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Infobroschuere Tierversuche
Infobroschuere Tierversuche
wissen sollten
05 Einleitung
38 Anhang
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Foto: © Understanding Animal Research
Einleitung
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Was ist ein Tierversuch?
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Was ist ein Tierversuch?
meisten Tierversuche dienen somit dem Er Erfassung der Schweregrade von
kenntnisgewinn und dem Verbraucherschutz. Tierversuchen
Tierversuche zur Testung von Kosmetika sind Durch experimentelle Maßnahmen werden Tie
in Österreich bereits seit 1999 unzulässig und ren Belastungen zugefügt, die im Hinblick auf
wurden seit 2004 auch durch die EU schritt ihre Intensität und Dauer sehr verschieden sein
weise verboten. Seit dem 11. März 2013 dür können. Nach dem TVG 2012 liegt eine relevante
fen kosmetische Fertigprodukte und Bestand Belastung bereits dann vor, wenn sie zumindest
teile solcher Produkte in der EU grundsätzlich jener Intensität an Schmerzen bzw. Leiden
nicht mehr an Tieren getestet und auch nicht entspricht, die mit einem fachgerecht durch
mehr vermarktet werden. geführten Kanüleneinstich (zum Beispiel bei der
Blutabnahme) verbunden ist. Die Belastung kann
Das Prinzip der 3R: jedoch auch mehr oder weniger weit darüber
Tierversuche, Anzahl der Tiere und hinausgehen. Während manche Versuche das
Belastungen verringern Wohlbefinden der Tiere nur geringfügig und
kurzfristig beeinträchtigen, haben andere Un
Der Schutz von Versuchstieren wird durch die
tersuchungen schwere und lang andauernde
sogenannten 3R (Replacement, Reduction und
negative Auswirkungen. Das TVG 2012 unter
Refinement) charakterisiert. Diese Grundsätze
scheidet daher mehrere Schweregrade. Der
umfassen die Verpflichtung, die Anzahl an Tier
geringste Belastungsgrad liegt dann vor, wenn
versuchen und Versuchstieren sowie die Be
die experimentelle Maßnahme zur Gänze in
lastung der Versuchstiere auf das unbedingt
tiefer Narkose durchgeführt wird, aus der das
erforderliche Ausmaß zu verringern ( Seite 9
Tier nicht mehr erwacht.
„Die Leitprinzipien des Versuchstierschutzes“).
SCHWEREGRADE
Bezeichnung Definition
schwer
starke Schmerzen, Leiden oder Ängste, die voraussichtlich
mit voraussichtlich länger
lang anhalten und nicht gelindert werden können
dauernden Belastungen
Das TVG 2012 unterscheidet mehrere Schweregrade. In sogenannten Terminalversuchen, bei denen die Tiere aus der Narkose nicht
mehr erwachen, leiden die Tiere am wenigsten. Daher ist das der niedrigste Schweregrad.
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In der Vergangenheit wurden keine Angaben kenntnisgewinns als Ziele definiert, besteht ein
darüber erfasst, welchen Belastungen die Tie Konflikt zwischen der Durchführung eines Tier
re während des Versuchs ausgesetzt waren. versuchs einerseits und dem Verzicht auf den
Das TVG 2012 sieht nunmehr vor, dass der möglichen Erkenntnisgewinn andererseits.
voraussichtliche Schwergrad des Versuchs im
Ist die Entscheidung für die Durchführung eines
Antrag anzugeben und der tatsächliche
Tierversuchs gefallen, so stellen die im TVG
Schweregrad nach Abschluss eines Projekts
2012 festgelegten „leitenden Grundsätze“ si
in der Tierversuchsstatistik auszuweisen ist (
cher, dass das Refinement-Prinzip, das heißt
Seite 10 „Tierversuche in Zahlen“).
der Grundsatz der Belastungsminimierung, im
Versuchsdesign bestmöglich umgesetzt wird.
Tierschutzgremien
Einrichtungen, die Versuchstiere verwenden
(Verwender) oder Tiere zu Versuchszwecken geringstmögliche
Anzahl an
züchten bzw. liefern (Züchter und Lieferanten) Versuchstieren
sind nach dem TVG 2012 verpflichtet, ein Tier
schutzgremium einzurichten. Dieses hat ins
besondere die Aufgabe, das in der jeweiligen Vermeidung &
Die Wahl der schonendsten Methoden, die fach Die verschiedenen Ziele führen zu Konflikten, die im Einzelfall auf
der Grundlage der tierversuchsrechtlichen Vorschriften gelöst
gerechte Durchführung der Versuche und der werden müssen.
tierschutzkonforme Umgang mit den Tieren
hängen maßgeblich von der Qualifikation der
ProjektleiterInnen sowie der wissenschaftlichen Genehmigungspflichten: Projekte,
und nichtwissenschaftlichen MitarbeiterInnen ProjektleiterInnen und Einrichtungen
ab. Nach dem TVG 2012 müssen daher alle am
Die Durchführung von Tierversuchen ist an
Tierversuch beteiligten Personen bestimmte,
strenge formale Voraussetzungen gebunden.
gesetzlich definierte Anforderungen erfüllen (
Zum einen muss jedes einzelne Projekt von
Seite 30 „Wer darf Tierversuche durchführen?“).
der zuständigen Behörde genehmigt werden
( Seite 31 „Beantragung und Genehmigung
Grundsätze für die Planung und von Tierversuchsprojekten“). Zum anderen
Durchführung von Tierversuchen müssen auch die Einrichtung, in welcher das
Im Vorfeld der Planung eines tierexperimentel Tierversuchsprojekt durchgeführt werden soll,
len Vorhabens ist abzuklären, ob der zulässige und die Projektleiterin oder der Projektleiter
Versuchszweck nicht auch ohne lebende Tiere über eine Genehmigung verfügen ( Seite 30
erreicht werden kann. Da das TVG 2012 sowohl „Wer darf Tierversuche durchführen?“).
die Vermeidung und Verringerung von Tierver
suchen als auch die Maximierung des Er
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Was ist ein Tierversuch?
Das 3R-Prinzip –
Vermeiden, Vermindern, Verbessern
Die zentralen Leitprinzipien zum Schutz von Reduction (Verringerung)
Versuchstieren werden als 3R bezeichnet. 3R
Das Prinzip der Reduction (Verringerung) um
(bzw. die deutsche Abkürzung 3V) steht für
fasst die Verpflichtung alles zu unternehmen,
Replacement (Vermeidung), Reduction (Ver
um mit der geringstmöglichen Zahl an Tieren
ringerung) und Refinement (Verbesserung).
Information von bester Qualität zu erhalten.
Die 3R verpflichten die ForscherInnen zur
Dabei kommt dem Versuchsdesign (vor allem
■■ Anwendung von Ersatzmethoden, wann im der statistischen Planung und der sorgfältigen
mer dies möglich ist („Replacement“ bzw. Versuchsdurchführung) zentrale Bedeutung
„Vermeidung“), zu, denn nur gut geplante und durchgeführte
■■ Verringerung der Zahl der verwendeten Tie Studien können zuverlässige Daten liefern
re auf das unbedingt erforderliche Minimum und damit zum Erkenntnisgewinn beitragen.
(„Reduction“ bzw. „Verminderung“) sowie zur
■■ Minimierung der Belastungen der verwende Refinement (Verbesserung)
ten Tiere („Refinement“ bzw. „Verbesserung“). Das Prinzip des Refinements (Verbesserung)
verfolgt das Ziel, sowohl im Zusammenhang mit
der Haltung und der Zucht von Versuchstieren
Replacement (Vermeidung) als auch im Rahmen der Durchführung der
Das weitreichendste Konzept der 3R ist Repla Versuche die Belastung der Tiere auf das un
cement (Vermeidung). Demnach muss die Ver bedingt erforderliche Ausmaß zu senken. Zu
wendung lebender Tiere durch geeignete Alter diesem Zweck dienen zum Beispiel die Ver
nativmethoden ersetzt werden. Als Ersatz- und besserung der Haltungsbedingungen der Tiere,
Ergänzungsmethoden kommen sowohl tierver die Sachkunde der Personen, die mit den Tie
brauchsfreie Verfahren (wie bestimmte In-vitro- ren arbeiten, die Wahl der schonendsten Ver
oder In-silico-Untersuchungen) als auch Me suchsmethoden, die Verbesserung der gewähl
thoden in Frage, die die Tötung von Tieren ten experimentellen Techniken und nicht zuletzt
voraussetzen (zum Beispiel Ex-vivo-Untersu die konsequente Schmerzausschaltung und
chungen an isolierten Zellen, Geweben oder -behandlung.
Organen ( Seite 15 „Forschungsmethoden“).
In der Ausbildung zukünftiger TierärztInnen setzt die Veterinärmedizinische
Universität Wien vielfach Simulatoren ein. An Tierdummys aus Kunststoff üben
Studierende wichtige klinische Fertigkeiten, bevor sie Hand an lebende Tiere legen.
