schule Hillels stimmten

darin Oberein, daà Ÿ man einen Haufen Getreide u. eine K ufe W eintrauben n. einen

Bottich Oliven nur einem Chaber verkaufen darf, der in Reinheit damit verfà ¤ hrt;

dagegen darf man W eizen an einen verkaufen, auch wenn man von ihm weià Ÿ , daà Ÿ

er seinen Teig nicht in Reinheit knetet." â € ” Inhaltlich unterliegt der Satz, wenn man

ihn mit der E ntscheidung der Hilleliten in der weiter unten folgenden Stelle D^ mai 6,6

vergleicht, berechtigten Bedenken; aber dadurch wird die K ennzeichnung nicht be-

rà ¼ hrt, die der Chaber in unsrer Stelle erfà ¤ hrt: fà ¼ r beide Schulen ist der Chaber ein

Mann, der in Sachen der levitischen Reinheit vertrauenswà ¼ rdig ist. â € ” W ie sehr den

Schammalten als das den Chaber kennzeichnende Merkmal die Beobachtung des

Reinheitsgesetzes gegolten hat, zeigt auch TSchab 1,15(111): Die Schule Schammais

sagte: N icht esse ein ci-c (ein A bgesonderter, d. h. einer, der sich von allem Unreinen

fernhà ¤ lt), der mit A usfluà Ÿ behaftet ist, zusammen mit einem ' A m ha-arec, der mit

A usfluà Ÿ behaftet ist; die Schule Hillels dagegen erlaubte es. â € ” Dasselbe pSchab 1,

8e, 8 mit dem Z usatz: W as war der Grund der Schule Hillels? Dieser ist ein mit

A usfluà Ÿ Behafteter, u. jener ist ein mit A usfluà Ÿ Behafteter. Und was war der Grund

der Schule Schammais? W enn er sich an ihn in den Tagen seiner Unreinheit ge-

wà ¶ hnt hat, mà ¶ chte er sich an ihn (auch) in den Tagen seiner Reinheit gewà ¶ hnen. â € ”

Schab 13* setzt dafà ¼ r: E r mà ¶ chte ihm Unreines in den Tagen seiner Reinheit zu essen
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geben. â € ” Der A usdruck cnt vertritt hier das sonst à ¼ bliche -an; wà ¤ hrend letzteres

eine mehr formale Benennung ist, hergenommen davon, daà Ÿ der Betreffende Mitglied

einer Genossenschaft ist, bezeichnet  « n-r den Chaber nach seiner Lebensweise: er ist

einer, der sich von der Unreinheit abgesondert hà ¤ lt. â € ” W ir sind dem A usdruck

Diit = -? - schon oben in Chag 2, 7 (s. N r. 3, b) begegnet: .Die K leider eines ' A m

ha-arec gelten als durch Druck unrein fà ¼ r die B"  « J a-e" ; der sonstige Inhalt von

Chag 2, 7 spricht dafà ¼ r, daà Ÿ uns darin eine Tradition aus der Z eit des Tempelbestandes

erhalten ist. â € ” E ndlich gehà ¶ rt hierher Demai 6,6: .Die Schule Schammais sagte:

Man soll seine Oliven (die wegen ihres Saftes leicht verunreinigungsfà ¤ hig werden)

nur an einen Chaber verkaufen. Die Schule Hillels sagte: A uch an einen V erzehnten-

den " teil. Die F rommen (die besonders Peinlichen) in der Schule Hillels hielten sich

nach den W orten der Schule Schammais.* Das besondere Merkmal des Chaber bildet

auch hier seine Stellung zu den Reinheitsfragen; er schà ¼ tzt seine F rà ¼ chte vor dem

Unreinwerden. Das konnte er natà ¼ rlich nur, wenn er selbst fà ¼ r seine Person die

Reinheitsgesetze beobachtete. N eu tritt neben dem Chaber der .Y erzehntende" -57-3


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 » af; er ist ein Mann, von dem allgemein bekannt ist, daà Ÿ er es mit den Z ehntabgaben

von seinen F rà ¼ chten genan nimmt. Das bietet der Schale Hilleis Gewà ¤ hr genng, daà Ÿ

er anch auf das Reinbleiben seiner Oliven achten verde, selbst wenn er nicht zu den

Chaberim gehà ¶ rt â € ” Dieser .V erzehntende* wird Demai 8,1 anch von den Scham-

malten erwà ¤ hnt: Betreffs der A lmosenerbeber erklà ¤ rte die Schale Schammais, daà Ÿ sie

das V erzehntete (das sie von den A lmosenspendern empfingen) demjenigen A rmen)

geben sollten, der nicht verzehntet, u. das N ichtverzehntete dem V erzehntenden " wo

