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ENGLISCHE LITERATUR "THE CARD CLASSICS OF KEN KRENZEL’ von HARRY LORAYNE Harry Lorayne, der Autor vieler hervorragender Werke iber Ker tennagie und thenotechnik, ist der Verfasser dieses Buches Uber die Kartemagi.e von KEN KRENWZEL, einen Kartetkiinstler von Reng und amen. Harry sagt selbst, deB er dieses Buch nur aus einen Grund geschrieben hat... weil er die Vorfutrungen dieses unterhal sanen Katerials vidle Jahre lang sah und daher weil, wie gut die geschilderten Effekte, Routinen und Tdeen sind. Tieses Werk ist nicht fiir den Anféngor bestinnt... doch fortgeschrittene Kartennagier werden ihre vahre Freude an don Inhalt haben. Ganz gleich, vas Sie suchen, ob neue, raffinierte Grifftechniken oder virkungsvolle Tricks, Sie koanen auf Ihre Rechnung. 254 Seiten, Foraat 15 x 23 ce, 249 TLL. von RICHARD KAUFMAN Preis (o.Porto) OK 65,-= "APOCALYPSE’ nennt sich elit neves Magazin von HARRY LORAYRE und RICHARD KAUFMAN. Sein Schverpunkt Liegt auf Close-up Zaube= ref (Kanten-, Mikro-, Mental und Salomagie) von einer Qualitat, we sie vohl noch nie in einer Zauberzeit- schrift geboten wurde! In den bisher erschienenen sieber Heften finden sich Autoren wie PAUL HARRIS, DAVID ROTH, DEREK DINGLE, KEN KRENZEL, SLYDINI, JON RACHERBAUNER, FRANK GARCTA, ORO. JOHN HAMMAN, PHIL GOLOSTETN, HERB ZARRON, und natirlich HARRY LORAYRE selbst. Jedes Heft hat 12 Seiten Unfang, die Erscheimunsveise ist ronatlich. Die bisher erschienenen sieben Hefte licgen bei uns auf Abruf bereit, d.h., Sie erhalten sie sofort nach Eine gang Ihrer Bestellung, so daB Sie bei uns diese Zeitschrift noch konplett beziehen kénnen. Ooch stehen insge~ sant nur noch 15 Sétze zur Vorfigung. hrlich 1M Seiten Unfang, viele DL. Preis des Abos ON 65,0 Foreat 21 x 28 on, "THE GREAT ILLUSIONS OF MAGIC’ von BYRON G, WELS Das vot) unfangreichs te und beste Wark dbar GROSSILLUSIONEN, das bisher erschienen ist. Es bestehi aus ZNEI BANOEN - dar eine enthalt 508 Seiten Text, der andere die ausfal tbaren Oetsibaupline nit Mafangaben aller be= schriebenen Tlusionen. U, a. warden folgende Ilusionen genau eridart: Die Fluchthiste, die Asrah Schuebende Oane, des Teufels Foltar- kanner, Larsens Dane obne Nits, die Flucht aus den FaB, Oie SpinnenniidcheniLlusion, die Schwerterkiste, Zer- sigte Dano, der Spukraun, dic Zenith Nasserspringbrunnen unner, Reinkarnation, Fever uad Wasser Illusion, der Traun des Malers, die Kreissigen Illusion, die elastische Dane, dar Phantonkitic, der Buddha Tempel, die neue Verbrennungsillusion, 8litzerscheinung, Puppenhaus, wo ist die Uano?, Besenschvebeillusion, die verbesserte Vanpirillusion, Geistergenilde, die Kopfauillotine, die Yorrit Kifig Illusion, Nignonillusion, die Prinzessin von Theben, Geistershow, die Kristallkiste, u.s.¥., u.s.¥., insgesant 107 Tlusionen Band I: 308 Seiten Text, Fornat 21 x 28 en, 107 TIL. Band 2: 109 ausfaltbare Gauplane, Fornat (ausgefaltet) 28 x 41 cw Preis (n.Porto) OM 123,50 "THE DOC AND HIS DECK’ von JACOB TAUB in Buch, das eine Lang bestehende Licke ausfillt. Denn wihrend es Unmengen von Werken fir den Kartenanfanger und den bereits fortgeschrittenen Kartennagier gibt, gibt es fast keine Werke fir den Magier, der var Uber das Anfingerstadiun in der Kartennagie hinaus ist, aber noch nicht zu den Eaperten zahlt. Kenn Sie zu dieser Gruppe von Zauberenn zihlen, dann gibt es kaun einen besseren Lehrer als Or. Taub, der Sie in klaren Warten und in einen stufenférnigen Aufbau wichtige Griffe und unterhaltsane Routinen Lebré, 151 Seiten, Fornet 22 x 29 en, 340 DIL. Preis (0.Porto) ON 38,-+ INHALTSVERZE I CHNIS INTERMAGIC, V, JAHRGANG HEFT 2, JULI 1978 GENE ANDERSON Der Teilzeit - Profi FRED LOWE Die Wahrheitsmaschine HARRY BARON Plumps. ERIC C, LEWIS Verjiingungskur HARRY LORAYNE Rot - Schwarz Fantasie WILL DEXTER Forcieren FRANK GARCIA Meine Lieblingsseilroutine DR. JACOB DALEY Der Salz Trick RUDOLF BRAUNMULLER Plauderstunde 44 47 49 50 54 60 66 69 n INTERMAGIC erscheint vierteljahrlich. Verleger und Her- ausgeber: R. BRAUNMULLER & G. PUCHINGER, ZAUBER-ZENTRALE MUNCHEN, Camerloherstr. 72, D-8000 Miinchen 21, Tel. 089- 566472. Bezugspreis: Jahrlich DM 24,--, Nachdruck nur mit schriftlicher Genehmigung des Heraus- gebers. 43 einzeln DM 10,-. DER TEILZEIT - PROFI yon GENE ANDERSON (Ubersetzt aus 'Genii', Jhg. 41, Heft 6, Juni 1977). Der Ausdruck ‘Amateur Magier' ist unter Hobby Zauberern nicht un- umstritten, nicht weil sie sich selbst als irgendetwas anderes be- trachten, sondern weil dem Wort ‘Amateur’ - wenn auch oft unberech- tigterweise - das Image des 'Ungeschickten' anhaftet. Der Ausdruck ‘Halbprofi' deutet auf ahnliche Weise an, da8 man etwas geringeres ist, als ein Profi. Entsprechend meiner Definition ist der Ktinstler, der eine Vorfiih- rung von professionellen Kaliber gibt, ein Profi. Und wenn er sei- nen Lebensunterhalt mit Mitteln bestreitet, die er mit Hilfe von Tatigkeiten verdient, die er zusdtzlich zur Zauberei ausiibt, so ist er ein 'Teilzeit-Profi'. Diese Xnderung der Bezeichnung 'Halbprofi’ ist nicht nur Wortspielerei - sie bezieht sich auf die persénliche Einstellung zu diesem Thema. Vor langer Zeit habe ich bereits festgestellt, da8 man, wenn man umsonst auftritt, recht herablassend behandelt wird, dagegen gros- sem Respekt begegnet, wenn man eine Gage verlangt. Dariiber hinaus tragen sie einem sogar den Koffer, wenn man eine hohe Gage verlangt! Mein Tisch ist ganz schén schwer, also... Wenn auch eine professionelle Gage eine professionelle Behandlung erfordert, so erfordert sie ebenso eine professionelle Darbietung. Der Ubergang vom 'tatkraftigen Amateur’ zum 'Teilzeit-Profi' ver- lauft weder in kurzer Zeit, noch ist er leicht, doch ist er auch weder eine nicht zu bewdltigende Aufgabe noch unmdglich. Der Grundsatz fiir jeden Teilzeit-Profi ist, da8 nur eine Sache bei seinen kiinftigen Auftritten von Bedeutung ist, n&mlich, da8 er auf der BUhne sehr gut sein mu8. Auf welche Weise er dieses Ziel er- reicht, spielt keine Rolle, solange er es erreicht. Der Teilzeit-Profi mu8 sich auch einiger wesentlicher Nachteile dem Vollprofi gegentiber bewu8t sein. Imallgemeinen ist sein Vortrag nicht so glattziingig, sein Timing nie so exakt und seine Trickhand- lungen nie so abgeschliffen, wie die eines Vollprofis. Wie wire es auch tiberhaupt méglich, da8 er z.B. den '3: 1 Seiltrick' so vol- lendet bringt, wie ein Vollprofi, der dieses Kunststiick jede Woche dutzende von Malen vorfihrt? Die Antwort lautet, da8 er es wahr- scheinlich nicht kann und die hieraus ungliicklicherweise zu ziehen- de Schlu8folgerung ist, da8 er es am besten auch gar nicht versu- chen sollte. Wenigstens 90% aller Magier fithren die gleichen 10% Prozent an Zau- bertricks vor. Die heutigen Zuschauer sind weitaus aufgeklarter, als wir gerne glauben mdchten. Durch das Fernsehen sind selbst die Leute aus Hinterdupfing mit den Effekten der meisten Standarttricks vertraut. Fuhrt man diese Effekte vor, beraubt man sich vielleicht seines Hauptvorteils - das tberraschungselement. Schuld daran, da® so viele Magier die gleichen Tricks vorfihren, mag zum Teil sein, daB diese Effekte auSergewShnlich praktisch sind. Wenn sie die Zuschauer jedoch schon frither gesehen haben, sind sie vielleicht nicht ganz so kommerziell, wie sie einmal waren. 44 Den Praktiker interessiert vor allem, wieviel Mihe es bedeutet, eine Vorstellung vorzubereiten. Jedoch haben praktische Uber legun- gen nichts mit kommerziellen Gedanken zu tun - die Zuschauer wissen weder, noch interessiert es sie, welche Vorbereitungen eine Darbie- tung verlangt. Ob die Préparation eines Tricks zehn Sekunden oder zehn Stunden erfordert, ist fir seinen Unterhaltungswert bedeutungs- los. Und das ist genau der Punkt, wo der Teilzeit-Profi sich einen Vorteil verschaffen kann. Der Vollprofi, mit seinen vielen Auftritten und der begrenzten Zeit, die ihm fiir seine Vorbereitungen zur Verftigung steht, mu8 sich da- rauf konzentrieren, die praktischsten Kunststiicke zu verwenden, die er finden kann. Der Teilzeit-Profi, dem mehr Zeit zur Vorbereitung seiner Auftritte zur Verfiigung steht, kann praktische Uberlegungen den kommerziellen hintan stellen. Es existieren buchstablich hun- derte von Effekten, die danach schreien, vorgefihrt zu werden - auBergewohnlich gute Kunststiicke, die sehr selten, wenn iiberhaupt, von der Mehrzahl der Laienzuschauer je gesehen wurden. Sie liegen in Magazinen und Blichern begraben, Manche sind nicht sehr praktisch, doch hat dies nur eine persénliche Bedeutung. 'Kommerziell' hat da- gegen eine universelle Bedeutung: Kommerziell heist, daS die Leute Geld zahlen, um Sie wieder zu sehen. Die kommerziellen Voraussetzungen sind gleich, unabhangig vom pro- fessionellen Status des Vorftihrenden: Die Schau mus unterhaltsam sein - Punkt. Das Uberdenken und die Neubewertung der eigenen An- spriiche an das Praktische kann Ihnen die Tir zu einem Bereich der Unterhaltungskunst 8ffnen, der sowohl frei von Amateuren wie auch von Profis ist. Natiirlich ist die Auswahl der Tricks nur der Beginn. Aus den Tricks mu8 eine Routine geformt werden. Wiederum mag es von Vorteil sein, mit den Gedanken etwas weiter zu schweifen, diesmal in Bezug auf eines der bekanntesten Sprichwérter der Zauberkunst: "Ein Magier ist ein Schauspieler, der die Rolle eines Magiers Merecetz ey - Robert Houdin - Wenn in dieser Behauptung Wahrheit steckt, dann sollte der 'Méchte- gern-Magier' damit beginnen festzustellen, was zum Handwerkszeug des Schauspielers gehért. Zuerst lernt der Schauspieler sein Skriptum auswendig. Wo ist das Skriptum des Zauberkiinstlers? Ja, wo! Die meisten magi- schen Aspiranten sind mit ihren Gedanken so sehr in die Mechankiken ihrer Tricks vertieft, daB ihnen gar nicht bewu8t ist, da8 es so etwas wie ein Skriptum gibt, noch viel weniger, da8 es einfach zu unserer Kunst gehért. Das Skriptum ist von gréster Wichtigkeit. Da sich jedoch die meisten Teilzeit-Profis nicht leisten kénnen, einen Skriptschreiber zu en- gagieren, missen sie es selbst tun. Also mu8 unser vorerwahntes Sprichwort lauten: Ein Magier ist ein STUCKESCHREIBER und ein Schau- spieler, der die Rolle eines Magiers darstellt. Offensichtlich kann man diese Gedanken noch weiter ausspinnen und Regisseur, Musikarrangeur und die unzdhligen anderen Aufgaben mit einschlieBen, die der Teilzeit-Profi austiben mug. Der eigentliche Punkt, auf den es ankommt, ist jedoch einfach: Der Teilzeit-Profi mus alle Aspekte erkennen’und vollbringen, die fllr eine professio- nelle Darbietung wichtig sind. . : este Und an erster Stelle steht das skriptum! 