Geschichte
Das Konzept der 3R wurde bereits 1959
von William Russel und Rex Burch, beide
selbst forschende Naturwissenschafter,
formuliert, um den Anforderungen an
einen tierschutzkonformen und unter
ethischen Aspekten gerechtfertigten
Foto: © Doris Sallaberger/Vetmeduni Vienna
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Tierversuche in Zahlen werden, aus der die Tiere nicht mehr erwa
chen. Weitere 57 Prozent der Tiere waren ge
Die Anzahl der zu Versuchszwecken verwen ring belastet, etwa 30 Prozent mittel und ca.
deten Tiere muss aufgezeichnet und statis 10 Prozent schwer belastet.
tisch erfasst werden. Auf der Grundlage der
gemeldeten Daten veröffentlicht das Bundes Anwendungsbereiche
ministerium für Wissenschaft, Forschung und
Wirtschaft einmal jährlich eine Tierversuchs Europaweit werden Tierversuche zum Großteil
statistik, in der die Anzahl der Versuchstiere im Rahmen der biologischen Grundlagenfor
(aufgeschlüsselt u.a. nach Tierart, Versuchs schung sowie zur Forschung und Entwicklung
zweck und Schweregrad) ausgewiesen wird. in den Bereichen der Human- und Veterinär
Im Jahr 2014 wurden in Österreich 209.183 medizin durchgeführt. Ein kleinerer Teil von
Tiere zu wissenschaftlichen Zwecken verwen Versuchstieren wird zur Prüfung der Wirksam
det. 3 Prozent der Versuche entfielen auf sog. keit, Unbedenklichkeit und Qualität verschie
„Terminalversuche“, das sind Tierversuche, dener Substanzen (zum Beispiel von Arznei
die zur Gänze in tiefer Narkose durchgeführt mitteln und Chemikalien) eingesetzt.
Sonstige 9,27 %
Versuchstiere in und
Forschung derEntwicklung
EU nach Arten bzw. Klassen:
Human-, Veterinär- & Zahnmedizin 18,8 %
Meerschweinchen 1,84 %
Mäuse 59,30 %
Kaninchen 2,78 %
Ratten 17,70 %
Quelle: Bericht der EU-Kommission über die Verwendung von Versuchstieren in den Mitgliedsstaaten im Jahr 2011, http://ec.europa.eu/environment/chemicals/lab_animals/
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Tierversuche im Rückblick Das moderne Tierversuchsrecht trägt durch
engmaschige Bestimmungen der Erkenntnis
Rechnung, dass der Schutz der Versuchstiere
Entwicklung der Tierversuche nicht nur einen Selbstzweck darstellt, sondern
Tierversuche haben eine lange und wechsel gleichzeitig der Verbesserung der Versuchser
volle Geschichte, die eng mit der Entwicklung gebnisse und damit der Qualitätssicherung
und dem Stellenwert der naturwissenschaftli der tierexperimentellen Forschung dient.
chen Forschung verbunden ist. Mit der zuneh
menden Bedeutung der naturwissenschaftli Übertragbarkeit vom Tiermodell auf
chen Forschung kam es im 19. Jahrhundert zu den Menschen
einem enormen Aufschwung der Tierversu
che. Die stärker werdende Kritik des organi Die Entwicklung der tierexperimentellen For
sierten Tierschutzes und der Umstand, dass schung und die Diskussion über Tierversuche
viele der damals durchgeführten Experimente wird von der Frage begleitet, ob und inwieweit
auch aus der Sicht zeitgenössischer Wissen Ergebnisse aus Tierversuchen auf den Men
schafterInnen nicht den Anforderungen an schen übertragen werden können. Im Zusam
wissenschaftliches Arbeiten entsprach, löste menhang mit der Erforschung von genetisch
eine gesellschaftspolitische Diskussion aus, bedingten oder beeinflussten humanen Krank
die als sogenannte „Vivisektionsstreit“ in die heiten oder Krankheitsprozessen, kommt der
Wissenschaftsgeschichte einging. Diese Aus Maus besonders große Bedeutung zu. Obwohl
einandersetzung führte letztlich dazu, dass Maus und Mensch entwicklungsbiologisch recht
Tierversuche in der zweiten Hälfte des 19. Jahr weit auseinanderliegen, ist das Genom der Maus
hunderts erstmals rechtlich geregelt und miss jenem des Menschen so ähnlich, dass die Maus
bräuchliche Tierversuche verboten wurden. für viele Fragestellungen sehr gut als Modell
organismus für den Menschen geeignet ist.
Maus und Mensch sind zwar äußerlich unterschiedlich, aber genetisch ähnlich. Zellen, Gewebe und Organe funktionieren daher grundsätzlich gleich.
Viele Fragen, wie zum Beispiel über physiologische Funktionen und Wechselwirkungen im menschlichen Organismus, können daher am Tiermodell erforscht werden.
© APA-Auftragsgrafik – Auftraggeber, Quelle: Vetmeduni Vienna
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Was ist ein Tierversuch?
Tierversuche führen allerdings nicht immer
und häufig auch nicht unmittelbar zu neuen
Behandlungsmethoden bzw. zur Entwicklung
von Arzneimitteln. Tiere können auf Krankhei
ten mitunter anders reagieren als Menschen.
Ein Alzheimer-Mausmodell zeigte zum Beispiel,
dass auch bei Mäusen die für das Krankheits
bild typischen Ablagerungen im Gehirn auftre
ten; diese bewirken jedoch nicht den gravie
renden Gedächtnisverlust, der für menschliche
Alzheimer-PatientInnen charakteristisch ist.
Dennoch können auch Versuche, bei denen
nur partiell Übereinstimmungen zwischen
Tiermodell und Zielspezies festgestellt wer
den, dazu beitragen, die Ursachen der Entste
hung von Krankheiten besser zu verstehen.
Foto: © lightwavemedia/shutterstock.com
Dem Umstand, dass eine Übertragbarkeit der
Ergebnisse aus Tierversuchen auf den Men
schen teilweise nur bedingt möglich ist, wird
heute dadurch Rechnung getragen, dass Me
dikamente, die in Tierversuchen als geeignet
evaluiert wurden, nicht direkt auf den Markt
gelangen, sondern in klinischen Testphasen Bevor Medikamente, die erfolgreich im Tierversuch getestet
wurden, auf den Markt kommen, müssen sie in klinischen Tests
am Menschen überprüft werden. Auch im am Menschen überprüft werden.
Rahmen dieser Testphasen kann es zu schwe
ren Zwischenfällen kommen, wie zuletzt An
fang 2016 in Frankreich, als im Rahmen der
klinischen Testung eines Schmerzmittels
schwere Nebenwirkungen auftraten und einer
der freiwilligen ProbandInnen verstarb. Diese
tragischen Einzelfälle müssen allerdings im
Verhältnis zur Anzahl der erfolgreich verlau
fenden Tests und in Relation zu den zugelas
senen Arzneimitteln betrachtet werden. Ohne
die vorangegangenen Tests der Medikamente
an Tieren wäre die Zahl der Zwischenfälle in
dieser Testphase deutlich höher.
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Welchen Nutzen haben
Tierversuche?
Forschung und Gesellschaft Schutz der Bevölkerung, der Tiere und der Um
welt dient. Obwohl das langfristige Ziel der EU-
Antworten auf Fragen und Lösungen für Proble Richtlinie darin besteht, nur noch unter Anwen
me zu finden, ist seit jeher ein Motor des wissen dung von Ersatzmethoden zu forschen, gibt es
schaftlichen bzw. technischen Fortschritts und für viele wissenschaftliche Fragestellun gen
damit auch der gesellschaftlichen Entwicklung. bislang keine Alternativen zum Tierversuch.
Der Tierversuch ist eine etablierte Methode der Die Gesellschaft profitiert von Wissenschaft und
naturwissenschaftlichen Forschung, die vor allem Forschung, weil neue wissenschaftliche Er
der Gewinnung neuer Erkenntnisse und damit kenntnisse oder medizinische und technische
dem wissenschaftlichen Fortschritt sowie dem Entwicklungen in den Lebensalltag einfließen.
Diabetes
In den 1920er-Jahren wurde an Hunden das Hormon Insulin, das den Blutzuckerspiegel
reguliert, entdeckt. Es folgte die Entwicklung der ersten Methoden zur Behandlung eines
erhöhten Blutzuckerspiegels. 1923 erhielten Frederick Banting und John MacLeod den
Nobelpreis für die Entdeckung des Insulins. Später wurde in der Diabetes-Forschung das
Hundemodell überwiegend durch Kaninchen- und Mausmodelle abgelöst.
Kinderlähmung
Lange Zeit war nicht bekannt, dass Poliomyelitis (Kinderlähmung) eine ansteckende Krank
heit ist. Erst Anfang des 20. Jahrhunderts trug der österreichische Nobelpreisträger Karl
Landsteiner dazu bei, die Übertragung des Poliovirus in Versuchen an Affen nachzuweisen.
In den 1940er-Jahren gelang es John Enders und seinem Team, das Poliovirus zu ver
mehren und damit den Grundstein für die spätere Entwicklung des Impfstoffs gegen die
tödliche Krankheit zu legen. 1954 erhielten sie für ihre Forschungserfolge den Nobelpreis
für Medizin.
Bluthochdruck
Ungewöhnlich verlief die Entwicklung der ersten Medikamente zur Senkung des Blutdrucks.
ForscherInnen entdeckten, dass das Gift einer brasilianischen Schlangenart den Blutdruck
der Gebissenen radikal senkt und dadurch tödlich wirkt. John Vane und sein Forschungs
team isolierten die aktiven Substanzen des Gifts und testeten ihre Wirkung an Ratten. Mittler
weile können die noch heute verwendeten ACE-Hemmer synthetisch hergestellt werden.
