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Chapter 02
Understanding the Research Process
1. (p. 33) Studies that describe and help us better understand some aspect of society are
examples of
A. applied research.
B. basic research.
C. public sociology.
D. experiments.
2. (p. 33) Researchers who make their findings known to nonacademic audiences are engaging
in
A. the peer-review process.
B. public sociology.
C. applied research.
D. basic research.
2-1
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3. (p. 33) Studies that aim to understand and work toward solving social problems are referred to
as
A. basic research.
B. public sociology.
C. applied research.
D. field research.
4. (p. 33) Minoosh created a study to measure how different after-school programs affected
students' grades. She will use her findings to help schools allocate funding into after-school
programs. Her study is an example of
A. basic research.
B. applied research.
C. public sociology.
D. research methods.
5. (p. 33) Manuel interviewed new parents to learn how gender, both the parents' and the babies',
shapes the interactions parents have with their babies. He is conducting
A. basic research.
B. applied research.
C. public sociology.
D. research methods.
2-2
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Chapter 02 - Understanding the Research Process
6. (p. 33) Reina interviewed young girls about their perceptions of media images of women in
order to understand how those images influenced the girls' self-esteem. She is conducting
A. applied research.
B. public sociology.
C. research methods.
D. basic research.
8. (p. 36) Evidence that is non-numerical, such as information gathered from interviews or
observation, is known as ________ data.
A. survey
B. content
C. quantitative
D. qualitative
2-3
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Fig. 155.
Lycopodium clavatum.
A Ast in natürl. Größe, a Blatt vergrößert, b Sporophyll mit
geöffneten Sporangien, c–e Sporen in 900fach. Vergr. [nach
Luerssen]
B Prothallium mit jungem Pflänzchen von Lyc. annotinum [nach
F a n k h a u s e r ].
Das S p o r a n g i u m ist ein tangential gestreckter, nierenförmiger,
einfächeriger Sack, der mit einem dicken, bündelfreien Stielchen der Basis
des Sporophylls ansitzt. Die Wand des Sporangiums ist oben zweischichtig,
unten bis fünfschichtig. Die Zellen der äußeren Schicht sind mit
Verdickungen an den inneren und seitlichen Wänden versehen. Das
Sporangium ist ganz mit gleichartigen gelblichen Sporen erfüllt und springt
im Juli oder August durch einen tangential über den Scheitel laufenden
Spalt in zwei muschelförmige Klappen auf. Die Verstreuung der Sporen
erfolgt durch den Wind. Die Sporen sind mit einem Netzwerk kleiner
Leisten bedeckt, über welches ein Häutchen ausgespannt ist, das nicht
benetzbar ist. «Durch diese Vorrichtung wird die Spore befähigt, durch die
Hohlräume des Bodens tief in die Erde zu gleiten; bei dieser Wanderung
wird aber die Membran allmählich abgerieben und die unter ihr
befindlichen Kammern, welche benetzbar sind, werden frei gelegt. Ist
dieses Ziel erreicht, so haftet die Spore an den Bodenteilchen und findet so
eine bleibende Stätte, an welcher die Keimung erfolgt» (SCHUMANN). Aus
der Spore geht das Prothallium (s. oben) hervor.
Vorkommen. Die Pflanze findet sich in Mittel- und Nordeuropa,
Sibirien, Japan, Nord- und Südamerika, Südafrika, auf den Marianen und
Sandwichinseln und in Australien, ist also über die ganze Erde verbreitet.
Sie findet sich in Europa mit Ausnahme der Steppengebiete auf Haiden, in
lichten Wäldern, an trockenen Stellen der Moore, auf Bergabhängen,
buschigen Wiesen und besonders in Nadelwäldern an etwas frischeren
Stellen (in der Schweiz in moorigen Wäldern besonders auf kieshaltigem
Boden), in den wärmeren Gegenden besonders im Gebirge, in den Tropen
nur dort, in Europa bis 2000 m.
Übersicht über die deutschen Lycopodium-Arten in LUERSSEN, Med.
pharm. Botanik.
Lit. PRITZEL, Lycopodiaceae in ENGLER-PRANTL, Pflanzenfam. (dort weitere Lit.). —
SADEBECK, Gefäßkryptogam. in Schenks Handb. d. Botan. 1879. — LUERSSEN, Mediz. pharm.