45 Manche Autoren geben den Rat, alle Vortrags- und Witzbiicher, die Sie besitzen, wegzuwerfen. Dieser Rat ist schlecht! Sammeln Sie aus ihnen die Goldkérnchen auf, schreiben Sie jede Sache, die Sie vielleicht verwenden kénnen, auf eine extra Indexkarte und sortieren Sie die Karten nach einem bestimmten System. Und heben Sie auch die Bicher auf. Beim Verfassen eines Skriptums, wie bei allen anderen Dingen, ist das Schwierigste am Beginn der Beginn. Zimmern Sie fiir Ihre Num- mer den besten Vortrag zusammen, der mdglich ist (selbst wenn es ein 'fertig beschriebener Vortrag' ist) und ersetzen Sie ihn dann mit etwas besserem, sobald Sie dazu in der Lage sind. Wenn Ihnen Ihr Skriptum als einigermafen kompakt erscheint, rezi- tieren Sie es vor einem Tonbandgerdt. Eine Tonbandaufnahme ent— hilt erbarmungslos tote Pausen und vergessene Vortragssplitter. Es ist ein absolutes Mu8, sowohl vor wie waihrend einer Schau. Be- vor Sie das erste Mal auftreten, unterziehen Sie das Skriptum hof- fentlich verschiedenen Anderungen und Streichungen und auf Grund Ihrer Vorfihyerfahrungen weiterer fiinf oder sechs Anderungen. Ge- nauso sollte es sein! Trotz all dieser Voraussetzungen und Vorbereitungen bleibt die Ma- gie eine Bithnenkunst und die einzige Art, die es gibt um festzu- stellen, ob etwas beim Publikum ankommt, ist, es vor Publikum vor- zuftihren. Ein Tonbandgeraét, das hilft, solche Begegnungen mit den Zuschauern ins Gedachtnis zurtickzurufen, kann unwahrscheinlich in- formativ sein. Will man solche Tonaufnahmen maximal ausschlachten, mu8 man sie mit System auswerten. Von wesentlichem Informationswert ist die Dauer der Zeit, weil keine andere Datenquelle so genau die Starken und Schwichen aufzeigt. Hierzu ist eine Stoppuhr von grofem Wert (wenn nicht sogar eine Notwendigkeit), da man mit ihr die Vorfiihr- dauer individueller Effekte messen kann und gleichzeitig die Dauer der gesamten Schau. Beim ersten Abspielen des Bandes muf man sich ganz dem Timing wid- men. Ein Schlisselkriterium ist die 'unerkldrbare Zeit'. Das ist der Unterschied zwischen der Gesamtdauer der Schau (die Thre Uhr anzeigt) und der Dauer der Einzeleffekte (die Thnen die Stoppuhr angibt). Solche ‘unerklarlichen Zéeiten' entstehen z.B. beim Suchen nach irgendwelchen Gegenstdnden oder beim Beiseitelegen eines Tricks. Wenn diese Zeiten nicht unterhaltsam sind (und dies ist meistens der Fall)mu8 man sie als 'tote Zeit' bezeichnen. Wenn es vielleicht auch nicht mdglich ist, simtliche ‘unerkldrlichen Zei- ten' zu eliminieren, hilft doch das Wissen um ihre Existenz, damit man die Routine und den Vortrag so ungestaltet, daS mdglichst viel Zeit ‘erklarlich’ ist. Wenn Sie Ihren eigenen Auftritten gegentiber selbstkritisch genug sind, werden Sie zweifellos mit der Vorfthrung zumindest eines Ef- fekts in Ihrer Nummer unzufrieden sein. Aber je Sfter man sein Tonband ablaufen 148t, desto lauter klingt der Applaus. Vergessen Sie daher nie, da8 das Erinnerungsvermdgen desjenigen, der den Bei- fall entgegennimmt, bei weitem das Erinnerungsvermégen derer tiber- steigt, die Beifall spenden. Nachdem Sie sich Thr Tonband angehért haben (wenigstens dreimal ist empfehlenswert), schreiben Sie Thre eigenen Kommentare Uber die Schau auf, um diese zu verbessern. In einer fertigen, abge~ schlossenen Darbietung sind fast alle wirkungsvollen Sitze und Gags 46 ein direktes Ergebnis solcher Analysen und Skriptdnderungen. Nach der Auswertung haben die meisten Tonbandaufnahmen ihren Zweck erftillt und kénnen geléscht werden. Doch sollte man eine oder zwei Aufnahmen eines jeden Tricks speichern. Solche Bander sind als ‘Ged&chtnisauffrischer' vor einem Auftritt unbezahlbar, weil sie in einem sofort wieder das Wissen um das richtige Timing, Tempo und Art des Verkaufs wachrufen, auf dem der letzte Erfolg beruhte. Durch diese Methode bleiben die Pausen zwischen den Auftritten fast ohne Wirkung auf den Teilzeit-Profi und er beh< sein Material fest im Griff. ‘Dieses 'Tonband-Speichersystem' ist ein dynamisches System und mug immer die zuletzt entwickelte Version einer jeden Routine enthalten. Alles zusammengenommen mu8 der Teilzeit-Profi viele und verschiede- ne Aufgaben meistern, doch ist der Lohn mehr als entsprechend. Der von mir geschilderte Weg mag zwar vorwiegend methodischer Art sein - meine Botschaft jedoch ist missionarischer Natur: Sein auch Sie ein Teilzeit-Profi! DIE WAHRHETTSMASCHINE von. FRED LOWE (Ubersetzt aus ‘Pallbearers Review', Jhg.1, Heft 9, Juli 1966). Ohne Zweifel werden manche meiner Leser jetzt ihre Geisterglocke abstauben, wenn sie folgende Routine lesen. Sie hat den Vorteil, ein 'Ein-Mann' Effekt zu sein, und die Art der Présentation hat nichts mehr mit der abgedroschenen Thematik friherer Vorfthrungen zu tun. Ich verwende ein Kérperldutwerk mit sehr lautem Glockenschlag, da diese Methode dem Vorftthrenden véllige Handlungsfreiheit gibt und man fast jede Art von sichtbarer Glocke fiir die Routine nehmen kann. Am raffiniertesten ist natiirlich eine elektronisch kontrollierte Glocke. Doch sind solche technischen Wunder leider schon so sehr bekannt, da8 die Nachteile vielleicht die Vorteile Uberwiegen. Angenommen, da8 Sie ein Kérperldutwerk verwenden, brauchen Sie sich nicht zu bemithen, da8 der Ton der Kérperglocke genauso klingt, wie der Ton der sichtbaren Glocke. Nicht nur ist dies keine leichte Aufgabe (selbst wenn man die Glocken direkt vor der Vorfithrung auf- einander abstimmt, kann sich der Klang innerhalb von wenigen Minu- ten schon wieder verdndern), es ist auch vollkommen tiberfltissig. Die sichtbare Glocke sollte tiberhaupt nicht zum Erklingen gebracht werden. Wenn Sie zeigen, wie die Glocke funktioniert, geben Sie nur vor, da8 die sichtbare Glocke erklingt, wihrend es tatsdchlich die verborgene ist. Dieser Faktor, plus einer Vorfihrposition, bei der die Seite des Kérpers, wo die verborgene Glocke ist, auf den Tisch zuweist, auf dem die sichtbare Glocke steht, gestattet einem, in iberraschend gro8er Nahe der Zuschauer zu arbeiten. Es ist wichtig, wie Sie das Kunststiick zu Beginn bei den Zuschauern 47 aufbauen. Ich bezeichne die Glocke als 'Wahrheitsmaschine' anstatt 'Liigendetektor', weil die Prasentation so gestaltet ist, da8 der assistrierende Zuschauer im Verlauf der Routine gezwungen wird, die Wahrheit zu sagen, Fir die Routine bendtigt man nur eine Geister- glocke und ein Kartenspiel. "Dies ist," sagt der Vorfithrende, "die sagenhafte Wahrheitsmaschi- ne, entwickelt von den Erforschern der Grenzgebiete unserer Wissen- schaften. Wenn Sie sich im Empfangsbereich dieses merkwiirdigen In- strumentes befinden, werden Ihre Gedankenstréme von einer empfind- lichen Gehirnstromantenne aufgefangen und von einem Kathometerum- wandler in Wahrheit- und Liigenwellen geteilt. Ubrigens, kennt sich hier irgendjemand mit Elektronik aus? Sie, mein Herr? Dann bleiben Sie bitte sitzen und ktimmern Sie sich um Ihre eigenen Angelegenhei- ten, denn fiir Skeptiker habe ich nichts tibrig "Lassen Sie uns das Instrument testen, Eine Wahrheitswelle geht ein- fach hindurch, aber eine Liigenwelle bringt die Glocke zum klingen. Ich werde jetzt eine offensichtliche Ltige aussprechen- ich bin Brigitte Bardot." Die Glocke ldutet. "Spreche ich aber die Wahrheit, ertént die Glocke nicht. Z. B. bin ich, wie Sie ja alle wissen, der gréste Zaubérkiinstler der Welt." Die Glocke ertént, so da8 die Zu- schauer den Vorfiihrenden mehr oder weniger auslachen. "Gut, testen wir eine andere Person - wie ware es mit Ihnen?" Las- sen Sie den Zuschauer neben sich Aufstellung nehmen, jedoch so, da Thr Kérper zwischen ihm und dem Tisch ist. "Guten Abend, mein Herr. Unterhalten Sie sich gut?" Die Glocke ertént, wahrend der Vorfiih- rende l&chelt und bejahend mit dem Kopf nickt - warten Sie nicht auf die Antwort des Zuschauers. Wenn die Gesellschaft gemischt ist, kénnen Sie an dieser Stelle noch viele zusdtzliche Gags (wie "sind Sie glticklich verheiratet?") einbauen. Sind Sie ein guter Schwindler? - Sie brauchen nicht zu antworten. Hier ist ein Kartenspiel. Bitte mischen Sie die Karten. Ich hoffe, das Sie mich nicht hereinlegen wollen!" Die Glocke ertént. Der Zuschauer zeigt den anderen Zuschauern die gewihlte Karte. Wenn die Karte in das Spiel zurtickkommt, bringt sie der Magier nach un- ten und wirft hedmlich einen Blick auf ihre Bildseite. Nehmen wir an, da8 die gewihlte Karte die Herz 8 ist. "So, mein Herr, nun werden wir die Wahrheitsmaschine testen. Sie dirfen luigen, wann Sie wollen. Hatten Sie eine rote oder schwarze Karte?" Falls der Zuschauer "rot" sagt, schweigt die Glocke. Der Vorfithrende wirft einen Blick auf die Glocke und sagt, "Sie haben die Wahrheit gesagt ~ buchstabieren wir das Wort rot.” Dann legt er fiir jeden Buchstaben eine Karte auf den Tisch. "Falls Ihre Karte rot war - und die Maschine hat diese Aussage be- stdtigt - mu8 es eine Herz oder Karo Karte sein." Der Zuschauer antwortet "Karo" und die Glocke ertént. "Jetzt haben Sie aber gelogen - Sie haben eine Herz Karte, oder nicht?" Nachdem der Zuschauer dies zugegeben hat, buchstabiert der Vorfiihrende 'Herz'. Die nachsten Fragen lauten: "Bild- oder Zahlenkarte?" und "Gerade oder ungerade?". Da Sie wissen, da8 es eine gerade Karte ist, fra~ gen Sie ihn, ob es eine Zwei war. Er sagt ja, so da8 die Glocke wieder ertént. "Sie hitten mit NEIN antworten missen," sagt der Vorfiihrende und buchstabiert das Wort ‘nein'. Machen Sie so weiter, bis Sie bei der 'Acht' anlangen. "Die Acht! Ihre Karte mu8 Herz Acht sein." Hierbei bringt der Vorfithrende unbemerkt die Herz Acht 48 von der Bildseite auf die Rlckseite des Spiels. "Die Wahrheit ist oft noch erstaunlicher als die Welt der Phantasie, denn wenn man die wahren Antworten buchstabiert, liegt Ihre Karte als nichste oben auf dem Spiel." Halten Sie das Spiel empor, ergreifen Sie die oberste Karte, drehen Sie sie langsam um und zeigen sie vor. PLUMPS von HARRY BARON (Ubersetzt aus 'Magic Info', Jhg. 3, Heft 9, September 1977). Hier habén wir einen faszinierenden Close-up Effekt: Einige Miinzen durchdringen eine Stahlscheibe. EFFEKT: Ein kleines, rdhrenfdrmiges Glasgefa8 wird vorgezeigt und mit einer undurchsichtigen Réhre bedeckt. Eine Metallscheibe wird wie ein Deckel auf die 6ffnung des GlasgefaBes gelegt. Auf diese Schei- be kommen einige Miinzen, dann wird die undurchsichtige Réhre hoch- gehoben, so da8 die Zuschauer in die untere Halfte des Gefa Ses blicken kénnen. Das GefaS wird etwas um seine Achse gedreht, worauf- hin die Miinzen scheinbar die Metallscheibe durchdringen und in das Gefa8 fallen. ZUBEHO Ein réhrenférmiges Glasgefa8, das einen festen, etwas gewichtigen Boden hat. Eine Metallscheibe mit einemkleinen Loch und schlies- lich eine undurchsichtige Réhre. METHODE UND PRASENTATION: Zu Beginn geben Sie alle Gegenstande zum Un- tersuchen. Legen Sie die Metallscheibe auf das Glasgefa® und dann zwei geliehene Min- “hatte zen auf die Metallscheibe. Heben Sie die un- durchsichtige Ruhre ca. zur Halfte empor, so dag die Zuschauer den unteres Teil des Glas- gefaBes sehen kénnen. Hierbei klemmen Sie die Metallscheibe im Innern der Réhre ein (durch Druck der Finger von aufen) und neh- men so Scheibe und Miinzen mit nach oben - qd) s. Bild 1. Drehen Sie das Glasgef’s etwas um seine Ach- se und geben Sie gleichzeitig die Metall- scheibe frei, die sich um ihre Achse drehen = -"Minzen 49 _kroreifen Sie die Rohre wird, so da8 die Min- zén nach unten in das Glasgefa8 fall -s. Bild 2. Die Metall- scheibe selbst landet wieder in ihrer alten Position auf der bff- huhg des Glasgefases. Det Zuschauer sieht und hdrt, wie die Minzen in das Gefa8 fallen. Lassen Sie die Réhre nach unten sinken und man sieht, daB die Scheibe noch im- mer an ihrem Platz liegt. Achten Sie darauf, da8 der Zuschauer nicht von oben in die Réhre hinein- blicken kann, wenn Sie sie mit der Scheibe und den Miinzen émporheben. Im Grunde genommen kommt es nur darauf an, daB die Zuschauer nicht mitbekommen, da8 Sie die Metallscheibe em- porheben, und eine Méglichkeit, um dies zu verhindern ist, daS Sie Thre Hand wie auf Bild 3 tiber die Réhre legen, wenn Sie sie hoch- heben. VERJONGUNGSKUR von ERIC C. LEWIS (Ubersetzt aus ‘Abracadabra’, Jhg. 45, Heft 1166, Juni 1968). Bei einem fliichtigen Blick auf diesen Artikel, wird ihn der Leser wahrscheinlich als leichtgewichtigen Textfiiller betrachten und sa~ gen, "was mag denn schon an der