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Welchen Nutzen haben Tierversuche?
Grundlagenforschung und Nach dem TVG 2012 dürfen Forschungsprojek
te in den Bereichen der translationalen und
angewandte Forschung der angewandten Forschung nur zu ausdrück
Forschung wird traditionell in Grundlagenfor lich angeführten Zwecken (zum Beispiel in der
schung und angewandte Forschung eingeteilt. Human- und Veterinärmedizin) durchgeführt
Grundsätzlich unterscheiden sich die beiden werden. Eine besondere Gruppe von Tierver
Forschungsbereiche vor allem durch ihren An suchen mit unmittelbarem Anwendungsbezug
wendungsbezug und die Praxisrelevanz der stellen die sog. regulatorischen Tierversuche
erwarteten Ergebnisse. dar ( Seite 18 „Prüfung von Medikamenten
und Chemikalien“).
Grundlagenforschung
Reine Grundlagenforschung zielt darauf ab, den Forschungsmethoden
Stand des Wissens zu vermehren, ohne auf
ein spezifisches praktisches Ziel ausgerichtet In der biomedizinischen Forschung gibt es ver
zu sein. Sie geht fundamentalen Fragen und schiedene Möglichkeiten, eine Fragestellung
Problemstellungen einer wissenschaftlichen zu beantworten, und zwar durch In-silico-,
Disziplin nach und ist zumeist langfristig aus In-vitro- oder In-vivo-Versuche.
gerichtet. Risiko und Ungewissheit im Hinblick
auf die Verwertbarkeit der Ergebnisse sind da Forschung am Computer:
her größer als in der angewandten Forschung. In-silico-Methoden
Als Maßstab zur Beurteilung der Qualität von
In-silico-Methoden (in silico – „in Silicium“)
naturwissenschaftlicher Grundlagenforschung
stellen ein relativ junges Forschungsgebiet dar.
werden insbesondere die Weiterverwendung
Sie umfassen Experimente, die am Computer
und die Publizierbarkeit der Forschungsergeb
ablaufen und völlig ohne Tiere auskommen.
nisse in renommierten internationalen Fach
In-silico-Forschung ermöglicht zum Beispiel das
zeitschriften herangezogen. Die Grundlagen
Modellieren verschiedener Proteine am Com
forschung bildet die Basis, auf der wesentliche
puter. Form, Größe und Zusammensetzung eines
Teile der angewandten Forschung aufbauen.
Proteins können am Bildschirm in 3D betrach
tet werden. So ist es etwa möglich, am Com
Translationale Forschung puter Moleküle zu entwerfen, die exakt an ein
Der Begriff translationale Forschung bezeich Zielprotein andocken und es dadurch aktivieren
net weiterführende Grundlagenforschung. Sie oder hemmen können. Je nach Fragestellung
ist an der Schnittstelle zur angewandten For kann es gelingen, Medikamente zu entwickeln
schung angesiedelt. Daher sind Anwendungs oder grundlegende Mechanismen biochemi
bezug und erhoffte Praxisrelevanz im Bereich scher Prozesse darzustellen, zu beobachten
translationaler Forschungsprojekte höher als und aufzuklären. In der Vergangenheit konnten
in der reinen Grundlagenforschung. mit dieser Methode einige Wirkmechanismen
von Medikamenten entschlüsselt werden.
Angewandte Forschung
Unter angewandter Forschung sind Forschungs
vorhaben zu verstehen, die eine konkrete An
wendung der angestrebten Ergebnisse erkennen
lassen bzw. dazu dienen, ein bestimmtes prak
tisches oder technisches Problem zu lösen.
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Forschung im Reagenzglas: Forschung am lebenden Tier:
In-vitro-Methoden In-vivo-Methoden
Um grundlegende Fragen zu klären, wählen In-vivo-Versuche (in vivo – „im Lebendigen“)
ForscherInnen häufig In-vitro-Versuche (in vi- sind Untersuchungen, die an lebenden Orga
tro – „im Reagenzglas“). Dabei handelt es sich nismen durchgeführt werden. Trotz intensiver
um Experimente, die nicht am lebenden Tier, Forschung nach Alternativen zum Tierversuch
sondern außerhalb eines Organismus durch müssen bestimmte Fragen nach wie vor am
geführt werden. In Petrischalen oder Zellkul intakten Organismus untersucht werden, da
turgefäßen können Teile komplexer biologi es bislang nicht möglich ist, komplexe physio
scher Vorgänge untersucht werden. In einem logische Prozesse im Reagenzglas oder am
geeigneten Nährmedium und unter idealen Computer zu simulieren. So kann zum Bei
Umgebungsbedingungen können Zelllinien spiel ein Medikament in der Leber eines Tieres
am Leben gehalten und kultiviert werden. chemisch verändert werden, bevor es das ge
wünschte Zielorgan erreicht und daher ganz
In-vitro-Versuche sind im Vergleich zum Tier
anders wirken als erwartet wurde. Aber auch
versuch mit einem verhältnismäßig geringen
für solche Fragen werden bereits Ersatzme
Aufwand verbunden. Sie sind relativ kosten
thoden entwickelt.
günstig, benötigen wenig Platz und liefern
auch rascher Ergebnisse. Schon aus diesen
Gründen sind ForscherInnen daran interes
siert, möglichst viele wissenschaftliche Frage
stellungen mithilfe von In-vitro-Experimenten
zu beantworten. Nur wenn es die Komplexität
des intakten Organismus braucht, kommt der
Tierversuch zum Einsatz.
Tierversuche werden nur dann eingesetzt, wenn Forschungsfragen in silico, also zum Beispiel durch das Modellieren von Proteinen am Computer
oder in vitro, also durch Experimente in Zellkulturen, nicht vollständig beantwortet werden können.
Foto links: © Richard Wheeler (Zephyris) / Foto rechts: © Michael Bernkopf/Vetmeduni Vienna
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Welchen Nutzen haben Tierversuche?
Ersatz- und Ergänzungs Erfolgreiche Alternativen zu Tierver-
methoden zum Tierversuch suchen
Vor allem in der Entwicklung von Zell- und Ge
Die EU und die Mitgliedstaaten unterstützen
webekulturen sind in der jüngeren Vergangen
bereits seit 1990 Forschungsprojekte zur Ent
heit Fortschritte zu verzeichnen. In den ver
wicklung von Methoden, die Tierversuche zur
gangenen 20 Jahren wurden in der EU mehr
Gänze oder teilweise ersetzen und damit zu
als 10 Ersatzmethoden zu Tierversuchen be
ihrer Verringerung beitragen. Auch das Bun
hördlich anerkannt.
desministerium für Wissenschaft, Forschung
und Wirtschaft fördert Projekte zur Entwick Zellkulturen mit künstlich erzeugter, rekonst
lung oder Validierung von Ersatzmethoden ruierter menschlicher Haut oder Hornhautzel
zum Tierversuch. Da der Anwendung von Al len des Auges werden erfolgreich zur Prüfung
ternativmethoden der Vorrang vor der Durch von Chemikalien eingesetzt, welche die Haut
führung von Tierversuchen zukommt, sind reizen oder schädigen können. Blut von
ForscherInnen nach dem Tierversuchsgesetz menschlichen SpenderInnen wird verwendet,
2012 verpflichtet, im Rahmen der Planung ei um die Fieber erzeugende Wirkung von Arz
nes Tierversuchs zu prüfen, ob das Versuchs neimitteln zu prüfen.
ziel zur Gänze oder teilweise auch ohne Ver Alternative Testmethoden stehen derzeit zum
wendung lebender Tiere erreicht werden kann. Beispiel für folgende Prüfungen zur Verfügung:
Im Rahmen des Genehmigungsverfahrens
muss überprüft werden, ob dieser Verpflich ■■ akute Toxizität (Giftigkeit oder Schädlichkeit
tung entsprochen wird. von Stoffen innerhalb eines bestimmten
Zeitraums)
Die Entwicklung und Anerkennung einer Er
■■ Kanzerogenität (Krebs erregende Wirkung)
satzmethode durchläuft verschiedene Pha
von Stoffen
sen, ist kostspielig und dauert in der Regel
mehrere Jahre. Auf EU-Ebene ist dafür das ■■ Genotoxizität (Erbgut schädigende oder
Europäische Zentrum zur Validierung alterna verändernde Wirkung) von Stoffen
tiver Methoden (European Union Reference ■■ Fototoxizität (Stärke der toxischen Wirkung
Laboratory for alternatives to animal testing, eines Stoffes auf der Hautoberfläche unter
EURL-ECVAM) mit Sitz in Ispra (Italien) zu der Einwirkung von Sonnenlicht)
ständig. ECVAM arbeitet in Kooperation mit ■■ Pyrogenität (Fieber auslösende Wirkung)
lizensierten nationalen Forschungslabors. von Stoffen
■■ Prüfung von Stoffen, die Augenreizungen
hervorrufen
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Prüfung von Medikamenten und Chemikalien:
Regulatorische Tierversuche
Die Verwendung von Arzneimitteln zählt für bei bestimmungsgemäßer Verwendung nicht
viele Menschen ebenso zum Alltag wie der di schädlich sind. Tierversuche, die zu diesem
rekte oder indirekte Kontakt mit einer Vielzahl Zweck durchgeführt werden, nennt man auch
chemischer Stoffe. Die Kontrolle der Wirksam rechtlich angeordnete oder regulatorische
keit, Unbedenklichkeit und Qualität von Arz Tierversuche. Es handelt sich dabei in erster
neimitteln und anderen Medizinprodukten un Linie um Tests, die der Sicherheit von Verbrau
terliegt den strengen Anforderungen des cherInnen und der Umwelt dienen. Solche
Arzneimittelrechts. Auch im Hinblick auf ande Prüfungen sind vor allem nach dem Chemika
re Stoffe und Produkte verpflichtet der Ge lien-, dem Pflanzenschutzmittel- und dem
setzgeber die Hersteller und Importeure, Da Biozidprodukterecht erforderlich. Regulatori
ten über deren Sicherheit vorzulegen, um so sche Tierversuche werden nach standardisier
weit wie möglich zu gewährleisten, dass sie ten Vorgaben durchgeführt.