Bot. I. — DAVID ET WEBER, Et s. l. Lycopod. en gen. et en part. sur le Lycop. clav. Soc. synd. d.
pharm. d. l. côte d’Or Bull. 15 (1896). Jahresb. d. Pharm. 1897, 140. — Der Vorkeim der
Lycopodien wurde von FANKHAUSER in Bern entdeckt (Bot. Zeit. 1873). Vgl. darüber ferner
BRUCHMANN, Über d. Prothallien u. d. Keimpflanz. mehrerer europäisch. Lycopodien u. zwar
über die von Lycopodium clavatum, L. annotinum, L. complanatum und L. Selago. Mit 7 Taf.
Gotha 1898. — A b b i l d . in BERG-SCHMIDT, Atlas II. Aufl. t. 157. — P ABST-KÖHLER,
Medizinalpfl. t. 49. — NEES VON ESENBECK, t. 13. — BENTLEY-TRIMEN, Med. pl. t. 299 und
vielfach anderwärts.
Pathologie. An den Sporangienähren von Lycopodium clavatum kommen mehrere
Ascomyceten vor: Helotium Sommierianum P. MAGN., Mollisia Lycopodii LE BRET. et MALBR.,
Sphaerella Lycopodii PECK. — In den Sporophyllen von Lycopodium annotinum treten die
Perithecien von Leptosphaeria Crepini (WESTD.) DE NOT. auf; die befallene Ähre wird durch den
Pilz sehr auffällig geschwärzt; in den Sporangien sind die Sporen zwar noch zu finden, aber sie
erscheinen abgestorben und zwischen ihnen ziehen sich die Mycelhyphen des Pilzes hin. (ED.
FISCHER.)
Ferner wurde in der Asche der Sporen gefunden: 45,7% P2O5, 18,41%
Fe2O3, 9,3% K2O, 5,1% Na2O, ferner SO3, CaO, MgO (je c. 1%) und 0,22%
Cl nebst Spuren Mn (LANGER).
Lit. NEUMANN, Chymia medica 1704. — BERGIUS, Mat. med. 1782 (beschreibt die trockene
Destillat.). — BUCHHOLZ, Taschenb. f. Scheidekünstler 1807, GEHLENS Journ. VI, 573. —
WICHMANN, Arch. Pharm. 35, 38. — FRITSCHE, Poggend. Ann. 32, 481. — JOHN, Handwörterb.
d. Chem. 3, 231. — SCHWARTZE, Tabellen I (1819). — WINCKLER, Buchn. Rep. 34, 58. —
FLÜCKIGER, Pharmakogn. I. bis III. Aufl. — REBLING, Arch. d. Pharm. 84 (1855), 11. — KAMP
(Lyc. chamaecyp.) Lieb. Ann. 100, 300. — LANGER, Bestandth. d. Lycopodiumsporen. Arch. Ph.
1889, 241 u. über die Lycopodiumölsäure ebenda S. 625 (Diss. Erlangen 1889). — BUKOWSKY,
Bestandt. d. Lycopodiumöls. Dissertation Dorpat 1889 u. Pharm. Zeit. f. Rußl. 1889, 359. — A.
RATHJE, Neuere Unters. d. Fette von Lycopod. etc. Arch. Ph. 1908, 692. — A LCOCK, Pharm.
Journ. 1906, 23, 100. — BUTLER, in FLÜCKIGER Pharmakogn. — BÖDEKER, Arch. d. Pharm.
1881, 304. — ADRIAN, Jahresber. d. Ph. 1886, 60. — ARATA u. CANZONERI, Pharm. Zeit. 1892,
409. — A s c h e : CAESAR-LORETZ, Handelsber. 1897 u. and. — H. EVELL, Jahresber. d. Pharm.
1892, 10. — HAUKE a. a. O. — A l u m i n i u m : RITTHAUSEN, Journ. prakt. Chem. 53 (1851),
413. — ALDERHOLDT, Lieb. Ann. 82 (1852), 111. — S OLMS-LAUBACH, Lieb. Ann. 100 (1856),
297. — CHURCH, On the occurence of Aluminium in certain Vascular Cryptogams. Proc. Royal
Soc. 44 (1888), 121 (Pharm. Journ. 1889, 846). — FLURI, Einfluß v. Aluminiumsalzen auf das
Protoplasma. Diss. Basel 1908. — RADLKOFER, Über Tonerdekörper im Pflanzenreich. Ber. d.
bot. Ges. 1904.