Miinze im Wollknduel neu sein?" Dieser Ansicht pflichte ich bei; der Effekt ist nicht neu. Er ist ein Klassiker, aber einer, der meiner Erfahrung nach nur selten gebracht wird, wahrscheinlich, weil viele es als zu mithevoll an- sehen, die notwendigen Prdparationen zu treffen, und weil der Trick als etwas langatmig gilt. Aber mit der Bezeichnung ‘Leicht- gewicht' stimme ich nicht iberein, denn ein klassisches Kunststtick zu sein bedeutet, da8 es den Test der Zeit tiberstanden hat und sich stets als wirkungsvoll erwies. Auch ich vermied den Effekt aus obigen Grtinden und beraubte damit mein Repertoire eines starken Tricks, bis ich ihn vor einigen Jah- ren 'nochmals unter die Lupe nahm' und nach einigem Experimentie~ ren und laufenden Auftritten die Routine so abschliff, da8 ihre Vorftihrung zum wahren Vergniigen wurde. Jetzt ist der Effekt etwas, auf das ich stolz bin und das alle Ingredienzen echten, magischen Geschehens ins sich birgt, die bei so vielen modernen Effekten fehlen. AuSerdem wirkt das Kunststtick auf jede Art von Publikum 50 verbliiffend, ob es sich nun um Erwachsene oder Kinder handelt. Nachdem ich einige meiner magischen Freunde dazu tiberredete, ein- mal diese Routine auszuprobieren, waren auch sie von ihr begei- stert, und wenn mir dies auch bei Ihnen gelingt, wird dieser Ar- tikel nicht nur ein 'Textfiiller' sein, sondern einen doch irgend- wo wertvollen Beitrag darstellen. Wenn Sie die Beschreibung genau lesen und auf die verschiedenen Raffinessen und Techniken achten, sind Sie im Besitz einer Routine, die Sie reguldr verwenden kén- nen und das alles fiir eine Investition von vielleicht 10 Mark. Der Effekt folgt insofern der klassischen Version, indem eine ge- kennzeichnete Minze verschwindet und im Innern eines Wollknduels erscheint - doch wird hierbei keine Zeit verschwendet und man kann die Tatsache herausstellen, da8 sich das Wollknduel bereits in den Handen des Zuschauers befindet, wahrend die markierte Miinze noch zu sehen ist, und da8 der Vorfiihrende niemals mehr das Wollknauel beriihrt, nachdem die Miinze verschwunden ist. Zumindest, wenn wir ehrlich sind, ist das der Eindruck, den die Zuschauer gewinnen. Wenn ich diese Routine bei meinen Seminaren brachte, erzeugte das Vorzeigen'der 'Laderéhre' immer spontanes Gel&chter. Der Grund hierfir war wohl, daB meine Lade- réhre von recht klobiger Art ist und eine grofe, trichterférmige 6ff- nung besitzt, Sie kénnen die Minze buchstblich in die Laderdhre wer- fen, doch ist die GréBe ohne Bedeu- tung, weil die Réhre im Verlauf der Vorflhrung immer verdeckt ist und problemlos beiseitegebracht wird. Bild 1 zeigt meine Laderdhre und ich empfehle Ihnen, sich mehrere dieser Laderdhren anzufertigen. Die Fiat Seiten der Réhre werden aus Holz ausgeschnitten - Balsaholz ist ide- al, weil Sie es mit einem scharfen Messer zerschneiden kénnen- die Form der Seiten zeigt die schraffierte Fldche an. Auf die Seiten- kanten werden dann Kartonstreifen geklebt, so da8 eine flache Rhre mit einer grofen Offnung entsteht. Das fertige Produkt wird mit mittelbrauner, holzartig gefaserter Klebefolie tberzogen, de- ren Farbe der Farbe der verwandten Tite miglichst ahnlich ist. Man kann aber auch das Papier, aus dem die Tiite besteht, aufkle- ben, so da8 der Farbton ganz genau tbereinstimmt. Laderdhre und tui, Ferner bendtigen Sie ein Etui zur Aufnahme der Miinze. Ich verwen- de eine kleine Plastikschachtel, die ich mit Schaumgummi ausge- legt habe, damit die Miinze nicht klappert. Wenn Sie oft auftreten, rentiert es sich, 2wei oder drei Schachteln zu haben. Wenn Sie das Wollknduel praparieren, wird das schmale Ende der La- derdhre in die Etuidffnung eingefiihrt und das Etui mit Gummiringen umspannt. Dann, nachdem Sie den dicksten Wollteppichfaden gekauft haben, den Sie bekommen kénnen, wickeln Sie diesen systematisch um das Etui und den unteren Teil der Laderdhre, bis ein rundes Wollknauel entsteht, das das Etui vollkommen umhiillt. Legen Sie das Wollknauel in eine kleine Papiertiite, drehen Sie die 6ffnung der Tite um den Teil der Laderdhre zusammen, der aus dem Wollknau- el herausragt, und binden Sie die Tiitendffnung mit einem Band, das Sie verknoten und zu einer Schleife binden, zusammen. Die 6ffnung der Tiite wird auseinandergedriickt, jedoch so, da8 die Laderdhre 51 den Blicken der Zuschauer verborgen bleibt. Wie Sie feststellen werden, kénnen Sie jetzt die Miinze in die Laderthre fallen las- sen, ohne lange zu zégern oder herumzufummeln. Dieses prdparierte Packchen kommt dann in einen Plastik-Speise- behdlter, Meiner ist ideal, er ist rund und besteht aus durch- sichtigem Kunststoff mit einem un- durchsichtigem, gewélbten Deckel. Man kann auch einen vierkantigen Behdlter mit flachem Deckel nehmen, doch ist der erste Typ geeigneter. Eines ist noch zu tun, und zwar miis- sen Sie in die Mitte des Deckels ein Loch bohren, durch das der Wollfaden bequem paSt. Vor der Vorflhrung wird der Deckel leicht aufgesetzt - s. Bild 2. Drei Dinge brauchen Sie noch. Ein P&ckchen kleiner Selbstklebeetiket- te, einen Wollfadenaufwickler und é . FIG.3| £28, Tuch, in dessen Ecke ein zwei- markstiick eingenaéht ist. Der Aufwick- ler wird aus Sperrholz ges>, er ist ca. 30 om lang und besitzt die Form einer flachen Spule - s. Bild 3. Das von mir verwandte Taschentuch hat einen breiten, an- dersfarbigen Rand, der aus zwei Tuchlagen besteht und gros genug ist, um die Minze aufzunehmen. Da ich mehrere Laderéhren und Etuis besitze, kann ich auch mehrere Wollknauel vorbereiten, wenn ich Zeit habe, und somit auch mehrere Auftritte tadtigen, bevor ich wieder mit dem Wickeln der Kniuel be- ginnen mus. FIG.2) Der geladene Behalter Der Aufvickler Vor dem Auftritt mu8 noch eine kleine Vorbereitung getroffen wer- den: Verbergen Sie unter dem Etikettenpdckchen ein Einemarkstiick, ein Zwei- und ein Fiinfmarksttick. Jede dieser Miinzen tragt ein Eti- kett, auf das irgendwelche Initialen geschrieben sind. Jetzt sind Sie vorfiihrbereit. Ich beschreibe die Routine so, wie ich sie vor Kindern bringe. Flr Erwachsenenpublikum miissen Sie geringfiigige Kn- derungen treffen. Ein Kind wird um Mithilfe gebeten und erhdlt das 'geheimnisvolle Packchen' zum Halten. Es ist das Packchen in dem Behdlter, der mit dem Deckel verschlossen ist. Jetzt wird ein Zuschauer gebeten, ein Eine-, Zwei- oder Fiinfmarkstiick zur Verfiigung zu stellen und so- bald feststeht, welche dieser Minzen Sie erhalten, nehmen Sie das Klebeetikettenpdckchen auf, wobei Sie gleichzeitig die entsprechende Miinze palmieren. Eines der Selbstklebeetikette wird abgenommen (man bekommt diese Etikette in Umschlagen, die mehrere Blatter enthal- ten, auf denen die Etikette kleben), dann wird der Umschlag auf den Tisch zurtickgelegt, so daB die zwei tibrigen Minzen verdeckt sind. Das Etikett und ein Kugelschreiber werden einem anderen Kind mit der Bitte tibergeben, die beiden Gegenstande dem Besitzer der Miinze zu bringen, der das Etikett mit seinen Namensinitialen kennzeich- nen und auf die Mtinze kleben soll, da Sie selbst die Mlinze, bevor sie markiert ist, nicht berithren wollen. Dann nehmen Sie die Miinze mit der Hand, welche die palmierte Miinze hilt, entgegen, Etikette und Kugelschreiber mit der anderen Hand, die sie in die seitliche Jackentasche steckt. Sodann tibergeben Sie die Miinze von der einen in die andere Hand, wobei Sie sie mit der Duplikatmiinze vertau- schen. 52 Machen Sie aus diesem Austausch kein schwieriges Maneuver - er wird durch das Einstecken des Etikettenblattes und das Wegwenden von dem zweiten Zuschauer, der zu seinem Platz zurtickgeht, voll- kommen verdeckt. Jetzt betrachten Sie die Miinze, so als ob Sie die Initialen prii- fen wollen. Ihr Gesicht nimmt einen tberraschten Ausdruck an und Sie sagen, "das sind aber recht eigenartige Initialen..." dann, so als ob Ihnen jetzt erst klar wird, daB Sie einen Fehler gemacht haben und versucht haben, dié Initialen auf den Kopf stehend zu lesen, drehen Sie die Miinze betont um. Dieses kleine Zwischenspiel erzeugt bei den Kindern stets Gelachter, dient aber hauptsichlich der Ablenkung. Nachdem Sie jetzt mit der Kennzeichnung der Miinze zufrieden sind, geben Sie sie dem Kind auf der Bihne zum Halten, wobei Sie ihm gleichzeitig den Beh<er abnehmen. Verkiinden Sie, “jetzt wollen wir doch einmal sehen, was eigentlich in diesem geheimnisvollen Packchen steckt." Nehmen Sie den Deckel ab und legen Sie ihn fiir einen Moment auf den Tisch, dann nehmen Sie das Packchen heraus und lassen bei dieser Gelegenheit die geliehene Miinze in die Lade- rdhre fajlen. Aufgrund der grofen, trichterfdrmigen S£ffnung geht das problemlos und ohne langes Gefummel. Der Behdlter wird abge- stellt, woraufhin Sie versuchen, den Knoten des Bandes zu lésen. Da er aber scheinbar recht fest sitzt, halten Sie die Tite oben fest und reifen einfach ihren unteren Teil ab, ziehen das Woll- knduel heraus und lassen dabei die Laderdhre im Rest der Tite zu- riick. Tite (und Laderéhre) werden abgelegt, das Wollknduel kommt in den Behdlter zurtick und das Ende des Wollfadens wird durch das Loch im Deckel gefadelt, der dann aufgesetzt wird. Es ist von Vorteil, wenn Sie um das Ende des Wollfadens ein Stiickchen Tesafilm kleben, damit Sie nicht fummeln miissen, wenn Sie den Faden durch das Loch im Deckel stecken. Der Behdlter wird einem anderen Kind im Publi- kum zum halten gegeben. Gehen Sie zu dem Kind auf der Biihne zurtick und nehmen Sie Ihr Ta- schentuch aus der Tasche, wobei Sie es vorher so einstecken, daB Sie die Ecke mit der Miinze leicht ergreifen kénnen. Die Miinze wird dem Kind abgenommen, das Etikett den Zuschauern kurz vorgezeigt, scheinbar um zu beweisen, da8 es sich unzweifelhaft um die gelie- hene Miinze handelt, dann wird die Miinze auf die tibliche Weise un- ter das Taschentuch gehalten und dort mit den Fingern palmiert, wahrend das Kind die im Taschentuch eingendhte Miinze hilt. Versu- chen Sie noch nicht, die palmierte Miinze los zu werden; behalten Sie sie vorerst zur besseren Ablenkung noch in der Hand. Erklaren Sie nun dem Kind, daS Sie mit ihm ein Geschwindigkeits- testspiel machen wollen. Sie werden das Taschentuch beim Nennen der Zahl '3' wegziehen, das Kind soll die Miinze loslassen und ver- suchen, sie wieder aufzufangen, bevor sie auf den Boden fallt. Da- mit die Aufgabe nicht ganz so leicht ist, muS8 es seine linke Hand auf den Riicken halten und versuchen, die Minze mit der Hand zu fan- gen, die sie jetzt halt. Dies geschieht nun, doch ist die Minze plétzlich verschwunden. Sie untersuchen ziemlich verwirrt das Taschentuch, stecken es dann (samt der palmierten Miinze) ein, blicken auf dem Boden umher und behaupten schlieBlich, da8 das Kind die Minze noch in der Hand Nachdem Sie schlie#lich doch davon tiberzeugt sind, da8 die Miinze 53 verschwunden ist, geht Ihnen ein Licht auf. Darauf hinweisend, daB Sie selbst dem Wollknduel nicht zu nahe kommen wollen, schik- ken Sie das Kind zu dem Behdlter und fordern es auf, das hervor- stehende Fadenende zu ergreifen und mit ihm wieder auf die Biihne zurtickzugehen. Hier handigen Sie dem Kind den 'flachen Aufwick- ler' aus und lassen es die Wolle aufwickeln. Falls das Kind zu langsam ist, kénnen auch Sie das Aufwickeln tibernehmen, damit das Ganze nicht zu lange dauert. Nun mu8 die Routine nur noch zum Abschlu8 gebracht werden. Man sieht, wie das im Innern des Wollknduels befindliche Etui frei- fallt, woraufhin das Kind, das den Behdlter in Handen hat, den Deckel abnimmt, das Etui