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Beispiel: Prof. Dr. D. Loss (Uni Basel) Quantenmechanik HS 2022 68 / 339
Beispiel: Prof. Dr. D. Loss (Uni Basel) Quantenmechanik HS 2022 68 / 339
”
X Pω |ψ⟩
|ψ⟩ = |ω ′ ⟩⟨ω ′ |ψ⟩ −→ p Ideale Messung
ω′
⟨Pω ψ|Pω ψ⟩
d.h. man kann nicht mehr Information als Wahrscheinlichkeit über System haben,
sogar in idealem Fall!
Speziell:
Falls |ψ⟩ = |ω⟩ =⇒ Ideale Messung von Ω ergibt ω mit Wahrscheinlichkeit 1
Beispiel
Sei |ψ⟩ = |p⟩ mit p̂|p⟩ = p|p⟩ Impulseigenzustand
d.h. der neue Zustand |x⟩ nach der Ortsmessung ist jetzt kein EV von p̂ mehr!
Test:
1) Präpariere Teilchen in |ψ⟩
2) Prüfe ⟨ψ(t)|ψ(t)⟩ für beliebige Zeit t
Beispiel
r
1 2 X
|ω⟩ = √ |λ1 ⟩ + |λ2 ⟩ + an |λn ⟩
3 3 n>2
1 2
QM: P (λ1 ) = |⟨ω|λ1 ⟩|2 = 3 und P (λ2 ) = |⟨ω|λ2 ⟩|2 = 3
Bemerkung
Exp.
|ω⟩ −→ |λ1 ⟩ oder |λ2 ⟩ , d.h. können dieses bestimmte Teilchen nicht mehr
benutzen für Wiederholung des Experiments, da Teilchen nicht mehr in |ω⟩
Also: In QM ist statistisches Wissen, das beste, das man erreichen kann
−→ sogenannte Copenhagen Interpretation“ der QM:
”
1) QM theory of human knowledge of events in time“
”
2) Messapparatur und Messergebnis sind klassisch beschrieben
Katze befindet sich in Kasten mit tödlicher Apparatur, ausgelöst durch Zerfall von
radioaktivem Atom, Zerfall mit bestimmter Wahrscheinlichkeit
=⇒ Atom in Superposition von |nicht-zerfallen⟩ und |zerfallen⟩
wobei α2 + β 2 = 1
Bemerkung
Wir kennen |ψKatze ⟩ nicht, bevor wir nicht Kasten geöffnet haben (⇝ Messung!)
=⇒ Katze in Superposition von tot und lebend!
d.h. Katze tunnelt“ zwischen tot und lebend?! → Macroscopic Quantum Tunneling/Coherence/Phenomena (MQT/C/P)
”
Beweis: Annahme des Gegenteils: Kopieren sei möglich, d.h. es existiert ein
unitäres U mit U (|u⟩|s⟩) = |u⟩|u⟩ =⇒ kopiere ebenso anderer Zustand:
U (|v⟩|s⟩) = |v⟩|v⟩ (muss ja für bel. Zustände gelten). Dann mit U U † = 1:
[U (|v⟩|s⟩)]† U (|u⟩|s⟩) = [|v⟩|v⟩]† |u⟩|u⟩ =⇒ ⟨v|u⟩⟨s|s⟩ = ⟨v|u⟩⟨v|u⟩ =⇒ ⟨v|u⟩ =
(⟨v|u⟩)2 =⇒ ⟨v|u⟩ = 1 oder 0. D.h., entweder |v⟩ = |u⟩ oder |v⟩ ⊥ |u⟩ =⇒ U
kann höchstens bel. |u⟩ und seinen orthogonalen Partner kopieren, aber keine bel.
Superposition von beiden =⇒ Beh.