Zum Bestreuen der Pillen wird es in den Apotheken so viel benutzt, daß der Staub der
Apotheke und alle Geräte und Utensilien derselben immer Lycopodiumsporen enthalten. Dies
muß beachtet werden, wenn man aus der Apotheke bezogene Objekte mikroskopisch untersucht.
(Ein Botaniker beschrieb einmal die Lycopodiumsporen als den Dauerzustand eines
Schleimpilzes [!], den er in aus einer Apotheke stammendem Fleisch gefunden hatte und den er
wegen der Netzleisten der Sporen: Haplococcus reticulatus nannte [!]).
Mit Salpeter gemischt dient es zur chinesischen Moxa. Die innerliche Anwendung, z. B. bei
Dysurie, Blasenkatarrh, besonders als Emulsion (Linctus diureticus HUFELAND), in Pastillenform
usw. kommt kaum noch in Betracht. Etwas verbraucht die Gießerei zum Ausstreichen der
Formen. Eine große Menge L. (zuweilen Hunderte von Kisten) verbraucht die Feuerwerkerei
besonders an den Nationalfesten, z. B. in Nordamerika. Die Sitte stammt aus Persien (OLEARIUS,
Persian. Reiß-Beschreib.). Herba Lycopodii wird kaum noch (als Diuretikum) benutzt. Das Kraut
von L. Selago ist ein russisches Volksheilmittel. Es wirkt drastisch und abortiv. Auch das Kraut
von L. Saururus wirkt drastisch. (Vgl. HUSEMANN, Arzneimittellehre).
Geschichte. Das etwas bitter schmeckende Kraut (Herba Lycopod. s. Musci clavati) war
früher als das Sporenpulver besonders beim Volke in Gebrauch und ist noch da und dort (Polen)
Volksheilmittel, ebenso wie Herba Selaginis s. musci erecti s. cathartici (von L. Selago), das
auch gegen Ungeziefer benutzt wird. (Weitere Angaben über arzneilich verwendete Lycopodien
in DRAGENDORFF, Heilpflanzen.) Vielleicht ist die Herba terrestris, pes pulli der A l p h i t a ein
Lycopodium. Die patres botanices sowie DODONAEUS, TABERNAEMONTANUS, BAUHIN,
PARKINSON, RAY benutzten die ganze Pflanze und ein daraus destilliertes Wasser. JOH. RAY (I, S.
911) bespricht sie und ROLFINK († 1677) rühmt sie als Antiepilepticum. Die erste Abbildung der
Pflanze findet sich in BOCK, Hist. stirp. 1552 p. 555 (vgl. I, S. 327, Fig. 316), weitere bei
TABERNAEMONTANUS (I, S. 847), bei CORDUS u. and. LONICERUS sagt (Nat. histor. op. nov. 1551)
von den Sporangienständen, «asparagos», sie seien «leves et molles, ceu farina aut pulvere
conspersos, mox decidentes, quos pro flore licebit sumere», erkannte sie also bereits als
«Blüten». Der von CLUSIUS (Rarior. pl.) abgebildete Muscus terrestris lusitanus ist vielleicht
auch ein Lycopodium (oder eine Selaginella?). DODONAEUS tadelt den groben Mißbrauch
Lycopodium clavatum in den Apotheken für Spica celtica (Saliunca = Valeriana celtica L.) zu
geben. Schon ANGUILLARA (Semplici 1561) erwähnt eine «Spica celtica commune» mit Früchten
«simili al Pepe lungo», welche statt der echten Spica celtica gebraucht werde. Darin ist wohl (mit
BERG) Lycopodium zu erblicken.
Die erste Angabe über medizinische Anwendung der Sporen zum Bestreuen von Wunden
findet sich bei SCHRÖDER in dessen Pharmacop. medico-chymica 1649 (FLÜCKIGER), doch findet
sich L. weder in DALE, Pharmacologia London 1693 (HANBURY), noch in der BERLU-Liste (I, S.
950), noch in der Londoner Pharmacopoee, noch bei POMET. Wohl aber steht Sem. Lycopodii in
der Taxe von Ulm 1664, Franckfurt 1669 und 1718, Basel 1701, im Gießener Catalogus 1688 als
Synonym auch Muscus terrestris, in der Taxe von Schwäbisch-Hall 1700: Beerlapp- oder
Gürtelkrautsamen (vgl. die Taxen im I. B.), muß also schon damals viel benutzt gewesen sein.