herausholt, die Gummiringe entfernt und den Inhalt des Etuis vorzeigt. Das Kind bringt die Miinze ihrem Be- sitzer zuriick, der bestatigt, da diese Minze die von ihm gekenn- zeichnete Miinze ist, wahrend der Vorfithrende dem Kind auf der Biih- ne die Wolle abnimmt und es zu seinem Platz zurtickschickt. ROT - SCHWARZ FANTASIE von HARRY LORAYNE (Ubersetzt aus dem Buch 'Personal Secrets’ von Harry Lorayne. Deut- sche Copyright Rechte: R. Braunmiiller und G. Puchinger, Miinchen) . Es ist noch nicht lange her, als ich von einem Bob Hummer Ritsel hérte, bei dem ein Zuschauer einige Karten nahm, sie in rote und schwarze Karten sortierte und sie in verschiedene Taschen steckte, etc. Danach mu8te der Magier auf irgendeine Weise die tibrigen Kar- ten zweimal z&hlen, um dem Zuschauer sagen zu kénnen, wieviele Kar - ten er in jeder Tasche hatte, u.s.w. Ich habe den Trick nie vorgefiihrt gesehen, aber als ich von ihm vernahm, sagte ich mir, da8 man das Abzdhlen des Packchens elimi- nieren miiSte, um einen wirklich magischen Effekt zu erhalten. Auch war ich der Meinung, da8 man einen starken Klimax brduchte. Nach langem sinnieren entstand folgende Routine - die ich seitdem immer bringe, wenn ich sie fiir geeignet halte. Magier, denen ich sie zeigte, standen stets vor einem grofen Ratsel, und Laienzu~ schauer sind total verblifft. Zwei Informationen bendtigt man, um dieses kleine Mirakel vorfUh- ren zu kénnen - Sie miissen den Namen der achten Karte von oben im Spiel kennen und wieviele rote (oder schwarze) Karten sich unter den obersten acht Karten befinden. Das ist alles. (Auch mlissen Sie rechts von links unterscheiden kénnen!) . Es gibt mehrere Méglichkeiten, sich diese Informationen ohne Kennt- nis der Zuschauer zu verschaffen. Sie kénnen Thre Vorbereitungen treffen, wihrend Sie bei einem vorhergehenden Effekt Karten heraus~ suchen - z.B. im Verlauf einer Vieras-Routine. Oder, wenn Sie ‘kalt' beginnen wollen, kénnen Sie auch das Spiel mischen lassen und dann bandfSrmig auf dem Tisch ausbreiten, scheinbar um zu zeigen, das 54 die Farben véllig durcheinander liegen. Mit etwas Ubung kénnen Sie vom linken Ende des Kartenbandes bis zur achten Karte zahlen - dann einen Blick zurtickwerfen und feststellen, wieviele rote oder schwarze Karten (je nach dem, welche Farbe weniger vertreten ist) unter den ersten acht Karten liegen. Natirlich milssen Sie hierbei sprechen und das Ganze darf nur weni- ge Augenblicke dauern. Schieben Sie die Karten zusammen, jogmischen Sie - und Sie sind vorfihrbereit. Ein anderer Vorschlag - Sie kénnen das Spiel mischen lassen, es wieder an sich nehmen und dabei einen Blick auf die unterste Karte werfen. Mischen Sie sie nach oben. Dann mischen Sie auf sie drei weitere Karten, machen einen Injog und mischen weiter. Danach mi- schen Sie vier weitere Karten oben auf, machen wieder einen Injog und mischen wieder weiter. Hierdurch gelangt die gemerkte Karte an die achte Stelle. Breiten Sie jetzt, wie bereits erklart, die Karten bandférmig auf dem Tisch aus. Jetzt kénnen Sie die Lage der (bereits bekannten) achten Kafte auf einen Blick feststellen (man muS nicht abzdhlen) und die Anzahl der roten (oder schwarzen) Karten innerhalb eines Moments herausfinden. Wieder schieben Sie die Karten zusammen, jogmischen und beginnen mit dem Trick. Wie auch immer Sie diese Vorbereitungen angehen - achten Sie darauf, da8 kein Verdacht bei den Zuschauern erregt wird. (Ich selbst verwende alle drei Metho- den, je nach den Umstanden. Am liebsten ist mir die letzte). Jogmischen Sie, so daB die obersten acht Karten an ihrer Stelle verbleiben. Legen Sie das Spiel bildunten auf den Tisch. Fragen Sie den Zuschauer, ob er gut im Befolgen von Anweisungen ist: Ganz gleich, was er antwortet, erkldren Sie ihm, da8 Sie im Be- griff sind, seine diesbezliglichen Qualitaten zu testen. Sagen Sie, "nur fiir den Fall, da8 Sie annehmen, da8 ich mir etwas gemerkt oder sonst irgendwelche geheimen Maneuver gemacht habe, méchte ich, da8 Sie das Spiel an irgendeiner Stelle abheben, so da8 wir zwei Packchen erhalten." Lassen Sie den Zuschauer das Spiel abheben und den abgehobenen Teil auf den Tisch legen. Deuten Sie auf die untere Spielhdlfte und sagen Sie: "Sie werden mir beipflichten, wenn ich behaupte, da® ich unméglich irgendeine der in diesem Packchen befindlichen Karten kennen kann ~ denn ich konnte nicht wissen, an welcher Stelle Sie das Spiel abheben wiir- den. Bitte entfernen Sie aus diesem Packchen 15 Karten. Sie mi sen Sie nicht von oben nehmen, nehmen Sie sie von unten, aus der Mitte oder von oben, von wo Sie wollen - das tiberlasse ich véllig Ihnen. Auf diese Weise sind wir ganz sicher, daB kein Mensch wis- sen kann, welche Karten Sie haben.’ Lassen Sie ihn 15 beliebige Karten aus der unteren Spielhalfte entfernen. Die restlichen Karten legen Sie unter die urspriinglich oben liegende Halfte - hierdurch verbleiben die acht Karten oben auf dem Spiel. Jogmischen Sie beildufig, so da8 die acht Karten wieder oben auf dem Spiel enden, und legen Sie das Spiel bildunten auf den Tisch. Wenden Sie dem Zuschauer Ihren Riicken zu und kiindigen Sie an, da8 Sie ihm jetzt die erste Anweisung geben werden. Fordern Sie ihn auf, seine 15 Karten in rote und schwarze Karten zu sortieren. Wenn er erklart, da8 das geschehen ist, bemerken Sie, “gut, daSie insgesamt eine ungerade Anzahl von Karten haben, besitzen Sie von einer Farbe mehr und von der anderen Farbe weniger Karten. Bitte 55 stellen Sie fest, von welcher Farbe Sie weniger Karten haben - dann z’hlen und merken Sie sich, wieviele Karten Sie von der we- niger vorhandenen Farbe haben. Verraten Sie mir nichts - weder die Farbe, noch die Anzahl der Karten.” Wenn der Zuschauer fertig ist, fahren Sie fort - "bitte merken Sie sich die Anzahl der Karten von der weniger vorhandenen Farbe. Stecken Sie jetzt die roten Karten in Ihre rechte Jackentasche und die schwarzen Karten in Ihre linke Jackentasche - und merken Sie sich, in welcher Tasche die Karten der weniger vorhandenen Farbgruppe stecken." Jetzt kinnen Sie sich dem Zuschauer wieder zuwenden und ihn fra- gen, ob er sich die Zahl gemerkt hat. Wenn ja, weisen Sie ihn an, die gleiche Anzahl von Karten oben vom Spiel wegzunehmen. Namli ch: Falls er flnf Karten gezdhlt hat, soll er ftinf Karten nacheinander oben vom Spiel wegnehmen, etc. Ermahnen Sie ihn, dies véllig laut- los zu machen, damit Sie nicht héren kénnen, wieviele Karten er nimmt. Schaun Sie wieder weg und lassen Sie den Zuschauer Ihre Anweisung ausfiihren. Wenn er erkldrt, da® er die Karten genommen hat, bitten Sie ihn, sie mit seinen Handen zu bedecken, weil Sie sich gleich umdrehen werden und vermeiden wollen, daS er glaubt, da& Sie sehen (oder schatzen) kénnen, wieviele Karten er hat. Um die jetzt folgende Handlung zu erklaren, wollen wir annehmen, daB die urspriinglich an achter Stelle liegende Karte (die von Ih- nen gemerkte) die Karo 7 war, und da® sich unter den obersten acht Karten, einschlieSlich der Karo 7, drei rote Karten befanden. Sobald Sie sich wieder dem Zuschauer zugewandt haben, nehmen Sie das Spiel vom Tisch auf. Wahrend Sie sagen ~ "nun, es diirfte Thnen klar sein, da8 ich wissen wiirde, wieviele Karten Sie insgesamt ha~ ben, wenn ich alle verbliebenen Karten zahlen wiirde. Aber ich hat- te immer noch keine Ahnung, wieviele Karten rot und wieviele Kar- ten schwarz sind" - hierbei machen Sie folgendes: Halten Sie das Spiel bildunten in der linken Hand, nahe den Fin- Die Ceichnung ist Ubertri eben gerspitzen. Drehen Sie Tatsichlich verden die Karten jetzt die linke Hand nicht so weit angeboben, (und das Spiel) so, das auch wirden Linker Daunen das Spiel eine vertikale tnd Finger, daf sich Position einnimmt. Die dia Karter an Ave rechte Hand ergreift das seren Ende abtrennen Spiel ziemlich weit un- Dieses Ende bleibt ten und der rechte Dau- mailtien tmdtiates men hebt die Karten ein- gegen die Juschauer gerichtet ist, ist richts verdich- zeln, nur an ihrer inne- tiges zu sehen. Auch handhaben Sie in der Praxis. nur pene eee ee dis Halfte dos Spiels dieser Position kénnen Sie beim Anheben der Kar- ten ihre Indizes erken- nen - s. Bild 1. Probieren Sie das Ganze ein- oder zweimal aus, und Sie sehen, was ich meine, All das geschieht, wahrend Sie spre- chen, ohne daS Sie sich dabei bemiihen, die Handlung zu verbergen. Die Zuschauer sehen sowieso nichts, und selbst wenn, hat es fir sie keine Bedeutung. Natiirlich erledigen Sie diese Aufgabe so schnell Sie kinnen (ich brauche hierfilr weniger als eine Sekunde) . Sie heben die Karten an, bis Sie die gemerkte Karte (Karo 7) er- blicken. Ebenfalls miissen Sie sich merken, wieviele rote (oder 56 schwarze) Karten einschlieSlich der Karo 7 auf dem Spiel liegen. Beispiel: Die Karo 7 liegt an zweiter Stelle von oben im Spiel und sie ist die einzige rote Karte, Diese Feststellung verrdt Ihnen folgendes: Da die Karo 7 jetzt an zweiter Stelle liegt (und vorher die achte Karte war), hat der Zu- schauer sechs Karten genommen. Da Sie ihn instruiert hatten, so viele Karten zu nehmen, wie er von der weniger vertretenen Farbe besa8, mu8 er sechs Karten von dieser Farbe haben und nattirlich neun Karten von der anderen Farbe. Zwar wissen Sie noch nicht, wel- che Farbe welche ist, doch machen Sie sich hiertber noch keine Sor- gen. Ferner - da Sie sich urspriinglich drei rote Karten gemerkt hatten, und jetzt nur noch eine rote Karte sahen~ mu8 er zwei rote Karten (und vier schwarze) in der Hand halten. Genaugenommen sind Sie jetzt im Besitz aller Informationen, die Sie bendtigen, mit Ausnahme der weniger vorhandenen Farbe. Nattirlich mlissen Sie schnell tiberlegen, etwas Heimtraining hilft hier. Jetzt miissen Sie mit Hilfe der Karten, die der Zuschauer in Handen halt, die Karo 7 forcieren, oder, besser gesagt, die Karo 7 forcieftbereit machen. In unserem Beispiel mlissen Sie die Lage der Karten nicht verdndern. Da die Karo 7 an zweiter Stelle von oben liegt und Ihr Assistent zwei rote Karten in Hinden halt - verlduft der Rest automatisch. Legen Sie einfach das Spiel auf den Tisch und erkldren Sie ~ "doch ich werde die Karten tiberhaupt nicht zihlen." Ihr Ziel ist, das Spiel so schnell wie nur irgendwie miglich wieder auf den Tisch zu legen. Deswegen sollten Sie zuerst, wenn Sie Ihre Schliisselkarte sehen, sich darauf konzentrieren, wie Sie sie for- cieren kénnen. Es gibt Fille, wo Sie die Lage von einer oder zwei Karten verandern miissen. Ich gebe Ihnen gleich ein Beispiel. Doch im Moment wollen wir bei unserem jetzigen Beispiel bleiben. Legen Sie das Spiel auf den Tisch (wenn Sie wollen, nachdem Sie es joggemischt haben) und drehen Sie dem Zuschauer wieder Ihren Riicken zu. Fordern Sie ihn auf, die von ihm in der Hand gehaltenen Karten in rote und schwarze Karten zu sortieren. Die schwarzen Karten soll er in seine linke Hosentasche stecken. Die roten Karten soll er zah- len und dann in seine rechte Hosentasche stecken. Drehen Sie sich wieder dem Zuschauer zu und sagen Sie: "Nun, jetzt kommt Ihre letzte Anweisung, Sie denken momentan an eine Zahl, we 1- che die Anzahl der roten Karten darstellt, die Sie gerade in H&nden hielten. Wie auch immer diese Zahl lautet, ich méchte, daS Sie die entsprechende Karte aus dem Spiel nehmen. Ware Ihre Zahl zB. drei, wiirden Sie die drittoberste Karte aus dem Spiel nehmen; denken Sie an vier, wiirden Sie die viertoberste Karte nehmen, u.s.w. Schaun Sie sich diese Karte nicht an - stecken Sie sie einfach in Ihr Zier- tuchtaschchen, Ist alles klar?" Sie