Arzneimittel
Das Arzneimittelrecht ist auf EU-Ebene geregelt und betrifft die Entwicklung der Arznei
mittel auf der Grundlage von Tierversuchen und klinischen Studien, die Zulassung der
Arzneimittel sowie ihre Überwachung nach der Zulassung. Das Ziel des Arzneimittel
rechts besteht darin, Risiken von Medikamenten vor, bei und nach der Zulassung zu
erkennen und abzuwenden. Im Rahmen des Zulassungsverfahrens werden Wirksamkeit,
Unbedenklichkeit und Qualität des Arzneimittels geprüft sowie das Verhältnis von Nutzen
und Risiko seiner Anwendung beurteilt.
Chemikalien
Auf EU-Ebene legt die 2007 in Kraft getretene Chemikalien-Verordnung (Registration,
Evaluation, Authorisation and Restriction of Chemicals, REACH) fest, welche Produkte
registriert und im Hinblick auf ihre Sicherheit bewertet werden müssen. Die erforderlichen
Daten hängen von der jährlichen Produktionsmenge des Stoffs ab. Da die Methode zur
Gewinnung der Daten nicht vorgegeben wird, ist es unter dem Aspekt des Replacement-
Prinzips (Vermeidung von Tierversuchen) geboten, auf geeignete Alternativmethoden zu
rückzugreifen. Dabei ist es allerdings erforderlich, dass die Ersatzmethoden validiert und
rechtlich anerkannt sind.
Biozide
Auch Biozidprodukte (zum Beispiel Desinfektions-, Holzschutz- und Schädlingsbekämp
fungsmittel) unterliegen EU-weit einer Zulassungs- und Registrierungspflicht. Die Daten,
die zu diesem Zweck vorgelegt werden müssen, sind in der EU-Biozidverordnung geregelt.
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Welchen Nutzen haben Tierversuche?
Das 3R-Prinzip bei regulatorischen arbeit der Hersteller und Importeure von
Tierversuchen Chemikalien ebenfalls eine Verringerung regu
latorischer Tierversuche: So können zum Bei
Die Umsetzung des 3R-Prinzips ( Seite 9
spiel Produzenten über die Plattform Subs
"Das 3R-Prinzip") hat vor allem im Bereich der
tance Information Exchange Forum (SIEF) auf
gesetzlich angeordneten Tierversuche noch
bereits vorliegende Daten über die Unbedenk
großes Potenzial. Einerseits kann die Anzahl
lichkeit eines Stoffes zugreifen und müssen
an Tierversuchen durch die forcierte Entwick
diese nicht mehr durch eigene Tests belegen.
lung und Anwendung von Ersatzmethoden
weiter reduziert werden ( Seite 17 „Erfolgrei
che Alternativen zum Tierversuch"). Anderer
seits ermöglicht eine intensivere Zusammen
Zum Schutz der VerbraucherInnen und der Umwelt ist es gesetzlich vorgeschrieben, Daten über die Sicherheit etwa von Arzneimitteln,
Chemikalien und Bioziden vorzulegen. Um diese Daten zu gewinnen, müssen auch Tierversuche durchgeführt werden.
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Wie laufen Tierversuche ab?
Damit das Ausmaß an Schmerzen für die Tiere während des Versuchs und danach so gering wie möglich ist, erhalten diese Betäubungs- und Schmerzmittel.
Dafür wird die Maus zum Beispiel in einem Restrainer (wie im Bild) fixiert und die Substanz in die Schwanzvene appliziert.
Foto: © anyaivanova/shutterstock.com
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Wie laufen Tierversuche ab?
Im Rahmen der Versuchsplanung ist eine Güter Einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung der
abwägung (Schaden-Nutzen-Analyse) vorzuneh Verbreitung von Forschungsergebnissen, die
men: Dabei wird die Bedeutung des erwarteten durch Tierversuche gewonnen wurden, leisten
Erkenntnisgewinns zur voraussichtlichen Belas die ARRIVE (Animal Research: Reporting of In
tung der Tiere in Relation gesetzt. Ein geplanter Vivo Experiments) Guidelines des National
Tierversuch gilt nur dann als ethisch gerecht Centre for the Replacement & Reduction of
fertigt, wenn der erwartete Erkenntnisgewinn in Animals in Research (NC3Rs), indem sie For
einem mindestens gleichwertigen Verhältnis zur scherInnen eine Hilfestellung zur Angabe aller
voraussichtlichen Belastung der Tiere steht. relevanten Informationen in ihren Publikatio
nen an die Hand geben.
Versuchsdesign
Bei der Erarbeitung des Versuchsdesigns sind
Tierarten und Tiermodelle
die leitenden Grundsätze des TVG 2012 zu be
achten. Die gewählten Verfahren müssen sinn Obwohl der Organismus von Menschen und
voll sein und dem anerkannten Stand der Wis Tieren zum Teil große Unterschiede aufweist,
senschaften entsprechen. Durch eine fundierte wenn man ihn in seiner Gesamtheit betrach
statistische Planung ist sicherzustellen, dass nur tet, sind die biologischen Systeme (zum Bei
jene Tierzahl verwendet wird, die unbedingt er spiel Zellen, Gewebe und Organe) von Mensch
forderlich ist, um ein zuverlässiges Ergebnis zu und Tier einander sehr ähnlich. Viele (patho-)
erlangen (Reduction). Schließlich sind Tierver physiologische Funktionen und Wechselwir
suche (zum Beispiel durch die Anwendung von kungen im menschlichen Organismus können
Betäubungs- und Schmerzmittel) so zu gestalten, daher an Tiermodellen erforscht werden.
dass den Tieren nur jenes Ausmaß an Schmer
Welche Tierarten zu welchen Tierversuchen he
zen, Leiden, Ängsten oder dauerhaften Schäden
rangezogen werden, hat sich im Laufe der Zeit
zugefügt wird, das zur Erreichung des Versuchs
verändert. Das liegt nicht nur daran, dass im
ziels unbedingt erforderlich ist (Refinement).
mer neue Forschungsfragen tierexperimentell
bearbeitet werden, sondern ist auch auf einen
Auswertung gesellschaftlichen Wandel zurückzuführen.
Valide Versuchsergebnisse setzen voraus, dass Früher wurden Affen häufig in Versuchen ein
die erhobenen Daten zuverlässig und reprodu gesetzt. Die große Ähnlichkeit dieser Tiere zum
zierbar sind. Daher kommt der genauen Be Menschen legt zwar nahe, dass Versuchsergeb
schreibung des Versuchsdesigns und der Da nisse besonders gut auf den Menschen über
tenerhebung in einem Studienprotokoll zentrale tragen werden können. Gerade die enge evo
Bedeutung zu. Nach dem Abschluss der sta lu
tionsbiologische Verwandtschaft zwischen
tistischen Auswertung sollten die Ergebnisse nichtmenschlichen Primaten und dem Menschen
schriftlich zusammengefasst und veröffentlicht führt jedoch auch dazu, dass diese Tiergruppe
werden. Dies gilt auch dann, wenn die ursprüng als besonders schützenswert gilt. In Österreich
liche Versuchshypothese nicht bestätigt wurde sind Tierversuche an Menschenaffen (Gorillas,
oder ein Versuch nicht das erwartete Ergebnis Orang Utans, Schimpansen, Bonobos und Gib
geliefert hat, da dadurch vermieden werden bons) daher seit 1.1.2006 ohne Ausnahme ver
kann, dass analoge Versuchsansätze in anderen boten. Andere Affen (zum Beispiel Rhesusaffen
Forschungseinrichtungen wiederholt werden. oder Makaken) dürfen – ebenso wie generell
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unter Artenschutz stehende Tierarten – nur un biologische Prozesse zu gewinnen. Eine Tier
ter besonders restriktiven Voraussetzungen zu art ist nur dann als Modellorganismus geeignet,
bestimmten Versuchszwecken herangezogen wenn sie der Zielspezies (zum Beispiel dem
werden ( Seite 24 "Das richtige Tiermodell"). Menschen) in Bezug auf die für die Fragestel
lung relevanten Aspekte hinreichend ähnlich ist.
