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Baugewerbe

Transkriptionen zu den Hörtexten

4. Sicherheitsbestimmungen
4A Interview mit einer Bauunternehmerin
A: Das Thema Sicherheit ist sehr wichtig auf einer Baustelle. Welche
Sicherheitsbestimmungen gibt es da?
B: Also grundsätzlich gibt es eine Bauarbeiterschutzverordnung, in der geregelt ist, also von
der Bekleidung bis zum Helm, was die Leute zum tragen haben. Aber auch wie Gerüste
aufgestellt werden. Schutzgerüste kennen sie vielleicht, wenn sie an einer großen Baustelle
vorbeikommen, die für die Passanten eingerichtet werden, dass nicht irgendjemand was auf
den Kopf fallen kann oder so. Wichtig ist auch zum Beispiel das Thema Strom am Bau. Die
brauchen ja Strom auf der Baustelle. Da gibt’s dann ein Bauprovisorium, wo halt Strom
entnommen werden kann, und das natürlich bestens abgesichert sein. Und es herrscht –
ganz wichtig – Alkoholverbot auf der Baustelle.
A: Und halten sich die Leute immer daran, an die Sicherheitsbestimmungen?
B: Prinzipiell ja. Es ist sicher wichtig, dass auch da von der Leitung her darauf geachtet wird,
dass das halt kontrolliert wird und auch wirklich eingehalten wird. Und die Mitarbeiter darauf
hingewiesen werden, wenn sie mal was vergessen haben. Und ansonsten gibt es schon
auch Schulungen und Broschüren von der AUVA zum Beispiel. Für alle Arbeitsbereiche, also
für Erdarbeiten, für Kranarbeiten, Aufzugsarbeiten, Gerüstungen,… die verschiedensten
Bereiche.
A: Vielleicht können Sie noch erklären, was ist die AUVA?
B: Das ist die Allgemeine Unfallversicherungsanstalt. Die hat sich da dem Thema Sicherheit
sehr angenommen und bietet eben auch Schulungen und Broschüren und so weiter an.
A: OK, gut. Vielen Dank für das Gespräch!

5. Eine Frau am Bau


5A Linda Hofer erzählt
A: Sie waren vor einigen Jahren lange Zeit im Baugewerbe tätig. Wie sind sie zu diesem
Beruf gekommen?
B: Ja in meinem Fall war das so, dass sowohl mein Vater, als auch mein Großvater und
noch, also insgesamt sechs Generationen vor mir, waren im Baugewerbe tätig. Und ich bin
da halt ein bisschen erblich vorbelastet. Und so bin ich auch ins Gewerbe gekommen.
Allerdings habe ich selbst keine technische Ausbildung, sondern eine kaufmännische und ich
habe halt das Unternehmen geleitet, war selbstständig als Bauunternehmerin.
A: Und was war an Ihrem Beruf besonders herausfordernd und schwierig?
B: Es ist halt schon so, dass man sich im Grunde ständig weiterbilden müsste, das ist
notwendig, damit man halt die neuesten und verschärften Vorschriften wirklich intus hat. Da
verändert sich sehr viel und das ist auch gut so. Nur da muss man natürlich sehr am Ball
bleiben. Und für mich als Selbstständige war halt schon Vieles was jetzt zum Beispiel
steuerliche Themen angeht oder die Finanzplanung, die Sozialversicherungsregelungen – all
diese Dinge im Hintergrund, die die Arbeiter gar nicht so mitbekommen – das war halt für
mich eher schwierig und zum Teil sehr belastend.
A: Und was hat Ihnen an Ihrem Beruf besonders gut gefallen?
Baugewerbe

B: Ja das Schöne in der Baubranche ist halt schon die Anerkennung der Leistung, also wenn
man was Schönes gebaut hat, restauriert hat, dann kommt das schon zurück. Und man kann
sich auch zum Beispiel über eine schön restaurierte Fassade von einem alten Haus, die
dann in neuem Glanz erstrahlt, selber sehr freuen und das sieht ja auch jeder. Von da her,
hat man halt das Gefühl, man hat einen bleibenden Wert geschaffen, zumindest für einige
Zeit, wenn es gut geht, Jahrzehnte. Und das ist schon ein schönes Gefühl.
A: Gut, vielen Dank für dieses interessante Gespräch!