wenden sich wieder ab und lassen ihn die Karte heraussuchen. Wenn er fertig ist, wenden Sie sich ihm wieder zu. Das nun folgende Finale kénnen Sie als Hellsehexperiment oder wie immer Sie wollen aufbauen. Verkiinden Sie, da8 Sie, ohne das Spiel zu bertthren oder Fragen zu stellen, ihm ein Wunder zeigen werden. Vortrag: "Wenden wir uns erstmal den Jackentaschen zu - Sie werden sich erinnern, da8 ich Sie bat festzustellen, welche Kartenfarbe weniger vorhanden war und sich zu merken, in welche Tasche Sie sie steckten? Gut - nehmen Sie diese Karten aus der Tasche." Wenn Sie sprechen, konzentrieren Sie Ihre Gedanken auf seine linke 57 und rechte Jackentasche. Sobald er in eine dieser Taschen greift - erhalten Sie Ihre letzte Information. Sie wissen, da8 die An- zahl der weniger vorhandenen Farbe sechs war - angenommen, er greift nun in seine linke Jackentasche: jetzt wissen Sie, da8 er urspriinglich sechs schwarze Karten hatte! Sobald er in die Tasche greift, sagen Sie - "bevor Sie die Karten herausnehmen, darf ich Ihnen verraten, daS Sie in dieser Tasche sechs schwarze Karten haben." Lassen Sie ihn die Karten zahlen, so da8 alle Anwesenden diese Tatsache bestdtigt bekommen. Da er zu Beginn 15 Karten nahm, wissen Sie jetzt auch, daé er in seiner rechten Jackentasche neun rote Karten haben mu8, Sagen Sie ihm das und lassen Sie ihn die Karten vorzihlen. Machen Sie das gleiche mit seinen Hosentaschen (in unserem Bei- spiel zwei rote und vier schwarze Karten). Nun der AbschluSkniiller: "Sie werden sich erinnern, da8 ich Sie bat, eine Karte in Ihr Zier- tuchtdschchen zu stecken. Nicht einmal Sie selbst haben die Bild- seite dieser Karte gesehen - und Sie wissen, da8 ich unmdglich ih- ren Namen kennen kann. Falls ich Thnen jetzt sagen wiirde, da8 es eine rote Karte ist, wire dies doch eine recht bemerkenswerte Sa- che. Wenn ich Ihnen dariiber hinaus sagen wiirde, da& es die Karo 7 ist, ware es ein echtes Wunder, oder nicht?" Lassen Sie ihn zum Schlu8 die Karo 7 aus der Tasche nehmen und vor- zeigen! Ich bin sicher, daS Thnen inzwischen alles klar ist - auf einige Punkte will ich aber doch noch naher eingehen. Ware die Karo 7 an zweiter Stelle gelegen und noch eine weitere rote Karte vorhanden gewesen, hatte das bedeutet, daS der Zuschauer eine rote und fiinf schwarze Karten in Handen halt. Sie hitten also entweder eine Karte von oben entfernen miissen (mittels Doppelabheben), um die Karo 7 unter Verwendung der roten Kartenanzahl forcieren zu kénnen - oder Sie hdtten drei Karten oben hinzuftigen miissen (mittels Doppelabhe- ben oder Jogmischen), um die Karo 7 unter Verwendung der schwarz en Kartenanzahl forcieren zu kénnen. Ich wiederhole - iiben Sie etwas und Sie werden sehen, wie leicht alles ist. In der Mehrzahl der Falle liegt Ihre Schliisselkarte an oberster, zweit- oder drittoberster Stelle. Nur selten ist es notwendig, mehr als zwei oder hichstens drei Karten zu transferieren, um die Schltis~ selkarte in Forcierposition zu bringen; und sehr oft baruchen Sie Uberhaupt nichts zu tun, wie in unserem Beispiel. Ich lasse den Zuschauer die Karten immer in die Taschen stecken, die ich erwahnt habe. Rote in rechte Taschen, schwarze in linke. Auf diese Art vermeide ich das Risiko, irgendwann einmal durch- einander zu geraten. (Rote in Rechte Taschen ist leicht zu merken). Ich merke mir die achte Karte zu Beginn, weil die Anzahl der weni- ger vorhandenen Karten nie héher als sieben sein kann. Aus diesem Grund ist es unméglich, da er Ihre Schliissel-Forcierkarte aus dem Spiel entfernt, wenn er oben vom Spiel Karten wegnimmt. Auch mtissen Sie sicherstellen, daS Sie ihm sagen, nachdem Sie ihn aufgefordert haben, die Karten der weniger vorhandenen Farbe aus seiner Jacken- tasche zu nehmen, wieviele Karten von welcher Farbe er hat, bevor er sie aus der Tasche zum Vorschein bringt. NACHTRAGLICHE GEDANKEN: Ich glaube, da8 Sie einige wirklich ver- te Gesichter sehen werden, wenn Sie diese Routine vorgeftihrt haben - vorausgesetzt Sie fiihren sie gut vor. Es gibt keine Még- lichkeit herauszufinden, wie der Trick funktioniert - vorausge- 58 setzt Sie merken sich den Namen der achten Karte, etc., auf unauf- fallige und ungezwungene Art. Wenn ich dem Geschehen meinen Rticken zuwende und dem Zuschauer er- klare, in welche Taschen er bestimmte Karten stecken soll, klopfe ich immer auf die entsprechende Tasche, um sicher zu gehen, da6 er wei8, welche Tasche ich meine. Beim Finale miissen Sie nicht unbedingt mit den zwei Jackentaschen beginnen. Ich verkiinde meistens zuerst, wieviele Karten er von der weniger vorhandenen Farbe hat - dann nehme ich eine Hosentasche dran, u.s.w. Dies bleibt Ihnen tberlassen. Nachdem Sie die weniger vorhandene Farbe bekannt gegeben haben, besitzen Sie alle Informa tionen und kénnen verfahren, wie Sie wollen. Manchmal wissen Sie, da@ er drei rote und drei schwarze Karten in Handen halt (wenn Sie nach der Schliisselkarte Ausschau halten, fin- den Sie sie natiirlich an zweiter Stelle von oben im Spiel, da er insgesamt sechs Karten hat), so daS Sie die Schlisselkarte an die dritte Stelle von oben im Spiel bringen missen (indem Sie eine Kar- te von unten nach oben bringen). In diesem Fall kinnen Sie natiir- lich den,Zuschauer bestimmen lassen, welche Farbe ftir die Force ge- nomnen wird. Wenn Sie dieses Kunststtick 6fters vorftthren, werden diese ganzen Uberlegungen zur reinen Gewohnheitssache - und wenn Sie es eine Zeitlang im Programm haben, werden Sie es nicht mehr missen wollen. Wenn und falls ich ein Seminar tber Close-up Magie vor Zauberver- einigungen gebe ~ verbringe ich meistens etwas Zeit mit 'langen' Tricks. Ich demonstriere ein paar lingere Routinen, die wirklich tduschend und unterhaltsam sind und einem oft Ruf und Namen ein- bringen. Die vorstehend beschriebene Routine ist immer dabei. Erwahnen Sie tbrigens zum Schlu8 niemals, da8 Sie ihm gesagt haben, welche Taschen er nehmen soll. Die meisten Leute vergessen das und sind der Meinung, da8 sie selbst die Taschen bestimmt haben. Ich selbst sage jedesmal nur ungefahr folgenden Satz: "Greifen Sie i Ihre rechte Hosentasche und bringen Sie zwei rote Karten heraus; ete. Ich hasse es, unbescheiden zu klingen (doch warum sonst schreiben wir Biicher, wenn nicht, um die Chance zu haben anzugeben), aber ich bin der festen Uberzeugung, da8 'ROT-SCHWARZ PHANTASIE' eine der besten Routinen ist, die ich in vielen Monden gesehen habe - und zweifellos eine meiner besten Schépfungen darstellt. 59 FORCIEREN EIN KURZSEMINAR von WILL DEXTER (Ubersetzt aus 'The Gen', Jhg. 8, Heft 12, April 1953). Der Mentalmagier, mehr als der orthodoxe Zauberktinstler, mu8 bei vielen seiner Effekte eine Force der einen oder anderen Art ver- wenden. Ob es sich nun um eine direkte Kartenforce handelt, oder ob der Mentalist die Zuschauer dazu bringen mu8, an ein bestimm- tes Wort unter 100 000 Wértern in einem Buch zu denken, er ist gezwungen, eine Methode zu verwenden, die seine Absicht in Reali- tat umsetzt. Die’ Magier sprechen im allgemeinen recht frei tiber diese oder je- ne Forciermethode und viele unter ihnen sind so schlecht beraten, da® sie ihren Zuschauern erklaren, da& sie nicht versuchen werden, ihnen eine bestimmte Karte aufzuzwingen. Diesen ‘Kiinstlern' ist es zu verdanken, da8 viele Laienzuschauer heute wissen, da8 es méglich ist, die Wahl einer Person ganz entscheidend zu beeinflus- sen. Doch wieviele Magier haben schon dariiber nachgedacht, wieso man einen Menschen iberhaupt zwingen kann, einen vorbestimmten Gegenstand unter mehreren Artikeln zu wahlen? Auf die Frage "wa- rum ist eine Force méglich?" gibt es mehrere Antworten. Die Hauptantwort lautet meiner Meinung nach: DIE LEICHTIGKEIT DER WAHL. Nehmen wir ein absurdes Beispiel: Das Opfer steht vor vier Dingen, die in einer Reihe nebeneinander liegen. In dem folgenden Fall wahlt es den zweiten Gegenstand. Warum? Weil es aufgefordert wird, einen Gegenstand zu erfreifen , und es sich bei den Artikeln um folgende Dinge handelt: 1. ein rotgltthendes Kohlebrikett; 2. ein Tennisball; 3. eine Handvoll Rus; 4. ein 50 Pfund schwerer Blei- brocken. Der Tennisball ist der einzige Gegenstand, den man bequem und mit Leichtigkeit aufnehmen KANN. Dieses Beispiel ist zwar absurd, aber ich bringe es nicht, um einen Scherz zu machen, oder weil ich zu faul bin nachaudenken. Das Prinzip der 'Leichtigkeit der Wahl' ist das Grundprinzip einer jeden Force. Zwar wird es verdndert oder es ist verborgen, aber es ist stets vorhanden. Es erscheint mir als logisch, die verschiedenen Forcen in vier Gruppen einzuteilen: 'Psychologische Forcen', 'Auswahllose Forcen', *Beschrankte Auswahlforcen' und 'Von-bis Forcen'. PSYCHOLOGISCHE FORCEN. Die psychologische Gruppe entstand im Verlauf der letzten 40 bis 50 Jahre, dank der Bemiihungen von Leuten wie Annemann und Dai Ver- non. Man kann zwar sagen, da8 es schon der Nerven eines Annemanns oder Dai Vernons bedarf, um einige dieser psychologischen Forcen an den Mann zu bringen. Aber man darf hierbei auch nicht vergessen, daB Magier eines solchen Kalibers zweifellos einen 'Ausweg' parat haben, wenn die Force nicht klappt. Allgemein gesprochen, ist der Wert der psychologischen Force be- schrankt, aber in Verbindung mit anderen psychologischen Forcen 60 ist eine ungeheure Wertsteigerung méglich. Es ist unter Magiern weithin bekannt, da8 wenn man eine Person auf- fordert, eine Zahl zwischen "1 und 4" zu nennen, meistens die Ant- wort "Drei" kommt, und wenn man nach einer Zahl zwischen '1 und 10" fragt, die "Sieben" ertént. Nicht so sehr verbreitet ist die Kennt- nis der Tatsache, daB die meisten Menschen eine fertige Antwort pa- rat haben, wenn man sie auffordert, 1, ein wildes Tier, 2. eine Blu- me, 3. eine Farbe, 4. ein Musikinstrument und 5. ein geometrisches Symbol zu nennen. Ehe Sie weiterlesen, sollten Sie auf obige Fragen selbst eine spon- tane Antwort geben. Wenn Ihre Antworten 1. Léwe, 2. Rose, 3. rot, 4. Geige und 5. Dreieck lauten, sind Sie in die gleiche Falle ge~ gangen, mit der unsere Zuschauer schon lange eingefangen werden. Falls Ihre Antworten nicht alle stimmen, kénnen Sie trotzdem sicher sein, da8 Sie in einem durchschnittlichen Zuschauerkreis mehrere hundertprozentig richtige Antworten erhalten werden. Ebenfalls ist es psychologisch bedingt, da8 die meisten Menschen eine rote’ Karte einer schwarzen vorziehen. Auch hat man festgestellt, da8 die meisten Leute ungerade Zahlen den geraden vorziechen, ob es sich nun’ um Spielkarten oder Ziffern handelt. Als Begrtindung gibt es viele Theorien, mir selbst gentigt jedoch die Tatsache, insbeson- dere, da mir die vielen pseudowissenschaftlichen Theoriesn als zu verworren erscheinen. Bei dieser Art von Force, wie auch bei den meisten anderen, miissen die Gedanken des Opfers in eine bestimmte Richtung gelenkt werden. Es ware ein vdllig sinnloses Unterfangen, wollte man einen Zuschau- er auffordern, an ein Wort zu denken, und dann mit irgendeinem Ge- ftthl der Zuversicht versuchen, dieses Wort herauszubekommen, auser man kénnte wirklich Gedankenlesen. Und wenn Sie das kénnen, dann brauchen Sie diese Zeilen nicht zu lesen. Wenn Sie aber eine Person bitten,’an eine Zahl zwischen '1 und 10 zu denken, stehen dieser Person nur acht Zahlen zur Auswahl. Im schlimmsten Fall - und da miisten Sie schon sehr viel Pech haben - haben Sie die Zahl mit acht Versuchen heraus. Die Gedanken des Zu- schauers mlissen also in die Richtung gelenkt werden, die Sie ein- schlagen wollen, so da8 Sie eine