Der Preis des Sem. Lycopodii betrug (Reform. d. Stadt Frankfurt 1718) 1 Lot = 4 Kr.
Der Züricher Stadtarzt JOH. MURALT ( † 1733) rühmte L. gegen Intertrigo (DIERBACH).
BERGIUS erwähnt 1782 das Farina Lycopodii s. Pollen gegen Excoriatio und VALENTINI sagt (im
Museum 1704), G. W. WEDEL ausschreibend, dem wir eine Monographie: D e m u s c o
t e r r e s t r i c l a v a t o Jenae 1702 verdanken: «Es heilet auch allerley Räudigkeit,
Verwundungen, Rothlauff, Jucken an heimlichen Örtern, absonderlich wenn die kleine Kinder
allda wund werden». Besonders durch WEDELS Dissertation scheint man auf die
Lycopodiumsporen, die auch innerlich bei zahlreichen Krankheiten angewendet wurden (vgl. in
NEUMANN Chymia medica) aufmerksam geworden zu sein. Die merkwürdigen Eigenschaften des
L. — ein staubfeines trockenes Pulver, das fast keine Asche gibt, das zur Hälfte aus Öl, das man
doch nicht extrahieren konnte, besteht und im Lichte rückstandslos verpufft! — haben den
Chemikern viel zu schaffen gemacht. BERGIUS z. B. nennt es eine «vera cera cruda»; LÉMERY
sagt, es habe viel sal essentiale, NEUMANN, daß die partes resinosae mit den partibus oleosis
«surschagiret» sind. Doch erkannten schon LÉMERY, KÖNIG und NEUMANN, daß wirklich Öl
darin enthalten ist.
Paralleldrogen. Ähnlich wie die Sporen von Lyc. clavatum, die die meisten Pharmacopoeen
ausdrücklich verlangen, können auch die Sporen anderer Lycopodien, die alle tetraëdrisch sind,
aber zum Teil eine andere Skulptur des Exosporiums zeigen, gebraucht werden und werden dort,
wo die Arten häufiger vorkommen, auch ebenso benutzt. — Pharmacop. american. läßt sie auch
zu —. So z. B. die beiden in Norwegen ebenso benutzten Lycopodium complanatum L. (L.
Chamaecyparissias A. BR.). Sporen fast gleich wie bei L. clavat. Breite 28–30 mik. und Lyc.
annotinum L., Netzleisten sehr weitmaschig (Fig. 157, 2), Breite etwa wie bei L. clav. Kleine
Sporangienähren haben: L. Selago L. mit getüpfeltem Exosporium (Fig. 157, 3), Breite 24–33,
meist 27–30 mik. L. inundatum L.: Exosporium mit welligen Leisten. L. alpinum L. und L.
dendroideum MICH. (Nordamerika, MAISCH). Die Sporen von L. phyllanthum haben Tüpfel, die
von L. densum Stacheln. In Deutschland ist nur L. clavatum häufig, in der Schweiz auch L.
Selago, in Skandinavien auch L. complanatum und annotinum (SCHÜBELER), seltener sind in
Deutschland L. annotinum, alpinum, inundatum und complanatum.
Lit. FLÜCKIGER, Pharmakogn. — MAISCH, Jahresb. d. Ph. 1870, 34. — SCHÜBELER,
Pflanzenwelt Norwegens. — Abgebildet sind bei PRITZEL in ENGLER-PRANTL, Pflanzenfam. I, 4,
587 die Sporen von Lycopod. phyllanthum, densum und inundatum.
Fig. 157.
1. Lycopodium clavatum. 2. L.
annotinum. 3. L. Selago.
[Aus Kommetar Svenska Farmak.]