Tiere werden zu Versuchszwecken
Tiere, die systematisch derselben Gruppe (dem
gezüchtet selben Taxon) zugeordnet werden, besitzen sehr
Nach dem Tierversuchsgesetz 2012 dürfen ähnliche biologische Grundstrukturen und sind
grundsätzlich nur solche Tiere zu Versuchen in der Regel gut miteinander vergleichbar. Die
verwendet werden, die zu diesem Zweck ge Gruppe der höheren Säugetiere, zu der auch
züchtet wurden und damit von genehmigten der Mensch gehört, bildet ein solches biologi
und registrierten Züchtern bzw. Lieferanten sches Taxon.
stammen. Versuchstiere werden daher in der
Mäuse und Menschen sehen äußerlich (phäno
Regel bereits ab dem Zeitpunkt ihrer Geburt
typisch) zwar sehr unterschiedlich aus, sind
unter wissenschaftlich definierten Bedingun
einander jedoch genetisch (genotypisch) be
gen gehalten und betreut.
trachtet überraschend ähnlich. Diese große
Übereinstimmung in ihren Erbanlagen setzt sich
Das Tier als Modell
in der Homologie vieler Merkmale des Körper
Ein Tiermodell wird stellvertretend für den Men baus sowie von Organen und Organsystemen
schen oder eine andere Tierart (Zielspezies) fort und ist in der gemeinsamen stammesge
eingesetzt, um Erkenntnisse über bestimmte schichtlichen Entwicklung begründet.
Die Haltung von und der Umgang mit Versuchstieren müssen der jeweiligen Tierart entsprechen.
Kaninchen etwa sind ruhiger, wenn sie eingewickelt werden.
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Wie laufen Tierversuche ab?
Genetisch veränderte Tiermodelle
Genetisch veränderte Tiermodelle dienen dem
Studium von Krankheiten, aber auch der Un
tersuchung von grundlegenden physischen
Funktionen auf der Grundlage des Erbmateri
als. Mäuse und Ratten können heute relativ
einfach genetisch verändert werden. Gene
Transgene Tiere
Transgene Tiere sind Tiere, deren Genom gezielt verändert wurde und die diese Verän
derung (Mutation) stabil an ihre Nachkommen weitervererben. Eine häufig angewandte
Methode zur Herbeiführung einer Mutation besteht darin, Gene gezielt in ein Tier einzu
bringen. Die eingebrachten Transgene können entweder von einem artverwandten Tier
oder von einem artfremden Organismus stammen.
Knockout-Maus
Eine Knockout-Maus (knock-out – außer Gefecht setzen) ist eine Maus, bei der ein oder
mehrere Gene gezielt deaktiviert wurde(n).
23
Das richtige Tiermodell
Das gewählte Tiermodell muss geeignet sein, für operative Eingriffe als Mäuse. Ratten wer
die Forschungsfrage in bestmöglicher Weise den u.a. zur Erforschung von Herz-Kreislauf-
zu beantworten. Im Folgenden werden einige Erkrankungen und neurologischen Krankhei
Versuchstierarten kurz beschrieben. ten sowie in der Krebsforschung verwendet.
Mäuse Kaninchen
Das am häufigsten verwendete Tiermodell ist Kaninchen (Oryctolagus cuniculus) werden
die Maus (Mus musculus). Die Maus ist das häufig zur Untersuchung von Atemwegser
erste Säugetier, dessen Genom 2002, unmit krankungen verwendet. Auch zur Entwicklung
telbar nach dem des Menschen (2001), voll von Impfstoffen und zur Überprüfung der
ständig entschlüsselt wurde. Sie ist dem Men Wirksamkeit von Arzneimitteln werden Kanin
schen aus biologischer und vor allem gene- chen eingesetzt.
tischer Sicht sehr ähnlich und wird daher in
vielen Bereichen der humanmedizinischen Schweine
Forschung (zum Beispiel in der Genom- und
Schweine werden vor allem in der Transplan
Krebsforschung), aber auch in der Arzneimit
tationsmedizin, der Diabetesforschung und zur
telprüfung eingesetzt.
Erforschung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen
verwendet. Lange Zeit wurde Schweine-Insu
Ratten lin an DiabetikerInnen verabreicht. Herzklappen
Das in Europa am zweithäufigsten verwendete von Schweinen werden als biologischer Herz
Tiermodell ist die Ratte (Rattus norvegicus), de klappenersatz beim Menschen verwendet.
ren Genom 2004 vollständig entschlüsselt wur Schließlich werden Schweine auch zum Zweck
de. Auch sie spielt in der humanmedizinischen der veterinärmedizinischen Forschung heran
Forschung eine wichtige Rolle. Durch ihre gezogen.
Größe eignen sich Ratten in der Regel besser
24
Wie laufen Tierversuche ab?
Hunde und Katzen Vögel
Hunde (Canis familiaris) und Katzen (Felis ca- Vögel (Aves) machen EU-weit rund 7 Prozent
tus) spielen heute als Versuchstiere nur noch der Versuchstiere aus, wobei Hühner und die
eine untergeordnete Rolle. In Österreich wer japanische Wachtel am häufigsten eingesetzt
den Hunde vor allem im Rahmen der Ausbil werden.
dung von VeterinärmedizinerInnen eingesetzt,
zum Beispiel zum Abhören des Herzens oder Fische
der Lunge. Weiters werden Hunde, ebenso wie
An Fischen (Pisces) wird u.a. die Toxizität che
Katzen, zur Erforschung von Erkrankungen der
mischer Stoffe, die in den Wasserkreislauf ge
eigenen Spezies verwendet.
langen können, untersucht. Die Larven des
Zebrafisches (Danio rerio) eignen sich beson
Affen ders gut als Modellorganismus in der Entwick
Nichtmenschliche Primaten (also alle Primaten lungsbiologie.
mit Ausnahme des Menschen) spielen in der
tierexperimentellen Forschung nur noch eine
untergeordnete Rolle, da die ethischen Vorbe
halte gegen die Verwendung dieser Tiere hoch
sind und ihre Haltung sehr kostenintensiv ist
( Seite 21 „Tierarten und Tiermodelle“). 2011
betrug der Anteil der Affen an den Versuchs
tieren EU-weit noch 0,05 Prozent, d.h. rund
6.000 Tiere. Die Verwendung von Menschen
affen (Gorillas, Schimpansen etc.) ist auf
EU-Ebene zwar nicht absolut verboten, doch
wurden seit 1999 keine Tierversuche an die
sen Tieren gemeldet. In Österreich ist die Ver
wendung von Menschenaffen seit 1.1.2006
ohne Ausnahme verboten. Seit 2008 werden
in Österreich auch an anderen Affen (wie Rhe
susaffen oder Makaken) keine Tierversuche
mehr durchgeführt.
25
Wie?
Die Labormaus
Die Maus ist sowohl auf EU-Ebene als auch in
Österreich das am häufigsten eingesetzte Ver
suchstier. 2014 wurden nach der österreichi
schen Tierversuchsstatistik 174.934 Mäuse zu
Forschungszwecken verwendet, was einem
Anteil von über 83 Prozent an der Gesamtan
EMMA
Das EMMA-Netzwerk (European Mouse Mutant Archive) sammelt, archiviert und verteilt
Mausstämme, die für die biomedizinische Forschung relevant sind. Die Mausstämme wer
den in Form von Eizellen, Spermien oder Embryonen in flüssigem Stickstoff bei -196°C
eingefroren und gelagert (Kryokonservierung). Forschende können ihre Mausmodelle in
ausgewiesenen EMMA-Labors archivieren sowie registrieren lassen und damit gleichzeitig
der internationalen Forschungsgemeinschaft zur Verfügung stellen.
Die Arbeit von EMMA trägt dazu bei, das enorme Potenzial der gegenwärtigen Erforschung
der Säugetiergenetik für die menschliche Gesundheit optimal zu nutzen. Da Forschende
weltweit die Möglichkeit haben, auf bereits vorhandene Mausmodelle zurückzugreifen,
können Duplikationen vermieden werden, was der Reduktion der Versuchstierzahlen zu
gutekommt.
26
Wie laufen Tierversuche ab?
Wie lebt die Labormaus?
Die Anforderungen an die Haltung von Labor
mäusen sind im Tierversuchsrecht geregelt
27
Tierhaltung beeinflusst Forschungs- nicht möglich, durch die Untersuchung sol
ergebnisse cher Tiere zuverlässige Daten zu gewinnen.
Haltungsbedingungen, die den Ansprüchen
Werden die natürlichen Bedürfnisse der Ver
der Tiere weitgehend entsprechen, kommen
suchstiere nicht ausreichend berücksichtigt, so
damit nicht nur den Versuchs tieren zugute,
besteht nachweislich die Gefahr, dass die an
sondern sind auch für die Forschungsqualität
ihnen durchgeführten Versuche Forschungs
von grundlegender Bedeutung.
ergebnisse liefern, die nicht valide sind.
Eines der bekanntesten haltungsbedingten Pro
bleme bei Tieren sind Stereotypien. Tiere, die an
Experimentelle Maßnahmen
einer solchen Verhaltensstörung leiden, wieder und Tötungsmethoden
holen monoton dieselben Bewegungsabläufe,
Nach dem Prinzip des Refinements (Verbes
ohne dass ein sinnvoller Bezug zur Umwelt
serung) und unter dem Aspekt der Qualitätssi
besteht. Mäuse mit Stereotypien benagen zum
cherung muss bei allen Maßnahmen darauf
Beispiel unablässig das Gitter am Käfigdeckel
geachtet werden, dass diese so schonend wie
oder laufen ständig dieselbe Strecke im Käfig
möglich sind. Sie dürfen daher nur von ge
ab. Stereotypien entstehen vor allem dadurch,
schultem Personal durchgeführt werden (
dass Tiere dauerhaft unter Haltungsbedingun
Seite 30 "Wer darf Tierversuche durchführen?").
gen leben, die ihren Bedürfnissen nicht ge
recht werden. Dies ist zum Beispiel der Fall, Im Rahmen von Tierversuchen werden an Tie
wenn sie in zu kleinen Käfigen untergebracht ren verschiedenste experimentelle Maßnahmen
sind, ihnen wichtige Ressourcen wie Rück durchgeführt. Diese reichen vom Handling und
zugs- und Beschäftigungsmöglichkeiten oder Fixieren der Tiere über die Verabreichung von
Sozialkontakt fehlen. Da Verhaltensstörungen Substanzen (Applikationen) und die Entnahme
in der Regel mit physiologischen und neurolo von Gewebeproben (Biopsien) bis hin zu kom
gischen Verände rungen einhergehen, ist es plizierten operativen Eingriffen.