Ahnung von der Sache haben, an die er denken wird. Elementare Erkenntnisse, aber man mu8 sich ihrer bewu8t sein und sie in Betracht ziehen. DIE AUSWAHLLOSE FORCE, Auswahllose Forcen sind einfacher und bei richtiger Durchfihrung unfehlbar. Das einfachste Beispiel ist ein 'Einwegforcierspiel' mit 52 gleichen Karten, doch wer wird schon so ein Spiel nehmen und sich noch Magier nennen? Als geringste Konzession an die eige- nen Faéhigkeiten wiirde man zumindest eine andere Karte auf die Bild- seite des Spiels legen. Spinnt man den Gedanken mit dem Einwegforcierspiel noch etwas wei- ter aus, ware es auch nicht falsch, auf Bild- und Riickseite des Spiels je zehn verschiedene Karten zu legen. Lassen Sie sie sehen und verbergen Sie dabei die 32 gleichen Karten in der Mitte. Dann lassen Sie den Zuschauer ungefahr in der Mitte abheben, so da8 er zwischen den gleichen Karten landet. Es gibt das Beispiel eines Magiers, der ein Einwegforcierspiel mit 61 einer anderen Karte auf der Bildseite verwandte und hierbei die Erfahrung machte, da& der Zuschauer, nachdem er zweimal abgeho- ben hatte, ausgerechnet diese andere Karte erwischte. Solche Din- ge kommen vor, wie wir alle wissen. Das 'Rauh-Glatt Spiel' ist eine etwas schulmaSigere Methode unter des Auswahllosen Forcen, da die Bildseiten der verschiedenen Kar- ten vorgezeigt werden kinnen, wogegen die gerauhten Karten - die bildgleichen Forcierkarten - auf den Riickseiten der sichtbaren Karten haften. Es dtirfte nicht allzu schwierig sein, einen Buch- test entlang dieser Gedankengiinge zu entwickeln, bei dem das Op- fer eine Seite umbldttert, nachdem es das Buch irgendwo aufge- schlagen hat. Buchtests gedeihen auf dem Feld der Einwegforcen und hierin liegt eine gewisse Gefahr. Der Magier, der seine meisten Auftritte an seinem Wohnort t&tigt, wird nicht allzulang brauchen, bis er einem Zuschauer im Publikum begegnet, der seine Schau schon einmal gese- hen hat. Und selbst der gréSte Laie diirfte doch etwas tiberrascht sein, wenn das z2weite Publikum genau das gleiche Wort aus genau dem gleichen Buch wahlt, wie das erste. Aus diesem Grund sollte man Forcen, bei denen ein spezielles Buch verwendet wird, flr besondere Gelegenheiten aufsparen. Die Spezi- albiicher, die sich zu diesem Zweck im Handel befinden, erscheinen mir viel zu gut zu sein, um sie an Zuschauer zu verschwenden, die nur einen geringen Eintrittspreis zahlen. Auch besteht die Gefahr, da8 diese Spezialbiicher, weil sie prak- tisch von selbst funktionieren, von dem Magier, der keine anderen Buchforciermethoden kennt, regular und allzuoft verwendet werden. So habe ich von einem 'Kiinstler' gehért, der den 'Transzendalen Buchtest' (bei dem zwei Worte forciert werden) viermal, Jahr ftir Jahr, dem gleichen Publikum vorfihrte, Es gibt eine Antwort auf dieses Problem: Verwenden Sie verschiede- ne Forciermethoden. Im Zauberhandel und in der Literatur finden sich viele einfache Forcen, mit deren Hilfe man unfehlbar irgend- ein Wort in irgendeinem Buch forcieren kann. Wenn ich solche For- cen verwende, was oft der Fall ist, lasse ich die Seite vom Opfer herausreifen und als Souvenir behalten. Das nachste Mal forciere ich eine andere Seite - manchmal aus einem anderen Buch. Zum Thema Buchtests ist noch hinzuzufiigen, da8 meiner Ansicht nach die "denken Sie eine Zahl, drehen Sie die Reihenfolge der Ziffern um, ziehen Sie die kleinere Zahl von der gréSeren ab, drehen Sie die Reihenfolge der Ziffern des Ergebnisses wieder um und zihlen Sie die beiden letzten Zahlen zusammen, schlagen Sie jetzt die Sei- te auf, die den ersten drei Ziffern [hres Endergebnisses entspricht" Art von Forcen recht schwach sind. Wenn wir wollen, da8 jemand eine Seite in einem Buch wahlt, warum lassen wir ihn dann nicht das Buch irgendwo Sffnen und mit der aufgeschlagenen Seite vorlieb nehmen? Es ist nur der angeborenen Héflichkeit der meisten Zu- schaver zu verdanken, da8 sie nicht in hdhnisches Geldchter ausbre- chen, wenn diese langatmigen, verwirrenden, mathematischen Forcen verwendet werden, nur um zu bestimmen, an welcher Stelle das Buch aufgeschlagen werden soll. Zumindest ist das meine eigene Uberzeu- gung und solange es so viele einfachere Forcen gibt, werde ich dieser Uberzeugung treu bleiben. Gertite und Hilfsmittel wie der Changierbeutel, die Schwerpunktwiir- fel, Austauschkasette, etc., bieten unfehlbare Auswahllose Forcen, die gut maskiert sind. Dann gibt es auch viele Effekte, die auf 62 dem, wie ich es nenne, 'Hinzuftigprinzip' beruhen, um eine Auswahl~ lose Force zu schaffen. Bei diesem Prinzip werden unbemerkt Karten, etc., einem gemischten Spiel hinzugeftigt; der einzige Nachteil ist, da8 der Apparat nur allzuleicht den ersten Platz in den Gedanken des Magiers einnimmt. DIE BESCHRANKTE AUSWAHLFORCE. Bei der 'Beschrankten Auswahlforce' handelt es sich um die mehrfa- che Wiederholung der 'Auswahllosen Force’. So wird z.B. das Einweg- forcierspiel vom Dreiwegforcierspiel verdrangt, das aus drei ver- schiedenen Satzen zu je 17 gleichen Karten besteht, mit einer frem- den Karte auf der Bildseite des Spiels. Entweder werden die Karten in der Reihenfolge 123, 123, 123, u.s.w. gelegt, oder 111..., 222.0, 333... 6 Ein 'Wiederholungsspiel', das aus 26 Karten aus einem Spiel best eht, die den gleichen 26 Karten eines anderen Spiels hinzugeftigt werden, ist auch, ;allgemein gesprochen, eine 'Beschrankte Auswahlforce'; genau beséhen f4llt dieses Spiel jedoch unter die Rubrik 'Von-Bis Forcen'. j Das 'Menetekelspiel', das aus 26 zusammenpassenden Kartenpaaren be- steht, ist ein weiteres Beispiel einer 4hnlichen Force, jedoch einer, bei der der Name der forcierten Karte in Erfahrung gebracht wird, indem man die an nachster Stelle liegende Karte besieht. Das (glticklicherweise) nicht so bekannte '14/15 Kartenlegesystem’ stellt auch eine 'Beschrénkte Auswahlforce' dar, bei der die Zahl 14 oder 15 auf leichte und problemlose art forciert wird. Sie ist in Corindas '13 Stufen zur Mentalmagie' (Lektion 3, Seite 91) be- schrieben. DIE VON-BIS FORCE. Die 'Von-Bis Force' setzt fast immer eine Befragung des Zuschauers voraus, dem - obwohl er das nicht ahnen darf - eine mehr oder we- niger gro8e Auswahl von Forcen offeriert wird. So kennen Sie be- stimmt die mathematische Force, bei der die Zahl 142857 mit irgend- einer Zahl von 1 bis 6 multipliziert wird. Sie ist ein typischer Vertreter der 'Von-Bis Force’, weil man verschiedene Antworten er- halten kann. Doch mu der Magier nur die Position einer einzigen Ziffer des Exgebnisses kennen, um die ganze Antwort herauszufinden, und er kann diese Position durch Fragen oder vorsichtiges Heran- tasten in Erfahrung bringen. Einer der tiberzeugendsten Bithnenbuchtests, der je vorgeftihrt wurde, war lediglich eine 'Von-Bis Force', aber eine, die viel Ged&chtnis- arbeit verlangte. Der Vorftlhrende mu8te sich hunderte von Zeilen in verschiedenen Biichern merken und er kannte die Position einer jeden gemerkten Textzeile. Wurde dann die Seitenzahl und die Zeile gewahlt, wu8te er sofort, welche Worte in dieser Zeile standen. War das Schwerarbeit? Ja! Aber es bescherte ihm ein gutes Einkom— men und itberlegt man es sich genau, dann mu8 sich jeder kleine Schauspieler noch viel mehr merken. MATHEMATISCHE FORCEN. Es ist unméglich, alle Forcen unter den vorhergehenden vier Rubri- 63 ken zu klassifizieren; auSerdem gibt es auch noch eine andere Gruppe, die sich zwischen diesen vier Rubriken bewegt - die ma- thematische Force. Ich erwihnte bereits die 'Denken Sie eine Zahl' Force in Bezug auf Buchtests. Fir sich selbst betrachtet und als Methode zum Forcieren einer Zahl, anstatt einer Buchseite, ist sie ausgezeich- net. Doch wenn ich sie verwenden wiirde, lieSe ich den Zuschauer an eine Telephonnummer oder an ein Autokennzeichen denken, also nicht nur an eine abstrakte Zahl. Es handelt sich hier um das 'Neuner Prinzip'. Die mittlere Ziffer ist immer eine '9' und die Summe der beiden AuSenziffern betragt ebenfalls immer '9'. Die Quersumme aller Ziffern ergibt auch '9'. Halten Sie es fiir méglich, da8 man eine Person auffordert, ihr Geburtsjahr (oder das eines anderen Menschen) und das Datum einer Miinze zusammenzuzdhlen, woraufhin man das Ergebnis nennt? Es ist méglich und der modus operandi liegt tief unter den Schdtzen von Annemanns '202 Methods of Forcing' vergraben. Bei dem von Annemann beschriebenén Effekt werden zwei unbekannte Daten zusammengez4hit, dazu wird dann das Alter der Gegenstande oder Personen addiert. Es stimmt zwar, daS8 der Zuschauer mehr als die vorerwahnten zwei Daten zusammenzahlen mu8, doch teilt er die sich hieraus ergeben- den Informationen zu keinem Zeitpunkt dem Magier mit. Beispiel: Das Datum einer Miinze 1957 Thr Geburtsjahr 1906 Die Summe lautet 3863 + das Alter der Minze 21 Jahre + Ihr eigenes Alter 72 Jahre Gesamtsumme 3956 Und da wir im Jahre des Herren 1978 leben, lautet das Ergebnis immer 3956. Nachstes Jahr heist das Ergebnis dann 3958. Das Geheimnis liegt in der Verdoppelung der momentanen Jahreszahl. Zur Vereinfachung der Erkldrung: Zahlen Sie Ihr Geburtsjahr und die Zahl der Jahre, die Sie auf unserem Globus wandeln, zusammen, mu8 die Summe der momentanen Jahreszahl entsprechen - 1978. Die Verwendung von zwei Daten dient nur der Verschleierung dieses Prin- zips. (Anm. R.B.: Ich selbst frage immer, wenn es zur Frage des Alters kommt: "Hatten Sie dieses Jahr bereits Geburtstag?" Antwor- tet er ja, erwidere ich: "Gut, dann schreiben Sie auf, wie alt Sie jetzt sind!" Antwortet er nein, erwidere ich: "Gut, dann schreiben Sie auf, wie alt Sie dieses Jahr werden!" Wenn Sie das n&mlich nicht tun, kann Ihnen passieren, dafdas Resultat nicht stimmt). Ich habe etwas gezigert, diese Zahlenforce zu beschreiben, da sie nach meiner Erfahrung verhdltnism48ig wenige Magier kennen, ganz zu schweigen von Laienzuschauern. Ich hoffe, da8 der Leser, der sich entscheidet, sie seinem Repertoire einzuverleiben, das dis- kret tut und sie nicht als billigen Zahlentrick wegwirft. MECHANISCH ODER AUTOMATISCHE FORCEN, Diese Abhandlung ware nicht komplett, wiirde ich die Existenz eini- ger mechanischer Gerate verschweigen - auSer Changierbeutel, etc. - die zum Forcieren dienen. Hiervon gibt es viele, denken Sie nur an die Geisteruhr mit ihrem Schwerpunktzeiger oder den alten Abakus. 