X X
⟨Ω⟩ψ := P (ωi )ωi = ⟨ψ|ωi ⟩⟨ωi |ψ⟩ ωi Erwartungswert in Zustand |ψ⟩
i i
Bemerkung
1. Falls Ω|ψ⟩ = ω|ψ⟩ (|ψ⟩ ist Eigenzustand) =⇒ ⟨Ω⟩ψ = ω
2. ⟨Ω⟩ψ ist Mittelwert des QM-Ensembles
3. Standardabweichung (Varianz):
1
∆Ωψ := (⟨(Ω − ⟨Ω⟩ψ )2 ⟩ψ ) 2 ≡ rms Ω root mean square“ value
”
Auch: ∆Ω Unschärfe in Ω
Zeigen allg.: Seien Ω, Λ hermitesch und [Ω, Λ] =: iΓ (An.: alle EW von Γ (hermit.) γ ̸= 0)
Definition
Ω := Ω − ⟨Ω⟩
=⇒ [Ω, Λ] = iΓ
Λ := Λ − ⟨Λ⟩
2 2
(∆Ω)2 (∆Λ)2 = ⟨Ω ⟩⟨Λ ⟩
= ⟨Ωψ|Ωψ⟩⟨Λψ|Λψ⟩
1 1
=⇒ ∆Ω2 ∆Λ2 ≥ iΓ |ψ⟩|2 = {⟨ψ|[Ω, Λ]+ |ψ⟩2 + ⟨ψ|Γ|ψ⟩2 }
|⟨ψ| [Ω, Λ]+ + |{z}
4 | {z } 4
Re Im
Also:
∆Ω2 ∆Λ2 ≥ 14 {⟨ψ|[Ω̄, Λ̄]+ |ψ⟩2 + ⟨ψ|Γ|ψ⟩2 }
∆Ω∆Λ ≥ 12 ⟨ψ|Γ|ψ⟩
ℏ
=⇒ ∆Ω∆Λ ≥ Heisenberg’sche Unschärferelation
2
dψ x x2
d.h. ψ = ℏi [⟨p̂⟩ + c (x − ⟨x̂⟩)] dx =⇒ ψ(x) = ψ(0) ei⟨p̂⟩ ℏ eic 2ℏ [
dψ
ψ
= d ln ψ]
| {z }
→x
und ⟨ψ|(p̂ − ⟨p̂⟩) x̂ + x̂ (p̂ − ⟨p̂⟩)|ψ⟩ = 0
| {z } | {z }
=c∗ (x̂−⟨x̂⟩) =c(x̂−⟨x̂⟩)
∗ 2
(c + c ) ⟨ψ|x̂ |ψ⟩ = 0 =⇒ Re c = 0 und c = i|c| rein imaginär
| {z }
reell
x x2 ℏ
=⇒ ψ(x) = ψ(0) ei⟨p̂⟩ ℏ − 2∆2 mit ∆2 :=
|c|
d.h. minimale Unschärfe-Wellenfunktion =
ˆ Gauss’sches Wellenpaket mit
∆x̂∆p̂ = ℏ2
1 (x−a)2
=⇒ ψ(x) = 1 e− 2∆2
(π∆2 ) 4
|ψ(x)|2
R∞ 2 2
√
π
dx x2 e−αx = − ∂α
∂
dx e−αx = − ∂α
∂
R pπ
Und: −∞ α = 3
2α 2
∆2 p ∆
=⇒ ⟨x̂2 ⟩ = + a2 und ∆x̂ = ⟨x2 ⟩ − ⟨x⟩2 = √
2 2
Z ∞
1 1 ipx (x−a)2
ℏ − 2∆2
FT der Wellenfunktion ψ(x) : ψ(p) = √ 1 dx e
2πℏ (π∆2 ) 4 −∞
2 2 2
(x−a) ∆ p
Mit ip xℏ + 2∆2 = 1
2∆2 (x + γ)2 + ip ℏa + 2ℏ2 , γ = ip∆2 /ℏ − a
14
∆2
ipa p2 ∆ 2
=⇒ ψ(p) = e ℏ − 2ℏ2
πℏ2
ℏ ℏ
=⇒ ⟨p̂⟩ = 0 und ∆p̂ = √ =⇒ ∆x̂∆p̂ =
2∆ 2
Also: Varianz ∆x̂ klein bzw. gross ⇐⇒ Varianz ∆p̂ gross bzw. klein
Prof. Dr. D. Loss (Uni Basel) Quantenmechanik HS 2022 80 / 339
Bemerkung
px
1
Ebene Welle ⟨x|p⟩ = √2πℏ ei ℏ ist uneigentliche Wellenfunktion
Aber: ⟨x|p⟩ kann als Grenzfall von ψ(p) mit ∆ → 0 aufgefasst werden
ℏ
Energie-Zeit-Unschärferelation: ∆E∆t ≥
2
Energie-Zeit-Unschärferelation folgt nicht aus ∆Ω∆Λ ≥ ℏ
2 , da Zeit t nur
Parameter und nicht dynamischer Operator
Et
⇝ Heuristisch: ψE ∼ ei ℏ als Lösung der SG
2 Fälle:
A) Ω, Λ kompatibel ⇐⇒ [Ω, Λ] = 0
B) Ω, Λ inkompatibel ⇐⇒ [Ω, Λ] ̸= 0
Genauer:
Falls |ω⟩ kein Eigenvektor von Λ =⇒ 2. Messung: |ω⟩ → |λ⟩ , d.h. Teilchen
hat kein bestimmtes ω mehr!