Käfig
Größe
Räumlich-
Material
keiten
Struktur
„Wohl-
...
befinden“
Stamm Futter
Genotyp & Wasser
Gesundheit Soziale
Hygiene Struktur
28
Wie laufen Tierversuche ab?
Handling und Fixieren Die Substanzen können zum Beispiel oral
(über den Mund), subkutan (unter die Haut),
Das Angreifen und Festhalten von Tieren spielt
intramuskulär (in einen Muskel) oder intravenös
bei der Betreuung der Tiere und bei der Ver
(in eine Vene) verabreicht werden. Wird eine
suchsdurchführung eine zentrale Rolle (zum
Substanz injiziert, so müssen die Einstichstel
Beispiel beim Umsetzen von Tieren im Zuge
le und die Nadelstärke sowie die spezifischen
der Käfigreinigung oder beim Fixieren zum
Eigenschaften und das Volumen der applizier
Zweck einer Blutentnahme). Unnötiger Stress
ten Substanz adäquat berücksichtigt werden.
und damit eine unbeabsichtigte Verzerrung
der Versuchsergebnisse können zum Beispiel
vermieden werden, indem die Tiere langsam Blutentnahmen
an das Handling gewöhnt werden. Für größere Blutentnahmen werden in Tierversuchen eben
und länger im Versuch stehende Tiere, wie so häufig durchgeführt wie Applikationen. Die
Hunde, Katzen und landwirtschaftliche Nutz geeignete Methode hängt von der benötigten
tiere, sind nach den tierversuchsrechtlichen Menge und der Qualität des Blutes (venös, ar
Bestimmungen Trainingsprogramme vorzuse teriell) ab. Bei Blutentnahmen ist auch darauf
hen, die einen wertvollen Beitrag zur Stressre zu achten, dass der Blutverlust für das Tier
duktion im Versuch leisten können. nicht zu einer unangemessenen Belastung
führt. Dabei spielen auch die Häufigkeit der
Kennzeichnung Blutentnahmen sowie die Intervalle zwischen
wiederholten Blutentnahmen eine Rolle.
Bereits im Vorfeld der Versuchsdurchführung ist
es zumeist erforderlich, die Tiere individuell zu
kennzeichnen. Es gibt dauerhafte Kennzeich Operationen
nungsmethoden (zum Beispiel Ohrmarken, Ohr Operative Eingriffe im Rahmen von Tierversu
kerbung, Mikrochiptransponder, Tätowierung) chen sind vielfältig und reichen von kleinen
und vorübergehenden Identifizierungsmetho Eingriffen, bei denen nur ein winziger Haut
den (zum Beispiel Fellfärbung und Fellschnitt). schnitt notwendig ist, bis hin zu komplizierten
Eine invasive Methode darf nur dann ange Operationen wie zum Beispiel Organtrans
wandt werden, wenn es zwingend erforderlich plantationen. Schmerzen und Leiden müssen
ist, die Tiere individuell und dauerhaft zu kenn sowohl während des operativen Eingriffs als
zeichnen. auch prä- und postoperativ ausgeschaltet
bzw. minimiert werden. Bei der Vornahme
Bestimmung des Genotyps schmerzhafter Eingriffe müssen die Tiere da
her grundsätzlich betäubt (anästhesiert) wer
Bei transgenen Tieren muss vor der Verwen
den und eine Schmerzbehandlung erhalten.
dung im Versuch festgestellt werden, ob die
Tiere den geeigneten Genotyp aufweisen. Dies
geschieht durch die sog. Genotypisierung, d.h. Tötungsmethoden
durch die Entnahme von Gewebe zur DNA-Ge Die meisten Tiere werden nach Abschluss des
winnung, mit deren Hilfe der „genetische Fin Tierversuchs getötet. Auch die Tötung muss
gerabdruck“ des Individuums bestimmt wird. möglichst schmerz- und stressfrei erfolgen und
darf daher nur von sachkundigen Personen
Applikationen durchgeführt werden. Zur Tötung dürfen grund
sätzlich nur jene Methoden angewandt wer
Applikationen, also die Verabreichung von Sub
den, die in der Tierversuchs-Verordnung 2012
stanzen, zählen zu den am häufigsten durch
für die einzelnen Tierarten aufgelistet sind.
geführten tierexperimentellen Maßnahmen.
29
Wer darf Tierversuche
durchführen?
30
Wer darf Tierversuche durchführen?
Wer darf Tierversuche durchführen?
Personen, die Tierversuche Beantragung und Genehmigung
durchführen von Tierversuchsprojekten
Das wissenschaftliche und nichtwissenschaft Tierversuche dürfen nur nach Genehmigung
liche Personal muss ausreichend qualifiziert durch die zuständige Behörde durchgeführt
sein, um bestimmte Tätigkeiten ausüben zu werden. Nach dem TVG 2012 können mehrere
dürfen. Bis zum Nachweis der Sachkunde Tierversuche zu einem sog. Projekt zusammen
dürfen diese Personen nur unter der Aufsicht gefasst werden, wenn sie der Beantwortung
von entsprechend qualifizierten MitarbeiterIn einer gemeinsamen Fragestellung dienen.
nen tätig sein. Die erforderlichen Qualifikatio
Für die Genehmigung von Tierversuchsprojek
nen orientieren sich an den Ausbildungsstan
ten, die im Bereich des Hochschulwesens durch
dards der FELASA (Federation of European
geführt werden, ist das Bundesministerium für
Laboratory Animal Science Associations) bzw.
Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft zu
der GV-SOLAS (Gesellschaft für Versuchstier
ständig. Anträge aus dem nichtuniversitären
kunde/Society of Laboratory Animals).
Bereich (zum Beispiel aus der Industrie) fallen
Die Qualität der Betreuung der Tiere hängt in die Kompetenz der Landesbehörden.
nicht nur vom Wissen und von den Fertigkei
ten der in der jeweiligen Einrichtung tätigen Projektanträge
MitarbeiterInnen, sondern auch von ihrer An
Anträge auf Genehmigung eines Projekts wer
zahl ab. Daher sieht das TVG 2012 vor, dass in
den von der Projektleiterin oder vom Projekt
jeder Einrichtung eine ausreichende Anzahl
leiter eingebracht. Im TVG 2012 und in der
qualifizierter Personen tätig sein muss. So
Tierversuchs-Verordnung 2012 wird genau
muss u.a. sichergestellt sein, dass die Tiere
festgelegt, welche Angaben ein Projektantrag
und ihre Haltungsbedingungen (zum Beispiel
enthalten muss. Im Antrag muss u.a. darge
Futter, Wasser, Raumklima) mindestens ein
legt werden, dass das Vorhaben unerlässlich
mal täglich kontrolliert und auftretende Män
ist und dass das Projektziel ohne Verwendung
gel so rasch wie möglich behoben werden.
lebender Tiere nicht erreicht werden kann. Ne
Nach dem TVG 2012 muss bei allen Verwen ben formalen Angaben über Projektleitung
dern, Züchtern und Lieferanten die tierärztli und Einrichtung sind Informationen über das
che Betreuung der Versuchstiere gewährleis Projektziel, die wissenschaftliche Fragestel
tet sein. Eine weitere rechtliche Neuerung lung, die Art und Anzahl der verwendeten Tie
besteht darin, dass in jeder Einrichtung min re und die statistische Planung anzuführen.
destens eine Person vorhanden sein muss, Die geplanten experimentellen Maßnahmen
die vor Ort für das Wohlergehen der Versuch und die Haltungsbedingungen müssen eben
stiere verantwortlich ist. Überschreitet die Ein so angeführt werden wie die vorgesehenen
richtung eine bestimmte Größe, so muss auch Refinement-Strategien. Schließlich sind die
ein sog. Tierschutzgremium eingerichtet wer AntragstellerInnen verpflichtet, den voraus
den, das sich aus entsprechend qualifizierten sichtlichen Schweregrad des Projekts nach
Personen zusammensetzt. der im TVG 2012 festgelegten Skala zu klassi
Sowohl die Qualifikation und Anzahl des Per fizieren und im Antrag anzugeben ( Seite 7
sonals als auch das Vorhandensein der ver „Schweregrade von Tierversuchen“). Ab dem
antwortlichen Personen und des Tierschutz 1. Juli 2016 muss den Anträgen auch der aus
gremiums werden im Rahmen des Verfahrens gefüllte Kriterienkatalog beigelegt werden, um
zur Erteilung der Genehmigung als Verwender die Schaden-Nutzen-Analyse zu vereinheitli
(Tierversuchseinrichtung) oder Züchter bzw. chen.