64 Die meisten Magier ~ und nicht nur sie - sind mit der Funktions- weise der Geisteruhr vertraut, doch der Abakus mag heute fiir vie- le wieder neu sein. Bei dem Abakus handelt es sich um den uns frither wohl vertrauten Holzrahmen, in dessen Innern Drahte (meistens 5 oder 10) gespannt waren, auf denen sich kleine, verschiedenfarbige Kugeln befanden. In den alten Tagen, als die Kinder in den Schulen noch das Lesen, Schreiben und Zahlen lernten, anstatt Spielzeug aus Pappkarton zu bauen, den Morris Tanz vorzufithren und kunstvolle Fusbodenmatten zu weben, wurde der Abakus verwendet, um ihnen das Zahlen beizu- bringen. Heute wird er oft noch im nahen und fernen Osten als Schnellrech- ner verwendet. Voller Neid erinnere ich mich oft an die Fahigkei- ten eines Arabers beim Gebrauch dieses heimeligen Gerats. Dieser arabische Buchhalter fihrte mit dem Abakus oft lange und schwieri- ge Kalkulationen schneller durch, als sein europdischer Kollege mit einer elektrischen Rechenmaschine, und gewann damit viele Pi- aster vonjungldubigen Zuschauern. Der Abakys ist ein herrliches Forciergerat flr diejenigen, die et- was ausgefallen aussehende Utensilien lieben, indem man die Kugeln der bendtigten Farbe an bestimmte Stellen bringt und dann das Re- chenbrett auf die entsprechende Seite dreht, so da® man die ge- wiinschte Zahl oder Farbe einer Kugel unfehlbar forcieren kann. Ein ahnliches Hilfsmittel kann man sich aus einer viereckigen Ple- xiglasscheibe fertigen, auf die verschiedenfarbige Quadrate aufge- malt sind. Da man so eine Scheibe in vier verschiedenen Positio- nen aufstellen und sie auSerdem umdrehen kann, ergeben sich acht Positionen flr das Forcieren einer Farbe oder Zahl, welche fiir die Position der gewiinschten Farbkugel steht: bY RO Vet; Reeth Wood; Reet? Vsn2; Rse3; VseB5 Rex Abkurzung: Vorderseite = Vs; Rickseite = Rs; Die besten Forciermethoden sind die nur wenig bekannten; sie wer- den selten in Biichern und Magazinen beschrieben, da sie fiir spe- zielle Effekte konstruiert wurden, die meistens nur tiber den Fach- handel erhdltlich sind, Forcier- und Austauschprinzipien haben eines gemeinsam... sie sind das Tipfelchen auf dem'i' vieler gu- ter Zauberkunststticke und ihre Erfinder haben nie Schwierigkeiten, sie bei einem Zauberhandler unterzubringen. Dies ist nur zu be- griisen, denn ein Prinzip, wie zB. das bei der 'Kartenleiste', wilr- de nur fiir weniger wertvolle Effekte verschwendet werden und damit an Wert fiir den Magier und seine Zuschauer verlieren. 65 MEINE LIEBLINGSSEILROUTINE von FRANK GARCIA (Ubersetzt aus 'Genii', Jhg. 41, Heft 9, September 1977). Bei der Beschreibung meiner Lieblingsversion des 'Zerschnittenen und Wiederhergesteliten Seil' Effekts erhebe ich fiir einige Pha- sen der Handhabung Anspruch auf Originalitat. Der Abschlué der Routine kommt véllig tiberraschend, sowohl fiir Laien, wie auch fiir Magier. Kurz gesagt, ist der Effekt wie folgt: Der Magier zerschneidet ein Seil in zwei Teile. Beide Teile sind verschieden lang. Dann werden sie magisch auf die gleiche Linge gebracht. Danach wird das Seil sofort wieder ganz hergestellt. Der Magier faltet das Seil zur Halfte zusammen und zerschneidet es. Wieder wird das Seil magisch ganz gemacht; nur da8 es diesmal einen in sich geschlossenen Seil- ring bildet,’Der Magier verbeugt sich und nimmt den donnernden Applaus entgegen. Zu der ersten Phase der Routine inspirierte mich 'Edward Victors Seilroutine'., Die zweite Phase ist eine Methode, die ich von dem verstorbenen Al Cohn erwarb, der um 1943 als der 'Schaumgummiball Kénig' bekannt war. Die dritte Phase entstand rein zufdllig, als ich eines Tages mit einem Stick Seil herumspielte. Das Strecken der Seile beruht auf einer alten, im Handel befindlichen Version des Seiltricks. Ich baute alles zu einer passenden Sequenz zusam- men. Bis heute habe ich diese Routine nur wenigen Magiern gezeigt, doch befindet sie sich seit vielen Jahren in meinem Repertoire. Sie ist eines meiner Lieblingskunststiicke und ich hoffe, da8 sie auch einer Ihrer Lieblingseffekte werden wird. Die geeignetste Linge des Seiles im Verhdltnis zu Ihrer Kérpergrés- se missen Sie selbst feststellen. Nehmen Sie ein Seilknduel und lassen Sie-es aufrollen, bis das Seil den Boden berithrt. Stellen Sie Ihren Fu8 auf das Seilende. Bringen Sie das Seil zur Hohe Th- res Kopfes empor, fiigen Sie 30 cm hinzu und schneiden Sie das Seil ab - jetzt haben Sie die richtige Seillange fir Ihre Kérpergrése. Zu Beginn halten Sie das Seil zwischen linken Daumen und Zeigefin- 66 ger, ungefahr 5 cm vom oberen Ende entfernt. Mit der rechten Hand heben Sie das Seil etwas unterhalb seiner Mitte empor, so daB es bequem auf den mittleren Fingergliedern der ausgestreckten Hand liegt, deren Handfldche halb nach oben geneigt ist. Studieren Sie die Abb. 1 und 2. Wenn sich die rechte Hand dem oberen Ende des Seiles in der linken Hand nahert, wird sie nach innen gedreht. Die Mitte des Seiles liegt auf den Fingerriicken der rechten Hand. Ergreifen Sie den lin- ken Seilstrang ungefahr 2,5 cm unterhalb des linken kleinen Fingers (auf Bild 1 mit 'X' gekennzeichnet). Dies geschieht mit den Spitzen des rechten Zeige- und Mittelfingers, wie auf Bild 2 zu sehen ist. Zeige- und Mittelfinger Sffnen sich kurz und klemmen das Seil zwi- schen sich ein. Aufgrund des Emporhebens der rechten Hand tiber die linke Hand und des Nachuntendeutens mit den rechten Fingern, glei- tet die tber dem rechten Handriicken liegende Seilmitte von den rech- ten Fingern herab. Hierdurch entsteht eine Schleife, die zwischen linken Daumen und Zeigefinger an der auf Bild 3 mit 'X' gekennzeich- neten Stelle ergriffen wird. Statt mit/rechten Zeige- und Mittelfinger kann diese ganze Handlung auch mit jeiner rechts gehaltenen Schere durchgefithrt werden. Ein paar Versuche werden Sie hiervon tiberzeugen. Ich empfehle Ihnen bei~ de Methoden auszuprobieren und die Ihnen am besten liegende zu ver- wenden. Beide sind ausgezeichnet. Nehmen Sie mit der rechten Hand eine Schere aus der Tasche und schneiden Sie die Schleife und das andere kurze Ende an der mit 'x' (Bild 4) gekennzeichneten Stelle durch. Studieren Sie Bild 4. Das geschieht, damit beide Enden gleichlang sind, wodurch die nach- folgenden Handlungen leichter durchgefiihrt werden kénnen. Nach dem Durchschneiden sieht das Endresultat wie auf Bild 4 aus. Der eine Seilstrang ist immer um ein gutes Stlick kiirzer, als der an- dere. So mu8 es auch sein, denn Sie brauchen diese Konstellation fir das folgende Zwischenspiel. Ergreifen Sie den langeren Seilstrang mit den rechten Fingerspitzen, dann greifen Sie nach dem kiirzeren Seilstrang und halten das Seil wie auf Bild 5. § YX) Zeigen Sie das Seil so vor und bewegén Sie die Hinde langsam aus- einander. Hierbei ziehen Sie die Seilstringe auf gleiche Linge. Die falschen Seilenden sind in der linken Hand. Ist dies geschehen, le- gen Sie das Seil wie auf Bild 6 zusammen, um es auf recht tberra~ schende Weise wieder zu restaurieren. Halten Sie das auf Bild 6 mit '4' gekennzeichnete Seilende mit den 67 rechten Fingerspitzen und deuten Sie mit ihm auf die anderen Seil- enden, wahrend Sie diese zdhlen. Bringen Sie Ende 4 tiber Ende 2, so da8 beide Enden um ca. einen Zentimeter tiberlappen. Ergreifen Sie beide Enden zusammen und bewegen Sie die rechte Hand fort, wo- bei sie die Enden 1 und 2 mit dem Rest des Seiles mit sich nimmt. Die linke Hand halt den verbleibenden, noch gefalteten Seilstrang wie auf Bild 7. Pausieren Sie und bewegen Sie die Hinde ganz auseinander, um zu zeigen, daS das Sei] wieder ganz ist: Da das Endstiick mit dem an- deren Seilende zusammen in der rechten Hand gehalten wird, ist es vollkommen maskiert. Hiermit schlieSt Uberraschung Nr. 2. Lassen Sie den links gehaltenen Seilstrang auf den Boden fallen, wahrend Sie die rechte Hand emporheben. An dieser Stelle tbergebe ich gewShnlich das Seil von der rechten in die linke Hand und wie~ der zuriick in die rechte Hand. Diese kleine Raffinesse tiberzeugt die Zuschauer davon, da8 das Seil wirklich wieder ganz ist. Halten Sie das Seil wieder in der rechten Hand, entsprechend Bild 8. Das obere Ende des Seiles mu8 nun nach links weisen, wie der Pfeil B auf Bild 9 zeigt, wahrend die linke Hand die Seilmitte wie auf Bild 10 ergreift. Die Seilmitte wird jetzt emporgehoben, bis sie mit dem kurzen Seil- ende A (Bild 10) zusammenkommt. Das kurze Seilende wird in die lin- ke Daumengabel gelegt. Legen Sie das Seil so, da8 sich oben in der. Mitte des langen Seilstrangs ebenfalls eine Schleife bildet. Stu- dieren Sie Bild 11 Dies geschieht alles in einer fortlaufenden Handlung, wenn Sie das rechts verbleibende Seilende loslassen. Aufgrund dieser Manipulation befindet sich eine 'falsche' Schleife iiber der echten Schleife des Seiles. Nachdem sich die linke Hand geschlossen hat, sieht das Ganze aus wie auf Bild 12. Ergreifen Sie die Schere und schneiden Sie alle Teile der oberen 68 Schleife ab, so daB nichts tibrig bleibt. Jetzt sieht alles so aus, wie auf Bild 13. In Wirklichkeit ist die linke Hand geschlossen, nur auf der Zeich- nung wird sie des besseren Verstdndnisses halber offen gezeigt. Be- wegen Sie das Seilende 'A‘ von sich weg und bringen Sie es iber die linke Hand. Der linke Daumen wird auf dieses Ende gelegt. Bringen Sie Ende 'B' nach oben, tiber Ende 'A', so daB es um ca. 1 cm tiber- steht. Sie haben jetzt beide Enden so zusammengebracht, daS das Seil einen Seilring bildet. Zeige Sie die rechte Hand vor. Schnalzen Sie mit den Fingern. Erfassen Sie die tbereinander liegenden Enden zwischen rechten Daumen, Zeige- und Mittelfinger, wo Sie sie fest einklemmen. Bewegen Sie beide Hande auseinander (Bild 14), wobei die linke Hand das Seil durch die Finger gleiten 148t. Wenn Sie diese Handlung meh- rere Male wiederholen, entsteht der Eindruck, da8 das Seil zwischen den Handen rotiert. Diese Manipulation gleicht dem Vorzeigen des Schllsselringes beim Ringspiel jund diirfte den meisten Lesern bekannt sein. Ich fihre die- se Routiné nunmehr seit mehr als 30 Jahren vor und kann flr ihre Wirkung garantieren. Sie ist sehr kommerziell und meiner Meinung nach die beste von allen. Ich bin sicher, daS Sie mir beipflich ten werden. Shelly Carroll, mein Schiitzling, verwendet sie und Mike Skinner ist von ihr begeistert. Ich brachte sie vor drei Jahren in meinem Semi- nar in Little Rock, Arkansas, und sie war der Kniiller des Kongresses. DER SALZ TRICK DIE PERFEKTE METHODE von DR. JACOB DALEY (Ubersetzt aus 'Hugards Magic Monthly', Jhg. VII, Heft 1, Mai 1949). Dank gebiihrt Dr. Daley fir seine Bereitschaft, seine Methode der vorflihrung des Salztricks zur Veréffentlichung freizugeben. Der Effekt ist die Wanderung von Salz aus der einen in die andere Hand. Der Trick, so wie er iblicherweise gezeigt wird, hat zwei schwache Stellen ~ das Stehlen des Gimmicks aus der einen Hand und das ab- schlieBende Beiseitebringen des Gimmicks aus der anderen Hand. Dr. Daleys Methode beseitigt diese Schwachstellen und erzeugt eine per- fekte Illusion. ZUBEHOR: 1, Eine besonders prdparierte Daumenspitze - s. Bild 1. Sie mu8 so zugeschnitten werden, daB sie genau ber den Ansatz des rechten Mittelfingers past. Eine normale Daumenspitze erfiillt zwar den Zweck, besser jedoch ist eine grofe Daumenspitze, so wie man sie zum Erscheinen oder Verschwinden eines kleinen Sei- dentuches nimmt, und die man so zuschneidet, daB sie auf den Finger past. Sie nimmt gentigend Salz auf, um Seiten- & vor cer ansicht des zuge- schnitterer leils 69 jeden Vorfiihrenden zufrieden zu stellen. 2. Eine Untertasse oder kleinen Teller. 3. Ein Salzfa8 und Salz. Jedes Salzfa8, dessen Kappe man abschrau- ben kann, erfiillt den Zweck. Am besten, man leiht es sich. 4, Ein Taschentuch. Salzfa® und Untertasse stehen auf dem Tisch, das Taschentuch steckt in der Ziertuchtasche und die Daumenspitze befindet sich an einer leicht zugiinglichen Stelle, von wo Sie sie unbemerkt aufnehmen kén- nen. VORFUHRUNG : 1. Bringen Sie die Daumenspitze auf den linken Daumen. Ergreifen Sie das Salzfa8 mit der linken Hand, zwischen Daumen, Zeige- und Mittelfingerspitze. Wenn Sie den Ringfinger und kleinen Finger etwas ausstrecken, kénnen die Zuschauer sehen, da8 die Hand anson- sten vollkommen leer ist (die Daumenspitze ist vollkommen verdeckt) . 2. Mit der rechten Hand schrauben Sie die Kappe des Salzfasses ab und legen sie auf den Tisch. Ergreifen Sie das SalzfaS mit der rechten Hand und zeigen Sie es vor, indem Sie es nach rechts hin emporheben. Richten Sie Ihre Blicke auf das Salzfa8, wihrend Sie es leicht schiitteln. Gleichzeitig lassen Sie die linke Hand etwas nach unten sinken und schlieBen sie zur Faust. Hierbei biegen Sie den linken Daumen nach innen und ziehen die Daumenspitze vom Daumen ab, so da8 sich die Finger um sie schliefen kénnen, Das geht am schnellsten und ein- fachsten, wenn Sie das Ende der Daumenspitze mit dem kleinen Fin- ger umgreifen, der die Daumenspitze festhd4lt, wenn Sie den Daumen herausziehen. 