6. Ein Tag am Bau


6A Ein typischer Tagesablauf
A: Wie sieht ein typischer Tag am Bau aus?
B: Ja üblicherweise ist ein Arbeitstag von 7 bis 17 Uhr. Es geht von Montag bis Freitag so.
Es gibt allerdings im Baugewerbe so eine Regelung, dass jeder zweite Freitag frei ist, das
nennt man dann eine kurze Woche. Dafür wird halt davor lang gearbeitet. Und die Leute
treffen sich entweder schon direkt auf der Baustelle, wenn sie schon vorher eingeteilt worden
sind oder im Baubüro und werden dort eingeteilt. Es ist so, dass, wenn die Arbeiter im Büro
erst eingeteilt werden, dann organisieren sie sich oft noch selber Material, fahren dann mit
ihrem Pritschenwagen üblicherweise zur Baustelle hin und beginnen dort ihre Arbeit. Wer
verteilt die Aufträge? Das macht halt das Baubüro, also der Baumeister oder halt der, der
das koordiniert, irgendwelche Ingenieure. Und was gibt es noch zu sagen: Ja es ist oft am
Bau, da ist man oft dem Wetter ausgesetzt. Also da kann es passieren, dass wenn eine
Baustelle im Freien ist, dass es auch bei Schlechtwetter gar nichts zu tun gibt. Dann werden
die Leute nach Hause geschickt. Dafür gibt es halt auch eine ganz bestimmte Regelung in
der Baubranche, über die sogenannte BUAK. BUAK steht für Bauarbeiter-Urlaubs und
Abfertigungskasse. Da zahlen die Bauunternehmer ein und für den Fall, dass eben
Schlechtwettertage sind, wird aus diesem Geld dann das Gehalt bezahlt, der Lohn.
A: Und welche Berufe sind am Bau vertreten und wie setzt sich ein Team zusammen?
B: Ja also am Bau spricht man üblicherweise von Partien, Arbeitspartien. Da ist ein
Vorarbeiter, dann Maurer, Helfer und je nachdem auch noch Leute mit speziellen
Fachkenntnissen, wie zum Beispiel Fassader. Und wie gesagt die Einteilung passiert ja
üblicherweise über das Baubüro, über den Baumeister. Der setzt ja auch die Teams
zusammen. Aber die bleiben dann, wenn es möglich ist gleich. So können sich die Arbeiter
auch untereinander gut auf aufeinander abstimmen und die lernen dann mit der Zeit, wer
kann was besonders gut und wen teilt man dann vor Ort zum Semmerl holen ein (lacht). So
halt.
A: Ok. Und wie geht es nach der Einteilung und den Arbeitsaufträgen weiter?
B: Ja, also entweder müssen die Bauarbeiter selber noch zum Baustoffhändler fahren und
Material besorgen oder sie fahren auf den Lagerplatz und holen sich von dort was sie
brauchen. Idealerweise haben sie das Material schon mit oder sind auf der Baustelle schon
gut ausgerüstet damit. Ansonsten fährt halt auch irgendjemand anders und bringt die
Sachen, die sie brauchen. Ja, die Leute gehen auf die Baustelle, die wissen an sich was sie
zu tun haben, weil sie eingewiesen werden durch die Ingenieure oder Baumeister. Und unter
der Anleitung vom Vorarbeiter wird dann gearbeitet. Zwischendurch kommt natürlich auch
jemand zur Kontrolle – eben der Baumeister – und schaut ob eh alles so läuft, wie es laufen
soll. Wenn Probleme auftauchen, melden sich die Mitarbeiter. Also bei mir war das so, dass
alle mit einem Handy ausgerüstet waren. Da haben wir dann auch sehr rasch dazu gelernt,
dass man stoßfeste Geräte und gut staubgeschützt natürlich, weil es am Bau viel Staub gibt
und Schmutz. Ja.
A: Jetzt die letzte Frage: Wie sieht der Tagesabschluss aus? Also wann ist dieser und wer
macht da was?
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B: Ja, also am Ende vom Tag wird aufgeräumt, die Baustelle soweit sauber hinterlassen.
Überhaupt wenn eine Baustelle fertig ist, wird sie besenrein gemacht. Ganz wichtig ist der
Bautagesbericht, den hat der Polier oder auch Vorarbeiter zu schreiben. Darin wird halt
erfasst, was an dem Tag gearbeitet wurde, wer dort gearbeitet hat, welches Material und wie
viel verwendet wurde, die Ausmaße werden aufgenommen, wenn besondere Vorkommnisse
waren. Aber es muss auch erfasst werden, eben wie das Wetter war und welche Temperatur
an dem Tag war.
A: Gut. Vielen Dank für diese Informationen!

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