3. Mycino-Membranindrogen.
Früher nahm man gestützt auf die Tatsache, daß sich die in
Kupferoxydammon unlöslichen (FRÉMY) P i l z z e l l m e m b r a n e n (Fungin
BRACONNOT, Metazellulose FRÉMY) nach Behandeln mit Kali durch
Jodschwefelsäure violett färben, an, daß ihre Substanz aus einer
«inkrustierten» Zellulose bestehe, die DE BARY «Pilzzellulose» zu nennen
vorschlug. Ich habe den Komplex der Inkrusten 1888 als M y c i n bezeichnet
(entsprechend dem Lignin und Suberin). Diese Auffassung ist jetzt
verlassen. Nach STAEDELER, WINTERSTEIN, GILSON, WISSELINGH und
WESTER enthalten die Zellmembranen der verschiedensten Pilze C h i t i n ,
eine Substanz (von ODIER 1823 so benannt), die bei den niederen Tieren
weit verbreitet ist und z. B. in den Panzern und Flügeldecken der Insekten
und Crustaceen, in der Haut der Seidenraupe und den Knorpeln der Sepien
einen Hauptbestandteil bildet. Die quantitativen Bestimmungen WESTERS
zeigen jedoch, daß das Chitin in den Pilzzellmembranen noch von anderen
Substanzen begleitet sein muß, denn er fand den Chitingehalt z. B. bei
Secale cornutum zu 5% und bei Hymenomycetenfruchtträgern zu 5–7%.
Zellulose scheint der Begleiter aber nicht zu sein (WESTER). TANRET nennt
ihn Fungose (C6H10O5)6 (?). Die Chitinmengen scheinen übrigens zu
schwanken, denn während GILSON und ESCOMBE nur 0–10%
Glukosaminchlorhydrat aus Secale cornutum erhielten, erhielt IWANOFF 20–
40% davon. Keinesfalls ist die jetzt viel verbreitete Ansicht, daß
Pilzzellmembranen n u r aus Chitin bestehen, richtig. Gefunden wurde Chitin
von WINTERSTEIN und GILSON in Agaricus campestris, Boletus edulis,
Polyporus officinalis u. and. von GILSON und TANRET in Aspergillus,
Bovista, Cantharellus und Claviceps purpurea, von WISSELINGH und
WESTER in zahlreichen anderen Pilzen (und auch einigen Flechten) mit
Ausnahme der Myxomyceten und Bakterien. Neuerdings wurde es aber
auch in Bakterien aufgefunden.
Wir dürfen jetzt annehmen, daß das Chitin und auch noch das bei der
Behandlung mit Kali aus ihm neben Essigsäure hervorgehende C h i t o s a n
(Mycosine GILSON) hochmolekulare, der Stärke und dem Glykogen, deren
Jodreaktion das Chitosan teilt [es wird durch Jod und verd. (1%) H2SO4 tief
violett], analoge P o l y s a c c h a r i d e sind, die aber stickstoffhaltig und am
Stickstoffe acetyliert sind (LEDDERHOSE, FRÄNKEL und KELLY, GILSON,
SUNDWICK, SCHMIEDEBERG). Es kommt also dem Chitin kaum die einfache
Formel C18H30N2O12, vielleicht eher die höhere Formel C60H100N8O38
(SUNDWICK) zu, und auch das Chitosan muß komplizierter als C14H28N2O10
zusammengesetzt sein. Jedenfalls entstehen beim Behandeln der
Pilzzellmembranen mit Salzsäure zunächst mehr oder weniger große
Mengen des von d-Glukose:
abzuleitenden d-Glukosamins:
und schließlich ein C h i t o s e genannter Zucker, den E. FISCHER als hydriertes
Furanderivat auffaßt, und:
Fettsäuren sind bis jetzt aus den Pilzzellmembranen, die übrigens (s.
Mikrochemie) eine sehr verschiedene Zusammensetzung zeigen, nicht
isoliert worden, so daß sie also von den Korkmembranen stark abweichen.
Nach WINTERSTEIN enthalten die Membranen einiger Pilze auch E i w e i ß ;
nach ihm sind vielleicht in ihnen m u c i n ä h n l i c h e S t o f f e i n Ve r b i n d u n g
m i t K o h l e h y d r a t e n enthalten. WINTERSTEIN isolierte aus Boletus edulis und
Polyporus betulinus P a r a d e x t r a n (liefert bei der Hydrolyse
Traubenzucker). Auch IWANOFF nimmt bei Hutpilzen neben Chitin
stickstofffreie Zellmembranstoffe in der Membran an. Alles in allem
betrachtet scheint in der sog. Pilzzellulose ein M i t t e l g l i e d z w i s c h e n d e n
K o h l e h y d r a t e n u n d E i w e i ß s t o f f e n vorzuliegen, in dem besonders
polymere Amidoglukosen eine Rolle spielen.