3. Heben Sie die linke Faust empor und schiitten Sie das Salz in einem stetig flieSendem Strom in sie hinein (tatsdchlich in die Daumenspitze, die Sie bis zu den Kanten des Ausschnitts ftillen) . Stellen Sie das Salzfa8 auf den Tisch zurtick. 4. Bringen Sie die rechte Hand ther die linke Faust und machen Sie eine Art streichende Bewegung von vorne nach hinten, so als ob Sie einige verstreute Salzkriimel abwischen wollen~ die Unterseite des rechten kleinen Fingers streicht hierbei tiber die Faust. Wie- derholen Sie diese Bewegung, doch wenn diesmal die Seite des klei- nen Fingers die Oberseite des gekriimmten linken Zeigefingers und Daumens berilhrt, schieben Sie die Daumenspitze mit der Spitze des linken Ringfingers nach oben, klemmen sie an der rechten Mittelfin- gerbasis ein und drehen die rechte Hand nach oben, wobei der klei- ne Finger den Drehpunkt bildet. Setzen Sie die streichende Bewegung fort und nehmen Sie dabei die Daumenspitze mit - Bild 2. 2 Heben Sie die rechte Hand nicht Der zugesehnit % 1 des Ginnicks empor. Drehen Sie sie einfach so, pabt in rechten da8 der Handrticken gegen die Zu- Winkel auf den Schauer weist. Heben Sie die lin- Ansate des Mite ke Faust hoch empor und konzen- telfinges trieren Sie Thre Blicke auf sie. © trchen Sie die rechte Yad --Ednen Moment spdter lassen Sie ‘ber den kleinen Finger nach ie rechte Hand auf natiirliche ben, entsprechend der punktier- Weise zur Seite fallen- die Fin- ten Linie. ger sind leicht eingekriimmt und der Daumen ist etwas abgespreizt. 70 5. Pausieren Sie kurz - dann machen Sie mit der linken Hand eine werfende Bewegung und spreizen die Finger weit auseinander, Handflache nach vorne. Das Salz ist verschwunden, 6. Lassen Sie den Zuschauern etwas Zeit, den Effekt zu registrieren = dann bringen Sie die rechte Hand (Handflache nach vorne und Mittel- und Ringfinger eingekriimmt, um die Daumenspitze zu verber- gen) nach oben und machen in der Luft eine greifende Bewegung, so als ob Sie das Salz wieder einfangen wollen. SchlieBen Sie die Fin- ger und bringen Sie dabei Ihren Daumen Der Qamen creht ava unter die Spitze des Gimmicks - Bild das Gimrick a 3 - und schieben Sie dieses nach oben, nj der g¢ so da8 die Sffnung nach unten kommt. schlossene Kleiner Finger und Ringfinger sind Kleine Finger und fest geschlossen und verhindern das _Ringfinger vertindern, Herausfallen des Salzes. a8 das Salz ausliuft. 7. Ergreifen Sie die Untertasse mit der linken Hand und halten Sie sie ungefahr 30 cm weit unter die rechte Faust. 6ffnen Sie rechten kleinen Finger und Ringfinger und lassen Sie einen diinnen Strom Salz nach unten auf den Teller flieBen, Es ist leicht, den Salzflu8 nach Belieben zu regulieren, 8. Wenn das Salz versiegt, lassen Sie Ihre Aufmerksamkeit weiterhin auf Ihrer linken Hand ruhen, wihrend Sie den Teller etwas nach unten bewegen und den Salzhtigel vorzeigen. Gleichzeitig senken Sie die rechte Hand und schieben mit Ihrem Daumen das Ende der Daumen- spitze nach vorne, so da8 sie parallel zu den Fingern liegt, worauf- hin Sie Thren Daumen in die Spitze stecken, die rechte Hand wieder empor- und mit der linken Hand zusammenbringen und beide Handflachen gegeneinander reiben, um scheinbar die letzten Salzkrilmel zu besei- tigen. Mit Ihrer rechten Hand nehmen Sie Ihr Taschentuch heraus und wischen mit ihm die linke Handflache ab, dann nehmen Sie es in die linke Hand, wobei Sie zwischen seinen Falten insgeheim das Gimmick mit- nehmen, und wischen die rechte Handflache ab, SchlieBlich stecken Sie das Taschentuch (mit dem Gimmick) in Ihre Tasche und Sie sind bereit, mit dem ndchsten Wunder zu beginnen. Alle Handlungen miissen in einem gleichméBigen, natiirlichen Tempo verlaufen. In Dr. Daleys Handen war diese Routine, in Bezug auf ihre Methode, selbst fiir Magier verbliffend. PLAUDERSTUNDE Immer wenn uns viele siidwints strebende Magier in Minchen besuchen, merken wit, daB wieder einmal die Urlaubszeit in deutschen Landen herrscht. In den Letzten Jahren geschah es héerbet oft, daB unsere magischen Freunde vor verschlossenen Studiotiinen standen, weit auch win dear Exholung srénten. Das ist nun nicht mehr den Fall, denn wenn auch Ginter und ich in Bélde unsere Ferien antneten, ist das Studio trotzdem besetzt, dank unserem neuen Studéoches, meinem guten Freund ECKHARD BOTTCHER, der sich am 1. Ju€é dem Team den Zauber-Zentnate Manchen angeschtossen hat. ” Kaum einen unter Thnen wind Eckhard Béttcher unbekannt sein, sei es als vielgacher Gewinner ersten Preise bei magischen Kongressen, Sed es ats Schdpger vielen Tricks und Routinen, als Auton magi- Scher Artikel oden als Seminarist. Ihn a£s Mitarbeiter gewonnen zu haben, engalet uns mit Freude und auch einen gowissen Stolz, denn es gibt nur wenige Magier seines Kakibers, Sein Hauptauggabengebéet innerhalb der Zauben-Zentrate Miinchen st mét wenigen Worten zu umaeiBen: Er ist verantwortlich fir Thre Betreuung, fiir die prompte Erfiillung Ihrer Wtinsche und fiir die Demonstration unserer Artikel bei Besuchen in unserem Studio das heiBt, er nimmt die Auggaben wahr, die uns in der Vergangen- heit immer wieder ProbLeme bereiteten, Testen Sic daher unseren neuen Service... ich glaube, daB Sie begeistert sein werden. Ebengalls kdnnen Sic jetzt unser Studio von 11.30 bis 18.00 Uhr montags bis fredtags, und von 10.00 bis 13.00 Uhr samstags besu- chen, ohne sich Lange anzumefden und ohne boginchten zu misson, daB Sie zu cénen ungeegenen Zeit kommen, Win freuen uns aber fe- den Besuchers auch wenn er ohne dicke Briegtasche kommt. Ginter, ich und unsere Famétion verbringen diesmat unsere Ferien én Jugostawien an den Gestaden des Nitteemeenes. Aug dem Paognamm steht Schwimmen, viek Sonne (hoggent£ich, héer in Manchen haben win cher einen milden Winter), gute Gschmankertn und Schmdkern in vielen Zaubenbiichean, git die ich in den vergangenen Monaten keine Zeit fand. Ein sogenannter Entspannungsurtaud. Mitte August sind wir dann wieder zuriick, um unsere Vorbereitungen fdr den Disset- dorger KongreB des MZvD zu treggen, der vom 14. bis 17. September 1978 stattgindet. Wie bekannt, sind dic 'Diissetdorgen Hagic up to Dates’ immer von hervonragender Quatitdt und Wolggang Sommer und Seine Mannen haben auch dieses Mal viel Extebenswertes zu bieten. Anmefdungen bed: Wolfgang Sommer, Florastr. 1, 4000 Diisseldorf. Wie Sie in den Letzten Inteamagic £esen konnten, verbrachten win das Letzte Weihnachts fest im ‘Hotel Austria’ in Windischgarsten. Dies wind auch dieses Jahn wieder der Fall seinund viele Magier haben bereits ihr Kommen angekdndigt. Da es jedes Jahn schwieni- ger wind, alle Magier im Hotel unterzubringen (es sind nur ca. 50 Betten vorhanden], rate ich jedem, mir méglichst frdhzeitig Be- schedd zu geben, wenn er an unserem 'Wechnachts/Neujahrs Treffen! tedenehmen wilt, Postkante geniigt... nur warten Sie bitte nicht zu Lange, denn wie Sie akle wissen, sind Hotelzimmen im Gebinge Schon oft ein bis zwed Monate vor Wechnachten vergriggen. Wie immer, wenden wir auch dieses Jahn mindestens cine, wenn nicht mehr, Sffontliche Galas gestatten, so daB auch die UnLaubskasse eine Ausbessenung erfahrt, Auch zur Vonbereitung dieser Gata(s} muB ich unbedingt wissen, wen kommt. Eines dang ich Ihnen sagen: Praktisch jeder, der bishen bereits an unserem Weihnachtstresgen teitnahm, kam in den folgenden Jahnen wieder, denn jedes Jahn bo- ten sich den Anwesenden unvergeBliche Entebnisse. Und damit schLiebe ich wieder einmal mein 'Geplauder'. Ihnen alten einen schénen und erhoLsamen Unfaub wiinschend, bin ich, wie immen, DEUTSCHE LITERATUR "SEMINAR EXTRAS’ von ROY JOHNSON AndaBlich unseres 2. Nagischen Happenings" erschien diese Broschiine. Tn ihr beschreibt der Avior neve Knil- ee, die in kefnen seiner drei Bicher enthalten sind, und die die Teilnehner an seinen Soninar zu vahren Bei allsetinen hinrissen, Unter anderen sohildert er den Trick "DER HERZEXSFREUNO', ein Kunststick flr die hol de Voiblichkeit, bei den der geheine Nane des "Angebeteten’ nit Linpens tift geschricben auf einen Spiegel er- echoint, Farrer bringt or die Routine 'SCHECKKARTEN TRAKSFER': Die Scheckkarte eines Zuschauers wird achrfach durchbohet und anéchlieBend auch noch verbrannt, sehr zun Leidvesen des betrotfenen Zuschauers... doch zum Schlu® orscheint sie vieder heil an einer véllig unverauteten Stelle. Und so geht es weiter nit insgesant sicben Routinen und Nethoden, Wie Sie wissen, ist die Auflagezahl unserer Soninarschriften sehr niedrig, auch verden sie nicht nachgodruckt. Wir empfehlen daher, ait der Bestellung nicht zu lange zu varten, wenn Sie Thr ROY JOHNSON Hatorial konplett halten wollen, 1B Seiten, Forwat OI At, 22 TLL. Preis ow 7 Porto/\erp. on "GRAND OUVERT’ von ERHARD LIEBENOW Einer der proninentes ten deutschen Karterkins tler hat digses neue Buch geschricban, Dieses Mal schildert er 15 Kartonkurststicke, die vorwiegend auf den 'Zarrow Mischen' beruhen, einer verhil tnismééig leicht zu erler- nenden Falschnischnethode, die in Buch genau beschrieben wird. Es wire 2u languierig, wollte nan hier alle Effekte einzeln schildenn, Greifen vir daher mur dis Kunstetick 'FARBSCALA' heraus, das bai Erhard Libenows U.S.A. Seninartournes se grofes fufschen erregte: Nachden der Vor fulrende ein Kartenspiel genischt hat, 1a0t ef auf don Spilricken Herz As erscheinen. Auf ahnlich iberraschende, jedoch Jedesnal. verschiedene Neise, pro duziert er Herz 2, 3, 4, 5 und dann einzeln 6, 7, 8, osx. bis lle 13 Harz Karten in einer Reihe auf den Tisch Liegen. Ooch danit nicht gonug ~ plétzlich Liegon die drei Ubrigen Asse verkehr' herum in Spiel, und auch die restlichen Karten haben sich - wie sich durch hufstreifen des Spiels ergibt ~ nach Farben getrennt und innerhalb dieser in aufsteigonder Reihenfolge von 2 bis Kénig geordnet. Hach diesen Effekt geht nichts nehr = er ist dor perfekte Abschluf einer Kartenroutine, 71 Seiten, Fornat OIN AS, 41 TL. Preis ™ Por to/Verp. apne "DER ZAUBERSPIEGEL, 1, JHG.’ von CONRADI HORSTER Als lie. 7 in der 'Schriftenreihe fir Zauberkunet! dos Magischen Zirkels Berlin erschien dieser lachdruck eines der gesuchtesten Werke der nagischen Literatur, das urspringlich 1895/96 verdffentlicht wurde. Ker aber run glawt, daB dieses Werk nur von geschichtlicken Nert ist und fir die heutige Zeit venig Ververtbares ent hilt, iret sich. Conradi beschreibt eine Vielzahl von Kunststicken aus sintlichen Sparten der Nagie, cin= schlieflich Salon- und Bihneneffekte, pseudospiritistische Tricks, ILlusionen und Fortsetzungsserien ther das "Schwarze Kabinett! und 'Wnenotechnik', Dieser Kachéruck erschien nur dn einer Auflage von 250 Exenplaran, so dail er zveifellos bald verariffen sein vind, 192 Seiten +3 Seiten Index, OIN AS, 7h DL. Preis DH 25,00 Porto/Verp. DR 2yn0 "ZAUBERN MIT KINDERN IM VORSCHULALTER’ von MICHAEL SONDERMEYER tie, 8 der 'Schriftenraihe flr Zauberkunst!. Unschdtebar wichtig fir jeden Kinderzauberer, auch wenn das Werk keine Tricks enthalt, sondern das Thana "Wie gestaltet nan die Begegnung nit den Kind’ behandelt. Auflage 160 Exenplere. 11 Seiten, Fornat DIN AS Profs mt, A la are i ce rena hee ah re ce an am crane 5 creme el hina rr re

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