Lieferant geprüft.
31
Wie?
Ausbildungs- und Fortbildungsmöglichkeiten
Fort- und Weiterbildungs- ■■ Berufs- und praxisorientierte ■■ Die Möglichkeit einer Mitglied-
maßnahmen der Interessen- Weiterbildung schaft steht allen TierpflegerInnen
gemeinschaft der Tierpfle ■■ Aufklärung über Arbeitsbereiche und technischen MitarbeiterInnen
gerInnen und des techni- in der tierexperimentellen offen
schen Personals (IGTP) Forschung und Tierhaltung
■■ Mitglieder der IGTP sind in zahl-
reichen Ausschüssen und Arbeits
gruppen der GV-SOLAS vertreten
Skills Lab VetSim – simula- ■■ Das Skills Lab „VetSim“ der ■■ Angehende TierärztInnen
ting vet's life: Üben für die Veterinärmedizinischen Univer-
Praxis sität Wien beherbergt speziell
ausgestattete Praxisräume
■■ Selbstständiger Erwerb klinischer
Fähigkeiten, bevor diese am Tier-
patienten angewandt werden
32
Wer darf Tierversuche durchführen?
Projektzusammenfassung für Laien einer positiven Beurteilung durch die ETK wird
der Antrag dem gesetzlich vorgesehenen Ge
Im Sinne der größtmöglichen Transparenz muss
nehmigungsverfahren zugeleitet.
den Anträgen in der Regel eine nichttechnische
Projektzusammenfassung beigelegt wer den.
Darin ist das Vorhaben in einer für Laien ver Beurteilung und Genehmigung von
ständlichen Weise zu beschreiben, ohne den Projektanträgen
Schutz personenbezogener Daten bzw. Ge Die Behörden haben die Möglichkeit, zur Be
heimhaltungspflichten (zum Beispiel Betriebs urteilung der Projektanträge Kommissionen
geheimnisse) zu verletzen. Die nichttechnischen einzurichten und externe Sachverständige
Projektzusammenfassungen dienen der Infor beizuziehen. Sie müssen einen Antrag in der
mation der Öffentlichkeit und werden auf der Regel innerhalb einer Frist von sechs Wochen
Homepage des Bundesministeriums für Wis beurteilen; in Einzelfällen kann diese Frist ver
senschaft, Forschung und Wirtschaft (siehe: längert werden.
www.bmwfw.gv.at/tierversuche) veröffentlicht.
Die Genehmigung zur Durchführung eines
Projekts wird mit Bescheid erteilt. Die Reali
Interne Vorbegutachtung sierung des tierexperimentellen Vorhabens
An allen Universitäten und vielfach auch in muss in Übereinstimmung mit dem genehmig
nichtuniversitären Forschungseinrichtungen ten Antrag erfolgen. Zeigt sich während der
werden die Projektanträge von einer internen Durchführung eines Projekts, dass Abwei
Ethikkommission vorbegutachtet. An der Ve chungen vom genehmigten Konzept erforder
terinärmedizinischen Universität Wien wurde lich sind, so ist ein Änderungsantrag zu stel
zu diesem Zweck bereits 2005 die Ethik- und len. Wenn die Abweichungen die Belastung
Tierschutzkommission (ETK) eingerichtet, die der Tiere erhöhen können, muss ein neuer
sich aus ExpertInnen aus verschiedenen Dis Projektantrag gestellt und das Verhältnis zwi
ziplinen (u.a. klinische Veterinärmedizin, Chir schen dem erwarteten Nutzen des Projekts
urgie, Anästhesie, Labortiermedizin, Statistik, und dem voraussichtlichen Schaden für die
Recht und Ethik) zusammensetzt. Erst nach Versuchstiere neu beurteilt werden.
ProjektleiterIn
Projektanträge von Universitätsangehörigen der Veterinärmedizinischen Universität Wien werden zuerst von der internen Ethik- und
Tierschutzkommission gemäß der Richtlinien der Good Scientific Practice (Regeln zu Ethik in der Forschung) geprüft. Erst nachdem sie
intern positiv beurteilt wurden, werden sie dem Wissenschaftsministerium (BMWFW) vorgelegt. Dieses führt das gesetzlich angeordnete
Genehmigungsverfahren durch. Die Projektgenehmigung wird erteilt, wenn alle rechtlichen Anforderungen erfüllt sind.
33
Faktencheck
Zehn Vorurteile über Tierversuche
34
Faktencheck – Zehn Vorurteile über Tierversuche
Behandlung von viralen Infektionen hinrei „Tierversuche könnten zur
chende Informationen über die Eigenschaften
der Viren und ihre Interaktion mit Wirtszellen
Gänze durch Alternativmetho-
voraus. Ebenso stellen die Erkenntnisse über den ersetzt werden!“
die Funktion und das Zusammenwirken von
Ein Tierversuch darf nur dann durchgeführt
Genen (Genomforschung) die Grundlage für
werden, wenn keine geeignete Ersatz- oder
die Entwicklung neuer Therapiemöglichkeiten
Ergänzungsmethode zur Verfügung steht
dar. Vor allem das Zusammenwirken verschie
(Prinzip des Replacements). Da Alternativme
dener Zelltypen, etwa in einem Tumormodell,
thoden kostengünstiger sind als die Haltung
kann nur in einem Gesamtorganismus erforscht
und Betreuung von Versuchstieren, besteht
werden. Das Verständnis dieser Wechselwir
zudem ein ökonomischer Anreiz, auf Tierver
kungen ist daher Voraussetzung für die Ent
suche zu verzichten, wann immer dies mög
wicklung von Krebstherapien.
lich ist. Der Ablauf isolierter biologischer Pro
zesse kann gut mit Hilfe von Ersatz- und
Ergänzungsmethoden (zum Beispiel Zellkultu
„Ergebnisse aus Tierversuchen ren oder Computersimulationen) dargestellt und
sind nicht auf den Menschen untersucht werden. In den vergangenen Jahr
übertragbar!“ zehnten konnten große Fortschritte in der Ent
wicklung von Alternativmethoden erzielt wer
Die tierexperimentelle Forschung betrachtet den. Durch die neue Tierversuchs-Richtlinie der
den Menschen keineswegs als 70 kg schwere EU wird die Entwicklung und Validierung von
Ratte. Die evolutionsbiologische Verwandt Ersatz- und Ergänzungsmethoden weiter for
schaft zwischen Menschen und Tieren ermög ciert, sodass mittelfristig insbesondere im Be
licht es jedoch, Teile der komplexen Prozesse reich der Stoffprüfung mit einer Verringerung
in verschiedenen Organismen zum Beispiel der Tierversuche gerechnet werden kann.
auf (molekular-)genetischer, zellbiologischer
und organischer Ebene zu vergleichen. Wählt Vor allem im Bereich der Biomedizin setzt die
man zur Erforschung einer Fragestellung die Erforschung vieler Fragestellungen jedoch vo
am besten geeignete Tierart, so ist die Ähn raus, dass der komplexe Gesamtorganismus
lichkeit zwischen dem Tiermodell und der Ziel betrachtet wird. In solchen Fällen ist es nach
spezies auf dieser Ebene so groß, dass der wie vor unverzichtbar, auf lebende Tiere zu
Tierversuch Erkenntnisse liefert, die auf den rückzugreifen.
Menschen übertragen werden können.
Umgekehrt eignen sich zum Beispiel viele Arz „Die Anzahl der Versuchstiere
neimittel, die für den Menschen entwickelt wur ist zu hoch und steigt weiter an!“
den, auch zur Behandlung von Tieren. Auch
diagnostische Verfahren (zum Beispiel die In Österreich werden jährlich ca. 200.000 Tiere
Computertomographie) und minimalinvasive (zumeist Mäuse und Ratten) zu Tierversuchen
Operationstechniken (wie die Laparoskopie) verwendet. Im Vergleich dazu werden rund 80
wurde an Tiermodellen entwickelt; sie werden Millionen Tiere zur Fleischgewinnung ge
heute sowohl in der Human- als auch in der schlachtet. Während ein Tierversuch nur durch
Veterinärmedizin höchst erfolgreich eingesetzt geführt werden darf, wenn er unerlässlich ist,
und ermöglichen es, zum Beispiel Tumorerkran bleibt ein Einsparungspotenzial im Hinblick
kungen bei Menschen und Heimtieren frühzei auf die Fleischproduktion unhinterfragt.
tig zu erkennen bzw. bestimmte Erkrankungen Da Forschung ein dynamischer Prozess ist,
möglichst schonend zu behandeln. kann auch bei forciertem Einsatz von Alternativ
35
methoden nicht zwangsläufig eine lineare Ver müssen mindestens einmal pro Jahr ohne vo
ringerung der Tierversuchs- bzw. Versuchstier rangehende Anmeldung von der Behörde im
zahl erwartet werden. Ist ein Forschungszweig Hinblick auf die Einhaltung der tierversuchs
sehr erfolgreich, so steigt die Anzahl der Tier rechtlichen Anforderungen kontrolliert werden.
versuche auch dann, wenn die Zahl der Ver
suchstiere für die einzelnen Projekte auf das
unbedingt erforderliche Minimum reduziert wird.