Über den m i k r o h i s t o c h e m i s c h e n N a c h w e i s des Chitins teilt mir VAN
WISSELINGH (1911) Folgendes mit. «Chitin kann mit großer Schärfe mikrochemisch
nachgewiesen werden. Die zu prüfenden Objekte werden im Ölbade in zugeschmolzenen
Röhrchen auf 160 oder 180° mit konzentrierter Kalilauge erhitzt. Hierdurch wird das Chitin in
Chitosan umgesetzt. Nach Abkühlung werden die Objekte mit absolutem oder mit 95proz.
Alkohol sorgfältig ausgewaschen und in destilliertes Wasser gebracht, worauf hintereinander
Jodjodkalilösung und sehr verdünnte Schwefelsäure (0,5% J und 1% H2SO4) hinzugefügt
werden. Chitinhaltige Zellmembranen und chitinhaltige Teile von Zellmembranen sind dann
schön rotviolett gefärbt. Nach der Erhitzung mit Kalilauge färben chitinhaltige Membranen sich
mit Chlorzinkjod blau. Diese Reaktion ist jedoch weniger scharf als die mit Jod und
Schwefelsäure. Das Auswaschen mit Alkohol dient dazu, um einem Zerfließen der Präparate
vorzubeugen, welches stattfindet, wenn man sie von der Kalilauge unmittelbar ins Wasser
überträgt. Chitosan ist löslich in verdünnter Salzsäure (2½proz.) und in sehr verdünnter
Essigsäure. Mit konzentrierter Kalilauge erhitzte Membranen lösen sich unmittelbar in diesen
verdünnten Säuren, falls sie ausschließlich aus Chitosan bestehen. Chitin leistet einer Erhitzung
in Glycerin auf 300° Widerstand, während viele andere Wandsubstanzen und Bestandteile des
Zellinhalts zersetzt und entfernt werden. Diesem Prozeß kann man die Umsetzung des Chitins in
Chitosan vorhergehen lassen, falls es nötig ist zur Verschärfung der Reaktion andere Substanzen
zu entfernen.»
Lit. LEDDERHOSE, Ber. chem. Ges. 9 (1876), 1200, Zeitschr. phys. Chem. 2 u. 4. —
STÄDELER, Lieb. Ann. 111, 21. — WINTERSTEIN, Zur Kenntn. d. in d. Membr. d. Pilze enth.
Bestandt., Zeitschr. f. phys. Chem. 19, 521 u. 21, 134. Ber. d. chem. Ges. 26, 3098, 27, 3113; 28,
167 u. 1374. Ber. d. Bot. Ges. 11, 441 und 13, 65. — GILSON, Ber. d. chem. Ges. 28, 821. Rech.
chim. sur la membr. cellul. d. champignons, La Cellule 1894 und Bull. soc. chim. 1894. Compt.
rend. 1895. — SUNDWICK, Zeitschr. f. phys. Chem. (1881), 5, 385. — SCHMIEDEBERG, Arch.
exper. Path. 28, 355. — FRÄNKEL und KELLY, Sitzungsb. d. Wien. Akad. 1901. — OFFER, Bioch.
Zeitschr. 1907. — TANRET, Bull. soc. chim. III, 17, 921. — VON WISSELINGH, Mikrochem.
Unters. über d. Zellwände d. Fungi. Zeitschr. f. wiss. Botan. 31, 619. (Dort auch die mikrochem.
Reaktion auf Chitin.) — WESTER, Studien über d. Chitin. Dissert. Bern 1909 (dort weitere
Literatur) und Verbreit. u. Lokalisat. d. Chitins im Tierreiche. Zoolog. Jahrb. 1910. — E. FISCHER
u. TIEMANN, Ber. d. chem. Ges. 27 (1894), 138. — E. FISCHER, Ebenda 35 (1902), 3789, 36
(1903), 24 und 2587. — Weitere Lit. in CZAPEK, Biochemie, RÖHMANN, Biochemie und in
ZELLNER, Chemie d. höh. Pilze.
Fungus igniarius.
Agaricus quercinus praep., Fungus quercus, Fungus s. boletus chirurgorum, Feuerschwamm
(daher igniarius von ignis = Feuer), Wundschwamm, Blutschwamm, Zunder (daher fomentarius
von fomentum = Zunder) — agaric de chêne, amadou (franz.) — surgeons agaric, touchwood,
german tinder (engl.) — vuurzwam (holl.) — esca (ital.) — tapló (ung.).