1) Keine Entartung (in Ω): Für jeden EW ω von Ω gibt es genau ein
Basiselement |ωλ⟩
i) Messen Ω → ω mit P (ω) = |⟨ψ|ωλ⟩|2 und Teilchen im Zustand |ωλ⟩
d.h. Zustand |ωλ⟩ kann i.Allg. ändern durch 2. Messung, nicht aber der EW ω
Fall 1:
1. Ω, |ψ⟩ → ω1 , |ω1 , λ⟩ = Pω1 |ψ⟩ mit P (ω1 ) = |⟨ω1 , λ|ψ⟩|2 = β 2
|ψ⟩ −→ P
|ω⟩ Keine Entartung
Nochmals allgemein:
|ψ⟩ −→ i αi |ω, i⟩ Entartung
P
Können nun i αi |ω, i⟩ durch weitere Messung spezifizieren: messen weitere
kompatible Observable Λ, ..., Γ:
Ω Λ Γ
X X
|ψ⟩ −→ αi |ω, i⟩ −→ βj |ω, λ, j⟩ −→ ... −→ |ω, λ, ..., γ⟩
i j
Bemerkung
Eine Observable, deren Eigenwerte nicht entartet sind, ist für sich“ ein
”
vollständiger Satz von kommutierenden (kompatiblen) Observablen“
”
Prof. Dr. D. Loss (Uni Basel) Quantenmechanik HS 2022 85 / 339
Dichte-Matrix
Bis jetzt: Ensemble von N Systemen, wobei jedes System im selben Zustand |ψ⟩
(reiner Zustand)
ni
wobei ni : Besetzungszahl =⇒ pi = N = rein klassische Wahrscheinlichkeit, ein
System im Zustand |i⟩ zu finden
Eigenschaften von ϱ
▶ ϱ† = ϱ
▶ Tr ϱ =
P
i pi = 1
▶ ϱ2 = ϱ ⇐⇒ Reines Ensemble
1 −βH
b) ϱ = Ze : Kanonische Dichtematrix
mit β = 1
kB T und Z = T r(e−βH ) : Kanonische Zustandsfunktion, wobei
1 −βEi
i) P (Ei ) = ⟨Ei |ϱ|Ei ⟩ = Z
e : Boltzmann-Verteilung
∂
P
ii) ⟨H⟩ = Ē = i Ei P (Ei ) = T r(Hϱ) = − ∂β ln Z
Haben N kartesische Koordinaten x1 , ..., xN −→ x̂1 , ..., x̂N und [x̂i , x̂j ] = 0
Bemerkung
Postulate i.a. nur gültig in kartesischen Koordinaten (nicht Polarkoordinaten, etc.)
Prof. Dr. D. Loss (Uni Basel) Quantenmechanik HS 2022 89 / 339
Quantendynamik (Schrödinger Gleichung (SG))
d
SG beschreibt Dynamik: iℏ |ψ⟩ = H|ψ⟩
|dt{z }
|ψ̇(t)⟩
wobei H : Hamiltonian
p2 p̂2
1. Freies Teilchen: Hklass = 2m → H= 2m
p2 mω 2 2 p̂2 mω 2 2
2. Harmonischer Oszillator: Hklass = 2m + 2 x → H= 2m + 2 x̂
3. Geladenes Teilchen mit Ladung q und Masse m im elektromagnetischen Feld:
1 q
H= (p̂ − A(x̂, t))2 + qϕ(x̂, t)
2m c
Bemerkung
SG = DGL 1.Ordnung in Zeit t
=⇒ Anfangsbedingung |ψ(t = 0)⟩ spezifiziert Lösung |ψ(t)⟩ eindeutig
Formale Lösung:
iHt
U (t) = e− ℏ (H ̸= H(t)) Unitärer Zeitevolutionsoperator
h i i† † † H=H†
=⇒ U † = e− ℏ Ht = e(− ℏ Ht) = e ℏ H t
i i i
= e ℏ Ht = U −1