(unter den A nnen), so worden alle erfanden als solche, die ordnungsmà ¤ à Ÿ ig F ertig-

gestelltes (d. h. V erzehntetes) essen. Die Gelehrten aber sagten: Sie (A lmoseneinnehmer)

erheben ohne nà ¤ here E rklà ¤ rung (Ober V erzehntnng u. N ichtverzehntung), u. sie verteilen

ohne nà ¤ here E rklà ¤ rung; wer dann (von den A rmen seinen A nteil) ordnungsmà ¤ à Ÿ ig

fertigstellen (verlohnten) will, der mag es tan. â € ” Dagegen ist zweifelhaft, ob der

.V erzehntende" -w » Demai 6, 7 der froheren Z eit angehà ¶ rt: W enn zwei ihre W ein-

berge in eine K elter winzern, der eine ist ein â € ž V erzehntender" , u. der andre ist ein

N ichtverzehntender, so verzehntet der .V erzehntende* das Seine usw. â € ” à œ ber den in


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spà ¤ terer Z eit erwà ¤ hnten â € ¢ <  » *  « s. weiter unten N r. 7.

V orstehende Stellen beweisen zur Genà ¼ ge, daà Ÿ der die Reinheits-

gesetze beobachtende nan u. der gewissenhaft V erzehntende -tosan auch

im 1. J ahrh. wohlbekannte E rscheinungen im jà ¼ dischen V olksleben ge-

wesen sind. Dagegen kennen diese Stellen den Terminus Tax : (s. oben

N r. 5) nicht, er kommt auch sonst nicht im 1. J ahrh. vor. Daraus wird

man schlieà Ÿ en dà ¼ rfen, daà Ÿ der A usdruck \ ata erst im 2. J ahrh. auf-

gekommen ist. Damit stimmt Uberein, daà Ÿ die A ufstellung der Pflichten,

die der pso zu à ¼ bernehmen hatte (s. D6mai 2,2 u. TDemai 2,2 oben in

N r. 5) ausdrà ¼ cklich auf R. Me' ir (um 150) zurà ¼ ckgefà ¼ hrt wird. Sachlich

aber war der à ¤ ltere nosa u. der jà ¼ ngere -\ wa ein u. dasselbe; denn der

letztere hatte ja seinen N amen eben davon, daà Ÿ er in bezug auf das

V erzehnten beglaubigt war.

A uà Ÿ er den bisher besprochenen Stellen liegen noch einige andre aus der

Z eit des Tempelbestandes vor, die speziell von der A ufnahme des Chaber

in den Chaberbund u. von seiner A usschlieà Ÿ ung aus demselben handeln.

TD ° mai 2, 10 f. (s. N r. 5 gegen E nde) spricht von einer A rt Probezeit, die der fà ¶ rm-

lichen u. endgà ¼ ltigen A ufnahme in den Chaberbund voraufzngehen hatte. Dann folgt

ebenda 2,12 die F rage: Bis wie lange nimmt man ihn auf (d. h. wie lange dauert

die W artezeit bis zur A ufnahme)? Die Schule Schammais sagte: In bezug auf die

F là ¼ ssigkeiten,vkv? 30 Tage u. in bezug auf die K leidung r « s 12 Monate. Die Schule

Hilleis sagte: Bei dieser wie bei jenen 30 Tage. â € ” Bekh 80> > : Bis wie lange nimmt

man ihn auf? Die Schale Schammais sagte: In bezug auf die F là ¼ ssigkeiten 30 Tage,
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in bezog auf die K leidung 12 Monate. Die Schule Hilleis sagte: Sowohl bei dieser

als auch bei jenen nach 12 Monaten. In diesem F alle wà ¼ rde ja die Schule Schammais

erleichternd u. die Schule Hilleis erschwerend entschieden haben! V ielmehr sagte die

Schule Hilleis: Sowohl bei dieser als auch bei jenen nach 30 Tagen. â € ” Bei den

.F là ¼ ssigkeiten* hat man an die aieben F euchtigkeiten: Tau, W asser, W ein, à ¶ l, Blut,

Milch u. Bienenhonig zu denken, die nach Makhsch 6,4 Gegenstà ¤ nde verunreinigungs-

fà ¤ hig machen, u. bei der .K leidung" an deren V erunreinigung durch A nsfluà Ÿ behaftete

n. Menstruierende. W er also seine F rà ¼ chte u. andre Gegenstà ¤ nde vor jenen F là ¼ ssig-

keiten 30 Tage lang u. seine K leidung vor Druck u. Berà ¼ hrung durch levitisch Un-

reine 12 Monate lang sorgfà ¤ ltig zu behà ¼ ten versteht, der darf nach der Schale Schammais

als Chaber aufgenommen werden, denn er verdient das V ertrauen, daà Ÿ er auch weiterhin

die Reinheitsgesetze in ihrem vollen Umfange beobachten wird. Die Schule Hillels
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aber ist bereit, die Probezeit in allen F allen auf 30 Tage zu beschrà ¤ nken. | | Unter den

spà ¤ teren Bestimmungen Ober die A ufnahme in den Genossenschaftsbund vor 3 Per-

sonen (s. oben N r. 5) findet sich B « kh30b folgender Satz: â € ž A bba Schaà ¤ ul (um 150)

hat gesagt: A uch der Gelehrtenschaler braucht

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