„Versuchstiere sind
Auch neue Forschungsgebiete, wie zum Bei unzureichend geschützt!“
spiel Gentherapie und Stammzellenforschung,
Die sog. 3R (Replacement, Reduction, Refine
können kurz- bzw. mittelfristig zu einem An
ment) bzw. 3V (Vermeidung, Verringerung, Ver
stieg der Anzahl der Tierversuche führen.
besserung) sind die leitenden Prinzipien des
Zudem muss beachtet werden, dass die in den Versuchstierschutzes. Nach dem Grundsatz des
Tierversuchsstatistiken veröffentlichten Tierzah Replacements darf ein Tierversuch nur dann
len nicht ohne weiteres vergleichbar sind. Nach durchführt werden, wenn zur Erreichung des
dem TVG 2012 gilt zum Beispiel auch die Zucht zulässigen Projektzieles keine geeignete Alter
transgener Tiere unter bestimmten Vorausset nativmethode (zum Beispiel Zellkulturen) an
zungen als Tierversuch, sodass nun auch Tie gewandt werden kann. Ist die Durchführung
re gezählt werden müssen, die nach der alten des Tierversuchs unerlässlich, so gebieten es
Rechtslage statistisch nicht erfasst wurden. die Prinzipien der Reduction und des Refine
ments, die Zahl der Versuchstiere und den
Grad ihrer Belastung auf jenes Minimum zu
„Die Forschung ist ein freies reduzieren, das zur Beantwortung der Frage
Experimentierfeld!“ stellung unbedingt erforderlich ist. So müssen
Versuchstiere bei der Vornahme schmerzhaf
Vielfach herrscht die Vorstellung, dass Tierver ter Eingriffe grundsätzlich betäubt und mit
suche unter dem Deckmantel der Wissen Schmerzmitteln versorgt werden. Die tier
schaftsfreiheit in einem mehr oder weniger schutzrechtlichen Bestimmungen lassen hin
rechtsfreien Raum durchgeführt werden. Tat gegen zu, dass erheblich schmerzhafte Ein
sächlich gibt es jedoch kaum ein anderes griffe an landwirtschaftlichen Nutztieren (zum
Rechtsgebiet, das so engmaschig reguliert ist Beispiel die Kastration männlicher Ferkel und
wie das Tierversuchsrecht. Es legt zum Bei das Enthornen von Kälbern) bis zu einer be
spiel genau fest, durch welche Maßnahmen stimmten Altersgrenze der Tiere ohne Betäu
der Schutz der Versuchstiere in der Planungs bung und Schmerzbehandlung durchgeführt
phase und im Rahmen der Durchführung des werden dürfen.
Tierversuchs zu gewährleisten ist.
Die Einhaltung der tierversuchsrechtlichen An „Eine Maus und eine Pipette
forderungen wird in einem behördlichen Geneh
migungsverfahren geprüft. Eine Genehmigung
reichen aus, um einen Tierver-
ist aber nicht nur für die einzelnen Tier ver such durchzuführen!“
suchsprojekte, sondern auch für die Projekt
Das Tierversuchsrecht legt genaue Anforderun
leiterInnen sowie für die Einrichtungen, die
gen an die Infrastruktur und das Personal der
Versuchstiere verwenden, züchten oder lie
Einrichtungen fest, in denen Tierversuche durch
fern, erforderlich.
geführt werden. Diese Einrichtungen, die sog.
Verwender, Züchter und Lieferanten unterlie Verwender, müssen über die erforderlichen
gen der behördlichen Überwachung. Verwender Anlagen zur ordnungsgemäßen Haltung der
36
Faktencheck – Zehn Vorurteile über Tierversuche
Versuchstiere und über die notwendige medi werden kann. Ein Verzicht auf den Tierversuch
zinisch-technische Ausstattung zur Durchfüh würde folglich einen Verzicht auf den möglichen
rung der Versuche verfügen. Zudem muss Erkenntnisgewinn und den damit verbundenen
eine ausreichende Anzahl an entsprechend Fortschritt bedeuten. Zahlreiche Beispiele zei
ausgebildeten Personen (zum Beispiel Tier gen, dass der gegenwärtige Kenntnisstand in
pflegerInnen) und ein Tierarzt bzw. eine Tier den Lebenswissenschaften, insbesondere in
ärztin in der Einrichtung tätig sein. Diese An der Medizin, ohne Durchführung von Tierver
forderungen werden im Verfahren zur Erteilung suchen nicht vorstellbar wäre. Die mit Hilfe
einer Genehmigung als Verwender überprüft. von Tierversuchen erzielten Ergebnisse kom
men in vielerlei Hinsicht dem Menschen, Tie
Gut ausgebildetes Personal ist nicht nur für den
ren und der Umwelt zugute. An erster Stelle
Schutz der Versuchstiere, sondern auch für
sind hier die Erforschung von Erkrankungen
optimale Versuchsergebnisse Voraussetzung.
bei Mensch und Tier sowie die Entwicklung
An der Veterinärmedizinischen Universität Wien
neuer Methoden zur Prophylaxe, Diagnose
werden laufend Kurse zur Schulung im tier
und Therapie in der Human- und Veterinärme
schutzkonformen Umgang mit Versuchstieren
dizin zu nennen. Durch die Sicherheitsprüfung
angeboten.
von Arzneimitteln und anderen Medizinpro
dukten kann das Risiko neuer Wirkstoffe für
„Alle Tierversuchsanträge wer- den Menschen erheblich gesenkt werden.
den genehmigt!“ Verbesserte und neue Möglichkeiten zur Er
Da Anträge auf Genehmigung von Tierversuchs kennung und Behandlung von Tierkrankheiten
projekten in der Regel einem mehrstufigen Prüf sind von unmittelbarem Nutzen für die betrof
verfahren unterzogen werden, ist die Anzahl der fenen Heim- bzw. Nutztiere und kommen mittel
abgewiesenen Anträge gering. An den meisten bar auch ihren HalterInnen zugute. Im Fall von
Forschungseinrichtungen werden Projektanträ Zoonosen, das heißt von Krankheiten, die auf
ge zunächst von internen ExpertInnenkommis den Menschen übertragen werden können, pro
sionen geprüft. An der Veterinärmedizinischen fitiert der Mensch unmittelbar von der veteri
Universität Wien wurde zu diesem Zweck be närmedizinischen Forschung. Veterinärmedi
reits 2005 die Ethik- und Tierschutzkommissi zinische Forschungsprojekte befassen sich
on (ETK) eingerichtet. aber zum Beispiel auch mit der Verbesserung
von Haltungssystemen für landwirtschaftliche
Nur Projektanträge, die diese interne Vorbe Nutz tiere und mit der tierschutzkonformen
gutachtung bestanden haben, werden bei der Durchführung von Eingriffen, die in der Nutz
Behörde eingereicht. Nun beginnt das gesetz tierhaltung routinemäßig vorgenommen wer
lich vorgesehene Genehmigungsverfahren. den; sie bearbeiten damit Fragen, die von un
Werden nicht alle Voraussetzungen für die Er mittelbarer Bedeutung für den Tierschutz sind.
teilung der Genehmigung erfüllt (zum Beispiel
weil ein unzulässiger Versuchszweck verfolgt Das Tierversuchsrecht verpflichtet die For
wird), muss der Antrag abgewiesen werden. scherInnen zu einem verantwortungsvollen Um
gang mit den Tieren. Dieser ist konsequent ein
zufordern und liegt auch im Eigeninteresse
„Forschung an Tieren ist der Forschenden, da der Schutz der Versuchs
verantwortungslos!“ tiere ein Instrument für die Qualitätssicherung
der tierexperimentellen Forschung darstellt.
Ein Tierversuch darf nur dann durchgeführt wer
den, wenn der angestrebte Erkenntnisgewinn
ohne Verwendung lebender Tiere nicht erreicht
37
Anhang
Rechtsgrundlagen
Zum Download auch zu finden unter: www.vetmeduni.ac.at/tierschutzrecht
Bundesgesetz über Versuche an lebenden Tieren (Tierversuchsgesetz 2012 – TVG 2012),
BGBl. I Nr. 114/2012, Art. 1, v. 28.12.2012.
Verordnung zur Durchführung des Tierversuchsgesetzes 2012 (Tierversuchs-Verordnung 2012
– TVV 2012), BGBl. II Nr. 522/2012.
Verordnung über die statistische Erfassung von Tierversuchen (Tierversuchsstatistik-Verordnung
2013 – TVSV 2013), BGBl. II Nr. 501/2013 v. 23.12.2013.
Verordnung zur Festlegung eines Kriterienkataloges zur Objektivierung der Schaden-Nutzen-
Analyse von Tierversuchen (Tierversuchs-Kriterienkatalog-Verordnung – TVKKV), BGBl. II Nr.
460/2015.
Richtlinie 2010/63/EU des Europäischen Parlaments und des Rates vom 22. September 2010
zum Schutz der für wissenschaftliche Zwecke verwendeten Tiere, ABl. L 2010/276, 33.
Internetressourcen
Bundesministerium für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft
http://wissenschaft.bmwfw.gv.at/bmwfw/forschung/national/forschungsrecht/tierversuche/
Europäische Kommission
http://ec.europa.eu/environment/chemicals/lab_animals/home_en.htm
Literaturtipp
Wissenschaftliche Verantwortung im Tierversuch. Ein Handbuch für die Praxis.
Herausgegeben von R. Binder, N. Alzmann, und H. Grimm. Baden-Baden: Nomos Verlag 2013.
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